Waldemar Hirch der Verleumder

Nicht genug damit, dass Herr Hirch seine im Internet zur Verfügung gestellten Texte mit seinem Copyright-Anspruch unterzeichnet, was im Umkehrschluss auch bedeutet, niemand habe ohne seine ausdrückliche Genehmigung, die Erlaubnis seine Texte als Volltexte zu dublizieren.

Offenbar hat dann unter anderem ein katholischer Traditionalist solch eine Erlaubnis von seitens Hirch, respektierte Hirch toleriert das stillschweigend. Es handelt sich dabei keineswegs um eine Nur-Zitierung, sondern um eine Volltext-Dublizierung.

Weiteres dazu ausgeführt unter Punkt 13 "Wer ist Erik Konz ? - Oder Copy and Paste" in Waldemar Hirch

Das ich katholischen Traditionalisten kein Pardon gewähren werde, habe ich wohl schon deutlich genug ausgeführt in

Katholische Stasikeulenschwinger

Anders offenbar Herr Hirch, der sich auch mit katholischen Traditionalisten ins "gleiche Bett legt".

Da haben sich dann die rechten skrupellosen Herrschaften "gesucht und gefunden".

Ein anderer Aspekt sei nochmals angesprochen, der von Hirch ebenfalls marktschreierisch herausgestellt wird. Wer sich für meine Biographie näher interessiert, der weis auch, das ich es - in Vergangenheit und Gegenwart - strikt ablehne mich einer Kirche organisatorisch anzuschließen. Ich respektiere es zwar, wenn andere das tun, lehne es aber für meine Person ab.

Nun hat es in der Tat ein einmaliges (und nie wieder) Referat im Jahre 1969 vor kirchlichen Kreisen mal gegeben. Auch dazu habe ich im Detail schon früher Stellung genommen.

Siehe Klarstellung

Jene "Jugendsünde" dient nun Herrn Hirch als Vorwand zu reißerischen Überschriften in seiner Internetpublizistik.

http://www.neuegeschichte.de/dokumente/dokument-1969

Wer diese den unvorbereitet zur Kenntnis nimmt, muss da einen völlig schiefen Eindruck gewinnen. Und genau dieser Eindruck ist auch von Hirsch so beabsichtigt.

In seiner Internet-Einleitung schreibt Herr Hirch auch:

"Manfred Gebhard gilt in manchen Kreisen immer noch als Zeugen Jehovas Experte, der, obwohl von Beruf Fliesenleger, sogar auf medizinischen Informationsseiten mit seinen Ansichten vertreten ist. So beispielsweise auf der Informationsseite der "Transfusionspraxis", die Ihre Mitgliedschaft beim Berufsverband Deutscher Transfusionsmediziner (BDT e.V.) und Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin & Immunhämatologie angibt. Es ist unbegreiflich, wie selbst westdeutsche Mediziner die "Forschungen" des früheren MfS-Schergen Gebhard öffentlich verbreiten. Unter "Jehovas Zeugen und Transfusionen: verschiedene Beiträge" werden zwei Veröffentlichungen auf die Webseite gestellt: http://www.transfusionspraxis.eu/node/16
Welche Interessen mögen wohl dahinter stecken, wenn selbst heutzutage, Mediziner wie beispielsweise der im Impressum der Transfusionspraxis genannte Dr. P ..., auf Manfred Gebhards "Wissen" über Blutverweigerung verweisen müssen? Soll da etwa Stimmung gemacht werden? Egal mit welchem Verbündeten?
Dazu meine Stellungnahme:

16.) Dummheit und Stolz - wachsen auf einem Holz

Mark Twain

Es ist nicht wahr das die Durchschnittsmenschheit dumm ist, sie ist noch viel dümmer!

Zitiert nach "Freiburger Zeitung" vom 14. 05. 1910
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=14a2&year=1910&month=05&project=3&anzahl=4
Dort die Schlussätze im Artikel "Der heilige Petrus als Platzagent"

http://de.wikiquote.org/wiki/Dummheit

In letzterem Link hat mich auch das Zitat beeindruckt

"Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz."

Ein Beispiel liefert wieder mal der Firmeninhaber Waldemar Hirch.
Vertreten auch auf der Plattform „gute Frage".
Dort stellte ein offenkundiger Zeuge Jehovas die scheinheilige Frage, wie es denn zu dem Blutverbot käme.

Ein Antwortgeber dort verwies auch auf


Parsimony.14678

Prompt konterte Hirch, der den dortigen Disput ohnehin dominierte, mit dem Hinweis auf den bürgerlichen Beruf von Gebhard, nebst der von Alt-Bundesrepublikanern besonders geliebten Stasi-Totschlagkeule (ohne die sie ohnehin ein Fisch ohne Wasser wären). Und damit das auch keiner übersehe die Berufsangabe dann auch noch in Fettschrift hervorgehoben.

Bezeichnend der scheinheilige „Fragesteller" hat dann auch noch die Voten von Hirch „ausgezeichnet". Ergo ein eher abgekartetes Spiel.

Kommentar von „wildcarts" dazu:

„Warum diese Antwort ausgezeichnet wurde, ist mir schleierhaft. Denn sie gibt gar keine Antwort auf die Frage des geschichtlichen Hintergrunds der Ablehnung von Blut!
Hier wird nur abgelenkt und Werbung in eigener Sache gemacht!"

Weiter in den Kommentaren „wildcarts - contra Waldemar"

„Da ich selbst Jahrzehnte Mitglied war und tiefe Einblicke gewinnen konnte, kann ich Gebhards Aussagen nur bestätigen."

Oder auch:

„Übrigens: Einem Fliesenleger traue ich wesentlich mehr Wissen zu als einem einzigen Autor der WTG. Denn diese Menschen sind in keiner Form qualifiziert"

Das kann in der Sicht von Hirch selbstredend nicht sein.
Prompt verweist er auf seinen eigenen Verleumdungstext als „Autorität".
Ich warte nur auf den Tag noch, wo Hirch sich eindeutig zur Dublizierung jenes Verleumdungstextes auf „Scribd" durch einen katholischen Traditionalisten, bekennt.

Siehe Punkt 13 "Erik Konz"
Dann bestätigt sich eindeutig: "Dummheit und Stolz wachsen auf einem Holz."


www.gutefrage.net/frage/blutverbot-zeugen-jehovas
www.gutefrage.net/antworten/neue/blutverbot/1

Da kann man dem Herrn Hirch ja nur noch gratulieren zu seinen Kompagnons, die er da offenkundig magisch anzieht!
weiteres zu Herrn Hirch
Bemerkenswert auch die Hirch'sche Verleumdung der das so dargestellt sehen möchte, als seien Kritiker der WTG generell von der Stasi gekauft.
Dann sehe man sich mal im Vergleich ein gekauftes Subjekt namens Besier näher an

Weiteres zu einem Begünstiger des Herrn Hirch

17) H...'s Diffamierungsversuch in Sachen Blut

Auf der Webseite : http://www.transfusionspraxis.eu/node/16

gibt es auch einen Abschnitt, überschrieben: "Zeugen Jehovas und Transfusionen: Verschiedene Beiträge"

In ihm auch Verlinkungen zu:

http://www.manfred-gebhard.de/WeiterBlutberichte.htm und auch:

http://www.manfred-gebhard.de/Blutkult.htm

Dazu wähnt Herr Hirch die Stasikeule herausholend auf seiner Webseite, unter ausdrücklichem Mit-Hinweis auf Gebhard's bürgerlichen Beruf, der in der Tat kein Mediziner ist, süffisant belehren zu sollen:

"Manfred Gebhard gilt in manchen Kreisen immer noch als Zeugen Jehovas Experte, ... selbst auf medizinischen Informationsseiten mit seinen Ansichten vertreten ist. So beispielsweise auf der Informationsseite der "Transfusionspraxis", die Ihre Mitgliedschaft beim Berufsverband Deutscher Transfusionsmediziner (BDT e.V.) und Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin & Immunhämatologie angibt. Es ist unbegreiflich, wie selbst Mediziner, die unter der Stasi entstandenen "Forschungen" Gebhards, öffentlich verbreiten. Unter "Jehovas Zeugen und Transfusionen: verschiedene Beiträge" werden zwei Veröffentlichungen auf die Webseite gestellt: http://www.transfusionspraxis.eu/node/16

Welche Interessen mögen wohl dahinter stecken, wenn selbst heutzutage, Mediziner wie beispielsweise der im Impressum der Transfusionspraxis genannte Dr. P ... auf Manfred Gebhards "Wissen" über Blutverweigerung verweisen müssen? Soll da etwa Stimmung gemacht werden? Egal mit welchem Verbündeten?"

Was die thematischen Ausführungen auf der Gebhard Webseite zum Thems Blut anbelangt, ist Herr Hirch allerdings einen schlüssigen Beweis dafür schuldig geblieben, was die denn nun mit dem Thema Stasi zu tun hätten.

Im übrigen werden sich die Nutzer jener Seite "transfusionspraxis", wenn sie denn die Gebhard'schen Links anklicken sollten, sicherlich ihre eigene Meinung zu dem dort Ausgeführten bilden.

Ob den sein Diffamierungstrick, in den Angesprochen Kreisen die von Hirch beabsichtigte Wirkung erzielt, mögen dann andere bewerten

Exkurs:

Die zwei in der Hauptsache genannten Punkte noch:

13 Wer ist Erik Konz ? - Oder Copy and Paste

Bei Scribd fühlte sich ein gewisser Erik Konz, kraft seiner Wassersuppe auch dazu ermächtigt, dort den Verleumdungstext des Herrn Hirch aus den Jahre 2004, Manfred Gebhard betreffend, zu duplizieren.
Die "eigenständige" Leistung jenes Herrn Konz besteht lediglich darin, die Überschrift des Hirch'schen Textes zu variieren. Letzterer meinte titeln zu sollen
"Wer ist Manfred Gebhard".
Interessant auch anzusehen, welche anderen Texte da jener Herr Konz dort noch hochgeladen hat.
Besonders aufschlußreich auch ein von ihm als Komplett-Buch dort hochgeladener Text.
Von dem sei dann hier nur der Titel mit Untertitel genannt.
Letzterer lautet:

Anton Angerer
"Das steht der Welt noch bevor.
Aber am Ende wird mein unbeflecktes Herz triumphieren".

Besagter Herr Angerer ist ganz offenkundig dem reaktionärsten katholischen Traditionalisten-Milieu zuortbar.
Bezüglich dieses Herrn Angerer hatte ich persönlich zu einem früheren Zeitpunkt schon mal die Sätze formuliert:

Es ließen sich noch andere Beispiele anführen. Unter dem Titel "Prophezeiungen über den dritten Weltkrieg und was danach kommt", verkündet ein Schreiberling die sattsam bekannte These:
"Im Überfluss und Wohlstand vergisst der Mensch Gott und seine Gebote und wendet sich allzugerne dem Irdischen, seinen Genüssen und Lastern zu. Auf diese gottlosen Perioden folgen gesetzmäßig Krieg, Pest und Hunger." [155]

Auch dieser "Prophet" meint prophezeien zu können:
"Diese 'Eroberung Westeuropas in 5 Tagen' ist also reale Planung der Sowjets, die den Westen ahnungslos mit Friedensparolen einschläfern, um ihn 'über Nacht' total überrascht kassieren zu können. Verblüffend ist nur, dass dies alles schon in alten Prophezeiungen steht." [156]

Seine "Weisheit" belegt er dann mit der These:
"Fatima 1917, Portugal, 13. Mai - 13. Oktober. Hier wurde bereits vor der kommunistischen Oktoberrevolution alles wichtige über Russland vorausgesagt: Wenn man den Ruf zur Umkehr nicht befolgt und nicht Buße tut, wird Russland seine Irrtümer in der Welt verbreiten, Kriege und Verfolgungen hervorrufen, mehrere Nationen werden (im 3. Weltkrieg) vernichtet werden, dann erst wird sich Russland bekehren. Diese Bekehrung wäre schon längst erfolgt und viel Krieg wäre der Welt erspart geblieben, wenn der Ruf von Fatima befolgt worden wäre." [157]

Sicher, man wird diesen Katholiken Angerer nicht gleichsetzen können mit "dem" Katholizismus insgesamt. Aber es ist nicht uninteressant zu sehen, was andere Katholiken - berechtigterweise - an den Zeugen Jehovas kritisieren. Dollinger kritisiert z.B. an ihnen:

"Alles, was da über Harmagedon gesagt, gepredigt wird, kann nur dazu dienen, den Menschen Angst einzujagen. Ist das der Gott der frohen Botschaft, der sprach: 'Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht' (Joh. 14:22)? Ist das nicht ein blutrünstiger Gott? Gerade gegen ein solches Gottesbild wandten sich die Zeugen Jehovas, als sie
die Hölle ablehnten." [158]

Zu dieser Kritik möchte man lediglich noch hinzufügen: Soweit - so gut. Nur eine Frage "vergaß" Dollinger dabei mit zu beantworten. Worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen den kritisierten Zeugen Jehovas und beispielsweise dem Katholiken Angerer?

Da kann man dem Herrn Hirch ja nur noch gratulieren zu seinen Kompagnons, die er da offenkundig magisch anzieht!

www.scribd.com/doc/22560602/Das-steht-der-Welt-noch-bevor

(Kopieren und Einfügen), mit dieser Technologie ist das Potential bei einigen geistigen Tieffliegern wohl schon erschöpft. Zu viel mehr sind sie offenbar nicht in der Lage.

Die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas ist sicherlich eine, welche (außerhalb ihres Mitgliederbestandes) einiges an Kritik erfährt.

Die Kritik kann aus unterschiedlichen Ecken kommen, das ist wohl war, und demzufolge auch unterschiedliche Akzente setzen.

In diesem Spektrum gibt es nun auch solche, welche mal eine ursprüngliche Sozialisation als Zeugen Jehovas hatten.

Je nachdem wie laut oder leise Kritiker aus vorgenannten Spektrum sich nun auch artikulieren, begegnet man seitens der Zeugen Jehovas gewissen „Abwehrmechanismen".

Einer den es so auch trifft ist sicherlich der Manfred Gebhard, bei dem zudem noch der Aspekt der vormaligen DDR mit hineinspielt.

Wie es die DDR noch gab, waren diese Gegenkritiker aus dem Bereich der Zeugen Jehovas aber merkwürdig wortkarg. Stark „kraft ihrer Wassersuppe" wurden sie erst, als es eben jene DDR nicht mehr gab.

Einer aus dem Zeugen Jehovas-Spektrum, der sich da in einem Internettext besonders hervortut, ist sicherlich der Herr Waldemar Hirch.

Man „Google" mal zu seinem Namen, und man erfährt unter anderem, Inhaber einer Firma aus dem Medizintechnik-Umfeld.

Siehe zum Beispiel:

www.riwamed.eu/index.php?option=com_content&task=view&id=3&Itemid=6

Ich für meine Person, auch in Kenntnis seiner sonstigen Schriften, würde ihn etwas anders charakterisieren.

Als den Typus des „Kulturchristen".

Gott ist für die ein guter Mann, solange sie auch vielleicht ihren eigenen Vorteil (er mag größer oder kleiner sein) davon haben.

Indes für diese Ideologie selbst noch aufs Schaffott zu steigen, das zu erwarten wäre wohl von „Kulturchristen" prinzipiell zu viel. Dann ist es ja auch mit den persönlichen Vorteilen (kleinerer oder größerer Art vorbei). Da lautet dann doch die Weisheit dieser Herren eher so: Hannemann geht du voran!

Nun ist es sicherlich so, die 1960er Jahre der Bundesrepublik Deutschland, wo auch Zeugen Jehovas massiv mit der Justiz zu tun bekamen, in Sachen Wehrersatzdienstverweigerung, sind Vergangenheit.

Dann gab es noch das Jahr 1996, wo die Zeugen Jehovas selbst ihre Position, zu vorgenannten Konfliktpunkt, radikal revidierten.

Insofern ist den heutigen Zeugen Jehovas eher ein ruhiges, konfliktfreies Leben beschieden (den Konfliktpunkt Bluttransfusion mal außer Betracht lassend, welcher zudem im Fall der Fälle auch nur auf Einzelfälle beschränkt ist).

Insofern hätte der von mir Kritisierte auch in der Praxis keinerlei Chance, die Rolle des „Hannemann geh voran" zu übernehmen.

Allerdings werfe ich diesen Herrn aus meiner Sicht, bedenkliche Schönfärberei seiner Religionsgemeinschaft vor.

Datiert vom 8. September 2004 hat nun Herr Hirch (noch im Jahre 2009 unverändert) auf seiner Webseite einen Text eingestellt, in welchem er Manfred Gebhard als „ewigen Querulanten" betitelt, und weiter meint, dieser betriebe ein „falsches Spiel".

Im Rahmen der Meinungsfreiheit sind solcherlei Wertungen sicherlich zulässig.

Ob sie auch von Dritten, welche sie nur Papageienhaft wiederholen, ohne selbst substanziell neues oder verändertes im Kontext mitzuteilen. Ob sie für diese Dritten auch zulässig sind, wäre eine Frage, wo ich befürchte sie kann auch anders gewertet werden.

Natürlich ist es auch so, wo kein Kläger ist kein Richter.

Und den vermeintlichen „Trumpf" zu klagen, hat der Manfred Gebhard, gegen diese Dritten bisher nicht ausgespielt. Das wiederum ist keineswegs mit einer „Anerkennung" der Hirch'schen Aussagen gleichzusetzen.

In seinem Text beklagt Herr Hirch auch:

„Auf seiner Internetseite breitet er sich auf vielen Seiten in ausschließlich negativer Weise über die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas aus."

Ja und?

Auch Gebhard hat dieses Recht, so wie sich eben auch Hirch negativ über Gebhard verbreitet.

Weiter meint Herr Hirch:

„Gebhard, 1943 geboren, war offenbar von 1963 bis 1967 selbst ein Zeuge Jehovas in der ehemaligen DDR, wo die christliche Gemeinschaft und ihre Wachtturm-Gesellschaft (WTG) seit 1950 streng verboten und Gegenstand intensiver geheimdienstlicher "Bearbeitung" war, was ihr Rufmord in Ost und West und den Mitgliedern viele Leiden einbrachte."

Dazu erst mal dieses.

Die Hirch'sche Eingrenzung von 1963 bis 1967 greift zu kurz. Ihr voran ging eine Kindheits- und Jugendlichenphase, im Sog der WTG.

Dann noch zu der subtilen Andeutung:

„wo die christliche Gemeinschaft und ihre Wachtturm-Gesellschaft (WTG) seit 1950 streng verboten und Gegenstand intensiver geheimdienstlicher "Bearbeitung" war, was ihr Rufmord in Ost und West und den Mitgliedern viele Leiden einbrachte."

Dazu ist festzustellen. Ausweislich des Aktenbestandes der Dienststelle des Bundesbeauftragten für die Stasiunterlagen, gilt Gebhard bis 1967 als Opfer des DDR-Regimes, in dem Kontext, wie auch andere Zeugen Jehovas aus diesem regionalen Bereich es gelten.

Die Andeutung Gebhard könnte da etwas mit den Leiden der Zeugen Jehovas zu tun gehabt haben, ist schlichtweg eine Infamie.

Erinnert sei auch daran, die letzten großen Verhaftungswellen der DDR in Sachen Zeugen Jehovas, fanden im November 1965 statt (Liebig und andere). Das weis mit Sicherheit auch Herr Hirch.

Insofern ist seine „Formulierungskunst" Brunnenvergiftend.

Dann behauptet Herr Hirch weiter:

„In öffentlichen Vorträgen ist er (Gebhard) nur wenige Male in der DDR zu Wort gekommen - auch das ist bereits Jahrzehnte her. Ansonsten scheut er das Licht der Öffentlichkeit."

Auch hierbei ist Herr Hirch mehr als ungenau. Was er als „wenige Male" bezeichnet, reduziert sich auf ein einziges Mal.

Zu diesem einzigen Mal habe ich bereits kommentierend Stellung genommen.

Siehe dazu auch:

Klarstellung

Sein Teilsatz „Ansonsten scheut er das Licht der Öffentlichkeit" erfüllt fast den Tatbestand der Beleidigung (es sei zugebilligt er fällt noch in die Rubrik zulässiger Meinungsäußerung).

Hirch muss selbst zugeben, Gebhard betreibt eine umfängliche thematische Webseite. Zwar nicht nach dem Geschmack der Hirch und Co. Gleichwohl ist diese umfängliche Publizistik auch als öffentliche Darstellung zu werten.

Wenn Herr Hirch unter öffentlichem Auftreten nur ein solches seiner Art, etwa auf WTG-"Standhaft"-Veranstaltungen verstehen will, dann unterliegt er einem grundlegenden Bewertungsfehler.

Nicht jeder Zeitungsjournalist (als Beispiel) tritt auch im Fernsehen auf. Jeder nutzt die Präsentationsform, die ihm persönlich als am angemessensten erscheint.

Von Zynismus triefen auch die Hirch'schen Sätze:

„Seine heimtückische Tätigkeit als wichtiger Informant und zeitweiser "Inofizieller Mitarbeiter" (IM) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) hat Manfred Gebhard nicht selbst bekannt, sondern diese wurde durch Akteneinsicht in seine Stasi-Akten kund. Er hatte sich bisher nur sehr ungenügend zu seiner Vergangenheit als IM geäußert."

Auch da sagt Hirch die Unwahrheit. Bereits seit 1997, beginnend mit einem Aufsatz in der Zeitschrift „Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung" hat sich Gebhard öffentlich geäußert. Als der damalige WTG-Funktionär Johannes Wrobel in einer von Hesse 1998 herausgegebenen Publikation, dann gar noch glaubte, den Gebhard im WTG-Sinne vereinnahmen zu können, da auch Wrobel zu Gesicht gekommen war, der Gebhard habe sich zu DDR-Zeiten auch kritisch gegenüber der DDR-Kirchenpolitik in Sachen Zeugen Jehovas geäußert. Als Folge dessen hat sich die Publizistik des Gebhard zusehends verstärkt. Erst in externen Internetforen, dann in Form einer eigenen Webseite, und auch selbst betriebenen Internetforum. Herr Hirch und andere WTG-Größen bringen es hingegen noch nicht einmal zu einem öffentlich zugänglichen Gästebuch.

Die Voten des Gebhard zu DDR-Zeiten waren nicht öffentlich, nicht auf dem „offenen Markt", das ist richtig. Aber sehr wohl gegenüber DDR-Behörden, und das alles ist ja via des Aktenbestandes des Bundesarchivs, interessierten Forschern jederzeit zugänglich.

Was Hirch da als „Heimtückisch" wertet, bezeichne ich grundsätzlich anders. Als entschiedene Gegnerschaft gegen die WTG-Religion in Vergangenheit und Gegenwart.

Die Unterstellung sich nicht zum Thema IM der Stasi geäußert zu haben ist ebenfalls falsch.

Bereits im seinerseitigen Forum von Web.de gab es dazu harte Schlagabtausche mit Zeugen Jehovas-Vertretern, die auf meiner Webseite auch dokumentiert sind. Und das schon zu einem Zeitpunkt, wo noch niemand in der breiteren Öffentlichkeit den Namen eines Waldemar Hirch kannte.

Weiter behauptet Herr Hirch:

„gerade er (Gebhard) sollte seine Verantwortung wahrnehmen und endlich die Wahrheit über diese dunkle Zeit berichten. Dazu ist Manfred Gebhard nicht bereit."

Auch das ist eine nicht bewiesene bösartige Unterstellung.

Das Gegenteil ist auch bewiesen in der Linksammlung

Ostdeutschland

Das dort ausgeführte ist allerdings nicht nach dem Geschmack der Hirch und Co. Und darin dürfte der eigentliche „Haase im Pfeffer liegen".

Auch noch so ein typischer Hirch'scher Zynismussatz:

„Warum wurde Gebhard auch nach Niederlegung seiner offiziellen IM-Tätigkeit mit Samthandschuhen angefasst? Bis zum Ende des DDR-Regimes hatte er sich Freiheiten herausnehmen dürfen, die erstaunlich waren."

