Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Waldemar Hirch

1) Der Name Waldemar H... taucht in Diskussionsforen auf

2) Erste Stellungnahme zu dem Buch aus dem Jahre 2003 des Waldemar H...

3) Die Reflektionen von H... über Manfred Gebhard

4) Anmerkungen zur Webseite des Herrn H...

5) Der Tagungsband "Repression und Selbstbehauptung"

6) H... greift die Pape's an

7) Waldemar H... und Anke S...: Ein kontroveres "Paar"

8) Auch der Herr Schmidt-Lux "erfreut" sich des H...'schen Mißfallen

9) Herr H... und der Fall Erich Frost

10) H... und die "Sektenkundlichen Mitteilungen"

11) Waldemar H...'s Trauma

12) Stimmungsmacher ohne Sachkenntnis

13) Wer ist Erich Konz ?

14) H ... und Wollenburg

15.) H ... und Darmstadt

16.) Dummheit und Stolz - wachsen auf einem Holz

17.) H.'s Diffamierungsversuch in Sachen Blut

1) Der Name Waldemar H... taucht in Diskussionsforen auf

Es wurde notiert:

22. Mai 2001

Demnächst erscheint im Buchhandel die Greifswalder Dissertation des Herrn Hans-Hermann D. (ein ZJ-Rechtsanwalt) zum Thema DDR-Zeugen Jehovas. Ich bin wirklich gespannt, ob er auf den 900 Seiten Text seiner Arbeit auch auf solche konkrete Fälle eingeht. Ich tippe eher nein. Apologie, Verteidigung der "heiligen Wachtturmgesellschaft". Das nur ist es doch, was sich diese Herrschaften auf die Fahne geschrieben haben. Jedoch keine umfassende wirklich objektive Aufklärung. Deren "Aufklärung" kann man am Artikel des Waldemar H. über den Fall Frost exemplarisch studieren. "Wegerklären" des unbequemen. Angreifen der wirklichen Aufklärer. Mit Verlaub gesagt da kann einem bei solcher Lektüre schon mal das k ... ankommen.

13. Juni 2001

Eine Grundsatzbemerkung gilt es zu machen. Für H. und seine Mitschreiber ist die WTG "heilig". Für mich nicht. Dieser genannte Dissens kommt denn auch in den entsprechenden Wertungen immer wieder zum Vorschein. H. erwähnt z. B. nicht, dass man sich über die von ihm als "Zersetzungszeitschrift" attackierte "Christliche Verantwortung" sich auch meiner Webseite ein eigenes Bild machen kann. Zersetzung der ZJ als Zielsetzung. Diesen Satz unterschreibe ich partiell durchaus. Allerdings bestreite ich, dass ihr Inhalt "nur" aus "Zersetzung" bestand. Sie enthielt auch ernst zu nehmende Kritik. Ihr stellt sich H. und seine Mitschreiber nicht.

19. August 2001

Im Hesse-Buch (S. 13) ; im Y.'schen Visier-Buch (S. 51) lässt der Zeuge Jehovas Waldemar H. über sich verlauten, dass er im Jahre 1999 an der Universität Stuttgart eine "Dissertation" eingereicht habe mit dem Titel: "Die Zeugen Jehovas im Visier des Ministeriums für Staatssicherheit der ehemaligen DDR. Observierungs-, Unterdrückungs- und Zersetzungsmaßnahmen gegen eine Glaubensgemeinschaft."

Dies war in etwa zeitgleich mit der Arbeit von D., dessen Dissertation bekanntlich jetzt in Buchform vorliegt.

Nur der "feine Unterschied" dabei ist der, D. Arbeit wurde von der Universität Greifswald angenommen. Was ist aber im Fall H.?

Merkwürdig still ist es in letzter Zeit um diese "Dissertation".

Auf der Heidelberger Tagung, vom November letzten Jahres, bei dem Prof. B., waren sowohl D. als auch H. als Referenten vertreten. Über die Ausführungen von D. dort, wurde vermerkt, sie erscheinen als Vorgriff auf seine demnächst erscheinende Dissertation. Dieses "Demnächst" ist im Falle D.   zwischenzeitlich eingetreten.

Nicht so bei H.. Von einer "Dissertation" ist in seinem Fall keine Rede mehr. Auch wird er nicht mehr mit Stuttgart, sondern jetzt mit Darmstadt lokalisiert.

Es soll nicht bezweifelt werden, dass H. eine entsprechende Arbeit an der Universität Stuttgart zur Begutachtung eingereicht hat. Nur, die Gutachter lassen sich ungewöhnlich lange Zeit. Man kann es auch anders formulieren.

Höchstwahrscheinlich sind die Gutachter der Universität Stuttgart zu dem Resultat gelangt: H.'s Arbeit erfüllt die Kriterien für die Verleihung eines Doktorgrades nicht. Nimmt man H.'s Apologetik in Sachen Erich Frost in einer B.'schen Zeitschrift dabei mit zur Kenntnis, dann kann man diese Versagungsgründe sehr wohl nach vollziehen!

29. Juni 2003

Die Dissertation von Waldemar H. ist nun durch. Dank an seinen Doktorvater Gerhard B.. Schade nur, dass die WTG ihn seitdem er kein Ältester ist kaum noch einsetzt. Aber das ganze Standhaft-Ding ist ja eh vorbei... (Ergänzend Meldung vom 03. Oktober 2004  „Tatsache ist, daß Bruder H. jahrelang als ZJ-Ältester diente bis er nach einem Fehltritt abgesetzt wurde. Seine Frau hat ihm - wie man sagt - seinen Fehltritt verziehen .Und auch die Wachtturm-Gesellschaft greift wieder gerne auf den Herrn Dr. zurück." )

29. Juli 2003

In dem neuen von B./Vollnhals herausgegebenen Buch mit den Referaten der Heidelberger Tagung vom November 2000, reizt insbesondere auch der dort abgedruckte Beitrag des Herrn H. zum Widerspruch. Dies ist ja im Falle H. wahrhaftig nichts "neues". Spätestens seit seiner Erich Frost-Apologie weiß man was man von ihm zu halten, oder besser nicht zu halten hat. H. hatte schon in einem Beitrag des Yona'schen "Visier" Buches, auch den Herausgeber der seinerzeitigen Publikation "Sektenkundliche Mitteilungen" mit unqualifizierten Vorwürfen bedacht, die er in der Sache auch bei B./Vollnhals wiederholt, wodurch sie allerdings auch nicht mehr an "Wahrheitsgehalt" gewinnen. Gerade diesem Aspekt geht eine diesbezügliche jetzt erstellte Zusammenfassung einmal im Detail nach. Sektenkundliche Mitteilungen

29. Juni 2003

Irgendwann soll wohl im Laufe des Oktobers (?) unter der Überschrift "Die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas während der SED-Diktatur" die Publikation des Herrn H. erscheinen. Zum stolzen Preis von 68,50 Euro für 430 bedruckte Seiten. Das Buch des Herrn D. (mit über 900 Seiten) kann man indes für 34 Euro bekommen. Mit der Festlegung eines solch hohen Preises dokumentiert der Verlag zugleich auch, wie er denn so seine "Absatzchancen" einschätzt.

Es soll im auf Dissertationen spezialisierten Peter Lang Verlag erscheinen.

Dort erschien kürzlich auch die Publikation von Jens-Uwe Lahrtz, zum Preis von 50,10 Euro (wahrlich auch kein "Schnäppchenpreis").

2) Erste Stellungnahme zu dem Buch aus dem Jahre 2003 des Waldemar H...

Anlässlich einer der vielen "Standhaft"-Veranstaltungen der Zeugen Jehovas. Derjenigen in Ludwigsburg am 15. Dezember 2000; trat neben den Herren Roser und Hacke, auch der Waldemar H. als Referent dort auf. In der Sache trug er nur seine bereits früher bekannten, stark apologetisch geprägten Thesen, in Sachen Erich Frost vor.

 

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde auch darauf hingewiesen, man könne auch die einschlägigen Veröffentlichungen von Hubert Roser und Gerald Hacke in dieser Veranstaltung erwerben. Weiter wurde angemerkt, damit der Herr H. wohl nicht leer ausgehe: Im Frühjahr nächsten Jahres (also 2001) würde auch ein Buch von Waldemar H. erscheinen, mit dem Titel: "Die Zeugen Jehovas in der DDR. Zersetzung einer Religionsgemeinschaft" Bezüglich einer Stellungnahme zu dieser Publikation; siehe: Corona. Man kann auch vergleichen die Kritik, bezüglich der bemerkenswerten "Einsilbigkeit" des Herrn H., einen speziellen Stasi-Text betreffend; denn der Stasi-Herren Kleinow - Wenzlawski.

Im Y.-Buch "Im Visier der Stasi" liest man auf S. 348 über Herrn H.: "Seit Ende 1996 Erarbeitung einer Dissertation über Jehovas Zeugen in der ehemaligen DDR an der Universität Stuttgart (im Juni 1999 zur Begutachtung vorgelegt)."
Man darf rätseln, was wohl dass Ergebnis dieser Begutachtung war; denn jetzt vernimmt man, die Fernuniversität Hagen, habe Herrn H. doch noch den ersehnten Titel gewährt. Und in der Einleitung zu seinem jetzt Ende 2003 erschienenem Buch "Die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas während der SED-Diktatur. Unter besonderer Berücksichtigung ihrer Observierung und Unterdrückung durch das Ministerium für Staatssicherheit" liest man schon die Danksagung (S. 5) auch an den bekannten Herrn B.: "Ohne ihre Hilfe wäre die als Dissertation erarbeitete Veröffentlichung womöglich nie erschienen." B. hat es also doch noch möglich gemacht.

Ein weiteres Rätsel gab der Buchumschlag auf. Dort wird Herr H. "als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei einem Internet-Projekt" vorgestellt. Was das für eines ist, erfährt man nicht. Versucht man über Google diesbezüglich "schlauer" zu werden, kommt man auch nicht viel weiter. Man konnte also lediglich mutmaßen. Ist damit die Webseite "standhaft.org", gemeint,  die auch Herrn H. zu ihren Mitarbeitern zählt. Sollte das der Fall sein, kann man ihm bescheinigen, dass seine dortige Mitarbeit wohl mit der Bezeichnung "mager", nicht unzutreffend beschreibbar ist. Zwischenzeitlich darf man wohl unterstellen: Gemeint sind damit diverse auf den Namen des WTG-Funktionärs Johannes W., bei Denic eingetragene Webseiten.

Auf der gleichen eingangs schon genannten Ludwigsburger Veranstaltung gab es auch ein von Hubert Roser geleitetes Podiumsgespräch. Mit im Podium sitzend, Herr H.. Roser seinerseits richtete nun auch an H. eine Frage, sinngemäß, wie er denn wohl die Methoden der Staatssicherheit in der Zeit vor 1961 so einschätze. Und in seiner Antwort meinte H. dann, ausdrücklich auch bezugnehmend auf den Fall Willi Müller:
"Man muß da manchmal (nicht direkt Verständnis haben), aber die Methoden die da seitens der Stasi eingesetzt wurden, waren schon so, dass man fast übermenschliche Kräfte haben musste" um 'standhaft' zu bleiben." Man vergleiche dazu: Transkription eines H...-Votums

In seinem 2003-Buch äußert er dann über diesen Willi Müller:
"Er sah sich als Opfer der WTG, nicht als Opfer des MfS". (S. 287) Dies scheint mir ein Kernsatz zu sein. Meines Erachtens war Müller Opfer von sowohl als auch. Das heißt der WTG und des MfS. H. hingegen möchte es lieber so sehen; "nur" des MfS. Da widerspreche ich ihm. Und dies grundsätzlich. Über Müller kann man bei H. beispielsweise lesen.
Erste Verhaftung am 11. 11. 1952. Urteil 8 Jahre Zuchthaus. Und nicht unwesentlich, als gerichtlich verhängte "Sühnemaßnahme", Einzug des gesamten Vermögens. Dies betraf einen 1893 geborenen alleinstehenden Mann. Seine Frau war bereits 1949 verstorben. Rechnet man weiter; also schon in seinem 6. Lebensjahrzehnt sich befindlich. Einzug des Vermögens.

Auch das kann man noch weiter spezifizieren. So liest man beispielsweise auch bei H.:
"Zudem wurde 1961 von Müller an die Gnadenkommission des Bezirkes Gera ein Gesuch gestellt, in dem er um Rückgabe seines 1952 konfiszierten Hauses bat. … Als das Gesuch abgelehnt wurde, war er bitter enttäuscht und wollte seine Arbeit mit dem MfS beenden. … " Dieses Haus hatte er 1927 selbst erbaut.
Es wird Müller vorgehalten, dass er sich vom MfS "umdrehen" ließ. Wie man sieht half ihm aber selbst dass nichts in seiner Hausangelegenheit.

Mehr noch. Die Haftstrafe bewirkte, dass er keine Rentenansprüche geltend machen konnte. Er war genötigt, auch nach Erreichung des gesetzlichen Rentenalters weiter zu arbeiten.
Nun halten  die Zeugen Jehovas-"Pharisäer" Müller vor, er erhielt ja 300 Mark monatlich vom MfS, nachdem er sich "umdrehen" ließ. Nun "gut". Die hat er erhalten. Aber selbst er hätte sich nicht "umdrehen" lassen. Dies kann man wohl sagen. Von der WTG hätte er jedenfalls keine Unterstützung erhalten. Auch das gilt es klar auszusprechen. Wer dies allerdings nicht ausgesprochen hat, ist Herr H..

Charakteristisch auch ein ´bei Y. „Visier" abgedruckter „Treffbericht" des Müller vom 19. 4. 1961. Die Stasi verspricht, sich um seine Hausangelegenheit zu kümmern. Zitat: „Daß wir aber von ihm erwarten, daß er dann seine Arbeit (als Schlosser) aufgibt und sich diesem Aufgabenbereich Zersetzung hingibt. (Müller) sagte hierauf, abwarten, wenn es soweit ist, können wir uns wieder unterhalten." Rechnet man nach; Müller war am 25. 3. 1893 geboren, war er zum Zeitpunkt dieses Gespräches also bereits 68 Jahre alt. Auch in der DDR war das gesetzliche Rentenalter bei 65 Jahren. Im Falle Müller wirkten aber die Haftjahre nach, für die kein Rentenanspruch gegeben war, sodass er sich nicht in der Lage sah seine säkulare berufliche Tätigkeit aufzugeben

Weiter geht dieser durchaus bemerkenswerte Dialog: „Gen. Herbrich stellte dann die Frage: wollen Sie das Haus? GM (Müller) antwortete: darum geht es ja nicht. 2. Frage: wollen Sie Geld? Daraufhin stand GM "Rolf" [auf], wurde rot. Nun habe ich genug, jetzt habe ich es satt. Habt ihr eine Ahnung, was es heißt, sein ganzes Leben sich zu schinden, ein Haus zu bauen, in der arbeitslosen Zeit die Hypotheken zu bezahlen. Weil man nicht Heil Hitler sagte, wenn man schon einmal Arbeit gefunden hatte, wieder auf der Straße lag."

Müller machte auch mehrere Versuche sich wieder vom MfS abzunabeln. Auch das gibt H. zu. Zugleich ist zu konstatieren, dass seitens des MfS dabei in "Antwort" die Erpressungsschraube angesetzt wurde. So liest man beispielsweise bei H.:
"Um nicht immer wieder mit Müllers Zerrissenheit konfrontiert zu werden, dachte sich das MfS etwas Besonderes aus. Am 13. Oktober 1965 wurde ein Treffen mit dem Sohn Müllers, einem Oberstleutnant in einem Grenzregiment, vereinbart. Sein Sohn wusste seit etwa drei Jahren über die MfS-Arbeit seines Vaters Bescheid und stand dem positiv gegenüber. Er wurde jetzt zu Hilfe gerufen, um auf seinen Vater einzuwirken, weiterhin mitzumachen und nach gänzlicher Aufgabe seiner Tätigkeit als Schlosser sich noch mehr der MfS-Arbeit widmen zu können. Teichmann schrieb über diesen Treff:

"Bei einer passenden Gelegenheit, gab ich dem M. [Sohn von Müller] zu verstehen, daß er das Geld mehr liebt als seine Gesundheit [gemeint ist der Vater]. Ich sagte ihm, daß wir mehrmals mit seinem Vater gesprochen haben, er möge sein Arbeitsverhältnis kündigen und sich mehr Ruhe gönnen.!… M. sagte hierzu, er kenne seinen Vater und weiß, daß er in mancher Beziehung stur sein kann. Er begreife jedoch nicht, weshalb er soviel Geld zusammenschachern will und er erklärte sich bereit, in den nächsten Wochen, wenn ihn der Vater besucht, ihn zu überzeugen. Mir gegenüber bedankte er sich und gab mir zu verstehen, daß er auch in den letzten drei Jahren, auf Grund der damaligen Aussprache, beruflich schnell vorwärtsgekommen ist. Er habe jetzt den Dienstgrad wieder erreicht, welchen er 1952 innehatte.

Der Sohn Müllers nutzte die Chance beim Gespräch mit Teichmann noch zu der Bitte, daß ihm die Jahre, in denen er vom Dienst suspendiert war, bei der Rentenzahlung nicht verlorengingen. Teichmann nahm sich der Bitte an. Das war eine Methode, die typisch für das MfS war. Familienglieder wurden genutzt, um die Interessen des MfS zu vertreten" (S. 244f.).
Auch dieses Bespiel zeigt, dass Erpressung zum Alltagsgeschäft des MfS gehörte. In einer Fußnote verpackt, dies mag zum Verständnis auch dienlich sein, liest man bei H. über den Sohn des Willy Müller: "Sein Sohn war bis 1948 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft gewesen, hatte dort die Antifaschule besucht und war 1948 in die Deutsche Volkspolizei eingetreten. Nach der Verhaftung Willy Müllers mußte sein Sohn den Dienst als Oberstleutnant der Deutschen Volkspolizei niederlegen. Es ging nicht an, daß der Vater eines Offiziers der DVP wegen Hetze gegen die DDR im Gefängnis war und der Sohn die Aufgaben der DVP ... Mehrere Jahre war er bei der Gesellschaft für Sport und Technik tätig. 1965 war er Oberstleutnant der NVA, Kommando Grenze Berlin".

Noch eine grundsätzliche Frage gilt es zu klären. Auf S. 55 schreibt H.:
"Das heißt, der Neutralitätsgedanke führt bei Zeugen Jehovas nicht so weit, daß sie bei von einem Staat begangenen Unrecht wegschauen. Der Vorwurf, der Jehovas Zeugen im SED-Staat besonders von seiten des MfS gemacht wurde, war, daß sie in negativer Form über den Kommunismus berichteten und somit ihre politische Neutralität verletzen würden.
Dieser Vorwurf ist deshalb falsch, weil sich Jehovas Zeugen die Freiheit der Aufklärung und der freien Meinungsäußerung vorbehalten, ohne damit ihre Neutralität zu verletzen."

Dies scheint mir eine "Gretchenfrage" zu sein. Was ist Neutralität. Wie man sieht, definiert Herr H. (und Jehovas Zeugen) den Begriff Neutralität sehr großzügig. Da muss man doch die Rückfrage stellen, ob man wirklich glaubt, ob auch die Kommunisten diese vorgebliche "Neutralität" noch als solche anerkennen würden? Wohl kaum ist die klare Antwort darauf. Für die Kommunisten waren die Zeugen Jehovas keineswegs "neutral". In deren Augen vertraten sie im Gegenteil die politischen Interessen der Gegner des Kommunismus.

Man muss durchaus keine Sympathie für das kommunistische Regime haben. Man kann es (berechtigt) als totalitär brandmarken. Nur eines kann man dann nicht mehr. Sich als "neutral" verkaufen. Diesen Grunddissenz wollen die WTG-Funktionäre so nicht wahrhaben. Ihn gilt es aber trotzdem klar zu benennen. Hier, an dieser Frage trennen sich in der Tat die Welten. Das Beispiel anderer Religionsgemeinschaften, die es eher mit dem "lavieren" hielten, wäre um ein vielfaches mehr geeignet als "neutral" bezeichnet zu werden. Die Position der Zeugen Jehovas indes ist in dieser Wertungsliste auf den allerletzten Platz einzustufen. Und sie haben dafür bekanntermaßen auch einen hohen Preis gezahlt.

Noch ein bemerkenswertes Zitat aus der Studie von H.. Auf S. 181 schreibt er:
"Eine besonders interessante Methode der Literatureinschleusung soll hier erwähnt werden: Zwei Fahrzeuge gleichen Typs und gleicher Personenzahl fuhren in die DDR ein. Die Insassen des ersten Fahrzeugs waren für die Transitstrecke BRD nach Westberlin gemeldet. Die Insassen des zweiten PKW für den Besuch in der DDR. Im speziell präparierten KFZ nach Westberlin war die Literatur enthalten. Unterwegs wurden die Kennzeichen gewechselt und die Insassen wechselten die KFZ. Somit war der Inhalt des ersten KFZ nicht in die schärfere Kontrolle der DDR-Besucher geraten.

Eine weitere Möglichkeit bestand darin, auf der Transitstrecke die Übergabe der Literatur während der Fahrt vorzunehmen. Mehrere Jahre trafen sich im Schutz der Dunkelheit, meist Samstags nach 23.00 Uhr, Kuriere aus beiden deutschen Staaten kurz auf einem bestimmten Rastplatz. Da die Übergabe auf dem Rastplatz zu auffällig gewesen wäre, dachten sie sich eine andere effektive Übergabemethode aus. Zunächst stieg der jeweilige Beifahrer in beiden Autos nach hinten. Bei guter Sicht und wenig Straßenverkehr fuhren die beiden PKW zunächst im gleichen Tempo nebeneinander her. Der Beifahrer des BRD-PKW öffnete das hintere Fenster und übergab während der Fahrt das Material, das in 'drei Literaturbalken' eingepackt war, dem Beifahrer des DDR-PKW. Insgesamt wurden bei jeder Tour "drei Zentner" Literatur übergeben. Diese Methode wurde von den genannten Kurieren ab Mitte der achtziger Jahre bis zu ihrer Entdeckung im Mai 1989 praktiziert. Alle vier Wochen wurden auf diese Weise von nur einem Kurierteam "drei Zentner" Literatur zu den Gläubigen in die DDR gebracht."

Andere Beispiele ließen sich noch nennen. Sie alle belegen eines. Auch die Zeugen Jehovas waren mit allen Geheimdienstlichen Wassern gewaschen. Wie man eben las, wurde vorstehendes erst im Mai 1989 enttarnt. Also relativ spät. Viele andere Praktiken der Zeugen indes wurden vom MfS schon weit früher enttarnt. Und es ist blauäugig anzunehmen, dass die Erpresserorganisation des MfS nicht angesichts dessen, alle Register zog, um gegenzusteuern.

