Geschrieben von Drahbeck am 22. September 2007 06:09:18:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 15. 9. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 15. September 2007 01:34:

Einem „heissen innenpolitischen Eisen" in den USA, und man darf wohl noch hinzufügen, nicht „nur" dort, geht „Erwachet!" in seiner Ausgabe vom 22. 9. 1957 nach. Unter Zugrundelegung eines Artikels in der Zeitschrift „U.S.News & World Reports" wird das Thema „Bekenntnisschule" aufgegriffen. Und für Zeugen Jehovas Verhältnisse nicht unbedingt typisch; kann man nach der Lektüre sogar sagen. „Viel" auszusetzen, gibt es an diesem „Erwachet!"-Bericht nicht. Man könnte „fast" meinen, da einen „Verbündeten" zu der eigenen Auffassung dieses Thema betreffend zu haben. Aber eben nur „fast".

Es stellt sich doch namentlich die Frage: „Warum" argumentiert „Erwachet!" so? Nun, nicht zuletzt deshalb. Das Bekenntnisschulwesen kostet Geld, viel Geld. Ein nicht unwesentlicher Teil selbigen bleibt (zumindest in den USA. Weniger im Kirchenfilzstaat Bundesrepublik Deutschland), bei jenen Eltern „haften", die sich für diese Option entscheiden.

Es ist also im Falle WTG eher das Kosten-Nutzen-Denken, und nicht zuletzt auch die Gewissheit, auch ohne Bekenntnisschulen über wirksame Indoktrinationsmechanismen zu verfügen. Jedenfalls (in der Regel) wirksamere als die der religiösen Konkurrenz (den Islam vielleicht ausgenommen), die ihr Manko eben auch über den Weg von Bekenntnisschulen versucht wett zu machen.

Insofern sieht die WTG diesbezügliche Kontroversen eher gelassen, und stellt sich in Worten (wenn auch nicht sonderlich überzeugender Art), sogar auf die Seite der Gegner der Bekenntnisschulen. Wer hätte das eigentlich von dieser Totalitarismus-Organisation erwartet?!

Im konkreten Fall handelte es sich darum, dass im US-Staat Connecticut die Frage entbrannt war. Wie soll man es denn etwa mit den Kosten für Schulbusse halten, welche die weit verstreut wohnenden Kinder zum Besuch der Schule „aufsammelt"? Die dortigen Befürworter der Bekenntnisschule sagten: Das möge bitte schön der Staat bezahlen. Gegner hingegen sagten, wieso denn das? Es gibt das öffentliche Schulwesen, dass von den Steuergelder aller getragen wird. Wenn nun einige da eine „Extrawurst" gebraten haben möchten, dann müssen sie halt eben auch extra dafür bezahlen.

Namentlich die katholische Kirche ist in diesem US-Staat ein potenter Unterhalter von Bekenntnisschulen. Kommen die Befürworter der Bekenntnisschule mit ihrem Anliegen durch, wäre also in konkreto, die katholische Kirche, der besondere Nutznießer dessen. Das sieht auch die WTG so. Und da letzterer nun überhaupt nicht daran gelegen ist, der katholischen Kirche, irgendwelche Vorteile zu gewähren, ist ihre Haltung in dieser Frage bestimmt. Motivierend kommt dann noch hinzu, dass seitens der WTG ja der enorme Kostenaufwand für eigene Bekenntnisschulen gescheut wird.

Und in diesem „Erwachet!"-Artikel findet man sogar solche Sätze wie denn:

„Schließlich ist noch zu sagen, daß es nur der erste Schritt wäre. Wenn einer Bekenntnisschule Schulbusse zur Verfügung gestellt werden, haben auch alle anderen ein Anrecht darauf. Und wenn unentgeltliche Beförderung, warum nicht auch unentgeltlicher schulärztlicher Dienst? Und wie lange wird es dann noch dauern, bis die Steuerzahler auch für den Bau von Bekenntnisschulen und für deren Lehrkräfte, für den religiösen und den anderen Unterricht aufkommen müssen, was alles die Verfassung der Vereinigten Staaten, die die Trennung von Kirche und Staat vorschreibt, verletzt?"

Wie wahr, mag man dazu sogar sagen. Nur, wirkt dieses Votum aus dem Munde der WTG, dennoch nicht sonderlich überzeugend. Ihr agieren in diesen und ähnlichen Fragen ist von Zeit und Umständen abhängig. Man denke nur an die KdöR-Streit in Deutschland, und an die Hartnäckigkeit, mit der da die WTG agierte. Letzteres verwundert zwar nicht, darf aber trotzdem ausdrücklich betont werden.

Bezüglich geschichtlicher Hintergründe zur Haltung der WTG in dieser Konfessionsschulfrage: siehe auch (beiläufig darin mit erwähnt, mehr zum Ende des Textes. Etwa mit der Aussage:

„Weil so viele Kinder von öffentlichen Schulen verwiesen wurden, sind in unserm Lande an ein paar Orten Königreichschulen eröffnet worden. Viele haben schriftlich den Wunsch ausgedruckt, überall möchten Königreichsschulen eingerichtet werden. Das scheint jedoch nicht tunlich zu sein. Solche Schulen sind kostspielig und verschlingen viel Zeit, Mühe und Kraft; und es ist offenbar noch nicht an der Zeit, sich ganz auf diese Sache zu verlegen"):
Sie wollen keine Lispelheiligen sein

Geschrieben von Drahbeck am 01. Oktober 2007 12:01:20:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 22. 9. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. September 2007 06:09:18:

Unter der Überschrift „Der Protestantismus in doppelter Notlage" kann man im „Wachtturm" vom 1. 10. 1957 lesen:

„Im Hause des Protestantismus gibt es Zwillinge. Ihr Schreien kann man nun hören. Die Zwillinge, die in seiner Wiege liegen, Amerika und Europa, befinden sich beide in einer Notlage. In Amerika haben die Wehklagen gewisser Kirchenführer die religiöse Erweckung als hohl und leer entlarvt. „Zu viele Materialisten und solche, die nur Herzensfrieden suchen", so sagen Geistliche. ..."

Demgegenüber wird Europa als Kontrast dargestellt: Es gäbe Millionen „besonders unter den Industriearbeitern und den Jugendlichen, die den Krieg überlebt haben —, die den Kirchen gleichgültig gegenüberstehen, wenn sie sie nicht gar verachten."

Und das würde auch für europäische Länder gelten, welche bislang als „Bastionen" des Protestantismus gegolten hätten. Ein Buch des damaligen Herausgebers der Zeitschrift „The Christianty Century", Paul Hutchinson, hat offenbar auch die WTG zu dieser Reflexion veranlasst.

Der Artikel schliesst mit der Aussage:
„Der Redakteur einer führenden Zeitung in Stockholm sagte dem Verfasser: „In Schweden ist die Kirche nur noch ein ehrwürdiges altes Monument. Wir unterstützen sie aus historischen und sentimentalen Gründen. Aber sie spielt im schwedischen Leben keine wichtige Rolle mehr. Wenn Sie heutige Religion studieren möchten, dann gehen Sie in die Vereinigten Staaten zurück.
In den Vereinigten Staaten fuhren Kirchcnführer fort, ihre eigene mißliche Lage zu beklagen. Der presbyterianische Geistliche John E. Burkhart hat erklärt:
„Ein Großteil unserer heutigen Hochkonjunktur in der Religion ist weiter nichts als geistiges Asprin.
Es kostet nicht viel, bewirkt nicht viel schadet nicht viel und ist nicht viel wert."

Und um die rübergebrachte Tendenz noch zu verstärken, bringt die gleiche WT-Ausgabe noch einen „Die Ortskirche als Geselligkeitsverein" überschriebenen Artikel. Selbiges belegt die WTG faktisch mit einem Stigma. Dafür hat sie kein Verständnis, ist doch ihr Ziel eines vor allem:

„Die „Zitronen" auszupressen bis zum „letzten Tropfen" - bis zum „allerletzten Tropfen". Da sind dann in ihrer Lesart eben Tendenzen wie nur „Geselligkeitsvereine" unerwünscht.

Nun, wenn der „Wachtturm" solcherart von Voten zitiert, dann doch sicherlich nicht „interessenlos". Unausgesprochen, oder auch ausgesprochen, möchte man doch herüberbringen, man sei selber diesbezüglich besser daran. Welches „Rezept" man dazu verwendet, kann man dergleichen WT-Ausgabe entnehmen, etwa wenn denn deren Hauptstudien-Artikel titelt: „Warum Jehova die Erde entleert". Selbige These hat man dann ja auch etliche male bildlich dargestellt, etwa in dem ein Jahr später herausgekommenen Buch „Vom Verlorenen zum wiedererlangten Paradies".

In die Sprache der Neuzeit übersetzt, besagen die WT-Thesen nichts anderes als wie: Ihr Rezept heißt
Zuckerbrot und Peitsche!
Selbigem Rezeptes sollen sich ja noch einige andere bedienen, dass ist durchaus unstrittig. Aber eben auch, und das keineswegs an „letzter" Stelle, eben auch die WTG-Religion.

Geschichte ist kein statisches Element. Es gab und gibt Veränderungen. Diese Erkenntnis macht auch um die WTG-Religion keinen Bogen. Angesichts ihres Hauptelementes „Zuckerbrot und Peitsche" stellt sich allerdings doch die Frage, ob der Hohn mit dem sie da andere bedenkt, nicht eines Tages als Bumerang zu ihr zurückkehren wird.

„Geistiges Aspirin. Es kostet nicht viel, bewirkt nicht viel, schadet nicht viel und ist nicht viel wert".

Diese Charakterisierung werden wohl derzeit nur wenige so unterschreiben, die da eine WTG-Aspirin-Vergiftung bereits durchgemacht haben. Die werden wohl nicht der Versuchung entraten können, da weit drastischere Vokabeln zur Beschreibung vorzuziehen. Dies ist aus subjektiver Betroffenheit durchaus verständlich und nachvollziehbar. In objektiver Bewertung indes, kann man der WTG-Religion ihre eigenen Worte durchaus attestieren:
„ ... nicht viel wert."

Geschrieben von Drahbeck am 08. Oktober 2007 05:43:43:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 1. 10. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 01. Oktober 2007 12:01:20:

In der Rubrik „Personalien", brachte auch der „Spiegel" in der Ausgabe vom 27. 3. 1957. die nachfolgende Meldung:
„Ernst Oehme, 58, früher Landgerichtsdirektor und Vorsitzender der Strafkammer für politische Delikte in Magdeburg (Sowjetzone), inzwischen nach Westberlin übergesiedelt, wurde von der Vierten Großen Strafkammer des Landgerichts Westberlin wegen fortgesetzter Rechtsbeugung (in Magdeburg) zu zweieinhalb Jahren Zuchthaus und drei Jahren Ehrverlust verurteilt. Oehme hatte vor sechs Jahren als Sowjetzonen-Richter mehrere Mitglieder der Sekte „Zeugen Jehovas" lediglich wegen ihrer Sektenzugehörigkeit verurteilt, die teilweise das vom sowjetzonalen Staatsanwalt beantragte Strafmaß um vier Jahre überschritten. Später war Oehme in der Sowjetzone wegen aktiver und passiver Bestechung zu 30 Monaten verurteilt worden, von denen er 20 Monate verbüßt hatte, als er in Westberlin eintraf." (Ende der „Durchsage" im „Spiegel").

Schon die in diesem Text enthaltenen Vokabeln:
„(Sowjetzone) ... Sowjetzonen-Richter ... sowjetzonalen Staatsanwalt ... Sowjetzone" verdeutlichen die zeitgenössische Parteilichkeit. Wenn es denn mal eine Sowjetzone war, dann war das zum fraglichen Zeitpunkt sicherlich nicht mehr deren Selbstbezeichnung. Die massive Verwendung dieser Vokabel offenbart zugleich auch, was sie darstellt. Eine politische Kampfvokabel, welche durchaus den Tatbestand der Schmähkritik erfüllt.

Sicherlich war der „Spiegel" zeitgenössisch nicht der einzigste, dem man das anlasten kann. (Es war allgemeiner Usus in westlichen Gefilden). Indem diese betonte Parteilichkeit nachweisbar ist, stellt sich in der Tat die Frage nach den objektiven Rahmenbedingungen.

Lassen wir diese Frage einstweilen unbeantwortet.
Es wundert ja nun überhaupt nicht, dass auch die Zeugen Jehovas-Zeitschrift „Erwachet!" und zwar in ihrer Ausgabe vom 8. 10. 1957, auf diesen Fall zu sprechen kommen würde.

„Erwachet!" schreibt dazu:
„Richter, der Jehovas Zeugen verurteilte, wird selbst verurteilt.
Die Zeitung 'Enquirer' von Columbus (Georgia) brachte folgende Meldung der Associatde Press aus Berlin, datiert vom 14. März:
„Ein Gericht in Westberlin hat heute einen aus dem kommunistischen Ostdeutschland geflüchteten Richter wegen Gesetzesverdrehung in politischen Prozessen verurteilt. Ernst Oehme, 58jährig, ehemaliger Bezirksrichter von Magdeburg, erhielt zweieinhalb Jahre Gefängnis, weil er 18 Mitglieder der Zeugen Jehovas, einer religiösen Gruppe, zu insgesamt 119 Jahren Gefängnis verurteilt hatte. Das Westberliner Gericht sagte, daß Oehme die 18 Ostdeutschen in den Jahren 1950 und 1951 einsperren ließ, obwohl keine Beweise dafür vorlagen, daß sie eines Verbrechens schuldig waren. Öhme flüchtete nach Westberlin, nachdem er von seinen kommunistischen Vorgesetzten zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, weil sie einige seiner Urteile mißbilligten."

Aus diesen frühen Meldungen ist eines noch nicht ersichtlich. Es gab noch zwei Revisionsverhandlungen (also insgesamt drei Gerichtsverhandlungen in Sachen Oehme). Darüber erfährt man allerdings, auch später nichts, in „Erwachet!" oder anderen WTG-Publikationen. Wo man etwas darüber erfahren kann, ist in der Tat das einschlägige Buch des Herrn Dirksen, der verschiedentlich diesen Fall in einigen seiner Facetten beleuchtet.

Bevor auf Dirksen etwas eingegangen wird, sei aber auch zitiert, was letzterer als Endresümee in Sachen Oehme berichten muss:. Zitat Dirksen:

„Zur Frage, ob der Angeklagte auch bei der Leitung der Strafsache Recht gebeugt hatte, machte der B(undes)G(erichts)H(of) keine abschließenden Feststellungen, genausowenig zur Frage, ob die Voraussetzungen des Nötigungsnotstandes (§ 52 StGB) oder des Notstandes (§ 54 StGB) vorlagen. Zu einer weiteren Verhandlung in der Sache des Angeklagten Oehme vor dem Landgericht kam es allerdings nicht, so daß die grundsätzlichen Fragen in diesem Zusammenhang nicht abschließend geklärt wurden.
Bis zur Wiedervereinigung im Jahr 1990 sollte dies der einzige Fall bleiben, in dem sich der BGH grundsätzlich zur Rechtsbeugung in der DDR und auch zur Frage der Verurteilung der Zeugen Jehovas äußerte."

Dieses Votum kann man dann doch wohl nur so deuten, dass auch Dirksen über den Endausgang in Sachen Oehme, nicht sonderlich glücklich ist.

Auf die Kontroverse Oehme - Dirksen, wurde hier schon früher eingegangen, und zwar im Kontext des Falles K.... Die diesbezüglich relevante Aussage sei nochmals zitiert:
„Hans-Hermann Dirksen berichtet in seinem Buch "Keine Gnade den Feinden unserer Republik" auf Seite 493 auch in dürren Worten über ein Gerichtsverfahren, dass am 16. 1. 1951 am Landgericht Magdeburg gegen fünf Mitarbeiter des vormaligen Magdeburger WTG-Büros durchgeführt wurde. Einen der Angeklagten nennt er im Gegensatz zu anderen nur beim Familinennamen: K....

Lediglich aus dem Personenregister im Buchanhang kann man noch entnehmen, dass derjenige auch einen Vornamen hat. Ansonsten ist aber Dirksen keineswegs so schweigsam, was die Vornamen anderer Opfer des DDR-Regimes anbelangt.

Weiter weis Dirksen noch zu berichten:
"Oberrichter Oehme verurteilte sämtliche Angeklagten zu Freiheitsstrafen zwischen 6 und 8 Jahren Zuchthaus. Zusätzlich legte er die nach der Direktive 38 obligatorischen Sühnemaßnahmen auf 20 Jahre bis zu Lebenszeit fest ..."

Die eingangs geschilderte Distanziertheit des Dirksen, wird schon deutlicher, zieht man den weiteren Weg von K... mit in Betracht. Für die WTG und wohl auch für Dirksen gilt grundsätzlich die "Zweiklassen-Opfer-Theorie".
Die "Guten" wären demnach die, welche bei der WTG-Stange blieben. Auf wen das indes nicht zutrifft. Für den ist offenbar schon die Nennung des Vornamens, für die WTG-Apparatschichs "zuviel der Ehre".

Auch Hirch kommt nicht umhin, beispielsweise in seinem 2003er Buch (davor schon in einer unscheinbaren Fußnote in seinen 2001er Ausführungen), auf besagtem Erich K... zu sprechen zu kommen. Nach Hirch (2003 S. 369f.) waren einige CV-Mitarbeiter zu einer kirchlichen Tagung am 24. 4. 1987 nach Zwickau eingeladen worden.

"Auf dieser Synode hielt Dieter Pape einen langen zwölf DIN A 4seitigen Vortrag. Anwesend war auch der CV-Mitarbeiter Erich K... aus Leipzig. ... Die Botschaft war immer gleich: die einzelnen Zeugen Jehovas seien irregeführte, verblendete, gehorsame Glieder eines miliardenschweren US-amerikanischen Medienkonzerns mit einem 'juristisch abgesicherten Direktorium'. Dieses Direktorium ließe die 'Schafe zur Schlachtbank' gehen und halte sich selbst im Hintergrund. 'Der Einzelne mag recht haben, er zählt nicht, man geht über ihn hinweg, er wird zertreten.' Mit dem Endzeitglauben stehe und falle ein Zeuge Jehovas.
Die christliche Endzeitlehre nahm einen besonderen Platz in diesem Referat ein, um zu zeigen, daß die biblischen Voraussagen der WTG haltlos seien. Die sozialpolitische Einstellung der Zeugen Jehovas wurde den Zuhörern besonders vor Augen gehalten."

Dieses Referat nun, dass kann Hirch sich nicht verkneifen zu kommentieren, sei "diskretierend", was noch seine "zurückhaltendste" Wertung ist.
Wer indes sachbezogene Auseineinandersetzungen dazu, bei Hirch suchen sollte, sucht wieder einmal vergebens. Wie gehabt bei den WTG- Apparatschicks, mit ihrer ohne Zweifel
registrierbaren Schulung in der "Theokratischen Predigtdienstschule".

Nun kann es mit Sicherheit nicht darum gehen, die Zeugen Jehovas-Politik des DDR-Regimes „schönzureden". Die war mit Sicherheit genauso verfehlt, wie die Zeugen Jehovas-Politik des Naziregimes. Mögen es gewisse Kreise auch nicht gern hören. Eine Parallelität zwischen Rot und Braun (oder auch umgekehrt) ist durchaus gegeben. Allenfalls vermag man in Details Unterschiede zu benennen. Nicht jedoch im grundsätzlichen Totalitarismus-Ansatz.

Wenn also Oehme an den Pranger gestellt wird, dann hätte ich die Forderung. Man stelle an seine Seite (stellvertretend für andere mit) noch einen zweiten Richter an den Pranger.
Einen wesentlichen Unterschied gibt es allerdings zwischen beiden. Dieser zweite Richter, machte noch nach 1945 ungeschoren, weiter seine juristische Karriere. Er hatte eben das Glück, regional in jenen Gebieten zu leben, welche nach 1945 die Bundesrepublik Deutschland wurden. Mir ist nicht bekannt, dass Oehme etwa aus der alten BRD eigens in den Osten „umgezogen" wäre, um sich dort als „Blutrichter" zu profilieren. Umgekehrt wird doch ein Schuh daraus.

Ich hätte für Herrn Dirksen (als gestandener Jurist) eine Aufgaben-Empfehlung. Möge er doch bitte in dergleichen Ausführlichkeit, in der er den Fall Oehme abhandelt, noch eine parallele Abhandlung über den Richter Rolf Stödter machen.
Das Internet ist nicht statisch, sondern verändert sich. Das muss man auch im Falle Stödter registrieren. Zeitweilig war sein 1936 veröffentlichter Aufsatz: „Verfassungsproblematik und Rechtspraxis. Die Rechtsprechung zum Bibelforscherverbot" in der Zeitschrift „Archiv des öffentlichen Rechts". Neue Folge 27 Band 2 Heft (1936) S. 166 - 266 sogar im Internet zugänglich unter der URL.
http://docsrv2.digizeitschriften.de/no_cache/en/home/jkdigitools/loader/?tx_jkDigiTools_pi1%5BIDDOC%5D=34583&tx_jkDigiTools_pi1%5Bpp%5D=172
Ruft man selbige jetzt aber auf bekommt man als gewöhnlicher Sterblicher dort keinen Zugang mehr zu diesem Aufsatz. Dafür die lapidare Mitteilung:

„Kein Zugriff. Der Zugriff auf diesen Teil des Angebotes ist nur für Benutzer von Institutionen möglich, die unseren Sercice abonniert haben.
Sie besitzen nicht die erforderlichen Zugriffsrechte."

Nun ist diese Zeitschrift ja keineswegs als „entlegen" zu bezeichnen. Etliche wissenschaftliche Bibliotheken verfügen über sie. Unter anderem auch die Berliner Staatsbibliothek in deren Haus I (das ist jenes was zu Ostzeiten in Ostberlin ansässig war).
Schon damals wunderte ich mich. Angesichts der restriktiven Politik zu Ostzeiten. Nicht in die dortige berüchtigte „Abteilung für spezielle Forschungsliteratur" verbannt. Also relativ „freier" Zugang zu diesem Aufsatz. Insofern dürfte es für Herrn Dirksen sicherlich keine unüberwindbare Schwierigkeit sein, sich die Kenntnis dieses Aufsatzes zu verschaffen. Ich „warte" also auf sein Votum, wohl ahnend. Da werde ich wohl ziemlich lange warten müssen! Das ich da ziemlich lange (bis zum Sankt Nimmerleinstag warten muss), schließe ich auch aus seiner unerträglichen Verharmlosung der Rutherford'schen Obrigkeitslehre. In Theorie und Praxis, die man wohl zwangsläufig in diesem Kontext mit abhandeln müsste, und das ausführlichst).
Nochmals zusammengefasst. Es geht nicht darum dem Fall Oehme „schönzureden"

Eine Zusammenfassung dazu war auch in der Zeitschrift „Neue Juristische Wochenschrift" vom 20. 5. 1960 enthalten, die im nachfolgenden zitiert sei (Juristische Abkürzungen bleiben bei der Zitierung unergänzt. Juristen sind sie ohnenhin geläufig. Und für Nichtjuristen geht es nur um den wesentlichen Sachverhalt):
„Die 4. Gr. StrK. Des LG Berlin hatte den Angekl. wegen Rechtsbeugung in fünf Fällen nach den §§ 336, 359, 74 StGB verurteilt.
Der Angekl. war zur Tatzeit (18. 12. 1950 bis 29. 1. 1951) als Oberrichter der 6. (polit.) StrK. des LG Magdeburg.
Diese StrK. verurteilte am 18. 12. 1950 sowie am 23., 24. und 29. 1. 1951 in fünf Strafsachen insgesamt 18 Angehörige der „Zeugen Jehovas" wegen Spionage. Kriegshetze und Boykotthetze ... zu Zuchthausstrafen zwischen drei Jahren und sechs Monaten und zehn Jahren. Außerdem ordnete sie die Einziehung des Vermögens der damaligen Angekl. und Sühnemaßnahmen an.
Der Sen. hat das Urtl. auf die Rev. des Angekl. aufgehoben und die Sache an eine andere Strafkammer des LG zurückverwiesen. Nunmehr hat die 2 Gr. StrK. des LG Berlin nach Abtrennung der „restlichen Fälle" den Angekl. freigesprochen, soweit ihm Rechtsbeugung (§ 336 StGB) in Tateinheit mit Freiheitsberaubung zum Nachteil von sechs Angehörigen der „Zeugen Jehovas" zur Last gelegt wird, die in den drei Strafsachen verurteilt worden sind. Gegen dieses Urt. haben die StA und der Angekl. Rev. eingelegt.
Die StrK. hat Rechtsbeugung mit der Begründung verneint, dass der Angekl. in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Magdeburger StrK. kein unabhängiger Richter und daher kein Beamter i. S. des § 336 StGB gewesen sei. Das ist rechtsirrig.

Die Ausführungen des angef. Urt. zum Vorwurf der Freiheitsberaubung ergeben, daß der Angekl. nach seiner unwiderlegten Einlassung von der Richtigkeit der Feststellungen die die Magdeburger StrK. unter seinem Vorsitz getroffen hat, überzeugt war und daß die strafrechtlichen Folgen, die die Magdeburger StrK. aus den festgestellten Tatsachen hergeleitet hat, von seinem damaligen Standpunkt als Richter der SBZ aus gesehen Recht waren. Bei dieser Sachlage fehlte es dem Angekl. insoweit am Vorsatz der Rechtsbeugung.

Nach den Feststellungen des angef. Urt. war der Angekl. auf monatlichen Richterbesprechungen in H., an denen regelmäßig ein Vertreter der SED teilnahm, mit Nachdruck darauf hingewiesen worden, daß im Strafmaß das russische System anzuwenden sei, nach dem insbesondere bei politischen Straftaten empfindliche Strafen verhängt werden sollten, deren Härte später im Gnadenwege ausgeblichen werden könne. Bei den Besprechungen war auch daran erinnert worden, daß für die bisherige Übung der Gerichte, bei der Strafzumessung unter den Antrag des Staatsanwalts zu bleiben, grundsätzlich kein Raum mehr sei. Das Urt. stellt weiterhin fest, daß auf einer Richtertagung in H. Anfang Nov. 1950, bei der die gesellschaftliche Gefährlichkeit der „Zeugen Jehovas" Gegenstand eingehender Diskussion war, die Tendenz zutage getreten war, die Angehörigen dieser Sekte als Staatsfeinde streng zu bestrafen und sie auf diese Weise „unschädlich zu machen". Alles dies deutet darauf hin, daß die politischen Machthaber von den Gerichten erwarteten, daß sie in politischen Strafsachen, insbes. in Strafsachen gegen Angehörige der „Zeugen Jehovas", Strafen verhängten, die in einem unerträglichen Mißverhältnis zur Schwere der Tat und zur Schuld der Täter standen und bei denen es dann der Willkür der politischen Machthaber überlassen blieb, ob die Strafe in vollem Umfang vollstreckt oder im Gnadenwege auf ein erträgliohes Maß herabgesetzt würden. Dem entsprechen die Strafen, die die Magdeburger StrK. durch einstimmige Entscheidung gegen die oben genannten sechs Angehörigen der „Zeugen Jehovas" verhängt hat.

Der Angekl. hat nun allerdings geltend gemacht, er habe die Strafen für angemessen gehalten. Die StrK. hat diese Einlassung als nicht widerlegt angesehen. Das schließt jedoch bei der im übrigen gegebenen Sachlage den Vorsatz der Rechtsbeugung nicht ohne weiteres aus. Der Angekl. ist Volljurist, von dem erwartet werden kann, daß er ein Gefühl dafür hat, ob eine Strafe in unerträglichem Mißverhältnis zur Schwere der Tat und zur Schuld der Täters steht. Er hat der Erklärung, daß er die Strafen für angemessen gehalten gabe, hinzugefügt, daß er sich verpflichtet gefühlt habe, die „Zeugen Jehovas" als Staatsfeinde wegen ihrer Gefährlichkeit für die demokratische Ordnung hart zu bestrafen, weil dies der allgemeinen Tendenz entsprochen habe.

Der Angekl. hatte kurze Zeit vor der Verhandlung der hier in Rede stehenden Strafsachen den Unwillen des sowjetzonalen Justizministers in Berlin erregt, weil er einen Angehörigen der „Zeugen Jehovas" freigesprochen hatte. Eine Referentin des Justizministeriums hatte ihn aufgesucht und sich von ihm berichten lassen, wie es zu dem Freispruch gekommen sei. Das angef. Urt. stellt fest, das der Angekl. dies als eine Warnung aufgefaßt hatte. Es stellt weiterhin fest, daß der Angekl. nach der Verhandlung der hier in Rede stehenden Strafsachen begann, sich mit Fluchtgedanken zu befassen, weil ihm die politischen Strafsachen nicht mehr behagten.

Alle diese Umstände erwecken den Verdacht, daß der Angekl. unter dem Druck jener „Warnung" bei den Strafaussprüchen bewußt das Recht gebeugt hat, um der „allgemeinen Tendenz", d. h. dem Verlangen der politischen Machthaber zu genügen, die „Zeugen Jehovas" durch Strafen „unschädlich zu machen", die in einem unerträglichen Mißverhältnis zur Schwre der einzelnen Taten und zur Schuld der einzelnen Täter standen. Das angefochtene Urteil schließt diese Möglichkeit nicht aus. Ob der Angekl. bei der Leitung der Strafsachen Recht gebeugt hat, kann auf Grund der bisherigen Feststellungen nicht abschließend beurteilt werden. Das gleiche gilt für die Beantwortung der Frage, ob der Angekl. zur Tatzeit derart unter Druck stand, daß die Voraussetzungen des Nötigungsumstandes oder Notstands vorlagen."

Wie lässt die WTG durch ihr Sprachrohr Marley Cole in dessen Zeugen Jehovas bezüglichen ersten Buch verlautbaren.

„Die Zeugen Jehovas zitieren einen Ausspruch des Pastors der Ersten Baptistenkirche für den New Yorker Broadway und die 79. Straße, Dr. W. L. Pettingill: "Die heutige Schwäche der Kirche", erklärte er, "beruht zum großen Teil darauf, daß sie keine Verfolgung und Leiden mehr zu erdulden hat."

Dieses Votum erklärt dann wohl auch einiges im Tun und lassen der WTG!

von Drahbeck am 08. Oktober 2007 05:57:02:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 8. 10. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 08. Oktober 2007 05:43:43:

Ich habe dem Richter Stoedter schon früher bescheinigt, dass er von allen, die während der Nazizeit zum Zeugen Jehovas-Thema zeitgenössisch publizierten, (Jonak vielleicht ausgenommen), er mit der „gründlichste" (relativ) war. Siehe dazu Grenze überschritten
Eines kann man ihm sicherlich nicht unterstellen, das er etwa „mit Schaum vorm Maul agitieren" würde.

Wie nun reagiert etwa Detlef Garbe auf Stödter? Formuliert er einen Totalzerriss über selbigen?
Auch das kann man so nicht sagen. Garbe etwa erwähnt selbigen nur mehr beiläufig. Aber auch bei Garbe findet sich der Satz, dass Stödter hervorgehaben habe „daß die bayerische Staatsregierung gegen die IBV "auf Veranlassung" der NSDAP-Landtagsfraktion eingeschritten sei."
Dies will Garbe jedoch als „Überinterpretation" gedeutet wissen.

Wie auch immer, „Überinterpretation" oder nicht. Auch bei Stödter lässt sich der Hinweis eruieren auf Zitat, die „Bibelforscher-Zeitschrift 'Das Goldene Zeitalter',
Nr. 281 vom 1. Juni 1934."

Das war jene Ausgabe, die relativ umfänglich über die „Verfolgungen in Deutschland" berichtete. Dies war nicht der „erste" einschlägige Bericht im GZ. Herausragend auch der in der GZ-Ausgabe vom 1. 2. 1934, (auch bei Friedrich Zipfel dokumentiert), mit dem Artikel „Alltägliches aus Deutschland" worin den auch solche „flotte" Vokabeln vorkommen, wie „römische Gestapo" und ähnliches von dieser Güte. Es ist unzweifelhaft, wie denn die zeitgenössischen Schreiber des GZ, die Qualifizierung der Hitler'schen Gestapo als „römische Gestapo" verstanden wissen wollten. Als im „Dienste der katholischen Kirche stehend".

Selbst ein im tatsächlichen Dienste der Gestapo stehendes Publikationsorgan, nämlich das Schwarze Korps" kam bei solcherart Unterstellungen nicht darum herum fast buchstäblich „nach Luft zu japsen". Und Unterstellungen der Art, zurückzuweisen. Nun mag man Nachsicht für solcherart Vokabeln haben, und sie aus der zeitgenössischen Betroffenheit heraus erklären. Dennoch kommt man nicht umhin die zeitgenössische Lesart der damaligen Zeugen Jehovas-Gegner dazu, auch zur Kenntnis zu nehmen. Zusammenfassbar in einem Wort: „Hetze".

Wenn also das, was das GZ auf der Faktenebene berichtete, „Hetze" (in Anführunsstrichen) sei. Dann stellt sich doch die Frage. Was war eigentlich mit dem Wachtturm Nr. 7/1950".
Das war jene Ausgabe, welche über die Berliner Waldbühnenveranstaltung der Zeugen Jehovas des Jahres 1949 berichtete, mit dem markigen Slogan. Man fürchte die Kommunisten nicht. Und der rhetorischen Frage an letztere, ob selbige nun zu vollenden gedenken, was die Nazis begonnen hätten?

Es lässt sich nachweisen, das in den Ostdeutschen Zeugen Jehovas-Prozessen, verschiedentlich auch ausdrücklich auf den „Wachtturm" Nr. 7/1950 mit abgestellt wurde.

Nun hat der Richter Dr. Stödter in seinem veröffentlichten Zeugen Jehovas-Aufsatz, sich nicht auf die Niederungen solcher Vokabeln wie „römische Gestapo" eingelassen. Aber auch bei Stödter findet man durchaus eindeutige Sätze. Etwa den:

„ Die Prinzipien des bürgerlichen Rechtsstaats haben dem Gedanken der Volksgemeinschaft weichen müssen. Die Weimarer Verfassung hat damit ihre Legitimität verloren. Mit Recht hat daher vor allem das Urteil des Sondergerichts Darmstadt verschiedentlich eine scharfe Kritik erfahren."

Wer sich intensiver mit der Materie befasst weiß, dass jenes Darmstädter Urteil (das sogar Freisprüche von Zeugen Jehovas aussprach) eines war, auf welches die zeitgenössischen Zeugen Jehovas große Hoffnungen setzten. Sie instruierten die von ihnen benutzten Rechtsanwälte, jenes Urteil möglichst in den Rang eines Präzedenzfalles zu juridieren. Daraus wurde allerdings nichts. Denn wie auch Stödter rekapituliert, fand dieses Urteil scharfe Gegnerschaft, und er selbst (Stödter) sagt dazu „mit Recht".