Was Hirch als „Freiheiten herausnehmen" betitelt, war das den DDR-Apparatschicks in Briefform entgegenschleudern einiger deutlicher Worte im Zeugen Jehovas Kontext.

Natürlich habe ich es nicht darauf angelegt, das es zu dieser Zuspitzung kam. Ich hatte eben mit dem Problem zu kämpfen, im Zuge selbst finanzierter wissenschaftlicher Studien zum Zeugen Thema, ohne Segen der Stasi oder sonstiger Behörden, doch immer wieder mit dem Umstand konfrontiert zu werden. Ohne „amtliche Bescheinigung" läuft im Honecker-Staat in wissenschaftlichen Bibliotheken und erst recht in Archiven - Null komma nichts!

Um solche notwendige Unterstützung habe ich mich in der Tat jahrelang in einem Nervenaufreibenden Schriftsatz an das Staatsekretariat für Kirchenfragen gemüht. Mit eher magerem Resultat, vielleicht die Zeit ab 1985 ausklammernd. Ab dieser Zeit, im Zuge einer relativen Liberalisierung, wurde dann auch für mich die Einsichtnahme etlicher vom DDR-Regime für gewöhnliche Sterbliche gesperrte Literatur möglich. Dasselbe Ziel hatte ich aber schon die Jahre davor und bin da „achten gerannt" gegen eine Mauer des Schweigens.

Insofern ergab sich eine zunehmende Verschärfung meines Schriftsatzes gegenüber dem Staatsekretariat für Kirchenfragen, was Herr Hirch verniedlichend als „Freiheiten herausnehmen" bagatellisiert.

Zu diesen „Freiheiten" gehörten dann auch einige massive Drohkulissen der Stasi, die Umzingelung durch andere Stasi-IM sei es auf beruflicher Ebene, sei es nach Feierabend im Personal der Staatsbibliothek, wo eben auch IM im Einsatz waren, die nur darauf lauerten.

Na, welchen Fehler macht der Gebhard denn nun? Den Fehler werden wir uns selbstredend nicht entgehen lassen.

Wäre ich eine „Schwatzließel" gewesen, und hätte da so manches schon zeitgenössisch kommentiert, wie ich die IM-Umzingelung meiner Person wahrgenommen habe, ob ich das Ende der DDR dann überhaupt „heil" erlebt hätte, erscheint mir selber eher zweifelhaft.

Insofern habe ich öffentlich weitgehend geschwiegen und so auch überlebt. Aber das ist dann ja in der Lesart von Hirch eine „herausgenommene Freiheit".

Wie zu erwarten „schießt" sich Herr Hirch dann noch besonders auf das Uraniabuch ein, dieweil ja mein Name mit ihm verquickt ist.

Auch dazu ist eindeutig feststellbar. Das trifft nicht.

Zum Thema Uraniabuch habe ich bereits ebenfalls ausführlich Stellung genommen.

Uraniabuch

Viel bemerkenswerter indes ist der Umstand, dass seitens Hirch (und anderer ZJ) es keine qualifizierte Auseinandersetzung mit meinem Buch aus dem Jahre 1999 „Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" gibt.

Das Schweigen der WTG-Apologeten dazu, sagt mehr als als das gesamte Hirch'sche Mülleimertext!

Mit vorstehender Replik ist Herr Hirch und seine Nachbeter, eigentlich schon zuviel der unverdienten Ehre angetan worden.

Eine Klarstellung in eigener Sache

Es sei einmal eine Klarstellung in eigener Sache gestattet.

Es gibt Leute, die schließen sich nach ihrer "ZJ-Karriere" einer anderen Kirche oder Religionsgemeinschaft wieder an. Zu denjenigen gehöre ich nicht.

Mein Bruch mit der ZJ-Organisation datierte vom Jahre 1967. Auch für meine Person galt: "Das steckt man nicht so einfach mit links weg".

Eine weitere Feststellung. In ZJ-Kreisen ist es gang und gäbe sich eine heile Welt vorzulügen. Nach dem Motto: Friede - Freude - Eierkuchen. Besieht man sich diese vermeintlich "heile" Welt indes näher, stellt man nicht selten fest. Ganz so "heil" ist sie wohl doch nicht. Lediglich der diktatorische "Überväter WTG" sorgt dafür, dass vorhandene Konflikte, so möglich, unter den Teppich gekehrt werden.

Oder wo auch das nicht geht, stellt man nicht selten eine bemerkenswerte "Sprachlosigkeit" zwischen den "Kontrahenten" fest.

Alle diese Erfahrungen sind mit Sicherheit nicht nur auf die ZJ "begrenzt". Es gibt sie auch andernorts; mit dem Unterschied allerdings, dass sie dort manchmal (nicht immer) eben nicht mit einer künstlichen Sprachlosigkeit belegt sind. Da wird dann schon mal "Ross und Reiter" genannt, und das nicht immer unbedingt "auf die feine englische Art".

Abschied von den ZJ bedeutet somit auch. Abschied von einer vorgegaukelten heilen Welt, die es in Natura nicht gibt. Diese Erfahrung habe auch ich gesammelt.

Dann noch zurückkehrend auf die eingangs gemachte Feststellung. Manch einer schließt sich in der Nach-ZJ-Zeit einer Kirche an; manch einer nicht.

Meine Biographie brachte es mit sich, dass ich auch den CV-"Gründer" Willy Müller noch persönlich kennenlernte. Wie schätze ich Müller ein. Nun so. Er ist als erwachsener Mann zu den Bibelforschern (Zeugen Jehovas) hinzugestoßen. Er hatte keine Eltern, die bereits dieser Organisation angehörten. Das er eines Tages der WTG Ade sagte, war wohl nicht ganz freiwillig. Maßgeblich beigetragen dazu haben sicherlich auch seine traumatischen DDR-Gefängnis-Erfahrungen. Das sei keineswegs als Vorwurf verstanden; sondern als Versuch des Verstehens. Zwar hat sich Müller keiner Kirche oder Religionsgemeinschaft danach - de jure - mehr angeschlossen. Gleichwohl ist bekannt, dass er mit einer der sogenannt kleineren Freikirchen, der Freien Evangelischen Gemeinde, und einem ihrer Prediger (Johannes Hummel) sympathisierte. Letzterer Prediger sollte denn auch die Beerdigungsansprache für Müller halten, umrahmt von einem Posaunenorchester dieser Gemeinde.

Jene Religionsgemeinschaft schätze ich persönlich als theologisch durch und durch konservativ ein. Nie wäre für mich (im Gegensatz zu Müller) eine Option in dieser Richtung denkbar. Zudem gehöre ich Altersmäßig einer ganz anderen Generation an. Damals hätte Müller schon, Generationsmäßig ein Ur-Opa (im übertragenem Sinne) sein können.

Wundert es, dass da Spannungen zwischen Müller und Gebhard auch sichtbar wurden? Ich glaube eigentlich nicht, dass es da einen Grund fürs "wundern" gäbe.

Dann noch dies. Haben sich meine Wege und die Wege der Kirchen auch getrennt, so gab es mal eine kleine Ausnahme. Seitens der Evang. Kirchen in der DDR gab es auch ein Periodikum namens "Sektenkundliche Mitteilungen". Um das erhalten zu können (das Interesse dafür bestand meinerseits) musste man schon den Herausgeber direkt kontaktieren. Der Bezug über eine neutrale Stelle war nicht möglich. Nur, war dieser Herausgeber, Dr. Reinhold Pietz, in Personalunion zugleich auch Leiter einer Predigerschule seiner Kirche, die bereits Berufstätige (sozusagen auf dem zweiten Bildungsweg) zu Pfarrern ausbildete. Einer der dort Ausgebildeten, hieß zum Beispiel Rainer Eppelmann, welcher in späteren Jahre noch einen gewissen Bekanntheitsgrad in Kirche und Politik erlangte.

Pietz nahm nun diese Kontaktierung zum Anlass, um die Einladung als Referent auf einer Pfarrertagung in Potsdam 1969 auszusprechen. Das war das erste und letzte mal, dass ich vor einem solchen Auditorium referiert habe. Hintergedanke von Pietz dabei war wohl, dass hat er im Vorgespräch durchaus deutlich durchblicken lassen. Ich könnte ja auch noch eine kirchliche Laufbahn, via seiner Predigerschule einschlagen. Sozusagen das "Eintrittsbillet" könnte das anvisierte Referat sein, sollte es in wohlwollendem Sinne in seinen Kreisen aufgenommen werden. Genau das aber war nicht der Fall. Und das war eine bewusste Entscheidung meinerseits. Deshalb auch die Feststellung erstes und letztes Referat.

Das jenes Referat, wie überliefert ist, in dem dortigen Auditorium nicht gut aufgenommen wurde, verwundert mich überhaupt nicht. Nicht verwundern tut mich auch, wie gleichfalls überliefert, dass auch der Willy Müller, der in Potsdam mit anwesend, jenes Referat gleichfalls durchweg ablehnend bewertete. Dessen Text kannte er im voraus ohnehin nicht. Schon davor gab es Spannungen zu Müller, die durch dieses Referat sicherlich noch weiter vertieft wurden. Das nehme ich Müller keineswegs "krumm". Uns trennten in der Tat ideologische Welten.

Das alles liegt nun mittlerweile auch schon Jahrzehnte zurück. Man könnte es also beim vergessen sein belassen. Nicht ganz, muss ich dazu sagen.

Auch der Waldemar H. kommt in seinem Buch "Die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas während der SED-Diktatur" S. 368f. darauf zu sprechen. Dargestellt wird auch dort, dass jenes Referat beim genannten Publikum nicht gut aufgenommen wurde. Dieser Fakt ist vorstehend auch meinerseits bestätigt.

H. behauptet nun aber:

"Im Bericht über die Tagung kritisierte Müller den für Gebhard vom MfS ausgearbeiteten Vortrag".

Gegen diese Falschbehauptung lege ich schärfsten Widerspruch ein. Genannter Vortrag wurde nicht von irgendwem "für" Gebhard ausgearbeitet. Den Text habe ich allein entworfen. Und ich bin eher der Meinung, dass die Stasifunktionäre, die ihn damals zwar im Vorfeld lesen konnten, darüber nicht so "restlos glücklich" waren. Die hatten doch ganz andere Intentionen im Hinterkopf. Denen war doch daran gelegen, wenn möglich einen weiteren IM in die Predigerschule des Dr. Pietz einzuschleusen. Jeder unvoreingenommene Beobachter muss aber zu dem Schluss gelangen, dass der Referatstext für diese Stasi-Zielstellung alles andere als hilfreich war.

Schon damals war für mich klar. Es gibt Grenzen. Ich hatte nicht um einen Kontakt zur Stasi "nachgesucht". Die hat sich im Gegenteil mir aufgedrängt, und mich dann perspektivisch in Sachen Uraniabuch noch gar überrumpelt. Aber auch die Stasi wusste, dass ich bereits, völlig ohne ihr Zutun, im Jahre 1967 beim Berliner Union-Verlag ein ZJ-bezügliches Buch-Manuskript eingereicht hatte. Das wurde dann zwar abgelehnt und mir der Kontakt zur CV als "Weiterbildung" empfohlen. Wie sich nun aber die Sache mit dem Pietz-Referat anbahnte, da machte man erst mal gute Miene zum Spiel. Man ließ das Referat so wie es war, durchgehen. Hätte man auch da schon massiv zensorisch eingegriffen, wäre es möglicherweise schon da zum Bruch mit dieser "Firma" gekommen, denn "glücklich" war ich über diese Kontakte noch nie.

Also zusammengefasst ist die Behauptung von H., jenes Manuskript sei von der Stasi verfasst falsch, und das sei hier einmal ausdrücklich festgestellt.

Rückblickend muss ich selber sagen. Das Referat war grundsätzlich zu "unabhängig" formuliert. Es passte auch nicht zur tatsächlichen Politik, wie sie mit der CV betrieben wurde. Wenn ich mich recht erinnere, hatte schon damals der Dieter Pape, massive Vorbehalte gegen den Referatstext. Rückblickend kann auch ich diese Vorbehalte nachvollziehen. In etlichen Passagen alles andere als "diplomatisch" formuliert. Da bekamen einige "Affen ihren Zucker". Dennoch war die konkrete Situation damals so, dass ich mich auf den Standpunkt stellte. Das Referat so, oder überhaupt nicht.

Soweit den damaligen CV-Umkreis betraf, machte man gute Miene zum Spiel. So lange hatte man den "Fisch" Gebhard ja noch nicht an der Angel. Wie das Beispiel Uraniabuch dann noch belegen sollte (von dem ich zu dem Zeitpunkt noch keinerlei Kenntnisse hatte), bestanden gar weitergehende Planungen.

Das Uraniabuch sollte dann auch mit die Funktion wahrnehmen, mich auf dessen Linie einzuschwören, die vorher widerwillig gewährte Unabhängigkeit, weiter einzuschränken. Das waren dann gegensätzliche Strömungen. Sie konnten nur in zwei Varianten ihre Auflösung erfahren.

Variante 1) der völligen Unterwerfung meiner Person unter die von anderen vorgegebenen Leitlinien.

Oder Variante 2) in einem Bruch zum CV-Kreis.

Letzteres sollte dann 1972 bezogen auf die CV Gera und 1976 bezogen auf den "Hintergrundkreis" der CV erfolgen.

Nachstehend aus meinem Archiv der Text jenes umstrittenen Referates aus dem Jahre 1969. Es sei eingeräumt, dass es Sätze und Passagen enthält, die ich heute so nicht formulieren würde. Auch ich habe noch hinzugelernt. Es gilt also sehr wohl seine zeitbedingt zu berücksichtigen, als da sind, zum Beispiel die Beeinflussung durch die zeitgenössischen CV-Thesen. Meine eigenen umfänglichen, wissenschaftlichen Studien in Sachen ZJ, habe ich erst Jahre danach - auf eigene Rechnung - begonnen; nachdem ich mich von dem Klotz am Bein namens CV zuzüglich deren Anhang, getrennt hatte:

Bilden Jehovas Zeugen eine 'Neue Welt Gesellschaft'?
Allgemeiner Überblick über die Problematik der Z. J. In der DDR
Liebe Anwesende!
Einleitend möchte ich Ihnen für Ihr Interesse danken, dass Sie für die verhältnismäßig kleine Gemeinschaft der Zeugen Jehovas bekunden - was natürlich nicht wie die Praxis es zeigt, mit einer möglichen Bedeutungslosigkeit gleichzusetzen ist, worüber noch nachher zu sprechen sein wird. Zum besseren Verständnis der speziellen Situation in der DDR, mögen erst einmal einige allgemeine Gedanken zur Sprache kommen.
Situation in der DDR
Sicherlich wissen Sie, dass der leitende Kopf dieser Organisation - die Wachtturmgesellschaft - in der DDR seit 1950 nicht mehr legal wirken darf, trotzdem besitzen Jehovas Zeugen als solche bei uns de facto, wenn auch nicht de jure das Recht, im Rahmen der allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen unbeschadet ihre religiöse Überzeugung zu praktizieren.
Problematisch wird die ganze Sache erst dann, wenn dieses Gebiet zugunsten antikommunistischer Positionen und daraus resultierende kriminelle Delikte wie unerlaubter Geldschmuggel und dergleichen, verlassen wird.
Antikommunismus
Als Beispiel dazu sei das offizielle Hauptorgan der Wachtturmgesellschaft "Der Wachtturm" zitiert, der in seiner Ausgabe vom 15. Nov. 1966 schrieb:
"Der Weltkommunismus sei vergleichsweise mit dem Blut eines Toten gleichzusetzen - etwas was man unter keinen Umständen berühren würde." (CV 10)
Sie werden verstehen, dass solche primitive Hetze nicht dazu geeignet ist, ein gesundes Verhältnis zu den weltlichen Organen in der DDR zu schaffen. Deshalb hat die Wachtturmgesellschaft sich ihre unbefriedigende Situation in der DDR einzig und allein zuzuschreiben!
Wenn man in diesem Zusammenhang auch nach den Ursachen solcher Positionen forscht, dann kann man bei eingehendem Quellenstudium feststellen, dass die proselytische Gesamtkonzeption dieser Organisation, das eigentliche Grundübel dafür ist.
Wachtturmgesellschaft kontra Kirchen
Als Beispiel dazu sei erwähnt, dass die WTG - das heißt die Wachtturmgesellschaft - von 1900 - 1930 vorgedruckte Kirchenaustrittserklärungen verteilte, die mit dem Briefkopf der WTG versehen waren und in denen der Unterzeichner zum Ausdruck brachte, dass er glaube durch die WTG "die Wahrheit" gefunden zu haben, während seine bisherige Kirche Irrlehren verkünde. (Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben S. 40)
Verständlicherweise haben die Kirchen - und das hier gesagte trifft speziell für das Stammland der "Zeugen" die USA zu - versucht, bei passenden Gelegenheiten diesen unbequemen Konkurrenten wenn möglich aus dem Wege zu räumen, was ihnen besonders in der Krisenzeit des ersten Weltkrieges fast gelungen wäre.
Wegen ihrer Ablehnung des Wehr- und Wehrersatzdienstes, kommen die Zeugen Jehovas - die sich damals noch "Ernste Bibelforscher" nannten - fast immer in schwerwiegende Konflikte mit den jeweiligen Superpatrioten in diesen Situationen.
Während des ersten Weltkrieges spitzte sich diese Gefahr dermaßen zu und das nicht zuletzt durch die entsprechenden Seitenhiebe von den Kirchen, so dass die führenden Beamten der WTG zu je 80. Jahren Zuchthaus in den USA verurteilt wurden, ja selbst ihr Hauptbüro in Brooklyn/New York mußte unter diesen Bedingungen geschlossen und verkauft werden! (Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben S. 80, 83).
Freunde im Hintergrund
Merkwürdigerweise - ich persönlich betrachte das durchaus nicht als "merkwürdig" - wurde die WTG Leitung schon 9 Monate nach ihrer Verurteilung gegen Kaution freigelassen und zwei Monate später völlig als schuldlos rehabilitiert!
Bezeichnenderweise setzten sich sogar einige U. S.-Zeitungen in aller Öffentlichkeit für die Freilassung ein, obwohl dieselben Zeitungen einige Monate vorher noch vor Patriotismus überströmten!
Selbst der an der Verurteilung mitbeteiligte Bundesbezirksrichter Harlan B. Howe der selbst einen früheren Kautionsantrag der WTG als erster grundsätzlich ablehnte, telegrafierte einige Monate später an Justizminister in Washington worin er unverzügliche Milderung der Strafen empfahl! (Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben S. 80, 85, 86)
Vielleicht mögen sie sich fragen, was wohl die Ursachen für solch eine plötzliche Sinnesänderung sein können. Nun - von der Wachtturmgesellschaft wird dafür keine plausible Erklärung geliefert. Jedoch veranschaulicht ein Wachtturm-Zitat aus dem Jahre 1950 die eigentlichen Gründe dafür.
Auch in jenen Jahren nach dem zweiten Weltkrieg, tobte noch der Patriotismus und die besonders unter der Ära Rutherford betriebenen Hetzaktionen gegen die Kirchen bewirkten, dass diese ihrerseits die "Zeugen" in den USA beschuldigten, Handlanger des Kommunismus zu sein - ein Vorwurf der in jenem Land unter seinen damaligen politischen Bedingungen, gleichzusetzen war mit Landesverrat!
Selbst in offiziellen Studien der amerikanischen Regierung wie z. B. des Marine Korps Memorandum vom 6. Juni 1949 war diese Beschuldigung enthalten.
Als Reaktion darauf, wurde der damalige WTG Staranwalt Covington beauftragt, einen Protestbrief an den Kommandanten des Marine Korps zu richten, den die WTG wohlweislich nie veröffentlicht hat. Jedoch die Antwort darauf veröffentlichte sie, in der unter anderem gesagt wird:
"Ich habe angeordnet, dass die Erörterung Kommunismus in den Vereinigten Staaten … Revidiert werde, um jegliche Bezugnahme auf Jehovas Zeugen auszuschalten … (da dieses Memorandum) ohne richtige Information erstellt und in völligem Missverständnis der Tatsachen gemacht wurde, und da unser Hauptquartier die Veröffentlichung dieser unglücklichen Erklärung bedauert." (Wachtturm vom 1. Nov. 1950)
Wenn man sich desweiteren vergegenwärtigt, dass jeder der es wollte bis zum Jahre 1944 für je 10 Dollar eine Stimme für die Vorstandswahlen der WTG erlangte - denn wer kein Geld einzahlte, der konnte auch nicht wählen - wer also das meiste Geld einzahlte, der hatte auch die Möglichkeit die Richtlinien für die Wachtturmgesellschaft zu beeinflussen.
Wen man sich das vergegenwärtigt, dann fällt es nicht allzu schwer zu erkennen, dass die amerikanischen Geheimdienste es verstanden haben, die WTG wegen ihres enormen Missionseifers für sich als Mittel zum Zweck zu benutzen, um so in den sozialistischen Ländern indirekt gegen die bestehende Ordnung zu wirken, wobei sie als Gegenleistung dafür sorgten, dass in ihrem Machtbereich es keiner anderen Organisation ermöglicht wurde, die WTG aus den Angeln zu heben.
Interessant ist es auch in diesem Zusammenhang zu erfahren, dass auch die Nazis sich der politischen Bedeutung der Zeugen Jehovas bewusst waren.
So berichtet beispielsweise Friedrich Zipfel in seinem Buch "Kirchenkampf in Deutschland 1933-45" über einen Brief Himmlers an den Gestapochef Kaltenbrunner, in dem es unter anderem heißt:
"Es muss von uns jede Religionsform und Sekte unterstützt werden, die pazifizierend wirkt. Bei allen Turkvölkern kommt die buddhistische Glaubenslehre in Betracht, bei allen anderen Völkern die Lehre der Bibelforscher … Die echten Bibelforscher in den KL. besonders gut zu behandeln. Damit schaffen wir uns die Ausgangsbasis zum Einsatz dieser Bibelforscher in Rußland in den kommenden Zeiten und haben damit die Emissäre mit denen wir das russische Volk durch Verbreitung der Bibelforscherlehren pazifizieren können." (S. 200, 201)
Hinter den Kulissen
Die auf diesen Erkenntnissen basierenden Gegenreaktionen in den sozialistischen Ländern, haben jedoch das Ziel dieser Hintermänner nicht vereitelt - nein im Gegenteil, sie haben ihnen eine neue und bessere Ausgangsbasis geschaffen, denn mittels solcher Verbote ist es für die WTG erheblich leichter geworden, ihre Anhänger künstlich zu Märtyrern zu machen und damit die Wünsche ihrer Auftraggeber, die das politisch ausnützen wollen, zu erfüllen.
Beachtenswert ist aber auch, dass die Zeugen Jehovas aufgrund ihrer grundsätzlichen sozialen Passivität für die Gegenwart, im Interesse des Gemeinwohls stets einer kontrollierenden Beschränkung unterworfen werden müßen, wozu noch kommt, dass die allgemeine politische Lage der 50er Jahre, in der damaligen Situation die Verbotsmaßnahmen rechtfertigten.
Da jedoch die auf die Zeit bezogenen Umstände sich ständig wandeln und weiterentwickeln, bedeutet das nicht, dass sie auch noch für die Gegenwart gültig wären.
Vielleicht mag Ihnen das bisher gesagte, sehr weltlich und intrigenreich vorkommen, doch bitte beachten Sie immer dabei, dass zu allen Zeiten der Blick hinter die Kulissen Fakten offenbarte, die dem oberflächlichen Betrachter stets als übertrieben und unglaubwürdig erscheinen mögen - die trotzdem aber reale Tatsachen sind, und über die der unmittelbar Betroffene wohl kaum freiwillig sprechen wird.
Gleichzeitig ist dabei auch noch zu beachten, dass die überwältigende Mehrheit der Zeugen Jehovas, mit diesen Machenschaften nicht identisch ist! Das Gesagte trifft hauptsächlich auf ihre Leitung zu, die WTG! Die Handlungsweise der Zeugen Jehovas als solche, ergibt sich fast ausschließlich aus religiöser Überzeugung, wobei sie allerdings wenn auch unbewusst, für verderbliche Ziele missbraucht werden.
Soviel erst einmal als einleitende Gedanken, um die spezielle Situation der Zeugen Jehovas in der DDR, sowie in den anderen sozialistischen Staaten, besser verständlich zu machen.
"Bessere Christen"?
Wenn wir jetzt einmal diese politischen Hintergrundfakten beiseite lassen, dann können wir feststellen, dass durch das Motto dieser Informationstagung, der Frage nach den "besseren Christen", in Wahrheit die gesamte Problematik der Zeugen Jehovas, in einem Satz treffend veranschaulicht wird.
Schon ihre, wenn auch erst seit 1950 aufgenommene Zusatzbezeichnung, "Neue Welt Gesellschaft der Zeugen Jehovas", obwohl sie schon seit 1918 solch eine Gesellschaft sein wollen, bringt dieses Selbstverständnis markant sichtbar, zum Ausdruck.
Das Problem dabei ist nur, diesen exklusiven Anspruch, durch überzeugende Taten unter Beweis zu stellen, woran es, wenn wir den Missionseifer der "Zeugen" einmal unberücksichtigt lassen, in jeder Beziehung mangelt.
Nicht überzeugende Taten sind es, die als Beweis dafür herangezogen werden, sondern eine verallgemeinernde, unsachgemäße Kritik, ist die Begründung für ihre Behauptung, besser, urchristlicher und bibelgenauer als alle anderen zu sein.
Interessant dabei ist es auch festzustellen, dass die WTG, sicherlich auch um diesen Anspruch zu dokumentieren, sich in besonderem Maße befleißigt, wenn es um für sie dienliche Fakten geht, sich als betont wissenschaftlich darzustellen, obwohl sie andererseits aber auch willens ist, wenn ihre Dogmen gefährdet sind, wissenschaftliche Erkenntnisse als ungenau abzutun. Wo jedoch die Möglichkeit besteht, mit wissenschaftlichen Argumenten zu arbeiten, da nutzt sie diese Möglichkeit in jeder Beziehung für sich aus.
Pseudowissenschaftlich
Neben vielen anderen Büchern, wird dies auch treffend durch das WTG Buch "Dein Wille geschehe" markant veranschaulicht. Um als Kern zu "beweisen", dass Gott die bestehenden Weltmächte "demnächst" endgültig vernichtet, werden langatmige Abhandlungen über einzelne führende Nationen früherer Zeiten gebracht, so das man fast glauben könnte, ein "wissenschaftliches "Werk" zu lesen, wenn nicht einige grobe Ungereimtheiten dem widersprechen würden.
Das besondere dabei ist, dass die vergangenen und gegenwärtigen Nationen stets in eine verallgemeinernde Schablone vom "Nord- und Südkönig" hineingetan werden. So bilden beispielsweise - wenn man dieser Auslegung Gefolgschaft leistet -, dass kaiserliche Deutschland, die Hitlerdiktatur und die Sowjetunion, den "neuzeitlichen Nordkönig".
Sicherlich mag solcherlei leichtfertiger Umgang mit historischen Tatbeständen für die Wachtturmgesellschaft eine "erwiesene Tatsache" sein, doch ist dem wirklich so?
Kennzeichnen sich diese drei Staaten nicht gerade durch ihre entgegengesetzten Gesellschaftsstrukturen?
Eine Monarchie, eine auf "Herrenmenschen" ausgelegte nationale Diktatur und eine antiimperialistische Nation, haben auf vielerlei Gebieten so entgegengesetzte Merkmale, dass es im äußersten Grade verantwortungslos ist, sie pauschal über einen Kamm zu scheren, denn ganz so einfach liegen die Dinge wohl doch nicht!
Für den - und das trifft auf die meisten Zeugen Jehovas zu - unkritischen Leser solcher Literatur, vermag die Aufzählung schier unendlich erscheinender geschichtlicher Fakten dabei, eine hohe moralische Bedeutung haben, wenn er feststellt, dass für einen in einem Satz zusammenfassenden Gedanken, vielerlei historische Begebenheiten als Beleg herangezogen werden. Im Bewußtsein dessen, dass dieselben Geschichtsberichte auch von weltlichen Forschern verkündet werden - was der Durchschnittsleser sowieso nicht nachzuprüfen vermag - mag er bereit sein, alles gesagte als "die Wahrheit" zu akzeptieren und auf diese Weise selbst die fundamentalen Geschichtsfälschungen und tendenzierte Verallgemeinerungen, die darin enthalten sind, zu übersehen.
Geschichtsfälschungen
In der Tat, einer der wichtigsten Hauptpfeiler der Wachtturmreligion - ihre Endzeitberechnungen - basieren auf konkreten Geschichtsfälschungen, dessen sich Jehovas Zeugen aufgrund der als schmückendes Beiwerk beigegebenen historisch-wissenschaftlichen Berichte, gar nicht bewusst werden.
Das wichtigste aller Wachtturmgeschichtsdaten, dass Jahr 607 v. Chr. ist ein gravierendes Beispiel dafür, denn es bildet das Ausgangsdatum für die grundlegende 1914 n. Chr. Theorie der Wachtturmgesellschaft. 1914 sei "Gottes Königreich" im Himmel aufgerichtet worden, weil in jenem Jahr die "Zeiten der Heiden oder Nationen" geendet hätten die auf 2520 Jahre vom Jahre 607 v. Chr. an, beziffert werden. Das ursprünglich einmal die Aufrichtung des "Königreiches Gottes" für 1874 im Himmel und für 1914 auf Erden von der WTG angekündigt war, wird dabei allerdings bewusst in Vergessenheit gebracht, denn die gegenwärtige Auslegung besagt, "Gottes Königreich" sei 1914 im Himmel aufgerichtet und wird 1975 oder 1996 auch auf Erden zu herrschen beginnen, wobei das sicherlich nicht die letzte Auslegung dazu sein wird.
Was das Ausgangsdatum 607 v. Chr. betrifft, dass als Datum der Zerstörung Jerusalems angegeben wird, so wird von allen anderen Geschichtsforschern für das gleiche Geschehnis das Jahr 586/87 v. Chr. angegeben, wie das unter anderem aus den Zeittabellen der Bibelübersetzungen von Luther, Menge, Rießler, sowie der Zürcher und der Elberfelder Übersetzung ersichtlich ist. So hat sich die Wachtturmgesellschaft schuldig gemacht, geschichtliche Tatbestände in ihren Publikationen zu verfälschen, um sie für ihre spekulativen Theorien nutzbar zu machen!
Leider ist das nicht, dass einzigste Beispiel dieser Art. Eine dunkle Geschichte in diesem Zusammenhang, bildet auch die Wachtturmverkündigung über das Jahr 1925, die von der WTG heute, völlig als ein Tabu behandelt wird.
Nachdem das erwartete "Königreich Gottes" im Jahre 1914 ausblieb und die Verschiebung desselben auf 1916 und 1918 nicht mehr die Enttäuschung vieler "Bibelforscher" zu kompensieren vermochte, fing der Wachtturmpräsident Rutherford erstmalig im Jahre 1918 damit an, zu verkünden; dass Millionen der damals Lebenden nicht mehr zu sterben brauchen, weil als "helleres Licht von Jehova" verstanden, im Jahre 1925 u. Z. dass große "Jubeljahrgegenbild" erwartet wurde, in dem die alten Patriarchen Abraham, Isaak, Mose usw. von den Toten auferstehen würden, um dann zusammen mit der Wachtturmgesellschaft eine neue, eine Supraweltregierung zu bilden die in einer 1000jährigen Regierungszeit, die Erde in ein "Paradiies" verwandeln würde.
Als Begründung dafür wurde angeführt, nach 3500 Jahren gleich 70 x 50 Jubeljahren der Israeliten - da beide Zahlen als biblisch bedeutungsvoll betrachtet wurden - sollte dies das große Jubeljahrgegenbild sein. Als Ausgangsdatum führte Rutherford an, im Jahre 1575 v. Chr. sei die Nation Israel in Kanaan eingezogen. Von dort an zählten die alle 50 Jahre stattfindenden Jubeljahre der Israeliten.
Auf diese Weise kam das 1925 Datum zustande, obwohl Rutherford sicherlich bekannt sein mußte, dass die Daten der Geschichtsforscher dafür, zwischen 1200 - 1400 v. Chr. Schwankten.
Offensichtlich handelt es sich hierbei um eine reine Zweckkonstruktion, die aus dem Grunde geschaffen wurde, um die durch Enttäuschung, Spaltungen und widrige Umstände erheblich dezimierte Organisation, wieder durch einen neuen ideellen Anreiz lebensfähig zu machen.
Sicherlich kann man vielleicht für die Menschen, die den Fehler machten, diese bewußten Unwahrheiten zu glauben, vielleicht nur ein mitleidiges Lächeln empfinden.
Doch ist damit diese Angelegenheit geklärt?
Das ist ganz bestimmt nicht der Fall!
Wer waren -oder besser gesagt - wer sind auch in der Gegenwart noch diese Menschen, die da offensichtlich einer Fata Morgana nachfolgen, die bereit sind, dafür ihre Zeit, ihre Gesundheit, ihre wirtschaftliche Zukunft, ja wenn es sein muss, sogar ihr Leben zu opfern?
Kann man diesen Menschen für die unausbleibliche Enttäuschung selbst die Schuld geben?
Möchten wir nicht den Fehler machen das zu tun, denn die ganze Angelegenheit hat weit vielschichtigere Ursachen.
Wohl gibt es eine beträchtliche Anzahl Menschen speziell von der älteren Generation, die durch widrige Umstände in solchen Thesen einen festen Halt finden, der ihnen durch ihre Umwelt - nicht bloß durch sich selbst - oft versagt worden ist.
Andererseits gilt es auch zu fragen, wer setzt denn solche verantwortungslosen Thesen in die Welt, sind es die einfachen Zeugen Jehovas?
Oder ist es die Wachtturmgesellschaft!
Offensichtlich ist sie es doch, die ihre bewußten Zwecklügen mit allerlei pseudowissenschaftlichem Beiwerk umgibt, so das es für den einfachen "Zeugen" normalerweise schwer ist, sie zu durchschauen.
In verantwortungsloser Weise nutzt sie das Sehnen nach Gerechtigkeit, die Bereitschaft, die edlen christlichen Gedanken der Evangelien, im täglichen Leben zu beherzigen, für ihre rein egoistischen Ziele aus.
Für die verantwortlichen Köpfe der Wachtturmgesellschaft, erweist sich, dass christliche Hauptfundament, die Nächstenliebe, als eine willkommene Tarnung, für ihre Ambitionen, wenn möglich von einer unbedeutenden Sekte, zu einer bedeutenen Macht zu werden, wobei für sie die Sorgen und Nöte ihrer Schafe von untergeordneter Bedeutung sind.
Solche Manager religiöser Art, von bester kapitalistischer Schule, verdienen es, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln, aufs entschiedenste bekämpft zu werden, solange sie nicht bereit sind, Christen im wahren Sinne des Wortes zu sein.
"Babylon die Große"
Nicht nur die Pseudowissenschaftlichkeit, bildet eines ihrer Kriterien, auch ihre Taktik, die Realitäten in verallgemeinernde Schablonen hineinzufügen, ist etwas, was von ihrer Gewissenslosigkeit Zeugnis ablegt.
Ihr Verhältnis zu den anderen Religionsgemeinschaften wird sehr treffend durch den Titel eines ihrer vielen Bücher veranschaulicht - "Babylon die Große ist gefallen, Gottes Königreich herrscht" - Die Frage nach all den anderen Gemeinschaften, beantwortet sie mit der Bemerkung - sie bilden "Babylon die Große", die Hure, die von Gott durch die weltlichen Nationen als Werkzeug, vernichtet werden sollen, während die "Neue Welt Gesellschaft" den einzig rechtmäßigen Repräsentanten Gottes auf Erden bilden.
Wohl kündet sie in weiser Voraussicht, dass ihre Gewissenslosigkeit nicht ohne Folgen bleiben wird, ihren Anhängern einen "unmittelbar bevorstehenden Angriff Gogs von Magog" - von 'Satan dem Teufel' - auf ihre Organisation an, meint jedoch, dass dieser in die Vernichtung ihrer Feinde umschlagen würde.
Schwarz - weiß Malerei
Um sich selber stets ins "rechte Licht" zu stellen, werden alle progressiven Bestrebungen der anderen Gemeinschaften von der WTG stets in verallgemeinernden Schwarz-weiß Konturen interpretiert, wobei sie sogar nicht davor zurückschreckt, sie als das "Werk des Teufels" darzustellen!
Als Beispiel dazu, sei jetzt wortwörtlich ein Absatz zitiert, aus einem öffentlichen Vortrag des höchsten WTG Vertreters in Deutschland, des Konrad Franke.
Er sagte auf den Bezirksversammlungen 1966 in Essen und Nürnberg:
"Personen die nicht glauben, dass Satan und seine Dämonen aus den Himmel hinausgeworfen wurden, weil sie es nicht gesehen haben und weil sie keine Dämonen auf der Erde umhergehen sehen fragen wir:
Ist seit dem Ende des ersten Weltkrieges im Jahre 1918 für die Nationen eine Besserung eingetreten?
Machte dieser Krieg, wie es die Kriegspropaganda verheißen hatte, den Kriegen tatsächlich ein Ende?
Und hat er der Welt die Demokratie, dass heißt die Demokratie westlichen Stils gesichert?
Erfüllte der Völkerbund den in seiner Satzung festgelegten Zweck?
Diente er der Erhaltung des Weltfriedens und der Weltsicherheit?
Haben die Fortschritte auf wissenschaftlichen oder medizinischem Gebiet die Welt glücklicher gemacht?
Haben Psychologen und Soziologen das sittliche Niveau der Welt gehoben?
Sind durch die Zusammenschlüsse von Glaubensgemeinschaften, die Gründung nationaler Räte der Kirchen, die Schaffung eines ökumenischen Rates der protestantischen Kirchen, die Feier eines heiligen Jahres im Jahre 1933 und anderer religiöser Jubeljahre, sowie durch die erst vor kurzem durchgeführten 4 Sessionen des 2ten Vatikanischen Konzils in Rom, Frömmigkeit, Gottergebenheit und Brüderlichkeit unter den Angehörigen aller Rassen gefördert worden?
Oder ist das Gegenteil der Fall?
Erfüllt sich das, was die Stimme aus dem Himmel vorhergesagt hat, nämlich 'Wehe der Erde und dem Meer'?
Sieht es so aus, als ob wir in absehbarer Zeit von diesen Wehen befreit würden?
Oder nehmen Irreführung, Betrug und Lügenpropaganda sowie Unklarheit und Verwirrung auf religiösem Gebiet immer mehr überhand?
Breitet sich statt des Geistes des allein wahren und lebendigen Gottes der Geist der Dämonen aus, und das sogar in der Christenheit? Ein Geist, der die Menschen veranlaßt, sich Gottes messianischen Königreich blindlings zu widersetzen?
Wenn wir die Entwicklung und Zustände in der Welt ehrlich beurteilen, dann können wir die letzten Fragen nur mit Ja beantworten."
Ohne jetzt aus Zeitgründen die einzelnen Aspekte dieser Ausführung zu widerlegen, was durchaus möglich und notwendig ist, kann zusammenfassend festgestellt werden, dass von der WTG alle auf eine fortschrittliche Weiterentwicklung ausgerichtete Bemühungen, so unvollkommen wie sie auch sein mögen, von ihr pauschal als "Werk Satans" abgetan werden, wobei der indirekte Gedanke dabei ist; dass die WTG sich als "einzig vernünftige Alternative" darzustellen versucht.
Für sie ist die Verteufelung offensichtlich eine Notwendigkeit, um in Ermangelung eigener auf den Evangelien beruhender Attraktivität, eine Erklärung zum proselytischen Wirken bei Gemeinschaften zu haben.
In der Tat, der Proselytismus, der auch bei den anderen Sekten und Gemeinschaften angetroffen wird, ist jedoch bei den "Zeugen" in ganz besonders starken Maße ausgeprägt.
Wenn andere Gemeinschaften in der Hauptsache zu gewissen glaubensmäßigen und ethischen Taten anleiten, so werden die Mitglieder der "Neuen Welt Gesellschaft" fast ausschließlich für das Ziel ausgerüstet, unter allen Umständen möglichst viele neue Mitglieder zu gewinnen, deren Aufgabe ebenfalls im "missionieren" besteht, was, wenn es nach dem Willen der Wachtturmgesellschaft gehen würde, zu einer Schraube ohne Ende - zur Wachtturmweltherrschaft führen würde.
Um die dafür notwendige theologische Grundlage zu haben, versteht es die "Neue Welt Gesellschaft", außer allen möglichen sich jeweils ergebenden subjektiven Schwächen der einzelnen Gemeinschaften, einen bestimmten Themenkreis als ständige proselytische Ausgangsbasis zu benutzen.
Ihre beliebtesten Themen, um andere Gemeinschaften als Irrlehrer abtun zu können, bilden insbesondere die Trinitätslehre, die Lehre von einer unsterblichen Kleinkindertaufe, die Blutfrage, der Wehrdienst, das Weihnachtsfest, der Gottesname, und die entmythologisierenden Bestrebungen der modernen Theologie.
Dreieinigkeit
