Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Notizen zu Wrobel

Der (seinerzeitige) Leiter des Geschichtsarchives der Wachtturmgesellschaft, Johannes S. Wrobel, legte im Juli 1997 eine Ausarbeitung vor, die er betitelte: „Die Videodokumentation 'Standhaft trotz Verfolgung Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime' Eine Stellungnahme". Zielgruppe ist die wissenschaftliche Öffentlichkeit, die sich auch die Freiheit nimmt, kritische Rückfragen zu stellen.

Nicht zur Zielgruppe gehören die Zeugen Jehovas. Für die ist nur das eigentliche „Standhaft"-Video bestimmt. Dokumentiert wird dies auch dadurch, dass dieser Text nicht in die Liste der lieferbarer Literatur der Wachtturmgesellschaft aufgenommen wurde. Die Zielgruppe wird auf Seite 24 auch mit dem lapidaren Satz dokumentiert: „Diese Vervielfältigung ist bei der Deutschen Bibliothek hinterlegt. Sie ist kostenfrei und nicht zum Verkauf bestimmt."

Bereits im Jahre 1994 hatte Wrobel eine ähnliche Ausarbeitung vorgelegt. Die 94-er Ausarbeitung war betitelt: „Einige Grundwerte und Glaubensinhalte der Zeugen Jehovas und ihr Verhalten während der Haft." Auf sie treffen auch die gleichen, vorgenannten Kriterien zu.

In ihr konnte man auch den Satz lesen (S. 6): „In der Vergangenheit wurden die Erwartungen von vielen Bibelforschern oder Zeugen Jehovas auf Harmagedon in Verbindung mit bestimmten Daten (1914); die „Jubeljahre" 1925 und 1975 verstärkt. Diese Erwartungen, die auch durch die Wachtturm-Literatur genährt wurden, dürfen nicht mit dubiosen Berechnungen des Weltuntergangs verwechselt werden."

W: unternimmt hier den Spagat, der wissenschaftlichen Öffentlichkeit gegenüber, die WTG-Endzeitspekulationen zu „relativieren". Er muss zugeben, sie wurden durch die WTG-Literatur genährt. Er versucht gleichzeitig durch die Einbringung der Vokabel von den „dubiosen Berechnungen des Weltuntergangs", die Berechnungen seiner Organisation auf eine „höhere" Stufe zu stellen. Einen schlüssigen Beweis weshalb diese nicht genauso dubios sind, ist er schuldig geblieben.

Bemerkenswert, dass er auch schon in dieser Ausarbeitung seine Organisation mit einer Kirche gleichsetzt. Etwa, wenn er bezüglich Gemeinschaftsentzüge von einer „innerkirchlichen Maßnahme" redet, die offiziell erst nach 1945 eingeführt worden sei.

Aber auch W: konnte es nicht entgangen sein, dass in den KZs sich diesbezüglich schon Tragödien abgespielt hatten. Etwa, wenn der durchaus als charismatisch einzuschätzende Willi Töllner in Buchenwald, alle die nicht 100% seiner Linie folgten, der rücksichtslosesten Verfemung unterwarf.

Unter den KZ-Verhältnissen bedeutete das für die Betroffenen eine Vervielfachung ihrer ohnehin nicht geringen Leiden. W: kommt auch auf die 1940 eingeführte Lehre des Verbotes des Essens von Blutwurst zu sprechen. Auch hier macht er sich schuldig den Sachverhalt zu beschönigen.

Er gibt zu, das „in einigen Lagern" diesbezüglich Konfrontationen mit der SS entstanden. Was er hier so vornehm formuliert, kann man anderwärts, etwa bei Buber-Neumann deutlicher lesen. Nämlich das die SS dazu kommentierte. Wenn sie schon keine Blutwurst essen wollen, dann brauchen sie auch keine Margarine zu bekommen - eine wunderbare Einsparungsmassnahme!

Einige Bibelforscherinnen hatten keine Skrupel als Haushälterinnen bei SS-Schergen zu arbeiten und durch ihre Tätigkeit dieses Regime indirekt mit zu stützen. Andere aber legten Wert darauf nicht nur keine Blutwurst zu essen, sondern dazu auch noch eine Liste von Namen aller derer die sich an diesem Boykott beteiligten, ausdrücklich an die Lagerleitung einzureichen. Es ging also ums demonstrieren. Auch diesen Sachverhalt spielt W: herunter.

Dieses herunterspielen und beschönigen der Fakten lässt sich auch an anderen Stellen feststellen. Beispielsweise bei den Fällen Frost und Franke. W: kommt diesbezüglich auch auf eine Stasidokumentation aus der vormaligen DDR zu sprechen. Diese Feststellung über die tatsächlichen Urheber ist sachgerecht. Zu widersprechen ist jedoch seiner Behauptung, bezüglich einer Lizenzausgabe im Freistühler-Verlag „das damals nicht einmal Kochbücher gemeinsam in der DDR und BRD erscheinen konnten." Hier irrt W. Wenn er sich wirklich intensiv mit der Materie befasst hätte, dann hätte er wissen können, dass der Freistühler-Verlag eine ganze Reihe von Büchern als Lizenzausgabe aus dem Urania-Verlag übernommen hat. Unter anderem eben auch das ZJ-Buch.

Bezüglich der Urheber ist noch anzumerken, dass dieselben sich noch etlicher anderer Aushängeschilder bedienten. Etwa, wenn eine sogenannte Dokumentation über den früheren Bundestagspräsidenten der BRD, Eugen Gerstenmaier, vormal vom „Nationalrat der Nationalen Front der DDR" herausgegeben wurde. Oder wenn auch die Jüdische Gemeinde der DDR ebenfalls als formaler Herausgeber einer Stasidokumentation unter dem Titel „Antisemitismus in Westdeutschland" (Berlin 1967) in Erscheinung getreten ist und anderes mehr.

Um Erich Frost zu entlasten, zitiert W: aus einer Stellungnahme über ihn von Ludwig Cyranek aus dem Jahre 1939. In ihr wird herausgearbeitet, dass die Gestapo in ihren Methoden nicht „fein" war. Ohne Zweifel richtig festgestellt. Aber Fakt ist, was als Endergebnis dabei herauskam.

Auch über den 1941 für die Sache der Zeugen Jehovas noch hingerichteten Cyranek existiert ein Vernehmungsprotokoll von 33 Seiten Umfang. In ihm legt auch er ein umfassendes Geständnis ab. Das Protokoll beginnt mit den Worten: „Ich bin bereit über meine illegale Betätigung umfassend Auskunft zu geben, nachdem mir nachgewiesen worden ist, dass ich nichts mehr verraten kann."

Die Gestapo führte auch Gegenüberstellungen mit anderen Zeugen Jehovas durch, die von Cyranek in die illegale Arbeit eingebunden gewesen waren. Die Gestapo hatte auch den von Cyranek für Essen eingesetzten Bibelforscher Stanislaus Smok inhaftiert. Es gelang ihr jedoch nicht den Smok zum reden zu bringen. Aus diesem Grunde arrangierte sie eine Gegenüberstellung. Auch dadurch war der Smok nicht zu einer eindeutigen Aussagebereitschaft zu bewegen.

Laut Gestapo-Protokoll soll dabei Cyranek den Smok mit den Worten angesprochen haben: „Stanis, es hat doch keinen Zweck mehr, sag es doch, du kannst jetzt doch nichts mehr daran ändern. Das leugnen hat keinen Zweck mehr. Ich bin kein Verräter gewesen, sondern habe mich auch dem vorliegenden Beweismaterial beugen müssen. Wenn da aber denkst, dass ich alles verraten habe, so will ich diesen Vorwurf auch gerne auf mich nehmen. Aber in deinem Interesse gebe ich dir den Rat, sage die Wahrheit, da alles leugnen keinen Zweck mehr hat."

Im Gestapo-Protokoll wird weiter ausgeführt, dass Smok zur Sache, trotz diesem Zureden weiterhin jede Aussage verweigerte und es auch ablehnte das Vernehmungsprotokoll zu unterschreiben! Eine Standhaftigkeit die durchaus nicht verallgemeinert werden kann!

Worum ging es beim Fall Frost? Letzterer hatte nach vorangegangenen Verhaftungen im September 1936 die Leitung der deutschen Bibelforscher übernommen, die er bis zu seiner eigenen Verhaftung, im März 1937 innehatte. Frost wiederum wurde durch Verrat aus den eigenen Reihen enttarnt, namentlich durch Georg Rabe.

In einer Reihe von sieben Vernehmungen im April 1937, gelang es der Gestapo aus Frost ein umfassendes Bild der internen deutschen Zeugenorganisation herauszupressen. So erfuhr sie aus seinem Munde auch, dass Heinrich Ditschi als sein Nachfolger vorgesehen war, für den (jetzt eingetretenen Fall) seiner Verhaftung.

Im Jahre 1961 wurde Frost durch offenbar aus der DDR zugespielte Dokumente vom Hamburger Magazin „Der Spiegel" bezichtigt, bei den Gestapo-Vernehmungen eine Reihe seiner Untergebenen der Gestapo preisgegeben zu haben. In der DDR wurden diese Vorwürfe nachgedruckt und partiell inhaltlich erweitert.

Es ist offensichtlich, dass die DDR, Frost für den „scharfen antikommunistischen Kurs" der Zeugen Jehovas nach 1945 mit verantwortlich machte. Das auch Frost kein Übermensch war, wird auch an einem Statement dazu des „Politisch-Parlamentarische Pressedienstes" deutlich, der 1961 vermerkte:

„Um einen der leitenden Männer des deutschen Zweiges der Zeugen Jehovas, Erich Frost, alias Erich Meinl, ist in der Anhängerschaft ein Meinungsstreit entbrannt, weil auf Grund von Gestapo-Unterlagen Verdacht besteht, dass Frost nach seiner Verhaftung durch die Gestapo im Jahre 1937, damals war er 'Reichsdiener' und damit höchster Funktionär der Zeugen Jehovas, eine große Anzahl von Zeugen Jehovas denunziert hat. In der Verbandszeitung 'Wachtturm' vom 1. Juli 1961 schrieb er dagegen: 'Ich rief unablässig Jehova um Hilfe an, damit ich um der Brüder willen schweigen könnte. Als ich wieder vor die Gestapo-Meute geführt wurde, dachte ich an Daniel in der Löwengrube. Ihr zorniger Wortschwall verriet mir, was ich hören wollte: die Brüder waren nicht in das Netz geraten, das die Polizei gelegt hatte."

Die tatsächliche Sachlage sieht so aus, dass die Gestapo auch von Frost in intensiven Vernehmungen letztlich das mitgeteilt bekam, was sie wissen wollte. Und die Gestapo war rabiat genug, dass auch durchzusetzen. Symptom dafür ist z. B. der Vermerk im Frost Vernehmungsprotokoll vom 2. 4. 1937 : „das die Vernehmung wegen der vorgeschrittenen Zeit (4 Uhr morgens) abgebrochen wird."

Heuzeroth kommentiert: „Und etwas verschweigen die Zeugen Jehovas heute: Zwei Männer wurden nach dem Krieg Führer der deutschen Wachtturmgesellschaft, die während der Naziherrschaft ihre Glaubensbrüder an die Gestapo verraten hatten. … Selbstverständlich muss festgehalten werden, dass die Zeugen Jehovas keine Menschen in Konzentrationslager gesteckt oder ermordet haben, sich nicht am Kriege beteiligten und nie persönliche Gewalt ausgeübt haben. Dies darf jedoch nicht den Blick auf die Tatsache verstellen, dass Fanatismus immer potentiell gewalttätig ist; Berichte von ehemaligen Zeugen Jehovas über die zum Teil massive psychische Unterdrückung innerhalb dieser Sekte sprechen hier eine deutliche Sprache."