Weiter kann man bei Stödter die Sätze lesen:
„Die Gemeinschaftswerte, die das staatliche Recht im Allgemeininteresse für wichtiger hält, genießen den Vorrang vor der Glaubensfreiheit. 'Staatsgesetz geht vor Religionsgebot', was auf Grund der allgemeinen Staatsgesetze als staatsfeindlich, ordnungswidrig, gemeinschädlich erscheint, kann sich nicht mit Hilfe des Mäntelchens religiöser Überzeugung behördlichen Zugriff entziehen. Die Bekenntnisfreiheit steht unter dem Vorbehalt des allgemeinen Gesetzes."

Nun stelle ich dazu mal die Frage, worin bestand da eigentlich der „Unterschied" in der Argumentation, wie sie etwa der Richter Oehme in Ostdeutschland gebrauchte? Ich kann da keinen nennenswerten Unterschied registrieren. Auch Oehme sagte in der Substanz nur ähnliches. Man kann noch weiter gehen und ausdrücklich erklären. Wenn es Zeit und Umstände so gefügt hätten, wären beide Richter kompatibel gewesen. Stödter hätte bequem auch die Rolle von Oehme in Ostdeutschland spielen können. Und umgekehrt, Oehme auch die Rolle von Stödter in der Nazizeit.

Beide Richter eint auch die grundsätzliche Einsicht, wie es Stödter formulierte:
„Auch im neuen Deutschland gibt es Religionsfreiheit. ... Die Glaubensfreiheit beruht im heutigen Staat allerdings nicht auf der Weimarer Verfassung. .... Im Interesse der politischen Einheit kann diese Garantie keine schrankenlose sein. Die Freiheit des Bekenntnisses endigt an den Grenzen, die der Staat zugunsten anderer völkischer Werte zu ziehen genötigt ist. ...
Zu ihnen gehört die Bibelforscherbewegung. Ihre Lehre und deren praktische Durchführung gefährden den Bestand des Staats und die Einheit des Volks. Das die Bibelforscher offenbar aus einem tragischen Konflikt heraus handeln, indem sie auf Befehl Gottes zu handeln vermeinen, kann an dieser Kennzeichnung nichts ändern."

Indem beide Richter sich als kompatibel erweisen, stellt sich doch die Frage, wie der Demokratiestaat Bundesrepublik Deutschland sich zu ihnen verhielt.
Die Antwort darauf ergab sich schon aus den vorangegangenen Ausführungen.
Der eine wurde an den Pranger gestellt; der andere konnte seine Karriere ungebrochen fortsetzen, als wäre nie etwas gewesen. Stoedter bekam zudem im Jahre 1979, anlässlich seines 70. Geburtrstages, eine eigene juristische Festschrift zugeeignet. Selbiges soll ja bei Honoratioren, nichts Ungewöhnliches sein. Seine 1936er Zeugen Jehovas-Ausführungen spielten für den Staat BRD offenbar nicht die geringste Rolle (negativer Art).

Auch solche „markigen" Sätze des Juristen Stoedter kann man in seinen Ausführungen lesen (ohne Anspruch auf „Vollständigkeit") wie zum Beispiel die;

„Den Hitler-Gruß können sie mit ihren Glauben ... nicht in Einklang bringen ...
Zu dieser Ansicht bekennen sich selbst solche Bibelforscher, die Beamte oder Staatsangestellte sind bzw. waren. Kein Mensch der Welt, behaupten sie weiter, könne sie jemals dazu bringen, Kriegsdienste zu leisten, zur Wahlurne zu gehen oder der irdischen Macht in irgendeiner Form mehr zu gehorchen als den göttlichen Instanzen...

Ergibt sich mit alter Deutlichkeit, daß die IBV nicht lediglich auf religiösem, sondern auch auf politischem Gebiet tätig wird. Dies Material ist zugleich die Einstellung der Bibelforscherbewegung zum nationalsozialistischen Deutschland zu erkennen. Hier wird der Pazifismus verherrlicht, der Heldentod fürs Vaterland verächtlich gemacht. ...
Auch die irdischen Machthaber, vor allem die deutsche Regierung, sollen unter teuflischem Einfluß stehen« „Hitler und sein Stab von Beamten",, heißt es in einem Aufsatz in den „Bibelstudien", stehen ohne Zweifel unter der Kontrolle der unsichtbaren Macht Satans ...

Die Weimarer Verfassung ist abgelöst. durch die Verfassung des völkischen Führerstaats. Daß deren Grundgedanken ausdrückliche schriftliche Festlegung zu einem großen Tel noch nicht gefunden haben, ändert an ihrer Existenz und Geltung nichts. Eine Reihe geschriebener völkischer Grundgesetze ist überdies bereits vorhanden. Im Programm der Bewegung besitzen wir einen Katechismus politischer Weltanschauung der Maßstab und Richtschnur bei der Entscheidung aller wesentlichen Fragen abgibt. Er ist integrierender Bestandteil der völkischen Verfassung geworden ..."

Solcherart von Voten sind in dem Staat Bundesrepublik Deutschland, besonders Karrierebegünstigend. Sagt indes ein Richter, in der Substanz ähnliches, lediglich mit dem Unterschied, dass anstelle eines braunen, ein roter Anstrich verwendet wird. Was dem dann blüht, darüber wurde vorstehend schon berichtet.

Geschrieben von Drahbeck am 15. Oktober 2007 06:39:33:

Als Antwort auf: Re: Exkurs Stoedter geschrieben von Drahbeck am 08. Oktober 2007 05:57:02:

Im „Wachtturm" vom 15. 10. 1957 gelesen:

„ ... Flugschriften flatterten vom Himmel hernieder. Eine Papierflut bedeckte das Gebiet der Kirche des Priesters Ascencio Ayala. Das Landvolk in der Umgebung der Stadt Ita (Paraguay) griff neugierig nach den Flugzetteln. ... Vom Pfarrer der Kirchengemeinde verfasst, lautete der Inhalt der Flugzettel wie folgt:

„Freitag, den 1. März 1957, werden sich alle katholischen Christen aus der Stadt und den Bezirken um 17.30 Uhr vor der Kirche versammeln ... Um 18.30 Uhr findet eine überwältigende Kundgebung der Katholiken gegen 'Jehovas (falsche) Zeugen' statt. Die protestantischen Ketzer haben kein Recht, irgendeine Versammlung in Ita abzuhalten."

Lange bevor jedoch diese Flugzettel auf Anstiften des Pfarrers vom Himmel herabflatterten, hatten Jehovas Zeugen gesetzmäßige Vorkehrungen für eine christliche Tagung in Ita getroffen, in einer Stadt, die über 50 km von Asuncion, der Hauptstadt Paraguays entfernt liegt. ...
Die Stadtbehörden von Ita hatten eingewilligt, und das Polizeihauptquartier in Asuncion hatte die Erlaubnis zur Versammlung erteilt. Alles war legal geregelt gewesen. Jehovas Zeugen hatten in der Tat ein Recht, sich in Ita zu versammeln.

Die Zeugen begannen aus vielen Gemeinden zu ihrer Versammlung in Ita einzutreffen. Die Nachricht von der gehässigen Aktion des Pfarrers veranlaßte die christliche Gruppe, ihre Zusammenkunft im Heim eines der Zeugen abzuhalten, das sonst der Ortsversammlung als Königreichssaal dient. Die Versammlung begann mit einer Zusammenkunft, durch die die Zeugen im Predigen der guten Botschaft von Gottes Königreich tüchtiger gemacht werden sollten.

Zwei Häuserblocks entfernt hatte sich eine Menge von über tausend Personen vor der Kirche versammelt. Der Pfarrer trat heraus und übernahm die Führung der Herde. Seine Ansprache begann mit einer Tirade, und sie wurde zu einer zündenden Rede, durch die die Pöbelrotte aufgehetzt wurde, an den versammelten Zeugen Gewalttaten zu begehen.

Während der Priester sprach, wurde die Menge von Minute zu Minute aufgeregter. In diesem Augenblick näherte sich Solano Gamarra, ein Leutnant der paraguayischen Luftstreitmacht, der außer Dienst war, dem Priester Ayala. Erkennend, daß der Priester die Sache leitete, suchte er ihn zu beruhigen.

Auch sprach er mit den Helfershelfern des Priesters und hoffte dadurch eine Pöbelaktion zu verhindern. Aber der Rat des Offiziers der Luftstreitmacht war nicht erwünscht. Ein Priester, ein Kollege Ayalas, wurde so erregt, daß er dem Leutnant einen Schlag versetzte, wodurch seine Lippe verletzt wurde. Durch dieses priesterliche Beispiel angespornt, geriet die Rotte in Aufregung. Sie stürmte vorwärts, packte den Beamten der Luftstreitmacht, Schlug ihn und brachte ihm am Schädel klaffende Wunden bei. Sie riß ihm das Hemd vom Rücken und zog es an einem Pfahl hoch, um es zu verbrennen. Ohne Hemd floh Gamarra um seines Lebens willen.

Die Rotte war nun zum unvernünftig tobenden Mob geworden. Einige riefen: „Abajo Jehova!" (Nieder mit Jehova!) Andere schrien; „Muera Jehova!" (Stirb Jehova!) Die wahnsinnig gewordene Menge wogte dem Königreichssaal entgegen. Sie war bis auf nahezu 200 Personen angeschwollen. Gleich einem Rudel wilder Tiere drang sie gegen die 60 friedliebenden christlichen Zeugen Jehovas voran. Während die Rotte gegen den Saal stürmte, löste sich der leichte Polizeischutz auf. Innerhalb des Saales verlief alles programmgemäß. Während der Versammlung tobte die Rotte draußen und brach immer wieder in gemeine Rufe aus. Der Königreichssaal war nun von einem ungestümen Menschenmeer umgeben. Um die Meuterer am Eindringen zu hindern, hatten die christlichen Prediger die Türen von innen verriegelt, und sie setzten ihre Versammlung fort. ...

Der Pöbel machte wiederholt Versuche, in den Saal einzubrechen. Es gelang ihm aber nicht. Er begann, sich in kleine Gruppen aufzulösen, die sich fast die ganze Nacht in der Nachbarschaft aufhielten, als ob sie auf irgendein unvorsichtig heraustretendes Opfer lauerten. Schließlich bezog die Wache wieder ihren Posten vor dem Eingang. Sie ließ keinen hinaus, hätte aber dem Mob den Zutritt nicht verwehrt. ... Die ... Zeugen Jehovas blieben über Nacht drinnen.

Am nächsten Morgen hatte die Nachricht Asuncion erreicht. Die Polizei bestätigte von neuem das Recht der Zeugen Jehovas sich in den vertraglich gemieteten Anlagen ... zu versammeln, aber sie erklärte, der Schutz müsse vom comisario, dem lokalen Polizeibeamten, ausgehen. Als sich die Zeugen an diese Amtsperson wandten, erklärte er, sie seien nicht gewappnet der Lage Herr zu werden.

Später unterrichtete er die Zeugen, die Versammlung sei durch das Polizeihauptquartier von Asuncion aufgehoben worden, und man habe Nachricht erhalten, die Rotte plane, auch an diesem Abend wiederzukommen. Darauf wurde Versammlung in das Hauptquartier der Zeugen Jehovas nach Asuncion verlegt. Die Versammlungsbesucher mieteten einen Bus verließen die Stadt, wobei sie fröhliche Lieder sangen, auch als sie an der katholischen Kirche vorbeifuhren. ..."

Geschrieben von Drahbeck am 23. September 2007 07:40:12:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 15. 9. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 16. September 2007 07:01:48:

Zeitgenössischen Brennpunkten der Weltpolitik begegnet man ein mass in der Berichterstattung des "Erwachet!", so dass man sich teilweise schon fast fragen kann:
Was liest man da eigentlich? Die Zeitschrift einer Religionsgemeinschaft?
Oder ein Poltikmagazin etwa im Stile des "Spiegels"?!

Einen wesentlichen Unterschied gibt es allerdings. Bemühen sich Politikmagazine zwar auch offenkundige Missverhältnisse beim Namen zu benennen, so lassen sie es doch (meistens - nicht immer) nicht dabei bewenden. Ein verantwortungsbewusster Journalist müht sich schon darum, auch denkbare Alternativen mit in den Diskussions-Diskurs einzubringen.
Nun kann man "Erwachet!" nicht aus Prinzip unterstellen, vollkommen auf das aufzeigen von Alternativen zu verzichten. Was als Vorwurf sich hingegen weit besser eignet, ist die Feststellung: "Erwachet!" bietet nur eine 0.8.15 "Lösung" die in Wahrheit keine Lösung ist. De facto sind auch nach den "Erwachet"-Ausführungen keinerlei realistische Lösungsansätze in Sicht, indem alles auf eines hinausläuft.

Der "große Zampano" namens Gott soll es richten. Bis der indes aus seinem nie endenden "Mittagsschlaf" erwacht. Bis dahin haben sich die realen Probleme schon dadurch überholt, dass sie durch neue, zusätzliche Probleme, in den Status des "alten Eisens" versetzt wurden.

Nun hatte "Erwachet!" im Jahre 1947 schon diverse "heiße Eisen" angesprochen. Egal ob man jetzt China, Indien oder anderes mehr nennt. Auch die "Erwachet!"-Ausgabe vom 22. 9. 1947 spricht wieder ein weiteres solches heißes Eisen an, namens Palästina. Was die eigentliche dabei vorgenommene Faktenvermittlung anbelangt, gibt es eigentlich wenig zu kritisieren. Das könnte der Tendenz nach ebenso im "Spiegel" (Deutschland) oder "Times" (USA) oder vergleichbare Magazine stehen. Was zu kritisieren wäre, wurde bereits genannt. Der vorgebliche von den Zeugen offerierte "Ausweg", namens Gott.

Vielleicht muss man aber im Falle des Palästina-Artikels aber doch noch einen zusätzlichen Kritikpunkt nennen. Und der wäre, das totale Verschweigen dessen, dass es die Russell'sche WTG gewesen ist, die dereinst glühender Verfechter des Zionismus war. Zu einer Zeit, wo das auf sonstiger religiöser Seite, keineswegs gang und gäbe war. Rutherford dann hat, auch erst kurz vor Beginn der Naziherrschaft (böse Zungen meine gar, als Morgengabe an die), diese religiöse Zionismusbegünstigung gekippt und ist in den Chor der sonstigen religiösen Antisemiten mit eingestiegen. Klar zu differenzieren ist dabei allerdings zwischen Rassenantisemitismus, den die Nazis vertraten (und der den Zeugen Jehovas zu allen Zeiten fremd war und ist). Und eben religiösen Antisemitismus, der in der Tat eine lange Geschichte bis zur Gegenwart hat, wovon übrigens auch der fragliche "Erwachet!"-Artikel kündet.

Gekürzt um jene Passagen ("Gott soll es richten") sei dieser Artikel mal etwas näher vorgestellt. Das die Problematik die er behandelt, noch heute akut ist, weiß ja fast jedes Schulkind. Und es wurde schon gesagt. Soweit es um die eigentliche Faktenbeschreibung geht, könnten die dortigen Ausführungen fast ebenso auch im "Spiegel" und ähnlichen Magazinen gestanden haben.

Nun aber zu den angekündigten Artikel-Auszügen:
Die Wiederherstellung des Friedens in Palästina ist nicht mehr nur eine jüdische, arabische oder britische Angelegenheit, sondern beschäftigt die ganze Welt. Noch bevor das Palästina-Problem Gegenstand der Beratungen der Organisation der Vereinigten Nationen wurde, hatte es sich selbst vor das Forum der Öffentlichkeit gedrängt und zu den heftigsten Diskussionen seit der Beendigung der europäischen Feindseligkeiten Anlaß gegeben. Woche für Woche brachten die Zeitungen lange Artikel, die der Besprechung dieser Frage von verschiedenen Gesichtspunkten aus gewidmet waren.
Alltäglich wurde eine bewegte Propaganda mit Berichten über Totschlägereien, Entführungen, Prügeleien, Hinrichtungen und Bombenanschlägen in diesem unheiligen Lande durchsetzt.

Jahrhundertelang befand sich Palästina unter türkischer Herrschaft, bis es der Völkerbund nach dem ersten Weltkriege zu einem britischen Mandatsgebiet erklärte. Von dieser Zeit an haben die Unruhen in diesem Lande ständig zugenommen. Die britische Herrschaft liegt in den Händen eines Hohen Kommissars, der mit jüdischen und arabischen Vertretern über innere Angelegenheiten zu verhandeln hat. Im Jahre 1929 anerkannte der Völkerbund die Jewish Agency als Vertreterin der jüdischen Interessen. Dieser aus 90 Mitgliedern bestehende Exekutivausschuß wurde von dem Weltbund der Zionisten als dessen Nebenstelle gewählt, während der 43 Mitglieder umfassende Vaad Leumi oder Nationalrat von den in Palästina ansäßigen Juden gebildet wurde. Außer diesen beiden "offiziellen" Instanzen gibt es noch andere, die mit lauter Stimme den Juden gegenüber dem Hohen Kommissar mit "Rat" zur Seite stehen: die jüdische Widerstandsbewegung, genannt Hagana, und die zwei extremen Parteien, Irgun Zvai Leumi und der Sterntrupp.

Die Araber waren viele Jahre lang durch den Großmufti von Jerusalem Haj Amin el Hussein, vertreten, doch seit einiger Zeit ist der Hohe Arabische Ausschuß das Sprachrohr der Araber. Haj Amins Anhänger sind unterirdisch tätig und als die Arabische Najada bekannt.

Als die Engländer das Mandat über Palästina übernahmen, gab es dort auf jeden Juden sieben oder acht Araber. Die seitdem unter der Leitung der Zionistenorganisation erfolgte Einwanderung erhöhte die Zahl der Juden auf ein Drittel der Gesamtbevölkerung. Die Araber gerieten darüber in Aufregung; blutige Aufstände brachen immer wieder aus, die Tausenden von Juden und Arabern das Leben kosteten. Als die "Polizeigewalt" befanden sich die Engländer inmitten dieses Kampfes.
Die Jewish Agency forderte ein Mitspracherecht nicht nur in Sozial-, Erziehungs- und Wirtschaftsangelegenheiten, sondern auch in der Frage der jüdischen Einwanderung. Die Araber dagegen übten einen immer stärkeren Druck aus und zwangen die Engländer, die Einwanderung einzuschränken.

Im Jahre 1939 setzten die Engländer eine fünfjährige Einwanderungsquote von 75.000 Juden fest und versprachen dem Lande die Selbstverwaltung innerhalb zehn Jahren. Durch den Ausbruch des Krieges erlitt die Selbstverwaltung einen Aufschub, nicht aber die Frage der Einwanderung. Am l. April 1944 sah sich die englische Regierung veranlaßt, in dieser Angelegenheit ein Weißbuch herauszugeben. Mit dem Einstellen der Feindseligkeiten im Jahre 1945 entbrannte der Streit wegen der Einwanderung von neuem, und seitdem mußte die britische Diplomatie ihre ganze Kunst in die Waagschale werfen, um nicht das ganze Land gleich einem großen Pulverfaß auffliegen zu lassen.

Die Ausrottung von Millionen Juden in Europa durch Hitlers Horden und die Nachkriegspogrome in katholischen Ländern wie Polen gossen Öl in Palästinas Feuer. Vom Mitgefühl getrieben, trat Präsident Truman am 31. August 1945 für die Zulassung von weiteren 100.000 Juden zur Einwanderung nach Palästina ein. Doch anstatt dieses Problem der Lösung näherzubringen, entfachte Trumans Appell das Feuer noch mehr.

Der Widerstand schwoll von neuem an. Eine nach Palästina entsandte anglo-amerikanische Studienkommission berichtete im Frühjahr 1946, daß nicht allein 100.000 Juden die Einwanderung erlaubt, sondern außerdem das Land in ein jüdisches und arabisches Gebiet aufgeteilt werden sollte. Großbritannien weigerte sich, die Einwanderungsbeschränkung aufzuheben, solange die Vereinigten Staaten keine militärische Hilfe gewähren, was diese wiederum ablehnten. Inzwischen nahmen die Gewaltakte der jüdischen Untergrundbewegung zu.

Am 22. Juli 1946 sprengten Irgun-Extremisten das König-David-Hotel in Jerusalem, das Hauptquartier der englischen Armee, in die Luft. Die Opfer dieses Anschlages waren 79 Tote und 29 Vermißte. Zwanzigtausend britische Soldaten griffen darauf Tel Aviv an und erbeuteten Waffendepots, die in den großen Synagogen versteckt waren. Am 11. August begannen die Engländer gegen alle jene vorzugehen, die über die monatliche Quote von 1.500 hinaus "illegal" nach Palästina gekommen waren. 'Flammenwerfer und Tränengas wurden in Haifa gegen jene angewandt, die sich einer Überführung nach Cypern widersetzten.

Als am 9. September eine englisch-jüdisch-arabische Konferenz in London einberufen wurde, um die Schwierigkeiten in Palästina zu lösen, boykottierten sowohl die Juden als auch die Araber die Beratungen, weil ihre Bedingungen nicht erfüllt wurden. Während der ersten Woche lieferten die Terrorakte in Palästina den Zeitungen größere Schlagzeilen als die Londoner Konferenz. In der zweiten Woche herrschte an der Konferenz eine Atmosphäre großer Niedergeschlagenheit. In der dritten Woche geriet man in eine Sackgasse, und schließlich mußten die Beratungen am 2. Oktober, zuerst bis zum 16. Dezember und dann um einen weiteren Monat, vertagt werden. Auch die im Dezember 1946 nach Basel einberufene Versammlung des Weltzionistenkongresses brachte sehr wenig zustande.

Als im Januar dieses Jahres die englisch-jüdisch-arabische Konferenz in London wieder zusammentrat, um die Bildung zweier halbautonomer Staaten in Palästina zu besprechen, kamen die Terrorakte wieder zum Ausbruch. Diesmal bestand jedoch im britischen Kabinett Uneinigkeit über die weiter zu unternehmenden Schritte. Ein jüdischer Jüngling, der eine Bank in Jaffa beraubt hatte, erhielt 18 Peitschenhiebe und wurde zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. Als Vergeltung wurden drei englische Soldaten und ein Major entführt, denen ebenfalls 18 Peitschenhiebe verabfolgt wurden. Die aufgebrachte englische Öffentlichkeit verlangte, daß England entweder gegen die Juden und Araber streng vorgehen oder sich aus Palästina zurückziehen und das Mandat an die UNO zurückgeben sollte. Weitere Gewaltakte folgten.

Gegen Ende Januar schien die englische Zurückhaltung ihre Grenzen erreicht zu haben. Der Hohe Kommissar von Palästina ordnete an, die Bahn zum Handeln freizumachen. Zweitausend englische Familien erhielten Anweisung, das Land zu verlassen. Im englischen Unterhaus kam es zu einer erregten Debatte, in der Churchill das durch die britische Politik in Palästina verursachte Blutvergießen, den Haß, die Unruhen und die Ausgaben "bedauerte". Eine große Spannung trat ein. Was wird Großbritannien tun? Wird es etwa das Standrecht verhängen? Am 18. Februar wurde schließlich im Unterhaus bekanntgegeben, daß, nachdem alle Möglichkeiten und alle diplomatischen Mittel erschöpft wurden, ohne daß es gelungen wäre, in Palästina den Frieden herzustellen, der Beschluß gefaßt worden sei, die ganze Angelegenheit der UNO zur Entscheidung vorzulegen. Am 25. Februar erklärte Bevin, dieser Beschluß sei erforderlich gewesen, da Trumans Forderung, 100.000 Juden die Einwanderung zu genehmigen, eine freundschaftliche Lösung dieses Problems zum Scheitern gebracht habe, gerade als Großbritannien nahe dabei war, mit den Zionisten zu einer Einigung zu kommen.

In bezug auf das Palästina-Problem gibt es drei verschiedene Gesichtspunkte. Die englischen Vorschläge werden von den Juden und Arabern abgelehnt. Die jüdischen Auffassungen werden von den Arabern und Engländern nicht anerkannt. Die arabischen Ansprüche werden von den Engländern und Juden verworfen. Man drehte sich so lange im Kreise herum, bis der ganze Fall den "Friedensstiftern" der UNO in die Hände gelegt wurde.

Wie alle anderen Nationen dieser alten Welt hat Großbritannien vor allem seine eigenen selbstsüchtigen Interessen im Auge. Mit diesem Maßstab mißt es alle hinsichtlich Palästina gemachten Vorschläge. Die politische und wirtschaftliche Stellung des britischen Imperiums ist nicht stärker als die seines schwächsten Gliedes. Um daher im Fernen Osten seine Machtposition aufrecht zu erhalten, muß es seine starken militärischen Stützpunkte im Mittleren Osten für Operationen zu Lande, zu Wasser und in der Luft seiner ganzen "Lebensader" entlang beibehalten. Großbritannien will sich sichern, daß der Ölstrom aus dem Irak weiterhin die englischen Schiffe erreicht, anstatt in das öldurstige Rußland gepumpt zu werden. Als die beste Sicherung betrachtet es eine feste militärische Position im Mittleren Osten.

Großbritannien ist nicht mehr imstande, seine Kolonialpolitik im Sinne von "teilen und herrschen" fortzusetzen, und daher macht es viele Kompromisse und Zugeständnisse, indem es so viel wie möglich festzuhalten sucht und so wenig wie möglich zu geben bereit ist. Es ist bereit, einen Bund zu schaffen, bestehend aus einem jüdischen und arabischen Staat, oder Palästina zu einem Dominion gleich Kanada oder Australien zu machen. In beiden Fällen jedoch wünscht es, seine strategischen Stützpunkte beizubehalten, um die beherrschende Macht in diesem Teil der Welt zu bleiben.

Da Großbritanniens Armee von 100.000 Mann nicht genügt, um seinen Entscheidungen Nachdruck zu verleihen, befolgt es eine Politik der doppelten Versöhnung. In seinem Vorgehen gegen die jüdischen Terroristen, die Aufruhr und Gewalttat hervorrufen, ist es einerseits zurückhaltend in der Hinrichtung der Missetäter, und anderseits ist es bemüht, den Arabern keinen Anstoß zu geben.

Die jüdische Einwanderung ist der wunde Punkt, und in dieser Beziehung sucht England die Araber zu besänftigen und versöhnlich zu stimmen, indem es die Einwanderung auf ein Minimum beschränkt. Mit anderen Worten: Großbritannien sagt den Juden, wie entgegenkommend es ihnen gegenüber war, indem es die jüdische Bevölkerung Palästinas von 80.000 Personen im Jahre 1922 bis zur jetzigen Zahl von 600.000 ansteigen ließ. Wenn es verfehlt alle Bestimmungen des Mandats zu erfüllen, so sei dies auf die in diesem Lande bestehenden Verhältnisse zurückzuführen, auf die es keinen Einfluß habe. Wenn es in der Frage der Einwanderung sein Verhältnis zu den Juden einer Spannung aussetzt, so geschieht es wiederum, um die Freundschaft der 400.000.000 Mohammedaner nicht zu verlieren, und sie davon zurückzuhalten, in die russische Einflusssphäre zu kommen.

Die Araber vertreten in der Palästinafrage einen Großbritanniens Auffassung entgegengesetzten Standpunkt, und es muß gesagt werden, daß sie beharrlich auf ihren Forderungen bestehen. Die Araber sagen, daß sie nicht gegen eine demokratische Regierungsform in Palästina seien, im Gegenteil, auch ihre Ziele und Bestrebungen seien darauf gerichtet, daß Palästina ein demokratisches Regime erhalte. Da sie jedoch die Mehrheit bilden, sollte Palästina ein arabischer Staat gleich Ägypten, Saud-Arabien, Jemen, Transjordanien, Syrien und dem Irak werden. Für eine solche Lösung treten auch die 33.000.000 Araber in diesen Ländern ein.

Sollte sich dieser arabische Wunschtraum erfüllen, dann müßte die jüdische Einwanderung vollständig eingestellt werden. Vor achtundzwanzig Jahren war das Verhältnis der Araber zu den Juden 8 zu l; jetzt ist es nur noch 2 zu l. Aus diesem Grunde haben sich die Araber sowohl der Einwanderung von 100.000 Juden als auch der Monatsquote von 1500 Einwanderern widersetzt. Sie betrachten die Judeneinwanderung als einen Keil, der in das Herz der Araberwelt getrieben wird. Sie verlangen auch den Abzug der Briten aus Palästina. Sie behaupten, die Juden seien die Unruhestifter im Lande, und wenn die Engländer nicht imstande seien, die Unruhen beizulegen, dann sollen sie das den Arabern überlassen.

Die Araber machen geltend, daß Palästina denen gehöre, die dort geboren sind. Sie berufen sich dabei auf Abraham Lincoln. Während sie die einheimischen Juden nicht bekämpfen, deren Geburtsland Palästina ist, betrachten sie die ohne ihre Zustimmung erfolgte Einwanderung als eine "Invasion"; es sei daher ihre "patriotische" Pflicht gegen diese Ausländer zu kämpfen. Das Mandat gebe Großbritannien kein gesetzliches oder moralisches Recht, das Land den Arabern wegzunehmen, ebensogut wie England kein Recht habe, europäischen Juden Land in Kalifornien zu geben.

Es gibt noch eine gewichtigere Ursache als das "gesetzliche" Argument, welche die Araber veranlaßt, für "ihr Palästina" zu kämpfen, und dies ist ihre religiöse Überzeugung. Für die Araber ist Palästina ein heiliges Land. Laut Scheik Dia-eI-Din Khatib sagt der Koran: "Es ist für die Mohammedaner undenkbar, um dieses Land, dessen Heiligkeit zu wahren ihnen befohlen wurde, zu feilschen oder es preiszugeben." Der Führer der Arabischen Hohen Kommission sagt daher, daß die Araber bis zum letzten Blutstropfen kämpfen werden, um die Inbesitznahme des Landes durch die Juden zu verhindern.

Wenn die Juden geltend machen, daß sie auf Palästina ein Anrecht haben, weil ihre Vorväter es vor dreitausend Jahren besaßen, so erwidern die Araber, daß ihre Vor-Vorväter im Besitze dieses Landes waren, lange bevor die Juden aus Ägypten auszogen und unter Josuas Führung in Palästina eindrangen. Das ist die unbeugsame und unerbittliche Einstellung der Araber, und es scheint, daß nichts imstande sein wird, sie zu einer Änderung ihrer Gesinnung zu bewegen.

Gegen diese vereinte Macht der britischen und arabischen Einstellung kämpft die jüdische Minderheit um ihre Rechte, um ihr Leben und um eine "Heimat". Auf ihrer Suche nach einem Hafen der Ruhe befanden sich die Juden nahezu 1900 Jahre auf der Wanderschaft gehetzt, verfolgt und von Land zu Land getrieben

In jüngster Zeit kamen die Juden zu der Einsicht, Palästina sei ihre einzige Hoffnung in dieser finsteren Welt. Großbritanniens Weigerung, den Juden Palästina zu geben und sie dann vor den Arabern in Schutz zu nehmen, wird als eine offene Kampfansage betrachtet und dient dazu, die Herzen und Hoffnungen der Juden zu brechen und zu zerreißen. Wie kann erwartet werden, daß die Juden der Teilung Palästinas zustimmen werden, wenn der ihnen günstigenfalls zufallende Teil kleiner wäre als die Hälfte der Schweiz und dieses dürre Gebiet nur für die bereits dort ansäßige jüdische Bevölkerung ausreichen würde? Oder wie können die Juden einer demokratischen Regierung zustimmen, wenn sie nur die Minderheit in Palästina bilden? Die Juden lehnen auch jede Form von britischer Herrschaft ab, die weder von den Arabern noch von den Juden ausgeübt würde.

Um die jüdische Einstellung in der Palästina-Frage zu verstehen, muß man das Wesen des Zionismus begreifen. Auf Grund des Buches Theodor Herzls 'Der Judenstaat' wurde im Jahre 1897 der Zionismus ins Leben gerufen, dessen Ziel es war, "für das jüdische Volk eine durch internationale Gesetze geschützte Heimat in Palästina zu schaffen".
Zur Zeit gibt es angeblich 2.500.000 Anhänger dieser Bewegung.

Ein am 2. November 1917 an Lord Rothschild gerichtetes Schreiben allgemein als Balfour-Deklaration bekannt, besagt unter anderem:
"Die Regierung seiner Majestät verfolgt mit Wohlwollen die Schaffung einer jüdischen nationalen Heimstätte in Palästina." Obwohl diese Deklaration nach außen hin für den Zionismus von Wichtigkeit ist, ist sie doch nicht dessen eigentliche Triebkraft. Die geistige Grundlage des Zionismus ist der Glaube vieler, daß die Juden Gottes "auserwähltes Volk" seien und daß sich daher die biblischen Verheißungen nur auf sie bezögen. Viele glauben in der Tat, Gottes Verheißung an Abraham bedeute, daß sie im Mittleren Osten ein Land zum Besitztum erwerben werden. ...

Im Lichte dieser Tatsachen ist es offensichtlich, daß die einen religiösen. Eifer zur Schau tragende religiöse Bewegung in Wirklichkeit politische Ziele und Bestrebungen verfolgt. Diese religiös-politische Organisation gilt allgemein als eine humanitäre Bewegung, deren Ziel es sei, "Millionen Männer, Frauen und Kinder vor der Massenausrottung", vor Bedrückung und Verfolgung und vor dem Antisemitismus zu bewahren. Wollten die 180.000 entwurzelten Zionistenjuden Europas nach Palästina auswandern, nur um der Erinnerung an die Krematorien und Kindermörder zu entgehen, dann hätten sie bereitwillig die ihnen von der Dominikanischen Republik und von Australien angebotene Gastfreundschaft und Heimstätte angenommen.

Nicht alle Juden sind Anhänger des Zionismus. Es gibt viele, die die Kampfmethoden der Palästina-Fanatiker nicht billigen, die aber trotzdem der Ansicht sind, daß eine jüdische Heimstätte als Schutz vor dem Antisemitismus geschaffen werden sollte. Noch andere Juden glauben, daß die Idee der jüdischen Heimstätte überhaupt falsch ist. Sie meinen, die Juden sollten in den Ländern bleiben, in denen sie geboren sind. Ist angesichts solcher Meinungsverschiedenheiten jemand imstande, die richtige Lösung des Palästina-Problems zu weisen?

Der Antisemitismus stammt nicht von den Arabern, sondern ist eine Schöpfung des westlichen Katholizismus. Den uneingeweihten Menschen, die nur von der Audienz des Großrabbiners von Jerusalem beim Papst und von der vom Papst bekundeten Anteilnahme für die verfolgten Juden gelesen haben, mag dies seltsam erscheinen. Entgegen der augenscheinlich wohlwollenden Einstellung des jetzigen Papstes berichtet die Geschichte von den früheren "unfehlbaren" Päpsten wie Innozenz III., Innozenz IV., Gregor IX., Eugen IV., Paul IV. und Pius V. sowie von dem wichtigen Vierten Lateran-Konzil des Jahres 1215 und dem Basler-Konzil, daß alle diese antisemitische Erlasse herausgegeben haben, auf denen der Antisemitismus Hitlers, Mussolinis, Francos, Tisos und Petains, die alle Katholiken waren oder sind, basierte.