Heute über die dabei aufgetretenen Opfer die Tränendrüsen zu bemühen ist das eine. Das andere indes wäre auch, über Ursache und Wirkung tiefer nachzudenken. Genau da haben Jehovas Zeugen mit ihre größten Defizite.

Noch ein Zitat von H. (S. 232):
„Es wurde meist (in der DDR) einseitig zitiert, bzw. aus dem Zusammenhang gerissen. Beispielsweise eine Aussage von Margarete Buber-Neumann, die in ihrem Buch 'Als Gefangene bei Hitler und Stalin' Jehovas Zeugen erwähnte, die sie im Konzentrationslager kennengelernt hatte. In den internen Mitteilungen des MfS lautete Buber-Neumanns Meinung zu Zeugen Jehovas:
'Die frühere Blockälteste des Bibelforscherblocks im KZ Ravensbrück, Margarete Buber-Neumann, hat in Stuttgart ein Buch veröffentlicht unter dem Titel: Als Gefangene bei Hitler und Stalin, in dem sie schwere Vorwürfe gegen die Haltung von Bibelforscherinnen in Ravensbrück erhebt.'
Die Vorwürfe wurden nicht näher erläutert, denn sonst hätte das MfS erklären müssen, die Vorwürfe hätten darin bestanden, daß Jehovas Zeugen sich durch Fleiß, Arbeitsamkeit und Ehrlichkeit auszeichneten. Eigenschaften, durch die Jehovas Zeugen, laut Buber-Neumann, die 'idealen Sklaven der SS' gewesen seien. Gleichzeitig hatte sie hervorgehoben, daß Jehovas Zeugen die 'einzige geschlossene Überzeugungsgemeinschaft' waren, die jegliche Arbeit für den Krieg konsequent, trotz sofort erfolgter Sanktionen, verweigert hatten. Positive Erwähnungen über Jehovas Zeugen wurden grundsätzlich unterschlagen."

Ich stimme H. zu, wenn er resümiert; "Positive Erwähnungen über Jehovas Zeugen wurden (in der DDR) grundsätzlich unterschlagen." Dennoch ist dies, auch im Falle Buber-Neumann nur die halbe Wahrheit. Auch Jehovas Zeugen machen sich schuldig, Buber-Neumann nur tendenziös vermarktet zu haben. Man vergleiche dazu: Buber

Sicherlich gibt es weitere interessante Einzelheiten in diesem Buch. Beispielsweise über die Herren Karl-Heinz Simdorn (alias Wolfgang Daum) oder auch über den Herrn Struck, alias Henry Werner und anderes mehr. Das alles zu referieren würde allerdings jetzt den Rahmen sprengen. Generell ist zu sagen. Das Hauptthema von H. ist die CV. Es ist jedem nur anratbar sich darüber ein eigenes Urteil zu bilden. Dies ist auch ohne Herrn H. möglich. Siehe dazu: Projekt CV

Weiter kritisiert H. besonders, dass die CV auch Außenkontakte aufbaute. Dieser Kritikpunkt kann meines Erachtens nicht stechen, denn ähnliches tut auch die WTG. Man denke nur an ihre "Standhaft"-Kampagne Man vergleiche auch: Sektenkundliche Mitteilungen

In diesem Kontext wird von ihm der im Westen lebende Günther Pape attackiert. H. unterstellt, Pape (West) habe durchaus „gewusst" wo und in welchem Rahmen sein im Osten lebender Bruder angebunden war und wirksam ist. Er verweist als Beleg dazu darauf, dass die CV von Pape (West) Materialien zugespielt bekommen habe. Als Beispiel nennt er die Ausführungen über die Zeugen Jehovas-Versammlung in Offenburg. Siehe dazu. Offenburg

Was ist dazu zu sagen? Zum einen. Es sind zwei leibliche Brüder, die durch politische Umstände, die nicht sie zu verantworten haben, in zwei politisch unterschiedlichen Staaten lebten und dort ihren „jeweiligen Weg" gingen. Im Zuge der von westdeutschen Bundesregierungen forcierten Politik, man möge doch bitte nicht die Verbindung zu den „Brüdern im Osten" abbrechen laßen, hat auch Pape (West) sich bereit gefunden, dass so zu handhaben. Und Pape (Ost) hat mit offensichtlicher Genehmigung seiner Vorgesetzten, die Bereitschaft gezeigt diese Kontakte zu pflegen. Das ist der dürre Tatbestand. Dieser dürre Tatbestand reicht aber keineswegs aus, daraus einen justiziablen Fakt des „Landesverrats" zu konstruieren, denn darauf läuft die WTG-gesponserte Argumentation hinaus. Der Fall Pape ist keineswegs ein „Novum". Es gab noch sehr viel mehr „Pape's" in beiden deutschen Staaten. Beispielsweise den von H. auch nicht geschätzten Kirchenjournalisten Reinhard Henkys, der auch einen im Osten lebenden leiblichen Bruder hat.

Wie sind die Fakten bezüglich des Falles Offenburg einzuschätzen? Nun doch wohl so. Als Interna aus der WTG-Organisation. Die wären ebenso geeignet gewesen, zur Veröffentlichung in einem westlichen Publikationsorgan als Anti-Zeugen Jehovas-Artikel. Kein westlicher Staatsanwalt hätte je daran Anstoß genommen. Bundesrepublikanische Sicherheitsinteressen, sind durch Veröffentlichung der Offenburg-Fakten in keiner Weise tangiert. Nun fand die Veröffentlichung aber in einem östlichen Organ statt. Und, was soll's? Muss man weiter fragen. Es wurden keine „Staatsgeheimnisse" verraten. Ergo kann sich die WTG zwar darüber ärgern. Das ist aber auch alles.

Weiter. Auch andere Presseorgane der DDR (beispielsweise dessen berühmt-berüchtigtes „Neues Deutschland") hatten in Westdeutschland und anderen westlichen Ländern, offiziell akkreditierte Reporter. Insofern kann man die von Pape vermitteltete Information als die eines „Auslandskorrespondenten" klassifizieren. Hat die WTG je einen Bundesrepublikanisch, gerichtlich erstrittenen Titel bewirkt. Mit der CV in der DDR darf niemand zusammenarbeiten. Wer es trotzdem tut, macht sich der Verletzung Bundesrepublikanischer Geheimhaltungsvorschriften schuldig. Hätte sie das „erfolgreich" getan, könnte sie heute vielleicht aufmucken. Sie hat es aber n i c h t getan.

Weiter. Auch CV hatte eine Impressum. Stand da irgendwann je zu lesen „Korrespondent in der Bundesrepublik Deutschland: Günther Pape"? Nein, lautet auch diese Antwort. Auch damit ist Pape entlastet. Er hat seinen Bruder gelegentlich journalistische Infos zukommen lassen. Das war in der Regel ein geben und nehmen. Auch Reinhard Henkys konnte seine Zeitschrift „Kirche im Sozialismus" nur deshalb gestalten, weil eben auch er, etliche „inoffizielle Korrespondenten" von der „anderen Seite" an der Hand hatte. Genauso liegt auch dieser Fall. H., B., WTG verbreiten in der Sache Pape eine Aufgeregtheit, durch die sie letztendlich nur eines erreichen: Sich selbst lächerlich zu machen.

Ein Zitat von H. sei noch gebracht.  Auf S. 161f. schreibt er:
"Ab dem Ende der siebziger Jahre wurde auf seiten der Zeugen Jehovas verstärkt der Tendenz zur Apathie entgegengewirkt. Die negative Tendenz konnte langsam dadurch umgekehrt werden, daß sich die "leitende Körperschaft" dessen bewußt wurde, mit einer relativ genauen Berechnung des "Endes der Welt" zu weit gegangen sein. Das "Ende der Welt" sei jedoch eine biblische Tatsache, die man weiterhin verkündigen wolle.
Somit kann konstatiert werden, daß die enttäuschte Erwartungshaltung bezüglich des Jahres 1975 mehr Einfluß auf die Stagnation bzw. den leichten Rückgang der Gemeinschaft in der DDR hatte, als die "Zersetzungsarbeit" des MfS."

Wertung:

Da gab es mal vor einiger Zeit ein Posting bei Infolink. In der Sache drehte es sich darum, wie denn die agile Autorin Frau Y. einzuordnen sei. Man vergleiche auch: Und Nun...
Und in diesem Kontext fiel auch die Anmerkung, dass ein WTG Kreisaufseher jemand "gerüffelt" hatte, der große Stücke auf Frau Y.'s Buch hielt. Das sei nicht das, was die WTG empfehle, so der Tenor. Man möge sich doch mit den geschönten WTG-Berichten zufrieden geben. Mag diese Episode auch nicht "aktenkundig" belegbar sein. So abwegig erscheint sie mir indes nicht.

Herr D. soll dem Vernehmen nach, als Rechtsanwalt im hauptamtlichen Dienst der WTG stehen. Indes bezüglich einer massiven Reklame für sein Buch ("Keine Gnade für die Feinde unserer Republik"), sucht man in der WTG-Literatur bisher vergebens. Ob Herrn H.'s Buch wirklich geeignet ist "Euphorie" bei den WTG-Funktionären zu verursachen, erscheint mir nach dessen Lektüre mehr als zweifelhaft. Aber ohnehin mag der hohe, unsoziale Erwerbungspreis auch dafür sorgen, dass ihm in Zeugenkreisen wohl keine übermäßige Verbreitung zuteil wird.
Wissenschaftler werden dieses Buch, nicht zuletzt über wissenschaftliche Bibliotheken zur Kenntnis nehmen. Es wird ihnen sicherlich einiges verständlicher machen. Jedoch eines wird es wohl nicht. Euphorie erwecken im Sinne, die WTG sei "Gottes Kanal".

3) Die Reflektionen von H... über Manfred Gebhard

Ein Schwerpunkt der Ausführungen von H. betrifft auch das Uraniabuch. Der Autor Gebhard existiert für H. und die WTG nur in Form des Uraniabuches. Die darüber hinaus gehenden Ausführungen letzteren werden geflissentlich ignoriert. Klitterung oder auch Geschichtsklitterung pflegt man solche Praktiken zu nennen. Immerhin kommt H. nicht umhin, auch noch einige Details zu Gebhard zu zitieren. So liest man bei H. beispielsweise (S. 312f.):
"Der offizielle Herausgeber der Dokumentation, Manfred Gebhard, distanzierte sich in den folgenden Jahren sowohl von der 'Christlichen Verantwortung' als auch von der Dokumentation über die Zeugen Jehovas. Es ist aufschlußreich, seine offene und kritische Meinung zu dieser Veröffentlichung zu lesen. Seine Kommentare, die in seinen Briefen an das Staatssekretariat für Kirchenfragen (StfK) nachzulesen sind, stellen einen weiteren Bewertungsmaßstab dieses Buches dar. Als Mitarbeiter der CV und Herausgeber des genannten Buches war Gebhard beim StfK bekannt. Er war mit der vom MfS betriebenen 'Geschichtsklitterung' nicht einverstanden und war daran interessiert, eigene Studien über Jehovas Zeugen zu betreiben. Bedingt war ihm ermöglicht worden, in die Literatur über und von Jehovas Zeugen Einblick zu erhalten. Besonders den permanent geäußerten Vorwurf des expliziten Antikommunismus, wie er in der 'Dokumentation' und auch in den CV-Schriften ständig wiederholt wurde, wollte er nicht unkommentiert stehen lassen. Die Kritik in seinen Briefen verschafft ein deutlicheres Bild über die Zusammenhänge."

Weiter zitiert H. (S. 313):

Am 31. Mai 1983 schrieb Gebhard an das StfK unter Bezugnahme auf die herausgegebene Dokumentation:

"Wie Sie wissen, zeichne ich als Herausgeber des 1970 im Urania-Verlag, Leipzig, und 1971 im (Freidenker-Verlag Hubert Freistühler, Schwert/ Ruhr, erschienenen Buches, 'Die Zeugen Jehovas. Eine Dokumentation über die Wachtturmgesellschaft'. Da ich selbst aus den Kreisen der 'Zeugen Jehovas' stamme, und meine Entwicklung (Jahrgang 1943) in der DDR-Verbotszeit dieser Organisation begann und ich des weiteren auch nicht auf irgendeinen 'Hochschulabschluß' verweisen kann, ist es naheliegend, daß ich zwar Herausgeber, nicht aber Haupt'verfasser' des Urania-Buches bin. Es ergibt sich weiter daraus, daß ich aus heutiger Sicht diesem Buch gegenüber mit einem nicht unerheblichen Maße an innerer Distanz gegenüber stehe. Nun gibt es allerdings auch Leute, die diese Distanz nicht haben, die es womöglich noch als 'optimal' betrachten … Im gleichen Zusammenhang ist es auch mehr als aufschlußreich, daß ein über das Geheimdienstmilieu ausgewiesener bekannter Publizist aus der DDR in der Tageszeitung 'Neue Zeit' vom 21.5.1980 sich über das Urania-Buch in einer Art und Weise verbreitet, die wache Beobachter nur noch als zusätzliche Bestätigung bewerten können, aus wessen ,Stall' das Ganze stammt.[…]

Symptomatisch ist auch folgendes. Einer der Rezensenten des Urania-Buches (Dr. Dietrich Hellmund, selbst Verfasser einer Dissertation über die Zeugen Jehovas) brachte in seiner Besprechung unter anderem die durchaus nicht unbegründete Vermutung zum Ausdruck, daß ein Teil der verwendeten Materialien des Urania-Buches aus den beschlagnahmten Beständen des Magdeburger Zweigbüros der Zeugen Jehovas stammen dürften. Weiter kritisierte er, teilweise berechtigt, daß die als Fotokopien vorgelegten Dokumente, soweit nachprüfbar, sich als faktische Fotomontagen erweisen, wobei Textauslassungen bei der Zitierung nicht immer deutlich gemacht wurden'. Eine 'Krankheit', die ich auch an etlichen analogen Stellen in der Zeitschrift 'Christliche Verantwortung' nachweisen könnte. Weiter äußert Dr. Hellmund: Das gilt von der Mehrzahl der kontrollierten Belege, also von den bereits 'veröffentlichten Texten'. Dieser Mangel ist aber bei der anderen Textgruppe, den erstmals publizierten Dokumenten, noch schwerwiegender, weil der Sachzusammenhang der veröffentlichten Sätze nur bei Einsicht in die Originale geprüft werden kann. Das dürfte im Einzelfall gar nicht so einfach sein. Zumal unbekannt bleibt, wer diese Dokumente verwahrt.' (Zeitschrift Bruderdienst' 1971; Rezension unter dem Pseudonym 'Logu Dulos').

In der dazugehörigen Fußnote 851 zitiert H.

In einem weiteren Brief Gebhards heißt es hierzu: "Im Jahre 1980 hatte Pape [hier ist Dieter Pape gemeint] in ihrer ,Christlichen Verantwortung' Nr. 130 (S. 7) nichts Eiligeres zu tun, als dienstbeflissen ihrem Mitautor am Uraniabuch, Dr. sc. Julius Mader, die Ehre anzutun, seine in der Tageszeitung .Neue Zeit' (21.5.1980) abgedruckten Artikel ,Die CIA macht auch vor den Türen der Kirche nicht halt' in wirkungsvoller Fotomontage partiell nachzudrucken." BArch Berlin, DO 4, Akten-Nr. 1179, S. 5, Gebhard an StfK vom 2. Januar 1985.

Weiter zitiert H. auf S. 314 noch das schon genannte Gebhard-Schreiben vom 31. 5. 1983

"Es ist in diesem Zusammenhang mehr als bemerkenswert, daß ich zwar meinen Namen für das Urania-Buch hergeben darf, zugleich mir aber die Bitte um Einsichtnahme der in Potsdam verwahrten Dokumente faktisch verwehrt wird. Ganz zu schweigen davon, daß ich auch für die sonstigen fraglichen Dokumente (Beschlagnahmungen aus dem WTG-Büro und dergleichen) bis zum heutigen Tage keinerlei Möglichkeiten der Einsichtnahme der Originale erhalten habe. Die Intention gewisser Leute besteht also darin, nur einen 'Strohmann' für ihr Urania-Buch gesucht und gefunden zu haben"

Jetzt kommentiert H. (S. 314):.

Ein Zitat aus der Zeitschrift "Erwachet" vom 8. Dezember 1948, in dem es um eine Gesamteinschätzung der weltpolitischen Situation ging, wurde im Urania-Buch so entstellt, daß der Leser zu der Überzeugung kommen mußte, es würde tatsächlich nur in negativer Weise über den Kommunismus berichtet. Gebhard schrieb zu diesem Sachverhalt:

"Die Verfasser des Urania-Buches meinten die von ihnen ausgewählte Textpassage, die sich bei näherem Hinsehen als Halbwahrheit übelster Machart erweist, mit den Worten kommentieren zu können, es sei eine Hetztirade, 'diesmal ganz im Stil eines Joseph Goebbels' gehalten. […] Mir ist schon verständlich, wenn in der Folge davon sich die These herausbildete, dass die Zeugen Jehovas die 'religiösen Antikommunisten' seien. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß diese These bei objektiver Prüfung nicht haltbar ist, und das ganze in diesem Sinne veröffentlichte Schrifttum eigentlich reif für die Makulatur wäre."

In einem weiteren Brief vom Oktober 1983 äußerte sich Gebhard erneut zu der MfS-Dokumentation:

".Es hat sich in der Folge dann so ergeben, daß ich letztendlich Herausgeber des Urania-Buches dieser 'Studiengruppe' wurde [CV], wobei bezeichnenderweise die Leute, die das veranlaßten, mir faktisch fast keine Möglichkeit gaben, eigene Intentionen in das Manuskript einzubringen. Die tatsächliche Devise hieß unterm Strich gesehen 'Vogel friß oder stirb!' Da ich mich nicht zu den Leuten rechne, die auf dem Felde der Zeugenproblematik bedingungslos das 'nachbeten', was andere meinen vorplappern zu können oder sollen, hat sich ein erster größerer Bruch mit dieser sogenannten 'Studiengruppe' 1972 ergeben."

Weiteres Zitat von H. (S. 315)

Am 27. Juli 1983 schrieb er (Gebhard):

Daß die 'Christliche Verantwortung' ein Demagogieorgan ist, habe ich schon deutlich früher indirekt, bzw. direkt ausgesprochen. Aber geändert hat sich nichts.
(M. Gebhard an StfK , Hauptabteilungsleiter Heinrich, S. 2,10/1983)
Meine Kritik am Urania-Buch ist bekannt - aber geändert hat sich nichts. Schon die Diktion im Urania-Buch spricht diesbezüglich für sich. Symptomatisch dafür sind auch solche Überschriften wie 'Politisches Verhalten im Spannungsjahr 1953'[S.253 ff]: 'Zeugen Jehovas als politische Flüchtlinge' [S.283ff.]; Das Ostbüro in Westberlin' [S. 256 ff.] und etliches mehr. Die Herren können eben ihre Kinderstube nicht verleugnen. Im Selbstbeweihräuchern waren sie schon immer ,erste Klasse'. Was interessiert es da noch, daß solche Phrasen bei den 'Zeugen' resonanzlos verpuffen!? Bedauerlich ist nur, daß sie es für nötig erachteten, dieses Kuckucksei anderen unterzuschieben. Mein Pech dabei war es, daß ich nach meinem Bruch mit den 'Zeugen' meinte, auch etwas zum Thema 'Zeugen' schreiben zu sollen. Das weitere Pech war, daß diese Herren zu mächtig sind, und ich in der damaligen Situation nicht stark genug war, mich mit ihnen auseinanderzusetzen. (Sie sind ja ohnehin nur 'katzbuckeln' gewohnt). Wenn sie heute einen entschiedenen Kritiker vor sich haben, dann sage ich ihnen unverblümt ins Gesicht: DEN EINZIG GUTEN DIENST DEN IHR NOCH TUN KÖNNT IST: EUCH ZURÜCKZUZIEHEN UND EURE DRECKIGEN FINGER AUS DER ZEUGENSACHE HERAUSZUNEHMEN! [Großbuchstaben im Original]

Auf Seite 333, Fußnote 891 liest man bei H.:

Daß es bei Abweichungen von der geforderten Linie schnell zur Entziehung der Erlaubnis zur Archivarbeit kommen konnte, zeigt das Beispiel M. Gebhards, der die Blockademöglichkeiten bezüglich seiner eigenen Forschungsarbeiten über Jehovas Zeugen zu spüren bekam. Es schrieb im Jahre 1985 gleich an drei Adressaten, um seinem Ärger Luft zu machen: „Ich protestiere hiermit dagegen, daß wieder einmal mir das MfS der DDR meine beabsichtigten weiteren Studien in Suchen faschistischer Literatur [hier ging es um Nazi-Literatur über Jehovas Zeugen] (ASF-Liste, Februar 1985) bis zum heutigen Tage blockiert. Ich habe es langsam satt, mich mit diesen Herren, denen ich die wissenschaftliche 'Qualifikation' in der zur Diskussion stehenden Angelegenheit abspreche, mich nun schon fast permanent rumschlagen zu müssen." BArch Berlin, DO 4, 1179, Brief Gebhards vom 25.7.1985 an Prof. Dr. H. Dressler, an das StfK und den Staatsrat der DDR. Schon am 21. Juni 1983 hatte Gebhard die Bitte bezüglich der Einsichtnahme an das StfK gerichtet. BArch Berlin DO 4, 1179, Brief Gebhards an StfK vom 21.6.1983.

Bezüglich eines weiteren Kommentars zum Komplex Uraniabuch siehe auch:

Uraniabuch

Von Herrn H... nicht zitiert

4) Anmerkungen zur Webseite des Herrn H...

Ein neueres Beispiel der Kontroversen in Sachen Zeugen Jehovas kann man auch mit dem Namen Waldemar H. festmachen. Letzterer nunmehr im Besitz eines Dr.-Titels ist dann auch mit einer Webseite unter dem Namen „neuegeschichte" seit einiger Zeit im Netz vertreten.
„Willkommen auf meiner Homepage" begrüßt Herr H. den Besucher. Auf seiner Webseite? Inhaltlich vielleicht. Nur wie soll man es verstehen, wenn man bei Denic (in den ersten Jahren der Existent dieser Webseite) eine Anfrage zu dieser Webseite macht und da folgende Besitzverhältnisse mitgeteilt bekam:
Johannes W.
Am Steinfels 5
D-65618 Selters (Taunus)
Germany
Nun ist Herr W. mit Sicherheit kein Unbekannter. Das er Leiter des WTG-Geschichtsarchives (war), dürfte allgemein bekannt sein.

