Annotationen zu den Zeugen Jehovas
Gerhard B...

siehe auch:Günther Pape wehrt sich

Zum Thema Pape, siehe auch: Mysnip.162029

Jerry Bergman zum Thema Besier

überarbeitet  in der Hauptsache auf das Zeugen Jehovas bezügliche eingegrenzt)

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Als neuere Berichte:

(Eine Legislaturperiode lang) Parteigenosse B...!

Nachdem absehbar wurde, seitens der sächsischen "Linken" bekommt er für die 2014er Kommunalwahl, keinesfalls erneut einen sicheren Listenplatz zugeschanzt, reagierte er umgehend mit seinem Austritt aus dieser Partei, wie dies entsprechende Meldungen vom 08. 04. 2014 verdeutlichen.

http://27093.foren.mysnip.de/read.php?27094,196462,206648#msg-206648

Die Geschäfte der "Neunmalklugen" betreibend, und wenn die Geschäfte nicht mehr recht laufen, auch Frontwechsel nicht ausschließend

Wieder mal was von Herrn Besier

Ueber gekaufte Subjekte

Besier der Freiheits-Apostel

 

Weshalb ich für den Zeugen Jehovas-Begünstiger Besier, respektive Geschäftemacher mit diesen, nur allertiefste Verachtung übrig haben kann - Ein weiteres Veranschaulichungsbeispiel

Auch das sei jenem Herrn Besier noch ins "Stammbuch" geschrieben. Der Bericht "Knastmauke" Realistischerweise muss allerdings auch gesagt werden. Dazu ist jener Herr viel zu abgebrüht, um diese Kritik wahrzunehmen. Den interessiert nur der eigene Egoismus - und sonst nichts!

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Geschrieben von Drahbeck am 05. April 2007 09:50:18:

Der Mitteldeutsche Rundfunk meldet:

Der Direktor des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung in Dresden, G. B., muss angeblich sein Amt aufgeben. ...

Mein Kommentar dazu: ...
Das er - etwa mit seinem (zeitweiligem?) Scientology-Engegament sich nicht nur "Freunde" geschaffen hat, dürfte wohl auch ihm (zumindest im Nachhinein) klar geworden sein.
Im Gegensatz zu den Zeugen Jehovas, gibt es bei Scientology durchaus relevante Stimmen, aus dem Chor ihrer Gegner, die willentlich zu überhören, sich in diesem Lande "karriereschädigend" erweisen kann. Das ist beim Thema Zeugen Jehovas offenbar so nicht der Fall. Und so hat denn B. (auch) Engagement in Sachen Zeugen Jehovas, was seine Karriere anbelangt, offenbar nicht nachteilig (für ihn) ausgewirkt.

Hat er also in Sachen ZJ nichts zu befürchten gehabt, ist er aber in Sachen Scientology schon eher ins Schlittern geraten. ...

Geschrieben von Drahbeck am 11. April 2007 13:51:52:

Als Antwort auf: Re: G. B. geschrieben von D. am 05. April 2007 13:02:25:

Nachdem nun in der Tagespresse in mehr oder weniger gleichlautenden Voten, die Entwicklung im Falle B. bekannt gemacht wurde, bringt nun auch IDEA eine ähnliche erweiterte Meldung.
http://www.idea.de/index.php?id=355&tx_ttnews%5Btt_news%5D=52882&tx_ttnews%5BbackPid%5D=18&cHash=c070b6e285

... Dazu meine Meinung. ...

Idea erwähnt zwar den relevanten Fall Scientology der für sein "Stolpern" ausschlaggebend gesorgt haben dürfte. Ansonsten hält es sich in vornehmes Schweigen, etwa in Sachen B.'s Zeugen Jehovas-Engagement, dass zumindest ich genauso kritisch werte, wie andere seinen Scientology-Ausrutscher. ...

Den wohl "endgültigen" "Stolperstein" hat sich B. dann wohl selbst dergestalt gelegt, dass er (partiell) im Falle Porst zu einer (zumindest begrenzten) Kampfgemeinschaft mit der PdS fand. Das Schreckgespenst "Stasi" von der CDU kunstvoll mit aufgebaut (unter gleichzeitiger Ausblendung eines anderen eben nicht-"Schreckgespenst" BND oder Verfassungsschutz ect.) zeigt, dass B. offenbar der Realitätssinn manchmal arg in Stich lässt.

Unser einer wusste das schon bei seinen Zeugen Jehovas-Eskapaden. Nun weiss es offenbar auch die CDU (nicht wegen der Zeugen. Selbige sind auch der CDU "schnurzpiepe"). Wohl aber wegen der als "Parteischädigend" angesehenen Scientology und erst recht wegen der partiellen Begünstigung der gewendeten SED eben auch durch B.. ...

Geschrieben von Drahbeck am 12. Mai 2007 12:07:01:

Als Antwort auf: Re: B. geschrieben von Drahbeck am 28. April 2007 13:00:11:

In Heft 19/2007 des „Spiegel" S. 48 gab es auch unter der Überschrift „Der Professor und die Sekte" eine Zusammenfassung in Sachen B.. Zwei beigefügte Bilder. Eines davon versieht die „Spiegel" mit der Bild-Unterschrift „Wissenschaftler B.. Nur Opfer einer Intrige?" ...

Und dann formuliert der „Spiegel" den aus meiner Sicht „Hammersatz:

Zitat:
„B. legt Wert darauf, dass er sich auch für andere umstrittene Gruppen, etwa die Zeugen Jehovas, einsetzt."

Nun wusste unser einer das schon früher und bedurfte dazu nicht des „Spiegels" um das mal schwarz auf weiss zu lesen.

Allerdings gilt bei diesem Aspekt dann wohl wieder. Nur nicht dem Herrn B. „zu nahe treten". Offenbar auch in vorgenanntem Bericht. Und so spielt denn das Thema Zeugen Jehovas in selbigem keine weitere Rolle mehr. ...

Ingo Heinemann zum Thema B.

B.-Diskussion bei Google Groups

Geschrieben von Drahbeck am 19. März 2006 02:02:55:

Als Antwort auf: Re: Herr B. meldet sich wieder mal zu Wort geschrieben von Drahbeck am 19. März 2006 01:56:17:

Weiter unten ein Zitat aus dem von B. zusammen mit seiner Frau (letztere laut Buchklappentext „freiberuflich als psychologische Psychotherapeutin tätig") herausgebenen Buch „Die Rufmordkampagne".
Sonderlich „strukturiert" ist jenes Buch meines Erachtens nicht. Und so bezeichnet B. denn in einer Fernsehsendung es selbst als Traktat. Die möglichen und unmöglichsten Themen aneinandergereiht begegnet man dort.

So etwa der triumphalen Mitteilung, dass ein den Zeugen Jehovas zugehöriger Rechtsanwalt (wahrscheinlich der Herr  ), für eine Tagung im Jahre 1999, beinahe wieder ausgeladen wurde. Er konnte aber seine schriftliche Einladung Konrad Adenauer-Stiftung vorlegen, und so seien denn die Auslader nicht an ihr Ziel gelangt.

Was denn diese Anekdote im Kontext solcher Personen wie einen Jürgen Höller (von B´. in diesem Buch ebenfalls referiert) in der Substanz besagen soll, ist nur schwer zu eruieren.
Zu Höller vergleiche man etwa mal:
www.psychotherapie.de/psychotherapie/mythen/01062101.html

Oder wenn sich B. zum Sprachrohr (unter anderem) jener Religionsgemeinschaft mit Namen „Die zwölf Stämme" macht, die schon mal dadurch Öffentlichkeitswirksam wurden, dass öffentliche Schulwesen zu verachten; und mit Nachdruck das „Heimschulwesen" Marke Eigenbau zu betreiben. Wenn ín diesen skandalträchtigen Vorgängen, auch einer jener aus der Zunft der kirchlichen Weltanschauungsbeauftragten, eine dezidierte Meinung hat, und diese auch kundtut. Man kann sicher sein; dass B.'sche Mißfallen ist ihm sicher. Und wer diese Vermutung schon im Vorfeld gehabt haben sollte, sieht sich nach der B.schen Lektüre nicht „enttäuscht".

Allerhand weiteren illustren Namen begegnet man bei B. noch. Sie alle aufzuzählen, schier unmöglich. So sei denn nur noch ein paar vertretene Namen genannt, die auch für mich in gewissen Kontexten (nicht immer der geschätzten Art) einen gewissen Rang erreicht haben. So etwa, wenn Herr Fritz Poppenberg sich bei B. bezüglich seiner Sorgen „ausweinen" darf, und dabei dass für ihn sicherlich wohltuende Gefühl hat, einen verständnisvollen Mentor zu haben.
Oder der umtriebigen Renate H... (im Kontext Scientology) kann man begegnen.
Für mich neues habe ich dabei auch gelernt. Nun weis ich, was ich vorher noch nicht wusste, dass der seinerzeitige Referent der „Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen", Hansjörg Hemminger, für die politische Partei SPD, als „Sachverständiger" in der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages saß.

Tja, da kann ich es mir doch nicht ganz verkneifen (auch im Hinblick auf das „Hornberger-Schießen-Ergebnis" jener Enquete-Kommission), B. noch ein weiteres mal zu zitieren. An einer Stelle (zwar in anderem Kontext), verwendet er auch den Slogan:
„Wer solche Freunde hat - der braucht keine Feinde mehr". Wie wahr, Herr B..

Der Psychologensektor, namentlich hat er denn eine kirchennahe Anbindung, findet denn auch breiten kritischen Raum in B. Ausführungen.

Vielleicht am „bedeutendsten" in diesem Sammelsurium möglicher und unmöglicher Themen, ist vielleicht noch die B.'sche Einschätzung (mehr zum Ende des Buches):

„Mit anderen Worten: Was die Sektenbeauftragten Außenstehenden vorwerfen, unterläuft ebenso gut ihren Kolleginnen und Kollegen aus den eigenen Reihen. Dennoch wäre die Empörung groß, wenn die geschädigten "Sekten und Psychogruppen" sich wenigstens insoweit einigten, dass sie ihrerseits "Kirchenbeauftragte" beriefen, die alle wirklichen oder vermeintlichen Vergehen im Raum der Kirche sammelten und über die Medien groß verbreiteten."

Nun ist B. zuzustimmen. Auch innerhalb der Großkirchen wird man allerlei anrüchiges vorfinden. Das wiederum ist keine prinzipielle Entlastung jener Gruppen, für die B. seine Lobbyistenkünste einsetzt.

Geschrieben von D. am 26. Juli 2004 04:44:04:

Als Antwort auf: Re: taz Kommentar zu B. geschrieben von D. am 23. Juli 2004 10:51:48:

Sekten und Beauftragte gegenübergestellt Zum Artikel von Lorenz J... „Unter Sekten. Hannah-Arendt-Institut in der Krise: Was tut Gerhard B.?" (F.A.Z. vom 26. Juni):

Herr Bernhard W... EKD, Bayreuth meint unter anderem zu einer Kirchenkritischen Wertung:

 Diese Wertung zeigt, wie die seit langem von B., Martin Kriele und anderen unter dem Mäntelchen von „Wissenschaft" geführte Rufmordkampagne gegen die „Kirchen & Co." geeignet ist, auch kluge Köpfe zu vernebeln und fatale Wirkung zu zeigen.

Wer sich die Mühe macht, die totalitäre und menschenverachtende Programmatik und Praxis von Scientology zur Kenntnis zu nehmen, sieht, daß es in einem Rechtsstaat gute Gründe gibt, hier kritisch und wachsam zu sein. Dies wie Professor B. und seine Gesinnungsgenossen hartnäckig nicht sehen zu wollen ist keine wissenschaftliche Verirrung, sondern eine seit langen Jahren erkennbare bewußte Agitation ...

Dann zitiert er noch den Politikwissenschaftler Armin Pfahl-Traughber welcher feststellte:

„Damit tragen die erwähnten Hochschullehrer und Intellektuellen zur pauschalen Aufwertung von Sekten und deren inhumanen Praktiken bei. Nicht zufällig findet sich denn auch in ihren Veröffentlichungen kein Wort zu den Opfern dieser Organisationen."

Und weiter:

"Jeder, der einen Blick in B.s Buch „Die Rufmordkampagne" wirft, kann sich selbst ein Urteil bilden über den Geist, der hier am Werk ist. Mit „Wissenschaft" hat dies nichts mehr zu tun."

Der "Spiegel" schreibt in seiner Nr. 27/2004 vom 28. Juni:

Die Sektenaffäre um den Chef des Hannah-Arendt-Instituts entwickelt sich zur Groteske.

Weiter verweist der "Spiegel"-Artikel darauf:

 Im April erschien eine Ausgabe der unter anderem von B. herausgegebenen Zeitschrift „Religion-Staat-Gesellschaft" mit einem einzigen Thema: Das Blatt übte heftige Kritik an einem in der Tat teils dürftig belegten Scientology-Gutachten des bayerischen Innenministeriums. Ein bewusster Tabubruch, bei dem sich der Professor gleichwohl unschuldig fühlt: „Ich habe nur der wissenschaftlichen Auseinandersetzung einen Raum gegeben", sagt B.. Formal hielt er sich jedenfalls exakt an die Vereinbarung vom Herbst: „Ich habe kein einziges Wort selber geschrieben, sogar auf das ursprünglich geplante Vorwort verzichtet."

Die Kritiker konnte das nicht beruhigen. Im Gegenteil ...

17. Juni 2004 07:26:17 - Drahbeck

...

sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=615166

„warum man erst einen ausgewiesenen Religionshistoriker zum HAIT-Direktor beruft und dann nicht einverstanden ist, wenn dieser – nebenbei – weiter über religiöse Gruppierungen arbeitet. Auch das fällt übrigens unter „Totalitarismusforschung"."

Mit diesem Satz endet ein Bericht erstattender Artikel der „Sächsischen Zeitung".
Genau dieser Satz ist aber nebulös.
„Über religiöse Gruppierungen arbeitet". Wie arbeitet er? Wenn er sich solchen Gruppierungen als Publicity-Bereiter zur Verfügung stellt?
Es geht nicht darum ein bayerisches Gutachten in Sachen „Scientology" für „sankrosankt" zu erklären. Jedoch wenn die Kritiker dieses Gutachtens sich Herrn B. zur Verfügung stellen, der mutmaßlich auch den Anstoss zur Erstellung dieses Gegengutachtens gab, dann kann nur ein „blauäugiger" den vorangegangenen Wirbel „B. - Scientology" bagatellisieren. Das diesem Herrn auf die hurtigen Finger gesehen wird, ist nicht mehr als Recht. Unabhängig davon wie in Sachsen die drei genannten Parteien zu ihm stehen und aus ihrer Parteipolitischen (keineswegs neutralen) Interessenlage bewerten mögen.

B. hat auch ein Gutachten in Sachen Zeugen Jehovas publiziert. Das fand und findet meine Kritik.
Einen Vertrauensvorschuß in der derzeitigen Diskussion kann er von mir jedenfalls nicht bekommen.

20. Juni 2004 05:46:47 - Drahbeck

Peter W... zitiert in einer Scientology betreffenden Newsgroup:
... B. ist kein unbeschriebenes Blatt, sondern seit längerem als Verleumder und Beleidiger sattsam bekannt.

Unter anderem zitiert W...

Die Unmoral des "Professor Dr. Dr. G. B." Jerry Bergman Ph.D.
In seinem Statement äußert Bergman auch (dazu muss man wissen, Bergman ist ausgewiesen durch Publizistik zum Thema Zeugen Jehovas; unter anderem einer umfänglichen thematischen Bibliographie)

"Weshalb er mich [Gergman] angreift, ist nicht ganz klar, aber zwei wahrscheinliche Gründe sind die Schlussfolgerungen, die ich aus meinen, die Zeugen Jehovas betreffenden, lebenslangen Studien ziehe . ...... Vollständiger Artikel: http://www.infolink-net.de/docs/politik/bergman-besier.htm

Oder als weitere widerliche Fehlleistung B.s: "Kreuzzug als Familienunternehmen - Bekehrung in der DDR: Wie die Papes über die Zeugen Jehovas aufklären" .... in der WELT vom 26. Januar 1999 einen als Buchbesprechung deklarierten Angriff auf die Jehovas-Zeugen-Kritiker Klaus-Dieter und Günther Pape. Anlaß ist die Veröffentlichung des Buches von Klaus Dieter Pape: "Die Angstmacher. Wer (ver)führt die Zeugen Jehovas", St. Benno, Leipzig.

24. Juni 2004 06:41:33 - D.

Scientology-Verteidigung statt Totalitarismusforschung

Ein Votum in Sachen der weiter oben schon genannten Zeitschrift: "Religion Staat Gesellschaft"

Und darin auch der Satz:

"Auf die Zeitschrift wurde zuerst die CDU-Bundestagsabgeordnete Antje Blumenthal aufmerksam. In einem offenen Brief an Prof. B. kritisiert sie die Verharmlosung "einer der gefährlichsten Sekten unserer Zeit". Eine nüchtern-sachliche Darstellungsform hatte bereits der Berliner Duncker & Humblot-Verlag vermisst, in dem das Periodikum erscheint. "
dnn-online.de/dnn-heute/45530

24. Juni 2004 11:10:11 - Drahbeck

Die gegenwärtige B.-Debatte ist nur ein Mosaiksteinchen im Gesamtbild.
Seiwert ist zusammen mit B.r (beide waren in der seinerzeitigen Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages vertreten) schon aufgefallen wie jetzt B..
Tenor. Totalitarismus in kleinen Religionsgemeinschaften "Fehlanzeige". Die Opfer seien doch selber schuld, warum steigen sie nicht aus. Beleg dafür auch die deutsche Ausgabe des 1998 erschienenen Buches von Introvigene „Schluß mit den Sekten. Die Kontroverse über 'Sekten' und neue religiöse Bewegungen". Eingeleitet von Seiwert. Man vergleiche auch:

Parsimony.2633
Parsimony.1992

So kann nur einer reden, der jene Sektensozialisation nie am eigenen Leibe erfahren hat.

Sieht man sich "Religion - Staat - Gesellschaft" näher an, findet man in diesem "erlauchten" Kreis alle einschlägigen Sektentotalitarismusbagatellisierer wieder, einschließlich des Herrn Introvigene aus Italien, einschließlich des Herrn Singelenberg aus Holland. Letzterer unrühmlich in Erscheinung getreten durch seine Polemik gegen das Buch von Eimuth "Die Sekten-Kinder".
Lediglich die Frau Y. fehlt da noch. Das aber wohl auch nur deshalb, weil dem vernehmen nach Y. und B. sich gegenseitig „nicht grün" sind.

Zu Singelenberg muss man vielleicht aber noch die Einschränkung machen, dass er in der Sicht des WTG-Funktionär W. wohl nicht WTG-linientreu genug ist; denn W. höchstpersönlich polemisierte in einem in "Religion - Staat - Gesellschaft" veröffentlichten Beitrag gegen Singelenberg.

Eine Episode daraus. Singelenberg hatte unterstellt, die Praxis der Zeugen Jehovas kein Blut als Nahrungsmittel zu verwenden, sei erst 1945 eingeführt worden. Da ist er in der Tat unkorrekt. Ab 1945 wurde erst die Ausweitung auch auf die Ablehnung von Bluttransfusionen eingeführt. Man weiß beispielsweise aus dem KZ-Bericht von Buber-Neumann, dass die Ablehnung des Essens von Blutwurst schon Anfang der 1940er Jahre akut war. Insofern ist diese Korrektur des Singelenberg durch W. in der Sache berechtigt. Es fragt sich allerdings, ob W. dabei wirklich den angemessenen Ton gefunden hat.

In seinen Quellenbelegen verweist W. dazu auch auf das Rutherford-Buch "Salvation" mit Seitenangabe. Die Mühe seine Seitenangabe auf die deutsche Ausgabe davon zu verifizieren; nämlich das 1939 bei der WTG-Bern erschienene Pedant unter dem Titel "Die Rettung" macht er sich indes nicht. Beide Seitenangaben differieren; deshalb wäre das schon angemessen gewesen.

In „Religion - Staat - Gesellschaft" als Autor mit vertreten war übrigens auch der inzwischen verstorbene Erwin K. Scheuch, der zusammen mit B. auch als Herausgeber des Sektenapologetischen Machwerkes „Die neuen Inquisitoren" bereits früher in Erscheinung getreten ist. Es verwundert überhaupt nicht, dass B. in einem seiner redaktionellen Einleitungen auch die Lanze für die Zeugen Jehovas bricht; insbesondere auch für deren KdöR-Anspruch. In diesem Zusammenhang mag abschließend noch aus einem Statement des Herrn Scheuch in „Religion - Staat - Gesellschaft" zitiert werden, das prägnant verdeutlicht, um was es in Wirklichkeit geht.
Scheuch schrieb:

„In Österreich und Deutschland bringt die staatliche Anerkennung als Kirche erhebliche finanzielle Vorteile. ... Würde eine religiöse Gruppierung wie die Zeugen Jehovas als Kirche anerkannt, so würde damit ein weiterer Konkurrent um öffentliche Mittel zugelassen."

Im übrigen wäre wie schon früher ausgeführt, noch anzumerken, dass in Frage kommende Heft von „Religion - Staat - Gesellschaft", zeichnet sich durch hochradige Einseitigkeit aus. Kein Scientology-Kritiker bekam dort auch nur die geringste Chance sich zu artikulieren.

Dies ist eine bewusste Entscheidung von B.. Den Kommentar dazu kann er den aktuellen zitierten Tageszeitungen entnehmen.

Die Wachtturmgesellschaft hat eine neue „Geheimwaffe" entdeckt, namens Theologieprofessor G. B.. Durch seinen Mund lässt sie auch einige engagierte Ex-ZJ verunglimpfen. Es mag in der Tat angebracht sein, sich für diesen Herrn etwas näher zu interessieren. Wie im Falle Y., erfreuen sich auch weitere Religionsgemeinschaften der besonderen Fürsorge von B. Eine von ihnen, das "Universelle Leben", war davon so angetan, dass es prompt auch eine Ausführung von B., als Werbematerial, mit auf seine Webseite einstellte.

Aber nicht das "Universelle Leben" interessiert hier, sehr wohl aber die Zeugen Jehovas. Um es auf einem kurzen Nenner zzu bringen: Da wird ein Beispiel geliefert wie die neue Argumentationslinie der WTG aussieht. Man suche sich aus „Babylon der Großen" einen Zyniker heraus, der selbst etliche Bücher unter seinem Namen veröffentlichen lies, die in der Substanz von seinen Assistenten zusammengesucht wurden und spicke ihn als Auftragsschreiber mit irgendwelchen Fakten von denen man meint, man könne damit die WTG-Kritiker diskreditieren.

Man sehe sich mal von B. seinen dreibändigen Opus „Der SED-Staat und die Kirche" an. Darin gibt er selbst zu, dass diese voluminösen Bände nicht ohne die umfängliche Zuarbeit seiner Assistenten, die für ihn in Archiven recherchierten, hätten veröffentlicht werden können.

Gleiches ist schon für sein Buch „Pfarrer, Christen und Katholiken" feststellbar. Bei letzterem sah er sich wenigstens noch genötigt einen Koautor im Titel zu nennen. Das aber auch nur, weil der damals einen guten Draht zur Gauckbehörde schon hatte, und B. diesen erst aufbauen musste.

Die evangelische Wochenzeitung „Die Kirche" schrieb am 12. 9. 1993 mal über diesen Herrn:

„Man könnte solche Widersprüche als verzeihliche Fehler abtun, steckte nicht Methode dahinter. Und die besteht in einem fast krampfhaften Bemühen, Belege für die Ausgangsthese zu finden, dass kirchliches Handeln im Bereich der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR von vornherein auf Anpassung und Kumpanei mit den Mächtigen ausgerichtet war. Und so bleiben ihm ostdeutsche Kirchenleute grundsätzlich suspekt."

In der gleichen Einschätzung wird auch noch hervorgehoben: „Fragwürdig bleibt seine Darstellung aber auch darum, weil sie bestenfalls nur beiläufig auf die Lebenssituation der Christen und Kirchen unter der SED-Herrschaft eingeht."

Man könnte noch etliche andere Belege zitieren, die alle eines belegen. Es gibt etliche Beobachter der Szene, die alle zu dem gleichen Ergebnis kommen. Sie werfen dem von Steuergeldern bezahlten Theologieprofessor B. vor unsensibel und tendenziös gearbeitet zu haben. Man vergleiche zum Beispiel die speziell der Stasiproblematik gewidmete Zeitschrift „Zwie-Gespräch" Nr. 7, die gleichfalls den Intentionen von B. ein Absage erteilte. Und dies aus dem Munde einer Zeitschrift, die wusste, was es mit der Krake Stasi auf sich hat.

Nach dem Mauerfall entdeckte B. das Thema „DDR und Kirche". Seine davor veröffentlichten kirchenhistorischen Studien waren nicht von der Qualität, dass man sie als besonders überragend einschätzten müsste. Aber so hatte er nun ein Thema für sich gefunden, dass ihn in an die Öffentlichkeit katapultierte. So hat er denn auch das Vorrecht, gelegentlich als Gastautor kräftig Kohle auch von der Zeitschrift „Focus" abkassieren zu können, für seine dortigen Beiträge. Auch sie werden kirchlicherseits vielfach im oben skizzierten Sinne beurteilt.

Man kann der WTG eigentlich nur „gratulieren", für ihre Neuerwerbung, die sie im Kampf gegen ihre Kritiker, da „an Land gezogen" hat. So lässt sie durch den Mund von B. auch den Ex-ZJ Jerry Bergman diskreditieren. Unterlässt es aber tunlichst hinzuzufügen, dass Bergman auch Herausgeber einer der umfänglichsten wissenschaftlichen Bibliographien über die Zeugen Jehovas ist.

Sein 1984 in New York erschienenes Buch: „Jehovah's Witnesses and Kindred Groups a Historical Compendium and Bibligraphy." hat bis heute noch kein vergleichbares „Konkurrenzprodukt" gefunden. Der Wert dieser Bibliographie ist auch darin zu sehen, dass sie relativ vollständig die kritische Literatur über die Zeugen Jehovas, die bis Anfang der 80-er Jahre in den bedeutenden Weltsprachen erschien, dokumentiert. Das heißt neben der englischsprachigen Literatur, auch die deutsche und auch - interessanterweise - diejenige, die in der ehemaligen Sowjetunion erschien, und anderes mehr.


1997 erschien im Hänssler-Verlag Neuhausen-Stuttgart eine Streitschrift mit dem Teil „Konzern Kirche. Das Evangelium und die Macht des Geldes." Der Verfasser bietet darin eine „Tour de Raison" über all dessen, was er meint an der Evangelischen Kirche kritisieren zu sollen. Und das ist nicht wenig. Auf einen Nenner gebracht: Wenn es irgendwo „Filz" in seiner Kirche gibt, und nach dem Verfasser gibt es diesen in etlichen Bereichen in nicht unwesentlichem Ausmaße, so findet man ihn auch in diesem Buch widergespiegelt.

Der Verfasser stammt von seiner Biographie her, aus der alten Bundesrepublik. Dennoch, und hier spielen wiederum seine bekannten anderen Veröffentlichungen eine Rolle, widmet er sich auch Fällen, wo beispielsweise gewisse Beziehungen zwischen Vertretern der ehemaligen DDR-Kirchen und der dortigen Stasi ruchbar wurden. Wo er solche Beispiele nennt, und er nennt sie, kann man sicher sein, dass er seiner Rolle als „Oberlehrer der Nation" wieder gerecht wird.

