Geschrieben von D. am 07. Dezember 2007 14:54:34:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 15. November 2007 12:04:57:

In seiner Ausgabe vom 7. 12. 1967 meldet der „SPD-Pressedienst"
Eine praktikable Lösung
Zeugen Jehovas müssen nur noch einmal "brummen"
Bundesjustizminister Gustav Heinemann hat endlich erreicht: Die Zeugen Jehovas die den Wehrdienst aus Gewissensgründen verweigern und ebenfalls keinen Wehrersatzdienst leisten wollen, werden nur noch einmal bestraft.

Wenig Verstandnis fand die bisherige Behandlung der Jehova-Jünger. Nach Artikel 4. Absatz 5 des Grundgesetzes kann man den Wehrdienst aus Gewissensgründen verweigern. Im Gesetz über den zivilen Ersatzdienst wird bestimmt, daß über die Berechtigung den Wehrdienst zu verweigern auf Antrag, der beim Kreiswehrersatzamt einzureichen ist, entschieden wird.. Die Anerkennung kann nur ein Prüfungsauschuß für Kriegsdienstverweigrerer aussprechen. Ist das der Fall so bekommt der Wehrdienstverweigerer einen Einberufungsbescheid zu einen 19-monatigen Dienst in Kranken-, Heil- und Pflegeanstalten. Dieser Ersatzdienst untersteht dem Bundesarbeitsministerium.
Wer jedoch Dienstflucht begeht; also sich dem Ersatzdienst entzieht, wird mit Gefängnis nicht unter einem Monat bestraft.

Die Zeugen Jehovas lehnen sowohl den Wehrdienst als auch den Ersatzdienst ab, weil sie der Überzeugung sind, daß ein Staat niemand dazu zwingen kann, seine religiöse Tätigkeit 18 Monate lang zu unterbrechen. Die Folge war stets: Die Zeugen Jehovas bekamen ihren Einberufungsbescheid, gingen ins Gefängnis, wurden entlassen, bekamen einen neuen Bescheid und konnten wieder „sitzen". Es kam auch vor, daß sie den neuen Einberufungsbescheid erhielten, als sie noch die Strafe für die vorangegangene Verweigerung verbüßten. Das bedeutete: Die Gefängnisstrafen dauerten oft länger als der Ersatzdienst.

Da die Zeugen Jehovas demnach ihr ganzes Leben im Gefängnis verbringen mußten, vereinbarten Bundesjustizminister Heinemann mit seinem CDU-Kollegen Arbeitsminister Katzer: Die Zeugen Jehovas dürfen nicht mehr ununterbrochen verurteilt werden, obwohl es sich immer wieder um dasselbe Delikt handelt. Sie müssen jetzt nur noch einmal ins Gefängnis. Heinemann: „Das war die einzige Möglichkeit die ohne Gesetzesänderung praktikabel erreichbar ist."

Zum Thema auch:
Parsimony.24625

Geschrieben von D. am 12. Dezember 2007 11:59:39:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von D. am 07. Dezember 2007 14:54:34:

„Eltern, welche den erzieherischen Einfluss ihren Kindern gegenüber in der Richtung verüben, dass die Kinder in scharfen Gegensatz zur Volksgemeinschaft geraten, mißbrauchen das ihnen zustehende Sorgerecht.
AG Waldenburg (Schles.) vom 2.9.1937 - VIII 195 -
Die Eltern der Kinder gehören der Sekte der internationalen Bibelforscher an. Wie bei allen Bibelforschern, handelt es sich auch bei ihnen nicht nur darum, dass Sie einen besonderen religiösen Überzeugung huldigen. Sie glauben vielmehr, aus ihrer religiösen Überzeugung die Verneinung der einfachsten und selbstverständlichsten Pflichten dem Staate und dem deutschen Volke gegenüber herleiten zu müssen. Sie verweigern hartnäckig auch bei feierlichen Anlässen den deutschen Gruß, um dadurch ihre Ablehnung der heutigen Verhältnisse auszudrücken. Sie stellen sich bewusst außerhalb der Volksgemeinschaft.

Der Vater erklärt, dass er auch im Falle eines Krieges der Wehrpflicht nicht nachkommen würde. Die Ansicht der die Eltern huldigen, läuft also auf eine völlige Untergrabung jedes Wehrwillens hinaus, ist also allein schon dadurch geeignet, die Grundlagen des Staates zu erschüttern.
Diese Ansicht der Eltern überträgt sich auch auf ihre Kinder. Die Eltern haben es zwar bei ihrer Anhörung bestritten. Sie haben erklärt, dass sie ihre Kinder in weltanschauliche Hinsicht überhaupt nicht beeinflussen. Eine Geisteshaltung wie diejenige der Bibelforscher beherrscht aber das gesamte Leben. Die allgemeine Lebenserfahrung spricht dafür, dass sich eine solche Anschauung auch ohne viel Worte im Schoße der Familie täglich äußert und die Kinder durch das Beispiel beeinflusst. Hinzu kommt, dass hier zweifellos Anzeichen für eine solche aktive Beeinflussung nachgewiesen sind.

Der Vater mußte auf Vorhalt vorzugeben, dass er bereits bestraft worden ist, weil er seine Kinder zu nationalsozialistischen Feiern nicht in die Schule geschickt hat. Der Vater hat auch insoweit glaubhaft erklärt, das seinen Kindern an solchen Veranstaltungen nichts liege, und dass sie selbst den Wunsch hätten, nicht an ihnen teilzunehmen. Das beweist nur, wie stark der Einfluss ist, der tatsächlich von den Eltern ausgeht, und wieweit die Kinder diesem Einfluss schon erlegen sind.

Dieser Sachverhalt zwingt zufolge rechtlicher Würdigung:
Wenn Eltern ihren Kindern durch ihr Beispiel einer Anschauung beibringen, die sie in unerlässlichen Gegensätz zu derjenigen Überzeugung bringen muss, zu der sich die weitaus überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes bekennt, so bedeutet das einen Mißbrauch des Sorgerechts im Sinne des § 1666 BGB.
Dieser Missbrauch gefährdet die Kinder aufs höchste, weil er dazu führt, dass auch sie einmal außerhalb der Volksgemeinschaft zu stehen kommen.

Zur Abwendung dieser Gefahr hat das Vormundschaftsgericht nach § 1666 BGB. die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Erfolg verspricht hier nur die völlige Entziehung des Personensorgerechts; sie allein bietet die Gewähr dafür, dass ungünstige erzieherische Einfluss der Eltern ausgeschaltet und gebrochen wird.

Im übrigen hat nach der Auffassung des Vormundschaftsgerichts folgendes zu gelten. Das Recht als völkische Ordnung vertraut deutschen Eltern das Recht der Erziehung nur unter der - wenn auch nicht ausdrücklich ausgesprochenen so doch selbstverständlichen - Voraussetzung an, dass die Eltern dieses Erziehungsrecht so ausüben, wie Volk und Staat es erwarten dürfen. Dazu gehört vor allem, dass die Erziehung als erstrebenswertes Ziel ansieht, in den Kindern den Glauben an die Überzeugung zu wecken, dass sie Angehörige einer großen Nation sind und mit den übrigen Volksgenossen durch die Gleichheit der wesentlichen Anschauung zu der Einheit des deutschen Volkes zusammengeschlossen sind. Wer dagegen in Ausübung einer formell ihm zustehenden Erziehungsrecht in Kindern Ansichten weckt, die sie unlöslichen Widerspruch zur Volksgemeinschaft bringen müssen, erfüllt diese selbstverständliche Voraussetzungen nicht, so dass ihn schon aus Erwägung allgemeiner Art das Einziehungsrecht abgesprochen werden muss, ohne dass es auf den Nachweis der Voraussetzungen des § 1666 BGB. im einzelnen ankommen kann."

Offenbar hat die in Kattowitz damals erscheinende Zeitschrift „Der Deutsche in Polen", welche sich laut Untertitel als Christlich orientiert verstand, diesen Bericht auch registriert und in ihrer Ausgabe vom 12. 12. 1937 unter der Überschrift „Entziehung des Sorgerechtes für Kinder" wie folgt berichtet:

„Die Zeitschrift „Deutsches Recht" zollt einer Entscheidung des Vormundschaftsgerichts in Frankfurt Höchst-Beifall, dass einer geschiedenen Mutter das Sorgerecht über ihre beiden Kinder abgesprochen hat, weil sie den Sohn in einem Alumonat angemeldet und die Tochter in die klösterliche Erziehung geben wollte.

Von noch größer exemplarischer Wichtigkeit ist eine kürzlich gefällte Entscheidung des Vormundschaftsgericht Waldenburg in Schlesien (abgedruckt in der Zeitschrift „Deutsche Justiz"), dass nicht wie in dem zitierten Fall, einem geschiedenen Ehepartner das im Scheidungsprozess zuerkannte Sorgerecht absprach, sondern Eltern das natürliche Sorgerecht für ihre Kinder entzog. Es handelte sich um ein Ehepaar, das der Sekte der Bibelforscher angehört. Diese Zugehörigkeit urteilte das Gericht, beeinflusse die Erziehung der Kinder, wenn aber Eltern ihren Kindern durch ihr Beispiel eine Anschauung beibrachten, die sie in unlöslichen Gegensatz zu der Überzeugung bringen müsse, zu der sich die weitaus überwiegende Mehrheit des deutschen Volkes bekenne, so bedeute das einen Missbrauch des Sorgerechts und eine Gefährdung der Kinder.

Zur Abwehr dieser Gefahr habe das Vormundschaftsgericht die erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Erfolg verspreche hier nur die volle Entziehung des Personensorgerechts.

Dass die Bedeutung dieser Entscheidung über den individuellen Fall der Bibelforscher hinausgeht, drückte das Vormundschaftsgericht selber in folgenden grundsätzlichen Feststellungen aus:
„Das Recht als völkische Ordnung vertraut deutschen Eltern das Recht Erziehung nur unter der (wenn auch nicht ausdrücklich ausgesprochenen), so doch selbstverständlichen Voraussetzung an, dass die Eltern dieses Erziehungsrecht so ausüben, wie Volk und Staat es erwarten dürfen. Wer dagegen in Ausübung eines formell ihm zustehenden Erziehungsrechtes in Kindern Ansichten weckt, die sie in unlöslichen Widerspruch zur Volksgemeinschaft bringen müssen, erfüllt diese selbstverständliche Voraussetzung nicht, so dass ihm schon aus Erwägungen allgemeiner Art das Erziehungsrecht abgesprochen werden muss."

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Geschrieben von Drahbeck am 18. Dezember 2007 13:33:14:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von D. am 12. Dezember 2007 11:59:39:

Ein Bild nur, mit ziemlich knappen Text dazu in der „Freiburger Zeitung" vom 18. 12. 1927 (Weißenberg)

http://www.manfred-gebhard.de/Weissenberg.jpg

Links zum Thema
www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,1949067

http://www.confessio.de/cms/website.php?id=/religionheute/jk.html

http://www.religio.de/sekten/johkirch.html

http://www.bautz.de/bbkl/w/weissenberg.shtml

Geschrieben von Drahbeck am 19. Dezember 2007 12:06:26:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 18. Dezember 2007 13:33:14:

Gleich zwei in Magdeburg erscheinende Tageszeitungen, kamen in Form eines Gerichtsberichtes, in ihrer Ausgabe vom 19. 12. 1937, auf die Zeugen Jehovas zu sprechen.

Der „Magdeburger Generalanzeiger" titelte tendenziös (und über letzteren Sachverhalt kann es keinen Zweifel geben): „Bibelforscher - Schrittmacher Moskaus". Im einzelnen meinte man zu wissen:

„Nach einer längeren Ruhepause, die auf die ersten, durchweg sehr milden Verurteilungen von Bibelforschern wegen ihrer illegalen Betätigung folgte, beginnt diese kleine, in irregeleiteten religiösen Fanatismus verrannte Gruppe anscheinend von neuem sich zu betätigen. Und mag es ihnen selbst noch nicht einmal so sehr klar geworden sein im Dämmerlicht ihres Fanatismus, so ergab doch eine Reihe von Prozessen vor dem Sondergericht Halle, das in Magdeburg verhandelte, in aller Klarheit, wohin den jetzt die Fahrt dieser Leute geht: nämlich in einen absoluten staats- und volksverneinenden Widerstand gegen das von der nationalsozialistischen Bewegung aufgebaute Dritte Reich.
Daß sie vielmehr entgegen ihren eigenen so oft verkündeten Satz: „Als Anhänger Christi beteiligen wir uns nicht an der Politik" gar zu leicht sich als Vaterlandslose Hetzer mißbrauchen lassen, die Emigranten und Bolschewisten gemeinsam gegen Deutschland bestreiten. Und hier liegt das Tun solcher Menschen, in gefährlicher Nähe an der Grenze des Hochverrats, fordern sie doch die Verweigerung der grundlegenden nationalen Pflichten, wie den Einsatz für den Luftschutz, die Erfüllung der Wehrdienstpflicht, die Bejahung des Staates, gegen den sie die übelsten Verleumdungen verbreiten.

Ebenso unbelehrbar zeigen sich diese Menschen sich darin, daß sie trotz des Verbotes der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung immer von neuem daran gehen, in Deutschland heimlich diese überstaatlichen Ziele zu verfolgen, indem sie versuchen, die Organisation der internationalen Bibelforscher neu aufzubauen.

Ihre Frechheit ging sogar soweit, daß sie Gelder für die Errichtung eines Schwarzsenders der Bibelforscher zu sammeln begannen.
Nach den Verwarnungen der ersten milden Urteile kann jetzt nicht mehr die Rede davon sein, sie milde anzufassen:

Da ist als erster ein 34 Jahre alter Ludwig Göbel mit seiner 14 Jahre älteren Frau. Er hat sich im Herbst 1936 von dem "Bezirksdiener" Friese, der demnächst abgeurteilt werden wird, verleiten lassen, für Magdeburg das Amt eines „Gruppendieners" zu übernehmen, hat sich an die 4000 hetzerische Schriften geben lassen, ihre Verbreitung durchgeführt, hat Gelder für die Internationale Bibelforscher-Vereinigung gesammelt und abgeführt, ebenso für die Errichtung des Schwarzsenders. Er ist es, der den Satz in die Verhandlung wirft, daß die Bibelforscher als Anhänger Christi, sich an der Politik nicht beteiligen, und er ist es, der sich von dem sehr tüchtigen und auf solche Fragen geeichten Vorsitzenden des Sondergerichts, Landgerichtsdirekter Grunigk, sagen lassen muß, daß gerade die Verbreitung solcher Schriften mit den gröblichsten Beschimpfungen des Führers, des deutschen Volkes und vor allem seines Wehrwillens, übelste verlogenste Politik ist, so daß er sie mit zwei Jahren drei Monaten Gefängnis, und seine Frau, die ihm geholfen hat, mit einem Jahr Gefängnis büßen muß, wozu der Vorsitzende grundsätzlich erklärt, daß nun die Zeit der milden Strafen vorbei sei, da sich gezeigt habe daß milde Behandlung die Leute vom Schlage der Bibelforscher nicht belehrt habe.

Dann geht in die Anklagebank ein 38 Jahre alter August Herfurth aus Schönebeck, der seit 1924 den Bibelforschern anhängt, daß er bereite im Herbst 1936, als er von neuem seine Tätigkeit aufnahm, hinreichend gewarnt war dadurch, daß im Zusammanenhang mit der Untersuchung gegen einen anderen Bibelforscher auch bei ihm eine Haussuchung abgehalten worden war. So muß er diesmal ein Jahr und drei Monate Gefängnis auf sich nehmen.

Als dritte verantwortet sich eine 62 Jahre alte Minna Zippel aas Magdeburg. Auch sie ist hinreichend gewarnt worden, nämlich durch eine Strafe von drei Monaten Gefängnis, die ihr das Sondergericht im Jahre 1935 auferlegte.

Und gerade in einem Flugblatt, das bei ihr gefunden wurde, offenbaren sich ein deutlichsten die kommunistischen Untergründe der Bestrebungen der Bibelforscher, denn hier wird von dem "Heiligen Vater Stalin" gesprochen.

[Redaktionelle Einfügung. Ein Flugblatt vorgenannter Art gab es seitens der Zeugen Jehovas nie. Allenfalls käme die Berichterstattung im „Goldenen Zeitalter" dafür in Betracht, welche aber lediglich zu von faschistischer Seite diesbezüglich erhobenen, verzerrten Unterstellungen, Stellung nahm.
Zweite redaktionelle Anmerkung. Eine etwa bei Margarete Buber-Neumann oder auch bei Farkas genannte Ella Hempel, hieß mit Mädchennamen Zippel. Möglicherweise sind verwandschaftliche Beziehungen da gegeben. Siehe auch:Parsimony.9180;

Parsimony.17768 Ende der redaktionellen Einfügung ]
Beachtenswert aber ist, daß keiner der Angeklagten oder Zeugen aus den Kreise der Bibelforscher bereit war, über diese Wendung einen Aufschluß zu geben. Allerdings ist er nicht gerade nötig, denn diese Wendung spricht eindringlich genug für sich selbst, und der Staatsanwalt erklärte mit Recht, daß sich hier zeige, wie die ganze Arbeit der Bibelforscher entweder selbst schon Arbeit sei oder Schrittmacher des Kommunismus, solche Arbeit gefährlich an Hochverrat herangehe, Immerhin hält das Sondergericht der alten Frau zugute, daß sie geistig offenbar nicht mehr besonders auf der Höhe ist, und laßt es deshalb bei anderthalb Jahren Gefängnis.

Glimpflich kommt such angesichts der heute zu erwartenden strengen Strafen gegen unbelehrbare Bibelforscher der 39 Jahre alte Wilhelm Koppen aus Stendal davon.
Köppen erklärte noch zum Schluß, daß er fortan sich an das Verbot der Bibelforscher-Vereinigung halten wolle, daß er aber an seinem "Glauben" festhalten werde, und er muß sich nun vom Vorsitzenden neben einer Gefängnisstrafe von 1 Jahr 3 Monaten die für alle diese Fragen bedeutsame Belehrung gefallen lassen, daß das nationalsozialistische Deutschland gar nicht daran denkt, irgendeinen religiösen Glauben zu verfolgen, daß es aber ebenso energisch gegen alle hetzerischen internationalen Vereinigungen vorgehen wird, die unter dem Deckmantel der religiösen Betätigung das Dritte selbst glauben angreifen zu können."

Soweit der „Magdeburger Generalanzeiger"

Die gleichfalls in Magdeburg (damals) erscheinende Zeitung „Der Mitteldeutsche", titelt ihren namentlich gezeichneten Bericht: „Bibelforscher, die Schrittmacher Moskaus!" Darin war zu lesen:

„Am Freitag und Sonnabend tagte das Sondergericht Halle in Magdeburg.
Außerdem aber hatte sich daß Sondergericht in einer auffallend hohen Anzahl von Einzelfällen mit staatsfeindlichen Umtrieben von Bibelforschern zu befassen, von denen es sich erneut ergab, daß hier unter dem Deckmantel einer frommen Sekte versucht wird dem Bolschewismus Vorspanndienste zu leisten.
Strafverfahren gegen eine Reihe Magdeburger, Schönebecker und Stendaler Bibelforscher, denen diesmal im wesentlichen der Besuch des Hallenser Sondergerichts galt.
Bisher waren sämtliche Urteile gegen Bibelforscher im Reich versöhnlich und Milde gehalten, und immer wieder wurde hervorgehoben, daß man die Bibelforscher nicht etwa wegen ihrer religiösen Einstellung, wegen ihres Glaubens, sondern lediglich auf Grund der nun schon so oft nachgewiesenen Tatsache bestrafen mußte, daß sie kommunistisch-bolschewistischen Drahtziehern willfährige Vorspanndienste leisteten.
Um des Glaubens will hat man - das sei ausdrücklich festgestellt - im Dritten Reich noch niemals jemand verfolgt oder bestraft

Stalin für Jehova
[Siehe dazu auch vorhergehende redaktionelle Einfügung]

So spricht man bereits nicht etwa - wie das bisher der Fall war vom heiligen "Jehova", dessen Zeugen die Bibelforscher angeblich sein sollen, sondern vom "heiligen Vater Stalin".
Daß die IBV Schrittmacher des Bolschewismus ist - Nicht ein einziger der vom Sondergericht verurteilten Bibelforscher hat der IBV diese Gleichstellung Stalins mit ihren Jehova vorgeworfen.
Glauben wir also nur nicht, daß die Bibelforscher eine harmlose und niemand, gefährdende Vereinigung wären! Trotz des Verbotes, trotz zahlreicher Urteile steht es heute fest, da0 die IBV im Herbst 1936 einen Neuaufbau der zunächst 1934 in Deutschland zerschlagenen Bibelforscher-Vereinigung begann. Uebrigens im Aufbau nach dem Muster der Partei gegliedert. Man kannte
„Reichsdiener", „Gruppendiener", "Bezirksdiener" , "Zellendiener" usw.
während sie tatsächlich dazu angeleitet und angehalten wurden, Dinge zu tun, die sich in ihrer Wirkung in nichts vorn Hochverrat unterscheiden!
Das Gericht war noch milde genug und erkannte gegen den Ehemann Göbel auf eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren und drei Monaten, gegen die Frau auf ein Jahr. Weiter August Herfurth aus Stendal
Ein Jahr und drei Monate mag er über diese Dinge nachdenken. Zum Schluß Minna Zippel, Magdeburg, und Wilhelm Kippen, Stendal.
Beide erhielten, da sie bereits durch frühere Zugriffe gewarnt waren, diesmal eine empfindliche Freiheitsstrafe. Ob die Angeklagten, wie das auch schon festgestellt wurde, mit jenem raffinierten Trick arbeiteten, der darin besteht, der darin, daß man auf harmlosen Schallplatten mit Operettenmusik plötzlich irgend jemand die gemeinsten Verleumdungen gegen Deutschland aussprechen läßt, war diesmal nicht festzustellen.
Bleibt abschließend nur zu betonen, daß die Sondergerichte den Bibelforschern für die Zukunft besonderes Augenmerk schenken und nun erst recht jeden Angriff gegen Staat und Volk mit aller gesetzlichen Schärfe abwehren werden!
Wilhelm Lindau"

Geschrieben von Bauer am 19. Dezember 2007 21:22:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 19. Dezember 2007 12:06:26:

Wenn ich mir die Berichte so durchlese, so habe ich den Eindruck, dass die Zeugen Jehovas im Dritten Reich vielfach ganz sanft angefasst wurden, man ihre Religiosität durchaus als mildernden Umstand betrachtete:

Zitat:
die Verbreitung solcher Schriften mit den gröblichsten Beschimpfungen des Führers, des deutschen Volkes und vor allem seines Wehrwillens, übelste verlogenste Politik ist, so daß er sie mit zwei Jahren drei Monaten Gefängnis, und seine Frau, die ihm geholfen hat, mit einem Jahr Gefängnis büßen muß, wozu der Vorsitzende grundsätzlich erklärt, daß nun die Zeit der milden Strafen vorbei sei ...
ENDE

Rutherford hat dafür in USA völlig andere Strafen aufgebrummt bekommen. Die Richter in USA waren mit Rutherford ganz und gar nicht zimperlich umgegangen.
Mildernde Umstände wegen religiöser Falschinterpretation hat Rutherford in USA nicht bekommen.

Und so war das Strafmaß, also die Gefängnisstrafe die Rutherford und Konsorten in USA aufgebrummt bekommen haben, eine doch recht drakonische Strafe.

So drakonisch, dass Rutherford auch seine Lehre daraus zog und er in Erkenntnis des "neuen Lichtes" auch den Glauben änderte.

Interessant auch, dass in der Berichterstattung von Fanatismus der Bibelforscher angesprochen wurde.

Damals wie heute werden Menschen durch das "Bibelstudium" zu Fanatikern gemacht. Nicht Christentum ist das Ergebnis, sondern religiöser Fanatismus.

Jehovas Zeugen, religiöse Fanatiker.

Da traf religiöser Fanatismus mit politischen Fanatismus.

Geschrieben von Drahbeck am 20. Dezember 2007 06:22:21:

Als Antwort auf: Milde Strafen geschrieben von Bauer am 19. Dezember 2007 21:22:

Zum Thema der vermeintlich „milden" Strafen.
Die zugrundeliegende Gesetzgebung - tendenziös ausgedeutet - stammte zum überwältigenden Teil noch aus der Weimarer Republik.
Die Höchststrafe (außerhalb des Wehrdienstbereiches) die etwa Herr Konrad Franke auch bekam, betrug fünf Jahre.

In der Praxis hingegen war das völlig bedeutungslos.

Es soll sogar Fälle gegeben haben, wo vom Gericht freigesprochene Personen - dennoch nicht freikamen, dieweil sie in die berüchtigte „Schutzhaft" der Gestapo übernommen wurden.
Das war dann ein Strafvollzug ohne definiertes Strafmaß, das faktisch in der überwiegenden Zahl, mit lebenslänglich identisch war (auch dann, wenn die Justiz ein theoretisch „mildes" Urteil ausgesprochen hatte). Und auch schlimm. Kein Anwalt bekam die Erlaubnis, sich in Schutzhaftsachen irgendwie einzuschalten. Die Opfer waren im buchstäblichem Sinne vogelfrei.

Es sind Fälle überliefert, wo die reguläre Justiz um die Wahrung ihres „Gesichtes" bemüht war. Weinerlich beklagte man sich, wenn schon „in Schutzhaftnahme" möchte man dies doch nicht im Gerichtsgebäude veranstalten. Nicht aus Sorge um die „Rechte" der Beschuldigten, Wohl aber aus Sorge, dass selbst dem mit den „Pellkartoffeln vor den Augen" sichtbar wird,
Die ganze überkommene Justizmaschinerie kann man sich eigentlich einsparen.
Die Gestapo macht doch sowieso was sie will. Und sie hält sich mit Sicherheit nicht mit vermeintlichen „Zwirnsfäden" namens Gesetze auf.

Geschrieben von Bauer am 20. Dezember 2007 12:54:00:

Als Antwort auf: Re: Vermeintlich: Milde Strafen geschrieben von Drahbeck am 20. Dezember 2007 06:22:21:

Fanatiker gegen Fanatiker.

Da bleibt die Moral immer auf der Strecke.

Aber eines ist klar:

Jeder Fanatismus, auch der von Jehovas Zeugen, ist unmoralisch.

Das entschuldigt nicht die Unmoral anderer Fanatisten.

Das was Jehovas Zeugen heute beklagen sind doch die Folgen des eigenen Fanatismus, eines Fanatismus der mit Glauben wenig, aber um so mehr mit dem fanatischen Kampf Rutherford's gegen Deutschland zu tun hatte.
Vielleicht hat Rutherford auch nicht seine Knasterlebnisse aufgrund der falschen Wachtturmdoktrin im Ersten Weltkrieg so recht verarbeitet. Wie der Kriegsherr seine Soldaten in den Krieg treibt, so hat Rutherford seine "Krieger" in den Kampf mit Deutschland getrieben.

Unrecht wurde sicherlich auf beiden Setien verübt, wenn mann davon ausgeht, das beide Seiten kein Recht hatten.

Es ist sicherlich ein Unterschied zwischen stiller Glaubensausübung und der intensiven Werbung neuer Migleider, dem Verbreiten von Literatur und von Flugblättern. Und letzteres hat die Zeugen sicherlich in die Hände der Gestapo getrieben. Nicht ihr Glaube. Das was Rutherford im Fernen Amerika sagte, dass sie tun sollten, war sicherlich die Ursache.

Die Gerichte haben milde reagiert, nicht aber der Staatsaparat. Der Staat hat seine Interessen verfolgt. Und ein Staat im Krieg, ist hart gegen seine Feinde und hart gegen alles was seine Ziele behindert. Das hat Rutherford in Amerika sehr schmerzhaft zur Kenntnis nehmen müssen. Dass er seine Strafe nicht hat absitzen müssen, hat er sicherlich dem Umstand des gewonnenen Krieges und der dann mild gestimmten Richter zu verdanken. Aber eines hat er gelernt: ziehe nicht gegen einen Staat zu Felde. Doch genau das hat er getan, wenn man die Geschichte der Zeugen Jehovas in Deutschland betrachtet.

Es ist in jedem Staat problematisch, sich gegen den Staat zu stellen.

Geschrieben von Drahbeck am 20. Dezember 2007 13:03:31:

Als Antwort auf: Re: Vermeintlich: Milde Strafen geschrieben von Bauer am 20. Dezember 2007 12:54:00:

Ein zeitgenössischer Tagestext der Zeugen Jehovas. Und der spricht durchaus Bände.
Und, bekanntlich liegen den Tagestexten vorangegangene „Wachtturm"-Artikel zugrunde:

Tagestext für den 6. Januar 1938 (im 1938er ZJ-Jahrbuch mit abgedruckt)

Eines der feinsten vom Widersacher angewendeten Mittel, das den Menschen am meisten geschadet hat, ist die Religion. Wären die Menschen darüber unterrichtet worden, dass Religion vom Teufel kommt, so hätte es ohne Zweifel eine weit geringere Anzahl von Religionisten auf der Erde gegeben. Nun ist aber die Zeit zur Aufklärung der Menschen gekommen. Jahrhundertelang hat der Teufel die Religion zum Kampf gegen Gott benutzt. Es scheint jetzt unbedingt nötig zu sein, zum Nutzen derer, die guten Willens gegen Gott sind und daher aufrichtigen Frieden, Zufriedenheit, Glück und Leben begehren, den Menschen die Verderbtheit der Religion deutlich vor Augen zu führen, damit sie eine hinreichende Gelegenheit erhalten, sich zu schützen. Die Veröffentlichung dieser Wahrheit wird große Verfolgung nach sich ziehen.

Geschrieben von Drahbeck am 19. Dezember 2007 12:15:21:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 19. Dezember 2007 12:06:26:

Fragen nicht erwünscht!

Es war unfraglich einer der größten zeitgenössischen Propagandacoups in Sachen Zeugen Jehovas. Der ominöse aus Kanada stammende Brief eines „Hope Slipachuk", an das deutsche (inwischen geschlossene) WTG-Zweigbüro, in welchem den Zeugen Jehovas eine Affinität zum „Heiligen Vater Josef Stalin" unterstellt wurde. Immerhin ist auch zu registrieren, dass im 1937er ZJ-Jahrbuch noch, die Anschrift des Magdeburger WTG-Büros, neben den Anschriften selbiger für andere Länder, aufgeführt wurde. Ein zumindest merkwürdig anmutender Umstand. Wenn da also jemand aus einem anderen Lande an just dieses Büro schrieb, muss sich die WTG schon vorhalten lassen.
Und warum habt ihr diese Anschrift immer noch nicht gelöscht?

Der Brief gelangte auch in Teile der Schweizer Presse (namentlich der nazistisch orientierten). Und auch die WTG nahm zu ihm Stellung. Zu weiterem dazu siehe auch

Der Fall Hope Slipachuk

Parsimony.22349

Nun sollte man nicht verwundert sein, diesem Propagandadokument auch in der nazistischen Tagespresse zu begegnen. Allerdings, dass muss schon vorab gesagt werden. Es gab doch noch einen Grund zum wundern, wenn vielleicht auch aus einem anderem Grunde.

Da hatte offenbar ein Zeitungsredakteur der Zeitung „Der Mittag", mit an jener ominösen Gerichtsverhandlung in Düsseldorf teilgenommen, wo der fragliche Brief der staunenden Nachwelt, wohl zum ersten Male präsentiert wurde. Und anschließend dann in seiner Zeitung einen geradezu von Oberflächlichkeit triefenden Bericht präsentiert.

Das fängt schon mir dem Umstand an, dass er darin den „Wachtturm" in „Der Wartturm" umtauft. Solch einen Fehler mag man ja einem Außenstehenden Journalisten noch nahsehen.
Es kommt aber noch „schlimm-besser". Das es sich um einen aus Kanada versandten Brief handelte, erfährt der Leser jener Zeitung nicht mit einer Silbe. Dafür wiederum in seiner bekannten „Umtaufungsqualität", qualifiziert er dieses Schreiben zu einer „Schriftstudie". Das er sich mit Quellenbelege nicht aufhält, verwundert nun schon überhaupt nicht mehr.
Nachstehend also erst mal das, was da im „Der Mittag" zeitgenössisch zu lesen war:

"Der Mittag" 5. 2. 1937
"Unser Messias, der Heilige Vater Josef Stalin"
Der "harmlosen" Sekte der Bibelforscher wird die Maske heruntergerissen
Eigenbericht des Mittag
Düsseldorf. Verhandlungen gegen Angehörige der seit 1933 verbotenen Sekte der Internationalen Bibelforscher finden noch immer statt. Auch die Verhandlung vor dem Sondergericht gegen sechs Männer und eine Frau aus der Gegend von Dinslaken, Sterkrade und Walsum wäre an sich nicht besonders erwähnenswert, hätte sie nicht dieser "harmlosen" Sekte gründlich die Maske vom Gesicht gerissen und sie als das enttarnt, was sie wirklich ist - eine Schwesterorganisation der Komintern! Die Angeklagten gaben zu, einer verbotenen Organisation angehört zu haben; sie gestanden, in den geheimen "Gebetsstunden der Zeugen Jehovahs" durch aus dem Ausland eingeschmuggelte Propagandaschriften für ihren Bund geworben, Geld gesammelt und für die verbotene Zeitschrift "Der Wartturm" Bezieher geworben zu haben.
Die Angeklagten wurden zu Gefängnisstrafen von fünf bis zu zehn Monaten verurteilt.

Viel wesentlicher als die Einzelschicksale der Angeklagten, die bis auf einzelne Hauptschuldige mehr oder weniger Mitläufer waren, war das, was sich in der Verhandlung ergab über die wirklichen Ziele der Internationalen Bibelforschervereinigung. Man erfuhr nun, wie berechtigt und notwendig das im Juni 1933 ergangene Verbot dieser Geheimgesellschaft war. Sowohl aus den Entschlüssen der Hauptversammlungen des Bundes wie aus den Hetzartikeln in seinen Zeitschriften ergab sich eindeutig, daß die äußerliche religiöse Betätigung der Gesellschaft nur eine kümmerliche Tarnung war für ihre politischen Ziele, die vollkommen zusammenfallen mit denen der Komintern des Weltbolschewismus. Ein Beispiel in seiner Entschließung des "Weltkongresses der Zeugen Jehovahs", der im Herbst 1936 im Auslande stattfand, heißt es zwar sehr schön und tugendhaft! "Als Nachfolger Christi beteiligen wir uns nicht an den politischen Angelegenheiten dieser Welt". Wie erlogen diese Behauptung ist, beweist eine "Schriftstudie" der Internationalen Bibelforscher, in der es wörtlich heißt:
"Bald wird eine ehrliche rechtmäßige Regierung errichtet werden zugunsten der Menschheit unter der Oberaufsicht des Großen Messias, unseres Heiligen Vaters Josef Stalin vom Neu-Rußland der Sowjetrepubliken."

Nur zum Zweck der Tarnung und des Fanges gutgläubiger Fanatiker werden diese rein kommunistischen Bestrebungen des Geheimbundes mit wirren, uferlosen Phantastereien und unverstandenen Spintistereien über Bibelstellen verbrämt .

Offenbar gab es noch ein „Nachspiel" zu diesem Artikel. Ein Leser jener Zeitung, der sich als Verlagsdirektor vorstellt, schrieb daraufhin - einen durchaus sachlich gehaltenen - Brief an jene Zeitungsredaktion. Unter Beifügung eines frankierten Rückumschlages für eine Antwort, bemängelte er die mehr als ungenaue, durch keinerlei Quellenbelege ausgewiesene Aussage jenes Artikels.

Und, hat er eine Antwort darauf bekommen? Schwer zu beantworten. Ich tippe mal: Eher nicht. Aber aktenkundig ist der Fall trotzdem geworden! Dergestalt, dass jene Zeitungsredaktion den Vorgang an die Gestapo weiter leitete. Selbige, wie in jenem „Hause üblich", legte postwendend ein Akt darüber an. Zielstellung zu ergründen, ob der Briefschreiber nicht etwa selbst Zeuge Jehovas sei. Ich vermute mal, diese Unterstellung wird auch die Gestapo nicht haben untermauern können.

Immerhin ist der Fall ein erschreckendes Beispiel dafür, welche Folgewirkungen Leserbriefe zu haben vermögen. Böse Zungen wollen dazu ergänzend sogar wissen:
Und das nicht nur in der Vergangenheit!

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Geschrieben von Drahbeck am 19. Dezember 2007 12:19:04:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 19. Dezember 2007 12:15:21:

Nachstehend dann noch in Repro die Anfrage, welche jener Zeitungsleser dieser Redaktion zukommen ließ!
http://www.manfred-gebhard.de/Haupt.jpg

Im Kontrast dazu noch zwei ähnlich thematisierende Zeitungsartikel.
1) "Magdeburger Generalanzeiger", 19. 12. 1937
http://www.manfred-gebhard.de/Generalanzeiger191237.jpg

2) "Volksbund" (Schweiz) 15. 6. 1937
http://www.manfred-gebhard.de/Volksbund15637.jpg

Geschrieben von D. am 28. Dezember 2007 06:03:13:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 19. Dezember 2007 12:19:04:

Am 28. Dezember 1987 in der „Frankfurter Rundschau" gelesen. Also heute, vor zwanzig Jahren.

Artkel der Frankfurter Rundschau

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Geschrieben von Drahbeck am 10. Januar 2008 06:01:50:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von D. am 28. Dezember 2007 06:03:13:

Was so alles passierte ...
In der Tageszeitung „Volksecho" (Detmold) vom 10. 1. 1948 gelesen:

„Um die Formen des Meinungskampfes
Die katholische Kirche klagt gegen ernste Bibelforscher
Detmold, 7. Januar (Eigener Bericht)
Vor dem Amtsgericht Detmold wurde am Mittwoch gegen die Prediger der ernsten Bibelforscher Viktor Erdmenges und Oskar Hamann verhandelte.
Erdmenges hatte in einer öffentlichen Versammlung der Bibelforscher in Detmold im Februar vorigen Jahres einen Ausspruch Luthers zitierend - in Bezug auf gewisse Lehren der katholischen Kirche erklärt, sie gehörten auf den „Misthaufen der Dekretalien".
Hamann verglich eine Woche später, im Anschluss an ein Bibelwort, die katholische Kirche mit der größten Hure, und machte dem Papst für den Regierungsantritt Hitlers mitverantwortlich und beantwortete eine Frage aus der Versammlung dahingehend, dass, nach seiner Erfahrung aus acht Jahren Konzentrationslagerhaft, 80% der Geistlichen evangelischen und katholischer Konfession, wegen krimineller Delikte inhaftiert gewesen sei.

Der Staatsanwalt vertrat in seinem Plädoyer den Standpunkt, dass der Staat, das Zusammenleben seiner Bewohner regeln müsse, Glaubens-, Rede- und Kritikfreiheit gestatten müsse. Zugleich aber müsse er die Formen des Meinungskampfes regeln, damit nicht der eine dem andern durch Worte, oder wir es zu unserem Schaden erlebten, durch Taten niederknüppele.