Dennoch stolpert man schon über diese Konstruktion. Ist der Dr. H so materiell arm das er sich eine Webseite von einem WTG-Funktionär sponsern lassen muß? Das ist kein Vorwurf. Es gibt ja auch andere, welche kostenlose Internetpublikatonsmöglichkeiten nutzen. Aber diese Webseite, ist in der Tat eine, für die eine monatliche Gebühr beim sie hostenden Provider fällig ist. Die bezahlt nun ausweislich der Besitzverhältnisse Herr W. für Herrn H..
Das erst mal zur „Unabhänggkeit" oder besser Abhängigkeit des Herrn H..

Neben der Rezensentin Anke S., über deren Besprechung des H.-Buches (und verwandtem) der Autor offenbar nicht sonderlich glücklich ist, und dies auch durch einen entsprechenden Text auf seiner Webseite deutlich macht, hat er nun   noch einen anderen Kontrahenten der Polemik für würdig befunden. Sein diesbezüglicher „Manfred Gebhard, IM 'Kurt Berg' Falsches Spiel eines ewigen Querulanten" überschriebener Text ist vom September 2004 datiert.

In seiner Anmerkungsnummer Nr. 3 zitiert H. dazu auch aus der Stasiakte des Gebhard. Zitierenswert erscheint ihm offenbar besonders das, was Stasifunktionär Herbrich in seiner Einschätzung über Gebhard glaubt zu Papier bringen zu sollen. Nur einen Satz „vergaß" Herr H. mit zu zitieren, der in dem gleichen Herbrich'schen Votum mit enthalten ist.
„Nach einer anfänglichen Bereitschaft für eine inoffizielle Zusammenarbeit, löste er diese später. Der IM-Vorgang wird wegen Ablehnung einer Zusammenarbeit eingestellt".

Das hält Herr H. nicht für zitierenswert; wohl aber die negativen Wertungen des Herbrich.
Sicherlich hat auch Gebhard eine bestimmte Persönlichkeitsstruktur, die man vom hohen Ross herab gewertet, vielleicht partiell negativ werten kann. Nach H. war Gebhard von 1963-67 Zeuge Jehovas. Auch diese Feststellung greift zu kurz. Herr H. dürfte wohl wissen, dass die Kindertaufe bei den Zeugen Jehovas unüblich ist. Gebhard war dem Zeugen Jehovas-Einfluss seit frühester Kindheit ausgesetzt: einschließlich deren Erziehung zum Außenseitertum. Solcherart geprägte Menschen (Außenseiter) kann man natürlich bequem abqualifizieren, was denn Herbrich auch getan und was für H. der Weisheit letzter Schluss ist.

In seinem ziemlich wortkargem Votum äußert sich Herbrich auch nicht darüber, wann denn diese „Zusammenarbeit" eingestellt wurde. Details die dem Hi'schen Zerrbild nicht entsprechen, werden auch von ihm unter den Teppich gekehrt.

H. gibt ja nun vor, die Webseite des Gebhard zu kennen. Er nennt auch ihre URL. Wenn er sie denn wirklich kennt (oder kennen könnte) könnte er um Beispiel folgende Details daraus entnehmen.

In Stichpunkten.
Gebhard verfasst im Mai 1967 ein Trennungsschreiben, dass er an etliche ihm persönlich bekannte Zeugen Jehovas versendet. Einer dieser hat sich im Nachhinein als schon damaliger Stasi-IM erwiesen. Götz H… (alias "Boxer") so sein Klarname. Der Familienname wird hier nicht ausgeschrieben. Durch ihn erfahrt die Stasi also vom Fall Gebhard.
Es ist bei der Stasi durchaus üblich, vor Anwerbung erst Recherchen anzustellen. Die Anwerbung erfolgte meiner Erinnerung nach Anfang 1968. Inzwischen war aber ein zusätzlich relevanter Vorgang eingetreten. Eine Berufskrankheit verfrachtete im Sommer 1967 den Gebhard für einige Wochen ins Krankenhaus. Nach der Entlassung daraus gewährtem ihm die Ärzte noch eine mehrwöchige Schonfrist, bevor er wieder arbeitsfähig geschrieben wurde. In dieser Zeit verfasste Gebhard ein eigenes Manuskript zum Thema Zeugen Jehovas Thema, dass er höchstpersönlich beim Berliner Union-Verlag abgab. Der meldete sich danach nie mehr direkt.

Gemeldet hat sich statt dessen die DDR-Zensurbehörde (unter dem Firmenschild „Hauptverwaltung Verlage und Buchwesen des Ministeriums für Kultur" firmierend). In einem diesbezüglichen Gesprächstermin (noch 1967) wurde die Ablehnung des Manuskriptes in mündlicher Form mitgeteilt, und das beim Union-Verlag eingereichte Manuskript zurückgegeben.

Gleichfalls wurde mündlich in etwa sinngemäß erklärt. Erstlingswerke eines Autors seien wohl in den allerseltensten Fällen auf Anhieb Veröffentlichungswürdig. Man würde mir doch sehr empfehlen mit der „Christlichen Verantwortung" zusammenzuarbeiten und mich dort „weiterzuentwickeln".

Herr H. meint, ich sollte doch mal etwas mehr von meinem vermuteten Insiderwissen preisgeben. Nun, so will ich denn kein Spielverderber sein. Meiner Erinnerung nach cirka Januar 1968, tauchten auf meiner Arbeitsstelle Funktionäre der Staatssicherheit auf, die ausdrücklich nach mir fragten. Das teilten mir jedenfalls meine Arbeitskollegen mit, an dem Tag war ich tatsächlich nicht anwesend. Die ließen nicht locker. Am nächsten Tag, gegen Feierabend tauchten die wieder auf, und diesmal „erwischten" sie mich. Die stellten sich ganz offiziell als Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit vor. Ihre Aufforderung: Ich möchte sie doch in ein nahegelegenes Polizeirevier begleiten. Dort hatten sie wohl schon im voraus ein Zimmer für sich reserviert. Meine Erinnerung nach war diese Kontaktierung, soweit es meine Person betraf, eher frostig in der Atmosphäre.

Anmerken sollte man auch noch, das bereits im Mai 1967 der Dieter Pape mich in meiner Privatwohnung aufgesucht und mir diverse CV-Ausgaben die bis dahin erschienen waren, hinterlassen hatte. Dann kam die Krankheitsgeschichte dazwischen. Und das geschilderte verfasste Buchmanuskript war in gewisser Hinsicht eine Reaktion auf diese CV-Ausgaben, die ich keineswegs als „optimal" ansah.

Kehren wir zur Stasi zurück. Nachdem sie ihren Monolog beendet hatten, kamen sie wohl selbst zu dem Resultat, ein Polizeirevier sei doch wohl nicht das rechte Ambiente für eine IM-Anwerbung. Sie schlossen ihren Monolog mit der Aufforderung, an einem bestimmten Tag kurz nach Ende meiner Arbeitszeit, im Foyer eines Hotels der gehobeneren Art in der Nähe des Bahnhofes Berlin-Friedrichstraße zu erscheinen. Sinnigerweise hatten sie sich da einen ganz bestimmten Termin als Datum ausgesucht. Tja, was wohl für einen? Wenn man von Kindheit an als Zeuge Jehovas erzogen wurde, wenn man selbst einschätzt, diese Erziehung hat eines bewirkt, nämlich die Erziehung zum Außenseitertum, dann stolpert man wohl auch nicht über den Umstand, das ausgerechnet der eigene Geburtstag, der ohnehin die Jahre davor nicht gefeiert wurde, dieser Termin war.

Das Ambiente hatte sich nun, wie beschrieben, deutlich verbessert. Und das da ein mit Bedacht gewählter Tag vorlag, wurde auch dadurch unterstrichen, dass die Stasifunktionäre mit einem Blumenstrauß ausgerüstet diesen Termin gestalteten. Inhaltlich war es weiterhin ein Eisfrost-Veranstaltung. Einseitige Monologe wurden vorgetragen von den Stasifunktionären..-

Flankierend nahm auch der Dieter Pape wieder direkten, diesmal intensivierten Kontakt mit mir auf. Hätte ich die Kraft haben sollen, schon damals aus dieser Zwangssituation auszubrechen? Vielleicht. Ich hatte sie damals nicht, denn das mich einiges von der WTG trennte und trennt, war offensichtlich. Ganz egal wer da als Gesprächspartner auf mich zukam. Jener Stasimonolog fand dann auch mal sein Ende, obwohl mir die vielleicht 60 Minuten wie Tage vorkamen. Nachdem sie mich dann mit dem Blumenstrauß entlassen, und nachdem ich mich auf dem einen Katzensprung entfernten Bahnhof Berlin-Friedrichstraße befand, zog mich ein dort befindlicher Papierkorb mit magischer Wucht an. Kurzentschlossen landete der Blumenstrauß dorthin.

Ich weiss es nicht, aber ich gehe mal davon aus, das auch der Ostteil dieses Grenzbahnhofes von Überwachungskameras observiert wurde. Vielleicht hat man das diesergestalt diesen Fakt daher auch in Stasikreisen registriert? Wie auch immer. Beim nächsten von den Stasileuten vorsorglich arrangierten Termin war mit deren erste Frage, wie ich denn nach Hause gekommen sei. Ich habe über vorgenannte Episode nie geredet. Das ist faktisch das erste mal.

Wie es dann zum Kapitel Uraniabuch kam, ist auf meiner Webseite im Detail bereits dargestellt, kann hier somit übersprungen werden.

Festzustellen ist auch noch folgendes. Und das weiß auch Herr H., bzw. kann es wissen. Praxis der Stasi war es, durchaus nicht immer auf eine schriftliche Verpflichtungserklärung zu bestehen. Für meine Person ist festzustellen. Eine solche Verpflichtungserklärung wurde nie an mich herangetragen und sie existierte demzufolge zu keinem Zeitpunkt.

Das einzigste was später unterschrieben dann noch existierte, war die Sache mit dem Uraniabuch. Dazu fuhr, ohne vorherige Mitteilung wohin und wozu, ein Stasifunktionär mit mir mit seinem Dienst-PKW in eine menschenleere Waldgegend. Und dort angelangt, wurde mir der Revers in Sachen Uraniabuch im PKW zur Unterschrift vorgelegt.
Über die „Freiwilligkeit" solcher Rahmenbedingungen, mag sich denn jeder so seine eigenen Gedanken machen.

Wie zitiert, äußerte sich Stasifunktionär Herbrich über mich negativ. Er hat allen Grund dafür, denn der Fall Gebhard sollte sich in den nachfolgenden Jahren für ihn nicht unbedingt karrierefördernd auswirken. Liest man in einer Stasi-Schulungsschrift, das diejenigen IM die freiwillig, aus Gegnerschaft gegen die WTG, für eine „Zusammenarbeit" gewonnen werden konnten, den Stasiforderungen gegenüber „ausbrechen", so sollte das Herbrich beim Falle Gebhard noch höchstperspönlich erfahren.
Dagegen waren seine IM „Hans Voss" und Konsorten doch das einzigste „Schlaraffenland".

Die Stasi hatte große Pläne. Kontaktierung mit den Willy Müller war schon mal fest eingeplant. Die aber schon entwickelte sich nicht so, wie die Herbrich's, sich das vorgestellt hatten. Selbst H. muß über Dritte wiedergegeben, diesen Fakt referieren. Dann der nächste Schlag (für Herbrich). Da hatten sie doch ihren IM „Wolfgang Daum" (seines Zeichens Betheleinbrecher) zum Nachfolger des Müller erkoren. Stimmte die „Chemie" zwischen Daum und Gebhard. Ein Sachkenner würde das mit Sicherheit nicht behaupten. Und Schlag für Herbrichs Karriere. Gebhard erklärt 1972 die Zusammenarbeit mit Daum und der CV Gera für endgültig beendet.

Hat nun Gebhard den Bruch mit der Stasi daran angehängt. 1972 noch nicht; auch in Einschätzung der realen Machtverhältnisse. Dazu war die Uraniabuchsache noch zu frisch. Dann aber 1976 erfolgte auch dieser Bruch offiziell. Der Anlass? Zensur der Stasi bei dem Periodikum „Gespräche und Kommentare" Nr. 21, die denn auch nie erschienen ist. Anlässlich dieses Eklats wurde dem Herbrich durch Gebhard wörtlich erklärt: „Dann trennen sich eben unsere Wege". Und damit war dann endgültig Schluss. Entgegen der H.'schen Interpretation gab es dann sehr wohl in den achtziger Jahren noch eine Eskalation, namentlich als direkte Folge des des sowjetischen Konik-Buches.

Es ist richtig. Gebhard ist zu DDR-Zeiten mit seinen Konflikten nie an die Öffentlichkeit gegangen. Das in seinem Schriftsatz an das Staatssekretariat für Kirchenfragen er indes kein Blatt vor dem Munde genommen hat, weiß auch H. Wieso hätte ich damals mit diesen Konflikten an die Öffentlichkeit gehen sollen? Wem hätte das genutzt? Sicherlich der WTG, sicherlich auch den westlichen Falken. Diese Option, die zum Beispiel ein Herr Rainer Eppelmann sehr bewusst wahrgenommen hat, habe ich für mich bewusst ausgeschlagen.

Die Stasi war wohl doch nicht ganz so „dicht", wie sie sich das vorstellte. Indiz ist für mich auch, dass da nach 1985 sehr wohl einige Personen auf mich zugekommen sind, wo ich mir bei nüchterner Analyse sagte. Die sind vom Westen geschickt, die haben auf irgendwelchen Wegen Wind von meinen Konflikten bekommen. Ich hätte die angebotenen Offerten, markgerecht verpackt, nur annehmen zu brauchen. Und der Westen hätte zu dieser Zeit einen erneuten zusätzlichen Dissidenten feiern können. Ich habe diese Grenze bewusst nicht überschritten. Bis auf einen Ausnahmefall meinen leiblichen Kousin betreffend, den ich da mal ein paar Hinweise, einschließlich des Hinweises das die Deutsche Staatsbibliothek Berlin in ihrer Handschriftenabteilung auch Materialien über den Schriftsteller Paul Zech verwahrt, gegeben hatte. Daran war er interessiert. Das war ein Thema außerhalb der Zeugen Jehovas. Und es ist mir postwendend schlecht bekommen. Sei es durch Postüberwachung, oder sei es auf anderen Stasi-üblichem Wege.

Aber das entscheidende Wissen in Sachen Zeugen Jehovas habe ich zu DDR-Zeiten nicht preisgegeben. Und ich halte diese Entscheidung nach wie vor für richtig.
Der WTG-Interessen sind nicht meine Interessen in Vergangenheit und Gegenwart. Aber das kann oder will ein Herr H. offenbar nicht begreifen.

Aber kehren wir zur Mitte der siebziger Jahre zurück.
Tja, und jetzt trat das ein, was sich offenbar auch Herr H. nicht so recht vorstellen kann. Der in Frage kommende Wohnort des Gebhard, dürfte ja wohl auch den Herrn H. bekannt sein. Wenn er nicht von totaler Betriebsblindheit geschlagen ist, kann er weiter wissen, dass in Ostberlin, nebst Leipzig sich die bedeutendsten wissenschaftlichen Bibliotheken der DDR befinden. Und was macht wohl ein Außenseiter, der sich in Sachen Uraniabuch überrumpelt wusste, der quasi wissenschaftliche Bibliotheken vor der „Haustür" hat. Der nachdem das Thema CV und Stasi erstmal beendet ist, nunmehr etwas mehr Zeit hat? Was macht der wohl Herr H.? Sie als Alt-Bundesrepublik aber können sich das wohl nicht so recht vorstellen, was nicht unbedingt für Sie spricht. Aber das es bei den Zeugen Jehovas die Gepflogenheit des „Studiums" gibt (in der Regel der WTG-Literatur) dürfte wohl auch ihnen bekannt sein.

Um also die selbstgestellte Frage zu beantworten, das „Studium" auf eigene Rechnung und nach Feierabend wurde fortgesetzt. Mit dem Unterschied jetzt, dass Bestände wissenschaftlicher Bibliotheken genutzt wurden. Tja das passt nun überhaupt nicht ins H.'sche Strickmuster, der davon ausgeht: Einmal Stasi-Marionette - immer Marionette.

Herr H., dass muss Ihnen noch sagen: Sie sind mir zu billig in ihrer Argumentation, um mich mit ihnen weiter ernsthaft auseinanderzusetzen. Seien Sie zufrieden, dass der BND auf Sie noch nicht zugekommen ist. Sonst würde man vielleicht auch eines Tages von einem IM Waldemar H. im Dienste eines anderen Dienstes dieses unsauberen Gewerbes, in Ost und West gleichermaßen präsent, reden.

Das Herr H. den Fall des Woldemar Halse und verwandtes n i c h t  referiert, verwundert vom Prinzip her, überhaupt nicht. Passt doch auch der Fall Halse nicht in sein Zerrbild hinein: Woldemar H...

5) Der Tagungsband "Repression und Selbstbehauptung"

Anmerkungen zu den Ausführungen der Herren H... und B...

in dem Sammelband: "Repression und Selbstbehauptung ..."

Zu den mit in diesem Sammelband vertretenen Autoren gehört auch der Waldemar H.. H. offeriert nur das, was er an anderer Stelle bereits früher ausgeführt hatte; und nach wie vor ist festzustellen. Nicht immer ist seine Argumentation besonders "schlüssig".

Das soll an einem Einzelbeispiel einmal verdeutlicht werden.

H. entrüstet sich in seinen Ausführungen auch über die "Sektenkundlichen Mitteilungen". Dabei handelte es sich um eine Publikation der Evangelischen Kirche in der DDR, die im Verfielfältigungsverfahren hergestellt wurde. Also "Marke Caro Billig". Das soll jetzt nicht abwertend verstanden werden, sondern lediglich zur Veranschaulichung dienen.

Ein Beispiel der "Sektenkundlichen Mitteilungen", die später in "Religiöse Sondergemeinschaften" umbenannt wurde. Wenn der Text dabei nur äußerst schlecht lesbar ist, muss dies der damals unbefriedigend zu bewertenden Kopiertechnik zugeschrieben werden

Heutige Kopiertechnik stand der Kirche damals offenbar noch nicht zur Verfügung. Und so sind denn die einzelnen Blätter im Schreibmaschinenpapierformat auch lediglich durch eine simple Heftklammer zusammengehalten gewesen pro Ausgabe. Auch fand sich in jedem Impressumsvermerk noch die Angabe "Nur zum kirchlichen Dienstgebrauch". Über diese seit 1968 etwa alle 4 Monate erscheinende Publikation (drei Ausgaben pro Jahr) entrüstet sich nun H. mit den Worten:

Zu dieser kirchlichen Stelle nahm Willy Müller als Herausgeber der CV Kontakt auf.

"Bereits in der zweiten Ausgabe der Sektenkundlichen Mitteilungen wurde die Zeitschrift CV als aufklärendes Informationsblatt über Jehovas Zeugen vorgestellt. In annähernd jeder weiteren Ausgabe wurden die über Jehovas Zeugen enthaltenen Berichte einfach aus der CV entnommen. Ohne Überprüfung des Wahrheitsgehaltes, lediglich mit Nennung von CV als Quelle

In den Sektenkundlichen Mitteilungen waren etwa 85 bis 90 Prozent der enthaltenen Aussagen über Jehovas Zeugen der Zeitschrift CV entnommen. Ein tatsächlicher Skandal, denn es ist nur zu offensichtlich, daß Dr. Pietz … zumindest ahnen mußte, wer hinter CV stand."

Was ist dazu zu sagen? Zum einen. Wer kann es dem CV-Herausgeber Müller verargen, dass es Kontakte aufnahm? Was machten denn die Zeugen Jehovas mit ihren "Standhaft"-Veranstaltungen? Da wurden doch auch Kontakte zu Außenstehenden gepflegt. Nicht mehr und nicht weniger tat auch Müller. Und wer das als "Straftatbestand" werten will, dem muss man schon mal auf den Kopf zu die Frage stellen; ob er sich sicher ist, wirklich noch "richtig zu ticken?"

Weiter. Pietz zitierte via Sektenkundliche Miteilungen in der Regel kommentarlos. Ist das ein Verbrechen? Oder noch anders gesagt. Er tat gleiches auch bezüglich der Siebenten-Tags-Adventisten, der Neuapostolischen Kirche, der Evangelisch-Johannischen Kirche und noch einiger anderer; sofern ihm diesbezüglich zitierenswertes vorlag. Die Zeugen Jehovas-Thematik war dabei den gleichen Kriterien ausgeliefert. Über keine Gruppe finden sich irgendwelche echte "Kommentierungen". Über alle nur "Zitierungen". Natürlich nahm Dr. Pietz dergestalt Einfluss, dass er auswählte. Er allein entschied; was er als zitierenswert ansah und was er "unter den Tisch fallen ließ".

Wenn H. Dr. Pietz einen echten Vorwurf machen wollte, dann hätte er ausführen müssen. "Diesen Text hat Pietz zitiert". Dann müsste er den inkriminierten Text näher vorstellen und hinzufügen was er an ihm zu beanstanden habe und aus welchen Gründen. Genau diesen Weg hat aber H. nicht beschritten. Er bietet nur eine billige Stimmungsmache.   Siehe auch: Sektenkundliche Mitteilungen

"Würdig" dem Herrn H. zur Seite steht in diesem Band auch der "kalte Krieger" Gerhard B. Er abhandelt insbesondere das Thema "Christliche Verantwortung". Das der zu acht Jahren Zuchthaus vom DDR-Staat verurteilte Dieter Pape, davon "nur" vier Jahre absitzen musste und eine DDR-konforme Entwicklung einschlug, ist für die kalten Krieger Made B., die es immer noch nicht verkraften können, dass sie es nicht schon zu Adenauers Zeiten geschafft haben, dass die DDR aufhörte zu bestehen, ein "Sakrileg", für das sie aus ihrer Interessenlage keine "Verständnis" haben. Seine Antipathien bringt er denn mehr als reichlich auch in seinen Ausführungen immer wieder mit ein.

Wie sehr B. parteiisch ist, macht er meines Erachtens auch deutlich, wenn er der Meinung ist bezüglich des Uraniabuches, es sei von dem Dr. Pietz in den Sektenkundlichen Mitteilungen "sehr günstig besprochen" worden. Dieser Auffassung vermag ich nicht zu folgen. Daher mal ein paar Sätze aus dieser "günstigen" Besprechung via meiner Ausführungen dazu aus der "Geschichte der Zeugen Jehovas" S. 499f.