Die alte Bundesrepublik besteht bekanntlich unverändert fort. Eine „Crash" a la 1989 in der seinerzeitigen DDR ist nicht in Sicht. Glück für den hiesigen Verfassungsschutz, den BND und andere einschlägige Dienste, dass es ihnen erspart bleibt, ihre Akten einmal unfreiwillig einer Art „Gauckbehörde" zur Verfügung stellen zu müssen. Glück für die hiesigen IM's (ach ja, so nennt man die ja hier wohl nicht - man spricht da wohl im Jargon von „Vertrauensleuten" oder so etwas ähnlichem). Ich bleibe aber doch bei meiner Vokabel von den „hiesigen IM's". Glück also für sie, mögen sie nun Journalisten, Juristen, Politiker oder auch Kirchenleute und anderes mehr im bürgerlichen Beruf sein, dass ihre Akten nicht via „Gauckbehörde" auf einen offenen Markt gelangen.

Pech für die DDR IM's auch in den Kirchen, dass ihre Akten auf den offenen Markt gelangten, und dass die Pharisäer mit Namen G. B., sich auch auf sie stürzen konnten, womit zugleich der Verfassername des obigen Buches genannt wurde.

Pech auch für jene Kirchenleute in der alten Bundesrepublik, die nicht auf streng konservativem Kurs im politischen Bereich segeln. Sie können sicher sein - dass ist schon fast eine Art Gütesiegel - dass auch sie sich der Kritik von B. „erfreuen" dürfen.

Pech auch für kirchliche und staatliche Sektenbeauftragte. Auch sie können sicher sein, dass sie von B. argwöhnisch beobachtet werden. Allerdings gilt es auch hier nüchtern zu urteilen. Den „Knackpunkt" hat meines Erachtens B. durchaus richtig mit den Worten umrissen:

„Ihnen (den kritisierten Religionsgemeinschaften) wird kirchlicherseits ihr nicht biblisch begründeter Anspruch vorgehalten, den Menschen exklusiv das Heil und die Erlösung bringen zu können. Außerdem fehle ihnen die Fähigkeit zu einem echten Gespräch über ihre Glaubensüberzeugungen." (S. 162)

Beachtlich auch sein Urteil: „Die Kirchen sollten endlich damit beginnen, nicht so sehr gegen ihre in der Tat fragwürdige Konkurrenz zu kämpfen, als Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass es zu einer Wiedererweckung des erkalteten christlichen Glaubens kommen kann. Wären sie darin erfolgreich, erübrigten sich Staatsprotektionsmus und Sektenjagden."

Wirklich beachtlich, dieses Statement von B. aus dem Jahre 1997. Gerne nehme ich seine Vokabel vom „Staatsprotektionsmus" auf und möchte ihn fragen: Sind Sie nicht selbst „Staatsprotektionist"?! Ja, Sie sind es. Ihr sicherlich nicht geringes Gehalt zahlt der Steuerzahler und nicht Ihre Kirche, auch wenn sie von Beruf Professor der Theologie sind.

Beachtlich auch, dass Sie 1997 (wohl in einer „schwachen Stunde"? ) noch bereit waren, gewisse Konkurrenz der Kirche als fragwürdige Konkurrenz einzuschätzen .

Diese Einschätzung haben Sie aber offensichtlich sehr schnell wieder vergessen gelernt!

1999 trat B. dann als namhafter Mitherausgeber eines zweibändigen Werkes über vermeintliche „neue Inquisitoren" in Erscheinung. Es ist ein Konglomerat von höchst unterschiedlicher „Qualität", dass da versammelt ist. Eine Vokabel ist mir indes in verschiedenen Beiträgen dort immer wieder begegnet, die sozusagen die Grundthese der rund 1000 Seiten des dort bedruckten Papiers darstellt. „Sektenjäger".

Wer immer irgendwann und irgendwo sich kritisch zu gewissen Erscheinungen, gewisser Religionsgemeinschaften geäußert hat, der ist in der dortigen Lesart ein „Sektenjäger" und B. und seine Kumpane seien die „Retter der Freiheit". Dieses Strickmuster ist mir zu einfach. Unter einem „Sektenjäger" würde ich jedenfalls jemand verstehen, der keine sachlichen Argumente, wohl aber viel, viel Polemik verbreitet. Sicher gibt es, dass auch. Das wäre dann ein Fall für die Einzelfallrecherche. Das kann man dann zu Recht brandmarken.

Aber das gesamte Schriftttum, dass unter den Oberthema kleinere Religionsgemeinschaften, seit den 1970-er Jahren erschienen ist, unter dem Oberbegriff „Sektenjäger" zu sublimieren, ist meines Erachtens unzulässig. Die Herausgeber haben sich aus meiner Sicht dieses Fehlers schuldig gemacht!

Übrigens, lassen es einige der dort versammelten Autoren, an billiger Polemik auch nicht fehlen. Ein exemplarisches Beispiel ist mir dafür der Fall Hubertus Mynarek. Zu Mynarek muss man wissen, dass er mal früher katholischer Theologieprofessor war. Aus achtbaren Gründen, trennten sich seine und die Wege der katholischen Kirche. Heute findet man ihn als relativen „Vielschreiber", auch in Zeitschriften, die dem Kirchenspektrum fern stehen. Beispielsweise (bis vor kurzem) in der Zeitschrift „Diesseits" des Humanistischen Verbandes (vormals Westberliner Freidenker) . Und nachdem das "Diesseits" Mynarek berechtigterweise disqualiziert hat und ihm seine Spalten bis weiteres nicht mehr offen stehen, hat sich ihm, offenbar in einem Anflug politischer Blindheit, die MIZ geöffnet.Einzuräumen ist allerdings, dass der derzeitige MIZ-Redakteur, sich auf seiner Webseite auch kritisch zu Mynarek verbreitet

Aber Mynarek publiziert auch noch andernorts. Das im Internet vertretene sogenannte "Berliner Faschismusinstitut" alias Peter Kratz dessen Thesen ich durchaus nicht teile, hat immerhin im Falle Mynarek auch einiges namhaft gemacht, was nicht von der Hand zu weisen.

Offenbar hat Mynarek dankbar die Gelegenheit wahrgenommen, die ihm B. bot, auch einen Beitrag für sein Buch abzuliefern.
Theologieprofessoren haben eben auch ihre „Standesetikette". Auch Gerhard Lüdemann erfreut sich der Unterstützung von B., obwohl beide durch ihre Thesen durchaus deutlich voneinander getrennt sind. Also konnte Freund Mynarek sich auch bei B. verbreiten. Und wie? Nun er wusste sich dieser Gastfreundschaft durchaus würdig zu erweisen!

So äußert Mynarek dort beispielsweise (Band I S. 423): „Die kirchlichen Sektenbeauftragten sind im allgemeinen auch Theologen, aber eben Theologen der zweiten und dritten Garnitur, die es zur Ehre eines Universitäts- oder auch nur kirchlichen Hochschulprofessors ohnehin nie gebracht hätten, die deshalb aber den sie berufenden kirchlichen Oberen überaus dankbar dafür sind, dass sie aus dem eintönigen Pfarrerdasein, noch dazu oft in einem Dorf oder einer Kleinstadt, herausgeholt und ihnen damit die einzigartige Möglichkeit gegeben haben, ans Licht der Öffentlichkeit zu gelangen und wenn schon nicht von den Kirchenfürsten und der ersten Garnitur der Theologen, so doch von den Medien ernst genommen zu werden.

Ihre ergebene Dankbarkeit beweisen sie nun, indem sie sich ganz und gar, mit Haut und Haaren dem Prinzip 'Right or wrong, my church' verschrieben haben. Ihr Herz schlägt noch schneller, ihre Dankbarkeit wird noch größer, wenn sie die Trauben von Presseleuten sehen, die von ihnen als 'Experten' Sektencharakterisierungen erbitten. Denn 'zu Hause', in ihrer Pfarrgemeinde, waren es nur ein paar alte Leutchen, die noch in ihren Gottesdienst kamen. Und sehr geachtet und beachtet waren sie da auch nicht."

Wenn das keine billige Polemik sein soll, dann allerdings muss man mich erst einmal lehren, was billige Polemik ist. Mynarek und seine Herausgeber haben sich selbst disqualifiiziert!

Natürlich sind nicht alle Beiträge von dieser zweifelhaften „Qualität". Dass diese Äußerungen dennoch unkommentiert in diesem Buch abgedruckt sind, müssen die Herausgeber sich schon anlasten lassen.

Zu den sonstigen Beiträgen wäre anzumerken, dass (wie kaum anders zu erwarten), die Lobsängerin der Zeugen Jehovas, Gabriele Y., dort auch mit einem Beitrag vertreten ist. Diesmal lies sie ein Referat von ihr abdrucken, dass sie als Vortrag bereits auf der 12. Internationalen Konferenz der Cesnur, in Turin 10. - 12. 9. 1998 hielt. Symptomatisch erscheint mir auch ihr Hochspielen der Mitgliedszahlen. So merkt sie an, dass in Deutschland es gegenwärtig 192 000 Zeugen Jehovas geben soll. Vergleicht man dagegen das ZJ-Jahrbuch 1999 (mit dem Bericht über 1998), so wird darin für Deutschland ausgeführt: Eine Durchschnittszahl von 166 136 und eine Höchstzahl von 171 704.

Y. legt aber noch großzügigerweise 20 000 dazu, die es nach der offiziellen WTG-Statistik gar nicht gibt. Sollte sie beispielsweise ungetaufte Kinder auch mitzählen wollen, dann musste sie fairerweise dies mit anmerken, was sie aber nicht getan hat. Beachtlich erscheint mir auch aus dem Munde von Y. den Satz zu vernehmen: „Bedeutsam für die öffentliche Auseinandersetzung mit den Zeugen Jehovas in Deutschland war die Veröffentlichung der Dissertation eines deutschen Historikers, Detlef G.." Sie sagt damit zwar nichts neues, aber zugleich wird auch durch ihren Mund bestätigt, wenn es bei der kritischen Beurteilung der Zeugen Jehovas nicht zu „vergessen" gilt.


Auch der Hauptherausgeber B., ist mit einem speziellen, als Gutachten aufgezogenen Beitrag zu den Zeugen Jehovas vertreten. Wie bereits durch den „Welt"-Artikel von B. bekannt, „erfreuen" sich die Pape's dabei seiner besonderen Aufmerksamkeit. Seine von der WTG gesponserte Wut bringt er mit den Worten zum Ausdruck:

„In seinem jüngsten Buch 'Die Angstmacher…' weist der aus einer ZJ-Apostaten-Familie stammende katholische Theologe Klaus-Dieter Pape darauf hin, dass seine dem Kapitel über 'Rechtstreue' der ZJ zugrundeliegenden Texte 'Diskussionsgrundlage für Expertengespräche' waren und u. a. in dem Rechtsgutachten des Erlangener (sic!) Prof. Dr. Link für den Berliner Senat … seinen (sic!) Niederschlag' gefunden hätten. Über Zusammensetzung und Zweck dieser 'Experten'-Gruppe wüsste man … gern Näheres." (II S. 165)

Damit ist offensichtlich, wo der WTG und ihrem Sprachrohr B. „der Schuh drückt". Unverblümt bringen sie dies auch dadurch zum Ausdruck, dass im Anschluss an diese Äußerung, die bekannten Vorwürfe gegen den Pape-Clan wiederholt werden.


Es kommt aber noch „besser". B. äußert: „Als Problem bezeichnet Link die Praxis der Geheimhaltung interner Unterlagen mit dem 'Schleier des Geheimnisses', mit dem die ZJ ihr Wirken überzögen. Dahinter stehe die Methode der 'theokratischen Kriegslist.' Um deren Existenz und das auf den ersten Blick in der Tat merkwürdige Wahrheitsverständnis zu belegen, zitiert Link aus einer 40 Jahre alten Wachtturmveröffentlichung, ohne freilich den Kontext zu erwähnen. Aus diesem geht nämlich hervor, dass eine in Ostdeutschland beschattete Zeugin Jehovas, die eine rote Bluse trug, im Hausflur rasch ihre Kleidung wechselte. Als sie beim Heraustreten von dem Verfolger gefragt wurde, ob sie eine Frau mit roter Bluse gesehen habe, verneinte sie die Frage. Kommentar des 'Wachtturms': 'Sie war keine Lügnerin. Vielmehr wandte sie theokratische Kriegslist an, indem sie die Wahrheit um des Predigtdienstes willen durch Wort und Tat verbarg." (II S. 166, 167)

In seiner dazugehörigen Anmerkungsnummer verweist B. als Quelle auf den WT vom 1. 7. 1957 S. 413f. Was B. in seiner Replik allerdings bewusst vergisst hinzuzufügen ist, dass seine zitierte Replik im WT als „Erfahrungsbericht" ohne grundsätzlichen Charakter erschien. Jedoch findet sich darin auch der bedeutungsvolle - von B´. nicht zitierte - Satz: „In bezug auf Einzelheiten siehe den Wachtturm vom 15. April 1956."

Schlägt man letzteren nach, gewinnt die Sache schon konkretere Gestalt. In jenem Artikel (15. 4. 1956) konnte man beispielsweise lesen: „Man denke daran, dass damals Krieg herrschte. Die Feinde verdienten es nicht, dass man ihnen, zum Schaden oder zur Gefährdung der Knechte Jehovas, die Wahrheit mitteilten. In Kriegszeiten ist es angebracht, den wölfischen Feind auf falsche Fährte zu lenken. Während die in falscher Richtung weggesandten Leute des Königs eine nutzlose Verfolgung aufnahmen, half Rahab den zwei Kundschaftern über die Stadtmauer zu entkommen. Gottes Wort lobt ihre Tat als praktischen Beweis ihres Glaubens." (S. 240, 241)

„Da die unchristlichen 'Wölfe' den 'Schafen' den Krieg erklären und 'tatsächlich wider Gott streiten' wollen, ist es angebracht, dass die harmlosen 'Schafe' im Interesse des Werkes Gottes gegenüber den 'Wölfen' Kriegslist anwenden. Niemand, gegen den diese Strategie angewandt wird, wird dadurch ungerechterweise verletzt, während die 'Schafe' geschützt, dass heißt die Interessen, die den Schutz verdienen, gewahrt werden. Gott verpflichtet uns nicht, die Dummheit der Schafe an den Tag zu legen und unserem kämpfenden Feind in die Hand zu arbeiten. Wir sollten der großen Schlange, der 'Vipernbrut', so vorsichtig wie Schlangen begegnen. Wenn wir eine Gefahr sehen, sollten wir uns in Deckung begeben vor den 'Wölfen', die der Herde Jehovas auflauern. …

Es ist angebracht, die Vorkehrungen, die wir für das uns von Gott aufgetragene Werk treffen, zu verdecken. Wenn die wölfischen Feinde falsche Schlussfolgerungen aus unseren Überlistungsmanövern ziehen, wird ihnen durch die harmlosen Schafe, die in ihrem Beweggründen so arglos wie Tauben sind, kein Leid angetan." (S. 246).

Aber auch andere Kritiker werden nicht von B. „vergessen": „Eine andere Kritikergruppe bilden die 'Apostaten' unter den 'Aussteigern' - nach ihrem Ausscheiden arbeiten einige wenige mit den Sektenbeauftragten der Großkirchen zusammen. … So verbreitet Wolf über das Internet alle negativen Meldungen über die ZJ, deren er habhaft werden kann. … (Es) irritiert, dass sich hier ebenfalls mehrheitlich 'Apostaten' wie Twisselmann als 'Aufklärer' hervortun." (Band II S. 116, 117).

Also B. reicht es nicht, nur von Aussteigern zu reden. Er meint sie noch mit dem zusätzlichen Begriff „Apostaten" (Abtrünnige) diffamieren zu müssen.

Weiter schreibt B.: „Es dürfte schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein aufzuklären, was sich an der Kritik von 'Apostaten' wirklich substantiieren und damit operationalisieren läßt."

Fehlurteil Herr B.! Sie bringen damit lediglich (ungewollt) ihre eigene Inkompetenz zum Ausdruck!

Allerdings, dies möchte ich noch hinzufügen, gebe ich B. in einigen Urteilen auch recht. Festmachen möchte ich das beispielsweise an seiner Aussage (II S. 119): „Der im Zusammenhang mit dem Berliner ZJ-Kongreß vom 25. Juni 1933 immer wieder erhobene Vorwurf der 'Anbiederung' an das NS-Regime kann nicht aufrechterhalten werden."

Mag man zu diesem Zitat auch einige berechtigte Einwände haben (ich habe sie auch). Aber in einem gebe ich B. ohne wenn und aber voll recht, wenn er schreibt: „Wenn solche angepassten Erklärungen eine Tributleistung einer religiösen Gemeinschaft schon als 'Anbiederung' gelten sollen, dann gibt es zur Charakterisierung von Erklärungen deutsch-christlicher (DC) Bischöfe und Theologen in diesem Kategoriensystem keine sprachlich angemessenen Bezeichnungen mehr." (II S. 120)

Was soll man als Resümee zu diesem zweibändigen Opus sagen? Sicher, es wird darin nicht nur der Fall der Zeugen Jehovas angesprochen. Auch andere ins Gerede gekommene Religionsgemeinschaften, sind darin - vielfach mit Selbstdarstellungen - vertreten.
Für den Fall der anderen Religionsgemeinschaften, betrachte ich mich nicht als kompetent. Ich lasse sie also bewusst außerhalb meiner Betrachtung. Aber ich nannte eben schon eine durchaus bedeutsame Vokabel: Selbstdarstellungen.

In etlichen Beiträgen klingt es an, so auch in dem Beitrag des WTG-Rechtsanwaltes , der in der Sache im wesentlichen nur die Thesen von B. wiederholt. Oder man kann meinetwegen auch umgekehrt sagen: B. wiederholt nur die Thesen von . Jedenfalls in etlichen dieser Beiträge, beispielsweise in Bezugnahme auf das KdöR-Gutachten von Christoph Link manifestiert sich das.

Link hätte sich nach der Meinung seiner Kritiker, doch gefälligst auf die Selbstdarstellungen der Zeugen Jehovas stützen sollen. Das er dies nicht tat, sondern im Gegenteil auch Meinungen aus dem Spektrum jener mit reflektierte, die die Zeugen Jehovas-Wirklichkeit vielfach am eigenen Leibe miterlebt haben, später aber in Distanz zur WTG gingen. Das also Link dieses Potential nicht grundsätzlich brach liegen ließ, ist in den Augen von B. und 
seine vermeintliche „Kardinalsünde".

Ich fasse mein Urteil in dem Votum zusammen: B. hat, wie auch andere (Y., G., Hesse usw.) sich auf die Seite der Mächtigen geschlagen. Will sagen, auf die Seite der finanzkräftigen WTG. Die Kritiker der WTG sind nicht in der Lage ihn finanziell zu kaufen. Dieweil sie ja in organisatorischer Hinsicht kein entsprechendes Äquivalent zu bieten haben. B. ist in der Kirchengeschichte bewandert. Es wäre vermessen das bestreiten zu wollen.

Seine kirchengeschichtlichen Kenntnisse könnten ihm allerdings auch verdeutlichen, dass seine Berufszunft sich schon oft - zu oft - sich auf die Seite der Mächtigen geschlagen hat. Mögen sie nun Alldeutscher Verband oder auch Drittes Reich oder wie auch immer heißen.

In der einer Ausgabe des „Focus" (22/1999; 31. 5) ist unter der Überschrift „Glaubenspolizei schon am Werk?" eine Annotation der B.'schen „Inquisitoren" enthalten. Der Text leitet ein mit der Reminiszenz: „Preußenkönig Friedrich der Große entschied 1740: Der Staat muss nur das Auge darauf haben, dass keine Religion der anderen Abbruch tue, denn hier muss jeder nach seiner Fasson selig werden."

Schon dieses Kriterium erfüllen die Zeugen Jehovas nicht. Ihre gesamte nur auf die Predigttätigkeit ausgerichtete Binnenstruktur ist ja dezidiert darauf ausgerichtet, anderen Religionen Abbruch zu tun.

Der Focus-Text schließt mit dem Satz: „Darüber wachen, 'dass keine Religion der anderen Abbruch tue'? In der Enquete(kommission) nahmen die Sektenbeauftragten der großen Kirchen maßgeblichen Einfluss … 'Die Freiheit der Religion … ist auch zwischen Kirchen und sogenannten Sekten unteilbar."

Wie wäre es, wenn man die Sektenbeauftragten mal als eine Art Antwort der Kirchen auf die Abbbruchbestrebungen der Zeugen Jehovas bewertet?! Dann bekäme der weinerliche Grundton des B.-Opus schon einen ganz anderen Background.

In der gleichen „Focus"-Ausgabe ist auch ein Beitrag von Bassam Tibi enthalten, der übrigens analog auch bei B. vertreten ist. Tibi, dem islamischen Spektrum zugehörig, rechnet sich zum „liberalen" Flügel desselben. Er plädiert in der Streitfrage eines islamischen Religionsunterrichtes an deutschen öffentlichen Schulen dafür, dass dieser in staatlicher Kompetenz gestaltet werden solle. Er polemisiert dabei gegen den evangelischen Bischof Wolfgang Huber, letzterer war übrigens davor auch Theologieprofessor. Er polemisiert also gegenüber Huber, weil der wohl seine Vorstellungen dazu, so nicht teilt. Nun ist Huber alles andere als ein Gegner des Religionsunterrichtes. Das Land Brandenburg, mit seinem LER-Versuch (Lebenskunde - Ethik - Religion) kann ein Lied davon singen. Mir ist eigentlich nicht so ganz klar, wo denn nun der eigentliche Knackpunkt zwischen Tibi und Huber liegen soll. Beiden geht es doch darum, den Staat zur Kasse zu bitten, auf das er i h r e spezielle Vorstellung vom Religionsunterricht bezahlen möge. Wenn sich da säkulare Kräfte mit einbringen wollen, wie bei der Lebenskunde und Ethik in Brandenburg, dann läuft Huber Amok. Will Tibi nicht im Prinzip das gleiche?

Eine Antwort darauf kann man aus einem "Focus" Beitrag (28/1999) von Huber entnehmen. Weil die Kirchen Religionsunterricht in eigener inhaltlicher Regie gestalten, besteht er darauf, dies müsse analog auch im Falle des Islam so gehandhabt werden. Das Tibi den islamischen Religionsunterricht in staatlicher Regie gestaltet wissen will, ist für Huber ein rotes Tuch. Er besteht darauf, dass seine Wertvorstellungen bezüglich des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche auch auf den Islam übertragen werden müssten. Weil es dort aber keine der Kirche vergleichbare festgefügte hierarchische Struktur gibt, bringt Tibi den Staat ins Gespräch. Staat, das bedeutet für Huber in diesem Fall auch, dass sich säkulare Kräfte dabei möglicherweise mit einbringen könnten. Also analog dem LER-Fall in Brandenburg. Amok läuft Huber in beiden Fällen!

Tibi verweist darauf dass, wenn seine Vorstellungen kein Gehör finden, dass dann die „Koranschulen" mit ihren fundamentalistischen Tendenzen, weiter in der islamischen Kindererziehung in Deutschland dominierend blieben.

Was hat das vorgenannte mit den Zeugen Jehovas zu tun? Auf den ersten Blick nur sehr wenig. Auf den zweiten allerdings schon etwas mehr. Dieses zitierte Beispiel des Falles Tibi, der sich bei B. in ähnlicher Weise verbreitet hat, ist in gewisser Hinsicht symptomatisch.

Man redet nach außen hin in polemischen Formulierungen, wie zum Beispiel der Vokabel „Inquisitoren" von der „Freiheit der Religion"; betreibt aber unterm Strich aktiv damit die Ausweitung des Staatskirchentums. Nicht genug, dass man für die Großkirchen die Staatskrücken weiter erhalten und ausbauen will. Nein, auch andere, Islam, Zeugen Jehovas usw. sollen in diesem Genuss kommen.

Formal zweifelt auch B. an, ob sich die ZJ mit ihrem Begehren KdöR werden zu wollen, einen Dienst erweisen. Aber dies nur als Floskel, als Feigenblatt. Faktisch haben die ZJ diesbezüglich auch in ihm einen Fürsprecher.

Es ist eine Schraube ohne Ende, die sich da auftut. Der Ruf nach „Staatsknete" ist nicht nur auf Großkirchen, ZJ, Islam usw. beschränkt. Die Zeugen Jehovas haben meines Erachtens den Fehler gemacht, ihren Antrag im Land Berlin zu stellen. Sie wären sich besser beraten gewesen und hätten wahrscheinlich auch größere Erfolgschancen gehabt, hatten sie ihren Antrag schon lange Jahre vor 1989 in einem wirtschaftlich starken alten Bundesland gestellt. Von dieser Basis hätten sie eine reale Chance gehabt. Aber ausgerechnet in Berlin? Berlin ist eine Stadt, die auf Hoffnung lebt. Hoffnung auf auch den wirtschaftlichen Effekt des Umzuges des Bundesregierung. In Berlin (ehemalige Ost und Westteile) sind nach 1989 massiv frühere industrielle Bereiche weggebrochen. Der Fairness halber sei eingeräumt auch andernorts in den Bereichen der ehemaligen DDR.

Jedenfalls ist in Berlin permanente Ebbe in der Staatskasse. Jeder der sich da bedienen will, muss allzu schnell erfahren, dass er eins auf die „hurtigen Finger" „übergesengt" bekommt. Auch die ZJ haben dies erfahren, dass der Berliner Senat bei Ansinnen, die zugleich auch finanzielle Folgen haben, ziemlich ungemütlich werden kann.

Aber nicht nur sie. Präzedenzfall ist dabei auch der Fall der jüdischen Synagogengemeinde „Adass Israel". Letztere (auch im Judentum gibt es verschiedene Strömungen, die sich gegenseitig nicht „grün" sind). Letztere wurde von den Nazis total ausgelöscht. Auch Jahrzehnte nach 1945 existierte sie in Deutschland nicht mehr. Da trat in der Spätphase der DDR ein bemerkenswertes Ereignis ein.

Die DDR, zu diesem Zeitpunkt auch an besseren Beziehungen zum Staat Israel interessiert, ließ sich tatsächlich dazu breitschlagen, Adass Israel anzuerkennen, einschließlich Rückübertragungen von Immobilien und ähnliches. Böse Zungen sagen, dass Adass Israel zu diesem Zeitpunkt aus „Offizieren ohne Armee", die man an einer Hand zahlenmäßig abzahlen kann, bestand. Begünstigend kam allerdings die Situation in der Sowjetunion hinzu, die bewirkte, dass etliche dortige Bürger, die meinten sie seien Juden, nach Deutschland emigrierten. Hier mussten sie zwar erst einmal auch lernen, was jüdische Religion denn in der Praxis sei. Aber die jüdische Gemeinde, namentlich auch in Berlin, unterstützte sie dabei tatkräftig. Ärgerlich für letztere nur, dass auch Adass Israel versuchte seinen Teil vom Kuchen abzuschneiden, den man doch so gerne für sich alleine gehabt hätte.