Das sei hier nach § 166 StGB geschehen, das öffentliche beschimpfende Äußerungen über eine Religionsgemeinschaft oder ihre Gebräuche unter Strafe stellt. Sein Antrag lautete gegen Erdmenges auf eine Geldstrafe von RM. 300,- gegen Hamann auf RM 600,- oder 6 Wochen bzw. 3 Monate Gefängnis.
Das Gericht erkannte auf je 250,- RM an Stelle von an sich verwirkten 25 Tagen Gefängnis. Es schloss sich der Urteilsbegründung in rechtlicher Hinsicht den Ausführungen des Staatsanwaltes an. Auch wenn die inkriminierten derben Äußerungen von Luther oder in der Bibel gebraucht sind, hindere das nicht, dass wir sie heute als Beschimpfungen empfänden, die das Gefühl des Gegners über die sachliche Kritik hinaus verletzten.

Wegen der Äußerung über den Papst und die Geistlichen wurde Anklagte Hamann freigesprochen. Er habe damit nicht die Institutionen der Kirche oder des Priesterstandes an sich angegriffen, sondern Einzelpersonen, und das ist im Rahmen des § 166 StGB. nicht strafbar. Die Angeklagte und der Staatsanwalt haben Berufung eingelegt.

Das war dann wohl schon der zweite Fall der Art, welcher vor die Schranken des Kadi gelangte.
Der erste war wohl der des August Seck.

Siehe dazu auch:
Parsimony.12533
Auch der WTG-Funktionär Wolfram Slupina erwähnt in einem seiner Texte den Fall Seck mit. Allerdings in einer Form, die doch wohl eher geeignet ist darauf zu antworten. Es wird bagatellisiert, heruntergespielt. Bei Slupina liest man den Satz:
„Auch sind mindestens zwei Fälle dokumentiert, in denen in nicht-sowjetischen Besatzungszonen Zeugen Jehovas wegen ihrer christlichen Tätigkeit zu Geld- oder Haftstrafen verurteilt wurden (Alma Dickmann in der Französischen Besatzungszone am 13. August 1947; siehe Anklageschrift des Militärgerichts Mainz vom 9. August 1947; und August Seck in der Britischen Besatzungszone am 3. September 1947)."

Herr Slupina muss sich schon zum einem erst mal sagen lassen. Seine Wendung: „Siehe Anklageschrift ..." ist dergestalt unvollständig, dass er dem Leser selbige weder mitteilt noch einen Quellenbeleg für sie nennt. Er geht also davon aus, dass der gewöhnliche Leser den Aktenbestand der WTG, der ihm ja zugänglich ist, kennen könnte: oder was eher wahrscheinlich ist, garnicht es so genau wissen will. Damit entspricht Herr Slupina zwar den gängigen Gepflogenheiten unter Seinesgleichen. Wer sich zu diesen „Seinesgleichen" eben nicht zählt, dürfte das wohl etwas anders sehen. Noch makabrer hingegen wirkt die Wendung „wegen ihrer christlichen Tätigkeit ... verurteilt." Worin denn diese zur Verurteilung führende „christliche" Tätigkeit bestanden haben soll, dass, man ahnt es schon, hält Herr Slupina wiederum nicht für mitteilenswert.

Die „Krone" der Verirrungen-Verwirrungen aber liefert aber Frau Y.... In ihrem „Visier"-Buch (S. 85f. Dok. 9), zitiert sie wortwörtlich eine, wie die WTG-Apparatschicks grundsätzlich zu formulieren belieben „zersetzende Schrift" des Willy Müller vom 22. 5. 1959. Und selbige soll dessen erste „zersetzende Schrift" gewesen sein.
Das mit der ersten mag ja so stimmen, denn die gedruckte Ausgabe der „Christlichen Verantwortung" begann ja erst ab Oktober 1965 zu erscheinen. Es handelt sich somit um einer der diesbezüglichen Vorläufertexte.
Nun denn, im Gegensatz zu Herrn Slupina, mag denn besagte „zersetzende Schrift" im nachfolgenden, aus genanntem Y.-Buch, einmal dokumentiert werden.

http://www.manfred-gebhard.de/Yonan85.jpg
http://www.manfred-gebhard.de/Yonan86.jpg
http://www.manfred-gebhard.de/Yonan87.jpg
http://www.manfred-gebhard.de/Yonan88.jpg
http://www.manfred-gebhard.de/Yonan89.jpg
Deren Tenor ist klar. Der vermeintliche politische Antikommunismus der WTG, den man im Osten eben nicht hinzunehmen bereit war. Das der Müller da von den Stasi-Funktionären „inspiriert" wurde, bei Thematik und Diktion seiner Ausführungen, kann nicht strittig sein.

Festzustellen ist aber auch. In diesem Text erwähnt Müller mit den August Seck, in der falschen Schreibweise „Sekt" Und er unterstellt, dessen Verhaftung habe etwas mit dem WTG-Antikommunismus zu tun. Da liegt er in der Tat grundlegend schief. Das makabre an der ganzen Sache ist jedoch dass. Einerseits wird zwar von Y. dieser Text dokumentiert; aber andererseits, gibt es keinerlei richtigstellende Detailhinweise. Y. verbreitet somit selbst Falschmeldungen, ohne diese in Detail richtig zu stellen.

Und im Fall Seck gibt es sogar eine interne Stellungnahme der WTG dazu, welche im nachfolgendem als Repro vorgestellt sei.
http://www.manfred-gebhard.de/Seck1.jpg
http://www.manfred-gebhard.de/Seck2.jpg -----------------------------

Geschrieben von Drahbeck am 11. Januar 2008 03:55:32:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 10. Januar 2008 06:01:50:

Bei einer Volkszählung in Baden am 16. Juni 1926, wurden laut „Freiburger Zeitung" vom 11. 1. 1928, erstmals (im Vergleich zu früheren Statistikerhebungen), in der Rubrik „Freikirchen" auch die Bibelforscher mit registriert.
Auf 100 Einwohner des Landes, würden 9,52 auf die „Freikirchen" entfallen.
Hauptverbreitungsgebiet seien die an Württemberg „das Sektierland" (damals noch nicht mit Baden Verwaltungstechnisch zusammengeschlossen), angrenzenden Bezirke.
http://www.manfred-gebhard.de/SektenBaden.jpg

In der einschlägigen Literatur geistert dazu die Zahl herum, es seien damals etwa 600 Bibelforscher in Baden vorhanden gewesen. Eine spätere Statistikerhebung will für 1933 die Detailzahl für Karlsruhe auf 60 für Freiburg auf 82 und Lörrach etwa 44 beziffern. Hinzuzufügen wäre, diese Zahlen sind in etwa mit dem Begriff der heutigen Gedächtnismahl-Besucher vergleichbar. Nicht jedoch mit der weitaus geringer zu veranschlagenden Zahl der „Verkündiger". Die Strukturen letzterer waren in den zwanziger Jahren keinesfalls so ausgefeilt, wie heutzutage.

Schaefer-Stahl etwa zitierte in einem seiner Texte:
„Die letzten vom WTS-Bibelhaus Magdeburg im deutschen "Bulletin fuer Jehovas Zeugen", Ausgabe Maerz 1933, publizierten Werte betrafen den Dezember 1932 und betrugen lediglich etwas ueber insgesamt 10.000 Aktivisten (Arbeiter im Felde)."

Auch diese Zahl macht deutlich, dass die weitere für 1933 genannte Zahl von etwa 25.000 deutschen ZJ ebenfalls als Zahl der Gedächtnismahl-Besucher zu klassifizieren ist, was aber von interessierter Seite, ziemlich oft unterschlagen wird.
Als die Rutherford-Adminstration, nach einer Phase des relativen „Stillhaltens", ihre „Predigtdienst"-Option wieder durchsetzte, beziffern diesbezüglich sehr wohl überlieferte Berichtsstatistiken, etwa in den Vernehmungsprotokollen des Fritz Winkler, die Zahl der sich daran Beteiligenden, auf unter 6.000 (5930 „Arbeiter" (Verkündiger)).
Auch diese Zahl verdeutlicht, wie die Zahl der „25.000" von 1933 tatsächlich einzuschätzen ist.

Geschrieben von Drahbeck am 01. Dezember 2007 10:54:02:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 22. 11. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. November 2007 06:31:42:

„Später, inmitten der Wehen des zweiten Weltkrieges, wurde das ganze Buch Hiob in dem Buch 'Die neue Welt' (4. bis 12. Kapitel) kapitelweise erklärt; dieses Buch wurde im September 1942 im Verlaufe des theokratischen Neue-Welt-Kongresses der Zeugen Jehovas in Cleveland, Ohio, USA, in Englisch herausgegeben", weis der „Wachtturm" in seiner Ausgabe vom 1. 12. 1957 zu berichten.

Das ist dann wohl, abgesehen von kleineren Broschüren, die erste Buchpublikation der Knorr-Ära. Äußerlich auch dergestalt einen „Bruch" machend, keinen Verfassernamen mehr zu nennen, nachdem man in den vorangegangenen Jahren, bei den WTG-Publikationen, bis zum Überdruss, mit dem Namen Rutherford konfrontiert wurde.

Also Personen treten mehr in den Hintergrund. Dafür usurpiert „die Gesellschaft", wie man denn lange Jahre zu formulieren beliebte, um so verschärft ihre Machtansprüche. In gewisser Hinsicht signalisiert diese Titelwahl schon die fortbestehende Endzeit-Naherwartung, die dann noch in Sonderheit in dem Jahre „1975" kulminieren sollte.

Jenes Buch „Die neue Welt" gehörte denn zusammen mit „Gott bleibt wahrhaftig" und „Die Wahrheit wird euch frei machen", zu den ersten Bücherangeboten der Zeugen Jehovas nach 1945 in Deutschland. Offenbar waren da - mit wohlwollender Genehmigung der US-Militärrregierung - ganze Schiffsladungen voll, nach Deutschland eingeführt worden. Galt für die frühen (nach 1945) „Wachtturm"-Ausgaben, anfänglich eine Bewirtschaftung. Ersichtlich auch an solchen Stempelaufdrucken wie „Leihexemplar" und ähnliches, so bestand bei diesen drei genannten Büchern, offenbar keinerlei Mangelsituation. Sie konnten in beliebiger Anzahl, bis weit in die fünfziger Jahre hinein, gekauft werden, so denn sich dafür Käufer fanden.

Auch das Buch „Die Wahrheit wird euch frei machen", nur wenig später nach der „Die neue Welt", erstveröffentlicht, besitzt insbesondere darin Relevanz, dass in ihm der WTG-Endzeitkalender, erstmals um rund 100 Jahre, klammheimlich verschoben wurde.

Ein Faktum, dass zeitgenössisch überhaupt nicht ausreichend gewürdigt wurde. Einmal weil die den KZ entronnenen übriggebliebenen Zeugen Jehovas, erstmal dringlichere Sorgen hatten.
Zum zweiten wie es „Trost" nur wenige Jahre vorher mal formulierte: „Zeit wird nie lang wenn man zu tun hat. Haben wir etwa nichts mehr zu tun?"

Genau dass dieser letztgenannte Umstand nicht eintrat, dafür sorgte die WTG in umfassenden Sinne.
Und drittens, die nach 1945 neu hinzugekommenenen kannten in der Regel die früheren Auslegungen nicht. Etwa, dass gemäss Russell, die ominösen „6000 Jahre" schon in den 1870er Jahren zuende gegangen seien.

Auch das genannte Buch „Die neue Welt" glänzte denn schon mit Thesen, die zum Zeitpunkt ihrer deutschen Erstveröffentlichung, bereits Makulaturreif waren. Trotzdem wurde dieser geistige Schrott weiter verkauft (weniger studiert). Da ging es offenbar blos noch ums verkaufen. Inhaltlich wollte man an seine Thesen wohl lieber weniger erinnert werden.

Etwa die markige Definition des Begriffes Religion":
„Im biblischen Sinne bezeichnet darum Religion alles das, was gegen das Tun des Willen Gottes ist. (S. 28)

Oder auch die Siegesgewissheit:
„Der Herr Jesus ist nun als Richter zum Tempel gekommen, und die Überrestglieder seines "Leibes", die noch auf Erden weilen, sind um den Tempelzustand der vollkommenen Einheit mit ihm versammelt worden. ... Demzufolge können jene treuen Menschen der alten Zeit jetzt irgendwann zurückerwartet werden. Die Heilige Schrift gibt guten Grund zu dem Glauben, daß dies kurz vor dem Ausbruch Harmagedons geschehen werde.

In dieser Erwartung ist im Jahre 1930 in San Diego, Kalifornien, ein Haus gebaut worden, über welches die religiösen Feinde in der breiten Öffentlichkeit böswillig vieles geredet haben. Es trägt den Namen "Beth-Sarim", was "Haus der Fürsten" bedeutet. Zur Zeit wird es als Wohnstätte für die zurückkehrenden Fürsten verwaltet.

Die jüngsten Geschehnisse zeigen, daß die Religionisten der gegenwärtigen, dem Untergang geweihten Welt wegen des Zeugnisses, das durch dieses "Haus der Fürsten" für die neue Welt gegeben wird mit den 'Zähnen knirschen'". (S. 104)

Diese von Gott eingesetzten "Fürsten" werden das auf Erden übernehmen, was die nazifaschistischen totalitären Diktatoren in verzweifeltem Ringen an sich zu reißen suchten. (S. 130)
Das Jahr 1937 tritt als das Jahr hervor, da der Religion alle Macht über Gottes Volk genommen wurde, und das Jahr 1938 wird durch die Wiederherstellung der theokratischen Einrichtung in seiner Mitte gekennzeichnet. (S. 171)

Auch die Pokrustesbett -Auslegungen die ominösen Nord- und Südkönige betreffend, nicht zu vergessen:
„Können wir bestimmt wissen, daß die Welt ihrem endgültigem Ende nahe ist, wie es Jehovas Zeugen so zuversichtlich erklären?
Man beachte ferner die Prophezeiung: "Und zur Zeit des Endes wird der König des Südens mit ihm zusammenstoßen (ihn stoßen - engl. B.), und der König des Nordens wird gegen ihn anstürmen mit Wagen und mit Reitern und mit vielen Schiffen; und er wird in die Länder eindringen und wird sie überschwemmen und überfluten....
Der demokratische, liberale "König des Südens" folgte einer erniedrigenden Besänftigungspolitik gegenüber den Forderungen und Angriffen des 'Nordkönigs', gebot jedoch im August 1939 Halt.
Beim nächsten Gewaltakt seines Rivalen ergriff er am 3 September 1939 Maßnahmen gegen ihn. Die Welt weiß heute, was darauf folgte ein Blitzkrieg durch den "König des Nordens", schauerliche, nervenerschütternde Bombenangriffe aus der Luft, mechanisierter Bewegungskrieg, das trojanische Pferd; die "Fünfte Kolonne", Überfallschiffe, Piraten-Unterseeboote, meuchlerische Überfälle ohne Kriegserklärung, teuflisch geschickte Zusammenarbeit aller mitwirkenden Teile gleich einem ''Anstürmen mit Wagen und Reitern und vielen Schiffen.
Polen zerfällt in achtzehn Tagen; Norwegen, Dänemark, Luxemburg erliegen über Nacht; die Dämme Hollands erweisen sich als unzulänglich, die Republik Frankreich geht unter und ein untertäniger Religionist wird zum Staats-Chef eingesetzt, und der Vertreter des Vatikans für Frankreich erklärt, dies bedeute die Morgendämmerung eines neuen Tages, für Frankreich und die ganze Welt - jawohl, worin die Demokratie untergegangen und verschwunden wäre!
In noch mehr Länder wird eingedrungen, noch weitere werden überflutet: Rußland, das schwache Griechenland, Jugoslawien, Indochina, Thailand, Ostindien, Singapur, Ragun, Pearl Harbour und die Manilabucht, die weitere Geschichte davon ist bekannt." (S. 339, 340)

„Man beachte, daß "der König des Südens" vom vierzigsten Verse an aus der Prophezeiung ausscheidet. Dies ist ein schlechtes Zeichen. Dies und andere Schriftstellen deuten darauf hin, daß vor dem endgültigen Ende alle Nationen totalitär werden und die Interessen des 'Nord'- und 'Südkönigs' - unter Religion als Bindeglied - eins werden. Es bedeutet einen Weltbund, und schon zeigen kundgegebene Worte und Zeichen an, daß dies an der Weltfriedenskonferenz stattfinden wird, wie sich das Haupt des Vatikans herausputzt." (S. 344)

„Die erstaunliche Prophezeiung, die vor langem über den "König des Nordens" und den "König des Südens" ausgesprochen worden ist, erfüllt sich jetzt, ja steht vor ihrer Enderfüllung, was beweist, daß wir dem endgültigen Ende dieser alten Welt der Bosheit nahe sind." (S. 347)

Siehe zum Thema auch
Auftakt einer neuen" Ära

Geschrieben von Drahbeck am 08. Dezember 2007 10:44:12:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 1. 12. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 01. Dezember 2007 10:54:02:

Eine der Zeugen Jehovas typischen Politik-Meldungen in „Erwachet! vom 8. 12. 1957.
„Ohne Rücksicht auf die deutsche Bundesregierung anerkannte am 15. Oktober die jugoslawische Regierung die Deutsche Demokratische Republik und nahm auch gleichzeitig volle diplomatische Beziehungen zur Pankower Regierung auf. Die Bundesregierung wurde durch den jugoslawischen Botschafter, Dusan Kveder, einen Tag vorher in Kenntnis gesetzt. Damit war das eingetreten, wovor der inzwischen verstorbene deutsche Botschafter Pfleiderer vergeblich gewarnt hatte. Die jugoslawische Regierung hatte noch vor dem Besuch der polnischen Regierungsdelegation in Belgrad (Mitte September) der Bundesregierung einen Ausweg aus dem außenpolitischen Dilemma gezeigt. Warschau hatte nämlich den Besuch der Regierungsdelegation von einer eindeutigen Anerkennung der Oder-Neiße-Linie als endgültige deutsche Ostgrenze abhängig gemacht. Pfleiderer hatte dem Auswärtigen Amt daraufhin mitgeteilt, daß der Besuch der polnischen Delegation nicht nur die Anerkennung der Oder-Neiße-Linie, sondern auch die Anerkennung Pankows zur Folge haben müsse, weil Tito das Gomulka-Regime nur dann tatsächlich unterstützen könne, wenn er sich gleichzeitig zu einer ebenfalls gewichtigen Geste gegenüber Moskau entschließen könne. Tito, der die Beziehungen zu Bonn nicht gefährden wollte, glaubte diese Erklärung umgehen zu können, wenn Bonn die Aufnahme der Beziehungen zu Polen für absehbare Zeit zusagen würde. Diese Zusage wurde jedoch nicht gegeben. Bonn war nach in einem Dilemma, die Beziehungen zu Jugoslawien abzubrechen oder nicht. Würden die Beziehungen nicht abgebrochen werden, so würden 25 bis 35 Staaten früher oder später dem jugoslawischen Beispiel folgen. Um dieser „Kettenreaktion" vorzubeugen, entschloß sich Bonn, die Beziehungen zu Jugoslawien doch abzubrechen.

Eine Frage dazu. Was hatte die Zeitgenössische Bundesdeutsche Politikergeneration an dieser Meldung auszusetzen? Die Antwort darauf lässt sich wohl in einem Wort beschreiben:
Nichts.

Zweite Frage.
Was hingegen hatten die „Pankower Machthaber" wie es ja wohl im zeitgenössischen westlichen, auch von der WTG verwandten Vokabular so hieß, an dieser Meldung auszusetzen? Die Antwort darauf bedarf allerdings mindestens zwei Worte:
Sehr viel!

Welche Konsequenzen ergaben sich aus diesem Disput unter anderem? Nun wohl auch die. Die westlichen kalten Krieger bekamen wieder mal bestätigt. Auch die Wachtturmgesellschaft der Zeugen Jehovas, steht stramm an ihrer Seite.Und was sagten diejenigen die sich in Ostdeutschland von „Amts wegen" mit den Zeugen Jehovas beschäftigten? Das war dann doch wie man weis, zu allererst deren sogenannte Staatssicherheit. Für die war das doch wieder das gefundene Fressen für ihr Vorurteil, die Zeugen Jehovas seien eine antikommunistische Organisation; vielleicht sogar auf dem Religionssektor „die" antikommunistischste Organisation.

Wie man weis beließ es die Stasi aber nicht nur bei diesem Vorurteil. Sie zog auch daraus auch Entschlüsse und Aktionen.

Auch Herr Dirksen berichtet (eher an untergeordneter Stelle in seinem Buch) über eine „Aktion Zentrum". Die fand zwar erst ein Jahr später, Ende 1958 statt. Aber man muss wohl auch der Stasi zubilligen, für ihre geplanten Aktionen einen gewissen zeitlichen Vorlauf zu benötigen. Auch die zitierte „Erwachet!"-Meldung, die sich noch um einige vermehren lassen, trugen ganz offensichtlich zu dieser Eskalation mit bei.

Ein Opfer der Aktion „Zentrum" musste dafür beispielsweise mit einer siebenjährigen Zuchthausstrafe bezahlen. Im Rahmen der Jahrgangsdatei 1958 (Anfang 2008 vorgesehen) komme ich auf dieses Thema nochmals näher zurück.

Summa summarum. Zum „verheizen" ihrer Anhängerschaft in Ostdeutschland, trug auch die WTG wesentliches mit bei!

Geschrieben von Drahbeck am 15. Dezember 2007 10:24:38:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 8. 12. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 08. Dezember 2007 10:44:12:

Der „Wachtturm" in seiner Ausgabe vom 15. 12. 1957 meint wieder mal mit folgenden Aussagen „punkten" zu können:
„Vor kurzem sagte der Sowjetführer Nikita S. Chruschtschew, daß obwohl Stalin Fehler gemacht habe, es nicht wesentliche Fehler gewesen seien, und er fügte bei: „Gebe Gott, daß jeder Kommunist so kämpfen könnte wie Stalin."

Wer nun erwarten sollte, diese Aussage wird mit Hinweis auf einen konkreten Zeitungsartikel oder ähnliches belegt, sieht sich allerdings enttäuscht.

Offenbar reichte diese Aussage dem WT nicht, denn er offeriert noch eine zweite, auf ähnlicher Wellenlänge liegende, und bei der nennt er dann in der Tat auch eine Quelle dazu (aber wie gesagt, nicht beim ersten Zitat):
Der WT zitiert nun aus dem Buch „Roosevelt and Hopkins" von Robert E. Sherwood den Passus:
„Plötzlich rief Stalin aus: 'Möge Gott diesem Unternehmen zum Erfolg verhelfen!'"
Und der WT führt weiter auch noch um seine „Genauigkeit" wohl zu unterstreichen, den englischen Text, der dem Wortlaut zugrunde liegen soll, mit an. Er sieht sich aber auch genötigt einzuräumen: Churchill habe gegenüber Roosevelt jene Aussage weiter gegeben.

Also doch wohl ein typisches Dreiecksverhältnis. Da wird etwas vom hören sagen, für bare Münze erklärt.

Selbst wenn die beiden genannten Sowjetführer solche Aussagen getätigt haben sollten, dann stellt sich schon die Frage. Sind das autorisierte Aussagen?
Auch heutzutage pflegen Politiker Journalisten Interviews zu geben. Zu den Gepflogenheiten gehört es dann wohl auch, das der Interviewte die Chance bekommt, den Text, so wie er denn gedruckt werden soll, im Vorfeld zu begutachten. Wird diese Spielregel nicht eingehalten, und sieht der Interviewte sich grob verzerrt wieder gegeben, ist der Ärger doch schon vorprogrammiert.

Ergo, selbst wenn den Genannten solche Aussagen mal raus gerutscht sein sollten, so haben sie doch niemals den Grad eines autorisierten Textes erreicht. Auch das gilt es festzustellen. Aber danach fragt der „Wachtturm" nicht. Ihm geht es nur um die damit verbundene marktschreierische Schlagzeile:
„Kommunistische Heuchelei".

Bei wem indes die tatsächliche Heuchelei weitaus größer ist; dass wäre in der Tat ein Thema, über das sich trefflich disputieren liesse!

In dergleichen „Wachtturm"-Ausgabe gibt es dann noch einen Berichtartikel über die „Bezirksversammlungen 1957". Und in diesem findet sich dann auch noch die vom WT offenbar für weitergebenswert erachtete „Erfahrung":
„Während die Brüder einen neuen Königreichssaal bauten, nahmen sich die Schwestern vor, noch mehr Predigtdienst zu tun, um die Quoten aufrechtzuerhalten."

Genauso stellen sich die WTG-Ausbeuter das vor. Die Zitronen auspressen bis zum letzten Tropfen, bis zum allerletzten Tropfen!

Und dann? Ab in den Müll! Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan - der Mohr kann gehen!

Geschrieben von Drahbeck am 22. Dezember 2007 10:31:36:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 15. 12. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 15. Dezember 2007 10:24:38:

Ein Sammelsurium unterschiedlicher Meldungen, kann man der „Erwachet!"-Ausgabe vom 22. 12. 1957 entnehmen. Zum Beispiel jene aus Sambia (Afrika), welches damals noch den Namen Nordrhodesien trug.

Ihr zufolge hätten sich einige Afrikaner eine zwei- bis dreiwöchige Fußreise auf sich genommen, um eine der Zeugen Jehovas Kongress-Veranstaltungen zu besuchen.
Ein anderer, sechzig Jahre alt, habe zu diesem Zweck mit dem Fahrrad eine Strecke von 800 km zurückgelegt.

Es wäre sicherlich zu billig, die Motivation der Betreffenden in Frage zu stellen. Wer denn das tut, müsste etwa die Extrem-Leistungen von Bergsteigern und ähnliches, auch in Frage stellen.
Dennoch bleibt ein fader Beigeschmack zurück. Solcherlei Beispiele haben ja in der WTG-Sicht vor allem eine Aufgabe, jene anzufeuern, die es wohl nicht ganz so extrem halten.

Ein anderer Artikel dieser Ausgabe, angereichert mit einer Zeichnung widmet sich dem Thema Müdigkeit.

In ihm kann man unter anderem lesen:
„Natürlich besteht zwischen Müdigkeit und Müdigkeit ein Unterschied ...
Es gibt aber auch noch eine andere, eine ungesunde Müdigkeit. Es ist das Gefühl der Abgespanntheit, das nicht verschwindet, obwohl wir gut geschlafen haben."

Und zu letzterer weis „Erwachet!" auch noch zu berichten:
„Die Ursache dieser Müdigkeit kann physischer Art oder emotionaler und psychischer Art sein. ...
Es ist offensichtlich, daß in allen diesen Fällen das psychosomatische Prinzip, daß körperliche Vorgänge durch seelische Antriebe beeinflußt werden, wirksam ist. Der Geist wird erregt durch etwas, das ihm gefällt. Das beeinflußt das Gefühlszentrum im Gehirn, das wiederum die endokrinen Drüsen und das sympathische Nervensystem zu größerer Tätigkeit anregt. Die Folge ist ein Gefühl des Wohlbefindens und der Kraft."

Und als Resümee seiner weiter in die Breite gehenden Ausführungen kommt „Erwachet!" zu dem Resultat:
„Dieses Problem Müdigkeit und seine Bekämpfung hat somit tatsächlich viele Seiten und in den meisten Fällen sind die psychischen und emotionalen Ursachen die Hauptschuldigen."

Durchaus zutreffend analysiert, kann man dazu nur sagen. Aber trotz des anfeuernden Afrika-Beispieles, unterlässt es „Erwachet!" gemäss den eigenen Erkenntnissen, dann auch die eigene Theorie und Praxis zu analysieren. Und „Erwachet!" tut wohl gut daran, dieses nicht zu tun. Denn würde es selbiges tun, würde sich sehr schnell ein Resultat als dominierend herausstellen, dass etwa Twisselmann mal in der Form eines Dialoges zwischen einer einfachen „Versammlungsverkündigerin" und ihrem Vorgesetzten Antreiber, der sich da „Kreisaufseher" nennt, wiedergegeben hat.

> Jehovas Zeugen eine "Knüppelorganisation" <
"Brücke zum Menschen" Nr. 160 4. Quartal 2004 S.16:
"Als der Bezirksaufseher W. sie am Schluß einer 'Dienstwoche' zur Rede stellte mit den Worten:
'Schwester M., Du hast nur sehr unregelmäßig am Dienst teilgenommen', begründete sie ihre Unbeständigkeit unter Hinweis auf ihre ständigen Kopfschmerzen. Darauf er: 'Würdest du regelmäßig in den Predigtdienst gehen, ließen die bald nach!'
Nun konnte sie nicht mehr an sich halten und unter Tränen fauchte sie ihn an: 'Ich weiß ja, wir sind eine Knüppelorganisation!'
Als er dies dann bewußt mißverstehen wollte und sagte 'Ja, wir sind eine Krüppelorganisation, wir haben so viele Alte, Kranke und Krüppel', bekräftigte sie das von ihm Gesagte, indem sie ihn korrigierte:
'Nein, Knüppelorganisation habe ich gesagt!'"

Wie denn solcherlei Praxis auf der Gegenseite ankommt, kann man (unter anderem) in den Buch von Josy Doyon „Hirten ohne Erbarmen nachlesen.
Etwa in der Passage:
„Man hatte mir schon in London bedeutet, dass die Gesellschaft keinen Widerspruch dulde. Sie sehe es auch nicht gern, wenn Brüder gewisse Dinge selbst zum voraus wissen wollten. Man solle sich gedulden. Die Gesellschaft werde schon zur rechten Zeit neue Wahrheiten ans Licht bringen. Man solle mit der Wahrheit nicht vorauseilen wollen, das gebe nur Unordnung, und das dulde Jehova in seiner Organisation nicht. Man hatte also an sämtliche Rechenresultate zu glauben, auch wenn es einem schwer fiel, und man sie im geheimen immer wieder anzweifelte.

In der Versammlung durfte man natürlich solche Zweifel nicht äussern. Dort wurde anhand von Demonstrationen ja auch gezeigt, dass ein Zeuge keine Lebensversicherung abschliessen solle, da das im Angesicht Harmagedons überflüssig und nutzlos sei. Auch Sparbücher für die Kinder müsse man nicht anlegen, diese würden sie ja gar nicht mehr brauchen. Überhaupt solle ein rechter Zeuge sein Geld nicht auf die Bank legen, sondern damit die Königreichsinteressen fördern, da ihm das Lohn in der neuen Welt einbringe.
Es gebe Zeugen, die tatsächlich ihre Häuser verkauften, nur um an einem Weltkongress teilnehmen zu können. Das sei die richtige Wertschätzung. Andere kündigten ihre Stellen, weil sie zur Zeit eines Kongresses keine Ferien bekommen konnten. Das sei wahres Gottvertrauen. Es wurde von Zeugen berichtet, die jede Woche viele Stunden marschierten, gefährliche Flüsse, in denen Krokodile hausten, samt ihren Kindern durchschwammen, nur um die Versammlung besuchen zu können. Angesichts solcher Wertschätzung müsse man doch zugeben, dass es für einen Zeugen überhaupt keinen stichhaltigen Grund gebe, auch nur eine Versammlung zu versäumen. Müde sei jeder einmal, aber Müdigkeit könne man überwinden und wer ans Bett gefesselt sei, der könne sich ein Telefon in seiner Wohnung einrichten lassen.

Mir schwindelte oft über diesen heldenhaften Beispielen. Ich kam mir klein und nichtswürdig vor, schämte mich meines Versagens und meiner Müdigkeit und nahm beständig neue Anläufe. ..."

Witzbolde haben denn auch schon mal jene WTG-Krodil-Storys, etwa der Art:
"Die vielleicht ungewöhnlichste Taufe wurde jedoch im Luapula-Fluß in Kashiba (Nordrhodesien) veranstaltet. Der Fluß wimmelt von Krokodilen, und daher bildeten eine Anzahl Brüder mit ihren Booten (es handelte sich um ausgehöhlte Baumstämme) auf dem Fluß um die Taufstelle einen Kreis. Die Krokodile blieben fern, und die Taufe von 580 Brüdern ging reibungslos vonstatten."

Witzbolde haben denn solcherlei Storys schon mal auf ihre eigene Art gedeutet; etwa so:
„Wisst Ihr,- wie Krokodile gefangen werden?
Es wird ein Klappstuhl, ein Seil und ein Erwachet benötigt.
Damit geht der Fänger der Krokodile an den Nil. Klappt den Klappstuhl auf, legt das Seil daneben, und fängt an im Erwachet zu lesen. Diese Lektüre ist so langweilig, daß der Fänger einschläft. Dann kommt das Krokodil angekrochen. Beim Einschlafen des Fängers viel das Erwachet zur Seite neben den Klappstuhl, daß Krokodil kriecht heran, fängt im Erwachet an zu lesen, weil es interessiert ist.
Da dieses so langweilig ist, schläft das Krokidil ein.
Nun da der Fänger eher einschlief, als das Krokodil, wacht dieser eher auf, nimmt das Seil und fesselt das schlafende Krokodil. Das kann solange fortgesetzt werden, solange die WTG noch Erwachet druckt.

Geschrieben von Drahbeck am 01. Januar 2008 05:57:55:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet" 22. 12. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. Dezember 2007 10:31:36:

Das Thema der Katakomben in Rom, hat es dem „Wachtturm" vom 1. 1. 1958 (unter anderem) angetan. In seiner Ausdeutung der Katakomben-Geschichte liest man auch:

„Die hervorragende Einheit im Denken der Christen des ersten Jahrhunderts schwand nach dem Tode der Apostel allmählich dahin, und viele begannen ihre Ohren von der Wahrheit abzuwenden."

Schon bei diesem Satz ist eine kritische Rückfrage angezeigt. Die Unterstellung einer „hervorragenden Einheit im Denken", dürfte doch wohl weitgehend dem Bereich des Wunschdenkens zuortbar sein. Aber richtig ist sicherlich. Damals war man weitgehend auf ein Ziel hin orientiert. Selbiges ist mit einem Wort zusammenfassbar: Endzeit-Naherwartung. Indes verlief die Geschichte eben nicht so, wie es vorgenanntes Wunschdenken suggerierte. Und schon war es aus, mit der vermeintlich „wunderbaren Einheit."

Weiter geht es mit dem Satz:

„Aus der Einrichtung, wonach christliche Aufseher in der Versammlung als Diener amten sollten, wurde nach und nach eine Priesterherrschaft."

Man sehe sich doch mal im Lichte dieses Satzes, die Antreiber in der WTG-Organisation näher an. Diener nannten sie sich - in grauer Vorzeit inzwischen - auch mal. Aus „Diener" wurden dann „Aufseher". Nicht selten in der Praxis solche vom härtesten Antreibertypus. Sicherlich Wortkosmetik beherrschen sie alle mehr oder weniger. Ist man jedoch in der Lage durch sie hindurch zu sehen, offenbart sich nur eine Fratze. Die des herrschsüchtigen Priesters. Insofern wiederholt sich auch hier Geschichte nur.

Ab Konstantin dem Großen habe dieser Weg „raschere Fortschritte" aufzuweisen, weis auch der „Wachtturm" zu berichten. Ein neuerer „Konstantin der Grosse" hört dann wohl auf den Namen „Körperschaft des öffentlichen Rechts". Die nimmt doch vor allem eine Aufgabe war. Die Interessen (nicht zuletzt auch die materiellen), der jeweiligen Priesterklasse zu stärken.

Sicherlich, das Prozedere, um denn zu dieser Priesterkaste dazu zu gehören, weist noch Unterschiede auf. Andernorts läßt man „hoffnungsvolle Jugend" dazu auf entsprechenden Seminaren ausbilden. Die Möglichkeiten für „Quereinsteiger" sind dort eher eingeschränkt. Das wiederum ist wohl auch nur eine „Frage der Zeit". „Quereinsteiger" für die Priesterkaste haben vielleicht bei den Zeugen derzeit noch die (relativ) größeren Chancen. Indes sehe man sich doch mal die näher an, die da bei den Zeugen die Vergleichsweise „Priesterposten" faktisch besetzen. Zunehmend solche der zweiten und dritten Generation. Also schon ZJ-Elternhäusern entstammend. Und so etwas wie „Seminarausbildung" für diese Kaste (wenn auch noch nicht auf dem Niveau wie andernorts) gibt es ja auch schon. Man denke nur an die speziellen Schulkurse für „Älteste", „Dienstamtgehilfen", „Pioniere" usw. Ihre Weiterentwicklung ist dann wohl auch nur eine Frage der Zeit.

Und wenn es denn einer geschafft hat, seine „Priesterlaufbahn" als sogenannter „Pionier" zu beginnen. Wenn er dann vielleicht eine erfolgreicher Verkäufer sowohl in Ideologie als auch WTG-Schrifttum ist, lässt die nächste Stufe „Sonderpionier" dann wohl nicht lange auf sich warten. Manchen von denen kann man ja durchaus bescheinigen, fallweise es im weltlichen Leben zu Managerqualitäten auch bringen zu können.

Auch das kennt man bereits von der „klassischen Priesterausbildung" andernorts. Die Marktlage ist eben durchaus nicht so, dass alle dann auch wirklich als tatsächliche Priester amten können. Und siehe da, bei den gesuchten und gefundenen „Ausweichposten", begegnet man jenen die dem Managerkriterium entsprechen, in überproportionalem Maße.
In sofern kann man sogar jenem Bibelspruch zustimmen. Er gäbe nichts Neues unter der Sonne!

Geschrieben von Drahbeck am 08. Januar 2008 06:46:21:

Als Antwort auf: Re: geschrieben von Drahbeck am 01. Januar 2008 05:57:55:

Ausgerechnet das „Erwachet!" der Zeugen Jehovas, fühlt sich berufen, die nachfolgende Meldung in seiner Ausgabe vom 8. 1. 1958 zu publizieren:

„Um zu verhindern, daß die Lügen an den Tag kommen, ist es in Ungarn verboten, alte Ausgaben der offiziellen kommunistischen Zeitung zu lesen, sagte ein Ungar, der beim Aufstand mitgekämpft hatte und dann nach dem Westen entkommen konnte. In seinem Bericht im 'New York Times Magazine' vom 23. Dezember 1956 schreibt er:
'Die Partei ändert ihren Kurs von einem Jahr zum anderen, manchmal sogar von einer Woche zur anderen, je nachdem, wie der Wind aus Moskau wehte. Die Geschichtsbücher mußten dauern vor den Augen der Schüler geändert werden ... So zahlreich waren die Widersprüche und Lügen, daß die alten Ausgaben der 'Szabad Nep', die offizielle Tageszeitung der kommunistischen Tageszeitung, zurückgezogen wurden und die in den Staatsbibliotheken liegenden Exemplare nicht mehr gelesen werden durften. Die wiederholten Kursänderungen der Partei riefen bei dem Volke Verachtung hervor."

So, so, mag man da als ersten Kommentar nur sagen. Ausgerechnet „Erwachet!" teilt also auch dieses mit. Was den die Kritik an dem geschilderten Fakt anbelangt, ist selbige ja durchaus zustimmbar. Ich selbst kann da ein Trauerland singen, zu Ostzeiten, von der berüchtigten „Abteilung für spezielle Forschungsliteratur" in der Berliner Staatsbibliothek (respektive ihr Pedant in der Deutschen Bücherei Leipzig, sich dort „Sachgebiet für spezielle Forschungsliteratur" nennend).

Spätestens bei den Disputen, im Nachgang der öffentlichen Thematisierung der früheren Impfgegnerschaft der Bibelforscher/Zeugen Jehovas, weis man ja, wie selbige da zu agieren pflegen. Es gäbe keine Verbote, wissen denn ihre Advokaten zu verlautbaren. Ob denn für die Durchsetzung gewisser Doktrinen, immer auch de jure Verbote vonnöten sind, in einer Organisation, welcher an anderer Stelle lauthals erklärte, sie führe ja keine Mitgliederlisten, wie die „bösen Kirchen". Ob denn dieserlei Sophisterei wirklich den Kern trifft, ist doch sehr die Frage.

