Speise zur Rechten Zeit -Blitz 2-Wir sind nicht der treue&verständige Sklave

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von + am 06. Oktober 2006 23:52:31:

„Wenn wir uns mit ihren falschen Überlegungen befassen, kann unser Vertrauen
in Jehovas Wort der Wahrheit, die Bibel, geschwächt werden und unser
Glaube kann absterben.“
Wachtturm vom 1.3.2002 Seite 11

 

Zuerst einmal noch mal mein Dank an alle die, die sich bis hierher an der Zusammenstellung der Speise zur Rechten Zeit beteiligt haben.

Natürlich haben alle die, die sich kopfschüttelnd äußern, über die Aussage an sich - das 1919 eine Prüfung und Auswahl stattfand – mehr als Recht.
Aber wenn ihr sehen würdet, durch welche Auswürfe der Falschlehren, durch welchen Wust an von Dämonen Inspirierten Äußerungen ich mich gerade versuche durchzuwühlen, würdet ihr verstehen wie schwer es auch mir fällt beim Thema zu bleiben und einen Überblick zu behalten.

Dies ist der Ausgangspunkt:

Parsimony.19336

Dreh und Angelpunkt ist einzig und alleine die Beantwortung folgender Frage aus der Schriftlichen Wiederholung vom Königreichsdienst Februar 2003 Frage 13:


 
 
 

Konnte die Wachtturm Gesellschaft 1919 von Jesus die Prüfung als treuer und verständiger Sklave bestehen?

Die Antwort dazu soll sich hier befinden:
Wachtturm 1.5.1993
 
Seite 16/17

 
 
 

Noch nicht deutlich genug?
Wachtturm 15.3.1990

Seite 14
 

Biblische Wahrheiten.
Eben diese „biblischen Wahrheiten“ sind es nun um die es hier geht.
Immer jedoch nach dem eigenen Maßstab der Wachtturm Gesellschaft.

Im Wachtturm vom 1.5.1993 finden wir auf Seite 16 nachfogendes Bild
 

Hier lobt der Herr seinen Sklaven.
Wem hätte Jesus, nach eigener Aussage der Wachtturm Gesellschaft, nun 1919 die Hand auf die Schulter gelegt?

Heute lehrt die leitende Körperschaft, dass Charles Taze Russell (für sich) nie „der treue und verständige Sklave“ aus Matthäus 24:45 war.

Doch das Verkündiger-Buch weist darauf hin, in der Geschichte der Wachtturm Gesellschaft habe es eine entscheidende Zeit gegeben, in der sie lehrte, Russel sei es gewesen.

Der Wachtturm Gesellschaft fällt es verständlicherweise sehr schwer, zuzugeben, dass sie einmal lehrte, Russell sei der „treue und verständige Sklave“.
Wenn sie es doch zugibt, dann in einer Weise, die verdeckt, was das eigentlich bedeutet.
Möglicherweise begreifen ja nicht einmal die Männer in der leitenden Körperschaft selber, was das in Wirklichkeit heißt.

Auf Seite 142 des Buches „Jehovas Zeugen Verkündiger des Königreiches Gottes“
 
wird erklärt, Russell habe im Jahre 1881 ursprünglich gelehrt, er sei nicht der „Sklave“ und genau das muss heute auch unbedingt Aufrecht erhalten werden.
 
Man beachte hier das Russel die Gesamtheit aller Bibelforscher als den treuen Sklaven bezeichnete.

Aber auf Seite 142/143 wird dann eingeräumt und dieser Punkt ist äußerst wichtig, dass er ein paar Jahre später seine Meinung änderte...

 
Hier räumt die Wachtturm Gesellschaft ein, im Jahr 1919 geleugnet zu haben, Jesu „treuer und verständiger Sklave“ zu sein, und daher die in Matthäus 24:47 angesprochene Ernennung nicht annehmen konnte.