W: zitiert eine bislang nicht veröffentlichte Stellungnahme von Frost dazu. In ihr kann man bezüglich der Spiegel-Anschuldigungen lesen:

„Ich hatte über diese Anschuldigungen Bruder Knorr befragt, ob ich vielleicht etwas tun sollte. Doch er sagte mir: 'Nein, lass das sein, Bruder Frost! Was glaubst du, wie viele Anschuldigungen gegen mich gemacht werden. Wir schenken solchen keine Aufmerksamkeit. We put them in the file, d. h. wir legen sie ab, aber haben keine Zeit sie zu lesen."

Zum Fall Erich Frost liegt seitens der Zeugen Jehovas noch eine weitere Stellungnahme vor. In der Zeitschrift „Kirchliche Zeitgeschichte" (1/1999), herausgegeben von dem bekannten Gerhard B., verbreitet sich darin Waldemar H. zu diesem Fall.

Die Stasi war kein „Mädchenpensionat". Mit dieser grundsätzlichen Feststellung, inklusive ihrer sich daraus ergebenden Weiterungen, dürfte sich der Konsens mit dem Waldemar H. aber auch schon erschöpft haben. Was bietet er in der Sache?

Er zitiert ein Stasipapier vom 1. 9. 1956 indem unter anderem ausgeführt wurde: „Er (Frost) ist ein großer Gegner der DDR und trat auch bei den sogenannten Kongressen der 'ZJ' als Hetzer gegen das sozialistische Lager auf. … Frost war während der Nazizeit ebenfalls Leiter der Sekte und nach seiner Verhaftung durch die Gestapo machte er dieser umfangreiche Angaben über den Aufbau, Zusammensetzung der Sekte und Mitglieder. Dieses Gestapo Material ist in unserem Besitz". Mit diesen dürren Worten wird also dokumentiert, dass schon im Jahre 1956 die Stasi die konkreten Gestapo-Frostakten kannte.

Die Stasi wäre nicht die Stasi gewesen, wenn sie dieses Material irgendwo in einem Archiv weiter schlummern lassen würde. In Kenntnis der Gestapoprotokolle ging man nun daran, dies möglichst in „klingende Münze" umzusetzen (bildlich gesprochen). Zu diesem Zweck bediente man sich eines im Dienste der Stasi stehenden Theologen, den man direkt nach Wiesbaden sandte. „Seine Legende war, dass er in seiner Doktorarbeit auch eine 'dogmengeschichtliche Gegenüberstellung der erstarrten Landeskirchen zu den freien religiösen Gemeinschaften' erarbeiten wolle. Er versuchte Frosts Vertrauen zu erhalten, indem er ihm erzählte, dass er aus seiner Jugend noch einige Bibelforscher kenne, mit denen er auch schon viele theologische Gespräche geführt habe. … Am 12. Juli 1956 fand das eigentliche Treffen zwischen dem (Stasiagenten) und Frost … in Wiesbaden statt." Dabei wurde Frost auch mit seinen Gestapo-Protokollen konfrontiert:

„Der (Stasiagent) sagte im Gespräch, dass er durch seine Arbeit im Archiv Potsdam die Gestapo-Akten von Frost gefunden hätte und sich 'um ihn als Christ sorge'. Im Bericht über dieses Treffen heißt es: 'Über diese Mitteilung war Frost keineswegs erschüttert oder verstört, sondern er habe sofort zugegeben, dass er die und die Personen damals gemeldet hätte.' Er begründete dies damit, dass er einer der letzten Funktionäre gewesen sei, die die Gestapo verhaftet habe. Weiter habe er gesagt: 'Die Gestapo hätte bereits über alles von ihm gesagte Bescheid gewußt."

Letztere Aussage macht nun H. zu seiner Grundthese. Nach H. waren die Aussagen des Frost faktisch „wertlos", da sie alles schon vorher gewusst habe. Folgt man seiner Logik, dann hätte die Gestapo mit ihren Frostvernehmungen, eigentlich nur belanglosen „Zeitvertreib" betrieben, da sie ja schon vorher „alles" wusste.

Sicherlich wusste die Gestapo seit der Verhaftung des Winkler schon sehr vieles. Dennoch ist der Interpretation von H. zu widersprechen. Frost war bei seiner Verhaftung der ranghöchste deutsche ZJ-Funktionär der illegalen ZJ-Organisation. Seine Aussagen hatten schon deshalb besonderes Gewicht, weil sie zumindest vorhandene Erkenntnisse bestätigten, wenn nicht sogar darüber hinausgehend zusätzliche Erkenntnisse vermittelten. So nannte Frost neben den Namen anderer ZJ-Funktionäre beispielsweise auch den Treffpunkt der illegalen Funktionäre wie da beispielsweise war „bei Reiche in Zeuthen-Niersdorf, Lange Straße 5." H. ist nicht in der Lage zu „beweisen", dass diese Angabe bereits bei der Vernehmung des Fritz Winkler oder eines anderen ZJ-Funktionärs ermittelt wurde.

Die Aussagen des Frost enthielten daher sehr wohl auch neue, die Gestapo weiterführende Aspekte. Viele verhaftete Zeugen Jehovas haben unter Druck „gesungen", auch Frost und dies kann auch H. nicht bestreiten. Aus den vielen Mosaiksteinchen gewann die Gestapo das Gesamtbild, wobei es müßig ist darüber zu lamentieren, dass in diesen Aussagen auch bereits bekannte Fakten erneut genannt wurden.

Auch jene Passage im „Wachtturm"-Artikel des Frost vom 1. 7. 1961 lässt H. mit Bedacht unerwähnt, wo er sich rühmt bei seiner Verhaftung ein Papierröllchen mit wichtigen Informationen versteckt zu haben, dass nie gefunden wurde. Frost wäre besser beraten gewesen, er hätte diesen Passus in seinem Bericht nicht gemacht. Schriftliche Unterlagen mag er beiseite geschafft haben, dafür plauderte er unter Druck mündlich aus, was er vorgab schriftlich beiseite geschafft zu haben.

Der 1956-er Versuch der Stasi Frost durch direkte Konfrontation mit seinen Gestapo-Protokollen vielleicht gar erpressen zu können, führte nicht zum gewünschten Resultat. So wurden denn in der Folge Presseorgane wie die „Spiegel" und der SPD-nahe „Politisch-Parlamentarische Pressedienst" mit diesen Fakten „gefüttert". H. erwähnt eine 23seitige Broschüre „Erich Frost - Der Verräter an der Sache Jehovas", die seitens der Stasi erstellt wurde, die aber wohl doch nicht in größerem Umfang in die Öffentlichkeit gelangte. Jedenfalls war der Frost-Wachtturmartikel vom 1. 7. 1961 eine Initialzündung. Die Stasi fütterte daraufhin verschiedene Presseorgane mit ihren Erkenntnissen in Sachen Frost und hatte damit beim Hamburger „Spiegel" bekanntlich Erfolg. H. vermerkt auch noch, dass selbst die WTG mit sogenannten „Offenen Briefen" diesbezüglich von der Stasi informiert wurde. Auch in englischsprachiger Übersetzung wurden diese „Informationen" lanciert.

Die WTG stellte sich angesichts dieser auch für sie erkennbar aus dem Osten geschürten Aktion, in Schulterschluss zu Frost. Zumindest im kritischen Jahr 1961. Jedoch verlor er einige Jahre später (1965) seinen letzten amtlichen Posten als verantwortlicher Redakteur der deutschen Ausgabe des „Wachtturms". Auch verbrachte er, entgegen den Gepflogenheiten der sonstigen hohen ZJ-Funktionäre seinen Lebensabend nicht mehr in der deutschen Zentrale der Zeugen Jehovas. Auch ist H. näheren Aufschluss darüber schuldig geblieben, dass Frost in einer unbedeutenden Kleinstadt (Tuttlingen/Donau) die letzten Jahre seines Lebens in sehr zurückgezogener Art und Weise verbrachte. So endete er also, jener Erich Frost, der in den entscheidenden Jahren nach 1945 jahrelang führend im Rampenlicht gestanden hatte.

W: gibt desweiteren, laut Zwischenüberschrift auch vor, auch auf Konrad Franke zu sprechen zu kommen. Faktisch indes verliert er über ihn kein Wort. Er meint offensichtlich, dass mit dem zitierten WTG-Grundsatz nicht näher auf solche Anschuldigungen einzugehen, die Sache ebenfalls „ausgesessen" sei.

Worum ging es beim Fall Franke? Nun Franke geriet der Gestapo auch durch Verrat ins Netz. Und zwar konnte die Gestapo durch die Angaben des Frostvorgängers Fritz Winkler auch seine Stellung in der ZJ-Organisation genau eruieren. Nachdem sie dann auch des Franke habhaft wurde, konnte sie unter Bezugnahme des Vernehmungsprotokolls vom 9. 9. 1936 eine Erfolgsmeldung nach Berlin absetzen. Franke hatte in seinem Vernehmungsprotokoll Namen und Anschriften weiterer ZJ-Funktionäre benannt.

Der Sicherheitsdienst (Zweigstelle Frankfurt/Main) des Reichsführers SS rühmte sich daher am 29. 10. 1936: „Die schlagartig am 31. 8. 36 im ganzen Oberabschnittsgebiet einsetzende Aktion gegen die illegalen I.B.V. hat nunmehr einen gewissen Abschluss erreicht. … Das Ergebnis war überraschend. Es darf gesagt werden, dass die illegale Organisation der I.B.V. in Hessen-Nassau restlos zerschlagen ist. … Er (Franke) bezeichnet den Reisenden Valentin Steinbach, Frankfurt a. M. als Dienstleiter für den Bezirk Frankfurt. Steinbach wurde festgenommen, leugnete aber zunächst jede Betätigung. Später gab er aber zu, von unbekannter Seite einige Schriften erhalten zu haben. Es darf als sicher angenommen werden, dass Steinbach Dienstleiter für Frankfurt a. M. war."

Eine weitere inkriminierte Stelle aus dem Frankeprotokoll bezieht sich auf den Kurier Willy Ruhnau aus Danzig-Zoppot, Adolf -Hitler-Str. 809, den die Gestapo fieberhaft suchte und nachdem sie ihn in ihre Gewalt gebracht hatte, schließlich ermordete. Über ihn lieferte Franke eine für die Gestapo nützliche Personenbeschreibung :„Rubau (Ruhnau) habe ich bei einer Zusammenkunft der BDL in Berlin kennengelernt. Er ist etwa 1,65 m. groß, hagere Gestalt, schmales Gesicht, bartlos und trägt meines Wissens nach eine Brille. Er ist nach meiner Schätzung 35 Jahre alt."

Man wird sich daher dem Urteil von Christl Wickert anschließen können, dass kaum einer der Inhaftierten nicht „gesungen" hat. Dies ist nicht im Sinne eines moralischen Zeigefingers zu verstehen. Es ist lediglich die nüchterne Beschreibung der Tatsache, dass auch Jehovas Zeugen keine „Übermenschen" sind. Dies zuzugestehen, würde auch der Wachtturmgesellschaft nicht schlecht anstehen. Jedenfalls sind ihre Versuche zur Heroisierung, unter Verschweigung und Herunterspielung wesentlicher Tatbestände, als unangemessen zu bewerten.

