Annotationen zu den Zeugen Jehovas
Gerhard B...
siehe auch:Günther Pape wehrt sich
Zum Thema Pape, siehe auch: Mysnip.162029
Jerry Bergman zum Thema Besier
überarbeitet in der Hauptsache auf das Zeugen Jehovas bezügliche eingegrenzt)
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Als neuere Berichte:
(Eine Legislaturperiode lang) Parteigenosse B...!
Nachdem absehbar wurde, seitens der sächsischen "Linken" bekommt er für die 2014er Kommunalwahl, keinesfalls erneut einen sicheren Listenplatz zugeschanzt, reagierte er umgehend mit seinem Austritt aus dieser Partei, wie dies entsprechende Meldungen vom 08. 04. 2014 verdeutlichen.
http://27093.foren.mysnip.de/read.php?27094,196462,206648#msg-206648
Wieder mal was von Herrn Besier
Besier der Freiheits-Apostel
Auch das sei jenem Herrn Besier noch ins "Stammbuch" geschrieben. Der Bericht "Knastmauke" Realistischerweise muss allerdings auch gesagt werden. Dazu ist jener Herr viel zu abgebrüht, um diese Kritik wahrzunehmen. Den interessiert nur der eigene Egoismus - und sonst nichts!
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Geschrieben von Drahbeck am 05. April 2007 09:50:18:
Der Mitteldeutsche Rundfunk meldet:
Der Direktor des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung in Dresden, G. B., muss angeblich sein Amt aufgeben. ...
Mein Kommentar dazu: ...
Das er - etwa mit seinem (zeitweiligem?) Scientology-Engegament sich nicht nur
"Freunde" geschaffen hat, dürfte wohl auch ihm (zumindest im Nachhinein) klar
geworden sein.
Im Gegensatz zu den Zeugen Jehovas, gibt es bei Scientology durchaus
relevante Stimmen, aus dem Chor ihrer Gegner, die willentlich zu überhören, sich in
diesem Lande "karriereschädigend" erweisen kann. Das ist beim Thema Zeugen
Jehovas offenbar so nicht der Fall. Und so hat denn B. (auch) Engagement in Sachen Zeugen
Jehovas, was seine Karriere anbelangt, offenbar nicht nachteilig (für ihn) ausgewirkt.
Hat er also in Sachen ZJ nichts zu befürchten gehabt, ist er
aber in Sachen Scientology schon eher ins Schlittern geraten. ...
Geschrieben von Drahbeck am 11. April 2007 13:51:52:
Als Antwort auf: Re: G. B. geschrieben von D. am 05. April 2007 13:02:25:
Nachdem nun in der Tagespresse in mehr oder weniger gleichlautenden Voten, die
Entwicklung im Falle B. bekannt gemacht wurde, bringt nun auch IDEA eine ähnliche
erweiterte Meldung.
http://www.idea.de/index.php?id=355&tx_ttnews%5Btt_news%5D=52882&tx_ttnews%5BbackPid%5D=18&cHash=c070b6e285
... Dazu meine Meinung. ...
Idea erwähnt zwar den relevanten Fall Scientology der für sein "Stolpern" ausschlaggebend gesorgt haben dürfte. Ansonsten hält es sich in vornehmes Schweigen, etwa in Sachen B.'s Zeugen Jehovas-Engagement, dass zumindest ich genauso kritisch werte, wie andere seinen Scientology-Ausrutscher. ...
Den wohl "endgültigen" "Stolperstein" hat sich B. dann wohl selbst dergestalt gelegt, dass er (partiell) im Falle Porst zu einer (zumindest begrenzten) Kampfgemeinschaft mit der PdS fand. Das Schreckgespenst "Stasi" von der CDU kunstvoll mit aufgebaut (unter gleichzeitiger Ausblendung eines anderen eben nicht-"Schreckgespenst" BND oder Verfassungsschutz ect.) zeigt, dass B. offenbar der Realitätssinn manchmal arg in Stich lässt.
Unser einer wusste das schon bei seinen Zeugen Jehovas-Eskapaden. Nun weiss es offenbar auch die CDU (nicht wegen der Zeugen. Selbige sind auch der CDU "schnurzpiepe"). Wohl aber wegen der als "Parteischädigend" angesehenen Scientology und erst recht wegen der partiellen Begünstigung der gewendeten SED eben auch durch B.. ...
Geschrieben von Drahbeck am 12. Mai 2007 12:07:01:
Als Antwort auf: Re: B. geschrieben von Drahbeck am 28. April 2007 13:00:11:
In Heft 19/2007 des Spiegel" S. 48 gab es auch unter der Überschrift Der Professor und die Sekte" eine Zusammenfassung in Sachen B.. Zwei beigefügte Bilder. Eines davon versieht die Spiegel" mit der Bild-Unterschrift Wissenschaftler B.. Nur Opfer einer Intrige?" ...
Und dann formuliert der Spiegel" den aus meiner Sicht Hammersatz:
Zitat:
B. legt Wert darauf, dass er sich auch für andere umstrittene Gruppen, etwa die
Zeugen Jehovas, einsetzt."
Nun wusste unser einer das schon früher und bedurfte dazu nicht des Spiegels" um das mal schwarz auf weiss zu lesen.
Allerdings gilt bei diesem Aspekt dann wohl wieder. Nur nicht dem Herrn B. zu nahe treten". Offenbar auch in vorgenanntem Bericht. Und so spielt denn das Thema Zeugen Jehovas in selbigem keine weitere Rolle mehr. ...
B.-Diskussion bei Google Groups
Geschrieben von Drahbeck am 19. März 2006 02:02:55:
Als Antwort auf: Re: Herr B. meldet sich wieder mal zu Wort geschrieben von Drahbeck am 19. März 2006 01:56:17:
Weiter unten ein Zitat aus dem von B. zusammen
mit seiner Frau (letztere laut Buchklappentext freiberuflich als psychologische
Psychotherapeutin tätig") herausgebenen Buch Die Rufmordkampagne".
Sonderlich strukturiert" ist jenes Buch meines Erachtens nicht. Und so
bezeichnet B. denn in einer Fernsehsendung es selbst als Traktat. Die möglichen und
unmöglichsten Themen aneinandergereiht begegnet man dort.
So etwa der triumphalen Mitteilung, dass ein den Zeugen Jehovas zugehöriger Rechtsanwalt (wahrscheinlich der Herr ), für eine Tagung im Jahre 1999, beinahe wieder ausgeladen wurde. Er konnte aber seine schriftliche Einladung Konrad Adenauer-Stiftung vorlegen, und so seien denn die Auslader nicht an ihr Ziel gelangt.
Was denn diese Anekdote im Kontext solcher
Personen wie einen Jürgen Höller (von B´. in diesem Buch ebenfalls referiert) in der
Substanz besagen soll, ist nur schwer zu eruieren.
Zu Höller vergleiche man etwa mal:
www.psychotherapie.de/psychotherapie/mythen/01062101.html
Oder wenn sich B. zum Sprachrohr (unter anderem) jener Religionsgemeinschaft mit Namen Die zwölf Stämme" macht, die schon mal dadurch Öffentlichkeitswirksam wurden, dass öffentliche Schulwesen zu verachten; und mit Nachdruck das Heimschulwesen" Marke Eigenbau zu betreiben. Wenn ín diesen skandalträchtigen Vorgängen, auch einer jener aus der Zunft der kirchlichen Weltanschauungsbeauftragten, eine dezidierte Meinung hat, und diese auch kundtut. Man kann sicher sein; dass B.'sche Mißfallen ist ihm sicher. Und wer diese Vermutung schon im Vorfeld gehabt haben sollte, sieht sich nach der B.schen Lektüre nicht enttäuscht".