Was die Trinität oder Dreifaltigkeitslehre betrifft, die ja wohl ein Grundbestandteil fast aller etablierten christlichen Kirchen und Gemeinschaften ist, so wird dieselbe von der Wachtturmgesellschaft als vom Heidentum übernommen, abgetan.
Ihre Auffassung dazu ist, dass die Trinität, als Kompromiss mit der römischen Religion von dem Pontifex maximus Konstantin, im Jahre 325 u. Z. als christlich angenommen wurde, obwohl sie schon in der ägyptischen und babylonischen Religion verankert sei.
Sie glaubt, dass diese Lehre nicht durch die Bibel bestätigt wird, sondern das die Bibelaussagen dass Gegenteil beinhalten.
Als entsprechende Bibelzitate, zitiert nach der Elberfelder Bibelübersetzung, führt sie unter anderem aus:
5. Mose 6:4 "Jehova, unser Gott, ist nur ein Jehova"
Johannes 14:28 "Der Vater ist größer als ich
Die Gegenargumentation darauf, speziell der Vers 1. Joh. 5:7
"Denn drei sind es, die Zeugnis geben im Himmel: der Vater, das Wort und der heilige Geist; und diese drei sind eins" - wird von der WTG als unechter Bibelvers abgetan.
Beachtenswert ist dabei auch, dass solche theologischen Unterschiede, von den Zeugen Jehovas oftmals künstlich betont werden, so das es notwendig ist, darauf aufmerksam zu machen, damit sie bei möglichen Gesprächen mit Zeugen Jehovas oder solchen, die von ihnen beeinflusst werden, auf diese Fakten vorbereitet sind, wobei natürlich nicht eine bis ins letzte Detail ausgeklügelte Gegenantwort gegeben werden kann.
Diese Fragen können aus Zeitgründen jetzt nur kurz gestreift werden.
Grundsätzlich wäre zur Trinitätsstreitfrage Titus 3:9 zu empfehlen, zitiert nach der Neuen Welt Übersetzung:
"Doch meide törichte Streitfragen und Geschlechtsregister und Zank und Streitigkeiten wegen des Gesetzes, denn sie sind nutzlos und nichtig."
In der Tat, es gibt wichtigere Fragen zu klären, als wie Fragen dieser Art, die keinerlei Gegenwartsbezogenen Charakter tragen.
Seele
Was die Lehre von einer unsterblichen Seele, die nach dem Tode im "Himmel" oder einer "Hölle" irgendwie weiter existieren soll, betrifft, so wird auch diese von den "Zeugen" grundsätzlich abgelehnt.
Ihre Auffassung von der Hölle oder dem Hades ist, dass dieser den natürlichen Tod versinnbildlicht, einen Tod im buchstäblichen Sinne des Wortes. Ein Weiterleben nach dem Tod gibt es für sie nicht, außer einer "demnächst" bevorstehenden allgemeinen Auferstehung - ein "demnächst", dass schon etliche male verschoben wurde.
Als entsprechende Bibelstellen werden zitiert:
1. Mose 2:7 "Der Mensch wurde eine lebendige Seele"
Hesekiel 18: 4, 20 "Die Seele welche sündigt, die soll sterben"
Gemäß der WTG Auffassung, ist der Mensch eine Seele, dass Leben, dass nicht etwas getrenntes von seinem fleischlichen Körper ist.
Inwieweit Ihre Auffassung damit übereinstimmt, mögen Sie bitte selbst beurteilen.
Beachtenswert ist auch, dass diese Frage ebenfalls ein beliebtes Streitthema der "Zeugen" darstellt.
Taufe
Zur Tauffrage wäre zu sagen, dass die "Zeugen" die Kleinkindertaufe grundsätzlich als sinnlos und ungültig ablehnen. Ein Christ ist für sie nur der, der sich bewusst ihrer Gemeinschaft anschließt und dies durch die Taufe versinnbildlicht.
Die Taufe besitzt für sie kaum Sakramentscharakter, sie wird hauptsächlich als feierliche Pflichtübernahme zum proselytischen verkündigen des Wachtturmevangeliums verstanden.
Neuerdings läßt die WTG sich das auch noch dokumentarisch vom Täufling bescheinigen. Weitere Ausführungen dazu, mögen jetzt nicht erforderlich sein, da ja auch in der Evangelischen Kirche, die Tauffrage wieder an aktuellem Gesprächscharakter gewonnen hat.
Blut
Die Blutfrage unter Hinweis auf Apg. 15: 28, 29 sowie den entsprechenden Parallelstellen des Alten Testaments, dass bei den "Zeugen" als "Hebräische Schriften" bekannt ist. Diese Blutfrage also, die in der Empfehlung besteht, sich der Götzenopfer, des Ersticktem und des Blutes zu enthalten, wird von der Wachtturmgesellschaft in besonders extremer Weise interpretiert. Nicht nur, dass sie außer dem Verbot kein Blut zu essen auch fordert, Medikamente, Lebensmittel, Gebrauchsgüter usw. abzulehnen, die evt. Teilsubstanzen des Blutes enthalten. Nicht nur das, sie geht sogar soweit, den Glauben zu schüren: "Gott erwarte, wenn die Frage entsteht, Tod oder Lebensrettung durch Bluttransfusion", dass es dann richtig wäre, den Tod vorzuziehen!
Offensichtlich stellt diese extreme Position eine bewusste Taktik dar, künstlich Märtyrer zu schaffen und sich durch die empörende Kritik der Öffentlichkeit, eine makabre Publicity zu schaffen. Die WTG erreicht dadurch, dass Menschen die sich normalerweise um sie nicht kümmern würden, bei Vorsprachen der "Zeugen" sich mit ihnen in ein Streitgespräch einlassen, und so die WTG Lehren kennenlernen, die sie sonst normalerweise nicht zur Kenntnis nehmen würden.
Die bei der Blutfrage sichtbar werdende Märtyrertaktik, ist auch auf etlichen anderen Gebieten anzutreffen, sie stellt einen festen Bestandteil der Wachtturmreligion dar, getreu dem im Gegensatz zum Gebot der Nächstenliebe stehenden Grundsatz, "dass nur verfolgte Christen, gute Christen sind."
Wer diese Hintergründe der Wachtturmstrategie öffentlich aufdeckt, der darf sich allerdings nicht wundern, dass die Wachtturmgesellschaft alles daran setzen wird, solche Kritiker die sie bis auf den Grund durchschaut haben, wenn möglich mundtot zu machen.
Die Erfahrungen des ehemaligen WTG Mitarbeiters William Schnell in seinem Buch "Dreißig Jahre Sklave des Wachtturms", liefern eine Menge von Beispielen dafür.
Um nochmals auf die Blutfrage zurückzukommen. Was sie betrifft, so ist in diesem Zusammenhang auch die Bibelstelle 1. Mose 9:1-7 interessant, wo aus dem Zusammenhang ersichtlich ist, dass jenes Verbot erlassen wurde, um die unnötige Vergeudung von menschlichem oder tierischem Leben zu verhindern. Der Mensch ist also nicht des Verbotes wegen da, sondern das Verbot um des Menschen willen. Kein unnötiges Blut zu vergießen bedeutet also auch, sektiererische Buchstabenauslegungen abzulehnen, dessen sich die Wachtturmgesellschaft schuldig gemacht hat.
Wehrdienst
Ein weiteres heikles Thema mit Märtyrercharakter, bildet offensichtlich auch die Wehrdienstfrage. Was sie betrifft, so ist dies doch wohl in erster Linie als eine persönliche Gewissensentscheidung zu betrachten. Persönlich würde ich vor jedem, der glaubt aus ethischer Verantwortung heraus, aus freien Stücken meint denselben ablehnen zu müßen, den Hut ziehen. Andererseits kann man aber auch nicht darum herumkommen, zuzugeben, dass die politischen Verhältnisse in der Welt, nun leider denselbigen notwendig machen.
Es sei hierbei auch einmal die Frage aufgeworfen, würden Christen nicht weit mehr erreichen, wenn sie sich aktiver für den Frieden und die Verständigung engagierten, als wie durch die Dienstverweigerung, die wohl doch immer nur das Werk einiger weniger bleiben wird?!
Auch diese Frage sollte nicht unbeantwortet bleiben. Aber wie gesagt, dass ist eine persönliche Gewissensentscheidung die man bei den Zeugen Jehovas anerkennen muss, obwohl ihre Motive anderer Art sind.
Ihre Motive kommen auch dadurch zum Ausdruck, dass sie grundsätzlich jeglichen Wehrersatzdienst ganz gleich welcher Art, ebenfalls ablehnen, weil sie sich als "Gesandte von Gottes Königreich" betrachten und glauben, deshalb diplomatische Immunität für sich in Anspruch nehmen zu können. Eine äußerst unrealistische Position, wie die Tatsachen es zeigen. Und so erweist sich auch hierbei einmal mehr, dass Ziel der WTG, künstlich Märtyrer zu schaffen, als verantwortliches Motiv dabei.
Offensichtlich herrscht bei vielen Zeugen Jehovas, wegen der Ersatzdienstverweigerung, ein beträchtliches Unbehagen, wobei allerdings viele bemüht sind, sich das äußerlich nicht anmerken zu lassen, um nicht evt. von den anderen als "Glaubensschwach" degradiert zu werden, denn die WTG versäumt es nicht, solchen "Glaubensschwachen", ihre Mißbilligung empfindlich verspüren zu laßen.
Diese alles andere als wie edel zu nennenden Motive der Wachtturmgesellschaft in der Wehrdienstfrage, stellt für sie durchaus kein Ruhmesblatt dar.
So hat sie beispielsweise während des zweiten Weltkrieges in der Schweiz, dem fast einzigem Land wo sie damals in Mitteleuropa legal wirken konnte, als die Superpatrioten jenes Landes begannen aktiv gegen sie Stellung zu nehmen, ihre eigenen Grundsätze über die Wehrdienstfrage beiseite gelegt, um so einem möglichen Verbot zu entgehen" ("Ich war Zeuge Jehovas", S. 77, 78).
Hierbei offenbarte sie ihre eigentliche Gesinnung, nämlich, dass der Grundsatz "der Zweck heiligt die Mittel", auch für sie das eigentliche A und O ist, auch wenn sie das öffentlich noch so lautstark bestreiten mag.
Vielleicht ist es in diesem Zusammenhang auch interessant zu wissen, dass die Eltern des früheren amerikanischen Präsidenten Eisenhower, Zeugen Jehovas waren. Eisenhower war Oberkommandierender General im zweiten Weltkrieg und zeichnete auch für den Koreakrieg während seiner Amtszeit mitverantwortlich.
Weihnachten
Was das Weihnachtsfest betrifft, so wird dieses von der WTG auch grundsätzlich abgelehnt. Weihnachten wurde von der heidnischen Sonnenwendfeier übernommen und Jesus wurde nicht am 24. Dezember, sondern zirka Anfang Oktober geboren. Gemäß dem Lukas Evangelium Kapitel 2, konnte die darin erwähnte allgemeine Einschreibung nicht im Dezember zur Regenzeit stattgefunden haben, weil das bei den ohnehin von Revolutionsgedanken gegen das römische Joch beflügelten Juden, auf Widerstand gestoßen wäre. Überdies wird berichtet, dass zur selbigen Zeit Hirten auf freiem Feld des Nachts Wachen hielten bei ihren Herden, was ebenfalls für die Regenzeit nicht zutreffend sein könne. Das sind in groben Zügen, die Hauptgedanken der diesbezüglichen Wachtturmargumentation.
Sicherlich sind diese Zeugenargumente nicht so ohne weiteres von der Hand zu weisen. Andererseits wäre darauf sinngemäß mit 2. Kor. 3:6 zu antworten nämlich, dass der Buchstabe tötet, der Geist aber lebendig macht.
Es kommt immer ganz darauf an, was man unter Weihnachten versteht. Wenn es lediglich als eine gefühlsbetonte Kulthandlung aufgefaßt wird, dann kann man darüber geteilter Meinung sein. Wenn man jedoch bemüht ist, es als eine geistige Besinnung zum Nachdenken über die Probleme unserer Zeit zu betrachten, auch darüber, wie weit wir doch vom christlichen Friedensideal entfernt sind, dann können die Fragen nach dem Ursprung des Weihnachtsfestes, nur eine untergeordnete Bedeutung spielen.
Wie sagte doch Jesus in einem anderen Zusammenhang bezugnehmend auf den Sabbat treffend in Markus 2: 27: "Der Sabbat ist um des Menschen willen und nicht der Mensch um des Sabbats willen." Ähnliches wird wohl auch für das Weihnachtsfest gelten.
Gottesname
"Ihr seid meine Zeugen spricht Jehova". Mittels dieser Bibelstelle aus Jesaja 43:20 zitiert nach der Elberfelder Bibelübersetzung, begründen Jehovas Zeugen als weiteres Argument ihren seit 1931 geführten Namen und haben damit unter Hinweis auf die mangelnde Verwendung des Namen "Jehova" oder "Jahwe" im kirchlichen Sprachgebrauch, einen weiteren Grund, diese als Abtrünnige und Irrlehrer zu diffamieren.
Sicherlich wird die Tatsache, dass dieser Name in den Urmanuskripten der Bibel nur im Alten nicht aber im Neuen Testament enthalten ist, mit hauptverantwortlich dafür sein. Hinzu kommt noch, dass sich viele namhafte Bibelübersetzer, die rein Übersetzungsmäßig gesehen unberechtigte Freiheit herausgenommen haben, diesen Namen auch im Alten Testament mit "Herr" wiederzugeben, obwohl die hebräischen Ursprungswörter für "Jahwe" und "Herr" grundverschieden sind.
Sicherlich wäre es empfehlenswert, wenn im kirchlichen Sprachgebrauch, soweit es sich um Bibelzitate aus den hebräischen Schriften handelt, der Name Jahwe auch dort verwendet wird, wo er in den Urmanuskripten enthalten ist, denn nur so wird es möglich sein, der diesbezüglichen Wachtturmargumentation zu begegnen, denn die Erfahrung zeigt, dass Christen, die in ihren bisherigen Kirchen den Namen Jahwe oder Jehova nicht kennenlernten, sondern erst durch Jehovas Zeugen, sich schon auf dem halben Wege befinden, auch eines Tages ein Zeuge Jehovas zu sein.
Interessant ist es in diesem Zusammenhang auch festzustellen, dass die Wachtturmgesellschaft sich schon genötigt sah, zuzugeben, wenn sie von sachkundigen Außenstehenden darauf aufmerksam gemacht wurde, dass die Aussprache des hebräischen Tetragrammatons, dass sie als "Jehova" deuten, ungenau ist und das die Ausspracheart "Jahwe" genauer ist. Jedoch der Mut, ihre eigene Erkenntnis in die Tat umzusetzen und sich demgemäß in "Jahwes Zeugen" umzubenennen, der fehlt auch ihnen!
Das Bibelverständnis der WTG
Diese Erfahrung ist auch deshalb interessant, weil die Wachtturmgesellschaft versucht, von Ausnahmen abgesehen, für alles was sie sagt, mit irgendwelchen Bibelstellen zu argumentieren, wobei die Frage ob der Zusammenhang die Verwendung der entsprechenden Bibelstellen in anderen Beziehungen überhaupt, gestattet, für sie von untergeordneter Bedeutung ist, sie sich jedoch in der Frage des Gottesnamens selbst der bewußten Ungenauigkeit überführt!
Auf ein vereinfachendes Bild gebracht, ist für Jehovas Zeugen die Bibel ein Kuchenteig, der in jeder gewünschten Weise unter dem Motto der "göttlichen Inspiration", geformt werden kann. Extrem gesprochen, haben für sie die endlosen jüdischen Geschlechtsregister aus dem Alten Testament, die gleiche Bedeutung für die Gegenwart, wie irgendwelche Aussagen aus der Offenbarung. Wenn als weiteres Beispiel, in 4. Mose 22 davon die Rede ist, dass ein Engel Jehovas zu Bileam geredet hat, durch einen Esel, dann ist das für sie ebenfalls eine buchstäblich zu verstehende "Wahrheit", weil ja der Apostel Petrus in seinem zweiten Brief, Kap. 2: 15,16 darauf bezugnimmt.
Traditioneller Glaube
Gestatten Sie mir dazu ein persönliches Wort. Wenn man von frühester Kindheit an, in die Wachtturmreligion hineingewachsen ist, also nicht aus eigenem suchenden Antrieb heraus zum Zeugen Jehovas wurde, dann ist man genötigt bis zu einem gewissen Grade solcherlei Legenden als bare Münze zu akzeptieren, obwohl dabei immer ein gewisses Unbehagen besteht. Wenn jedoch einmal der Tag kommt, und er wird früher oder später kommen, an dem man erkennt, wie die Wachtturmgesellschaft auch auf anderen Gebieten, z. B. der Endzeitthesen, mit der Bibel manipuliert, dann ist der Zündfunke gelegt, so war es jedenfalls bei mir, der das ganze zur Explosion bringt. Dann sind die Zeiten ein für allemal vorbei, wo man noch bereit war, die mythologischen Aussagen der Bibel kritiklos zu akzeptieren. Die Zeit der gläubigen Bibelfrömmigkeit weicht dann der Zeit, in der nur noch rationale Argumente Gültigkeit haben!
Sicherlich ist das nicht immer so. Viele versuchen sich gerade dann, hinter anderen mythologisch-transzendenten Aussagen der Bibel zu verbarrikadieren. Ob sie dabei glücklicher werden? Wenn man ihre diesbezüglichen Gedanken weiter durchdenkt, dann kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, dass Weltfremdheit ihr Panier ist.
Interessant empfinde ich in diesem Zusammenhang eine Aussage eines ehemaligen Zeugen Jehovas aus Westdeutschland, der in seinem Buch "Vom Zeugen Jehovas zum Zeugen Jesu Christi" sinngemäß zum Ausdruck bringt, dass er sich genötigt sehe, nicht alle ihm bekannte Fakten über die Wachtturmgesellschaft zu veröffentlichen, weil er sonst befürchte, dass der Glaube darunter leiden könne.
In der Tat, diese Befürchtung hat ihre Berechtigung.
Es kommt eben immer darauf an, was man unter Glauben versteht. Wenn Glauben als die traditionelle Bibelfrömmigkeit verstanden wird, wie sie schon vor hundert oder zweihundert Jahren üblich war, dann allerdings, hat Hans Jürgen Twisselmann mit seiner Befürchtung recht.
Wenn jedoch christlicher Glaube als das zeitgemäße eingehen auf Gegenwartsfragen verstanden wird, als das Engagement für die Menschlichkeit, in einer säkularen Welt, die subjektiv und oftmals auch objektiv, noch sehr weit davon entfernt ist, dann können solcherlei Befürchtungen nur eine untergeordnete Bedeutung spielen, obwohl natürlich, darüber bin ich mir im klaren, viele Theologen eine gegenteilige Meinung dazu vertreten.
Moderne Theologie
Mit Fragen dieser Art, ergibt sich auch unmittelbar die Frage nachdem Verhältnis, dass man zur sogenannt modernen Theologie hat, was wohl eines der heißesten Eisen darstellt, die gegenwärtig in der evangelischen Kirche diskutiert werden. Offensichtlich sind es einige engagierte jüngere Theologen der Universitätsfakultäten, die auch für die Öffentlichkeit sichtbar, den Stein ins Rollen gebracht haben, indem sie unter dem Motto: "Umrisse einer neuen Kirche", einige äußerst interessante und fortschrittliche Gedanken dazu diskutierten. Es scheint wohl das tragische Schicksal solcher progressiven Kräfte zu sein, dass sie auf die fast einhellige Ablehnung ihrer Gedanken durch die ältere etablierte Theologengeneration gestoßen sind, wie dies sehr markant sichtbar wurde, in einer abschließenden Fernsehdiskussion zu diesem Thema. Sehr harte Worte fielen dabei.
Von Selbstauflösung der Kirche war die Rede, von einer für traditionelle Begriffe unzulässigen Umdeutung des Evangeliums und dergleichen mehr. In der Tat, kann man hierbei sehr geteilter Meinung sein.
Als Außenstehender möchte ich gerne einmal die Frage aufwerfen: Wer fördert denn in Wahrheit die Selbstauflösung der Kirche, wer ist denn dafür verantwortlich, dass sich viele fähige Köpfe von der Kirche distanzierten? Sind es vielleicht nicht sogar die, die da dem buchstabenmäßigen Biblizismus das Wort reden, für die jegliche Entmythologisierung eine "Ketzerei" höchsten Grades ist?!
Von Jesus wird am Ende seiner Bergpredigt berichtet, die ja auch ein offener Angriff gegen die traditionellen Vorstellungen und Überlieferungen seiner Zeit war, dass er wie einer lehrte, der Gewalt hat, und nicht wie die Schriftgelehrten! (Matthäus 7: 28, 29)
Würde diese Feststellung, wenn man sie auf die Gegenwart überträgt, nicht auch bedeuten, dass die christliche Verkündigung auch für Außenstehende verständlich sein sollte!
Es mag für viele Theologen ungemein erhebend sein, ihre Verkündigung mit biblischer Tanszendenz zu schmücken, dass heißt mit Dingen, die das Erfahrungsvermögen der natürlichen Welt übersteigen. Ob sie damit jedoch den christlichen Grundpfeilern Menschlichkeit und Nächstenliebe einen echten Dienst erweisen?!
Wenn man sich das Anliegen der modernistischen Theologen ansieht, dann kann man es vielleicht als den Versuch deuten, sich in unserer heutigen ohne Zweifel auf vielen Gebieten sich in einer unglücklichen Situation befindlichen Welt, sich als aktives Weltgewissen zu engagieren, wobei im Hintergrund die Frage nach der Zukunft der Kirche Pate steht.
Es wäre in diesem Zusammenhang auch einmal interessant zu erfahren, wie diejenigen Theologen, die gegen eine konsequente Entmythologisierung des Christentums Stellung beziehen, sich ihrerseits die Perspektive der Kirche im Jahre 2000 vorstellen? Ein Zeitpunkt, den viele von ihnen wahrscheinlich nicht mehr miterleben.
Wenn eines Tages - und das scheint so wie es gegenwärtig aussieht wahrscheinlich zu sein - die Erkenntnisse der modernen Theologie in Halbheiten verflacht sind, besteht dann nicht die Gefahr, dass die Chance eines echten Neubeginns, der Christen aus der fatalen Situation, oft das Schlußlicht in einer auf Progressivität drängenden Zeit gewesen zu sein, wieder einmal vergeben ist?
Gedanken über die Zukunft
In der Tat, kirchlicherseits werden jetzt sehr ernsthafte Gedanken über die weitere Zukunft entwickelt. Das der gesamten Sektenproblematik eine immer größer werdende Bedeutung beigemeßen wird und wo es sich ermöglichen läßt, auch der ökumenische Gedanke dabei zum tragen gebracht wird, ist ein gutes Beispiel dafür. So gut und richtig wie diese Bemühungen sind, die durchaus nicht immer selbstverständlich waren. So gut und richtig wie das alles ist, trotzdem gibt es immer noch wichtige Grundsatzfragen bezüglich der weiteren kirchlichen Zukunft, wo etliche Theologen einer klaren und konsequenten Entscheidung, nach wie vor aus dem Wege gehen.
Offene Fragen
Zur besseren Veranschaulichung dessen, sei jetzt auszugsweise aus einem Artikel der "Weltbühne" vom 4. Febr. 69 zitiert, worin der Autor Henryk Keisch zu dem Thema "Eine Bibel für Atheisten" schreibt: "Ernsthaft zu bedenken ist natürlich die Frage, ob von einem Werk wie die Bibel eine Verführung zur Religion, zu Irrationalismus oder Wissenschaftsfeindlichkeit ausgehen könnte. Mir scheint eine solche Befürchtung unbegründet. Schon der Gläubige hat heutzutage größte Mühe, die abstrakte Gottesvorstellung, die unter dem Einfluß der modernen Naturwissenschaften in allen Religionen übriggeblieben ist, mit der naiven Personifizierung der Bibel in Einklang zu bringen; dem Ungläubigen gar kann die Bibel eigentlich nur Argumente zur Bestätigung seiner Ungläubigkeit liefern. Warum also heranwachsende Menschen von ihr fernhalten, als könne sie irgendeine Gefährdung des Bewusstseins bewirken? Warum nicht diese heterogene Geschichtensammlung ebenso behandeln wie den gesamten übrigen Schatz an Legenden, Mythen, Sagen, Märchen der uns überliefert ist und mit dem in aller Unbefangenheit umzugehen wir seit jeher gewohnt sind? Warum dem Pfarrer überlassen, was dem Geschichts- und Literaturlehrer gehört?"
Wie immer man auch über diese Äußerungen jetzt denken mag; sie bringt doch wenigstens die noch offenen Fragen unserer Zeit zur Sprache.
Beharrungsvermögen
Ist es denn nicht so, dass die Kirchen scheibchenweise immer wieder aufs neue traditionelle Positionen aufgeben mussten - verursacht durch ihre Umweltbedingungen? Wenn beispielsweise noch vor hundert Jahren, die Lehre einer buchstäblichen "Feuerhölle" anerkanntes kirchliches Gedankengut war, es jedoch heute nicht mehr ist, so ist dieses doch auch ein Beispiel dafür. Wer kann denn dafür garantieren, dass etliche Positionen die heute noch von den Traditionalisten als "unaufgebbar" angesehen werden, in späteren Generationen nicht ebenfalls verschwunden sein werden. Wohl sind etliche Theologen bereit zuzugeben, dass sie mit sehenden Augen oft nichts sehen und mit hörenden Ohren oft nichts hören. Aber wenn es gilt, dass zu konkretisieren, dann versagen sie dabei. ("Neue Zeit" 8. 2. 69, S. 5)
Offensichtlich glauben viele Theologen fast aller Gemeinschaften, nur auf das verzichten zu können, was die säkularen Umweltbedingungen unbedingt erforderlich machen. Sie meinen so, zu retten was zu retten ist und übersehen dabei doch, dass sie genau das Gegenteil damit erreichen, denn auch in der Bibel wird der Rat gegeben: Entweder kalt oder heiß zu sein, denn wer lau ist, der wird ausgespieen werden. (Offenbarung 3:16)
Klare Entscheidungen notwendig
Viele derjenigen, die sich von den Kirchen lossagten, was nicht unbedingt immer mit Desinteressiertheit gleichzusetzen ist, würden unter anderen Bedingungen vielleicht zu den besten Kräften der Kirchen zählen. Sicherlich enthält das Christentum auch ohne Mythologie und Transzendenz, zu der man vielleicht ein neutrales Verhältnis suchen sollte, noch genügend Elemente, die seine Existenz auch in der weiteren Zukunft rechtfertigen. Solange hierbei jedoch klaren Entscheidungen aus dem Wege gegangen wird, solange wird der Auszehrungsprozeß der Kirchen und Gemeinschaften weiter gehen und die Gefahr, dass dabei das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird, weil man es versäumt hat klar zu differenzieren, gemäß dem Grundsatz aus 1. Thessalonicher 5:21 "alles zu prüfen und das Gute zu behalten", diese Gefahr wird dadurch nicht geringer werden.
Fast alle Sekten und auch die katholische Kirche, haben sich in ihrer gegenwärtigen Form auf die traditionellen Frömmigkeitsbegriffe festgelegt, wodurch sie für kritisch denkende Menschen durchaus nicht an Attraktivität gewinnen. Wäre es nicht eine lohnende Aufgabe, für die jüngere Generation in der Evangelischen Kirche, die bereits vorhandenen Ansätze in der modernen Theologie konsequent weiter zu entwickeln und so eine echte Alternative zu bieten, die auf den Grundsätzen der Menschlichkeit, Nächstenliebe und Brüderlichkeit basiert, die auch von rational denkenden Menschen akzeptiert würde?! Sollte man nicht von der Kirche erwarten können, deren Aufgabe es doch sein sollte, stets der Wahrheit die Ehre zu geben, dass sie biblische Legenden klar und unzweideutig als das kenntlich macht was sie sind?! Fast alle Sekten versuchen, in die teilweise legendären Berichte der Bibel, mittels an den Haaren herbeigezogenen Auslegungen, einen "göttlich inspirierten Prophezeiungscharakter für die Gegenwart" hineinzulesen, wodurch sie bei aufgeklärten Menschen nur ein mitleidiges Lächeln ernten können.