Inzwischen ging die politische Entwicklung weiter, und eines Tages existierte der DDR-Staat nicht mehr. Mit dem DDR-Staat, war Adass Israel schiedlich, friedlich ausgekommen, weil es von letzterem ja subventioniert wurde. Ärgerlich nur, dass der Berliner Senat, als Rechtsnachfolger, keinerlei Anstalten machte, diese Subvention fortzusetzen. Ein langer Rechtsstreit war die Folge. Aber davon können ja auch die Zeugen Jehovas schon ein Lied von singen.

Der Antrag der ZJ hat auch noch andere „schlafende Hunde" geweckt. In Berlin gibt es nicht nur Kirchen, es gibt hier auch Freidenker. Letztere untereinander auch zerstritten. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Jedenfalls die vormals Westberliner Freidenker, die sich jetzt „Humanistischer Verband" nennen, haben überdeutlich erklärt, dass sie analog den ZJ gewillt sind, ihr vermeintliches Recht auf mehr Staatsknete auf dem Klageweg „bis zur letzten Instanz" durchzukämpfen. Hat man sich doch gerade jetzt ein neues Bürogebäude zugelegt.

Und das Schicksal des Konkurrenzvereines „Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten", möchte man doch nicht teilen, der sich mit einem Bürotrakt finanziell übernommen hatte, eben, weil er keine Staatsknete bekommt. Also muss, laut Humanistischer Verband, weitere Staatsknete um jeden Preis herbeigeschafft werden. Man darf wohl gespannt sein, was der Berliner Senat dazu „sagt". Letzterem ist durchaus bewusst, dass noch etliche andere Trittbrettfahrer nur darauf warten, ob es einem der Genannten gelingt, einen für sich positiven Präzedenzfall durchzusetzen.

Es dürfte ein steiniges Feld sein, dass einige zu „beackern", sich da vorgenommen haben.

Im eingangs genannten „Focus"-Artikel war auch vom „glaubensneutralen Staat" die Rede. Dies ist für die Wirklichkeit der Bundesrepublik Deutschland eine Verhöhnung. Immer mehr und immer unverblümter werden die Forderungen nach finanziellem Staatskirchentum. Selbst die „kleinen Religionsgemeinschaften" sollen und möchten von dieser Tendenz partizipieren. Wann lässt sich die Kuh nicht mehr melken? wäre die Frage, die dazu zu stellen ist.

In meiner Sicht ist die B.-Schrift eine ganz gewöhnliche Lobbyistenschrift. Im Falle des Islam wird darauf verwiesen, dass durch finanzielles Staatskirchentum, dessen „liberaler Flügel" gestärkt werden soll. Ich halte eine solche Überlegung bei den ZJ aber für abwegig. Dort haben nach wie vor die Falken das sagen und nicht zuletzt befinden sich alle wirklichen Machtpositionen bei ihnen fest in US-amerikanischer Hand.

Hauptthese der Zeugen Jehovas (bis heute nicht aufgehoben), ist, dass mein kein Teil der Welt sei, sein will. Dennoch giert man neuerdings nach den „Fleischtöpfen Ägyptens". Und eine gewisse Hofkamarilla leistet dazu Sekudantendienste

Vielleicht stellen sich diese Herren Theologieprofessoren vor, dass der Tag nicht mehr allzu ferne sein kann, wo auch Zeugen Jehovas, sofern (was die Ausnahme ist), letztere auch ein Universitätsstudium absolvieren. Das diese nicht nur „neutrale" Studiengänge belegen, wie zum Beispiel Jura. Nein, dass sie auch geisteswissenschaftliche Ausbildungsgänge absolvieren. Wenn auch nicht unbedingt als Politologe oder Historiker, so doch vielleicht als künftige „Diplomtheologen". Der Fall Waldemar H., scheint ja in diese Richtung zu deuten.

Mag diese These auf den ersten Blick auch ungeheuerlich erscheinen. Auf den zweiten Blick konnte sich erweisen, dass die Spekulation von B. so abwegig nicht zu sein braucht. Jedenfalls kann er das „gute Gewissen" haben, seinen Teil für eine solche mögliche Entwicklung beigetragen zu haben! Spätere Geschichtsschreiber werden es ihm „danken".

In der Zeitschrift „Materialdienst" (6/99) wurde über den Besuch einer von den Zeugen Jehovas initiierten Veranstaltung die am 30. 3. 99 im Willy-Brandt-Saal des Berliner Rathauses Schöneberg stattfand beríchtet. Zwei Referenten traten dort auf: Der ZJ-Rechtsanwalt D. und der sattsam bekannte Prof. B..

D. wiederholte im Prinzip nur seine Thesen, die er bereits auf der Veranstaltung des Landesbeauftragten für die Stasiunterlagen vorgetragen hatte. An anderer Stelle habe ich das schon kommentiert.

Nach der Darstellung des Materialdienstes bestand wohl ein wesentlicher Kern der Aussage, in einer von B. unterstellten Kumpanei zwischen dem Stasiblatt „Christliche Verantwortung" und den seinerzeitigen DDR-Kirchen. Dazu hätte ich allerdings auch etwas zu sagen. Erstens unterstelle ich B., dass er die „Christliche Verantwortung" überhaupt nicht im Detail kennt. Er plappert nur wie ein Papagei das nach, was ihm der ZJ Waldemar H. diesbezüglich ins Ohr geflüstert hat.

B. möge - wenn er Lust dazu hat - sich mit mir in ein Streitgespräch einlassen. Ich habe alle 264 Ausgaben der „Christlichen Verantwortung" eingesehen. Ob B. das auch hat, bezweifle ich. Ich habe es auch auf mich genommen, nachdem ich seit den 80-er Jahren von deren Versandliste gestrichen wurde, mir die weiteren Ausgaben in der Deutschen Bücherei in Leipzig anzusehen. Eine andere Möglichkeit, als diesen aufwendigen Weg dazu, hatte ich nicht. Den entgegen der Meinung von gewissen kirchlichen Apologeten, befand ich mich seit den 80-er Jahren in realer Opposition zum DDR-Staat.

Ich nehme für mich auch in Anspruch, kein „Lobsänger" der „Christlichen Verantwortung" zu sein. Wenn es etwas an ihr zu kritisieren gibt - und es gibt diesbezüglich vieles - dann wird das auch mein offenes Ohr finden. Dennoch meine ich mir das Statement erlauben zu können, dass die angebliche Kumpanei zwischen der „Christlichen Verantwortung" und den DDR-Kirchen nur in den Vorstellungen von B. und H. existiert - nicht aber in der Praxis. Einzuräumen ist, das in der Stasiakte "Sumpf", die den Zeugen Jehovas gewidmet ist, davon die Rede ist, dass ein Theologiestudent aus Greifswald an einer Veranstaltung der "Christlichen Verantwortung" teilgenommen hat. Jedoch ist im gleichen Atemzuge zu sagen, dass dieser Ausnahmefall, keineswegs verallgemeinbar ist.


Es ist allerdings bezeichnend, dass jener kirchliche Apologet, der da über B. referierte, auch einräumte: „Dieser Befund wiegt um so schwerer, als die Stasi immer wieder versucht hat, junge Theologen in der DDR für die Arbeit der CV zu interessieren. Diese Bemühungen wurden forciert, wenn jemand eine wissenschaftliche Arbeit zum Themenkreis Jehovas Zeugen geschrieben hat. Sie haben jedoch in keinem einzigen Fall gefruchtet, wie selbst die Stasi resignierend feststellt. Für die Sektion Theologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg kann ich bezeugen, dass wir von dem zuständigen Dozenten, Helmut Obst, ausdrücklich vor der CV gewarnt wurden."

Es wird damit zugegeben, wer immer, auch in Theologenkreisen begann, sich mit den Zeugen Jehovas näher zu befassen, der musste damit rechnen, dass die Stasi sich für ihn interessierte. Mehr noch. Der kirchliche Apologet nennt auch den Namen seines Doktorvaters.

Letzterer, veröffentlichte zu DDR-Zeiten ein seinerzeit durchaus beachtetes Buch über kleinere Religionsgemeinschaften. In der ersten Auflage waren die Zeugen Jehovas darin nicht mit behandelt worden. Dann aber o Wunder (jedenfalls für DDR-Verhältnisse) gab es sogar noch eine zweite Auflage davon. Und noch größeres Wunder, darin wurden auch die Zeugen Jehovas mit referiert!

Ich unterstelle Obst nicht, dass er dies etwa im CV-Stil getan hätte. Mitnichten. Aber was ich unterstelle basiert auf gewissen für mich eindeutigen Indizien. Fincke redet in seinem Text nur von jungen Theologen, denen sich die Stasi in Sachen Zeugen Jehovas näherte. Das Wort „junge" sollte er lieber ersatzlos streichen!

Dennoch scheint mir B. hier der unangebrachteste Ankläger zu sein. Er ist lediglich ein Papagei, der das nachplappert, was die Wachtturmgesellschaft ihm vorher ins Ohr geflüstert hat.

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Geschrieben von Drahbeck am 23. Juni 2001 19:20:17: "B. ins 'Stammbuch'"

Leute, die die "Weisheit mit Löffel gegessen" haben, wie der Heidelberger Theologieprofessor B., möchten es aus heutiger Sicht gerne so interpretieren, dass es im Falle "Christliche Verantwortung" und genauer, überhaupt im Falle "DDR", nur eines hätte geben dürfen: Konfrontation und nochmals Konfrontation. Wie man weiß war die Wirklichkeit etwas differenzierter. Jene Möchtegerne-Konfrontäre waren zur fraglichen Zeit nicht immer die "gefragtesten". Auch die evangelische Kirche in der alten Bundesrepublik stand schon zeitgenössisch vor der Frage. Wie soll sie die CV einschätzen. Wichtiger noch. Wie soll sie diese ihre Einschätzung in der Öffentlichkeit artikulieren. Ihr damals zuständiger Referent, Dr. Hans-Diether Reimer entschied sich offenbar für den Weg der "Diplomatie", für das "durch die Blume durchblicken lassen", des zu kritisierenden. In Heft 5/73 des "Materialdienstes" war sein diesbezügliches Statement abgedruckt, dass wiederum in der CV-Ausgabe 55 (Januar 1974) genüsslich zitiert wird. Die Konfrontäre hatten und haben sicherlich keine "Freude" an dieser Stellungnahme. Indes auch das sei noch gesagt. Zeitgenössisch schwiegen die Zeugen Jehovas und ihre genannten Hilfstruppen dazu. Ergo haben sie sich selbst des Rechtes beraubt, heute nun diesbezüglich groß in "Entrüstung" sich zu produzieren. Nachstehend der genannte CV-Text:

Wie andere CV einschätzen Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Stuttgart veröffentlichte in ihrem "Materialdienst" 5/73 eine Sicht von CV, in der es im wesentlichen heißt: CV sei 1959 begründet worden von einem ehemaligen Versammlungsdiener. Das Blatt werde heute in viele Länder verschickt. Dann schreibt die Zentralstelle: "Obwohl die Zeugen Jehovas in der DDR seit 1951 verboten sind, befaßt sich die 'Christliche Verantwortung' fast ausschließlich mit der Verkündigung und Organisation der WTG". Nach eigener Aussage sei dies die erste Schrift dieser Art. "Hier ist also ein Kreis, der sich bewußt an die Zeugen Jehovas wendet. Er stellt jedoch nicht eine Glaubensgemeinschaft dar, die die 'Ehemaligen' sammeln will, sondern eine Gruppe scharfer Kritiker der WTG". Deshalb sei die Zeitschrift auch "kein biblisches oder geistliches Blatt", sie biete vielmehr "eine polemische Aufklärung", weil sie sich die Aufgabe gestellt habe, "die WTG ständig zu entlarven und die antihumanistischen Machenschaften dieser Organisation allen Geschwistern zur Kenntnis zu bringen", wie es in CV 37/71 heiße. "So wird fortwährend die Leitende Körperschaft' in Brooklyn oder die Zentrale in Wiesbaden aufs Korn genommen. Es werden ihre 'Machenschaften', ihre Verbindung mit dem 'USA-Imperialismus' und dem westlichen Kapitalismus aufgedeckt, ihr militanter 'Antikommunismus' angeprangert. Da es in der DDR durchaus noch Zeugen Jehovas gibt - man kann hier nur von einem Verbot, nicht im eigentlichen Sinne von einer Verfolgung sprechen - wird die Arbeit der Studiengruppe CV von der Führung der DDR begrüßt. Die Studiengruppe beobachtet genau alle Vorgänge und Äußerungen der WTG, dokumentiert sie und versucht, ihre Bedeutung zu erfassen. Diese kritische und dokumentarische Funktion übt sonst keine Stelle im deutschen Sprachraum aus." - Die Zentralstelle hat hiermit eine sehr interessante CV-Einschätzung vorgelegt, die sicher der notwendigen allgemeinen Orientierung sehr dienlich ist. Zu bemerken ist folgendes: Die WTG wurde schon im Herbst 1950 in der DDR verboten. Ob CV ein biblisches oder geistliches Blatt ist oder nicht, ist sicherlich sehr vom Verständnis der Bibel selbst abhängig, und das ist entwicklungsbedingt unter evangelischen, katholischen oder anderen Christen ungeachtet der Gemeinsamkeiten, die leider noch nicht immer im Vordergrund stehen, unterschiedlich. Die ideologische (politische) Ausrichtung eines jeden dürfte immer bedingt sein durch das soziale Milieu, durch die gesellschaftliche Umwelt und die soziale Verantwortung auch des Christen darin, der er ehrlicherweise nicht ausweichen darf. Das gilt auch für sozialistische Verhältnisse, hier vielleicht mehr denn je zuvor. CV versucht in der Tat, die Dinge in ihrer Bedeutung immer besser und klarer zu erfassen und darzustellen. Es stimmt, daß die CV-Funktion einmalig im gesamten deutschen Sprachraum - weltweit - ist.

Geschrieben von Drahbeck am 09. April 2002 20:00:58:
Der Lobbyist für die WTG, Herr G. B., ist bekanntlich auch Mitherausgeber eines zweibändigen Opus mit dem Titel "Die neuen Inquisitoren". Eine illustre Gesellschaft ist es ohne Zweifel die seitens der Buchherausgeber da versammelt wurde. Neben dem WTG-Staranwalt ,  findet sich auch die clevere Gabriele Y. und der famose Hubertus Mynarek darin, zudem an anderer Stelle, der Gebhard-Webseite weiteres nachlesbar ist.
Ein Autor, der in genannten Werk gleich mehrfach vertreten ist heißt Martin Kriele. Die akademischen Titel dieser Herren lasse ich jetzt mal aus prinzipiellen Gründen weg. Besagter Herr Kriele wusste sich bei B./Scheuch über die Themen zu verbreiten:
"Die rechtspolitischen Empfehlungen der Sektenkommission"; "Der Fundamentalismus der Moderne"; sowie eine "Gutachterliche Stellungnahme im Verfahren Verein zur Förderung der Psychologischen Menschenkenntnis gegen die Bundesrepublik Deutschland".
Auf der Webseite von Ingo Heinemann, kann man jetzt weiteres Material gerade zum Fall Kriele im besonderen einsehen. Einesteils ist man schon ein bisschen erstaunt, was da alles so ans Tageslicht kommt. Andererseits aber auch nicht. Man wusste schon vorher, was von dieser "illustren Gesellschaft" zu halten ist!

http://www.agpf.de/Kriele.htm

. ...

Jetzt haben sie aber die Chance bekommen, einen neuen "Bundesgenossen" zu registrieren, der gleich ihnen den Finger auf die Wunde legt, dass die Weltanschauungszene in diesem Lande in der Tat staatlicherseits äußerst unterschiedlich behandelt wird. Ihr "neuer" Bundesgenosse zögert denn auch nicht, sich kräftigst ins Zeug zu legen. Den Amtskirchen wirft er ein Sündenregister vor, dass kaum auf eine Seite Platz finden würde. Grundsätzliches und auch etliches im Detail. Dieser "neue Kämpfer" versäumt denn es auch nicht, einige seiner mitbedrängten Mitkämpfer in Schutz zu nehmen. Missmutig hatte er registriert dass sein Mitkämpfer Martin Kriele sich auch von den Kirchen kritisiert sieht. Unerhört, so seine Logik. Und voller Empörung über die Amtskirchen lässt er wissen:
"Seine (Kriele's) Argumente gegen die Verfolgungs-Arbeit der Sektenbeauftragten sollen durch Hinweise auf die Engel-Kontakte seiner Frau der Lächerlichkeit preisgegeben und damit unwirksam gemacht werden."

Weiter wirft er den Amtskirchen vor: "An einer Veranstaltung, die sie nicht selbst bestimmen und in der sie nicht die sichere Mehrheit haben, nehmen sie nicht teil." So so, möchte ich da nur rückfragen. Wie lückenhaft ist eigentlich das Gedächtnis dieses Kämpfers namens B.?! Beschreibt er nicht da auch seine eigene Praxis!
Eines sei noch hinzugefügt. Es ist zu billig, Kritik die einem nicht behagt, mit einem Achselzucken abzutun. Auch B. legt die Finger in Wunden, deren Existenz man ehrlicherweise nicht bestreiten kann. Etwa, wenn er äußert:

"Je skuriller und exotischer die Vorwürfe, um so großer sind die Aussichten, dass die Medien einsteigen und sich als Verstärker solcher Skandalgeschichten betätigen, an denen meist nichts dran ist. "Stern TV", Explosiv, "Vera am Mittag" und "Hans Meiser", aber auch Kennzeichen D und andere ansonsten eher seriöse Formate haben mit solchen Geschichten schon manchem Müßiggänger einen herrlich gruseligen Nachmittag oder Abend bereitet."

"Meist nichts dran", sagte B. eben. Genau an diesem Punkt gehen aber die Wege schon wieder auseinander. Im Gegensatz zu B. ist in etlichen Fällen sehr wohl etwas dran, was sich auch substanziieren lässt. Allerdings da gebe ich ihm Recht; die Form "Skandalmedien" ist dabei unterm Strich wenig hilfreich.
Weinerlich wird bei B. beklagt, dass der Filmemacher Fritz Poppenberg vielfach für seine Projekte keine staatliche Förderung erhielt, er sich also auf dem freien Markt durchschlagen muss. Ich habe indes den Eindruck, dass Poppenberg es auch ohne staatliche Förderung so schlecht nicht geht. Zumindest sind mir etliche bekannt, die sich auch auf dem freien Markt durchschlagen müssen, denen es erheblich dreckiger geht. B.s Poppenberg-Argument sticht also nicht. Aber die Tendenz ist klar. Die unausgesprochene Botschaft von B. in seiner Veröffentlichung "Die Rufmordkampagne" lautet zwischen jeder zweiten Zeile.
Wer zu meinen (B.s) Schützlingen gehört, hat gleichen Anspruch auf staatliche Alimentierung wie die Amtskirchen.

Was sagt nun der Staat dazu? Fincke wurde schon mit seinem exemplarischen Zitat genannt, dass in Halle/S. die Zahl der Christen auf 10% der Gesamtbevölkerung abgesunken ist. Andernorts mag das nicht so drastisch sein. Aber auch dort gibt es ähnliche Tendenzen. Im Verfolg nimmt die Zahl jener politischen Entscheidungsträger, vielleicht langsam, aber doch ab, die das Heil nicht unbedingt in einer Alimentierung der religiösen Szene sehen. Die These vom "christlichen Abendland das es zu retten gelte", sticht heute nicht mehr so, wie vor Jahrzehnten. Weiter weiß auch B., dass in etlichen Staatskassen die chronische Ebbe herrscht, jeder neue Alimentierungsantrag also äußerst argwöhnisch bewertet wird. Notfalls auch versucht wird, wenn alles nicht mehr geht, ihn mit juristischen Winkelzügen auszuhebeln. Auch B.s Schützlinge, die Zeugen Jehovas, werden es bestätigen können.
Die Zeiten sind mittlerweile vorbei, wo ein B., kraft seiner Wassersuppe verbindlich durchsetzen konnte, den und den alimentiert mal staatlicherseits, weil ich B., das für richtig befinde. Selbst sein Geschäftspartner Altkanzler Helmut Kohl kann ihm da nicht mehr allzuviel helfen. Also muss B. seinem Frust einmal freien Lauf lassen. Er tat es in vorgenannten Buch. Es liest sich über weite Strecken so, als würde da eine kirchenkritische Organisation ihren verbalen Angriff gegen die Amtskirchen abfeuern.
Zum Abschluss nur noch dies. B. ist personengleich auch noch, ein aus staatlichen Steuermitteln bezahlter Theologieprofessor!

Geschrieben von D. am 15. Juli 2002 20:49:22:
Als Antwort auf: Re: Pape zum Thema B. <2750.htm> geschrieben von D. am 11. Juli 2002 08:30:07:
B.r als Büttel der WTG
Zwei Wanderausstellungen sind bekanntlich seitens der WTG in Betrieb, die sie in allen möglichen Institutionen unterzubringen bedacht ist, auf das das "staunende" Publikum ihr Loblied singen möge. Eine bezieht sich auf die Zeit 1933-45; die andere auf die "DDR".
Neben dem Bundesbeauftragten für die Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes der DDR, mit Sitz in Berlin, gibt es in den östlichen Bundesländern auch noch Landesbeauftragte für denselben Bereich. Vielfach an symbolhaften Orten angesiedelt. So auch in Halle/S. im dortigen "Roten Ochsen". Ein berüchtigtes Gefängnis sowohl in der NS als auch der DDR-Zeit.
Die Gespräche und Verabredungen, diese Ausstellung auch im "Roten Ochsen" zu zeigen waren schon ziemlich weit fortgeschritten. Die prinzipielle Bereitschaft des dortigen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen war gegeben, diese Ausstellung zu zeigen. Auch anderen Opfergruppen gewährt man solche Selbstdarstellungen.

Seitens des Landesbeauftragten bestand nun die Vorstellung, nicht bloß die blanke Ausstellung zu zeigen, sondern in einer Art Kolloquium auch noch ein paar ergänzende und erläuternde Vorträge dazu mithalten zu lassen.
Der Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen ist eine staatliche, quasi regierungsamtliche Behörde. Und seitens dieser Behörde hatte man durchaus konkrete Vorstellungen. Man lud als Referenten nebst solchen von der WTG unter anderem Y. und B. ein. Y. gab ihre Einwilligung. Dann bekam die WTG allerdings mit, dass dies nicht die einzigen eingeladenen Referenten sein sollten. Der Landesbeauftragte wollte dieses Kolloquium so gestalten, dass dabei sowohl pro WTG-orientierte Referenten, als auch solche sprechen sollten, die nicht mehr auf der WTG-Schiene fuhren.
Und jetzt kam das Ultimatum. Bezeichnenderweise war der Sprecher für das Ultimatum nicht ein WTG-Funktionär, sondern B. höchstpersönlich. B. erklärte ultimativ in einem Telefongespräch, dem die Vorarbeiten leistenden Beamten: Er habe die kritischen der WTG nicht genehmen Referenten wieder auszuladen. Sollte diese Forderung nicht erfüllt werden, platzt die Veranstaltung. Sie kommt dann wegen Versagung der WTG-Referenten nicht zustande.

Noch so ein "Blitzlicht". Y., die vorab schon ihre Zusage gegeben hatte, nach Halle/S. zu kommen, bekam wiederum von B., einen Telefonanruf. Da Y. nicht anwesend, sprach B. seine Botschaft auf ihren Anrufbeantworter. Tenor, ebenfalls ultimativ. Sie habe ihre Bereitschaftserklärung in Halle/S. zu referieren zurückzuziehen, da der Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen nicht der WTG-Forderung, die WTG-kritischen Referenten auszuladen, nachzukommen bereit sei.
Ende vom Lied. Die geplante Veranstaltung ist tatsächlich geplatzt. Bis heute haben die Zeugen Jehovas ihre Wanderaustellung nicht in Halle/S. gezeigt - zeigen können!

Geschrieben von Drahbeck am 21. September 2002 18:00:19:
Fast alleiniges Hauptthema der Webseite der "Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland" ist ihr Begehren, auch Körperschaft des öffentlichen Rechts" werden zu wollen. Dokumentiert dort auch die verschiedenen Phasen der juristischen Auseinandersetzung dazu. Ein ganzes Heer von Juristen hat sich mittlerweile schon mit diesem "Jahrzehntestreit" beschäftigt. Etliche der dabei auch fällig gewordene Honorare mussten letztendlich bis heute von der Wachtturmgesellschaft getragen werden, weil immer noch nicht das heißersehnte Ziel erreicht wurde.
Alle nur denkbaren Hilfstruppen wurden dazu mobilisiert. Ein neues Mosaiksteinchen dieser Stimmungsmache gilt es zu nennen. Auch der Filmemacher Poppenberg, bekannt durch diverse Pro-Zeugen Jehovas-Videos, schaltet sich mit in dieses Geschäft ein.
Zwei besondere "Kronzeugen" stellt auch er vor, einmal die Gabriele Y., die aber lediglich durch ein Standbild und ein entsprechendes Zitat von ihr, in diesem Video präsent ist. Und zum anderem der Heidelberger Theologieprofessor B.. Auch ein einschlägig "Bekannter". Mit zu Wort kommt auch noch WTG-Präsident P., mit einem Statement, dass nicht neu ist, und dass er offenbar schon bei den einschlägigen Gerichtsverhandlungen, im Anschluss daran der Presse verkündete.
Mit im Bild gezeigt wird auch der WTG-Justitiar Glockenthin. Zu letzterem ist anzumerken, dass er in diesem Video auch eine sachlich falsche Aussage machte.
Glockenthin bemerkt richtig, dass der Streit zum Ende der DDR seinen Ausgang nahm. Ihre dortige Neuanerkennung interpretiert er als adäquat zum Körperschaftsstatus in der alten BRD. Genau dies ist die Falschaussage. Mit der DDR-Verfassung von 1968, wurden auch die kirchenpolitischen Paragraphen, im Vergleich zur DDR-Verfassung von 1949 grundlegend revidiert. In der Praxis war diese Revision eine akute Beschneidung des kirchlichen Priviliegienbündels auf einen einzigen Paragraphen, der nebulös davon redet, das weiteres per Verhandlung festzulegen sei. Mit dieser 1968 DDR-Verfassung war jeglicher Körperschaftsstatus de facto für die Kirchen abgeschafft worden. Die 1990-er Neuanerkennung der Zeugen Jehovas, seitens der DDR, ist daher keineswegs als Anerkennung im Sinne des Alt-Bundesrepublikanischen Körperschaftsrechtes zu bewerten.
Die Ausführungen von B. in diesem Video sind ja im Prinzip nicht neu. Ihre Tendenz ist, wie voraussehbar, auch die Zeugen Jehovas sollten (seiner Meinung nach) KdöR werden. Den Großkirchen wirft er vor, dass sie aber nach wie vor in dieser Frage die Definitionsmacht hätten. Und er stellt weiter die Frage, ob das nun besonders ausgeleuchtete Erziehungsverhalten der Zeugen Jehovas beispielsweise. Ob, so es dabei nachweisbare Entgleisungen gegeben hat. Ob man solche "Entgleisungen" nicht auch in Religionsgemeinschaften nachweisen kann, die bereits KdöR sind.
Etwas wird in diesem Poppenberg-Video nicht mit der gebotenen Deutlichkeit angesprochen. Dies ist die Frage; welche Konsequenzen die Verleihung des KdöR-Status nach sich zieht. Auch B. merkt an, dass etwa seit den fünfziger Jahren, die Neuverleihungen von KdöR-Status nur noch sehr zurückhaltend erfolgte.