Die oberflächliche Urteilskraft von W: wird auch darin deutlich, dass er von dem markanten Bibelforschergegner in der Nazizeit, Dr. Hans Jonak von Freyenwald, als von einemTheologen" redet. In der Zeitschrift Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung" (Heft 1/1997) ist indes dokumentarisch nachgewiesen, dass Jonak Verwaltungsjurist war, der sich als prononcierter Antisemit betätigte. Ein nicht unwesentlicher Unterschied !

W: zitiert in seiner Videodokumentation-Stellungnahme, einleitend, widerwillig, auch Hans-Jürgen Twisselmann, der dieses Video als professionell gemacht und gleichzeitig als Propagandafilm bewertete. Man wird sich als Gesamturteil, dem anschließen können!

Geschönt

Herr W:, und seine Mitarbeiterin Angela Nerlich vom Geschichtsarchiv der Wachtturm-Gesellschaft machen mal wieder von sich reden. Im Januar 1999 legten sie eine neue Ausarbeitung vor, die sie betitelten "Die Verfolgung der Zeugen Jehovas in München 1933-1945". Wer nun als Zeuge Jehovas sagt: "Das möchte ich auch mal lesen", der hat in der Regel Pech. In die Liste der lieferbarer Literatur der Wachtturmgesellschaft ist und wird dieser Titel nicht mit aufgenommen. Wer nun "pfiffig" ist und sich sagt, na ja vielleicht finde ich diese Schrift in den Katalogen wissenschaftlicher Bibliotheken, der muss schon ganz gezielt suchen. Ansonsten wird er auch nicht ans Ziel gelangen. Die größten Chancen haben noch die, denen es möglich ist die Deutsche Bibliothek mit Häusern in Frankfut/M. und Leipzig aufzusuchen. Aber da es sich bei den genannten um Präsenzbibliotheken handelt, kann man sich die Illusion einer Außer-Haus-leihe von herein "abschminken".

Ach ja, im Titel war auch von München die Rede. In der Tat, in diesem seltenen Fall haben die Münchner auch die Chance in der Bayerischen Staatsbibliothek ans Ziel zu gelangen.

Da erschien in München im Jahre 1998 noch ein anderes Buch. Die Verfasserin heißt Marion Detjen und ihrer Schrift gab sie den Titel. "'Zum Staatsfeind ernannt' Widerstand, Resistenz und Verweigerung gegen das NS-Regime in München". Als eine von mehreren Gruppen werden darin auch die Zeugen Jehovas behandelt. Wie kaum anders zu erwarten, findet man einen Niederschlag dieser Schrift auch bei W. Also er zitiert durchaus auch aus ihr. Aber und jetzt kommt das berühmte - aber -. Er hielt es nicht für opportun alle relevanten Aussagen von Detjen zu zitieren. Nicht zitiert werden von W: beispielsweise die nachfolgenden Passagen:

"Wegen dieser grundsätzlichen Verweigerungshaltung waren die Zeugen Jehovas schon in der Weimarer Republik Schikanen und Diskriminierungen ausgesetzt gewesen. Ihre Betonung der Gehorsamspflicht gegenüber Gott und nicht gegenüber dem Staat, sowie ihre Agitation gegen die großen Kirchen, vor allem die angeblich vom Satan eingesetzte 'römisch-katholische Hierarchie', brachten sie in völlige gesellschaftliche Isolation. Da sie an einen baldigen Untergang der von 'teuflischen' Mächten regierten 'alten Welt' in der Endzeitschlacht 'Harmagedon' glaubten, fühlten sie sich durch die Krisensymptome und die sich verschlechternde Weltlage Anfang der 30-er Jahre bestätigt und waren - ähnlich wie die Kommunisten - bereit, bis zu diesem ersehnten Zeitpunkt große persönliche Opfer auf sich zu nehmen." (S. 239)

"Im Frühjahr und Sommer 1936 fanden in München - wie auch in anderen Städten - die ersten großen Verhaftungswellen statt. … Offenbar führten diese Verhaftungen innerhalb der Münchner Organisation wie auch in anderen Städten dennoch zu einer Krise. Der Untergruppenleiter rechts der Isar, der Justizangestellte Johann Karl Zimmermann legte seine Funktion nieder und wandte sich von der IBV ab, weil er mit den manchmal scharf politisch formulierten, antinationalsozialistischen Aussagen in den Schriften der Zeugen Jehovas nicht mehr einverstanden war und weitere illegale Arbeit für aussichtslos hielt. … Auch andere Münchner Zeugen Jehovas kritisierten die antinationalsozialistische Richtung der IBV und wünschten eine Rückkehr zur rein religiösen Betätigung." (S. 242, 243)

Auch die eigentliche Schrift von W: hat da so ihre Macken. Das fängt schon mit der einleitenden Behauptung an: "Aufgrund ihrer Kriegsdienstverweigerung erregten die Bibelforscher während des Ersten Weltkrieges die Aufmerksamkeit der deutschen Behörden."

Liest man weiter, so kann der mit der Geschichte der Zeugen Jehovas nicht näher vertraute Leser doch tatsächlich den irrtümlichen Eindruck gewinnen, als wären letztere schon im Ersten Weltkrieg aktive Kriegsdienstverweigerer.

Es sei eingeräumt, dass nach Russell's Tod Rutherford begann diese Position einzuführen. Dennoch ist es unzulässig dies auf die gesamte Zeit des Ersten Weltkrieges zu generalisieren. W: dürften die Wachtturm-Ausgaben aus dieser Zeit durchaus zugänglich sein. In ihnen kann er nachlesen, dass beispielsweise Mitte 1915 von über 200 zum Militär eingezogenen deutschen Bibelforschern die Rede ist, was faktisch wohl alle darstellt, die von ihrem Alter und Gesundheitszustand her, aus ihren Reihen dafür in Betracht kamen. Selbst in Großbritannien, wo die Bibelforscher schon länger als in Deutschland präsent waren; werden laut "Erwachet!" vom 22. 2. 2004, lediglich fünf Wehrdienstverweigernde Bibelforscher genannt; und das dort auch erst ab 1916; als die britische Regierung ihre Wehrdienstgesetzgebung drastisch verschärfte.

Im übrigen hat die Wachtturmgesellschaft etwaige deutsche Wehrdienstverweigerer aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, bis heute nicht namentlich benennen können.

W: erweckt jedoch den Eindruck, als habe es schon damals solche gegeben.

Er hat damit seine Unredlichkeit einmal mehr unter Beweis gestellt!

Offenbar seit Ende 2000, ist Herr W: jetzt auch mit einer eigenen Webseite im Netz vertreten (Stand vom 18. 12. 2000).

Johannes Wrobel home.t-online.de/home/johannes.wrobel/

Mit enttäuschendem Inhalt. In seiner Funktion hätte er sicherlich die Möglichkeit, neue der Öffentlichkeit so noch nicht bekannte Materialien zugänglich zu machen. Indes bietet er nur sattsam bekannte Reklametexte, beispielsweise zum Y...'schen Visierbuch, die lediglich ein abkupfern dessen darstellen, was schon vor der Neueröffnung dieser Webseite andernorts lesbar war. Auch ein paar Presseberichte usw. sind dort versammelt. Auch da ist er nicht originell. Auf der Webseite des Thomas Pape findet man beispielsweise erheblich mehr pro Zeugen Jehovas-Artikel aus der Presse als bei W. Das er sich nicht in einen ernst zu nehmendem Diskurs mit Kritikern der WTG einlässt, versteht sich offenbar für W: von selbst.

Inzwischen ist zu registrieren (nach dem Stand vom 28. 01. 2001), dass W: sein Webseitenprojekt selbst wieder heruntergefahren hat. Eigene Beiträge bietet er nicht mehr. Er hat dafür eine automatische Linkumleitung zu einer Englischsprachigen Webseite (im pro Zeugen Jehovas-Sinne versteht sich) geschaltet

Auch bei den Zeugen Jehovas gibt es Entwicklungen. So ist registrierbar, dass im Jahre 2004 zwei der vorgenannten W:'schen Texte auf einer seiner inzwischen vermehrten Webseiten offeriert werden. So seien denn noch die Links dazu genannt, denn nach wie vor gilt. Auf dem sonst üblichem Wege mit der sich Zeugen Jehovas mit ihrer eigenen Literatur versorgen, ist das erhalten der W:'schen Texte nicht möglich.

Nach wie vor nur in ganz wenigen wissenschaftlichen Bibliotheken vorhanden, oder eben neuerdings auch im Internet.

Von Drahbeck am Samstag, den 21. August, 2004 - 02:21:

Interessant ist dass W. einiger seiner eigenen Texte, davor schon in wenigen wissenschaftlichen Bibliotheken greifbar, nunmehr auch Online gestellt hat.
Bezüglich seines 1997er Textes über die Videodokumentation der WTG, wäre anzumerken, dass er darin auch auf das unabhängig von der WTG über ihren Funktionär Frost veröffentlichte zu sprechen kommt.

Noch im Hesse-Buch (beispielsweise im dortigen Beitrag von Hellmund S. 403 Anmerkung Nr. 7), wurde an der Legende gestrickt, die veröffentlichten Gestapoakten über Frost, könnten eine Fälschung der DDR gewesen sein.
D. hat diesem Ammenmärchen dann den endgültigen Laufpass gegeben, indem er in seinem Buch (S. 584f.) einräumt, die Stasi der DDR verfügte tatsächlich über von der Gestapo verfasste Akten bezüglich Frost.
Mit am unangenehmsten für die WTG war die 1961er „Spiegel"-Veröffentlichung dazu. Dabei ist hervorhebenswert, dass W. in vermeintlicher Verteidigung des Frost, aus den WTG-Akten eine Stellungnahme des Frost selber dazu, zitiert. In dieser Stellungnahme kann man auch die sinnigen Sätze lesen:

„ Ich hatte über diese Anschuldigungen Bruder Knorr befragt, ob ich vielleicht etwas tun sollte. Doch er sagte mir: 'Nein, laß das sein, Bruder Frost! Was glaubst du, wie viele Anschuldigungen gegen mich gemacht werden. Wir schenken solchen keine Aufmerksamkeit. We put them in the file, d.h. wir legen sie ab, aber haben keine Zeit, sie zu lesen.'"

Fakt ist, Frost hat nicht versucht gegen den „Spiegel" juristisch vorzugehen; auch wenn in dem Text davon die Rede ist, man hätte das vielleicht machen können. „Hätte der Hund nicht gesch...en, hätte er den Hasen noch gekriegt. Nun hat er aber gesch...en und hat den Hasen nicht gekriegt", wäre darauf zu antworten.

Die Apologetische Tendenz von W. wird auch in solchen Details deutlich, dass er glaubt „entlastend" betonen zu müssen, Rutherford und Knorr waren bei der Berlin-Wilmersdorfer Veranstaltung nicht persönlich zugegen. Sorry Herr W., dann fügen sie doch bitte auch noch mit hinzu, dass laut Aktenbestand im Bundesarchiv, Rutherford sehr wohl im Vorfeld dieser Veranstaltung in Deutschland war. Dass er über seine Sprachrohre Balzereit und Dollinger der „verehrlichen Reichsregierung" anbot, persönlich Rede und Antwort stehen zu wollen, bezüglich der bereits in Sachsen und Bayern ausgesprochenen ZJ-Verbote. Preußen bildete mit seiner Verbotsaussprechung, bekanntermaßen das Schlusslicht.