1970 erschien dann in der DDR im Uraniaverlag Leipzig [71] ein Buch über die Zeugen Jehovas. Als Herausgeber wurde darin genannt Manfred Gebhard. [72] Im „Materialdienst der evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen" kennzeichnete Reimer dieses Buch 1972 als eine Propagandaschrift. Als die Antwort der DDR auf die „Wühlarbeit" der Zeugen Jehovas. [73] Der seinerzeitige Präsident der EKU-Kirchenkanzlei in der DDR wählte dazu die Vokabel vom „Steckbrief einer Religionsgemeinschaft" und das diese „Dokumentation", sofern sie denn eine solche sei, wachsam zu benutzen sei. [74] Demgegenüber wirkt es doch etwas merkwürdig, wenn die in Freiburg/Br. erscheinende katholische Zeitschrift „Lebendige Seelsorge" im Jahre 1971 nur relativ moderate Vokabeln über diese Buch verwandte. Pietz lebte in der DDR und musste darauf achten, dass bei dem was er sagte, ihm das DDR-Regime nicht daraus einen Strick drehte. [75] Die „Lebendige Seelsorge" hingegen erschien in der freiheitlichen Bundesrepublik Deutschland. Es hätte durchaus in ihrer redaktionellen Freiheit gelegen, einen totalen Zerriss dazu zu publizieren. Statt dessen schrieb man nur: „Die 'Zeugen Jehovas' wecken immer wieder durch die Kompromisslosigkeit, mit der sie diktatorischen Regimen gegenübertreten, Bewunderung; dennoch fällt es schwer, an dieser Sekte sympathische Züge zu entdecken." Das Uraniabuch enthält dann für die „Lebendige Seelsorge" „unvergleichlich mehr Material als bisher irgendwo über diese Sekte zu finden war." Die Kritik an der Gesamtkonzeption erschöpft sich in der Feststellung: „Man muss den Leser aber darauf aufmerksam machen, dass es sich nicht um eine tendenzfreie Darstellung handelt. Auch steht nicht so sehr die religiöse Seite im Blickpunkt. … Nicht gerecht wird vermutlich der Herausgeber den Zeugen Jehovas bei der Darstellung ihres Verhältnisses zum Hitlerfaschismus." [76] 

immer  Wrobel  Polen  Detailkommentar  Uraniabuch  Nazizeit Eine Klarstellung in eigener Sachen    Ostdeutschland   Corona-Verlag  Sektenkundliche Mitteilungen  Andre Gursky    CV 176 (Einleitung)   Geschichte der Zeugen Jehova

6.) H... greift die Pape's an

Unter der reißerischen Überschrift:
„Konspirative Zusammenarbeit der Gebrüder Dieter und Günther Pape gegen die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas" und versehen mit der Unterzeile
„Inoffizielle Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR und dem Jesuiten-Orden der katholischen Kirche über die Gebrüder Pape" verbreitet sich Herr H., datiert vom August 2005 über die oben genannten.

Schon einleitend meint er:
„Es ist erstaunlich, dass die beiden Brüder Dieter und Günther Pape in ihrem jahrzehntelangen Bemühen die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas zu diskreditieren nicht nachgelassen hatten."

Nun, kann man dazu nur sagen. Das kann nur für denjenigen „erstaunlich" sein, der Ursache und Wirkung bewusst aus seinem Gesichtskreis ausblendet.

H. unterstellt weiter: Dies wäre für die Pape's auch eine Einkommensquelle gewesen. Materiell mag das vielleicht zutreffend sein. Indes sind Fälle belegt, wo keinesfalls materielle Aspekte für den Kampf gegen die WTG maßgebend waren oder sind.

Überdies wäre der Herr H. erst mal auskunftspflichtig: Wieso er sich „seine" Webseite von dem WTG-Funktionär W. laut Denic-Auskunft, bezahlen lässt. Es gibt jedenfalls ernst zu nehmende Indizien, dass genau dieser Herr H. auch materieller Nutznießer, in diesem seinem Fall, von der WTG ist. Insofern geht sein Vorwurf als Bumerang an ihm zurück.

Dann spekuliert H. über das „Ich war Zeuge Jehovas"-Buch der beiden Pape's. Was deren eigentliche Intentionen waren, ist doch relativ unbedeutend. Fakt ist. Das beide Ausgaben (Ost und West) erheblich inhaltlich voneinander differieren. So das man fairer Weise von zwei grundverschiedenen Büchern reden muss.

Dann bringt, wie kaum anders zu erwarten, H. die Geheimdienste in Ost und West mit ins Gespräch. Schön Herr H., dass die Akten des BND und vergleichbarer „Dienste" noch nicht auf der Straße liegen, wie weiland die Stasiakten. Wäre es so, würde man vielleicht auch noch nähere Details darüber erfahren, wie es der Zeugen Jehovas-Organisation möglich war, sich in den 1950er Jahren, gefälschte DDR-Ausweise zu beschaffen. Beschafft für ihre Kreisdiener in der DDR. Aber nicht nur für sie; auch noch für deren Ehefrauen.

Wann bringen Sie, Herr H., darüber mal eine glaubwürdige Auskunft? Sie könnten sich da noch einige „Sporen verdienen".

Noch so ein banaler Satz von H.: "Die Verbindung der beiden Brüder Dieter und Günther Pape riss über die folgenden Jahrzehnte nie wirklich ab. Zwar gab es aus verschiedenen Gründen Jahre unterschiedlicher Kommunikationsintensität, doch wollten sowohl die beiden Brüder, als auch ihre beiden Geldgeber, weiterhin, möglichst unauffällig, voneinander profitieren."

Ja und das soll nun ein Vorwurf sein?
Was ist denn mit ihrer ganz persönlichen Geschäftsverbindung zu den Damen und Herren Y. und B. und wohl noch ein paar mehr dieser „Güte" aus "Babylon der Großen", gemäß der Zeugen-Terminologie.
Ihr Vorwurf fällt somit auf Sie selbst wieder zurück.

Noch so eine Banalität. H. hält es auch für mitteilenswert, dass der Günther Pape, bei einem Besuch bei seinem Bruder diesem, in Worten, auch Siebenhundertfünfzig (750) Blatt Kopierpapier mitbrachte.

Aua, wenn solche Geschenke schon kriminalisiert werden, dann sieht es wohl nicht sonderlich rosig aus. Das ist doch eher ein Armutszeugnis für den DDR-Staat, das solches als gewünschtes Geschenk gelten kann.

Aber ein noch weit größeres Armutszeugnis ist es für dessen Kolporteur H., der glaubt, das als Diskriminierungsgrund der Öffentlichkeit präsentieren zu können.

Günther Pape in einer Fernsehsendung des Jahres 2004

7) Waldemar H... und Anke S...: Ein kontroveres "Paar"

Bereits in ihrer 1997 veröffentlichten Studie mit dem Titel „Synode und SED-Staat. Die Synode des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR in Görlitz vom 18. bis 22. September 1987" hatte sich Anke S. einem kirchenpolitischen Thema mit DDR-Bezug gewidmet. Wenn heute der DDR-Staat nicht mehr besteht, so hat das vielfältige Ursachen. Das er über einen ausgebauten Repressionsapparat verfügte, ist allgemein bekannt. Wenn ein Honecker noch in seinen vorletzten Tagen davon träumte:

„Den Sozialismus in seinem Lauf - hält weder Ochs und Esel auf", dann doch wohl auch weil er sich darin sonnte, dass sein Repressionsapparat einen „Putsch" in der DDR schon im Keime ersticken würde.

Soweit sich Opposition in jenen Jahren artikulierte, war sie ihren staatlichen Repressions-Widerpart gegenüber, formal im Nachteil. Eine gewachsene Organisationsstruktur für die Opposition bestand nicht. Dennoch wurde dieser Staat eines Tages aus den „Angeln gehoben".

Der Erfolg hat viele Väter. Der Misserfolg indes gibt sich „vaterlos" besagt eine Volksweisheit. So feiern denn sich heute einige als Totengräber der DDR, deren tatsächliches Verhalten in der fraglichen Zeit alles andere als diesem „Erfolg" dienlich war. Man kann mit Hausnummer die katholische Kirche beispielsweise nennen, die noch bis fast kurz vor Toresschluss der DDR-Opposition ihre Logistik verweigerte. DDR-Oppositionelle, egal ob sie sich als Liedermacher oder ähnliches gerierten, waren die Tore der katholischen Kirchen verschlossen.

Auch die Zeugen Jehovas gehörten zu jenen, die abgesehen von ihrer prinzipiellen Wahlverweigerung (nicht nur in der DDR), sich in Passivität übten. Die also der Stasi in dem sich anbahnenden Umsturz, oder in den Flüchtlingswellen via Ungarn und Tschechoslowakei, keinerlei sonderliche Sorgen bereiteten. Nach dem dann alles „gelaufen" war, rühmten sie sich gar noch in ihrem „Wachtturm" dieser politischen Abstinenz, und meinten großsprecherisch den Kirchen sagen zu können, sie hätten es doch genauso handhaben können.

Eine Ausnahme von dieser tristen Regel waren in der Tat, Teile der evangelischen Kirche. Mit Sicherheit nicht „alle". Auch dort gab es wesentliche Funktionsträger, die es lieber gesehen hätten, man hätte sich in gleicher Abstinenz, wie die katholische Kirche, bewegt. Immerhin, die stockkonservative katholische Kirche war für die DDR-Oppositionellen nicht sonderlich „interessant". Mit der kann man keinen „Blumentopf" gewinnen.

Und noch was bemerkenswertes. Die Kirchen wurden in den Jahren, auch in der DDR, immer leerer. Auch und besonders den Fall der evangelischen Kirche betreffend.
Die unzufriedene DDR-Jugend indes, die ins oppositionelle Lager abdriftete, brauchte ein Minimum an logistischer Unterstützung. Egal, ob sie nun Regimekritischen Vorlesungen des Schriftstellers Stefan Heym zuhören, oder Liedermachern mit DDR-kritischen Texten. Wo konnten denn diese gestandenen Kritiker in der DDR auftreten? (Heym war mit Sicherheit ein solcher). Alle Veranstaltungsörtlichkeiten, auf die der Staat Zugriff hatte, fielen da schon mal flach. Es blieben tatsächlich nur einige Teile der evangelischen Kirche als diesbezügliche Optionsmöglichkeit offen. Die waren aber ganz „Hin und Hergerissen", der Fall Stolpe belegt das beispielhaft. Leere Kirchen machten ihnen Sorgen. Die Opposition die eine Tribüne suchte schien ihnen dergestalt ein Hoffnungsschimmer zu sein, dass man die vielleicht in kirchliche Bahnen kanalisieren könnte. Das es da den Begriff „Mission" gebe, hatten die Kirchenfürsten ja noch nicht ganz verlernt. Sie witterten die Chance, bei der unzufriedenen DDR-Jugend vielleicht missionarische Erfolge erzielen zu können.

Im Rückblick muss man wohl sagen: es blieb ein frommer Traum. Immerhin zeitweilig konnten so die Kirchen etwas aufgefüllt werden. Nicht weil das kirchliche Angebot so „interessant" wäre, sondern weil die Opposition keine andere Möglichkeit für eine wirkungsvolle Tribüne fand. Beide Seiten in diesem „Geschäft" lernten voneinander. Die Kirchen dies, dass man sich wohl der Sorgen der Menschen annehmen müsse. Und die DDR-Opposition, dass sie das Wesen ihrer Gastgeber zu respektieren habe. Und so entstand der für die Öffentlichkeit missverständliche Eindruck, als sei der Umschwung in der DDR primär kirchlich inspiriert. Die war doch eher der Getriebene in dem „Spiel". Zur Ehre von Teilen der evangelischen Kirche muss gesagt werden, dass sie im Gegensatz zur katholischen Kirche sich treiben ließen!

Diese unterschiedlichen Interessen fanden auch auf kirchlichen Tagungen, Synoden genannt, ihren Niederschlag. Und davon handelt auch Frau S.s Buch.

Noch ein weiteres einschlägiges Buch stammt aus ihrer Feder. 1999 erschienen mit dem Titel „'Schwerter zu Pflugscharen'. Die Friedensarbeit der evangelischen Kirchen in der DDR im Rahmen der Friedensdekaden 1980 bis 1982". Hier geht sie einem Detail nach, dass letztendlich auch in den November 1989 einmünden sollte. Es ist eine Wurzel dessen, dass sich Teile der evangelischen Kirche in der DDR, der DDR-Opposition geöffnet haben. Dergestalt ausgewiesen, gelangte dann in späteren Jahren, auch die Zeugen Jehovas in ihr Blickfeld. Bereits als das D.-Buch erschien, nahm sie zu ihm rezessiv Stellung.
Als dann der Tagungsband von der Heidelberger Tagung bei B. zum Thema ZJ endlich vorlag, und das weiteren auch das Buch des Herrn Robert Schmidt, nahm sie erneut Stellung.
Da zeigte sich aber schon, dass WTG-Funktionäre wie W. an ihr bemängelten, sie sei zu WTG-unabhängig.
In der Tat, wer die Voten etwa von Hesse, Roser und vielleicht auch G., um die „bedeutendsten" zu nennen im Gesamtüberblick mit im Bild hat, den wird nicht entgehen, dass Frau S. etwas WTG-unabhängiger ist als die drei eben Genannten.

Zuletzt erschien bekanntlich das Buch des Herrn H.. Und siehe da. Auch an ihn wagte sich Frau S. heran. Wie wagte sie sich an ihm heran? Offenbar in einer Art und Weise, die wiederum das Missfallen des WTG-Funktionär W. und des Herrn H. erregte.

Für den B.'schen Tagungsband hatte WTG-Funktionär W. ja bereits eine eigene Webseite aufgemacht. Und jetzt, nach dem neuerlichen Statement von Frau S. ist gar zu registrieren. Für W. nicht genug! Er macht noch eine zusätzliche Webseite auf. Gefüllt lediglich mit Auszügen aus dem H.-Buch und einen „Zerriß" der S.'schen Rezension durch den Herrn H.. Damit wird schon mal deutlich, wenn Frau S. auch nichts erreicht haben sollte. Das eine hat sie doch erreicht. Die WTG-Apologeten in ihrer Selbstgefälligkeit etwas aufzuschrecken.
Man vergleiche dazu auch:
http://web.archive.org/web/20041122071805/http://www.infolink-forum.de/messages/782/7830.html

Das ganze publizierte Frau S. in Heft 2/2004 der Zeitschrift „Deutschland Archiv".
Im Prinzip wiederholt sie mit Variationen nur ihre Stellungnahmen zum B.'schen Tagungsband und zu dem Buch des Herrn Schmidt. Neu hinzugekommen ist dabei ihre Stellungnahme zu Herrn H.. Ihre Ausführungen zu Herrn Schmidt erspare ich mir.

Aus ihren Ausführungen zum B.'schen Tagungsband und zum Buch von Herrn H., nachstehend einige Zitate:
Zum B...'schen Tagungsband meint sie unter anderem, fünf dort gehaltene Vorträge seien nicht in ihm mit aufgenommen worden.

Und:

Für mit der Thematik bereits vertrautere LeserInnen bieten die sechzehn Aufsätze wenig Neues bzw. lediglich einen Anreiz, an dieser oder jener Stelle weiterzuforschen.

Herrn H... bescheinigt sie:

Das Lesen von H.s Arbeit ist allerdings schon aufgrund der sprachlich-stilistischen Mängel, ganz besonders in Einführung, Teil I und der Zusammenfassung, kein Vergnügen.

Und mit seiner Bewertung überschätzt der Autor sowohl die Bedeutung der Zeugen Jehovas die er »Märtyrer um ihres Glaubens willen« nennt [405] als auch den Grad der Unabhängigkeit des Staatssicherheitsdienstes - oder anders ausgedruckt, er blendet die Vielfalt widerwilliger, widerständiger und oppositoneller Gruppen ebenso aus wie die Vielgliedrigkeitdes die DDR-Gesellschaft beherrschenden Apparats.

H. unterstellt damit, dass lediglich Menschen, die »geistige Werte« haben, in der Lage seien, in Diktaturen und unter Gewaltherrschaften unabhängig zu bleiben und die Freiheit ihres Geistes zu erhalten. Die vier Dekaden andauernde Herrschaft habe der religiösen Gruppe also »nicht wirklich« schaden können. Ihre staatliche Anerkennung in der DDR am 14. März 1990 habe es ihr ermöglicht, sich entsprechend den veränderten politischen Verhältnissen umzustrukturieren und "die neu gewonnene Freiheit für ihre Missionstätigkeit zu nutzen« (409)....
Siehe dazu auchaus meiner Sicht: 

immer  

Detailkommenta

8) Auch der Herr Schmidt-Lux "erfreut" sich des H...'schen Mißfallen

Thomas Sch...

Nachdem in der Mailingliste H-Soz-u-Kult bereits der B.'sche Tagungsbund, und die Dissertation des Herrn D. rezensiert wurden, ist nun jetzt dort Herr H. „an der Reihe". Mal sehen ob aus seiner Ecke wieder eine vermeintliche „Richtigstellung" kommt, wie dies zuletzt bei der Rezension seines Buches für die Zeitschrift „Deutschland Archiv" der Fall war  Die erwartete „Ehrfürchtigkeit" wird Herr H. vermutlich wohl auch in der neueren Rezension für H-Soz-u-Kult nicht vorfinden.

Als Rezensent ist dort Thomas Sch., Theologische Fakultät, Abteilung Religionssoziologie, der Universität Leipzig
...  in Erscheinung getreten. Er schreibt zum 68,50 (Euro) „billigen" Buch des Herrn H. das nachfolgende:

Vor allem im Vergleich mit der bisher erschienenen Literatur zum Thema fällt ein Fazit nach der Lektüre leider ernüchternd aus. Waldemar H.s Arbeit bietet inhaltlich wenig Neues. Das Buch weist einen vorwiegend deskriptiven Charakter fast ohne theoretische Bezüge oder systematisch verfolgte Fragestellungen auf, Bezugnahmen auf die bisher erschienene Forschung erfolgen sehr selten. Durch die Konzentration auf die Arbeit des MfS kommt eine überzeugende Einbettung der jeweiligen Strategien und Vorgänge in politische Rahmenbedingungen viel zu kurz.

Das Lesen wird zudem erschwert durch einen teilweise umständlichen Stil, fehlerhafte Grammatik und mangelhaftes Layout.
http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2003-4-113>
Mein Kommentar zu Herrn H. ist bereits bekannt. Eines möchte ich dem Rezensenten aber doch noch vorhalten. Wenn er, auch das Buch des Herrn Robert Schmidt „Religiöse Selbstbehauptung ..." zu den „guten" Überblicken zählt. Wenn er das wirklich ernst meinen sollte, dann zweifle ich aber an seiner Urteilskraft. Selbst Frau S. kam nicht umhin zu Schmidt andere Vokabeln zu verwenden. Weinerlich belehrt Herr H. auf "seiner" Webseite jetzt:

"Bisherige Rezensionen haben sich eher durch eine oberflächliche Betrachtungsweise ausgezeichnet, als durch tatsächliches Hervorheben der neuen Erkenntnisse."

Einen den er damit meint ist neben Anke S. nun neuerdings auch der Herr Thomas Sch. und dessen Rezension des H.-Buches in einer Mailingliste für historisch Interessierte. Nachdem H. schon seit Ende vergangenen Jahres, das was er an Schmidt glaubt monieren zu sollen, auf "seiner" Webseite zu Protokoll gegeben; reichte ihm dies offenbar nicht aus. Auch der Redaktion jener Mailingliste stellte er nun seine Stellungnahme zu, welche auch dort nun lesbar ist. Ein inhaltlicher Unterschied zudem, was er auf seiner "eigenen" (auf den Namen W., sprich WTG) bei Denic eingetragenen Webseite dazu sagte, ist aber nicht erkennbar.

Ruft man H.'s Webseite auf, werden "künftige" Rezensenten seines Buches schon jetzt in "fünf Punkten" belehrt, was sie denn alles zu beachten hätten, um sich nicht das Mißfallen des Herrn H., respektive der WTG, zuzuziehen.

Weinerlich. Diese Vokabel wurde schon genannt. Weinerlich in Reinkultur auch diese "fünf Punkte".

Die Zeugen Jehovas seien die verfolgte Unschuld vom Lande, die da "plötzlich" zum Kinde gekommen und nicht wusste wie und warum. So der Tenor der H.'schen Ausführungen.
Kein Wort etwa über die Obrigkeitsdoktrin von 1929 bis 1962 der Zeugen, die bei dieser Entwicklung maßgeblich mitspielte
.

Kein Wort von H. über "Erwachet!" jener Jahre, vergleichbar dem RIAS. Publizistisch zu Destabilisierung der östlichen Regime beitragend.

Kein deutliches Wort bei H., über den Kampf der WTG gegen den McCarthyismus in den USA; der sich dadurch auszeichnete, in WTG-Worten. Man werde in jenen Jahren in den USA schon deshalb als "Roter" verschrieen, wenn man nur rote Limonade verkauft hat und sonst nichts.

Kein Wort bei H., das in Abwehr dieser auch für die WTG gefährlichen Konstellation, die Verbote des Ostblocks "zur rechten Zeit" kamen, um den USA-Falken sagen zu können, und ihnen damit die Waffe aus der Hand zu schlagen.
Was, wir sollen "Kommunisten" sein. Und dann verbieten uns die Ostblockstaaten.

Kein Wort bei H. über die Resolution "Gegen den Kommunismus". Medienwirksam auf dem 1950er Zeugen Kongress in New York von WTG-Präsident N. H. Knorr höchstpersönlich zelebriert.

Kein Wort bei H. darüber, dass beispielsweise Sozialdemokraten, die sich der Zwangsvereinigung zur SED aktiv in Ostdeutschland widersetzten (auch solche Fälle gab es), ebenfalls die äußerst harte Hand des östlichen Regimes kennenlernten.

Kein Wort bei H., hätte es schon damals die WTG KdöR-Ambitionen gegeben (es gab sie damals nicht), dass auch die WTG "zu Kreuze gekrochen" wäre, wie vielleicht andere das auch getan.

Kein ausrechend deutliches Wort bei H., über die Endzeit-Naherwartung als maßgeblichen Katalysator der damals aktiv Handelnden. "Er ist später als du denkst .... Die Tage dieser Welt werden nicht mehr viele sein. Jetzt nicht mehr ...") Solch religiöse Phantasten waren schon immer Kanonenfutter für Geschehnisse, die sie auf Grund ihrer religiösen Verblendung (abgesehen vielleicht von der Führungsspitze), nicht verstehen und zu werten verstanden.