Kann es möglich sein, daß die Politik des Papsttums gegenüber den Juden sich in den letzten Jahren geändert hat und daß der Vatikan an Stelle einer offenen Verfolgung eine verborgene, unheilvolle Jesuitenpolitik betreibt, die darauf abzielt, in den kommenden Jahren in der ganzen Welt den Antisemitismus in Szene zu setzen? ...
(Einfügung. Letzteres ist doch wohl eine ziemlich gewagte These).

Inzwischen setzt die Untergrundbewegung die Bombenanschläge und das Blutvergießen fort, ungeachtet der Tatsache, daß die monatliche Einwanderungsquote von 1500 erhöht wurde. Auch die Propaganda überflutet weiter die Öffentlichkeit; alle beteiligten Parteien treffen, große Vorbereitungen für den Endkampf. ...

Geschrieben von Drahbeck am 02. Oktober 2007 07:32:50:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 22. 9. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 23. September 2007 07:40:12:

Im Jahre 1918 wurden in den WTG-Annalen 130 Bibelforscher in Australien registriert. 1928 dann 305 und schließlich 1938 gar 1.720.
Nun soll mal der Abstand von zehn Jahren unterbrochen werden und als nächstes die Zahl für 1943 betrachtet werden. Da waren es schon 4.328. Dann aber erwischte, auch in Australien, die Zeugen Jehovas ein staatliches Verbot. Und ihre Zahl sank zum Verbotsende auf 2713 im Jahre 1946 (laut "Wachtturm" vom 1. 10. 1947).
Wie auch in anderen Ländern brachten die fünfziger Jahre wieder einen Aufschwung. 1950 waren es 4.502.
1960 dann 12.746.

Als nächstes sei die Zahl für 1966 genannt. Da waren es 16.588.
Die Zahl für 1966 interessiert besonders deshalb, weil es für jenes Jahr eine Vergleichszahl gibt. In dem aus adventistischen Kreisen stammenden Buch von E. B. Price "Gottes Kanal der Wahrheit - ist es der Wachtturm?" werden die dortigen Adventisten für jenes Jahr mit 30.144 beziffert. Dies ist besonders unter dem Gesichtspunkt registrierenswert, als in etlichen anderen Industrieländern, wie zum Beispiel: USA, Kanada, Österreich, Belgien, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Griechenland, Italien, Norwegen, Portugal, Schweden, Schweiz, die Zeugen Jehovas die Siebenten-Tags-Adventisten numerisch überflügelt haben. Lediglich Australien machte da beim Stand von 1966 eine einsame Ausnahme.

Auch dieser Vergleich ist noch unvollständig. Trotzdem gibt es im Weltmaßstab, nach wie vor, mehr Siebenten-Tags-Adventisten als Zeugen Jehovas. Hier macht sich wohl bemerkbar, dass die entwickelte soziale Komponente der STA und auch deren Privatschulwesen, besonders in der Dritten Welt, entsprechende Resultate zeitigt.

Für das Jahr 2003 wird eine Durchschnittsverkündigerzahl von 60.510 ZJ in Australien registriert. Dies entspricht einem Verhältnis von 1 zu 321 zur übrigen Bevölkerung. Ein Wert, der bei den größeren Ländern, wohl den "besseren" zuzuordnen ist. Denn im Vergleich. In Deutschland beträgt das gleiche Verhältnis zur selben Zeit
1 zu 497.
USA 1 zu 278.
Schweiz 1 zu 403.
Österreich 1 zu 397
Polen 1 zu 302.

Australien nimmt in der Geschichte der Zeugen Jehovas auch in anderer Beziehung einen Sonderstatus ein. In gewisser, weitläufiger Beziehung, kann man es mit der Schweiz vergleichen. Die Schweiz machte bekanntlich durch ihre Wehrdiensterklärung in der Zeugen Jehovas Zeitschrift „Trost", mitten im zweiten Weltkrieg, von sich reden. Als der zweite Weltkrieg vorüber, hatte dort „der Mohr seine Schuldigkeit" getan, und durfte in Form einer Resolution, „Buße in Sack und Asche" tun, dass man einstmals getönt hatte, „Hunderte Glaubensfreunde" würden doch Wehrdienst tun. So ähnlich - wenn auch nicht auf der Wehrdienstebene - lagen die Dinge auch in Australien.

Anlässlich einer Inspektion von WTG-Präsident N. H. Knorr mit Anhang, in Australien, brachte der „Wachtturm" diese Dinge einmal zur Sprache. In der Schweizer Ausgabe des „Wachtturms" vom 1. 9. 1947 liest man dazu unter anderem:

„Allen Geschwistern in Australien wie auch allen Lesern des Jahrbuches der Gesellschaft war es klar, daß etwas nicht stimmte, und ganz offenbar ruhte des Herrn Gunst und Gnade nicht so ungehemmt auf den australischen Geschwistern wie auf denen in anderen Ländern. Es ging denn auch nicht lange, und die Antwort schien dem Präsidenten der Gesellschaft völlig klar zu sein. Nachdem er mit vielen Brüdern geredet hatte, wurden Dinge erwähnt, die zeigten, daß in vergangenen Jahren die Königreichsverkündiger viel Mühe und Kraft eher dem Geschäftemachen als dem Predigen des Evangeliums gewidmet hatten. Es handelte sich dabei nicht um die weltliche Tagesarbeit von Geschwistern, die ihr Leben verdienen, sondern darum, daß sich das Zweigbüro der Gesellschaft mit verschiedenen Industriezweigen befaßte und Verkündiger aus allen Teilen des Landes herbeirief, besonders Pioniere, damit sie in diesen Industrien statt im Predigtdienst des Evangeliums arbeiteten. Ein großer Fehler war begangen worden; und es schien, daß während einer Reihe von Jahren diese Tätigkeit bis zu dem Punkte zunahm, daß das geschäftliche Moment, gefördert durch das Zweigbüro, als wichtiger erschien, denn die Pflicht, ein Verkündiger des Reiches Gottes zu sein.

Wenn wir die Geschichte der Sachlage etwas betrachten, so erweist sich die Veranlassung dazu als ganz harmlos. Die Gesellschaft erwarb oder baute verschiedene Radiostationen, deren Zweck es ursprünglich war, die Botschaft vom Königreiche auszusenden … Nach und nach begannen diese Stationen kommerzielle Programme zu übernehmen, und es scheint, da die für diese Sender Verantwortlichen die Gelegenheit sahen, Gewinn zu machen, und glaubten, daß durch kommerzielle Programme Geld verdient werden könnte, das der Gesellschaft zur Verbreitung des Evangeliums vom Königreich in andern Ländern dienlich wäre. Diese fixe Idee drang schließlich in dem Maße durch, daß Brüder sechzehn Stunden täglich auf den Radiostationen arbeiteten, wobei im Tag kaum eine Stunde lang die Wahrheit durch sie verkündigt wurde, da die übrige Zeit dem Aussenden kommerzieller Nachrichten in bezug auf Sportereignisse, Tanzmusik, Dramas und weitere Dinge dieser Welt gewidmet war. Geschwister, die man vom Felddienste hereinrief, um diese Stationen zu bedienen, wurden hineingestürzt in die Welt der Dancings, der Bankette, der Pferderennen, - all dies in Verbindung mit mancherlei geschäftlichen Programmen, und es gab für sie so viel mit den Dingen dieser Welt zu tun, daß sie wenig oder fast gar keine Zeit mehr zum Predigen des Evangeliums fanden. Man erfuhr, daß kurz bevor diese Stationen von der australischen Regierung verboten wurden, einige davon überhaupt nichts mehr von der Wahrheit aussandten, nicht einmal mehr den Morgentext aus dem Jahrbuch. Die ganze Zeit wurde darauf verwendet, Geld zu machen, angeblich zur Unterstützung des Königreichswerkes. …

wie es in vielen Teilen der Welt geschah, verbot die Regierung des Britischen Staatenbundes in Australien das Werk des Herrn kurz nachdem der Krieg ausgebrochen war; und da sie befürchtete, daß etwas Wahrheit über diese Stationen ausgesandt werden könnte, ließ sie deren Tätigkeit einstellen. Wenn im allgemeinen die Geschwister, die ihre Arbeit auf diesen Radiostationen verloren, nun den Pionierdienst aufgenommen hätten oder neben ihren eigenen Lebensberufen auch nur gute Gruppenverkündiger geworden wären, so wäre vielleicht wenig Schaden entstanden. Statt dessen aber wurden unter der Leitung derer, die sich im Zweigbüro befanden, andere Geschäftsbetriebe eröffnet, und die Geschwister wurden ersucht, in Sägereien und Bäckereien, auf zahlreichen Farmen und Schweinezüchtereien, in Druckereien, Maschinenwerkstätten und Heereskantinen usw. zu arbeiten, und durch all dies gelangten die Geschwister direkt in weltliche Unternehmen hinein, ja durch viele dieser Betriebe unterstützten sie tatsächlich die Kriegsbestrebungen. Hunderte von Geschwistern wurden aus dem Felddienst in diese verschiedenen Betriebe hineingebracht, alles unter dem Vorwande, Geld zu verdienen, damit das Evangelium vom Königreiche gepredigt werden könne. Dabei aber wurden solche, die zum Predigen fähig und geeignet waren, anderswie beschäftigt, indem man sie bat, in solchen Unternehmungen zu arbeiten. Manche der Geschwister lehnten es ab, sich mit solcher Arbeit zu befassen, weil sie erkannten, wie verkehrt es war; und weil sie es mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren konnten und daher traten sie beiseite. Andere, die für die Arbeit hereingerufen worden waren, bekamen soviel zu tun mit dem Drucken von Dingen, die zu dieser Welt gehören, mit der Arbeit in Maschinenwerkstätten, wo Kriegswerkzeuge hergestellt wurden, oder mit der Bedienung von Soldaten in Kantinen, daß sie bald ihre Wertschätzung für die Wahrheit verloren und im „Meer" untergingen, da sie schließlich direkt in die Welt zurücktrieben und nicht mehr nach den guten Dingen des Herrn und seinem Vollzeitdienst für das Evangelium Verlangen trugen.

Geschrieben von Drahbeck am 09. Oktober 2007 09:08:52:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 1. 10. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 02. Oktober 2007 07:32:50:

"Abrechnung". Das ist wohl die einzigst zutreffende Vokabel, wenn man die "Erwachet!"-Ausgabe vom 8. 10. 1947 liest. Das Naziregime lag zwar am Boden. Aber die Abrechnung mit seinen vermeintlichen oder tatsächlichen Verbündeten stand jetzt an. Ach ja, da gab es die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas. Die glaubte im besonderen Anlass zu haben, eine "Abrechnung" veranstalten zu können, waren sie doch vom Naziregime auch, äußerst hart angefasst worden. Worüber man sich zeitgenössisch allerdings keine Rechenschaft ablegte, dass war die Rutherford'sche Obrigkeitslehre von 1929. Sie, die in der Konsequenz dazu beitrug, Konfliktstoff zusätzlich zu verschärfen.

Der Konfliktstoff wäre auch bei einer anders akzentuierten Obrigkeitslehre vorhanden gewesen. Ohne Frage. Ob es jedoch in diesem Falle auch dazu gekommen wäre, die zwei Flugblattaktionen der Zeugen Jehovas von 1936 und 1937 in Hitlerdeutschland durchzuführen, mag man vielleicht bezweifeln. Rund 25.000 wollten die Zeugen Jehovas vorgeblich in Hitlerdeutschland Anfang 1933 erreicht haben. Höchstwahrscheinlich setzt jene Zahl sich auch aus den Stammlesern ihrer Zeitschrift "Das Goldene Zeitalter" zusammen. Denn, wie es jetzt ernst wurde, da konnte der zeitweilige deutsche Untergrundchef der Zeugen Jehovas, Fritz Winkler, nur noch von rund 6.000 Aktiven in seinen Notizen berichten. Die "25.000" sind also erst mal schon beachtlich zusammengeschrumpft. Ob die Gestapo ein eigenes Sonderreferat, nur mit den Zeugen Jehovas befasst, auch dann gebildet hätte, gäbe es die beiden Flugblattaktionen nicht, mag man gleichfalls bezweifeln.

Aber es ist offensichtlich, die Zeugen Jehovas haben den Fehdehandschuh in Hitlerdeutschland aufgenommen, und mit aller ihnen zur Verfügung stehenden Kraft, zurückgeworfen. Sie ernteten dafür auch die Früchte ihrer Provokation. Selbst der den Zeugen Jehovas wohlgesonnene Detlef Garbe bescheinigt ihnen:

"Wie entrückt die Bibelforschervereinigung von den politischen Realitäten war, zeigt ihre Deutung des Nationalsozialismus. In einer im September 1936 als Flugblatt verbreiteten 'Resolution' wurde von der Hitlerregierung behauptet, sie stünde unter dem Einfluß der 'Jesuiten der römisch-katholischen Hierarchie'. Unter dieser Prämisse steigerten sich die Verirrungen vollends. So hatten nach Rutherfords Überzeugung 'die Jesuiten' nicht nur den Nationalsozialismus an die Macht gebracht, sondern zu diesem Zweck auch den Kommunismus gefördert, damit dieser als 'Schreckgespenst' Hitler die Massen zutreiben könnte."

Sich selbst als "von Gott eingesetzte Obrigkeit" wähnend, schlug die Zeugenführung auch andernorts wild um sich. Das Hitlerregime konnte man nicht mehr direkt haftbar machen. Aber seine vermeintlichen Bündnispartner, schon. So verkündete man "unerschrocken" beispielsweise auch dem kanadischen Volk:

"Die katholische Hierarchie war es, die 1929 mit Mussolini einen Pakt einging; die katholische Hierarchie war es, die 1933 ein Konkordat mit Hitler abschloß; die katholische Hierarchie war es, die den blutbefleckten Franco unterstützte; die katholische Hierarchie war es schließlich auch, die erst kurz nach Pearl Harbor die diplomatischen Beziehungen mit Japan aufnahm. In den Reihen der römisch-katholischen Hierarchie befanden sich Kriegsverbrecher, wie Tiso und Stepanac, die den Tod von unzähligen Tausenden persönlich auf dem Gewissen haben. …"

Eine solche Verkündigung, nach 1945, der genannten "Erwachet!"-Ausgabe entnommen, kann man wohl nicht anders als Kampfansage bewerten - durchaus vergleichbar den ZJ-Resolutionen der Jahre 1936/37 in Hitlerdeutschland. "Diplomatisch" waren diese WTG-Formulierungen sicherlich nicht. Nur, auch wenn es die WTG liebend gerne anders gesehen hätte. Auch nach 1945, existierte der Katholizismus als Machtposition ungebrochen weiter. Es ist nichts neues, dass unterschiedliche Systeme sich nicht gerade sonderlich freundlich bewerten. Jedoch wird eine verantwortungsbewusste Staatsführung immer darauf achten, im Verkehr mit der Umwelt, und bei den eigenen Verlautbarungen, immer möglichst diplomatisches Geschick an den Tag zu legen. Hier aber wurde wieder einmal mit dem "Holzhammer" agitiert. Man braucht sich über das entsprechende Echo eigentlich nicht zu verwundern. Es sollte sich besonders in Kanada zeigen, dieweil dort wesentliche Regierungsfunktionen katholisch dominiert waren. Auch dort wurde der Fehdehandschuh aufgenommen.

Auch dort erntete die WTG den Sturm, den sie maßgeblich selbst gesät. Sich in der Rolle der verfolgten Unschuld zu wähnen, verkennt wieder einmal, Ursache und Wirkung.

Geschrieben von Drahbeck am 16. Oktober 2007 07:35:39:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 8. 10. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 09. Oktober 2007 09:08:52:

In der Schweizer Ausgabe des „Wachtturms" vom 15. 10. 1947 wird als Reklame auf die Zeitschrift „Erwachet!", als Nachfolgezeitschrift des „Trost" hingewiesen.
Kann man den Titel „Trost" auch so deuten. Sie haben es nötig. Ihre Endzeitnaherwartungen haben sich wieder einmal nicht erfüllt, deshalb brauchen sie „Trost".
So fällt bei „Erwachet!" hingegen der aggressive Impetus ins Auge. Genannter WT schreibt über „Erwachet!":

„Diese Zeitschrift wurde anläßlich des theokratischen Kongresses fröhlicher Nationen der Zeugen Jehovas im August 1946 eingeführt. … Sie stillt das Bedürfnis nach einer furchtlosen Nachrichtenvermittlung, und dies nicht etwa, weil wir in das Atomzeitalter eingetreten sind, sondern weil die Welt am Vorabend des universellen Krieges, der in der Schrift 'Harmagedon' genannt wird, in tiefem Schlafe liegt und solche, die ein Leben in Sicherheit lieben, aufgeweckt werden müssen, damit sie die Botschaft der Stunde und die zu entscheidenden dringenden Fragen im wahren Lichte erkennen. 'Erwachet!' soll ihnen helfen, die rechte Entscheidung zu treffen … Die Leitartikel, worin keine Kompromisse mit dem Handelsgeiste, der Politik und der Religion gemacht werden, legen die Tatsachen ohne Umschweife dar, und überdies ohne Furcht, die einfache Wahrheit zu sagen …"

Geschrieben von Bauer am 09. Oktober 2007 23:45:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 8. 10. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 09. Oktober 2007 09:08:52:

Was hat diese Flugblattaktion "im Namen Gottes" bewirkt?

Warnung vor Harmagedon?
Vor dem bald nahen Weltende?

Oder Menschen für die Bibel interessieren?
Zu Gott führen?

Rutherford hat hier einfach Menschen für seine Machtzwecke benutzt und einen privaten Krieg gegen Hitler geführt. Oder anders ausgedrückt:
Rutherford hat Hitler schlichtweg nur ärgern wollen.

Die Konsequenz?

Rutherford - das Blut an seinen Händen

Jehovas Zeugen heute:

Sie tauchen ihre Hände in das Blut derjenigen Menschen, die im KZ für eine Sache umkamen, in die sie durch falsche Indoktrination Rutherfords getrieben wurden.

Standhaft - die Ausstellung

Die Klage um die Toten müsste nicht sein.
Immer dann wenn Jehovas Zeugen in dieser Sache in KZ einen scheinheiligen Auftritt veranstalten, sollte es Menschen geben, die zum selben Zeitpunkt ebenfalls dieser Opfer gedenken - auf eine andere Art.
Die Zeugen Jehovas - Totengräber ihrer Glaubensbrüder unter Adolf Hitler

Geschrieben von Drahbeck am 19. September 2007 17:51:15:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 18. September 2007 06:55:

Im Rahmen der Serie „Im Zeitspiegel", welche im wesentlichen auf Online-Ausgaben der „Freiburger Zeitung" basiert, sei vielleicht mal (mit einem Tag Verspätung) auch ein anderes Presseorgan zitiert. Diesmal die in der Schweiz erscheinende, katholisch orientierte Zeitung „Hochwacht". Unter der Überschrift:
Entschiedene Abwehr Gegen die "Ernsten Bibelforscher"
konnte man in selbiger, in der Ausgabe vom 18. 9. 1937 den nachfolgenden Bericht lesen:

In der Stadt Zürich luden in der Bruderklausen-Pfarrei die beiden rührigen Pfarrvereine der Männer und der Frauen auf Mittwochabend ihre Mitglieder zu einer gemeinsames Versammlung in die "Krone" Unterstraße ein. Gegen 170 Personen, worunter etwa 70 Männer, hörten einen Vortrag über die „Ernsten Bibelforscher" an.

(Danach gab es noch eine Diskussion) die sehr aufklärend wirkte. Bekanntlich werben die ernsten Bibelforscher auch in unserem Lande und insbesondere im Kanton Zürich neue Mitglieder und suchen nach möglichster Verbreitung ihrer Lehre durch Wort und insbesondere durch ihre sehr zahlreichen Schriften. Die katholische Kirche wird dabei in schnödester und abscheulichster Art bekämpft. Jedem glaubenstreuen Katholiken muß es in der Seele schmerzen, wenn er hört und im "Goldenen Zeitalter", der Zeitung der ernsten Bibelforscher, liest, daß die katholische Kirche fortwährend als die alte Hure und die Priester als die verkommensten Riches bezeichnet werden."

Ich frage (so der Berichterstatter jener Zeitung weiter) „haben die Katholiken und ihre Priester solche Schande verdient? Wir rufen nein und abermals nein! Daher wurde aus dem Kreise der Versammlung nach einer Resolution gerufen, die allseitig begrüßt wurde. Sie lautet wie folgt:

Resolution:
"Eine gegen 170 Anwesende zählende Versammlung von Mitgliedern der Bruderklausenpfarrei erhebt nach Anhören eines Vortages über die "Ernsten Bibelforscher" energischen Protest gegen die beleidigende Herabwürdigung der Wahrheiten der katholischen Religion und ihrer Priester, sowie gegen die Verbreitung kommunistischen Gedankengutes unter unserem Volkes."

(Das war so eine plakative zeitgenössische These. Sachlich nicht begründet. Darüber kann kein Zweifel bestehen. Aber den Umstand ausnutzend, dass Russell den Kommunismus in den „Schriftstudien" als Methode bezeichnet hat, die der „Christus im 1000jährigen Reich", womöglich verwenden werde. Gleichzeitig aber mit der ausdrücklichen Aussage gekoppelt, in der Gegenwart undurchführbar. Letztere Aussage wiederum wurde von den katholischen (und faschistischen) Apologeten, „dezent" unterschlagen.
Weiter in dieser Protest-Resolution:
„Sie fordert alle Angehörigen der Bruderklauseapfarrei, sowie die Katholiken von Zürich auf, die Agitation der ernsten Bibelforscher nicht zu dulden! Wo aber deren Schmähschriften in den Briefkästen von Katholiken gefunden werden, sollen diese Schriften bei den zuständiges Pfarrämtern abgegeben werden!"

Und dann driftet der Text wieder in die bereits genannte Halbwahrheit ab, wenn er unterstellt: „Es ist auffallend, daß die Ernsten Bibelforscher gleichzeitig mit dem häßlichen Kampfe gegen die katholische Kirche die kommunistischem Ideen in das Volk hineintragen. Es ist aber bekannt, daß diese neue Religionsgemeinschaft in Rußland unter dem stalinistischen Regimente geschützt und gepflegt wird."

Letztere Behauptung ist ja nun ganz starker Tobak! Von der Wirklichkeit Lichtjahre entfernt, aber zugleich auch offenbarend, wie ein „Bauchgefühl" dieser Katholiken sie glaubt dazu zu berechtigen, das Blaue vom Himmel herabzulügen.

Der „Hochwacht"-Artikel meint weiter:
„Die ernsten Bibelforscher prophezeien denn auch den kommenden Weltsieg des Kommunismus. Wer aber christlich gesinnt ist, denkt nur mit tiefem Abscheu an die entsetzliche Vernichtungswelle gegen die christliche Kultur, die vom russischen Kommunismus ausgeht. Setzen wir daher rechtzeitig die entschiedenste Abwehr gegen den Kommunismus und aller ihm affilierten Organisationen! Eine solche Organisation scheint auch die der Ernsten Bibelforscher zu sein."

Hier wiederum ist zu sagen, dass dabei die „Harmagedon"-Theorien der Zeugen, missdeutet werden. Vielleicht sogar absichtlich missdeutet werden.

Die Catholica, erweist sich in ihrem zeitgenössischen Abwehrkampf, wieder einmal als gewogen und für zu leicht befunden!

Geschrieben von Drahbeck am 28. September 2007 06:24:19:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 19. September 2007 17:51:15:

Die „Freiburger Zeitung" vom 28. 9. 1927 vermeldet:

Nun muss man keineswegs dem (auch) kruden Gedankengängen der „Freimaurer" zugetan sein, um diesen „Kronzeugen" Ludendorff abzulehnen, und zwar entschieden abzulehnen.

Der erste Weltkrieg, soweit seine Alltagspolitik bestimmt wurde (bezogen auf Deutschland), wurde je länger, je mehr, maßgeblich von besagtem Ludendorff wesentlich mitbestimmt. Seine Maxime: Es könne für Deutschland nur einen „Siegfrieden" gaben. Genau den aber gab es eben nicht. Zur Erreichung dieses Zieles war ihm all und jedes Mittel recht, um aus der „Heimatfront" das letzte, dass allerletzte herauszupressen („Böse Zungen" sehen sich bei selbigem auch unwillkürlich an die WTG-Funktionäre erinnert).

Der Kieler Matrosenaufstand, als ein äußeres Fanal, setzte auch diesen Ludendorff`'schen Plänen, ein einstweiliges Ende. Die von ihm alles andere denn als „geliebt" zu bezeichnende Demokratie (Weimarer Republik) begann sich auf deutschem Boden zu etablieren.

Ludendorff wäre nicht Ludendorff, würde er sich damit „abfinden". Er fand sich damit in der Tat nicht ab; und alsbald fand er sogar einen Compagnon (der später noch weitaus mehr von sich reden machen würde), der in der Ablehnung der Weimarer Republik mit ihm eines Sinnes war. Besagter „Gefreite" inszenierte dann in München einen Putsch, und auch der General Ludendorff war sich nicht zu Schade, bei diesem Putsch von dem „Trommler" Hitler gebrauchen zu lassen.

Allerdings einen Denkfehler beging der General wohl schon. Er wähnte, der Hitler würde ja für ihn „trommeln", und er konnte dann quasi noch der deutsche „Ersatz-Kaiser" werden. Diese Rechnung indes ging nicht auf. Hitler gedachte durchaus eigene Geschäfte zu machen. Und da der Münchner Putsch für die Putschisten eben nicht „siegreich" endete, kamen anschließend, die vordem weitgehend unter den Teppich gekehrten Gegensätze, zwischen beiden Herrschaften, sehr wohl noch deutlich zum Vorschein.

Hitler und Ludendorffs Wege trennten sich je länger, je mehr. Quasi erst auf dem dem Ludendorff'schen Totenbett gab es dann noch eine formelle „Aussöhnung" zwischen den inzwischen zum Reichskanzler aufgestiegenen „Trommler" Hitler, und der verkrachten „Exzellenz Ludendorff". Soweit war es im Jahre 1927 in der Tat noch nicht. Da trieb die „Exzellenz Ludendorff", wie ihn Hitler in frühen Tagen devot anzureden pflegte, noch eine andere Frage um. Die Frage, warum es denn absolut nicht mit dem „einzig allein nur möglichen Siegfrieden" geklappt habe.

Es verstand sich für „Exzellenz Ludendorff", das dafür wohl ein Buhmann, dem man die Schuld in die Schuhe schieben könne, unabdingbar sei. Seine eigene „Spatzengehirn-Kapazität" dürfte bei der „Exzellenz Ludendorff" allerdings wohl nicht ausgereicht haben, selbigen Buhmann, kraft eigener Machtvollkommenheit, zu kreieren. Da mussten schon Anleihen getätigt werden. Und siehe da: Die katholische Kirche erwies sich da als ein potenter Ideengeber. Hatte selbige doch schon lange vor dem ersten Weltkrieg, die Freimaurer zu „den" Buhmann hochstilisiert.

Aha, befanden neben einigen anderen, auch „Exzellenz Ludendorff". Da brauchen wir uns ja nicht weiter die Köpfe zu zerbrechen (wozu sie denn auch kaum fähig gewesen sein dürften). Wir übernehmen einfach die These der Catholica, säkularisieren sie, und haben den eine „plausible" Dolchstoßtheorie bei der Hand.

Die Karriere des „Trommler" Hitler, war nach dem gescheiterten Müchener Putsch, in der Tat noch nicht beendet. Allenfalls hatte er eine zeitweilige „Delle" hinzunehmen. Da erwischte es aber die „Exzellenz Ludendorff" weit härter. Dem drohte tatsächlich das Schicksal, das kein „Hund von ihm noch eine Scheibe Brot nehmen würde".

Das wiederum könne nicht sein, befand „Exzellenz Ludendorff". Und so stürzte er sich denn wie kein zweiter (zeitgenössisch) in das Milieu abstruser Verschwörungstheorien. Selbige sollen - mit Variationen - bekanntlich bis heute weiterleben.

Wer das Ludendorf'sche Elaborat die Freimaurer betreffend einmal gelesen hat (ich habe es mir mal angetan), kann dazu eigentlich nur ein Urteil sprechen:

Außerhalb jeglicher wissenschaftlicher Diskursfähigkeit!

Geschrieben von Drahbeck am 01. Oktober 2007 15:22:54:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 28. September 2007 06:24:19:

Die „Neue Zürcher Zeitung", nebst anderen Presseorganen der Schweiz, berichtete beispielsweise in ihrer Ausgabe vom 23. 11. 1937 unter den Überschriften: „Neues aus der frontistischen „Geheimgesellschaft". Dokumente der Schande" unter anderem folgendes:

„Am 11. September 1935 läuft folgendes Schreiben de Potteres bei Tödtli ein:"

Hier muß die Zitierung schon unterbrochen werden, und beide genannte Namen knapp erläutert werden. Bei „de Pottere" handelt es sich um den maßgeblichen Mitarbeiter einer antisemitischen Organisation in Hitlerdeutschland, mit damaligen Sitz in Erfurt.
Der zweite Name Tödtli ist auch mit Zeugen Jehovas-Bezug bekannt, und wurde schon früher referiert. Weiter im Text der NZZ:

„Ich (de Pottere) habe zur Kenntnis genommen, daß die von Ihnen (Tödtli) einberufene private Versammlung, Sonntag, den 22. September, um ½ 3 Uhr nachmittags, im Hotel Ratskeller stattfinden wird. Ich bitte, für alle Leute zur Kenntnis zu nehmen, daß das ungarische Ehrenmitglied des Schweizer Volksdienstes, Herr Alexander Le Clerque auf seiner Reise von Paris nach Budapest in der Schweiz einen Tag seine Reise unterbrechen wird, um in Bern wahrscheinlich die Versammlung zu präsidieren ...
Da ich wahrscheinlich erst am Sonntag, mittags, in Bern eintreffe, wiederhole ich meine Frage, wo ich absteigen soll, ohne Aufsehen zu erregen."

Herr Alexander Le Clercq, „ungarisches Ehrenmitglied des schweizerischen Volksdienstes", ist niemand anders als der Briefschreiber selber, nämlich de Pottere, ein Meister der Tarnung! Die Reise von Paris nach Budapest wird offenbar nur vorgetäuscht, um die Erfurter Spur zu verwischen. Begreiflicherweise ist auch dieer Agent des Dritten Reiches sehr um sein Absteigequartier in Bern besorgt. Er hat in der Tat allen Grund kein „Aufsehen zu erregen"!

Reichsdeutsche und schweizerische Agenten im Solde des Dritten Reiches dirigieren in unserem Land den haßerfüllten Kampf der Frontisten gegen die Freimaurer, die unter dem heuchlerischen Ruf der „Säuberung der Schweiz" nach dem Vorbild fascistischer Diktaturstaaten in unserer freiheitlichen und toleranten Demokratie unterdrückt werden sollen. So wird durch die Propaganda des Auslandes Haß und Zwietracht in unser Land getragen und das Volk aufgespalten. Auch wer kein Freund der Freimaurerei ist, muß nach der Aufdeckung dieser dunkeln Machenschaften erkennen, daß es am 28. November 1937 um ein vom Ausland bedrohtes Stück Schweizer Freiheit geht."

Also so ergibt dieser Text, eine mit maßgeblichen Wurzeln in Hitlerdeutschland (dann letztlich gescheiterte) Initiative, mit dem Ziel, die Freimaurer in der Schweiz zu verbieten, wurde noch rechtzeitig, durch Aufdeckung der Hintergründe selbiger in der Schweizer Presse, verhindert. Zu sagen ist ferner, dass besagter Agent Tödtli, auch schon ähnliche Anstrengungen in Sachen Zeugen Jehovas getätigt hatte. Zu nennen ist da insbesondere auch der Berner Prozeß um die „Protokolle der Weisen" von Zion, worin der „Chef" besagter Hitlerdeutschen Antisemiten, der Herr Ulrich Fleischhauer, höchstpersönlich, ein nicht endend wollendes „Gutachten" vor den Schranken des Schweizer Gerichtes, bezüglich vorgenannter Hetzschrift, vortrug.

Verfolgt man die einschlägige Berichterstattung dazu in der Schweizer Presse, findet man auch die Angabe. Um dieses „Gutachten" haben in Erfurt wahre Gladiatorenkämpfe stattgefunden. Drei Entwürfe von Fleischhauer, der als hochgradig eitel beschrieben wird, landeten im Papierkorb. Der, welche die Fäden in der Hand dabei hatte, sei ein gewisser „Dr. Richter" gewesen. Die Schweizer Presse notiert zwar, dass diese antisemitische Organisation „Weltdienst" mit Decknamen arbeitete. Allein dass es sich bei dem „Dr. Richter" auch um einen Decknamen handelt, ist von ihr nicht erkannt worden.

Besagter „Dr. Richter", wie einem Artikel der gleichfalls antisemitischen Zeitschrift „Hammer" entnehmbar, war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Hetzschrift „Protokolle der Weisen von Zion", in einer Neubearbeitung in Hitlerdeutschland, nunmehr unter dem Titel „Die Zionistischen Protokolle" erschienen. Derart „ausgewiesen" hat er dann auch bei den „Gladiatorenkämpfen" in Erfurt, das letztendliche Sagen. Folgerichtig, ist das von der Marionette Fleischhauer vor dem Berner Gericht vorgetragene „Gutachten" zu wesentlichen Teilen seiner Feder, respektive Redaktion, zuzuschreiben.

In besagtem „Gutachten" zieht man sich denn auch auf die Linie zurück. Das Hauptargument weshalb man die Hetzschrift, oder wie Alexander Stein, als Buchtitel auch formulierte. „Adolf Hitler - Schüler der Weisen von Zion". Das Hauptargument dieser Kreise war eben die vermeintlichen „Anzeichenbeweise". In denen spielen in dieser Lesart, die Bibelforscher/Zeugen Jehovas eine besondere Rolle als angebliche Mit-„Erfüller" dieser „Protokolle". Es ist nach intensiver Beschätigung mit der Materie, für mich eindeutig bewiesen, dass der Deckname „Dr. Richter" dahingehend aufgelöst werden kann. Klarname: Dr. Hans Jonak v. Freyenwald. Besagter Jonak spielt bekanntlich in der ZJ-Geschichte, ebenfalls einen nicht zu unterschätzenden Part.