Belustigend auch, dass W. in diesem Text den Verwaltungsjuristen Jonak von Freyenwald, mit seinem 1936er Buch über die Zeugen Jehovas zum „Theologen" erklärt. Ein Zeichen dafür auch, dass er sich mit den WTG-Kritikern überhaupt nicht ernsthaft auseinandergesetzt hat. Aber das kennt man ja auch von anderen. Beispielsweise von D., der noch in der ersten Auflage seines Buches, den Günther Pape zum Mitglied der „evangelischen" Kirche erklärt. Ein solcher Lapsus kann nur dann entstehen, wenn man das fragliche Pape-Buch nicht selber gelesen hat. Aber offenbar ist das typisch für einige WTG-Funktionäre. Das dozieren als Blinde über Farben! 

Von Storch am Samstag, den 21. August, 2004 - 21:17:

Lieber Drahbeck, das ist ja schon starker Tobak, was über den Inhalt deines Buches dick und rot auf http://www.jwhistory.net/text/gebhard1971.htm gesagt wird:

Nur weil man sich kritisch über die WTG äußert, in diesen Topf geworfen zu werden, ist schon ungeheuerlich. Beweise bleibt sie schuldig. Eine schöne Bezeichnung für die WTG:

"Witch Power Libel & Crap Society of Transilvania"

Von Drahbeck am Samstag, den 21. August, 2004 - 21:58:

Zu DDR-Zeiten hiess die WTG-Devise "aussitzen", totschweigen. Jetzt wo es diesen Staat nicht mehr gibt, fühlt man sich kraft der eigenen "Wassersuppe" stark. Das es Kritik am Uraniabuch gibt, ist verständlich. Ich selbst habe es zu DDR-Zeiten schon kritisiert, wie selbst Herr H. aufgrund des Aktenbestandes im Bundesarchiv bestätigen muss.

Dennoch bleibt der Tatbestand der Geschichtsklitterung bestehen. Für W und Konsorten existiert, der "Gebhard", wieder besseres Wissen, nur in Form des Uraniabuches. Was von letzterem noch in Sachen ZJ vorliegt, wird geflissentlich totgeschwiegen.

Letztendlich wird die Geschichte die Frage noch beantworten, ob dieses WTG-Kalkül wirklich aufgeht. Wer besonders dick aufträgt, und das macht W. in diesem Kontext, läuft Gefahr sich selbst einen Bärendienst zu erweisen. 

Geschrieben von Drahbeck am 02. Oktober 2004 11:58:46:
Als Antwort auf: Re: W. alias Standfirm.de geschrieben von Drahbeck am 30. Juli 2003 17:44:08:
Auf der „Standfirm" Webseite des Herrn w: (bei Denic auf seinen Namen eingetragen), gibt es wieder einmal eine Ergänzung zu registrieren. Dieses Parsimony-Forum „Rund ums Thema Zeugen Jehovas" ist wohl neben Infolink das einzigste (wenn ich richtig sehe) aus dem Bereich kritischer Internetwertungen der WTG, dass Herr W: mit in die Liste seiner Internetadressen kommentierend nunmehr aufgenommen hat. Von einigen weiteren Webseiten (kritischer Art) zum Thema, erst gar nicht zu reden. Davor konnte W:l sich schon dazu durchringen, auch das Inhaltsverzeichnis des Uraniabuches (und einige wenige, magere Auszüge daraus), auch auf seinen Webseiten zu offerieren. 

Sicherlich wäre es von einem WTG-Funktionär, der W: ja ist, zuviel erwartet, dies im Sinne der „Euphorie" zu tun. Das Gegenteil ist der Fall. Die W:l'sche Zitierung soll nur einem Zweck dienen - der Abschreckung. Ob denn diese Rechnung so aufgeht, wird die Geschichte vielleicht später einmal beantworten. Bei den in seinem Einflussbereich befindlichen Zeugen mag das in der Regel derzeit der Fall sein. Das will ich gar nicht abstreiten. Außer den rund 160.000 deutschen ZJ-Verkündigern, gibt es aber noch ein paar andere, die gelegentlich sich für das Thema Zeugen interessieren. Ob die alle voll auf die W:'sche Linie einschwenken, oder sich ein eigenes Urteil bewahren bzw. bilden, würde ich jedenfalls nicht mit der gleichen Absolutheit sehen, wie das vielleicht bei den eigentlichen Zeugen der Fall ist. Selbst für meine eMail-Adresse macht Herr W: so gewollt-ungewollte Reklame. Na wenn das mal nichts ist. 

Ich kann Herrn W: eigentlich nur eine Frage stellen in diesen Kontext: Ob ihn nicht vielleicht das ungewisse Gefühl beschleicht, dass sein Schuss nach hinten loß geht?! Gleichwohl wage ich das derzeit nicht zu beantworten. Ich überlasse die Antwort auf diese Frage auch in aller Ruhe der Zukunft.
Auch bei dem W:text über das Parsimony-Forum „Rund ums Thema Zeugen Jehovas", wird deutlich, dass W: alle seine rhetorischen Kniffe einsetzt (der Begriff „Theokratische Predigtdienstschule" und was da so einstudiert wird, ist ja auch mir geläufig). Also W: und mutmaßlich auch der an diesem Text beteiligte Herr H., setzen denn alle ihre rhetorischen Fähigkeiten ein, auch im Falle dieses Forums möglichst den gleichen Zweck zu erreichen, der ihnen auch in Sachen Uraniabuch vorschwebt: der Abschreckung. 

Mit der Abschreckung, ist das allerdings so eine Sache. Das wissen gebürtige Ostdeutsche beispielsweise auch mittels der Erfahrung, dass ihnen der Westen auch nach allen Regeln der Kunst schwarzgemalt wurde. Und nicht wenige der so Beeinflussten pflegten dann in den Abendstunden nur westliche Fernsehsender zu konsumieren. Das war dann wohl auch so ein Fall, wo der Schuss letztlich nach hinten losging.
Herr W: meint in seiner Kritik auch mit erwähnen zu sollen, dieses Forum würde Suizidfragen, Kindesmissbrauch und ähnlich gelagertes einen hervorragenden Stellenwert einräumen. Mir scheint Herr W:, da sind sie etwas zu ungenau. Es gibt in der Tat Foren, wo Themata dieser Art zeitweilig einen hohen Stellenwert haben und hatten. Nicht aber hier. Hier liegt doch wohl eher der Schwerpunkt auf anderen Aspekten, namentlich geschichtlicher Art. Natürlich kommen vorgenannte Themen auch hier zur Sprache. Aber ihre Wertung als herausgehobenes Thema ist wohl etwas bewusst ungenau. 

Näher an der Wahrheit ist W: allerdings mit seiner Kritik, wie er es formuliert, der „überholte" Anbiederungs-Vorwurf an Hitler, würde sich auch hier wiederfinden.
Auch da gilt es nüchtern festzustellen.
Meine Wertung zu diesem Thema und die Wertung von W´./H. dazu, sind nicht kongruent.

Aber es ist klar: Es wird in diesen Fragen keine Einigung mit W./H. geben; dieweil die sich auf der anderen Seite der Barrikade befinden.

Wrobel-Text von 1994

Wrobel-Text von 1997

Anbiederung

Herr Wrobel, sind Sie der Fälscher? !

Geschrieben von Drahbeck am 26. Juli 2006 16:11:22:

Es muss im Interesse der historischen Wahrheit, einmal eine Unkorrektheit angesprochen werden.

Offenbar im Zusammenhang mit der „Standhaft"-Ausstellung, die vom 27. 1. - 7. 2. 2003 auch im Landtag Nordrhein-Westfalen zu sehen war,
http://www.manfred-gebhard.de/LandtagNRW.jpg
gibt es auch eine 12seitige Druckschrift ohne Impressum. Sie enthält zwei Beiträge. Einmal einen „Erwachet!-Nachdruck („Erwachet! 8. Juli 1998 S. 10 - 14) zu dem es einleitend heißt; „Nachdruck. Mit freundlicher Genehmigung der Herausgeber der Zeitschrift Erwachet! ..."
Und ab Seite 6f. dann einen „Erklärung" überschriebenen Text, von dem es einleitend heißt: „Die 'Erklärung' wie sie im Jahrbuch 1934 der Zeugen Jehovas erschienen ist."

Besagtes 1934 Jahrbuch heute noch aufzutreiben, ist mehr als schwer. Indes kann ich für meine Person sagen. Ich habe es per Fernleihe aus dem Bestand der Schweizerischen Landesbibliothek in Bern eingesehen (dortige Signatur R. 7651). Dann hat auch noch die Deutsche Bücherei in Leipzig, einen offenbar zeitgenössisches Exemplar dieser „Erklärung" (unter der Signatur: 1933 B 2639).
Was den Abdruck im 1934 Jahrbuch anbelangt, so hat ihn auch Günther Pape in seinem seinerzeitigen Buch „Die Wahrheit über Jehovas Zeugen" (S.141 f) nachgedruckt. Die Pape'sche Edition habe ich im Detail mit der aus dem 1934-Jahrbuch verglichen, und auf dieser Basis in der Datei „Anbiederung" die Seitenangaben des 1934 Jahrbuches verifiziert.
Siehe dazu:
Anbiederung

Der eingangs genannte (offenbare WTG) Nachdruck führt solche Seitennachweise schon mal nicht. Darüber kann man hinwegsehen. Nicht hinweg sehen kann man indes über den Umstand, dass im genannten WTG-Nachdruck offenbar eigenmächtige Retuschen vorgenommen wurden, ohne dass diese als solche klar erkenntlich sind.
So fügt schon im einleitenden Satz der WTG-Nachdruck den Teilsatz ein:

„Die viele andere in allen Teilen des Landes vertreten"

Das ist schon mal im Original nicht mit enthalten.
Im „Unsere Literatur" überschriebenen Abschnitt, gibt es (ziemlich am Ende) auch einen Satz:

„Anstatt bei den Leuten Geld zu sammeln und dieses zu verwenden, große Bauten zu errichten, oder einzelnen hohe Gehälter zu zahlen ..."

Der WTG-Nachdruck indes stellt den Teilsatz „hohe Gehälter" wie folgt um:
„Oder für das luxeriöse Leben Einzelner aufzukommen."

Ausweislich des im Bundesarchiv nachweisbaren, an die Reichskanzlei eingesandten Textes, ist dort eindeutig der Terminus "hohe Gehälter" verwandt worden

Diese Verschärfung von „hohe Gehälter" in „luxeriöses Leben" mag man als nicht sonderlich bedeutungsvoll ansehen. Sachlich berechtigt, ist sie allerdings nicht. Indes gibt es noch einen Lapsus der keinesweg" „harmlos" ist.

Sowohl in der Pape-Edition des Jahrbuches 1934 als auch im nachgewiesenen Exemplar der Deutschen Bücherei Leipzig endet der Abschnitt „Unsere Literatur" (vor Beginn des nächsten Abschnitt „Völkerbund") mit der Aussage:

„Man möchte uns gestatten hier darauf aufmerksam zu machen, daß in Amerika, wo unsere Bücher geschrieben wurden, Katholiken als auch Juden sich miteinander verbunden haben in der Beschimpfung der nationalen Regierung in Deutschland und in dem Versuch, Deutschland zu boykottieren wegen der von der nationalsozialistischen Partei verkündigten Grundsätze."