Nun wird man wohl in Sachen Zeugen Jehovas auch sagen müssen. Die sind ja so in ihrem Trott eingespannt und ausgelastet, dass bei der Mehrheit von ihnen auch gar kein echtes Interesse für die alten Sachen besteht. Man wird weiter einräumen müssen, dass es unter ihnen auch Sammler gibt (ebay kündet immer wieder davon), die auch beachtliche Bestände an just jenen alten Sachen haben. Insofern kann man in der Tat von einem Verbot wirklich nicht reden. Das aber ist nur Wortgeklingel. Auch die DDR hatte (um ein Beispiel zu nennen), keine de jure Zensurbehörde. De facto hatte sie selbige indes sehr wohl. Nur das die dann einen etwas „unverfänglicheren" Namen trug („Ministerium für Kultur. Hauptverwaltung Buchhandel und Verlagswesen").

Spätestens seit George Orwells dargestelltes „Wahrheitsministerium" kennt man ja solcherlei Praktiken zur Genüge.

Gibt es also bei den Zeugen Jehovas kein solches de jure „Verbot", so gibt es dennoch eine ausgefeilte Praxis bei ihnen dazu. Ihr nachfolgendes WTG-Antwortschreiben kündet auch davon.

Geschrieben von D. am 22. Dezember 2007 11:01:08:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet" 22. 12. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. Dezember 2007 10:31:36:

Die 1957er Kommentare sind damit abgeschlossen. Zusammengefasst auch als Datei.
Kommentarserie 1957
Die des Jahres 1958 dann sukzessive als neue Datei
Ebenfalls als Datei abgeschlossen, die Kommentarserie des Jahrganges 1922 des „Goldenen Zeitalters"
Goldenes Zeitalter 1922

Die Zusammenfassung des Jahrganges 1937 des „Goldenen Zeitalters" dann zum Jahresende.

Geschrieben von Drahbeck am 02. Dezember 2007 06:46:04:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 22. 11. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 23. November 2007 03:41:02:

Noch immer gehört Ägypten, zu jenen Ländern, wo die WTG gesteuerten Zeugen Jehovas nicht so recht vom Fleck weg kommen.
Laut den Jahrbuchstatistiken wurde die dortige Verkündigerzahl 1946 auf 61 beziffert. 1961 sollen es dann 458 gewesen sein. Und das bei einer Bevölkerungszahl von derzeit etwa 79 Millionen.
In den neueren Jahrbuch-Ausgaben wird Ägypten nicht mehr separat aufgeführt, sondern pauschal den Verbotsländern zugerechnet. In der "Wachtturm"-Ausgabe vom 1. 12. 1947 gab es über dieses Land mal einige Ausführungen. Man las dort:

"Die Regierung Ägyptens begünstigt das Proselytenmachen ganz und gar nicht; das heißt, sie liebt es nicht, dass irgendeine christliche Organisation ihre Lehre andern Personen übermittelt, die nicht schon Mitglieder ihrer Religionsgemeinschaft sind. Deshalb erlaubt sie es nicht, dass Missionare ins Land kommen oder dass irgendwelche Religionsorganisationen gegründet werden. Selbst Religionssystemen, die in Ägypten schon seit vielen Jahren Fuß gefaßt und Schulen, Spitäler und andere ähnliche Institutionen errichtet haben, um das Volk für ihre Religionen zu interessieren, ist es von der Regierung untersagt, ihre Lehren in diesen religiösen Institutionen zu lehren.

Um herauszufinden, was die Gesellschaft zur Errichtung eines Zweigbüros tun könnte, wandten wir uns an einen hervorragenden Anwalt und besprachen die Sache … Dieser Anwalt, der selbst Christ zu sein beansprucht, erklärte uns die Sachlage. Wir fanden heraus, dass die Regierung die Gesellschaft nicht anerkennt, und dass sie ihr keine gesetzliche Ermächtigung zur Durchführung ihres Predigtwerkes gibt, und dass ein Versuch, sie eintragen zu lassen, nichts nützt, weil nach den Gesetzen dort der Islam die herrschende Religion ist. Wenn es nach dem Willen der Mohammedaner geht, so wird dies ein mohammedanisches Land werden. Deshalb gab uns der Anwalt den Rat, wie bisher, also ohne Eintragung weiterzufahren."

Eines der nationalen Wahrzeichen Ägyptens, stellen deren Pyramiden dar. Auch der WT geht auf sie ein. Das liest sich dann so:
"Manches ist in der Vergangenheit von Bibelgelehrten über die Pyramide von Giseh gesagt worden, z. B. dass sie 'ein Altar für den Herrn inmitten des Landes Ägypten und eine Denksäule nahe an seiner Grenze sei, wie dies in Jesaja 19 erwähnt wird, doch ist dieser Text zu Unrecht auf die Pyramide angewandt worden. Da dieser Gegenstand vor Jahren viel studiert, und weil darüber geschrieben wurde, interessierte es uns, in die Pyramide hineinzugehen und selbst zu erkennen, dass die Auffassung etlicher unbegründet ist, die Pyramide habe etwas mit den Vorsätzen des Herrn zu tun. … Diese Pyramide ist ein bemerkenswerte Architekturleistung, doch wurde sie zweifellos nur zu dem einen Zweck erbaut, einen König und eine Königin zu begraben, um ihr Andenken in der bösen Welt zu verewigen."

"Gekonnt" umschifft der "Wachtturm" die Klippe, wer denn diese "etliche" waren. Hätte er sie beim Namen genannt hätte er nämlich ausführen müssen. Diese "etliche" waren vor allem Russell nebst Anhang, und in den Anfangsjahren auch noch Rutherford!

Geschrieben von Drahbeck am 09. Dezember 2007 08:49:49:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 1. 12. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 02. Dezember 2007 06:46:04:

„Die Sinaitische Handschrift oder der 'Codex Sinaiticus' ist jenes berühmte und äußerst wertvolle Bibelmanuskript aus dem 4. Jahrhundert nach Christus. Dieser Codex umfaßt 376 Pergamentblätter in großem Format, ist in griechischer Sprache verfaßt und enthält (mit einigen Lücken) fast die ganze Bibel, einschließlich der Offenbarung, die in anderen hervorragenden Manuskripten fehlt."

Mit diesem Satz beginnt in „Erwachet!" vom 8. 12. 1947 ein sehr ins Detail gehender Bericht, wie es dem deutschen Forscher Graf Konstantin von Tischendorf, unter nahezu abenteuerlichen Umständen, und das auch erst in mehreren Anläufen gelang, diesen Text der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

„Erwachet!" stützt sich bei seinem Bericht auf entsprechende Literatur, wo das alles ins kleinste Detail beschrieben ist. Der Tenor von „Erwachet!" ist der Tenor der Euphorie. Seht, schon im vierten Jahrhundert läßt sich der Bibeltext nachweisen, verkündet man mit stolz geschwellter Brust.
Nun beschränkt sich „Erwachet!" in der Tat nur auf die Entdeckungsgeschichte. Die Kanons-Frage interessiert „Erwachet!" (in diesem Artikel) schon nicht mehr. Es sei nicht in Abrede gestellt, dass man in einem Artikel nicht „vom Hundersten ins Tausendste" kommen kann. Das man sich auf das Hauptthema beschränken muss.

Aber auch „Erwachet!" gibt andeutungsweise zur Kenntnis, dass das Bibelbuch „Offenbarung" „in anderen hervorragenden Manuskripten fehlt."

Die Forschung ist in der Zeit nach Tischendorf sicherlich nicht stehen geblieben. Legt zwar „Erwachet!" den Akzent besonders darauf, dass heutige Bibelbücher sich schon zeitlich sehr früh nachweisen lassen; so müsste die Fragestellung eigentlich einen ganz anderen Akzent haben. Der aber, ist für die Interessen der Zeugen Jehovas nicht förderlich. Und darum stellen sie diese Frage so auch nicht.

Die Frage ist also nicht, was aus der Bibel lässt sich früh nachweisen. Sondern was aus jener Frühzeit verfiel dem „Rotstift" der Verbannung des Vergessens. Und weiter speziell im Falle „Offenbarung", warum fehlt sie in „anderen hervorragenden Manuskripten".

Andere Forscher, nach Tischendorf, haben weiteres zutage gefördert. Unter anderem eben auch solche „verfemten" Schriften. Eine ganze Gattung von „Offenbarungen" ist darunter. In theologischen Kreisen auch vielfach unter dem Namen „Neutestamentliche Apokryphen und Pseudoepigraphen" zusammengefasst. Nicht zu verwechseln mit jenen „Apokryphen", die man auch heute noch in einigen Bibelübersetzungen vorfindet, etwa der Übersetzung von Hermann Menge.

In dieser Gattung der „Offenbarungen", die heutzutage durchaus in wohlfeilen Buchausgaben zugänglich sind, rangiert (vielleicht) die „Petrusapokalypse" an vorderer Stelle. Wer sie mit dem Background eines Zeugen Jehovas oder Ex-ZJ einmal gelesen hat, dem eröffnet sich da ein „Aha-Erlebnis" der ganz besonderen Art. Bekanntlich lehnen die Zeugen Jehovas die Lehre von einer „Feuerhölle" ab.

Gleichwohl hat sie andernorts kräftig überlebt. Etwa in einer Dante-Schrift, selbst in den Gemälden eines Michelangelo und anderes mehr. Genau in dieser „Petrusapokalypse" wird nun in geradezu sadistisch ausgemalten Details des langen und breiten jene „Feuerhölle" beschrieben. Wer denn auf der Suche nach einem „Gruselroman" sein sollte, der wird mit dieser Schrift „allerbestens" bedient.

Es gab durchaus ein als „Hickhack" zu bezeichnendes Ringen, welche Schriften des Urchristentums dauerhaft bewahrt, und welche seiner Spinnereien und Hirngespinste man doch lieber - um nicht als wirklicher Narr vor aller Welt vorgeführt zu werden - man dem vergessen überantwortete. Das mit dem „vergessen" indes klappte nicht hundertprozentig; denn nicht „nur" ein Herr Tischendorf betätigte sich als Forscher. Auch das Schicksal des heutigen Bibelbuches „Offenbarung" stand da mehr als einmal auf der Kippe. Jene „Offenbarung" überlebte. Andere Hirngespinste dieses Genres indes nicht. Wobei auch das sei gesagt, zwischen diesen Hirngespinsten - egal ob etabliert überlebt oder eben nicht -
k e i n qualitativer Unterschied besteht!
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Exkurs
Bereits in der Bibel finden sich Ansätze dafür, dass in der christlichen Erwartung den nicht zu den "wahren" Christen gehörenden Menschengruppen ein schreckliche "Hölle" angedroht wird, die das Gegenstück zum "dritten Himmel" der Gläubigen bildet, von dem schon ein Paulus schwärmte. Oder gar dem "siebenten Himmel" von dem in den "Neutestamentlichen Apokryphen" die Rede ist. [112]

Das Beispiel der Neutestamentlichen Apokryphen verdeutlicht, dass man in der Ausmalung der Feuerhölle durchaus drastische Farben verwandte. Sie bildeten den indirekten geistigen Anregungsstoff für die mittelalterlichen Inquisitions- Folter- und Hexenprozesses. [113]

In plastischen Farben malt dies beispielsweise die "Offenbarung des Petrus" aus. In ihr wird ein förmlicher Sündenkatalog all dessen aufgezählt, was im Urchristentum verpönt war. [114] In einer weiteren Schrift der "Apokalypse des Paulus" findet sich gleichfalls eine breit ausgemalte "Geschichte der Hölle." [115] Nicht zu übersehen sind dabei die Punkte die kritisieren, dass dogmatische Grundsätze angezweifelt werden und die diese Sünde mit drastischen Strafen belegen. [116]

Man darf nicht übersehen, dass die eigentliche Grundlage dieser "Himmel-Hölle-Philosophie", der Schreckensprojektion des Antichrist in der nicht erfüllten apokalyptischen Naherwartung des Urchristentums zu suchen ist. Indem selbige ausblieb, stellte sich immer mehr das Problem eines weiteren Sinns des christlichen Glaubens. Ohne Zweifel bildete die Jenseitshoffnung für die "guten" Christen und die phantastische Ausmalung der "Hölle" für die, die dazu nicht gehörten, eine Ersatzfunktion für den nicht erfüllten ursprünglichen Glauben. Es ist bezeichnend, wenn von der heidnischen Umwelt den Christen vorgeworfen wurde:

"Jeden muss es empören und ärgern, wenn gewisse Leute, und zwar solche die keine gelehrte Bildung, keine wissenschaftliche Weihe empfangen haben, ja sich nicht einmal auf gewöhnliche Gewerbe verstehen, etwas Sicheres über die Weltregierung zu bestimmen wagen, über die seit so vielen Jahrhunderten bis zum heutigen Tag die Philosophie selbst in ihren meisten Schulen noch im Zweifel ist." [117]

Dieser Umformungsprozess im Christentum setzte neue Prioritäten. Ein geflügeltes Wort von Loisy sagt dazu kurz und knapp: "Jesus verkündete das Reich Gottes und was kam war die Kirche." [118]

[113] Hennecke meint beispielsweise: "So sind gewisse Beziehungen zwischen der Petrusapokalypse und auch der Paulusapokalypse und dem Inferno Dantes nicht zu übersehen." Hennecke Band 1 S. 35.

[114] Dazu gehört u. a.: Abfall vom Glauben an Gott, Hurerei, Abtreibung, Mord, Christenverfolgung, Zinsnehmen, Götzendienst außerhalb des Christentums, voreheliche Intimbeziehungen, Sklaven die ihrem Herrn ungehorsam, heuchlerisches Almosengeben, sowie vermeintliche Zauberei, wodurch die religiöse Autorität des Christentums untergraben werden könnte.

In geradezu sadistischer Ausmalung wird den vorgenannten Sündern angedroht: "An ihrer Zunge, mit der sie den Weg der Gerechtigkeit gelästert haben, wird man sie aufhängen. … Man hängt sie an ihren Nacken und Haaren auf, in die Grube wirft man sie. … Man hängt sie an ihren Schenkeln in diesen brennenden Ort. … Man wirft sie ins Feuer, an einen Ort, der angefüllt ist mit giftigen Tieren und sie werden gequält ohne Ruhe. … Und nimmer schlafendes Gewürm frisst ihre Eingeweide. … Man quält sie mit glühenden Eisen und verbrennt ihre Augen. … Man schneidet die Lippen ab und Feuer geht in ihren Mund und in ihre Eingeweide. … Dabei wirft man mit Ausscheidungen Gesättigte, Männer und Weiber, hinein bis an die Knie. … Und andere Männer und Weiber stoßen sich selbst von einer Höhe herunter und kehren wieder zurück und laufen und Dämonen treiben sie an. …

Weiter bringt der Engel Ezrael Kinder und Jungfrauen um ihnen die Bestraften zu zeigen. Sie werden bestraft mit Schmerz, mit Aufhängen und vielen Wunden, die ihnen fleischfressende Vögel beibringen. … Und sie werden ernst bestraft, ihr Fleisch wird auseinandergerissen. … Und wiederum andere Männer und Frauen, welche ruhelos ihre Zunge zerkauen, indem sie gequält werden mit ewigem Feuer. … Und bei dieser Qual sind blinde und stumme Männer und Weiber. … Dann pferchen sie sich gegenseitig zusammen und fallen auf Kohlen nicht verlöschenden Feuers." Vgl. Hennecke Band 2 S. 474-480.

Geschrieben von Drahbeck am 16. Dezember 2007 11:30:02:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 8. 12. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 09. Dezember 2007 08:49:49:

"Niemand aber kennt die religiöse Haltung der Bevölkerung der Christenheit und ihre Zu- und Abneigung Gott gegenüber besser als Jehovas Zeugen. Sie kennen sie besser als das Amerikanische Institut der Oeffentlichen Meinung es mittels seiner berühmten Rundfragen wissen kann, die von Dr. Georg Gallup eingeführt worden sind. Um sich über die öffentliche Meinung durch eine Gallup-Abstimmung zu unterrichten, sendet dieses amerikanische Institut seine Vertreter aus, um mit allen Kreisen der Bevölkerung in Berührung zu treten. Diese Leute befragen aber nur verhältnismäßig wenige Vertreter aus jeder Volksschicht, deren Meinungen zum Vergleiche gewünscht und zusammengezählt werden. Schlußfolgerungen, die sich aus solchen Rundfragen ergeben, haben sich in vielen Fällen im wesentlichen als richtig erwiesen."

Mit diesen Worten rühmt sich die "Wachtturm"-Ausgabe vom 15. 12. 1947, die, um diese Aussage noch zu unterstreichen, als Sonderausgabe bezeichnet wird. Auch eine Auflagenhöhe-Angabe, die deutsche WT-Ausgabe betreffend, findet man in dieser Ausgabe im Impressum: 40.000. Berücksichtigt man den Zeitpunkt und die Umstände (1947; eine von der Militärregierung lizensierte Zeitschrift). Und berücksichtigt man weiter, dass jene Militärregierung, die das letztendliche Sagen hatte, anderen Zeitschriften keine so hohe Auflage zubilligte; so kommt man nicht umhin, jene Selbstanpreisung durchaus ernst zu nehmen. Noch deutlicher wird dies, wenn im Impressum der "Wachtturm"-Ausgabe vom 15. 1. 1948 die Auflagenhöhe mit 8.000 beziffert wird, also ein doch beträchtlich zu nennender Auflagenunterschied.

Staatliche Geheimdienste, sind noch unter einem anderen Sammelbegriff bekannt, als Nachrichtendienste. Eben, weil das sammeln und sichten von Nachrichten, durchaus auch der öffentlich zugänglichen, mit einer ihrer Hauptbeschäftigungszweige ist. Und da kommt eine Organisation daher und verkündet: Wir sind in der Meinungserforschung noch viel besser als die Gallup-Institute in den USA. Sollte eine solche Offerte die Nachrichtendienste völlig unbeeindruckt lassen? Der Beweis ist dahingehend erbracht. Die östlichen Nachrichtendienste haben diese Offerte registriert; verbunden allerdings mit der Klage, diese Nachrichtendienstliche Tätigkeit käme nicht ihnen, sondern ihren Gegnern zugute!

Geschrieben von Drahbeck am 23. Dezember 2007 12:50:23:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 15. 12. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 16. Dezember 2007 11:30:02:

Genüsslich zitiert "Erwachet!" vom 22. 12. 1947 eine auf den Pastor Niemöller bezügliche Meldung. Danach soll er sich in dem Sinne geäußert haben:

"Nichts habe der evangelischen Kirche in den letzten zwölf Jahren so sehr geschadet, wie theologische Grundsätze, die da lauten: 'Seid untertan der Obrigkeit, die Gewalt über euch hat', also auch der Hitler-Diktatur, und 'Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist', demnach auch dem Führer was des Führers ist. Diese Lehren hätten den Übergang in das Lager des Nationalsozialismus allzu leicht gemacht; auch der Schritt, Kanonen für den Krieg zu segnen, sei sehr leicht gewesen.'"

Dazu kommentiert "Erwachet!" seinerseits:

"Die Geistlichkeit hat zu allen politischen Vorgängen, wie zum Volksentscheid zur Enteignung der Kriegsverbrecher, zur Abstimmung über Bodenreform und zu den Wahlen, in der Presse Aufrufe an die Bevölkerung erlassen. Zum Lohn dafür wurden die Kirchen hinsichtlich ihres Land- und forstwirtschaftlichen Besitzes, bei der Bodenreform ausgenommen und die Geistlichen bei der Lebensmittelverteilung den Arbeitern gleichgestellt."

Nach diesen Ausführungen kann es "Erwachet!" sich nicht versagen hinzuzufügen, wie denn die Zeugen Jehovas gehandelt hätten:

"Sie beteiligten sich nach wie vor nicht an politischen Entscheidungen und fahren auch unter den jetzigen Verhältnissen (entsprechend) fort …"

Nun, mit dem Ansprechen der Obrigkeitslehre (Variante Rutherford 1929) ist in der Tat ein wesentlicher Aspekt genannt. Ein Aspekt der zum Widerstand motiviert, auch mit der Konsequenz, den Preis der eigenen (vom Gegner beabsichtigten) Ausrottung dafür bezahlen zu müssen. Das zeigte sich schon im Hitlerregime und das offenbarte sich nun erneut, nach 1945 unter den politischen Rahmenbedingungen der SBZ.

Haben Jehovas Zeugen, analog wie die Kirchen, bereits beispielsweise große Ländereien besessen, die nun von der Aktion Bodenreform ernsthaft betroffen wären? Das haben sie nicht, wohl aber die Kirchen. Und wie man eben las, gelang es letzteren durch taktisches Verhalten, das Ärgste von sich abzuwenden. Waren die Zeugen Jehovas schon in der Weimarer Republikzeit Körperschaft des öffentlichen Rechts (KdöR)? Auch das waren sie nicht, wohl aber die "Großkirchen".

Heutzutage fahren aber auch die Zeugen Jehovas auf der KdöR „Schiene", Nicht zuletzt der damit verbundenen materiellen Vorteile wegen. Man stelle sich mal vor; die WTG-Geschichte hätte in Deutschland 50 oder 100 Jahre früher begonnen. So wie beispielsweise die Geschichte der Siebenten-Tags-Adventisten in Deutschland. Auch die Neuapostolische Kirche könnte man da nennen. Aber bleiben wir bei der Beschränkung auf die STA. Die STA haben tatsächliche materielle Reichtümer angehäuft. Ihre von ihnen dominierte Ortschaft Burg bei Magdeburg, hat selbst die Widrigkeiten der DDR-Zeit überlebt. Ihre dortige Theologische Hochschule wurde gar nach der Wiedervereinigung Deutschlands staatlich anerkannt. Und zugunsten dieser Anerkennung gab man sogar Objekte in der alten Bundesrepublik auf; die nunmehr in Friedensau mit konzentriert sind, eben weil man dort einen höheren Status erreichen konnte, als das je in der alten Bundesrepublik möglich war.

Dann richte man mal seinen Blick zwischendurch nach den USA. Was sieht man dort, auch. Genau, Wachtturmfarmen, Landwirtschaftsbetriebe im Besitz und zum Nutzen der WTG.

Dann sehe man sich mal die Rechtskonstruktionen näher an, unter denen es in Deutschland örtliche e.V. der Zeugen Jehovas gibt, bzw. gab (zunehmend muss man da ja schon von der Vergangenheitsform sprechen). In der Regel als Königreichssaalbauverein mal gegründet. Dann sehe man sich in den entsprechenden Archiven die Statuten dieser e.V. einmal lupengenau an. Zwei Sachen wird man feststellen. Grundbuch-Eintrag zu Gunsten der WTG. Und eine Klausel die besagt. Sollte es aus irgend einem Grunde mal zur Auflösung des örtlichen e.V. kommen, geht der Besitz endgültig in die Hände der WTG über. Auch in dem theoretischen Fall, dass die örtliche Gemeinde schismatisch werden sollte und die WTG-Getreuen zur Minderheit würden. Es würde nichts daran ändern, dass juristisch abgesichert, die WTG im Besitz der materiellen Werte bleiben würde.

Sicherlich, unmittelbar nach 1945 gab es kaum schon Königreichssäle. Das kam später. Deshalb orientiert ja dieser Vergleich auch darauf, dass die WTG schon hundert Jahre früher in Deutschland angefangen hätte. Wäre dieses der Fall gewesen, hätte man schon 1945, wie auch die Kirchen, wie auch die STA, materielle Besitztümer zu verlieren gehabt. Und man hätte schon damals es sich dreimal überlegt, ob man die 1929er Obrigkeitslehre Made in Rutherford, wirklich aufrecht erhalten könne. Schließendlich wurde dieser Lehre 1962 der Laufpass gegeben. Auch die KdöR-Ambitionen der 90er Jahre sind primär ebenfalls materiell bedingt. Spätestens mit der Geltendmachung der KdöR-Ansprüche, hat die WTG ihre "Unschuld" endgültig verloren, und ist materialistisch orientiert, genauso opportunistisch, und nicht einen Zoll "besser" als die anderen Kirchen. Daran ändert auch ihr Verhalten in der Nazizeit nichts.

Nichts ist so alt, wie der Ruhm von gestern!

Noch unter einem anderen Gesichtspunkt muss die "Erwachet!"-Ausgabe vom 22. 12. 1947 zitiert werden. Unter dem Gesichtspunkt, dass man in ihr auch den provokativen Satz liest:

"Die Meinung ist vorherrschend, dass die Russen verschwinden müssen, weil es solange keine wirklich freiheitliche Entwicklung gibt."

Bravo! wird dazu sicherlich auch Herr McCarthy in den USA, dass State Department und noch einige andere, kaum zählbare gesagt haben. Nochmals Bravo!

Das diese Meinung vorhanden war, und lange weitere Jahre weiter vorhanden blieb, ist unbestritten. Nur, was würde der Adressat, die Russen wohl dazu sagen. Würden die wohl sagen. Weil "Erwachet!" das auch sagt, deshalb packen wir jetzt unsere Koffer? Man muss schon eine gehörige Portion Naivität haben, um zu einer solchen Meinung zu gelangen. Was machten denn die Russen mit den politischen Gegnern in ihrem besetzten Territorium, die genau die gleiche Meinung vertraten, wie sie "Erwachet!" Artikuliert.

Man mache sich mal sachkundig, was mit denen geschehen ist. Die sind nicht selten bei Nacht und Nebel vom sowjetischen Geheimdienst ergriffen worden, und wanderten, ebenfalls nicht selten ins buchstäbliche Sibirien, wo sie ebenfalls nicht selten, erst nach Jahrzehnten zurückkehren konnten, sofern sie das überhaupt lebend noch überstanden, was ebenfalls selten war.

Und ausgerechnet, weil eine Zeitschrift "Erwachet!" heißt und den Zeugen Jehovas zugeordnet wird, sollten die Russen angesichts dieser These eine Ausnahme von dieser Praxis machen? Man kann sich nur wiederholen. Das zu erwarten, erfordert in der Tat ein hohes Maß an Naivität. Allerdings, im Gegensatz zu den erklärten rein politischen Gegnern der Russen, war diese Naivität bei den Zeugen Jehovas vorhanden, ja geradezu mit Händen greifbar!

Jener Artikel in "Erwachet!" unter der Überschrift "Deutschland unter russischer Herrschaft" signalisiert in der Tat den Wendepunkt nach 1945; den Übergang zur offenen Konfrontation.

Jener Artikel hätte von der späteren Adenauer-CDU wohl auch nicht viel anders formuliert werden können. Er war ein politisches Fanal, und er wurde von seinen Adressaten auch so verstanden. Alles im Leben hat seine Ursache und Wirkung. Das ZJ-Verbot in der DDR ist eine der Wirkungen. Eine seiner Ursachen ist auch dieser "Erwachet!"-Artikel.

Auch aus heutiger Sicht, werden die wenigsten Alt-Bundesrepublikaner gegen ihn inhaltliche "Einwände" haben. Eher werden sie sagen, das stimmt doch alles, was da geschrieben steht. In der Tat, die Substanz stimmt. Wenn man glaubt einen 17. Juni 1953 hätte schon viel früher kommen müssen, dann wird man auch sagen können, dieser Artikel war ein geeignetes Instrumentarium dazu. Nur was war denn das Ergebnis des 17. 6. 53? Wer hat denn diese Krise letztendlich als Sieger bestanden?

Wer hat denn die Konfrontation als Sieger bestanden, als nach dem 13. 8. 1961 sowjetische und amerikanische Panzer sich auf Sichtweite gegenüberstanden? Wo war der westliche Staatsmann, der damals die Entscheidung verantwortet hätte, den Mauerbau nehmen wir nicht hin. Die lassen wir jetzt, koste es was es wolle, mit unseren Panzern niedermähen. Ich habe keinen solch entscheidungsfreudigen verantwortlichen Politiker registrieren können. Registriert habe ich indes einige lauthalse Schreihälse, die wie es ernst wurde, klammheimlich den Rückzug antraten.

Warum traten sie den Rückzug an. Weil ihnen ihr Kalkül sagte. Diese Niederlage müssen wir zur Zeit hinnehmen. Eine andere Entscheidung birgt weitaus größere Risiken. Vielleicht kommt später mal eine andere politische Großwetterlage. Dann können wir dann das ganze neu überdenken.

Ich spreche den Schreihalsen, die sich heute noch als Schreihalse zu betätigen gedenken, jegliche Kompetenz ab. Auch 1947 ging es nicht anders. Man musste sich wohl oder übel vorerst mit den Russen arrangieren. Wer das nicht tat waren die USA und ihr Sprachrohr Zeugen Jehovas. Ein paar Narren, die sich indes religiös verblendet, dazu hergeben, analog islamistischen Selbstmordkommandos, in der 1947er Situation den Russen ungeschützt die Leviten zu verlesen, vermochten nichts real zu verändern. Einzig, dass sie sich als "williges" Kanonenfutter selbst zur Verfügung stellten, auf das Herr McCarthy "Hurra!" rufen konnte. Das "Hurra!" des McCarthy war indes bedeutungslos. Auch seine Tage waren in den USA letztendlich gezählt.

Das ist meine Meinung zu diesem "Erwachet!"-Artikel. Nachstehend seine Dokumentation.

Deutschland unter russischer Herrschaft
Zweieinhalb Jahre sind nun seit der Kapitulation der Nazi vergangen. Der Zusammenbruch dieses Diktatur-Systems hat in Deutschland zertrümmerte Städte, ein Heer heimatloser, entwurzelter Menschen, zerrissene Familien, ein unbeschreibliches Elend und bittere Enttäuschung hinterlassen.

Seither hat sich für das deutsche Volk in politischer Hinsicht nicht viel gebessert, und die wirtschaftliche Lage hat sich sehr verschlechtert. Zwar ist der Schrecken der Luftangriffe verblaßt, dafür sind Hunger und Seuchen da. Zwar existieren die Konzentrationslager der Gestapo nicht mehr, doch fühlt sich die breite Volksmasse hier in der östliche Zone im allgemeinen nicht viel freier als zur Nazi-Zeit. Eine weitgehende Kontrolle wird auf allen Gebieten ausgeübt, und die angewandten Methoden ähneln oft den nazistischen.

In der russischen Zone gibt es drei zugelassene politische Parteien. Im allgemeinen wird die Situation von der SED (Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands) beherrscht. Diese hat in der ganzen russischen Zone die absolute Mehrheit, doch ist sie nicht in allen Orten der Zone führend. Diese Partei ist ein Zusammenschluß der Kommunisten mit den Sozialisten, und dieser Zusammenschluß wurde von den Russen stark gefördert. Sie geben im allgemeinen zu erkennen, dass sie dieser Partei wohlwollend gegenüberstehen. Die Funktionäre dieser Partei handeln nicht immer sehr demokratisch.

Als Gegner der SED tritt hier die CDU (Christlich Demokratische Union) auf, die besonders von der römisch-katholischen Kirche unterstützt wird. Sie vertritt das Religions-Interesse und propagiert im Gegensatz zu der "Sozialistischen Demokratie" der SED eine "christliche Demokratie". Im Widerspruch zu der SED, welche die Gemeinschaftsschule anstrebt, sucht sie die Bekenntnisschule durchzusetzen.

Die dritte Partei ist die LDP (Liberal Demokratische Partei), die vor der Nazi-Zeit zahlenmäßig eine unbedeutende Organisation war, jetzt aber mit der CDU ziemlich gleichsteht. Den Zuwachs hat sie zweifellos dem Umstand zu verdanken, dass eine geeinte Oppositionspartei im übrigen fehlt; denn der CDU sind weite Volkskreise wegen des Vorbehalts gegenüber einer religiös-politischen Verquickung nicht gewogen. Alle drei Parteien sind trotz ihrer Gegensätze in einer Arbeitsgemeinschaft, dem sogenannten "Antifaschistischen Block" zusammengeschlossen. In diesem wurde bisher die gemeinsame Politik betrieben, wie Aufbau der Gewerkschaften, Bodenreform, Vermögensenteignung der Kriegsverbrecher und Durchführung der Wahlen. Mit Unterstützung aller drei Parteien wurden die Großgrundbesitzer der Landwirtschaft enteignet. Der Aufbau der Gewerkschaften ging mit scharfem Druck und Nachdruck vor sich, so dass verschiedentlich Arbeiter aus den Betrieben entlassen wurden, weil sie sich nicht organisieren lassen wollten.

Auch wurde hinsichtlich der Wahlbeteiligung ein ziemlich starker Druck ausgeübt, besonders gegen eine gewisse Klasse Menschen, die sich aus ihrer glaubensmäßigen Einstellung an Wahlen nicht beteiligten. Solche haben schon unter Hitler deswegen viel leiden müssen und werden jetzt wiederum angefeindet.

Wohl besteht offiziell Redefreiheit. Sie ist auch zweifellos größer als unter der Hitler-Herrschaft. Doch darf man seine Meinung, selbst eine rein demokratische, nicht immer frei äußern. Und hiermit kommen wir zu dem Hauptproblem, warum die demokratische Entwicklung in ganz Deutschland so wenig Fortschritte macht.

Die Meinung ist vorherrschend, dass die Russen unbedingt verschwinden müssen, weil es solange keine wirklich freiheitliche Entwicklung gibt.

Ihr Einfluß auf die Politik ist so offensichtlich, dass die freie Entscheidung des Volkes keineswegs gewährleistet ist. Es wird keine politische Partei zugelassen, die ihnen nicht genehm ist. Geringe Verdächtigungen genügen schon, dass Personen verhaftet und oft erst nach Tagen oder Wochen freigelassen werden. Einzelne Personen, die nichts mit den Nazi zu tun hatten, wurden auf unbestimmte Zeit in Internierungslagern festgehalten, ohne Benachrichtigung der Angehörigen, wessen sie beschuldigt sind und wo sie sich befinden.

Ein besonderes Kapitel ist auch die Religionsfreiheit. Die katholische und evangelische Kirche genießen sie, im übrigen aber besteht sie nur bedingt. Unter der von den Alliierten in den Potsdamer Beschlüssen für Deutschland proklamierten Religionsfreiheit verstehen die Russen, dass diese nur für die Glaubensgemeinschaften besteht, die von ihnen anerkannt werden und nur in dem Umfange, wie sie es erlauben.

Hindernisse für die wirtschaftliche Genesung
Das deutsche Volk versteht, dass es sich vorläufig noch einem Arbeitszwang unterwerfen muß. In Deutschland besteht nämlich kein Arbeitsrecht, sondern eine Arbeitspflicht, d. h. jeder Bürger muß, ob Mann oder Frau, innerhalb einer bestimmten Altersgrenze arbeiten, andernfalls erhält er keine Lebensmittelkarten. Der Arbeitseinsatz erfolgt unter Umständen ohne Rücksicht auf den Wohnort des Betroffenen. Hier im Osten wird nun aber diese Arbeitspflicht sehr intensiv ausgenutzt, und zwar in erster Linie für die Demontage der für russische Reparationsrechnung abzubauenden Betriebe und die zum gleichen Zeck angekurbelte Produktion in den Restbetrieben.

Es findet der reinste Wirtschaftsabbau statt. Es wird so viel herausgezogen, dass Handel und Wandel immer mehr lahmgelegt werden.
Einen wichtigen Faktor bei der Beurteilung der Volksstimmung macht die Verteilung der Lebensmittel aus. Ausgerechnet unter der Vorherrschaft einer sozialistischen Verwaltung ist hier ein Klassensystem eingeführt, so dass nicht alle dieselben Lebensmittel bekommen, sondern nach Berufsgruppen abgestuft sind. Bis vor kurzem gab es sechs verschiedene Stufen.

Ein weiteres Hindernis für die politische und wirtschaftliche Entwicklung bilden die Zonengrenzen und die weitere Unterteilung in lauter kleine selbstständige Länder, die zur Zeit ihre eigenen Verfassungen machen. So große Nachteile aus dieser Rechtsverschiedenheit entstehen, so ist dies doch immerhin der erste Schritt zur Schaffung einer neuen Rechtsgrundlage. Allmählich wird so die Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten von den Militärbehörden auf die Zivilbehörden übergeleitet. In der russischen Zone gibt es, abgesehen von Groß-Berlin, 5 verschiedene Länder mit eigenen selbstständigen Regierungen, Behörden und Verordnungen und einer unterschiedlichen Handhabung.

Die hauptsächlichste Trennwand ist die Grenze zwischen der russischen und den westlichen Zonen. Diese Grenze darf nur mit einem kaum zu erhaltenden, besonderen Paß der Militärbehörde überschritten werden. Der Güterverkehr ist dadurch auf den geringen von den beiderseitigen Militärbehörden genehmigten Austausch beschränkt. Im allgemeinen wird die Beseitigung dieser Zonengrenzen als dringlich gefordert und niemand weiß recht, welches der eigentliche Grund ist, dass sie noch bestehen, zumal täglich in beiden Richtungen Hunderte von Personen ohne Paß diese überschreiten.

Der größte Unterschied zwischen den Zonen ist jedoch der, dass jeder Einzelne sich in den Westzonen ungehemmter und freier fühlt als in der Ostzone. Diesem Eindruck kann sich niemand entziehen, der hier lebt und arbeitet. Diese Besonderheit ist zweifellos darauf zurückzuführen, dass die Russen die Demokratie nicht recht kennen. Sie können oft gar nicht begreifen, dass etwas ohne staatliche Erlaubnis und Kontrolle von statten gehen kann, gleichgültig, ob es sich um politische, wirtschaftliche, kulturelle oder religiöse Angelegenheiten handelt.

Die organisierte Religion und ihre Haltung
In dieser Einstellung werden sie überdies durch deutsche Kreise bestärkt, nicht nur durch politische Extremisten, sondern vornehmlich auch durch die Haltung der Religionsführer. Der größere Teil der Bevölkerung rechnet sich zur evangelischen Kirche. Diese hat sich anläßlich einer Tagung der deutschen Kirchenvertreter in Stuttgart selbst als schuldig bezeichnet. In der Entschließung des Rates der evangelischen Kirche in Deutschland vom 18. - 19. 10. 1945 heißt es:

"Mit großem Schmerz sagen wir: Durch uns ist unendliches Leid über viele Völker und Länder gebracht worden … Nun soll in unseren Kirchen ein neuer Anfang gemacht werden."

Das Verhalten der evangelischen Kirche und ebenso der römisch-katholischen in der Ostzone beweist, dass der neue Anfang lediglich darin besteht, dass sie sich genau so wie schon vor der Nazi-Zeit und während dieses Terrorsystems weiterhin mit Politik befassen und sich wie eine Dirne (was sie in geistigem Sinne auch sind, Jakobus 4:4) von den Politikern für ihre Hingabe etwas vergüten lassen.

Das Volk will von den Kirchen nicht mehr viel wissen. Erst haben sie den Kaiser als von Gottes Gnaden hingestellt, später Hitler als von der Vorsehung Berufenen, und jetzt erließ die evangelische Kirche zu den Wahlen einen Aufruf, unterzeichnet von dem bekannten Berliner Bischof Dr. Dibelius, Landesbischof Mitzenheim, Landesbischof Dr. Beste und anderen, worin wiederum gesagt wird:

"Der Staat ist Gottes Ordnung, und wir Christen sollen mithelfen. … Darum rufen wir die Glieder zur Mitverantwortung an der politischen Gestaltung auf. Wir legen ihnen aufs Herz und Gewissen, dass niemand abseits bleibe, sondern am Tag der Wahl seine staatsbürgerliche Pflicht tue."