Der Fall ZJ in Ostdeutschland ist ein Tragikfall. Darüber gibt es nichts zu deuteln. Sehr viel zu deuteln hingegen gibt es über den WTG-Anteil daran.
Und auch über die weinerlichen Apologeten H. B. und Co.

Und was die Überbewertung der CV durch H. anbelangt. Die startete erst im Jahre 1965. Also nachdem das DDR-Verbot schon anderthalb Jahrzehnte bestand. In der offiziellen Postzeitungsliste tauchte dieses Blatt nie auf. Wer nicht als Insider von ihrer Existenz irgendwie Wind bekam und sich um deren Bezug bemühte, was möglich war. Der wusste überhaupt nichts von der CV.
Und was die Zeugen anbelangte, welche die ungebeten zugesandt bekamen, ist festzustellen. Durchaus nicht alle erhielten sie.
Die Abwehrstrategie der WTG dazu zeitgenössisch war klar. Ungelesen verbrennen. So ihre Anweisung. Einen Beleg dafür, dass dies auch so praktiziert wurde, findet man (unter anderem) auch in der CV 178.

Insofern ist es eine Überbewertung die da seitens WTG und H. heute vorgenommen wird.
Erinnert sei auch daran, dass auch andere Religionsgemeinschaften in der DDR, etwa die katholische Kirche, mit Regimetreuen Blättern traktiert wurden (im Falle der katholischen Kirche war das die "begegnung", laut Untertitel "Zeitschrift progressiver Katholiken"). Auch da spielte sich das gleiche Spiel ab. Die Wirkung dieser Instrumentarien der DDR-Kirchenpolitik auf den beabsichtigten Adressatenkreis war mal sehr, sehr gering.
Ähnlich lässt sich auch im Bereich Evangelische Kirche nachweisen, mit dessen "Evangelischen Pfarrerblatt", das so "wirkungsvoll" war, das es in einem sanften Tode entschlief; und anderes mehr.

Insofern gilt es die von H. maßgeblich überschätzte DDR-Publizistik in Sachen Zeugen Jehovas, einige Nummern tiefer zu hängen.

Herr Sch... mag mit seiner Rezension oberflächlich sein. Das sehe auch ich so; aber aus anderen Gründen als Herr H.. Wird er jedoch vom Wolf namens H. übel angemacht, und dass ist wohl der Fall: dann gilt es die Relationen herzustellen, wer der Wolf und wer das Rotkäppchen ist.

Übrigens antwortete Herr Sch... dem Herrn H. auf auf dessen Replik in der genannten Mailingliste. Darin meint er auch:

An anderer Stelle sieht H. das eigentliche Hauptkapitel seiner Arbeit, die Tätigkeit der CV, in der Rezension verkürzt dargestellt und verweist auf die "nationalen und internationalen Auswirkungen dieser intensiven geheimdienstlichen Arbeit". Hier liegt nun eine recht großzügige Interpretation der eigenen Forschungsergebnisse vor. Denn einerseits werden die Auswirkungen auf die ZJ auf Grundlage von MfS-Berichten und der generellen Entwicklung der Mitgliedszahlen nur vermutet und als gering eingeschätzt. Weitaus stärker wiegt für H. das Maß, in dem sich kirchliche Kreise in ihrem ZJ-Bild von der CV beeinflussen ließen. Dies wird an einigen Publikationen exemplarisch demonstriert (Kapitel IV.4). Die Behauptung, diese Abschnitte würden die "nationalen" und gar "internationalen Auswirkungen" der MfS-Bemühungen aufzeigen, weckt Erwartungen, die bei einer Lektüre kaum erfüllt werden - bis auf wenige Beispiele für den Schweizerischen Evangelischen Pressedienst finden sich keine weiteren "internationalen" Rezeptionsnachweise.

Folgt man dem Herrn H. in seiner Argumentation, konnte es wohl kein größeres "Verbrechen" geben, als dass die CV auch Außenkontakte aufgebaut hatte. Alles was er meint diesbezüglich wahrzunehmen, wird von ihm aufgelistet. Das wird auch in einem weiteren Entgegnungstext des Herrn H. zu dem Herrn Thomas Sch., auf der H.'schen Webseite deutlich. Und was soll's? Was macht denn die WTG? Auch Herr H. persönlich ist Nutznießer eines solchen aufgebauten WTG-Außenkontaktes. Zum Beispiel zu Herr B. oder auch Frau Y.. Beide Multiplikatoren auch für den Herrn H. (respektive Zeugen Jehovas insgesamt). Das eben genannte nun zu den Zeugen Jehovas übergetreten wären, wird er ja sicherlich nicht behaupten wollen. Sie gelten auch in Zeugensicht weiterhin als "Außenstehende".

Es liegt in der Natur jeder "missionarischen Bewegung" als die man im weiteren Sinne auch die CV ansprechen kann (missionarisch für die DDR-Interessen), dass sich bietende Multiplikatoren-Chancen wahrgenommen werden. H. und die WTG liegen mit ihrem weinerlichen Gejammer über solche CV-Außenkontakte "schief". Letztendlich erweisen sie damit nur ihrem verhassten Gegner zusätzliche Reverenz. Noch ein CV-Beispiel damit Herr H... noch mehr Grund zum ärgern findet

9) Herr H... und der Fall Erich Frost

Herr H. ist unter anderem durch seine Erich Frost-Apologie in Erscheinung getreten. Im "Konzert" mit Herrn W. (letzterer "glänzte" mit der Zitierung der Erich Frost-Stellungnahme bezüglich der Vorwürfe an seine Adresse).

Es seien "Aufzeichnungen der für menschenunwürdig erklärten Gestapo zur Anklage gegen unbescholtene Bürger des Landes gebraucht" worden.

Herr Frost meinte weiter zu wissen:

"Denn ihre (der Gestapo) Behauptungen waren unwahr, und ein Gericht hätte sie damals zu einer hohen Geldstrafe verurteilt. Doch wir als Zeugen Jehovas hatten Wichtigeres zu tun. …"

Es ist durchaus bemerkenswert, dass jene eben zitierte Frost-Verteidigung, bis heute von der offiziellen WTG nicht veröffentlicht wurde. Lediglich Herr W. als (vormaliger) Leiter des WTG-Geschichtsarchivs besitzt ihre Kenntnis. Zur einer Volltext-Veröffentlichung dieses Erich Frost-Berichtes konnte weder er noch sein Nachfolger Slupina sich allerdings bis heute nicht entschließen. Das Argument, das sei kein Text, der für einen kommerziellen Verlag, zur Veröffentlichung interessant wäre, zieht dabei nicht. W. nennt laut Eintrag bei Denic einige Webseiten sein eigen. Es wäre ein leichtes, dort den Komplett-Text einzustellen.

Auch die Aussage von Frost in jenem Text, muss als keineswegs befriedigend gewertet werden:

"Ich hatte über diese Anschuldigungen Bruder Knorr befragt, ob ich vielleicht etwas tun sollte. Doch er sagte mir: Nein, laß das sein, Bruder Frost! Was glaubst du, wie viele Anschuldigungen gegen mich gemacht werden. Wir schenken solchen keine Aufmerksamkeit. We put them in the file, d. h. wir legen sie ab, aber haben keine Zeit, sie zu lesen."

Fest zu halten ist weiter, dass Frost, entgegen seinen markigen Verteidigungsworten, eben nicht den möglichen Gerichtsweg eingeschlagen hat. Seine Unterstellung. Es wäre zu einer "Geldstrafe" gekommen ist keineswegs bewiesen.

Nun ist es offenkundig, dass   Frost Opfer des Naziregimes ist. Ihn als "Täter" hinzustellen geht in der Tat zu weit. Man kann allerdings auch nicht an dem Umstand vorübergehen, dass   Frost, sowohl im Naziregime (zeitweise) als auch nach 1945 (bis 1955) die Nummer 1 der deutschen WTG-Funktionäre wäre. Ein solcher Mann muss es sich schon gefallen lassen, dass seine Biographie auf ihre Schwachpunkte durchleuchtet wird. Und Schwachpunkte gab es offensichtlich.

Herr H. meint nun, die wären ja "intern" abgeklärt worden. Und (unausgesprochen). Durch seine Ablösung vom Zweig"Aufseher"-Posten, Ende 1955, sei dem ausreichend Genüge getan.

Und  W. will diese Ablösung des 55-jährigen gar als "gesundheitlich" bedingt erklären.

Tja es mag schon sein, dass kennt man auch von anderen Personen der Öffentlichkeit, die in die Schlagzeilen geraten, dass bei denen sich gesundheitliche Probleme einstellen. Das ist dann aber doch wohl eher dem Bereich "Folgewirkung" dieser Schlagzeilen zuzuschreiben.

Einen besonderen "Trumpf" meint  H. bei seiner Erich Frost-Apologie noch mit ausspielen zu können. Der "Trumpf", das schon sehr frühzeitig die Stasi der DDR, dieses Thema an sich gezogen hatte.

Herr D. (S. 585) etwa, notierte dazu auch:

In der Folgezeit holte das St(aatssekretariat) f(ür) S(taatssicherheit) mehrere Angaben und Berichte über Erich Frost ein, so beispielsweise am 28. Juni 1955 eine Charakteristik von der Bezirksverwaltung Leipzig, Abt. V/4, in welcher der Lebenslauf von Erich Frost aus der Sicht des IM "Laune" geschildert wurde, der früher ein Zeuge Jehovas gewesen war. Die HA V ließ am 11. November 1955 eine Aussage von dem in Luckau inhaftierten Zeugen Jehovas Winkler über verschiedene in den Verhörprotokollen von Frost erwähnte leitende Zeugen Jehovas machen, insbesondere, inwieweit diese inhaftiert und in Haft verstorben waren."

Schade nur, dass D. nicht den Vornamen des mit genannten "Zeugen Jehovas Winkler" nennt. Diese Differenzierung ist schon wichtig, zumal in den von der WTG nicht geschätzten Gestapo-Akten, ein anderer Winkler (Fritz Winkler), gleichfalls eine unrühmliche Rolle spielt. Was wurde aus letzterem eigentlich. Das müsste  für einen Geschichtsarchiv-Leiter doch auch eine interessante Aufgabe sein; dazu mal was mitzuteilen. Gell Herr W.? Ich vermisse allerdings bis heute eine Auskunft von Ihnen (oder dazu Beauftragten) dazu. Das aber nur nebenbei. Laut Hubert Roser, lebte Fritz Winkler noch bis 1978. Also durchaus Grund genug, sich auch über seinen Part nach 1945 noch Gedanken zu machen.

H. meint seinen "Trumpf" in Sachen Stasi und Erich Frost noch dahingehend erweitern zu können, dass die schon sehr früh (in den fünfziger Jahren) eigens eine Broschüre dazu anfertigen ließ.

Laut Auskunft von D. indes, ist diese Broschüre in ihrer Ursprungsform, indes nie in die Öffentlichkeit gelangt.

Wie auch immer. Der Fall Frost gelangte dann durch einen "Spiegel"-Artikel des Jahres 1961 in die breite Öffentlichkeit. Und da setzt das konzertierte Missfallen der WTG-Apparatschicks ein.

H. bringt dieses Missfallen sehr "gekonnt" mit dem Satz auf dem Punkt:

"Fest steht, daß ein westdeutsches Nachrichtenmagazin sich in die Rufmordkampagne des MfS zum Schaden von Erich Frost und damit zum Schaden für die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas einspannen ließ."

Da liegt also der Pudel begraben. Das die WTG-Organisation damit geschädigt wurde, ist ja unstrittig. Nur ist damit noch keinerlei Aussage über den Wahrheitsaspekt getätigt. Besonders erbost sind die WTG-Appartschicks über den Umstand, dass diese vom Osten lancierte Aktion, auch in westlichen Gefilden, in der Folgewirkung des "Spiegel"-Artikels, eine gewisse Resonanz erfuhr. Besonders zwei Namen aus westlichen Gefilden, lassen dabei den WTG-Apparatschicks "den Kamm anschwellen". Einmal der des Kurt Hutten und zum anderen der des Dietrich Hellmund.

Sind diese Aversionen wirklich berechtigt? Was berichtete denn Kurt Hutten zeitgenössisch in seinem "Materialdienst"? Nun, in dem "Erich Frost's Gedächtnislücke" überschriebenen Artikel unter anderem dies:

"Es ist alles in allem der Bericht von einem heldenhaften Widerstand, dem man den Respekt nicht versagen kann (Hutten bezieht sich auf eine Selbstdarstellung des Frost im "Wachtturm"). Nur an einem Punkt hat sich bei Frost eine Gedächtnislücke eingestellt, auf die der 'Spiegel' (30, 19. 7. 1961) aufmerksam macht.

Frost erzählt, wie er am 21. März 1937 morgens 2 Uhr durch zehn Leute der Gestapo aus dem Schlaf geholt wurde. 'Binnen weniger Sekunden lasse ich ein dünnes Papierröllchen mit wichtigen Aufzeichnungen in der Matratze der Bettcouch verschwinden. Das Papierröllchen wurde nie gefunden', und auch Folterqualen konnten ihm sein Geheimnis nicht entreißen: 'Mehr als einmal schlug man mich, bis ich bewusstlos war, überschüttere mich dann mit Wasser, um mich wieder zum Bewusstsein zu bringen. Bald konnte ich nicht mehr liegen und nicht mehr sitzen. Von Freitag bis Montag aß und trank ich kaum etwas, rief aber unablässig Jehova um Hilfe an, damit ich um der Brüder willen schweigen könnte.'

Und Frost schreibt, er habe tatsächlich schweigen können: 'Die Brüder waren nicht in das Netz geraten, das die Polizei gelegt hat.'

Der 'Spiegel' bemerkte dazu: 'Im Haftbuch Nr. 292 des Geheimen Staatspolizeiamtes in Berlin, Dienststelle II B 2 steht es freilich anders. Nach den noch vorhandenen Verhör-Protokollen, die von Frost Gefolgsleute berichtet. Frost schilderte - laut Verhör-Protokoll - detailliert die Tätigkeit seiner Organisation und verriet auch zwei Treffpunkte seiner Funktionäre: 'der (Berliner) Stadtbahnsteig Alexanderplatz' und 'bei Reiche in Zeuthen-Niersdorf, Lange Straße 5.' Schließlich nannte er - laut Verhör-Protokoll auch noch die Namen seiner Bezirksdiener', … aus allen Teilen Deutschlands, von denen damals erst einer bereits verhaftet war, während die anderen später ihre Freiheit verloren."

Ist dieser Tatbestand nicht kommentierenswert? Was sagt H. zu den angegebenen Treffpunktadressen, die für die Gestapo durchaus ein kleines Mosaiksteinchen darstellten, dass sie nicht missen mochte. Dazu sagt  H. - nichts.

Er polemisiert lieber darüber, wieviel Zweigdiener es in jener Zeit in Deutschland gab und meint da bei Hutten eine Ungenauigkeit wahrzunehmen. Dann bestreitet  H. insbesondere den "Neuigkeitscharakter" für die Gestapo, diese Aussagen betreffend. Er meint zu wissen: Bereits seit Winklers Tagen kannte die Gestapo die Namen der "Zweigdiener". Sein Missfallen äußert sich besonders in einer Polemik mit Dietrich Hellmund den er beispielsweise belehrt:

"'Einen von ihnen, Karl Siebeneichler, kostete das das Leben im KZ Sachsenhausen'. Damit hatte er nichts bewiesen, lediglich Angaben des "Spiegel" kolportiert, und die Unwahrheit aus dem Jahre 1961 in die Gegenwart transportiert. Siebeneichler bereits vor Frost verhaftet und dass es neun Bezirksdiener und eben nicht acht" waren.

Damit wären wir nun beim Namen Dietrich Hellmund angelangt. Hat Hellmund unzulässig über die Frost-Affäre berichtet? Wohl kaum. Liest man seinen diesbezüglichen Text in seiner Dissertation, wird man ihm eher ein ausgewogenes Urteil dazu bescheinigen müssen. Er bringt durchaus mit zum Ausdruck, dass Frost ein Opfer war. Jener Umstand indes kann nicht darüber hinwegsehen lassen, das jener Frost eben ein ganzes Jahrzehnt nach 1945 weiterhin die Nummer Eins der deutschen Zeugen Jehovas war. Einer menschlichen Organisation mag man solche Fehltritte nachsehen. Indes die Zeugen Jehovas-Organisation will bekanntlich von ihrem Anspruch her, mehr, "besseres" sein. Da ist nur legitim, diesbezügliche Widersprüche aufzuzeigen. Nicht mehr und nicht weniger tat auch Dietrich Hellmund.

In seiner Dissertation schrieb er zum Thema Frost auch dies:

"In den Kurzbiographien … wiederholt sich holzschnittartig das Gesamtschickaal der Glaubensgemeinschaft in Deutschland."

Und im Detail führt er dann unter anderem aus:

"Ab 21.III.1957 kam es zur dritten Verhaftung. Drei Monate brachte er im Keller des Gestapo-Gefängnisses in der Prinz-Albreoht-Str. Berlin zu; anschließend wurde er zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, die er in Plötzensee und Emslandmoor abgesessen hat. Später saß er im KZ Sachsenhausen ein. Anschließend wurde er mit einem Strafkommando auf die Insel Alderney geschickt. Nach der Invasion wurde der Gefangene bis nach Oberösterreich verbracht. Dort erlebte er seine Befreiung. Nach seiner Heimkehr organisierte er das Königreichswerk in Magdeburg, dem früheren Sitz der WC-Gesellschaft. Er war Zweigdiener bis 1955, zuerst in Magdeburg, dann in Wiesbaden. Mit 55 Jahren wurde er aus diese Amt entfernt und versieht seitdem einen untergeordneten Dienst im Bethel Wiesbaden; Er ist für die deutsche WT-Ausgabe verantwortlich.

Im WT hat Frost auch behauptet, er habe unter den Folterungen und Quälereien seiner SS-Peiniger schweigen können und kein für die Polizei erhebliches Wissen verraten. So habe er Leben und Freiheit der Brüder schonen können.-

An der sachlichen Richtigkeit dieser Selbstdarstellung eines Märtyrers hat das Nachrichtenmagazin "DER SPIEGEL" wohlbegründete Zweifel angemeldet. Nach dem Kriege aufgefundene Vernehmungsprotokolle des Gestapa lassen erkennen, daß Prost wichtigste Interna der illegalen Arbeit an die Gestapo verraten hat.

Unter anderem gab er zwei Treffpunkte preis sowie die Namen und Aufgabenbereiche seiner acht Bezirksdiener. Einer dieser Funktionäre, Karl Siebeneichler, starb im KZ Sachsenhausen.

Vorgänge wie dieser dürften die Amtsenthebung des E. Frost verursacht haben. Der "Fall Frost" ist kein geeignetes Mittel zur Kritik an den ZJ. Frost verdient nicht unsere Verachtung, sondern aus Verstehen geborenes Mitleid."

10) H... und die "Sektenkundlichen Mitteilungen"

(gekürzt um den Dokumentenanhang. Letzterer ist erreichbar unter:

Sektenkundliche Mitteilungen

In einem Beitrag in dem von Y. herausgegebenen Buch „Im Visier der Stasi", geht der Waldemar H. auch etwas detaillierter auf die von der Evangelischen Kirche in der DDR herausgegebenen „Sektenkundlichen Mitteilungen" (später umbenannt in „Religiöse Sondergemeinschaften") ein.

H.'s vermeintlicher „Trumpf" in dieser Auseinandersetzung ist wohl in seiner Aussage (S. 216 ff.) zu sehen:

„Das erstaunliche an diesen Meldungen war, daß CV-Aussagen unkommentiert und kritiklos übernommen und abgedruckt wurden."

Dieser "Trumpf" indes sticht nicht. Es gehörte zur grundsätzlichen Konzeption dieser Publikation; gleichermaßen, nach denselben Kriterien (in der Regel unkommentiert) auch über andere Religionsgemeinschaften zu berichten.

Noch eines. In der alten BRD gab (und gibt es bis heute) eine Zeitschrift der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen; betitelt „Materialdienst". Die wurde von dem nicht unbekannten Kurt Hutten in den 1930-er Jahren begründet. Gerade wenn man sich die speziell in der Nazidiktatur erschienenen Jahrgänge davon ansieht, stellt man frappierende Ähnlichkeiten auch zu den „Sektenkundlichen Mitteilungen" fest.

Damals war in Sachen Zeugen Jehovas akut das Buch des Hans Jonak von Freyenwald: „Die Zeugen Jehovas. Die politischen Ziele der internationalen Vereinigung ernster Bibelforscher". Auch Hutten verfolgte schon damals dasselbe Konzept „unkommentiert" zu berichten. Ehrlich gesagt, auch mir liegt der seinerzeitige Hutten-Bericht über das Jonak-Buch „schwer im Magen". Er reizt auch mich zu einigem Widerspruch. Andererseits komme ich nicht umhin die damalige politische Gesamtsituation mit zu sehen. Der Kirchenkampf war akut. Es gab seitens des Naziregimes knebelnde Anweisungen darüber nicht mehr in der Öffentlichkeit zu publizieren. Schriftleiter konnte nur sein, wer „arisch" und in entsprechenden Naziorganisationen erfasst war. Der Spielraum denn der einzelne Schriftleiter hatte war in der Tat sehr eng begrenzt. Da war die Variante nur unkommentiert zu berichten, so ziemlich das einzigste was noch offen stand.

Ich würde dem Herrn H. mal empfehlen den Roman des Stefan Heym „Der König David Bericht" zu lesen. Da findet man minutiös die Diktaturmechanismen aufgelistet; und wie jedes aufbegehren dagegen nur in eng begrenztem Rahmen möglich ist. Doch das „einstreuen" einzelner kritischer Wendungen, die aber allesamt dem Kriterium entsprechen müssen, für die Herrschenden formal „wohlgefällig" zu klingen.

Auch der Herausgeber der „Sektenkundlichen Mitteilungen", Dr. Reinhold Pietz, stand vor der gleichen Problemlage. Aus einem Buch zur Stasi-Thematik in der DDR (vgl. dazu „Geschichte der Zeugen Jehovas S. 656 Anm. 75) weiß man, dass auch Pietz vom DDR-Staat argwöhnisch beobachtet wurde. Mehr noch. Die von Pietz geleitete Predigerschule „Paulinium" war mit eines der Zielobjekte der Stasi bei ihrer Absicht, durch ihre IM auch die Evangelische Kirche zu infiltrieren.