Diesen - durch substanziell zu nennenden Satz lässt der WTG-Nachdruck ersatzlos unter dem Tisch fallen. Ohne kenntlich zu machen das dem so ist!

Ausweislich des von der WTG an die Reichskanzlei eingesandten analogen Textes ist eindeutig festzustellen (Bundesarchiv R 43 II / 179. Nach der Ursprungspaginierung Blatt 134 der ZJ-Texte. Nach der Seitennumerierung der WTG Blatt 9), dass dort jener Passus mit enthalten ist, den man heutzutage wegzensiert.

Zu kritisieren ist weiterhin, dass die WTG zwar ihren apologetischen „Erwachet!"-Artikel in diesem Separatdruck mit nachdruckt. Nicht jedoch das Begleitschreiben an Hitler und andere hohe Funktionäre des Naziregimes, das in untrennbarem inhaltlichem Zusammenhang mit der „Erklärung" steht.

Der retuschierte gekürzte WTG-Text (ohne Hinweis auf diese Kürzung).
http://www.manfred-gebhard.de/LandtagNRW2.jpg

Man vergleiche etwa auch den Repro-Nachdruck von Hans Hesse, der gleichfalls den kompletten Text bietet.

Etwa den wesentlichen Abschnitt:

http://www.manfred-gebhard.de/HesseE4.jpg

Verpackt in eine unscheinbare Fußnote seines Aufsatzes in Heft 1/2003 der Zeitschrift „Religion Staat und Gesellschaft" stellt W: es dort so dar, als handele es sich dabei um eine von der Balzereit-Administration in eigenem Ermessen vorgenommene „Einfügung". In besagter Fußnote äußert W::

[27] Die Hinzufügung und die zeitgenössische englische Übersetzung, die die Magdeburger WTG der WBTS in Brooklyn 1933 mitteilte, lauten:

"Man möchte uns gestatten, hier darauf aufmerksam zu machen, daß in Amerika, wo unsere Bücher geschrieben wurden, Katholiken als auch Juden sich miteinander verbunden haben in der Beschimpfung der nationalen Regierung in Deutschland und in dem Versuch, Deutschland zu boykottieren wegen der von der nationalsozialistischen Partei verkündeten Grundsätze."

(At this point it might be allowed to remark that in America, where our books were written, Catholics and Jews have united in insulting the national government in Germany and in the attempt to boycott Germany because of the principles announced by the national-socialist Party.)

Dazu ist zu sagen. Wer denn für diesen Passus hauptverantwortlich ist, und wer denn seine Hände dabei (vermeintlicherweise) in „Unschuld" waschen kann, ist doch unerheblich.

Vor 2003 gab es jedenfalls keine Belege, die das dem Balzereit mit konkreter Detail-Ausführung in die Schuhe schoben. Selbst wenn er der „Übeltäter" sein sollte, bleibt unverändert der Tatbestand bestehen.

Zeitgenössische Exemplare aus Hitlerdeutschland (wie bei Hesse reproduziert, oder im Bestand der Deutschen Bücherei befindlich), lieferten den inkriminierten Textpassus mit.

Eine heutige eigenmächtige Weglassung dessen, weil man glaubt das dem in Ungnade gefallenen Balzereit in die Schuhe schieben zu können, ist weiterhin als

- Fälschung - zu bezeichnen!

Exkurs Seite 95 des 1934 Jahrbuchs der Zeugen Jehovas betreffend.

Im Jahre 2014 war es mir möglich, antiquarisch (nicht gerade "billig") ein Exemplar des 1934 ZJ-Jahrbuches zu erwerben.. Jenes Jahrbuch hatte ich zwar schon mal unter den hektischen Rahmenbedingungen einer Fernleihbestelllung im Lesesaal einer wissenschaftlichen Bibliothek eingesehen. Es ist allerdings ein wesentlicher Unterschied kann man solcherlei Auswertungen in der Ruhe der eigenen vier Wände vornehmen. Daraus ergibt sich für Herrn Wrobel eine Teilrehabilitierung meinerseits.

Ich ersuche erneut die Textrezeption der "Erklärung" so wie im Buch von Hesse/Harder reproduziert ist, zu sichten-

Es steht weiterhin fest dass, das in den in Deutschland verbreiteten Exemplaren, im Satz der vor dem Abschnitt "Völkerbund", beginnt auch die verschärfenden Sätze enthalten sind:.

"Man möchte uns gestatten, hier darauf aufmerksam zu machen, daß in Amerika, wo unsere Bücher geschrieben wurden, Katholiken als auch Juden sich miteinander verbunden haben in der Beschimpfung der nationalen Regierung in Deutschland und in dem Versuch, Deutschland zu boykottieren, wegen der von der nationalein Regierung verkündigten Grundsätze."

Jener Passus ist in der Ausgabe des "Jahrbuches 1934", die in Bern gedruckt wurde, nicht enthalten.

Sie ist also von der deutschen Balzereit-Administration hinzugefügt worden.

Gleichwohl bleibt die Umstand bestehen, bei den in Deutschland verbreiteten Exemplaren der "Erklärung" war auch dieser Passus mit enthalten.

Kommentierung eines Wrobel-Textes.

Auf einer seiner Webseiten hat Herr W: (als Detail) auch einen Gebhard bezüglichen Text eingestellt. Ausgehend vom Stand 6. 12. 2004 soll der mal in kommentierter Form etwas näher vorgestellt werden. W: bedient sich dabei der Technik, diesen Text mit allerlei „Schachtellinks" zu spicken. Um den Gesamtkontext herzustellen, sollen auch einige der thematisch relevanten Texte aus diesen Links hier mit wiedergegeben werden. Schrift- und farbmäßig abgesetzt.

Schwarz: eigentlicher W:text

Rot: Texte aus den von W: angegebenen Links

Grün: Meine Kommentare dazu:

Privates Parsimony-Forum "Rund ums Thema Zeugen Jehovas" (Hatepage) (Der Wertung als „Hassseite", (Hatepage) schließe ich mich n i c h t an. Sie ist zwar als Ausdruck der Meinungsfreiheit hinnehmbar, entspricht aber keineswegs in Gesamtheit, namentlich der von mir persönlich verantworteten Beiträge, dem Gesamtinhalt. Kritikerseite wäre zutreffend. Auch in der „großen Presse" gibt es Kritiker. Willkürliches Beispiel: Nachrichtenmagazine wie der „Spiegel" oder „Focus" (und andere) bringen des öfteren Beiträge, die nicht jedem gefallen. Insbesondere jenen nicht, die da direkt abgehandelt werden. Dennoch wird in der Regel die Grenze zur Schmähkritik nicht überschritten. Herr Wrobel macht es sich ein bisschen zu einfach mit obiger Kategorisierung) [ZJ, Wachtturm-Gesellschaft (WTG)]. ( http://www.jehovaszeugen.de/ Webseite der Zeugen Jehovas) In seinem bei Parsimony( http://parsimony.net/disclaimer.htm Hinweis auf die juristischen Regeln für Parsimony-Foren) gemieteten offenen Forum (vgl. Foren-Listen) (http://liste.parsimony.net/kategorien/religion.htm Forenlist Religion bei Parsimony) kommentiert Manfred Gebhard ( Im folgenden verweist Wrobel auf eine umfängliche Anmerkungsnummer in einem Text des Waldemar Hirch, bei dem sich beide Herren gegenseitig die „Bälle zuspielen. In dieser Anmerkungsnummer des Herrn Hirch schreibt letzterer: [2] www.manfred-gebhard.de; unter http://gebhard.webspace4free.biz/ (Stand Sept. 2004) macht Manfred Gebhard seine negative Sicht (eine negative Sicht über einen Berichtsgegenstand ist im Rahmen der Meinungsfreiheit legitim) ebenfalls bekannt und verbreitet auch als Internet-"Drahbeck" im angemieteten Parsimony-Forum  "Rund um das Thema Zeugen Jehovas" mit Hilfe von Unterstützern seine subjektiven Wahrnehmungen und Meinungsäußerungen als Abwehrpropaganda gegen die Zeugen Jehovas, wie er dies in der DDR gewohnt war. (Das Zerrbild „wie er es in der DDR gewohnt war" verkennt die eigentlichen Wurzeln dieser Kritik, die primär nichts mit der DDR zu tun hat) (Vergleichbare lautstarke und schrille, "zersetzende" Aktivitäten aus der Subkultur der "Apostaten", die sich auf die Erfahrungen und Schulungen aus DDR-Zeit stützen und die Wahrnehmung der Zeugen Jehovas in der Öffentlichkeit negativ beeinflussen, gibt es außerhalb Deutschlands kaum.) Professor Gerhard Besier bemerkt: "Es dürfte schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein aufzuklären, was sich an der Kritik von 'Apostaten' wirklich substantiieren und damit operationalisieren läßt.(genannte Meinung von Besier teile ich nicht). Damit soll nicht in Abrede gestellt werden, dass die Darstellungen das subjektive Empfinden der Betroffenen angemessen wiedergeben. Das Problem besteht vor allem darin, dass es entscheidend darauf ankommt, von welchem religiösen Standpunkt aus die Berichte wahrgenommen werden. Für einen großkirchlich geprägten Protestanten mit nur sehr gelegentlichem Kontakt zu seiner Kirche erscheint der hohe Grad an Verbindlichkeit und gläubigem Engagement, die die ZJ [Zeugen Jehovas] von ihren Mitgliedern verlangen, als unvertretbarer Sklavendienst, geistige und physische Ausbeutung. Der elitäre Exklusivanspruch der Glaubensgemeinchaft wird einem solchen Beobachter als Ausgeburt abscheulicher Intoleranz gegenüber anderen Religionen vorkommen. Aus der Perspektive eines Mitgliedes der altpietistischen Gemeinschaften, evangelikaler, charismaticher Gemeinschaften oder gar von sogenannten 'Sekten' wie der 'Neuapostolischen Kirche' nehmen sich das Selbstverständnis und die Struktur der WTG [Wachtturm-Gesellschaft] gewiß ganz anders aus. Da diese religiösen Gruppen aber ebenfalls ein hohes Selbst- und Erwählungsbewußtsein besitzen, werden sie sich weigern, auch nur strukturelle Analogien mit ihrer unmittelbaren 'Konkurenz' anzuerkennen. Auch die römisch-katholische Kirche kennt Sonderverpflichtungen. Wer beispielsweise in ein Kloster eintritt oder sich für den Beruf des Priesters entscheidet, unterwirft sich aus Glaubensgründen Selbstbeschränkungen, die einem 'modernen' Zeitgenossen als empfindliche Einschränkungen im Bereich garantierter Grundrechte und -freiheiten erscheinen mögen. Was 'alten' Religionsgemeinschaften dennoch erlaubt ist, muß auch 'jüngeren' gestattet sein. Würde man entlaufene Klosterschüler, Ordensleute oder Priester als Kronzeugen gegen ihre Kirche gelten lassen und als Wahrheitskriterium ihrer Vorwürfe lediglich die Übereinstimmung der Aussagen sowie die beigebrachten Belege nehmen, gelangte man vermutlich zu einem verheerenden Ergebnis. Entfallen die mentalen Voraussetzungen für die zuvor ausdrücklich gewünschten Selbstbeschränkungen, erscheinen diese im nachhinein und in der Reue über die vergeudeten Jahre als Folterinstrumente und Folge einer unfreiwilligen geistigen Gängelung." Quelle: Gerhard Besier / Renate-Marie Besier: Zeugen Jehovas / Wachtturm-Gesellschaft: Eine "vormoderne" religiöse Gemeinschaft in der "modernen" Gesellschaft? Gutachterliche Stellungnahme, in: Gerhard Besier / Erwin K. Scheuch (Hgg.), Die neuen Inquisitoren. Religionsfreiheit und Glaubensneid, Teil II. Zürich-Osnabrück 1999, Seite 117f. (vorstehendes Votum von Besier besagt in der Substanz. Es gäbe Vergleichsmomente zu anderen Religionsgemeinschaften. Weiter geht Besier vom Primat einer „abendländisch-christlichen Kultur" aus. Im Rahmen der Meinungsfreiheit gibt es aber auch Stimmen, die genanntes Primat kritisieren; zu denen auch ich mich zählen würde. Insofern kann die Verabsolutierung vorgenannten Primates nicht akzeptiert werden.)