Jene Erfurter Organisation (später in Frankfurt/M). mit Namen „Weltdienst" sei, wie die zeitgenössische Schweizer Presse wiederholt notierte, zu wesentlichen Teilen vom faschistischen Propagandaministerium ausgehalten. Fleischhauer war zwar schon zu Weimarer Republik-Zeiten antisemitisch tätig. Etwa als Herausgeber eines einschlägigen (nie vollendeten) antisemitischen Lexikon's mit Namen „Sigilla veri". Allein sein „Stern" stieg erst mit dem Machtantritt der Nazis auf. Den erst ab dieser Zeit, konnte er eine eigene Zeitschrift namens „Weltdienst" herausgeben, und die erschien zugleich in mehreren Sprachen, war also weitgehend als „Missionarsobjekt für andere Länder" konzipiert. Seinen persönlichen Höhepunkt erreichte er dann mit dem Verlesen des vorgeblichen „Gutachtens" vor einem Schweizer Gericht, was auch vielfältigen Presseniederschlag fand.

Übermäßig viel zum hier besonders interessierenden Thema Zeugen Jehovas, findet man im „Weltdienst" allerdings nicht vor. Eine Ausnahme von dieser Regel ist aber wohl die Ausgabe vom 1. 10. 1937 des Weltdienstes", weshalb denn innerhalb diese Serie „Im Zeitspiegel", auch auf sie eingegangen sei.

Unter der Überschrift „Wieder eine Niederlage der Ernsten Bibelforscher", liest man in dieser Ausgabe:
„Der „Volksbund" Zürich"
Hier schon muss unterbrochen werden. „Volksbund" war der Titel einer Zeitung, welche von der bedeutendsten „Fronisten"-Organisation der Schweiz zu damaliger Zeit herausgegeben wurde. „Frontisten" („Nationale Front") war das Mäntelchen, der „Firmenschild" jener Kreise in der Schweiz (die es auch gab), welche faschistische Verhältnisse in der Schweiz einführen, faktisch Hitlerdeutschland kopieren wollten. Im Bewusstsein, dass dies, so krass ausgesprochen, bei der überwältigender Mehrheit der Schweizer nicht konsensfähig war, übte man sich im „Kreidefressen" und firmierte eben als „Nationale Front".
Weiter zurück zur „Weltdienst"-Zitierung.
Der „Volksbund" Zürich vom 15. 6. 1937 hatte unter Berufung auf die Nachricht im „Welt-Dienst" vom 1. Mai 1937, Nr. IV/9 erklärt, daß der von Hope-Slipachuk geschriebene Brief beweise, daß die Internationale Vereinigung der Ernsten Bibelforscher eine getarnte Kommunistische Bewegung sei."
(Dabei handelt es sich um die ominöse Aussage vom „Heiligen Vater Stalin" auf die schon früher eingegangen wurde).
Weiter im Zitat:
„Daraufhin klagte die Berner Direktion der Ernsten Bibelforscher den Redakteur des „Volksbund" beim Bezirks-Gericht in Zürich wegen Ehrenbeleidigung an. Die Verhandlung fand am 24. 8. 37 statt. Die Kläger führten insbesondere an, daß der Brief zwar tatsächlich geschrieben worden sei, daß die Briefschreiberin aber keine Zeugin Jehovas, sondern eine Kommunistin sei.
Demgegenüber erklärte der Richter:
Die Tatsache, daß die Hope-Slipachuk den Brief wirklich geschrieben habe und daß dieser Brief vor dem Sondergericht in Düsseldorf Verwendung fand, berechtigte den Angeklagten, es für wahr zu halten, daß die Ernsten Bibelforscher kommunistische Ziele verfolgen. Der Angeklagte wurde vom Richter freigesprochen und die Ernsten Bibelforscher zur Bezahlung der Gerichtskosten verurteilt."

Wenn wir schon bei der Zitierung des „Weltdienstes" sind, dann sei ergänzend auch noch dessen Ausgabe vom 1. 6. 1937 zitiert. Dort war zu lesen:
„Noch einmal die 'Ernsten Bibelforscher'.
In der Nummer IV/9 vom 1. Mai 1937 brachte der „Welt-Dienst" die Abschrift des Briefes einer Slipachuk aus Winnipeg in Kanada an die Wachtturm- Bibel- und Traktat-Gesellschaft in Magdeburg, in dem vom Heiligen Vater Stalin die Rede war. Es ist eine dem „Welt-Dienst" durchaus vertraute Handlungsweise der „Ernsten Bibelforscher", daß sie alles ihnen unangenehme sofort ableugnen. Auch von diesem Brief hat man in den Zeitungen der „Ernsten Bibelforscher" behauptet, daß er in allen seinen Teilen gefälscht sei, ja, daß es einen Absender dieses Namens überhaupt nicht gäbe.

Die 'L'Illustration Novuelle' aus Montreal in Kanada vom 3. Mai 1937 bringt jetzt auf Seite 5 die Erklärung des kanadischen Postministeriums, daß es tatsächlich einen Slipachuk mit der angegebenen Adresse gibt. Damit dürfte der Presse-Polemik über die Echtheit oder die Unechtheit dieses Briefes endgültig ein Ende gesetzt sein."

Es ist durchaus nachvollziehbar, dass die zeitgenössische WTG über diese Kontroverse alles andere, denn als „angenehm" berührt war. Insofern kann man auch verstehen, dass sie suchte (wie man las erfolglos), dagegen anzugehen. Das alles wird hier nicht zitiert als „unhinterfragbare Wahrheit", sondern bewusst eingeordnet, in die Rubrik „Im Zeitspiegel". Es geht nicht um das „Befürworten" einer bestimmten These, sondern lediglich in Chronistenform, um den Bericht darüber „was gewesen" ist.

Ein bemerkenswertes Dokument, wie den besagter „Weltdienst", der das ganze publizistisch ins Rollen brachte, einzuschätzen sei, kann man auch aus dessen Ausgabe vom 15. 1. 1938 entnehmen. Und mit der kommentarlosen Zitierung dessen, mag der Bericht seinen Abschluss finden. Dort war zu lesen:

„Jawohl, es entspricht den Tatsachen, daß Oberstlt. Fleischhauer auf dem Erfurter Internationalen „Welt-Dienst"-Kongreß im Septemer 1937 von der „Allrussischen Fascistischen Partei", die ihren Hauptsitz in Charbin Moncha-Dikao hat, zum Ehrenmitglied ernannt worden ist. Das Diplom hängt im Arbeitszimmer von Oberstlt. Fleischhauer. Es enthält Worte höchster Anerkennung für die Tätigkeit des „Welt-Dienst"-Leiters im Kampf gegen das Judentum. Den Wortlaut dieser seltenen Auszeichnung zu bringen, verbietet uns die Bescheidenheit. Auf dem Weltkongreß in Erfurt erschien eigens eine russische Delegation dieser antijüdischen „Allrussischen Fascistischen Partei" aus dem Fernen Osten, um Oberstl. Fleischhauer die Ernennungsurkunde und das Parteiabzeichen zu überreichen. Diese wohlverdiente Ehrung löste natürlich bei allen Kongreßteilnehmern stürmischen Beifall aus. Wir haben selbstverständlich keinen Grund, dies irgendwie geheimzuhalten."

Als Nachwort noch dieses. Der Antisemitismus sei der „Sozialismus des dummen Kerls", pflegte einmal August Bebel prophetisch - muss man wohl sagen - zu prognostizieren. Denn zu Bebel's Zeiten konnte man ein Hitlerdeutschland, dem solcher Worte in der Tat auf den Leib geschrieben waren, noch nicht erahnen. In seinem 1936 in Karlsbad erschienenen Buch mit dem programmatischen Titel „Adolf Hitler Schüler der „Weisen von Zion" hatte Alexander Stein unter anderem recherchiert

„In seinem Buche „Mein Kampf" spricht Hitler offen aus, dass der Erfolg der nationalsozialistischen Bewegung nur dadurch gesichert sein würde, und wenn der politisch durch den organisierten Marxismus geführten internationalen Weltanschauung eine ebenso einheitlich organisierte völkische gegenübertrete." (S. 6)

„Und nützlich der alte Justizrat Heinrich Claas, der Führer, der im Jahre 1890 gegründeten „Alldeutschen Verbandes", der schon immer für eine Machtstellung Deutschlands gekämpft, völkische Rasseforderungen vertreten und großen Einfluss auf alle deutschen Rechtsparteien ausgeübt hat.
Ludendorff und Class verkörpern beide den preußischen Machtgedanken, der in Verbindung mit dem Alldeutschen Gedanken in Österreicher Hitler zu einem fanatischen Preußen gemacht hat.
Die Welteroberungspläne der alldeutschen Propagandisten aus der Kriegs- und Vorkriegszeit bilden die Grundlage für sein außenpolitisches Programm.
Für Hitler ist die Rassentheorie nur Mittel zum Zweck eine agitarische, gut verwertbare, scheinwissenschaftliche Begründung seiner alldeutschen militäristischen Propaganda." (S. 9)

„Die „Protokolle der Weisen von Zion" als Bibel des Antisemitismus
Konrad Heiden „Das Leben eines Diktators, Europa Verlag Zürich 1936.
Laut einer Verfügung des Reichserziehungsministers Rust von Anfang November 1934, müssen die „Protokolle der Weisen von Zion" in der Ausgabe von Alfred Rosenberg zusammen mit Günthers „Rassenkunde des deutschen Volkes" und dem „Handbuch der Judenfrage" des Antisemiten Theodor Fritsch, als Grundlage für den Schulunterricht über die Judenfrage verwendet werden.
General Ludendorff setzte sich in seinem Buche „Kriegsführung und Politik" mit seiner ganzen Autorität für diese Protokolle ein." (S. 13)

„Schließlich kommt Prof. Nilus in der russischen Ausgabe seines Buches „Das Grosse im Kleinen und der Antichrist als naheliegende Staatsrechtliche Möglichkeit", indem die Protokolle enthalten sind, mit einer dritten Behauptung: „Diese Protokolle wurden insgeheim aus einem ganzen Buch vom Protokollen herausgeholt. Alles dies wurde von meinen Korrespondenten aus dem gleichen Verlies der zionistischen Hauptkanzlei herausgeholt, die sich auf französischem Territorium befindet." (S. 19)
„Und gerade diese Leute sind es rief Loosli [Gegengutachter zu Fleischhauer im Berner Protokolle-Prozeß] aus, welche die Juden als Autoren der „Protokolle" hinstellen. Die Protokolle entsprechen nicht in dem Geist der Juden, sondern den Geist des heutigen Deutschland.

Die nationalistische Presse reagierte auf das Urteil nach der Richtlinien, die Alfred Rosenberg vorsorglich schon nach den ersten Verhandlungen der Prozesses am 29. November 1934 im „Völkischen Beobachter" erteilt hatte.
Es handle sich bei dem Prozess „weniger um die sogenannte Echtheit der Protokolle" als um die innere Wahrheit dessen, was in den Protokollen erklärt wurde." (S. 27)

„Das erinnert an den Ausspruch eines schweizerischen Frontisten der da meinte, es komme nicht darauf an, ob die „Protokolle" echt sein, sondern als echt empfunden worden.
Neue Zürcher Zeitung 19. Mai 1935 Nummer 872." (S. 28)

„Der zur Macht drängende Nationalsozialismus vermochte auf der Suche nach einem Lehrbuch des Staatsstreiches und des Diktaturstaates keinen besseren Leitfaden zu finden als die „Protokolle." (S. 94)

„Der Vertreter der klägerischen Partei im Berner Prozess Brunschwig, hat am Schluss der Verhandlung zutreffend erklärt:
„Die 'Weisen von Zion' existieren nicht, aber dafür gibt es die antisemitischen Weisen von Erfurt". An der Spitze dieser 'Weisen' steht kein anderer als der antisemitische Gutachter dieses Prozesses Ulrich Fleischhauer. Dieser führt wie er selbst schreibt, planmäßig einen übernationalen, interkonfessionellen Zusammenschluss in der ganzen Welt herbei. Das ist die wahre Weltverschwörung und die eigentliche Weltgefahr."(S. 107)

„Das Hitlertum, das vorgibt, Deutschland und die übrigen Länder von der Weltverschwörung des Judentums befreien zu wollen, organisiert selbst eine Verschwörung des kriegerischen Alldeutschtums zur Erringung einer Vormachtstellung in Europa und in der ganzen Welt." (S. 115)

Um das Bonmot von August Bebel noch einmal aufzunehmen. Die „dummen Kerls" leben auch in der Gegenwart fort. Sie sind besonders in jenen Kreisen lokalisierbar, welche Verschwörungstheorien im besonderen „kultivieren". Ein gewichtiges „historisches" Kapitel auf diesem Felde, stellt unzweifelhaft auch der Komplex um die sogenannten „Protokolle der Weisen von Zion" dar.

Zum Weiterlesen unter anderem:
Kapitel 18 in der „Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" (Anti-Bibelforscher"koryphäen" in Aktion)

Toedtli

Hope

Jonak

Parsimony.23036

Geschrieben von Drahbeck am 02. Oktober 2007 20:27:01:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 01. Oktober 2007 15:22:54:

Auf den Fall der Protest-Resolution der „Bruderklausen-Pfarrei" wurde schon via eines Berichtes über die Zeitung „Hochwacht" eingegangen
Parsimony.23916

Nicht nur die „Hochwacht", auch noch etliche andere, katholisch orientierte Blätter in der Schweiz hatten den Fall publizistisch aufgegriffen. Unter anderem die „Neuen Zürcher Nachrichten", gleichfalls in der Ausgabe vom 18. 9. 1937.
Letztere brachten unter der Überschrift „Wie 'Jehovas Zeugen' sich wehren", in ihrer Ausgabe vom 2. 10. 1937, dazu noch einen „Nachschlag" In selbigem liest man:

„Auf die Protestresolution der Bruder-Klausen-Pfarrei Zürich vom 18. September 1937 hat der Zentralvorstand der Zeugen Jehovas in Bern um nachstehende "Berichtigung" gebeten."

Und, was liest man nun in dieser „Berichtigung"? Unter anderem dieses:
Man würde ja nur „biblisch begründete und daher berechtigte Kritik" üben, und selbige könne nicht als Beschimpfung bezeichnet werden."

Weiter erklärt man:
„bedeutet es eine bewußte, böswillige Unterschiebung, wenn erklärt wird, Jehovas Zeugen würden kommunistisches Gedankengut durch Verbreitung ihrer Schriften unter das Volk bringen.
3. ist es eine bewußte Unwahrheit und daher eine böswillige Verleumdung, zu behaupten, die Glaubensgemeinschaft "Jehovas Zeugen" sei in Rußland, zugelassen und werde von dem Stalinschen Regime geschützt und gepflegt.
Wahr dagegen ist, das die Verkündigung des Evangeliums vom Reiche Gottes durch Jehovas Zeugen noch zu keiner Zeit in Rußland durch dessen Machthaber zugelassen worden ist und daß daher in diesem Lande auch keine solche Zeugnistätigkeit je ausgeübt werden konnte."

Eine solche Reaktion hätten diese katholischen Blätter eigentlich voraussehen können. Sie wollten es aber offenbar trotzdem „wissen".
Und so hängen denn die „Neuen Zürcher Nachrichten" ein eigenes redaktionelles Votum zu dieser „Berichtigung" mit an. In ihm liest man:

„Wir bringen diese "Berichtigung", weil sie uns zeigt, mit welcher Unverfrorenheit hier vorgegangen wird, Wir sollen die "Berichtigung" mit einigen Stellen "belegen"

Zu Punkt 1: In Buche "Licht"' II, Seite 108, lesen wir zu Offenbarung 17f16, wo von den Strafen gegen die von Gott abgefallene Menschheit die Rede ist, "eben dieses hat bereits in Rußland begonnen ... In jenem Lande wurde die sogenannte christliche Kirche immer reicher, während das Volk Armut und Hunger litt. Nun aber ist das Volk Rußlands zusammen mit seinen Herrschern aufgestanden, sie Verbrennen die alte Hure in jenem Lande, vernichten ihr Eigentum und werfen sie beiseite. Das ist genau das, was über die ganze "Christenheit" kommen wird."

Ebenso heißt es im Buche "Licht" II, Seite 79:
"Wer ist nun die große Hure, die gerichtet und verurteilt wird? ... Die große Hure stellt die Teufelsreligion dar, die fälschlicherweise "organisiertes Christentum" oder "Christenheit" genannt wird und einen Teil ihrer satanischen Organisation ausmacht ... Es ist eine Mischung vieler Arten von Religionen, die alle unter der christlichen Flagge segeln, worin Heidentum, Papismus, Protestantismus, Christliche Wissenschaft und andere Teufelsreligionen mit einbegriffen sind."

Solche Stellen lassen sich massenhaft in den Schriften der ernsten Bibelforscher finden. Man lese das Berner Urteil vom 28 Mai 1937. Darin heißt es:
"Rutherford bezeichnet die christlichen Kirchen als Huren, als Organisationen des Teufels und die Geistlichen als Teufelsanbeter."

Wenn die Berichtigung der "Zeugen Jehovas" sich auf die hl. Schrift und auf die sogenannte Vorschattungstüeorie beruft, so verweisen wir sie wieder auf das Berner Urteil:
"Die Behauptung, daß die Ausführungen in den von den Angeschuldigten verbreiteten Traktaten sich aus der Bibel selbst ableiten ließen, gibt keinen Freibrief . .. mit der Sprache eines Landsknechtes über die Bernische Landeskirche herzufallen."
So urteilt ein Berner Gericht.

Zu Punkt 2: Hier ist es nicht mit einzelnen, aus dem Zusammenhang, gerissenen Stellen getan. Wir zitieren darum das Urteil von Kennern der Bibelforscherliteratur:
Lic. theol. Pastor Dr. Ulrich Bunzel (prot.): "Echter Kommunismus mit christlichen Phrasen verbrämt."
Dr. Johannes Busch (kath. ) (Otto Karrer nennt ihn den gründlichsten Kenner):
"Noch charakteristischer ist die Freundschaft der Sekte mit den Spartakisten in den letzten Jahren. Die Bibelforscherversammlungen wurden zu regelrechten Verbrüderungskundgebungen zwischen den ernsten Bibelforschern und den Bolscnewisten."
(Das Sektenvieaen unter besonderer Berücksichtigung der ernsten Bibelforscher Seite 93):
Pfr. Julius Kuptsch (prot.): "Immer echt kommunistisch das Geschrei über den Kapitalismus."
Dr. Konrad Algermisren: "In Riesenversammlungen der ernsten Bibelforscher wurden die revolutionären und kommunistischen Instinkte der Massen aufgepeitscht durch antikapitalistische Reden und Flugblätter. An manchen Orten schienen die ernsten Bibelforscher geradezu gemeinsame Sache mit den Kommunisten machen zu sollen."
Pfr. Bräunlich (Bad Sulza, Thüringen) schreibt:
"Nur in Sovietrußland erfreuen sie (die Zeugen Jehovas) sich, wie es heißt, der als Bundesgenossen wohlverdienten Vorzugsstellung vor sämtlichen Religionen."
Um genauere Angaben gebeten, berichtet er: "Aus Rußland Kommende erklärten "Das Goldene
Zeitalter" sei die weitverbreiteste "christliche 'Zeitschrift Rußlands!"
Ueber Rußland schreibt ein Bibelforscher (Mr. F. J. Francis) einen Brief , datiert vom 11. November 1935 aus Moskau, in dem er ein "rosenrotes Bild von Moskau" in zwölf Punkten entwirft,
Punkt 7 lautet: "Religionsverkünder werden nicht verhaftet wie in der Presse gesagt wird, aber sie müssen arbeiten und dann können sie im übrigen in ihrer Freizeit predigen, wenn sie Lust haben."
In Punkt 12 heißt es:
„Ich wurde eingeladen einen Vortrag zu halten über das selbstgewählte Thema: „Wohin gehen wir?" (Gemeint ist die Schlacht von Harmagedon).
Sie sagten daß ich voraussehend sei usw."
Zu Punkt 4 erübrigt sich nach dem Gesagten jede Bemerkung, zumal die Erklärung im Vortrag bereits behandelt wurde."
Nun mag der Leser urteilen, wie es um das Zeugnis der "Zeugen Jehovas" bestellt ist."

Was ist zu dieser Entgegnung zu sagen? Wohl auch dieses. Wenn sich darin auch der Vorwurf wieder findet, in den Schriften Rutherford's begegne man der „Sprache des Landsknechts", dann ist das wohl ein Vorwurf, den sich die zeitgenössische WTG in der Tat „hinter dem Spiegel klemmen kann". Allenfalls ist strittig, ob da die Ebene der Schmähkritik nur fast erreicht oder überschritten wurde.

Zu den zitierten Gewährsleuten, welche allesamt die Bibelforscher in die kommunistische Ecke stellten, ist zu sagen.
Beide; Kommunisten und Bibelforscher, sprachen (Anfang der 1920er Jahren) eine ähnliche Klientel an. Alle zitierten Gewährsleute waren Vertreter der „Großkirchen". Letztere standen und stehen nicht selten heute noch. (Wenn auch nicht so scharf ausgeprägt, wie in den 1920er Jahren) auf der anderen „Seite der Barrikade". Heute hat sich dieser Konflikt vielleicht dahingehend entschärft, dass die Zeugen-Führung, und auch nicht zu unterschätzende soziologische Mittelstands-Anteile bei den Zeugen, auf derselben Seite der (nicht mehr vorhandenen) „Barrikade" stehen. Aber wir reden jetzt hier nicht von der Gegenwart, sondern von der Zeit vor 1945.

Die Bibelforscher, wie auch die Kommunisten, sprachen eben beide dieselbe Klientel an, welche die Großkirchen nicht mehr zu erreichen vermochten. Dennoch beinhaltet die soziologische Ähnlichkeit, noch kein praktisches „Hand in Hand gehen". Da bestanden in der Tat Abgrundtiefe Klüfte, welche die bürgerlich orientierten Kirchen, namentlich in der „Hochbürgerlichen Schweiz" nicht sehen wollten.

Was nun Herrn Bräunlich betrifft, so war der schon von jeher - nie objektiv - sondern (extrem) parteilich. Stellvertretend dafür auch seine Schrift:Die ernsten Bibelforscher als Opfer bolschewistischer Religionsspötter" Die Bräunlich'sche Behauptung über einen Vertrieb des GZ in der Sowjetunion, basiert allenfalls auf seinen Halluzinationen, nicht aber auf Fakten.

Die Entgegnung arbeitet weiter heraus, dass die Zeugen Jehovas - verschiedentlich - Versuche unternahmen, auch in der Sowjetunion Fuß fassen zu können. Diese Versuche (es gab noch ein paar mehr davon) sind belegt. Entscheidend ist jedoch, und das verschweigt diese katholische Entgegnung. Keiner dieser Versuche war je für die Zeugen Jehovas erfolgreich. Auch das gehört mit dazu erwähnt zu werden.

Offenbar zeitgleich, druckten noch andere Schweizer Presseorgane katholischer Ausrichtung, ähnliche Texte ab. Belegt unter anderem ein solcher, gleichfalls in der Ausgabe vom 2. 10. 1937 des „Glarner Volksblatt". Die weite Verbreitung dieser Thesen, ändert nichts an dem Gesamturteil über die Catholica:
Erneut gewogen, und für zu leicht befunden!

Geschrieben von Drahbeck am 06. Oktober 2007 00:50:58:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 02. Oktober 2007 20:27:01:

„Freiburger Zeitung" 6. 10. 1927

Geschrieben von Drahbeck am 07. Oktober 2007 06:58:08:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 06. Oktober 2007 00:50:58:

Was haben die „Bundeszentrale für politische Bildung" und die Führungs-Crew der Zeugen Jehovas (jetzt auf Deutschland beschränkt) gemeinsam? Auf den ersten Blick, nicht sonderlich viel. Politische Bildung - ist und wahr für die Wahlverweigerer-Organisation noch nie ein erstrebenswertes Ziel gewesen. Sollte zudem ein Zeuge Jehovas damit liebäugeln, sich für eine bestimmte politische Partei näher zu interessieren, oder ihr gar beizutreten, muss er sich wohl entscheiden. Bleibt er bei dieser Absicht, sind seine Tage bei den Zeugen Jehovas gezählt. Sei es, dass er von selber geht, oder sollte dieses absolut nicht der Fall sein, wird man ihm in aller Form bescheinigen, er sei nun kein anerkannter Zeuge Jehovas mehr, inklusive fallweise eintretende Folgewirkungen.
Aber auch das „zuführen" von Bürgern zu politischen Parteien, gehört im weiteren Sinne, wohl auch zu den Intentionen, die einer Einrichtung, wie der „Bundeszentrale für politische Bildung" obliegen.

Auch diese Sachlage verdeutlicht, da bestehen zwischen beiden Genannten, wohl nicht zu unterschätzende Gräben. Gibt es mal eine fallweise Zusammenarbeit zwischen beiden, ist das doch wohl eher dem Bereich „exotischer Ausnahmefall" zuzuordnen. Im Jahre 1997 gab es offenbar solch einen Fall, worüber die Zeitung „Neue Westfälische" in ihrer Ausgabe vom 7. 10. 1997 berichtete. Natürlich interessiert und thematisiert, genannte Bundeszentrale fallweise auch die Nazizeit. Und so ergab es sich wohl, dass seitens der Zeugen Jehovas, für ihre „Standhaft"-Veranstaltung, 1997 in der Wewelsburg, auch eine Vertreterin jener Bundeszentrale mit eingeladen wurde. Und wer dominierte jene Veranstaltung? Auch darüber kann es wohl keinen Zweifel geben, die Zeugen Jehovas.

Es ist ja eine menschlich verständliche Eigenschaft, einen Hang zur Selbstbeweihräucherung zu haben. Nur wenige sind wohl stark genug, dieser Versuchung zu widerstehen. Besonders ausgeprägt ist das auch bei den Zeugen Jehovas. Und wehe dem, der es wagt, auf ihren Veranstaltungen, etwas Salz in die vermeintlich süße Suppe zu streuen. Das musste dann wohl auch Frau Ukrike Puvogel, von genannter Bundeszentrale erfahren. In dem diesbezüglichen Zeitungsbericht las man:

„ Auf einen schmalen Grat begab sich am Samstag die Bundeszentrale für politische Bildung als Mitveranstalter einer Tagung zum Schicksal der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus. Bereits im Vorfeld war Kritik an der Veranstaltung im Burgsaal der Wewelsburg laut geworden.
Der mit Historikern, Religionswissenschaftlern, Kritikern und Mitgliedern der Zeugen Jehovas besetzte Teilnehmerkreis könne der Religionsgemeinschaft als Plattform zur Werbung für ihren Glauben zur Verbesserung ihres Ansehens in der Gesellschaft dienen, hieß es.

Andererseits setzte sich die Vertreterin der Bundeszentrale, Ulrike Puvogel, mit ihrer These, die Verweigerungshaltung der Zeugen Jehovas gegenüber Naziorganisationen und dem Kriegsdienst sei kein Widerstand im politischen Sinne gewesen, der Kritik von Zeitzeugen aus, die ihr vorwarfen, sie schränke den Respekt vor den Opfern ein.
Wie heikel das Thema ist, zeigt die Forschungslage, die im Mittelpunkt der abschließenden Podiumsdiskussion stand. Bis in die 80er Jahre wurde die Diskriminierung und Verfolgung der damals noch als "Bibelforscher" auftretenden Zeugen Jehovas weitgehend tabuisiert.
In der 1993 erschienenen Studie "Zwischen Widerstand und Martyrium: Die Zeugen Jehovas im 'Dritten Reich" führt Autor Detlef Garbe diese Vernachlässigung auch auf das Verhalten der Wachtturmgesellschaft zurück. Den heutigen offenen Umgang der Zeugen Jehovas mit ihrer Vergangenheit betrachtet Garbe vor dem Hintergrund des Strebens der Religionsgemeinschaft nach der Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts und nach einer Imageverbesserung.

Garbe, der in einem schriftlichen Beitrag zum Tagesthema Stellung bezog, betonte jedoch, daß Forschungsberichte nicht durch die Öffentlichkeitsarbeit der Wachtturm-Gesellschaft falsch würden.
25.000 Bibelforscher lebten 1933 in Deutschland, 2.000 mußten ins Konzentrationslager, 1.200 kamen zu Tode. Für einige der 10.000 während der Naziherrschaft verhafteten Zeugen Jehovas begann der Leidensweg im Lager Niederhagen bei Wewelsburg. Daher wollte Landrat Reinhold Stücke die Tagung auch als einen Beitrag verstanden wissen, deren Schicksal bewußt zu machen. Beispiele für solche Einzelschicksale fanden Besucher in der Ausstellung "Standhaft trotz Verfolgung", die im Burgsaal gezeigt wurden.

James Pellechia von der Watchtower Society in New York warnte, die Auslöser des Hasses lägen auch heute in vielen Teilen der Welt in der Luft. Von der Tagung erwartete Pellechia, auf der Basis der historischen Analyse festzustellen, ob die Zeugen Jehovas an den von ihnen propagierten moralischen Grundsätzen festgehalten hätten.
Verstärkt kamen Zeugen Jehovas jedoch erst am Sonntag bei einer zweiten Tagung unter dem Titel "Geschichte und Gegenwart - Zeugen Jehovas in Deutschland" zu Wort, die vom Regionalen Informationsdienst der Zeugen Jehovas in Kooperation mit dem Kreismuseum Wewelsburg ausgerichtet wurde. Den unbedingten Pazifismus der Bibelforscher, der ihnen unter den NS-Opfern eine besondere Rolle zuweise, hob Daniel Strauß vom Fritz-Bauer- Institut hervor. Das Frankfurter Institut trat neben dem Kreismuseum und der Bundeszentrale für politische Bildung als dritter Veranstalter der Samstagstagung, die unter dem Titel "Widerstand aus christlicher Überzeugung" stand, auf.

Ulrike Puvogel verteidigte die Teilnahme der Bundeszentrale für politische Bildung mit dem
Argument, die Warnung vor einer Instrumentalisierung der Bundeszentrale rechtfertige nicht, auf eine Auseinandersetzung mit dem Thema zu verzichten. Die Standhaftigkeit aller Zeugen Jehovas während der Naziherrschaft verdiene höchsten Respekt und eine Würdigung, unabhängig davon, wie man die Motive beurteile.

Allerdings müsse man berücksichtigen, daß die "Bibelforscher" nicht für die Freiheit aller gestritten hätten, sondern nur für die eigene uneingeschränkte Religionsausübung eingetreten seien, erklärte Ulrike Puvogel. Dies brachte ihr in der Diskussion den Vorwurf ein, die Zeugen Jehovas zu "Opfern zweiter Klasse" zu machen."

Hatte Frau Puvogel nun was Falsches gesagt, wenn sie auch rekapitulierte
„daß die "Bibelforscher" nicht für die Freiheit aller gestritten hätten, sondern nur für die eigene uneingeschränkte Religionsausübung eingetreten seien?"
Wohl kaum. Aber es entsprach eben nicht dem Bedürfnis nach einer „weihevollen Stimmung", dass da vorherrschte.
Die Opfersituation der Zeugen Jehovas im Naziregime zu beschreiben, ist das eine. Das andere indes ist sehr wohl, auch ihren ideologischen Hintergrund auszuleuchten, und kritische Rückfragen an diesen Hintergrund, nicht schon von vornherein zu tabuisieren, so wie es den Pellechia und Co offenbar vorschwebt.

Die Zeugen mögen denn in ihren eigenen vier Wänden, in „ihrem eigenen Saft schmoren". Daran kann sie niemand hindern. Indem Moment wo sie auch Außenstehenden aktiven Zutritt zu ihrer „Käseglocke" gewähren, ist ein frischer Luftzug, und nicht nur das konservieren des eigenen Miefs, das Gebot der Stunde. Aufgrund aktiver Lobbyarbeit der Zeugen hat man da allerdings nicht selten den Eindruck. Es findet da das Rezept statt. „Wessen Brot gegessen, dessen Lied wird gesungen".
Y..., B... und noch einige mehr von der „Güte", würde ich so charakterisieren. Gibt es mal eine Ausnahme von dieser traurigen Regel, ist das in der Tat bemerkenswert.

Geschrieben von X am 07. Oktober 2007 21:25:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 07. Oktober 2007 06:58:08:

Hallo Manfred,

folgendes stand in deinem Beitrag:

"Den unbedingten Pazifismus der Bibelforscher, der ihnen unter den NS-Opfern eine besondere Rolle zuweise hob Daniel Strauß vom Fritz-Bauer- Institut hervor"
Parsimony.24228

INDEX DER WACHTTURM-PUBLIKATIONEN 1945-1985

S.609 PAZIFISMUS

... Jehova ist kein Pazifist ...
... Buch der Kriege Jehovas ...
... ,Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen' ...
... Jehovas Zeugen sind keine Pazifisten ...
... Jesus Christus ist kein Pazifist ...

LG

Geschrieben von Drahbeck am 08. Oktober 2007 05:10:49:

Als Antwort auf: Re: Jehovas Zeugen sind keine Pazifisten geschrieben von X am 07. Oktober 2007 21:25:

...INDEX DER WACHTTURM-PUBLIKATIONEN 1945-1985


S.609 PAZIFISMUS


... Jehova ist kein Pazifist ...

... Buch der Kriege Jehovas ...

... ,Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen' ...

... Jehovas Zeugen sind keine Pazifisten ...

... Jesus Christus ist kein Pazifist ...

...

Dann empfiehlt es sich auch auf einen diesbezüglichen WT-Grundsatz-Artikel noch besonders hinzuweisen.

Wachtturm 15. 3. 1951

Geschrieben von Drahbeck am 11. Oktober 2007 07:02:15:

Als Antwort auf: Re: Jehovas Zeugen sind keine Pazifisten geschrieben von Drahbeck am 08. Oktober 2007 05:10:49:

Zur Erinnerung:
Der Fall Adolf Zierath über den die Zeitung „Westfälische Rundschau" in ihrer Ausgabe vom 11. 10. 1967 berichtete, wurde schon früher hier dokumentiert

Der Fall Zierath

Geschrieben von Drahbeck am 13. Oktober 2007 06:28:18:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 11. Oktober 2007 07:02:15:

Ein makabres Wiehern des faschistischen Amtsschimmels, welches sich schon das „Zürcher" (Harbeck)-Buch „Kreuzzug gegen das Christentum" nicht entgehen lies, sei auch hier dokumentiert .

"In der Nr. 236 des „Deutschen Reichsanzeigers und Preußischen Staatsanzeigers" vom Mittwoch, den 13. Oktober 1937, findet sich unter der Rubrik ,Amtliches' folgende ,Bekanntmachung':
Auf Grund des Gesetzes über die Einziehung volks- und staatsfeindlichen Vermögens vom 14. Juni 1933 - Reichsgesetzbl. I. S. 479 - in Verbindung mit § l des Gesetzes über die Einziehung kommunistischen Vermögens vom 26. Mai 1933 (Reichsgesetzbl. I S. 293) sowie dem Erlaß des Reichsführers SS und Chef der Deutschen Polizei im Reichsministerium des Innern vom 5. April 1937 wird das in der Wohnung des Bibelforschers Heinrich Schmidt VI in Steinperf, Kreis Biederkopf, beschlagnahmte Harmonium zugunsten des Preußischen Staates eingezogen.
Dies wird an Stelle einer Zustellung amtlich bekanntgemacht.
Wiesbaden, den 7. Oktober 1937.
Der Regierungspräsident"

Auch die „National-Zeitung" in Basel übernahm in ihrer Ausgabe vom 23. 10. 1937 diese Notiz als ein Selbstdemaskierendes Dokument des Naziregimes.