Allerhand weiteren illustren Namen begegnet man
bei B. noch. Sie alle aufzuzählen, schier unmöglich. So sei denn nur noch ein paar
vertretene Namen genannt, die auch für mich in gewissen Kontexten (nicht immer der
geschätzten Art) einen gewissen Rang erreicht haben. So etwa, wenn Herr Fritz Poppenberg
sich bei B. bezüglich seiner Sorgen ausweinen" darf, und dabei dass für ihn
sicherlich wohltuende Gefühl hat, einen verständnisvollen Mentor zu haben.
Oder der umtriebigen Renate H... (im Kontext Scientology) kann man begegnen.
Für mich neues habe ich dabei auch gelernt. Nun weis ich, was ich vorher noch nicht
wusste, dass der seinerzeitige Referent der Evangelischen Zentralstelle für
Weltanschauungsfragen", Hansjörg Hemminger, für die politische Partei SPD, als
Sachverständiger" in der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages saß.
Tja, da kann ich es mir doch nicht ganz
verkneifen (auch im Hinblick auf das Hornberger-Schießen-Ergebnis" jener
Enquete-Kommission), B. noch ein weiteres mal zu zitieren. An einer Stelle (zwar in
anderem Kontext), verwendet er auch den Slogan:
Wer solche Freunde hat - der braucht keine Feinde mehr". Wie wahr, Herr B..
Der Psychologensektor, namentlich hat er denn eine kirchennahe Anbindung, findet denn auch breiten kritischen Raum in B. Ausführungen.
Vielleicht am bedeutendsten" in diesem Sammelsurium möglicher und unmöglicher Themen, ist vielleicht noch die B.'sche Einschätzung (mehr zum Ende des Buches):
Mit anderen Worten: Was die Sektenbeauftragten Außenstehenden vorwerfen, unterläuft ebenso gut ihren Kolleginnen und Kollegen aus den eigenen Reihen. Dennoch wäre die Empörung groß, wenn die geschädigten "Sekten und Psychogruppen" sich wenigstens insoweit einigten, dass sie ihrerseits "Kirchenbeauftragte" beriefen, die alle wirklichen oder vermeintlichen Vergehen im Raum der Kirche sammelten und über die Medien groß verbreiteten."
Nun ist B. zuzustimmen. Auch innerhalb der Großkirchen wird man allerlei anrüchiges vorfinden. Das wiederum ist keine prinzipielle Entlastung jener Gruppen, für die B. seine Lobbyistenkünste einsetzt.
Geschrieben von D. am 26. Juli 2004 04:44:04:
Als Antwort auf: Re: taz Kommentar zu B. geschrieben von D. am 23. Juli 2004 10:51:48:
Sekten und Beauftragte gegenübergestellt Zum Artikel von Lorenz J... Unter Sekten. Hannah-Arendt-Institut in der Krise: Was tut Gerhard B.?" (F.A.Z. vom 26. Juni):
Herr Bernhard W... EKD, Bayreuth meint unter anderem zu einer Kirchenkritischen Wertung:
Diese Wertung zeigt, wie die seit langem von B., Martin Kriele und anderen unter dem Mäntelchen von Wissenschaft" geführte Rufmordkampagne gegen die Kirchen & Co." geeignet ist, auch kluge Köpfe zu vernebeln und fatale Wirkung zu zeigen.
Wer sich die Mühe macht, die totalitäre und menschenverachtende Programmatik und Praxis von Scientology zur Kenntnis zu nehmen, sieht, daß es in einem Rechtsstaat gute Gründe gibt, hier kritisch und wachsam zu sein. Dies wie Professor B. und seine Gesinnungsgenossen hartnäckig nicht sehen zu wollen ist keine wissenschaftliche Verirrung, sondern eine seit langen Jahren erkennbare bewußte Agitation ...
Dann zitiert er noch den Politikwissenschaftler Armin Pfahl-Traughber welcher feststellte:
Damit tragen die erwähnten Hochschullehrer und Intellektuellen zur pauschalen Aufwertung von Sekten und deren inhumanen Praktiken bei. Nicht zufällig findet sich denn auch in ihren Veröffentlichungen kein Wort zu den Opfern dieser Organisationen."
Und weiter:
"Jeder, der einen Blick in B.s Buch Die Rufmordkampagne" wirft, kann sich selbst ein Urteil bilden über den Geist, der hier am Werk ist. Mit Wissenschaft" hat dies nichts mehr zu tun."
Der "Spiegel" schreibt in seiner Nr. 27/2004 vom 28. Juni:
Die Sektenaffäre um den Chef des Hannah-Arendt-Instituts entwickelt sich zur Groteske.
Weiter verweist der "Spiegel"-Artikel darauf:
Im April erschien eine Ausgabe der unter anderem
von B. herausgegebenen Zeitschrift Religion-Staat-Gesellschaft" mit einem
einzigen Thema: Das Blatt übte heftige Kritik an einem in der Tat teils dürftig belegten
Scientology-Gutachten des bayerischen Innenministeriums. Ein bewusster Tabubruch, bei dem
sich der Professor gleichwohl unschuldig fühlt: Ich habe nur der wissenschaftlichen
Auseinandersetzung einen Raum gegeben", sagt B.. Formal hielt er sich jedenfalls
exakt an die Vereinbarung vom Herbst: Ich habe kein einziges Wort selber
geschrieben, sogar auf das ursprünglich geplante Vorwort verzichtet."
Die Kritiker konnte das nicht beruhigen. Im Gegenteil ...
17. Juni 2004 07:26:17 - Drahbeck
...
sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=615166
warum man erst einen ausgewiesenen Religionshistoriker zum HAIT-Direktor beruft und dann nicht einverstanden ist, wenn dieser nebenbei weiter über religiöse Gruppierungen arbeitet. Auch das fällt übrigens unter Totalitarismusforschung"."
Mit diesem Satz endet ein Bericht
erstattender Artikel der Sächsischen Zeitung".
Genau dieser Satz ist aber nebulös.
Über religiöse Gruppierungen arbeitet". Wie arbeitet er? Wenn er sich solchen
Gruppierungen als Publicity-Bereiter zur Verfügung stellt?
Es geht nicht darum ein bayerisches Gutachten in Sachen Scientology" für
sankrosankt" zu erklären. Jedoch wenn die Kritiker dieses Gutachtens sich
Herrn B. zur Verfügung stellen, der mutmaßlich auch den Anstoss zur Erstellung dieses
Gegengutachtens gab, dann kann nur ein blauäugiger" den vorangegangenen Wirbel
B. - Scientology" bagatellisieren. Das diesem Herrn auf die hurtigen Finger
gesehen wird, ist nicht mehr als Recht. Unabhängig davon wie in Sachsen die drei
genannten Parteien zu ihm stehen und aus ihrer Parteipolitischen (keineswegs neutralen)
Interessenlage bewerten mögen.
B. hat auch ein Gutachten in Sachen
Zeugen Jehovas publiziert. Das fand und findet meine Kritik.
Einen Vertrauensvorschuß in der derzeitigen Diskussion kann er von mir jedenfalls nicht
bekommen.