Die katholische Kirche, die hauptsächlich durch die CDU wirkt, hat durch namhafte Vertreter wiederholt in ähnlicher Weise für eine politische Beteiligung agitiert. Bei dieser Einstellung der Geistlichkeit wird wohl die Stimme geringer Teile der evangelischen Kirche, die von diesen alten Methoden nichts wissen wollen, ungehört verhallen.

Die 'Süddeutsche Zeitung' schrieb darüber im Dezember 1945:
… (dann folgt das weiter oben einleitend genannte und kommentierte Niemöller-Zitat, dass eben jener Zeitung entnommen wurde) Weiter geht es mit dem Abschnitt:

"Religionsfreiheit unter totalitärer Herrschaft"
Die Religionsfreiheit wird in der russischen Zone bei den Verfassungsentwürfen für die deutschen Länder anders verankert als in den Westzonen. Zwar ist auch hier die Tendenz vorherrschend die sogenannten "anerkannten" Religions-Organisationen zu bevorzugen. Doch im Gegensatz zu den Westzonen bestehen keine engherzigen Ausnahmeschutz-Bestimmungen für die Berufsgeistlichkeit. Auch ist der Kirchenaustritt in der russischen Zone den Jugendlichen erleichtert. Sie sollen schon vom 14. Lebensjahr an das Recht haben, über ihre Religionszugehörigkeit selbst zu entscheiden.

Offenkundig ist, dass zwischen den Russen und dem Vatikan eine gewisse Spannung vorhanden ist. Doch kann man dies nicht direkte Feindschaft nennen. Vielmehr erinnert manches an gewisse Reibereien zwischen dem Faschismus und dem Vatikan. Auch damals gab es teilweise heftige Auseinandersetzungen. Ein großer Teil des Volkes wurde so getäuscht, dass selbst jetzt die Zusammenhänge von den meisten noch nicht klar erkannt werden. Tiefer schauende Beobachter stellen aber schon in dem Treffen gewisser Abkommen zwischen beiden Teilen ein gewisses Zusammenwirken fest.

Man kann den Ausgang der Sache noch nicht klar erkennen; doch soviel ist gewiß: die katholische Kirche genießt in der russischen Zone in Hinsicht auf die Religionsfreiheit zusammen mit der evangelischen Kirche gegenüber den kleineren Glaubensrichtungen erhebliche Vorzüge. Sie wird nirgends in ihrem Wirken eingeschränkt. Obwohl die von den Russen geleitete "Tägliche Rundschau" in Berlin und andere Zeitschriften oft viel Material gegen den Vatikan vorbringen in Bezug auf seine Zusammenarbeit mit dem Faschismus, ist es dennoch der römisch-katholischen Kirche gestattet, ihre politischen Interessen durch die CDU vertreten zu lassen. Im russischen Oberkommando gehen die kirchlichen Vertreter ein und aus.

Die evangelische Kirche, die seinerzeit im Protest gegen Rom gegründet wurde, hat das Protestieren längst aufgegeben. Ein letzter schwacher Versuch wurde von der sogenannten "Bekenntnisfront" innerhalb der evangelischen Kirche in den ersten Jahren der Hitler-Herrschaft unternommen, jetzt aber sucht sie mit der katholischen Kirche in völliger Übereinstimmung zu handeln, und dies ist auch in zahlreichen Veröffentlichungen zutage getreten.

So erschien am 13. 3. 1946 in der "Thüringer Landeszeitung" ein Artikel mit der Überschrift "Kirchlicher Verständigungswille", worin von einer gemeinsamen Tagung verschiedener christlicher Konfessionen, insbesondere der katholischen wie auch der lutherischen Kirche, berichtet wurde, und dies im positiven Sinne.

Es kann nicht übersehen werden, dass in den Ländern mit einer überwiegend katholischen Bevölkerung, so besonders in Bayern, die Entnazifizierungsmaßnahmen nur zum Schein durchgeführt werden, um gerade möglichst viele Nazi zu rehabilitieren. In der russischen Zone ist die Entfernung der Nazi aus allen Amtsstellen verhältnismäßig weitgehend durchgeführt.

Doch bedeutet dies keineswegs, dass nun in der Ostzone ehemalige Nazi überhaupt keinen politischen Einfluß mehr gewinnen könnten. Auch hier ist ihnen Tür und Tor zum Weiterwirken geöffnet; wenn sie sich nur einer "antifaschistischen" Partei anschließen. Außerdem nützt ja die Ausmerzung der Nazi dem Volke nichts. Wenn nicht der Geist der Unduldsamkeit, des Terrors und der Diktatur-Gelüste ausgerottet wird.

Die Meinung vieler aber ist bereits, dass die Alliierten nichts Einsichtiges und Durchgreifendes zustande bringen. Immer wieder liest man Meldungen über die Vernichtung großer Mengen Nahrungsmittel in Amerika, während hier das Volk hungert.

Immer wieder werden verzweifelte Versuche, die Wirtschaft in Ordnung zu bringen, durch die kurzsichtige Haltung der Militärverwaltung vereitelt. Viele meinen, die Weltlage treibe einer neuen noch größeren Katastrophe entgegen.

Und mit letzterem Satz waren die Zeugen wieder bei ihrer Lieblingsthese angelangt. Alle Widrigkeiten der Welt würden auf "Harmagedon" hindeuten - am Sankt Nimmerleinstag!

Geschrieben von Drahbeck am 02. Januar 2008 06:43:03:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 22. 12. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 23. Dezember 2007 12:50:23:

Wieder einmal verkündet der "Wachtturm" ( 1. 1. 1948) vom hohen Ross herab:
"Um sich besonders den Werken für den König zu widmen und treulich von ihm zu reden, teilen sie ihre Zeit und Aufmerksamkeit nicht zwischen ihm und den Dingen dieser Welt und lassen sich auf diese ein."

Zur Begründung wird weiter ausgeführt:
"Sie haben die zuverlässige Verheißung aus Gottes Wort der Prophezeiung, dass sein mächtiger König den furchtbaren Wirrwarr der menschlichen Angelegenheiten in Ordnung bringen wird, und dies mit mehr als nur menschlicher Macht und Weisheit."

Allerdings vergisst der "Wachtturm" hinzuzufügen, dass dies eine Verkündigung ist, die in etwa der vergleichbar ist. Einem hungrigen Hund wird eine Wurst vor die Nase gehalten. Aber so, dass er springen muss, um sie zu erreichen. Genau dann aber, wenn dies getan wird, der Hund springt, wird die Wurst blitzschnell weggezogen.

Dem "japsenden Hund" verkündet der "Wachtturm" weiter:
"Diesem Glauben entsprechend, beteiligen sie sich nicht an den eitlen Anstrengungen der politischen, kommerziellen und religiösen Bewegungen der Weltmenschen, die darauf abzielen, diese Welt vor ihrer Vernichtung zu erretten."

Die Destruktivität solcher Thesen ist nahezu handgreiflich. Offenbar aber wohl für einen nicht. Dem "japsenden Hund" um Bilde zu bleiben. Es ist das große Glück für diese Art von "Hunde-Dresseuren", dass sie ihren "Hunden" offenbar doch wohl intellektuell überlegen sind. Wäre nämlich der ihnen auf dieser Ebene gleichwertig, würde es ein anderes Ergebnis geben. Der Hund wurde nicht nach der Wurst japsen. Er würde statt dessen, den Dresseur anfallen und ihn hart zurichten, auf das ihm für immer, die Lust an solchen "Späßchen" vergehen möge!

Geschrieben von Drahbeck am 09. Januar 2008 07:40:24:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 1. 1. 1948 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 02. Januar 2008 06:43:03:

„Nur wer tatsächlich in Irland gelebt hat, wird begreifen können, was es für jemand bedeutet, die katholische Kirche zu verlassen und sich den Zeugen Jehovas anzuschließen. Beim geringsten Anzeichen, daß ein guter Sohn der Kirche 'ketzerisch' wird, ist ein Priester zur Stelle. Zuerst versucht man es mit ein wenig Einschüchterung; steht der Mann aber fest zu seinen Anschauungen, so nimmt man ihn schärfer in die Zange. Er verliert seine Arbeitsstelle, vielleicht verliert er gar seine Wohnung, und es ist vorgekommen, daß man einen solchen so gründlich boykottiert hat, daß kein Geschäft am Ort es wagte, ihm Lebensmittel zu verkaufen. Und natürlich bekommt man es dann stets noch mit Gewalttätigkeiten des Pöbels zu tun; mit kreischendem, unbeherrschten, gedankenlosen Leuten, die jederzeit bereit sind, dem Priester zu gehorchen, selbst wenn es darum geht, einem Nachbarn das Haus niederzubrennen, während er und seine Familie darin schlafen."

Diese Klage führt „Erwachet!" in seiner Ausgabe vom 8. 1. 1948 und nimmt das zum Anlass, einige weitere Details der irischen Geschichte etwas zu beleuchten.
Charakteristisches Merkmal erst mal seine politische Spaltung. Hierzulande echauffierte man sich jahrzehntelang über die hiesige politische Teilung. Was ist denn mit Irland - mit Verlaub zurückgefragt?!

Der kleinere nördliche Teil steht unter britischer Herrschaft.
„Diese Teilung kam nach fast 2000 Jahren innerer Fehden zustande. Das Land ist in fortwährenden Kriegen, die sich meist zwischen seinen Bürgern abspielten, mit Menschenblut getränkt worden, und das erzeugte unter Brüdern einen Haß, den zu sehen wehtut. Im Jahre 1921 führten die Kämpfe zur vollständigen Trennung der beiden Volksteile, nachdem 1920 noch ein entsetzlicher Krieg stattgefunden hatte, der durch Plünderungen, Folterungen, sinnlose Vernichtung von Sachwerten und Massenmord in unseligem Angedenken steht."

Bezüglich Südirland meint „Erwachet!":
„Alle ehrlichen Leute, die hinter die Kulissen geschaut haben, werden zugeben, daß die eigentliche Herrschaft … von den Priestern ausgeht."
90 % der Bevölkerung werden dort als römisch-katholisch klassifiziert.

Weiter meint „Erwachet!":
„Die Religionisten spekulieren auf die geistige Rückständigkeit der armen Leute, denen nur sehr wenig Schulbildung, und noch weniger von den Lebensbedürfnissen an Nahrung, Kleidung und gesunden Wohnverhältnissen zuteil wird. … Der Bauer klagt nicht. Er wird vom Priester gelehrt, Armut sei etwas Gutes. Dabei bedient man sich etwa des Arguments, Christus habe nicht einmal gewußt, wohin er sein Haupt legen konnte, und so könne man natürlich, je näher man der Armut komme, Jesus ebenfalls um so näher zu stehen hoffen.."

Vielleicht dem Bereich Skurrilität zuzuordnen ist auch die Angabe; dass es nur an einem einzigen Tag im Jahr, seitens der Regierung gestattet sei, eine Geldsammlung, die nicht der katholischen Kirche dient, durchzuführen:
„Nämlich an dem Tag, den die Regierung für die Heilsarmee reserviert. Diese darf jährlich an einem Tage, mit Genehmigung des Priesters, von Haus zu Haus Geld sammeln; und sie ist sowieso die einzige protestantische Gemeinschaft, die geduldet wird."

Bezüglich Nordirland meint „Erwachet!":
„Vor vielen Jahren wurden aufrichtige Bibelliebhaber durch Verfolgungen gezwungen, aus Schottland zu fliehen, und ließen sich in Nordirland nieder. Im Laufe der Zeit wurde auch hier die Religion allbeherrschend, und heute ist der Norden voller Religionisten, die gegen den Papst sind, aber alle päpstlichen Lehren glauben und ihnen nur andere Namen geben. Die Stimmung zwischen Katholiken und Protestanten ist sehr gespannt."

Ein Scharfmacher dabei der „Orange-Orden":
„Der Orange-Orden ist streng protestantisch und trägt seinen Namen nach König Wilhelm von Oranien (französisch: Orange), der im Jahre 1690 die Katholiken Irlands in der Schlacht an der Boyne besiegte. Der Überlieferung nach sollen die katholischen Heere damals um Mitternacht einen Überraschungsangriff geplant haben, aber Gott habe es einem Rotkehlchen in den Sinn gegeben, die Armee König Wilhelms zu wecken, indem es mit dem Schnabel auf eine Trommel klopfte. Dadurch, so erzählte diese Geschichte, verlieh Gott Wilhelm von Oranien den Sieg.

Jahr um Jahr treffen sich die treuen Mitglieder des Ordens am 12. Juli, marschieren in feierlichem Aufzug durch die Straßen und machen auf gewaltigen Trommeln eine wilde, seltsame Musik. In der anschließenden Versammlung spielen die Geistlichen eine wichtige Rolle, und es werden große Reden darüber geschwungen, daß die Protestanten an ihrem Glauben festhalten und in den Fußstapfen des längstverstorbenen Königs Wilhelm gehen müßten."

Neben einigen weiteren sarkastischen Bemerkungen gegen diese „Protestanten", kann „Erwachet!" sich auch die nachfolgende nicht verkneifen.
„Die protestantischen Sekten weichen zwar in verschiedenen Formen und Zeremonien voneinander ab, lieben aber vereint das 'Höllenfeuer'. Und wie sie es lieben! Sonntag um Sonntag, an den Wochenabenden und tagsüber, an den Straßenecken, in den Missionssälen und von den Kanzeln - stets und überall schrillt ihr Wort von der ewigen Verdammnis und der bewußten Qual menschlicher Seelen in einer Feuerglut. Mit großen Gesten und viel Stimmaufwand arbeiten sie sich in eine dämonische Raserei hinein bei dem Versuch die Sünder zu bekehren. Unausgesetzt verurteilen sie Jehovas Zeugen im Privatgespräch und in der Öffentlichkeit."

Zieht man die bereits geschilderten Spannungen zwischen Katholiken und Protestanten dabei mit in Betracht, wird man wohl sagen können. Das „Sendungsbewusstsein" der zeitgenössischen Zeugen Jehovas, muss als zusätzlicher, diese Spannungen verschärfender Faktor, gewertet werden!

Geschrieben von Drahbeck am 09. Januar 2008 07:43:08:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 8. 1. 1948 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 09. Januar 2008 07:40:24:

Ergänzend sei noch aus dem Jahrbuch 1940 zitiert:
Am 23., 24. und 25. Juni 1939 kamen Jehovas Zeugen und ihre Gefährten auf der ganzen Welt zu Hauptversammlungen zusammen.
Die I.R.A. (Irisch-Republikanischer Armee, eine katholische Terroristen-Bewegung, die damals schon seit Monaten in ganz Britannien systematisch Bombenanschläge verübte), drohte am Sonnabend, dem 24. Juni dem Londoner Büro der Gesellschaft per Telefon in 'offizieller Form' und sagte, wenn für Richter Rutherfords Übersee-Vortrag der Anschluss London-Belfast nicht unterbleibe, würden sie eingreifen, worauf die Säle sowohl in Belfast wie auch in London von Schutz und Geheimpolizisten streng überwacht worden. Kurz nach der Kongresszusammenkunft vom Sonnabendabend explodierten im Zentrum Londons in der Nähe des Kingsway-Saales, wo sich Jehovas Volk versammelt hatte, fünf Bomben. Das war der schlimmste Bombenanschlag von jener Seite her. Er verursachte beträchtlichen Sachschaden und viele Personen wurden dabei verletzt. Jedoch ist trotz des schmutzigen Treibens dieser Leute keinem einzigen Wort vom Volke Gottes auch nur ein Haar gekrümmt worden. Innerhalb vier Monaten war dies uns gegenüber die dritte Drohung von Seiten jener Wahnsinnigen die sich als I.R.A. bezeichnen.

Auch das 1973er Jahrbuch und das 1986er, zitiert in Wiederholung, jenen Vorfall. Ebenfalls das Buch „Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben". In letzterem setzt sich der Bericht dann noch mit der Aussage fort:

„Am folgenden Tag umstanden 200 Polizisten und viele Detektive den 'Alexandra Palace', der für den offentlichen Vortrag am Sonntag gemietet worden war. Auch der Saal in Belfast, in dem der Kongreß stattfand, wurde innen und außen polizeilich bewacht. Es gab einige spannungsgeladene Augenblicke, als die Rundfunkwellen den Lärm, den die Ruhestörer im Madison Square Garden verursachten, den in London Versammelten übermittelten, da viele, darunter auch die Polizei, glaubten, dies sei das Signal für die I. R. A. In England, ihrem Beispiel zu folgen; doch geschah nichts, weder in London noch in Belfast, und jedes Wort dieses mächtigen öffentlichen Zeugnisses wurde von den Zuhörern in beiden Ländern deutlich vernommen."

Geschrieben von D. am 23. Dezember 2007 13:02:22:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 22. 12. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 23. Dezember 2007 12:50:23:

Der Jahrgang 1947 zusammengefasst

Geschrieben von Frau von x am 08. Dezember 2007 21:11:

Wachtturmstudienartikel für Sonntag , den 9.Dezember 2007

Thema: AUF DAS GEWISSEN HÖREN

S.26,27 Abs.7,8
"Ein wahrer Christ muss nicht nur das meiden, was die Bibel ausdrücklich verbietet. Nehmen wir beispielsweise die unmissverständliche Aussge: 'Die Ehe sei ehrbar unter allen, und das Ehebett sei unbefleckt, denn Gott wird Hurer und Ehebrecher richten'(Hebräer 13:4). Selbst Nichtchristen und Personen, die die Bibel nicht kennen, würden dem Vers richtigerweise entnehmen, dass Ehebruch verboten ist. Wie aus dieser und anderen Bibelpassagen eindeutig hervorgeht, verurteilt Gott den außerehelichen Geschlechtsverkehr Verheirateter mit Personen, mit denen sie nicht verheiratet sind. Wie steht es aber mit zwei Unverheirateten und Oralverkehr? Für viele Teenager ist Oralverkehr kein Geschlechtsverkehr und daher harmlos. Ist diese Handlung jedoch aus christlicher Sicht erlaubt?
Wie aus Hebräer 13:4 und 1.Korinther 6:9 hervorgeht, missbilligt Gott sowohl Ehebruch als auch Hurerei (griechisch: pornéia). Was fällt unter Hurerei? Das griechische Wort bezeichnet sowohl den natürlichen Gebrauch als auch den widernatürlichen intimen Sexualkontakt in unzüchtiger Absicht. Darunter fallen alle außerehelichen intimen Sexualkontakte, also auch Oralverkehr, wenngleich viele Teenager weltweit gesagt bekommen oder schlussfolgern, gegen Oralverkehr sei nichts einzuwenden. Wahre Christen lassen sich im Denken und Handel nicht von der Meining `eitler Schwätzer und Sinnesbetörer` leiten (Titus 1:10) Auch als Unverheiratete halten sie an der hohen Norm der Heiligen Schrift fest. Für sie ist Oralverkehr biblisch gesehen Hurerei (pornéia), und deshalb versuchen sie keine Ausflüchte zu machen. Ihr Gewissen ist nach dieser Norm geeicht ... ."
(Hervorhebung von mir)
___________________________________________________________

Ich möchte nicht in der Haut des Wachtturmstudienleiters stecken, wenn er die Frage stellen muß: 'Wieso sind wir zu Oralverkehr nicht so eingestellt wie viele andere?

Geschrieben von Bauer am 09. Dezember 2007 14:13:11:

Als Antwort auf: Wachtturmstudienartikel für Sonntag , den 9.Dezember 2007 geschrieben von Frau von x am 08. Dezember 2007 21:11:

Ist das auch das richtige Thema bzw. Glaubenslehre für die Kinder???

Kinder aller Altersstufen werden getrimmt, dem zuzuhören was in den Versammlung gesagt wird:

aus dem Königreichsdienst 01/2001

Zitat:
Kinder lehren, zuzuhören:
Kinder benötigen geistige Unterweisung. ... Es ist nicht vernünftig, Spielzeug und Malbücher mitzunehmen, um Kinder bei Laune zu halten. Unnötiges Aufsuchen der Toiletten hindert sie ebenfalls daran, gut zuzuhören. Eltern sollten sich ernsthaft darum bemühen, dass Kinder in den Zusammenkünften stillsitzen und zuhören, ...

ENDE

Da ist Porneia, Hurerei und Oralverkehr genau das Thema was nicht vor den Ohren von Kindern im Vorschul- und Grundschulalter ausgebreitet werden sollte.

Hier werden bereits Kinder in besonderem Maße mit Begriffen konfrontiert, die ihren Sinn ganz sicher unnötig auf die Sexulität richten. Ohne ein derartiges Wachtturmstudium wären ihnen der Begriff Oralverkehr sicherlich nicht bekannt.

Aber was ist mit den Erwachsenen? Wird nicht auch ihr Sinn hier wieder einmal auf das Thema Sex geleitet?

... und dann kommt es zu derartigen Auswüchsen:

Heidi wurde zwischen etwa 10 und 12 Jahren in der Versammlung missbraucht, das ganze 12. Lebensjahr hindurch. Nachdem sie missbraucht wurde, fand sie heraus, dass viele weitere junge Mädchen in ihrer Versammlung auch von derselben Person missbraucht wurden.
Zitat von
http://www.kids-lev.com/presse/194.html

Geschrieben von Frau von x am 09. Dezember 2007 15:02:46:

Als Antwort auf: Re: Wachtturmstudienartikel für Sonntag , den 9.Dezember 2007 geschrieben von Bauer am 09. Dezember 2007 14:13:11:

>>Ist das auch das richtige Thema ... für die Kinder???<<

Genau das hab ich mich auch gefragt. Der WT soll ja vorher im Familienstudium mit den Kindern vorbereitet werden. Ich frage mich, wie die Eltern auf die Frage ihrer Kinder, was denn Oralverkehr überhaupt ist, reagiert haben. Wäre das Thema bei einem Nebenartikel besprochen worden oder im "Erwachet" unter: "Junge Leute fragen sich - ...", aber so wird jede Altersklasse damit konfrontiert.
Vor allem, wenn man betrachtet, worum es ansonsten in dem Artikel geht, nämlich um Gewissensentscheidungen. Um zwei Personen, die beide ZJ angehören und sich dennoch in derselben Situation unterschiedlich entscheiden.
Auf jeden Fall wurde es nicht umsonst angesprochen, scheint ein ziemliches "Problem" unter jugendlichen ZJ zu sein.

Geschrieben von Andre am 09. Dezember 2007 11:50:00:

Als Antwort auf: Wachtturmstudienartikel für Sonntag , den 9.Dezember 2007 geschrieben von Frau von x am 08. Dezember 2007 21:11:

Ein typisches Merkmal von Sekten ist, die Sexualität ihrer Anhänger kontrollieren zu wollen. Die WTG weiß ganz genau, wer die Sexualität eines Menschen beherrscht, beherrscht den ganzen Menschen. Wie können sich 10 alte und greise Männer herausnehmen, bestimmen, definieren und kontrollieren zu wollen, was genau pornéia ist? Vorehelicher Geschlechtsverkehr oder voreheliche sexuelle Kontakte werden mit keiner Silbe in der Bibel verurteilt. Es werden lediglich kulturelle Gegebenheiten der damaligen Völker berücksichtigt und darauf aufbauend Verhaltensnormen aufgestellt, die den damaligen Ansichten und Einstellungen der Menschen Rechnung trugen. Daher wurde auch nie in der Bibel ein Verbot gegen die Vielweiberei aufgezeichnet, da es in der damaligen Gesellschaft eine anerkannte Lebensform war. Damit tut sich die WTG bis heute noch schwer, dies mit ihren Moralvorstellungen erklären zu können. Die Behauptung der WTG, Gott habe dies zugelassen, weil er den Israeliten, neben den 650 Geboten, die auch bis in das Intimste der Menschen hineinreichten, nicht auch noch zumuten wollte, dass ein Mann nicht mehrere Frauen haben darf, ist einfach nur noch dummdreist. Gerade bei Abraham, der als Freund Gottes bezeichnet wurde und Verkehr mit der Magd seiner Frau hatte um einen Erben Zeugen zu können, denkt sich die WTG hanebüschene Argumentationsketten aus, wieso dies denn keine pornéia gewesen sein soll. Fakt ist, Abraham war nicht mit der Magd seiner Frau verheiratet (es war also noch nicht einmal Vielweiberei). Die von der WTG aufgestellte Behauptung, dass ja die Magd Eigentum seiner Frau war und so indirekt auch mit Abraham verheiratet gewesen wäre ist wohl an Lächerlichkeit kaum zu überbieten. Die WTG merkt nicht einmal, dass sie durch ihre Argumentation eine Scheinmoral aufstellt, die in der Welt ihresgleichen sucht. Zudem merkt man ganz deutlich, dass die WTG die Bibel bewusst so auslegt, dass sie ihre Anhänger damit in allen Lebenslagen, und seien sie noch so intim und persönlich, kontrollieren und disziplinieren kann. Mit den Worten Christi gesprochen: "Wie wollt ihr, die WTG, dem Gericht der Gehenna entgehen?"

Geschrieben von susi am 30. November 2007 23:38:

hallo alle miteinander und vor allem die, die noch ZJ sind...

mir wurde von Kindheit an eingetrichtert, das ich "in der Welt" niemals einen wahren Freund finden kann (Aussage der WTG)

komisch !!! ich habe das ganze Gegenteil erlebt :)
in der Zj Organisation habe ich keine wahren Freunde finden können !!! denn die dort kehren dir den Rücken zu, wenn du nicht wie sie denkst!!!
was sind das für Freunde ??? die einen nicht akzeptieren wie man ist, wie man denkt ??!!

Freunde gehen mit einem durch dick und dünn... wahre Freunde sind immer für dich da, egal ob du mal scheiße gebaut hast... Freunde verlangen nichts von dir... Freunde akzeptieren dich so wie du bist usw.

ZJ sind nur solange deine Freunde, wie du das redest was sie hören wollen ! ZJ sind nur solange deine Freunde, wie du das machst, was sie sagen ! ZJ sind nur am verlangen, am kommandieren, am schlecht reden.

ich hatte neulich wieder ein Telefonat und mußte wiedermal den Kopf schütteln.... echt... nur negativ.... nix positives...
und wie immer kein zuhören :) nur wachtturmindex, wachtturmdialekt :) eindeutig marionettengehample :)

man man man... man kann sich gar nicht normal unterhalten

sorry... bin vom Thema abgewichen... was ich noch sagen wollte: wahre Freunde halten dicht und verpetzen dich nicht !!! wahre Freunde halten zu dir !!! wahren Freunden ist es egal welcher Glaubenslehre man angehört !!! wahre Freunde akzeptieren deine Denkweise !!! wahre Freunde wollen dich nicht verändern !!! wahre Freunde behandeln dich nicht wie Deck, wenn sich deine Denkweise ändert !!!und und und...

eine gute Nacht
LG
susi

Geschrieben von Selina am 02. Dezember 2007 16:15:31:

Als Antwort auf: wahre Freunde... wo zu finden ? geschrieben von susi am 30. November 2007 23:38:

Ja, die gleiche Erfahrung haben wir auch machen müssen,
kurz bevor wir nicht mehr zur Versammlung gingen, waren wir eingeladen bei einem "Ältestenehepaar" alles sehr nett und freundschaftlich, man hätte sich anfreunden können,
áber da wir unseren Entschluß durchgesetzt haben, wurden wir von da ab geschnitten von den sog. Freunden.
Zum Glück gibts liebe Menschen um uns, mit denen man viel
ungezwungener zusammensein kann.
Es war doch so, wenn man sich früher mit Zeugen getroffen hatt, musste man aufpassen, was man sagt, welche Musik man gerne hört oder Filme, alles sollte nach Zeugennorm
sein.Das waren keine toleranten Leute. Genau, ein Freund versucht nicht, dich zu ändern und akzeptiert dich so, wie
du bist.

Geschrieben von + am 02. Dezember 2007 01:09:

Als Antwort auf: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Jochen am 24. Oktober 2007 13:27:59:

Hallo Jochen!

Vielen Dank für Deine Geschichte.
Was Du im Oktober geschrieben hattest hat mich lange bescheftigt und tief berührt.

Ich bin so frei und zitiere Dich hier:

http://forum.sektenausstieg.net/index.php?topic=12975.msg286029#msg286029

Mit lieben Grüßen
+

Geschrieben von ANBOAS am 02. Dezember 2007 21:46:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von + am 02. Dezember 2007 01:09:

Die Umstände, in die einzelne Bibelforscher während der Kriegsjahre gerieten, waren unterschiedlich. Auch war ihr Verhalten in den verschiedenen Situationen uneinheitlich. Da sie sich gegenüber den weltlichen Herrschern zum Gehorsam verpflichtet fühlten — auf die sie als „Gewalten, welche sind", Bezug nahmen —, gingen manche mit Gewehren und Bajonetten in die Schützengräben an der Front.

Weiter heißt es:

Einige wenige, wie zum Beispiel Remigio Cuminetti aus Italien, weigerten sich, eine militärische Uniform anzuziehen. Die italienische Regierung machte damals keine Ausnahme für jemanden, der aus Gewissensgründen nicht bereit war, zur Waffe zu greifen. Er stand fünfmal vor Gericht und wurde in Gefängnissen und in einer psychiatrischen Klinik festgehalten, aber sein Glaube und seine Entschlossenheit waren unerschütterlich. In England wurden einige, die Freistellung beantragten, einer dem Staatswohl dienenden Tätigkeit oder dem waffenlosen Dienst zugewiesen. Andere nahmen eine streng neutrale Haltung ein, ganz gleich, welche Konsequenzen das für sie persönlich nach sich zog, so zum Beispiel Pryce Hughes.

Wollte man etwas vertuschen?Weiter heißt es:

Zumindest hier entsprach das Gesamtbild der Bibelforscher nicht ganz dem der ersten Christen, wie sie in dem Buch The Rise of Christianity von E. W. Barnes beschrieben werden: „Eine sorgfältige Nachprüfung all der erhältlichen Angaben zeigt, daß kein Christ vor der Zeit des Mark Aurel [römischer Kaiser von 161 bis 180 u. Z.] Soldat wurde und daß kein Soldat, der ein Christ wurde, im Heeresdienst blieb."

Geschrieben von ANBOAS am 03. Dezember 2007 22:56:

Als Antwort auf: Das wei doch jeder Zeuge Jehovas geschrieben von ANBOAS am 02. Dezember 2007 21:46:

Naja, wenn das Leben zu einem hart ist, ist es leicht seinen Brüdern die Schuld zu geben.

Der Verlust der Frau, der Arbeit oder so manche Variante können einen aus dem Gleichgewicht bringen und jemanden zum straucheln bringen.

Geschrieben von Jochen am 04. Dezember 2007 10:30:02:

Als Antwort auf: Re: Das wei doch jeder Zeuge Jehovas geschrieben von ANBOAS am 03. Dezember 2007 22:56:

Hmmm, also bei mir liegt es eher daran erkannt zu haben das so manche Lehren, Vorgehensweisen und Vorverurteilungen, wie sie von der Wachtturmgesellschaft publik gemacht werden, unbiblisch sind.
Sicherlich ist nicht alles falsch was gelehrt wurde. Deswegen erfordert es eine Menge Geist wenn es darum geht die Halbwahrheiten aus dem herauszufiltern welche man mit einer an sich wahren biblischen Aussage verschleiert.

Nein, wenn es um das Fehlverhalten von Menschen gehen würde, so wie du es glaubst das es bei mir der Fall wäre, dann würde ich erst recht in solch einer Versammlung von JZ bleiben, da es meine christliche Pflicht wäre aus reiner Nächstenliebe heraus anderen zu helfen, Jesus besser nachzuahmen.

Manch einer mag diesen Wunsch tatsächlich nachgehen, aus der Aufrichtigkeit heraus seinen Brüdern zu helfen, bessere Christen zu werden.
Doch bei einem Jehovas Zeugen wird er es schwer haben, wie er es bald merken wird - denn seine Wachtturmgesellschaft lebt es ihm ja vor: Sie macht keine Fehler, sie hat nie etwas schlimmes getan und wenn doch dann verschleiert sie es. Siehe mein Vorposting wo ich das im krassen wiederspruch zur Bibel stellte, worin ja Fehler offen zugegeben wurden.
Einmal hatte ich mit unseren Kreisaufseher im Haus-zu-Haus Dienst einen Wohnungsinhaber gegenüber erwähnt, das Jehovas Zeugen sehr wohl früher mal geraucht hatten, also wenn man es wollte gab es da kein biblisches Zitat was aufgeführt wurde, um da jemanden ins Gewissen zu reden.
Doch das Licht in dieser Sache wurde ja heller.
Du hättest den Kreisaufseher mal erleben sollen wie er nach dem Gespräch mit mir darüber geredet hatte:
Wie konnt ich nur! Das interessiert doch keinen mehr! Sowas hat im Dienst nicht zu suchen usw.

Bedenke das der Kreisaufseher einen viel engeren Draht zur WTG hat wie unsereins. Wenn er an mich ordert die Vergangenheit zu vertuschen, ja dann handelt er so im Interesse der WTG, die so manches zu vertuschen hat.

Du denkst ich sehe nur die Fehler der Menschen?
Das sehe ich nicht so.
Ich sehe auch Jesus und seinen Vater als einen wichtigen Teil in meinen Leben.
Sicherlich sehe ich die Fehler der Menschen - doch ich vergebe ihnen da ich auch Fehler mache und auf ´Vergebung hoffen darf. Jesu Opfer habe ich dankend angenommen.

Grüsse
Jochen

Geschrieben von Andre am 04. Dezember 2007 10:19:16:

Als Antwort auf: Re: Das wei doch jeder Zeuge Jehovas geschrieben von ANBOAS am 03. Dezember 2007 22:56:

Jakobus 3:12:
"Kann auch, meine Brüder, ein Feigenbaum Oliven tragen, oder der Weinstock Feigen? So kann auch eine salzige Quelle kein süßes Wasser geben."

Ach wie einfach ist das Weltbild eines Zeugen Jehovas. Während Gott alle anderen christlichen Religionen verwirft, weil diese Irrlehren verbreiten, käme ihm dies bei den Zeugen Jehovas niemals in den Sinn, egal wieviele Irrlehren und Falschprophezeiungen diese auch immer verbreiten. Aber leider beachten Zeugen Jehovas nicht die Warnung des Jakobus bzw. schlagen diese leichtfertig in den Wind:

Ein Katholik muss sofort die kath. Kirche verlassen, wenn er festgestellt hat, dass ihre Lehren nicht mit der Bibel in Übereinstimmung sind. Tut er dies nicht, so hat er an ihren Sünden teil und wird aufgrund dessen in Harmagedon vernichtet.
Ein Zeuge Jehovas muss vertrauensvoll auf Gott warten bis er der WTG "neues Licht" gibt, wenn er festgestellt hat, dass die Lehren der WTG nicht mit der Bibel in Übereinstimmung sind. Tut er dies nicht, so hat er wie Satan der Teufel einen rebellischen Geist. Tritt er gar aus, dann ist er schlimmer als ein Ungläubiger. Sein Teil wird im Feuersee sein (also ewige Vernichtung).

Lügt ein Katholik, dann weil er der falschen Religion angehört und damit anzeigt, dass er vom Teufel in die Irre geführt wird und somit dessen Früchte hervorbringt.
Lügt ein Zeuge Jehovas, dann weil er unvollkommen ist. Zudem sind es immer nur Einzelfälle.

Lügt die Katholische Kirche, dann weil sie ein Teil der falschen Religion ist und weil sie vom Vater der Lüge, dem Teufel, benutzt wird.
Lügt die Wachtturmgesellschaft (WTG), dann nur, um ihre Schafe nicht zum Straucheln zu bringen und weil nicht jeder das Recht hat, die ganze Wahrheit zu erfahren.

Kommen von der kath. Kirche vertuschte Straftaten (Kindesmissbrauch etc) an die Öffentlichkeit, dann weil Gott sie damit bestrafen will. Zudem kann man Zeitungsartikel, die davon berichten wunderbar in den Zusammenkünften der Zeugen Jehovas benutzen, um Anschauungsvoll zu unterstreichen, wie schlecht doch alle anderen Religionen, außer Zeugen Jehovas, sind.
Kommen von der WTG vertuschte Straftaten (Kindesmissbrauch etc) an die Öffentlichkeit, dann weil sie Gottes Volk sind und Satan sie hasst und verfolgt. (Und es sind immer nur bösartige Lügen von Abtrünnigen der WTG, Abtrünnige Katholiken scheinen bei Aussagen über die kath. Kirche aber immer die Wahrheit zu sagen). Zudem werden Zeugen Jehovas davor gewarnt, Zeitungsartikel, die davon berichten zu glauben. Am besten man liest diese erst gar nicht und schenkt ihnen damit keine Beachtung.

Der Wachtturm zitiert gerne theologische Standardwerke, wenn diese Irrlehren z.B. der kath. Kirche bloßstellen und die eigene Lehre stützen. Trotzdem verbietet es die WTG dem Zeugen Jehovas, eigene Nachforschungen außerhalb der eigenen Literatur durchzuführen. Literatur von Abtrünnigen der WTG ist tabu. Auszüge aus der Literatur von Abtrünnigen der kath. Kirche kann man mal gerne in einem Vortrag der Zusammenkünfte von Zeugen Jehovas benutzen, wenn darin die Lehren der kath. Kirche bloßgestellt werden.

Vertuscht die kath. Kirche Straftaten und Unrecht, dann weil sie gemäß ihrem Vater, dem Teufel, handelt.
Vertuscht die WTG Straftaten und Unrecht, dann weil sie keinen Schmach auf Gottes Namen bringen will und darauf warten möchten, bis Gott es zur gegebenen Zeit selber richtet. Außerdem hat nicht jeder das Recht, die ganze Wahrheit zu erfahren.

Übt ein Katholik Nächstenliebe, dann ist dies zwar bewundernswert, hat aber keinen Sinnn, da er vom Teufel in die Irre geführt wird.
Übt ein Zeuge Jehovas Nächstenliebe, dann sorgt man am besten dafür, dass dies möglichst in der regionalen Presse oder in einer Wachtturmzeitschrift ausgeschlachtet wird, um damit Ehre auf den Namen Gottes, aber in Wirklichkeit auf die Taten von Zeugen Jehovas, zu lenken.

Die kath. Kirche muss all ihre Falschlehren sofort korrigieren und zugeben und wenn sie dies tatsächlich täte, bliebe sie immer noch ein Teil der falschen Religion.
Die WTG hat das Recht, bei Falschlehren auf Gott zu warten, bis er ihnen das richtige Licht gibt.

Wird von einem Katholiken, der Gutes tat, in der regionalen Presse berichtet, dann weil sich dieser Mensch in den Vordergrund rücken will. Dies ist auf jeden Fall Menschenverehrung und stammt von Satan.
Wird von einem Zeugen Jehovas, der Gutes tat, in der Presse berichtet, so ist dies ein hervorragendes Zeugnis für Jehova, aber in Wirklichkeit für die Taten von Zeugen Jehovas. Dies ist auf keinen Fall Menschenverehrung sondern Ehrung von den Namen Gottes.

Feiert ein Zeuge Jehovas seinen Geburtstag, so begeht er einen heidnischen Brauch und zudem steht er als Mensch an diesem Tag im Mittelpunkt. Dies ist also auch Menschenverehrung.
Feiert die WTG in ihrem Hauptsitz Brookly (USA/NY) ihr 100jähriges bestehen, dann ist dies auf gar keinen Fall eine ungebührliche Betonung der WTG.