Aus heutiger Sicht ist man geneigt, diese Meldung der Rubrik: „Lächerlich" zuzuordnen. Indes ist das nur die halbe Wahrheit. Diese Meldung belegt lediglich den Umstand, wie der Volksmund zu berichten weiss; daß man die Kleinen hängt, die Großen indes laufen lässt.
Nicht erwähnen tut jene zitierte Meldung, dass - auch mittels Intervention der USA-Regierung - das Vermögen der WTG als solches wieder freigegeben wurde.
Druckmaschinen konnten ins Ausland abtransportiert werden, eingefrorene Bankkonten wurden wieder greifbar. Immobilien konnten unter Einschaltung von Treuhändern, veräussert werden.

Dies veranlaßte den massgeblich diesbezüglich involvierten Hans Dollinger, nach 1945 zu dem bitteren Ausruf:
„Das Vermögen wurde auf Grund meiner Tätigkeit damit zum 4. Male freigegeben und blieb bis zum 8. Mai 1945 trotzdem durch den Kriegseintritt der USA dieses Vermögen inzwischen auch „Vermögen eines Feindstaates" geworden war, von Beschlagnahme frei, es wurde lediglich in devisenrechtlicher Hinsicht durch einen Treuhänder verwaltet, der zuletzt Herr Dr. Wendt in Magdeburg war."

Und weiter Dollinger:
„Dass die (WT) Gesellschaft um das Vermögen zu retten, die Glaubensfreunde der Willkür der Nazi preisgab.
Nur so konnte es aufgefaßt werden, daß meine gegen den Staat Preussen gerichtete Klage im Verwaltungsstreitverfahren gegen die Herausgabe des Vermögens zurückgezogen wurde.... Und die Gesellschaft liess die Glaubensfreunde fallen, um Geldwerte zu retten.
Dies ging mir nicht in den Sinn ..."

Was die Dollinger'sche Aussage anbelangt, sei auch auf das gegenüber der Schweizer „National-Zeitung" vom 19. 1. 1937 abgegebene Votum des WTG-Funktionärs Harbeck verwiesen, indem er auch erklärte:

„Der Reichsjustizminister und andere maßgebende Vertreter deutscher Behörden haben dem amerikanischen Vertreter der Bibelforscher im Jahre 1935 in Anwesenheit amerikanischer Regierungs-Vertreter in Berlin, auch den Schreiber dieser Zeilen, ohne weiteres zugestanden, daß die Bibelforscher nichts mit den Kommunisten zu tun haben.
Daraufhin haben die Bibelforscher ihre Schadensersatzklage gegen die deutsche Regierung zurückgezogen, woraufhin die Beschlagnahme der Vermögenswerte der Bibelforscher aufgehoben wurde. ... Als Beauftragter der Bibelforscher mußte der Schreiber des öftern in Berlin im Innenministerium mit maßgebenden deutschen Personen verhandeln, nachdem er durch den amerikanischen Konsul eingeführt worden war und nachgewiesen hatte, daß er kein Jude war."

Geschrieben von Gerd B. am 23. September 2007 15:34:42:

Beim Ausflug heute mit unseren Nachbarn in den Wienerwald beim "Nordic walken", kamen wir bei einer Hütte ins Gespräch auf eine bestimmte Firma. Ich sagte nebenbei, dort kenne ich einen Mann der heißt Peter Gottwald. Plötzlich rief der Nachbar, das ist doch mein Onkel, der Bruder meiner Mutter!

Nun erinnerte ich mich und erzählte, dass ich vor Jahren dieser Familie half, als sie die Wachtturm-Organisation verließen. Der Kontakt vom Nachbarn (Neffe) brach deswegen vor vielen Jahren ab, weil der Onkel und die Tante die Verwandtschaft als ZJ "bepredigte". So wussten diese garnicht, dass Peter und Gertrude Gottwald längst die ZJ verlassen hatten. Seit heute wissen sie es...

Ich vermittelte deren Erlebnisse an den "Bruderdienst", wo ein umfassender Artikel erschien. Dann glaubte ich deren Bericht in der "Brücke zum Menschen" (Nr. 89/90) auch hier im Forum gelesen zu haben und wurde mittels Sucheinrichtung fündig. Sachen gibts.

Das ist der Bericht, gekürzt:

Zitat
Geschrieben von Drahbeck am 28. Dezember 2006 07:37:42:

... Doch etwas war in mir zerbrochen, was der schönste Freispruch nicht mehr kitten konnte ...
Geschichten aus dem "Wienerwald"
Man beachte bitte die Anführungsstriche bei "Wienerwald". Es handelt sich nicht um selbigen, wohl aber um eine "Geschichte, die das Leben schrieb" und In Österreich, Wiener Vorstadt sich abspielte. Die CV berichtete in ihren Nummern 215 und 216 darüber. Bilde sich jeder seine eigene Meinung dazu. Nachstehend die wesentlichen Aussagen dieses Berichtes:

Bericht über die "Vernichtungsjagd" gegen Peter G. und seine Familie, veranstaltet durch die Ältesten des Rechtskomitees Wr. Neustadt
Das ganze Dilemma geht zurück in das Jahr 1968, in welchem ich auch getauft wurde. Zu diesem Zeitpunkt war es gerade zwei Jahre her, daß ich mein Lebensmittelgeschäft in Wr. Neustadt verkauft hatte. Damals beschloß ich, nie wieder in meinem Leben selbständig zu werden. Die Angestellten bestahlen mich, das Finanzamt verlangte Unsummen usw.
Im Kaufpreis des Geschäftes war auch eine Forderung des Finanzamtes, die der Käufer übernahm und auch diesbezüglich das Finanzamt eine grundbücherliche Sicherstellung verlangte. Somit war von rechtlicher Seite eine Forderung des Finanzamtes an mich ausgeschlossen.
Im Jahre 1968 also, zwei Jahre nach Verkauf meines Geschäftes, tauchte ein Finanz-Exekutor eines Tages bei mir auf' und wollte 'kassieren'.- Der Computer hatte falsch ausgespuckt und eine Forderung an mich ergehen lassen, die aber an den damaligen Geschäftseigentümer hätte ergehen müssen. Der Grund war, daß der damalige Besitzer meine Steuernummer übertragen bekam.
Zufällig war damals gerade ein "Bruder" bei uns zu Besuch, der nichts eiligeres zu tun hatte, als sofort zum Aufseher zu laufen und ihn zu informieren, daß beim "G." der Finanzexekutor war, "G." sich aber weigerte, "STEUERN" zu bezahlen. In Wirklichkeit hat sich der Irrtum beim Finanzamt noch am selben Tag geklärt. Doch wen interessierte das? Wenn einmal ein Exekutor auftaucht, dann "muß schon was dran sein"!!!
Das Sektengericht tagte, 4-5mal bis tief in die Nacht hinein.
Damals schon durfte Br. Mayer, der erst kurz zuvor getauft wurde, dem Rechtskomitee angehören. Er haßte mich schon, bevor wir beide getauft waren. Ich habe ihn vorher nicht gehaßt und haßte ihn auch jetzt nicht, ich sah in ihm (vermutlich durch die rosarote Brille der WT-Gesellschaft) nur einen übereifrigen Bruder! Sein Übereifer ging bei den Komiteesitzungen so weit, daß er Steuerbelege von mir verlangte, die bis ins Jahr 1965 (also 3 Jahre vor meiner Taufe bei, den Zeugen) zurückgingen!!!
Als sich nach der 5. Komiteesitzung herausstellte, daß alles auf einem Irrtum beruhe, wurden wir mit den ach so tröstenden Worten verabschiedet: Freut Euch, daß Ihr unschuldig seid, das Rechtskomitee trifft keine Schuld, es mußte und war berechtigt, der Sache nachzugehen, weil sie die Verpflichtung hat, die Versammlung rein zu erhalten.
(Derjenige, der damals den Stein gegen uns ins Rollen brachte, mußte vor einigen Jahren eine Gefängnisstrafe absitzen, weil er u. a. auch sein EIGENES KIND, im Alter von 2 Jahren!!! sexuell mißbrauchte und ihm Verletzungen zufügte.)

Nun, alles war überstanden (dachten wir) und nur mehr wenige Zahlungsverpflichtungen (Gas, Strom etc.). Herz - was willst du mehr? In meinem Herzen beschloß ich damals, da mich Jehova von allem befreite, meine „Erstlingsfrucht", d. h. mein ganzes „Erspartes" hinzugeben.
Gesagt, getan - S 25.000,- in die Versammlungskasse! Doch wie wurde das aufgenommen?
Von „Gewissens-Beruhigung" bis „darf ein Zeuge überhaupt so viel verdienen?" war der schmutzigen Phantasie einiger keine Grenzen gesetzt! Ich blieb weiterhin der „ZUVIEL-VERDIENENDE", der „MATERIALIST", der heimliche und raffinierte „STEUERHINTERZIEHER".
Es erfolgten die ersten anonymen Anzeigen beim Finanzamt. Ich verlor meinen Arbeitsplatz, das Finanzamt prüfte, fand nichts, ich bekam eine neue Stelle. Wieder dasselbe! Nun folgten Anzeige auf Anzeige, das Finanzamt wußte längst, wer dahintersteckte und ließ mich in den Akt sehen. Was mußte ich da lesen: Teure Autos, luxuriöses Wohnhaus, teure Teppiche, Urlaubsreisen usw.
Inzwischen trat Ruhe ein. Das Finanzamt wußte längst, daß ich kein Steuerhinterzieher war und daß da nur ein Neider aus dem allernächsten Bekanntenkreis dahintersteckte.
... Wir schrieben inzwischen das Jahr 1976. Im April dieses Jahres begann ich bei einer großen Wurst- und Salamifabrik zu verkaufen. Der Grund war wieder derselbe, warum ich nach fast fünfjähriger Tätigkeit im Februar 1981 gekündigt wurde. Diesmal schien jedoch mehr dahinterzustecken. Die Firma Geyer, bei der ich beschäftigt war, veruntreute Geld von mir, d. h. gab dieses nicht an das Finanzamt weiter, sondern ließ es als verdeckte Gewinnausschüttung in die "Ges. m. b. H". wandern.
Ich wurde zu einer Einvernahme zum Finanzamt Wr. Neustadt gerufen, sagte wahrheitsgemäß aus. Mit welchem Erfolg? Daß sich meine Aussagen nicht mit den Aufzeichnungen in der Buchhaltung der Fa. Geyer deckten! Doch statt gegen die Firma Geyer zu klagen, wollte das Finanzamt mit einem Schlag zwei Fliegen treffen!
Die Klage über die Firma Geyer wurde dem Finanzamt Baden übertragen und ich wurde beim Kreisgericht Wr. Neustadt angezeigt.
Nun hatten die "Brüder" gesiegt, glaubten sie zumindest. Denn wenn jemand mit dem Gericht zu tun hat, dann muß er doch schuldig sein. Dies bekam ich auch bei den Komiteeverhandlungen zu spüren.
Immer wieder drangen die Ältesten in mich:
"Gestehe doch endlich und erleichtere Dein Gewissen", oder "sei doch endlich froh, daß jetzt ein Gericht all Dein Tun aufdeckt" usw.
Bei der letzten Komiteeverhandlung brach ich gesundheitlich zusammen und wurde in die Nervenheilanstalt eingeliefert. Der fünfzehnjährige Psychoterror hatte doch Erfolg!
In der Zeit, wo ich in der Nervenheilanstalt war, wurde ich ausgeschlossen. Ich war am Ende.
Mit dieser Gesellschaft wollte ich nicht mehr in "die neue Ordnung" hinüberleben.
Ich trug mich mit Selbstmordgedanken und verfiel in Depressionen.
Doch das Leben ging weiter. Es wartete doch noch die letzte und endgültige Verhandlung auf mich (18. Dez. 1985).
Die Ältesten waren siegessicher und luden viele von der Versammlung zur Verhandlung ein, obwohl ich bereits ausgeschlossen war.
(Die Versammlung war gespalten, weil einige unseren Ausschluß nicht anerkannten.)
Doch welche Niederlage mußten sie erfahren. An diesem Tag wurde wirklich alles offenbar: Daß mir nämlich die Firma Geyer um S 527.000.- zu viel an Steuern abverlangte und ich eigentlich ein Guthaben beim Finanzamt hätte. Außerdem sprang der Staatsanwalt!!! plötzlich auf und erklärte dem Gericht: "Dieser Mann ist völlig unschuldig und zu Unrecht angeklagt", die Firma Geyer hatte ihm nämlich gefälschtes Beweismaterial vorgelegt ...
Sofort beantragte der Staatsanwalt (mein öffentlicher Ankläger auf Grund der anonymen Anzeige von "Bruder" Mayer) das Verfahren gegen mich einzustellen und die Fa. Geyer unter Anklage zu stellen ... Ich war rechtskräftig freigesprochen nach insgesamt 9 Verhandlungen!
Welch ein Triumph! Doch ich konnte mich nicht mehr freuen, obwohl mir einige von der Versammlung gratulierten und mir versicherten, sie hätten immer an meine Unschuld geglaubt. Doch in mir war etwas zerbrochen, was der schönste Freispruch nie mehr kitten konnte!
Was war es wohl damals? Es war jene Illusion, die mir einst ein Sonderpionier als "Paradiesverkäufer" unterwegs, ins Herz verpflanzte! Das war mein LEBEN! Das sollte jetzt alles aus sein???
Es machte mir nichts mehr aus, daß kurz nach meinem Freisprach "Bruder" Mayer mich erneut als Steuerhinterzieher hinstellte. Bis zum heutigen Tage hat es die Versammlung Wr. Neustadt unterlassen, uns vom Schmutz zu reinigen, mit dem sie uns jahrelang beworfen haben. Nicht einmal in der "Welt" ist so ein Benehmen zumutbar, geschweige denn unter Christen, dachte ich mir damals. Wo liegt denn der Haken? Ich hatte doch Gott in stunden- oft nächtelangen Gebeten angefleht, in der Versammlung einzugreifen und die Führung der Herde zu. ändern. Warum tat er nichts dergleichen? Statt dessen haben sie mich meine Frau und meinen Sohn ausgeschlossen. Ich begriff noch immer nicht! -
Da fiel mir eines Tages das Buch von Hans-Jürgen Twisselmann "Vom 'Zeugen Jehovas' zum Zeugen Jesu Christi" in die Hände. Was soll's dachte ich, das Buch ist von einem Ausgeschlossenen, ich bin ausgeschlossen, niemand kann mich daher in meinem jetzigen Zustand zur Verantwortung ziehen, ich begann zu lesen ...
Jetzt fiel es mir wie Schuppen von den Augen!!! So beantwortet unser lieber Vater im Himmel Gebete!!! Mein Leben bekam wieder einen Sinn, um wieviel besser war ich doch jetzt erst dran!!! Das ist das freiheitliche Christentum, ohne Lieblosigkeit und Unmenschlichkeit! Vergessen sind die Komiteesitzungen jedoch bis heute nicht
Die Unmenschlichkeit und Brutalität, auch die Art der Verhandlungen haben sich tief eingeprägt.
In der "Welt" ist es üblich, dem Angeklagten die (seine) Schuld zu beweisen. Wie ganz anders doch bei den ZJ: Da wird man eines Vergehens beschuldigt und muß nun die Gegenbeweise für seine Unschuld erbringen! WIE SATANISCH UND UNMENSCHLICH!!!
Wie funktioniert so etwas in der Praxis???
Wer hat sich das ausgedacht???
Nicht jedem ist es vergönnt, aus diesem geistigen Gefängnis in die wahre Freiheit (Gal. 5:1) zu Christus zu entfliehen, aber vielleicht kann ich durch meinen Bericht jenen helfen, die innerhalb der "Organisation" nicht mehr jenes geistige Paradies verspüren, sondern eher die Fesseln einer menschlichen Diktatur, die sich gerade in diesem religiösen Totalitarismus zu erkennen gibt, verspüren. Daher ist es oft wirklich notwendig, sich unmißverständlicher Worte zu bedienen, um noch "GEFANGENEN" diese Gefahr, in der sie sich befinden, vor Augen zu führen.
Ich bitte daher jeden, der meine Worte liest, diese nicht als Bitterkeit gegenüber der Organisation der ZJ aufzufassen, sondern als innige Fürbitte für Irregeführte, die ZJ nun einmal sind. (l. Petrus 3:9)

-P.G.-

Geschrieben von Drahbeck am 23. September 2007 16:15:22:

Als Antwort auf: Zufälle geschrieben von Gerd B. am 23. September 2007 15:34:42:

„Ich vermittelte deren Erlebnisse an den "Bruderdienst", wo ein umfassender Artikel erschien. Dann glaubte ich deren Bericht in der "Brücke zum Menschen" (Nr. 89/90) auch hier im Forum gelesen zu haben."

Wobei ich dann meinerseits anmerken muss.
Heft 89/90 der „Brücke ..." erschien 1987 (also zu einer Zeit wo der DDR-Staat noch existierte).

Keine wissenschaftliche Bibliothek der DDR hatte diese Zeitschrift in ihrem Bestand.

Nochmals wiederholt. Keine (auch nicht die über die umfänglichsten Bestände verfügende Deutsche Bücherei, Leipzig).
Ich hatte mich um deren Einsichtnahme zwar auch bemüht. Als ich sie dann (zeitlich befristet) aus der Universitätsbibliothek Kiel per Fernleihe zur Einsichtnahme bekam, wurde sie von der Fernleihabteilung der Berliner Staatsbibliothek in die berüchtigte „Abteilung für spezielle Forschungsliteratur" gegeben. In „trautem Schulterschluss" ´mit „Völkischem Beobachter" und anderen Presseerzeugnissen der Nazizeit. In trautem „Schulterschluss" mit „Spiegel" und „Stern", die gewöhnliche DDR-Bürger auch nicht einsehen konnten. Und die paar „handverlesenen Ausnahmen" von dieser Regel, eben nur in besagter ASF-Abteilung.

Das alles wäre ja noch halbwegs „hinnehmbar" käme nicht noch ein anderer erschwerender Umstand hinzu. Die Hauptlesesaale der Stabi waren werktags bis 21 Uhr geöffnet. Auch Sonnabends. Nicht aber dieser „Speziallesesaal".

Da hatte ich dann die „Freude" in größter Hektik die paar Minuten zu nutzen pro Tag, die noch nach Beendigung meiner beruflichen Tätigkeit und Hinfahrt zur Stabi, noch „abknapsen" konnte. Immer die knapp bemessene Leihfrist im Nacken.
Das unter solcher Hektik vieles eben unausgewertet blieb, dürfte offenkundig sein.
Den fraglichen Bericht habe ich dann erst wirklich via Auswertung in der CV registriert.
Mit selbiger hatte ich allerdings schon seit den 70er Jahren keine Verbindung mehr, und halte diese damalige Entscheidung auch aus heutiger Sicht für richtig.

Geschichten aus dem Wienerwald

Geschrieben von Gerd B. am 23. September 2007 16:46:33:

Als Antwort auf: Re: Zufälle geschrieben von Drahbeck am 23. September 2007 16:15:22:

>>Den fraglichen Bericht habe ich dann erst wirklich via Auswertung in der CV registriert.
Mit selbiger hatte ich allerdings schon seit den 70er Jahren keine Verbindung mehr, und halte diese damalige Entscheidung auch aus heutiger Sicht für richtig.<<

Der Herausgeber von "CV" - Henry Werner, wie er sich verdeckt nannte - kam mindest 2mal zu "meinen" Schwarzwaldtreffs. Als Invalider, und auch schon betagt, durfte er aus der DDR ausreisen, um wie er bei der Behörde meldete, das Grab seines Vaters in Bremen zu besuchen. Zu der Zeit war auch bekannt, dass die DDR froh war, wenn Invalide und Rentner gleich im Westen blieben...

Bei diesen Treffs kann es gut möglich sein, dass er von mir das Heft bekam. Wir waren auch laufend im postalischen Kontakt. Nach der Wende, hat ihn die WTG angezeigt, wegen Spitzelei für den Staatsicherheitsdienstes. Das machte ihn echt krank. Wenn er noch leben sollte, dann müsste das in Gera sein.

Geschrieben von Drahbeck am 23. September 2007 17:08:46:

Als Antwort auf: Re: Zufälle geschrieben von Gerd B. am 23. September 2007 16:46:33:

Zu „Henry Werner" Struck, kann ich nichts weiter sagen, als das was - tendenziös - bei Herrn Hirch über ihn ausgeführt ist.
Seinen Vorgänger, dem Einbrecher im Westberliner Bethel (im Stasiauftrag) Wolfgang Daum habe ich ja noch persönlich kennengelernt, und war dabei so „angetan" davon, dass ich dann einen Schlusstrich gezogen habe.
Über seine „Heldentat" hatte Daum allerdings nie in meiner Gegenwart geredet.

In der Studie von Katja Eichler über die ZJ in Gera (im Internet) gibt es auch einen Passus, dass selbige Struck wohl mal interviewt hat.

Was die „Gesandten" aus der DDR anbelangt, ist der nachfolgende Text vielleicht etwas aufschlußreich.

Dick aufgetragen.
Es ist wohl als "Novum" zu bezeichnen. Seit Ende 1965 erschien die CV. Aber erst in der Ausgabe vom August 1987 (Nr. 217), erschien darin ein Artikel der da vorgab, Bericht von DDR-Zeugen Jehovas anlässlich eines Kongresses in Karlsruhe (immerhin zur alten BRD gehörig) zu sein.

Sicherlich bekamen in der DDR (im Gegensatz zum Normalbürger) zu der Zeit Rentner (auch Invalidenrentner) die Möglichkeit, wenn sie denn wollten, auch in den Westen zu reisen.

Unfraglich wurde diese Option auch von Zeugen Jehovas genutzt.

Bei der Lektüre dieses Artikels bin ich allerdings "ganz hin- und hergerissen". Er trägt "dick auf". An einigen Stellen ziemlich dick.

Erinnert sei auch daran, das seitens der Stasi der DDR, durchaus "operative Pläne" bestanden, solche Reisetätigkeit auch für ihre Zwecke zu nutzen. Dazu existierte an der Juristischen Hochschule der Stasi eigens eine Diplomarbeit, die diesem Thema gewidmet ist.
Man vergleiche dazu.
Noch nicht enttarnt

(Am unteren Ende des Textes)
Genau darin schildert der Stasiist Baenz solch einen Fall. Und welch "Zufall" auch Baenz berichtet davon, dass sein IM von Torgelow nach Karlsruhe zum ZJ-Kongress gereist sei. Man vergleiche mal beide Texte miteinander. Dann kommt man einfach nicht umhin frappierende Ähnlichkeiten zu registrieren!

Im folgenden sei dieser CV-Artikel kommentarlos dokumentiert. Was an ihm Legende und was eventuell Wahrheit möge dann jeder für sich entscheiden.

ERINNERUNGEN AN EINEN KONGRESSBESUCH
Nun waren wir in Karlsruhe zum Kongreß "Göttliche Herrschaft" der Zeugen Jehovas.
Wir mußten uns erst an die dortige Obrigkeit wenden, ehe wir auf dem Kongreßgelände ankamen. Diese war, sehr zuvorkommend, als sie hörten, wir kommen aus der DDR und waren Zeugen. Es war also dort eine gute Zusammenarbeit zwischen der Polizei und der Wachtturm-Gesellschaf't .
Wir wurden zur Kongreßleitung geführt. Das war aufregend. Überall standen Brüder herum, welche die Leitungsglieder beschützen sollten. Wir wurden durch lange Gänge gefuhrt. Dann kamen wir beim Bruder Peter an. Es gab eine freundliche Begrüßung. Der Reisepaß wurde abgenommen und registriert.

"Also Geschwister, ihr kommt aus Torgelow?" Dann kamen eine Reihe von Fragen:
"Wer sind eure Ältesten? Wie steht es mit dem Verkündigen? Bei euch ist doch viel Armee? Konnt ihr sagen, was für Einheiten?'"
Wir verneinten, denn es gab ein striktes Verbot in den Armeesiedlungen zu verkündigen.
Noch eine Frage:
"Wie kommt die Bevölkerung mit der Armee zurecht?"
Wir sagten, man hat sich daran gewöhnt.
Nun erhielten wir unsere Essenmarken für die Kongreßtage. Wir fragten uns, warum die Frage nach der Armee? Das ist doch auch eine politische Frage, wenn nicht noch mehr.

Der Kongreß hatte schon angefangen. Es war überwaltigend, die Menschenmenge und alles Zeugen. Es herrschte eine gute Stimmung.
Das Fotografieren wurde über den Lautsprecher verboten. Alles verlief nach dem ausgedruckten Programm. Uns fiel auf, daß ein Mann im Parterre an einen Pfeiler gelehnt stand, wo doch alle saßen. Der Redner hatte gerade seine Ausführungen beendet, als der Mann loslief und schrie "alles Lüge".

Er hatte das Rednerpult aber noch nicht erreicht, da war das Mikrofon schon abgeschaltet. Nun war seine Stimme nicht mehr zu hören. Schon erschienen vier Zeugen auf der Bildflache (als Rausschmeißer). Sie ergriffen den Mann und schleppten ihn raus. Wir fragten unseren Nachbarn, geschieht so etwas öfter? Er sagte, "wir haben uns schon daran gewohnt. Übrigens, diesen Mann kennen wir. Er ist ein evangelischer Pfarrer." Was geschieht mit ihm?, fragten wir. "Das ist ganz einfach. Er hat sich des Hausfriedensbruchs schuldig gemacht. Seine Personalien werden aufgenommen, dann wird er verhört und schließlich der Polizei ubergeben."

Haben sich die Zeugen eine eigene Justiz zugelegt? Sie als eine so starke Organisation können nicht einmal eine Gegenstimme vertragen, ist das nicht lachhaft? Wie schwach sie doch sind.

Die Biblischen Dramen waren fur uns unfaßbar. Ja, sie waren für Auge und Ohr bestimmt. Wir dachten, daß man uns einmaliges, großartiges bot. Aber leider stimmten die Worte und Musik vom Tonband (Playback) nur selten überein, mit den Gesten und der Mimik der Darsteller. Aber alle nahmen es freudig an, "denn es kam ja von Jehova"!

Als der Kongreß beendet war, durften wir Druckerzeugnisse mitnehmen, soviel wie jeder wollte. Bruder Peter wußte, daß da s Mitbringen eine strafbare Handlung ist. Aber was kümmerte es ihn. Er konnte ja nicht bestraft werden, wie ja eventuell die Zeugen, die zuruckfuhren.
— E.B.T.-

Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass auch Herr Hirch in seiner Studie über die Zeugen Jehovas bezüglichen Diplomarbeiten der Stasi, auch auf die von Baenz mit zu sprechen kommt. Interessant jedoch wie er es "macht". Den fraglichen Aspekt verbannt er einfach in eine unscheinbare Fußnote.
Zitat Hirch:
"Einen solchem konkreten Auftrag stellte Baenz in seiner Anlage 1 vor. Hier wurde detailliert beschrieben, wie der IM, der zu einem Kongress der Zeugen Jehovas in den Westen nach Karlsruhe fahren durfte, sich zu verhalten hatte. Dieser schriftlich formulierte Auftrag war acht Schreibmaschinenseiten lang und enthielt sowohl die Instruktion, wann und wo er seine Fahrkarte zu kaufen hatte, seine vorbereitete Legendierung für den Aufenthalt in Karlsruhe, als auch das genaue Ziel des Reiseauftrages. Wann hatte er wo zu sein, mit wem sollte er Kontakt aufnehmen, weiche Formulierungen sollte er verwenden. Er sollte sich sogar darauf vorbereiten, dort im kleinen oder größeren Kreis ein Gebet zu sprechen. Während des Gebets sollte er in diesem Kreis auf jeden Fall für das "erfolgreiche Gelingen des Kongresses" beten. "Das hinterlässt auf jeden Fall Eindruck."

Geschrieben von German am 23. September 2007 17:03:08:

Als Antwort auf: Re: Zufälle geschrieben von Gerd B. am 23. September 2007 16:46:33:

Nach der Wende, hat ihn die WTG angezeigt, wegen Spitzelei für den Staatsicherheitsdienstes.

Tatsächlich? Gibt es dafür eine Rechtsgrundlage? Wie geht die WTG denn mit Stasi-Spitzeln um, die im Rahmen der Forschungen im Nachhinein aufgedeckt wurden und die sie noch in ihren Reihen hat? Das war damals ein heißes Thema zwischen Hirch und Wrobel.

Geschrieben von Gerd B. am 23. September 2007 17:47:19:

Als Antwort auf: Re: Zufälle geschrieben von German am 23. September 2007 17:03:08:

Fall Henry Werner:

Er erzählte mir am Telefon, dass er - ich schätze um 1992 herum - angezeigt wurde.

Bei Besuchen im Westen erzählte er mir einmal vertraulich, wie sich die Redaktionsarbeit für den CV ("Christliche Verantwortung") abspielte. Ohne Lobhudelei für den Sozialismus ging garnichts. Es mussten immer Passagen in den Texte eingebaut werden, die die WTG als kapitalistisches Monstrum darstellte. Er meinte, ohne solche Sätze würde es weder Papier noch Druckfarbe geben. Was mir auch sein Mitarbeiter und Mitschreiber Reinhardt Ignazy - ein gläubiger Mann - bestätigte. Letzterer saß als "Kreisdiener" insgesamt etwa 10 Jahre im DDR-Gefängnis, im berüchtigten "Roten Ochsen", ich glaube in Halle war dies. (Manfred?).

Im Gefängnis bekam er wegen "guter Führung" sogar die Erlaubnis seine Elberfelder-Bibel zu lesen. Dort saß er wegen Zugehörigkeit zu den ZJ ein, und dort kam Reinhardt dahinter, dass die Lehren der WTG nicht biblisch sind...
Er und seine Frau kamen als Ausgeschlossene der WTG, nach der Wende, oft zu unseren Schwarzwaldtreffs.

Kurios ist schon manchmal das Leben.

Auf den Fall Ignatzy geht Andre Gursky in seiner im Internet auch zugänglichen Studie die Zeugen betreffend mit ein.

Nur soviel zum „Zwielicht" welches da aus ZJ-Kreisen verbreitet wird. Es gab neben der CV seit den 80er Jahren noch eine zweite (staatlich ausgehaltene Zeitschrift) namens „Weggefährte". Die fuhr in der Tat die „biblizistische Linie". Ihr erster Redakteur verstarb (etwa 1987, sofern ich das aus der Erinnerung (und Aktenstudium) jetzt richtig wiedergebe.

Dieter Pape und Co (von der CV) machten sich stark dafür, dass auch „Weggefährte" das faktisch durch vorgenannten Umstand eingeschlafen war, wieder aktiviert würde.

Das Ende der DDR hat dann diese Pläne zur Makulatur befördert. Ignatzky sollte da wohl die Redaktion übernehmen. Es blieben aber wie ausgeführt, Sandkastenspiele.

Ach ja, zum Vater des in Rede stehenden Ignatzky, gibt es übrigens ein interessantes Dokument.

http://www.manfred-gebhard.de/Ignatzy1.jpg


http://www.manfred-gebhard.de/Ignatzy2.jpg

Geschrieben von Gerd B. am 23. September 2007 18:34:04:

Als Antwort auf: Re: Zufälle geschrieben von Drahbeck am 23. September 2007 18:07:17:

Was es nicht alles gibt.

Im CV wusste ich immer welche Artikel vom Reinhardt stammten. Es hatte 2 Buchstaben als Initialen, habe vergessen wie die lauteten.
Er war bemüht biblisches Gedankengut zu fördern. Die Behörden bemängelten, dass er zu wenig auf die WTG eindrosch und keine "sozialistischen" Gedanken einbaute.

Am Telefon erzählte er, dass man ihn auch IM verdächtigte. Er bekam aber für die "Sitzzeit" im Gefängnis eine finanzielle Entschädigung - sicherlich aus den Steuergeldern vom Westen der Republik...

Geschrieben von Frau von x am 23. September 2007 22:26:40:

Wachtturmstudienartikel, für den 23.September

WT vom 1.August 2007

Thema: BIST DU 'REICH GOTT GEGENÜBER'?

Abs.15: "...Unsere Zeit und Kraft sowie unsere Fähigkeiten nicht für den sozialen Aufstieg zu verwenden, sondern für das Predigen des Königreiches und das Jüngermachen, kann mit einer Kapitalanlage verglichen werden. Wer so investiert, darf sich in geistiger Hinsicht über hohe Dividendenausschüttungen freuen, ... ."
___________________________________________________________

Und ich veschwende hier meine Zeit mit dem Abschreiben von Frakturschriften

Geschrieben von Andre am 24. September 2007 11:59:36:

Als Antwort auf: Wachtturmstudienartikel, für den 23.September geschrieben von Frau von x am 23. September 2007 22:26:40:

"Hohe Dividenden"

Richtig, man erhält zum ewigen Leben je nach Zeiteinsatz noch ein paar Tage hinten dran

Geschrieben von + am 23. September 2007 23:18:20:

Als Antwort auf: Re: Die Sehnsucht zurück zu altbewährten Erziehungsmethoden geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 13:36:33:

>>> „Da wurden Kinder zum Schweigen geprügelt und zur Mitgliedschaft gezwungen.“  kohlchen vom 23.9.2007

Erwachet 1982 8. 5.

Seite 32

Detail

Auflösung des Bibelquiz Seite 28

Detail

Besagter Erwachet vom 8.8.1979

Seite 28

Jeder Zeuge Jehovas weiß dass hier der Königreichssaal gemeint ist.

!!!

Sehr kleine Kinder die noch nicht in der Lage sind das was sie denken oder fühlen in Worte auszudrücken.
Die Hunger, einen wunden Hintern (volle Windeln) oder Langeweile nicht in Worte fassen können.
Die vielleicht nur deswegen Schreien weil sie sich ärgern dass sie nicht so reden können wie ihre größeren Geschwister oder die Eltern.


Die Welt der Zeugen ist Wachtturmgrau.

Geschrieben von Andre am 24. September 2007 12:06:41:

Als Antwort auf: Re: Kleines erbauliches Bibelquiz geschrieben von + am 23. September 2007 23:18:20

Na dann viel Freude und Spaß in der "Neuen Weltgesellschaft", wenn die WTG walten und schalten darf, wie sie möchte. Fleißig geübt wurde das TyrannisierenBeherrschen der Gläubigen seitens der WTG Fürsten ja schon.