Man kann die These gar aufstellen, dass Poppenberg-Video tut es nicht. Dafür tue ich es mal. Die These wäre, dass die bereits rund 30 Religionsgemeinschaften in Deutschland mit KdöR-Status, diesen bereits fast alle Ende der 1940-er Jahre besaßen. Das faktisch seit diesem Zeitpunkt kaum oder nur sehr wenige Neuverleihungen dieses Status erfolgten.
Hier agieren in der Tat die Zeugen Jehovas als eine Art "Wellenbrecher". Erreichen sie doch noch ihr Ziel, ist ein unabsehbares Maß an "Nachfolgeanträgen" zu befürchten. Gerade diesen Aspekt haben die Lobbyisten Poppenberg und B. aber in ihrem Video keineswegs thematisiert. Nicht thematisiert haben sie auch, dass jeder neue KdöR-Fall unabsehbare fiskalische Konsequenzen nach sich zieht (für den Staat - das Gemeinwesen aller Bürger, einschließlich der Religionslosen oder Atheisten) die auch dafür mit bezahlen dürfen.

Nicht mit erwähnt in dem Poppenberg-Video ist auch, dass erst kürzlich (das heisst auch im Jahre 2002) ein Buch von Carsten Frerk erschienen ist, dass sich gezielt der Frage widmet "Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland" (ISBN: 3-932710-39-8).
Gesamteindruck der Studie von Frerk. In geradezu ausbeuterischer Weise, plündern die KdöR-Religionsgemeinschaften den deutschen Michel, namens Steuerzahler. Nur ein kleines Beispiel aus der Studie von Frerk. Wird jemand arbeitslos, der davor auch keiner Kirchensteuerpflicht unterlag, eben weil er keiner Kirche angehört, wird bei der Berechnung seines Arbeitslosengeldes er vom Arbeitsamt jedoch so eingestuft, als wenn er die Jahre davor auch Kirchensteuer bezahlt hätte. Im Klartext. Sein Arbeitslosengeld wird entsprechend reduziert (Frerk S. 36).
Noch ein Beispiel. Frerk (S. 11) beziffert die Kirchensteuereinnahmen der beiden Großkirchen im Jahre 2001 auf etwa 17 Milliarden DM. Aufgestockt wird diese Summe aber auch noch durch sogenannte "Staatsdotationen" die Frerk für das Jahr 2000 auf rund 812 Millionen DM beziffert (Frerk S. 103).
Es sollte auch niemand glauben, nur Religionsgemeinschaften tätigen auf KdöR-Basis den Griff in die Staatskasse. Gerade dieser Status beinhaltet auch eine Reihe von geldwerten Vorteilen. Angefangen von Steuerersparungen, über den staatlicherseits getätigten Kirchensteuereinzug, und anderes mehr. Für die bereits den KdöR-Status habenden gilt zudem der "Paritätsgrundsatz". Was den "großen" recht ist, wird für die kleinen auch als billig angesehen, staatlicherseits.
Eines kann man prophezeien. Gelingt den Zeugen Jehovas der angestrebte Durchbruch, bleibt es nicht bei den rund 30 KdöR. Da steht noch eine ganze Batterie anderer in den Startlöchern. Sie alle wollen nicht zuletzt eines vom Staat: Money.
Wollten sie es nicht, brauchten sie sich um den KdöR-Status nicht zu mühen. Ihre bisherige Basis auf der Vereinsgesetzgebung, garantiert ihnen auch so volle Entfaltungsmöglichkeiten. Nur eben nicht die gewünschte staatliche Alimentierung.

Der Körperschaftsstreit der Zeugen Jehovas spielt sich auch und besonders im Lande Berlin ab. Jenes Bundesland, dessen Zahlungsunfähigkeit mittlerweile sich bis ins letzte Dorf herumgesprochen haben dürfte. Gerade heute (21. 9. 02) veröffentlichte eine hiesige Zeitung ein Interview mit dem derzeit regierenden Berliner Bürgermeister Wowereit. Aufgeschreckt durch ein Streichszenario seines Finanzsenators kündigt der Bürgermeister an; dass etliche dieser Streichvorlagen in der Konsequenz politisch nicht durchsetzbar seien. Gefragt was nun, wie weiter, kündigt er dann an, unabhängig davon, welche Farbe die nächste Bundesregierung tragen werde, wird er sich um Verhandlungen mit dieser bemühen, zwecks Abmilderung der Berliner Finanzkrise. Und so seine Ankündigung. Kommt die Bundesregierung Berlin nicht diesbezüglich auf dem Verhandlungswege entgegen, werde er nicht säumen gerichtlich in Karlsruhe die Forderungen einzuklagen.
Etwas weniger verklausuliert formuliert. Es steht die Forderung im Raum, der Berliner Haushalt müsse durch den Bund ect. mit gestützt werden.
Kommen die Zeugen Jehovas mit ihrer Forderung durch, beinhaltet dies aber unausweichlich weitere, zusätzliche Belastungen finanzieller Art, auch für den Berliner Haushalt.
Darüber schweigen sich de Lobbyisten B. und Poppenberg, allerdings dezent aus.
Zum Schluss seines Videos lässt Poppenberg verkünden, dass er den Zeugen Jehovas einen Erfolg im KdöR-Streit wünsche.
Diesem Wunsch schließe ich mich nicht an. Mein Wunsch hingegen wäre, dass der gesamte KdöR-Filz, namentlich seine finanziellen Belastungen für die Staatskassen, endlich einmal beseitigt würde.
Eine Neualimentierung am Beispiel Zeugen Jehovas, wäre allerdings das verkehrteste aller verkehrten Singnale dazu.

Geschrieben von Drahbeck am 22. September 2002 18:08:50:
Als Antwort auf: Re: das ist knallharte Politik! <3264.htm> geschrieben von LuckyX am 22. September 2002 14:21:24:
Zur Veranschaulichung.
Die 1949-er Verfassung der DDR enthielt noch rund acht Artikel, in denen das Verhältnis Bürger-Staat in Kirchenfragen beschrieben wurde. In der 1949-er Verfassung war auch noch ausdrücklich (aus der Weimarer Verfassung übernommen) davon die Rede, dass Kirchen usw. "Körperschaft des öffentlichen Rechtes" waren bzw. werden konnten.
Die danach Rechtskraft erlangt habende DDR-Verfassung vom April 1968 hingegen, reduzierte die kirchenpolitischen Abschnitte auf gerade mal zwei magere Artikel. Die im Vorfeld der 68 Verfassung dazu bekannt gewordenen kirchlichen Proteste, teilweise auch über die Ost-CDU ventiliert, konnten diese Sachlage nicht abändern. Rechtskraft erlangte, was die Kommunisten den Kirchen gerade mal noch zuzubilligen bereit waren. Besonderes Kennzeichen der 68-er Verfassung war auch noch, dass unter anderem auch der Status "Körperschaft des öffentlichen Rechts" für die Kirchen, nebst anderen Rechten, die in der 49-er Verfassung (theoretisch) noch verbrieft waren, ersatzlos weggefallen ist.
Schon davor waren die KdöR-Bestimmungen der 49er Verfassung weitgehend (in der Praxis) zur Wirkungslosigkeit verurteilt. In der 68-er Verfassung war dieser Zustand endgültig auch de jure "legalisiert". Im Jahre 1990 zum Zeitpunkt der offiziellen Wiederanerkennung der DDR Zeugen Jehovas, war die 1968 Verfassung bis zum allerletzten Tag der DDR geltendes Recht. Eine Ableitung als juristische "Körperschaft des öffentlichen Rechts" ist aus der DDR-Verfassung von 1968 nicht möglich.
Anders wäre die Sachlage gewesen, die Alt-Bundesrepublikanischen Zeugen Jehovas, hätten in der alten Bundesrepublik schon den KdöR-Status gehabt, zum Zeitpunkt des Beitrittes der "neuen Bundesländer" in die alte BRD. Dann hätte auch gegolten, dass eine Übertragung des Rechtsstatutes in der alten BRD auf die neuen Bundesländer zutreffend ist.
Die WTG indes hat es versäumt, sich in der alten Bundesrepublik um diesen Status zu bemühen. Hätte sie beispielsweise in Hessen, Baden-Württemberg, Bayern sich um diesen Status bemüht, und wäre sie mit einem solchen Ansinnen vielleicht erfolgreich geworden, dann dürfte es wohl den bekannten Jahrzehntestreit nicht gegeben haben. Aber genau dies hat die WTG nicht getan. Sie ist erst "aufgewacht", als das Land Berlin, in juristischer Hinsicht den Status der DDR-Zeugen Jehovas zu bewerten hatte.

Das Land Berlin hat meines Erachtens zu Recht festgestellt, dass die DDR-Zeugen Jehovas keine "Körperschaft des öffentlichen Rechts" waren. Das Ansinnen über diesem Hebel den gesamtdeutschen Zeugen Jehovas noch diesen Status zu verschaffen, hat sich bis heute als Sackgasse erwiesen. Eine endgültige Prognose wage ich nicht. Aber ich glaube wohl sagen zu können, dass die WTG sich von allen denkbaren Wegen, den steinigsten ausgesucht hat!
Nachstehend zur Veranschaulichung die kirchenpolitischen Abschnitte der DDR-Verfassungen:

Verfassung 1949, Artikel 41:
Jeder Bürger genießt volle Glaubens- und Gewissensfreiheit. Die ungestörte Religionsausübung steht unter dem Schutz der Republik. Einrichtungen von Religionsgemeinschaften, religiöse Handlungen und der Religionsunterricht dürfen nicht für verfassungswidrige oder parteipolitische Zwecke mißbraucht werden. Jedoch bleibt das Recht der Religionsgemeinschaften, zu den Lebensfragen des Volkes von ihrem Standpunkt aus Stellung zu nehmen, unbestritten.
Verfassung 1949, Artikel 42:
Private oder staatsbürgerliche Rechte und Pflichten werden durch die Religionsausübung weder bedingt noch beschränkt.
Die Ausübung privater oder staatsbürgerlicher Rechte oder die Zulassung zum öffentlichen Dienst sind unabhängig von dem religiösen Bekenntnis.
Niemand ist verpflichtet, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren. Die Verwaltungsorgane haben nur insoweit das Recht, nach der Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft zu fragen, als davon Rechte oder Pflichten abhängen oder eine gesetzlich angeordnete statistische Erhebung dies erfordert.
Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an religiösen Übungen oder zur Benutzung einer religiösen Eidesformel gezwungen werden.
Verfassung 1949, Artikel 43:
Es besteht keine Staatskirche. Die Freiheit der Vereinigung zu Religionsgemeinschaften wird gewährleistet.
Jede Religionsgemeinschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig nach Maßgabe der für alle geltenden Gesetze. Die Religionsgemeinschaften bleiben Körperschaften des öffentlichen Rechtes, soweit sie es bisher waren. Andere Religionsgemeinschaften erhalten auf ihren Antrag gleiche Rechte, wenn sie durch ihre Verfassung und die Zahl ihrer Mitglieder die Gewähr der Dauer bieten. Schließen sich mehrere derartige öffentlich-rechtliche Religionsgemeinschaften zu einem Verbande zusammen, so ist auch dieser Verband eine öffentlich-rechtliche Körperschaft.
Die öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften sind berechtigt, von ihren Mitgliedern Steuern auf Grund der staatlichen Steuerlisten nach Maßgabe der allgemeinen Bestimmungen zu erheben. Den Religionsgemeinschaften werden Vereinigungen gleichgestellt, die sich die gemeinschaftliche Pflege einer Weltanschauung zur Aufgabe machen.
Verfassung 1949, Artikel 44:
Das Recht der Kirche auf Erteilung von Religionsunterricht in den Räumen der Schule ist gewährleistet. Der Religionsunterricht wird von den durch die Kirche ausgewählten Kräften erteilt. Niemand darf gezwungen oder gehindert werden, Religionsunterricht zu erteilen. Über die Teilnahme am Religionsunterricht bestimmen die Erziehungsberechtigten.
Verfassung 1949, Artikel 45:
Die auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden öffentlichen Leistungen an die Religionsgemeinschaften werden durch Gesetz abgelöst.
Das Eigentum sowie andere Rechte der Religionsgemeinschaften und religiösen Vereine an ihren für Kultus-, Unterrichts- und Wohltätigkeitszwecke bestimmten Anstalten, Stiftungen und sonstigen Vermögen werden gewährleistet.
Verfassung 1949, Artikel 46:
Soweit das Bedürfnis nach Gottesdienst und Seelsorge in Krankenhäusern, Strafanstalten oder anderen öffentlichen Anstalten besteht, sind die Religionsgesellschaften zur Vornahme religiöser Handlungen zugelassen. Niemand darf zur Teilnahme an solchen Handlungen gezwungen werden.
Verfassung 1949, Artikel 47:
Wer aus einer Religionsgesellschaft öffentlichen Rechtes mit bürgerlicher Wirkung austreten will, hat den Austritt bei Gericht zu erklären oder als Einzelerklärung in öffentlich beglaubigter Form einzureichen.
Verfassung 1949, Artikel 48:
Die Entscheidung über die Zugehörigkeit von Kindern zu einer Religionsgesellschaft steht bis zu deren vollendetem vierzehnten Lebensjahr den Erziehungsberechtigten zu. Von da ab entscheidet das Kind selbst über seine Zugehörigkeit zu einer Religions- oder Weltanschauungsgemeinschaft.
------------------------------------------------------------
Verfassung 1968, Artikel 20:
(1) Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik hat unabhängig von seiner Nationalität, seiner Rasse, seinem weltanschaulichen oder religiösen Bekenntnis, seiner sozialen Herkunft und Stellung die gleichen Rechte und Pflichten. Gewissens- und Glaubensfreiheit sind gewährleistet. Alle Bürger sind vor dem Gesetz gleich …
Verfassung 1968, Artikel 39:
(1) Jeder Bürger der deutschen Demokratischen Republik hat das Recht, sich zu einem religiösen Glauben zu bekennen und religiöse Handlungen auszuüben.
(2) Die Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften ordnen ihre Angelegenheiten und üben ihre Tätigkeit aus in Übereinstimmung mit der Verfassung und den gesetzlichen Bestimmungen der Deutschen Demokratischen Republik. Näheres kann durch Vereinbarungen geregelt werden.

Geschrieben von D. am 27. Juli 2002 13:45:48:
Als Antwort auf: Re: B. als Büttel der WTG <2884.htm> geschrieben von Drahbeck am 27. Juli 2002 13:41:10:
Bei Infolink wird er gelegentlich empfehlend genannt, der Dieter Rohmann. Er findet sich auch in B.s Schrift wieder. Das auf ihn bezügliche mal nachstehend. Kommentarlos. Das heißt nur Originalton B..
Detailauszug aus:

G. B.; Renate-Maria Besier: Die Rufmord-Kampagne. Kirchen & Co. vor Gericht,
Bergisch-Gladbach 2002 S. 151-154
Der Odenwälder Wohnhof, zu dessen Trägerverein unter anderen auch Hemminger, Olaf Stoffel und Hugo Stamm gehören, soll "ein Zuhause auf Zeit für Menschen [sein], die durch ihre Zugehörigkeit zu einem Kult Schaden genommen haben", heißt es in der Konzeption vom Januar 1999. ...


Bald darauf erschien Rohmanns Diplomarbeit. In seiner Selbstvorstellung teilte er mit, dass er 1979/80 selbst für sieben Monate "Mitglied in einer totalitären Bewegung" war. In Report Psychologie stellte Rohmann vor, "wie eine effektive einzeltherapeutische Kurzbegleitung (5-20 Sitzungen) von Kultmitgliedern bzw. -aussteigern in der Praxis aussehen könnte". Ebenso wie diese Veröffentlichung verdankt sich auch Rohmanns Aufsatz in Psychologie Heute den Ergebnissen seiner Diplomarbeit. Er unterteilt "Sekten und Kulte" in drei Kategorien: "Christlich-fundamentalistische Kulte", "Gurubewegungen" und "Psychokulte und esoterische Bewegungen".
Zu seinen Prämissen gehört, dass in diesen Gruppen "vereinfachtes Schwarzweißdenken" vorherrscht, die Kult-Mitglieder auf einer isolierten "Insel" leben und es in jedem Fall geboten ist, "Kultmitgliedern und -aussteigern" psychologische Hilfe zu geben. "

Dazu meint B. dann:

"Letzteres ist besonders merkwürdig, weil er den Kultmitgliedern attestiert, dass die "meisten von ihnen [nicht] psychisch gestört oder übermäßig naiv und labil" sind. Daraus zieht er die Schlussfolgerung, dass "fast jedem von uns passieren kann, in eine Kultmitgliedschaft hineinzuschlittern". Eben "hineinzuschlittern" und nicht "beizutreten" Aber warum soll ein psychisch gesunder Mensch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen - nur weil er einer "Sekte" beigetreten ist? Könnte es nicht sein ..."

Sicherlich kann "vieles sein". Zum Beispiel auch die maßlose Unsensibilität des doch wohl als "saturiert" einstufbaren Herrn B.

An Rohmann kritisiert Herr B. weiter:
"Am Literaturverzeichnis seiner Arbeit fällt auf, dass Rohmann sich sehr stark auf die kultkritischen Autoren, insonderheit auch auf das Schrifttum der kirchlichen Sektenbeauftragten stützt."

A ja, nun dann  ja Herr B. mit genau der entgegengesertzten Zitierung seiner "Autoritäten" eines entsprechenden Gegenpol geliefert.

Dann weis Herr B. noch mitzuteilen:
"Einer Schätzung Ulrich Eibachs zufolge leiden über 10 % der aktiven Kirchenmitglieder unter seelischen Störungen - darunter auch Pfarrer und andere kirchliche Mitarbeiter. Angloamerikanische Studien haben unter angehenden Geistlichen eine gewisse Neigung zu Depressionen festgestellt. Dagegen stellen Untersuchungen aus demselben Raum die Alltagsmeinung in Frage, Fundamentalisten und Mitglieder von "Sekten" seien mental gestört."

Und was besagt das nun unterm Strich?

Sind damit die auch von Rohman benannten Defizite "ausgeräumt" wenn man auch darauf hinweisen kann, Auch andernorts gäbe es Probleme?


Geschrieben von Drahbeck am 08. Oktober 2002 18:14:03:
Als Antwort auf: Re: Scholder-B. <3347.htm> geschrieben von Drahbeck am 03. Oktober 2002 14:48:18:
Ein Artikel der "Berliner Zeitung" über ein neueres kirchengeschichtlich orientiertes Buch endet mit dem Satz: "Im Frühjahr 1933 habe sich das Volksgemeinschaftserlebnis vom Sommer 1914 wiederholt, mit deutlich steigenden Besucherzahlen für die Kirchen, sagte B.; und dieser 'Geist von 1914, der immer wieder auftaucht und den wir gerade wieder erlebt haben, ist für die Kirchen die Versuchung schlechthin'. Was aber daraus politisch für die Kirchen heute folge, dass hätte man doch gern genauer gewusst." (Vgl. dazu Forumsarchiv 6). Nun, ich bin geneigt darauf zu antworten, der "heutige Geist von 1914" heißt "Körperschaft des öffentlichen Rechts". Oder noch anders formuliert. Die Mit-Alimentierung von Kirchen und Religionsgemeinschaften durch öffentliche Steuergelder. Und einer der sich diesbezüglich auch "stark" macht, heißt eben G. B.
Zu der weiteren Frage der "Berliner Zeitung", "Was aber daraus politisch für die Kirchen heute folge, dass hätte man doch gern genauer gewusst." Auch darauf gibt es eine Antwort. Den Einflüsterungen von B. und seiner Klienten, in Sachen KdöR n i c h t nachgeben!

Was soll man zum 3. Band, diesmal aus der Feder von G. B., der Reihe "Die Kirche und das Dritte Reich" aus hiesiger Interessenlage sagen? Nun vielleicht dies, dass auch darin, wie in den vorangegangenen Bänden sich alles nur um den Nabel der "Großkirchen" und ihre Befindlichkeit dreht. Symptomatisch dafür ist auch, in einer Anmerkungsnummer zitiert B. auch das Buch des Detlef G. "Zwischen Widerstand und Martyrium" (man vergleiche dazu S. 982, Anm. 665). Der von B. genannte Kontext bezieht sich darauf, dass einer der führenden Vertreter der "Deutschgläubigen", Jakob Wilhelm Hauer, unter anderem auch ein Gutachten über die Zeugen Jehovas angefertigt habe. B. bemerkt zurecht, dass dieser Fakt bei G. in keiner Form erwähnt wird. Nur, das muss auch gesagt werden. Auch B. handelt ähnlich. Nebulös redet er von diesem "Gutachten", dass er mutmaßlich in irgendeiner Akte eingesehen hat. Unterlässt es aber, einen Quellenbeleg hinzufügen. Wo, in welcher Archivalie etc.?
Die Bücher von Hans Hesse zum Thema Zeugen Jehovas, werden von ihm gerade mal mit Mühe und Not im Literaturverzeichnis mit aufgeführt. Irgend einer Erwähnung im Text sind aber auch sie unwürdig. Das war's dann schon, was zu diesem Buch bezüglich der Zeugen Jehovas zu berichten ist.

Im Prinzip gibt es ja mittlerweile schon ganze Bibliotheken voll Bücher, nur unter dem einem Oberthema "Kirchenkampf in Deutschland". B. hat dem ein weiteres hinzugefügt. Er verweist auf die große zeitliche Lücke, die zwischen dem Erscheinen des zweiten und des dritten Bandes besteht. Seine, durchaus plausible Erklärung besteht darin, dass es der alt-Bundesrepublikanischen Forschung, und in diesem Kontext ist auch B. einzuordnen, nunmehr möglich geworden sei, auch Archivbestände aus dem geographischen Bereich der früheren DDR mit auszuwerten. Insofern hat er eine breitere Quellenbasis. Er konnte Archivbestände aus beiden Teilen Deutschlands auswerten; während für den Bereich DDR, wo Kurt Meier gleichfalls eine dreibändige Ausgabe zum Thema vorgelegt hatte, er eben nur mehr oder weniger auf die Archivbestände eines deutschen Teilstaates zugreifen konnte.
Ob diese breitere Quellenbasis nun wirklich zu "grundlegend" neuen Einsichten führte, wäre eine Frage, die darauf spezialisierte Kirchenhistoriker unter sich auszumachen hätten. Zu diesem exklusiven "Club" zähle ich mich nicht. Bekanntermaßen ist mein Hauptinteressengebiet nicht die Geschichte der Großkirchen. Die interessiert nur als allgemeines Hintergrundwissen.

Die dreibändige Ausgabe von Kurt Meier und auch seine vorangegangene Dissertation über die "Deutschen Christen" habe ich auch gelesen. Gleichfalls auch die drei Bände nunmehr unter B.-Regie. Die berühmten "Aha"-Effekte, nach dem Motto; das war mir grundlegend neu, sind bei B. zwar auch vorhanden, halten sich aber in Grenzen. Als Beispiel dafür möchte ich seine Ausführungen bezüglich des 1935 gegründeten "Reichskirchenministeriums" nennen. Nach B. war es eigentlich gar nicht beabsichtigt, dass zum "Ministerium" aufzuwerten. Das wirre Machtgefüge des Naziregimes ausnutzend, hatte sich der diesbezügliche Minister, selbst zum Minister befördert (S. 287). Dies wiederum hatte zur Folge, dass diese Behörde in der Praxis keinerlei entscheidenden Einfluss auszuüben vermochte. Die wirkliche Kirchenpolitik wurde nach wie vor von anderen, durchaus heterogenen Kräften dominiert.
Direkte Widerspruchsthesen habe ich aber auch nicht registriert. Also ein Werk wirklich nur für Fachhistoriker. Wer tut sich schon sonst ein Buch von mehr als 1200 Seiten an? Geschäftstüchtig hat Herr B. auch den Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl für sein Buch mit eingespannt. Ich kann dies aber wirklich nur als Publicity-Masche ansehen. Da tut einer dem anderen einen Gefallen. Politisch schweben beide Herren ohnehin auf einer "Wellenlänge", die nicht die meinige ist.
Immerhin eine Kritik sei geäußert. Bei den Büchern von Kurt Meier gibt es im Anhang sowohl ein separates Personenregister als auch ein analoges Sachregister. Bei B. hingegen gibt es nur ein Personenregister. Dies macht die Auswertung des Angebotenen nicht gerade leicht. Aber es ist auch ein Signal. B. dokumentiert mehr oder weniger nur Personen, sprich "hochrangige" und was sie so von sich gaben. Suche ich indes Auskunft über spezielle Sachfragen, bin ich bei B. schlecht bedient.

Von inhaltlichen Wiederholungen ist das Buch auch nicht frei. So wird beispielsweise der schon aus Band II bekannte Text des Hitlerliedes "Wir sind die fröhliche Hitlerjugend" auch in Band III wieder zitiert (dort auf S. 135).
Der von B. behandelte Zeitraum repräsentiert jenen, wo die "Anbiederungskirchen" sich zunehmend in die Defensive gedrängt sahen. Ein Wortführer auf katholischer Seite gegen kirchenkritische Kreise war auch der Bischof Galen. Dazu notiert B. beispielsweise:
"Den Brief Galens verwendete Rosenberg in seiner Rede am 7. Juli 1935 in Münster und charakterisierte ihn als 'Herausforderung an die gesamte Partei und den heutigen Staat'. Unter Religionsfreiheit verstehe Galen 'die Unterdrückung aller Anschauungen, die nicht mit einem bestimmten Dogma zusammenfallen'. Rosenberg betonte: 'Der Nationalsozialismus, der den Bolschewismus in Deutschland niederschlug in einer Zeit, da die Kirche ihn nicht überwinden konnte, hat mehr für das Christentum getan als alle anderen Parteien in Deutschland zusammen!' Galens Brief grenze an den Aufruf zu politischen Unruhen. Daß der Bischof daraufhin nicht verhaftet wurde, sei ein Beleg für die Toleranz des NS-Staates" (S. 154). Hierzu noch die Anmerkung. Andere Bücher dieses Bereiches thematisieren, die kirchenkritischen Kräfte im NS-Regime weitaus deutlicher. B. beschränkt sich wirklich nur auf seine Hauptklientel, der er ja soziologisch auch angehört, den Theologen.