Ein Zeuge Jehovas darf sich nicht mit einem Abtrünnigen Zeugen Jehovas unterhalten bzw. von diesem herausgebrachte Schriften lesen. Ein Abtrünniger Katholik, der zu den Zeugen Jehovas übergetreten ist, besteht aber auf dem Recht, sich mit einem anderen überzeugten Katholiken unterhalten zu dürfen. Lehnt dies der Katholik jedoch mit der Begründung der Bibel ab, dass man sich nicht mit Abtrünnigen unterhalten darf, dann stellt dies eine Verfolgung von Zeugen Jehovas dar.

Schafft es die WTG gerichtlich Abtrünnigen Zeugen Jehovas den Mund zu verbieten oder die Verbreitung deren Schriften einhalt zu gebieten, dann ist dies ein Sieg zugunsten des Volkes Gottes. Versucht die kath. Kirche die Verbreitung der Schriften der WTG gerichtl. zu unterbinden, dann verhindert sie das Recht auf Meinungsfreiheit.

Weigert sich ein Zeuge Jehovas mit anderen Menschen, die keine Zeugen Jehovas sind, Kontakt zu pflegen, dann weil er dazu das Recht hat. Weigert sich ein Katholik mit einem Zeugen Jehovas Kontakt zu pflegen, dann weil er vom Teufel ist und die wahre Religion immer verfolgt wird.

Ein Zeuge Jehovas darf immer seine Meinung sagen und andere Menschen oder Religionen verurteilen. Ein Zeuge Jehovas übt damit sein Recht der freien Meinungsäußerung aus.
Ein anderer Mensch darf auf keinen Fall Zeugen Jehovas kritisieren oder verurteilen. Dies ist nichts anderes als Menschenverfolgung.

Jakobus 3:11:
"Sprudelt auch eine Quelle aus demselben Loch zugleich Süßes und Bitteres hervor?"

Geschrieben von Andre am 07. Dezember 2007 11:11:51:

Als Antwort auf: Re: Das weiß doch jeder Zeuge Jehovas geschrieben von Andre am 04. Dezember 2007 10:19:16:

"Zeugen sprechen [...] gerne von Toleranz - und vergessen dabei, dass sie diese Eigenschaft immer von Anderen fordern" (Stephan E. Wolf)

Geschrieben von susi am 04. Dezember 2007 21:57:

Als Antwort auf: Re: Das weiß doch jeder Zeuge Jehovas geschrieben von Andre am 04. Dezember 2007 10:19:16:

nagel auf den kopf getroffen....
so könnte man stundenlang weiter machen...

liebe zj... das ist TATSACHE !!!

Geschrieben von + am 05. Dezember 2007 07:09:14:

Als Antwort auf: Re: Das weiß doch jeder Zeuge Jehovas geschrieben von susi am 04. Dezember 2007 21:57:

Mit

17 Absätzen
1000 Wörtern und
6000 Zeichen und Buchstaben

kann man es nicht besser treffen.

Hallo Andre!

Ich Zitiere Dich hier:

http://forum.sektenausstieg.net/index.php?PHPSESSID=a5o0ptv4gim6tsaknnp27d6q34&topic=12991.msg287360#msg287360

Und insgeheim warte ich nur darauf das jemand antwortet:

*** kl Kap. 14 S. 134 Wessen Autorität sollten wir anerkennen? ***
Im Gegenteil, die Zeugen gehören zu den respektvollsten und gesetzestreusten Bürgern. „Wenn alle Religionsgemeinschaften wären wie Jehovas Zeugen", sagte ein Amtsträger in einem afrikanischen Land, „dann gäbe es keine Mordfälle, keine Einbrüche, keine Jugendkriminalität, keine Gefangenen und auch keine Atombomben. Dann brauchten die Türen Tag und Nacht nicht verschlossen zu werden."

Mein Vorschlag wäre diesen afrikanischen Amtsträger ins Bethel wegzusperren und den Schlüssel wegzuschmeißen.

Geschrieben von + am 03. Dezember 2007 19:25:01:

Als Antwort auf: Das weiß doch jeder Zeuge Jehovas geschrieben von ANBOAS am 02. Dezember 2007 21:46:

Hallo ANBOAS!
Hallo Andre!
Hallo Jochen!

Ich nehme das was ANBOAS sagt durchaus ernst.
Er sagt genau das was ein Zeuge Jehovas zu diesem Thema reflexartig antwortet.
Gleichgültig ob es sich bei den User ANBOAS um den gleichen User handelt der der auf Infolink geantwortet hat – beide Antworten erfolgten Programmierungsgemäß.

ANBOAS - Es gibt auch keinen Grund zu unnötigen Aktionismus.

Ich werde noch bis zum Heiligabend in aller Ruhe das Thema behandeln.
Das Grundgerüst besteht aus den fiktiven Erlebnissen eines Bibelforschers durch seinen Militärdienst.
Als zweites verwende ich als tragenden Nachweis die Wachtturm Artikel der Jahrgänge 1914 bis 1919.
Aber als drittes verwende ich unsere tagaktuellen Vertuschungen.

Vertuschungsversuche wie diese der Seite 192:

Es war kein Zufall das Du dieses Zitat aus dem Verkündiger Buch ausgelassen hast.

Da ich mich schon als 14jähriger mit dem zweiten Weltkrieg und der Geschichte der Zeugen Jehovas damals beschäftigt hatte, fand ich schon immer die Aussage unsinnig das die Bibelforschersoldaten nur in die Luft geschossen hätten (die Aussage kommt aus den Schriftstudien).

Ich erinnere mich das ich als Kind mit einem älteren Pionierbruder im Dienst bei jemanden Rückbesuche machten der mit einem Bibelforscher im ersten Weltkrieg diente.
Ich bilde mir ein das er alte Wachttürme von damals besaß.
Ich will das aber nicht beschwören.
Er war derjenige der mir sagte das es unrecht ist heute die Soldaten von damals zu verleugnen.

Ich könnte mir vorstellen das ich 2008 in einen Artikel unter dem Dach „Kultur der Lüge" die aktuellen Vertuschungsversuche rund um den Weltkrieg zusammen fassen werde.
Es gibt aber überhaupt keine Eile oder einen Grund etwas übers Knie zu brechen.

Dies ist ein Aspekt – ein Beweis.
Eine Faktenlage von so vielen Dingen.

Wie sollen wir etwas lernen wenn nicht aus der Geschichte?

Der Wahnsinn an diesem Thema ist doch das die Wachtturm Gesellschaft die Brüder auf beiden Seiten der Fronten zum Krieg aufgerufen hat.
Zeugen Jehovas erschossen Zeugen Jehovas.
Das ist die Faktenlage.

Und wenn wir denn nicht die Ganze gedruckte Wachtturm Wahrheit perse als Klamauk ablegen – also die hundertfach geäußerte Aussage das man die falschen Religionen an ihren Früchten erkennen kann, dann muss man doch nach Vorlage der Faktenlage fragen – wenn die Beteiligung an dem Weltkrieg ein Zeichen der falschen Religion war –

Wann wurde dann aus der falschen Wachtturm Religion die wahre Wachtturm Religion?

Abgesehen davon genügt es vollkommen wenn wir durch diesen Artikel zu dem fundierten Nachweis kommen, das es sich um 1919 bei der Wachtturm Gesellschaft um eine falsche Religion gehandelt hat.

Es geht hier immerhin um nicht mehr und nicht weniger als um das entscheidende Jahr der Kirchengeschichte der Wachtturm Gesellschaft.
1919 sollte sie angeblich von Jesus als treuer Sklave ausgewählt worden sein.
Deswegen muss die Wachtturm Kirche im Zusammenhang mit ihrer Kriegshetze lügen.
Wie in aller Welt, hätte Jesus eine solche mit unvergebbarer Blutschuld behaftete Sekte, als seinen treuen Sklaven auswählen können.
Aber ich gehe noch weiter.

Selbst wenn Du für Dich selber zu dem Schluss kommen würdest, das dieser Ganze Auslegungsklamauk rund um „Jesus sucht den Supersklaven" aus dem Jahre 1919 Pillepalle wäre –

Wann wurde dann aus einer falschen Religion „Wachtturm Gesellschaft" der Mitteilungskanal Gottes?

Nach 1975 – Nach 1995 – im Jahr 2007?

Wann – Durch welches Ereignis – Warum?

====================Gedankensprung========================

So und das öffnen der Büchse der Pandora bringt gerade noch etwas zu Tage auf das ich als bornierter Ignorant noch gar nicht gekommen bin.

Wer sagt denn das Kriegsdienst ungerecht ist?

Ich bekam eine freundliche Email von jemanden der gerade seinen Wehrdienst antritt.

Da er mir direkt Mailte weiß ich nicht woher er nun den Artikel gelesen hat.
Aber er hat Recht.

Was bin ich nur für ein bornierter Sektierer das ich mir erlaube den Kriegsdienst zu verurteilen.
Gerade die Zeugen Jehovas sind keine Pazifisten.
Wir Predigen nach wie vor die Lehre des gerechten Krieges mit all seinen martialischen Untertönen.
Und wer sagt denn das unser „gerechter Krieg" gerechter ist als die Friedensbemühungen der anderen.

Die Büchse der Pandora ist offen

Geschrieben von Andre am 03. Dezember 2007 10:40:52:

Als Antwort auf: Das weiß doch jeder Zeuge Jehovas geschrieben von ANBOAS am 02. Dezember 2007 21:46:

"Der Geist aber sagt deutlich, daß in spätern Zeiten etliche vom Glauben abfallen und verführerischen Geistern und Lehren der Dämonen anhangen werden, durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind, ..." (1. Tim. 4:1-5)

Einige dieser Lügenredner nannten sich Charles T. Russel (der Harmloseste von allen), einer Rutherford, ein anderer Knorr, einer Franz und heute nur noch "treuer und verständiger Sklave" - Menschen, die in ihrem Gewissen gebrandmarkt waren und sind und jede Menge andere Menschen dazu verführten und verführen, "Geistern und Lehren der Dämonen anzuhangen".

Geschrieben von Jochen am 03. Dezember 2007 09:22:11:

Als Antwort auf: Das weiß doch jeder Zeuge Jehovas geschrieben von ANBOAS am 02. Dezember 2007 21:46:

"Das weiß doch jeder Zeuge Jehovas"... was weiß er, das er seitens der WTG von damals das nötige Feedback bekam, um an der Front zu kämpfen?
Das die WTG damals sehr wohl dazu ermunterte, wen es möglich ist doch mitzukämpfen?
Mag sein das du dich zu denjenigen zählst der davon wusste - die meisten wissen es nicht.
Man geht davon aus einfach damals wie heute kein Teil von Babylon der Großen gewesen zu sein. Ließt man den Wachtturm von heute so findest du nichts darüber.
Dies im krassen Gegensatz zu folgenden Aussagen, aus dem WT97 vom 15.2 "ist die Bibel glaubwürdig":

Offenheit. Die Bibelschreiber bekundeten eine Offenheit, die bei den übrigen Schreibern des Altertums nicht zu finden ist. Gleich zu Beginn berichtete Moses unverhohlen über seine Sünden sowie die Sünden und Fehler seines Volkes, etwas, was auch andere hebräische Schreiber taten (2. Mose 14:11, 12; 32:1-6; 4. Mose 14:1-9; 20:9-12; 27:12-14; 5. Mose 4:21). Die Sünden bekannter Männer wie David und Salomo wurden nicht vertuscht, sondern offen dargelegt (2. Samuel 11:2-27; 1. Könige 11:1-13). Jona berichtete über seinen eigenen Ungehorsam (Jona 1:1-3; 4:1). Die anderen Propheten bekundeten ebenfalls die gleiche Aufrichtigkeit und Offenheit. Ebenso wie die Schreiber der Hebräischen Schriften waren auch die der Christlichen Griechischen Schriften sehr auf eine ehrliche Berichterstattung bedacht. Paulus beschreibt seinen früheren sündigen Lebenswandel; desgleichen bleibt nicht unerwähnt, daß Markus den Missionardienst aufgab; auch die Fehler des Apostels Petrus werden nicht verschwiegen (Apostelgeschichte 22:19, 20; 15:37-39; Galater 2:11-14). Diese aufrichtigen und offenen Schilderungen fördern das Vertrauen zur Bibel, die den Anspruch erhebt, ehrlich und wahrheitsgetreu zu sein.

Zitat Ende.
Wenn die Bibel schon so als offen und ehlich gepriesen wird, und die Fehler der damals lebenden offenbart, ja dann erwarte ich das ebenso von den Menschen die behaupten die Wahrheit der Bibel verstanden zu haben.

Von wegen "Das weiß doch jeder Zeuge Jehovas" - ich sprach mit meiner Mutter darüber.
Sie wusste ebenso nichts darüber, obwohl sie mich damals in die Wahrheit führte.

Jochen

Geschrieben von Andre am 02. Dezember 2007 20:23:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von + am 02. Dezember 2007 01:09:

Lieber +,

lass Dich von uns herzlich umarmen

Liebe Grüße
Andre und Frauchen

Geschrieben von Bauer am 02. Dezember 2007 14:23:31:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von + am 02. Dezember 2007 01:09:

Hallo Plus,

als Zeuge hast du ein ruhiges Leben, da hörst du nur, dass alle es auf dich abgesehen haben und der Satan hinter dir her ist.

Wenn du aber über Jehovas Zeugen die WAHRHEIT sagst, wenn du den Lehrenklamauck dieser Leute öffentlich machst, dann spürst DU, dass der Teufel hinter DIR her ist.

Menschenverehrung?

Neid derjenigen die nichts können oder für mich typisch für die Mentalität der "Führungsriege" derer die der Jehovas Zeugen Organisganisation angehören oder ihr entsprungen sind.

Diejenigen die das sagen, wollen damit sicherlich ja nur verhindern, dass jemand den Mund aufmacht. Aber wer gut ist und das bist du, der soll beachtet werden.

Neider können häufig nur dumm daherreden (und da ist das Senteausstiegforum der richtige Platz). Und wenn dann mal jemand auf Dauer die Wahrheiten produziert, einer der Fachmann im Ausgraben der passenden Texte aus der Wachtturmliteratur ist, dann will mann die Beachtung dieses Fachmannes möglichst unterbinden oder schmälern.

Dazu kann ich nur sagen: nicht auf das Niveau sinken.

Lass die Neider reden.

Bringe konstuktive Beiträge.

Und ganz nach dem Rat der Wachtturm-Organisation:

Ignoriere Kritiker, Laberer und alle die nicht positiv auf die Aussage oder dich reflektieren.

Dann wirst du weiterhin stark bleiben und stärker werden.

Du kannst von der Jehovas Zeugen Organisation lernen, wie man SEINEN Weg geht.

Gehe DEINEN Weg, ignoriere die Personen die sich an dir reiben, so wie die Eiche die Sau ignoriert die sich an ihr reibt und mag es noch eine ganze Herde sein. Die Jehovas Zeugen Organisation macht es ohnehin ebenso. Ignoriere alles was nicht auf deinem Weg liegt, nehme Unterstützung mit und gehe nur auf die Personen ein, die positiv auf dich reflektieren.

Deine Schlagkraft und die Macht DEINER Worte wird wachsen.

Geschrieben von + am 03. Dezember 2007 19:34:37:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Bauer am 02. Dezember 2007 14:23:31:

Hallo Bauer!

Ich empfand alle Reaktionen als grundweg Positiv.

Dem einzigen dem man dort ernsthafte Vorwürfe zu machen hat ist mir.

Nun es gab auch in der DDR VoPos und VoPos.
Mitläufer und Überzeugungstäter.
Menschen die verantwortungsvolles Handeln vor allem mit Befehlserfüllung gleichsetzten.
Menschen die Befehle 110% erfüllten.

Es gab aber auch Menschen die in diesem System aus Prinzip aneckten.
Querulanten die eben nicht wie formbarer Ton in der Hand Gottes waren.

Und damit komme ich schon zu dem totalitären System der Wachtturm Gesellschaft.

Einige mögen wissen das es im Bethel eine zusätzliche Zusammenkunft gibt.
Das Montag-Wachtturm-Studium.
Es wurde von jedem Bethelmitarbeiter erwartet das er an diesem Familienstudiumabend anwesend ist.

Nun wissen die meisten von uns das ein Wachtturmstudium in den seltensten fällen die Zeit wert ist, sich einmal in der Woche damit 45 Minuten befassen zu müssen.
In den meisten Fällen genügt ein schlichtes diagonales Überfliegen des Artikels – von linker Ecke oben nach rechter Ecke unten - und man hat längst mehr gelesen als notwendig.
Was aber erst wenn man den Wachtturm 2 x in der Woche gezwungener maßen über sich ergehen lassen muss.
Montags und Sonntags!
Jetzt gab es im Bethel eine Sondertruppe zu der nicht turnusmäßig jeder Bruder zugeteilt wurde.
Es war eine Art Feuerwehr.
Eine Art Sicherheitstruppe.

Eine der Aufgaben diese Sondereinheit war es beispielsweise jeden Montagabend, während dem Montag-Wachtturm-Studium, durch das Bethelgelände zu patroullieren um zu kontrollieren das alle Lichter gelöscht (Stromverbrauch) und alle Balkontüren geschlossen sind (akute Einbruchgefahr im 2ten Obergeschoss!!!).

Mit anderen Worten diese Sondertruppe sollte ohne Vorankündigung ein Bethelzimmer betreten in dem sich ein potentieller Montag-Wachtturm-Studium-Schwänzer aufhielt.

Es gab dafür extra ein Formblatt das in dem Bethelzimmer auf den Tisch gelegt werden musste auf dem Stand:

"Lieber Bruder, Liebe Schwester!
Wir mussten
(Ankreuzfelder)
Das Licht löschen, die Balkontür schließen
Bitte achte in Zukunft...bla bla bla...Familienstudium.

Nachvollziehbar warum man für diese Sondertruppe zuverlässige Freiwillige einsetzte – oder?

Ich bin nun mal heute der gleiche schnoddrige respektlose Montag-Wachtturm-Studium-Schwänzer wie damals.
Und wenn jemand aus Überzeugung die Notwendigkeit sieht für eine Regelgemäße Ordnung zu sorgen,
dann ist allein schon meine Anwesenheit für so jemanden ein rotes Tuch.

Auch wenn die Mauer längst gefallen ist
– Ordnung muss schließlich sein! -oder?

Geschrieben von Werner am 05. Januar 2008 17:52:21:

Als Antwort auf: Re: Das Glas ist randvoll geschrieben von + am 03. Dezember 2007 19:34:37:

Hätte nicht gedacht das die so pingelig sparsam sind,ich finde das geht fast schon zu weit mit der Verantwortung,so mit den Spendengeldern umzugehen.Naja,aber sicher besser als andersrum.

Aber sicher fällt unserem lieben Achim jetzt ein Beispiel ein wie die WTG das Geld aus dem Fenster wirft.

Geschrieben von + am 05. Januar 2008 18:51:33:

Als Antwort auf: Re: Das Glas ist randvoll geschrieben von Werner am 05. Januar 2008 17:52:21:

Hallo Werner!

Es geht auch nicht um die Sparsamkeit sondern darum, dass alle „Familienmitglieder" das Familien Studium besuchen.
Und es geht auch nicht um die Verabreichung der liebevollen Montag-Wachtturm-Studium Botschaften sondern nur um Disziplinierung.

Wen meinst Du mit Achim?

Geschrieben von Werner am 05. Januar 2008 19:10:53:

Als Antwort auf: Re: Das Glas ist randvoll geschrieben von + am 05. Januar 2008 18:51:33:

Das das dort streng zugeht kann ich mir vorstellen.Ich meinte Dich mit Achim, wenn Du dir hier keinen Namen gibst gebe ich Dir einen .Ich kann nicht mit jemand schreiben der keinen Namen hat.

Oder bist du dieser Jesussirach?Siehe
http://www.board-4you.de/v43/boards/279/index.php?sid=e97cae03c0cf7f3ec63ace612f539d43

Geschrieben von + am 05. Januar 2008 22:13:

Als Antwort auf: Re: Das Glas ist randvoll geschrieben von Werner am 05. Januar 2008 19:10:53:

Hallo Werner!

1.) Nein ich bin nicht dieser Jesussirach aber ich freue mich über jeden Zeugen Jehovas der sich durch meine Beiträge inspirieren lässt.
Ansonsten gibt es allein bei myspace tausende die sich + nennen.

2.) Vielen Dank für den Forumslink!
Jetzt bin ich dort mit + Angemeldet.
Wenn ich es nicht vergesse melde ich mich demnächst mit einem neuen Film.
Keine Angst – es geht nicht um Kirchenkritik.
Es geht um Aliens.
Mit dem Film will ich nur meinen Freunden auf myspace „Hallo! How are You?" sagen.

3.) Ich bin Achim?
Hmmm
Wenn Du weißt das ich mich auch Jesussirach nenne warum nennst Du mich nicht Jesussirach?

4.) Welchen Namen gibst Du den Autoren der Neuen Welt Übersetzung?
Detlef?

Geschrieben von Andre am 06. Januar 2008 11:58:31:

Als Antwort auf: Re: Das Glas ist randvoll geschrieben von + am 05. Januar 2008 22:13:

"4.) Welchen Namen gibst Du den Autoren der Neuen Welt Übersetzung? Detlef?"

Ich füge hinzu: Welchen Namen gibt Werner den Autoren der WTG Schriften?

Das ist einer der Gründe, wieso ich es strikt ablehne, irgendeine Literatur der Wachtturmgesellschaft zu lesen. Werner gibt "+" den Namen "Achim", weil er einen Namen braucht um eine Person ansprechen zu können und ich gebe den Schreibern der WTG Schriften den Namen Teufel (von griechisch "¹¬ß¿»¿Â, Diábolos, wörtlich „der Durcheinanderwerfer" im Sinne von „Verwirrer, Faktenverdreher, Verleumdner"; lateinisch Diábolus), weil ich ebenso das Recht habe zu wissen, wer Gottes Wort so verdreht und durcheinanderwirft. Und ich möchte nichts lesen, was vom Teufel stammt, auch wenn es bestimmt ganz in seinem Sinne wäre ;)

5. Mose 18:20:
Wenn aber ein Prophet vermessen ist, in meinem Namen zu reden, was ich ihm nicht zu reden geboten habe,... so soll dieser Prophet sterben!

Die WTG tritt als Prophet Gottes auf und redet in seinem Namen, obwohl sie nie von Gott dazu beauftragt wurde. Deshalb fällt mir zur WTG nur ein amerikanisches Wort ein, womit sich beschreiben lässt, was auf sie noch zukommt: Sudden Death (bedeutet soviel wie "plötzlicher Tod").

Geschrieben von Bauer am 07. Januar 2008 11:35:19:

Als Antwort auf: Re: Das Glas ist randvoll geschrieben von Andre am 06. Januar 2008 11:58:31:

grins, nur dass sich die "Dämonen" der Watchtower Organisation bemächtigt haben?

Dämonen am Werk
Jehovas Zeugen sehen in unserer Welt den Teufel und seine Dämonen ständig und in vielerlei Weise am Werk zu sein. Mann könnte sagen, die Dämonen sind für einen Zeugen Jehovas ständig eine Gefahr. Alles was nicht seiner Vorstellung entspricht oder in dem er eine Gefahr für seinen Glauben sieht ist vom Teufel verursacht. Ein Werk der Dämonen.

mehr:
http://www.gimpelfang.de/cms/index.php?page=108275547&f=1&i=922217224

Teufel, Teufel, ...
http://www.gimpelfang.de/cms/index.php?page=1960318787&f=1&i=922217224

Faltblatt "Das Ende der falschen Religion ist nahe!"
http://www.gimpelfang.de/cms/index.php?page=1830301427&f=1&i=922217224

Geschrieben von Proteos am 07. Januar 2008 10:16:53:

Als Antwort auf: Re: Das Glas ist randvoll geschrieben von Andre am 06. Januar 2008 11:58:31:

Hallo an alle und zunächst ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!

Auch ich bin der Auffassung, dass die Schriften der WTG vom d¹¬ß¿»¿Â (diabolus) stammen und auch satanisch sind.

Bezeichnend ist die Auffassung der ZJ, dass jeder einen Namen hat und Meier, Müller oder XY heißt, demzufolge also auch Gott einen Namen haben muss. Gleichzeitig schwören sie aber auf ihre eigene anonyme WTG-Literatur und finden diese „ermunternd" und bezeichnen diese als „Läckerchen". Dies ist an schisophränie nicht mehr zu übertreffen. Für mich sind alle diese möchtegern und damit pseudo-Schriften sata½¹º­Â (satanisch). Urheber des Ganzen ist offensichtlich Satan (Sata½¬Â) und hat meines Erachtens mit den wahren Glauben an Gott nicht im Geringsten etwas zu tun. Insbesondere hat die NWÜ nichts mit der Bibel zu tun. Es ist ein Werk einer US-amerikanischen Incorporation, also einer wirtschaftlichen juristischen Person, dessen Ziele eindeutig und ausschließlich auf Gewinnmaximierung gerichtet sind, ganz frei nach dem „American Way of Life!"

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Geschrieben von + am 06. Januar 2008 23:58:

Als Antwort auf: Re: Das Glas ist randvoll geschrieben von Andre am 06. Januar 2008 11:58:31:

„Wehe dem, der zum Holzstück spricht:
„O erwache doch!“,
zu einem stummen Stein:
„O wach auf! Er selbst wird Unterweisung geben.“!
Siehe! Er ist in Gold und Silber gefaßt, und es ist gar kein Atem in seinem Innern.
Jehova aber ist in seinem heiligen Tempel.
Bewahre Schweigen vor ihm, ganze Erde!‘ “
(Habakuk 2:19-20)

Wachtturm 1. 11. 2003

Geschrieben von susi am 06. Januar 2008 23:05:

Als Antwort auf: Re: Das Glas ist randvoll geschrieben von Andre am 06. Januar 2008 11:58:31:

das schlimme daran: die wtg meint ja, sie wären von gott beauftragt!!! erkläre das mal denen das es nicht so ist ! :)

lg susi

Geschrieben von Bauer am 04. Dezember 2007 00:51:

Als Antwort auf: Re: Das Glas ist randvoll geschrieben von + am 03. Dezember 2007 19:34:37:

>> Menschen die Befehle 110% erfüllten

ich nenne das den vorauseilenden Gehorsam

Geschrieben von susi am 03. Dezember 2007 20:57:

Als Antwort auf: Re: Das Glas ist randvoll geschrieben von + am 03. Dezember 2007 19:34:37:

neee echt.... klingt ja wie im gefängnis

man, man, man.... die elite :) des wahren Gottes :)

Geschrieben von Drahbeck am 02. Dezember 2007 19:01:50:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Bauer am 02. Dezember 2007 14:23:31:

Ein langer Thread. Nach acht Seiten dokumentierten Herumgeplänkel ohne sonderlich Substanz, nunmehr geschlossen. Acht Seiten Schrott ..

Wie war das eigentlich mit dem Starkult um einen Stefan E. Wolf (als er noch gut gelitten war. Ist wohl auch nicht mehr der Fall).

Wie war das eigentlich mit dem Starkult um einen Bill Bowen, der Überbewertung seiner Schmalspurthesen. Da würden mir noch ein paar andere Namen (fallweise) einfallen.

Eines habe ich allerdings heute hinzugelernt, die URL eines der Kontrahenten, die ich vorher nicht kannte.
Ich habe sie nicht bis in alle Verästelungen gesichtet. Stichproben reichten mir, um das vorherige Urteil (meinetwegen auch Vorurteil) bestätigt zu sehen:

Mittelmäßigkeit.

Eine Verlinkung (ist mir dort besonders aufgefallen). Die zu dem Herrn Schmidt-Salomon. Der ist in der Tat auch mir ein Begriff.

Ein Begriff ist mir auch sein früheres Urteil in einem einschlägigen Printmedium.

Da reflektierte er (jetzt sinngemäß erzählt) auch über einige Persönlichkeiten, denen er da so im Lauf seiner nicht ganz vollendeten Karriere als „Atheisten"häuptling"" begegnet ist. Nicht ganz vollendet deshalb, weil sein Traum von einem „Zentralkomitte der Religionslosen und Atheisten", als dessen unterschwelliger „Macher" er sich denn sieht und gerne nicht blos „unterschwelliger" sondern so es denn ginge, auch „gekrönter" Macher selbiger sein möchte.

Nur musste Herr Schmidt-Salomon erfahren, trotz seiner Verbindung zu einem finanzkräftigen Unternehmer, der ihn da faktisch über den Umweg von Stiftungen „sponsert" blieben seine Träume bis heute Träume - Schäume.

Einigen seiner Weggefährten aus früheren Jahren bescheinigte er damals mal.

Nur der Hass auf die katholische Kirche (in dem Fall) hält sie noch aufrecht. Ansonsten könnte man die eigentlich vergessen.

Wie Herr Schmidt-Salomon dieses Urteil von sich gab, da hatte er allerdings seine vorstehend beschriebene Karriere noch nicht gestartet. Und ob er denn dieses Urteil auch heute noch wiederholen würde, ist mehr als fraglich.

Mich hatte jedenfalls Schmidt-Salomon, damals mehr als beeindruckt. Der Mann hat den Nagel auf den Kopf getroffen, so mein damaliger Eindruck.

Und mein jetziger Eindruck ist:
Geschichte wiederholt sich offenbar (mit Variationen).

Geschrieben von gert am 04. Dezember 2007 00:17:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von kohle am 03. Dezember 2007 01:51:

So präzise Hassan auch eine Sektensituation definiert, so
wird aber unterschlagen, das jede menschliche Gemeinschaft einem Guppen-/Denkzwang unterliegt.
Sogenannte freie Gesellschaften existeren überhaupt nicht.
Der "Mainstream" unserer Fernsehgesellschaft ist ebenfalls Gehirnwäsche, und folgt einer schlüssigen Ideologie, auch wenn es sich dabei "nur" um Hedonismus handelt...

Geschrieben von kohle am 04. Dezember 2007 18:35:10:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von gert am 04. Dezember 2007 00:17:

halo Gert,

vielleicht ist Hassan das garnicht bewusst. Ich bemerke an mir, dass ich gedacht und somit fremdgelebt werde. Wenn diese anerzogene und geführte Richtung mit einer inneren zumeist unbewussten Lebensbestimmung übereinstimmt, dann könnte Harmonie herrschen.

So ein Glück ist aber nie von Dauer. Denn das Dasein hier ist einer ständigen Änderung unterworfen, die nur kurzzeitig mit dem inneren Begehren nach statischer Seligkeit übereinstimmen kann.

Religonslehren pflanzen mir neue Ideen in den Kopf, die von Göttern und Geboten abhängig machen. Der Verstand springt darauf an. Und schon ist die Freiheit futsch. Freiheit stellt sich ein, wenn ich mich der Marionettenfäden meiner(?) Gedanken entledige. Das ist mir nur durch Stille möglich.

danke für deine Gedanken

kohlchen

Mein Verstand ist ein Instrument. Jede (Religions-)Lehre benutzt mich über dieses Instrument. Die Erziehung von Kindesbeinen an erfolgt über das Ritual der Konditionierung.

Geschrieben von X am 04. Dezember 2007 18:16:07:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von gert am 04. Dezember 2007 00:17:

Hallo Gert!

Du sagst:

>So präzise Hassan auch eine Sektensituation definiert, so wird aber unterschlagen, daß jede menschliche Gemeinschaft einem Gruppen-/Denkzwang unterliegt.<

Vergleiche bitte und frage dich, ob es nicht Unterschiede in Qualität und Richtung von Gruppen- und Denkzwängen gibt.

Grundlegende Prinzipien der Sozialpsychologie und Gruppendynamik
Parsimony.22529

Parsimony.22416
Parsimony.22435

>Sogenannte freie Gesellschaften existieren überhaupt nicht. Der "Mainstream" unserer Fernsehgesellschaft ist ebenfalls Gehirnwäsche ...<

Apostelgeschichte 17:21

In der Tat, alle Athener und die dort zugezogenen Ausländer verbrachten ihre Mußezeit mit nichts anderem als nur [damit], etwas Neues zu erzählen oder anzuhören.

Zu den obigen Leuten sollten wir nicht zählen.

Steven Hassan gebraucht das Wort >TOTALITÄR< als Unterscheidung.

Zitat:
Kurz gesagt, ist es eine Gruppe, die die Rechte ihrer Mitglieder verletzt und sie ... schädigt.

>Sogenannte freie Gesellschaften existieren überhaupt nicht.<

Wären wir bereit, unsere nicht freie Gesellschaft, gegen eine solche nicht freie Gesellschaft zu tauschen ???

www.mimpiindah.de/kambodscha/sRimg0055.htm

www.mimpiindah.de/kambodscha/khmerrouge.htm

de.youtube.com/watch?v=axt5WSOWzZU

Viele Grüße an Alle!

Geschrieben von X am 06. Dezember 2007 18:52:14:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von kohle am 03. Dezember 2007 01:51:

Hallo kohle,

beim Betrachten deiner Seite fiel mir auf wie klein die "Welt" ist. RAFA, die hier auch schon mitschrieb, kennt dich.
12.02.03, Eintrag 36 in deinem Gästebuch 
www.kohlchen.de.vu/

---

>Hab ich jetzt keine Lust, nachzugucken. Ist für mich nicht so wichtig.<

Sagst du zur Aufforderung des WT mit Bezug auf Joh. 17:3.
Verstehe ich. Zu deiner Schreibzeit: 01.51. ;-)
Weißt du was meine Frau meinte: "Hast recht, daß Nachschlagen in der Bibel kannst du lassen, der WT interpretiert schon für dich und zeigt wo es lang gehen soll." (grins) Allerdings, leicht, haben sie es mit dir keinesfalls:

WT "13. Inwiefern betonen Jesu Worte aus Johannes 17:3, daß man wissen sollte, was für GOTT annehmbar ist?"

Keine Lust nachzugucken??? Für dich nicht so wichtig???

kohle bedenke, der Wachtturm fragt nicht mal ebenso.
Der Text meint mit "man" DICH.
Hinterfrage DEIN Verhältnis zu Gott.
Ist es wirklich in Ordnung?

>Ist für mich nicht so wichtig.<

Denk bitte daran:

WT "... man wissen sollte ..."

DU solltest wissen!!!

>Ich glaube auch nicht an Unredlichkeit von Seiten der Führung bei JZ.<

Interessantes Wort, du glaubst nicht.
Beim Glauben waren wir übereingekommen, er läßt sich nicht beweisen, doch führen wir die Betrachtung des WT fort, zwei Drittel folgen noch.
_________________________________________________________

WACHTTURM 1.August 2001 Seiten: 10,11

Unser Wahrnehmungsvermögen trainieren

14 Wie können wir also die Fähigkeit erwerben, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden? Was Paulus an die Hebräerchristen im 1.Jahrhundert schrieb, liefert die Antwort: "Jeder, der Milch zu sich nimmt, ist unbewandert im Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein Unmündiger. Die feste Speise aber gehört reifen Menschen, denen, die ihr Wahrnehmungsvermögen geübt haben zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht." Paulus stellt hier "Milch", die er im vorangehenden Vers als "die elementaren Dinge der heiligen Aussprüche Gottes" bezeichnet, der "festen Speise" gegenüber, die "reifen Menschen" gehört, die "ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht" (Hebräer 5:12-14).

14.Worin besteht nach den Worten des Paulus der Hauptunterschied zwischen geistig Unmündigen und reifen Menschen?

15 Das bedeutet, daß wir uns vor allem um ein genaues Verständnis der Maßstäbe Gottes bemühen müssen, die in seinem Wort, der Bibel, festgehalten sind. Wir erwarten keine Liste von Regeln, die uns vorschreiben, was wir tun dürfen und was nicht. Die Bibel ist kein solches Buch. Paulus erklärte vielmehr: "Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk" (2.Timotheus 3:16,17). Damit wir aus dem Lehren, dem Zurechtweisen und der Erziehung Nutzen ziehen, müssen wir unseren Sinn und unser Denkvermögen gebrauchen. Das kostet Mühe, aber das Ergebnis - "vollständig ausgerüstet [zu sein] für jedes gute Werk" - ist die Mühe wert (Sprüche 2:3-6).

15 Warum muß man sich anstrengen, um eine genaue Erkenntnis zu erlangen?

16 Wie Paulus abschließend feststellte, haben reife Menschen "ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt ... zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht". Hier kommen wir zur Kernaussage. Die Worte "ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt" bedeutet, daß "die Sinnesorgane trainiert worden sind" (Kingdom Interlinear Translation). Kunstturner oder -turnerinnen können an einem bestimmten Gerät, wie an den Ringen oder auf dem Schwebebalken, blitzschnell Bewegungen ausführen, bei denen sie scheinbar der Schwerkraft oder anderen Naturgesetzen trotzen. Jederzeit haben sie ihren Körper voll unter Kontrolle und wissen beinahe instinktiv, welche Bewegungen sie ausführen müssen, damit sie ihre Übung erfolgreich zu Ende bringen. All das ist das Ergebnis harten Trainings und ständigen Übens.

16. Was heißt es, das Wahrnehmungsvermögen geübt zu haben?

17 Auch wir müssen, bildlich ausgedrückt, wie ein Kunstturner trainieren, wenn wir sicher sein möchten, daß unsere Entscheidungen immer vernünftig sind. Wir müssen unsere Sinne und unseren Körper jederzeit völlig beherrschen (Matthäus 5:29,30; Kolosser 3:5-10). Nehmen wir beispielsweise unsere Augen oder unsere Ohren in Zucht, indem wir uns weder etwas Unmoralisches ansehen noch uns entwürdigende Musik oder unanständiges Reden anhören? Freilich begegnen uns solch anstößige Dinge auf Schritt und Tritt. Aber ob wir sie in unserem Herzen oder unserem Sinn Wurzeln schlagen lassen, hängt immer noch von uns ab. Wir können wie der Psalmist handeln, der sagte: "Ich werde mir kein nichtnutziges Ding vor Augen stellen. Das Tun der Abtrünnigen habe ich gehaßt; es haftet mir nicht an. ... Wer Falschheit redet, er wird nicht feststehen vor meinen Augen" (Psalm 101:3,7).

17. In welchem Sinne sollten wir Kunstturnern gleichen?
___________________________________________________________

Steven Hassan Seite: 118

Die Mitglieder werden ermahnt, intensiv zu studieren und zu beten, um zu erfahren, was Gottes Wille für sie ist.

Parsimony.22827
___________________________________________________________

PS.
kohle, im Netz las ich etwas, was auch von dir sein könnte. Es paßt meines Erachtens nur nicht zu deinem Alter von 61 Jahren. Wenn du möchtest bringe ich beim nächsten Mal den Link.

LG

Geschrieben von kohle am 07. Dezember 2007 01:06:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: "Manche berzeugungen sind ... gefhrlich." geschrieben von X am 06. Dezember 2007 18:52:14:

Hallo x,
>beim Betrachten deiner Seite fiel mir auf wie klein die "Welt" ist. RAFA, die hier auch schon mitschrieb, kennt dich.
>12.02.03, Eintrag 36 in deinem Gästebuch http://www.kohlchen.de.vu/

RAFA ist ganz nett, ein Urgestein.

>>Hab ich jetzt keine Lust, nachzugucken. Ist für mich nicht so wichtig.<
>Sagst du zur Aufforderung des WT mit Bezug auf Joh. 17:3.
>Verstehe ich. Zu deiner Schreibzeit: 01.51. ;-)

Ja, es war schon spät/früh. Ist schon wieder kurz vor 24.00 Uhr.