Über zehn Jahre [nach 1881] äußerte Bruder Russells Frau jedoch öffentlich den Gedanken, Russell selbst sei der treue und kluge Knecht. Die von ihr vertretene Ansicht darüber, wer der „treue Knecht“ sei, wurde etwa 30 Jahre lang allgemein geteilt. Bruder Russell widersprach dieser Ansicht nicht ... [Nach diesen 30 Jahren wurde] das von Bruder Russell 1881 geäußerte Verständnis [dass er nicht dieser „Knecht“ sei], im Wacht-Turm vom 1. April 1927 bestätigt.

Was dies heißt, ist sehr bedeutsam.
Es besagt nämlich, dass die Wachtturm-Gesellschaft von etwa 1897 bis Februar 1927 (30 Jahre lang) lehrte, Russell sei „der treue und verständige Sklave“ gewesen.

Demnach war die Gesellschaft aber nicht dieser Sklave sondern eine Einzelperson.

Und was dies wiederum heißt, ist sogar noch bedeutsamer...

Zuerst einmal heißt es, wenn die Wachtturm Gesellschaft heute mit ihrer Lehre Recht hat, dass Charles Russell NICHT Jesu „treuer und verständiger Sklave“ war, dann gab es demnach in dem Zeitraum von 1897 bis 1919 keinen treuen Knecht.

Die Grundlage war demnach „menschliche Weisheit“ der Frau Russells.
Nebenher bemerkt vergaß man nicht zu betonen, das man ihr die Gemeinschaft entzog…

Die Lehre, das Russell der „Knecht“ (Sklave) sei, wurde mehr als „allgemein geteilt“.
Das war von 1897 bis zum 15. Februar 1927 offizielle Lehre der Gesellschaft.

So wie wir heute die Ansicht, dass 1+1=2 ist, allgemein teilen.

30 Jahre lang (1897-1927) lehrte die Wachtturm Gesellschaft, Russell sei Jesu treuer und verständiger Sklave.

Damit lautete die offizielle Lehre, dass nicht die Gesellschaft sondern eine Einzelperson dieser Sklave war.

Bis Februar 1927 sagte Rutherford:
„…zu bestreiten, dass Russell Jesu treuer und verständiger Sklave war,
sei eine „Zurückweisung des Herrn““.
Kaum ein Wachtturm ohne der Glorifizierung Russels.
Nachfolgend Exemplarisch der Wachtturm vom Juni 1922
 
Seite 87

 
 
Seite 88

 
usw. usw.

Bei allem Verständnis für die Heldenglorifizierung:
Wachtturm 15.5 1998
Seite 15
 

Nach der Auslegung der Wachtturm Gesellschaft von Matthäus 24:45-47 sagte Jesus im Jahre 1919:
„Ihr seid mein treuer und verständiger Sklave.“
Aber nach der eigenen Geschichte sagte Russel er sei nicht der Sklave.
Sagten die Bibelforscher „Wir sind nicht dein treuer und verständiger Sklave, sondern Russel wäre es“.
Rutherford deutete dies ebenfalls auf eine Einzelperson (und bezog diesen Glanz dann als Erbe natürlich auf sich selber).

Wenn die Wachtturm Gesellschaft heute mit ihrer Lehre Recht hat, dass Charles Russell NICHT Jesu „treuer und verständiger Sklave“ war, dann gab es demnach in dem Zeitraum von 1897 bis 1919 keinen dem von Jesus als treuen Knecht auf die Schulter geklopft werden konnte.

 

Es bedeutet auch, dass Jesus nach der eigenen Auslegung von Matthäus 24:45-47 im Frühjahr zu den Bibelforschern kam und sagen wollte:
„Ihr seid mein treuer und verständiger Sklave.“

Doch nach der eigenen Geschichte zu urteilen, fand sich niemand der hätte Antworten können.