20. Juni 2004 05:46:47 - Drahbeck
Peter W... zitiert in einer Scientology betreffenden Newsgroup:
... B. ist kein unbeschriebenes Blatt, sondern seit längerem als Verleumder und
Beleidiger sattsam bekannt.
Unter anderem zitiert W...
Die Unmoral des "Professor Dr. Dr.
G. B." Jerry Bergman Ph.D.
In seinem Statement äußert Bergman auch (dazu muss man wissen, Bergman ist ausgewiesen
durch Publizistik zum Thema Zeugen Jehovas; unter anderem einer umfänglichen thematischen
Bibliographie)
"Weshalb er mich [Gergman] angreift, ist nicht ganz klar, aber zwei wahrscheinliche Gründe sind die Schlussfolgerungen, die ich aus meinen, die Zeugen Jehovas betreffenden, lebenslangen Studien ziehe . ...... Vollständiger Artikel: http://www.infolink-net.de/docs/politik/bergman-besier.htm
Oder als weitere widerliche Fehlleistung B.s: "Kreuzzug als Familienunternehmen - Bekehrung in der DDR: Wie die Papes über die Zeugen Jehovas aufklären" .... in der WELT vom 26. Januar 1999 einen als Buchbesprechung deklarierten Angriff auf die Jehovas-Zeugen-Kritiker Klaus-Dieter und Günther Pape. Anlaß ist die Veröffentlichung des Buches von Klaus Dieter Pape: "Die Angstmacher. Wer (ver)führt die Zeugen Jehovas", St. Benno, Leipzig.
24. Juni 2004 06:41:33 - D.
Scientology-Verteidigung statt Totalitarismusforschung
Ein Votum in Sachen der weiter oben schon genannten Zeitschrift: "Religion Staat Gesellschaft"
Und darin auch der Satz:
"Auf die Zeitschrift wurde zuerst die CDU-Bundestagsabgeordnete
Antje Blumenthal aufmerksam. In einem offenen Brief an Prof. B. kritisiert sie die
Verharmlosung "einer der gefährlichsten Sekten unserer Zeit". Eine
nüchtern-sachliche Darstellungsform hatte bereits der Berliner Duncker &
Humblot-Verlag vermisst, in dem das Periodikum erscheint. "
dnn-online.de/dnn-heute/45530
24. Juni 2004 11:10:11 - Drahbeck
Die gegenwärtige B.-Debatte ist nur ein Mosaiksteinchen im Gesamtbild.
Seiwert ist zusammen mit B.r (beide waren in der seinerzeitigen Enquete-Kommission des
Deutschen Bundestages vertreten) schon aufgefallen wie jetzt B..
Tenor. Totalitarismus in kleinen Religionsgemeinschaften "Fehlanzeige". Die
Opfer seien doch selber schuld, warum steigen sie nicht aus. Beleg dafür auch die
deutsche Ausgabe des 1998 erschienenen Buches von Introvigene Schluß mit den
Sekten. Die Kontroverse über 'Sekten' und neue religiöse Bewegungen". Eingeleitet
von Seiwert. Man vergleiche auch:
So kann nur einer reden, der jene Sektensozialisation nie am eigenen Leibe erfahren hat.
Sieht man sich "Religion - Staat - Gesellschaft" näher an,
findet man in diesem "erlauchten" Kreis alle einschlägigen
Sektentotalitarismusbagatellisierer wieder, einschließlich des Herrn Introvigene aus
Italien, einschließlich des Herrn Singelenberg aus Holland. Letzterer unrühmlich in
Erscheinung getreten durch seine Polemik gegen das Buch von Eimuth "Die
Sekten-Kinder".
Lediglich die Frau Y. fehlt da noch. Das aber wohl auch nur deshalb,
weil dem vernehmen nach Y. und B. sich gegenseitig nicht grün" sind.
Zu Singelenberg muss man vielleicht aber noch die Einschränkung machen, dass er in der Sicht des WTG-Funktionär W. wohl nicht WTG-linientreu genug ist; denn W. höchstpersönlich polemisierte in einem in "Religion - Staat - Gesellschaft" veröffentlichten Beitrag gegen Singelenberg.
Eine Episode daraus. Singelenberg hatte unterstellt, die Praxis der Zeugen Jehovas kein Blut als Nahrungsmittel zu verwenden, sei erst 1945 eingeführt worden. Da ist er in der Tat unkorrekt. Ab 1945 wurde erst die Ausweitung auch auf die Ablehnung von Bluttransfusionen eingeführt. Man weiß beispielsweise aus dem KZ-Bericht von Buber-Neumann, dass die Ablehnung des Essens von Blutwurst schon Anfang der 1940er Jahre akut war. Insofern ist diese Korrektur des Singelenberg durch W. in der Sache berechtigt. Es fragt sich allerdings, ob W. dabei wirklich den angemessenen Ton gefunden hat.
In seinen Quellenbelegen verweist W. dazu auch auf das Rutherford-Buch "Salvation" mit Seitenangabe. Die Mühe seine Seitenangabe auf die deutsche Ausgabe davon zu verifizieren; nämlich das 1939 bei der WTG-Bern erschienene Pedant unter dem Titel "Die Rettung" macht er sich indes nicht. Beide Seitenangaben differieren; deshalb wäre das schon angemessen gewesen.
In Religion - Staat - Gesellschaft" als Autor mit vertreten
war übrigens auch der inzwischen verstorbene Erwin K. Scheuch, der zusammen mit B. auch
als Herausgeber des Sektenapologetischen Machwerkes Die neuen Inquisitoren"
bereits früher in Erscheinung getreten ist. Es verwundert überhaupt nicht, dass B. in
einem seiner redaktionellen Einleitungen auch die Lanze für die Zeugen Jehovas bricht;
insbesondere auch für deren KdöR-Anspruch. In diesem Zusammenhang mag abschließend noch
aus einem Statement des Herrn Scheuch in Religion - Staat - Gesellschaft"
zitiert werden, das prägnant verdeutlicht, um was es in Wirklichkeit geht.
Scheuch schrieb:
In Österreich und Deutschland bringt die staatliche Anerkennung als Kirche erhebliche finanzielle Vorteile. ... Würde eine religiöse Gruppierung wie die Zeugen Jehovas als Kirche anerkannt, so würde damit ein weiterer Konkurrent um öffentliche Mittel zugelassen."
Im übrigen wäre wie schon früher ausgeführt, noch anzumerken, dass in Frage kommende Heft von Religion - Staat - Gesellschaft", zeichnet sich durch hochradige Einseitigkeit aus. Kein Scientology-Kritiker bekam dort auch nur die geringste Chance sich zu artikulieren.
Dies ist eine bewusste Entscheidung von B.. Den Kommentar dazu kann er den aktuellen zitierten Tageszeitungen entnehmen.
Die Wachtturmgesellschaft hat eine
neue Geheimwaffe" entdeckt, namens Theologieprofessor G. B.. Durch seinen Mund
lässt sie auch einige engagierte Ex-ZJ verunglimpfen. Es mag in der Tat angebracht sein, sich für diesen Herrn
etwas näher zu interessieren. Wie im Falle Y., erfreuen sich auch weitere
Religionsgemeinschaften der besonderen Fürsorge von B. Eine von ihnen, das
"Universelle Leben", war davon so angetan, dass es prompt auch eine Ausführung
von B., als Werbematerial, mit auf seine Webseite einstellte.