Aber ich glaube, Jesus würde zu den WTG Fürsten sagen: "Was ihr tut, tut schneller!" 

Geschrieben von Jochen am 24. September 2007 01:29:47:

Als Antwort auf: Re: Kleines erbauliches Bibelquiz geschrieben von + am 23. September 2007 23:18:20:

Aus den selben Wachtturm:

„Immer wenn meine Kinder ausgesprochen ungehorsam waren, erklärten meine Frau und ich den Grund für die verletzte Vorschrift, und das Kind erkannte die Notwendigkeit für die Strafe an. Einmal, als ich meinem Sohn (ungefähr 6 Jahre) die vereinbarte Anzahl kräftiger Klapse verabreicht hatte, kroch er auf meinen Schoß, umarmte und küßte mich und sagte: ,Papa, ich glaube, ich habe meine Lektion gelernt.' "

__________________

Kinder reagieren aus Angst vor weiteren Misshandlungen seitens der Eltern eben so wie man möchte.

J.

Geschrieben von schwarzes Schaf am 24. September 2007 08:46:14:

Als Antwort auf: Re: Kleines erbauliches Bibelquiz geschrieben von Jochen am 24. September 2007 01:29:47:

Guten Morgen!

Also ich selbst habe ein Kind, und ich muß schon bestätigen das ab und an ein klaps auf den Po angebracht sind, dass das Kind merkt wo die Grenzen sind. Den im Kleinkind altern kann man Kinder nicht wirklich bestrafen wenn man sagt du darfst heute kein TV schauen oder der gleichen. Aber ich denke das muß jeder selbst wissen wie er sein Kind erzieht. Verbrügeln sollte man sein Kind jedoch auf keinen Fall. Und ich sage das als Mutter!

Lg schwarzes Schaf

Geschrieben von susi am 24. September 2007 11:46:06:

Als Antwort auf: Re: Kleines erbauliches Bibelquiz geschrieben von schwarzes Schaf am 24. September 2007 08:46:14:

selbst ein klaps auf den po ist zuviel !
es geht auch ohne !
wenn man kids hat, braucht man eben geduld... sage ihm es tausend mal, erkläre ihm es tausend mal... aber schlage es nicht !
schläge oder sogenannte klapse, ändern nix an der sache, absolut nix... man zeigt dem kind nur, wie hilflos man als erwachsener ist und mit einem kind, was das leben erst lernen muss, keine geduld hat...
super nanni... zeigts mittwochs im fernsehen UND ES GEHT !

es sind nicht die kinder... NUR die eltern !

lg susi

Geschrieben von schwarzes Schaf am 24. September 2007 11:54:53:

Als Antwort auf: Re: Kleines erbauliches Bibelquiz geschrieben von susi am 24. September 2007 11:46:06:

Mh, ich denke das muß man vom Kind abhängig machen und davon wie man es selbst für richtig hält. Den letztlich ist jeder anders und somit eben auch jedes Kind. Es gibt Kinder bei denen funktioniert es ohne Klaps und es gibt Kinder die müssen es eben spüren um zu wissen wo die Grenzen sind. Und ich rede da von mir selbst. Mir war es als Kind egal, so lang ich nicht wusste was passiert und wenn ich dann eben auf die Finger bekam oder auf den Po hab ich es mir überlegt ob ich das mache, ich meine es war ja NICHT mit dem Kochlöffel oder Gürtel. Als ich dann aelter wurde, dann bekam ich andere Strafen, wie eben einen Aufsatz schreiben, oder ein Diktat, eben solche Sachen... Aber wie gesagt das hängt von vielen Umständen ab... Und ich verurteile keines vom beidem. Klar wenn man den Kind einen klaps gibt, dann sollte es ein klaps sein und gegenstände wie schuhlöffel, Gürtel oder dergleichen, geht gar nicht!!!

Geschrieben von susi am 24. September 2007 13:07:02:

Als Antwort auf: Re: Kleines erbauliches Bibelquiz geschrieben von schwarzes Schaf am 24. September 2007 11:54:53:

natürlich ist jedes kind anders... bin selbst mutter von 4 kindern...

aber klapse geben, befreit nur dich von der wut und zeigt das bei dir der geduldsfaden platzt !

und sowas geht gar nicht ! kinder brauchen nun mal mehr aufmerksamkeit und wahnsinnig viel geduld. vorallem wenn du nur eins hast ! dann hast du doch eigentlich genügend zeit dich um dein kind ausgiebig zu kümmern, das dürfte kein problem sein, geduld zu haben ;-)

ich frage dich: was gibt DIR das, wenn du deinem kind einen klaps gibst ?! was fühlst du dabei ? was meinst du, was das kind dabei fühlt ?

ich habe als kind auch was auf den po bekommen und meine geschwister auch. als ich klein war hab ich es als angst vor meinen eltern empfunden... ja, ich hatte angst !

als ich größer wurde, hab ich innerlich gelacht, obwohls weh tat... meine eltern ausgelacht sozusagen, weil ich sie zur weisglut gebracht hab...

deshalb bringen schläge gar nichts ! sie bringen deinem kleinkind NUR ANGST vor dir ! ANGST ist NIEMALS sinn und zweck einer erziehung !

das wort "schluß " und ein scharfer blick genügen bei kindern (wenn es einen reicht)... tausendmal mit geduld wiederholt... und das kind weis bescheid !

natürlich kann ich es nachvollziehen... viele machen das so in der versammlung (rute der zucht), damit die kids hinten ruhig sind und schon wirds mitgemacht (find ich echt bitter)

lg susi

Geschrieben von schwarzes Schaf am 24. September 2007 15:37:43:

Als Antwort auf: Re: Kleines erbauliches Bibelquiz geschrieben von susi am 24. September 2007 13:07:02:

Mh, also ich hatte keine Angst vor meiner Mutter, ich wusste einfach das ist die Grenze und die tut weh, also höre ich lieber als weiter zu gehen. Den von dem ernsten Blick hat man ja dann nur achtung wenn man weiß was passiert wenn man den ernsten blick nicht beachtet. Verstehst du was ich meine? Klar, redet man erst und das nicht nur 3x sondern wahrscheinlich 10x, dann wird man schon ernster und sagt es reicht, aber wenn dann eben das Kind immer noch nicht hört muß es ja auch eine strafe bekommen die für das Kind schlimm ist, bei manchen ist es keine gute Nacht Geschichte, bei anderen TV verbot und bei anderen ist es eben einen klaps auf dem Po, das hängt aber alleine vom Kind ab. Und bei meiner kleinen ist das so. Es gibt zeiten da reicht es total wenn ich sie ernst anschaue und sie hört auf, dann gibt es Tage da reicht es auch wenn ich sie in ihr Zimmer schicke, aber es gibt hin und wieder auch fassen wo ein klaps ihr deutschlich macht da ist die Grenze und weiter gehts nicht, und danach reicht dann wieder für wochen der ernsten Blick... Aber wie schon gesagt, ich bin der Meinung das Kindererziehung nicht für allgemeinert werden kann, weil jedes Kind anders ist und wenn du 4 kinder hast, dann weißt du das ja selbst sehr gut.

Ne Freundin von mir hat 2 Kinder, dass erste ist ein Mädchen, die schaut man mal ernst an sagt evtl. 2x nein und dann hat sich das. Bei dem 2 Kinder, ein Junge, dem ist das sowas von egal, der hört weder auf ernste blicke, noch auf Zimmer gehen oder sonst was, der hat nicht mal achtung vor dem ernsten Blick von seinem Vater...

Dann habe ich ne Freundin die hat 10 Kinder, und da ist es auch bei jedem anders, aber sie wissen eben wenns reicht passiert ein klaps, und somit reichen eigentlich die ernsten Blicke weil sie wissen wenn ich weiter gehe, bekomme ich geschimpft...

lg

Geschrieben von + am 24. September 2007 17:37:11:

Als Antwort auf: Re: Kleines erbauliches Bibelquiz geschrieben von schwarzes Schaf am 24. September 2007 15:37:43:

Eigentlich ging es mir gar nicht darum eine neue Diskussion zu eröffnen ob man seine Kinder nun schlagen soll oder nicht.
Das Kinder-schlagen-Bild der Wachtturm Gesellschaft fiel mir nur zufällig bei dem Ausarbeiten meines nächsten Beitrages in die Hände.
Er dient mehr als Angebot zur Ergänzung der Bildersammlung auf Manfreds Internetseite.

Wenn ich persönlich Handgreiflichkeiten auch in keinem Fall billige, steht es uns nicht zu, individuelle Entscheidungen zu werten.

Worum es sehr wohl geht, ist der Nachweis, das es sich bei der Wachtturm Gesellschaft um eine destruktive Sekte handelt, die ihre Mitglieder Aufgefordert hat ihre Kinder zu schlagen.

Das sich diese Sekte heute nicht mehr traut pauschal von „gewissenhaften“, „wahren“ Christen zu fordern ihre Kinder zu schlagen liegt an der Anarchie und Transparenz des Internet.
Selbst eine weltweite Armee von Anwälten verhindert nicht die Verbreitung der Fakten die schwarz auf weiß jedem – Freund und Feind – per weniger Mausklicke zugänglich sind.
Die Wachtturm Gesellschaft bezeichnete jeden als fahrlässigen, säumigen Christen der sein Kind nicht liebt, wenn sie es nicht schlägt.
Das setzte alle die unter Druck die ihr Kind in der Versammlung lieber unter dem Stuhl spielen ließ, als es unter Schlägen im Nebenraum zum „Zuhören“ und zur „Gerechtigkeit“ zu „Erziehen“.

Wie bewusst und wichtig Manfred das ist, sieht man doch daran, das er sich (vollkommen zu Recht) veranlasst sah an meiner überspitzten Wachtturmcovercollage einen Vermerk anzuhängen, das es sich um ein Bildspiel handelte.

Noch Mal:
Hier geht es nicht um die Frage wie ein Individuum entscheidet sondern was eine destruktive Sekte einfordert.
Sektenanführer die selber unter umständen nie Kinder hatten und in ihren muffigen Büros selber so vergrämt dahinvegetieren das sie jedes (noch) lebensfrohe Kind am liebsten „ordentlich versohlen“ würden.

Es sind nähmlich auch die überalterten Bethelversammlungen in dem Eltern die bösen Blicke der "wahren" Ordens-Christen einfangen wenn ihre Kinder mal unruhig sind.
Allen voran Bruder "Halte-auf-jedem-Kongress-den-Öffentlichenvortrag" Bruder "Ich-will-jetzt-keine Namen-nennen" und Bruder "Sehr-Altgediehnt" mit ihren Frauen wie Schwester "Ich-Lächle-penedrant-auf-jedem-Wachtturmbild"

Geschrieben von schwarzes Schaf am 24. September 2007 18:19:

Als Antwort auf: Re: Kleines erbauliches Bibelquiz geschrieben von + am 24. September 2007 17:37:11:

Ja, ich finde es auch schlimm wenn ich auf Kongkressen die Eltern sehe die ihre Kinder wirklich aut dem WC den hintern hauen nur weil sie nicht einen ganzen Tag lang zu hören können und auf ihrem Po sitzen bleiben mit 3 Jahren... Echt krass. Da geh ich lieber raus und lass mein Kind rum rennen und spielen, anstatt deshalb den Po zu hauen, den es ist normal das ein Kind das nicht kann und vorallem auch gar nicht muß!!!

Ich rede auch nicht von dem Verhalten in der Versammlung sondern eben vom Privaten wie man seinen Kind eben erziehen möchte und für sich selbst entscheidet wie man seinen Kind die Grenzen setzen will.

Bei mir in der Versammlung versteht es auch keiner wieso ich Donnerstags nicht mehr komme seit dem ich wieder Arbeite und meine kleine morgens um 6 Uhr aufstehen muß, ist mir das eben zu viel. Zudem sehe ich nicht ein wieso ich mein Kind um den wichtigen schlaf bringen soll... Zusätzlich interesiert mich das ganze gerede davorne eh nicht. Vorallem wenn man diese "Brüder" und "Schweszern" kennt die davorne reden als wären sie heilige und in wirklichkeit weiß man genau das sie das gar nicht sind, da bekomme ich echt das würgen...

LG

Geschrieben von + am 24. September 2007 07:15:59:

Als Antwort auf: Re: Kleines erbauliches Bibelquiz geschrieben von Jochen am 24. September 2007 01:29:47:

In der Psychologie wird der Umstand beachtet das man das was man verneint…
- In dem Fall Kinder zur Untertänigkeit zu prügeln –
…in Wirklichkeit doch im Sinn haben könnte.

Hierbei sei als Beispiel auf die Aussagen zu dem Unterredungsbuches hingewiesen…
- Wie wollen niemanden Überreden –
…und trainieren die Überwindungs- und Überredungskunst bis zum Umfallen …wir wollen es natürlich doch.

----------------------
Redaktionelle Einfügung:
Bild WT 1. 2. 1970. Fotomontage.
Quellenbelege für die Substanzielle Aussage.
Siehe. die im Posting Parsimony.24020 genannten „Erwachet!"-Ausgaben. 

Geschrieben von + am 25. September 2007 00:03:
>>> „Ja, auf dem Boden dieser Zerstörung kann jedoch etwas neues, schönes und eigenes wachsen.“  Kohlchen
www.kohlchen.de.vu/ vom 20.September 2007

Hallo Andre!

Großartige Artikel:
Parsimony.23987
Parsimony.23989

Jetzt schreibst Du:
>>> „z.B. ein chemischer Analytiker, konnte durch eine genaue Wasseranalyse feststellen, dass dieses Wasser tötlich ist.“

 Der Haken an der Sache ist nur das millionen Menschen felsenfest davon überzeugt sind, das das Wasser heilig ist.
Das die, durch dieses verunreinigte Wasser verursachte Leiden und ihr Tod, Gott wohlgefällige Opfer wären.

Es kommt aber noch schlimmer.
Es genügt Satan nicht dass die Menschen sein verseuchtes Wasser trinken.
Das normale Gesunde wird von seiner Organisation darüber hinaus noch zu Bösen verklärt.

Essen, Wohnen, Kleidung, Lebensunterhalt, Familie, Freunde, Bildung, Freizeit, Musik, Kunst, Natur etc. werden zu Dingen der Welt Satans erklärt.

Wachtturm 1. 9. 2005

Seite 19 Abs. 4

„Was war daran verkehrt, zu essen, zu trinken, zu heiraten und verheiratet zu werden? Sie führten doch nur ein „normales“ Leben! Das schon, aber …“

Das normale Gesunde wird von dieser Organisation zum Bösen geächtet.
Das Einzige was „Gottes“ Gunst findet ist das Neumitgliederakquirieren.
Der Dienst an der Sekte.

Königreichsdienst November 2007

Seite 1

Alles was nicht dem goldenen Organisationskalb dient wird heuchlerisch verteufelt.
Nur für Predigdienst und Spenden findet sich kein Platz in der Literatur um dort zum Maßhalten aufzurufen.
Im Gegenteil.
Auf Seite vier wird in dem Königreichsdienst unverhohlen zur Hemmungslosigkeit aufgerufen.

Warum finde ich nicht nachfolgenden Wachtturmartikel?

„Woran erkennt man unmäßigen Predigdienst?
Wer regelmäßig zuviel in den Dienst geht zeigt dadurch jedes Mal, dass er sich nicht beherrschen kann.
Vielleicht spendet er soviel der Wachtturm Gesellschaft das er die Versorgung seiner Nachkommen vernachlässigt.
Durch seine Unbeherrschtheit lässt er erkennen, dass es ihm nichts ausmacht, Schande auf Jehova zu bringen und den guten Ruf des Volkes Gottes zu gefährden (1. Korinther 10:31).“

Warum wird nicht in steter Regelmäßigkeit obiger Warnhinweis im Wachtturm abgedruckt?
Alles Normale ist des Teufels – nur das Anwerben von Neumitgliedern findet in Gottes Augen Gunst?

Unglaubwürdig?

Gut bringen wir Fakten.

Hier an dem Beispiel - Essen

Diese Wachtturm Sekte stellt Speisevorschriften auf und degradiert Essen im Allgemeinen zu einem von Gott ablenkenden Übel.

Ich zitiere nachfolgend Wachtturm Literatur in der darauf hingewiesen wird das Gott angeblich gewisse Nahrungsmittel verabscheut.
Wenn man diese zu sich nimmt wird man Gott untreu.
Interessanter weist treten aber „Gottes Speisevorschriften“ zeitlich- und regional begrenzt auf.

Zeugen Jehovas auf der ganzen Welt würden die unterschiedlichsten Dinge aufzählen die angeblich mal verboten waren.
Der Verzehr von Gummibärchen, Schokolade, Leberwurst, Kochwurst, Lakritze, Hähnchen auf Volksfesten und ungezählte andere Lebensmittel stellten eine Zeit lang den untrüglichen Beweis der Laxheit gegenüber Gott dar.
Ein wahrer Christ aß so etwas nicht:

Erwachet 22. 7. 1973

Seite 28 Ist es richtig, Blut zu essen?

„In einigen Ländern ist es schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, Wurst zu bekommen, die frei von Blut ist. Viele Geschäfte mengen Blut in Fleisch und andere Lebensmittel.“

„Oft werden Hühner geschlachtet, indem ihnen der Hals so umgedreht wird, daß die Halsader platzt. Das bewirkt, daß der Hals des Huhnes mit Blut anschwillt, aber es blutet nicht richtig aus.“

„Viele Jäger versäumen es, Tiere richtig ausbluten zu lassen. Einige Jäger behaupten, daß sich, wenn ein Reh geschossen wird, das Blut im Thorax sammelt, und unternehmen nicht sogleich Schritte, um das Tier ausbluten zu lassen.“

Ein Zeuge Jehovas isst kein Wildfleisch.

„Stellst du persönlich vernünftige Nachforschungen an, damit du Gottes Gesetz über das Blut nicht verletzt? Vergewisserst du dich, daß das Fleisch, das du ißt, von Tieren stammt, die richtig ausgeblutet sind? Für jemand, der sich bemüht, ein treuer Diener Jehovas Gottes zu sein, ist das Gebot, sich des Blutes zu enthalten, nicht von geringer Bedeutung. Wenn wir also Gottes Gunst haben möchten, müssen wir uns als Menschen erweisen, die die Heiligkeit des Lebens und des Blutes hochhalten.“

Erwachet 8. 9. 1975

Seite 29 Wir beobachten die Welt Schweineblut en gros


„…die Verwendung von Schweineblut …von weißlich-gelbem Plasmapulver …das vor allem bei der Wurstproduktion Verwendung …Dieses Plasmapulver vermittelt der Wurst ein appetitliches Aussehen und darüber hinaus einen hohen Nährwert. Dunkelrotes Hämoglobinpulver …eierkuchen Verwendung …“

Wachtturm 1. 10. 1978

Seite 31 Fragen von Lesern
Inwieweit sollte sich ein Christ vergewissern, ob Nahrungsmittel Blutbestandteile enthalten?

„… das fleischverarbeitenden Firmen gestattet, bis zu 2 Prozent (oder in einigen Fällen 10 Prozent) Trockenblutplasma zu verwenden. Das betrifft z. B. „Brühwürste und brühwurstartige Erzeugnisse einschließlich Pasteten und Rouladen nach Art der Brühwurst . . ., Fleischklopse, Füllungen aus zerkleinertem Fleisch, Frikassee, Ragoût fin, Schmalzfleisch“. Was sollte ein gewissenhafter Christ in solchen Fällen tun?“

Erwachet 8. 5. 1982

Seite 29-30 Wir beobachten die Welt ***
„Feine“ Wurstwaren?

„…Dies betrifft Brühwurst (dazu gehören u. a. Fleischwurst, Bockwürstchen, Dampfwurst, Siedewurst, Jagdwurst, Bierschinken, Herzwurst, Milzwurst, Leoner, Bierwurst, Leberkäse, Hackbraten, Weißwurst, alle gebrühten Rostbratwurstsorten, Krakauer, Brühwurst, einfach [Knacker]), Leberwurstwaren (auch Cremes, Parfaits, Pasten), Wild- und Geflügelpasteten und tafelfertig zubereitete Fleischerzeugnisse (z. B. „Gulasch, Fleischrouladen, Fleischklopse, Füllungen aus zerkleinertem Fleisch, Frikassee, Ragout fin, Schmalzfleisch, ausgenommen Kochschinken, Fleisch im eigenen Saft, Corned Beef, Corned Beef mit Gelee“). Obgleich der Gesetzgeber hier Kochschinken ausdrücklich ausnimmt, ist die Verwendung von Trockenblutplasma bei Kochschinken, Kasseler, Kaiserfleisch und ähnlichen Erzeugnissen technisch absolut möglich, da es bei einer histologischen Untersuchung nicht nachweisbar ist. „Blutplasma, Blutserum, im Verhältnis 1:10 aufgelöstes Trockenblutplasma“ gehören ebenfalls zu den Zusätzen bei „Brühwürsten und brühwurstartigen Erzeugnissen einschließlich Pasteten und Rouladen nach Art der Brühwurst“, die „nicht kenntlich zu machen sind“. … Aber ein Christ wird in Erwägung ziehen, ob ihm das Gesetz Gottes, ‘sich des Blutes zu enthalten’, den Genuß solcher Nahrungsmittel erlaubt (Apg. 15:20). Ein gewissenhafter Christ wird, wenn er über die Zusätze in gewissen Nahrungsmitteln im Zweifel ist, persönliche Nachforschungen anstellen. (Vergleiche Wachtturm vom 1. Oktober 1978, S. 31.)“
Es ist also einfach nicht wahr wenn die Wachtturm Gesellschaft später so tut als wären die Speisevorschriften nur auf dem Mist ihrer Schäfchen gewachsen.

Wachtturm 15. 10.1992

Seite 30 Fragen von Lesern
Inwieweit sollten sich Christen Gedanken darüber machen, daß Nahrungsmitteln Blutbestandteile wie Trockenblutplasma beigefügt werden?

„… „Laßt eure Vernünftigkeit allen Menschen bekanntwerden“ (Philipper 4:5). …Weder Israels Gesetz noch die Anweisung der christlichen leitenden Körperschaft des ersten Jahrhunderts ließ darauf schließen, daß sich Gottes Diener außerordentlich bemühen sollten, wegen des Fleisches Nachfrage zu halten oder sogar Vegetarier zu werden, wenn auch nur der leiseste Verdacht bestand, daß das verfügbare Fleisch Blut enthielt…“
Das genaue Gegenteil dessen, was man vorher sagte!
Mit anderen Worten:
Was gestern noch Gottes Zorn hervorrief ist heute buchstäblich unser Täglichbrot.
Der gewissenhafte Christ von gestern ist der unvernünftige Sektierer von heute.
Wohlgemerkt – nicht laut Aussage von Gegnern sondern entnommen aus den eigenen Printblättern der Wachtturm Sekte.

Seite 31

„…Verwendung von Blut gegeben, die bestimmte Christen beunruhigt haben. …Einige wenige Firmen stellen sogar in begrenzten Mengen flüssiges, gefrorenes oder pulverisiertes Plasma (oder entfärbte Erythrozyten) her, das in geringem Maße wurstartigen Produkten oder Pasteten aus Fleisch zugesetzt werden kann...“

Der einzige der mit voller Absicht Verunsichert und Gerüchte verbreitet ist die Wachtturm Gesellschaft selber.
Offenbarungsbuch

Seite 54

„sorgloses Leben.“ – sehr teuflisch!

„Essen von Nahrungsmitteln.“

Es geht zwar etwas am Thema vorbei aber man suchte auch Blut in Sperrholz und fragtec sich allen ernstes ob man nun noch Häuser bauen darf!
Wachtturm, 15.1.1965

Seite 42-43

Ein paar Jahre später will sich dann niemand mehr daran erinnern.
Für die gleichen Lebensmittel dankt man nun heute Gott persönlich täglich am Speisetisch.

Die Kirchenleitung schiebt extremistische Anwendungen ihrer Speisevorschriften später auf die Gläubigen, die Gläubigen berufen sich wiederum auf ihre Kirchenleitung.
Am Ende will es keiner gewesen sein.

„Daher möge euch niemand wegen Speise und Trank …richten;
Laßt euch nicht um den Siegespreis bringen von jemandem, der Gefallen hat an [Schein]demut und einer Form der Anbetung der Engel, „indem er eintritt in“ Dinge, die er gesehen hat,
und ohne rechten Grund aufgeblasen ist durch seine fleischliche Geistesverfassung..“
(Kolosser 2:16-18)

Speisevorschriften waren von je her in der falschen Religion zu finden.
Es ist also nichts Außergewöhnliches das wir dies bei den Zeugen des Wachtturms finden.

„Die inspirierte Äußerung aber sagt ausdrücklich, daß in späteren Zeitperioden einige vom Glauben abfallen werden, indem sie auf irreführende inspirierte Äußerungen und Lehren von Däm?nen achtgeben, durch die Heuchelei von Menschen, die Lügen reden, die in ihrem Gewissen gebrandmarkt sind, die … gebieten, sich von Speisen zu enthalten, die Gott geschaffen hat, damit sie mit Danksagung von denen genossen werden, die Glauben haben und die Wahrheit genau erkennen.“
(1. Timotheus 4:1-3)

Es geht mir hier aber gar nicht so sehr speziell um Speisevorschriften sondern um das Essen ganz allgemein.

Das Verteufeln einer ganz normalen Sache veranschaulicht deutlich und einfach nachvollziehbar das die Zeugen Jehovas eine destruktive Sekte sind.
Wachtturm 1. 3. 2006

Seite 17 Abs. 3 Sich auf positive, wohltuende Art entspannen

„In den kritischen Tagen von heute ist es für Christen so schwierig wie nie zuvor, umsichtig in einer verdorbenen Welt zu leben, ohne sich von ihr anstecken zu lassen (Johannes 17:15, 16). Wie vorhergesagt besteht die heutige Generation aus Menschen, „die Vergnügungen mehr lieben als Gott“, …durch unmäßiges Essen und unmäßiges Trinken … Wir Diener Gottes wollen Jesu Warnung unbedingt ernst nehmen. Im Gegensatz zu der gottlosen Welt ….“

Wachtturm 15. 2.2000

Seite 6-7 Gefahrenzone! Keinen Schritt weiter!

„Interessant ist, daß Jesus essen, trinken und heiraten erwähnte. Diese Aktivitäten sind in Jehovas Augen an sich nicht verkehrt. Was war denn dann verkehrt? … In einer Notsituation kann man kein „normales“ Leben führen. Sobald man aus der gegenwärtigen verurteilten Welt geflohen ist oder sich davon getrennt hat, muß man gegen jeden inneren Drang ankämpfen, wieder dorthin zurückzukehren, um noch alles mitzunehmen, was es mitzunehmen gibt (1. Korinther 7:31). … einen Abstecher in die Welt zu machen …“

Wachtturm 15. 11. 1999

Seite 19 Abs. 5 Erfüllen wir unsere ganze Pflicht Gott gegenüber?

„An Essen und Trinken in Maßen ist nichts verkehrt, …daß sich bei uns alles nur noch um die alltäglichen Dinge dreht, wäre es gewiß angebracht, dies zum Gegenstand unserer Gebete zu machen. Jehova kann uns helfen, die Königreichsinteressen stets an die erste Stelle zu setzen und das Rechte zu tun sowie unsere Pflicht ihm gegenüber zu erfüllen (Matthäus 6:33; Römer 12:12; 2. Korinther 13:7).“

Seite 32

Königreichsdienst 12/1998

Seite 4 Abs. 12-13 Mache den Dienst Jehovas zum Mittelpunkt deines Lebens

„In den Tagen Noahs nahmen die Menschen, die nicht an eine weltweite Flut glaubten, „keine Kenntnis davon“ und machten persönliche Interessen zum Mittelpunkt ihres Lebens — essen, trinken und heiraten … diese Welt heute zum Mittelpunkt seines Lebens macht, wird seine Zukunftsaussichten in der größten Vernichtung, die die Menschheit je erleben wird, dem „Tag Jehovas“, vor seinen Augen dahinschwinden sehen (2. Pet. 3:10-12).
Mache den lebendigen Gott und das Tun seines Willens daher weiterhin zum Mittelpunkt deines Lebens.“

Wer hilft uns unsere Probleme lösen?

Seite 17

„Die meisten würden nur den alltäglichen Dingen nachgehen und sich darum Sorgen machen, was sie essen und trinken …bis die Vernichtung sie plötzlich ereilte.“

Wachtturm 15. 2. 1986

Seite 5 Die Apokalypse – Wann?

„Die Menschen waren damals so sehr mit Essen und Trinken beschäftigt …Die Menschen sind dermaßen mit alltäglichen Dingen beschäftigt, daß sie den Warnungen und den Beweisen dafür, daß die Apokalypse näher rückt, keine Beachtung schenken.“

Überleben — und dann eine neue Erde

Kap. 6 Seite 50 Abs. 12 Eine Welt, die vernichtet wurde

„Es war nicht verkehrt, in Maßen zu essen und zu trinken … Doch als die Menschen vor einer weltweiten Katastrophe gewarnt wurden, machten sie weiterhin ihre persönlichen Bestrebungen zum Mittelpunkt ihres Lebens …“

Erwachet 22. 11. 1981

Seite 24 Erkennst du die Bedeutung dessen, was du siehst?

„Das Essen und Trinken hielt sie so beschäftigt, daß sie „keine Kenntnis davon [nahmen], bis die Sintflut kam und sie alle wegraffte“ (Matth. 24:38, 39)….waren so mit „Essen und Trinken“ und anderen alltäglichen Verrichtungen beschäftigt, …Überall, wohin du blickst, kannst du Beweise dafür sehen, daß sich die Leute übermäßig Sorgen machen über „Essen und Trinken“, und das oft zu Lasten ihres Geistiggesinntseins. Es wird eine Warnungsbotschaft verkündet, doch nehmen die Menschen Kenntnis davon?“

Erwachet 22. 11. 1970

Seite 23 Eine ausgeglichene Ansicht über das Vergnügen

„… nämlich Essen, Trinken … in einem solchen Ausmaß …da Gott jenes böse System zur Vernichtung verurteilte. … dich nicht so sehr in die „Vergnügungen dieses Lebens“ verwickeln zu lassen, daß du geistige Dinge vernachlässigen würdest!
Wenn du somit Zeit für das Studium der Bibel einräumst, so laß nicht zu, daß der Wunsch, ein Fernsehprogramm zu sehen, störend auf deine Pläne einwirkt.“

Wachtturm 1. 9.1970

Seite 520 Abs. 10 Hast du ‘Glauben zum Lebendigerhalten der Seele’?

„Heute ist es genauso wie in den Tagen vor der Sintflut: die meisten Menschen essen und trinken, heiraten und gehen ihren alltäglichen Beschäftigungen nach, ohne Gottes Vorhaben zu beachten.“

Gesundes wird verteufelt und abstruses wird zu Gesundem erklärt

Um die schwäche in dieser Argumentation zu überspielen greift die Wachtturm Gesellschaft zu dem Mittel der maßlosen Übertreibung.
Wachtturm 15. 6.1974

Seite 359 Ist es Schlemmerei?

 

„Wer andererseits begierig bei jeder Gelegenheit übermäßigem Essen frönt, ist ein undankbarer Vielfraß.“

Wachtturm 15. 3. 1979

Seite 9 Warum sich vor Schlemmerei hüten?

Seite 10

„Da ein Schlemmer habgierig ist, beraubt er andere ihres Anteils an den guten Dingen, die Jehova zum Genuß für alle bereitgestellt hat. Bei einer Mahlzeit mögen andere seinetwegen zu kurz kommen. Aus diesem Grund mag man ihn schließlich verachten. Ja, er sondert sich in Wirklichkeit von anderen ab, indem er einem selbstsüchtigen Verlangen nachgibt. Andere mögen ihm wegen seiner Habsucht aus dem Wege gehen. Wer daher die Achtung anderer und die Gemeinschaft mit ihnen schätzt, benimmt sich nicht wie ein Schlemmer, sonst würde er sich selbst schaden.“

Wachtturm 1. 12. 1980

Seite 29 Fragen von Lesern

„Habgier kann sich natürlich in vielerlei Hinsicht zeigen. Jemand mag besonders gierig beim Essen sein und zum Schlemmer werden.“

Wachtturm 1. 5. 1986

Seite 31 Fragen von Lesern

„Wie verhält es sich jedoch mit dem übermäßigen Essen? Die Bibel verurteilt … gierige Unmäßigkeit beim Essen oder unersättliche Eßlust. … Schlemmerei ist auch deshalb verkehrt, weil „Habgierige“ Gottes Königreich nicht … dürfen keine ‘unbeschäftigten Fresser’ sein … wegen ihrer Unbeherrschtheit beim Essen von ihrem Amt entbunden werden.“

„Es muß allerdings eingeräumt werden, daß es nicht leicht ist, zu entscheiden, ob Völlerei vorliegt oder nicht. Essen ist (im Gegensatz zum Inhalieren von Tabakrauch) etwas Natürliches und Normales. Die Leibesfülle allein deutet nicht unbedingt darauf hin, daß jemand ein Schlemmer ist; auch ein ausgesprochen dünner Mensch kann ein Schlemmer sein. Die Bibel mißbilligt nicht das Dicksein, sondern das übermäßige Essen, das zur Fettleibigkeit führen kann.“

Pssst!
Bitte nicht Stören!
Sektierer bei der Arbeit!
Wachtturm 1. 8. 1992

Seite 17 Abs. 15 Wie läufst du im Wettlauf um das Leben?

„Paulus zeigte außerdem, daß wir „in allen Dingen“, das heißt beständig und in jedem Bereich des Lebens, Selbstbeherrschung üben müssen. … wenn er unmäßig essen oder ein ausschweifendes Leben führen würde? Wir müssen in unserem Wettlauf um das Leben ebenfalls in allen Dingen Selbstbeherrschung üben.“

Wachtturm 1. 3. 1997

Seite 18 Abs. 13 Glücklich sind diejenigen, die wach bleiben!