Jeder der in Frage kam sagte:
„Wir sind nicht der treue und verständige Sklave!“

Sie glaubten, dass Charles Russell Jesu „Sklave“ war.
Und da er im Jahre 1916 starb, lehrten sie, er sei bei Jesus im Himmel.
Damit lehrten sie, dass die Wachtturm-Gesellschaft nicht der „treue und verständige Sklave“ war.

Wenn Jesus wirklich versucht hätte, sie im Jahr 1919 dazu zu ernennen, gab es niemanden der den Lohn entgegen nehmen konnte.

Die Wachtturm-Gesellschaft kann nur dann heute Gottes Organisation sein, wenn ihre Auslegung von Matthäus 24:45-47 und ihre Geschichte übereinstimmen.
Aber auch hier stimmen beide nicht miteinander überein.
Um an ihrer Illusion festzuhalten, muss die leitende Körperschaft die Wirklichkeit falsch darstellen.

Im Verkündiger-Buch wird nicht einmal der Versuch gemacht, das zu erklären.
Die Sache wird einfach so behandelt, als spiele sie keine Rolle.

Aber wenn man doch versucht, es zu erklären, wird die damalige Lehre der Gesellschaft oft falsch dargestellt.

Das geschieht zum Beispiel im Wachtturm vom 15. Januar 1994 
auf Seite 16.
 
Es heißt dort: „1919 wurde dieser Sklave als der Überrest der gesalbten Christen kenntlich gemacht.“

Doch das stimmt nicht.
Dieser Sklave wurde erst 1927 kenntlich gemacht.

Es war in Wirklichkeit so das die einzigen die als der treue Sklave in frage kamen acht Jahre lang, jeden Tag sein Angebot ablehnten, bis zum Februar 1927.

Wenn Jesus (oder jemand anderer) im Jahre 1919 die Frage aus Matthäus 24:45 gestellt hätte:
„Wer ist in Wirklichkeit der treue und verständige Sklave?“,
dann hätten sie ihrem Glauben gemäß geantwortet:
„Charles Taze Russell“.

Es gab niemanden auf Erden oder im Himmel, der Rutherford hätte umstimmen können, bis er im Jahre 1927 selbst seinen Sinn änderte.
Aber da war es schon zu spät.

Auch hier passt die Geschichte der Wachtturm-Gesellschaft wiederum nicht zu ihrer Auslegung des Textes aus Matthäus 24:45-47.

Nichts lässt in Jesu Veranschaulichung oder ihrer Auslegung durch die Gesellschaft vermuten, dass dieser Sklave nicht wusste, wer er war, und dass er daher irrtümlich Jesu Ernennung auch nur für einen Tag zurückwies geschweige denn fast dreitausend Tage (acht Jahre) lang.

Dies war sicherlich keine „Speise zur rechten Zeit“, durch die der wichtigste Sklave auf Erden kenntlich gemacht wurde.

Ein Zeuge Jehovas merkt nicht, dass die Wachtturm Gesellschaft ihre Ernennung zum „Sklaven“ durch Jesus nach Matthäus 24:47 ablehnte, weil sie 1919 leugnete, der „Sklave“ zu sein.

Bleiben also wieder die Prüfungskriterien:
Russell war der „treue und verständige Sklave“ Ja/Nein
1. Rechte Lehren: Nein
2. Rechte Zeit, sie zu lehren: Nein
3. Lehren, die Gott in seinem Wort offenbart: Nein
4. Aufgrund menschlicher Weisheit abgelehnt: Nein

Warum ließ Gott sie nicht wissen, dass sie dieser „Sklave“ seien, so dass sie Jesu Ernennung zu der Zeit annehmen konnten, als er sie ihnen angeblich anbot.
Gott wusste, dass sie Irrlehren verbreiteten und damit durch die Prüfung durch seinen Sohn in einer solch entscheidenden Sache durchfallen würden.

 

Welchen Sinn soll das ergeben?

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