>Weißt du was meine Frau meinte: "Hast recht, daß Nachschlagen in der Bibel kannst du lassen, der WT interpretiert schon für dich und zeigt wo es lang gehen soll." (grins) Allerdings, leicht, haben sie es mit dir keinesfalls:
>WT "13. Inwiefern betonen Jesu Worte aus Johannes 17:3, daß man wissen sollte, was für GOTT annehmbar ist?"
>Keine Lust nachzugucken??? Für dich nicht so wichtig???

Solche Fragen beunruhigen. Solche Unruhe ist wertvoll, wenn ich sie, in Grunde genommen mich selbst dabei, ertrage:
Reaktion 1: Verdrängen
Dddddoch, Lllust schoon. Du kannst schon beim Lesen mein schlechtes Gewissen fühlen. Wichtig? Ja, schon .... hatte im Moment nur keine Zeit und war müde, war ja schon spät. Irgendwie manövrieren wir uns ängstlich oder aggressiv aus solchen unangenehmen Situationen heraus .......... und im Bauch grummelts weiter.

Reaktion 2: zu sich selbst Stellung nehmen
Welches indifferente „man" weiß etwas über einen unvorstellbaren Gott? Das „man" müsste sich zur Beantwortung der Frage eine Vorstellung von Gott machen. Und das untersagt die Bibel weisermaßen. Zunächst sollte „man" erkennen was für sie/ihn selbst annehmbar ist – und so die eigenen Begrenzungen feststellen, quasi als Bestandsaufnahme / Selbsterkenntnis. Dazu gehört ein innerer Abstand von mir selbst. Ein Abstand wozu ......? Zu jener innersten unaussprechlichen Referenz, die nur in Stille erlauscht werden kann. Diese innere Referenz kann auch beim Lesen der Bibel signalisieren. Selbsterkenntnis in Referenz zu dieser menschlich nicht erfassbaren (aber erlebbaren) Wahrheit gibt Auskunft über die Lebensaufgabe, also über das „Opfer" an „Gott". Ohne solche Erkenntnis gibt es keine Erlösung vom irdischen. In diesem Sinne betonte Jesus für mich die Worte aus Johannes 17:3.

>kohle bedenke, der Wachtturm fragt nicht mal ebenso.
>Der Text meint mit "man" DICH.
>Hinterfrage DEIN Verhältnis zu Gott.
I>st es wirklich in Ordnung?
>>Ist für mich nicht so wichtig.<
>Denk bitte daran:
>WT "... man wissen sollte ..."
>DU solltest wissen!!!

X, du bist bestimmt ein erfolgreicher Missionierer gewesen. Solche Rhetorik kreist über dem Haupt eines armen Sünders natürlich wie ein Schwert .... und er schweigt .... zunächst. Als Außenstehender kann ich darüber lachen. Als zweifelnder Abhängiger muss ich vieles ertragen und leiden, bis zu Schmerzgrenze (und dann?).

>Ich glaube auch nicht an Unredlichkeit von Seiten der Führung bei JZ.<

>Interessantes Wort, du glaubst nicht.
>Beim Glauben waren wir übereingekommen, er läßt sich nicht beweisen,

Er lässt sich gegenüber anderen nicht beweisen. Ich selbst brauche keinen Beweis. Zu Beginn meines religiösen Einstiegs bewegte immer wieder die Frage: Gibt es wirklich einen Gott? Heute ist diese Frage fort, denn er der Gott ist in mir.

>doch führen wir die Betrachtung des WT fort, zwei Drittel folgen noch.
_________________________________________________________
>WACHTTURM 1.August 2001 Seiten: 10,11
>Unser Wahrnehmungsvermögen trainieren
>14 Wie können wir also die Fähigkeit erwerben, zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden? Was Paulus an die Hebräerchristen im 1.Jahrhundert schrieb, liefert die Antwort: "Jeder, der Milch zu sich nimmt, ist unbewandert im Wort der Gerechtigkeit, denn er ist ein Unmündiger. Die feste Speise aber gehört reifen Menschen, denen, die ihr Wahrnehmungsvermögen geübt haben zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht." Paulus stellt hier "Milch", die er im vorangehenden Vers als "die elementaren Dinge der heiligen Aussprüche Gottes" bezeichnet, der "festen Speise" gegenüber, die "reifen Menschen" gehört, die "ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht" (Hebräer 5:12-14).
>14.Worin besteht nach den Worten des Paulus der Hauptunterschied zwischen geistig Unmündigen und reifen Menschen?
>15 Das bedeutet, daß wir uns vor allem um ein genaues Verständnis der Maßstäbe Gottes bemühen müssen, die in seinem Wort, der Bibel, festgehalten sind. Wir erwarten keine Liste von Regeln, die uns vorschreiben, was wir tun dürfen und was nicht. Die Bibel ist kein solches Buch. Paulus erklärte vielmehr: "Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk" (2.Timotheus 3:16,17). Damit wir aus dem Lehren, dem Zurechtweisen und der Erziehung Nutzen ziehen, müssen wir unseren Sinn und unser Denkvermögen gebrauchen. Das kostet Mühe, aber das Ergebnis - "vollständig ausgerüstet [zu sein] für jedes gute Werk" - ist die Mühe wert (Sprüche 2:3-6).
>15 Warum muß man sich anstrengen, um eine genaue Erkenntnis zu erlangen?
>16 Wie Paulus abschließend feststellte, haben reife Menschen "ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt ... zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht". Hier kommen wir zur Kernaussage. Die Worte "ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt" bedeutet, daß "die Sinnesorgane trainiert worden sind" (Kingdom Interlinear Translation). Kunstturner oder -turnerinnen können an einem bestimmten Gerät, wie an den Ringen oder auf dem Schwebebalken, blitzschnell Bewegungen ausführen, bei denen sie scheinbar der Schwerkraft oder anderen Naturgesetzen trotzen. Jederzeit haben sie ihren Körper voll unter Kontrolle und wissen beinahe instinktiv, welche Bewegungen sie ausführen müssen, damit sie ihre Übung erfolgreich zu Ende bringen. All das ist das Ergebnis harten Trainings und ständigen Übens.
>16. Was heißt es, das Wahrnehmungsvermögen geübt zu haben?
>17 Auch wir müssen, bildlich ausgedrückt, wie ein Kunstturner trainieren, wenn wir sicher sein möchten, daß unsere Entscheidungen immer vernünftig sind. Wir müssen unsere Sinne und unseren Körper jederzeit völlig beherrschen (Matthäus 5:29,30; Kolosser 3:5-10). Nehmen wir beispielsweise unsere Augen oder unsere Ohren in Zucht, indem wir uns weder etwas Unmoralisches ansehen noch uns entwürdigende Musik oder unanständiges Reden anhören? Freilich begegnen uns solch anstößige Dinge auf Schritt und Tritt. Aber ob wir sie in unserem Herzen oder unserem Sinn Wurzeln schlagen lassen, hängt immer noch von uns ab. Wir können wie der Psalmist handeln, der sagte: "Ich werde mir kein nichtnutziges Ding vor Augen stellen. Das Tun der Abtrünnigen habe ich gehaßt; es haftet mir nicht an. ... Wer Falschheit redet, er wird nicht feststehen vor meinen Augen" (Psalm 101:3,7).
>17. In welchem Sinne sollten wir Kunstturnern gleichen?

Das ist für mich alles richtig. Es muss jedoch innerlich mit Einsicht bejat werden. Denn nur durch eigene Einsicht beginnt innere Kraft zu fließen, welche für das Durchhalten der harten Turnübungen erforderlich ist. Es ist die Kraft der Liebe. Aber sie ist klarer als die uns bekannte Liebe, und sie ist nicht anfassbar. Diese Liebeskraft ist die innere Referenz in uns – vergleichbar mit dem Blut Christi in meinem roten Meer der Triebe.
Ohne diese Kraft läuft nichts. Im Gegenteil, es türmen sich Widerstände auf, denen ich dann erliege. Deshalb ist nur Christus der Erlöser. Diesen Christus als göttliche Kraft gab es aber schon immer. Mit dem Jesus-Mythos wird diese Kraft verdinglicht und unkenntlich gemacht.

___________________________________________________________
>Steven Hassan Seite: 118
>Die Mitglieder werden ermahnt, intensiv zu studieren und zu beten, um zu erfahren, was Gottes Wille f>ür sie ist.
Parsimony,22827

Sein Leben im Denken, Spüren und Handeln auf die innere Wahrheit ausrichten.

___________________________________________________________

>PS.
>kohle, im Netz las ich etwas, was auch von dir sein könnte. Es paßt meines Erachtens nur nicht zu deinem Alter von 61 Jahren. Wenn du möchtest bringe ich beim nächsten Mal den Link.

Ich schreibe immer meinen Nick unter die Texte. Ja, schreib mal den Link. Vielleicht kann ich etwas zu möglichen gemeinsamen Quellen sagen.

Alles gute

kohlchen

Geschrieben von X am 08. Dezember 2007 19:56:27:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: "Manche berzeugungen sind ... gefhrlich." geschrieben von kohle am 07. Dezember 2007 01:06:

Hallo kohle,

ich dachte mir so, diese Musik hörst du sicher nicht. Kann mich aber irren.
Also, in Verbindung mit der Band Tool las ich etwas (keine Beurteilung des Links meinerseits), daß Ähnlichkeit mit deiner Auffassung von Leid und Schmerz hat. Du schreibst: >Als zweifelnder Abhängiger muss ich vieles ertragen und leiden bis zur Schmerzgrenze (und dann?).<

Vergleiche:
www.postpla.net/philosophie-gedanken/lachrymology.14255.html

Ich hoffe, du bist mir wegen meines Bezuges auf dein Alter nicht böse (Alter spielte und spielt für mich keine Rolle).
Stimmte die Rechnung? :-)
Parsimony.23939

---

Zur Rhetorik und zum WT.

>Solche Rhetorik kreist über dem Haupt eines armen Sünders natürlich wie ein Schwert .... und er schweigt .... zunächst. Als Außenstehender kann ich darüber lachen.<

Und das ist gut so, Eingeschlossenen jedoch, ist oft zum Weinen.

Deinem Glauben nach ist die Wachtturmgesellschaft nicht unredlich. Glaube läßt sich nicht beweisen, die Unredlichkeit der WTG schon.

Kommen wir noch mal auf Abs.13 Seite 10 des WT zurück:

WT "Jesus Christus betonte diese Notwendigkeit mit den Worten: ,Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus' (Johannes 17:3). Die Wendung, ,Erkenntnis in sich aufnehmen' hat eine viel tiefere Bedeutung als das Verb ,erkennen'. ..."

In der Luther-Bibel steht in Joh. 17:3:

"Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus erkennen."

Du hattest in deiner Bibel nicht nachgesehen. War eigentlich auch nicht notwendig, da die Neue Welt Übersetzung der Heiligen Schrift, also die von der Wachtturmgesellschaft herausgegebene Bibelübersetzung, im Wachtturm zitiert wurde. Vielleicht hättest du aber bei Kontrolle diesen Unterschied bemerkt:

NWÜ: "Erkenntnis in sich aufnehmen"

Lu: "erkennen"

Der WT führt zur Untermauerung seiner Interpretation, des Intellekts wegen, ein biblisches Wörterbuch an (Vine's Expository Dictionary).
Absatz 13 im WT hebt subtil den Vorteil der eigenen Bibelübersetzung hervor und zeigt, daß es nicht genügt Jesus zu erkennen, sondern fortgesetzt Erkenntnis notwendig ist. Diese fortgesetzte Erkenntnis (ein Prozess) vermittelt dann der treue und verständige Sklave (das Wort kommt im heutigen Text vor), die Führung der Zeugen Jehovas.
___________________________________________________________

WACHTTURM 1.August 2001 Seiten: 11,12

Unser Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch üben

18 Vergessen wir nicht, daß wir unser Wahrnehmungsvermögen "durch Gebrauch" üben können zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht. Mit anderen Worten: Wir sollten lernen, jedesmal, wenn wir vor einer Entscheidung stehen, unser Denkvermögen zu gebrauchen, um zu erkennen, welche biblischen Grundsätze eine Rolle spielen und wie sie angewandt werden sollten. Entwickeln wir die Gewohnheit, in biblischen Veröffentlichungen nachzuforschen, die der "treue und verständige Sklave" zur Verfügung stellt! (Matthäus 24:45). Wir können uns natürlich von reifen Christen helfen lassen. Nichtsdestoweniger werden sich unsere eigenen Anstrengungen, uns eingehend mit Gottes Wort zu befassen, verbunden mit der an Jehova gerichteten Bitte um seine Anleitung und seinen Geist, auf lange Sicht wirklich lohnen (Epheser 3:14-19).

18.Was meinte Paulus mit den Worten "durch Gebrauch", als er vom Üben des Wahrnehmungsvermögens sprach?

19 Wir üben unser Wahrnehmungsvermögen nach und nach, "damit wir nicht mehr Unmündige seien, die wie von Wellen umhergeworfen und von jedem Wind der Lehre hierhin und dorthin getrieben werden durch das Trugspiel der Menschen, durch List im Ersinnen von Irrtum" (Epheser 4:14) Dann können wir, gestützt auf die Erkenntnis und das Verständnis dessen, was für Gott annehmbar ist, weise Entscheidungen treffen, seien es größere oder kleinere, Entscheidungen, die nützlich für uns sind, erbauend für unsere Mitanbeter und vor allem unserem himmlischen Vater wohlgefällig (Sprüche 27:11). Welch ein Segen und Schutz das doch in der gegenwärtigen kritischen Zeit ist!

19. Welche Segnungen können uns zuteil werden, wenn wir unser Wahrnehmungsvermögen fortgesetzt üben?

Können wir es erklären?

Welche Fähigkeit benötigen wir, um vernünftige Entscheidungen treffen zu können?

Weshalb ist es unweise, auf Prominente zu sehen oder uns auf unsere Gefühle zu verlassen, wenn wir zwischen Recht und Unrecht zu unterscheiden haben?

Warum sollten wir bei Entscheidungen sicher sein, was für Gott annehmbar ist, und wie ist uns das möglich?

Was bedeutet es, unser "Wahrnehmungsvermögen zu üben"?

___________________________________________________________

Steven Hassan Seite: 104,105

Die Gruppe hat den Anspruch, alle Antworten auf alle Probleme und Situationen bereitzuhalten. Ein Anhänger braucht nicht selbst zu denken: Die Doktrin übernimmt das Denken für ihn.
Eine totalitäre Sekte hat typischerweise ihre eigene Sondersprache, also spezielle Wörter und Ausdrücke, die mit bestimmten, von der Dogmatik vorgegebenen Begriffsinhalten besetzt sind. Man spricht hier auch von einer Manipulation der Sprache. Da die Sprache die Symbole bereitstellt, die wir zum Denken verwenden, unterstützt die Kontrolle über bestimmte Sprachelemente die Kontrolle über das Denken.

Parsimony.22574
___________________________________________________________

"Können wir es erklären" ist eine Zusammenfassung des WT-Studienartikels und bildet den Abschluß jeder Sonntagszusammenkunft der ZJ.
___________________________________________________________

PS.
kohle, meine Frau fragt, in welcher Verbindung die "Pilze" zum "Kohlenkeller" stehen, züchtest du Champignons? ;-)
Übrigens, uns gefallen sie.

LG

Geschrieben von kohle am 10. Dezember 2007 00:59:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von X am 08. Dezember 2007 19:56:27:

Hallo x,
>ich dachte mir so, diese Musik hörst du sicher nicht. Kann mich aber irren.
>Also, in Verbindung mit der Band Tool las ich etwas (keine Beurteilung des Links meinerseits), daß Ähnlichkeit >mit deiner Auffassung von Leid und Schmerz hat. Du schreibst:
>>Als zweifelnder Abhängiger muss ich vieles ertragen und leiden bis zur Schmerzgrenze (und dann?).<
Vergleiche:
>http://www.postpla.net/philosophie-gedanken/lachrymology.14255.html

>Zitat aus dem Link:
>ich denke schon, dass diese theorie von lachrymology stimmt. es ist doch klar, dass man die freude nicht schätzen kann, wenn man noch nie das gegenteil erfahren hat. wobei man trotzdem meist in den momenten der freude diese als selbstverständlich annimmt. wenn dann das leid kommt kann man sich erst wieder vorstellen wie schön doch die freude war.

Das ist Freud und Leid als Hamsterrad der Dualität. So kennen wir es und suchen psychische Unterstützung, Freud zu erleben und Leid zu verschieben, z.B. auf Satan. Ein andauerndes Wechselspiel, welches das Rad der Gegensätze in Gang hält. Wir genießen kurzzeitig Freude, um dann mit unserer ständigen inneren Änderung wieder in ein Konglomerat aus Langeweile, Gleichgültigkeit, Sorgen, Bitternis und Angst, also kurzum Leid einzutauchen. Das ist das Ying-Yang des ständigen Werden und Vergehens. Ich beschränke mich auf psychisches Leid, nicht auf körperlichen Schmerz.

Religion dient mir nicht dazu, mein psychisches Wohlbefinden zu stabilisieren. Das ist bestenfalls die Folge einer seelischen Entwicklung. Diese Entwicklung erfolgt erst, wenn der Wechsel von (weltlichem) Leid und Freud ausschwingen. Dabei entstehen weltliche Entzugserscheinungen, die ebenfalls als Leid erfahren bzw. ertragen werden. Dieses Leid wird jedoch nicht durch äußere, weltliche, reflektierte Freude kompensiert. Das Ausschwingen, Wenigerwerden an Leid und Freud schafft Raum für eine höhere Schwingung, die als durchgehende Liebe empfunden wird. Diese Liebe wiederum gibt Kraft, die Entzugserscheinungen der charakterlichen Begierden und Ängste zu ertragen. Es war wohl Johannes der dazu sinngemäß sagte: „Ich (mein irdischer Magnetismus) muss weniger werden. Der andere in mir (Diese durchstrahlende Liebe, der „Christus" in mir) muss wachsen. Ich bin nicht würdig, ihm die Schnürsenkel zu binden. Das ist der Kampf um die Erlösung, welchen die Hindus in ihrer heiligen Schrift, der Bhagavad-Gita beschreiben. In der Bibel steht auch nichts anderes. Doch wir müssen es innerlich erkennen. Und dazu ist oft psychisches, weltliches Leid bis zur Unerträglichkeit erforderlich. So habe ich es erfahren. Deshalb finde ich auch nicht, dass die leidvollen Jahre eines JZ-Zweiflers verlorene Lebenszeit sind. Nein, im Gegenteil. Im Gegensatz zu der wechselhaften Weltfreude ist die spirituelle Freude ewig. Diese Wahrheit steigt nur übers Herz auf. Diese innerste Gewissheit übersteigt jegliches gedankliches Wissen. Unser Wissen beschreibt daher den Glauben als ein Fürwahrhalten. Unser Denkistrument kann nicht anders. Aus der innersten Gewissheit steigt jedoch Glauben als lebendiger Kraftstrom auf.

>Ich hoffe, du bist mir wegen meines Bezuges auf dein Alter nicht böse (Alter spielte und spielt für mich keine Rolle).

Nein

>Stimmte die Rechnung? :-)

Ja, in 4 Monaten.
>Parsimony.23939
---
>Zur Rhetorik und zum WT.

>Solche Rhetorik kreist über dem Haupt eines armen Sünders natürlich wie ein Schwert .... und er schweigt .... zunächst. Als Außenstehender kann ich darüber lachen.<

>Und das ist gut so, Eingeschlossenen jedoch, ist oft zum Weinen.

Das kann m.E. auch zur weltlichen Grenzerfahrung psychischen Leids führen, zumindest ist diese würgende Enge ein Schritt dahin. Der heilige(nde) Geist wird hin und wieder mit Feuer verglichen. Dieses Feuer brennt in unseren Nerven, wenn wir uns den eigenen Grenzen nähern. Unser Charakter brennt, wird geläutert.

>Deinem Glauben nach ist die Wachtturmgesellschaft nicht unredlich. Glaube läßt sich nicht beweisen, die Unredlichkeit der WTG schon.

Gott lässt sich auch nicht beweisen. Gut und böse schon. Für die weltliche Bühne genügt das. Auf spiritueller Ebene gibt es Gott (nicht als Vorstellung) aber kein gut und böse. Die Menschen in der WTG sind ebenso fehlerhaft wie du und ich. Das ist für mich Fakt. Aber ich unterstelle weder Boshaftigkeit noch Tugend. Das menschliche Denken in gut und böse macht jeden zum Opfer und Täter. Du sagst, die WTG sei unredlich. Die WTG sagt vielleicht, du seist in Satans Fängen. Beide Ansichten sind für mich reine Selbstbestätigung.


>Kommen wir noch mal auf Abs.13 Seite 10 des WT zurück:
>WT "Jesus Christus betonte diese Notwendigkeit mit den Worten: ,Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus' (Johannes 17:3). Die Wendung, ,Erkenntnis in sich aufnehmen' hat eine viel tiefere Bedeutung als das Verb ,erkennen'. ..."
>In der Luther-Bibel steht in Joh. 17:3:
>"Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus erkennen."
>Du hattest in deiner Bibel nicht nachgesehen. War eigentlich auch nicht notwendig, da die Neue Welt Übersetzung der Heiligen Schrift, also die von der Wachtturmgesellschaft herausgegebene Bibelübersetzung, im Wachtturm zitiert wurde. Vielleicht hättest du aber bei Kontrolle diesen Unterschied bemerkt:
>NWÜ: "Erkenntnis in sich aufnehmen"
>Lu: "erkennen"
>Der WT führt zur Untermauerung seiner Interpretation, des Intellekts wegen, ein biblisches Wörterbuch an (Vine's Expository Dictionary).
>Absatz 13 im WT hebt subtil den Vorteil der eigenen Bibelübersetzung hervor und zeigt, daß es nicht genügt Jesus zu erkennen, sondern fortgesetzt Erkenntnis notwendig ist. Diese fortgesetzte Erkenntnis (ein Prozess) vermittelt dann der treue und verständige Sklave (das Wort kommt im heutigen Text vor), die Führung der Zeugen Jehovas.

Diese Unterscheidung sagt mir zum wiederholten mal, dass hinter der WTG ein klarer Geist steht. Es ist eine universelle Wahrheit, die hier angedeutet wird, um den Text der Luther-Bibel näherzubringen.

Ich tausche das Wort Erkenntnis mit Heilmittel (Medizin). Das Aufnehmen (Einnehmen) des Heilmittels setzt dessen (Er)Kenntnis voraus. Erst wenn mir mein leidvoller Zustand bewusst ist und die Sehnsucht nach Heilung wächst, werden ich mich überwinden, die bittere Medizin zu schlucken. Ins Spirituelle übertragen geschieht dies in jenem gegebenen Moment, wenn ich den Vorhang meiner eigenen Behinderungen zerreisse. In der griechischen Mythologie entspricht das dem Anblick der schaurigen Medusa. Die Esoterik spricht vom Blick in den schwarzen Abgrund.

Zunächst erkenne ich meine Unwürdigkeit, meine Hochstapelei. Das geschieht in Demut und ist ( Selbst)erkenntnis. Die Gleichwertigkeit mit allen Geschöpfen und Schöpfungen wird bewusst, Einheitsbewusstsein. Das Aufnehmen der Erkenntnis bedeutet das Ertragen des eigenen Anblicks und das Aufnehmen des Heilmittels. Welchen Heilmittels? Die christlichen Mythen sprechen von Jesus Christus:"Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, ...." Es wird auch von den heiligen Speisen gesprochen, die gereicht werden. Erst mit dem Aufnehmen dieser inneren Kräfte aus der Erkenntnis kann die Persönlichkeit an Jehova übergeben werden. Es ist der Kreuzweg der Persönlichkeit nach Golgatha. Andere Religionen erzählen eigene Geschichten zu diesem Mysterium. Und JZ haben recht, dass diese Erkenntnisaufnahme ein ununterbrochener Entwicklungsgang des Gläubigen ist. Interessant auch, dass dieser Prozess durch den treuen und verständigen Sklaven, sogar Führung der ZJ genannt, vermittelt wird. Nach meiner Lesart geht es um die spirituelle, nicht um die organisatorische Führung . Jeder treue und verständige, bekennende Gläubige (Sklave Jehovas) trägt diese erweckte Kraft ohne Worte aus. In den gemeinsamen Treffen bündelt sich diese Kraft gleichgesinnter festgläubiger. Es ist eine nichtpersönliche geistige Kraft aus dem Herzen der Gruppeneinheit. Hiezu fällt mir auch Jesus ein, wenn er sagt:" Wo zwei oder mehr von euch sind, da bin ich unter euch." Es ist die Kraft des Christus, die in uns freiwerden kann. Das wissen die geistigen Führer dieses Vereins.

Ich denke, der Weg in der WTG führt irgendwann für jeden zur Entlarvung der eigenen Persönlichkeit. Wird der Sprung in den Absprung überwunden, so bleibt der Gläubige in einem neuen Bewusstsein in dieser Gemeinschaft. Wenn nicht, dann wird die innere Spannung so stark, dass er Gläubige geht. Auch dieses Gehen ist ein Weitergehen, lediglich auf einem anderen, neuen Weg. Wir müssen unseren Weg, unsere innere Aufgabe SELBST erkennen, sei es innerhalb der WTG oder außerhalb. Das Ziel ist Selbst-Erkenntnis und Überwindung in dieser Erkenntniskraft (Erkenntnisaufnahme).

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WACHTTURM 1.August 2001 Seiten: 11,12
>Unser Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch üben
>18 Vergessen wir nicht, daß wir unser Wahrnehmungsvermögen "durch Gebrauch" üben können zur Unterscheidung zwischen Recht und Unrecht. Mit anderen Worten: Wir sollten lernen, jedesmal, wenn wir vor einer Entscheidung stehen, unser Denkvermögen zu gebrauchen, um zu erkennen, welche biblischen Grundsätze eine Rolle spielen und wie sie angewandt werden sollten. Entwickeln wir die Gewohnheit, in biblischen Veröffentlichungen nachzuforschen, die der "treue und verständige Sklave" zur Verfügung stellt! (Matthäus 24:45). Wir können uns natürlich von reifen Christen helfen lassen. Nichtsdestoweniger werden sich unsere eigenen Anstrengungen, uns eingehend mit Gottes Wort zu befassen, verbunden mit der an Jehova gerichteten Bitte um seine Anleitung und seinen Geist, auf lange Sicht wirklich lohnen (Epheser 3:14-19).

Auf die von Jehova gerichteten Bitte erhalten wir immer Antwort. Sie ist in den heiligen Speisen enthalten, welche uns die treuen und verständigen Sklaven UNPERSÖNLICH zur Verfügung stellen. Diese Kraft führt uns zu Menschen (reife Christen?) und in Situationen, die uns helfen. Wird diese innere Führung gespürt und befolgt, dann erübrigt jedes Dogma und jede Lehre. Die Gemeinschaft der Gruppe ist jedoch weiterhin der Quell der Kraft, weil wir auch mit den festen (heiligen) Speisen noch wanken.

>18.Was meinte Paulus mit den Worten "durch Gebrauch", als er vom Üben des Wahrnehmungsvermögens sprach?
19 Wir üben unser Wahrnehmungsvermögen nach und nach, "damit wir nicht mehr Unmündige seien, die wie von Wellen umhergeworfen und von jedem Wind der Lehre hierhin und dorthin getrieben werden durch das Trugspiel der Menschen, durch List im Ersinnen von Irrtum" (Epheser 4:14) Dann können wir, gestützt auf die Erkenntnis und das Verständnis dessen, was für Gott annehmbar ist, weise Entscheidungen treffen, seien es größere oder kleinere, Entscheidungen, die nützlich für uns sind, erbauend für unsere Mitanbeter und vor allem unserem himmlischen Vater wohlgefällig (Sprüche 27:11). Welch ein Segen und Schutz das doch in der gegenwärtigen kritischen Zeit ist!

Das ist für mich alles richtig, und ich freue mich, die Dinge einmal von dieser Seite aus zu betrachten. Das Üben des Wahrnehmungsvermögens geht mit einem Wachsen des Unterscheidungsvermögens vom Spirituellen und Irdischen einher. Mit den heiligen Speisen der Erkenntnis wächst der Christus, die Wahrheit in Fleisch und Blut heran. Dazu gehört jedoch nicht nur die Aufnahme der Erkenntnis sondern auch deren Weitergabe, das Umsetzen der Erkenntnis im Denken, Wollen und Handeln. Das ist sehr schwierig. Denn das Licht des Christus soll unseren Verstand erleuchten. In vielen, vielen Fällen spiegelt sich das Licht jedoch auf dem Weg dorthin und bleibt im Unterbewusstsein stecken. Das führt dann zu eigenartigen psychischen Reaktionen wie, Spiritismus, Überschattung, Fanatismus.

>19. Welche Segnungen können uns zuteil werden, wenn wir unser Wahrnehmungsvermögen fortgesetzt üben?
>Können wir es erklären?
>Welche Fähigkeit benötigen wir, um vernünftige Entscheidungen treffen zu können?
>Weshalb ist es unweise, auf Prominente zu sehen oder uns auf unsere Gefühle zu verlassen, wenn wir zwischen >Recht und Unrecht zu unterscheiden haben?
>Warum sollten wir bei Entscheidungen sicher sein, was für Gott annehmbar ist, und wie ist uns das möglich?
>Was bedeutet es, unser "Wahrnehmungsvermögen zu üben"?

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>Steven Hassan Seite: 104,105
>Die Gruppe hat den Anspruch, alle Antworten auf alle Probleme und Situationen bereitzuhalten. Ein Anhänger braucht nicht selbst zu denken: Die Doktrin übernimmt das Denken für ihn.

Das ist für mich nicht richtig. Herr Hassan kennt nicht die innere Speisung aus der Selbsterkenntnis. Bis zu dieser Erkenntnis gilt das Gesetz und das Doktrin. Ab diesem großen Umkehrgeschehen steigen die entscheidenden Antworten und Gedanken aus dem Anhänger selbst auf.

>Eine totalitäre Sekte hat typischerweise ihre eigene Sondersprache, also spezielle Wörter und Ausdrücke, die mit bestimmten, von der Dogmatik vorgegebenen Begriffsinhalten besetzt sind. Man spricht hier auch von einer Manipulation der Sprache. Da die Sprache die Symbole bereitstellt, die wir zum Denken verwenden, unterstützt die Kontrolle über bestimmte Sprachelemente die Kontrolle über das Denken.
Parsimony.22574

Sprache ist Magie. Wenn mich deren Manipulation zur Selbsterkenntnis führt, dann wäre es für mich ok. Eine bedeutendere Frage wäre für mich „Was führt(e) mich zu Jehovas Zeugen?".
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>"Können wir es erklären" ist eine Zusammenfassung des WT-Studienartikels und bildet den Abschluß jeder Sonntagszusammenkunft der ZJ.
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>PS.
>kohle, meine Frau fragt, in welcher Verbindung die "Pilze" zum "Kohlenkeller" stehen, züchtest du Champignons? >;-)
>Übrigens, uns gefallen sie.

Hahaha hat schon einmal jemand gefragt. Mit Internetprogrammierung wie Html kenne ich mich überhaupt nicht aus. Beepworld bot damals verschiedene Designs zu den HPs an. Diese gefiel mir am besten.

X und Frau,
möglicherweise liest sich das alles utopisch und exotisch, weil wir normalerweise solche Zusammenhänge nicht (mehr) wahrnehmen. Einem gewöhnlichen Kirchenchristen können solche Texte das dogmatisierte Herz abwürgen. Ich vermute, mit eurer Abwendung vom Dogma ist euer Einatem für diese Betrachtungen frei geblieben/geworden. Das Lösen von Fesseln bringt auch innere Freiheit, denke ich.

Alles gute

kohlchen

schon wieder 01.00Uhr

Geschrieben von X am 15. Dezember 2007 22:59:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von kohle am 10. Dezember 2007 00:59:

Hallo kohle!

>Die Menschen in der WTG sind ebenso fehlerhaft wie du und ich.<

Das ist richtig, wir Menschen sind nicht vollkommen.

>Aber ich unterstelle weder Boshaftigkeit noch Tugend.<

Angenommen du hättest ein Kind.
Dein Kind interessiert sich für eine Gemeinschaft mit dem wohlklingenden Namen: "Kolonie der Würde".
Insider sagen dir, diese Gemeinschaft sei gefährlich.

Wärst du der Meinung: "Mein Kind kann spirituell nur wachsen" ???

>Du sagst, die WTG sei unredlich. Die WTG sagt vielleicht, du seist in Satans Fängen. Beide Ansichten sind für mich reine Selbstbestätigung.<

War die "Kolonie der Würde" unredlich und boshaft; JA oder NEIN ???
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WACHTTURM 1.August 2001 Seiten: 12,13

UNSEREN FORTSCHRITT OFFENBAR WERDEN LASSEN

"Sinne über diese Dinge nach; geh darin auf, damit dein Fortschritt allen Menschen offenbar werde" (1.TIMOTHEUS 4:15).

1 STELLEN wir uns im Geiste unsere Lieblingsfrucht vor - einen Pfirsich, eine Birne, eine Mango oder irgendeine andere Frucht. Können wir sagen, wann sie reif ist und gegessen werden kann? Höchstwahrscheinlich. Ihr Aroma, ihre Farbe und wie sie sich anfühlt - all das sagt uns, daß uns eine Gaumenfreude erwartet. Schon der erste Biß ist von einem genüßlichen "Hmm!" begleitet. So saftig! So süß! Es ist ein unbeschreiblicher Genuß.

1.Wie können wir feststellen, wann eine Frucht reif ist und gegessen werden kann?

2 Auch in anderen Bereichen des Lebens machen wir Erfahrungen, die sich mit diesem ganz simplen, aber freudigen Erlebnis vergleichen lassen. Zum Beispiel zeigt sich auch die geistige Reife eines Menschen wie die Reife einer Frucht auf verschiedene Weise. Sie ist unter anderem an Unterscheidungsvermögen, Einsicht und Weisheit zu erkennen (Hiob 32:7-9). Bestimmt ist es eine Freude, mit Menschen zusammenzusein, die in ihrer Einstellung und durch ihre Handlungen diese Eigenschaften erkennen lassen (Sprüche 13:20).

2.Wie zeigt sich geistige Reife, und wie wirkt sie sich auf zwischenmenschliche Beziehungen aus?

3 Andererseits kann jemand körperlich voll erwachsen sein, doch die Art und Weise, wie er spricht und handelt, enthüllt womöglich, daß er emotionell und geistig unreif ist. Jesus Christus sagte zum Beispiel von der eigenwilligen Generation seiner Tage: "Johannes [kam], aß nicht und trank nicht, doch sagen die Leute: 'Er hat einen Dämon'; es kam der Menschensohn, der aß und trank, dennoch sagen die Leute: 'Siehe! Ein Mensch, der ein Fresser ist und dem Weintrinken ergeben.'" Jene Menschen hatten zwar die körperliche Reife, doch Jesus sagte, sie handeln wie 'kleine Kinder' - sie waren alles andere als reif. Deshalb fügte er hinzu: "Dennoch erweist sich die Weisheit durch ihre Werke als gerecht" (Matthäus 11:16-19).

3.Was enthüllte Jesu Beschreibung der Menschen seiner Tage in bezug auf Reife?

4 Wie aus Jesu Worten hevorgeht, wird durch die Handlungsweise einer Person und durch die Ergebnisse, die sie erzielt, deutlich, ob sie wahre Weisheit besitzt - ein eindeutiges Kennzeichen von Reife. Beachten wir diesbezüglich, was der Apostel Paulus Timotheus riet. Nachdem er aufgezählt hatte, wonach Timotheus streben sollte, sagte er: "Sinne über diese Dinge nach; geh darin auf, damit dein Fortschritt allen Menschen offenbar werde" (1.Timotheus 4:15). Der Fortschritt eines Christen, was die Reife anbelangt, wird somit "offenbar" oder deutlich sichtbar. Christliche Reife ist nichts Unsichtbares oder Verborgenes, sie ist wie ein strahlendes Licht (Matthäus 5:14-16). Daher wollen wir einmal zwei grundlegende Arten betrachten, wie Fortschritt und Reife offenbar werden: 1. durch Zunahme an Erkenntnis, Verständnis und Weisheit; 2. durch das Hervorbringen der Frucht des Geistes.. 4.Auf welche Weise werden Fortschritt und Reife offenbar?
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Steven Hassan Seiten: 101,102

Was meine Festinger mit >Dissonanz< ? Auf eine einfachen Nenner gebracht, geht es um den Konflikt, der entsteht, wenn ein Gedanke, ein Gefühl oder ein Verhalten im Widerspruch zu den beiden anderen verändert wird. Das Individuum kann nur ein begrenztes Maß an Diskrepanz zwischen seinen Gedanken, Gefühlen und Handlungen tolerieren, die ja schließlich die verschiedenen Komponenten seiner Identität bilden. ...
Nach Festinger muß das Individuum Ordnung und Sinn in seinem Leben bewahren. Es muß glauben, im Einklang mit seinem Selbstverständnis und seinen Wertvorstellungen zu handeln. Ändert sich sein Verhalten aus irgendeinem Grund, dann ändern sich auch sein Selbstverständnis und seine Wertvorstellungen, damit sie wieder dazu passen.

Man muß sich klarmachen, daß Sekten auf diese Weise Dissonanz in den Menschen vorsätzlich erzeugen und sie dann mißbrauchen, um sie zu kontrollieren.

Parsimony.22538
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LG

Geschrieben von kohle am 17. Dezember 2007 00:34:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von X am 15. Dezember 2007 22:59:

Hallo x,
>>Die Menschen in der WTG sind ebenso fehlerhaft wie du und ich.<
>Das ist richtig, wir Menschen sind nicht vollkommen.
>>Aber ich unterstelle weder Boshaftigkeit noch Tugend.<
>Angenommen du hättest ein Kind.
>Dein Kind interessiert sich für eine Gemeinschaft mit dem wohlklingenden Namen: "Kolonie der Würde".
>Insider sagen dir, diese Gemeinschaft sei gefährlich.
>Wärst du der Meinung: "Mein Kind kann spirituell nur wachsen" ???

vorab:
ich kann mich nicht erinnern, mit meinen Kindern über Religion gesprochen zu haben. Sie interessierten sich für keine religiöse Gemeinschaft. Meine Tochter ging mit Mitschülern in eine kirchliche Spielgruppe. Als die Sache religiös wurde, blieb sie fern. Ich hätte mit ihnen darüber gesprochen. Aber sie hatten kein Interesse. Ich kann ihnen nur den Boden für ein spirituelles Wachstum bereiten. Aber ich pflanze sie dort nicht ein.
Zu deiner Frage kann ich nur die Antwort geben:
Die Seele kommt mit einer Aufgabe ins Leben und sucht die geeignetsten Eltern dafür aus. Der heranwachsende Mensch sucht sich dieser Aufgabe bewusst zu werden. Er sucht nach dem Sinn des Lebens. Ich bin der Meinung, dass ich dieses spirituelle Wachstum nach Wahrheit durch möglischst wenige Verbote und Gebote begünstigen kann. Da meinen Kindern schon die evangelische Kirche zu führend auftrat, gab es kein Interesse für strengere Gruppen.