Rationale Theologie
In der Tat, die Bibel ist ein heterogenes, dass heißt, ein sich aus etlichen Gegensätzlichkeiten zusammensetzendes Werk. Wo sind die Theologen, die den Mut haben, das unverblümt auszusprechen? Sicherlich wäre es töricht, wenn man aus der Erkenntnis heraus, dass die Bibel viel legendäres enthält, meinen würde, sich selbst dadurch seiner Grundlage zu berauben. Viele Jahrhunderte, hat diese Schriftensammlung, dass Denken und Handeln und die Kultur des sogenannten Okzidents, des Abendlandes in entscheidender Weise mitbestimmt. Solcherlei historische Fakten, laßen sich nicht, so mir nichts, dir nichts, durch eine abwertende Bemerkung beiseite schieben, was zu verlangen auch niemand rechtmäßig zusteht. Sicherlich wäre es daher angebracht, ihren Inhalt in einer vielleicht mehr zum neutralen und wissenschaftlichen tendierenden Weise zu verkünden. Sollte das nicht auch gleichzeitig die Chance bieten, dass Gedankengut der anderen Weltreligionen in der gleichen Weise ebenfalls mit in den engeren Gesichtskreis einzubeziehen?!
Sicherlich sind das alles Fragen, über die in der Praxis, sehr heftige Meinungsstreits entstehen können. Auch das Verhältnis zur Transzendenz bedürfte dabei, wenn man konsequent sein will, ebenfalls einer rationalen Klärung.
Zeichen der Zeit - zu spät erkannt
Für traditionelle Begriffe ist das alles natürlich der Gipfel der Ketzerei, wobei es sicherlich nicht schwer sein dürfte, dass durch entsprechende Bibelzitate zu manifestieren. Sollte dabei aber nicht auch einmal daran gedacht werden, dass wenn die Kirche, wie schon so oft in ihrer langen Geschichte, auch diesmal wieder vor klaren progressiven Entscheidungen ausweicht, dass sie sich dann einmal mehr rückblickend sagen laßen muss
- dass sie die Zeichen der Zeit zu spät erkannt hat!
Wenn auch etliche Theologen bezüglich dieser Fragen, einen gepflegten Dämmerschlaf praktizieren - die säkulare Welt, schläft bei diesen Fragen jedenfalls nicht!
Eines wäre dabei noch zu wünschen, wenn schon etliche Theologen und das nicht nur von der älteren Generation, nicht mehr mit solchen Reformgedanken Schritt halten können oder wollen, dann sollten sie doch wenigstens die Fairness und Toleranz bekunden, diejenigen der jüngeren Generation, die an solche Fragen unbeschwert herangehen können, nicht noch unnötige Steine in den Weg zu legen, wie dies oftmals auch festzustellen ist.
Toleranz ist notwendig
Die Befürchtung, dass die überwältigende Mehrheit der in ihren Traditionen erstarrten evangelischen Christen, die praktische Verwirklichung solcher Theologie oder christlicher Religionskunde, die ja in der Hauptsache ein gegenwartsbezogenes zu Taten anleitendes humanistisches Anliegen darstellt, erheblich erschweren wird, dürfte dabei durchaus ihre Berechtigung haben. Sicherlich würde sich dadurch auch die Forderung nach einer schlichten und klaren Verkündigung, als immanente Kritik der Sektenlehren am überzeugendsten verwirklichen laßen. (Sektenkundliche Mitteilungen Nr. 2 S. 2)
Wahrscheinlich jedoch, wird die Antwort auf all diese Fragen in der Hauptsache nur von der säkularen Welt gegeben werden, und das vielleicht in einer Weise, die das Christentum immer mehr auf den absterbenden Ast zurückdrängt. Schade wäre es, wenn das vielleicht im 21. oder 22. Jahrhundert verwirklicht ist. Ein historisch guter Ansatz zum echten Humanismus, hätte sich auf diese Weise vielleicht selbst das Grab gegraben.
Pragmatisch
Wenn ich jetzt hier zu den Fragen der modernen Theologie in sehr pragmatischer, dass heißt aus persönlicher, idealistischer Sicht Stellung genommen habe, so bitte ich um Ihr Verständnis dafür, denn es war mir ein echtes Bedürfnis zu diesem heißen Eisen etwas zu sagen, auch auf die Gefahr hin, schärfsten Angriffen ausgesetzt zu sein. Sicherlich stehen diese Fragen nicht im direkten sondern nur im mittelbaren Zusammenhang mit der Zeugen und Sektenproplematik. Eines wäre dazu noch zu sagen, diese persönliche Stellungnahme, bei der sie vielleicht eine grundsätzlich oder doch zumindest im Detail andere Meinung vertreten, was natürlich ihr gutes Recht ist, braucht kein Hindernis zu sein, für eine mögliche Zusammenarbeit in der Zeugenfrage. Die Frage der modernen Theologie, ist in der bisherigen Aufklärungsarbeit für die "Zeugen" vollkommen ausgeklammert, weil für die ältere Generation der Zeugen Jehovas, der progressive Sprung, aufgrund ihrer extrem konservativ gegenüberstehenden Position, zu groß wäre.
Jehovas Zeugen und die moderne Theologie
Was das Verhältnis der Zeugen Jehovas zur modernen Theologie betrifft, so ist dabei festzustellen, dass die Wachtturmgesellschaft sich offensichtlich darauf zurüstet, sich als Auffangbecken zu betätigen, für diejenigen, die mit dieser Entwicklung nicht einverstanden sind und die sich deshalb nach etwas anderem umsehen. Vielleicht wird der eine oder andere auf diese Weise zum Zeugen Jehovas werden, jedoch wird es ihr wohl nicht gelingen, speziell unter der jüngeren und noch im heranwachsen befindlichen Generation nennenswerte Erfolge zu erreichen, hier in der DDR. Vielleicht mag die Situation an anderen Ländern anders aussehen? Auch dort werden wohl die Umweltbedingungen einen entscheidenden Einfluß ausüben. Soviel zu diesem Themenkomplex
"Neue Welt Gesellschaft"?
Um noch einmal auf die spezielle Grundsatzfrage zurückzukommen; der Frage, ob Jehovas Zeugen eine Neue Welt Gesellschaft bilden? Diese Frage kann mit einem klaren und unmißverständlichen Nein beantwortet werden. Jehovas Zeugen sind in der Gegenwart und Zukunft genauso eine mangelhafte Organisation, die auf einigen Gebieten in negativer Hinsicht andere bei weitem übertrifft, wie dies auch bei den von den "Zeugen" kritisierten Gemeinschaften der Fall sein mag, wobei ihre konservative Grundeinstellung für die jüngere Generation kaum Attraktivität besitzt. Selbst ihre gegenwärtig noch führenden Vertreter, bilden ein Beispiel für die üblen Machenschaften dieser Organisation. Der deutsche Zweigdiener Konrad Franke ist ein Beispiel dafür.
So sind beispielsweise aus den Akten der Gestapo über Jehovas Zeugen folgende Einzelheiten über Franke bekannt.
Konrad Franke war in jenen Jahren Bezirksdiener der Zeugen Jehovas in der Pfalz und Baden. Durch den Verrat anderer führender Vertreter dieser Organisation, gelang es der Gestapo 1937 Franke zu verhaften. Unter dem massiven Druck der Gestapo, die wie sie ja wissen, in der Wahl ihrer Mittel nicht gerade vornehm war, verriet Franke dann den Versammlungsaufseher von Frankfurt am Main - den Reisevertreter Steinbach - was zu dessen Verhaftung führte. Auch macht er Angaben über den steckbrieflich gesuchten Verbindungsmann zum WTG Büro Bern, Willy Ruhnau, wodurch es der Gestapo möglich wurde, denselben 16 Tage danach zu verhaften und später zu ermorden. (CV 2, 3)
Ähnliche Fakten trafen auch auf seinen Vorgänger Erich Frost zu, der noch bis 1964 verantwortlicher Wachtturmredakteur Deutschlands war.
Es kann nicht die Aufgabe sein, hierbei den Richter spielen zu wollen über Frankes Verhalten während der Nazizeit. Trotzdem gilt dabei, dass er besser beraten gewesen wäre, wenn er auf das höchste Amt der Zeugen Jehovas in Deutschland verzichtet hätte, zugunsten eines anderen, dessen Vergangenheit nicht durch solche Makel befleckt ist. Auch werfen diese Fakten ein bezeichnendes Licht auf den WTG Anspruch, der "alleinige treue und verständige Sklave Gottes" auf Erden zu sein.
Machtambitionen
Wenn man sich einmal diesen Anspruch, so richtig in allen Konsequenzen bewusst macht, einschließlich dessen, dass für Jehovas Zeugen der Proselytismus das höchste Gebot ist, dann kann man sich nicht des Eindrucks erwehren, wenn es vielleicht gegenwärtig noch nicht so kraß sichtbar ist, dass Endziel der Wachtturmgesellschaft besteht in einem rein weltlichen Machtanspruch! Die Erfahrungen als ehemalige Zeugen Jehovas lehren, dass dieses dann ein "Paradies" der Diktatur sein würde, eine Diktatur, die in gewisser Beziehung Ähnlichkeiten mit dem calvinischen Puritanismus haben würde. Die unnachgiebige Unterdrückung Andersdenkender wäre ihr gravierendes Merkmal und das ganze wurde unter der Fahne der "Theokratie" geschehen.
Glücklicherweise ist es der Wachtturmgesellschaft gegenwärtig nicht möglich, die dafür notwendigen Machtpositionen zu erlangen. Doch täusche man sich nicht. Ihre gesamte nur das Missionsziel kennende Organisation, ihre zu Schleuderpreisen hergestellte und verbreitete, immer größer werdenden Literaturlawinen, sind alle auf dieses Fernziel ausgerichtet.
Keiner kann dafür garantieren, dass die Gefahr eines eventuellen größeren und gefährlichen Weltbrandes schon für alle Zeiten beseitigt sei. Wenn es jemals dazu kommen sollte, dann hätte für die WTG die große Stunde geschlagen. Sie würde es geschickt genug verstehen, dass als ein "Harmagedon" auszulegen, um sich gleichzeitig als den einzigen "Engel des Lichts" darzustellen, wobei dem allerdings widersprochen werden muss.
Gewissenslosigkeit
Von Jesus weiß man auf vielfältigste Weise, dass er sehr feinfühlig war für das Los der Unterdrückten. Er ging nicht mit stolz erhobenem Haupt an den geschlagenen und ausgeraubten Menschen vorbei, wie es gewisse Priester taten, nein er erbarmte sich wie der barmherzige Samariter für jene Menschen; er tat alles was in seinen Kräften stand, um ihnen in der Gegenwart durch Taten zu helfen - nicht durch billige Versprechungen für eine spätere Zukunft. (Lukas 10: 30-37)
Auch brachte er in seiner Bergpredigt einen wichtigen Gedanken zum Ausdruck wenn er sagte: "An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen." (Matthäus 7: 15-20)
Aufgrund dieses Sachverhaltes ist der WTG jegliche moralische Qualifikation für das Wohl der Menschheit dienen zu wollen, abzusprechen. Ihre billigen, äußerst unrealistischen Phrasen von einem zukünftigen "Paradies", können nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie in der Gegenwart den arrogantem Priestern der Tage Jesu, fast aufs Haar genau gleicht. Nicht nur genug, dass sie auf die äußerst feine Art versucht, ihre eigenen Anhänger wenn diese nicht das Glück haben sollten, sich durch weltlichen Einfluß einen gewissen bremsenden Rückhalt zu schaffen, aufs äußerste auszubeuten für ihre egoistischen Ziele.
Nicht nur das, mit Füßen tritt sie selbst die elementarsten materiellen Interessen ausgebeuteter und unterdrückter Menschen in der Gegenwart.
In der Zukunft soll ja alles besser werden, deshalb brauchen man nicht versuchen die Gegenwart zu verändern. Das ist alles, was sie diesen Menschen zu sagen hat.
An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen sagte Jesus.
Wer auf solch gravierende Weise seine Pflicht verletzt, als geistiger Hirte für das Wohl der Menschen einzutreten, der muss aufs entschiedenste bekämpft werden, wobei es allerdings auch zu beachten gilt, nicht ein Unrecht durch ein anderes, vielleicht noch schlimmeres zu ersetzen.
Auf die vielfältigen Praktiken, mit denen die WTG ihre eigene Anhängerschaft versucht auszubeuten, soll jetzt nicht näher eingegangen werden, ganze Romane könnten darüber geschrieben werden. So viel sei nur gesagt. Das Buch einer ehemaligen Zeugin Jehovas aus der Schweiz. Josy Doyon, "Hirten ohne Erbarmen", liefert eine Fülle von Beispielen dafür.
Proselytismus
Die ganze Sektenproblematik und in besonderem die der Zeugen Jehovas, stellt ja eine äußerst vielschichtige Angelegenheit dar, so dass es töricht wäre, wollte man dabei nach einem Pauschalrezept fragen, wie dem zu begegnen sei.
Der besonders stark ausgeprägte Proselytismus der "Zeugen", hat wohl mitverantwortlich dazu geführt, dass diesen Fragen von seiten der Evangelischen Kirche ein besonderes Interesse beigemeßen wird. Grundsätzlich kann zum Zeugenproselytismus erst einmal festgestellt werden, dass die meisten "Erfolge" der Zeugen Jehovas - Erfolge in Anführungsstrichen - bei Christen erreicht werden, die der Evangelischen Kirche angehören. Aus persönlichen und auch aus den Erfahrungen anderer "Zeugen" heraus ist festzustellen, das wir beispielsweise bei den Versuchen, auch Mitglieder des "Bundes Evangelisch- Freikirchlicher Gemeinden" zum Übertritt zu bewegen, in der Endkonsequenz auf solch harten Granit gestoßen sind, so dass diese Bemühungen fast immer scheiterten. Ähnliches trifft auch auf die anderen Gemeinschaften zu, z. B. die Adventisten, Neuapostolen usw.
Selbstverständlich fiel uns die Konvertierung Evangelischer Christen, im Normalfall auch nicht gerade in den Schoß, aber die Chance durch ein mehrjähriges sogenanntes "Heimbibelstudium" in der Endkonsequenz doch noch ans Ziel zu gelangen, ist relativ groß.
Wie bereits erwähnt, bilden die von den "Zeugen" als Irrlehren abgetanen Positionen wie Dreieinigkeit, Kleinkindertaufe usw. Die Ausgangsstellung, von der aus, nach einigen allgemeinen Phrasen über ein "unmittelbar bevorstehendes Tausendjahrreich Christi", systematisch die Evang. Kirche als Irrlehrer diffamiert und als Werkzeug "Satans" hingestellt wird. Hinzu kommt noch, dass für alles gesagte mit irgendwelchen Bibelstellen argumentiert wird, denen die "Interessierten" zu 90 % nicht gewachsen sind. Ohne zu übertreiben, können dabei durchaus einige Zeugen Jehovas als lebende Bibelkonkordanz bezeichnet werden.
Erfahrungsgemäß wissen die Pfarrer solcher Gemeindemitglieder oftmals gar nichts von solchen "Studien" und wenn sie es dann mal durch Zufall nach längerer Zeit erfahren. Nun, dann ist es für sie oft schon längst zu spät geworden, um noch irgend etwas retten zu können. Bezeichenderweise ist dann verschiedentlich auch noch eine gewisse Feigheit zur Diskussion mit den "Zeugen" festzustellen, wodurch deren Position nur noch gestärkt wird.
Persönliche Erfahrung
Wenn ich da an meine eigenen Erfahrungen denke; ich hatte mit einem jungen Ehepaar längere Zeit solch ein Heimbibelstudium durchgeführt, die heute noch bei den "Zeugen" sind. Wer erst einmal wie ich es jetzt beurteile, vom Gift der Wachtturmreligion durchdrungen ist, der läßt sich nicht mehr so ohne weiteres davon abbringen, es sei denn, er wird selbst und dies auch erst nach längerer Zeit, durch Erfahrung und Schaden klug. Wenn ich also an diese Erfahrung zurückdenke, da war es so, dass der Pfarrer erst nach einem reichlichen Jahr die Sache bemerkte und glaubte, wenn er seine Gemeindeschwester hinschicke, dass dies wohl ausreichen würde. Nachdem er dann wohl doch einsah, dass dem nicht so sei, ließ er durch seine Gemeindeschwester verkünden, dass er demnächst einen Hausbesuch plane, einige Wochen danach. Meine Interessierten wünschten nun, dass er bei dieser Gelegenheit mit mir zusammen treffen sollte, weil sie sich der Diskussion mit dem Pfarrer noch nicht gewachsen fühlten, wozu ich auch grundsätzlich bereit war. Jedoch der Herr Pfarrer ließ verkünden; er habe sich schon früher einmal mit einem Zeugen Jehovas auseinandergesetzt und diese Diskussion habe dann sehr hässliche Formen angenommen, deshalb wünsche er nicht meine Gegenwart.
Wenn ich ehrlich bin, so war mir das, obwohl ich das seinerzeit nicht zugegeben hätte, ganz lieb, denn ganz wohl fühlte ich mich bei dem Gedanken an die Diskussion auch nicht. Aber wie gesagt, der Herr Pfarrer hatte mich ja selbst "großzügigerweise" von dieser Last befreit.
Nachdem der Hausbesuch dann stattgefunden, der Herr Pfarrer überließ leihweise das Buch von Dr. Kurt Hutten "Seher, Grübler, Enthusiasten" zum lesen, trat allerdings eine gewisse Krisensituation ein, jedoch durch das taktvolle hinweisen auf die Irrlehren der Evang. Kirche, gelang es doch, wieder diese Krise in relativ kurzer Zeit zu überwinden, woran auch die Empfehlung des Herrn Pfarrer, wenn sie schon nicht mehr in der Evang. Kirche bleiben wollen, so möchten sie doch lieber zu den Adventisten gehen, als wie um alles in der Welt nicht zu den Zeugen Jehovas, nichts zu ändern vermochte.
Laien
Diese Erfahrungen zeigen, dass besonders Evangelische Christen - Katholiken natürlich auch - anfällig sind, für die Anfechtung durch Jehovas Zeugen. Die Ursache dafür wird wohl nicht zuletzt darin zu suchen sein, weil die größeren Kirchen es versäumt haben, in ihren Reihen das Laientum vollständig zu beseitigen. Solange es noch Laien gibt, solange wird diese Gefahr immer aufs neue bestehen. Laien, dass muss in diesem Zusammenhang gesagt werden, die gibt es in der "Neuen Welt Gesellschaft" nicht.
Wie immer man auch über ihre, wenn man den Begriff unbedingt verwenden will, gottesdienstlichen Zusanmmenkünfte denken mag; manche haben ihr Frage- und Antwortspiel schon als Kindergartenmethode abgetan, aber gerade diese Kindergartenmethode ist es, mit der die Wachtturmgesellschaft ihre Anhängerschaft befähigt, alles andere als Laien zu sein. Die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas bestehen praktisch gesehen darin, dass die einzelnen Abschnitte der Wachtturmliteratur laut vorgelesen werden, und die Anwesenden moralisch verpflichtet sind, die dazu gestellten Fragen aus dem gelesenen heraus, möglichst mit eigenen Worten zu beantworten. Gewiss, diese Methode ist alles andere als geeignet, um das selbstständige kritische Denken zu fördern; aber immerhin, die WTG erreicht dadurch ihr Ziel, ihre Anhängerschaft zu kritiklosen Tätern ihrer Lehren auszurüsten.
Traditionelle Gottesdienstformen
Es ist vielleicht in diesem Zusammenhang angebracht, ganz offen auszusprechen, dass die jahrhundertalten allsonntäglichen Gottesdienste mit Glockengeläut und Orgelmusik, wo einer redet und alle anderen als Zuhörer degradiert sind, äußerst ungeeignet sein werden, dass Laientum zu beseitigen. Auch wäre noch zu sagen, dass mit diesen hauptsächlich Gefühls- und kultmäßig ausgerichteten Gottesdienstformen, weder bei den Zeugen noch bei den Ehemaligen, irgendwelche Sympathien erreichbar sind.
Neue geistige Heimat?
Vielleicht sollte in diesem Zusammenhang auch einmal die Frage, ob es eine neue geistige Heimat für die ehemaligen Zeugen Jehovas gibt, mit zur Sprache kommen. Grundsätzlich wäre zu sagen, dass diejenigen, die sich aus eigener Erkenntnis heraus, aktiv von der Wachtturmgesellschaft distanzierten, schwerlich bereit sein werden, eines der anderen traditionellen Glaubensbekenntnisse zu akzeptieren, im kritiklosem Sinne. Die Ursache dafür dürfte wohl nicht zuletzt darin zu suchen sein, dass wer solcherlei Erfahrungen hinter sich hat, sozusagen als gebranntes Kind, dass das Feuer scheut, auch die anderen Gemeinschaften aus kritischer Distanz bewertet. Die Gefahr, dass solche kritisch gewordenen Menschen, auch noch andere heilige Kühe gegebenenfalls schlachten wollen, wird für sie erheblich größer sein, als wie bei den Menschen, die solcherlei Erfahrungen nie machen mussten. Und was die große Mehrzahl derjenigen betrifft, die in der Versenkung der stillen Resignation verschwunden sind, auch bei ihnen ist vor Optimismus zu warnen.
Natürlich wird es auch welche geben, die unter bestimmten Bedingungen bereit sind, sich traditionellen Glaubensbekenntnissen anzuschließen und weitgehendste anzupassen, dass aber wohl immer doch unter einigen Vorbehalten, die vielleicht nicht immer offen ausgesprochen werden. Wenn dabei die Bereitschaft zur Anpassung noch auf Gegenseitigkeit beruhen sollte, so mögen akzeptable Ergebnisse erzielt werden, wobei die Frage der rationalen Nützlichkeitserwägung das, dabei zwar nicht offen ausgesprochene, aber eben doch verantwortliche Motiv sein dürfte.
Sehr wahrscheinlich kann nicht für alle ehemaligen Zeugen Jehovas, ein und dieselbe Gemeinschaft als neue geistige Heimat empfohlen werden. Das kommt immer darauf an, welchen Reifegrad die Distanzierung von der WTG angenommen hat.
Zeugenfrage kein Tabu
Zeugenfrage ein Tabu? Darauf ist zu sagen, dass wer solche Meinung noch heute vertritt, unzureichend informiert ist. Besonders seit 1961, dem Jahr wo im VEB Deutscher Zentralverlag das Buch "Ich war Zeuge Jehovas" erschien. Besonders seit dieser Zeit hätte deutlich werden können, dass die Zeugenfrage wohl kein Tabu mehr ist.
Jehovas Zeugen bilden im Gegensatz zur überwältigenden Mehrheit aller anderen Gemeinschaften, eine außerordentlich literarische Sekte. Demzufolge muss sinnvoller Weise auch die Frage der Aufklärungsliteratur mit gestellt werden. Eine kritische Prüfung zeigt, dass hierbei noch vieles zu wünschen übrig ist. Die "Zeugen" haben hier praktisch gesehen, jede Woche ihren von Matrizen abgezogenen Wachtturm-Studienartikel von durchschnittlich 7 DIN A4 Seiten, zuzüglich der laufenden neuen Buchpublikationen in der gleichen Menge und etliches anderes. Wenn dagegen durchschnittlich 2 mal im Vierteljahr ein kleiner Prozentsatz von ihnen, eine Aufklärungsschrift der Studiengruppe "Christliche Verantwortung" erhält, dann ist das mengenmäßig gesehen, als gieße man einen Tropfen auf einen heißen Stein.
Und was die Literatur der von den "Zeugen" in der DDR 1945 abgesplitterten Gruppen "Freie Christengemeinde" und "Freistehende Christen" anbelangt, so ist deren Aktionsradius regional begrenzt, während die "Zeugen" in der ganzen DDR anzutreffen sind.
Zweitens erfasst ihr Wirken fast nur die eigenen Mitglieder.
Drittens findet sich darin kaum mehr eine offene Auseinandersetzung mit den neuzeitlichen WTG Lehren.
Viertens sind diese Gruppen beträchtlich überaltert.
Und fünftens läßt deren Niveau im Vergleich zum Wachtturm zu wünschen übrig, der über genügend fähige Köpfe verfügt, die wenn notwendig in der Lage sind, auch wissenschaftliche Arbeit zu leisten (wenn auch tendenziös gefärbt), während in diesen Schriften nur rein religiöse, für junge Menschen wenig ansprechende Gedanken enthalten sind.
Gewiss, auch die "Christliche Verantwortung" kann nicht für sich in Anspruch nehmen, etwa wissenschaftlich zu sein, aber sie führt doch wenigstens noch die offene Auseinandersetzung mit der WTG, ohne zu versuchen sich als neue Sekte mit allem Drum und Dran zu etablieren.
Versuche dieser Art hat es in der rund hundertjährigen WTG Geschichte genug gegeben. Mit berechtigtem Stolz ist es der WTG bisher immer noch möglich gewesen darauf mit der Frage zu antworten:
Wo sind sie geblieben?
In der Versenkung der Bedeutungslosigkeit!
Deshalb wäre es töricht, wollte man meinen diesen ausgefahrenen Weg ebenfalls betreten zu sollen.
Möglicherweise werden sich im laufe der Zeit immer mehr "Zeugen" bewusst werden, wie unhaltbar die Wachtturmpositionen sind, die jedoch gleichzeitig durch die WTG Verteufelungen gehandicapt sind, sich nach etwas anderem umzusehen. Diese Vorurteile laßen sich nicht so ohne weiteres durch schöne Worte beseitigen, dazu benötigen die "Zeugen" realistische speziell auf sie bezogene Taten, die dem einzelnen klar machen, so verteufelt wie die Kirchen und Gemeinschaften hingestellt werden, sind sie in der Praxis doch nicht. Man darf sich allerdings nicht der Illusion hingeben, dass die "Zeugen" dies aus eigenem Antrieb erkunden.
Lösung der Zeugenfrage
Wir schreiben nun schon das 19. Jahr, in dem hier Jehovas Zeugen ein geduldetes de-facto Dasein fristen, mit allen sich daraus ergebenden Schwierigkeiten und Komplikationen.
Das es dazu kam, ist nicht zuletzt die Schuld der Wachtturmgesellschaft, die im Interesse der amerikanischen Politik dafür sorgte, dass die Zeugensache zu einem Politikum wurde. Es wäre töricht, politische Aspekte dabei außer Acht zu lassen.
Sofern das weiterhin als "heißes Eisen" gesehen wird. Ein Ansatzpunkt ist schon da, indem dies nicht mehr totaler Tabubereich ist.
Was die Wachtturmgesellschaft betrifft, so hat sie allerdings verschiedentlich zu verstehen gegeben, nur zu ihren Bedingungen wäre eine Veränderung möglich. Da dem offenbar nicht entsprochen wird, orientiert man weiter auf Untergrundtätigkeit. Nicht selten im Sinne des Vogel Strauß. Nichts sehen und hören zu wollen. …
Ich danke für Ihr Interesse.