„Doch auch ohne solche Ausmaße anzunehmen, kann übermäßiges Essen und Trinken eine Person schläfrig machen, ja sogar träge und nachlässig darin werden lassen, Gottes Willen zu tun. … Wenn wir die Königreichsinteressen im Leben allem voranstellen … Tun wir das nicht, wird „jener Tag“ wie eine „Schlinge“ über uns kommen…in dem vollen Bewußtsein wach bleiben, daß wir in der „Zeit des Endes“ leben (Daniel 12:4).“

Wachtturm 1. 11. 2004

Seite 30 Fragen von Lesern

„Wie steht die Christenversammlung zu unmäßigem Essen?
Unmäßiges Essen wird in der Bibel genauso verurteilt wie Trunkenheit und muss daher von jedem gemieden werden, der Gott dienen möchte. Die Christenversammlung betrachtet jemanden, der gewohnheitsmäßig zu viel isst und sich nicht ändert, wie einen Gewohnheitstrinker. Für beide ist kein Platz in der Christenversammlung.“

„Woran erkennt man unmäßiges Essen? Wer regelmäßig zu viel isst, zeigt dadurch jedes Mal, dass er sich nicht beherrschen kann. Vielleicht schlingt er so lange Essen in sich hinein, bis er sich nicht mehr wohl fühlt oder es ihm sogar übel wird. Durch seine Unbeherrschtheit lässt er erkennen, dass es ihm nichts ausmacht, Schande auf Jehova zu bringen und den guten Ruf des Volkes Gottes zu gefährden (1. Korinther 10:31).“

So so: und warum dann nicht dieses:

„Woran erkennt man unmäßigen Predigdienst?
Wer regelmäßig zuviel in den Dienst geht zeigt dadurch jedes Mal, dass er sich nicht beherrschen kann.
Vielleicht spendet er soviel der Wachtturm Gesellschaft das seine Nachkommen mit einer geringeren Versorgung zurückbleiben.
Durch seine Unbeherrschtheit lässt er erkennen, dass es ihm nichts ausmacht, Schande auf Jehova zu bringen und den guten Ruf des Volkes Gottes zu gefährden (1. Korinther 10:31).“

Einen Wachtturm der davor Warnt zuviel in den Predigdienst zu gehen, sucht man lange.
Den Moment in dem gesagt wird man hat genug getan gibt es nicht.

Ich hab es nicht gezählt – aber waren es jetzt 20/30 Artikel?

Egal –
Zeigt mir bitte 20 Artikel in den es heißt man soll mäßig in seinen Predigtgewohnheiten sein…
Zeigt mir bitte 20 Artikel in denen es heißt man soll nicht unbeherrscht Spenden…

Kohlchen nannte das den Boden der Zerstörung.

Ich nenne es das Prinzip der verbrannten Erde.

Man zerstört möglichst viel „normales“ um es dem Opfer so schwer wie möglich zu machen in ein normales Leben zurückzukehren.

Man hinterlässt nur noch „Boden der Zerstörung“

Geschrieben von Andre am 25. September 2007 16:59:10:

Als Antwort auf: Dem Boden dieser Zerstrung - Nahrung geschrieben von + am 25. September 2007 00:03:

Mich tröstet, dass Jesus von den Pharisäern auch als Schlemmer und Tinker beschimpft wurde. Jesus hat gerne gegessen und gerne Wein getrunken.

Geschrieben von + am 25. September 2007 17:17:34:

Als Antwort auf: Re: Dem Boden dieser Zerstrung - Nahrung geschrieben von Andre am 25. September 2007 16:59:10:

Die Sekte interessiert sich nicht dafür das ihre Schäfchen ein Gottgefälliges leben führen.
Sie will Neumitglieder und Spenden.

Bei dem Beitrag hatte ich bewusst die Artikel über gesunde Ernährung oder Esssucht außen vor gelassen.
Ich bin absichtlich nicht der Versuchung erlegen, Bilder über Essstörungen zu verwenden (hiervon gibt es mehrere Artikel).

Hier verwendete ich gezielt nur die Artikel in denen der Wortlaut darauf abzielte:
„Essen ist normal ABER...."

Hieran kann man schön veranschaulichen das Jehovas Zeugen eine destruktive Sekte sind.
Mit all dem negativen Untertönen die in dem Begriff Sekte Mitschwingen.

Das Schöne an diesem Thema ist das nun niemand behaupten kann „Jehovas Zeugen verbieten das Essen".
Solche Pauschalierungen führen zu nichts – eine Sackgasse in die Diskussionen regelmäßig bei den Themen Blut, Rute der Zucht oder Gemeinschaftsentzug geraten.

Nein – Jehovas Zeugen verbieten kein Essen – ABER – sie stellen Regeln und Gebote auf die niemand erfüllen kann.
Sie verteufeln zersetzend Normales.
Menschen die dem vertrauen und folgen, verfallen in psychische Abhängigkeiten die man gemeinhin Sekten vorwirft.

Lehren, die nur darauf abzielen Schuldgefühle zu erzeugen.
Ein Schuldenkonten vor Gott, das nur mit einem Einsatz für die Sekte abgearbeitet werden kann.

Deswegen ging es mir in dem Beitrag gar nicht so sehr um Speisevorschriften.
Es ging mir einzig um die Aussage: „Essen ist normal – ABER...."

Das die dummen Wachtturm-Speisevorschriften ein deutliches Merkmal ihres Sektierertums sind wird daraus deutlich das die angeblichen Speisevorschriften „Gottes" regional und zeitlich Begrenzt auftreten.
Was gestern noch verpönt war wird heute am Gabentisch von Gott gesegnet.
Wie gesagt – darum ging es aber nicht primär.

Es geht um das Missverhältnis, das einerseits Normales brandmarkt wird und andererseits Sektenarbeit aufdringlich eingefordert wird.

Die Sekte interessiert sich nicht dafür das ihre Schäfchen ein Gottgefälliges leben führen.
Sie will Neumitglieder und Spenden

und dafür ist ihr jedes Mittel recht.

Geschrieben von Andre am 26. September 2007 09:30:22:

Als Antwort auf: Re: Dem Boden dieser Zerstörung - Nahrung geschrieben von + am 25. September 2007 17:17:34:

Funktioniert Religion nicht im allgemeinen so? Normale Dinge werden irgendwie verteufelt? Normale, körperliche Bedürfnisse als Sünde definiert oder eingeschränkt? Nur so kann man Menschen in Abhängigkeit halten. Und das ist ja auch das Ziel der WTG - sie will Zeugen Jehovas nicht zu freien Menschen erziehen, sondern in einer Abhängigkeit zu sich festhalten.

Dein Beispiel funktioniert ja überall: Sex ist was ganz normales ABER..., Freizeit ist was ganz normales ABER... usw. usf.

Das Menschenbild, das die WTG vermittelt, ist das Bild von Sklaven. Zeugen Jehovas essen nur um satt zu werden (nicht weil es ihnen Spaß macht), Zeugen Jehovas entspannen nur, um fitt für den Predigdienst zu sein, Zeugen Jehovas fahren nur Auto, um in die Zusammenkünfte zu kommen, Zeugen Jehovas schauen nur Fernseher um sich über die schlimmen Zustände in der Welt zu informieren, Zeugen Jehovas gehen nur zu Schule, um Menschen besser predigen zu können oder für die WTG arbeiten zu können, Zeugen Jehovas arbeiten nur, um das allernötigste für sich und die eigene Familie leisten zu können, der Rest als Spende an die WTG. Das könnte man dann jetzt unendlich fortsetzen. Natürlich denkt nicht jeder einzelne ZJ so, aber es ist das Bild, das die WTG in ihrer Bibelauslegung von einem ZJ vermittelt. Er hat gefälligst ganz und gar für die Bedürfnisse der WTG da zu sein, seine eigenen Bedürfnisse stehen da gefälligst hinten an, wenn überhaupt. Er hat gefälligst der WTG zu dienen, da muss selbst die eigene Familie hinten anstehen. Wenn die WTG fragt, ob Jehova im Mittelpunkt steht, dann meint sie damit sich selber. Es geht nur um Aktivitäten, die der WTG nützen. Alles, was ein ZJ tut, muss irgendwie der WTG von Nutzen sein. Du hilfst einer alten Dame beim Schleppen der schweren Einkaufstüten? Dann vergiss bloß nicht zu erwähnen, dass du ein ZJ bist und gibt ihr am besten noch eine Broschüre, damit sie weiß, dass die WTG ZJ zu besseren Menschen erzieht und sie beim nächsten Klingeln an der Haustüre auch zuhört. Du bist irgendwo im Urlaub? Wehe du versäumst deshalb die Zusammenkünfte. Von Jehova (eigentlich meint die WTG damit wieder sich selber) kann man keinen Urlaub machen. Du hast Zeitschriften im Urlaub vergessen, mit denen du informell hättest Zeugnis geben könntest? Na hoffentlich kommt dann nicht ausgerechnet Harmagedon. Stell dir vor, Harmagedon kommt gerade dann, während du am Strand liegst und du warst während des ganzen Monats nicht im Predigdienst. Stell dir vor, du hast dich nicht einmal den Urlaubsbekanntschaften als ZJ zu erkennen gegeben. Vielleicht hast du ja auch etwas getan, was sich für einen ZJ nicht geziemt? Vielleicht warst du in einer Diskothek oder in einer gemischten Sauna? Und jetzt ausgerechnet kommt Harmagedon! Wirst du mit einem reinen Gewissen vor Jehova dastehen können? Vielleicht magst du Harmagedon ja überleben, aber es ist ein Spiel mit dem Feuer. (Ich hasse diese subtile, satanische Argumentationsweise der WTG in ihren Schriften, mit denen sie Menschen MANIPULIERT) Die WTG vereinnahmt den einzelnen ZJ voll und ganz. Es muss sich zwangsläufig alles um sie drehen. Sie ist nichts anderes als ein Parasit, der sich von seinem Wirt ernährt. Das sollte allen ZJ klar sein - die WTG ist ein Parasit und der ZJ der Wirt, den die WTG solange aussaugen wird, bis er am Ende ist. Danach hat er eh keinen Wert mehr für sie. Danach kann man ihn immer noch ausschließen und dem Gericht Harmagedons übergeben, falls er sich darüber beschweren sollte.

Geschrieben von susi am 26. September 2007 12:11:58:

Als Antwort auf: Re: Dem Boden dieser Zerstörung - Nahrung geschrieben von Andre am 26. September 2007 09:30:22:

ganz genau so ist es !

Geschrieben von Jochen am 26. September 2007 10:39:15:

Als Antwort auf: Re: Dem Boden dieser Zerstörung - Nahrung geschrieben von Andre am 26. September 2007 09:30:22:

So muss genau der denken, der sich bei den ZJ das ganze Geld einsackt...

Geschrieben von + am 26. September 2007 10:03:49:

Als Antwort auf: Re: Dem Boden dieser Zerstörung - Nahrung geschrieben von Andre am 26. September 2007 09:30:22:

Hallo Andre!

Es gibt Beiträge die man in Stein meißeln sollte.

>>> „Du hilfst einer alten Dame beim Schleppen der schweren Einkaufstüten? Dann vergiss bloß nicht zu erwähnen, dass du ein ZJ bist und gibt ihr am besten noch eine Broschüre, damit sie weiß, dass die WTG ZJ zu besseren Menschen erzieht..." <<<

>>> „die WTG ist ein Parasit und der ZJ der Wirt" <<<

>>> „Vielleicht magst du Harmagedon ja überleben, aber es ist ein Spiel mit dem Feuer..." <<<

Selbst wenn es natürlich, gesund, normal sein sollte – verletzt Du damit das Gewissen deines Bruders?

Dein Beispiel funktioniert ja überall...
Das könnte man dann jetzt unendlich fortsetzen...

So ist es.

So Gott will, wird hier noch der eine oder andere Meinzelmännchen-Gnom auftauchen.
Als nächstes geht es mir um Kleidervorschriften.
Ich muss aber gestehen das ich bei diesem Thema immer geschlafen habe.
Es ist für mich regelrecht Neuland.

;-)

Geschrieben von Gerd B. am 26. September 2007 09:51:50:

Als Antwort auf: Re: Dem Boden dieser Zerstörung - Nahrung geschrieben von Andre am 26. September 2007 09:30:22:

Andre:

Liebe Grüße!
Gerd

Geschrieben von susi am 25. September 2007 10:48:06:

Als Antwort auf: Dem Boden dieser Zerstörung - Nahrung geschrieben von + am 25. September 2007 00:03:

super ! +,

was mir so aufgefallen ist, der text der wtg " einige mögen es verlockend finden, ein sorgloses leben zu führen... "

mir wurde gelernt... das ich nur ein sorgloses leben bei der wtg finde ! und das die welt da draussen, grausam und sorgenvoll ist. ups ;-)

wer isst und trinkt den schon den GANZEN tag, so das er keine zeit mehr für was anderes hat ? die spinnen, echt !
d.h. also wenn man ein paar kilos zuviel hat.... aja... der kann dann nicht genügend in den predigtdienst gehen, weil er schneller KO ist ;-) aha...

grins. lach... " essen wurde von gott als genuß bereitgestellt und wenn jemand dem anderen was weg isst (was ich noch nie erlebt hab), verachten wir ihn womöglich (wink mit dem zaunsfahl >>sollen ihn verachten<< )" ... dann bleiben wir mal auf dem teppich und erinnern uns daran, das täglich tonnenweise, nahrungsmittel in die mülltonne gelangen (zB. weil sie über sind) !

mit anderen worten, lieber zj... wenn du isst, wirst du "schläfrig" also müde und hast keinen bock in den dienst zu gehen ! und das geht gar nicht ;-)

lg susi

Geschrieben von susi am 25. September 2007 17:55:55:

Als Antwort auf: Re: Dem Boden dieser Zerstörung - Nahrung geschrieben von susi am 25. September 2007 10:48:06:

ergänzung:

das geht gar nicht, das DU lieber zj dann keinen bock durch deine trägheit hast, nicht in den dienst zu gehen... denn DU MUßT jünger machen, die reichlich spenden dürfen !!! (praktisch -> die ersetzen die uns durchschaut haben ;-) !)

lg susi

Geschrieben von schwarzes Schaf am 25. September 2007 15:43:35:

Als Antwort auf: Re: Dem Boden dieser Zerstörung - Nahrung geschrieben von susi am 25. September 2007 10:48:06:

Echt verrückt. Aber wenn ich so nach denke, dann ißt meine Mama und ihre Dienstpartner wirklich wenig, da sie ja keine Zeit haben zum essen, weil wenn sie nicht im Dienst sind, sind sie am Studieren oder in der Versammlung oder erlidigen die nervigen Haushaltspflichten *fg*

Geschrieben von Jochen am 25. September 2007 12:34:48:

Als Antwort auf: Re: Dem Boden dieser Zerstörung - Nahrung geschrieben von susi am 25. September 2007 10:48:06:

Schöne Zusammenfassung "+".
Mir viel dazu noch die Kongress-Resolution ein, wo in einen Punkt sämtliche Brüder der Schlemmerei abschworen.
Noch was ist mir durch deine Arbeit bewusstgeworden:
Wachtturm-Leser werden also animiert, andere Menschen vorurteilend zu betrachten.
Manche Menschen haben ein seelisches Problem, weshalb sie zu übermäßigen Essen neigen - sei es um eine innere Leere zu befriedigen oder was ähnliches.
Ein Bruder der etwas mehr beleibt sein mag, bekommt demnach ein schlechtes Gewissen eingeredet, er sei ein gottloser Schlemmer. Dabei versucht er u.U. doch nur die Leere aufzufüllen, die ihm die WTG nicht bieten kann - ein Teufelskreis eben.
Hirtenbesuche sind vorprogramiert, da er in der Versammlung mit seiner Plauze gar vielleicht ein unästhetisches Bild abgeben mag.
Weit hergeholt?
Ich will es hoffen.

Grüße
J.

Geschrieben von + am 25. September 2007 17:26:09:

Als Antwort auf: Re: Dem Boden dieser Zerstörung - Nahrung geschrieben von Jochen am 25. September 2007 12:34:48:

Hallo Jochen!

Der Versuch der Gehirnwäsche der Wachtturm Gesellschaft einen Sinn abzugewinnen ehrt Dich.
Aber in welchen Irrgarten diese Überlegungen führen siehst Du schon an der Vielzahl an „Leserfragen" die über dieses Thema veröffentlicht wurden.
In meinem Beitrag gibt es eine Stelle in der ich schrieb:

„Pssst!"
Bitte nicht stören.
Sektierer bei der Arbeit.

Dort findest Du die Irrungen und Windungen der Sekte wenn es darum geht das sie auch dickbeleibte Kreisaufseher in ihren Reihen haben.

Noch mal:

Es geht der Wachtturm Gesellschaft nicht darum Gott gefällig zu sein oder Individuen zu glücklichern Menschen zu machen.

Es geht einzig und allein um Vertriebsmotivation und Spendenaufkommen.
Sektierertum halt.

Geschrieben von Andre am 19. September 2007 19:21:09:

Als Antwort auf: Hallo Schlafturm! geschrieben von + am 30. Juni 2007 14:34:39:

"Jesu Lebensaufgabe bestand darin, die gute Botschaft zu lehren und zu predigen"

Jesus verbrachte ca. 3,5 Jahre seines 33,5 Jahre dauernden Lebens mit dieser Aufgabe. Von einer Lebensaufgabe kann man da wohl kaum sprechen. Aber wie immer neigt die WTG zu Übertreibungen und Simplifizierungen von bibl. Aussagen, die einzig und allein darin bestehen den Leser dazu zu "Ermuntern" mehr zu predigen.

LG

Geschrieben von + am 20. September 2007 00:41:

Als Antwort auf: Re: Hallo Schlafturm! geschrieben von Andre am 19. September 2007 19:21:09:

Nachdem die Wachtturm Gesellschaft schon dazu über geht auf Kongressen die Redner durch bloßes abspielen von Kassetten zu ersetzen hätte ich den Vorschlag beim nächsten Versammlungsbuchstudiumsbuch „Komm, Folge mir nach“ nur noch eine Antwortkassette zu schicken anstelle Physikalisch anwesend zu sein.

Dann besteht auch nicht mehr die durchaus realistische Gefahr die empfindlichen Mikrophone aufgrund der drögen Antworten zu beschädigen.

Womit ist echte Nachfolge Christi verbunden?
Wie verdeutlichte Jesus die Dringlichkeit des Predigtwerkes?
Wie war Jesus zum Predigen eingestellt?
Wie verausgabte sich Jesus beim Predigen?
Woran war zu erkennen, dass das Predigen für Jesus im Mittelpunkt stand?
Wie können wir Jesus nachahmen?
Worum geht es im nächsten Kapitel?

Geschrieben von susi am 20. September 2007 10:38:44:

Als Antwort auf: Re: Der Schlaftturm! geschrieben von + am 20. September 2007 00:41:

cool +

;-))

so it et ;-)

Geschrieben von + am 20. September 2007 10:45:31:

Als Antwort auf: Re: Der Schlaftturm! geschrieben von susi am 20. September 2007 10:38:44:

Es wäre Psychologisch interessant zu analysieren in welcher Sektenausstiegsfase ich mich momentan befinde wenn mir zu den Zeugen des Wachtturms nur noch Klamauk einfällt...

Geschrieben von X am 21. September 2007 21:18:

Als Antwort auf: Re: Der Schlaftturm! geschrieben von + am 20. September 2007 10:45:31:

Hallo "+"!

>Es wäre Psychologisch interessant zu analysieren in welcher Sektenausstiegsfase ich mich momentan befinde wenn mir zu den Zeugen des Wachturms nur noch Klamauk einfällt...<

"+", von den hier vorliegenden Fakten ausgehend und nur das Gute sehend ;-) denke ich, du bist auf dem besten Weg zur Genesung. Warum? Selina und Jochen haben im Moment eine schmerzende Wunde, bildlich gesprochen. Bei dir ist der Heilunsprozeß fortgeschritten. Der Grind "juckt" zwar noch, ist aber nicht mehr so problematisch wie die offene Verletzung, deshalb empfindest du den Wachtturmlehrenklamauk nun als lächerlich (meine Theorie). Der Schock der Verletzung ist bei dir, genau wie bei mir, längst Geschichte.
Wir können über so manches nur noch schmunzeln. Die Neuen, die gerade alles erst durchmachen, jedoch nicht. Sie müssen die Realität, die uns so absolut klar ist, noch verarbeiten. Helfen wir ihnen und denken wir daran: ALLE, die wirklich mal der Wachtturmgesellschaft vertrauten und ehrlich glaubten, werden eine geistige Narbe nach dem Heilungsprozeß behalten, doch damit kann man leben.
___________________________________________________________

Knaurs Großes Gesundheitslexikon Seite. 620

Wundbehandlung und Wundheilung

... Eine Wunde darf niemals ausgewaschen werden, auch wenn sie noch so schmutzig aussieht: Das Blut, das aus der Wunde strömt, spült eingedrungene Krankheitserreger HERAUS; der Wasserstrahl würde sie in die Wunde hineinspülen. Die Wunde wird so, wie sie ist verbunden. ...
Dann überläßt man die weitere Versorgung der Wunde
dem Arzt.
___________________________________________________________

Bezogen auf unsere geistigen Verletzungen übertrage ich:

Alles raus lassen. Nicht in sich "hineinfressen"!

Zur weiteren Versorgung, kompetente Leute zu Rate ziehen!

Liebe Grüße!

Geschrieben von Gerd B. am 20. September 2007 15:39:36:

Als Antwort auf: Re: Der Schlaftturm! geschrieben von + am 20. September 2007 10:45:31:

Du stehst an einer Weggabelung, lieber + !

Die häufigste Reaktion ist bei Aussteigern, dass sie plötzlich all den Klamauk der Sektenauslegungen intus bekommen und dann nach dem Schuldigen suchen, der ihnen diesen Unsinn vermittelte.

Dabei sagen sich viele, es ist der Komponist, der Lieder so geschrieben hat, dass jeder Dirigent eine andere Melodie heraus hört und dem Orchester diese subjektiv empfundene Melodie einbläut.
Ich denke der Komponist hat absichtlich die Noten verschleiert und will sehen, was der Einzelne daraus macht. Auch das mag eine Form der natürlichen Auslese sein, so könnte man philosophieren.

1999 habe ich meine Gefühle beim Ausstieg so formuliert und das wurde vom Gütersloh-Verlag gedruckt:

Ausstiegsschwierigkeiten

Inzwischen hatte auch Richard mit seiner Familie die Organisation freiwillig verlassen. Er ließ alle „Ermunterer" schon an der Haustüre abblitzen. Ihn störten ebenfalls die seltsamen Bibelauslegungen und die Vorschriften der WTG. Als Beispiel zeigte er mir zwei „Leserfragen" im WT. Es ging dabei um die Frage, ob eine Organtransplantation zulässig sei. Vor einigen Jahren wurde diese Frage noch positiv beantwortet und sogar mit aktiver Nächstenliebe in Verbindung gebracht. Die gleiche Frage wurde im WT nochmals gestellt, diesmal befanden die Hüter über das Wohl der „Schafe", daß dies eine Form des „Kannibalismus" und daher abzulehnen sei.

Oft ist es nur ein kleiner Anstoß und ganze Familien fliehen aus der WTG. Leider führt es auch zu schmerzlichen Trennungen innerhalb einer Familie, wenn ein Teil bei den ZJ bleibt, der andere weggeht. Das wird „geteiltes Haus" genannt. Da wird dann der WTG-treue Partner bedauert, dem Aussteiger verpassen sie das Schandmal der Abtrünnigkeit. Die dafür genannten Motive sind unterschiedlich, meist unlautere. In meiner Heimatversammlung wurde mein Ausschluß öffentlich bekanntgemacht, die kuriose Begründung: ich sei ein „falscher Prophet"! Obwohl ich nie etwas prophezeite. Auch dieses unchristliche Verhalten ist alt und verwerflich, es ist als die „Haltet den Dieb!" -Methode bekannt. All das ärgerte mich anfänglich, schließlich war es nur eine Bestätigung, wie berechtigt doch mein Exodus aus dieser Organisation war.

Heute habe ich den Eindruck, daß die WTG mit dem Austeilen der „Eselstritte" sparsamer umgeht. Das ist oft zum Nachteil der Zweifler in ihren Reihen. Es wird für diese oft zum Schrecken ohne Ende. Sie schleppen sich weiterhin zu den Zusammenkünften und schütteln dort heimlich ihren Kopf oder ballen die Faust in der Hosentasche. Sie kommen nicht los, weil sie eben anderswo keine Alternative sehen. Oft beginnen dann bei sensiblen Personen die Schuldgefühle und sie enden womöglich in der Nervenklinik oder gar im Selbstmord. Dabei wurde festgestellt, daß besonders Personen betroffen sind, die starken inneren Anteil an dieser Gemeinschaft haben. Kinder, die darin groß wurden, jedoch innerlich keine strenge Bindung aufbauten, gehen meist ohne psychische Probleme weg. Im Gegenteil, sie fühlen sich dann wie von einer Last befreit.

Nun ein Appell an Außenstehende, die vielleicht Verwandte oder Freunde in dieser Organisation haben: Es ist zwecklos oft sogar schädlich, mit ungeeigneten Mitteln helfen zu wollen. Der Aussteiger sucht primär nach einer Alternativgruppe, am liebsten wäre ihm eine, die 1 : 1 der gewohnten Organisation entspricht, mit allen „richtigen" Lehren und netten Leuten, jedoch ohne den WT-Unsinnigkeiten, sowie den strengen Vorschriften.

Seit einigen Jahren lade ich Zweifler in den deutschen Schwarzwald zu einer „Begegnung" ein. Dort wird auf die Hauptperson des christlichen Glaubens verwiesen, auf Jesus Christus! Keine Gemeinschaft, keine Organisation, kein Kult, niemand hat das Recht, ihm diese Stellung streitig zu machen! Als „gebrannte Kinder" stehen wir auch liberalen Gruppen ziemlich mißtrauisch gegenüber. Wer auf dem Herzen ein Brandmal hat, meidet das Feuer, zugegebenermaßen geschieht dies auch in übertriebener Weise.

Tips eines kritischen Zeugen Jehovas

Zu den erwähnten Schwarzwaldtreffen, kommt seit wenigen Jahren ein Bruder. Er besucht noch immer die ZJ-Versammlungen. Trotz aller Zweifel an der WTG, will er den Kontakt zu den Verwandten und Freunden nicht abrupt abbrechen. Er hat Erfahrungen, u.a. auch als Ältester, von mehr als 50 Jahren. Einige seiner Anregungen und Überlegungen, die ich als Brief erhielt:

Wenn ein Familienglied oder Freund sich Jehovas Zeugen nähert, dann reagieren die Angehörigen und Freunde in aller Regel falsch. Sie bemerken, daß sich der Umworbene verhaltensmäßig verändert hat, verschlossen wird und verheimlicht, was ihn nun bewegt. Die Angehörigen reagieren mit Sorge und Entsetzen. Es gibt Vorwürfe und Vorhaltungen, Versuche zur Aufklärung über diese schlimme ,Sekte'. Es werden Ultimaten gestellt und Drohungen geäußert. Solche unüberlegten, oft instinktiven Reaktionen, unterstützen ungewollt die Ziele der Organisation. Die Anwärter sind rechtzeitig darauf vorbereitet worden. Geduld und Liebe sind erforderlich, der Betroffene soll fühlen, daß er nach wie vor geachtet, geschätzt und geliebt wird. Man sollte die Hoffnung auf einen künftigen Ausstieg nie aufgeben.
Das ehemalige Mitglied der Mun-Sekte, Steven Hassan, nennt dazu drei Punkte: 1. guten Kontakt und Vertrauen aufbauen, 2. Informationen sammeln, 3. Zweifel über die Sekte säen und die Entstehung einer neuen Perspektive fördern. Danach kann das Problem der Durchbrechung der Bewußtseins- und Gedankenkontrolle, den vorgegebenen Denkschemata, angegangen werden. Nach langjähriger Zugehörigkeit, verfliegt bei Sektenanhängern oft die erste Begeisterung. So manche Enttäuschung hat sich eingestellt, der Machtanspruch und –mißbrauch, werden durchschaut. Dann wird nach Hilfe gesucht. Folgende Reaktion wäre völlig falsch: „Ich habe dich doch immer vor dieser gefährlichen Sekte gewarnt!". (...)
Sinnvoller wäre ein Gespräch über die Unstimmigkeiten in der Selbstdarstellung und Lehre der ZJ und ein Nachdenken über den Sinn der Kontrollmechanismen und ethischer Vorschriften.
Ein Gesprächsvorschlag: Lehränderungen der ZJ, zahlreich und von schwerwiegenden Auswirkungen, werden immer mit dem „neuen Licht" erklärt. Dabei stützen sie sich auf einen Text in Sprüche 4,18. Wenn man diesen Text jedoch mit Vers 19 im Zusammenhang liest, dann sieht man ohne Schwierigkeit, daß hier ein Gerechter einem Gesetzlosen gegenübergestellt wird. Von Lehränderungen wird jedoch in keiner Weise gesprochen. Die vielen Änderungen machen oft die vorherigen Standpunkte und Lehren der WTG hinfällig. Sie werden nicht selten ins Gegenteil verkehrt. Ist so etwas ein „neues Licht"? Wer war dann verantwortlich für das „alte – falsche – Licht"? Kommt das von einem Gott, bei dem es keine Veränderungen gibt? Darf dieses „Licht" hinterfragt und geprüft werden, oder ist dann die Einheit in Gefahr? Warum die große Angst, wenn man doch „die Wahrheit" hat? Muß Wahrheit das Licht scheuen?
....
------------------

+ , laß dich nicht noch einmal verführen - auch nicht von dir selbst!!!

Http://www.cosgan.de/images/smilie/teufel/g015.gif

Geschrieben von susi am 20. September 2007 11:01:37:

Als Antwort auf: Re: Der Schlaftturm! geschrieben von + am 20. September 2007 10:45:31:

weißt du +

auf der einen seite finde ich es total witzig wie die wtg sich selbst ein ei legt, aber auf der anderen seite bin ich wütend, wie sie die "guten" verarscht...

Geschrieben von susi am 20. September 2007 10:57:15:

Als Antwort auf: Re: Der Schlaftturm! geschrieben von + am 20. September 2007 10:45:31:

ja, das wäre interessant ;-)
grins

liebe grüße ;-)

Geschrieben von Jochen am 18. September 2007 16:56:07:

Hallo zusammen,

eigentlich hier eine Anfrage indirekt mal an "+" oder einen anderen Sachverständigen.
Ich finde das hier einem Beitrag vor kurzen etwas wenig Beachtung geschenkt wurde.
Es ging darum, das Hatte glaub ich ein ZJ hier angeprangert, das gewisse Wachtturmaussagen, die hier zum Teil auch eingescant wurden, wirklich authentisch sind, oder ob diese teilweise gefälscht wären.
Anspielen möchte ich auf die Tatsache, das man zu Wachtürmen aus "grauer Vorzeit" einfach keinen Zugriff mehr hat, aber dennoch hier reingestellt werden.
Mir geht es hier um die Aussagekraft solcher eingescanten Seiten.
"+" verwendete diese hier z.B. in seiner Reiehe über den "treuen und verständigen Sklaven", worin er sehr schön schilderte, das der Sklave sich selber 1915 nicht als solcher erkannte sondern erst diesen Text so Jahre später sich selber auf die WTG auslegte - 1933 oder so.

Kurzum, mir geht es darum ob man diese Wachtürme irgendwo noch bekommen, oder irgenwo selber nachlesen kann.
Es geht mir nicht darum, den "+" in Frage zu stellen, nee weit davon entfernt.
Es geht mir darum diesen Vorurteil auszuräumen, Ex-Zeugen würden mit gefälschten Beweisen arbeiten.
Mir persönlich reicht die Tatsache, das die WTG ein verdrehtes Christliches Weltbild hat, als wie es die Bibel nun mal lehrt.
Doch um anderen diese Tatsachen bezüglich "älteren Lichtes" klar zu zeigen, z.B. das der Sklave eben sich selbst erst im Nachhinein als solcher ernannte, wäre ein direkterer Zugriff auf diese Ausgaben sehr hilfreich und Wirkungsvoller, da aus bekannten Grüden ZJ nun mal das Internet, auch hier an solchen Stellen meiden.
Einen originalen Wachttum von damals wäre dagegen etwas, was man denen vorlegen könnte, wenn sie wollten.
Des weiteren bin ich in Kontakt mit einem Pastor hier vor Ort, der sich 1) hier für Sektenaussteiger einsetzt, der sogar 2) sich für diese Thematik interessiert.
Doch auch da wäre es besser, so einen Wachtturm asl ganzes vorlegen zu können; besser als eingescannte Fragmente, auch wenn diese ihren Zweck nicht verfehlten.
Ein Nachdruck aus dieser Zeit wäre ebenso hilfreich.
Bin gespannt auf Antworten, aber ich fabg schon mal an hier auf der Homepage nach Antworten zu wühlen...

LG
Jochen

An die fleißigen "Abtipper":
Ihr merkt, ich bin anderweitig beschäftigt, also das mit dem Helfen wird erstmal nichts.

P.S: JZJochen@aol.com funktioniert derzeit nicht mehr. (Passwort vergessen)
Da ich demnächst den Anbieter wechsle bitte nix mahr dahin senden (haben schon welche gemacht, kann ich aber nicht lesen, sry)
Sollte jemand mir was schreiben wollen, so bitte ich darum seine Emailadresse hier zu posten, damit ich mich bei ihm melden werde.

Geschrieben von + am 18. September 2007 20:10:

Als Antwort auf: Alte Wachttürme geschrieben von Jochen am 18. September 2007 16:56:07:

Hallo Jochen!

Was soll ich sagen – ein derart misstrauischer Mensch wie ich kann auf die Frage – ob es sich tatsächlich so verhält – nur Verständnis aufbringen.

Aber eins nach dem anderen.

Zuerst das – in meinen Augen – wichtigste in Deiner Aussage.

>>> „Des weiteren bin ich in Kontakt mit einem Pastor hier vor Ort, der sich 1) hier für Sektenaussteiger einsetzt, der sogar 2) sich für diese Thematik interessiert.
Doch auch da wäre es besser, so einen Wachtturm asl ganzes vorlegen zu können; besser als eingescannte Fragmente, auch wenn diese ihren Zweck nicht verfehlten.
Ein Nachdruck aus dieser Zeit wäre ebenso hilfreich.“  Es würde mich zwar wundern wenn es so wäre, aber sollte es der Fall sein das ein Pastor einen Nachweis für eine Aussage sucht, stehe ich hierbei gerne umgehend zur Verfügung.
Der Pastor soll bitte seine Dioezese oder seine Kontaktadresse Manfred Mailen.
Ich wiederum werde mich mit den gewünschten Originalen an meinen Sektenbeauftragten wenden und von dort direkt Kontakt mit dem Pastor aufnehmen.
Mein Sektenbeauftragter kann dann die gewünschte Literatur „als ganzes“ in Augenschein nehmen und Kopien quasi per Amtshilfe, beurkundet weiterleiten.

Es würde mich aber wundern wenn der Pastor im Auftrag seines Arbeitgebers handeln würde.
Heutzutage haben sich die Großkirchen mit den „Spinnern im Herrn“ längst Arrangiert.
Sie tatsächlich zu „Verfolgen“ oder gegen sie in Konfrontation zu stehen wäre wirklich zu viel der Ehre.
Heutzutage interessiert man sich nicht mehr für diese Sondergruppen deren Mitgliederzahlen sowieso seid Jahren stagnieren oder rückläufig sind.
Die Schlaftürme treiben heute eher Mitglieder in die Arme der Großkirchen als das sie nennenswert Abwerben würden.
Wären wir Moslems sähe die Sache vielleicht anders aus.
Aber selbst da heißt der gute Rat, Konsens und nicht Konfrontation.