als ehemaliger "Zeuge Jehovas" (DDR, ZJ-Kindheit, Taufe 1962 als 19-Jähriger, 1967 Abkehr und WTG-Kritiker aus "Überzeugung"; 1968-1972 Mitarbeiter bei dem MfS-Organ "CV"; (dazu zitiert Wrobel als Detail einer Studie des Herrn Hirch die Arbeit des Stasifunktiär Koepke mit folgendem Passus: Auch Koepke führte die vom MfS geschaffene Oppositionsgruppe "Christliche Verantwortung" an und stellte sie als ein wirksames Instrument in den Händen des MfS dar, mit dem zielgerichtet gearbeitet werde. Mit diesem Instrument könne erreicht werden, dass "sich die Sekte mit ihren eigenen Problemen beschäftigen" müsse (S. 9). Gleichzeitig würde an der "politisch-ideologischen Rückgewinnung feindlich-negativer Kräfte" gearbeitet werden. (wobei die Motivation des MfS durchaus nicht „identisch" mit der der jeweiligen CV-Mitarbeiter war) danach eigene Vervielfältigung vom MfS gestattet, 1976 nach eigenen Angaben "Aufkündigung" der Stasi-Kollaboration, da sie nicht seiner Art, als "Experte" die WTG zu kritisieren, entsprach; seit 1997 wieder publizistisch tätig) -- in konzeptioneller Anlehnung an einen Erfahrungshorizont vergangener Jahrzehnte -- als "Drahbeck", "D." usw. (MGZJK@email = 'Manfred Gebhard Zeugen Jehovas Kritik', o.ä.) fast rund um die Uhr in seinem Sinne wahre, halbwahre und dubiose, scheinbar "peinliche", "unangenehme" usw. Informationen über Jehovas Zeugen in Ost- und Westdeutschland, (was den Wahrheitsgehalt der getätigten Aussagen betrifft, da dürften wohl grundlegende Wertungsunterschiede, im Vergleich ihrer Wertung durch Wrobel/Hirch bestehen) ihre Wachtturm-Gesellschaft und Weltzentrale. Dazu gehören einst vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) besonders verwahrte NS-Dokumente, die er und andere "Apostaten" (Dieter Pape) (über Dieter Pape wird von Wrobel via Hirch folgender Passus zitiert

Dieter Pape (IME "Wilhelm")[1]

Die Akten von Dieter Pape konnten bis zum Abschluß der vorliegenden Arbeit nur teilweise gefunden werden und sind womöglich in den letzten Monaten der SED-Herrschaft vernichtet worden. Die wenigen nicht vernichteten Aktenseiten von insgesamt mindestens 17 über ihn angelegten Aktenbänden zeugen von einem hochkarätigen "IM im besonderen Einsatz" [IME], der seit seiner Werbung am 25. Juli 1956 bis zum Ende des DDR-Regimes auf Grundlage der "Überzeugung" für das MfS [Ministerium für Staatssicherheit] gearbeitet hat.[2] Seine Akten wären besonders für die Rekonstruktion der MfS-Opposition von großem Interesse gewesen, da Pape über 30 Jahre lang die "Zersetzungsarbeit" des MfS gegen die Zeugen Jehovas maßgeblich mitbeeinflußt hat.

[Seite 294 (in der gedruckten Ausgabe)]

Pape, Jahrgang 1928, hatte sich von 1945 bis 1948 ganztätig im Missionsdienst engagiert. Bis 1950 hatte er die Aufgaben eines Hilfsgruppendieners wahrgenommen. Bis zu seiner Festnahme im Juni 1952 war er Gruppendiener in Thale/Harz. Aufgrund seiner Aktivitäten als Zeuge Jehovas wurde er 1952 zu 8 Jahren Zuchthaus verurteilt, aus der er 1956 aufgrund seiner Verpflichtungserklärung vorzeitig frei kam. Er war, nach Angaben des MfS, "völlig vom Glauben abgefallen" und erklärte sich bereit, "nach seiner Entlassung am Aufbau des Sozialismus teilzunehmen". Wenige Jahre später hatte er sich schon so sehr in der MfS-Tätigkeit profiliert, daß er 1960 in Zusammenarbeit mit dem polnischen Geheimdienst, der um Unterstützung des MfS gegen Zeugen Jehovas in Polen ersucht hatte, zum Einsatz kam.[3] Seine Einschleusung mit gefälschten Ausweisen, als angeblicher Abgesandter der WTG [Wachtturm-Gesellschaft], die Erschleichung des Vertrauens der dortigen Gläubigen und der anschließend an ihnen begangene Verrat trugen wesentlich dazu bei, die "Zersetzungsarbeit" des polnischen Geheimdienstes zu unterstützen und die verantwortlichen Gläubigen gegeneinander auszuspielen. Dieter Pape war ein Meister seines Faches. Mit dem ersten CV-Herausgeber ["Christliche Verantwortung"], Willy Müller, arbeitete er eng zusammen. Er hatte 1961 mit Hilfe des MfS ein Buch mit dem Titel "Ich war Zeuge Jehovas", unter dem Namen seines Bruders, Günther Pape, in der DDR herausgegeben. Er war auch hauptsächlich an den "Zersetzungsmaßnahmen" beteiligt, die zum [Seite 295 (in der gedruckten Ausgabe)] Bezirkskongreß der Zeugen Jehovas, vom 18. bis 23. Juli 1961 in Hamburg, durchgeführt wurden.[4] Die hierbei erhobenen Anklagen waren in erster Linie gegen Erich Frost gerichtet, den von 1945 bis 1955 amtierenden Zweigdiener der WTG für Deutschland und ab 1955 verantwortlichen Redakteur der deutschen Ausgaben der WTG-Literatur. An den Präsidenten der WTG, Nathan H. Knorr, war zu diesem Bezirkskongreß, im Auftrag des MfS anonym von Dieter Pape, ein "Offener Brief" geschickt worden, in dem Erich Frost bezichtigt wurde, während seiner Gestapohaft zum Verräter geworden zu sein. Er, Knorr, solle sich dieses Falles annehmen, da es unmöglich sei, einen Verräter weiterhin im Werk für Deutschland tätig sein zu lassen. Mindestens 7 solcher Briefe wurden erstellt, ins Englische übersetzt und anonym bzw. pseudonym an verschiedene leitende Zeugen Jehovas, an die weltweit etablierten Zweigbüros der WTG sowie an das Hauptbüro in Brooklyn/New York verschickt.[5]

Von besonderer Brisanz war die Veröffentlichung im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel", in der Ausgabe vom 19. Juli 1961. Pünktlich zum beginnenden Bezirkskongreß der Zeugen Jehovas in Hamburg erschien ein Bericht über Erich Frost mit dem Titel "Väterchen Frost", in dem ihm vorgehalten wurde, verschiedene Glaubensbrüder [Seite 296 (in der gedruckten Ausgabe)] während seiner Gestapohaft verraten zu haben.[6] Diese Informationen waren vom MfS an den Spiegel lanciert worden. Der Urheber dieser zum "Spiegel" gebrachten Informationen war Dieter Pape persönlich.

In einem Tätigkeitsbericht über die Arbeit des "GI Wilhelm" (Dieter Pape) vom 17. Juli 1961 hieß es:
„1) Hamburger ZJ-Kongreß:
Seine Materialien gelang es über einen anderen GI [Geheimer Informator] des Objektes in das westdeutsche Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel' zu lancieren. Dieser dort unter der Überschrift 'Väterchen Frost' erschienene Artikel war einer der schwersten Schläge gegen die ZJ [Zeugen Jehovas] in Westdeutschland in den letzten Jahren und vor allem gegen den Hamburger Kongreß der ZJ."

Fakt ist, daß eine wirkliche Auswertung der Gestapo-Akten über Frost durch das MfS nicht stattgefunden hat. Das war auch gar nicht die Intention dieser Akten-Auswertung. Daß Frost kein Verräter war, ist mittlerweile durch die Geschichtsforschung bewiesen worden.[7] (Da bestehen erhebliche Meinungsunterschiede in der Wertung)

Die Redakteure des "Spiegel", die keinerlei Möglichkeiten hatten, die Gestapo-Akten einzusehen und die Anklagen gegen Frost zu hinterfragen, geschweige denn zu beweisen, ließen sich für den Preis einer interessanten Enthüllungsgeschichte darauf ein, Informationen [Seite 297 (in der gedruckten Ausgabe)] aus einer dubiosen Quelle zu verwenden und somit Unterstellungen des DDR-Geheimdienstes als Tatsache zu veröffentlichen.[8]

Obwohl Papes spezielles Fachgebiet die "Zersetzung der Zeugen Jehovas" war, wurde Pape doch vielfältig eingesetzt. So arbeitete er an einer "Dokumentation über den Vatikan", war an Aktionen gegen die Hauskreise der Evangelischen Akademie in Berlin-Brandenburg beteiligt und erstellte Analysen und Auskunftsberichte über die Mormonen, die Neuapostolische Kirche, die Methodisten, die Evangelische Gemeinschaft, die Christengemeinschaft, die Baptisten und andere. Auch an Abhöraktionen in Kirchen war Dieter Pape beteiligt. Etwa zehn Jahre lang hatte er mit Wolfgang Daum bis zu dessen Absetzung im Jahre 1979 die Fäden bei CV gezogen und war anschließend, bis zum Ende der DDR, neben dem neuen offiziellen CV-Leiter, Werner Struck, der inoffizielle Kopf von CV geblieben.

einsehen durften (was die Einsichtnahme der vom MfS verwahrten Archivmaterialien betrifft, ist festzustellen, dass ich zu DDR-Zeiten, trotz Bemühung, selbige nicht einsehen durfte. Das wurde erst nach dem Ende der DDR möglich), und die für die "Zersetzung" (da verweist Wrobel auf das Inhaltsverzeichnis einer einschlägigen Hirch-Studie