Aber nicht das "Universelle
Leben" interessiert hier, sehr wohl aber die Zeugen Jehovas. Um es auf einem kurzen
Nenner zzu bringen: Da wird ein
Beispiel geliefert wie die neue Argumentationslinie der WTG aussieht. Man suche sich aus
Babylon der Großen" einen Zyniker heraus, der selbst etliche Bücher unter
seinem Namen veröffentlichen lies, die in der Substanz von seinen Assistenten
zusammengesucht wurden und spicke ihn als Auftragsschreiber mit irgendwelchen Fakten von
denen man meint, man könne damit die WTG-Kritiker diskreditieren.
Man sehe sich mal von B. seinen
dreibändigen Opus Der SED-Staat und die Kirche" an. Darin gibt er selbst zu,
dass diese voluminösen Bände nicht ohne die umfängliche Zuarbeit seiner Assistenten,
die für ihn in Archiven recherchierten, hätten veröffentlicht werden können.
Gleiches ist schon für sein Buch
Pfarrer, Christen und Katholiken" feststellbar. Bei letzterem sah er sich
wenigstens noch genötigt einen Koautor im Titel zu nennen. Das aber auch nur, weil der
damals einen guten Draht zur Gauckbehörde schon hatte, und B. diesen erst aufbauen
musste.
Die evangelische Wochenzeitung
Die Kirche" schrieb am 12. 9. 1993 mal über diesen Herrn:
Man könnte solche Widersprüche als
verzeihliche Fehler abtun, steckte nicht Methode dahinter. Und die besteht in einem fast
krampfhaften Bemühen, Belege für die Ausgangsthese zu finden, dass kirchliches Handeln
im Bereich der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone und späteren DDR von vornherein auf
Anpassung und Kumpanei mit den Mächtigen ausgerichtet war. Und so bleiben ihm ostdeutsche
Kirchenleute grundsätzlich suspekt."
In der gleichen Einschätzung wird
auch noch hervorgehoben: Fragwürdig
bleibt seine Darstellung aber auch darum, weil sie bestenfalls nur beiläufig auf die
Lebenssituation der Christen und Kirchen unter der SED-Herrschaft eingeht."
Man könnte noch etliche andere Belege
zitieren, die alle eines belegen. Es gibt etliche Beobachter der Szene, die alle zu dem
gleichen Ergebnis kommen. Sie werfen dem von Steuergeldern bezahlten Theologieprofessor B.
vor unsensibel und tendenziös gearbeitet zu haben. Man vergleiche zum Beispiel die
speziell der Stasiproblematik gewidmete Zeitschrift Zwie-Gespräch" Nr. 7, die
gleichfalls den Intentionen von B. ein Absage erteilte. Und dies aus dem Munde einer
Zeitschrift, die wusste, was es mit der Krake Stasi auf sich hat.
Nach dem Mauerfall entdeckte B. das
Thema DDR und Kirche". Seine davor veröffentlichten kirchenhistorischen
Studien waren nicht von der Qualität, dass man sie als besonders überragend
einschätzten müsste. Aber so hatte er nun ein Thema für sich gefunden, dass ihn in an
die Öffentlichkeit katapultierte. So hat er denn auch das Vorrecht, gelegentlich als
Gastautor kräftig Kohle auch von der Zeitschrift Focus" abkassieren zu
können, für seine dortigen Beiträge. Auch sie werden kirchlicherseits vielfach im oben
skizzierten Sinne beurteilt.
Man kann der WTG eigentlich nur
gratulieren", für ihre Neuerwerbung, die sie im Kampf gegen ihre Kritiker, da
an Land gezogen" hat. So lässt sie durch den Mund von B. auch den Ex-ZJ Jerry Bergman diskreditieren. Unterlässt es aber tunlichst hinzuzufügen, dass Bergman auch
Herausgeber einer der umfänglichsten wissenschaftlichen Bibliographien über die Zeugen
Jehovas ist.
Sein 1984 in New York erschienenes Buch:
Jehovah's Witnesses and Kindred Groups a Historical Compendium and
Bibligraphy." hat bis heute noch kein vergleichbares Konkurrenzprodukt"
gefunden. Der Wert dieser Bibliographie ist auch darin zu sehen, dass sie relativ
vollständig die kritische Literatur über die Zeugen Jehovas, die bis Anfang der 80-er
Jahre in den bedeutenden Weltsprachen erschien, dokumentiert. Das heißt neben der
englischsprachigen Literatur, auch die deutsche und auch - interessanterweise - diejenige,
die in der ehemaligen Sowjetunion erschien, und anderes mehr.
1997 erschien im Hänssler-Verlag
Neuhausen-Stuttgart eine Streitschrift mit dem Teil Konzern Kirche. Das Evangelium und die Macht des Geldes." Der Verfasser bietet
darin eine Tour de Raison" über all dessen, was er meint an der Evangelischen
Kirche kritisieren zu sollen. Und das ist nicht wenig. Auf einen Nenner gebracht: Wenn es
irgendwo Filz" in seiner Kirche gibt, und nach dem Verfasser gibt es diesen in
etlichen Bereichen in nicht unwesentlichem Ausmaße, so findet man ihn auch in diesem Buch
widergespiegelt.
Der Verfasser stammt von seiner
Biographie her, aus der alten Bundesrepublik. Dennoch, und hier spielen wiederum seine
bekannten anderen Veröffentlichungen eine Rolle, widmet er sich auch Fällen, wo
beispielsweise gewisse Beziehungen zwischen Vertretern der ehemaligen DDR-Kirchen und der
dortigen Stasi ruchbar wurden. Wo er solche Beispiele nennt, und er nennt sie, kann man
sicher sein, dass er seiner Rolle als Oberlehrer der Nation" wieder gerecht
wird.
Die alte Bundesrepublik besteht
bekanntlich unverändert fort. Eine Crash" a la 1989 in der seinerzeitigen DDR
ist nicht in Sicht. Glück für den hiesigen Verfassungsschutz, den BND und andere
einschlägige Dienste, dass es ihnen erspart bleibt, ihre Akten einmal unfreiwillig einer
Art Gauckbehörde" zur Verfügung stellen zu müssen. Glück für die hiesigen
IM's (ach ja, so nennt man die ja hier wohl nicht - man spricht da wohl im Jargon von
Vertrauensleuten" oder so etwas ähnlichem). Ich bleibe aber doch bei meiner
Vokabel von den hiesigen IM's". Glück also für sie, mögen sie nun
Journalisten, Juristen, Politiker oder auch Kirchenleute und anderes mehr im bürgerlichen
Beruf sein, dass ihre Akten nicht via Gauckbehörde" auf einen offenen Markt
gelangen.
Pech für die DDR IM's auch in den
Kirchen, dass ihre Akten auf den offenen Markt gelangten, und dass die Pharisäer mit
Namen G. B., sich auch auf sie stürzen konnten, womit zugleich der Verfassername des
obigen Buches genannt wurde.
Pech auch für jene Kirchenleute in
der alten Bundesrepublik, die nicht auf streng konservativem Kurs im politischen Bereich
segeln. Sie können sicher sein - dass ist schon fast eine Art Gütesiegel - dass auch sie
sich der Kritik von B. erfreuen" dürfen.
Pech auch für kirchliche und
staatliche Sektenbeauftragte. Auch sie können sicher sein, dass sie von B. argwöhnisch
beobachtet werden. Allerdings gilt es auch hier nüchtern zu urteilen. Den
Knackpunkt" hat meines Erachtens B. durchaus richtig mit den Worten umrissen:
Ihnen (den kritisierten
Religionsgemeinschaften) wird kirchlicherseits ihr nicht biblisch begründeter Anspruch
vorgehalten, den Menschen exklusiv das Heil und die Erlösung bringen zu können.