Man vergleiche dazu das Fallbeispiel „Steffen Schuster" in Forumsarchiv 32

Der Spielraum von Pietz war begrenzt. Den „Materialdienst" (seinem Vorbild) konnte er zwar gelegentlich auch zitieren. Aber gemäß der von der DDR forcierten Zweistaatlichkeit hatte er nur die Möglichkeit, vorrangig jene Ereignisse in seine Publikation aufzunehmen, die einen mehr oder minder geringen DDR-Bezug hatten; oder als "Allgemeinwissen", auch für die DDR Bedeutung hatten. Hätte er sich in der DDR auf den Standpunkt gestellt, aus der CV zitiere ich grundsätzlich nicht, wäre es absehbar gewesen, dass er sich damit bei den DDR-Machthabern noch weiter zur missliebigen Person machte, als er es ohnehin vielleicht schon war.

Noch eins. Vergleicht man die Kritikerszene über die Zeugen Jehovas (der Vor-Internetzeit) auch im internationalem Maßstab, kommt man nicht umhin festzustellen, dass die CV dabei eines des bedeutendsten, wenn nicht gar d a s bedeutendste Projekt diesbezüglich war. Auch unter diesem Gesichtspunkt konnte Pietz das Material der CV nicht einfach „unbeachtet" lassen. Letztendlich stellte sich für ihn auch die Frage des „Profils" seiner Publikation. Wollte er bloß ein „Papagei" sein, der nur das nachplapperte was in der Schwesterzeitschrift „Materialdienst" stand? Man konnte sich ausrechnen, dass solch eine Konzeption auf Dauer, wohl nicht lange gut gegangen wär im scheindemokratischem Staat „DDR".

Und auch international bestand durchaus ein gewisses Interesse daran, was die CV offerierte zu sichten und das was davon auch für kirchliche Kreise interessant sein konnte gezielter zur Kenntnis zu nehmen. Genau diese Aufgabe hat Pietz erkannt und auch wahrgenommen. Er siebte dabei durchaus. Bei weitem nicht alles, was die CV offerierte, wurde auch von Pietz weitergegeben. Insbesondere ist zu fragen. Wie hielt er es mit kritisch zu bewertenden Ausführungen in der CV?

Im Rahmen meines Internetprojektes der Einscannung der CV-Ausgaben, stelle ich jeder CV-Ausgabe, die neu ins Internet kommt, eine eigene Einleitung voran. Darin vermerke ich gegebenenfalls auch, was ich konkret an der entsprechenden Ausgabe zu kritisieren habe. Man hat also durchaus die Möglichkeit, sich die entsprechenden Kritikpunkte näher anzusehen. Und man kann vergleichen. Wie verhielt sich denn nun Pietz dazu. Übernahm er das wirklich auch „unbesehen"? Oder zog er es vor, dass anstößige doch lieber sang- und klanglos unter dem Tisch fallen zu lassen.

Das Urteil über diese Fragestellung fällt ziemlich eindeutig aus. H. erweist sich als ein übler Stimmungsmacher in der Interessenlage der WTG. Seine vorwiegend auf Emotionen abzielende Argumentation erweist sich als wenig stichhaltig, nach meiner Meinung. Und er findet dabei Unterstützung bei dem Gerhard B., dem offenbar auch Stimmungsmache gegen die Kirchen recht ist.

Es ist weiter feststellbar, dass schon fast wechselseitig, gerade H. und B. es sind, die durch besonders anfechtbare Thesen in Sachen Zeugen Jehovas hervorgetreten sind. Insbesondere bei B. kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass er kaum echte eigene Studien, in ausreichendem Umfang, in der Zeugen Jehovas-Sache betrieben hat. Das er sich in hohem Maße - zu hohem Maße - auf die vorgegebenen Wertungen seiner Gewährsleute verlässt. Nicht zuletzt wohl auch auf den Herrn H.. Man vergleiche mal B's Ausführungen in Sachen „theokratischer Kriegslist" und man erkennt. Dieser Mann hat zwar einen „berühmten Namen". In der hier zur Diskussion stehenden Thematik indes erweist er sich als ein von mangelnder Sachkenntnis geprägter „Selbstdarsteller".

Zu nennen ist auch der apologetische Aufsatz des Herrn H. über den Fall Erich Frost in der maßgeblich von B. seinerzeit redigierten Zeitschrift „Kirchliche Zeitgeschichte", zu dem es vielfältigen Widerspruch anzumelden gibt.

Ein weiteres Beispiel ist dafür auch die B.sche Fehleinschätzung, wie denn der Dr. Pietz das „Uraniabuch" bewertet habe. Von einem Wissenschaftler muss man erwarten können, dass er bei der Formulierung seines Urteiles, alle relevanten Quellen mit in sein Urteil einfließen lässt. Im vorliegenden Fall hätte auch dazu gehört, die Rezension des Dr. Pietz in der für die DDR-Verhältnisse renommierten theologischen Zeitschrift „Die Zeichen der Zeit" mit einzubeziehen. Die „Zeichen der Zeit" erreichten mit Sicherheit einen größeren Leserkreis als die „Sektenkundlichen Mitteilungen". Fehlanzeige bei B..

Nachstehend als kommentarlose Dokumentation.

Zum ersten die seinerzeitigen zeitgenössischen Ausführungen aus dem Materialdienst des Kurt Hutten über die Zeugen Jehovas während der ersten Jahre der Nazidiktatur und darin auch über das Jonak-Buch. Danach ebenfalls kommentarlos alle Beiträge aus den ersten Ausgaben der „Sektenkundlichen Mitteilungen" („Religiöse Sondergemeinschaften") über die Zeugen Jehovas. H. gibt vor, in genanntem Y.-Buch, die Nr. 1-27 der „Sektenkundlichen Mitteilungen", die in der Redaktion von Dr. Pietz erschienen, ausgewertet zu haben. Die nachfolgenden Ausgaben ab Nr. 28, sind in anderer personeller Zusammensetzung redigiert, da inzwischen Dr. Pietz im Jahre 1976 verstorben war. Also die Ausgaben ab Nr. 28 hat H. im Detail nicht bewertet. Folgen wir seinem Beispiel, um das ohnehin umfangreiche Material nicht noch weiter ausufern zu lassen, und beschränken uns hier gleichfalls auf die Nr. 1-27. ...   Sektenkundliche Mitteilungen

11) Waldemar H...'s Trauma

Geschrieben von Thinker am 21. Januar 2006 18:38:31:

Der von dem Zeugen Jehovas Waldemar H. ins Netz gestellte Text über eine Konspiration von Katholiken und dem Staatssicherheitsdienst der DDR über die Brüder Pape beruht in seiner Möglichkeit auf den demokratischen Fundamenten einer geistigen Freiheit, wenn auch die darin geäußerten Mutmaßungen eher recht geistlos erscheinen. Vom Gehalt her tritt dem Leser die Eindimensionalität eines verordneten Denkens entgegen, das dem demokratischen Impetus geradezu widerspricht. Nahezu traumatisch wirkt offenbar bis heute für die Wachtturmgesellschaft allein der Name PAPE, nunmehr in inquisitorischer Perspektive gleichsam vernichtend unter „Clan"-Verdikt gestellt.

Es ist durchaus nachvollziehbar, wenn mit der Materie befaßte Zeugen Jehovas hierzu publizieren. Glaubwürdigkeit allein durch Verdammung zu erlangen, indem unheilvolle Allianzen, wo keine sind, heraufbeschworen werden oder mit Halbheiten, Suggestionen und Unterstellungen operiert wird – dies deutet eher auf die verinnerlichte Strategie eines Waldemar H., nämlich – wie gelernt – theokratische Kriegslist anzuwenden und zu praktizieren, wie es Zeugen Jehovas von ihren Jüngern vehement fordern. Eine besteht in dem besagten Text darin, die Anrüchigkeit einer vermeintlichen Offensive der Kirchen – hier am Beispiel der Katholiken – im Einvernehmen mit dem Grundübel, dem MfS in der DDR, zu rekonstruieren. Die Brüder Pape kommen hier gerade recht. H. unterstellt das und setzt voraus, was er vorgibt, belegen zu wollen. Dabei sollte H. nicht zuletzt auch über die Juristen der WTG informiert sein, daß die Mutmaßung, Günther Pape habe mit dem MfS kooperiert, spätestens seit der schriftlich abgefaßten Rehabilitierung Papes durch die Birthler-Behörde Anfang 2004, obsolet geworden ist.

Diese Abfassung der obersten Stasi-Aufklärungsbehörde zu Günther Pape in der demokratisch verfaßten Bundesrepublik irritiert den „Harmagedon"-orientierten Waldemar H. offenbar schon, sieht er doch nach dieser WTG-Lehre gerade auch in den Demokratien die Ausgeburt des Bösen. Eine genauere Sicht auf den H.-Text zeigt jedoch auch – wohlwollend formuliert Unkorrektheiten in Bezug selbst auf Dieter Pape, dem HIM des MfS, der – weniger aus Opportunität, sondern eher aus Überzeugung „die Seiten wechselte" – dies ein Prozeß, der von H. auch nicht im Ansatz korrekt beschrieben wird.

Es paßt da ins Bild, will man Dieter Papes Wechsel zum MfS als Grundlage und Bedingung für seine Haftentlassung herausstellen. Allein ein falsches Faktum. Noch bevor das MfS überhaupt ein Werbungsgespräch mit dem in der Zelle von sich aus wirksamen Pape führen konnte, sprach sich der Luckauer Anstaltsleiter in einem Bericht für eine vorzeitige Haftentlassung Dieter Papes aus. H., der auf so manche Quellen und Literatur verweist, verschweigt einen solchen Beleg. Und die Abkehr Günther Papes von der WTG – erneut eine traumatische Fehlinterpretation. Genauere Umstände, in einer Publikation der Stasi-Landesbeauftragten von Sachsen-Anhalt nachzulesen (2003), stehen bei H. erst gar nicht zur Debatte. Gemäß dem Schluß: „... was nicht sein kann, das nicht sein darf."

Daß sich H. in besagtem Beitrag auch noch hellseherischer Fähigkeiten rühmt, hat nun mit Sachlichkeit und Akribie kaum mehr etwas gemein. „Er muss gewußt haben", fabuliert H. über Günther Pape, dass – sinngemäß – dessen Bruder Informationen nicht nur für private Zwecke genutzt habe. Suggestiv schlußfolgert der Leser – aus H.s Orakel – gleich wie von selbst aus „staatlichen Stellen" den berüchtigten Moloch: MfS.

H. mag glauben was er möchte, so seine Glaubens-Aussprüche in seiner „Schlussbetrachtung" – das Denken sollte er dem mündigen Bürger überlassen.

Parsimony.16288

12) Stimmungsmacher ohne Sachkenntnis

Ende 2003 / Anfang 2004 tauchte im Parsimony-Forum ein User namens "Horst Schmidt" auf. Schon nach kurzer Zeit kristallisierte es sich heraus, dass dürfte wohl der Herr H. sein, unter diesem Alias. Der fragliche User wich zwar den Fragen nach seiner Identität aus. Aber auch der zeitliche Rahmen ist zu beachten. Just zu jenem Zeitpunkt, befand sich das 68,50 Euro-Buch des Herrn H. neu auf dem Markt. Unabhängig von der Identitätsfrage, war es ganz offenkundig, der dieser Poster in seiner "Argumentation" voll auf der Linie des Herrn H. lag. Nachstehend einige der Antworten, die er in diesem Disput erhielt.

Geschrieben von Drahbeck am 22. November 2003 06:22:41:

Als Antwort auf: Die Wahrheiten von Manfred Gebhard alias Drahbeck geschrieben von Horst Schmidt am 21. November 2003 20:19:44:

Was das Uraniabuch angelangt, tangiert mich diese Kritik nicht.

Eine Stellungnahme meinerseits dazu liegt seit längerem vor.

Bemerkenswert. Es wird auf dem Uraniabuch „herumgeritten". Zu meinem Buch „Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte": oder auch dem Büchlein „Die Endzeit der Zeugen Jehovas" nimmt weder Herr Schmidt noch Herr H. in qualifizierter Form Stellung. Wir auch, man braucht ja nur ein Buhmann-Bild und glaubt es gefunden zu haben. Dies alles wird jedoch nichts daran ändern, dass auf dieser Webseite, allen Gebell der H. und Kompagnons zum Trotz, weiterhin kritisches Material zur WTG-Geschichte erschlossen und offeriert wird.

Uraniabuch

Geschrieben von Mumpitz am 22. November 2003 14:37:39:

Verunglimpfung ad personam mangels Argumenten

Als Antwort auf: Die Wahrheiten von Manfred Gebhard alias Drahbeck geschrieben von Horst Schmidt am 21. November 2003 20:19:44:

Ich kenne Manfred G. nicht persönölich, Mag sein, daß sein Weg etwas anders verlief als der anderer ZJ. Er hat sich dazu ja geäußert. Was er jedoch an Information über diese unselige Sekte zusammengetragen hat, gerade auch sein Buch ist sehr sehr informativ und auch seriös recherchiert und gar nicht manipuliert wie die WT-Bemäntelungen und Retuschen, das ist beeindruckend und das hilft vielen Menschen. Er hat sich damit sehr verdient gemacht.

Ihn zu verunglimpfen, entspricht dem gängigen Muster dieser unehrlichen Sekte. Es wäre korrekter, mit Fakten und Argumenten zur Sache selbst, also zur Lehre und auch zur immer wieder der Retusche bedürftigen Vergangenheit der Sekte aufzuwarten. Da aber sieht es sehr, sehr bescheiden aus.

Manfred Drahbeck :-) - nur Mut und weiter machen

Mumpitz, der leider mehr als Deine vier oder fünf Jahre in dieser üblen Sekte verloren hat

Geschrieben von Drahbeck am 10. Januar 2004 12:57:20:

Re: "Horst Schmidt" alias Waldemar H.?!

Als Antwort auf: Wo bleiben Argumente, Manfred Gebhard alias Drahbeck?   geschrieben von Horst Schmidt am 10. Januar 2004 11:03:18:

Der sich hier „Horst Schmidt" nennende. Wohl in Analogie zu dem tatsächlichen Horst Schmidt (zum Tode vom Naziregime verurteilt, trotzdem durch gewisse Umstände überlebt habend). Derjenige, der sich in Apologie des Herrn H. hier produziert, „zeichnet" sich auch dadurch aus, dass er keinen Gesamtüberblick über die hiesige Webseite hat.
Ignoranz gehört ja für einige zum Grundsatz. Ich werde das auch nicht ändern können.
Nur noch zur „Kirche im Sozialismus" der Zeitschrift des Herrn Henkys. Was er da glaubt als „neues" rausgefischt zu haben, ist doch alter, abgestandener Kaffee.
Schon lange vor diesem Alias „Horst Schmidt" konnnte man hier schon eine Information dazu lesen.

Zeitschrift: Kirche im Sozialismus

Geschrieben von Drahbeck am 10. Januar 2004 18:13:55:

Re: Die Karawane zieht weiter - trotz Gebell!

Als Antwort auf: übere "Google de" findet man viel Stoff! Wer schreibt da? ? geschrieben von Horst Schmidt am 10. Januar 2004 16:38:30:

Werter Herr „Horst Schmidt".
Das Ihnen und einigen anderen diese Webseite nicht gefällt, dürfte auch ohne Ihre zusätzliche Bestätigung klar sein.
Die Leser hier werden sich dazu Ihr eigenes Urteil bilden. Und dies unabhängig von Ihrem „Gebelle".

Sie belieben sehr emotional akzentuiert zu argumentieren. Man könnte auch statt emotional - weinerlich - sagen. Dies dürfte vielleicht noch mehr den Kern treffen.
Ob Sie nun Ihre Krokodilstränen vergießen oder nicht; ändert an der Sachlage überhaupt nichts.

Die Sachlage ist, dass ihre hochgelobte WTG, auch in der alten Bundesrepublik, auch in den USA und andernorts, völlig unabhängig vom Spezialfall „DDR", auf Kritiker stößt, und dies vielleicht sogar zunehmend.
Wer mit der WTG-Religion „restlos glücklich" ist, wird vielleicht noch nicht einmal zu den Nutzern dieser Webseite gehören. Und ich will keineswegs in Abrede stellen, dass es solch vermeintlich „Glückliche" gibt. Die lassen dann eben diese Webseite „links liegen"; was ja überhaupt kein Problem ist. Niemand ist genötigt, die hiesige URL anzuwählen.

Einige tun es aber doch. Und die finden schon einiges hier was sie nachdenklich werden lässt.
Man kann diesen Streit also unbeschwert dem mündigen Leser überlassen.
Er wird selbst entscheiden, was ihm mehr gibt.
Eine Webseite, die nur vorrangig für die KdöR-Ansprüche der ZJ Reklame macht, wie zum Beispiel die als Nr. 1 bei Google gelistete Webseite, wenn man dort den Suchbegriff „Zeugen Jehovas" eingibt. Oder ob es die Nr. 3 bei gleichem Suchbegriff ist, nämlich diese Webseite (die Haupt-Webseite, nicht das dazugehörige Forum. Letzteres liegt natürlich nicht auf Platz drei. Damit kann ich aber leben, im Bewusstsein dessen, dass die offiziellen Webseiten der Zeugen Jehovas noch nicht einmal ein öffentlich einsehbares Gästebuch, geschweige denn ein Forum anbieten). Man glaubt dort offensichtlich, getreu allen Diktatur-Vorbildern, nichts zu diskutieren zu haben, nur zu dekretieren.

Im übrigen. Mehr als 1,2 Millionen Einzelseiten der Gebhard-Webseite wurden bis heute, seit Ihrem Bestehen aufgerufen. Mag ein „Horst Schmidt" darin auch nicht nennenswert mit vertreten sein, dann stört mich das nicht weiter. Im Bewusstsein dessen, dass es sehr wohl welche gibt, die eine andere Meinung haben als die „Horst Schmidt" und Co.

Webseiten-Frequentierung

Geschrieben von Prometeus am 10. Januar 2004 18:16:37:

Schwarz ist schwarz und weiß ist weiß

Als Antwort auf: H. ist H., Horst ist Horst und Manfred Gebhard ist Drahbeck  geschrieben von Horst Schmidt am 10. Januar 2004 15:23:53:

Welch umwerfende Erkenntnis. Könnte fast so im "Wachtturm" stehen!

Diesem Herrn Schmidt sei dringend angeraten sich erst mal kundig zu machen, bevor er hier die Klappe unnötig weit aufreißt. Immerhin hat Drahbeck alias Gebhard seine Stasi- Konnektion schon immer öffentlich gemacht (was viele noch aktive Zeugen bis heute noch nicht gemacht haben). Allerdings muß man dann seine Texte auch mal lesen (die leider etwas ungeordnet sind) und verstehen.

Bezeichnenderweise gibt es im deutschsprachigen Raum nur zwei namhafte Historiker, die sich einigermassen unvoreingenommen und nicht apolegetisch (wie H.) mit der Geschichte der Zeugen auseinandergesetzt haben. Neben G. ist das Manfred Gebhard. Sein umfangreiches Werk "Geschichte der Zeugen Jehovas" setzt Maßstäbe.

(Gebhards aufwendige Dokumentation des Stasi- Infiltrationsblattes für die Zeugen "Christliche Verantwortung" zeigt erstaunlicherweise auf daß dort mehr interessante Internas über die Wachtturm-Gesellschaft publiziert wurden als in der gesamten Wachtturm- Literatur zusammen.)

Ich bin mir jedoch sicher, daß der Herr Schmidt das Werk gar nicht kennt, geschweige denn gelesen hat. Seine unsachlichen Kritiken beziehen sich dieserhalb auch ausschließlich auf das alte Buch aus DDR- Produktion (Urania-Verlag), das zudem auf der Homepage von Gebhard online zu lesen ist. Wie Gebhard dazu stand und heute noch steht kann man ebenfalls nachlesen (auch die Stellungnahme zu Autorenschaft und Herausgeberfrage) - wenn man sich die Zeit dazu nimmt.

Aber der "Herr Schmidt" polemisiert ja lieber:

Zitat:

>Sonst wären die Zeugen Jehovas und andere Aussenseiter-Gruppen wieder in einem Konzentrationslager gelandet - was ähnliches hatte die DDR bereits nachweislich geplant.

Damit erweckt "Schmidt" den Eindruck, als ob, wenn die Wende nicht rechtzeitig gekommen wäre, alle Zeugen in der DDR wieder in Lager gesperrt worden wären. So ein Schwachsinn! Dabei ist doch jedem interessierten Zeugen bekannt, daß in der lethargischen Endphase der DDR noch nicht einmal mehr wegen Wehrdienstverweiguerung Zeugen zu Gefängnisstrafen verurteilt wurden, ja Zeugen wurden stillschweigend jahrelang gar nicht mehr zum Wehrdienst eingezogen.

Soviel zur Seriosität des Geschreibsels dieses "Herrn Schmidt".

Prometeus

Geschrieben von Mumpitz am 10. Januar 2004 22:24:59:

Als Antwort auf: Leute, glaubt nicht alles, was ihr hier lest. Das ist "Zersetzungs"-Arbeit. geschrieben von Horst Schmidt am 10. Januar 2004 16:19:42:

> Scheinrealitäten .. als echte "Leserbriefe" unters Volk zu bringen,

*** Hat das nicht gerade die WTG seit Jahrzehnten getan ? Sind deren "Antworten auf Fragen von Lesern" nicht das Beispiel par excellence für Scheinleserbriefe ?? Ich meine, da sind die totalitären Gruppen wieder mal unter sich - Stasi und WTG und Scientology und was weiß ich sonst noch - wo ist denn bitte schön der Unterschied ?? Hat Horst Schmidt schon mal gesinnungsschnüffelnde Älteste unangemeldet an seiner Tür gehabt ? Odre stand er auf der anderen Seite der Tür und hatte dabei noch ein gutes Gewissen ??

Geschrieben von Drahbeck am 12. Januar 2004 03:12:44:

Re: Die "tibetanische Gebetsmühle" des "Horst Schmidt"

Als Antwort auf: Re: Die Wahrheiten von Manfred Gebhard alias Drahbeck   geschrieben von Horst Schmidt am 11. Januar 2004 21:52:18:

Es wurde Ihnen schon mal geantwortet, werter Herr "Horst Schmidt"; dass Ihr abstellen auf den Fall "Uraniabuch", und dessen Wiederholung in Form, einer man kann fast schon sagen "tibetanischen Gebetsmühle", einem Schlag in die Luft gleich kommt.
Sie bekämpfen wie weiland Don Quichott einen imaginären Gegner, und bekommen offenbar nicht mit, das ihre "Schläge" Luftschläge sind.