Waldemar Hirch (Hg.):
Zersetzung einer Religionsgemeinschaft
Die geheimdienstliche Bearbeitung der Zeugen Jehovas
in der DDR und in Polen.
Niedersteinbach 2001. Mit Beiträgen von Waldemar Hirch, Martin Jahn und Johannes Wrobel

der ZJ einseitig interpretiert werden.
User dieses Parsimony-Forums stellen die Zeugen Jehovas als fanatisch, gefährlich, suizidgefährdet usw. dar, belustigen sich über ihre Bibeltreue und kolportieren Geschwätz
. (Unqualifizierte User-Beiträge gibt es auch in anderen Foren. Und eben auch sehr unterschiedliche Meinungen. Das aber gehört mit zum Wesen von Foren prinzipiell. Im übrigen sei darauf verwiesen, dass die von Herrn Wrobel repräsentierte Organisation, ihrerseits keine offiziellen Forenangebote zur Verfügung stellt. Nicht mal ein „billiges" Gästebuch gibt es auf den dortigen Seiten mit offiiellem Charakter, dieser Organisation). Die Texte, die möglicherweise auch fingierte Informationen (unbewiesene Behauptung. Auch Herr Wrobel weiss oder kann es wissen, dass zudem noch zwischen Meinungsäußerungen und Tatsachenbehauptungen, differenziert werden muss) von Dritten enthalten (worauf u.a. unrealistische, erfundene Enthüllungsgeschichten oder der teilweise anachronistische Gebrauch interner Diktionen früherer Jahrzehnte hindeuten könnten), („hinweisen könnten" bewusst „schwammige" Formulierung, um „Stimmung" zu machen) kontrolliert und archiviert Manfred Gebhard intensiv und animiert Internet-Suchmaschinen zum Indizieren und User zum zeitraubenden Lesen und Mittun. (wozu niemand aber genötigt ist. Auch Herr Wrobel betreibt diverse auf seinem Namen eingetragene Webseiten). Professor Dr. Dr. Gerhard Besier, (da zitiert sich Wrobel mit dem Passus:

"Zuständig für die geheimpolizeiliche Überwachung und Verfolgung [der Zeugen Jehovas] war das Ministerium für Staatssicherheit, das 1951 den Gruppenvorgang 'Gesindel' (später ZOV 'Sumpf') anlegte. Wie Waldemar Hirch darlegt, dominierte zunächst der Terror. Bis 1955 verhaftete die Staatssicherheit rund 2 800 Zeugen Jehovas, während in den folgenden Jahren bis 1961 nur mehr 220 Verhaftungen erfolgten. An die Stelle offener Verfolgung trat zunehmend eine subtilere Strategie, die auf Verunsicherung und Zersetzung von innen setzte, um keine Glaubensmärtyrer zu schaffen. In diesem Zusammenhang ist auch die seit 1965 im Auftrag der Staatssicherheit tätige Splittergruppe 'Christliche Verantwortung' zu nennen, deren gleichnamige Zeitschrift bis 1996 (bis 1993 existierend. Das 1993-1996 tätige Nachfolgeorgan kann weder finanziell, noch personell-organisatorisch, noch inhaltlich, berechtigt über den gleichen Kamm geschert werden) existierte und, wie  Gerhard Besier ausführt, nachhaltig die konfessionskundliche Wahrnehmung im Westen beeinflußt hat. Trotz eines enormen Aufwandes und partieller Erfolge gelang es der Staatsicherheit jedoch nicht, die illegale, hochgradig konspirativ geführte Organisation der Zeugen Jehovas zu zerschlagen oder, wie es im MfS-Sprachgebrauch hieß, zu 'liquidieren'. [...]

Dr. Waldemar Hirch (da verweist Wrobel auf das Inhaltsverzeichnis von:

Waldemar Hirch:
Die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas während der SED-Diktatur. Unter besonderer Berücksichtigung ihrer Observierung und Unterdrückung durch das Ministerium für Staatssicherheit
Frankfurt am Main 2003
und andere Fachwissenschaftler, die sachlich über die Zeugen Jehovas berichten oder die heimtückische (parteiische Meinungsäußerung, die keinesfalls das Selbstverständnis des Gescholtenen wiedergibt) Agitation (da verweist Wrobel auf den tendenziösen Gebhard betreffenden Text von Hirch http://www.neuegeschichte.de/querulant-gebhard.htm)

gegen die Wachtturm-Gesellschaft publik machen, werden Diffamierungen ausgesetzt und verspottet. Das private Indernetarchiv des Manfred Gebhard erinnert an viele Inhalte der Strategie der "Zersetzung" (da verweist Wrobel wiederum auf das Inhaltsverzeichnis von

Waldemar Hirch (Hg.):
Zersetzung einer Religionsgemeinschaft
Die geheimdienstliche Bearbeitung der Zeugen Jehovas
in der DDR und in Polen.
Niedersteinbach 2001. Mit Beiträgen von Waldemar Hirch, Martin Jahn und Johannes Wrobel.

(u.a. Vorwurf der Geschichtsklitterung, Kindesmißhandlung, Abhängigkeit, Mißbrauch u.v.m.) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), deren Kampf gegen die in der DDR verbotenen Zeugen Jehovas Gebhard jahrelang, von 1968 bis 1972 (wiederum inhaltliche Wiederholung der weiter oben schon zitierten größeren Anmerkungsnummer des Herrn Hirch, Gebhard betreffend) (ab 1976 "keinerlei Beziehungen mehr zur 'Christlichen Verantwortung'"; IM-Vorgang "Kurt Berg" alias Manfred Gebhard wurde 20 Tage nach dem Mauerfall [29.11.89] "eingestellt" (zu dem Fakt. Zuführung der Gebhard bezüglichen Stasi-Akte in das Stasiarchiv erst nach dem Mauerfall, habe ich bereits Stellung genommen; dieweil sich Gebhard namentlich in den Jahren 1985-1989 im faktischen Kriegszustand mit der Stasi befand; einschließlich der sich daraus ergebenden Konsequenzen. Siehe dazu:http://f25.parsimony.net/forum63052/messages/10918.htm), siehe "Unterlage zu einem Mitarbeiter des Staatssicherheitsdienstes" [BStU-Aufdruck]) (da verweist Wrobel auf: http://bilder25.parsimony.net/forum63052/GebhardGauck.jpg) mit argumentativen Beiträgen als Insider gegen die "Wachtturmreligion" unterstützte, deren "Netzen" er entkommen war. Auf dieser Linie agiert und verbreitet er unbeirrt weiterhin alte CV- (da wird ein Besier-Text zitiert; offenbar mit der folgenden und weiterem die CV betreffenden Passagen:

"Dem beschriebenen sozialpsychologischen Phänomen sind auch einige Zeugen Jehovas in der DDR erlegen. Im folgenden werden solche Verhaltensweise aus dem Umfeld der gegen die Zeugen Jehovas eingesetzten, 1965 gegründeten Kampfschrift "Christliche Verantwortung" beschrieben. Die Zeitschrift, deren Geschichte, Wirken und MfS-Steuerung bereits Gegenstand einer historischen Dokumentation war, sah sich übrigens selbst in der Oppositions-Tradition gegen die ZJ [Zeugen Jehovas] wie sie in den zwanziger Jahren geübt wurde. Für das MfS war das Publikationsorgan das 'Hauptmittel für die politisch-ideologische Beeinflussung der ZJ in der DDR'."

[Seite 150]

und auch solche Uraniabuch-Inhalte  (zum Thema Uraniabuch siehe Uraniabuch) da verweist Wrobel auf

Waldemar Hirch:
Die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas während der SED-Diktatur. Unter besonderer Berücksichtigung ihrer Observierung und Unterdrückung durch das Ministerium für Staatssicherheit, Frankfurt am Main 2003, Seite 304-312:

[Seite 304 (in der gedruckten Ausgabe)]

"Die Zeugen Jehovas. Eine Dokumentation über die Wachtturmgesellschaft."825 Entstehungsgeschichte eines speziell für die "Zersetzungsarbeit" geschriebenen Buches [sog. Urania-Buch/Uraniabuch, herausgegeben vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unter dem Verfassernamen "Manfred Gebhard"]

der einst von der Stasi finanzierten und gesteuerten "Oppositionsgruppe Christliche Verantwortung" (da wird Gerald Hacke unter anderem mit dem Passus zitiert:

"Die Studiengruppe 'Christliche Verantwortung' (CV) und ihre gleichnamige Zeitschrift waren sehr viel wirksamere Werkzeuge in der Zersetzungsstrategie des MfS. Nach außen trat die CV als 'republikweite Studiengruppe ehemaliger Zeugen Jehovas auf, die ihre gleichnamige Monatszeitschrift besonders für derzeitige Zeugen Jehovas herausgibt.' Auch sie reklamierte für sich, in der Tradition der Oppositionsbewegung der zwanziger Jahre zu stehen, und stellte sich die Aufgabe, 'die Anhänger der ZJ [Zeugen Jehovas] über den Missbrauch durch die ZJ-Funktionäre aufzuklären'. Einen Keil zwischen Leitung und Anhänger der Glaubensgemeinschaft zu treiben, war aber gerade das erklärte Ziel des MfS. Um die Entwicklung und Bedeutung der CV innerhalb der Zersetzungsstrategie des MfS zu beleuchten, muss man in die fünfziger Jahre zurückgehen. [...]"

(CV) in der DDR, die er für "zutreffend" hält. (Vgl. auch den überholten "Anbiederungs"-Vorwurf" (wiederum ein Punkt, wo ich eine andere Meinung als Wrobel habe) (da zitiert Wrobel von der Webseite: http://info.lilawinkel.de/ (einer von mehreren bei Denic auf den Namen Wrobel eingetragenen Webseiten) einschlägige vermeintlich entkräftende Bibliographische Hinweise) an Hitler.) Die Zeugen Jehovas in Ost und West und ihre Wachtturm-Gesellschaft ignorierten die "zersetzenden" Strömungen weitgehends, die sich in die Subkultur der "Apostaten" (vgl. Kommentar von Prof. Besier ) (wiederum Hinweis von Wrobel auf die von ihm schon mehrfach bemühte Ausführung des Herrn Hirch http://www.neuegeschichte.de/querulant-gebhard.htm#parsimony) der BRD einzubringen vermochte. [Bibelforscher; Wachtturmgesellschaft; Stasi-Oppositionsgruppe; Urania-Buch/Uraniabuch; (eine jener unzähligen Wiederholungen von denen dieser Wrobeltext nur so strotzt) Apologetik, apologetische Zentrale/Centrale]
http://f25.parsimony.net/cgi-bin/kontakt.cgi?Nummer=63052
(Hinweis auf die Startseite von Parsimony<<43/63, 10.08.2004>> --------------------------------------------

Als inhaltlich relevant zu vorstehender Thematik; siehe insbesondere auch noch:

Andre Gursky Zwischen Aufklärung und Zersetzung

Hitlerzeit

Ostdeutschland

Geschichte der Zeugen Jehovas

Wrobel contra Gebhard

In einem Beitrag in dem von Hesse herausgegeben Band "Am mutigsten waren immer ..." kommt Herr W: auch auf das für ihn und seinesgleichen äußerst verhasste Uraniabuch aus der DDR zu sprechen. Wie man unschwer erraten kann, lässt er kein "gutes Haar" an ihm. Ärgerlich im besonderen für die W: und Co ist der Umstand, dass es eben auch in wissenschaftlichen Bibliotheken Eingang gefunden hat. Das sozusagen (fast) jeder, der sich in ernsthafter Weise je mit den Zeugen Jehovas, namentlich ihrer Geschichte befasst hat, direkt oder indirekt, auch dieses Buch zur Kenntnis nahm. Das dabei zu nennende "Paradebeispiel" ist sicherlich der Detlef G..

Erfreut kann W: zwar auch registrieren. Auch G. lässt an jenem Buch "keinen guten Faden". Aber immerhin bleibt der Umstand bestehen, dass auf Wissenschaftlerebene, etwa die auch zu nennende "Christliche Verantwortung", bei weitem nicht jene "Resonanz" und "Rezeption" gefunden hat, wie eben das Uraniabuch. Und wenn auch viele es in Grunde und Boden verdammen. "Etwas" bleibt doch eben haften. Und genau dieses "Etwas" ist für die W: und Co schon "zuviel".