Der Erwähnung wert, erscheint mir auch der von B. mitbehandelte Aspekt, dass seitens der Nazis eine gezielte Propagandakampagne gegen die Kirchen in Szene gesetzt wurde, unter dem Stichwort "Devisen- und Sittlichkeitsprozesse". Da wurden bewusst Mücken zu Elefanten hochstilisiert und so mancher der sich da besonders hervortat, konnte sich ohne besondere Schwierigkeiten (so er denn "wollte") den Mantel eines Pharisäers umhängen. Vielleicht sollte mancher mal über diese historischen Vorgänge tiefer nachdenken. Vor allem sie erst einmal zur Kenntnis nehmen!
Am Rande notiert. Der Bibelforscher-Häuptling Rutherford, polemisierte in einigen seiner Schriften gegen den amerikanischen Präsidenten Roosevelt und gegen den katholischen Kardinal Mundelein in den USA. In der Bildbeilage findet man auch ein Foto der beiden, wie sie sich da gegenseitig so anlächeln.
Mit seiner antikatholischen Aversion indes, muss man rückfragen, ob Rutherford den Mundelin wirklich "sachgerecht" beurteilte. Da ergeben sich in der Tat einige Zweifel, etwa wenn man bei B. (S. 799) liest:
"Mehr als alle anderen Proteste, die infolge der Enzyklika (Mit brennender Sorge) aus dem Ausland gegen die Unterdrückung der Kirchen erhoben wurden, erregte eine nichtöffentliche Rede des Chicagoer Kardinals George William Mundelein vom 18. Mai 1937 die NS-Gesellschaft. Der leitende Geistliche hatte nämlich nicht nur Kritik an den unredlichen Sittlichkeitsprozessen in Deutschland geübt, die ein Werk des 'unehrlichen' Propagandaministers seien, sondern er hatte den Hitler Mythos selbst angegriffen. 'Ihr werdet vielleicht fragen', sprach er seine Zuhörer an, 'wie eine Nation von 60 Millionen Menschen, intelligenten Menschen, sich in Furcht und Knechtschaft einem Ausländer unterwerfen kann, einem österreichischen Tapezierer und - wie mir gesagt wird - einem schlechten dazu."
Rutherford kritisiert nun besagtem Mundelein dahingehend, dass er zu denen gehöre, die die Bibelforscher-Religion am liebsten auch in den USA verboten wissen wollten, diese ihre Zielstellung "aber nicht hinbekommen" haben. Da mag man nur sagen, angesichts der Einschätzung Hitlers durch diesen Kardinal. Er hatte offenbar einen scharfen Blick! Und er wusste wohl auch Rutherford sachgerecht zu bewerten!

Kommentar zu einer Tagung
Die Spiessburger-Webseite hat (ironisch gemeint) auch einige beim Server der WTG gehostete eMail-Adressen publiziert. Die haben inzwischen auch schon die Internetsuchmaschinen (zum Beispiel Google) erreicht. Einer der so genannten ist Dr. Detlef G., eine andere Gabriele Y.. Die werden also dort mit offiziellen WTG-Adressen genannt. Auch wenn man die Betreffenden unter diesen Anschriften nicht erreichen kann, so hat sich Spiessburger doch damit ein Verdienst erworben! Wie sagt man so schön: Kindermund tut Wahrheit kund. Dies im obigen Kontext übertragen.
Da hat sich also das Dresdner Institut für Totalitarismusforschung und der Verteidiger der theokratischen Kriegslist der Zeugen Jehovas, Gerhard B., zu einer Liaison zusammengefunden. Und Präsident Willi P. spricht das Grußwort dazu, womit offenkundig wird, in wessen Dienste diese Herrschaften stehen.Man vergleiche das entsprechende Tagungsprogramm
Programm vom 3.-5.11.2000 in Heidelberg
für die Kooperationstagung des Hannah-Arendt-Institus für Totalitarismusforschung an der
TU Dresde und der Arbeitsstelle Kirchhliche Zeitgeschichte der Theologischen Fakultät der
Universität Heidelberg "Repression und Selbstbehauptung: Die Zeugen Jehovas unter der NS- und der SED-Diktatur"
Grußwort durch Präsident P. Begrüßung der Veranstalter und Einführung
Dr. Clemens Vollnhals (Dresden) Einführung ins Thema
Prof. Dr. Dr. G. B. (Heidelberg)
Vorurteile, Verfolgungen und Verbote. Zur Geschichte der Zeugen Jehovas. Die Verfolgung der Zeugen Jehovas unter der NS-Diktatur
Dr. Detlef Garbe (Hamburg)
Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus -
zum aktuellen Forschungsstand ...
Max Wörnhard (Thun/CH)
Jehovas Zeugen in der Schweiz von 1933-1945: beschimpft, bedroht, behindert, aber nicht ganz verboten
Dr. Manfred Zeidler (Dresden)
Juristische Verfolgung der Zeugen Jehovas während der NS-Zeit am Beispiel des Sondergerichts Freiberg
Dr. Bernd Schäfer (Dresden)
Die Kirchenpolitik von SED und Staatssicherheit in der DDR
Dr. Hans-Hermann Dirksen (Greifswald)
Die strafrechtliche Verfolgung der Zeugen Jehovas in der DDR
Waldemar H. (Stuttgart)
Die Politik des MfS gegenüber den Zeugen Jehovas
Robert Reichel (Freiburg)
Junge Christen im Alltag von Schule und Staat am Beispiel der in der DDR verbotenen und verfolgten Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovs. Sozialisation, Repression, Anders-Sein unter den Bedingungen des Bildungs- und Erziehungswesens in der DDR
Gerald Hacke (Dresden)
Die Zeugen Jehovas in Sachsen 1945-1989
Göran Westphal (Jena)
Die Zeugen Jehovas in Weimar 1945-1989
Robert Schmidt (Frankfurt/Main)
Religiöse Selbstbehauptung und alltägliches Verhalten. Anmerkungen über
den Umgang der Zeugen Jehovas mit staatlicher Repression - Fallbeispiele
aus Leipzig und der Oberlausitz
Fritz Poppenberg (Berlin) - Filmvorführung (ca. 60 Min.): "Folget mir nach" (Nach der Vorführung steht der Regisseur für eine Diskussion über den Film zur Verfügung)
Dr. Hans-Hermann Dirksen (Greifswald)
Opfer zweier Diktaturen (Doppelverfolgte)
Hans Hesse (Göttingen)
Die Zeuginnen Jehovas in der DDR
Wolfram Slupina (Selters)
Als NS-Verfolgte ein Fall für die Stasi: Die Doppelverfolgung der Zeugen Jehovas unter dem NS- und dem DDR-Regime
Johannes Wrobel (Selters)
Jehovas Zeugen im Strafvollzug der DDR. Eine Auswertung der Quellen im Geschichtsarchiv der Zeugen Jehovas
Dr. Clemens Vollnhals (Dresden)
Repression und Selbstbehauptung in totalitären Diktaturen - ein bilanzierender Kommentar
Loretta Walz (Berlin) - Filmvorführung (ca. 35 Min.):
"Bei uns werdet ihr nichts zu lachen haben..." - Die Verfolgung der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus und in der DDR (Nach der Vorführung steht die Regisseurin für eine Diskussion über den Film zur Verfügung)

Nun ist es durchaus legitim, dass die Geschichte der Zeugen Jehovas auch zu einem Thema wissenschaftlicher Tagungen wird. Wenn allerdings ein großer Teil seiner Referenten schon vorher seine Unabhängigkeit an der Garderobe der WTG abgegeben hat, dann weiß man was man von diesen Apologeten zu erwarten hat.
Das Dresdner Totalitarismusinstitut befindet sich schon seit geraumer Zeit in den Schlagzeilen. Ein Kommentar will sogar wissen (nicht ernst gemeint), dass es demnächst aufgelöst und in das Bundesamt für Verfassungsschutz eingegliedert wird. Auch dazu mein Kommentar: Kindermund tut Wahrheit kund!

spiegel.de/druckversion/0,1588,581149,00

www.infolinks.de/an/2000/01/027.htm

Als Antwort auf: Re: Detlef G. geschrieben von D. am 19. April 2003 09:56:37:
Neues von B. und Co.
Im November 2000 gab es unter den Auspizien des damaligen Theologieprofessors B. in Heidelberg (jetzt "Totalitarismusforscher" in Dresden) eine Tagung zum Thema Zeugen Jehovas. Unter den dort versammelten Referenten fand sich die überwiegende Mehrheit jener ein, die für die WTG "Rang und Namen" haben. Lediglich Frau Y. gehörte wohl nicht zu den Mit-Eingeladenen. Vielleicht wollte man sich dort wohl nicht wegen ihrer Scientology und Moonkontakte mit ihr in einem Namenszug genannt wissen. Das könnte wohl auch für Herrn B. nicht sonderlich "reputationsfördernd" sein. Denn seriös wollte man schon sein, bei dieser Tagung.
Ein weiterer dort nicht vertretener Name der des Hubert Roser. Aber der liegt in der Tat etwas anders als der von Frau Y.. Hatte doch Roser gar auf einer Zeugen Jehovas-"Standhaft"-Veranstaltung aus den Gestapo-Akten des Konrad Franke zitiert. Und seine Zitate machten deutlich. Auch Roser lässt Franke nicht im "Heldenlicht" erscheinen. Die einzige Verbeugung, die er seinen Gastgebern gegenüber machte war die, eine Pseudonym für den Klarnamen Franke zu verwenden. Das war aber so durchsichtig, dass jeder halbwegs mit der Materie vertraute, sehr wohl erkannte. Er meint Franke!
Vielleicht passte daher auch Roser nicht so recht in den "erlauchten" Kreis, den Gastgeber B. da um sich zu versammeln beliebte.
Es wurde schon damals vorangekündigt, dass die dort gehaltenen Referate auch später noch in der Form eines über den Buchhandel erhältlichen Tagungsbandes veröffentlicht werden sollten. Es hat bis zum Jahre 2003 gedauert. Jetzt liegt dieser Band vor, herausgegeben von den Herren Gerhard B. und Clemens Vollnhals unter dem Titel:
"Repression und Selbstbehauptung. Die Zeugen Jehovas unter der NS- und der SED-Diktatur".
Beginnen möchte ich da gleich als erstes mit dem dort abgedruckten Beitrag von Detlef G., der mir von allen, die sich dort artikulierten, wie mir scheint, noch die gehaltvollsten Ausführungen machte. ...
Bei einem in diesem Band mit enthaltenen Beitrag des Schweizer WTG-Mitarbeiters Max W., fallen besonders zwei Aspekte ins Auge.
So vermerkt er in seiner ersten Fußnote schon:

"Zum ersten Mal sollen spezifisch schweizerische Forschungsergebnisse in ansehnlicher Breite vorgelegt werden in: Hubert Roser (Hg.), "Vergessene Opfer" - Jehovas Zeugen, der Nationalsozialismus und die Schweiz (in Vorbereitung für 2002)."
Dazu ist festzustellen. Genanntes wurde in der Tat schon einmal im Verzeichnis "lieferbarer" Bücher vorangekündigt. Eine ISBN dafür existierte auch schon. Ebenfalls das Titelbild-Cover und die Verlagsangabe. Dann wurde es "still" um dieses Buch. Aus dem "Verzeichnis lieferbarer Bücher" verschwand es wieder und auch keine wissenschaftliche Bibliothek die Pflichtexemplarberechtigt ist, weist es nach.
Eine gezielte Nachfrage bei dem mal vorgesehenen Verlag ergab. Das Projekt ist dort "gestorben". Mit Sicherheit ist es jedenfalls nicht im Jahre 2002 erschienen. Ob es denn überhaupt noch mal erscheinen wird, steht (ausgehend vom gegenwärtigen Stand) "in den Sternen".
Der Verweis auf ein nie erschienenes Buch noch im Jahre 2003, erweist sich somit als unseriös.
Zweite Anmerkung zu W..
"Gekonnt" umschifft er eine Klippe durch Nichterwähnen. Und zwar die Schweizer Wehrdiensterklärung von 1943. Da liegt einiger "Zündstoff" drin. Das ist wohl auch W. klar. Jedoch muss man ihm das als nicht "verzeihlich" ankreiden. Das von B./Vollnhals herausgegebene Buch tritt ja gerade mit dem Anspruch auf, beide deutsche Totalitarismen im Blickfeld zu haben. Man weiss, dass Thema Wehrdienst ist eines, was darin, keinesfalls an "letzter" Stelle mit hineinspielt. Umso mehr ist das W.'sche Schweigen dazu (da er ja von der Sache berufen wäre, sich dazu zu äußern), zu verurteilen.

Zu den mit in diesem Sammelband vertretenen Autoren gehört auch der Waldemar H.. H. offeriert nur das, was er an anderer Stelle bereits früher ausgeführt hatte; und nach wie vor ist festzustellen. Nicht immer ist seine Argumentation besonders "schlüssig".
Das soll an einem Einzelbeispiel einmal verdeutlicht werden.
H. entrüstet sich in seinen Ausführungen auch über die "Sektenkundlichen Mitteilungen". Dabei handelte es sich um eine Publikation der Evangelischen Kirche in der DDR, die im Verfielfältigungsverfahren hergestellt wurde. Also "Marke Caro Billig". Das soll jetzt nicht abwertend verstanden werden, sondern lediglich zur Veranschaulichung dienen.
Heutige Kopiertechnik stand der Kirche damals offenbar noch nicht zur Verfügung. Und so sind denn die einzelnen Blätter im Schreibmaschinenpapierformat auch lediglich durch eine simple Heftklammer zusammengehalten gewesen pro Ausgabe.
Auch fand sich in jedem Impressumsvermerk noch die Angabe "Nur zum kirchlichen Dienstgebrauch".
Über diese seit 1968 etwa alle 4 Monate erscheinende Publikation (drei Ausgaben pro Jahr) entrüstet sich nun H. mit den Worten:
"Zu dieser kirchlichen Stelle nahm Willy Müller als Herausgeber der CV Kontakt auf.
Bereits in der zweiten Ausgabe der Sektenkundlichen Mitteilungen wurde die Zeitschrift CV als aufklärendes Informationsblatt über Jehovas Zeugen vorgestellt. In annähernd jeder weiteren Ausgabe wurden die über Jehovas Zeugen enthaltenen Berichte einfach aus der CV entnommen. Ohne Überprüfung des Wahrheitsgehaltes, lediglich mit Nennung von CV als Quelle
In den Sektenkundlichen Mitteilungen waren etwa 85 bis 90 Prozent der enthaltenen Aussagen über Jehovas Zeugen der Zeitschrift CV entnommen. Ein tatsächlicher Skandal, denn es ist nur zu offensichtlich, daß Dr. Pietz … zumindest ahnen mußte, wer hinter CV stand."

Was ist dazu zu sagen? Zum einen. Wer kann es dem CV-Herausgeber Müller verargen, dass es Kontakte aufnahm? Was machten denn die Zeugen Jehovas mit ihren "Standhaft"-Veranstaltungen? Da wurden doch auch Kontakte zu Außenstehenden gepflegt. Nicht mehr und nicht weniger tat auch Müller. Und wer das als "Straftatbestand" werten will, dem muss man schon mal auf den Kopf zu die Frage stellen; ob er sich sicher ist, wirklich noch "richtig zu ticken?"
Weiter. Pietz zitierte via Sektenkundliche Miteilungen in der Regel kommentarlos. Ist das ein Verbrechen? Oder noch anders gesagt. Er tat gleiches auch bezüglich der Siebenten-Tags-Adventisten, der Neuapostolischen Kirche, der Evangelisch-Johannischen Kirche und noch einiger anderer; sofern ihm diesbezüglich zitierenswertes vorlag. Die Zeugen Jehovas-Thematik war dabei den gleichen Kriterien ausgeliefert. Über keine Gruppe finden sich irgendwelche echte "Kommentierungen". Über alle nur "Zitierungen".
Natürlich nahm Dr. Pietz dergestalt Einfluss, dass er auswählte. Er allein entschied; was er als zitierenswert ansah und was er "unter den Tisch fallen ließ".
Wenn H. Dr. Pietz einen echten Vorwurf machen wollte, dann hätte er ausführen müssen. "Diesen Text hat Pietz zitiert". Dann müsste er den inkriminierten Text näher vorstellen und hinzufügen was er an ihm zu beanstanden habe und aus welchen Gründen. Genau diesen Weg hat aber H. nicht beschritten. Er bietet nur eine billige Stimmungsmache.

"Würdig" dem Herrn H. zur Seite steht in diesem Band auch der "kalte Krieger" G. B.. Er abhandelt insbesondere das Thema "Christliche Verantwortung". Das der zu acht Jahren Zuchthaus vom DDR-Staat verurteilte Dieter Pape, davon "nur" vier Jahre absitzen musste und eine DDR-konforme Entwicklung einschlug, ist für die kalten Krieger Made Be., die es immer noch nicht verkraften können, dass sie es nicht schon zu Adenauers Zeiten geschafft haben, dass die DDR aufhörte zu bestehen, ein "Sakrileg", für das sie aus ihrer Interessenlage keine "Verständnis" haben.
Seine Antipathien bringt er denn mehr als reichlich auch in seinen Ausführungen immer wieder mit ein.
Wie sehr B. parteiisch ist, macht er meines Erachtens auch deutlich, wenn er der Meinung ist bezüglich des Uraniabuches, es sei von dem Dr. Pietz in den Sektenkundlichen Mitteilungen "sehr günstig besprochen" worden.
Dieser Auffassung vermag ich nicht zu folgen. Daher mal ein paar Sätze aus dieser "günstigen" Besprechung via meiner Ausführungen dazu aus der "Geschichte der Zeugen Jehovas" S. 499f.

"1970 erschien dann in der DDR im Uraniaverlag Leipzig [71] ein Buch über die Zeugen Jehovas. Als Herausgeber wurde darin genannt Manfred Gebhard. [72] Im „Materialdienst der evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen" kennzeichnete Reimer dieses Buch 1972 als eine Propagandaschrift. Als die Antwort der DDR auf die „Wühlarbeit" der Zeugen Jehovas. [73]
Der seinerzeitige Präsident der EKU-Kirchenkanzlei in der DDR wählte dazu die Vokabel vom „Steckbrief einer Religionsgemeinschaft" und das diese „Dokumentation", sofern sie denn eine solche sei, wachsam zu benutzen sei. [74]
Demgegenüber wirkt es doch etwas merkwürdig, wenn die in Freiburg/Br. erscheinende katholische Zeitschrift „Lebendige Seelsorge" im Jahre 1971 nur relativ moderate Vokabeln über diese Buch verwandte. Pietz lebte in der DDR und musste darauf achten, dass bei dem was er sagte, ihm das DDR-Regime nicht daraus einen Strick drehte. [75] Die „Lebendige Seelsorge" hingegen erschien in der freiheitlichen Bundesrepublik Deutschland. Es hätte durchaus in ihrer redaktionellen Freiheit gelegen, einen totalen Zerriss dazu zu publizieren. Statt dessen schrieb man nur:
„Die 'Zeugen Jehovas' wecken immer wieder durch die Kompromisslosigkeit, mit der sie diktatorischen Regimen gegenübertreten, Bewunderung; dennoch fällt es schwer, an dieser Sekte sympathische Züge zu entdecken."
Das Uraniabuch enthält dann für die „Lebendige Seelsorge" „unvergleichlich mehr Material als bisher irgendwo über diese Sekte zu finden war." Die Kritik an der Gesamtkonzeption erschöpft sich in der Feststellung: „Man muss den Leser aber darauf aufmerksam machen, dass es sich nicht um eine tendenzfreie Darstellung handelt. Auch steht nicht so sehr die religiöse Seite im Blickpunkt. … Nicht gerecht wird vermutlich der Herausgeber den Zeugen Jehovas bei der Darstellung ihres Verhältnisses zum Hitlerfaschismus." [76] " ...

Aus dem in diesem Band noch mit enthaltenen Beitrag von Bernd Schäfer sei noch zitiert; und damit soll die Betrachtung ihr Ende finden:
Schäfer kommt auf Polen zu sprechen. Jenes Land aus dem Ostblock, wo die Zeugen Jehovas schon ab den 1980er Jahren eigene Kongresse öffentlich abhalten durften; bzw. In westliche Länder zu deren Besuch ausreisen durften. Dazu Schäfer:
"Bemerkenswert ist auch die Rolle der Zeugen Jehovas in Polen in den achtziger Jahren, als die regierende Polnische Vereinigte Arbeiterpartei auf der Suche nach kirchlichen Gegengewichten zur übermächtigen katholischen Kirche nicht nur bei den staatsloyalen Protestanten fündig wurde, sondern bei den teillegalisierten ZJ, die als anti-katholische (und damit als gegen die Massenbewegung "Solidarnosc" und Streiks) eingestellt wahrgenommen wurden. Das MfS der DDR war über solche Politik gegenüber den ZJ wenig erbaut und warnte entsprechend die polnischen Kollegen von der aus Brooklyn und Selters gesteuerten "Infiltration", konnte sie allerdings nicht von ihrer Strategie abbringen."
Und seine Ausführungen kommentiert er dann noch mit dem Satz:
"So haben sich letztere (die Zeugen Jehovas) beispielsweise durch offenkundig falsifizierte Weltuntergangsprognosen für das Jahr 1975 vorübergehend mehr geschadet als es die Zersetzungsarbeit der Staatssicherheit vermochte."

Geschrieben von D. am 04. August 2003 10:22:15:
Als Antwort auf: Re: Neues von B. und Co geschrieben von Drahbeck am 29. Juli 2003 20:27:11:
In dem neuen von B./Vollnhals herausgegebenen Buch mit den Referaten der Heidelberger Tagung vom November 2000, reizt insbesondere auch der dort abgedruckte Beitrag des Herrn H´. zum Widerspruch. Dies ist ja im Falle H. wahrhaftig nichts „neues". Spätestens seit seiner Erich Frost-Apologie weiß man was man von ihm zu halten, oder besser nicht zu halten hat. H. hatte schon in einem Beitrag des Y...'schen „Visier" Buches, auch den Herausgeber der seinerzeitigen Publikation „Sektenkundliche Mitteilungen" mit unqualifizierten Vorwürfen bedacht, die er in der Sache auch bei B./Vollnhals wiederholt, wodurch sie allerdings auch nicht mehr an „Wahrheitsgehalt" gewinnen. Gerade diesem Aspekt geht eine diesbezügliche jetzt erstellte Zusammenfassung einmal im Detail nach.
Mitteilungen
 

Nichtssagendes Talkgeplätscher
Da veranstaltete der in Baden-Württemberg ansässige regionale Fernsehsender B.TV-talk
Anfang Mai 2001 eine Sendung zum Thema Zeugen Jehovas. Eingeladen als Vertreter der Zeugen Jehovas, deren Pressesprecher Bernd Klar. Als "Opponent" der Evangelischen Kirche (in diesem Fall auf Baden-Württemberg beschränkt), deren Weltanschauungsbeauftragter Dr. Jan Badewien. Dann gab es noch einen dritten Gast. Wie soll man ihn charakterisieren? Seine Brötchen verdient er als Professor der Theologie an der Universität Heidelberg. Formal gehört er auch der Evangelischen Kirche an. Indes auf diversen von den Zeugen Jehovas maßgeblich bestimmten Veranstaltungen trat und tritt er auch auf. Ich ziehe es vor, besagten Prof. Dr. G. B. in diesem Kontext als "Zwitter" zu bezeichnen. Die akademischen Titel, so vorhanden, laße ich mal im nachfolgenden prinzipiell weg.
Ein vierter Gast sollte, so die Planung des Fernsehsenders, noch mit an jener Gesprächsrunde teilnehmen.
Erwies er sich als sachlich nicht kompetent? Dies wird man mit Sicherheit nicht sagen können. Er selbst hatte einige Jahre als Zeuge Jehovas verbracht; und dieses Thema beschäftigt ihn nach wie vor. Dokumentiert wird dies unter anderem dadurch, dass er eine Webseite zum Thema Zeugen Jehovas betreibt. Und zwar schon seit einem relativ frühen Zeitpunkt. Sachliche Kompetenz kann man ihm mit Sicherheit nicht absprechen. Dennoch durfte er nicht wie geplant, an dieser Sendung mit teilnehmen.
Warum nicht? Nun weil die Zeugen Jehovas glasklar das Ultimatum gestellt hatten: Wenn der mit teilnehmen darf, dann erscheinen wir nicht.
So ist die Situation. Und "Zwitter" B., durchaus geübt in der Wahl salbungsvoller Worte, fand zu diesem Sachverhalt kein Wort des Bedauerns. Das durfte lediglich versteckt am Ende der Sendung der Moderator dieses Fernsehsenders "dezent" andeuten.

Einleitend entzündete sich schon mal der Streit an der Frage, wie man zu dem Sektenbegriff stehe und ob er auf Jehovas Zeugen anwendbar sei.
Weiterer Diskussionspunkt, dass potentielle Verlassen dieser Religionsgemeinschaft. Hier versuchte nun Herr Klar den "Liberalen" zu spielen. "Alles halb so schlimm". "Zwitter" B. gab ihm Schützenhilfe dergestalt indem er darauf verwies, dass in der Evangelischen Kirche nur 5 % aktiv am Gottesdienstgeschehen teilnähmen. In seiner Darstellung, und da mag er in diesem Punkt recht haben, sei für diejenigen, die aus der Evangelischen Kirche austreten, es in der Regel mit keinen nachhaltigen Komplikationen verbunden, da ihre religiöse Bindung davor, ohnehin von geringerer Qualität war.
Dennoch ist das Herunterspielen diesbezüglicher Problemaspekte durch den Herrn Klar, durchaus unangemessen. Glaubhaft hätte er allenfalls dann sein können, wenn er nicht im Vorfeld dafür gesorgt hätte, dass der Zeugen Jehovas-Kritiker Stefan E. Wolf, nicht an dieser Veranstaltung teilnehmen durfte.
Zur Rolle von Badewien würde ich noch anmerken, dass er durchaus einige kritische Aspekte einbrachte, sich zugleich aber der konzertierten Gegenaktion von "Zwitter" B. und Herrn Klar ausgesetzt sah, die sich in nicht wenigen Fällen gegenseitig die "Bälle zuspielten."
Insgesamt eine Sendung zu der man sagen kann: Wer sie nicht gesehen hat, der hat in der Sache auch nicht viel versäumt!

Im InfoLink-Diskussionsforum kommentierte im Anschluß daran, "Black Sheep" diese Sendung. Und mit einigen Sätzen aus seinem Kommentar dazu soll zugleich diese Replik ausklingen:
" Wird mit Herrn B. eigentlich ein HB (Heimbibelstudium) durchgeführt, oder werden seine Anstrengungen nur sehr gut dotiert? Mich wundert es, wie sehr er sich für die WTG einsetzt. Ohne zu bemerken, daß er für die selben freimütigen und kritischen Äußerungen, die er über seine evangelische Kirche machte (schwache Kirche . . .), würde er sie bei JZ in der Öffentlichkeit aussprechen, schon längst hinausgeflogen wäre.
Herr B... wünscht sich auch, natürlich nur von den Anderen, die Toleranz, die ZJ selbst in ihren eigenen Reihen nicht bereit sind zu gewähren. Man gehe nur einmal als Bruder mit einem Vollbart, oder Ohrring in die Versammlung. Da hört ganz schnell die Toleranz auf und die internen Sanktionen beginnen zu greifen (kein Mikrofondienst usw.)
...
Apropos Ausschluß:
Es ist ja wirklich wunderbar und fast zu schön um wahr zu sein, daß man jetzt die Versammlung ganz ohne Sanktionen verlassen kann....
Was Bernd Klar in diesem Zusammenhang von sich gab, ohne rot zu werden, ist schon fast eine Frechheit. ...
Wenn nämlich, wie behauptet, die "Glaubensbrüder" kommen, um sich nach den Gründen zu erkundigen, sind damit wohl eher die beiden Ältesten gemeint, welche ihre berühmte inquisitatorische Frage stellen: "Glaubst du an den treuen und verständigen Sklaven?" Je nach Antwort, wird es bald darauf zu einer Vorladung für eine Komiteesitzung kommen. Nach 14 Tagen werden dann die denkwürdigen Worte bekanntgegeben: " . . . möchte nicht mehr als ZJ betrachtet werden. Ihr wißt, wie ihr euch zu verhalten habt."
Es ist wirklich herzerweichend, wie lange diese Brüder um einen Glaubensschwachen kämpfen. Dreieinhalb Jahre Einstiegszeit, mehrere Jahrzehnte Einsatz für die Versammlung können in der kurzen Zeit von 2 Std. (1 Std. Besuch der Ältesten; 1 Std. Komitee) ganz schnell zu Ende sein. Dabei führen diese oftmals überlasteten und überforderten "Hobbyältesten" nur den Willen der Organisation aus.
Man könnte noch viele weiter Punkte ansprechen, die in der Sendung nur kurz gestreift wurden: ...
Besonders bemerkenswert sind die vielen Kinderfeste bei JZ, über die sogar extra eine Umfrage gemacht wurde (Wohl um sie in Berlin zu präsentieren).
Und wie ist die Behauptung zu verstehen, andere Religionen nicht lächerlich zu machen, wenn man sie als "Hure Babylon" bezeichnet? Zeugt dies von Respekt und Toleranz gegenüber anderen Religionen?
Wie steht es um die Aussage, JZ hätten nie behauptet nur sie alleine würden gerettet?
. . . wie war das noch, das weltweite Trennungswerk in Schafe und Böcke?
. . . die Versammlung als Arche?
. . . jeder der den Namen Jehovas anruft (den Namen Gottes verwendet)?
Zeigen diese Fakten nicht deutlich, wen JZ meinen?
Herr B. meinte mehrmals, sich hinter nicht vorhandenen empirischen Studien verstecken zu müssen. Warum gibt es wohl keine Studien? Es gibt nur einen Grund. JZ haben keinerlei Interesse an einer objektiven, unabhängigen Wahrheitsfindung über sich selbst!