News-Server und Weiteres

Antwort an einige Wiederkäuer ohne eigene thematische Kompetenz

Hirch redet von einem "falschen Spiel" belegt diese herabsetzende Wertung aber nicht, eines "ewigen Querulanten", eine gleichfalls herabsetzende Wertung.

Das Hirch'sche Urteil er "breitet sich auf vielen Seiten in ausschließlich negativer Weise über die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas aus" ist als apodiktische These noch kein Beweis über den Wahrheitsgehalt des vorgetragenen.

Hirch reduziert die Jahre Gebhard's als Zeuge Jehovas auf den Zeitraum auf  "offenbar von 1963 bis 1967". Auch da unterschlägt er die dem vorangegangene Kindheits- und Jugendlichenphase des von Hirch Attackierten, bereits im Sog jener Religionsgemeinschaft.

Öffentliche Vorträge von Gebhard, beziffert Hirch "wenige Male" was seitens Hirch auch eine vorsätzliche Falschdarstellung ist, den es gab nur einen einzigen dieser Art im Jahre 1969.

Wen Hirch von "Rufmord in Ost und West" redet, ist dies zugleich sein eigenes Verhalten gegenüber einem erklärten Kritiker der Zeugen Jehovas.

Hirch unterschlägt des weiteren, das Gebhard laut Auskunft der Stasi-Aktenbehörde bis 1967 auch als Opfer des SED-Regimes gilt, so wie es auch andere Zeugen Jehovas dieses regionalen Bereiches gelten.

Hirch reflektiert des weiteren nicht, das besonders krasse Exzesse des östlichen Regimes in den Jahren 1950 bis 1965 zu lokalisieren sind. Die nachfolgende Zeit eher auf das "Pferd der Propaganda" setzte. Insoweit hat Gebhard mit der Phase der Exzesse des östlichen Regimes in Sachen Zeugen Jehovas nichts zu tun.

Ein 1965 gegründetes östliches Propagandainstrument, die sogenannte "Christliche Verantwortung" wurde von anderen gegründet. Gebhard wurde allenfalls für diese mit angeworben als sie bereits bestand. Bezüglich der Beiträge von Gebhard in der "Christlichen Verantwortung" hat Gebhard selbige selbst ins Internet gestellt, und jeder kann sich zu ihnen ein eigenes Urteil bilden. Hirch bildete sich offenbar kein Urteil dazu, denn eine Kommentierung jener Beiträge von Gebhard in der CV liegt von seiner Seite aus nicht vor:

Siehe: Verantwortung

Hirch trat mit seiner Publizistik erst in den Jahren 1999-2001 (im Corona-Verlag) bzw. 2003 im Peter Lang Verlag in Erscheinung.

Gebhard hingegen mit seiner Publistik schon ab dem Jahre 1997. Angefangen mit einem Zeitschriftenaufsatz in der Zeitschrift "Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung" in jenem Jahre. Siehe Jonak

In der nachfolgende Phase war dann im heutigen Google Groups ein heftiger Schlagabtausch mit dortigen Zeugen Jehovas-Vertretern.

Insoweit ist die Behauptung von Hirch, Gebhard hätte zum Thema Uraniabuch und seiner Verflechtung mit der Stasi, nicht Stellung genommen, eine vorsätzliche Falschbehauptung seitens Hirch. Siehe auch  Uraniabuch

Diese zum Teil sehr harten Dispute, auch den Stasiaspekt betreffend, bewegten sich überwiegend in Google Groups mit anderen dortigen Zeugen Jehovas Vertretern. Der Trittbrettfahrer Hirch, spielte bei diesen Disputen noch keine Rolle.

Die vorsätzliche Falschbehauptung von Hirch, Gebhard würde nichts zur Stasi-Aufklärung zum Thema Zeugen Jehovas beitragen, ist vielfältig wiederlegt, seitdem Gebhard ab 1999 eine eigene Webseite betreibt.

Siehe dort etwa die Linksammlung:  Ostdeutschland

Diffamierend - die Hauptkunst des Herrn Hirch - ist auch seine Behauptung, Gebhard sei von der Stasi mit Samthandschuhen angefasst wurden.

Diese Behauptung lässt unreflektiert, dass Gebhard schon Mitte der 1970er Jahre der Stasi einen Laufpass gab. Sein Bemühen ein stilles und ruhiges Leben danach zu führen, wurde etwa ab 1985 von Seiten der Stasi jäh beendet, als deren Versuch, Gebhard für sich erneut zu aktivieren scheiterte, und in der Folge die Stasi ihre berüchtigten Zersetzungsmaßnahmen, auch gegenüber Gebhard, zur Anwendung brachte, die bis zum Ende des Ostdeutschen Regimes andauerten. Der kleinen und größeren Nadelstiche in dieser Zeit, waren viele. Auch andere, die seitens der Stasi deren Zersetzungsmaßnahmen ausgesetzt waren, können ein Klagelied davon singen. Eben auch Gebhard.

Was Hirch mit der Vokabel "Samthandschuhe" versucht diffamierend rüberzubringen, reduziert sich auch auf den Umstand. Meine Konflikte erreichten auch die DDR-Behördenebene. Dort besonders das "Staatssekretariat für Kirchenfragen." In meinen Schriftsatz an jene Behörde bin ich dann in der Tat, immer schärfer geworden. "Da flogen dann die Fetzen". Jener Schriftsatz ist übrigens im heutigen Bundesarchiv erhalten. Ich habe ihn selbst nach dem DDR-Ende in der damaligen Potsdamer Dependance des Bundesarchives, eingesehen.

Noch etwas gilt es zu notieren. Auf dem Höhepunkt jener Kontroversen, erschienen bei mir "Gesandte". Die aber habe ich "abblitzen" lassen. Der zeitliche Kontext machte mir zudem deutlich, die müssen auf "irgendeinem Wege" von meinen Konflikten erfahren haben. Meine Deutung jener Umstände. Die Stasi war keineswegs so dicht, wie sie von sich selbst dachte. Auch dort gab es Doppelagenten!

Und über diese Typen suchten offenbar auch westliche Geheimdienstkreise, ihre Mittelsmänner einzusetzen. Eben um einen Kontakt zu Gebhard, weiter aufbauen zu können. Bis auf den Fall eines leiblichen Cousin, in Westberlin lebend, der offenbar als Kontaktanbahner westlicher Geheimdienstkreise mit eingesetzt wurde, und der als Ausnahme von der Regel eben nicht zu den "Abgeblitzten" gehörte, habe ich mich gehütet, auf diese offen ausgelegten Köder einzugehen. Der Fall des Karlheinz Gebhard (mein Cousin) verlief dergestalt anders, als er betonte an allem bezüglich des Schriftstellers Paul Zech interessiert zu sein.

Da habe ich dann den Fehler gemacht, dem die Info zu geben. In der Ostberliner Staatsbibliothek lagern, in deren Handschriftenabteilung auch Materialien zu Paul Zech. Da die Staatsbibliothek eine öffentliche Einrichtung ist, hatte er diese Infos dann wohl auch genutzt.

Die Reaktion bekam ich Postwendend zu spüren, indem just zu diesem Zeitpunkt, die Stasi ihre Zersetzungsmaßnahmen gegen meine Person, drastisch steigerte. An und für sich waren diese Infos in Sachen Paul Zech relativ harmlos. Offenbar aber nicht in Stasisicht. Die wusste, offenbar der steht im Kontakt zum "Verfassungsschutz" (der westlichen Stasi). Wen der nun eine Info nutzt, deren Ursprung beim östlichen Gebhard lag, dann war offenbar das für die östliche Stasi, Anlass genug, ihrerseits die Handlungsspirale in Gang zu setzen.

Ergänzender Exkurs, unter anderem die Kontroversen mit dem Willy Müller betreffend:

1967 trennte ich mich von den ZJ. Es war - und ist mir noch heute - ein Bedürfnis, die diesbezüglichen Erfahrungen aufzuarbeiten. Ich habe hier im Forum, wenn ich mich recht erinnere war es wohl bei Gaby, mal gelesen, dass auch sie anderen den Rat gab, die Erfahrungen der ZJ-Zeit gegebenenfalls auch mal in schriftlicher Ausarbeitung abzufassen. Nun diesen Rat habe ich mir selber im Jahre 1967 gegeben.

Ich hatte auch einigen Zeugen Jehovas, meine damaligen Gedanken, weshalb ich mich zum Bruch mit der ZJ-Organisation entschlossen habe, zugestellt. Übrigens habe ich eine dieser damaligen Ausarbeitungen in meiner Stasiakte in der Gauckbehörde wieder gefunden. Sie ist offenbar durch einen IM mit dem Stasinamen "Boxer", in deren Hände gelangt. Das der "Boxer" mal IM war, hätte ich zum damaligen Zeitpunkt für völlig unmöglich gehalten. So kann man sich halt täuschen. Damit wusste nun auch die Stasi über meinen Bruch mit den ZJ Bescheid.

Heute kenne ich einige Zusammenhänge, die ich damals noch nicht kannte. Einer dieser Fakten ist, dass die Stasi auch ein eigenes Art "Kirchenpolitisches Institut" betrieb mit dem Decknamen "Institut Wandlitz". In diesem illustren "Institut" waren einige zu DDR-Zeiten schon als staatskonform bekannte Theologen tätig. Stellvertretend für andere nenne ich den Namen des Theologieprofessors Herbert Trebs. Was ich damals auch nicht wusste, war, dass ein gewisser Herr Dieter Pape, alias IM Wilhelm gleichfalls in bzw. für dieses "Institut" tätig war.

Ich würde Ihnen mal empfehlen, bei Ihren Aversionen gegen das Uraniabuch auch mal diesem Herrn mit zu bedenken. Sie hätten dann höchstwahrscheinlich einen in vielfacher Hinsicht kompetenteren "Ansprechpartner".

Die Stasi schickte mir, nach meinem Bruch mit den ZJ den Pape ins Haus. Er seinerseits gab mir die bis dahin erschienenen Ausgaben der Zeitschrift "Christliche Verantwortung" und wollte meine Meinung dazu wissen. Vorher kannte ich dieses Blatt nicht. Meine Meinung war: Es ist ein Käseblatt und vermag keinen Zeugen Jehovas zu überzeugen. Just zu diesem Zeitpunkt erlitt ich einen berufsbedingten längeren Arbeitsausfall.

Nach der Krankernhausentlassung bekam ich ärztlicherseits noch eine gewisse Schonfrist zugebilligt, bevor man mich wieder gesund schrieb. Diese Zeit hatte ich genutzt um ein eigenes Manuskript zu verfassen. In gewisser Hinsicht verstand ich es als "Konkurrenz" zur "Christlichen Verantwortung". Naiv wie ich damals war, gab ich es beim damaligen Union-Verlag ab. Von der Lektorin bekam ich bloß die lapidare Mitteilung, man hätte das Manuskript weitergeleitet. Kein Wort darüber wie und wohin.

Das Rätsel löste sich bald dergestalt, dass ich eine Aufforderung bekam im Ministerium für Kultur, Hauptverwaltung Verlage und Buchhandel vorzusprechen. Der dortige Beamte las mir eine Erklärung vor, sinngemäß der Art, man würde mir empfehlen doch bei der "Christlichen Verantwortung" mitzuarbeiten. Damit war das Manuskript abgelehnt.

Die nachfolgende Phase gebe ich am besten mal mit den Worten von G. wieder: Er schrieb in der 3. Auflage (S. 20) seines Buches:

"Der Dokumentation lag ursprünglich ein Manuskript des Herausgebers zugrunde, dass jener Ende der 60er Jahre nach seiner Trennung von den Zeugen Jehovas verfasst hatte. Gegenüber dem Staatssekretariat für Kirchenfragen in der DDR distanzierte sich der Herausgeber, der an der Abfassung selbst nicht mehr beteiligt war, nachdrücklich von deren Überzeichnungen und Verfälschungen und bezeichnete es als einen Fehler, dass er in Unkenntnis des Ergebnisses mit der Nennung seines Namens einverstanden erklärt hatte."

Zeitlich ungefähr gleich mit der Manuskriptablehnung durch das Ministerium für Kultur, hatte die Stasi auch direkten Kontakt mit mir aufgenommen. Man hat mich faktisch überrumpelt. Die Kraft schon damals eindeutig nein zu sagen hatte ich damals nicht. Das sei selbstkritisch eingeräumt. Dafür darf ich auch heute noch dafür den Prügelknaben spielen - das wäre die andere Seite der Medaille.

Mit dem Pape und seinem "Christliche Verantwortung"-Aushängeschild Willy Müller, habe ich mich schon bald überworfen. Ab 1972 habe ich es abgelehnt, weitere Beiträge für die "Christliche Verantwortung" zu schreiben. Die Stasi hatte mich allerdings auch damit geködert, dass ich eine eigene Vervielfältigung namens "Gespräche und Kommentare" herausgeben konnte. Die erschien noch bis Anfang 1976. Erst kürzlich (1999) hat sie die Deutsche Bibliothek auch mal bibliographisch angezeigt.

Der Stasi passten meine Beiträge zusehends nicht. Sie war ja praktisch der Oberzensor. Im Jahre 1976 spitzte sich die Situation dergestalt zu, dass die Stasi eine geplante Ausgabe der "Gespräche und Kommentare" durch den Pape vollkommen umschreiben lies. Das war mir zu starker Tobak und ich habe das als Anlass genommen, meinen Bruch mit der Stasi zu erklären.

Seit jenem Zeitpunkt (1976) hatte ich weder zur Stasi noch zur "Christlichen Verantwortung" weitere Kontakte. Anfang der 80er Jahre versuchte die Stasi erneut mich anzuzwerben - ergebnislos. Ich bin in die Gegenoffensive gegangen, indem ich via Staatssekretariat für Kirchenfragen, letzteres mit einem immer schärfer werdenden Schriftsatz eindeckte und mir versuchte auf diese Art eine Rückendeckung zu schaffen.

Nachdem ich 1975/76 mich von den genannten Vereinen distanziert hatte, habe ich begonnen, eigene autodidaktische Studien zu betreiben. Selbstredend nebenberuflich. Beruflich bin ich seit eh und jeh in einem handwerklichen Beruf tätig.

Um noch den mit angesprochenen Fall Müller etwas zu vertiefen:

Meines Erachtens tut man Müller unrecht, stellt man ihn nur als "billigen" Stasiknecht dar.

Zu seiner Biographie gehört dann wohl auch, die in seinen ersten DDR-Gerichtsverfahren angeordnete Vermögenseinziehung. Im konkreten bedeutete das für ihn die Beschlagnahmung seines unter vielen Mühen erbauten Hauses in den 1920er Jahren.

Das hat ihn tief getroffen. Er bekam diesen Vermögensverlust auch in späteren Jahren, nie ersetzt.

Hält man Müller spätere finanzielle Zuwendungen seitens der Stasi vor, ist darauf zu antworten.

Er musste seine Berufstätigkeit noch über das 65 Lebensjahr hinaus fortsetzen, um finanziell halbwegs über die Runden zu kommen. Ursächlich auch seine Verhaftungsjahre, die gleichbedeutend mit dem Nichterwerb von Rentenansprüchen für diese Jahre waren.

Zahlte ihm die Stasi also in späteren Jahren etwas, dann war dass an die Bedingung geknüpft, er möge doch seine Berufstätigkeit nun endlich aufgeben, um sich dafür vermehrt der CV-Tätigkeit widmen zu können.

Wer all diese Aspekte unter den Tisch fallen lässt, liefert nur ein Zerrbild.

Weitaus gravierender indes scheint mir der Einfluss seiner damaligen Lebensgefährtin zu sein. Die lernte ich dann ja bei einem Besuch in Gera auch mal kennen.

Im Jahre 2003 habe ich meine diesbezüglichen Eindrücke schon mal so zusammengefasst (Dort mehr zum Textende des Disputes)

http://www.bechhaus.de/forum/messages/688/143.html?1063915114

(Detailzitat):

Lieber J..., Deine in etlichen Variationen schon mal hier vorgetragene Argumentation gegen die Aufklärer, erinnert mich schon an jene Parabel, wie sie Maxim Gorki in seinem Roman „Nachtasyl" mit erwähnte:
„Ich kannte einen Menschen, der glaubte an das Land der Gerechten. … Er war arm und es ging ihm schlecht und wie's ihm schon gar zu schwer fiel, dass ihm nichts weiter übrigblieb, als sich hinzulegen und zu sterben - da verlor er noch immer nicht den Mut, sondern lächelte öfters vor sich hin und meinte: Hat nichts zu sagen - ich trag's! Noch ein Weilchen wart ich, dann werf ich dieses Leben ganz von mir und geh in das Land der Gerechten. … Seine einzige Freude war es - dieses Land der Gerechten."
Diese Parabel findet ihre Fortsetzung in der Feststellung, dass ein Gelehrter alle seine Bücher und Pläne durchforstet, aber nirgends das anvisierte „Reich der Gerechten" finden kann. Die Geschichte geht weiter mit den Worten: „Der Mensch - will ihm nicht glauben. … Es muss drauf sein, sagt er. … Such nur genauer! Sonst sind ja, sagt er, all deine Bücher und Pläne 'nen Pfifferling wert, wenn das Land der Gerechten nicht drin verzeichnet ist. … Mein Gelehrter fühlt sich beleidigt. Meine Pläne, sagt er, sind ganz richtig und ein Land der Gerechten gibt's überhaupt nirgends. - Na, da wurde nun der andere ganz wütend. Was? Sagt er - da hab ich nun gelebt und gelebt, geduldet und geduldet und immer geglaubt, es gebe solch ein Land! Und nach deinen Plänen gibt es keins! Das ist Raub …"

Die Geschichte endet damit, dass der Gläubige die Ernüchterung nicht verkraften konnte und seinen Frust in Aggressivität abreagierte und ein bitteres Ende fand. ...

Ich gehöre mit zu denen, die von Kindheit an in den ZJ-Glauben hineingewachsen sind - allerdings habe ich dann später bekanntermaßen noch einen anderen Weg eingeschlagen.
In der Phase des Bruches mit der WTG hatte auch ich die "symbolischen schlaflosen Nächte". Das ist mir damals sicherlich auch nicht leichtgefallen. An Internet und ähnliches war damals erst recht nicht zu denken. Nun kam vielleicht in meinem Falle das DDR-spezifische (daher nicht verallgemeinbare) Faktum des CV-Kontaktes hinzu. Und schon nach kurzer Zeit auch dort die Ernüchterung. Wenn ich da an den CV-Gründer Müller denke (und speziell an seine Lebensgefährtin); dann sage ich mir rückblickend: Eigentlich, eigentlich, hätten die auch "J..." heissen können. Der Vergleich hinkt. Vom Alter her schon. Müller bereits im hohen Rentneralter. J... das glatte Gegenteil davon. Aber ihre Intention, speziell der angedeuteten Lebensgefährtin des Müller, war schon ähnlich, als im vorliegenden Fall.

Bleibend in Erinnerung geblieben ist mir jene Auseinandersetzung. Kritik an den Endzeitlehren meinerseits (was mein formaler Absprungsgrund von der WTG war) und die Fassungslosigkeit der besagten Gertrud darüber. Dann, so ihre Argumentation, könne man ja überhaupt nichts mehr glauben. Und das könne und dürfe nicht sein. Und um das ganze noch zu unterstreichen, ist sie dann in einen Weinkrampf verfallen. Da ist man dann ziemlich machtlos; und sagt sich. Lieber beiße ich mir auf die Zunge, als mich mit der noch einmal in substanzieller Weise (außer allgemeinen Plattheiten) zu unterhalten.

Hat die Gertrud mit ihren Weinkrampf nun mich "bekehrt"? Wohl kaum. Meine Kritik bestand und besteht weiter. Nur eben dass ich es vermied, dieser Person noch mal persönlich zu begegnen. Ich bin dann meinen Weg weiter gegangen. Und der hieß. Anstatt mir die Weinkrämpfe hysterischer Weibsbilder anzuhören, verwende ich liebe meine Zeit dafür mich in wissenschaftlichen Bibliotheken weiter sachkundig zu machen. Letzteres kann natürlich nicht verallgemeinert werden. Nicht jeder wohnt in einer Großstadt und hat diesbezüglich optimale Möglichkeiten. Nicht jeder auch dort, hätte auch das Interesse dafür. Das ist unbestritten. Jedenfalls meine ich, durch meinen eingeschlagenen Weg nicht unbedingt, nach weltlichen Maßstäben, "dümmer" geworden zu sein.

Das sind nur noch einige weitere Anmerkungen zu den massiven Hirch'sche Verleumdungen und ihren Wiederkäuern ohne eigene thematische Kompetenz.

Als weiterer Exkurs, zur weiteren Verdeutlichung der Hintergründe der Punkt 7 aus der Auseinandersetzung mit der agilen Dame Gabriele Yonan

7) Detail's der G. Y.'schen Ausführungen über Gebhard

Eine Veranstaltung der Zeugen Jehovas am 15. 3. 2000 in der Gedenkstätte Bautzen, mit G. Y. als Referentin wurde übrigens von der rechtspopulistischen Zeitung "Junge Freiheit" vorangekündigt. Über eine Vorankündigung in Presseorganen mit anderer Tendenz, dieser Veranstaltung, ist mir indes nichts bekannt geworden. Gleichwohl kann man das nicht der Referentin anlasten, die auf diesen Umstand sicherlich wenig Einfluss hatte.

In dieser Veranstaltung kam sie übrigens mit auf Gebhard zu sprechen, der, man ahnt es schon, dabei nicht sonderlich "gut" wegkam.

"Die Revolution entlässt ihre Kinder", titelte Wolfgang Leonhard mal sein DDR-Buch. Er zeigt darin, wie er vom orthodoxen Kommunisten später zum Gegenteil dessen wurde. Das es auch noch genügend analoge ähnliche Fälle gab, ohne dass die Betreffenden je "orthodoxe Kommunisten" waren, aber in ihrer Konfliktlage ähnliche Entwicklungen durchmachten, gehört auch mit zu den Tragödien der deutschen Geschichte deren Kenntnisnahme die Ignorantin verweigert.

Die G. Y. gedenkt auch nicht, nunmehr selbst Zeugin Jehovas zu werden. Mit Ihnen Geschäfte machen - ja nur zu gerne - aber sich selbst deren Anforderungen im Detail unterordnen. Nee, dass ist offenbar auch nicht ihr Geschmack. Da ist jedenfalls in diesem Punkt, der Helmut-Dieter Hartmann (auch ein Lobsänger der ZJ) ehrlicher. Er hat sich ihnen jedenfalls letztlich voll angeschlossen.