Ich schrieb das schon öfters, dass es ein Trugschluss ist zu glauben (oder zu hoffen?), dass die Interessen der Sektenaussteiger, die gleichen Interessen der Sektenbeauftragten wären.

Zu Punkt Zwei:

>>> „Ich finde das hier einem Beitrag vor kurzen etwas wenig Beachtung geschenkt wurde.
Es ging darum, das Hatte glaub ich ein ZJ hier angeprangert, das gewisse Wachtturmaussagen, die hier zum Teil auch eingescant wurden, wirklich authentisch sind, oder ob diese teilweise gefälscht wären.
Anspielen möchte ich auf die Tatsache, das man zu Wachtürmen aus "grauer Vorzeit" einfach keinen Zugriff mehr hat, aber dennoch hier reingestellt werden.
Mir geht es hier um die Aussagekraft solcher eingescanten Seiten.“  Es kommt jetzt darauf an wie Du die Aussage, „ob die Zeitschriften gefälscht wären oder nicht“, behandeln möchtest.

Aus Deinem Gesichtspunkt oder der Sichtweise eines imaginären Zeugen Jehovas.

Wenn ich Dir zu Deiner Sichtweise antworte dann mit der Aussage das ich selber sehr misstrauisch bin.
In den letzten Wochen schrieb ich mehrere Beiträge bei Infolink.
Nun sah ich mich mit der Tatsache konfrontiert das ich sogar meine eigenen Aussagen die ich hier bei Manfred einstellte selber noch einmal nachprüfte.

Was also Dich betrifft würde ich meine Faximile lediglich als Hinweis zu eigenen Nachforschungen oder Quellenprüfungen verwenden.
Es ist ja nicht so, dass ich etwas Neues oder gar Sensationelles schreibe.
Das was ich ins Netz stelle ist oft nur eine Bestätigung einer bereits mehrfach im Netz zur Verfügung stehenden Aussage.

Ich erinnere mich zum Beispiel an eine Leserfrage die FallenAngel auf seiner Internet Seite zitierte.
Es ging darum das es in dieser Leserfrage hieß das Abtrünnige nur deswegen nicht getötet werden dürften weil es die momentane Gesetzeslage nicht zuließe.
Ein oft zitierter Wachtturm.
Nun schlug ich seine Quellenangabe nach. Fand sie aber weder im englischen noch im deutschen an dieser Stelle.
Nach einiger Sucharbeit (u.A. Bibeltexte im Englischen) fand ich die Leserfrage, stellte ihm das deutsche Faximil zur Verfügung und informierte ihn auch über die englische Quellenangabe.

Was ich also ins Netz stelle ist bereits ein Gegenprüfen vorhandener Aussagen.

Pauschal kann ich nur darauf Hinweisen das man den Schwachsinn den die Endzeitspinner produzierten nicht fälschen kann.
So ein Blödsinn kann sich kein Fälscher ausdenken.
Es gibt auch gar keinen Grund der Unmenge an Peinlichkeiten noch eine weitere Peinlichkeit hinzu zufügen.
Auch ist es einfach zu viel der Ehre wenn man behauptet man verfolge diese bemitleidenswert Armen im Geiste.

Welcher Fälscher wäre so bescheuert einen treudoof stierenden Wachtturmbüchleinstudierer als gutes Beispiel in einem Bild in den Vordergrund zu setzen und eine Familie die einen Nachmittag gemeinsam, bei schönen Wetter draußen vor dem Haus verbringt, als Satanswerk im Hintergrund abzubilden.
Für solch einen „ausgesprochen blühenden Blödsinn“ (Franz Josef Strauß) würde sich jeder Fälscher in Grund und Boden schämen.

>>> „Kurzum, mir geht es darum ob man diese Wachtürme irgendwo noch bekommen, oder irgenwo selber nachlesen kann.“  Gibt es konkret eine so wichtige Aussage über die Zeugen des Wachtturms dass sie in Deinen Augen eine Fälschung darstellen muss, würde mich das Begeistern.
Ich würde das unbedingt als ein Lob auffassen.
Dies wäre wiederum für Dich eine Möglichkeit diese Aussage leichter Gegenzuprüfen.

Ich lasse Dich ja nicht mit einer Bildzeitungsschlagzeile im Regen stehen sondern benenne konkret die Quellenangabe.

Um diese dann Nachzuprüfen, gibt es viele Wege.
Manfred erwähnte Bibliotheken.
Hast Du einen Bekannten in Selters der für Dich (ohne Dienstweg) in die Bibliothek in Selters gehen kann und nachsehen?
Oder schicke eine offizielle Anfrage nach Selters (warum nicht durch den Pastor?).
Frage in Königreichsälen nach ob sie eine gut sortierte Bibliothek haben (Dresden?).
Verbinde die Recherche mit einem Kurzurlaub zum Wachtturm Museum in Mondsee in Österreich.
Die freuen sich bestimmt wenn Du Dich für ihre Ausstellung interessierst.
Es war in Bruder Mosers Testament als Bedingung vermerkt, das sie seine Sammlung der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.


Bruder Moser vor etwa 25 Jahren zwischen seinen Exponaten.

Beeindruckend seine Sammlung an originalen Abschiedsbriefen.
Beeindruckend auch seine Dokumente über die jüdische Mossad die Nazis Jagte.
Er verfolgte deren Erfolge mit sichtlicher Genugtuung.

Zu der Frage bezüglich meiner Person.
Nun es gibt einige Leser in diesem Forum die mich in Natura kennen und mich einerseits mit Material eindecken das ich hier verwenden soll aber auch andererseits aufmerksam machen wenn sie mit Aussagen nicht so glücklich sind.
Es ist durchaus nicht so dass ich anonym machen kann was ich will.

Was also Dich betrifft würde ich meine Faximile nur als Literaturquellenangabe verwenden.
Für Dich wichtige und relevante Quellen lassen sich so leichter finden und Gegenprüfen.
Oder noch besser – jemand verwendet meine Beiträge für neue Internetprojekte.

>>> „Es geht mir darum diesen Vorurteil auszuräumen, Ex-Zeugen würden mit gefälschten Beweisen arbeiten.“  Die Wahrscheinlichkeit auf einen Zeugen des Wachtturms zu treffen der behauptet er wäre kein Zeuge und als „neutraler“ Leumundszeuge für die Wachtturm Gesellschaft auftritt ist allemal größer als auf einen Abtrünnigen zu stoßen der Fakten fälscht.
Für gewöhnlich sind mir die Sektenaussteiger sogar zu sehr „päpstlicher als der Papst“.

Was den gemeinen Zeugen Jehovas in freier Wildbahn angeht lässt sich das mit einem kurzen Satz abhandeln:

Soll er doch verschimmeln – was geht es mich an.

Zum Dritten Deine Konkrete Anfrage:

>>> „…das der Sklave sich selber 1915 nicht als solcher erkannte sondern erst diesen Text so Jahre später sich selber auf die WTG auslegte - 1933 oder so….“  Den Beitrag findest Du hier:

Parsimony.19369

Gerade bei Deiner Anfrage kommt die Aussage von der Wachtturm Gesellschaft selber aus ihrer „neueren“ allgemein zugänglichen Literatur und wurde von mir noch gar nicht Konkret in der englischen und deutschen Literatur belegt ;-) 

Geschrieben von Drahbeck am 18. September 2007 17:49:42:

Als Antwort auf: Alte Wachttürme geschrieben von Jochen am 18. September 2007 16:56:07:

Meinerseits möchte ich dann zu der Frage von Jochen mich wie folgt äußern.

Die Problematik, welche mit dem Namen Gerald Becker verbunden ist, dürfte bekannt sein. Das war mal eine relevante Quelle. Nochmals wiederholt war ...

2) Internetnutzer sind inzwischen ziemlich verwöhnt. Sie möchten wenn es denn ging alles, aber auch alles im Netz vorfinden. Verweist man sie fallweise auf andere Optionen, sind sie geneigt eher mit der Nase zu rümpfen.

3) Das Google Bücher einscannt hat sich wohl inzwischen herumgesprochen. Wer sich aber dann gezielt für solches näher interessiert, erlebt nicht selten das „Drama" außer Titel, und vielleicht ein paar wenigen Seiten bekommt man auch dort nichts vom Gesuchten zu Gesicht.
Es gibt immer noch Urhebergesetze, die Grenzen setzen. Und das weis auch Google und beachtet es.

4) Es war schon immer so, wer sich wissenschaftlich betätigen will, kommt um die Nutzung wissenschaftlicher Bibliotheken nicht herum. Die allerdings haben den Nachteil. Sie liegen in der Regel nicht vor der eigenen Haustür. Umständliche Anreisen und noch etliche andere Unannehmlichkeiten sind da zwangsläufig. Solange die Urhebergesetze indes in der bisherigen Form weiterbestehen, müssen die in Kauf genommen werden.

Und sollte man an genannte Bibliotheken das Ansinnen richten, Kopien erhalten zu wollen, kann man nicht selten ein höhnisches Gelächter als Antwort darauf vernehmen. Einige wenige Seiten vielleicht. Mehr in der Regel nicht. Handelt es sich um Sachen, wo der Urheberschutz nicht gar so streng ist, gibt es auch noch "Überraschungen". Dann wird das Papier begutachtet. Da findet man dann. Tja, das ist vom Zerfall bedroht, ergo gibt es keine Kopien.
Ist der Antragsteller aber weiterhin aufdringlich bei seinem Anliegen, kann er bestenfalls (die auch kostenpflichtige) Anfertigung eines Mikrofilmes erreichen. Aus meiner "Sturm- und Drangzeit" wissenschaftliche Bibkliotheken betreffend, habe ich noch einige solcher Mikrofilme. Jetzt nicht den WT betreffend, aber anderes.
Tja wie nun weiter. Mit bloßem Auge kann man die ja nicht lesen. Genau, dafür haben wissenschaftliche Bibliotheken entsprechende Lesegeräte.
Ach ja, das wissenschaftliche Bibliotheken sich in der Regel nicht vor der eigenen Haustür befinden, hatten wir wohl schon.
Und was die ältere (mehr als siebzig Jahre alte Literatur betrifft). Wie gesagt. Manchmal sind da Freiwillige gesucht. Und siehe da, kaum welche finden sich. Die einen weil denen „Kettenspiele für Doofe" weit wichtiger sind. Die anderen eben aus anderen Gründen.

5) Wissenschaftliche Bibliotheken unterhalten im Internet diverse Online-Kataloge. Auch solche, welche die Zeitschriften-Bestände nachweisen.
Ein solcher ist besonders der Zeitschriften Opac
http://dispatch.opac.ddb.de/DB=1.1/SRT=YOP/

Wenn man sich dort unter dem Stichwort „Wachtturm" gezielt bis zu den Beständen vor 1945 durchhangelt, ergibt sich als Reihenfolge der Relevanz der Jahrgänge vor 1945
Deutsche Bücherei Leipzig
Staatsbibliothek Berlin
(begrenzt auch noch Universitätsbibliothek Halle/S.)
Sonstige genannte Bibliotheken erweisen sich bei näherem Hinsehen als „taube Nüsse"

Zur Staatsbibliothek Berlin (noch eine persönliche Anmerkung „hinsichielend" auf @ Plus)
Der Jahrgang 1925 ist Kriegsverlust im Berliner Bestand. Einzig und allein die Deutsche Bücherei Leipzig (ach ja wohl auch Herr Becker) und vielleicht auch „Plus" verfügen in deutschen Gefilden über ihn (vielleicht) komplett.
Der WTG-Bestand vielleicht ausgenommen. An den aber, soll ja unsereins nicht herankommen.

Geschrieben von Jochen am 19. September 2007 09:27:21:

Als Antwort auf: Re: Alte Wachttürme geschrieben von + am 18. September 2007 20:10:

Hallo Drahbeck, hallo "+".

Danke euch erstmal.
Die Universität in Leipzig würde ich sogar mal erntshaft in Erwägung ziehen.
Des weiteren frage ich den Pastoren hier vor Ort nochmal was er zu deinem Vorschlag hält.
Ansonsten habe ich mir gestern auch das Passwort zu JZJochen@aol.com wieder freischalten lassen.
Zum Pastoren hier vor Ort:
Er macht das leider nicht Hauptberuflich, also was das auffangen von ehemaligen Sektenmitgliedern betrifft, sondern Ehrenamtlich.
Ich sag mal so: Er war für mich da als ich jemanden brauchte.
Des weiteren intressiert er sich dshalb für das Thema, weil er im Jahr zuvor im ständigen Kontakt mit einem Pionier/Ältesten stand, zum Teil auch noch steht, und er sich wundert wie ein ZJ so selbstsicher sein kann, wenn er in seinem Theologiestudium doch was ganz anderes gelernt hatte...
Sicherlich könnte ich ihm deine eingescanten Seiten alle vorlegen.
Das werde ich denke ich vorerst auch tun.
Über die Möglichkeit dich zu kontaktieren rede ich dann noch mit ihm.
Kann sein das der besagte Pastor sich dann auch direkt an Manfred wenden wird.

Plus, mag sein das du wirklich "nix neues" gepostet hattest, doch bedenke das "neue Gesichter" von Lesern hier auf vorgelegten Stoff, auch von dir, stoßen und etwas mit auf dem Weg bekommen wogegen man sich gemäß der Natur eines ZJ natürlich erstmal sträubt - mir ging es nicht anders.
Dem hat zur Folge das ALLES was du hier auf "Satans Foren" ließt genauso natürlich erstmal angezweifelt wird.
Ebenso deine Arbeiten hier, die schlechthin als das Werk Abtrünniger, die mit gefälschten Material arbeiten, dann einfach abgetan werden.... nur soviel zum Thema, da wurde jemanden zu wenig Beachtung geschenkt.
Ist dagegen dieser Punkt hinreichend bekannt, das sind sehr wohl Auszüge aus originalen Wachttürmen, kann man sehr wohl wunderbar dagegen Argumentieren.
Unsere Brüder von der WTG lassen sich ja gar auf unser Niveau gar nicht erst herab, sondern lassen diese Behauptungen offen. Es wird genauso, meiner Meinung nach seitens der WTG eine Gegenbehauptung/mit Gegenbeweisen fällig, doch die wird niemals kommen.
Dem gilt, meiner Meinung nach, unbedingt entgegenzuwirken.

Für dein Angebot dann mit dir in Kontakt treten zu können möcht ich mich schon mal bedanken.

Grüße
Jochen

Geschrieben von Drahbeck am 19. September 2007 09:44:55:

Als Antwort auf: Re: Alte Wachttürme geschrieben von Jochen am 19. September 2007 09:27:21:

„Plus" verfügt über einen umfänglichen Bestand an Kopien-WT vor 1945. Ich (mit ein paar relevanten Lücken) auch.
Bevor ich über meine jetzt vorliegenden Kopien verfügte (deren Beschaffung nicht unbedingt unter die Rubrik „billig" fielen) habe ich sämtliche Jahrgänge vor 1945 bis einschließlich 1940. (Da war dann auch in der Schweiz mit dem WT Schluss) über den Weg des wissenschaftlichen Bibliothekswesens eingesehen (1934 - 1940 nicht in Deutschland vorhanden. Nur in der Schweiz). Das Problem dabei waren eben die Bibliothekskonditionen. Und die besagten. Einsichtnahme nur im Lesesaal (befristet) der beschaffenden wissenschaftlichen Bibliothek. Kopien ausgeschlossen. Nur eben die Anfertigung eigener handschriftlicher (Laptop hatte ich damals noch nicht) Notizen gestattet.

Insofern ist eine eventuelle „Fälschungs"-Unterstellung von ZJ-Seite mit Entschiedenheit zurückzuweisen.

Zudem ist der Behaupter solcher Thesen beweispflichtig. Wir indes sind sehr wohl in der Lage gerichtsfest das was aus dem WT zitiert wird, auch zu belegen

Geschrieben von susi am 19. September 2007 10:31:39:

Als Antwort auf: Re: Alte Wachttürme geschrieben von Drahbeck am 19. September 2007 09:44:55:

weißt du was das witzige daran ist?

die zj äußern sich dann wie folgt: " durch das neue licht, hat unsere erkenntnis zu genommen !"

hihihi....

da frage ich mich echt (grins) ich dachte gott ist vollkommen ;-)
da darf nix falsches von oben kommen !

die winden sich wie ein aal...

lg susi

Geschrieben von Jochen am 19. September 2007 10:02:01:

Als Antwort auf: Re: Alte Wachttürme geschrieben von Drahbeck am 19. September 2007 09:44:55:

Das ist schon mal ein Wort!
Der Leser bedenke hier also, das der Betreiber der Homepage/Forum eine Verantwortung annahm und dieser nachgeht.
Auch was das Veröffentlichen von Druckerzeugnissen der WTG betrifft, so müsste allgemein bekannt sein, das man wegen Verleumdung und Falschdarstellung u.U. angeklagt werden kann.
Da die WTG dies allerdings bisher noch nicht getan hat, sollte man meinen das sie eben keinen Punkt der Anklage anprangern kann.
Doch verkauft wird das ganze dann innerhalb der Organisation als Bestätigung dessen was man so vorgesetzt bekommt:
Satans Organisation würde eben so vorgehen, wir meiden Abtrünnige und deshalb gehen wir nicht gegen die vor, Gott richtet die bösen, fertig aus!
Dies im krassen Wiederspruch zu Jesus, der seinen Kritikern gar gegenüberstand. Also für mich ist das Thema nun zur Zufriedenheit abgeschlossen.

Grüße
J.

Geschrieben von Bauer am 19. September 2007 16:01:59:

Als Antwort auf: Konsequente Erziehung geschrieben von Regine am 18. September 2007 18:41:43:

Gute Erziehung bildet und stärkt die heranwachsenden Persönlichkeiten
liebevoll mit Zeit, Zärtlichkeit und Zuwendung (Pestalozzi).

Dafür helfen weder pauschale Erziehungsideologien
noch einfache therapeutische ‚Knüller',
aber förderliches Grundwissen
und qualifizierter Rat.

‚Starke Persönlichkeiten bilden': Die 5 Säulen der Entwicklung dahin, temperamentsgemäß mit Belastungen und Krisen umgehen zu können:

-Achtsame Beziehungen begründen realistische Identität

-Sprachliches Lernen bildet kultiviertes Selbst- und Welt-Verständnis

-Förderliche Anforderungen befähigen zu kompetenter Selbst- Verwirklichung

-Konsequente Erziehung vermittelt moralische Willenskraft

-Verläßliche Unterstützungen motivieren zu frühzeitiger Selbst-Hilfe

'Konsequenz statt ohnmächstiger Erziehungswut':

'Umtriebige Kinder'

'Gelderziehung'

...

KONSEQUENZ

Mein Eltern-Ratgeber zur Willensbildung auch durch altersangemessene Konsequenzen, mit vielen Alltagsbeispielen und eindeutigen Merksätzen, insbesondere zur Aufmerksamkeit miteinander, zum späteren Wiederaufgreifen unterbrochener Problemsituationen und zu tätigen Wiedergutmachungen statt fahriger Entschuldigungen.
Konsequenz -Eltern lernen, was Kinder brauchen. Ernst-Reinhardt-Verlag, 2. Auflage 2004..

Schauen Sie doch auch meinen Artikel im www.familienhandbuch.de von Prof. Dr.Dr. Fthenakis

Das "Nein" in der Erziehung

Viel Liebe und das Gefühl der Geborgenheit sind die wichtigsten Voraussetzungen, dass ein Kind sich wohl fühlt und Erziehungsarbeit gelingen kann. Im alltäglichen Zusammenleben mit den Kleinen sind Eltern aber sehr oft mit Situationen konfrontiert, die bewusstes und konsequentes Verhalten erfordern. Ein konsequenter Erziehungsstil ist der Mittelweg zwischen Strenge und autoritärem Verhalten einerseits und der nachgebenden und verwöhnenden Erziehung andererseits. Für Kinder eindeutige und nachvollziehbare Verhaltensweisen zu zeigen, die sich nicht von heute auf morgen ändern und nach Lust und Laune und Tagesform so oder anders ausfallen, konkrete, verständliche Regeln und Forderungen, die eingehalten werden müssen, Grenzen zu setzen, die klar benannt werden, das alles zeichnen die elterliche Konsequenz im Umgang mit ihren Kindern aus. Etwas, was heute verboten ist, sollte nicht morgen erlaubt sein und umgekehrt, nur weil es gerade bequem ist und Mutter und Vater ihre Ruhe wollen.
Ein nicht erlaubtes Benehmen sollte Konsequenzen haben, die dem Kind mitgeteilt werden und die dann auch angewendet werden. Wenn in Aussicht gestellt wird, dass es alleine in der Küche essen muss, wenn es weiterhin am Familientisch stört, so werden die Eltern es hinaus schicken, sollte es sein Verhalten nicht ändern. Hat ein Kind sich nicht an die Regeln gehalten und Verbote missachtet, muss es die Konsequenzen spüren und merken, dass es für sein Verhalten die Verantwortung übernehmen muss. Immer wieder zu drohen und dann doch nicht zu handeln, wird Kinder zuerst verunsichern und dann dazu verleiten, Verbotenes trotzdem zu tun.
Wichtig ist uneingeschränktes Gehorsam vor allem dort ,wo andernfalls die Gesundheit der Kleinen gefährdet wäre, z.B. im Strassenverkehr. Auch auf die Bedürfnisse der Eltern und anderer Familienmitglieder muss ein Kind lernen, Rücksicht zu nehmen.

Rituale helfen vor allem den Kleinen, bestimmte Verhaltensweisen einzuüben: regelmässige Zeiten und ein bestimmter Ablauf beim Zubettgehen, gemeinsame Mahlzeiten, bei denen gute Tischsitten vorgelebt und gefordert werden sind z.B. Gelegenheiten, Konstanz und Ruhe in den Alltag zu bringen.
Ein Kind braucht verlässliche Eltern, denen es vertrauen kann, doch häufig wechselnde Reaktionen erschüttern dieses Vertrauen und Kinder wissen nach einiger Zeit gar nicht mehr, woran sie sind. Sie sind verwirrt und es fehlt ihnen der verlässliche Rahmen, an dem sie sich orientieren können. So kann es dazu kommen, dass sie die Wünsche und Forderungen der Eltern bald nicht mehr ernst nehmen und kaum darauf reagieren.
Das Einhalten von Regeln und Verboten, die die Eltern als wichtig und richtig erkannt haben, sollte möglichst durch ruhiges, aber bestimmtes Verhalten durchgesetzt werden.

Eltern haben nicht nur das Recht, sondern die Pflicht zur Erziehung und sie erweisen der gesunden Entwicklung ihres Kindes keinen Gefallen, wenn sie

* alle Wünsche erfüllen
* sich schlechtes und
respektloses Benehmen gefallen lassen
* den Kindern nicht beibringen, auf Bedürfnisse anderer Rücksicht zu
nehmen
* heute nachgeben und morgen in ähnlicher Situation wütend werden
* häufig aggressiv und unbeherrscht reagieren
* unsicheres Verhalten zeigen und sich oft auf endlose Debatten einlassen
* Kinder mit Drohungen verunsichern und unter Druck setzen
* zu enge, unangebrachte und nicht altersgemässe Grenzen setzen
* von Kindern ein bestimmtes Verhalten fordern, das sie selbst nicht
vorleben.
Eltern, die sinnvolle Regeln aufgestellt haben
* erklären ihren Kindern, warum sie sich daran zu halten haben
* lassen sich auch nicht durch Geschrei und Quengeln vom erwarteten
Gehorsam abbringen
* erwarten Respekt, respektieren aber auch die Persönlichkeit des Kindes
* geben klare, aber nicht aggressive Anweisungen
* haben keine Angst vor Konflikten
* sind trotz aller Festigkeit in der Lage, Flexibilität und Ausnahmen
zuzulassen, wenn es die Situation erfordert
* haben den Mut, Grenzen und Regeln anzupassen und zu verhandeln,
wenn die Kinder älter werden
* loben oder belohnen positives Verhalten
* zeigen dem Kind immer wieder Zuneigung und Wärme.

Grenzen zu setzen in der Erziehung wird heute von Pädagogen und Kinderpsychologen ganz klar gefordert. Für Eltern bedeutet diese Forderung aber zuerst einmal, sich selber über diese Grenzen im Klaren zu werden. Was wollen wir erreichen mit unserer Erziehung, welches Verhalten unseres Kindes ist uns wichtig und wie können wir das am besten durchsetzen? Es wird vorkommen, dass Mutter und Vater nicht in allen Erziehungsbelangen die gleiche Meinung vertreten. Oft haben sie in ihrer eigenen Kindheit unterschiedliche Erfahrungen gemacht, sind mehr oder weniger streng erzogen worden und wollen bestimmtes Verhalten bei ihren eigenen Kindern durchsetzen. Hier ist es unerlässlich, dass die Eltern versuchen, sich wenigstens in wesentlichen Punkten zu einigen. Wenn einer "nein" sagt, sollte der andere dieses nicht vor dem Kind umstossen und dem Partner damit in den Rücken fallen. Manchmal ist es nötig, eine andere Sichtweise einfach zu respektieren oder immer wieder neu zu diskutieren.
Die Klarheit eines "Nein" und verlässliche Regeln bedeuten aber nicht, die Freiräume für die Kinder ständig einzuschränken und niemals die kleinste Ausnahme zuzulassen. Das wäre unmenschliche Sturheit, die im täglichen lebendigen Miteinander auch wohl nicht wünschenswert sein kann. Konsequente Erziehung meint auch nicht Schimpfen und Strafen, wodurch zwar unerwünschtes Verhalten für den Moment gestoppt werden kann, gleichzeitig das Klima und die Stimmung in der Familie beeinträchtigt und verdorben wird. Auch psychische und physische Gewalt als Antwort auf Ungehorsam sind in keinem Fall eine angemessene Reaktion.
Menschliche Wärme, liebevolle Zuwendung und einsehbare Regeln, die möglichst ruhig, aber bestimmt durchgesetzt werden und dabei die Persönlichkeit des Kindes und seine Bedürfnisse respektieren, bringen wohl am ehesten glückliche und zufriedene Kinder.

www.justiz.baden-wuerttemberg.de/servlet/PB/menu/1204110/index.htm

Geschrieben von X am 18. September 2007 23:05:

Als Antwort auf: Konsequente Erziehung geschrieben von Regine am 18. September 2007 18:41:43:

Hallo Regine!

Der Erfahrungsaustausch hat ja schon begonnen. :-)

>Ich bin 17, und werde von meinen Eltern konsequent erzogen.<

Was ist konsequente Erziehung ???

Dafür bin ich dankbar, wenn es auch weh tut.

Was tut dir an der Erziehung durch deine Eltern weh ???
___________________________________________________________

>Aber dafür wissen wir unmissverständlich, was richtig und falsch ist.<

Hallo Tine, was ist für dich unmissverständlich richtig und falsch ???

Tschüß ihr Zwei!

PS.
Nennt ihr mir bitte noch, welche erzieherische Bibelstelle sich euch besonders eingeprägt hat ???

Geschrieben von Susi am 18. September 2007 21:06:

Als Antwort auf: Konsequente Erziehung geschrieben von Regine am 18. September 2007 18:41:43:

hallo... was heißt bei dir konsequent? wenn ich fragen darf? bin selbst mutter und in einem zj haushalt groß geworden (indem es sehr genau herging)

falls du antworten möchtest...
lg susi

Geschrieben von Susi am 22. September 2007 20:57:

Als Antwort auf: Re: Konsequente Erziehung geschrieben von Daisy am 22. September 2007 19:20:02:

das ist ja interessant ;-)

HIEBE !

toll....

bin selbst Mutter, aber Hiebe gibts KEINE.... das ist einfach nur KRANK !

da sind deine Eltern sehr wohl mit ihrer "geistigen" Erziehung überfordert gewesen ?!... Schläge verteilt nur der, der am ENDE mit seiner Weisheit ist.

und wenn das Kind dafür noch dankbar ist.... dann ist es sehr arm dran!

bin ich froh, kein ZJ mehr zu sein... da wären ja meine Kinder arm dran ;-)

Geschrieben von susi am 17. September 2007 13:58:37:

Zeugen Jehovas aufklären, geht das überhaupt?!

ich würde das mit einem klaren NEIN beantworten.

sobald man etwas vorbringt, verstehen sie das als angriff und machen ihre schotten dicht! sie denken über das gesagte gar nicht nach ! sie lassen es nicht an sich rann ! (wie ihr wisst, wurde ihnen das so gelernt - von anfang an klare anweisung -)

deshalb äussere ich mich, manchmal mit ganz einfachen simplen Fragen, die gefühle und herz ansprechen. es ist manchmal besser nur kleine einfache worte zu gebrauchen, als große lange erklärungen.(man muss beachten, das hier zj rumschnüffeln -grins-)

natürlich muss ich sagen, das dieses forum wirklich super ist. aber ich denke für einen fortgeschrittenen zweifelnden zj (hier) eher verständlich.

macht bitte alle weiter so ;-) ich lese gern eure beiträge und es stärkt mich sehr und gibt mir tolle gedankensätze, wie ich am besten argumentieren kann.

ich bin auch immer am überlegen wie ich am besten das herz und den verstand meiner angehörigen erreichen kann, dass sie wenigstens mal darüber nachdenken.

deshalb ihr lieben, seit mir nicht böse wenn ich ganz einfache fragen an euch stelle, bzw. behauptungen -wie zB, das gott kein gott der liebe ist, weil.... - )
bitte schön weiter beantworten ;-)

liebe grüße eure susi

Geschrieben von Bauer am 18. September 2007 12:56:29:

Als Antwort auf: Zeugen Jehovas aufklären, geht das überhaupt?! geschrieben von susi am 17. September 2007 13:58:37:

Nicht wirklich.

Ich stelle einfach mal eine Frage:

Wie willst du einen Fanatiker vom Gegenteil überzeugen?

Wie willst du einen Fanatiker seine falsche und verkehrte Denkweise bewusst machen?

Geschrieben von susi am 18. September 2007 14:40:05:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas aufklären, geht das überhaupt?! geschrieben von Bauer am 18. September 2007 12:56:29:

das wird man in seinen höhenflügen kaum können.
deshalb sagte ich ja, das man vielleicht mit nur kurzen einfachen fragen oder sätzen etwas hinterlässt, woran sich dein gegenüber in einer emotionalen situation erinnert.

ich hab mal zu jemanden gesagt: " ich habs geschafft, DU wirst es nicht mehr schaffen, Du bist schon zu alt dazu !" oje, da hab ich was gesagt.... es wurde mir noch lange vorgehalten... daran sah ich, das sowas in den köpfen eher haften bleibt, als worte und aufklärungen gegen die wtg (denn da machen sie die schotten dicht)..

lg susi

Geschrieben von X am 17. September 2007 21:21:

Als Antwort auf: Zeugen Jehovas aufklären, geht das überhaupt?! geschrieben von susi am 17. September 2007 13:58:37:

"Wir sind frei"

http://www.youtube.com/watch?v=43d5iIvkMjQ&NR=1

Liebe Grüße von Fam. "X"!

Geschrieben von susi am 18. September 2007 10:50:06:

Als Antwort auf: Re: Fr Susi ... geschrieben von X am 17. September 2007 21:21:

vielen herzlichen Dank...

super Liedtext !

Danke, Danke, Danke

;-)

LG susi

Geschrieben von Bauer am 18. September 2007 12:54:41:

Vor sieben Wochen flüchteten die Kinder der Berliner Scientologiy-Direktorin vor ihren Eltern. Jetzt sind sie wieder da.

Ein sehr interessanter Artikel in der Berliner Zeitung vom 18.09.2007 auf Seite 3

Ein ausführlicher Artikel der für mich ein paralleles Grundverhalten aufzeigt, wie es auch bei Jehovas Zeugen vorzufinden ist.

Über 2/3 der Seite !

Schade, ich wollte einen Link setzen, habe aber den Artikel online nicht finden können.

Geschrieben von Drahbeck am 18. September 2007 14:21:30:

Als Antwort auf: Re: ec cash terminals geschrieben von extrafuermanfred@... am 26. Juli 2007 14:55:47:

Zitat:
„Erweckungsversammlungen, in denen Teilnehmer doktrinell (in bezug auf die Glaubenslehren) wie auch finanziell übers Ohr gehauen wurden."

Und siehe da; seine Nachfolger erweisen sich auch in diesem Punkte als gelehrige Schüler!
Parsimony.23224

Band 7 S. 206

Geschrieben von Lea am 21. September 2007 22:27:

Hallo!!!

Wollte nur mal liebe grüße an euch senden!
Ich weile immer unter euch. :-)

LG Lea

Geschrieben von Susi am 22. September 2007 21:07:

Als Antwort auf: Hallo an alle!! geschrieben von Lea am 21. September 2007 22:27:

hallo lea...

herzlich willkommen !

lg susi

Geschrieben von X am 22. September 2007 14:02:48:

Als Antwort auf: Hallo an alle!! geschrieben von Lea am 21. September 2007 22:27:

Hallo Lea,

wir danken dir und freuen uns.

Weißt du, dein Posting ist ein Beispiel für Doppelbödigkeit.

>Ich weile immer unter euch. :-)<

Dies könnte bedeuten, du liest schon länger mit. ;-)

Oder, du bist mit uns gedanklich verbunden.

Du kennst die Antwort, ich kann nur interpretieren.
Worauf möchte ich hinaus? Welche Lehre ergibt sich?
Als aufgewecktes Mädel weißt du, wie vorsichtig man im Umgang mit Interpreten (vor allem bei Bibeldeutern) sein muß. :-)

Ehrlich gesagt hatte ich etwas Angst vor deiner ersten Rückmeldung. Dein Smile zeigt, du und deine Angehörigen haben die vergangene Zeit unbeschadet überstanden - denk ich.

Liebe Grüße!

Geschrieben von Drahbeck am 26. September 2007 06:01:29:

Als Antwort auf: St. Helena geschrieben von Drahbeck am 18. Januar 2004 00:34:45:

"Auf Sankt Helena gibt es im Verhältnis zur Einwohnerzahl die meisten Verkündiger weltweit, nämlich 1 zu 30", weis das 2007er ZJ-Jahrbuch zu berichten (S. 174).
Und weiter im gleichem Bericht:
"Diese nur 17 Kilometer lange und 10 Kilometer breite Insel ... Die 4000 Einwohner sind ein Völkergemisch europäischer, asiatischer und afrikanischer Herkunft. ... Einen Flughafen gibt es nicht. Nach Südafrika oder England kommt man nur über eine Schiffahrtslinie. Fernsehen gibt es erst seit Mitte der 1990er Jahre per Satellit"

Diese Weltabgeschiedenheit erklärt dann ja wohl einiges.
Zum Thema siehe auch:
Parsimony.6747

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