Außerdem fehle ihnen die Fähigkeit zu einem echten Gespräch über ihre
Glaubensüberzeugungen." (S. 162)
Beachtlich auch sein Urteil: Die
Kirchen sollten endlich damit beginnen, nicht so sehr gegen ihre in der Tat fragwürdige
Konkurrenz zu kämpfen, als Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass es zu einer
Wiedererweckung des erkalteten christlichen Glaubens kommen kann. Wären sie darin
erfolgreich, erübrigten sich Staatsprotektionsmus und Sektenjagden."
Wirklich beachtlich, dieses Statement
von B. aus dem Jahre 1997. Gerne nehme ich seine Vokabel vom
Staatsprotektionsmus" auf und möchte ihn fragen: Sind Sie nicht selbst
Staatsprotektionist"?! Ja, Sie sind es. Ihr sicherlich nicht geringes Gehalt
zahlt der Steuerzahler und nicht Ihre Kirche, auch wenn sie von Beruf Professor der
Theologie sind.
Beachtlich auch, dass Sie 1997 (wohl
in einer schwachen Stunde"? ) noch bereit waren, gewisse Konkurrenz der Kirche
als fragwürdige Konkurrenz einzuschätzen .
Diese Einschätzung haben Sie aber
offensichtlich sehr schnell wieder vergessen gelernt!
1999 trat B. dann als namhafter
Mitherausgeber eines zweibändigen Werkes über vermeintliche neue Inquisitoren" in Erscheinung. Es ist ein Konglomerat von
höchst unterschiedlicher Qualität", dass da versammelt ist. Eine Vokabel ist
mir indes in verschiedenen Beiträgen dort immer wieder begegnet, die sozusagen die
Grundthese der rund 1000 Seiten des dort bedruckten Papiers darstellt.
Sektenjäger".
Wer immer irgendwann und irgendwo sich
kritisch zu gewissen Erscheinungen, gewisser Religionsgemeinschaften geäußert hat, der
ist in der dortigen Lesart ein Sektenjäger" und B. und seine Kumpane seien die
Retter der Freiheit". Dieses Strickmuster ist mir zu einfach. Unter einem
Sektenjäger" würde ich jedenfalls jemand verstehen, der keine sachlichen
Argumente, wohl aber viel, viel Polemik verbreitet. Sicher gibt es, dass auch. Das wäre
dann ein Fall für die Einzelfallrecherche. Das kann man dann zu Recht brandmarken.
Aber das gesamte Schriftttum, dass
unter den Oberthema kleinere Religionsgemeinschaften, seit den 1970-er Jahren erschienen
ist, unter dem Oberbegriff Sektenjäger" zu sublimieren, ist meines Erachtens
unzulässig. Die Herausgeber haben sich aus meiner Sicht dieses Fehlers schuldig gemacht!
Übrigens, lassen es einige der dort
versammelten Autoren, an billiger Polemik auch nicht fehlen. Ein exemplarisches Beispiel
ist mir dafür der Fall Hubertus
Mynarek. Zu Mynarek muss man
wissen, dass er mal früher katholischer Theologieprofessor war. Aus achtbaren Gründen,
trennten sich seine und die Wege der katholischen Kirche. Heute findet man ihn als
relativen Vielschreiber", auch in Zeitschriften, die dem Kirchenspektrum fern
stehen. Beispielsweise (bis vor kurzem) in der Zeitschrift Diesseits" des
Humanistischen Verbandes (vormals Westberliner Freidenker) . Und nachdem das
"Diesseits" Mynarek berechtigterweise disqualiziert hat und ihm seine Spalten
bis weiteres nicht mehr offen stehen, hat sich ihm, offenbar in einem Anflug politischer
Blindheit, die MIZ geöffnet.Einzuräumen ist allerdings, dass der derzeitige
MIZ-Redakteur, sich auf seiner Webseite auch kritisch zu Mynarek verbreitet
Aber Mynarek publiziert auch noch
andernorts. Das im Internet vertretene sogenannte "Berliner Faschismusinstitut"
alias Peter Kratz dessen Thesen ich durchaus nicht teile, hat immerhin im Falle Mynarek
auch einiges namhaft gemacht, was nicht von der Hand zu weisen.
Offenbar hat Mynarek dankbar die
Gelegenheit wahrgenommen, die ihm B. bot, auch einen Beitrag für sein Buch abzuliefern.
Theologieprofessoren haben eben auch
ihre Standesetikette". Auch Gerhard Lüdemann erfreut sich der Unterstützung
von B., obwohl beide durch ihre Thesen durchaus deutlich voneinander getrennt sind. Also
konnte Freund Mynarek sich auch bei B. verbreiten. Und wie? Nun er wusste sich dieser
Gastfreundschaft durchaus würdig zu erweisen!
So äußert Mynarek dort
beispielsweise (Band I S. 423): Die
kirchlichen Sektenbeauftragten sind im allgemeinen auch Theologen, aber eben Theologen der
zweiten und dritten Garnitur, die es zur Ehre eines Universitäts- oder auch nur
kirchlichen Hochschulprofessors ohnehin nie gebracht hätten, die deshalb aber den sie
berufenden kirchlichen Oberen überaus dankbar dafür sind, dass sie aus dem eintönigen
Pfarrerdasein, noch dazu oft in einem Dorf oder einer Kleinstadt, herausgeholt und ihnen
damit die einzigartige Möglichkeit gegeben haben, ans Licht der Öffentlichkeit zu
gelangen und wenn schon nicht von den Kirchenfürsten und der ersten Garnitur der
Theologen, so doch von den Medien ernst genommen zu werden.
Ihre ergebene Dankbarkeit beweisen sie
nun, indem sie sich ganz und gar, mit Haut und Haaren dem Prinzip 'Right or wrong, my
church' verschrieben haben. Ihr Herz schlägt noch schneller, ihre Dankbarkeit wird noch
größer, wenn sie die Trauben von Presseleuten sehen, die von ihnen als 'Experten'
Sektencharakterisierungen erbitten. Denn 'zu Hause', in ihrer Pfarrgemeinde, waren es nur
ein paar alte Leutchen, die noch in ihren Gottesdienst kamen. Und sehr geachtet und
beachtet waren sie da auch nicht."
Wenn das keine billige Polemik sein
soll, dann allerdings muss man mich erst einmal lehren, was billige Polemik ist. Mynarek
und seine Herausgeber haben sich selbst disqualifiiziert!
Natürlich sind nicht alle Beiträge
von dieser zweifelhaften Qualität". Dass diese Äußerungen dennoch
unkommentiert in diesem Buch abgedruckt sind, müssen die Herausgeber sich schon anlasten
lassen.
Zu den sonstigen Beiträgen wäre
anzumerken, dass (wie kaum anders zu erwarten), die Lobsängerin der Zeugen Jehovas, Gabriele Y., dort auch mit einem Beitrag vertreten ist.
Diesmal lies sie ein Referat von ihr abdrucken, dass sie als Vortrag bereits auf der 12.