Anfang der 90-er Jahre, waren die Geschäftsbeziehungen des Theologieprofessors B. zur WTG, noch nicht so ausgebaut. G.'s Buch war auch noch nicht im Angebot; und folglich gehörten - damals - sowohl G., wie auch B., für die WTG noch zu "Babylon der Großen". Wie man weiß, hat sich die Einschätzung der beiden Genannten seitens der WTG, in den nachfolgenden Jahren noch dramatisch verändert.
B. seinerseits hatte zu diesem frühen Zeitpunkt auch keine Skrupel, selbst (indirekt) die Dienste der DDR-Stasi in Anspruch zu nehmen. Sein Interesse bestand darin, den Aktenbestand des faschistischen Reichskirchenministeriums zu Forschungszwecken einsehen zu können. Der Haken an der ganzen Sache war dabei nur, dass diese Akten, von der Sowjetunion an die DDR zurückgegeben, nicht in regulären Archiven landeten; sondern dass die Stasi sie an sich zog und der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorenthielt. Nur einige wenige, handverlesene (außer den eigentlichen Stasibedientesten) erhielten zu DDR-Zeiten Zugang dazu. In zwei externen Objekten (Berlin-Karlshorst, Stühlingstr. 3 und Berlin-Pankow, Majakowskiweg 4) waren sie zu DDR-Zeiten stationiert. Einer der wenigen der sie auch einsehen durfte, war B.. Sicherlich waren diese genannten Objekte nicht mit dem Firmenschild "Stasi" versehen. Andererseits waren sie jedoch auch keine regulären Archivräumlichkeiten. (Man vergleiche: „Pfarrer, Christen, Katholiken", S. 653, 654).
Auch so ein bezeichnender Satz in der diesbezüglichen Expertise:

"Eine Reihe von Benutzeranträgen wurde abgelehnt wegen Verdacht des Mißbrauchs dieser Archivalien". Auch daraus ergibt sich, dass schon damals Herr B. eine herausgehobene Stellung innehatte.
Der DDR-Staat löste sich auf. Jetzt schlug erneut die Stunde für Herrn B.. Ihm war es vergönnt, mit als einer der ersten, als "Koautor" einer umfänglichen Dokumentensammlung zum Thema Stasi und DDR-Kirchen in Erscheinung treten zu können . Zweimal aufgelegt. 1991 und 1992.
In ihr finden sich auch einige Angaben zu den Zeugen Jehovas. Unter anderem wird darin auch der "Hans Voss" alias Hermann Laube erwähnt, der bekanntermaßen, schon seit einiger Zeit enttarnt ist.
Zieht man indes die neuere Literatur von Y., H. und D. mit heran, so muss man registrieren, dass einige "Stasi-U-Boote" bei den Zeugen Jehovas, nach wie vor nicht in der Öffentlichkeit enttarnt sind. Respektive, soweit es sich nur um Anwerbungsversuche ohne greifbares Ergebnis handelte, die Hintergründe und Details seitens der WTG-Apologeten, keineswegs offengelegt wurden. Bei einigen von ihnen hat man den Verdacht, als handele es sich um analoge Fälle, wie bei den sattsam bekannten "Kirchenjuristen" der Großkirchen, von denen es einer gar zum Ministerpräsidenten brachte. Ihre Stasi-Gesprächskontakte verklären sie allesamt damit, "im Dienst der Kirche" gewesen zu sein.
Sie alle wurden schon bei B.r genannt. Die diesbezüglichen seinerzeitigen Ausführungen ("Pfarrer, Christen und Katholiken" S. 281) seinen nachstehend noch einmal (auszugsweise) zitiert:
"Konrad". Der Kandidat ist Leiter der Sekte "Zeugen Jehovas" in der DDR. Er steht in ständiger Verbindung mit der Zentrale Wiesbaden und ist verantwortlich für die Anleitung und Kontrolle der sogenannten "Bezirksdiener". Die Werbung wird im Zusammenhang mit der Liquidierung der Materialschleuse durchgeführt. …
"Reinhardt". Der Kandidat ist "Bezirksdiener". Sein Anleitungs- und Kontrollbereich umfaßt den gesamten Berliner Raum sowie die Bezirke Neubrandenburg, Schwerin und Rostock. Mit R. wurden schon Kontaktgespräche geführt, als er noch nicht die Funktion des "Bezirksdieners" hatte. …
"Otto". Der Kandidat ist "Kreisdiener" und Stellvertreter des "Bezirksdieners". Er wurde von der Zentrale für die Verteilung der eingeschleusten Originalliteratur für die gesamte DDR eingesetzt. Die Werbung erfolgt mit der Liquidierung der Materialschleuse. …
"Fritz". Der Kandidat ist der Stellvertreter des "Bezirkksdieners" für die Bezirke Leipzig, Halle, Erfurt, Gera und Suhl. Durch operative Maßnahmen wurde der "Bezirksdiener" weitgehend ausgeschaltet, so das F. die gesamte Tätigkeit durchführt. F. ist in systematischer Überzeugungsarbeit für die Zusammenarbeit zu gewinnen. …
"Jan" IMF "Jan" war Kurier der Zentrale und stand mit dem verantwortlichen Mitarbeiter der Zentrale für die Organisierung der "ZJ"-Tätigkeit in der DDR, P., in persönlicher Verbindung. Das Ziel ist, "Jan" arbeitsmäßig in die Zentrale einzuschleusen. …
"Christia" IMV. Von "Christa" wohnt eine Schwester direkt neben der Zentrale in Wiesbaden. Die Qualifizierung von "Christa" besteht darin, ihre Schwester für die ständige Außenaufklärung der Zentrale zu gewinnen. …
IMF "Karper". Die Qualifizierung von "Karper" besteht in der Vermittlung von Grundkenntnisse über die Sekte "ZJ", damit er zeitweilig für die Aufklärung der Zentrale und für Kontaktaufnahmen zu Personen der Zentrale eingesetzt werden kann.
IMV "Bernd Koch". K. ist "Bezirksdiener" der Sekte "ZJ". In systematischer Erziehungsarbeit ist zu erreichen, daß er offen und ehrlich über alle internen Probleme berichtet. Dabei ist das vorliegende operative Material stärker auf seine Person auszuwerten und zu nutzen. …
IMV "Karl". K. ist "Kreisdiener" der Sekte "ZJ". In einer regelmäßigen und kurzfristigen Trefftätigkeit ist zu erreichen, daß er seine noch vorhandene Zurückhaltung überwindet und offen über interne "ZJ"-Probleme berichet.

Soweit in dieser Auflistung der Stasi-Deckname "Otto" mit auftaucht, ist der inzwischen aufgeklärt. Es handelt sich dabei um das Mitglied im Präsidium der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland, Egon R.. Letzterer wurde auch, wie fast alle höheren Funktionsträger der DDR Zeugen Jehovas, von der Stasi kontaktiert, mit der Zielstellung, ihn zum "U-Boot" zu formieren. R. gab der Stasi, letztlich einen Korb, wie dies aus den entsprechenden Akten ersichtlich ist.
Nicht nur Bezirks- und Kreisdiener, auch die unter ihnen stehenden örtlichen Versammlungsdiener respektive Aufseher (vor der Wiedereinführung des "Ältestenamtes" so genannt), standen auf der Gesprächsliste der Stasi. Einer von ihnen berichtete, dass man ihm seitens der Stasi gar angeboten habe, westliche Zeugen Jehovas-Kongresse besuchen zu können. Gegen eine "kleine Gegenleistung" versteht sich.
Dies alles nährt den Verdacht, dass das Thema Zeugen Jehovas und DDR-Stasi, keineswegs als abschließend "aufgeklärt" betrachtet werden kann. Anläßlich ihrer 1965er Verhaftungsaktion führender DDR Zeugen Jehovas (Liebig und andere), hatte die Stasi schon im Vorfeld minutiös aufgelistet, dass sie damit rechne, dass im Anschluss daran 11 Kreisdiener als "erste Garnitur" übrig bleiben würden, die seitens der Stasi bewusst nicht mit verhaftet würden. Dies keineswegs aus "Mitleid" oder "Sympathie" gegenüber den Zeugen Jehovas. Solche Eigenschaften sind der Stasi von jeher fremd, sondern aus nüchternem Kalkül. Die Stasi schätze sicherlich nicht unbegründet ein, dass seitens der WTG eine neue DDR-Leitung besonders aus dem Kreis jener 11 heraus gebildet würde. In ihrer "Aufklärung" kam die Stasi zu der Einschätzung, dass sie besonders fanatische unter diesen 11 ihrerseits gerüchtemäßig damit belasten wollte, sie hätten mit der Stasi zusammengearbeitet und somit auch die Verhaftungswelle ermöglicht. Bei fünf von den elf indes rechnete sich die Stasi aus, sie gar als IM herausbrechen zu können. Und gerade diese ihre IM's sollten in der neuen DDR-Zeugenleitung mit vertreten sein. Auch D. (S. 685) erwähnt diesen Sachverhalt. Jedoch macht D. keinerlei Angaben wer den nun die fraglichen fünf gewesen seien. Aus den eingangs gebrachten Zitaten von B., dürfte man sie allerdings durchaus lokalisieren können.
Indes wäre es notwendig, den Details diesbezüglich weit gründlicher nachzugehen, als D. dies getan hat.

Auf den Fall Fritz K..., mitverhaftet in der Novemberaktion 1965, kommt D. noch detaillierter zu sprechen. Er erläutert, das Kreher so ziemlich als einzigster von den Verhafteten wieder freigelassen wurde. Nicht ohne Hintersinn dabei. Seine Entlassung wurde seitens der Stasi auch dazu genutzt, kräftigst die Gerüchteküche anzukurbeln, um ihn letztendlich in Zeugenkreisen "unmöglich" zu machen. Zitat D. (S. 694): "Obwohl Kreher wegen seiner Tätigkeit als Zeuge Jehovas bereits 1957 zu mehreren Jahren Zuchthaus bestraft worden war und es nach Ansicht des Ministeriums für Staatssicherheit Straftatbestände durch die Organisierung seiner Versammlung und die Schulung von anderen Zeugen Jehovas verletzt hatte, die in anderen Fällen durchaus ausreichend waren, um mehrjährige Haftstrafen zu verhängen, hatte das Ministerium für Staatssicherheit hier kein Interesse an der Durchführung eines Strafverfahrens."
Man kommt nicht umhin festzustellen. Etliche der "hochkarätigen" Zeugen Jehovas wurden in der 1965er Stasiakltion in der Tat äußerst unterschiedlich behandelt. Einige verhaftet; andere "nur" mit Hausdurchsuchungen und oder Vernehmungen "beglückt". Äußerlich sieht das sehr wohl nach Willkür aus. Faktisch war es ein geschickter Schachzug im Sinne der MfS-Strategie, in der zu erwartenden Neuformierung der DDR-Zeugen Jehovas-Leitung, möglichst vieler ihrer tatsächlichen oder auch nur beabsichtigten IM zu platzieren. und die wirklichen WTG-Hardliner möglichst in den Augen der WTG als "Wackelkandidaten" wenn nicht schlimmeres erscheinen zu lassen. Es war ein diabolisches Spiel das da ablief. Darüber kann es keine Frage geben. Fragen gibt es aber nach wie vor, welche wirkliche Rolle die Einzelnen in diesem Drama letztendlich gespielt haben.
Das Urteil über diese Fragestellung fällt ziemlich eindeutig aus. H. erweist sich als ein übler Stimmungsmacher in der Interessenlage der WTG. Seine vorwiegend auf Emotionen abzielende Argumentation erweist sich als wenig stichhaltig, nach meiner Meinung. Und er findet dabei Unterstützung bei dem G. B., dem offenbar auch Stimmungsmache gegen die Kirchen recht ist.

Es ist weiter feststellbar, dass schon fast wechselseitig, gerade H. und B. es sind, die durch besonders anfechtbare Thesen in Sachen Zeugen Jehovas hervorgetreten sind. Insbesondere bei B. kann ich mich des Eindruckes nicht erwehren, dass er kaum echte eigene Studien, in ausreichendem Umfang, in der Zeugen Jehovas-Sache betrieben hat. Das er sich in hohem Maße - zu hohem Maße - auf die vorgegebenen Wertungen seiner Gewährsleute verlässt. Nicht zuletzt wohl auch auf den Herrn H.. Man vergleiche mal B.'s Ausführungen in Sachen „theokratischer Kriegslist" und man erkennt. Dieser Mann hat zwar einen „berühmten Namen". In der hier zur Diskussion stehenden Thematik indes erweist er sich als ein von mangelnder Sachkenntnis geprägter „Selbstdarsteller".
Zu nennen ist auch der apologetische Aufsatz des Herrn H. über den Fall Erich Frost in der maßgeblich von B. seinerzeit redigierten Zeitschrift „Kirchliche Zeitgeschichte", zu dem es vielfältigen Widerspruch anzumelden gibt.

Ein weiteres Beispiel ist dafür auch die B'sche Fehleinschätzung, wie denn der Dr. Pietz das „Uraniabuch" bewertet habe. Von einem Wissenschaftler muss man erwarten können, dass er bei der Formulierung seines Urteiles, alle relevanten Quellen mit in sein Urteil einfließen lässt. Im vorliegenden Fall hätte auch dazu gehört, die Rezension des Dr. Pietz in der für die DDR-Verhältnisse renommierten theologischen Zeitschrift „Die Zeichen der Zeit" mit einzubeziehen. Die „Zeichen der Zeit" erreichten mit Sicherheit einen größeren Leserkreis als die „Sektenkundlichen Mitteilungen". Fehlanzeige bei B..
Da B. schon genannt wurde, bietet es sich an zugleich auch auf den Fall des Günther Pape mit zu sprechen kommen, der sich gleichfalls unqualifizierter Angriffe von Seiten B. mit der Wachtturmgesellschaft im Hintergrund, "erfreuen" darf. Also um es vorweg zu sagen. Pape selbst räumt ein, dass man ihm in diversen Leserbriefen mitgeteilt habe, man könne seine Position verstehen, bis auf eine Ausnahme. Und diese Ausnahme wäre, dass er sich der katholischen Kirche angeschlossen habe. Damit hat Pape selbst den Punkt referiert, den auch ich ihm gegenüber als Manko bewerte.
Andererseits wird man auch sehen müssen, dass er sich damit eine Plattform geschaffen hat, ohne die es fraglich wäre, ob sein Erstlingswerk "Ich war Zeuge Jehovas" bis heute 25 Auflagen erlebte. Als Zeitzeuge vermag er durchaus einige zwar nicht grundlegend neue, aber doch auf den Punkt gebrachte Erkenntnisse zu formulieren. So erlebte er beispielsweise die ersten Jahre nach 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands mit der sich schon damals anbahnenden Konfrontation.

So etwa wenn er notiert:
"Ein leiser Zweifel regte sich bei mir anlässlich einer späteren Vorladung. Major Cleskow legte mir einen im Westen gedruckten 'Wachtturm' vor. Darin war folgender Eindruck zu lesen: 'Veröffentlicht unter der Zulassung License Nr. US-W-1052. 24. Januar 1946 der Nachrichtenkontrolle der Militärregierung.' Die Wachtturm-Führung hatte sich die Veröffentlichung dieses 'Wachtturms' durch die amerikanische Militärbehörde genehmigen lassen, wohingegen ich mich aber weigerte, der sowjetischen Kommandantur (auf Geheiß der Magdeburger WTG-Führung) zu gehorchen."
Es soll jetzt hier nicht darüber lamentiert werden, ob denn eine gütliche Einigung mit der Sowjetischen Militäradministration möglich gewesen wäre. Einiges spricht dagegen. Aber immerhin zeigt auch dieses Beispiel, dass die Zeugen Jehovas sich sehr wohl als politische Waffe verstanden und in Szene setzten.
Im Jahre 1994 lernte derselbe Pape noch einmal die harte Hand der Wachtturmgesellschaft kennen. Anlässlich eines beabsichtigten Referates auf einer Veranstaltung der Konrad Adenauer-Stiftung, wurde im Vorfeld von den Rechtsanwälten der WTG auf besagte CDUnahe Stiftung massiver Druck ausgeübt mit der Zielstellung, diesen für die WTG unbequemen Zeitzeugen dort nicht sprechen zu lassen. Dieses Ansinnen verpuffte hatte aber noch die Nachwirkung, dass Pape nunmehr selbst gegen die WTG juristisch aktiv wurde.

Insbesondere die Unterstellung (in Sippenhaftmanier mit seinem in der DDR lebenden Bruder), der West-Pape könnte auch für die DDR-Stasi aktiv gewesen sein, brachten letzteren doch noch "auf die Palme". Er war davor schon allerlei Anwürfe gewöhnt - das war aber auch ihm zuviel. Also klagte er gegen die WTG. Und über das Ergebnis seiner Klage berichtet er:
"Im Gerichtsurteil heißt es: '… für Recht erkannt: Die Beklagten werden verurteilt, es bei Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 50 000,-DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu zwei Monaten, zu unterlassen, über den Kläger zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR zusammengearbeitet.' Dieses Urteil wird in dem Artikel von B. nicht mit einer Silbe erwähnt."
Jener Vorgang hatte noch eine andere "Nebenwirkung". Das WTG-Sprachrohr B. hatte den Pape in der Sache und im Ton "übel angemacht". Im Rahmen der Meinungsfreiheit sind solche Stellungnahmen justiziabel nur schwer wenn überhaupt fassbar. Aber dennoch fühlte sich Pape unredlich behandelt. Also was tat er? Er setzte sich an seine Schreibmaschine (respektive Computer sofern er einen haben sollte) und begann noch einmal ein Manuskript zum Thema Zeugen Jehovas abzufassen.
Wer sein seinerzeitiges 1971 erschienenes Buch "Die Wahrheit über Jehovas Zeugen" kennt, der wird ihm bescheinigen können, dass es inhaltlich substanzvoller geworden ist, als wie jene Ausführung von 1971 [32].
Letztlich hat sich die WTG mit ihrer Attacke gegen Pape damit nur einen Bärendienst erwiesen.

Geschrieben von Drahbeck  am 04. Juli 2002 00:55:43:
Herr B.r lässt in der Tageszeitung "Die Welt" jetzt verlautbaren:
Anfang 1999 wurde bekannt, dass Günther Pape, einer der prominentesten Gegner der Zeugen Jehovas in der Bundesrepublik, und sein in der DDR lebender Bruder Dieter in ihrem Kampf gegen die Glaubensgemeinschaft auch vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) unterstützt worden waren. Schließlich wurden die Zeugen Jehovas 1950 in der DDR verboten und waren anschließend schweren Verfolgungen ausgesetzt (WELT v. 26. 1. 99). Doch obwohl die Rolle der Pape-Brüder von zeitgeschichtlichem Interesse ist, muss die Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes (BStU) weiterführende Recherchen verweigern. Ein Exempel gegen die gesetzliche Abschließung der Unterlagen, über die heute im Bundestag debattiert werden soll.
Um die seit 1950 in der DDR verbotene Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas wirkungsvoller zu bekämpfen, gründete die Stasi 1965 die Zeitschrift "Christliche Verantwortung" (CV). Einer ihrer wichtigsten Redakteure war Dieter Pape, vom MfS als "Inoffizieller Mitarbeiter" (IM) mit dem Decknamen "Wilhelm" geführt. Erstaunlicherweise überlebte das Blatt die Wende unbeschadet.
Laut Auszug aus dem Vereinsregister des Amtsgerichts Tübingen übernahm Mitte September 1993 der in Heilbronn lebende katholische Diplom-Theologe Klaus-Dieter Pape, ein Sohn Günther Papes, die Zeitschrift. Freilich schien er nicht zu wissen, dass es sich bei der "Christlichen Verantwortung" um ein ehemaliges Stasi-Organ handelte. Jedenfalls schrieb er 1995 im Mitteilungsblatt der "Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen" (EZW), die "Aufklärungsarbeit" der Zeitschrift habe "viele Menschen davor bewahrt, ins Gefängnis zu gehen". Zur Bezuschussung des Unternehmens durch das DDR-Staatssekretariat für Kirchenfragen argumentierte er: "Ebenso wurden die Theologischen Fakultäten vom Staat finanziell unterstützt."
Erst 1996, als ihm die Stasi-Verwicklungen seines Onkels im Zusammenhang mit einem Gerichtsverfahren gegen die Wachtturmgesellschaft (WTG) vor dem Landgericht Limburg klar geworden sein mussten, zog er Konsequenzen. Der Trägerverein der "Christlichen Verantwortung" wurde umgebaut. Am 12. Februar 1997 erklärte der bisherige 3. Vorsitzende, Dieter Pape, gegenüber dem Vereinsvorsitzenden Klaus-Dieter Pape seinen Austritt aus "Christliche Dienste e. V.", weil ihm seine frühere "Aufklärungstätigkeit" nunmehr "als eine unzumutbare Belastung" für den Verein erschien. An seiner Stelle fungiert seit 27. Mai 1998 "Christa Pape, Rentnerin, Blankenburg" (so der ergänzte Vereinsregister-Auszug, Amtsgericht Tübingen) als dritte Vorsitzende. Dabei handelt es sich um die Ehefrau von Günther Pape.
"Aus Christlicher Verantwortung" wurde 1996 eingestellt und vom selben Trägerverein stattdessen eine Reihe "Concret" mit dem Untertitel "Aufklärung und Information über Zeugen Jehovas" gegründet. Die Vermutung, dass es bei alledem eher um Camouflage denn um eine Neuausrichtung gehandelt hat, liegt nahe.
In dem erwähnten Prozess vor dem Landgericht Limburg 1995 ging es um die Frage, inwieweit Günther Pape von der Bundesrepublik aus seinem Bruder Dieter bei dessen "Aufklärungsarbeit" gegen die Zeugen Jehovas in der DDR zuarbeitete. Die Stasi-Akten Dieter Papes und anderer enthielten zahlreiche Hinweise auf solche Verbindungen. Wer war zum Beispiel der "Geheime Informator" (GI) "Marion"? Günther Pape und seine Anwälte konnten schon damals das Gericht nicht davon überzeugen, dass es sich bei den Begegnungen zwischen Günther und Dieter Pape um rein familiäre Treffen gehandelt habe. Aufgrund der in dem Prozess
vorgelegten Unterlagen aus der Gauck-Behörde kam das Gericht seinerzeit zu dem Ergebnis, es sei "nicht auszuschließen, dass eine ‚Zusammenarbeit' über den Bruder Dieter Pape stattgefunden haben könnte". Neu aufgefundene Dokumente scheinen diese Vermutung jetzt zu erhärten.
Trotz belastender Indizien hatte die Behörde der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes (BStU) Günther Pape zunächst als "Betroffenen" eingestuft. Das hatte zur Folge, dass nur er selbst seine Akten einsehen, andere jedoch daran hindern konnte, dies ebenfalls zu tun. Aufgrund neuer Aktenfunde und infolge einer Beschwerde von Benutzerseite musste die Behörde ihr Urteil jetzt, wie es scheint, revidieren.
Dagegen legte Günther Pape jedoch Widerspruch ein - mit der Folge, dass der Zugang zu seiner Akte während der "rechtlichen Auseinandersetzung über die Einordnung den Unterlagen" (BStU-Chefin Marianne Birthler) erneut blockiert wurde. Und die grundsätzliche Frage stellt sich: Wie lange darf ein mutmaßlicher Täter, indem er das Gegenteil behauptet, zentrale Zeugnisse seiner Schuld blockieren?

Kommentar
Herr B. hat sich bekanntlich schon verschiedentlich über Angehörige der Familie Pape kritisch geäußert. Insoweit er eine partielle Aktensperrung beklagt ist ihm von der Sache her zuzustimmen. Allerdings mit einem Vorbehalt.
Herr B. (seine akademischen Titel erspare ich mir. Dieser Herr ist ohnehin aufgrund seiner verlogenen Verteidigung der WTG-"theokratischen Kriegslist" bei mir "unten durch").
Besagter Herr B. beliebte erst kürzlich zur Vorstellung eines seiner Bücher die Zeit 33-45 betreffend, den Altkanzler Helmut Kohl einzuspannen. Gerade Herr Kohl ist es doch gewesen, der maßgeblich zur derzeitigen Lage der Sperrung von Stasiakten beigetragen hat. Herr Kohl ist es gewesen, der laut Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" angedroht hat. Sollte sich die Aktensperrung wieder liberalisieren, wolle "er nicht zögern" sofort alle nur ihm möglichen Schritte dagegen zu unternehmen. Insoweit erweist sich das Duo B./Kohl als ziemlich verlogen. Es stellt sich weiterhin die Frage, warum Herr Kohl so vehement die Geschäfte der Aktensperrer betreibt. Hackt eine Krähe der anderen die Augen nicht aus?! Muß er befürchten dass sein "Mantel der Geschichte" ein paar unschöne Mottenlöcher bekommt?

Zurück zu den Pape's. Sie gehören, auch aus persönlicher Betroffenheit, nicht unbedingt zu meinen "Freunden". Dennoch unterscheide ich klar. Persönliche Emotionen und das was seitens der Pape's sachlich zum Thema Zeugen Jehovas verlautbart worden ist. Dieser sachlichen Auseinandersetzung stellt B. und der hinter ihm stehende Rattenschwarm der WTG sich nicht. Wie auch immer der Fall der Pape's eines Tages ausgehen mag. Ihre kritische Auseinandersetzung mit der WTG kann dies bestenfalls nur sekundär tangieren!