Oder soll ich deine Frage so verstehen:
„Würdest du dein Kind nur um der spirituellen Freiheitsliebe wegen in sein Verderben rennen lassen?" Eine solche Frage kann ich wegen des Widerspruchs darin nicht spekulativ beantworten. Auf jeden Fall würde auch ich mich wie mein Kind mit diesem „Verderben" eingehend befassen. Was bestimmt das Wohl meines Kindes? Damit muss Kind und ich mich auseinandersetzen. Dann wachsen wir beide innerlich.

>Du sagst, die WTG sei unredlich. Die WTG sagt vielleicht, du seist in Satans Fängen. Beide Ansichten sind für mich reine Selbstbestätigung.<
>War die "Kolonie der Würde" unredlich und boshaft; JA oder NEIN ???

dem obigen Link nach JA. Andere Kontakte habe ich nicht.

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>WACHTTURM 1.August 2001 Seiten: 12,13
>UNSEREN FORTSCHRITT OFFENBAR WERDEN LASSEN
>"Sinne über diese Dinge nach; geh darin auf, damit dein Fortschritt allen Menschen offenbar werde" >(1.TIMOTHEUS 4:15).
>1 STELLEN wir uns im Geiste unsere Lieblingsfrucht vor - einen Pfirsich, eine Birne, eine Mango oder irgendeine andere Frucht. Können wir sagen, wann sie reif ist und gegessen werden kann? Höchstwahrscheinlich. Ihr Aroma, ihre Farbe und wie sie sich anfühlt - all das sagt uns, daß uns eine Gaumenfreude erwartet. Schon der erste Biß ist von einem genüßlichen "Hmm!" begleitet. So saftig! So süß! Es ist ein unbeschreiblicher Genuß.

Die können ja richtig erfrischend schreiben. Heute hat meine Frau vegetarischen Grünkohl zubereitet. Der war genauso lecker.

>1.Wie können wir feststellen, wann eine Frucht reif ist und gegessen werden kann?

Probieren geht über studieren.

>2 Auch in anderen Bereichen des Lebens machen wir Erfahrungen, die sich mit diesem ganz simplen, aber freudigen Erlebnis vergleichen lassen. Zum Beispiel zeigt sich auch die geistige Reife eines Menschen wie die Reife einer Frucht auf verschiedene Weise. Sie ist unter anderem an Unterscheidungsvermögen, Einsicht und Weisheit zu erkennen (Hiob 32:7-9). Bestimmt ist es eine Freude, mit Menschen zusammenzusein, die in ihrer Einstellung und durch ihre Handlungen diese Eigenschaften erkennen lassen (Sprüche 13:20).

>Wie zeigt sich geistige Reife, und wie wirkt sie sich auf zwischenmenschliche Beziehungen aus?
Geistige Reife zeigt sich durch Schweigen. Reden kommt aus dem Kehlkopf-Chakra. Der Kehlkopf ist ein Ventil für die Spannungen zwischen Herz und Haupt. Diese Spannungen deute ich mal als Ausdruck der Unreife. Sie entladen sich durch Gerede.

>3 Andererseits kann jemand körperlich voll erwachsen sein, doch die Art und Weise, wie er spricht und handelt, enthüllt womöglich, daß er emotionell und geistig unreif ist. Jesus Christus sagte zum Beispiel von der eigenwilligen Generation seiner Tage: "Johannes [kam], aß nicht und trank nicht, doch sagen die Leute: 'Er hat einen Dämon'; es kam der Menschensohn, der aß und trank, dennoch sagen die Leute: 'Siehe! Ein Mensch, der ein Fresser ist und dem Weintrinken ergeben.'" Jene Menschen hatten zwar die körperliche Reife, doch Jesus sagte, sie handeln wie 'kleine Kinder' - sie waren alles andere als reif. Deshalb fügte er hinzu: "Dennoch erweist sich die Weisheit durch ihre Werke als gerecht" (Matthäus 11:16-19).

>Was enthüllte Jesu Beschreibung der Menschen seiner Tage in bezug auf Reife?

Den letzten Vers 19 verstehe ich nicht. In der Online-Bibel steht:
„19. Des Menschen Sohn ist kommen, isset und trinket; so sagen sie: Siehe, wie ist der Mensch ein Fresser und ein Weinsäufer, der Zöllner und der Sünder Geselle! Und die Weisheit muß sich rechtfertigen lassen von ihren Kindern." Danach stammt die Beschreibung von den Leuten und nicht von Jesus.
Weißt du, wie es gemeint ist, x?

>4 Wie aus Jesu Worten hevorgeht, wird durch die Handlungsweise einer Person und durch die Ergebnisse, die sie erzielt, deutlich, ob sie wahre Weisheit besitzt - ein eindeutiges Kennzeichen von Reife.

Also wie gesagt, aus Jesus Worten geht mir das nicht hervor. Und WER erkennt eindeutig die Reife? Also ich kann das nicht und will es auch garnicht. Ein anderer Spruch fällt mir dazu ein:" An ihren Werken sollt ihr sie erkennen!" WER soll sie erkennen? Ich nicht. Und die es von sich behaupten, zettelten Unheil damit an. „Gott strafe England". „Nur ein toter Deutscher ist ein guter Deutscher". Ich bin noch dabei, mich selbst zu erkennen. Und da ist kaum wirklich Gutes zu sehen.

> Beachten wir diesbezüglich, was der Apostel Paulus Timotheus riet. Nachdem er aufgezählt hatte, wonach Timotheus streben sollte, sagte er: "Sinne über diese Dinge nach; geh darin auf, damit dein Fortschritt allen Menschen offenbar werde" (1.Timotheus 4:15). Der Fortschritt eines Christen, was die Reife anbelangt, wird somit "offenbar" oder deutlich sichtbar. Christliche Reife ist nichts Unsichtbares oder Verborgenes, sie ist wie ein strahlendes Licht (Matthäus 5:14-16). Daher wollen wir einmal zwei grundlegende Arten betrachten, wie Fortschritt und Reife offenbar werden: 1. durch Zunahme an Erkenntnis, Verständnis und Weisheit; 2. durch das Hervorbringen der Frucht des Geistes..

>Auf welche Weise werden Fortschritt und Reife offenbar?

In den Taten und Unterlassungen, denn die Erde ist unser Offenbarungsfeld. Nur, die Bewertung dieser Entwicklung obliegt keinem Menschen. Für wen halten wir uns eigentlich?

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>Steven Hassan Seiten: 101,102
>Was meine Festinger mit >Dissonanz< ? Auf eine einfachen Nenner gebracht, geht es um den Konflikt, der entsteht, wenn ein Gedanke, ein Gefühl oder ein Verhalten im Widerspruch zu den beiden anderen verändert wird. Das Individuum kann nur ein begrenztes Maß an Diskrepanz zwischen seinen Gedanken, Gefühlen und Handlungen tolerieren, die ja schließlich die verschiedenen Komponenten seiner Identität bilden. ...
Nach Festinger muß das Individuum Ordnung und Sinn in seinem Leben bewahren. Es muß glauben, im Einklang mit seinem Selbstverständnis und seinen Wertvorstellungen zu handeln. Ändert sich sein Verhalten aus irgendeinem Grund, dann ändern sich auch sein Selbstverständnis und seine Wertvorstellungen, damit sie wieder dazu passen.
>Man muß sich klarmachen, daß Sekten auf diese Weise Dissonanz in den Menschen vorsätzlich erzeugen und sie dann mißbrauchen, um sie zu kontrollieren.

Eine gute Beschreibung. Der Weg zurück zum göttlichen läuft über diese Diskrepanzen. Diese Dissonanzen (inneren Unstimmigkeiten) erzeugen Leid. Über mind control ist sowas auch manipulierbar. Aber auch als Betroffener entziehe ich mich gerne dieser inneren Unruhe.
Deshalb taucht in den monotheistischen Religionen der allein strafende und liebende Gott als Autoritätsersatz auf. Wenn das eigene Rückgrat weich wird, kann ich mich in dieser äußeren Rüstung aufrecht alten. Dann kämpfe und missioniere ich für „meinen" Glauben. Dann lese ich die Bibel mit äußeren (blinden) Augen:" Ich bin gekommen, um euch das Schwert zu bringen." Hinter solch einer weit verbreiteten Haltung steht für mich immer die wahnsinnige Angst, seine äußere Rüstung zu verlieren und innerlich zusammenzusacken.

Diese Dissonanz übermittelt jede Drohung. „Wenn du nicht ....., dann ....". Sorge und Furcht taucht dann sofort auf, egal ob als Angst oder Agression. Der Weg zum göttlichen binhaltet jedoch das Ausklingen dieser Dissonanz. Und das heißt für mich, sie zu ertragen. Als Mensch unmöglich. Möglich jedoch in der Kraft, die mit Gott bezeichnet wird.

Alles gute, x

kohlchen

Geschrieben von X am 17. Dezember 2007 21:19:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von kohle am 17. Dezember 2007 00:34:

Hallo kohle!

>Oder soll ich deine Frage so verstehen:
"Würdest du dein Kind nur um der spirituellen Freiheitsliebe wegen in sein Verderben rennen lassen?"<

So war es gemeint.

>Eine solche Frage kann ich wegen des Widerspruchs darin nicht spekulativ beantworten.<

Du ähnelst einem hiesigen Schreiber. ;-)
Manchmal gibt es verschiedene Antworten. In einem Beitrag von dir steht:

>Ja, es war schon spät/früh. Ist schon wieder kurz vor 24.00 Uhr.<
Parsimony.25035

Da war beides möglich; spät/früh.

>Ich muß deine Fragen immer gespalten beantworten, ...< Parsimony.24882

Tust du oft, aber zum Glück nicht immer. :-)
kohle, manchmal gibt es nur "ja" oder "nein". Auf meine Frage wie du die Kolonie der Würde einstufst, als boshaft oder nicht, antwortest du mit "ja". Das läßt mich "aufatmen", denn es war eine verbrecherische Organisation, nichts dazwischen. Daß du das klar benennst ist wichtig, vor allem für die Opfer.
Zum Ausgangspunkt. Mein Anliegen war zu erfahren, was du tun würdest, wenn dein Kind mit einer neuen Überzeugung nach Hause käme. Die Einstellung, gemeinsam, mit deinem Kind, diese Überzeugung zu prüfen ist ausgezeichnet, und mehr auch nicht möglich. Kinder müssen irgendwann selbst entscheiden dürfen.

Matthäus 11:19

>Danach stammt die Beschreibung von den Leuten und nicht von Jesus.<

Die Gute Nachricht Vers 7:

Als die Jünger, die Johannes geschickt hatte, wieder weggegegangen waren, fing Jesus an, zu der Menge über Johannes zu sprechen: ...

Jesus spricht in Vers 18:

Johannes fastete, und die Leute sagten: ,Er ist von einem bösen Geist besessen.'

Jesus spricht in Vers 19 über sich:

Der Menschensohn ißt und trinkt, und sie sagen: ,Seht ihn euch an, diesen Vielfraß und Säufer, diesen Kumpan der Zolleinnehmer und Sünder!' Aber die Weisheit Gottes wird bestätigt durch die Taten, die sie vollbringt.

Jesus gibt wieder, was die Leute über Johannes und ihn sagten.

Abgesehen von den theologischen Auffassungen hierzu, finde ich die Verse 16-19 hervorragend unsere menschliche Natur beschreibend. Kinder, aber auch Erwachsene, denen zwei Wahlmöglichkeiten präsentiert werden, haben oft nichts anderes zu tun, als sich über beide zu beklagen. Im Wahlkampf wird dies deutlich. Die meisten schimpfen auf sämtliche Parteien, handeln aber auch nicht.
Entscheidungen zu fällen ist oft schwerer, als sie zu kritisieren. Weisheit wäre, sich in andere hineinzudenken, meint "X". ;-)
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WACHTTURM 1.August 2001 Seiten: 11-14

Einheit im Glauben und in der Erkenntnis

5 Wörterbücher beschreiben "reif" oder "Reife" als "im Wachstum voll entwickelt" beziehungsweise als "Vollendung der Entwicklung". Eine Frucht ist, wie bereits erwähnt, reif, wenn sie die normale Größe sowie das Aussehen, die Farbe, das Aroma und den Geschmack erreicht hat, die als optimal gelten. Reife ist daher ein Synonym von Vorzüglichkeit, Vollständigkeit, ja von Vollkommenheit (Jesaja 18:5; Matthäus 5:45-48: Jakobus 1:4).

5.Wie kann man Reife definieren?

6 Jehova Gott ist sehr daran interessiert, daß alle seine Anbeter zu geistiger Reife voranschreiten. Zu diesem Zweck hat er in der Christenversammlung für wunderbare Gaben gesorgt. An die Christen in Ephesus schrieb der Apostel Paulus: "Er gab einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Evangeliumsverkündiger, einige als Hirten und Lehrer, im Hinblick auf das Zurechtbringen der Heiligen, für das Dienstwerk, für die Erbauung des Leibes des Christus, bis wir alle zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollerwachsenen Mann, zum Maße des Wuchses, der zur Fülle des Christus gehört; damit wir nicht mehr Unmündige seien, die wie von Wellen umhergeworfen und von jedem Wind der Lehre hierhin und dorthin getrieben werden durch das Trugspiel der Menschen, durch List im Ersinnen von Irrtum" (Epheser 4:11-14).
7 In diesen Versen erklärte Paulus, warum Gott unter anderem in geistiger Hinsicht so reichlich für die Christenversammlung sorgt: damit alle 'zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis gelangen', 'ein vollerwachsener Mann' werden und das 'Maß des Wuchses des Christus' erreichen. Nur dann sind wir davor sicher, wie geistig Unmündige von falschen Vorstellungen und von Irrlehren umhergeworfen zu werden. Wir erkennen also die enge Verbindung zwischen dem Fortschritt zu christlicher Reife und dem Erlangen der "Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes". In der Erklärung des Paulus gibt es mehrere Punkte, die wir beachten sollten.

6,7.(a) Was zeigt, daß Jehova bei allen seinen Anbetern sehr am Fortschritt zu geistiger Reife interessiert ist?
(b) Womit ist geistige Reife eng verbunden?

8 Erstens muß ein reifer Christ, soweit es den Glauben und die Erkenntnis betrifft, mit Mitgläubigen in Einheit und in vollem Einklang sein, weil die Einheit aufrechterhalten werden soll. Er pocht weder auf seine eigene Meinung, noch hegt er private Vorstellungen, was das biblische Verständnis angeht, sondern er vertraut voll und ganz der von Jehova Gott durch seinen Sohn Jesus Christus und den "treuen und verständigen Sklaven" geoffenbarten Wahrheit. Wenn wir regelmäßig durch christliche Veröffentlichungen, in den Zusammenkünften sowie auf größeren und kleineren Kongressen die zur rechten Zeit bereitete geistige Speise in uns aufnehmen, dürfen wir überzeugt sein, daß wir mit Mitchristen die "Einheit" im Glauben und in der Erkenntnis bewahren können (Matthäus 24:45).

8.Was ist nötig, um zur "Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis" zu gelangen?
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Steven Hassan Seite: 132,133

Der Wille der Gruppe steht über dem Willen des einzelnen

In einer totalitären Sekte ist es grundsätzlich falsch, an sich selbst oder auch nur eigenständig zu denken. Zuerst kommt die Gruppe.

Parsimony.22916
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LG

Geschrieben von kohle am 21. Dezember 2007 21:36:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von X am 17. Dezember 2007 21:19:

Hallo iks,
>>Oder soll ich deine Frage so verstehen:
"Würdest du dein Kind nur um der spirituellen Freiheitsliebe wegen in sein Verderben rennen lassen?"<
>So war es gemeint.
>>Eine solche Frage kann ich wegen des Widerspruchs darin nicht spekulativ beantworten.<
>Du ähnelst einem hiesigen Schreiber. ;-)
>Manchmal gibt es verschiedene Antworten. In einem Beitrag von dir steht:
>>Ja, es war schon spät/früh. Ist schon wieder kurz vor 24.00 Uhr.<
>Parsimony.25035
>Da war beides möglich; spät/früh.
>>>Ich muß deine Fragen immer gespalten beantworten, ...< Parsimony.24882
>Tust du oft, aber zum Glück nicht immer. :-)
>kohle, manchmal gibt es nur "ja" oder "nein". Auf meine Frage wie du die Kolonie der Würde einstufst, als boshaft oder nicht, antwortest du mit "ja". Das läßt mich "aufatmen", denn es war eine verbrecherische Organisation, nichts dazwischen. Daß du das klar benennst ist wichtig, vor allem für die Opfer.

>Zum Ausgangspunkt. Mein Anliegen war zu erfahren, was du tun würdest, wenn dein Kind mit einer neuen Überzeugung nach Hause käme. Die Einstellung, gemeinsam, mit deinem Kind, diese Überzeugung zu prüfen ist ausgezeichnet, und mehr auch nicht möglich. Kinder müssen irgendwann selbst entscheiden dürfen.

Meine Antworten sind für viele Leser nicht Fisch und nicht Fleisch. Du kennst diesen Spruch? Es gibt auf deine Frage eine bürgernahe Antwort. Sie lautet:" Ich würde alles tun, um mein Kind von dieser schrecklichen Sekte fern zu halten." Ich vermute, dass diese Forumsgemeinschaft diese Meinung aufgrund ihrer Erfahrungen teilt. Mir geht es darum, spirituelle Aspekte einzubringen. Wie ich letztendlich in einer konkreten Situation reagieren werde, das weiß ich heute nicht. Weißt du wirklich, was du morgen denken wirst? Ich weiß vor dem trockenen PC nicht, was in schwimmenden Situationen in mir spontan hochkommt. Deshalb will ich nicht spekulativ antworten. Ich werde auch keine gefälligen Worte schreiben. In meinem Leben orientiere ich mich möglichst nach innen, an der Stille. Doch beobachte auch ich in mir die pulsierende Macht des Zorns, der Ängste und der Leidenschaft. Ich teile lediglich, wie ich damit umgehe ..... aber nicht wie du, er, sie oder es damit umgehen sollten. Nicht viele Menschen haken so gründlich und sachlich nach wie du.

>Matthäus 11:19
>Danach stammt die Beschreibung von den Leuten und nicht von Jesus.<
>Die Gute Nachricht Vers 7:
>Als die Jünger, die Johannes geschickt hatte, wieder weggegegangen waren, fing Jesus an, zu der Menge über Johannes zu sprechen: ...
>Jesus spricht in Vers 18:
>Johannes fastete, und die Leute sagten: ,Er ist von einem bösen Geist besessen.'
>Jesus spricht in Vers 19 über sich:
>Der Menschensohn ißt und trinkt, und sie sagen: ,Seht ihn euch an, diesen Vielfraß und Säufer, diesen Kumpan der Zolleinnehmer und Sünder!' Aber die Weisheit Gottes wird bestätigt durch die Taten, die sie vollbringt.
>Jesus gibt wieder, was die Leute über Johannes und ihn sagten.

Ja. Es gibt noch so eine irritierende Stelle in der Bibel. Sie ist delikater:

„Doch jene meine Feinde, die nicht wollten, daß ich über sie herrschen sollte, bringet her und erwürget sie vor mir."
(Lk 19:27)

Wer sagt das? Jesus oder der Kaufmann?

>Abgesehen von den theologischen Auffassungen hierzu, finde ich die Verse 16-19 hervorragend unsere menschliche Natur beschreibend. Kinder, aber auch Erwachsene, denen zwei Wahlmöglichkeiten präsentiert werden, haben oft nichts anderes zu tun, als sich über beide zu beklagen. Im Wahlkampf wird dies deutlich. Die meisten schimpfen auf sämtliche Parteien, handeln aber auch nicht.
>Entscheidungen zu fällen ist oft schwerer, als sie zu kritisieren. Weisheit wäre, sich in andere hineinzudenken, meint "X". ;-)

ja, das stimmt.
___________________________________________________________
>WACHTTURM 1.August 2001 Seiten: 11-14
>Einheit im Glauben und in der Erkenntnis
>5 Wörterbücher beschreiben "reif" oder "Reife" als "im Wachstum voll entwickelt" beziehungsweise als "Vollendung der Entwicklung". Eine Frucht ist, wie bereits erwähnt, reif, wenn sie die normale Größe sowie das Aussehen, die Farbe, das Aroma und den Geschmack erreicht hat, die als optimal gelten. Reife ist daher ein Synonym von Vorzüglichkeit, Vollständigkeit, ja von Vollkommenheit (Jesaja 18:5; Matthäus 5:45-48: Jakobus 1:4).
>5.Wie kann man Reife definieren?

Reife ist nicht Vollständigkeit und schon garnicht Vollkommenheit, für mich. Wachsen, Reifen und Vergehen. Was ist an der Vergänglichkeit von Reife vollständig und vollkommen? Geistige Reife daher für mich ein Loslassen dieses Rades von Geburt und Tod.

>6 Jehova Gott ist sehr daran interessiert, daß alle seine Anbeter zu geistiger Reife voranschreiten. Zu diesem Zweck hat er in der Christenversammlung für wunderbare Gaben gesorgt. An die Christen in Ephesus schrieb der Apostel Paulus: "Er gab einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Evangeliumsverkündiger, einige als Hirten und Lehrer, im Hinblick auf das Zurechtbringen der Heiligen, für das Dienstwerk, für die Erbauung des Leibes des Christus, bis wir alle zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollerwachsenen Mann, zum Maße des Wuchses, der zur Fülle des Christus gehört; damit wir nicht mehr Unmündige seien, die wie von Wellen umhergeworfen und von jedem Wind der Lehre hierhin und dorthin getrieben werden durch das Trugspiel der Menschen, durch List im Ersinnen von Irrtum" (Epheser 4:11-14).

Als Reife wird hier die Entwicklung zur Gruppeneinheit hin verstanden. Das kann natürlich so verkleidet werden. Wenn diese wunderbaren (Auf)Gaben für die Christenversammlung als Saat geistiger Frucht angesehen werden, ist der Begriff Reife angebracht. Ich sehe es für mich anders. Göttliche Gaben müssen nicht reifen, sie sind immer vollkommen. Wir müssen als Ego weniger werden, um sie zur Geltung kommen zu lassen. Dann ergibt sich die Gestaltung der Gruppeneinheit nämlich rein spirituell, und wird nicht von Menschen geführt.

>7 In diesen Versen erklärte Paulus, warum Gott unter anderem in geistiger Hinsicht so reichlich für die Christenversammlung sorgt: damit alle 'zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis gelangen', 'ein vollerwachsener Mann' werden und das 'Maß des Wuchses des Christus' erreichen. Nur dann sind wir davor sicher, wie geistig Unmündige von falschen Vorstellungen und von Irrlehren umhergeworfen zu werden. Wir erkennen also die enge Verbindung zwischen dem Fortschritt zu christlicher Reife und dem Erlangen der "Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes". In der Erklärung des Paulus gibt es mehrere Punkte, die wir beachten sollten.
>6,7.(a) Was zeigt, daß Jehova bei allen seinen Anbetern sehr am Fortschritt zu geistiger Reife interessiert ist?

In der geistigen Entwicklung zur Gruppeneinheit ist innere Freude und feinste Liebe verspürbar.

>(b) Womit ist geistige Reife eng verbunden?

Natürlich mit dem Ziel, mit der Gruppeneinheit, wobei als Gruppe die Einheit mit Materie, Pflanzen und Tieren angestrebt wird. Die Verbundenheit mit der Natur ist ein kleiner Ausdruck dieser inneren Freude.

>8 Erstens muß ein reifer Christ, soweit es den Glauben und die Erkenntnis betrifft, mit Mitgläubigen in Einheit und in vollem Einklang sein, weil die Einheit aufrechterhalten werden soll. Er pocht weder auf seine eigene Meinung,

Das ist der erste Schritt, weniger Selbstbehauptung – in eigenverantwortlicher Freiheit.

>noch hegt er private Vorstellungen, was das biblische Verständnis angeht, sondern er vertraut voll und ganz der von Jehova Gott durch seinen Sohn Jesus Christus und den "treuen und verständigen Sklaven" geoffenbarten Wahrheit. Wenn wir regelmäßig durch christliche Veröffentlichungen, in den Zusammenkünften sowie auf größeren und kleineren Kongressen die zur rechten Zeit bereitete geistige Speise in uns aufnehmen, dürfen wir überzeugt sein, daß wir mit Mitchristen die "Einheit" im Glauben und in der Erkenntnis bewahren können (Matthäus 24:45).
>8.Was ist nötig, um zur "Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis" zu gelangen?

So ist es, wenn es gut läuft. Eigene Vorstellungen ins Licht der Wahrheit stellen ist besser, als diese Vorstellungen zu hegen. Aber das muss nicht gelehrt werden. Das muss der Gläubige SELBST erkennen. Sonst wird aus der inneren Freiheit ein äußeres Dogma. Zum Licht der Wahrheit, den geistigen Speisen: Sie werden bei den Zusammenkünften gereicht, weil wiele Mitglieder mit gleicher innerer Gesinnung und Ausrichtung da sind. Ausserdem wird von den Hohepriestern (ich weiß nicht, wie sie bei JZ heißen) ein Feld der Kraft aufgerufen. Diese Einheit ist schon vorhanden, wenn zwei Gleichgesinnte beisammen sind. Eine alte buddhistische Geschichte besagt, dass ein Mönch seine Schüler „gelehrt" hat, indem er ihnen das Schustern beibrachte. Er lebte mit den Schülern von der Schuhmacherei und erzählte nichts Buddha etc. Er beantwortete lediglich Fragen. Sie hatten alle die gleiche innere Ausrichtung und er rief das Kraftfeld auf, äußere Worte waren nicht notwendig. Das ist auch Gruppeneinheit.
_______________________________________________________
>Steven Hassan Seite: 132,133
>Der Wille der Gruppe steht über dem Willen des einzelnen
>In einer totalitären Sekte ist es grundsätzlich falsch, an sich selbst oder auch nur eigenständig zu denken. >Zuerst kommt die Gruppe.
>Parsimony.22916

Das ist nun die irdische Variante der Gruppeneinheit. Wir kämpfen für Gott und den König. Wenn menschliche Interessen einfliessen, landet das Kraftfeld im Unterbewusstsein der Beteiligten und wirkt schädlich. Dieses Verbiegen der unaussprechlichen Wahrheit zur „definierten Wahrheit" lässt alle Religionen kristallisieren. Deshalb kommt ab und zu mal wieder ein Jesus und räumt im Tempel auf

Meint kohlchen

Geschrieben von X am 26. Dezember 2007 23:21:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von kohle am 21. Dezember 2007 21:36:

Hallo kohle!

>Meine Antworten sind für viele Leser nicht Fisch und nicht Fleisch.<
Parsimony.25209

Klar, du bist ja Vegetarier. :-)

>Nach jedem Fasten legte ich eine meiner Gewohnheiten ab, wie Alkohol, Fleischessen ...<
Parsimony.24802

>Mir geht es darum, spirituelle Aspekte einzubringen. Wie ich letztendlich in einer konkreten Situation reagieren werden, das weiß ich heute nicht. Weißt du wirklich, was du morgen denken wirst?<

Nein kohle, 100%ig kann ich das nicht sagen. Wir hoffen richtige Entscheidungen zu treffen wissen aber, daß zum Leben Lernprozesse und Fehler gehören.

Spiritualität - WACHTTURM - ?
Fragen wie: "Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was ist der Sinn des Lebens?" werden aufgegriffen und beantwortet.
Ein Gemisch blumiger Worte, teilweise logischer Beweisführungen doch letztendlich der erhobene Zeigefinger führen nicht zu Spiritualität, Gott oder Eigenverantwortlichkeit, sondern zur Abhängigkeit vom religiösen WACHTTURM-System. Manche fühlen sich in einem solchen System wohl. Genau wie Raucher beim gesundheitsschädigenden inhalieren ihrer Zigarette. Problematisch, und nicht einfach hinnehmbar, sind nachteilige Auswirkungen auf andere.

>Ich werde auch keine gefälligen Worte schreiben.<

Besser ehrliche Worte, als gefällige, heuchlerische.

8 Erstens muß ein reifer Christ, soweit es den Glauben und die Erkenntnis betrifft, mit Mitgläubigen in Einheit und in vollem Einklang sein, weil die Einheit aufrecht erhalten werden soll. Er pocht weder auf seine eigene Meinung,

Zum obigen Zitat aus dem WT schreibst du:

>Das ist der erste Schritt, weniger Selbstbehauptung - in eigenverantwortlicher Freiheit.<

Ich gebe dir gern recht, weniger Selbstbehauptung wäre oft angebracht, meinst du jedoch wirklich, das der WT auf eigenverantwortliche Freiheit hinaus möchte?

---

Zu Lukas 19:27 - Die Gute Nachricht -

>...Nun aber zu meinen Feinden, die mich nicht als König haben wollten! Bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!<<<

;-) Du fragst:

>Wer sagt das, Jesus oder der Kaufmann?<

In Vers 11 steht:

Jesus erzählte denen, die das alles miterlebt hatten, ein Gleichnis*.
___________________________________________________________

WACHTTURM 1.August 2001 Seiten: 14,15

9 Zweitens bezieht sich der Ausdruck "Glaube" nicht auf die Überzeugung des einzelnen Christen, sondern auf die Gesamtheit dessen, was wir glauben, auf die "Breite und Länge und Höhe und Tiefe" (Epheser 3:18; 4:5; Kolosser 1:23; 2:7). Wie könnte ein Christ mit Mitgläubigen in Einheit sein, wenn er sich nur einen bestimmten Teil des "Glaubens" zu eigen macht oder akzeptiert? Das heißt, daß wir uns nicht lediglich mit den biblischen Grundlehren zufriedengeben dürfen oder mit einer nur vagen oder bruchstückhaften Erkenntnis der Wahrheit. Wir sollten vielmehr alles nutzen, wofür Jehova durch seine Organisation sorgt, um tiefer in seinem Wort zu graben. Es sollte uns daran gelegen sein, ein möglichst genaues und umfassendes Verständnis des Willens und Vorsatzes Gottes zu erlangen. Dazu gehört, daß wir uns die Zeit nehmen, die Bibel und biblische Veröffentlichungen zu lesen und zu studieren, Gott im Gebet um Hilfe und Anleitung zu bitten, regelmäßig christliche Zusammenkünfte zu besuchen und einen vollen Anteil am Predigen des Königreiches und am Werk des Jüngermachens zu haben (Sprüche 2:1-5).

9. Erkläre die Bedeutung des von Paulus im Epheserbrief gebrauchten Ausdrucks "Glaube".

10 Drittens sprach Paulus, als er erklärte, daß Christen das dreifache Ziel anstreben sollten, von "wir alle". Zu dem Ausdruck "wir alle" heißt es in einem Bibelhandbuch, er bedeute "nicht alle [im Sinne von] einer nach dem anderen, unabhängig voneinander, sondern alle zusammen". Mit anderen Worten: Jeder von uns sollte sich vereint mit der ganzen Bruderschaft in vernünftigem Maße bemühen, das Ziel der christlichen Reife anzustreben. In einem Bibelwerk ist zu lesen: "Der einzelne kann in Isolation ebensowenig volle geistige Leistung erbringen, wie sich ein einzelner Körperteil voll entwickeln kann, es sei denn bei einem fortgesetzten gesunden Wachstum des ganzen Körpers." Paulus erinnerte die Christen in Ephesus daran, daß sie "mit allen Heiligen" das volle Ausmaß des Glaubens begreifen sollten (Epheser 3:18a).

10. Was sagt der in Epheser 4:13 gebrauchte Ausdruck "wir alle" aus?

11 Aus den Worten des Paulus geht eindeutig hervor, daß Fortschritte in geistiger Hinsicht nicht nur bedeuten, den Sinn mit Erkenntnis anzufüllen und nach großer Gelehrsamkeit zu streben. Ein reifer Christ versucht nicht, vor anderen zu glänzen. In der Bibel heißt es vielmehr: "Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller wird, bis es voller Tag ist" (Sprüche 4:18). Nicht der Mensch, sondern "der Pfad" wird "heller und heller". Wenn wir uns fortgesetzt bemühen, mit dem immer klarer werdenden Verständnis des Wortes Gottes Schritt zu halten, das Jehova seinem Volk gewährt, machen wir in geistiger Hinsicht Fortschritte. Schritt zu halten bedeutet in diesem Fall voranzudrängen, und das können wir alle (Psalm 97:11; 119:105).

11.(a) Was bedeutet es nicht, in geistiger Hinsicht Fortschritte zu machen? (b) Was ist nötig, damit wir Fortschritte machen?
___________________________________________________________

Steven Hassan Seite: 132,133

In allen totalitären Sekten muß sich das Individuum der Gruppe unterwerfen. Das >übergreifende Ziel< muß der Mittelpunkt sein, das >individuelle Ziel< wird ihm untergeordnet.

Individiualität ist schlecht, Konformität ist gut.

Der gesamte Realitätssinn eines Sektenanhängers wird außengeleitet; er lernt, sein eigenes Selbst zu ignorieren und der externen Autoritätsfigur ganz zu vertrauen.

Parsimony.22916
___________________________________________________________

LG

Geschrieben von kohle am 28. Dezember 2007 15:41:22:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von X am 26. Dezember 2007 23:21:

Hallo x,
>>Meine Antworten sind für viele Leser nicht Fisch und nicht Fleisch.<
Parsimony.25209
>Klar, du bist ja Vegetarier. :-)

das ist gut, x!

>>Nach jedem Fasten legte ich eine meiner Gewohnheiten ab, wie Alkohol, Fleischessen ...<
Parsimony.24802

>>Mir geht es darum, spirituelle Aspekte einzubringen. Wie ich letztendlich in einer konkreten Situation reagieren werden, das weiß ich heute nicht. Weißt du wirklich, was du morgen denken wirst?<
>Nein kohle, 100%ig kann ich das nicht sagen. Wir hoffen richtige Entscheidungen zu treffen wissen aber, daß zum Leben Lernprozesse und Fehler gehören.
>Spiritualität - WACHTTURM - ?
>Fragen wie: "Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Was ist der Sinn des Lebens?" werden aufgegriffen und beantwortet.
>Ein Gemisch blumiger Worte, teilweise logischer Beweisführungen doch letztendlich der erhobene Zeigefinger führen nicht zu Spiritualität, Gott oder Eigenverantwortlichkeit, sondern zur Abhängigkeit vom religiösen WACHTTURM-System. Manche fühlen sich in einem solchen System wohl. Genau wie Raucher beim gesundheitsschädigenden inhalieren ihrer Zigarette. Problematisch, und nicht einfach hinnehmbar, sind nachteilige Auswirkungen auf andere.

Einerseits ist da Spiritualität, die ich aus den Texten spüre, wenn ich mich ihnen öffne. Es geht mir nicht um die Logik oder Beweisführung. Die Rhetorik wiederholt sich und ist mir manchmal etwas peinlich, so wie die Ideologie eines Parteiprogramms. Es geht auch nicht um die Inhalte. Die Zusammenstellung der Bibelzitate ist beeindruckend. Das alles sind menschliche Leistungen. Spiritualität steht dahinter, hinter der Lehre dieser Gruppe, steht hinter allen Konfessionen. Speziell bei JZ spüre ich diese Spirtitualität durch Klarheit und Kompromisslosigkeit geprägt.
Aus anderen Gruppen, insbesondere buddhistische strahlt die Spiritualität sanfter, liebevoller durch. Für konsequente Selbsterkenntnis ist beides (neben anderen Voraussetzungen) erforderlich. Die alte Persönlichkeit muss zerbrochen werden, und die neue Persönlichkeit in Liebe aufgebaut werden. Es handelt sich hier aber um spirituelle Attribute, nicht menschliche Tugenden. Nur in meinem innersten kann ich Spiritualität verstehen, nicht im Verstand.

Spiritualität kann nicht von außen, von anderen vermittelt werden. Tugend, Ethik und Menschenrechte lehren uns, wie wir sein sollen. Ich wohne in Bremerhaven. Was nützt es mir, wenn jemand sagt, zum Zug nach Rom musst du in Hamburg einsteigen. Er oder sie werden mir sagen, wir ( unsere Gruppe ) bringen dich nach Hamburg und nach Rom. Doch das ist ein Irrtum. Denn ich bin bereits in Hamburg, Rom oder auf dem Mars. Allein es ist mir nicht bewusst. Bewusst werde ich an einem reinen Ort, in einem sauberen Umfeld. Und da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Für jedes Gemüt bietet sich etwas an. JZ bietet vielleicht Rauchern an, sich die Wahrheit als Droge reinzuziehen. Ich weiß es nicht. Aber so sehe ich die Zusammenhänge. Es bleibt immer meine Entscheidung mit den Konsequenzen. Je inniglicher und selbstehrlicher ich einsehe, desto schlüssiger wird mein Leben. Misserfolge und Fehler bleiben nicht aus. Doch gerade sie läutern das Bewusstsein.

>>>8 Erstens muß ein reifer Christ, soweit es den Glauben und die Erkenntnis betrifft, mit Mitgläubigen in Einheit und in vollem Einklang sein, weil die Einheit aufrecht erhalten werden soll. Er pocht weder auf seine eigene Meinung,
>Zum obigen Zitat aus dem WT schreibst du:
>>Das ist der erste Schritt, weniger Selbstbehauptung - in eigenverantwortlicher Freiheit.<
>Ich gebe dir gern recht, weniger Selbstbehauptung wäre oft angebracht, meinst du jedoch wirklich, das der WT auf eigenverantwortliche Freiheit hinaus möchte?

Das weiß ich nicht, x. Wenn WT ein Machtinstrument ist, dann nicht.

Wenn WT Spiritualität empfängt UND fließend weitergibt, dann ja. Was geschieht dort mit der Kraft, die Jehova genannt wird?
Unterjocht sie dein Innerstes Heilbegehren? Dann findest du dort keine Freiheit.
Unterdrückt sie deine konkreten Wünsche und Vorstellungen? Dann könntest du dort Freiheit finden.
Bist du aus eigenem Inneren Entschluss an ZJ herangeführt worden. Dann wirst du deine Freiheit leichter finden.

Es gibt keine allgemein verbindliche Antwort darauf, nur deine, seine, ihre und meine. Das klingt vielleicht nichtssagend. Aber es steht die eine Wahrheit dahinter, dass nur du aus deinem innersten (Spürbaren) deine richtige Antwort findest. Ist das nicht wunderbar? Du bist auf keine Bibliobtheken und Komposien angewiesen. Es ist wirklich alles in dir. Und dir ist der Start und das Ziel, ist heute und morgen vereint. Aus dieser zu einem Atom zusammengepressten Wahrheit steigt die Sehnsucht nach Liebe auf und strahlt in unser Leben.

---
>Zu Lukas 19:27 - Die Gute Nachricht -
>>...Nun aber zu meinen Feinden, die mich nicht als König haben wollten! Bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!<<<
>;-) Du fragst:
>>Wer sagt das, Jesus oder der Kaufmann?<
>In Vers 11 steht:
>>Jesus erzählte denen, die das alles miterlebt hatten, ein Gleichnis*.

Lukas 19:27: Ich sage euch aber: Wer da hat, dem wird gegeben werden; von dem aber, der nicht hat, wird auch das genommen werden, was er hat. c 27Doch diese meine Feinde, die nicht wollten, daß ich ihr König werde, bringt her und macht sie vor mir nieder.

Wer ist „Ich" in diesem Vers? Der Fürst oder Jesus? Geht das eindeutig daraus hervor? Um diese Frage ging es in einer Diskussion um das Gebot „du sollst nicht töten".