Internationalen Konferenz der Cesnur, in Turin 10. - 12. 9. 1998 hielt. Symptomatisch erscheint mir auch ihr
Hochspielen der Mitgliedszahlen. So merkt sie an, dass in Deutschland es gegenwärtig 192
000 Zeugen Jehovas geben soll. Vergleicht man dagegen das ZJ-Jahrbuch 1999 (mit dem
Bericht über 1998), so wird darin für Deutschland ausgeführt: Eine Durchschnittszahl
von 166 136 und eine Höchstzahl von 171 704.
Y. legt aber noch großzügigerweise 20 000 dazu, die
es nach der offiziellen WTG-Statistik gar nicht gibt. Sollte sie beispielsweise ungetaufte
Kinder auch mitzählen wollen, dann musste sie fairerweise dies mit anmerken, was sie aber
nicht getan hat. Beachtlich erscheint mir auch aus dem Munde von Y. den Satz zu vernehmen:
Bedeutsam für die öffentliche Auseinandersetzung mit den Zeugen Jehovas in
Deutschland war die Veröffentlichung der Dissertation eines deutschen Historikers, Detlef
G.." Sie sagt damit zwar nichts neues, aber zugleich wird auch durch ihren Mund
bestätigt, wenn es bei der kritischen Beurteilung der Zeugen Jehovas nicht zu
vergessen" gilt.
Auch der Hauptherausgeber B., ist mit
einem speziellen, als Gutachten aufgezogenen Beitrag zu den Zeugen Jehovas vertreten. Wie
bereits durch den Welt"-Artikel von B. bekannt, erfreuen" sich die Pape's dabei seiner besonderen Aufmerksamkeit. Seine von der WTG gesponserte Wut bringt er mit den Worten
zum Ausdruck:
In seinem jüngsten Buch 'Die Angstmacher
' weist
der aus einer ZJ-Apostaten-Familie stammende katholische Theologe Klaus-Dieter Pape darauf
hin, dass seine dem Kapitel über 'Rechtstreue' der ZJ zugrundeliegenden Texte
'Diskussionsgrundlage für Expertengespräche' waren und u. a. in dem Rechtsgutachten des
Erlangener (sic!) Prof. Dr. Link für den Berliner Senat
seinen (sic!)
Niederschlag' gefunden hätten. Über Zusammensetzung und Zweck dieser 'Experten'-Gruppe
wüsste man
gern Näheres." (II S. 165)
Damit ist offensichtlich, wo der WTG und ihrem
Sprachrohr B. der Schuh drückt". Unverblümt bringen sie dies auch dadurch zum
Ausdruck, dass im Anschluss an diese Äußerung, die bekannten Vorwürfe gegen den
Pape-Clan wiederholt werden.
Es kommt aber noch
besser". B. äußert: Als Problem
bezeichnet Link die Praxis der Geheimhaltung interner Unterlagen mit dem 'Schleier des
Geheimnisses', mit dem die ZJ ihr Wirken überzögen. Dahinter stehe die Methode der
'theokratischen Kriegslist.' Um deren Existenz und das auf den ersten Blick in der Tat
merkwürdige Wahrheitsverständnis zu belegen, zitiert Link aus einer 40 Jahre alten
Wachtturmveröffentlichung, ohne freilich den Kontext zu erwähnen. Aus diesem geht
nämlich hervor, dass eine in Ostdeutschland beschattete Zeugin Jehovas, die eine rote
Bluse trug, im Hausflur rasch ihre Kleidung wechselte. Als sie beim Heraustreten von dem
Verfolger gefragt wurde, ob sie eine Frau mit roter Bluse gesehen habe, verneinte sie die
Frage. Kommentar des 'Wachtturms': 'Sie war keine Lügnerin. Vielmehr wandte sie
theokratische Kriegslist an, indem sie die Wahrheit um des Predigtdienstes willen durch
Wort und Tat verbarg." (II S. 166, 167)
In seiner dazugehörigen Anmerkungsnummer verweist B.
als Quelle auf den WT vom 1. 7. 1957 S. 413f. Was B. in seiner Replik allerdings bewusst
vergisst hinzuzufügen ist, dass seine zitierte Replik im WT als
Erfahrungsbericht" ohne grundsätzlichen Charakter erschien. Jedoch findet sich
darin auch der bedeutungsvolle - von B´. nicht zitierte - Satz: In bezug auf Einzelheiten siehe den Wachtturm vom 15. April 1956."
Schlägt man letzteren nach, gewinnt die Sache schon
konkretere Gestalt. In jenem Artikel (15. 4. 1956) konnte man beispielsweise lesen: Man denke daran, dass damals Krieg herrschte. Die Feinde
verdienten es nicht, dass man ihnen, zum Schaden oder zur Gefährdung der Knechte Jehovas,
die Wahrheit mitteilten. In Kriegszeiten ist es angebracht, den wölfischen Feind auf
falsche Fährte zu lenken. Während die in falscher Richtung weggesandten Leute des
Königs eine nutzlose Verfolgung aufnahmen, half Rahab den zwei Kundschaftern über die
Stadtmauer zu entkommen. Gottes Wort lobt ihre Tat als praktischen Beweis ihres
Glaubens." (S. 240, 241)
Da die unchristlichen 'Wölfe' den 'Schafen' den
Krieg erklären und 'tatsächlich wider Gott streiten' wollen, ist es angebracht, dass die
harmlosen 'Schafe' im Interesse des Werkes Gottes gegenüber den 'Wölfen' Kriegslist anwenden. Niemand,
gegen den diese Strategie angewandt wird, wird dadurch ungerechterweise verletzt, während
die 'Schafe' geschützt, dass heißt die Interessen, die den Schutz verdienen, gewahrt
werden. Gott verpflichtet uns nicht, die Dummheit der Schafe an den Tag zu legen und
unserem kämpfenden Feind in die Hand zu arbeiten. Wir sollten der großen Schlange, der
'Vipernbrut', so vorsichtig wie Schlangen begegnen. Wenn wir eine Gefahr sehen, sollten
wir uns in Deckung begeben vor den 'Wölfen', die der Herde Jehovas auflauern.
Es ist angebracht, die Vorkehrungen,
die wir für das uns von Gott aufgetragene Werk treffen, zu verdecken. Wenn die
wölfischen Feinde falsche Schlussfolgerungen aus unseren Überlistungsmanövern ziehen,
wird ihnen durch die harmlosen Schafe, die in ihrem Beweggründen so arglos wie Tauben
sind, kein Leid angetan." (S. 246).
Aber auch andere Kritiker werden nicht
von B. vergessen":
Eine andere Kritikergruppe bilden die 'Apostaten' unter den 'Aussteigern' - nach
ihrem Ausscheiden arbeiten einige wenige mit den Sektenbeauftragten der Großkirchen
zusammen.
So verbreitet Wolf über das Internet alle negativen Meldungen über die
ZJ, deren er habhaft werden kann.
(Es) irritiert, dass sich hier ebenfalls
mehrheitlich 'Apostaten' wie Twisselmann als 'Aufklärer' hervortun." (Band II S.
116, 117).
Also B. reicht es nicht, nur von
Aussteigern zu reden. Er meint sie noch mit dem zusätzlichen Begriff
Apostaten" (Abtrünnige) diffamieren zu müssen.
Weiter schreibt B.: Es dürfte schwierig, wenn nicht gar
unmöglich sein aufzuklären, was sich an der Kritik von 'Apostaten' wirklich
substantiieren und damit operationalisieren läßt."
Fehlurteil Herr B.! Sie bringen damit
lediglich (ungewollt) ihre eigene Inkompetenz zum Ausdruck!