Am 7. 3. 1990 tauchte im seinerzeitigen Amt für Kirchenfragen der DDR eine 9 köpfige Delegation auf. Man war dort nicht "unvorbereitet", dass es jedoch gleich 9 Mann sein würden, war auch für die dortigen beiden Mitarbeiter der Rechtsabteilung G. Behncke und G. Bein eine Überraschung. Jedenfalls kann man das so interpretieren, wenn man noch heute ihr dazu abgefasstes Protokoll liest.

Diese Delegation war durchaus "hochrangig" besetzt. Ihr Leiter war ein gewisser Milton G. Henschel (den hiesigen Lesern ja kein "Unbekannter"). Man findet noch ein paar andere interessante Namen von Delegationsteilnehmern, die dem Sachkenner durchaus etwas zu sagen vermögen. Als da zum Beispiel waren:

Willi Pohl; Karl-Heinz Hartkopf; Helmut Martin; Rolf Hintermeyer, Hermann Laube, Wolfgang Meise, Egon R., Horst Sch..

Von diesen genannten Namen waren die Herren: Martin, Hintermeyer, Laube, Meise, R. und Sch., geographisch der DDR zuzuordnen. Wenige Tage später, am 14. 3. 1990, wurde von den genannten Herren mit geographischem DDR-Bezug ein "Gründungsprotokoll der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in der DDR" verfasst. Zu den Besonderheiten dieses Gründungsprotokolles gehört auch, dass die damaligen postalischen Anschriften der Gründungsmitglieder mit namentlich genannt wurden. Allerdings, sei hier nur eine Adresse eines Gründungsmitgliedes namentlich wiedergegeben:
Hermann Laube, wohnhaft in Zittau-Eichgraben, Am Mühlberg 2
(die dazugehörige Postleitzahl wurde weggelassen, da die sich im nachhinein ohnehin verändert hat).

Die Entwicklung ging weiter: Am 14. 10. 1999, wurde beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg, ein Neueintrag in das Vereinsregister vorgenommen, der nunmehrigen Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland. Von den auch dort namentlich genannten zwölf Herren, sind sieben, geographisch der alten Bundesrepublik zuzuordnen: Pohl, Rudtke, Mitrega, Kelsey, Anstadt, Fabian, Templeton.

Interessant dabei wiederum, dass auch die im 1990-er Gründungsprotokoll genannten Herren mit geographischem DDR-Bezug, weiterhin auftauchen, mit einer Ausnahme allerdings. Der Name des Hermann Laube, ist ersatzlos verschwunden. Man weiß in der Zwischenzeit auch warum, weshalb und wieso. Jedenfalls wäre es durchaus ein Thema gewesen, dass es verdient hätte im G. Y. II-Buch ausführlicher angesprochen zu werden. Kritische Punkte der Kritikerszene mit Bezug zur "DDR" werden durchaus genüsslich aufbereitet dem Publikum serviert. Es macht sich ja in der heutigen Zeit gut, diesbezüglich den Zeigefinger zu erheben. Das war ja immer schon eine Spezialität der Pharisäer und (in diesem Fall auch) PharisäerInnen, die es offenbar zu allen Zeiten gibt. Da letztere sehr einseitig die Sachlage darstellen, sei hier zum Abschluss nochmals wiederholt, was es im Fall Laube zu berichten gibt.

Es ist bezeichnend, dass die „Aussitzerorganisation" der Zeugen Jehovas nur beiläufig zu dem Stasifall „Hans Voss" diesem hochkarätigen Fall der Zusammenarbeit zwischen Leitungsmitgliedern der Zeugen Jehovas und der Stasi, in diesem Buch Stellung genommen hat.

Immerhin hatte selbst B. (sicherlich kein Freund der Kritiker von Jehovas Zeugen) seinerzeit eingeräumt, das bei besagtem "Hans Voss", das Kuriermaterial der Zeugen Jehovas in der DDR, auch der Stasi zugänglich wurde. Das es sich beim Fall „Hans Voss" nicht nur um einen „kleinen Fisch" handelt, wird auch daraus deutlich, dass in der seinerzeit vom Neuen Forum im Jahre 1992 herausgebrachten Dokumentation von Tina Krone und Reinhard Schult (Hrsg.) mit dem Titel: „Seid untertan der Obrigkeit. Originaldokumente der Stasi-Kirchenabteilung XX/4" , auf der Titelseite unter anderem auch der IMB „Hans Voss" zusammen mit seinem MfS-Führungsoffizier Oskar Herbrich genannt wird. Auf dem gleichen Titelblatt wird auch der ZJ „Robert" noch genannt. Sicherlich, wird man die derart Genannten, schon in die Kategorie der „ernsthafteren" Fälle einstufen dürfen.

Nachdem der Fall "Voss" alias Laube ruchbar wurde, wurde er klammheimlich, ohne nähere Begründung für die Öffentlichkeit, seines Postens enthoben. Also auch hierbei war bei den Zeugen Jehovas, wie auch so auf vielen anderen Gebieten, das „große unter den Teppich kehren" angesagt. Offenbar klappte es dabei mit der Kommunikation zwischen Selters und Brooklyn nicht sonderlich. Denn noch im "Jahrbuch 1999 der Zeugen Jehovas" (S. 82), wurde über besagtem Hermann Laube eine Story veröffentlicht, die wohl den lesenden Zeugen Jehovas die "Tränen der Rührung" in die Augen locken soll. Da ist davon die Rede, dass Laube bei einem Angehörigen der DDR-Polizei Predigtdienst ausübte. Und o Wunder - sogar dieser Polizist wurde schließlich Zeuge Jehovas. Falls der Herr Herbrich mal jenen Bericht lesen sollte, dürfte er aus seiner Insiderkenntnis, mutmaßlich in einen Lachkrampf über diese rührselige Geschichte geraten. Man weiß zwischenzeitlich noch mehr.

Als Anfang der achtziger Jahre die Pläne der Zeugen Jehovas spruchreif wurden, von Wiesbaden in ein neu zu errichtendes Objekt nach Selters umzuziehen, legte die Stasi, die darüber zutiefst beunruhigt war, einen neuen Aktenvorgang an mit dem bezeichnenden Titel „Sumpf". Darin sind etliche Stasidokumente, höchst unterschiedlicher „Qualität" zu den Zeugen Jehovas, sozusagen in einer Art Sammelordner untergebracht. Es gibt da auch einen Vorgang, der ein bezeichnendes Licht auf die Stasiinfiltration hoher ZJ-Funktionärschargen in der DDR wirft. Der Stasimajor Oskar Herbrich, zuständig für die Zeugen Jehovas in der Berliner Stasi-Hauptzentrale, verfasste am 27. 6. 1983 einen „Bericht über die Tätigkeit der Organisation 'Z. J.'" Eingeleitet wird der Text: „Inoffiziell konnten aus der Konspiration der Organisation 'Z. J.' folgende Informationen erarbeitet werden."

Nach einer Information über den inzwischen angelaufenen Druckereibetrieb in Selters usw. wird dann allmählich zu den DDR Zeugen Jehovas übergeleitet:

„Mitarbeiter des Ostbüros der 'Z. J.' In Wiesbaden/BRD verweisen in einer Instruktion an die Spitzenfunktionäre der 'Z. J.' in der DDR darauf, daß 1983 kein Bezirkskongreß der 'Z. J.' In Berlin-West stattfindet und betonen, daß 'Z. J.' in der DDR auf die Bezirkskongresse der 'Z.J.' in der BRD orientiert werden sollten. Das Ostbüro informiert weiter dazu, daß die 'Z. J.' in Berlin-West am Bezirkskongreß in München (I. 28. - 31. 07. 1983 und II. 04. - 07. 08. 1983) teilnehmen. Sie planen für die DDR-Bürger, denen eine Ausreise nur nach Berlin-West möglich sei, Voraussetzungen zu schaffen, daß sie von Berlin-West nach München ausgeflogen würden. Diese DDR-Bürger müßten jedoch rechtzeitig dem Ostbüro mitgeteilt werden um von ihnen weiteres veranlassen zu können. …

Zur Verstärkung des Einflusses des Ostbüros der 'Z. J.' in Wiesbaden/BRD auf die Organisation 'Z. J.' in der DDR planen sie, weitere Materialien in die DDR zu schleusen. So werde der Dünndruck von 5.000 Exemplaren des Buches 'Organisiert unseren Dienst durchzuführen' vorbereitet. Die Verteilung dieser Bücher in der DDR soll an alle Ältesten und Dienstamtgehilfen der 'Z. J.' erfolgen. Dieses Buch in Dünndruck soll nur eine Auswahl des Originalbuches enthalten, was zur Verwendung für die illegale der 'Z. J.' zutreffe. Sämtliche überörtlichen Funktionäre der 'Z. J.' in der DDR sollen davon die Originalbücher erhalten. …"

Herbrich schließt seinen Text mit der Anmerkung: „Da Quellengefährdung, keine Auswertung möglich." Womit er zum Ausdruck bringt; seine Information stammt von hochrangigen Zeugen Jehovas selbst, zum Beispiel vom „Hans Voss". Diese mimten jedoch nach außen weiterhin den „treuen Zeugen Jehovas", und Herbrich ist zum Zeitpunkt der Abfassung seines Schreibens nicht an deren Demaskierung interessiert. Er möchte ja diese „Kuh" auch weiterhin kräftig melken, was ihm offenbar auch gelungen ist! Die Frage bleibt offen. Über wen besteht mehr Diskussionsbedarf. Über jene Ex-ZJ, die aus ihrer Ablehnung der WTG noch nie einen Hehl gemacht hatten, in Vergangenheit und Gegenwart. Oder jene Zeugen Jehovas, die es gar bis ins Präsidium der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas der DDR brachten, dabei in Stasi-Zeiten durchaus mit letzterer zusammenarbeiteten. Eine "Freiwilligkeit" sei dabei in keinem Fall unterstellt.

In dem neuen G. Y.-Buch findet sich allerdings auch die Erwähnung des Falles Wolfgang Kirchhoff, ausgezeichnet im Jahre 1977 mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Bronze der DDR. Wofür war der DDR-Staat wohl bereit eine solch hohe Auszeichnung zu gewähren? Die Antwort bleibt das G. Y.-Buch (wenn auch an versteckter Stelle) nicht schuldig. Er lieferte der Stasi unter anderem die Namen die DDR-Leitung der Zeugen Jehovas, was letzterer wiederum die letzte größere Verhaftungsaktion in den 60-er Jahren ermöglichte. Eine solche "Heldenleistung" war dem DDR-Staat schon mal eine hohe Auszeichnung wert. Es ist zu registrieren, dass im G. Y.-Buch jener Fall knapp erwähnt wird, obwohl man sich die gleiche Ausführlichkeit gewünscht hätte, die dort der Kritikerszene zuteil wurde. Nur eines sollte man noch hinzufügen. Jener Messerlieferer konnte seine Tat nur vollbringen, weil es ihm zuvor gelungen war, in höchste Führungspositionen innerhalb der DDR Zeugen Jehovas-Organisation aufzusteigen!

Die Zeugen Jehovas meinen den Kritikern ihrer Organisation das Recht absprechen zu können, über Verrat, Denunzuiation und Erpressung, die es in der Geschichte ihrer Organisation auch gegeben hat, zu sprechen. Nun ist ohne Zweifel einzuräumen, dass genannte Fakten in der Regel von Außenstehender Seite (sprich: staatlichen Repressionsorganen) initiiert wurden. Wie war das eigentlich bei den Kommunisten im NS-Regime. Wer sich mit dieser Frage näher beschäftigt, der wird eine überraschende Entdeckung machen. Dem Naziregime ist es auch gelungen, bei "einzelnen" Kommunisten in der NS-Zeit Vorgänge auszulösen, die man durchaus mit den Vokabeln "Verrat, Denunziation und Erpressung" umschreiben kann. (Man vergleiche dazu beispielsweise: Marion Detjen "Zum Staatsfeind ernannt", München 1998 S. 36).

Die offizielle DDR-Geschichtsschreibung ist auf diese Vorgänge in der Regel nicht eingegangen. Und wenn doch, so in herunter spielenden Nebensätzen. Genau die gleiche Sachlage ist bei den Zeugen Jehovas zu registrieren. Das ihnen unbequeme wird heruntergespielt. Den Kritikern, die das dennoch thematisieren wird (wenn der Versuch ihnen einen "Maulkorb" zu verpassen nicht fruchtet), auf der persönlichen Ebene "geantwortet". Es ist offensichtlich, dass auch die Kritiker eine Biographie haben. Die Frage ist jedoch, ob der Betreffende sich dazu bekennt oder sie abstreitet. Hierbei dürfte evident sein, dass das apologetische Bemühen bei den Zeugen Jehovas weit ausgeprägter ist.

Es erweist sich manchmal durchaus als interessant gewisse Vergleiche anzustellen. Man wird vielleicht konzedieren, dass dies für zeitgeschichtlich handelnde Personen im besonderen zutrifft. Außenstehende nehmen solche Details vielleicht nicht so wahr. Gehört man selbst zu den Handelnden mag man es durchaus anders sehen. Daher sei es gestattet auch mal in eigener Sache dazu etwas zu sagen.

Da gibt es eine den Zeugen Jehovas zuzuordnende Firma die sich "Rhein-Mosel-TV" nennt. Im besonderen vertrieb selbige auch diverse Videos die von den Zeugen Jehovas ausgerichteten "Standhaft"-Veranstaltungen gewidmet sind. Unter anderem auch eine zweiteilige Video-Ausgabe über in Dresden durchgeführten Veranstaltungen. Leider sind letztere nicht genau datumsmäßig ausgewiesen. Auch erweist sich einiges als "Zusammenschnitt". Das heißt es fehlen durchaus Passagen, wenn man als Kriterium eine vollständige Dokumentation ansetzen würde. Aber das soll nicht das Kriterium sein. Es geht also nur um das, was auf diesen Videos tatsächlich dargestellt wird.

Das erste Video ist offensichtlich dem Oktober 1998 terminlich zuzuordnen. Sonderlich aussagekräftig ist es sicherlich nicht, bietet es doch in hohem Maße nur Grußworte von Honoratioren. Aber ein Interview das darin enthalten, sei doch noch namentlich genannt. Und zwar das mit dem Zeugen Jehovas Werner Liebig. Liebig berichtet darin über seine Erfahrungen und Eindrücke während seiner ersten Verhaftung im Jahre 1950. Sicherlich, sachlich geschildert. Nichts nennenswertes was an diesen Ausführungen zu beanstanden wäre. Da nun Liebig aber nun schon mal vor der Kamera stand, hätte man sich gewünscht, dass er auch noch über seine zweite Verhaftung in der DDR im Jahre 1965 geredet hätte. Nichts von alledem. Fehlanzeige. Schade, eine große Chance wurde vertan!

Das zweite Dresden-Video indessen erscheint mir persönlich durchaus bedeutsamer. Namentlich ragt es durch zwei darin enthaltene Referate heraus. Einmal durch das Referat von Hans-Hermann D., der auf den Fall Paul Großmann zu sprechen kam. Großmann im Naziregime insgesamt neun Jahre in Haft, unterschrieb am Ende seiner "regulären" Haftzeit die berüchtigte Abschwörungserklärung, widerrief diese Unterschrift und kam wie viele andere anschließend ins KZ, dass er bis zum bitteren Ende durchleiden musste.

Nach 1945 wird er einer der führendsten WTG-Funktionäre im ostdeutschen Bereich und war der erste prominente Zeuge Jehovas, der schon vor dem offiziellen Verbot in Ostdeutschland vom sowjetischen Geheimdienst verhaftet, später dem DDR-Geheimdienst überstellt, 1951 in einer Geheim-Gerichtsverhandlung zu lebenslänglich verurteilt und 1955 im Gefängnis, umgekommen ist. Wirklich beeindruckend, was D. an Details zu diesem Fall darlegt. Soweit es die eigentliche Faktendarstellung anbelangt, habe ich da auch keinen weiteren Streit mit D.. Soweit es die ....

Das zweite Referat. Schon das äußerliche Ambiente macht deutlich, dass es sich hierbei um zwei verschiedene Veranstaltungen gehandelt hat. Die Referentin: G. Y.. Schon einleitend merkt sie an, dass sie ihr Referat noch veröffentlichen will. Mit anderen Worten. Es war noch vor ihrem im April 1999 erschienenen Buch "Jehovas Zeugen. Opfer unter zwei Diktaturen". Aus gewissen Details indes ist ersichtlich, dass es kurz vor dem April 99 gehalten worden sein muss. Sie kommt darin (wie kaum anders zu erwarten) auch auf das DDR-Buch von 1970 über die Zeugen Jehovas zu sprechen. Auch in ihrem genannten Buch findet man auf den Seiten 96 - 99 entsprechende Ausführungen. Indes in einigem stimmen Referat und Buch überein. In einigem anderem nicht.

So liest man sowohl in Referat als auch Buch den Satz:

"Der vermeintliche Autor, Manfred Gebhard, hat sich einige Jahre später in einem jahrelangen Briefwechsel mit dem Staatssekretariat für Kirchenfragen - das er zutreffend eine 'Filiale der Staatssicherheit' nennt - immer wieder von diesem 'Machwerk' distanziert."

Weiter:

"1976 kam es dann offenbar zum Bruch mit dem zuständigen 'Staatssekretariat für Kirchenfragen', dem als Dienststelle des MfS die Kontrolle über Kirchen und Religionsgemeinschaften in der DDR unterstand. Da Gebhard in den 80-er Jahren unzählige Beschwerdebriefe an den Hauptabteilungsleiter dieser Behörde richtete, die alle im Zusammenhang mit dem Urania-Buch stehen, andererseits Gesprächsvermerke dieser Dienststelle mit Gebhard in den Stasi-Akten vorhanden sind, ergibt sich daraus ein ziemlich klares Bild …"

Hier schon formuliert G. Y. und ihr Gewährsmann Waldemar H., unkorrekt.

Gebhard hat sich 1976 endgültig von der "Christlichen Verantwortung" getrennt. Einen Kontakt zum Staatssekretariat für Kirchenfragen hatte Gebhard zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Der sollte sich erst aus einer anderen Notwendigkeit heraus ergeben. Und zwar folgender.

Gebhard hatte die "Frechheit", nach seinem Bruch mit der "Christlichen Verantwortung", die Bestände der Berliner Staatsbibliothek, die auch über etliches zum Thema Zeugen Jehovas verfügt, in seiner Freizeit, namentlich auch seinem jeweiligen Jahresurlaub, zu nutzen. Theoretisch handelt es sich hier um eine öffentliche Bibliothek. Praktisch hingegen gab es dort auch ein sehr ausgeklügeltes Zensursystem. Schon bald wurde dem Gebhard die unterschiedlichen Stufen dieser Zensur deutlich, an den entsprechenden Zusätzen zu den Signaturen.

So gab es Bücher die man ohne größere Probleme zur Einsichtnahme in den Lesesaal bestellen konnte. Dann gewisse Bücher mit dem Signaturzusatz "W". Nur für wissenschaftliche Zwecke. Noch kritischer hingegen waren die Bücher mit dem Signaturzusatz "ASF" (respektive einem Blaukreuz für Bestände vor 1945). Die konnte man nämlich auch nicht in den Lesesaal bekommen, sondern nur in einem ganz speziellen, der ASF-Abteilung. Und unabdingbare Voraussetzung für letztere Kategorie war eine amtliche Bescheinigung.

Es sollte aber noch ganz anders kommen. Gebhard wagte sich als erstes an jene Bücher ohne die fraglichen inkriminierenden Zusätze. Da sich das ganze in seiner Urlaubszeit also konzentriert in einem relativ kurzen Zeitraum abspielte, wurde er schon dabei nach ganz kurzer Zeit "auffällig". Dabei handelte es sich zwar um Bücher vor 1945, aber ohne Einschränkungssignatur. Eines Tages bekam er anstelle der bestellten Bücher in der Buchausgabe nur eine mündliche Aufforderung, bei der stellvertretenden Leiterin der Benutzungsabteilung vorzusprechen. Da saß er nun in der Klemme: "Was tun sprach Zeus?" Ging er dort nicht hin, konnte er das Kapitel Stabi einmal schon "auffällig" geworden, wohl endgültig in den Rauch schreiben. Also ward der Canossagang angetreten.

Wie kaum anders zu erwarten, wurde Gebhard nun mit der Aufforderung konfrontiert, eine "amtliche Bescheinigung" vorzulegen. Die aber hatte er nicht. Es half ihm auch nichts, dass er sich darauf berief, diese Titel seien doch Signaturmäßig nicht eingeschränkt. Antwort. Wir sind eine wissenschaftliche Bibliothek und keine "Unterhaltungsbibliothek". Demzufolge auch solche Einschränkungen.

Der nächste Schritt von Gebhard: Anfertigung einer eigenen schriftlichen Erklärung, dass er sehr wohl wissenschaftlich daran interessiert sei mit Verweis unter anderem auch auf das Uraniabuch.

Mit saurer Miene, weil es immer noch keine amtliche Bescheinigung war, nahm besagte Frau Fizia das zur Kenntnis, und zog vorgenannte Restriktionen erst mal zurück.

Nach zwei, drei Jahren wurden die potentiellen Bestellmöglichkeiten der nicht "eingeschränkten" Literatur immer rarer. Immer brennender erwies sich das Problem: Wie komme ich an Titel heran wie z. B. das Buch von Franz Zürcher "Kreuzzug gegen das Christentum"? Eindeutig der ASF-Abteilung zugeordnet.

Mit dem Mut des "Tollkühnen" kreuzte Gebhard also eines Tages in besagter ASF-Abteilung auf und wollte dort entsprechende Bestellungen aufgeben. Wahrscheinlich haben die dort Bedientesten wohl nicht ganz zu unrecht das Gefühl gehabt, der "tickt wohl nicht ganz richtig"; ein solches Anliegen ohne gleichzeitige amtliche Bescheinigung vorzutragen.

Auch für sie hieß nun die Parole "Was tun Zeus?"

Ihr "Zeus" hieß amtlich "Direktor der Benutzungsabteilung", der musste ohnehin alle dort getätigten Bestellungen gegenzeichnen. Also wird Gebhard dorthin geschickt. In einem langen Disput wurden schließlich das Zürcher-Buch und noch ein paar andere adäquate Sachen für den nächsten Tag, ausnahmsweise ohne amtliche Bescheinigung genehmigt.

Der nächste Tag fing damit an, auf der gesamten Fahrt von meiner Wohnung zur Staatsbibliothek in geradezu offen provokativer Form "Begleitung" durch Oberservationsfahrzeuge der Staatssicherheit zu erhalten. Das höhnische Grinsen eines der Observierer am Fahrtende ist mir bleibend im Gedächtnis geblieben.

Einige wenige ASF-Bücher hatte ich nun diesergestalt losgeeist. Gleichzeitig aber war ich auch auf den "Geschmack nach mehr gekommen". Und perspektivisch ergab sich daraus die Notwendigkeit unbedingt eine "amtliche Bescheinigung" doch noch zu erhalten. So erklärt sich der Beginn meiner Kontaktaufnahme zum Staatssekretariat für Kirchenfragen.

Rückblickend habe ich festzustellen.

Die gewünschten offiziellen Bescheinigungen habe ich von dort nie erhalten. Ich bin aber zugleich dort auch immer aufdringlicher geworden. Und habe mir dann die Freiheit genommen selbst Titellisten zusammenzustellen von ASF-Titeln, die ich einsehen wollte, habe die dann persönlich in der Benutzungsabteilung abgegeben, und mit saurer Miene des Direktors selbiger, auch genehmigt bekommen. Mit Sicherheit hätte ich diesen Schritt nicht gewagt, hätte ich nicht gewusst, zur gleichen Zeit, im Hintergrund, das Staatssekretariat für Kirchenfragen mit meinen Schreiben zu "bombardieren".