___________________________________________________________
>WACHTTURM 1.August 2001 Seiten: 14,15
>9 Zweitens bezieht sich der Ausdruck "Glaube" nicht auf die Überzeugung des einzelnen Christen, sondern auf die Gesamtheit dessen, was wir glauben, auf die "Breite und Länge und Höhe und Tiefe" (Epheser 3:18; 4:5; Kolosser 1:23; 2:7). Wie könnte ein Christ mit Mitgläubigen in Einheit sein, wenn er sich nur einen bestimmten Teil des "Glaubens" zu eigen macht oder akzeptiert? Das heißt, daß wir uns nicht lediglich mit den biblischen Grundlehren zufriedengeben dürfen oder mit einer nur vagen oder bruchstückhaften Erkenntnis der Wahrheit. Wir sollten vielmehr alles nutzen, wofür Jehova durch seine Organisation sorgt, um tiefer in seinem Wort zu graben. Es sollte uns daran gelegen sein, ein möglichst genaues und umfassendes Verständnis des Willens und Vorsatzes Gottes zu erlangen. Dazu gehört, daß wir uns die Zeit nehmen, die Bibel und biblische Veröffentlichungen zu lesen und zu studieren, Gott im Gebet um Hilfe und Anleitung zu bitten, regelmäßig christliche Zusammenkünfte zu besuchen und einen vollen Anteil am Predigen des Königreiches und am Werk des Jüngermachens zu haben (Sprüche 2:1-5).

Das sind einige der weiter o.a. Möglichkeiten, um ein reines Umfeld zu schaffen. Dann kann so etwas wie heilige Spreise fließen.

>9. Erkläre die Bedeutung des von Paulus im Epheserbrief gebrauchten Ausdrucks "Glaube".

Glaube ist für mich Kraft, die aus den assimilierten heiligen Speisen frei wird. Es ist ebenfalls die Bereitschaft für das Aufnehmen der Speisen, sich öffnen. Inneres Vertrauen ist Voraussetzung.

>10 Drittens sprach Paulus, als er erklärte, daß Christen das dreifache Ziel anstreben sollten, von "wir alle". Zu dem Ausdruck "wir alle" heißt es in einem Bibelhandbuch, er bedeute "nicht alle [im Sinne von] einer nach dem anderen, unabhängig voneinander, sondern alle zusammen". Mit anderen Worten: Jeder von uns sollte sich vereint mit der ganzen Bruderschaft in vernünftigem Maße bemühen, das Ziel der christlichen Reife anzustreben. In einem Bibelwerk ist zu lesen: "Der einzelne kann in Isolation ebensowenig volle geistige Leistung erbringen, wie sich ein einzelner Körperteil voll entwickeln kann, es sei denn bei einem fortgesetzten gesunden Wachstum des ganzen Körpers." Paulus erinnerte die Christen in Ephesus daran, daß sie "mit allen Heiligen" das volle Ausmaß des Glaubens begreifen sollten (Epheser 3:18a).
>10. Was sagt der in Epheser 4:13 gebrauchte Ausdruck "wir alle" aus?

Es geht immer um die Einheit der Gruppe, letztlich um die gesamte Schöpfung. In der Bhagavad-Gita heißt es:

10 Vers 20
„Ich bin das Selbst, o Guakea, das in den Herzen aller
Geschöpfe weilt. Ich bin der Anfang, die Mitte und das
Ende aller Wesen."

Was heißt, Krsna (oder Jehova) ist in allen Geschöpfen das Eine. Leben wir in Einheit und aus der Einheit mit der Schöpfung, dann leben wir aus Gott. Dieses ist die universelle Gruppeneinheit, in der jede Zelle, jeder Gedanke und jedes Atom und...und ...und ...durch Spiritualität oder Geistkraft verbunden ist. Das ist ein völlig neues Erleben. Wir kennen dieses Leben aufgrund unseres dominierenden Individualismusses nicht.

>11 Aus den Worten des Paulus geht eindeutig hervor, daß Fortschritte in geistiger Hinsicht nicht nur bedeuten, den Sinn mit Erkenntnis anzufüllen und nach großer Gelehrsamkeit zu streben. Ein reifer Christ versucht nicht, vor anderen zu glänzen. In der Bibel heißt es vielmehr: "Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller wird, bis es voller Tag ist" (Sprüche 4:18). Nicht der Mensch, sondern "der Pfad" wird "heller und heller". Wenn wir uns fortgesetzt bemühen, mit dem immer klarer werdenden Verständnis des Wortes Gottes Schritt zu halten, das Jehova seinem Volk gewährt, machen wir in geistiger Hinsicht Fortschritte. Schritt zu halten bedeutet in diesem Fall voranzudrängen, und das können wir alle (Psalm 97:11; 119:105).
>11.(a) Was bedeutet es nicht, in geistiger Hinsicht Fortschritte zu machen? (b) Was ist nötig, damit wir Fortschritte machen?

Das ist für mich richtig. Meine Antwort geht aus dem Kommentar hervor.
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Steven Hassan Seite: 132,133
>In allen totalitären Sekten muß sich das Individuum der Gruppe unterwerfen. Das >übergreifende Ziel< muß der Mittelpunkt sein, das >individuelle Ziel< wird ihm untergeordnet.

Eine rhetorische Aussage. Totalitäre Regime unterwerfen ihre Bürger. Ich kann das für JZ nicht beurteilen. Da bist du näher dran als ich. Aber ich möchte betonen, dass nicht alle Sekten totalitär regieren. Aber die wirkliche Hinwendung zu Gott fordert den totalen Menschen.

>Individiualität ist schlecht, Konformität ist gut.

Ungeachtet aller Polemik ist beides nicht trennbar. Konformität verstehe ich als Einheitsbewusstsein, Individualität als Ausdruck dessen. Ihr Zusammenspiel ist Harmonie. Ein Beispiel:

Leonhard Cohen schreibt zur Inspiration seines Liedes „if it be your will":
(frei übersetzt)
„was mich immer wunderschön berührt, ist der Kuss, die Ausstrahlung eines Geschöpfes, eines Objektes, einer Situation oder einer Landschaft. Ich bete um eine Beziehung zu diesen Dingen, die sich mir so klar und schön in ihrem Licht zeigen."

Soviel zu seiner Konformität mit den Geschöpfen und Dingen. Individuell drückt er diese Konformität im Singen seines Liedes aus.

Mit einer anderen Individualität drückt der Sänger
Antony diese Konformität aus. Mit seiner individuellen Ganzheit (hier Mimik, Körpersprache und Stimme) singt er für mich schöpferisch. Er singt nicht ein Lied, er ist eins mit dem Lied, untrennbar vereint.

So mein Eindruck, der nicht richtig sein muss. Ob ihre Inspiration gleich ist, das kann ich natürlich auch nur behaupten. Ich will nur illustrieren, dass Konformität und Individualität zusammengehören wie Körper, Geist und Seele als Einheit. So drückt sich Jehova=Krsna=Gott in jedem seiner Schöpfungen individuell aus. Wir als Mensch sind lediglich von dieser göttlichen Konformität getrennt. Es ist jedoch möglich sie wieder zu erlangen. Die alte Persönlichkeit tritt dabei zurück, aber die eigentliche Identität rückt in den Vordergrund und lebt aus dem großen Rhythmus.

>Der gesamte Realitätssinn eines Sektenanhängers wird außengeleitet; er lernt, sein eigenes Selbst zu ignorieren und der externen Autoritätsfigur ganz zu vertrauen.
Parsimony.22916

Herr Hassan urteilt und verallgemeinert mit dem Begriff Sekte zu sehr. Mein Realitätssinn basiert möglichst auf Konformität. Aber die ist nicht außengeleitet. Denn eine äußere Leitung ist immer eine individuelle Führung. Als Gruppenmitglied muss ich unterscheiden lernen:
Gehe ich mit Vorbildern (also von außen) konform oder schwinge ich mit der inneren Einheit der Gruppe mit.

Meint kohlchen

If It Be Your Will - Leonard Cohen

If it be your will
That I speak no more
And my voice be still
As it was before
I will speak no more
I shall abide until
I am spoken for
If it be your will
If it be your will

If a voice be true
From this broken hill
I will sing to you
From this broken hill
All your praises they shall ring
If it be your will
To let me sing

If it be your will
If there is a choice
Let the rivers fill
Let the hills rejoice
Let your mercy spill
On all these burning hearts in hell
If it be your will
To make us well

And draw us near
Oh bind us tight
All your children here
In their rags of light
In our rags of light
All dressed to kill
And end this night
If it be your will
If it be your will.

Geschrieben von X am 05. Januar 2008 15:05:30:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von kohle am 28. Dezember 2007 15:41:22:

Hallo kohle,

du schreibst:

>Totalitäre Regime unterwerfen ihre Bürger.
Ich kann das für JZ nicht beurteilen. Da bist du näher dran als ich.<

Ich befinde mich, deinen Worten nach, sozusagen in einer >schwimmenden Situation< :-) Parsimony.25209

>Aber ich möchte betonen, dass nicht alle Sekten totalitär regieren.<

Stimmt, Hassan unterscheidet auch:

Steven Hassan Seite: 69

"Wenn ich der Kürze halber viele Gruppen künftig einfach als >Sekte< bezeichne, so sind damit stets solche gemeint, die die Kriterien einer totalitären Sekte (oder destruktiven Kultes) erfüllen."

Parsimony.22336

Damit dürfte deine Aussage:

>Herr Hassan urteilt und verallgemeinert mit dem Begriff Sekte zu sehr.<

entkräftet sein.

Den Link im Posting an Gerd habe ich kurz angeschaut. Parsimony.25284

Hier las ich folgendes:
boyinr.knife.hl-users.com/Servers/Pdf/lebendigergott.pdf

Seite: 199

"In allen religiösen Lehren der Welt findet sich im Kern: - die letzte Wahrheit, ..."

"Müßig eitel und belanglos ist es, darüber zu streiten, wo etwa die Wahrheit noch am reinsten sich erkennen lasse."

Auf Seite 4, in unserem behandelten WACHTTURM, könntest du bitte noch mal folgendes vergleichen:

"Auf dem Gebiet der Religion weiß die Geschichte von vielen Fällen zu berichten, in denen verkehrte Überzeugungen großen Schaden angerichtet haben."

Ist der WT auch der Meinung, daß es belanglos sei, wo etwa die Wahrheit noch am reinsten sich erkennen lasse?

WO der WT DICH; den Leser, hinführen möchte, wird noch deutlich.
___________________________________________________________

WACHTTURM 1.August 2001 Seite: 15

Die "Frucht des Geistes" hervorbringen

12 Es ist zwar wichtig, "zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes [zu] gelangen", doch ebenso wichtig ist es für uns, in allen Bereichen unseres Lebens die Frucht des Geistes Gottes hervorzubringen. Warum? Weil Reife, wie wir gesehen haben, nichts Unsichtbares oder Verborgenes ist, sondern sich durch deutlich erkennbare charakteristische Merkmale auszeichnet, durch etwas, was für andere von Nutzen sein und sie erbauen kann. Nach geistigem Fortschritt zu streben bedeutet natürlich mehr, als auf ein verbindliches Auftreten und gepflegte Umgangsformen Wert zu legen. Während wir geistig wachsen, indem wir uns von Gottes Geist leiten lassen, geht vielmehr in unserer Einstellung und unserem Verhalten eine wunderbare Veränderung vor sich. "Wandelt beständig durch den Geist, und ihr werdet die Begierde des Fleisches überhaupt nicht vollbringen", sagte der Apostel Paulus (Galater 5:16).

12. Warum ist es bei unserem Streben nach geistigem Fortschritt wichtig, die Frucht des Geistes hervorzubringen?

13 Paulus zählte anschließend mehrere "Werke des Fleisches" auf, die "offenbar" sind. Bevor jemand Gottes Anforderungen kennenlernt, ist sein Leben von den Wegen der Welt geprägt, und womöglich ist bei ihm einiges von dem üblich, was Paulus erwähnte: "Hurerei, Unreinheit, zügelloser Wandel, Götzendienst, Ausübung von Spiritismus, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Wutausbrüche, Wortzänkereien, Spaltungen, Sekten, Neidereien, Trinkgelage, Schwelgereien und dergleichen Dinge" (Galater 5:19-21). Aber wenn der Betreffende in geistiger Hinsicht Fortschritte macht, erlangt er nach und nach die Herrschaft über diese unerwünschten "Werke des Fleisches" und schafft Raum für die "Frucht des Geistes". Diese äußerlich sichtbare Veränderung zeugt eindeutig davon, daß er zur christlichen Reife voranschreitet (Galater 5:22).

13. Welche Veränderung ist ein deutliches Anzeichen von Fortschritt?
___________________________________________________________

Steven Hassan Seite: 25

Aber für den Zweck dieses Buches - nämlich dem Leser zu helfen, Bewußtseinskontrolle zu erkennen und sich und andere vor Gruppen zu schützen, die damit arbeiten - verstehen wir unter >Bewußtseinskontrolle< (engl. >mind control<) ein System von Einflüssen, mit dem die Identität des Individuums (seine Überzeugungen, sein Verhalten, Denken und Fühlen) zerbrochen und durch eine neue Identität ersetzt wird. In den meisten Fällen ist es eine neue Identität, gegen die sich die ursprüngliche entschieden wehren würde, wenn sie wüßte, was auf sie zukommt.
Ich befasse mich in diesem Buch mit den negativen Formen von Bewußtseinskontrolle.

Parsimony.22128
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LG

Geschrieben von X am 29. Dezember 2007 20:24:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von kohle am 28. Dezember 2007 15:41:22:

___________________________________________________________

WACHTTURM Seite 32:

MÖCHTEN SIE GERN BESUCHT WERDEN?

Auch in einer Welt voller Probleme kann man wahres Glück finden. Der Schlüssel dazu ist eine gute Bibelkenntnis. Aus der Bibel erfahren Sie, wer Gott ist, was es mit seinem Königreich auf sich hat und dass er mit der Menschheit Großes vorhat. Wenn Sie gern weitere Informationen hätten oder von jemandem besucht werden möchten, der Ihnen kostenlos die Bibel näherbringt, schreiben Sie bitte an Jehovas Zeugen, 65617 Selters oder an die nächstgelegene der auf Seite 2 angegebenen Adressen.

www.watchtower.org
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WACHTTURM 15.Dezember 2007 Seiten 11-18

Die Gottlosen haben allen Grund, den Tag der Finsternis, des Zorns, des Zornausbruchs, der Bedrängnis und der Verödung zu fürchten ...

Wären wir für den Tag Jehovas bereit, wenn er bereits morgen käme? ...

Von entscheidender Bedeutung ist, die Ermahnung des "treuen Sklaven" zu beherzigen ...

Die Nähe des Tages Jehovas sollte für uns ein Ansporn sein, regelmäßig die christlichen Zusammenkünfte zu besuchen ...

Für uns ist es heute unerlässlich, die Anleitung zu befolgen, die uns durch den "treuen und verständigen Sklaven" vermittelt wird. ...

Während der Ausbruch der großen Drangsal näher rückt, erhalten wir gegebenenfalls konkrete Anweisungen ...
___________________________________________________________

Auf die Frage, ob der WT auf freiheitliche Verantwortung hinaus möchte antwortete "kohle":

>Wenn WT ein Machtinstrument ist, dann nicht.<
Parsimony.25271
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Hallo kohle,

gestern habe ich dazuglernt:
lastfm.spiegel.de/music/Antony+and+the+Johnsons/+wiki
Antony war mir völlig unbekannt. Hat mir sehr gefallen.

http://www.youtube.com/watch?v=P6UzhAviXfs&feature=related

Außerdem fiel mir irgendwie Tori Amos dazu ein.
http://www.youtube.com/watch?v=pDlR4DURZhE

---

Lukas 19:27.

>Wer ist ,ICH' in diesem Vers? Der Fürst oder Jesus? Geht das eindeutig daraus hervor?<

Deine ursprüngliche Frage zu Vers 27:

>Wer sagt das? Jesus oder der Kaufmann?<
Parsimony.25209

;-), war also berechtigt.
Der Bibel nach erzählt Jesus ein Gleichnis in dem u.a. ein König spricht, was die dreifachen Anführungszeichen am Ende <<< verdeutlichen.
;-)

Vers 11

Jesus erzählte ...

Vers 12

Er sagte: >>Ein vornehmer Mann wollte in ein fernes Land reisen, um sich dort zum König über seine Landsleute einsetzen zu lassen. ...

Vers 26

Aber der König erwiderte: >Ich sage euch, ...

Vers 27

Bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!<<<

Im WTG-Lexikon habe ich zu diesem Gleichnis bemerkenswert wenig gefunden, warum wohl?

WTG-Buch: Einsichten über die heilige Schrift S.970:

Die Minen (Luk 19:11-27). Erzählt im Jahr 33 u.Z., als Jesus zum letzten Mal nach Jerusalem unterwegs war (Luk 19:1,28). Warum er dieses Gleichnis äußerte, geht aus dem Vers 11 hervor, wo es heißt: "Sie meinten, das Königreich Gottes werde sich augenblicklich zeigen."
Es war im Römischen Reich üblich, daß jemand von vornehmer Geburt nach Rom reiste, um Königsmacht zu erlangen. Das tat auch Archelaos, der Sohn von Herodes dem Großen, aber die Juden schickten eine fünfzigköpfige Gesandtschaft an den Hof des Augustus, die Klage gegen ihn vorbrachte, um seinem Machtstreben, wenn möglich, ein Ende zu setzen. Die Silberminen, von denen jeder Sklave eine bekam, entsprachen damals 88 Tagelöhnen und hätten heute einen Wert von 65.40 Dollar.

LG

Geschrieben von kohle am 06. Januar 2008 17:41:33:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von X am 29. Dezember 2007 20:24:

Hallo x,

irgendwann im letzten Jahr tauchte ich ab, jetzt bin ich wieder aufgetaucht.

>WACHTTURM Seite 32:
>MÖCHTEN SIE GERN BESUCHT WERDEN?
>Auch in einer Welt voller Probleme kann man wahres Glück finden. Der Schlüssel dazu ist eine gute Bibelkenntnis.

Der Schlüssel zum Glück liegt im Herzen. Damit lassen sich verschiedene Türen öffnen, z.B. der Zugang zur Bibel. Niemand findet den Schlüssel außerhalb von sich. Das ist ein schlimmer Irrtum unserer Zeit.

>Aus der Bibel erfahren Sie, wer Gott ist, was es mit seinem Königreich auf sich hat und dass er mit der Menschheit Großes vorhat. Wenn Sie gern weitere Informationen hätten oder von jemandem besucht werden möchten, der Ihnen kostenlos die Bibel näherbringt, schreiben Sie bitte an Jehovas Zeugen, 65617 Selters oder an die nächstgelegene der auf Seite 2 angegebenen Adressen.
www.watchtower.org

Dann mal zu
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>WACHTTURM 15.Dezember 2007 Seiten 11-18
>Die Gottlosen haben allen Grund, den Tag der Finsternis, des Zorns, des Zornausbruchs, der Bedrängnis und der Verödung zu fürchten ...

ja

>Wären wir für den Tag Jehovas bereit, wenn er bereits morgen käme? ...

Der Tag Jehovas kommt immer jetzt, nicht morgen oder gestern. Deshalb wird im Gleichnis mit den Jungfrauen und den Öl in den Lampen darauf hingewiesen, jederzeit bereit zu sein.

>Von entscheidender Bedeutung ist, die Ermahnung des "treuen Sklaven" zu beherzigen ...

wenn es so einen gibt, warum nicht.

>Die Nähe des Tages Jehovas sollte für uns ein Ansporn sein, regelmäßig die christlichen Zusammenkünfte zu besuchen ...

Das Zusammenfinden im gleicher Ausrichtung stärkt die Glaubenskraft

>Für uns ist es heute unerlässlich, die Anleitung zu befolgen, die uns durch den "treuen und verständigen Sklaven" vermittelt wird. ...

Er spricht aus der Mitte jedes Gemeindemitglieds in dessen Sprache. Er ist nicht mit dem Redner auf dem Podium zu verwechseln. Der ruft das Kraftfeld auf, welches die Athmosphäre reinigt. Das ist auch wichtig.

>Während der Ausbruch der großen Drangsal näher rückt, erhalten wir gegebenenfalls konkrete Anweisungen ...

Das gilt für jeden Menschen, seinen inneren Schlüssel anwendet, um wirklich zu leben.
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>Auf die Frage, ob der WT auf freiheitliche Verantwortung hinaus möchte antwortete "kohle":
>>Wenn WT ein Machtinstrument ist, dann nicht.<
Parsimony.25271

Diese Antwort gilt im Zusammenhang mit den darauf folgenden Erläuterungen.

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>gestern habe ich dazuglernt:
http://lastfm.spiegel.de/music/Antony+and+the+Johnsons/+wiki
>Antony war mir völlig unbekannt. Hat mir sehr gefallen.
http://www.youtube.com/watch?v=P6UzhAviXfs&feature=related
>Außerdem fiel mir irgendwie Tori Amos dazu ein.
http://www.youtube.com/watch?v=pDlR4DURZhE
---
>Lukas 19:27.
>>Wer ist ,ICH' in diesem Vers? Der Fürst oder Jesus? Geht das eindeutig daraus hervor?<
>Deine ursprüngliche Frage zu Vers 27:
>>>Wer sagt das? Jesus oder der Kaufmann?<
Parsimony.25209
>;-), war also berechtigt.
>Der Bibel nach erzählt Jesus ein Gleichnis in dem u.a. ein König spricht, was die dreifachen Anführungszeichen am Ende <<< verdeutlichen.
>;-)

>Vers 11
>Jesus erzählte ...
>Vers 12
>Er sagte: >>Ein vornehmer Mann wollte in ein fernes Land reisen, um sich dort zum König über seine >Landsleute einsetzen zu lassen. ...
>Vers 26
>Aber der König erwiderte: >Ich sage euch, ...
>Vers 27
>Bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder!<<<

In meiner Lutherbibel sind keine Ausrufungszeichen. D.h., in deiner Bibel hat sich der Übersetzer Gedanken gemacht. Aber wessen Rede schließen denn die drei Ausrufungszeichen ab?

>Im WTG-Lexikon habe ich zu diesem Gleichnis bemerkenswert wenig gefunden, warum wohl?
>WTG-Buch: Einsichten über die heilige Schrift S.970:
>Die Minen (Luk 19:11-27). Erzählt im Jahr 33 u.Z., als Jesus zum letzten Mal nach Jerusalem unterwegs war (Luk 19:1,28). Warum er dieses Gleichnis äußerte, geht aus dem Vers 11 hervor, wo es heißt: "Sie meinten, das Königreich Gottes werde sich augenblicklich zeigen."
>Es war im Römischen Reich üblich, daß jemand von vornehmer Geburt nach Rom reiste, um Königsmacht zu erlangen. Das tat auch Archelaos, der Sohn von Herodes dem Großen, aber die Juden schickten eine fünfzigköpfige Gesandtschaft an den Hof des Augustus, die Klage gegen ihn vorbrachte, um seinem Machtstreben, wenn möglich, ein Ende zu setzen. Die Silberminen, von denen jeder Sklave eine bekam, entsprachen damals 88 Tagelöhnen und hätten heute einen Wert von 65.40 Dollar.

Einer Antwort wird ausgewichen. Andere Christengruppen geben auch keine befriedigende Antwort. In den Texten von Nag Hamadi fand ich dieses Gleichnis bislang nicht. Theologen können den Sinn dieses Gleichnisses wohl nicht aus ihrem Verständnis heraus beantworten. Da ich mich eher gnostisch orientiere, fand ich zumindest für mich eine Antwort. Dabei ist es gleichgültig, ob Jesus oder sein Gleichnis-König die Worte spricht:
Auch in der Bhagavad-Gita fordert Krsna von seinem Eingeweihten Arjuna, dass dieser seiner Verwandschaft tötet. Das ist also noch herber. Gnostiker projizieren Bibelgleichnisse schweerpunktmäßig auf den Seelenzustand des Einzelnen, nicht auf soziale und gesellschaftliche Erfordernisse. Danach ist Jesus ein geistiger/seelischer Aspekt, der in uns wachsen, das Herz und den Verstand erobern soll. Unsere innereigne Veranlagung und unsere Gewohnheiten sind die größten (und einzigen) Feinde auf dem Weg zurück zu Gott. Sie müssen sterben, damit der andere in uns, Christus leben kann. Das ist das Opfer, welches wir zur Befreiung bringen müssen. Doch wir können die Ursachen unserer Erdgebundenheiten/Anhaftungen nicht auflösen. Wir können höchstens unterdrücken. Aber das bringt uns keinen Schritt weiter. Allein in der Ausrichtung auf den geistigen Christus (aus gnostischer Sicht) schwingen unserer Charakteristiken aus, so wir es denn auch wollen. Deshalb sagt Christus (oder der Gleichnis-König), „Bringt sie her und macht sie vor meinen Augen nieder".
Aber das ist eine Abwendung von der Gott-Projektion außerhalb von uns, stellt die Kirchenlehre in Frage und wird als Ketzerei verdrängt.

Alles gute

kohlchen

Geschrieben von X am 13. Januar 2008 23:12:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von kohle am 06. Januar 2008 17:41:33:

Hallo kohle!

>irgendwann im letzten Jahr tauchte ich ab, jetzt bin ich wieder aufgetaucht.<
Parsimony.25404

Das Abtauchen zum Jahreswechsel verstehe ich, wie sagtest du mal:

>In meinem Leben orientiere ich mich möglichst nach innen, an der Stille.<
Parsimony.25209

... und dann die Knallerei. ;-)

Erstmal Entschuldigung, für die späte Rückmeldung.
Mein Ziel ist, innerhalb einer Woche zu antworten.

Lukas 19:27:
Parsimony.25285

Ich schrieb, daß das WTG-Lexikon zur angesprochen Bibelstelle bemerkenswert wenig sagt, verbunden mit der Frage: "Warum wohl?"

Du schreibst:

>Einer Antwort wird ausgewichen.<
Parsimony.25404

So sehe ich das auch.
Besagtes Lexikon erhebt einen gewissen intellektuellen Anspruch.
Die Autoren sind in diesem Werk "behutsam", meine ich.
Details finden sich im WTG-Buch:

Der größte Mensch der je lebte Kap. 100
[die Interpretation der Autoren habe ich unterstrichen]

"Ein gewisser Mensch von vornehmer Geburt reiste in ein fernes Land, um Königsmacht für sich zu erlangen und zurückzukehren." Der "Mensch von vornehmer Geburt" ist Jesus, und das "ferne Land" ist der Himmel. ...

Als die Mine des bösen Sklaven dem ersten Sklaven übergeben wird, wendet jemand ein:

"Herr, er hat zehn Minen!"

Doch Jesus erwidert:

"Im übrigen, diese meine Feinde, die nicht wollen, daß ich König über sie werde: Bringt sie her, und schlachtet sie vor mir."

So lautet die Antwort von Zeugen Jehovas.
Ich bin mit Bibeltexten äußerst vorsichtig. Auf deine Frage wer das sagt, Jesus oder der König, könnte auch erwidert werden, daß Jesus selber nichts niedergeschrieben hat. Es verhält sich wie mit Buddha, Jesus werden Aussagen zugesprochen.
Ich bin deiner Meinung, es ist egal wer im Gleichnis spricht. Der Gedanke bleibt derselbe. Die Auslegung von Schriften ist schwierig, ich "stecke" zu wenig in der Materie. Anderen höre ich aber gern zu.

kohle, ich denke du hast es gelesen, möchte darauf zurückkommen:

Ist der WT auch der Meinung, daß es belanglos sei, wo etwa die Wahrheit noch am reinsten sich erkennen lasse?
Parsimony.25382 [ca. Mitte]

Eingebaut hatte ich einen von dir empfohlenen Link unter meiner Überschrift: "Hier las ich folgendes". Fallst du nochmal schauen möchtest.
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WACHTTURM vom 1.August 2001 Seiten: 15,16

14 Beachten wir die beiden Ausdrücke "Werke des Fleisches" und "Frucht des Geistes". "Werke" sind die Folge von Taten. Anders ausgedrückt: Die Dinge, die Paulus als die Werke des Fleisches aufzählte, sind entweder das Resultat bewußten Handelns, oder sie sind auf den Einfluß des gefallenen Fleisches zurückzuführen (Römer 1:24,28; 7:21-25). Der Ausdruck "Frucht des Geistes" deutet hingegen darauf hin, daß die angeführten Eigenschaften nicht aus einer sogenannten Charakterentwicklung oder Persönlichkeitsverbesserung resultieren, sondern auf das Einwirken des Geistes Gottes zurückzuführen sind. Wie ein Baum, der richtig gepflegt wird, Frucht trägt, so wird jemand, in dessen Leben der heilige Geist ungehindert wirkt, die Frucht des Geistes hervorbringen (Psalm 1:1-3).

14. Erkläre die beiden Ausdrücke "Werke des Fleisches" und "Frucht des Geistes".

15 Des weiteren sollten wir berücksichtigen, daß Paulus das Wort "Frucht" als Sammelbegriff für all die wünschenswerten Eigenschaften gebrauchte, die er erwähnte. Der Geist bringt nicht unterschiedliche Früchte hervor, unter denen wir eine bevorzugte auswählen könnten. Alle von Paulus aufgeführten Eigenschaften - Liebe, Freude, Frieden, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glaube, Milde und Selbstbeherrschung - sind gleich wichtig und ermöglichen zusammengenommen die christliche neue Persönlichkeit (Epheser 4:24; Kolosser 3:10). Sollten wir feststellen, daß auf Grund unserer Persönlichkeit und unserer Neigungen bestimmte dieser Eigenschaften bei uns stärker hervortreten als andere, kommt es also darauf an, allen von Paulus erwähnten Aspekten unsere Aufmerksamkeit zu schenken. Dadurch können wir in vollerem Maße eine Persönlichkeit erkennen lassen, wie Christus sie hat (1.Petrus 2:12,21).

15.Warum kommt es darauf an, allen Aspekten der "Frucht des Geistes" Aufmerksamkeit zu schenken?

16 Wichtig für uns ist in der von Paulus angestellten Erörterung, daß es bei unserem Streben nach christlicher Reife nicht darum geht, viel Erkenntnis und große Gelehrsamkeit zu erwerben, auch nicht darum, verfeinerte Wesenszüge zu entwickeln. Wir sollten in unserem Leben für ein ungehindertes Wirken des Geistes Gottes sorgen. In dem Maße, wie wir uns im Denken und Handeln von Gottes Geist leiten lassen, werden wir geistig reif. Wie können wir dieses Ziel erreichen? Wir müssen unser Herz und unseren Sinn dem Einfluß des Geistes Gottes öffnen. Dazu gehört, regelmäßig die christlichen Zusammenkünfte zu besuchen und sich daran zu beteiligen. Auch sollten wir regelmäßig Gottes Wort studieren, über das Gelernte nachsinnen und uns im Umgang mit anderen sowie bei unseren Entscheidungen von den Grundsätzen des Wortes Gottes leiten lassen. Dann wird unser Fortschritt bestimmt deutlich offenbar.

16. Was ist unser Ziel, wenn wir nach christlicher Reife streben, und wie können wir es erreichen?
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Steven Hassan S.118,119

Vielleicht die stärkste Überzeugungskraft geht von den anderen Sektenmitgliedern aus.

Wenn man ausschließlich von solchen Leuten umgeben ist, spielt die Gruppenpsychologie eine entscheidende Rolle beim Prozeß des Veränderns.

Der Prozeß der Veränderung beinhaltet jedoch vielmehr als Gehorsam gegenüber den Autoritätsfiguren einer Sekte. Dazu gehören auch zahlreiche >Austauschsitzungen< mit anderen Mitgliedern, bei denen es darum geht, frühere Sünden zu beichten, von jetzigen Erfolgen zu erzählen und das Gemeinschaftsgefühl zu fördern. Diese Gruppensitzungen sind ein sehr wirksames Mittel zur Erzeugung von Konformität, denn die Gruppe verstärkt bestimmte Verhaltensweisen durch Überschüttung mit Lob und Anerkennung, während sie nicht gruppenkonforme Gedanken und Handlungsweisen mit eisigem Schweigen bestraft.

Parsimony.22827
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LG

PS.
Solltest du etwas fragen, worauf ich nicht reagiere, erinnere mich ruhig, übersehe gern mal was.

Geschrieben von kohle am 14. Januar 2008 22:15:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von X am 13. Januar 2008 23:12:

hallo x,

danke für die Antwort

ich melde mich später

kohlchen

Geschrieben von gert am 28. Dezember 2007 19:29:45:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von kohle am 28. Dezember 2007 15:41:22:

Ich sehe inzwichen mehr und mehr, das WAHRE der Religionsgemeinschaften zusamenwachsen.
Auschlaggebend hierfür ist die Loslösung von weltlichen Hierachien, die einen Alleinerlösungsanspruch für sich einfordern.
Letztlich zeigt die Offenbarung des Johannes, (auch wenn man einzelne Bilder nicht versteht), diesen Ausblick und diese Zukunftsperspektive.
Denn schliesslich vereint Christus, oder das "Lamm" die wirklich an ihn Glaubenden, und diese folgen, dem Lamm, "wohin es auch geht".
Voraussetzung für so einen Akt, ist die "Versiegelung an der Stirne", oder anders ausgedrückt, die Unwirksamkeit irgendeiner Ideologie, oder Weltweisheit, die den wahrhaft Suchenden schliesslich die Wahrheit (in Teilen) erschliesst.---Tatsächlich sind alle Menschen, ob Buddisten, Christen, Mohammedaner, oder Heiden berufen, dem Lamm zu folgen.

Christus verkörpert
diese letzte "geistige Kirche", ohne weltliche Hierachien,oder weltliches materialistisches Erscheiungsbild, oder " mein Reich ist nicht von dieser Welt."
DAs "Himmelreich" eröffnet sich zunächst IN jedem Menschen, der nur aufrichtig die Wahrheit sucht.
Diese Wahrheit ist verschlüsselt überall in der Bibel zu finden . Richtig verstanden, sind die Unterchiede einer Wahrheitssuche, bei Esoterikern, Buddisten, oder anderen Relgionsgemeinschaften nicht so verschieden, wie es auf den ersten Blick anmuted. Nur die Wege dorthin sind verschieden.
Um aber zu erkennen, daß man Gott nur IN sich finden kann, muss man die Bibelstellen, die vom "Himmelreich" handeln nur mal gründlich und mit Verstand lesen.
Denn das "Himmelreich" kommt nicht mit äusserem Schaugepräge, sondern i n w e n d i g IM Menschen, usw.

Daraus folgt für die Zukunft: Jeder sein eigener Priester und Wahrheitssucher . Aber noch radikaler, als Luther es bis dahin erkannte. Luther konnte die "Hure Babylon" noch nicht als die Relgionsinstitution an sich erkennen, da er als Mönch, nicht die Absicht hatte, die gesamte Institution zu stürzen, er wollte sie vor allem reformieren.
Für eine Gläubigen heute bedeuted das, das er sich alle Wahrheit auf eigene Rechnung, Suche und Interessiertheit SELBST schaffen muss. Erwarted er eine Wahrheitsgabe von irgendeiner Institution, geht er automatisch in die Irre.
Oder: "Jeder unter seinem e i g e n e n Feigenbaum"
Heute gibt es keine Relgiongsgemeinschaft, die noch im wahren Glauben ist.
Denn die Kirchen haben Glauben und Tat getrennt.

Die TAT nach dem Wort der Evangelien ist der wahre Glaube.

Falschglaube ist es, die Bibel materiell, im Buchstabensinn auszulegen. Diese Ausegung ist "Satan", oder der Verkläger,
denn eine im Buchstabensinn ausgelegte Bibel ermöglicht Verfolgungen, Kriege, Feuer und Schwert, Mord, Totschlag,Richten, verdammen, allgemein den Kampf um Macht und Vorherrschaft, oder wie bei
Swedenborg.at definiert: "Harmageddon", als
B e w u s s t s e i n s z u s t a n d.

Die buchstäbliche Bibelauslegung ist definitiv falsch, da die Bibel ganz allgemein gesprochen, von "Bewusstsein", von Geist handelt.

Geschrieben von gert am 29. Dezember 2007 14:53:42:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von gert am 28. Dezember 2007 19:29:45:

eigentlich geht es auch darum, das Urchristentum wieder zu entdecken. Um aber zu verstehen, wie die Urchristen lebten, müsen wir uns auch ihre Sprache, das Umschreiben, und in Gleichnissen sprechen neu erarbeiten.
In "Mose" sind wahrscheinlich noch jede Menge Wahrheiten zu entdecken, wenn man die Bilderrsprache begreift, mit der Mose seine Wahrheit verhüllt dem Volk gab.
Die dreifache "Decke Mosis" hängt auch heute noch den Geistlichen, und den meisten Gläubigen vor den Augen.

J.Lorber, den ich sehr schätze, wie auch Swedenborgs Entsprechungslexikon, liefern einen Einstieg zum wahren Verständnis von Bibelstellen, und ihrem innewohnenden Sinn, sie sagen aber auch, solange Prister und Intitutionen der "WElt" dienen, solange wird diese Decke vor ihren Augen hängenbleiben.
Das gilt allerdings auch für sehr materialistisch eingstellte Gläubige.

Grüsse an einen Bruder im Geist.

Geschrieben von kohle am 29. Dezember 2007 18:06:50:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von gert am 29. Dezember 2007 14:53:42:

hallo Gert,

ich habe unten das geistige Werk von Joseph Schneiderfranken alias Bo Yin RA verlinkt. Mir bringt er die Sprache des Unaussprechlichen näher. Ich las bislang das Buch "Die königliche Kunst".Die Bücher sind freigegeben zum Download.

alles gute

kohlcehn

boyinr.knife.hl-users.com/Servers/pdfindex.html

Geschrieben von kohle am 28. Dezember 2007 21:52:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von gert am 28. Dezember 2007 19:29:45:

hallo Gert,

ich habe deinen Beitrag gerne gelesen. Es ist so vertraut und erinnert an die Ideen urchristlicher und gnostischer Texte. Ich kann da weiter nichts zu sagen, nur zustimmen. Das alles gilt auch für mich.

alles gute

kohlchen

Geschrieben von Andre am 16. Dezember 2007 13:19:35:

Als Antwort auf: Re: Zitat WACHTTURM: geschrieben von X am 15. Dezember 2007 22:59:

Die Argumentationsweise von Kohle erinnert mich stark an Gerichtsprozesse, wo dem Täter mehr Mitleid (schlimme Kindheit etc.) entgegengebracht wird, als dem Opfer. In Deutschland ist es immer noch so, dass einem Täter mehr psychologische Betreuung zukommt, als dem Opfer. Oft ist es sogar so, dass das Opfer völlig allein gelassen wird.

Wenn Kohle meint mit dem Feuer spielen zu können und zu müssen, soll er es eben tun. Er wird sich wohl kaum von dieser Warnung beeindrucken lassen oder sie mit weiteren Argmumenten in die Luft schlagen: "Kann jemand Feuer in seinem Busen tragen, ohne daß seine Kleider in Brand geraten?" (Sprüche 6:27)

Geschrieben von D. am 07. Dezember 2007 09:53:40:

Als Antwort auf: Re: Akzenta - Fortsetzung des Themas - geschrieben von Drahbeck am 01. November 2007 20:00:31:

Aus einer anderen (von der Akzenta selbst verfassten) Pressemeldung noch der ergänzende Hinweis;
„Das Gericht setzt die Hauptverhandlung am 12. 12. 2007 fort. Bis dahin muss über den Befangenheitsantrag entschieden sein."

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