Allerdings, dies möchte ich
noch hinzufügen, gebe ich B. in einigen Urteilen auch recht. Festmachen möchte ich das
beispielsweise an seiner Aussage (II S. 119): Der
im Zusammenhang mit dem Berliner ZJ-Kongreß vom 25. Juni 1933 immer wieder erhobene
Vorwurf der 'Anbiederung' an das NS-Regime kann nicht aufrechterhalten werden."
Mag man zu diesem Zitat auch einige berechtigte
Einwände haben (ich habe sie auch). Aber in einem gebe ich B. ohne wenn und aber voll
recht, wenn er schreibt: Wenn solche angepassten
Erklärungen eine Tributleistung einer religiösen Gemeinschaft schon als 'Anbiederung'
gelten sollen, dann gibt es zur Charakterisierung von Erklärungen deutsch-christlicher
(DC) Bischöfe und Theologen in diesem Kategoriensystem keine sprachlich angemessenen
Bezeichnungen mehr." (II S. 120)
Was soll man als Resümee zu diesem zweibändigen Opus
sagen? Sicher, es wird darin nicht nur der Fall der Zeugen Jehovas angesprochen. Auch
andere ins Gerede gekommene Religionsgemeinschaften, sind darin - vielfach mit Selbstdarstellungen -
vertreten. Für den Fall
der anderen Religionsgemeinschaften, betrachte ich mich nicht als kompetent. Ich lasse sie
also bewusst außerhalb meiner Betrachtung. Aber ich nannte eben schon eine durchaus
bedeutsame Vokabel: Selbstdarstellungen.
In etlichen Beiträgen klingt es an,
so auch in dem Beitrag des WTG-Rechtsanwaltes , der in der Sache im wesentlichen nur die Thesen von B. wiederholt. Oder man
kann meinetwegen auch umgekehrt sagen: B. wiederholt nur die Thesen von . Jedenfalls in etlichen dieser
Beiträge, beispielsweise in Bezugnahme auf das KdöR-Gutachten von Christoph Link
manifestiert sich das.
Link hätte sich nach der Meinung seiner Kritiker,
doch gefälligst auf die Selbstdarstellungen der Zeugen Jehovas stützen sollen. Das er
dies nicht tat, sondern im Gegenteil auch Meinungen aus dem Spektrum jener mit
reflektierte, die die Zeugen Jehovas-Wirklichkeit vielfach am eigenen Leibe miterlebt
haben, später aber in Distanz zur WTG gingen. Das also Link dieses Potential nicht
grundsätzlich brach liegen ließ, ist in den Augen von B. und seine vermeintliche
Kardinalsünde".
Ich fasse mein Urteil in dem Votum
zusammen: B. hat, wie auch andere (Y., G., Hesse usw.) sich auf die Seite der Mächtigen
geschlagen. Will sagen, auf die Seite der finanzkräftigen WTG. Die Kritiker der WTG sind
nicht in der Lage ihn finanziell zu kaufen. Dieweil sie ja in organisatorischer Hinsicht
kein entsprechendes Äquivalent zu bieten haben. B. ist in der Kirchengeschichte
bewandert. Es wäre vermessen das bestreiten zu wollen.
Seine kirchengeschichtlichen
Kenntnisse könnten ihm allerdings auch verdeutlichen, dass seine Berufszunft sich schon
oft - zu oft - sich auf die Seite der Mächtigen geschlagen hat. Mögen sie nun
Alldeutscher Verband oder auch Drittes Reich oder wie auch immer heißen.
In der einer Ausgabe des Focus" (22/1999; 31. 5) ist unter der Überschrift
Glaubenspolizei schon am Werk?" eine Annotation der B.'schen
Inquisitoren" enthalten. Der Text leitet ein mit der Reminiszenz: Preußenkönig Friedrich der Große entschied
1740: Der Staat muss nur das Auge darauf haben, dass keine Religion der anderen Abbruch
tue, denn hier muss jeder nach seiner Fasson selig werden."
Schon dieses Kriterium erfüllen die
Zeugen Jehovas nicht. Ihre gesamte nur auf die Predigttätigkeit ausgerichtete
Binnenstruktur ist ja dezidiert darauf ausgerichtet, anderen Religionen Abbruch zu tun.
Der Focus-Text schließt mit dem Satz:
Darüber wachen, 'dass keine
Religion der anderen Abbruch tue'? In der Enquete(kommission) nahmen die
Sektenbeauftragten der großen Kirchen maßgeblichen Einfluss
'Die Freiheit der
Religion
ist auch zwischen Kirchen und sogenannten Sekten unteilbar."
Wie wäre es, wenn man die
Sektenbeauftragten mal als eine Art Antwort der Kirchen auf die Abbbruchbestrebungen der
Zeugen Jehovas bewertet?! Dann bekäme der weinerliche Grundton des B.-Opus schon einen
ganz anderen Background.
In der gleichen
Focus"-Ausgabe ist auch ein Beitrag von Bassam Tibi enthalten, der übrigens analog auch bei B. vertreten ist. Tibi, dem
islamischen Spektrum zugehörig, rechnet sich zum liberalen" Flügel desselben.
Er plädiert in der Streitfrage eines islamischen Religionsunterrichtes an deutschen
öffentlichen Schulen dafür, dass dieser in staatlicher Kompetenz gestaltet werden solle.
Er polemisiert dabei gegen den evangelischen Bischof Wolfgang Huber, letzterer war
übrigens davor auch Theologieprofessor. Er polemisiert also gegenüber Huber, weil der
wohl seine Vorstellungen dazu, so nicht teilt. Nun ist Huber alles andere als ein Gegner
des Religionsunterrichtes. Das Land Brandenburg, mit seinem LER-Versuch (Lebenskunde -
Ethik - Religion) kann ein Lied davon singen. Mir ist eigentlich nicht so ganz klar, wo
denn nun der eigentliche Knackpunkt zwischen Tibi und Huber liegen soll. Beiden geht es
doch darum, den Staat zur Kasse zu bitten, auf das er i h r e spezielle Vorstellung vom
Religionsunterricht bezahlen möge. Wenn sich da säkulare Kräfte mit einbringen wollen,
wie bei der Lebenskunde und Ethik in Brandenburg, dann läuft Huber Amok. Will Tibi nicht
im Prinzip das gleiche?
Eine Antwort darauf kann man aus einem
"Focus" Beitrag (28/1999) von Huber entnehmen. Weil die Kirchen
Religionsunterricht in eigener inhaltlicher Regie gestalten, besteht er darauf, dies
müsse analog auch im Falle des Islam so gehandhabt werden. Das Tibi den islamischen
Religionsunterricht in staatlicher Regie gestaltet wissen will, ist für Huber ein rotes
Tuch. Er besteht darauf, dass seine Wertvorstellungen bezüglich des Verhältnisses
zwischen Staat und Kirche auch auf den Islam übertragen werden müssten. Weil es dort
aber keine der Kirche vergleichbare festgefügte hierarchische Struktur gibt, bringt Tibi
den Staat ins Gespräch. Staat, das bedeutet für Huber in diesem Fall auch, dass sich
säkulare Kräfte dabei möglicherweise mit einbringen könnten. Also analog dem LER-Fall
in Brandenburg. Amok läuft Huber in beiden Fällen!
Tibi verweist darauf dass, wenn seine
Vorstellungen kein Gehör finden, dass dann die Koranschulen" mit ihren
fundamentalistischen Tendenzen, weiter in der islamischen Kindererziehung in Deutschland
dominierend blieben.