Das gehasste Buch

Geschrieben von Drahbeck am 12. Januar 2004 05:08:27:

Re: Sachkenntnis ist nicht das Bier des "Horst Schmidt"

Als Antwort auf: Schwarz ist schwarz und weiß ist weiß - die wahre Erkenntnis mehrt sich langsam! geschrieben von Horst Schmidt am 11. Januar 2004 21:45:24:

Zitat aus:

Thomas Auerbach: „Vorbereitung auf den Tag X. Die geplanten Isolierungslager des MfS"

Der Bundesbeauftragte für die Stasiunterlagen. Analysen und Berichte Nr. 1/1995

„Seit über 25 Jahren war es geplant. Schlagartig, konspirativ und vorbeugend sollte es geschehen. Fast 86.000 Bürger der ehemaligen DDR hätte es betroffen. Sie alle waren vom MfS im sogenannten „Vorbeugekomplex" erfaßt und im Spannungsfall oder Verteidigungszustand zur Festnahme, Isolierung bzw. verstärkten operativen Kontrolle und Überwachung vorgesehen. In X + 24 Stunden sollten geeignete und konspirativ aufgeklärte Objekte mit Stacheldraht und Wachtürmen umgeben und das ganze Land mit Isolierungslagern überzogen werden. Hunderte von MfS-Mitarbeitern bereiteten diese Aktion seit Jahrzehnten vor und arbeiteten die entsprechenden Planungen ständig „tagfertig" auf.

Mielkes Direktive 1/67 zur Mobilmachungsarbeit im MfS regelte die Festnahme- und Isolierungsplanungen in den Diensteinheiten durch zentrale Vorgaben und faßte sie in ein Kennziffernsystem. Die im Juli 1967 erlassene Direktive bildete die Grundlage für alle späteren Vorbereitungsdokumente der „spezifisch-operativen Maßnahmen" des MfS. Die im „Vorbeugekomplex" vorgesehenen Isolierungslager waren ihrerseits in die gesamtstaatliche „Mobilmachungsarbeit" eingebettet, mit der sich das SED-Regime auf den äußeren Verteidigungszustand, aber auch auf innere Spannungsperioden vorbereitete. Es sind jedoch auch Überlegungen überliefert, diese von langer Hand vorbereiteten Maßnahmen unter Umständen schon vor der offiziellen Verkündung des Ernstfalls zu realisieren. Die letzte Befehlsgewalt lag beim Vorsitzenden des Nationalen Verteidigungsrates der DDR, das heißt seit 1971 bei Erich Honecker.

Die Planung von Isolierungslagern läßt sich nach gegenwärtigem Kenntnisstand bis in die frühen sechziger Jahre zurückverfolgen. So findet sich im Arbeitsplan der MfS-Kreisdienststelle Bad Doberan (Bezirk Rostock) für das 2. Halbjahr 1963 die Vorgabe, alle Personen, „die in der Vergangenheit negativ angefallen sind", einer operativen Überprüfung zu unterziehen; „gleichzeitig ist die Kartei 'Isolierung' unter diesen Gesichtspunkten zu überprüfen und zu ergänzen". Im Visier des Staatssicherheitsdienstes standen damals:

„Alle Haftentlassenen, insbesondere solche, die Feindverbindung hatten, arbeitsscheue Elemente, Personen, die Treffen mit westdeutschen Bürgern im demokratischen Berlin durchführten, Erstzuziehende und Rückkehrer, Personen, die aus der SED ausgeschlossen wurden bzw. aus Blockparteien ausgetreten sind." Zitatende.

Weder von Herrn D., noch von einem anderen der über die Zeugen Jehovas in der DDR bisher publiziert hat, ist der Nachweis erbracht worden (mit Aktennachweis in der Gauckbehörde), dass Jehovas Zeugen von dieser Planung im besonderen Maße betroffen gewesen wären.

Man kann wohl sagen. Einen DDR-Pfarrer, wie Rainer Eppelmann. Den hätte es wohl mit Sicherheit „erwischt". Eppelmann wurde seitens der DDR vorgeworfen, aktive Kontakte zu westlichen Botschaften, unter anderem, der USA, und auch sonstigen westlichen Journalisten unterhalten zu haben. Aus der einschlägigen Literatur ist entnehmbar, dass Mielke höchstpersönlich darauf drängte, den Eppelmann festzunehmen. Seine „Mitstreiter" indes scheuten sich, dass in die Tat umzusetzen, weil sie den öffentlichen Aufruhr, namentlich in den Westmedien fürchteten. So kam Eppelmann, abgesehen davon, dass seine Räumlichkeiten von der Stasi verwanzt waren, und etliche IM zu seiner Observierung auf ihn angesetzt waren, noch mal zu DDR-Zeiten mit einem „blauen Auge" davon.

Der Fall Eppelmann belegt: Besonders politisch bewusste und handelnde Persönlichkeiten waren von dieser Planung betroffen. Es ließen sich noch ähnliche Beispiele nennen. Etwa der Schriftsteller Reiner Kunze und andere mehr.

Nicht politische Bewusstheit und Handeln war es, was der DDR-Staat bei den Zeugen bemängelte. Sondern das Gegenteil. Die passive Verweigerung, etwa bei „Wahlen" usw.

Kirchliche Kreise haben im Jahre 1989 dem DDR-Regime beispielsweise dahingehend stark zu schaffen gemacht, dass sie anlässlich einer „Wahl" Beobachtungstrupps organisierten, und dem DDR-Regime anschließend über die Westmedien vorwarfen, Wahlfälschungen begangen zu haben.

Kirchliche Kreise waren es, die maßgeblich zu den „Montagsdemonstrationen" in Leipzig organisatorisch beitrugen, als einem Anlass, der letztendlich die letzten Stunden des DDR-Regimes einläuten sollte. Jehovas Zeugen jedenfalls, waren nicht unter jenen vertreten, die wie vorstehend beschrieben zur Destabilisierung des DDR-Regimes beitrugen. Auch die WTG ist sich dessen bewusst und rühmte sich Anfang der 90er Jahre in ihrer Literatur gar dessen. Sie rühmt sich ihrer Passivität, möchte sich aber als KdöR dafür belohnen lassen. Lohn für was eigentlich?

Die DDR-Stasi war Realist genug, um diese wesensbestimmende politische Passivität auch zu erkennen und einschätzen zu können. Wenn davon die Rede ist, dass rund 90.000 Internierungen (von 16 Millionen DDR-Bürgern) geplant waren, dann kann man wohl sagen. Die Zeugen Jehovas dürften in nennenswertem Umfang, da nicht auf den vorderen Plätzen der Prioritätenliste der Stasi gestanden haben. Anderweitige Meinungen bedürfen des Akten- bzw. Publikationsnachweises. Genau der ist bis heute nicht erbracht.

Wieder einmal ein Beispiel dafür, was dieser „Horst Schmidt" ist. Ein Stimmungsmacher, ohne Sachkenntnis!

Ostdeutschland

13 Wer ist Erik Konz ? - Oder Copy and Paste

Bei Scribd fühlte sich ein gewisser Erik Konz, kraft seiner Wassersuppe auch dazu ermächtigt, dort den Verleumdungstext des Herrn Hirch aus den Jahre 2004, Manfred Gebhard betreffend, zu duplizieren.
Die "eigenständige" Leistung jenes Herrn Konz besteht lediglich darin, die Überschrift des Hirch'schen Textes zu variieren. Letzterer meinte titeln zu sollen
"Wer ist Manfred Gebhard".
Interessant auch anzusehen, welche anderen Texte da jener Herr Konz dort noch hochgeladen hat.
Besonders aufschlußreich auch ein von ihm als Komplett-Buch dort hochgeladener Text.
Von dem sei dann hier nur der Titel mit Untertitel genannt.
Letzterer lautet:

Anton Angerer
"Das steht der Welt noch bevor.
Aber am Ende wird mein unbeflecktes Herz triumphieren".

Besagter Herr Angerer ist ganz offenkundig dem reaktionärsten katholischen Traditionalisten-Milieu zuortbar.
Bezüglich dieses Herrn Angerer hatte ich persönlich zu einem früheren Zeitpunkt schon mal die Sätze formuliert:

Es ließen sich noch andere Beispiele anführen. Unter dem Titel "Prophezeiungen über den dritten Weltkrieg und was danach kommt", verkündet ein Schreiberling die sattsam bekannte These:
"Im Überfluss und Wohlstand vergisst der Mensch Gott und seine Gebote und wendet sich allzugerne dem Irdischen, seinen Genüssen und Lastern zu. Auf diese gottlosen Perioden folgen gesetzmäßig Krieg, Pest und Hunger." [155]

Auch dieser "Prophet" meint prophezeien zu können:
"Diese 'Eroberung Westeuropas in 5 Tagen' ist also reale Planung der Sowjets, die den Westen ahnungslos mit Friedensparolen einschläfern, um ihn 'über Nacht' total überrascht kassieren zu können. Verblüffend ist nur, dass dies alles schon in alten Prophezeiungen steht." [156]

Seine "Weisheit" belegt er dann mit der These:
"Fatima 1917, Portugal, 13. Mai - 13. Oktober. Hier wurde bereits vor der kommunistischen Oktoberrevolution alles wichtige über Russland vorausgesagt: Wenn man den Ruf zur Umkehr nicht befolgt und nicht Buße tut, wird Russland seine Irrtümer in der Welt verbreiten, Kriege und Verfolgungen hervorrufen, mehrere Nationen werden (im 3. Weltkrieg) vernichtet werden, dann erst wird sich Russland bekehren. Diese Bekehrung wäre schon längst erfolgt und viel Krieg wäre der Welt erspart geblieben, wenn der Ruf von Fatima befolgt worden wäre." [157]

Sicher, man wird diesen Katholiken Angerer nicht gleichsetzen können mit "dem" Katholizismus insgesamt. Aber es ist nicht uninteressant zu sehen, was andere Katholiken - berechtigterweise - an den Zeugen Jehovas kritisieren. Dollinger kritisiert z.B. an ihnen:

"Alles, was da über Harmagedon gesagt, gepredigt wird, kann nur dazu dienen, den Menschen Angst einzujagen. Ist das der Gott der frohen Botschaft, der sprach: 'Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht' (Joh. 14:22)? Ist das nicht ein blutrünstiger Gott? Gerade gegen ein solches Gottesbild wandten sich die Zeugen Jehovas, als sie
die Hölle ablehnten." [158]

Zu dieser Kritik möchte man lediglich noch hinzufügen: Soweit - so gut. Nur eine Frage "vergaß" Dollinger dabei mit zu beantworten. Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen den kritisierten Zeugen Jehovas und beispielsweise dem Katholiken Angerer?

Da kann man dem Herrn Hirch ja nur noch gratulieren zu seinen Kompagnons, die er da offenkundig magisch anzieht!

www.scribd.com/doc/22560602/Das-steht-der-Welt-noch-bevor
 

(Kopieren und Einfügen), mit dieser Technologie ist das Potential bei einigen geistigen Tieffliegern wohl schon erschöpft. Zu viel mehr sind sie offenbar nicht in der Lage.

Die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas ist sicherlich eine, welche (außerhalb ihres Mitgliederbestandes) einiges an Kritik erfährt.

Die Kritik kann aus unterschiedlichen Ecken kommen, das ist wohl war, und demzufolge auch unterschiedliche Akzente setzen.

In diesem Spektrum gibt es nun auch solche, welche mal eine ursprüngliche Sozialisation als Zeugen Jehovas hatten.

Je nachdem wie laut oder leise Kritiker aus vorgenannten Spektrum sich nun auch artikulieren, begegnet man seitens der Zeugen Jehovas gewissen „Abwehrmechanismen".

Einer den es so auch trifft ist sicherlich der Manfred Gebhard, bei dem zudem noch der Aspekt der vormaligen DDR mit hineinspielt.

Wie es die DDR noch gab, waren diese Gegenkritiker aus dem Bereich der Zeugen Jehovas aber merkwürdig wortkarg. Stark „kraft ihrer Wassersuppe" wurden sie erst, als es eben jene DDR nicht mehr gab.

Einer aus dem Zeugen Jehovas-Spektrum, der sich da in einem Internettext besonders hervortut, ist sicherlich der Herr Waldemar Hirch.

Man „Google" mal zu seinem Namen, und man erfährt unter anderem, Inhaber einer Firma aus dem Medizintechnik-Umfeld.

Siehe zum Beispiel:

www.riwamed.eu/index.php?option=com_content&task=view&id=3&Itemid=6

Ich für meine Person, auch in Kenntnis seiner sonstigen Schriften, würde ihn etwas anders charakterisieren.

Als den Typus des „Kulturchristen".

Gott ist für die ein guter Mann, solange sie auch vielleicht ihren eigenen Vorteil (er mag größer oder kleiner sein) davon haben.

Indes für diese Ideologie selbst noch aufs Schaffott zu steigen, das zu erwarten wäre wohl von „Kulturchristen" prinzipiell zu viel. Dann ist es ja auch mit den persönlichen Vorteilen (kleinerer oder größerer Art vorbei). Da lautet dann doch die Weisheit dieser Herren eher so: Hannemann geht du voran!

Nun ist es sicherlich so, die 1960er Jahre der Bundesrepublik Deutschland, wo auch Zeugen Jehovas massiv mit der Justiz zu tun bekamen, in Sachen Wehrersatzdienstverweigerung, sind Vergangenheit.

Dann gab es noch das Jahr 1996, wo die Zeugen Jehovas selbst ihre Position, zu vorgenannten Konfliktpunkt, radikal revidierten.

Insofern ist den heutigen Zeugen Jehovas eher ein ruhiges, konfliktfreies Leben beschieden (den Konfliktpunkt Bluttransfusion mal außer Betracht lassend, welcher zudem im Fall der Fälle auch nur auf Einzelfälle beschränkt ist).

Insofern hätte der von mir Kritisierte auch in der Praxis keinerlei Chance, die Rolle des „Hannemann geh voran" zu übernehmen.

Allerdings werfe ich diesen Herrn aus meiner Sicht, bedenkliche Schönfärberei seiner Religionsgemeinschaft vor.

Datiert vom 8. September 2004 hat nun Herr Hirch (noch im Jahre 2009 unverändert) auf seiner Webseite einen Text eingestellt, in welchem er Manfred Gebhard als „ewigen Querulanten" betitelt, und weiter meint, dieser betriebe ein „falsches Spiel".

Im Rahmen der Meinungsfreiheit sind solcherlei Wertungen sicherlich zulässig.

Ob sie auch von Dritten, welche sie nur Papageienhaft wiederholen, ohne selbst substanziell neues oder verändertes im Kontext mitzuteilen. Ob sie für diese Dritten auch zulässig sind, wäre eine Frage, wo ich befürchte sie kann auch anders gewertet werden.

Natürlich ist es auch so, wo kein Kläger ist kein Richter.

Und den vermeintlichen „Trumpf" zu klagen, hat der Manfred Gebhard, gegen diese Dritten bisher nicht ausgespielt. Das wiederum ist keineswegs mit einer „Anerkennung" der Hirch'schen Aussagen gleichzusetzen.

In seinem Text beklagt Herr Hirch auch:

„Auf seiner Internetseite breitet er sich auf vielen Seiten in ausschließlich negativer Weise über die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas aus."

Ja und?

Auch Gebhard hat dieses Recht, so wie sich eben auch Hirch negativ über Gebhard verbreitet.

Weiter meint Herr Hirch:

„Gebhard, 1943 geboren, war offenbar von 1963 bis 1967 selbst ein Zeuge Jehovas in der ehemaligen DDR, wo die christliche Gemeinschaft und ihre Wachtturm-Gesellschaft (WTG) seit 1950 streng verboten und Gegenstand intensiver geheimdienstlicher "Bearbeitung" war, was ihr Rufmord in Ost und West und den Mitgliedern viele Leiden einbrachte."

Dazu erst mal dieses.

Die Hirch'sche Eingrenzung von 1963 bis 1967 greift zu kurz. Ihr voran ging eine Kindheits- und Jugendlichenphase, im Sog der WTG.

Dann noch zu der subtilen Andeutung:

„wo die christliche Gemeinschaft und ihre Wachtturm-Gesellschaft (WTG) seit 1950 streng verboten und Gegenstand intensiver geheimdienstlicher "Bearbeitung" war, was ihr Rufmord in Ost und West und den Mitgliedern viele Leiden einbrachte."

Dazu ist festzustellen. Ausweislich des Aktenbestandes der Dienststelle des Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen, gilt Gebhard bis 1967 als Opfer des DDR-Regimes, in dem Kontext, wie auch andere Zeugen Jehovas aus diesem regionalen Bereich es gelten.

Die Andeutung Gebhard könnte da etwas mit den Leiden der Zeugen Jehovas zu tun gehabt haben, ist schlichtweg eine Infamie.

Erinnert sei auch daran, die letzten großen Verhaftungswellen der DDR in Sachen Zeugen Jehovas, fanden im November 1965 statt (Liebig und andere). Das weis mit Sicherheit auch Herr Hirch.

Insofern ist seine „Formulierungskunst" Brunnenvergiftend.

Dann behauptet Herr Hirch weiter:

„In öffentlichen Vorträgen ist er (Gebhard) nur wenige Male in der DDR zu Wort gekommen - auch das ist bereits Jahrzehnte her. Ansonsten scheut er das Licht der Öffentlichkeit."

Auch hierbei ist Herr Hirch mehr als ungenau. Was er als „wenige Male" bezeichnet, reduziert sich auf ein einziges Mal.

Zu diesem einzigen Mal habe ich bereits kommentierend Stellung genommen.

Siehe dazu auch:

Klarstellung

 Sein Teilsatz „Ansonsten scheut er das Licht der Öffentlichkeit" erfüllt fast den Tatbestand der Beleidigung (es sei zugebilligt er fällt noch in die Rubrik zulässiger Meinungsäußerung).

Hirch muss selbst zugeben, Gebhard betreibt eine umfängliche thematische Webseite. Zwar nicht nach dem Geschmack der Hirch und Co. Gleichwohl ist diese umfängliche Publizistik auch als öffentliche Darstellung zu werten.

Wenn Herr Hirch unter öffentlichem Auftreten nur ein solches seiner Art, etwa auf WTG-"Standhaft"-Veranstaltungen verstehen will, dann unterliegt er einem grundlegenden Bewertungsfehler.

Nicht jeder Zeitungsjournalist (als Beispiel) tritt auch im Fernsehen auf. Jeder nutzt die Präsentationsform, die ihm persönlich als am angemessensten erscheint.

Von Zynismus triefen auch die Hirch'schen Sätze:

„Seine heimtückische Tätigkeit als wichtiger Informant und zeitweiser "Inofizieller Mitarbeiter" (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) hat Manfred Gebhard nicht selbst bekannt, sondern diese wurde durch Akteneinsicht in seine Stasi-Akten kund. Er hatte sich bisher nur sehr ungenügend zu seiner Vergangenheit als IM geäußert."

Auch da sagt Hirch die Unwahrheit. Bereits seit 1997, beginnend mit einem Aufsatz in der Zeitschrift „Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung" hat sich Gebhard öffentlich geäußert. Als der damalige WTG-Funktionär Johannes Wrobel in einer von Hesse 1998 herausgegebenen Publikation, dann gar noch glaubte, den Gebhard im WTG-Sinne vereinnahmen zu können, da auch Wrobel zu Gesicht gekommen war, der Gebhard habe sich zu DDR-Zeiten auch kritisch gegenüber der DDR-Kirchenpolitik in Sachen Zeugen Jehovas geäußert. Als Folge dessen hat sich die Publizistik des Gebhard zusehends verstärkt. Erst in externen Internetforen, dann in Form einer eigenen Webseite, und auch selbst betriebenen Internetforum. Herr Hirch und andere WTG-Größen bringen es hingegen noch nicht einmal zu einem öffentlich zugänglichen Gästebuch.

Die Voten des Gebhard zu DDR-Zeiten waren nicht öffentlich, nicht auf dem „offenen Markt", das ist richtig. Aber sehr wohl gegenüber DDR-Behörden, und das alles ist ja via des Aktenbestandes des Bundesarchivs, interessierten Forschern jederzeit zugänglich.

Was Hirch da als „Heimtückisch" wertet, bezeichne ich grundsätzlich anders. Als entschiedene Gegnerschaft gegen die WTG-Religion in Vergangenheit und Gegenwart.

Die Unterstellung sich nicht zum Thema IM der Stasi geäußert zu haben ist ebenfalls falsch.

Bereits im seinerseitigen Forum von Web.de gab es dazu harte Schlagabtausche mit Zeugen Jehovas-Vertretern, die auf meiner Webseite auch dokumentiert sind. Und das schon zu einem Zeitpunkt, wo noch niemand in der breiteren Öffentlichkeit den Namen eines Waldemar Hirch kannte.

Weiter behauptet Herr Hirch:

„gerade er (Gebhard) sollte seine Verantwortung wahrnehmen und endlich die Wahrheit über diese dunkle Zeit berichten. Dazu ist Manfred Gebhard nicht bereit."

Auch das ist eine nicht bewiesene bösartige Unterstellung.

Das Gegenteil ist auch bewiesen in der Linksammlung

Ostdeutschland

Das dort ausgeführte ist allerdings nicht nach dem Geschmack der Hirch und Co. Und darin dürfte der eigentliche „Haase im Pfeffer liegen".

Auch noch so ein typischer Hirch'scher Zynismussatz:

„Warum wurde Gebhard auch nach Niederlegung seiner offiziellen IM-Tätigkeit mit Samthandschuhen angefasst? Bis zum Ende des DDR-Regimes hatte er sich Freiheiten herausnehmen dürfen, die erstaunlich waren."

Was Hirch als „Freiheiten herausnehmen" betitelt, war das den DDR-Apparatschicks in Briefform entgegenschleudern einiger deutlicher Worte im Zeugen Jehovas Kontext.

Natürlich habe ich es nicht darauf angelegt, das es zu dieser Zuspitzung kam. Ich hatte eben mit dem Problem zu kämpfen, im Zuge selbst finanzierter wissenschaftlicher Studien zum Zeugen Thema, ohne Segen der Stasi oder sonstiger Behörden, doch immer wieder mit dem Umstand konfrontiert zu werden. Ohne „amtliche Bescheinigung" läuft im Honecker-Staat in wissenschaftlichen Bibliotheken und erst recht in Archiven - Null komma nichts!

Um solche notwendige Unterstützung habe ich mich in der Tat jahrelang in einem Nervenaufreibenden Schriftsatz an das Staatsekretariat für Kirchenfragen gemüht. Mit eher magerem Resultat, vielleicht die Zeit ab 1985 ausklammernd. Ab dieser Zeit, im Zuge einer relativen Liberalisierung, wurde dann auch für mich die Einsichtnahme etlicher vom DDR-Regime für gewöhnliche Sterbliche gesperrte Literatur möglich. Dasselbe Ziel hatte ich aber schon die Jahre davor und bin da „achten gerannt" gegen eine Mauer des Schweigens.