Geschrieben von LuckyX am 04. Juli 2002 10:41:32:
Als Antwort auf: B. zum Thema Pape <2723.htm> geschrieben von Drahbeck am 04. Juli 2002 00:55:43:
Aus welchen Gründen Herr B. sich in Sektenfragen zugunsten von totalitären Gruppen einsetzt und deren "theokratische Kriegslist" sowie menschenverachtenden Bekämpfung Andersdenkender akzeptiert, war mir immer ein Rätsel und wird es wohl auch bleiben.
Auch im Westen war G. Pape der schwarze Mann, nur wenige ZJ wagten es, an einer Veranstaltung in einem Pfarrsaal teilzunemhen, an der GP über die WT-Sekte aufklärte und vor ihr warnte. Gerne aber rühmten sie sich danach, sie hätten eindrucksvoll Zeugnis abgelegt, während GP nichts mehr zu sagen hatte. Ich dagegen finde z.B. das Buch "Die Angstmacher" aus der Feder des Sohnes Klaus-Dieter P. ganz ausgezeichnet, sehr sachlich und auch seriös recherchiert und möchte es einem jeden, xZJ wie auch jedem ZJ, ans Herz legen.
Was mir damals auch auffiel und sich bis heute nicht geändert hat, ist wie leichtfertig man einem "Abtrünnigen" alle Arten von vergehen nachsagte. So soll GP finanzielle Unregelmäßigkeiten (Spendenkasse) begangen haben und sogar deshalb rechtmäßig verurteilt worden sein (wann, von welchem Gericht, wo einsehbar ? Das interessiert wieder keinen, der das aber wollüstig weiter verbreitet), anderen sagte man sittliche Verfehlungen nach, wogegen die solchermaßen Verleumdeten sich nicht zur Wehr setzen können - und viellicht auch gar nicht wollen. Szenen aus dem geistigen Paradies vom "glücklichsten Volk" der Erde ...

 Geschrieben von Drahbeck am 04. Juli 2002 11:49:42:
Als Antwort auf: Re: B. zum Thema Pape <2725.htm> geschrieben von LuckyX am 04. Juli 2002 10:41:32:
"Aus welchen Gründen Herr B. sich in Sektenfragen zugunsten von totalitären Gruppen einsetzt und deren "theokratische Kriegslist" sowie menschenverachtenden Bekämpfung Andersdenkender akzeptiert, war mir immer ein Rätsel und wird es wohl auch bleiben."
Meines Erachtens ist B. der typische Lobbyistentyp. Symptomatisch sein Auftreten in einer Fernsehsendung eines Baden-württembergischen Privatsenders zusammen mit einem Öffentlichkeits"verkäufer" der ZJ. Stephan E. Wolf von Infolink, der dort laut redaktioneller Planung mit diskutieren sollte, wurde dieses verweigert. Glashart wurde die Alternative gestellt. Wenn "der" mitdiskutiert, dann kommen wir nicht.
Beispiel 2 die Tagung die da B. vor einiger Zeit veranstalten ließ mit WTG-Greis Willi P. als Präsidenten, wo sich alles was in WTG-Sicht Rang und Namen hat (G. und Co) versammelte. Lediglich Y. fehlte in dieser illustren Veranstaltung. Auch die von B. zum Thema vorliegenden Publikationen offenbaren ihn als Schmarotzer dergestalt, dass er kaum wesentlich "eigene" Forschungsergebnisse vortragt sondern auf Gedeih und Verderb beispielsweise bloß als Papagei das vorträgt, was der ZJ Waldemar H. beispielsweise erarbeitet hat. ...
Zu Pape. Wer sein 1970 erschienenes Buch "Die Wahrheit über Jehovas Zeugen" kennt, und wer andere Bücher die zum Thema Zeugen vorliegen einzuschätzen weiß, der wird ihm nicht gerade "überragende Leistungen", erst recht nicht "wissenschaftlicher" Art bescheinigen. Auch sein Alterswerk "Ich klage an" ändert diese Einschätzung nicht grundsätzlich. Auch bei seinem Sohn habe ich mittlerweile den Eindruck, dass "die Luft auch bei ihm raus" ist bezüglich Zeugen Jehovas. Beide hatten ihre Konjunkturwelle, die mittlerweile auch fast der Vergangenheit angehört. Das B., der sich ja nicht zum ersten male, permanent auf sie einschießt, ist letztendlich in dem Ost-West-Konflikt mit begründet, der sich gerade bei den Pape's in besonderem Maße manifestiert.
Indes fürchte ich für B.: Auch ein Offener Stasiaktenbestand in Sachen Günther Pape, wird ihm nicht den erhofften Argumentationsschub zum "Vernichtungsschlag" bringen.

Im übrigen. Politisch schätze ich B. auf der Seite der kalten Krieger Made in Westdeutschland ein. Für diese Leute ist es offenbar eine Art "Ehrenkodex", dem verhassten Osten auch heute noch zu Boden zu trampeln. Das wird sich wohl erst dann ändern, wenn auch B. eines Tages von der Bühne verschwunden ist.

Geschrieben von D. am 05. Juli 2002 11:58:32:
Als Antwort auf: Re: B. zum Thema Pape <2726.htm> geschrieben von Drahbeck am 04. Juli 2002 11:49:42:
Zur Ergänzung noch ein Zitat aus dem Buch von Günther Pape: "Die Zeugen Jehovas. Ich klage an. Bilanz einer Tyrannei", S. 224-226):
In der 'Welt' erschien ein Artikel von Prof. Dr. Dr. G. B., der überschrieben war mit "Kreuzzug als Familienunternehmen" und eigentlich als Buchbesprechung angelegt war. Anlaß für diesen Artikel war die Buchveröffentlichung unseres Sohne´s Klaus-Dieter im St. Benno Verlag, Leipzig "Die Angstmacher, wer (ver)führt die Zeugen Jehovas?"
Statt sachlich das Buch zu besprechen, nutzte B. die Gelegenheit eines Pauschalangriffs gegen den "Pape-Clan". Durch den Artikel wird unter anderem der Eindruck erweckt, als wäre ich "Stasi-Informant" gewesen, was sich angeblich auch durch eine gerichtliche Ermittlung und Urteil bestätigt habe.
Die Wirklichkeit sieht doch ein bißchen anders aus. Anläßlich eines Seminars der Konrad-Adenauer-Stiftung, Rostock, waren mein Sohn Klaus-Dieter und ich als Referenten geladen. Die "Wachtturm-Gesellschaft", Selters, vertreten durch Herrn Günter Künz, und die "Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas" Berlin, vertreten durch Herrn Willi P., hatten über ihren Anwalt  in einem Schreiben an die Konrad-Adenauer-Stiftung, Rostock, behauptet, daß 'die Referenten zum Teil schon mit der Staatssicherheit der DDR gegen Jehovas Zeugen zusammengearbeitet hätten.' Und zudem hätten diese 'sich wiederholt aggressiv gegen die Zeugen Jehovas geäußert und diese Glaubensgemeinschaft zum wiederholten Male verunglimpft, dabei haben sie Falschdarstellungen gegeben, die keinerlei Wahrheitsgehalt haben.'
Kopien dieses Schreibens wurden an den damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker und den Bundeskanzler Helmut Kohl als Schirmherren der Stiftung und den Stiftungsvorstand geschickt.
Falschdarstellungen und Verunglimpfungen war ich ja mittlerweile gewohnt im Umgang mit der Wachtturm-Führung. Allerdings war mit dem Versuch, die "Stasi-Keule" gegen mich zu schwingen die Grenze des Ertragbaren wirklich überschritten. Ich klagte wegen dieser Behauptungen gegen die Wachtturmgesellschaft und die Religionsgemeinschaft.
Im Gerichtsurteil heißt es: "... Für Recht erkannt. Die Beklagten werden verurteilt, es bei Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 50.000,-DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu zwei Monaten, zu unterlassen, über den Kläger zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR zusammengearbeitet."
Dieses Urteil wird in dem Artikel von B. nicht mit einer Silbe erwähnt. B.r bringt hingegen Bemerkungen aus Stasi-Akten an, die den Vorwurf oder den Verdacht der Stasi-Mitarbeit beweisen sollten. Er schreibt nicht, daß dieser Verdacht aus Gerüchten entstand, die ein
"Stasi-IM" aufgrund von Hörensagen zu Papier gebracht hatte und aus der Behauptung heraus, daß mein Bruder mein Buch "Ich war Zeuge Jehovas" in total veränderter Form für den DDR-Buchmarkt herausgegeben hatte. Der Verdacht der Zusammenarbeit mit der Stasi war nicht haltbar, weil er nie stattgefunden hat.
Interessant ist nun, daß dieser Artikel von Mitarbeitern des "Wachtturm-Informationsdienstes" benutzt wird, um damit meine Familie und unsere Veröffentlichungen zu diskreditieren. Mir liegen schriftliche Berichte aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands vor, die besagen, daß Mitarbeiter des Informationsdienstes bei Personen vorsprechen und denen diese Berichte überreichen. Anläßlich eines Vortrages in Dresden meines Sohnes im Februar 1999 wurde er vom Leiter des regionalen Informationsdienstes Sachsen, Herrn Jahn, daraufhin angesprochen. Da unsere Veröffentlichungen sachlich und rechtlich nicht anfechtbar sind, wird versucht, die Personen zu diffamieren und als unglaubwürdig hinzustellen.
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Analog bietet es sich an, den Fall Türk dabei mit im Blick zu haben.

Tuerk

Geschrieben von LuckyX am 05. Juli 2002 13:53:42:
Als Antwort auf: Re: B. zum Thema Pape <2730.htm> geschrieben von D. am 05. Juli 2002 11:58:32:
G. Pape schreibt ins einem Buch :
>Ich klagte wegen dieser Behauptungen gegen die Wachtturmgesellschaft und die Religionsgemeinschaft.
>Im Gerichtsurteil heißt es: "... Für Recht erkannt. Die Beklagten werden verurteilt, es bei Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 50.000,-DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu zwei Monaten, zu unterlassen, über den Kläger zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR zusammengearbeitet."
>Dieses Urteil wird in dem Artikel von B.r nicht mit einer Silbe erwähnt.
Ende Zitat
*** Ich freue mich, daß G. Pape gerichtlich recht behalten hat. Wie wäre es, unter Hinweis auf das zitierte Urteil die WELT und den dubiosen Herrn B. auf Richtiggstellung/Gegendarstellung zu verklagen und letzteren ein für allemal zur Unterlassung solcher ehrenrührigen Bbehauptungen zu verpflichten ?
Vielleicht kommt nach dem neuesten Regierungsbeschluß in Sachen Stasi-Akten auch wieder von anderer Seite Bewegung in die Sache. Ich finde die WT-Kampagne unerträglich, zumal hier auf eine gutgläubige "Verkündigerschar" gezählt werden kann, , die den jüngsten WELT-Artikel überall herumreicht, wenn auch inoffiziell, so doch effizient und flächendeckend. Auch mir wurde er auch von gläubigen ZJs zugeleitet.
So gesehen ist eine erneute Richtigstellung und Durchsetzung des erwähnten Gerichtsurteiles (bitte um Gerichtsort/Aktenzeichen, Datum) erforderlich, es geht hier offenbar um mehr als nur die Papes selber, sondern vielleicht um den selbstgerechten und haßerfüllten Rufmord durch eine totalitäre Sekte und wenn dem so ist, wünsche ich den Papes viel Erfolg.

Geschrieben von Drahbeck am 05. Juli 2002 17:10:24:
Als Antwort auf: Re: Pape zum Thema B. <2733.htm> geschrieben von LuckyX am 05. Juli 2002 13:53:42:
In Ergänzung sei noch zitiert, wie die Zeitschrift "Aus Christlicher Verantwortung" Nr. 2/1996 S. 18, auf den Vorgang einging. Im Prinzip wird auch das gesagt, was Pape in seinem Buch ausführt. Gewisse zusätzliche Details (nicht "weltbewegender" Art) kann man aber aus dem Vergleich der beiden Texte durchaus gewinnen.
Nach einer Entscheidung des Landgerichts Limburg vom 22. März 1996 wurde der Wachtturmgesellschaft in Selters und der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Berlin untersagt, die Behauptung, der ehemalige Zeuge Jehovas und jetzige Mitarbeiter unserer Zeitschrift Günther Pape habe mit der Staatssicherheit der DDR zusammengearbeitet. Dazu ein Auszug aus dem Urteil:
"Die Beklagten (die WTG in Selters und Berlin, d. Red.) werden verurteilt, es bei Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 50.000 DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu zwei Monaten, zu unterlassen, über den Kläger (Günther Pape, d. Red.) zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR zusammengearbeitet."
Der Hintergrund für diesen Rechtsstreit war eine Informationsveranstaltung über Zeugen Jehovas am 16. April 1994 in Rostock. Im Vorfeld wurde durch ein Anwaltsschreiben versucht, die Veranstalter dazu zu bringen, die Tagung abzusetzen, da ein Teil der Referenten "zum Teil schon eng mit dem Staatssicherheitsdienst der DDR gegen die Zeugen Jehovas zusammengearbeitet hatten, und die sich bereits wiederholt äußerst aggressiv gegen die Zeugen Jehovas geäußert haben und von denen bekannt ist, daß sie diese Glaubensgemeinschaft zum wiederholten Male verunglimpft haben und dabei auch vor Falschdarstellungen, die keinerlei Wahrheitsgehalt haben, nicht zurückschrecken". So lauten einige der Vorwürfe in diesem Anwaltsschreiben der WTG.
Aufgrund dieser Vorwürfe wurde von einem Teil der Referenten der Rechtsweg eingeschlagen, um diese haltlosen Vorwürfe zurückzuweisen. Obwohl die WTG zwei Jahre Zeit hatte, konnte sie keinerlei Beweise für ihre Vorwürfe bringen.
In der Urteilsbegründung vom 22. März 1996 liest sich dies folgendermaßen:
"Vorliegend haben die Beklagten nicht den Nachweis führen können, daß der Kläger mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR zusammengearbeitet hat ... Auch die von den Beklagten vorgelegten Akten der Gauck-Behörde lassen nicht den zwingenden Schluß zu, daß der Kläger mit dem Staatssicherheitsdienst der DDR zusammengearbeitet hat. Hierbei handelt es sich um Mitteilungen und Vermerke vom Hören-Sagen, die nicht den Schluß zulassen, der Kläger habe, außer mit seinem Bruder, mit einer der dort genannten Personen unmittelbaren Kontakt gehabt."

Der WTG wird vom Gericht vorgehalten, daß sie schon im voraus hätte erkennen können, daß ihre Vorwürfe unhaltbar seien:
"Bei der gebotenen Sorgfalt, zu welcher die Beklagten wegen der Schwere des Vorwurfes und der naheliegenden nachteiligen Auswirkungen auf den Ruf und die wirtschaftlichen Verhältnisse des Klägers in besonderem verpflichtet war, hätten sie erkennen können, daß die ihnen vorliegenden Erkenntnisse nicht ausreichen, nachzuweisen, daß der Kläger mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR zusammenarbeitete."
Zitatende.

Hans-Hermann D., der ja wohl der geeignete Moderator gewesen wäre, um die beabsichtigten WTG-Vorwürfe in qualifizierterer Form an die Öffentlichkeit zu bringen, erweist sich unter diesem Suchaspekt auch als wenig aussagekräftig.
In seinem Buch findet man lediglich auf Seite 617 in einer unscheinbaren Fußnote (815) einen Hinweis, den man im WTG-gewünschtem Sinne deuten könnte. Dort liest man:
"Nach dem Bericht der B(ezirks) V(erwaltung) Gera (der Stasi), Leutnant Teichmann, vom 10. 4. 1962 soll Dieter Pape erklärt haben, sein Bruder habe das Buch ohne finanzielle Hilfe der katholischen Kirche nie schreiben können."
Und? muss man zurückfragen. Teichmann nennt keine Dokumente, die eine solche These stützten. Er betreibt buchstäbliches "Hörensagen". Weiter: Selbst wenn es so sein sollte, wie Teichmann das darstellt, bleibt unerfindlich, wieso daraus eine aktive Verbindung zur Stasi abgeleitet werden könnte. Im übrigen. Und das sollte jeder tun, der glaubt sich zum Thema äußern zu können. Im übrigen sollte man beide Varianten des Pape-Buches "Ich war Zeuge Jehovas" einmal gründlichst lesen. Dann kann man sich nämlich kaum des Eindruckes erwehren, dass es sich um zwei völlig inhaltlich verschiedene Bücher handelt. Lediglich dass der Name "Günther Pape" in beiden als Formalie mit auftaucht. Das war es dann aber auch schon!
Ergänzend siehe auch:
http://www.religio.de/dialog/399/19_39-40.htm

Antwort auf Gerhard B.s Artikel "Moderne Inquisition?" (idea-Spektrum 26/2002) und sein Buch "Die Rufmordkampagne"
von Reinhard H..., Leiter der EZW

"Zentrales Thema seiner Kirchenkritik ist die Arbeit der Sekten- und Weltanschauungsbeauftragten. In immer neuen Variationen legt er in Tages- und Wochenzeitungen, in Aufsätzen und Büchern dar, dass kirchliche Beauftragte religiöse Minderheiten stigmatisieren und ausgrenzen, dass sie ihre religiöse Konkurrenz mit unlauteren Mitteln bekämpfen. Darüber hinaus ist er der Meinung, dass der Staat seine Neutralitätspflicht verletze, zum religiösen Parteigänger werde, dass in Deutschland die Freiheit der Religionsausübung gefährdet sei und sogar Verfassungsorgane gegen elementare Grundrechte verstoßen würden. Es stört ihn nicht, dass das zuletzt Genannte inhaltlich exakt mit dem übereinstimmt, was die Scientology-Organisation seit vielen Jahren der Bundesrepublik Deutschland vorwirft. Maßstab für ihn ist das amerikanische Modell der Zuordnung von Staat und Kirche. An diesem gemessen ist seiner Einschätzung nach im westeuropäischen Kontext Religionsfreiheit noch nicht hinreichend verwirklicht.

Pauschal und maßlos
Pauschale und maßlose Kritik an kirchlichen Beauftragten haben G. B. und Renate-Maria Besier auch in ihrem neuesten Buch geübt. In Stil und Inhalt knüpft es an das 1999 erschienene zweibändige Werk "Die neuen Inquisitoren" an,"

Beachtlich dann wohl auch noch H...'s Satz:

 "Dass religiöse Hingabe missbraucht werden kann und missbraucht wird, interessiert sie nicht. Ein Nachdenken über die Notwendigkeit kritischer Auseinandersetzung mit verletzenden Formen von Religiosität spielt in den Darlegungen keine Rolle. An einer differenzierten Wahrnehmungen der Kritikerszenen haben sie kein Interesse. Stattdessen wird behauptet, es gebe in Europa ein gut organisiertes Netzwerk von Sektenverfolgern, was fraglos in den Bereich der Phantasie und nicht der Realität gehört. "

Und weiter H...

"Was ist aus der Perspektive eines christlichen Welt- und Menschenverständnisses zur Ablehnung der Bluttransfusion durch die Zeugen Jehovas zu sagen? Ist die Bibel richtig ausgelegt und verstanden, wenn ihr eine solche Ablehnung entnommen wird? Hansjörg Hemmingers Einschätzung, dass Fritz Poppenbergs Filme durch Distanzlosigkeit gegenüber der Lehre und Praxis der Zeugen Jehovas gekennzeichnet sind, lassen sich meines Erachtens von der Sache nicht bestreiten. Warum geht B. als Theologe darauf nicht ein? Warum sagt er nichts über die Frage, wie die Schriftauslegung der Zeugen Jehovas zu bewerten ist? Auf kritische Stellungnahmen zu umstrittenen Angeboten von Erfolgstrainern und Psychogruppen wird gänzlich verzichtet. Warum eigentlich? Kirchliche Beauftragte werden von besorgten Zeitgenossen danach gefragt. Sollen sie schweigen, wenn Religiöses sich säkular verpackt anbietet, zum Beispiel als Entspannungstechnik oder Therapieangebot oder Nichtreligiöses sich aus strategischen Gründen mit dem Schein des Religiösen umgibt? ..."

Auch interessant das H'sche Votum:
"Nahezu alle Vorwürfe, die B. gegenüber kirchlichen Beauftragten erhebt, treffen zuallererst auf ihn selbst zu: Theologische Argumente finden sich kaum. Was "Denunziationskultur" ist, dafür bieten die genannten Bücher über "Die neuen Inquisitoren" und "Die Rufmordkampagne" anschauliche Beispiele. Selbst kirchenkritische Organisationen haben darauf hingewiesen, dass B.rs Kritik der "Sektenkritiker" polemisch und inhaltsleer ist."
Quelle: ideaSpektrum Nr. 27 vom 3. Juli 2002, S. 20

In einer Scientology bezüglichen Newsgroup gelesen (etwas gekürzt)
de.soc.weltanschauung.scientology
Datum:2003-10-13 12:51:53 PST
Verantwortlich: Pfarrer Thomas Gandow als Vorsitzender des Dialog Zentrum Berlin e.V.
Vor 25 Jahren wäre es undenkbar gewesen, daß ein deutscher Hochschullehrer die Täter einer totalitären Organisation für ihre grenzenlose Hingabe an die Ideale ihrer Ideologie rühmt und den Kampf von Fanatikern für die Beseitigung aller Gegen- und Fremdabsichten als "Kampf für Toleranz und religiösen Pluralismus" feierte.
Die Zeiten ändern sich. Und der "aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" gelingt ein weiteres Mal. Diesmal mit der als "Kampf für Religionsfreiheit" aufgeputzten Durchsetzungsstrategie von Scientology.
Guter Anlaß, ganz aktuell darüber nachzudenken, was passiert, wenn Sklaverei zur Freiheit erklärt wird.

B.: Quietschvergnügt bei totalitärer Organisation
Bericht von Thomas Gandow
Ein deutscher Hochschullehrer hat sich über die totalitäre Scientology-Organisation (SO) geäußert. Und zwar überschwänglich positiv. Das ist brisant, weil es sich bei diesem Hochschullehrer um den Leiter des Dresdener Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung, Prof. G. B., handelt.
Scientology hat den eigenen totalitären, alles andere
ausschließenden Zweck der Scientology-Ethik selbst so definiert:
"GEGENABSICHTEN AUS DER UMWELT ZU ENTFERNEN.
Nachdem dies erreicht ist, hat sie zum Zweck,
FREMDABSICHTEN AUS DER UMWELT ZU ENTFERNEN.
Dadurch ist Fortschritt möglich"
L.Ron.Hubbard: Das Handbuch für den ehrenamtlichen Geistlichen, Kopenhagen 1980
Statt sich kritisch mit der SO und ihren so klassisch selbst definierten totalitären Zielen auseinanderzusetzen, lobt B. vielmehr die fanatische Hingabe mancher Scientologen für die Durchsetzungsziele der SO.
Laut seinem an die Presse verteilten Redetext sagte
B.: "Scientologen geben nicht auf. Sie sind entschlossen. Sie halten durch. Sie zeigen Mut angesichts von Hindernissen. Ich bin davon überzeugt, nur ein aufrichtiger Glaube an ihre Religion kann diesen Grad an Engagement und Hingabe hervorbringen."
B. preist demnach ambivalente Tugenden, die jede totalitäre Organisation nun einmal zur Durchsetzung in ihrer Umwelt, aber auch zum Betreiben ihrer Straflager braucht.
Und er hat die politische Dreistigkeit, genau diese Sekundärtugenden als Begründung zu nennen, warum Scientology lobenswert ist: "Und das (!!) ist es, warum die Scientology Kirche einen Kampf für Toleranz führt der jedem zugute kommen wird. Und ihr Beispiel gibt Hoffnung für andere."
Aufgefordert durch Kollegen?
B. selbst sagte gegenüber der taz (25.9.03), ein "autorisiertes Manuskript" seiner Ansprache existiere nicht. B. sagte der taz auch, er sei "privat" in Brüssel gewesen und dort "von Kollegen" um ein Grußwort gebeten worden.
Dies könnte den Eindruck erwecken, B. habe lediglich unter
anderen an einer mehr oder weniger wissenschaftlichen Tagung teilgenommen. Um welche Kollegen handelte es sich und in welchem Kontext sprach Prof. B.r sein "Grußwort"?
Es war die offizielle Eröffung des SO-Büros in Brüssel, an der B. in vorderster Reihe und "mit beträchtlichem Vergnügen" mitwirkte, wie auch auf diesem Foto ersichtlich:
http://www.scientology.org/pics/en_US/news-media/briefing/openings/brussels/image02.jpg
Inzwischen hat James Lewis, u.a. als Unterstützer von AUM Shinrikyo hervorgetretener Kult-Lobbyist
http://www.religio.de/dialog/395/395s26.html#e1


http://www.religio.de/dialog/295/295s57.html#14

http://www.religio.de/dialog/401/24_26-32.htm,

Siehe auch:
www.welt.de/data/2003/09/26/173639.html und

www.dnn-online.de/regional/39658.html

 http://www.agpf.de/Besier.htm

Hubbard oder Hitler - Was treibt G. B. um?
Bereits am 24. September 2003 schrieb Jürgen Kaube im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Nr. 222, S. 42 HUBBARD ODER HITLER - WAS TREIBT G. B. UM? ...
 

Unter der Überschrift „Professor auf Abwegen" berichtet der „Spiegel" in Nr. 44/2003:

Ein renommierter Kirchenhistoriker hat sich wohlwollend über Scientology geäußert. Ist der Mann nur naiv? Experten warnen immer noch vor der Psychosekte.

Es waren nur drei Minuten. Eine Ansprache, einfach so dahingeredet, sagt G. B´.. Aber diese drei Minuten könnten den bekannten Dresdner Kirchenwissenschaftler nun womöglich den guten Ruf kosten. Oder gar die Karriere. Denn B. sprach bei der Eröffnung des neuen Scientology-Büros im September in Brüssel.

"Eine Stippvisite" sei das gewesen, "völlig privat", beteuert der Direktor des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung heute. Die Psychosekte hingegen behauptet, der renommierte Historiker sei ihr Ehrengast gewesen.

Und dann fielen diese Sätze, die nicht nur die sächsische Landesregierung in helle Aufregung versetzten: Die Scientology Kirche führe einen "Kampf für Toleranz", die jedem zugute komme, und streite "für die Akzeptanz religiöser Vielfalt". Fährt der bekannte Wissenschaftler neuerdings auf dem Ticket der Scientologen? Oder ist der Mann einfach nur naiv? ...

19. März 2006 02:02:55 - Drahbeck    

Weiter unten ein Zitat aus dem von B. zusammen mit seiner Frau (letztere laut Buchklappentext „freiberuflich als psychologische Psychotherapeutin tätig") herausgebenen Buch „Die Rufmordkampagne".
Sonderlich „strukturiert" ist jenes Buch meines Erachtens nicht. Und so bezeichnet B. denn in einer Fernsehsendung es selbst als Traktat. Die möglichen und unmöglichsten Themen aneinandergereiht begegnet man dort.

So etwa der triumphalen Mitteilung, dass ein den Zeugen Jehovas zugehöriger Rechtsanwalt (wahrscheinlich der Herr , für eine Tagung im Jahre 1999, beinahe wieder ausgeladen wurde. Er konnte aber seine schriftliche Einladung Konrad Adenauer-Stiftung vorlegen, und so seien denn die Auslader nicht an ihr Ziel gelangt.

Was denn diese Anekdote im Kontext solcher Personen wie einen Jürgen Höller (von B. in diesem Buch ebenfalls referiert) in der Substanz besagen soll, ist nur schwer zu eruieren.
Zu Höller vergleiche man etwa mal:
www.psychotherapie.de/psychotherapie/mythen/01062101.html

Oder wenn sich B. zum Sprachrohr (unter anderem) jener Religionsgemeinschaft mit Namen „Die zwölf Stämme" macht, die schon mal dadurch Öffentlichkeitswirksam wurden, dass öffentliche Schulwesen zu verachten; und mit Nachdruck das „Heimschulwesen" Marke Eigenbau zu betreiben. Wenn ín diesen skandalträchtigen Vorgängen, auch einer jener aus der Zunft der kirchlichen Weltanschauungsbeauftragten, eine dezidierte Meinung hat, und diese auch kundtut. Man kann sicher sein; dass B.'sche Mißfallen ist ihm sicher. Und wer diese Vermutung schon im Vorfeld gehabt haben sollte, sieht sich nach der B.schen Lektüre nicht „enttäuscht".