Es ist daher für sie "Ehrensache", auch ihrerseits nach Strich und Faden einen Totalzerriß über jenes Buches "zu Protokoll zu geben". Darum müht sich sicherlich auch W: in dem genannten Hesse-Buch redlich. Da auch Herr W: nicht mit der Kunst des "Hellsehens" ausgestattet ist, konnte er vielleicht zum Zeitpunkt der Abfassung seines Beitrages im Hesse-Buch auch noch nicht so genau wissen, wie denn der damit immer in Verbindung stehende genannte Gebhard, sich wohl noch weiter entwickeln würde.

Ich erinnere mich sehr wohl, um die Jahre 1997/98 mal über den Freistühler-Verlag "Leserbriefe" erhalten zu haben (ziemlich spät, denn dort erschien jenes Buch schon 1971), die dem Tenor nach begehrten, ich möge doch nun in aller Form bei der WTG "Abbitte" leisten. Zum Zeitpunkt des Erhaltens dieser Briefe, war der Kontext noch ziemlich im Nebel eingehüllt. Nachdem das genannte Hesse-Buch dann auf dem Markt war, hat sich der Nebel doch weitgehend gelöst.

Da Herr W: nicht voraussehen konnte, wie sich Gebhard weiter entwickeln würde; so dürfte er heute wohl eher nicht, mehr jene Sätze schreiben, die er auch im Hesse-Buch zu Protokoll gab. Da kann man beispielsweise lesen:
"
Manfred Gebhard distanzierte sich später nachdrücklich von diesem Buch und dessen 'Überzeichnungen und Verfälschungen' (G.). In seinem Brief vom 2. Januar 1985 an Dieter Pape in Berlin, der offenbar als Ghostwriter an diesem Buch beteiligt war, bemerkte Manfred Gebhard: 'Ich habe es an anderer Stelle schon zum Vortrag gebracht, daß mein Anteil am Uraniabuch hauptsächlich in der Herausgeberschaft besteht (was nicht mit Verfasser identisch ist). Ich sage es Ihnen - den es nicht zuletzt angeht - geradezu heraus. Beim heutigen Erkenntnisstand würde ich meinen Namen dazu nicht (Hvhbg. i. 0., d. A.) mehr hergeben. Ich werfe Ihnen Geschichtsklitterung (wahrscheinlich aus Liebedienerei Ihren Vorgesetzten gegenüber) übelster Art vor.... Aber auch Ihre sonstige Zitierweise in Sachen Antikommunismus ist mir sehr suspekt.'

Es ist nur zu wünschen, daß die polemischen Angriffe in Verbindung mit dem Berliner Kongreß der Zeugen Jehovas vom 25. Juni 1933 bald ihr Ende finden werden."

Diese W:'sche Aussage kann so auch nicht unkommentiert bleiben. An anderer Stelle habe ich sie auch schon ausführlich kommentiert. Wem diesbezügliche Details interessieren, den verweise ich besonders auf die drei nachstehenden Dateien dazu:

Uraniabuch

Papebrief

Yonan

Zum Thema Anbiederung

Ach ja, bevor es vergessen wird: Auch dieses gibt es noch bezüglich Herrn Wrobel zu berichten:

Die WTG hat also für Wrobel keinen Platz mehr übrig. Dessen Part darf wohl jetzt der WTG-Funktionär Slupina mit wahrnehmen .

Bilde sich jeder seine Meinung dazu ...

Da Herr Wrobel mehrere (eingeschlafene - nicht mehr aktualisierte Webseiten) betreibt, ist die Auskunft die etwa Denic liefern kann bemerkenswert.
Für johanneswrobel.de wird immer noch seine seinerzeitige Anschrift auf einem bekannten „Steinfels" genannt.

Geht man einem sogenannten „lilawinkel" nach
kann man in Baden-Württemberg im Regierungsbezirk Tübingen, Landkreis Reutlingen anlanden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenbühl

Sollte man indes sich für „Standfirm" und ähnliches interessieren, ist Freilassing in Bayern im Angebot.
Um eine Synchronisation der unterschiedlichen Angaben indes, bemüht jener „abgetauchte" Herr Wrobel sich offenbar nicht.

Im Falle Freilassing lässt neben einer Straßenangabe sich sogar im Internet eine Telefonnummer (auf externen Seiten) ermitteln (wovon ich allerdings keinen Gebrauch machen werde, was hinzugefügt sei).
Indes auf johanneswrobel.de gibt es keinerlei Adressangaben, zu keinem Zeitpunkt.

Es entsteht der Eindruck das die bezüglich Freilassing genannten Adresssangaben nicht im Einverständnis mit Herrn Wrobel ermittelbar sind. Also mag er meinetwegen, weiter in seiner Versenkung bleiben.
Nichts ist so alt wie die Ruhm von gestern, was denn wohl auch für den Fall Wrobel gilt.

Oder hat man seinerzeit als Herr Erich Frost das Wiesbadener Bethel verließ (verlassen musste) WTG-seitig etwas über seine Nachfolge-Adressen in Tuttlingen erfahren? Ebenfalls nicht.
Das seinerzeitige DDR-Blatt "Christliche Verantwortung" notierte in Sachen Frost noch, selbiger habe in Tuttlingen, kaum Kontakt zu anderen ZJ.
Alle wunderten sich, wie tief, ein einst so "hohes Tier" noch gesunken sei!

AW: Wanted - Johannes Wrobel

In einem Text aus dem Jahre 1999 (Gedenkstätte Normannenstr.) wurde das Alter von Wrobel (damals) mit 45 Jahren angegeben.

Wrobel sein letzter öffentlicher Auftritt (außerhalb der WTG-Gefilden war in der Gedenkstätte Bernburg (dortselbst Vergasungen zu Nazizeiten) im November 2008.
Danach (ohne nähere Begründung von seiner Seite), Knall auf Fall Beendigung seiner Tätigkeit für die WTG, die er zu der Zeit, auf eine Dauer von 36 Jahren beziffert.

Demnach war er zum Zeitpunkt seiner Beendigung der Tätigkeit für die WTG um die 54 Jahre alt. Auch andernorts kaum ein Alter für einen regulären Ruhestand.

Soweit ich sehe, sind sämtliche im Internet mal von ihm vorhanden gewesene Texte, dort nach wie vor vorhanden. Jedenfalls habe ich keine relevante Löschung registriert. Diese Angabe bezieht sich auf die bei Denic auf den Namen des Wrobel registrierten Webseiten.
Aber es gibt auch keine neuen Texte mehr. Er ist somit tatsächlich in den Ruhestand abgetaucht.

Von verschiedener Seite (Hubert Roser und etliche mehr) wird Wrobel bescheinigt, er sei in seiner Zeit als Archivleiter, bei Anfragen, durchaus zuvorkommend und hilfsbereit gewesen. Die Korrespondenz mit externen Forschern wurde damals im wesentlichen von ihm geführt.
Er hat somit in der Tat durchaus vertiefende Einblicke, wusste mehr als der kleine Durchschnittszeuge.

In diesem Kontext ist auch zu seiner Detailkenntnis gelangt, dass die Gestapo auch einige Zeugen „umdrehte". Besonders markantes Beispiel der Hans Mueller aus Dresden, der für die Gestapo etliche andere seiner Glaubensgeschwister ans Messer lieferte, und den Gertrud Pötzinger mal bescheinigte, dieser Müller sei ein „Gebetskünstler". Mit anderen Worten, seine Opfer schöpften keinen rechtzeitigen Verdacht. Er besorgte die Geschäfte der Gestapo perfekt.

Zitat von Gerald Hacke:

"Müller wurde 1935 verhaftet und vom Sondergericht Freiberg zu sechs Monaten Haft verurteilt, weil er aus dem Sudetengebiet Bibelforscherliteratur geholt und verteilt hatte. Seit dieser Zeit scheint er Informant der Gestapo gewesen zu sein. ... halfen ihm, in Dresden bis zum Gruppendiener aufzusteigen. Sein guter Leumund, auch durch seine Familie bestätigt, schützte ihn auch später vor aller Skepsis und allem Misstrauen an seiner Loyalität gegenüber den Glaubensgenossen."
Zitat von Carsten Schreiber

Die Angabe nun, seine Familie wollte im nachhinein, die tatsächliche Rolle des Müller zu Nazizeiten, nicht wahrhaben, impliziert dann auch wohl nach 1945 durchgeführte Nachforschungen. Diese liefen wiederum in hohem Maße über Wrobel’s Schreibtisch ab.
Unabhängig was die in den USA sitzenden WTG-Schreiberlinge vorziehen zu verschweigen, und was man dann in der WTG-Literatur so liest, hatte einer ihrer Zuarbeiter durchaus tiefergehende Einsichten, eben besagter Herr Wrobel.

Einen solchen Mann hält sich dann auch die WTG warm.
Ersichtlich dass seine Texte alle weiter greifbar sind (obwohl ihr Verfasser im Ruhestand), gleichzeitig nichts neues mehr hinzukommt. Ihr Verfasser obwohl noch lebend als „tot" behandelt wird. Schweigen in seiner Ruhestandsphase, ist in der Tat der größte Gefallen den er der WTG tun kann.
Dieses Schweigen lässt man sich WTG-seitig dann womöglich, auch einiges kosten.

Eine externe Meinung in Sachen Wrobel noch:

http://forum.sektenausstieg.net/showthread.php?16440-Wanted-Johannes-Wrobel&p=497938&viewfull=1#post497938

Es war im Bethel kein Geheimnis, dass das Ehepaar W. ernste Probleme hatte - in ZJ Kreisen kein Einzelfall, aber das war wohl schon etwas extremer. Die Frau war depressiv, bezeichnend ist, dass er allein aus dem Bethel ausgezogen ist, innerhalb weniger Tage. Seine Zimmernachbarn haben sich angeblich gewundert, weil er plötzlich anfing zu packen und Kisten zu schleppen. Seine Frau blieb im Bethel und soll angeblich seitdem weitgehend "normal" geworden sein. Es ist also davon auszugehen, dass dort wohl auch private Dinge eine wesentliche Rolle gespielt haben, er hat irgendwo mal darüber berichtet, dass er mit nicht einmal 20 Jahren ins Bethel gegangen ist. Die negativen Begleiterscheinungen von > 30 Jahren im "Orden" ohne Bezug zur realen Welt müssen wir hier nicht diskutieren. Rein fachlich war er sicher brillant, vermutlich fühlte er sich auch von einigen (evtl. Wolfram S.?) ausgenutzt, da er die Arbeit machen "durfte", aber ansonsten immer nur in der 2. Reihe der Experten lief, obwohl das Geschichtsarchiv weitgehend in seiner Verantwortung zu dem wurde, was dann für die PR in vorderster Front gebraucht wurde. Nebenbei dürfte er aber auch einiges gesehen, herausgefunden und gelesen haben, was nicht ins offizielle Bild passt. Dass trotz der doch sehr ungewöhnlichen Trennung und dem Auszug alles weitgehend stillschweigend abgewickelt wurde, bietet Raum für Spekulationen. Ob er - gegen jede Gepflogenheit - eine Art "Starthilfe" für das Leben "da draußen" bekommen hat? Im Gegensatz z.B. zum Bestattungsunternehmer Langhals ist er bisher jedenfalls nicht durch besonderen Geschäftssinn aufgefallen.

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