G. Y.führte weiter aus (adäquat auch in ihrem Buch):

"Ich zitiere jetzt ein paar Sachen daraus, die Gebhard als angeblicher Autor (an das Staatssekretariat für Kirchenfragen) geschrieben hat:

'Es ist bekannt, daß ich von Herkunft und Erziehung aus den Reihen der Zeugen Jehovas stamme. Ich halte meine Feststellung aufrecht, nach wie vor in kritischer Distanz zu dieser Organisation zu stehen - allerdings aus anderen Motiven, als es bei den besoldeten 'Berufsgegnern der Zeugen' in der DDR der Fall ist. (…) Die gesamte Verbotsproblematik bedarf einer grundsätzlichen Neudiskussion - das Urania-Buch verdient eingestampft zu werden.'

Das ist ein Brief den er am 26. Dezember 84 schrieb.

An einen der tatsächlichen Verfasser des Buches schrieb Gebhard und zwar ist das ein Brief an Dieter Pape vom 2. 1. 1985:

'Ich werfe Ihnen Geschichtsklitterung übelster Art vor. Ich verweise als Beispiel dazu auf das Urania-Buch S. 239 (Zitierung des 'Erwachet!'-Artikels vom 22. Juli 1949). Sie sollten sich diesen Artikel im gesamten Zusammenhang einmal in Ruhe durchlesen, dann werden Sie feststellen, daß er das genaue Gegenteil von dem aussagt, als was er im Urania-Buch als 'Kronargument' zitiert wird. Die Zeugen hingegen haben in relativ objektiver Weise darin über die Hintergründe dieses Prozesses berichtet. Der Leser des Urania-Buches erfährt von diesem Sinnzusammenhang nicht den Bruchteil einer Silbe.'"

Auch mit diesem Zitat ist G. Y. unkorrekt. Es ist von einem Prozess die Rede. Deren kann es viele geben. Auch die fragliche genannte Seite des Uraniabuches macht den bestehenden Sachzusammenhang keineswegs deutlich. Deshalb sei in Ergänzung aus dem fraglichen Schreiben noch der entsprechende Passus zitiert:

"Als letzte Verteidigungslinie der Religion wurde von den westlichen Medien der Prozess um den Kardinal Mindszenty im Jahre 1949 dargestellt - darauf bezieht sich die Überschrift. Die Zeugen hingegen, haben in relativ objektiver Weise darin über die Hintergründe dieses Prozesses berichtet. Der Leser des Uraniabuches erfährt von diesem Sinnzusammenhang nicht den Bruchteil einer Silbe."

Also, mit anderen Worten: Kritik an einer Passage die den vorgeblichen "Antikommunismus" der Zeugen Jehovas "beweisen" soll. Wer nur auf G. Y.'s Darstellung angewiesen ist, der mag in der Tat vielleicht an andere Prozesse, etwa solche gegen die Zeugen Jehovas denken. Dies jedoch ist irreführend. G. Y. ist somit zu bescheinigen; unsauber zu zitieren.

Weiter geht's bei G. Y. mit dem Satz:

"Und ein letztes Zitat. An den Hauptabteilungsleiter im Staatsekretariat für Kirchenfragen, schrieb er 1985 auch im August:

"Es wäre einmal nicht uninteressant zu erfahren, wieviel Geld diese Herren für ihre betriebseigene Firma 'Christliche Verantwortung' investiert haben. Sicherlich dürften die rund 20 000 Mark, die seinerzeit das Uraniabuch diesen Herren einbrachte und die ihnen von mir vereinbarungsgemäß übergeben wurden - (die 3 000 Mark, die sie mir bewilligten, habe ich dann von ihnen zurückbekommen …) nur ein Bruchteil gewesen sein."

Letzteres Zitat kommentiert G. Y. dann noch in ihrem Referat mit dem Satz:

"Es kann also durchaus sein, dass Herr Gebhard nicht genügend Geld bekommen hat und sich darum von ihnen getrennt hat."

Als Direktbeteiligter ist es naturgemäß schwer gegen eine solche Unterstellung Widerspruch einzulegen. Dennoch meine ich mehr als genug Gründe zu haben, um dies zu tun. Es seien deshalb einige Ergänzungen hinzugefügt. Ich überlasse es aber dem Leser, welches Urteil er dann ziehen will. Jedenfalls auch formaljuristisch, bestand durch die übernommene Herausgeberschaft des Buches durchaus ein honorarwürdiger Tatbestand. Auch Frau G. Y. pflegt in der Regel nicht ohne Honorar zu referieren.

Zum ersten macht dieses G. Y. Zitat aus meinem Schreiben vom 11. 8. 1985 in keiner Weise den Zusammenhang und wie es entstanden ist, deutlich.

Im Jahre 1985 erhielt ich eines Tages unangemeldeten Besuch. Selbst anwesend war ich an dem Tage nicht. Ich befand mich zur fraglichen Zeit noch im Lesesaal der Deutschen Staatsbibliothek. Der Besucher (der Herr Herbrich von der Stasi) hinterließ für mich, indem er es meiner Mutter übergab, ein Buchmanuskript. Und zwar das Buch des sowjetischen Autors Konik über die Zeugen Jehovas, als deutsche Manuskriptübersetzung.

Schon vorher hatte Herbrich einige Male versucht, mit mir wieder Kontakt aufzunehmen, wurde aber in der Regel von mir kalt bis aggressiv ablehnend behandelt.

Nun also dieses Manuskript. Selbstredend habe ich es umgehend gelesen. Und eines war auch mir klar. Jetzt heißt es so oder so: Farbe zu bekennen. Wie schon ausgeführt stand ich schon seit geraumer Zeit in einseitigem (d. h. nur von mir getätigten) Schriftverkehr mit dem Staatssekretariat für Kirchenfragen. Ich hatte dabei mit Sicherheit kein Blatt vor dem Mund genommen. Aber jenes Konik-Manuskript bewirkte nun eine Initialzündung. Gab es von mir schon vorher scharfe Briefe, so sollten die sich nun im Nachhinein als geradezu "zahm" erweisen. Jetzt wurde ich besonders aggressiv und in auch quantitätsmäßig umfangreicher Form. Konik war der Aufhänger und an ihm wurde nunmehr eines herausgearbeitet. Der Totalitätscharakter des kommunistischen Systems. Selbstredend - das war auch mir klar - landete das auch postwendend auf den Stasi-Schreibtischen. Damit habe ich mich dann selbst endgültig zu den "feindlich-negativen Kräften", wie es im Stasijargon so heißt, geortet. Und die Herbrich und Co zögerten denn auch nicht die sich daraus für sie ergebenden Konsequenzen zu ziehen. Als da sind, ihre berüchtigten Zersetzungsmaßnahmen, mit denen ich nun massiv "beglückt" wurde.

Noch eines gilt es hinzuzufügen. In der DDR herrschte permanente Mangelwirtschaft. Die hatte auch zur Folge, dass als ich mir Ende der 60-er Jahre eine Schreibmaschine zulegen wollte, ich eine solche nicht im regulären Handel bekommen konnte. Damals sprangen die Herbrich's und Co diesen Punkt betreffend helfend ein, was sich aber nun wiederum rächen sollte. Jedenfalls war das Thema Schreibmaschine dasjenige, dass nun Herbrich nutzte um sinngemäß die Annahme der Kriegserklärung zu verkünden. Darauf bezieht sich jenes Schreiben vom 11. 8. 85. Ich zitiere aus ihm mal auszugsweise noch einige weitere Passagen. Adressiert war das ganze an den Hauptabteilungsleiter Heinrich vom Staatssekretariat für Kirchenfragen:

"Besagter Herr (Herbrich) führte sich sinngemäß so ein, daß er den Auftrag habe, bei mir eine Schreibmaschine einzuziehen, die besagte Firma mir vor etlichen Jahren einmal leihweise zur Verfügung gestellt hatte. Ich habe diesem Ansinnen sofort auf der Stelle und ohne Widerrede stattgegeben. Dies fiel mir auch deshalb nicht schwer, weil ich mir schon vor einigen Jahren eine eigene Schreibmaschine gekauft hatte und vorgenannte Schreibmaschine schon mittlerweile an einigen 'Altersgebrechen' litt.

Wenn diese Reaktion für diese Herren eine Art 'Blitzableiter' sein sollte - dann bitte sehr! Das phrasenhafte Gerede, daß ich dafür eine neue Schreibmaschine bekommen könnte - ich müßte das dann natürlich entsprechend sagen - habe ich zur Kenntnis genommen und auch nicht zur Kenntnis genommen.

Meine Differenzen mit diesen Herren sitzen tiefer, als daß sie durch solch plumpen Manöver 'ausgeräumt' werden könnten. Es wäre einmal nicht uninteressant zu erfahren, wie viel Geld diese Herren für ihre betriebseigene Firma 'Christliche Verantwortung' investiert haben (aber dabei dürfte dann ja wohl wieder das große Schweigen herrschen). Sicherlich dürften die rund 20 000 Mark, die seinerzeit das Uraniabuch diesen Herren einbrachte und die ihnen von mir vereinbarungsgemäß übergeben wurden (die 3 000 Mark die sie mir bewilligten, habe ich dann von ihnen zurückbekommen und in gewißer Beziehung als Startgrundlage für meine Studien verwandt - wobei wenn ich nicht in dieses 'Geschäft' eingetreten wäre - mich heute finanziell um e t l i c h e s besser stehen könnte, wenn ich so handeln würde wie meine Berufskollegen, nämlich auch nach Feierabend Fliesenarbeiten auszuführen - die Nachfrage ist bis zum heutigen Tage noch ausreichend groß genug)."

Weiter geht es in G. Y.'s Referat (nicht in ihrem Buch) mit dem Satz:

"Ich habe übrigens in zwei Angelegenheiten mit Herrn Gebhard ein Fax geschrieben und habe versucht ihn dazu zu überreden, ob er nicht selber mal über die Zusammenhänge einen ausführlichen Bericht machen würde. Das würde uns dann ja alle sehr helfen. Und er hat dann gesagt. Ja, er arbeitet daran. Aber ich habe den Eindruck, er kommt selber dabei zu schlecht weg, so das man darauf wohl nicht hoffen kann."

Auch hierbei sagt Frau G. Y. wieder nur die symbolische "Hälfte".

Ursächlich war. Gebhard hatte die Initiative ergriffen. Er hatte G. Y. per Fax seinen Aufsatz aus den "Beiträgen zur Geschichte der Arbeiterbewegung" über Hans Jonak v. Freyenwald zugesandt. Daraufhin antwortete G. Y. gleichfalls per Fax am 16. 3. 1998 indem sie sich für diese Zusendung bedankte und auch anmerkte: "Ich habe viel neues und interessantes daraus erfahren offenbar haben Sie sich seit langem sehr intensiv und gründlich mit dieser Thematik befaßt. Ich finde es beeindruckend, daß Sie trotz Ihrer ehemaligen Zugehörigkeit zu dieser Glaubensgemeinschaft genügend kritische Distanz bewahrt haben und einen wichtigen historischen Beitrag zur Erforschung dieses bisher ziemlich vernachlässigten zeitgeschichtlichen Thema 'Jehovas Zeugen vor und während der NS-Zeit' geleistet haben."

Ihr Schreiben endet dann unter anderem mit dem Hinweis auf ihre Webseite namens "Numinos".

Rückblickend hat man festzustellen. G. Y. hat ihre Webseite wieder vom Netz genommen. Nicht zum Zeitpunkt dieses Schreibens, wohl aber seit dem zweiten Halbjahr 1999 ist hingegen Gebhard mit einer eigenen Webseite zum Thema im Internet präsent, und dort gibt es mit Sicherheit, auch quantitativ erheblich mehr Material zum Thema Zeugen Jehovas, nebst auch einem eigenen Buch dazu, als G. Y. je publiziert hat. Letztere ist zwar im Geschäft mit den Zeugen Jehovas involviert. Dies allein will unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten indes nichts besagen!

Davor schon, meinte Frau G. Y. auf einer "Standhaft"-Verananstaltung in Bautzen, Ende 1997 gleichfalls zwei "Trumpfe" präsentieren zu können. Einmal ein Gebhard-Schreiben an das Staatssekretariat für Kirchenfragen und zum zweiten, die 1950er Petition der Zeugen Jehovas an die DDR Regierung. Wie bei Trophäen üblich wurden sie stolz präsentiert. Auf dem Bild sieht man diese beiden "Trophäen", von G. Y. in einer durchsichtigen Plastikmappe mitgebracht. Vorderseite die 1950er Petition aus dem Wachtturm". Rückseite (sichtbar) das vorgenannte Gebhard Schreiben.

Laut Transkription erklärte G. Y. dazu, damals in Bautzen unter anderem zum Thema Gebhard:

Dieses Buch [Uraniabuch] wird heute noch von Gegnern der Zeugen Jehovas zitiert. Gegner sind z. B. die Sektenbeauftragten der Kirchen aber auch des Staates, die benutzen dieses Buch um das als eine authentische Quelle für Gefährlichkeit, sogar Antisemitismus und solcherlei Dinge zu sehen. Und ich habe von einem Forscher [H.], der jetzt eine Arbeit schreibt über diese Bewegung z. B. die "Christliche Verantwortung" in der DDR ein Schriftstück bekommen, das habe ich auch mitgebracht, aus dem hervorgeht, dass der Autor Manfred Gebhard gar nicht der Autor dieses Buches war. Es st nämlich ein Brief, und er hat von diesen Briefen sehr viele geschrieben, die hat man zum Teil auch in der Gauckbehörde und zum Teil in anderen Archiven gefunden, Manfred Gebhard hat 1985 in einem seiner vielen Schreiben an das Staatssekretariat für Kirchenfragen, Hauptabteilung unter anderem geschrieben und da lese ich einfach mal daraus vor, weil ich mir denke, dass ist für Sie alle interessant

Es wäre einmal nicht uninteressant zu wissen zu erfahren, wieviel Geld diese Herren für ihre betriebseigene Firma "Christliche Verantwortung" investiert haben, Sicherlich dürfte die rund 20.000 Mark, die seinerzeit das Uraniabuch diesen Herren einbrachte und die ihnen von mir, vereinbarungsgemäß übergeben wurden, in Klammern (die dreitausend Mark die sie mir bewilligten habe ich dann von ihnen zurückbekommen und in gewisser Beziehung als Startgrundlage für meine Studien verwandt) Und dann führt er weiter aus:

Ich will das nicht alles vorlesen, weil mein Thema sonst zu kurz kommt

Dass es ihm leid tut, dass er von vielen Positionen abgerückt ist und seinen Namen dafür eigentlich nie hergeben sollen. Darüber wird noch eine Forschungsarbeit später ausführlich berichten. Nur, damit Sie sehen, wieviel Mühe sich die DDR die ganze Zeit hindurch gegeben hat, sich auch immer wieder und weiter mit den Zeugen Jehovas zu beschäftigen, und sie zu diskreditieren. Unter anderem ist dieses Buch später auch im Westen, für einen "Spiegel"-Artikel 1961 zitierbare Quelle gewesen [Gleichfalls unkorrekt. Wie der "Spiegel"-Artikel 1961 über Erich Frost erschien, gab es das Uraniabuch überhaupt noch nicht].

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Wenn Abtrünnige unser Land verlassen
geschrieben von:  . +
Datum: 06. Mai 2014 03:20
DDR 1988
Propagandalied: "Wenn Leute unser Land verlassen"
Jehovas Zeugen 2014
Propagandafilm: "Der verlorene Sohn"


Die Zeugen Jehovas setzen nicht die Gleichheit aller Menschen voraus, wie es die moderne Funktionsorientierung verlangt, sondern halten Verkündiger beziehungsweise Zeugen Jehovas für eine vom Wachtturmgott herausgehobene Gruppen und Weltmenschen beziehungsweise Abtrünnige, für von ihrer Leitenden Körperschaft bestimmt, als minderwertig. Das rechtfertigt, die Wachtturm Gesellschaft als Unrechts-Regime zu bezeichnen.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/zeitgeschichte-war-die-ddr-ein-unrechtsstaat-1813196.html

Wie die offizielle Leitung der Zeugen Jehovas gegen Kritiker agitiert.

http://www.youtube.com/watch?v=joXPy_xY260&feature=youtu.be

(Bezirkskongress der Zeugen Jehovas 2013, Ansprache "Hütet euch vor Abtrünnigen"

Siehe auch: wol.jw.org/de/wol/d/r10/lp-x/2004124  )

Wie ein paar Nummern tiefer angesiedelte Zeugen Jehovas-Kreise sich mit fremden Federn schmücken

Wächst da zusammen, was zusammengehört ???
geschrieben von:  Drahbeck
Datum: 25. Mai 2014 10:55
Wie soll man wohl jene Bildmeldung einschließlich Kommentarsatz deuten?

de.jw-archive.org/post/86725342986/persoenliche-bibliothek-nordkoreanische-diktator#sthash.QTnoggdP.dpbs

MAI 24, 2014 10:10 PM
Persönliche Bibliothek nordkoreanische Diktator Kim Jong-il voll von Publikationen von Jehovas Zeugen

Hätte nicht eine den Zeugen Jehovas zugehörige Seite, jene Meldung selbst gebracht, man hätte es kaum für möglich gehalten.
Meines Wissens wird von den Zeugen Jehovas, Nordkorea weiter der Sammelrubrik Verbotsländer zugeordnet. Leider kann man auf dem Bild - im Detail - aber kein Buch erkennen, welches den Bildtext tatsächlich belegen würde.
Sollte also dieser Umstand bestehen, wäre es auch ein makrabres Signat, wie man sich Zeugenseitig, mit nicht verdienten fremden Federn schmückt!

Re: Wächst da zusammen, was zusammengehört ???
geschrieben von:  . +
Datum: 25. Mai 2014 14:35
Das ganze ist ein Scherz.
Hier auf diesem Foto werden die von Kim jong sung und il herausgegebenen Bücher gezeigt.


Ich hab das Bild für dich hier extra in der hochauflösensten Version reingestellt die ich finden konnte.



Diese Bilder kann man wiederum als Suchhilfe bei Google verwenden und man kommt auf einen gelungenen Satirebeitrag einer Wachtturmkritischen Seite die scherzhafter weise sagt das Kim Jung Bücher aussehen wie Wachtturmliteratur.



Keines der hier abgebildeten Bücher stammen von der WTG sondern alle samt von den Kim Jongs.

http://dprk.bplaced.de/Documents/KPEA2009HP.pdf

Ich selber habe ja auch schon des öfteren auf die Parallelen zwischen Nord Korea und der WTG hingewiesen.

Man muss aber wissen, das in Nordkorea quasi alles Mögliche und Unmögliche angeblich von dem Landesdiktatoren stammt.
Die Kim Jongs haben Häuser gebaut, Arien geschrieben, Bilder gemahlt und natürlich auch die Glühbirne erfunden...

Das Ganze fußt auf Angst basierenden Personenkult.
Liebe Jehova sonst tötet er dich.
Und so singen die rückradlosen Marionetten halt die Lieder der Verbrecher und weinen Bitterlich wenn wieder einer der leitenden Körperschaft stirbt.

Alle Äußerungen des Mitteilungskanals werden aufmerksam mit geschrieben...





http://www.spiegel.de/politik/ausland/nordkorea-bilder-von-kim-jong-un-mit-soldaten-die-mitschreiben-a-966155.html

Wenn dann wegen einer von Kim Jong Il von sich gegebenen Weisheiten ein Haus einstürzt, war er es dann natürlich im Nachhinein nicht der Befehl von Kim Jong Il.

Wenn es auf der von dir verlinkten Seite, also tatsächlich um eine pro Zeugen Jehovas Seite handelt, dann sind sie einem Satireartikel einer Zeugenkritischen Seite aufgesessen...

Die Überschrift des sehr gelungenen Satirebeitrags vom März 2013, von dem die pro Zeugen Seite möglicherweise ein Jahr später inspiriert wurde lautet:
Dies ist nicht die Königreichsaalbibliothek:

http://jehovahs-witness-news.blogspot.de/2013/03/this-is-not-kingdom-hall-library.html

Das wäre aber nicht das erste Mal, das die Zeugen Jehovas, aufgrund ihrer Suche nach Bestätigung für ihre drögen Verschwörungstheorien, einem Aprilscherz aufsitzen.

Erwachet 1983 22. 11. Seite 29
Wir beobachten die Welt
Das All — ein politischer Kuchen?

• Das Weltall soll politisch aufgeteilt werden. Die Kommission der UNO über die friedliche Nutzung des Weltraums gründete zu diesem Zweck ein Gremium, das sich mit der Aufteilung des Universums in staatliche Hoheitssphären befassen soll. Die Zeitschrift Sterne und Weltraum berichtete, daß die UN-Experten „konfliktvorbeugend" an diese Arbeit gehen wollten. Die Fachleute seien durch viele unfriedliche Vorkommnisse, bei denen es um rohstoffreiche Gebiete auf der Erde gehe, aufgeschreckt worden, wie z. B. durch den „Fischereikrieg" um Island und die wachsende Präsenz der Supermächte in Nahost wegen der Ölquellen.


Ein Jahr später musste sich die Wachtturmgesellschaft für den Aprilscherz, den sie für bahre Münze und einen Beweis ihrer Verschwörungstheorien verkauften, entschuldigen:

Erwachet 1984 8. 4. S. 29
Wir beobachten die Welt
Unsitte am 1. April
• Die Griechen „lassen sich kaum eine Gelegenheit entgehen, ihre Mitbürger zu Aprilnarren zu machen", schrieb Der Spiegel im letzten Jahr (15/83). „In vielen Zeitungsredaktionen tüftelt man an Falschmeldungen, die am 1. April Unwahrscheinliches glaubhaft machen können." Über den Hintergrund dieser „Scherze" heißt es: „Sie haben in Griechenland eine Tradition, die Historiker auf den Aphrodite-Kult der Antike zurückführen: Aprilscherze galten als Spielereien und List des jungen Liebesgottes Eros, Sohn der Aphrodite und des Kriegsgottes Ares." In den meisten Ländern Europas und in den USA ist es am 1. April üblich, jemanden „mit einer Lügennachricht oder einem unmögl. Auftrag zum Narren zu halten", wie es in Meyers Enzyklopädie (1971) gesagt wird. Das Nachschlagewerk bringt diese Unsitte mit Narrenbräuchen der Fastnachtszeit „als Rest eines Frühlingsbrauches" in Verbindung.


--- Aber Achtung jetzt kommt's! ---

Eine ganze Anzahl Zeitungen und sogar Fachzeitschriften bringen während dieser Zeit Falschmeldungen — manchmal unwissentlich. Im letzten Jahr übernahm eine große Nachrichtenagentur eine Falschmeldung aus der Zeitschrift Sterne und Weltraum, die dann viele deutsche und ausländische Zeitungen abdruckten. Wir bedauern, daß sich diese „Lügenmeldung" unter der Überschrift „Das All — ein politischer Kuchen?" in die Ausgabe vom 22. November 1983 (Seite 29) eingeschlichen hat.

ForumsarchivA161

Gods Kingdom Rules!

Und wer wissen will, wie die Hauptstadt von Gottes Königreich im Paradies aussieht, der kann hier gerne mal eine 23 minutige Stadtrundfahrt machen.

Alles sauber.
Alles blüht.
Keine Bordelle und türkische Handyläden, bei denen die Gelder der Illegalen Geschäfte gewaschen werden.
Keine entwürdigende Kinowerbung mit leicht bekleideten Frauen.
Kein zur Schau gestelltes Arm und Reich.
Keine Bettler oder Arbeitslosigkeit.
Alle haben eine Wohnung und einen fürsorglichen Herrscher den sie alle lieben.
Straßendienst ist auch nicht mehr nötig - es sind ja alle im gleichen wahren Glauben und der gleichen reinen Sprache vereint.

365 Tage Kongressfeeling.

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Apologeten

Notizen zu Wrobel

Katholische Stasikeulenschwinger

Waldemar Hirch "Die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas während der SED-Diktatur"; siehe dazu die Anmerkung in:

http://27093.foren.mysnip.de/read.php?27094,513817,513817#msg-513817 04. Januar 2015 03:46

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