Allerhand weiteren illustren Namen begegnet man bei B. noch. Sie alle aufzuzählen, schier unmöglich. So sei denn nur noch ein paar vertretene Namen genannt, die auch für mich in gewissen Kontexten (nicht immer der geschätzten Art) einen gewissen Rang erreicht haben. So etwa, wenn Herr Fritz Poppenberg sich bei B. bezüglich seiner Sorgen „ausweinen" darf, und dabei dass für ihn sicherlich wohltuende Gefühl hat, einen verständnisvollen Mentor zu haben.
Oder der umtriebigen Renate H... (im Kontext Scientology) kann man begegnen.
Für mich neues habe ich dabei auch gelernt. Nun weis ich, was ich vorher noch nicht wusste, dass der seinerzeitige Referent der „Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen", Hansjörg Hemminger, für die politische Partei SPD, als „Sachverständiger" in der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages saß.

Tja, da kann ich es mir doch nicht ganz verkneifen (auch im Hinblick auf das „Hornberger-Schießen-Ergebnis" jener Enquete-Kommission), B. noch ein weiteres mal zu zitieren. An einer Stelle (zwar in anderem Kontext), verwendet er auch den Slogan:
„Wer solche Freunde hat - der braucht keine Feinde mehr". Wie wahr, Herr B..

Der Psychologensektor, namentlich hat er denn eine kirchennahe Anbindung, findet denn auch breiten kritischen Raum in B.s Ausführungen.

Vielleicht am „bedeutendsten" in diesem Sammelsurium möglicher und unmöglicher Themen, ist vielleicht noch die B.'sche Einschätzung (mehr zum Ende des Buches):

„Mit anderen Worten: Was die Sektenbeauftragten Außenstehenden vorwerfen, unterläuft ebenso gut ihren Kolleginnen und Kollegen aus den eigenen Reihen. Dennoch wäre die Empörung groß, wenn die geschädigten "Sekten und Psychogruppen" sich wenigstens insoweit einigten, dass sie ihrerseits "Kirchenbeauftragte" beriefen, die alle wirklichen oder vermeintlichen Vergehen im Raum der Kirche sammelten und über die Medien groß verbreiteten."

Nun ist B. zuzustimmen. Auch innerhalb der Großkirchen wird man allerlei anrüchiges vorfinden. Das wiederum ist keine prinzipielle Entlastung jener Gruppen, für die B. seine Lobbyistenkünste einsetzt.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Siehe auch noch:

Hubertus Mynarek

Sippenhaft

Andre Gursky

Konservative Sicht

CV24 - Einleitung

Netzwerk Sektenausstieg e.V. - Prof. G. B. Zusammenarbeit mit Zeugen Jehovas und Scientologen (extern)

Michael K...

Sektenkundliche Mitteilungen

Wie immer man darüber denken mag (Anmerkungen zu einem von B. herausgegeben Buch)

Detailkommentar zu B.

Ingo Heinemann zum Thema B.


Neue Auftragsarbeit von B...

Von German am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 07:58:

Unterscheiden lernen
Eine Antwort auf Gerhard B. Artikel "Moderne Inquisition?" (idea-Spektrum 26/2002) und sein Buch "Die Rufmordkampagne"

von Reinhard Hempelmann, Leiter der EZW

Heutige Kirchenkritik hat viele Gesichter und Namen. Sie artikuliert sich in verschiedensten Schriften und Pamphleten. Sie kann berechtigt sein. Denn biblisch inspirierter Gottesglaube weiß davon, dass religiöse Überzeugungen missbraucht werden können, dass christliche Kirchen sich stets neu an ihrem ureigensten Auftrag messen lassen müssen, das Evangelium mit allen Menschen zu teilen. Es gibt freilich auch pauschale und maßlose Kritik, die nicht korrigieren, sondern bloßstellen will. Sie kommt nicht nur von außen, von Menschen, die den Kirchen den Rücken gekehrt haben. Bei Gerhard B. kommt sie von innen. Er war kirchlicher Mitarbeiter und engagierte sich in verschiedenen Bereichen kirchlichen Lebens. Als evangelischer Theologieprofessor an der renommierten Universität Heidelberg ist er mit der Ausbildung zukünftiger Pfarrerinnen und Pfarrer befasst. Inzwischen lässt er keine Gelegenheit aus, vor allem die evangelische Kirche an den Pranger zu stellen und ein öffentliches Bild von ihr zu zeichnen, das antikirchliche Affekte und Ressentiments nährt.

Immer neue Kirchenkritik
Zentrales Thema seiner Kirchenkritik ist die Arbeit der Sekten- und Weltanschauungsbeauftragten. In immer neuen Variationen legt er in Tages- und Wochenzeitungen, in Aufsätzen und Büchern dar, dass kirchliche Beauftragte religiöse Minderheiten stigmatisieren und ausgrenzen, dass sie ihre religiöse Konkurrenz mit unlauteren Mitteln bekämpfen. Darüber hinaus ist er der Meinung, dass der Staat seine Neutralitätspflicht verletze, zum religiösen Parteigänger werde, dass in Deutschland die Freiheit der Religionsausübung gefährdet sei und sogar Verfassungsorgane gegen elementare Grundrechte verstoßen würden. Es stört ihn nicht, dass das zuletzt Genannte inhaltlich exakt mit dem übereinstimmt, was die Scientology-Organisation seit vielen Jahren der Bundesrepublik Deutschland vorwirft. Maßstab für ihn ist das amerikanische Modell der Zuordnung von Staat und Kirche. An diesem gemessen ist seiner Einschätzung nach im westeuropäischen Kontext Religionsfreiheit noch nicht hinreichend verwirklicht.

Pauschal und maßlos
Pauschale und maßlose Kritik an kirchlichen Beauftragten haben Gerhard B. und Renate-Maria Besier auch in ihrem neuesten Buch geübt. In Stil und Inhalt knüpft es an das 1999 erschienene zweibändige Werk „Die neuen Inquisitoren" an, mit dem die Herausgeber (Gerhard B. und Erwin K. Scheuch) sich bereits durch die Auswahl der Autorinnen und Autoren von jeder Form sachlicher Auseinandersetzung verabschiedet hatten. Die damals erhobenen Vorwürfe werden wiederholt und teils mit bereits bekannten, teils mit „neuen Materialien" zu belegen versucht. Das Buch dient dem Aufspüren belastender Vorgänge, die gegen einzelne Beauftragte vorgebracht werden. Es kann hier nicht der Ort sein, auf Einzelheiten einzugehen. Wer sich mit religiösen und ideologischen Gemeinschaften befasst, tritt in ein kompliziertes, diffuses und polemisches Beziehungsgeflecht ein. In dem seit Jahrzehnten währenden Streit zwischen „Kult" und „Antikult", zwischen den sog. Sekten, ideologischen Gemeinschaften und Psychogruppen einerseits und der Aussteiger- und Kritikerszene andererseits, kann es – jedenfalls aus der Perspektive der EZW – christliche Apologetik und Weltanschauungsarbeit nur als Gratwanderung geben. Diese Gratwanderung hat das Autorenpaar B. jedoch erst gar nicht versucht. Bereits vor Jahren haben sie eine ebenso schlichte wie klare Entscheidung getroffen: Die Kulte, Religionsgemeinschaften, weltanschaulichen Gemeinschaften, Anbieter auf dem Psychomarkt ... sind in Schutz zu nehmen, ihre Kritiker zu bekämpfen. Auf dieses Muster lassen sich alle öffentlichen Äußerungen und gutachterlichen Stellungnahmen des Autorenpaares B. zurückführen. Immer geht es ihnen darum, die eine Seite zu diffamieren, die andere in Schutz zu nehmen. Bei den Zeugen Jehovas und anderen haben sie sich dadurch Hochachtung verschafft. Stellungnahmen B.s werden in öffentlichen Veranstaltungen als Schützenhilfe im Kampf für die eigene Sache genutzt.

Ein Netz von Sektenverfolgern?
Beobachtungsgegenstand des Autorenpaares B. sind nicht zuerst die religiösen Gemein-schaften, sondern ihre Kritiker. Dass in der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas Abgrenzungen und Feindbilder ein identitätsbildender Faktor sind, findet keine Aufmerksamkeit. Dass religiöse Hingabe missbraucht werden kann und missbraucht wird, interessiert sie nicht. Ein Nachdenken über die Notwendigkeit kritischer Auseinandersetzung mit verletzenden Formen von Religiosität spielt in den Darlegungen keine Rolle. An einer differenzierten Wahrnehmungen der Kritikerszenen haben sie kein Interesse. Stattdessen wird behauptet, es gebe in Europa ein gut organisiertes Netzwerk von Sektenverfolgern, was fraglos in den Bereich der Phantasie und nicht der Realität gehört.

Religiöse Aufklärung ist nötig
Überhaupt versäumt es das Autorenpaar B., zur Sache zu reden. Auch in dem idea-Artikel bleibt der Autor die Antwort auf zentrale Fragen schuldig: Was ist aus der Perspektive eines christlichen Welt- und Menschenverständnisses zur Ablehnung der Bluttransfusion durch die Zeugen Jehovas zu sagen? Ist die Bibel richtig ausgelegt und verstanden, wenn ihr eine solche Ablehnung entnommen wird? Hansjörg Hemmingers Einschätzung, dass Fritz Poppenbergs Filme durch Distanzlosigkeit gegenüber der Lehre und Praxis der Zeugen Jehovas gekenn-zeichnet sind, lassen sich meines Erachtens von der Sache nicht bestreiten. Warum geht B. als Theologe darauf nicht ein? Warum sagt er nichts über die Frage, wie die Schriftauslegung der Zeugen Jehovas zu bewerten ist? Auf kritische Stellungnahmen zu umstrittenen Angeboten von Erfolgstrainern und Psychogruppen wird gänzlich verzichtet. Warum eigentlich? Kirchliche Beauftragte werden von besorgten Zeitgenossen danach gefragt. Sollen sie schweigen, wenn Religiöses sich säkular verpackt anbietet, zum Beispiel als Entspannungstechnik oder Therapieangebot oder Nichtreligiöses sich aus strategischen Gründen mit dem Schein des Religiösen umgibt? Sie haben die Aufgabe, einer Beitrag zur religiösen Aufklärung zu leisten und tun dies auch. B. dagegen möchte eine schweigende Kirche. Die Aufgabe des Staates sieht er gar darin, für die „Gleichheit von Weltanschauungen und Religionen" in Theorie und Praxis zu sorgen. Eine solche Aussage ist in hohem Maße klärungsbedürftig. Rassismus, Antisemitismus und Satanismus sind auch Weltanschauungen, deren Gleichheit mit anderen Weltanschauungen allerdings nur um den Preis der Selbstaufgabe eines demokratischen Rechtsstaates hergestellt werden kann.

Pflege von Feindbildern
Nahezu alle Vorwürfe, die B. gegenüber kirchlichen Beauftragten erhebt, treffen zuallererst auf ihn selbst zu: Theologische Argumente finden sich kaum. Was „Denunziationskultur" ist, dafür bieten die genannten Bücher über „Die neuen Inquisitoren" und „Die Rufmordkampagne" anschauliche Beispiele. Selbst kirchenkritische Organisationen haben darauf hingewiesen, dass B.s Kritik der „Sektenkritiker" polemisch und inhaltsleer ist. Die Pflege von Feindbildern ist immer ein Vorgang, der mit drastischen Wahrnehmungseinschränkungen verbunden ist. Das gilt gleichermaßen für Religionsgemeinschaften und Antikultbewegungen, ebenso gilt es für Theologieprofessoren und Weltanschauungsbeauftragte.
Selbstverständlich muss über Beurteilungskriterien und den richtigen Weg des Umgangs mit anderen Religionsgemeinschaften in der kirchlichen Weltanschauungsarbeit gestritten werden. Ich behaupte nicht, dass alles richtig gemacht wird. Selbstverständlich muss es Bereitschaft zur Selbstkritik geben. B. weiß genau, dass es d i e kirchlichen Beauftragten nicht gibt. Dennoch redet er klischeehaft. Die EZW hat sich nie als Teil einer Anti-Kultbewegung verstanden. Sie ist zugleich darum bemüht, die Distanz zum Gegenstandsbereich der eigenen Arbeit zu wahren. Sie versucht beides zusammenzuhalten: dialogische Offenheit und Standfestigkeit, Gesprächsbereitschaft und den Mut zur Unterscheidung, gegebenenfalls auch zum Protest gegenüber krankmachender und verletzender Religiosität.

Orientierung in Vielfalt
Es ist richtig, dass wir in einer Situation zunehmender religiös-weltanschaulicher Vielfalt le-ben. Verschiedene Wahrheitsansprüche konkurrieren miteinander. Kirchlicher Weltanschauungsarbeit sollte es um eine verstehende Apologetik gehen. Dazu gehört selbstverständlich auch, religiöse Gemeinschaften gegenüber voreiligen Stigmatisierungen in Schutz zu nehmen. Das Recht auf freie Religionsausübung gilt für alle. Im Blick auf die EZW kann ich sagen, dass die Inschutznahme religiöser Gruppen und Bewegungen viel häufiger geschieht als nach außen hin sichtbar wird. Vor allem aber möchte kirchliche Weltanschauungsarbeit zur christlichen Orientierung beitragen. Sie bringt für den Umgang mit religiöser und kultureller Vielfalt Unterscheidungskriterien ins Spiel und stärkt die Urteilsfähigkeit der christlichen Gemeinde. Die Begegnung mit religiös-weltanschaulicher Vielfalt fordert immer auch zu dem heraus, was die Bibel "Unterscheidung der Geister" nennt.
B. plädiert für die Abschaffung von Weltanschauungsbeauftragten, bzw. Sektenbeauftragten auf dem Hintergrund eines kirchenapokalyptischen Szenariums. Am liebsten sähe er wohl, wenn das „Rest-Renommee" der Kirche, von dem er spricht, bald zum Verschwinden käme. Mit solchen Erwartungen setzt er sein eigenes „Rest-Renommee" freilich auch aufs Spiel.

Quelle: ideaSpektrum Nr. 27 vom 3. Juli 2002, S. 20

Von Willy am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 14:31:

Super!!!
Die Kirchenleitung sollte sich einmal diesen Herrn näher anschauen!!!

Gibt es das auch im Internet? Wo?

Von German am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 14:46:

http://web.archive.org/web/20040219090215/http://www.ekd.de/ezw/aktuelles.html

Von Julia am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 18:05:

Hallo,

der Artikel von Reinhard Hempelmann bringt die Sache auf den Punkt.
Gottseidank hat einer einmal klar ausgesprochen, was viele schon lange erwarten.

Ich glaube, Leute wie den Herrn B. sollten wir nicht mehr ernst nehmen. Er schaufelt sich mit seiner Polemik sein eigenes wissenschaftliches Grab - oder hat es schon getan.

Grüße von Julia.

Von LuckyX am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 19:49:

na ja, unter den ZJ werden des Herrn B.'s Elaborate triumphierend überall herumgereicht und versandt - daß sie da in einem Boot mit Scientology und anderen totalitären Sekten sitzen, wollen sie nicht wahrhaben.

Von FG am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 21:30:

Leute, mal davon abgesehen, dass B. pro-ZJ schreibt, scheint seine fachliche Kompetenz außer Zweifel zu stehen. Immerhin ist dieser Mann Prof. an der theologischen Fakultät zu Heidelberg, immerhin eine ehrwürdige Einrichtung. Wieso ist er (noch) da, wenn er doch so ein dussliger Polemiker ist?

Wundert sich
FG

Von Sven L... am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 21:58:

Hallo FG,

um eine Professur zu erhalten braucht man nicht klug zu sein, sondern nur der Fakultät angenehm oder/und politisch Korrekt. Um ein Staatstheater zu leiten oder dem Arbeitsamt vorzustehen benötigt auch kein besonderes Fachwissen, sondern nur das richtige Parteibuch!

Sven

Von Julia am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 22:27:

Hallo,

der Herr B. ist Beamter auf Lebenszeit, d.h. nicht kündbar.
Die Kirche selbst hat darauf keinen Einfluss, sie hat ihn ja auch nicht eingestellt.
Es ist richtig, dass er gute Vorlesungen hält - sagen jedenfalls seine Studenten. Und ich gehe auch davon aus.
Darüber hinaus führt er aber m.E. ein Doppelleben.
Erstaunlich ist, dass seine Studenten über seine Pro-Sekten-Aktivitäten nichts wissen. Er kann das hervorragend trennen. Die Studenten und späteren Theologen wissen allerdings auch so gut wie nichts über Sekten - scheint für sie einfach kein Thema zu sein.
Sollte es aber! werdet ihr jetzt sagen. Und da stimme ich euch voll zu.

Grüße von Julia.

Von LuckyX am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 23:58:

Ich glaube nicht, daß es hier darum geht, Herrn B. die Intelligenz abzusprechen. Es geht vielmehr um seinen zweifelhaften Einsatz zugunsten hochgefährlicher Sekten wie der Scientology und totalitärer Gruppen wie eben auch der WTG.

Inttelligente Menschen findet man ja bekanntlich in allen menschlichen Bereichen und Bewegungen. Nur weil sie intelligent sind, darf man nicht annehmen, sie würden sich nur für das Gute einsetzen. Gelegentlich hat gerade ihre Intelligenz zu großem Leid und Schaden für zahllose Menschen geführt, weil sie sich aus ideologischen oder sonstigen im Einzelfall zu ergründenden Gründen für eine verkehrte Sache eingesetzt haben.

http://web.archive.org/web/20040219090215/http://www.infolink-forum.de/messages/771/3960.html?Donnerstag11Juli20020758

Weiter im Text von Oestreicher

„Sonntagsblatt" 15. April 1996

Fünf dicke Bände liegen vor mir. Mein Fazit dieser (aber nicht nur dieser) Lektüre ist schlicht: Sie lügen. Was Sie dazu verleitet, weiß ich nicht. Doch werden es nicht nur Ihre ideologischen Scheuklappen sein. Dazu sind Sie zu klug. Oder doch nicht? Heute kochte mein Zorn über, als ich Ihre Besprechung des Buches Nachdenken über den Weg des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR las - wo sonst als in der "FAZ".

Ich zitiere:

"In zwanzig Jahren DDR-Kirchenbund ist die Kirchenmitgliedschaft auf 20 Prozent der Einwohner abgesunken... Angesichts dieser kläglichen Bilanz..." Kläglichen Bilanz?

Nach 45 Jahren marxistischer Herrschaft? 20 Prozent entspricht dem westeuropäischen Durchschnitt oder liegt etwas darüber. Der Anteil westdeutscher Protestanten am kirchlichen Leben liegt nicht höher, auch wenn sich noch viele vor dem Schlußstrich scheuen. Das wissen Sie so gut wie ich. Ihre Statistik stimmt. Dann folgt Ihre polemische Verurteilung. Die Säkularisierung Europas ist eben nicht Ihr Thema. Um den Seitenhieb geht's Ihnen.

Nicht weniger treffende Beispiele befinden sich auf fast jeder Seite Ihrer Darstellung der DDR-Vergangenheit, die Sie nicht aus eigener Erfahrung, sondern aus Akten kennenlernten. Auf Ihren Umgang mit diesen Akten komme ich zurück.

Was befugt mich zu dieser Kritik an Ihrer Kirchenkritik? Kirchenkritisch - überall - war ich selbst oft genug und damit hoffentlich auch selbstkritisch. So wenig wie zum Beispiel Israel (ich bin ein Christ jüdischer Abstammung) betrachte ich die ehemalige DDR als Schutzzone.

Als junger Politologe besuchte ich die DDR zum ersten Mal 1956, wurde aufgegriffen und als mutmaßlicher westlicher Agent von der sowjetischen Staatssicherheit ausgewiesen. Das war für mich der Ansporn, erst recht dieses Land zu studieren. Jedes Jahr bis zum Zusammenbruch kehrte ich - oft mehrmals - zurück, ab 1964 als Osteuropareferent des britischen Kirchenrates. Ich pflegte die Freundschaft nicht nur der Christen beider Konfessionen und verschiedenster Prägung, sondern auch, wo es möglich war, der Machthaber. Berührungsängste waren mir fremd. Jedenfalls bis 1968 und bis zur Vernichtung des Prager Frühlings glaubte ich an die Reformierbarkeit des Systems. Danach ging es mir um Schadenbegrenzung durch maximale Kontakte.

Nach so viel Gesprächsbereitschaft hätte ich mich leicht, etwa als "IM Meininger" (mein Geburtsort) oder "IM Londoner" (mein Wohnort) bei der Gauck-Behörde wiederentdecken können. Aber nein:

Ich entdecke mich tatsächlich als "OV Kranz", bis zum Schluß geführt als mutmaßlicher Agent der britischen Staatssicherheit. Womöglich führte mich diese als mutmaßlichen Agenten des Ostens. Ich hatte also im Nachwende-Deutschland den Status eines Opfers erlangt.

Wie leicht hätte man mich als Täter einordnen können. Agent war ich zwar nicht, aber doch zunehmend Verächter dieses Systems. Insofern hat mich die Stasi durchschaut. Diesen kurzen Exkurs schulde ich wohl jedem Leser dieses offenen Briefes. Warum? Um anzudeuten, wie kompliziert und vielschichtig das Leben in der DDR war. Das haben Sie, Gerhard B..., systematisch und mit großem Fleiß verdeckt und, ich meine bewußt, die Kirchen eindimensional dargestellt.

Jeder erfahrene Seelsorger weiß, daß nichts, aber auch gar nichts, dem Menschen fremd ist. Licht und Schatten sind in uns allen in komplizierter Mischung vereint. Das gilt in jeder Hinsicht für alle Kirchen zu allen Zeiten. Nachfolge und Verrat sind und waren schon immer enge Nachbarn. Keine Enthüllungen über den Verrat in der DDR haben mich überrascht. Es hätte sie in jeder Gesellschaft gegeben, es gab sie in allen Kirchen in den von Hitler besetzten Staaten Europas. Hätte der "Führer" den Kanal überquert, hätte es ihm an englischen christlichen Handlangern nicht gefehlt.

Viel interessanter war der innere Pluralismus, und damit meine ich die evangelische Freiheit der Protestanten in der DDR, die sich in ihrer breiten Verschiedenheit trotz allem vertrugen und sich als einzige im Staat demokratisch verhielten. Man durfte in der Kirche diesen Staat gutheißen, und eine Minderheit tat es mit mehr oder weniger gutem Gewissen. Man durfte diesen Staat verurteilen, und eine Minderheit hatte dazu den Mut.

Die meisten - besonders jene in leitenden Stellen - wählten verschiedene Schattierungen der kritischen Solidarität mit dem System. Der persönliche Charakter spielte dabei eine größere Rolle als der theologische Standort. Für die Ökumene außerhalb der DDR waren die verschiedenen Modelle der Nachfolge in ihrer Vielfalt von großer Bedeutung.

Die Versuche des Staates, die Kirchen gleichzuschalten - etwa nach ungarischem Modell -, sind in der DDR kläglich gescheitert. Das war alles in allem eine ehrenhafte Kirchengeschichte. Auch sie wird noch geschrieben werden. Diese Kirche als "kläglich" darzustellen ist lächerlich und einfach nicht wahr.

Komplizierte, differenzierte - natürlich nicht fehlerfreie - Bischöfe wie Albrecht Schönherr und Johannes Hempel fast als Mitläufer der SED zu brandmarken ist schlichte Verleumdung. Diplomaten sind gewiß keine Märtyrer, aber seit wann in der Kirchengeschichte ist Diplomatie Verrat? Wieviel Kapitalismuskritik erwarten Sie, Bruder B..., von westlichen Bischöfen? Sind sie auch alle verseucht?

Sie und Ihre jungen Assistenten haben ordentliche Arbeit geleistet. Im wesentlichen stehen da keine Lügen, und wenn, dann sind es bei solcher Fülle echte Irrtümer, die jedem Historiker unterlaufen könnten. Fast alles ist dokumentarisch belegt. Für den kundigen Leser gibt es da sehr viel Neues und Interessantes. Entkräfte ich damit meine eigene Anklage? Nichts dergleichen. In der einseitigen Selektion der Fakten liegt der Grund, der das Ganze zur Lüge macht. Mit gleicher Methodik wäre es leicht, in fünf Bänden eine - nicht weniger verlogene - Heldengeschichte zu schreiben. Dies war die Methodik der Geschichtsschreibung der SED. Die meisten kommunistischen Polemiken waren auch sorgfältig recherchiert. Geschichte war eine ganze Industriesparte der Partei. Man beginnt mit einer ideologischen These und sucht dann den Stoff, sie zu belegen. Was der These widerspricht, fällt - mit gelegentlichen Ausnahmen - unter den Tisch. Gäbe es einen systematischen Anti-B..., könnte man fast Seite für Seite Anti-Zitate aus den Akten graben. Der Wahrheitsfindung würde das aber auch nicht dienen.

Der Unkundige, vor allem der durchschnittliche westdeutsche Leser Ihrer Bücher bekommt ein Bild, das der erfahrenen Wirklichkeit einfach nicht entspricht. Natürlich bilde ich mir nicht ein, daß meine Erfahrung genau der Wirklichkeit entspricht. Nur eine Zusammenstellung der Vielfalt der Erfahrungen kann der Wahrheit in etwa entsprechen. Genau das vermeiden Sie mit einer Entschlossenheit, die mich in zornige Verwunderung versetzt. Was wollen Sie damit erreichen? Ob ich Sie mit diesen Zeilen erreiche, weiß ich nicht. Wen habe ich sonst im Sinn? Bestimmt nur eine kleine interessierte Minderheit. Das Interesse am Thema läßt nach, und das ist verständlich.

In West und Ost wird es noch lange Menschen geben, die nicht vergessen wollen, wie es damals war. Es war sehr menschlich. Es gab keine Arbeitslosigkeit, auch nicht für den Teufel. Trotzdem spielten die Engel damals die schöneren Melodien... Jetzt schweigt der östliche Chor oder singt allenfalls pianissimo. Auch deswegen mein Schrei.

Auch noch ein Kampagnen-Bild von B...:

Im trauten bagatellisierenden, schönredenden Schulterschluss mit WTG-Funktionär Bernd Klar (Links im Bild)

„Materialdienst" der EZW Heft 8/1999

„... Diese Publikation äußerst problematisch finde ... Der Straßenverkehr stellt auch keine „gesamtgesellschaftliche" Gefahr dar, aber wer wollte leugnen, daß es klarer Regelungen bedarf? ... Autoren haben jedoch den Boden der wissenschaftlichen Disputation verlassen und ergehen sich in Vorurteilen und pauschalen Angriffen ... Mir sind diese Bücher als Satire zu humorlos und als wissenschaftliche Meinungsäußerung zu mager."

Der Herr B ... und der "Kriegsdienstverweigerer Karl Barth"

Ein skrupelloser Herr - der "schön" redet, was nicht schön ist!

Detailkommentar zu B ....

http://www.agpf.de/Besier.htm (extern)

Sage mir, wer deine Freunde sind - und ich sage dir wer du bist

 

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