Insofern ergab sich eine zunehmende Verschärfung meines Schriftsatzes gegenüber dem Staatsekretariat für Kirchenfragen, was Herr Hirch verniedlichend als „Freiheiten herausnehmen" bagatellisiert.

Zu diesen „Freiheiten" gehörten dann auch einige massive Drohkulissen der Stasi, die Umzingelung durch andere Stasi-IM sei es auf beruflicher Ebene, sei es nach Feierabend im Personal der Staatsbibliothek, wo eben auch IM im Einsatz waren, die nur darauf lauerten.

Na, welchen Fehler macht der Gebhard denn nun? Den Fehler werden wir uns selbstredend nicht entgehen lassen.

Wäre ich eine „Schwatzließel" gewesen, und hätte da so manches schon zeitgenössisch kommentiert, wie ich die IM-Umzingelung meiner Person wahrgenommen habe, ob ich das Ende der DDR dann überhaupt „heil" erlebt hätte, erscheint mir selber eher zweifelhaft.

Insofern habe ich öffentlich weitgehend geschwiegen und so auch überlebt. Aber das ist dann ja in der Lesart von Hirch eine „herausgenommene Freiheit".

Wie zu erwarten „schießt" sich Herr Hirch dann noch besonders auf das Uraniabuch ein, dieweil ja mein Name mit ihm verquickt ist.

Auch dazu ist eindeutig feststellbar. Das trifft nicht.

Zum Thema Uraniabuch habe ich bereits ebenfalls ausführlich Stellung genommen.

Uraniabuch

Viel bemerkenswerter indes ist der Umstand, dass seitens Hirch (und anderer ZJ) es keine qualifizierte Auseinandersetzung mit meinem Buch aus dem Jahre 1999 „Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" gibt.

Das Schweigen der WTG-Apologeten dazu, sagt mehr als als das gesamte Hirch'sche Mülleimertext!

Mit vorstehender Replik ist Herr Hirch und seine Nachbeter, eigentlich schon zuviel der unverdienten Ehre angetan worden.

14) H ... und Wollenburg

Ab dem Jahre 2013 etwa, bot Herr H ... im Zuge einer hauptsächlich optischen Überarbeitung seiner Webseite, auch schätzungsweise 50 % der Abschlussarbeit des Stasiisten Wollenburg - in Faksimilie-Form - auch auf seiner Webseite an. Der Grund dieses agierens liegt offenbar darin, dass es dem H ... besonders angetan hat, dass Wollenburg in dieser Arbeit, die CV als Stasi-Werkzeug charakterisiert. Wollenburg feiert es als „großen Sieg", dass die CV etwa um 1977 herum, auch mit jährlichen Tagungen, deren (Hauptbesucheranteil dann aber wohl in Stasi-IM gesehen werden können) eine gewisse Aktivierung ihres Unternehmens praktizierte. Indes ist es dem Wollenburg schon mal entgangen (bzw. konnte er zum Zeitpunkt der Erstellung seiner Arbeit (1978) es noch nicht berücksichtigen), das auch diese Aktivierung dann von zunehmenden Einschlaf-Tendenzen noch übermannt wurde.

http://www.neuegeschichte.de/dokumente/juristische-hochschule-potsdam-fachschulabschlussarbeit

In seiner parteiischen Betriebsblindheit indes bekommt der Herr H ... dann schon mal überhaupt nicht mit, dass er damit zugleich auch ein paar „Schüsse in den eigenen Ofen" abfeuert. So etwa wenn auf Blatt 5 der Wollenburg’schen Arbeit, über einen Besuch des damaligen WTG-Präsidenten Franz in Wiesbaden im November 1977 berichtet wird. Und der Wollenburg wähnt, den Franz dabei „wörtlich" zitieren zu können. Ob er ihn denn nun wörtlich oder nur sinngemäß zitiert hat, mag ja dahingestellt bleiben.

Immerhin wähnte der Vorgenannte dann sein Zitat in etwa so verlautbaren zu können.

Es ist zu garantieren, das unser Werk in den kommunistisch regierten Staaten, in aller Ruhe weitergeführt wird. Dazu ist es notwendig das unser Wirken nicht auffällt oder bekannt wird, denn der Feind darf unsere Absichten und Pläne nicht durchschauen."

So so, und wenn das so sei, wie kann sich die Stasi dann brüsten „wörtlich" zu zitieren? Der ganze Vorgang erweckt doch den Eindruck, da saß die Stasi mit am Konferenztisch in Wiesbaden!

Oder wenn Wollenburg auf Blatt 28 dann weiter ausführt:

So gelang es beispielsweise einen IM unserer Diensteinheit unter Ausnutzung persönlicher Verbindungen Kontakt zum Ostbüro der Wachtturmgesellschaft herzustellen und ein Verbindungssystem aufzubauen, indem geheimdienstliche Mittel und Methoden zur Informationsübermittlung zur Anwendung kommen (Anlage 3)"

Besagte „Anlage 3" wird von Hirch dann schon mal nicht mit dokumentiert, was auch noch ausdrücklich festzustellen wäre.

Weiter redet Wollenburg (ebenfalls auf Blatt 28), das die Stasi-Anweisungen an diesen IM schriftlich festgehalten wurden.

Wollenburg ist der Stasi-Dienststelle Neubrandenburg (geograpisch im heutigen Mecklenburg-Vorpommern gelegen) zu damaliger Zeit zugehörig, und plaudert da etwas aus seinem „Nähkästchen". Gerade der Hinweis auf Neubrandenburg macht dann hellhörig, dieweil es noch eine weitere Stasi-Arbeit ebenfalls mit Bezug zu Neubrandenburg gibt, an die da auch zu denken wäre. Und zwar die Arbeit des Stasiisten Baenz, der da minutiös mitteilt, wie solche eine schriftliche Auftragserteilung aussah. Etwa mit den banalen Sätzen:

„Zur Vorbereitung und Legendierung Ihres Auftrages informierten Sie den Versammlungsdiener der Zeugen Jehova Gruppe Torgelow von Ihrem Vorhaben. Er begrüßte Ihren Vorschlag und zeigte Möglichkeiten, die es ihnen ermöglichen, am Kongreß teilzunehmen. Er gab Ihnen hierzu Ratschläge und Hinweise.

Ihre Absicht teilten Sie Ihrem Gebietsdiener mit. Auch dieser gab dazu seine Zustimmung.

Die Durchführung Ihres Auftrages ist sowohl gegenüber der Öffentlichkeit (Besuch Ihrer Schwester in Bayern) als auch gegenüber den Funktionären der WTG Zeugen Jehova (Zustimmung durch die Funktionäre) abgedeckt.

Wir bitten Sie nun, daß Sie Ihre Reise von Torgelow aus antreten und direkt nach Karlsruhe fahren, um am Kongreß teilzunehmen. Sie umgehen damit alle unliebsamen Fragen Ihrer Schwester, die sich auf Ihre Teilnahme am Kongreß der WTG beziehen. Das würde bedeuten, daß Sie sich in der Zeit vom 10. 8. - 12. 8. in Karlsruhe aufhalten und erst danach zu Ihrer Schwester nach Amberg reisen.

Halten Sie sich an nachfolgende Instruktionen:

Sie lösen Ihre Fahrkarte am 10. 8. auf dem Bahnhof Torgelow mit der Angabe des Reiseziels Amberg/Bayern über Karlsruhe. ..." usw.

Zumindest mir drängt sich da der Eindruck auf, da dürften wohl Wollenburg und Baenz auf dengleichen ihrer „Erfolgsfälle" Bezug nehmen. Gleichwohl ist festzuhalten, einen Querverweis auf die Fälle Baenz und Wollenburg der sachlich durchaus begründet wäre, gibt es seitens H ... nicht.

Notizen Wollenburg, Hirch Repro

Oberleutnant Hans-Jürgen Wollenburg

"Der zielgerichtete Einsatz innoffizieller Mitarbeiter zur Entwicklung einer wirksamen Oppositionsbewegung im Rahmen der Zersetzung der auf dem Gebiet der DDR illegal tätigen Wachtturmgesellschaft"

Neubrandeburg 15. Dezember 1978

S. 12-17  Anforderungen an die inoffiziellen Mitarbeiter, die im Rahmen einer wirksamen Zersetzung der Wachtturmgesellschaft zum Einsatz kommen

S. 4 der eigenen Vorgangsarbeit zur Entwicklung und Organisierung dieses Prozesses im Bezirk Neubrandenburg

S. 5  Franz in Wiesbaden November 1977 Es ist zu garantieren, das unsder Werk in den kommunistisch regierten Staaten, in aller Ruhe weitergeführt wird. Dazu ist es notwendig das unsder Wirken nicht auffällt oder bekannt wird, denn der Feind darf unsere Absichten und Pläne nicht durchschauen.

S. 6 Legalisierung in den Ostblockstaaten angestrebt. DDR steuert dagegen

S. 7 Entwicklung der WTG-Organisation

S. 8 Widersprüche geschaffen, erkannt und vertieft

S. 9 CV vom MfS geschaffen

S. 10 1977 Arbeitskreis CV geschaffen dem 40 ehemalige angehören Schaffung freier Christengemeinden unter Ausschaltung des Ostbüros

S. 11 entscheidend sei, das die CV nicht als vom MfS gelenkt erkannt wird.

S. 12 Fehlverhalten auf den verschidensten Ebenen ausnutzen.

S. 24 IM sollen zur Widerspruchsforcierung beitragen

S. 25 vorhandene Oppositionskräfte erhalten, stabilisieren weitere gewinnen

S. 26 Im Erstgespräch schon auf Linie orientieren

S. 27 in die Konspiration eindringen

S. 28 hohe Kontaktfreudigkeit bilden günstige Voraussetzungen Teilnahme von IM an den Kongressen

So gelang es beispielsweise einen IM unserer Diensteinheit unter Ausnutzung persönlicher Verbindungen Kontakt zum Ostbüro der Wachtturmgesellschaft herzustellen und ein Verbindungssystem aufzubauen, indem geheimdienstliche Mittel und Methoden zur Informationsübermittlung zur Anwendung kommen (Anlage 3)

Überprüfung durch das Ostbüro als Gegenmaßnahme mußt gerechnet werden.

Anweisungen an den IM schriftlich niedergelegt.

S. 29 Intensivierung der MfS Anstrengungen

Hirch-Repro ohne die Seiten 13 - 23

Beispielhaft die Seite 26 aus Wollenburg

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Siehe auch: Noch nicht Enttarnt

15) H ... und Darmstadt

Zu den weiteren 2013er Modifizierungen der H ...'schen Webseite, gehören dann wohl auch die - dort - erstmalige Einstellung der vorangegangenen H ...'schen Texte in Sachen Sondergericht Darmstadt, die für Sachkenner kaum geeignet sind, sich als "vom Hocker hochgerissen" zu sehen. Zu diesem Aspekt Gibt es die Notierung

Notiert
H ... Relaunch
Als Firmeninhaber (demzufolge wohl kaum auf den Cent sehen müssend) hat Herr H ... seine Webseite unter Hirch hat unter Einschaltung eines Dienstleiters - der aber nicht mit dem Dienstleister mehr identisch ist - der für seine vorhergehende Webseitenmodifizierung zuständig war, einer neuerlichen Modifizierung unterziehen lassen.
Sah man im Titelbild der vorhergehenden Variante, etwa Ausschnitte aus einem Aktenarchiv, so heisst jetzt die Tendenz, in grundsätzlicher Fortsetzung der H ...'schen „Ach wie ist mir so weinerlich zumut"-Politik, die Berliner Mauer.
Selbstredend macht sich Polemik gegen selbige, seit jeher bei strammen Alt-Bundesrepublikanern, besonders gut. Kommt noch die individuelle Komponente Firmeninhaber mit hinzu, dann haben sich da wohl die rechten Weiner zu ihrem „Weinkonzert" gesucht und gefunden!

Inhaltlich bietet die neue Variante allenfalls noch zusätzlich, Texte in Sachen des Sondergerichtes Darmstadt zu NS-Zeiten. Ansonsten inhaltlich alles weitgehend wie gehabt, (abgesehen von den genannten optischen Veränderungen).
Was nun Darmstadt anbelangt, besteht wohl kein sonderlich Grund darüber verwundert zu sein. Auch dort gab es ZJ-Verurteilungen „am Fliessband" zu Nazizeiten. Dafür hätte man als Beleg auch auf andere NS-Sondergerichte, und keinesfalls „nur" das von Darmstadt verweisen können.
Immerhin umschifft Herr H ... dabei „gekonnt" die Brisanz eines Falles, der just auch vor dem Sondergericht Darmstadt sich abspielte. Den Fall Konrad Franke.
Franke von seinem damaligen WTG-Funktionärskollegen Georg Rabe ans Gestapo-Messer geliefert.
Jener Herr Franke, der dann in seiner Haftzeit auch noch mittels des „Briefboten Gestapo" mit dem ebenfalls verhafteten WTG-Funktionär Fritz Winkler „Briefaustausch" pflegte (wobei es müßig ist darüber zu reflektieren wer an wen zu erst schrieb).
Von jenem Herrn Franke sind dann auch noch Gestapo-Protokolle überliefert, deren Tenor in dem Satz zusammenfassbar ist, Franke lieferte Aussagen, die es der Gestapo ermöglichte, ihr „Strick um den Hals legen"-Handwerk in weiteren Zeugen Jehovas-Fällen, fortzusetzen.
Brachte es der Herr Frost auch noch zu einer gekünstelten Apologie aus der Feder des Herrn H ... (ursächlich auch weil der „Spiegel" für eine breitere Öffentlichkeit im Falle Frost sorgte). So ist dieses Auch-Event aus der Feder des Herrn H ..., dem Herrn Franke ja erspart geblieben. Wohl auch deshalb weil es keinen Anschluss-Artikel in Sachen Franke im „Spiegel" gab, nach den vorhergehenden Lobgesangs-Artikeln beider Herrschaften im „Wachtturm". So ungerecht kann manchmal Geschichte sein.

Weitaus relevanter als vorgenannter Umstand sind dann wohl die mageren Verlinkungen seitens H ..., auf andere Webseiten.
Gerade mal die schon lange „halbtote" „Standhaft.org" Webseite („Halbtot" deshalb schon lange auf einem nicht mehr aktualisierten Stand stehen geblieben).
Und das von seinem besonderen Mentor Besier herausgegebene Buch, respektive zu Wrobel'schen WTG-Zeiten dazu hinzugefügten Link-Ergänzungen finden Erwähnung. Ende der Durchsage seitens H ....
Dürftig der Umstand auch dass der geschasste WTG-Funktionär Wrobel, der mal für diese Ergänzungen zeichnete, als nunmehr Geschasster aber „keine Zeit mehr hat" für weitere Ergänzungen dort.
Bezeichnend auch der Umstand, dass die vorgenannte Causa Wrobel in H ...'s Webauftritt nicht mit vorkommt.

Ebenso bezeichnend wie das Parteibuch des Herrn Besier (das derzeitige) als Mitglied einer von Altstalinisten durchtränkten Partei, ebenfalls für H ... kein Thema ist.
Mit diesen beiden Polen jammern über die Berliner Mauer und gleichzeitiger Inanspruchnahme des Sponsoring eines Skrupellosen, der in der Partei der Alt-Stalinisten seine derzeitige „Heimat" gefunden hat, wird die ganze Hohlheit der Causa H...., einmal mehr zu Protokoll gegeben!

16.) Dummheit und Stolz - wachsen auf einem Holz

Mark Twain

Es ist nicht wahr das die Durchschnittsmenschheit dumm ist, sie ist noch viel dümmer!

Zitiert nach "Freiburger Zeitung" vom 14. 05. 1910
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=14a2&year=1910&month=05&project=3&anzahl=4
Dort die Schlussätze im Artikel "Der heilige Petrus als Platzagent"

http://de.wikiquote.org/wiki/Dummheit

In letzterem Link hat mich auch das Zitat beeindruckt

"Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz."

Ein Beispiel liefert wieder mal der Firmeninhaber Waldemar Hirch.
Vertreten auch auf der Plattform „gute Frage".
Dort stellte ein offenkundiger Zeuge Jehovas die scheinheilige Frage, wie es denn zu dem Blutverbot käme.

Ein Antwortgeber dort verwies auch auf


Parsimony.14678

Prompt konterte Hirch, der den dortigen Disput ohnehin dominierte, mit dem Hinweis auf den bürgerlichen Beruf von Gebhard, nebst der von Alt-Bundesrepublikanern besonders geliebten Stasi-Totschlagkeule (ohne die sie ohnehin ein Fisch ohne Wasser wären). Und damit das auch keiner übersehe die Berufsangabe dann auch noch in Fettschrift hervorgehoben.

Bezeichnend der scheinheilige „Fragesteller" hat dann auch noch die Voten von Hirch „ausgezeichnet". Ergo ein eher abgekartetes Spiel.

Kommentar von „wildcarts" dazu:

„Warum diese Antwort ausgezeichnet wurde, ist mir schleierhaft. Denn sie gibt gar keine Antwort auf die Frage des geschichtlichen Hintergrunds der Ablehnung von Blut!
Hier wird nur abgelenkt und Werbung in eigener Sache gemacht!"

Weiter in den Kommentaren „wildcarts - contra Waldemar"

„Da ich selbst Jahrzehnte Mitglied war und tiefe Einblicke gewinnen konnte, kann ich Gebhards Aussagen nur bestätigen."

Oder auch:

„Übrigens: Einem Fliesenleger traue ich wesentlich mehr Wissen zu als einem einzigen Autor der WTG. Denn diese Menschen sind in keiner Form qualifiziert"

Das kann in der Sicht von Hirch selbstredend nicht sein.
Prompt verweist er auf seinen eigenen Verleumdungstext als „Autorität".
Ich warte nur auf den Tag noch, wo Hirch sich eindeutig zur Dublizierung jenes Verleumdungstextes auf „Scribd" durch einen katholischen Traditionalisten, bekennt.

Siehe Punkt 13 "Erik Konz"
Dann bestätigt sich eindeutig: "Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz."


www.gutefrage.net/frage/blutverbot-zeugen-jehovas
www.gutefrage.net/antworten/neue/blutverbot/1

Da kann man dem Herrn Hirch ja nur noch gratulieren zu seinen Kompagnons, die er da offenkundig magisch anzieht!
weiteres zu Herrn Hirch
Bemerkenswert auch die Hirch'sche Verleumdung der das so dargestellt sehen möchte, als seien Kritiker der WTG generell von der Stasi gekauft.
Dann sehe man sich mal im Vergleich ein gekauftes Subjekt namens Besier näher an

Weiteres zu einem Begünstiger des Herrn Hirch

17) H...'s Diffamierungsversuch in Sachen Blut

Auf der Webseite : http://www.transfusionspraxis.eu/node/16

gibt es auch einen Abschnitt, überschrieben: "Zeugen Jehovas und Transfusionen: Verschiedene Beiträge"

In ihm auch Verlinkungen zu:

WeiterBlutberichteund auch:

Blutkult

Dazu wähnt Herr Hirch die Stasikeule herausholend auf seiner Webseite, unter ausdrücklichem Mit-Hinweis auf Gebhard's bürgerlichen Beruf, der in der Tat kein Mediziner ist, süffisant belehren zu sollen:

"Manfred Gebhard gilt in manchen Kreisen immer noch als Zeugen Jehovas Experte, ... selbst auf medizinischen Informationsseiten mit seinen Ansichten vertreten ist. So beispielsweise auf der Informationsseite der "Transfusionspraxis", die Ihre Mitgliedschaft beim Berufsverband Deutscher Transfusionsmediziner (BDT e.V.) und Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin & Immunhämatologie angibt. Es ist unbegreiflich, wie selbst Mediziner, die unter der Stasi entstandenen "Forschungen" Gebhards, öffentlich verbreiten. Unter "Jehovas Zeugen und Transfusionen: verschiedene Beiträge" werden zwei Veröffentlichungen auf die Webseite gestellt: http://www.transfusionspraxis.eu/node/16

Welche Interessen mögen wohl dahinter stecken, wenn selbst heutzutage, Mediziner wie beispielsweise der im Impressum der Transfusionspraxis genannte Dr. Petershofen, auf Manfred Gebhards "Wissen" über Blutverweigerung verweisen müssen? Soll da etwa Stimmung gemacht werden? Egal mit welchem Verbündeten?"

Was die thematischen Ausführungen auf der Gebhard Webseite zum Thems Blut anbelangt, ist Herr Hirch allerdings einen schlüssigen Beweis dafür schuldig geblieben, was die denn nun mit dem Thema Stasi zu tun hätten.

Im übrigen werden sich die Nutzer jener Seite "transfusionspraxis", wenn sie denn die Gebhard'schen Links anklicken sollten, sicherlich ihre eigene Meinung zu dem dort Ausgeführten bilden.

Ob den sein Diffamierungstrick, in den Angesprochen Kreisen die von Hirch beabsichtigte Wirkung erzielt, mögen dann andere bewerten

Die im Text genannten weiterführenden Link's nochmal in Zusammenfassung

Sektenkundliche Mitteilungen

Corona.

Die Fälle Bachmann und Schroedl

Noch nicht Enttarnt

Transkription eines H...-Votums

Buber

Uraniabuch

ProjektCV

Offenburg

Und Nun

Woldemar Halse

Hermann Laube alias Hans Voss

immmer

Wrobel

Polen

Detailkommentar

Eine Klarstellung in eigener Sache

Andre Gursky

CV 176 (Einleitung)

Parsimony.6822

http://web.archive.org/web/20041122071805/http://www.infolink-forum.de/messages/782/7830.html

Noch ein CV-Beispiel damit Herr H... noch mehr Grund zum ärgern findet

Papebrief

Von Herrn H.. nicht zitiert

Der Fall Y...

Hans-Hermann Dirksen

Nazizeit

Ostdeutschland

Geschichte der Zeugen Jehovas

Nachtrag:

Etwa im Jahre 2008 ist offenbar eine Veränderung in den bei Denic registrierten Besitzverhältnissen der Webseite des Herrn H... eingetreten. Jetzt zeichnet nicht mehr Herr W. für sie, sondern direkt Herr H....

Dieser Umstand ändert aber nichts daran, dass dies für die davor liegende Zeit, so nicht der Fall war.

Siehe ergänzend auch:

Hirch der Verleumder

News-Server und Weiteres

Lönnig "Die Affäre Max Planck

Apologeten

Hirch der Stimmungsmacher (Nr. 2)

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