Was hat das vorgenannte mit den Zeugen
Jehovas zu tun? Auf den ersten Blick nur sehr wenig. Auf den zweiten allerdings schon
etwas mehr. Dieses zitierte Beispiel des Falles Tibi, der sich bei B. in ähnlicher Weise
verbreitet hat, ist in gewisser Hinsicht symptomatisch.
Man redet nach außen hin in
polemischen Formulierungen, wie zum Beispiel der Vokabel Inquisitoren" von der
Freiheit der Religion"; betreibt aber unterm Strich aktiv damit die Ausweitung des Staatskirchentums. Nicht genug, dass man für die
Großkirchen die Staatskrücken weiter erhalten und ausbauen will. Nein, auch andere,
Islam, Zeugen Jehovas usw. sollen in diesem Genuss kommen.
Formal zweifelt auch B. an, ob sich
die ZJ mit ihrem Begehren KdöR werden zu wollen, einen Dienst erweisen. Aber dies nur als
Floskel, als Feigenblatt. Faktisch haben die ZJ diesbezüglich auch in ihm einen
Fürsprecher.
Es ist eine Schraube ohne Ende, die
sich da auftut. Der Ruf nach Staatsknete" ist nicht nur auf Großkirchen, ZJ,
Islam usw. beschränkt. Die Zeugen Jehovas haben meines Erachtens den Fehler gemacht,
ihren Antrag im Land Berlin zu stellen. Sie wären sich besser beraten gewesen und hätten
wahrscheinlich auch größere Erfolgschancen gehabt, hatten sie ihren Antrag schon lange
Jahre vor 1989 in einem wirtschaftlich starken alten Bundesland gestellt. Von dieser Basis
hätten sie eine reale Chance gehabt. Aber ausgerechnet in Berlin? Berlin ist eine Stadt,
die auf Hoffnung lebt. Hoffnung auf auch den wirtschaftlichen Effekt des Umzuges des
Bundesregierung. In Berlin (ehemalige Ost und Westteile) sind nach 1989 massiv frühere
industrielle Bereiche weggebrochen. Der Fairness halber sei eingeräumt auch andernorts in
den Bereichen der ehemaligen DDR.
Jedenfalls ist in Berlin permanente
Ebbe in der Staatskasse. Jeder der sich da bedienen will, muss allzu schnell erfahren,
dass er eins auf die hurtigen Finger" übergesengt" bekommt. Auch
die ZJ haben dies erfahren, dass der Berliner Senat bei Ansinnen, die zugleich auch
finanzielle Folgen haben, ziemlich ungemütlich werden kann.
Aber nicht nur sie. Präzedenzfall ist
dabei auch der Fall der jüdischen Synagogengemeinde Adass Israel". Letztere (auch im Judentum gibt es verschiedene Strömungen, die
sich gegenseitig nicht grün" sind). Letztere wurde von den Nazis total
ausgelöscht. Auch Jahrzehnte nach 1945 existierte sie in Deutschland nicht mehr. Da trat
in der Spätphase der DDR ein bemerkenswertes Ereignis ein.
Die DDR, zu diesem Zeitpunkt auch an
besseren Beziehungen zum Staat Israel interessiert, ließ sich tatsächlich dazu
breitschlagen, Adass Israel anzuerkennen, einschließlich Rückübertragungen von
Immobilien und ähnliches. Böse Zungen sagen, dass Adass Israel zu diesem Zeitpunkt aus
Offizieren ohne Armee", die man an einer Hand zahlenmäßig abzahlen kann,
bestand. Begünstigend kam allerdings die Situation in der Sowjetunion hinzu, die
bewirkte, dass etliche dortige Bürger, die meinten sie seien Juden, nach Deutschland
emigrierten. Hier mussten sie zwar erst einmal auch lernen, was jüdische Religion denn in
der Praxis sei. Aber die jüdische Gemeinde, namentlich auch in Berlin, unterstützte sie
dabei tatkräftig. Ärgerlich für letztere nur, dass auch Adass Israel versuchte seinen
Teil vom Kuchen abzuschneiden, den man doch so gerne für sich alleine gehabt hätte.
Inzwischen ging die politische
Entwicklung weiter, und eines Tages existierte der DDR-Staat nicht mehr. Mit dem
DDR-Staat, war Adass Israel schiedlich, friedlich ausgekommen, weil es von letzterem ja
subventioniert wurde. Ärgerlich nur, dass der Berliner Senat, als Rechtsnachfolger,
keinerlei Anstalten machte, diese Subvention fortzusetzen. Ein langer Rechtsstreit war die
Folge. Aber davon können ja auch die Zeugen Jehovas schon ein Lied von singen.
Der Antrag der ZJ hat auch noch andere
schlafende Hunde" geweckt. In Berlin gibt es nicht nur Kirchen, es gibt hier auch Freidenker.
Letztere untereinander auch zerstritten. Aber das ist wieder ein anderes Thema. Jedenfalls
die vormals Westberliner Freidenker, die sich jetzt Humanistischer Verband"
nennen, haben überdeutlich erklärt, dass sie analog den ZJ gewillt sind, ihr
vermeintliches Recht auf mehr Staatsknete auf dem Klageweg bis zur letzten
Instanz" durchzukämpfen. Hat man sich doch gerade jetzt ein neues Bürogebäude
zugelegt.
Und das Schicksal des
Konkurrenzvereines Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten",
möchte man doch nicht teilen, der sich mit einem Bürotrakt finanziell übernommen hatte,
eben, weil er keine Staatsknete bekommt. Also muss, laut Humanistischer Verband, weitere
Staatsknete um jeden Preis herbeigeschafft werden. Man darf wohl gespannt sein, was der
Berliner Senat dazu sagt". Letzterem ist durchaus bewusst, dass noch etliche
andere Trittbrettfahrer nur darauf warten, ob es einem der Genannten gelingt, einen für
sich positiven Präzedenzfall durchzusetzen.
Es dürfte ein steiniges Feld sein,
dass einige zu beackern", sich da vorgenommen haben.
Im eingangs genannten
Focus"-Artikel war auch vom glaubensneutralen Staat" die Rede. Dies
ist für die Wirklichkeit der Bundesrepublik Deutschland eine Verhöhnung. Immer mehr und
immer unverblümter werden die Forderungen nach finanziellem Staatskirchentum. Selbst die
kleinen Religionsgemeinschaften" sollen und möchten von dieser Tendenz
partizipieren. Wann lässt sich die Kuh nicht mehr melken? wäre die Frage, die dazu zu
stellen ist.
In meiner Sicht ist die B.-Schrift
eine ganz gewöhnliche Lobbyistenschrift. Im Falle des Islam wird darauf verwiesen, dass
durch finanzielles Staatskirchentum, dessen liberaler Flügel" gestärkt werden
soll. Ich halte eine solche Überlegung bei den ZJ aber für abwegig. Dort haben nach wie
vor die Falken das sagen und nicht zuletzt befinden sich alle wirklichen Machtpositionen
bei ihnen fest in US-amerikanischer Hand.
Hauptthese der Zeugen Jehovas (bis
heute nicht aufgehoben), ist, dass mein kein Teil der Welt sei, sein will. Dennoch giert
man neuerdings nach den Fleischtöpfen Ägyptens". Und eine gewisse
Hofkamarilla leistet dazu Sekudantendienste
Vielleicht stellen sich diese Herren
Theologieprofessoren vor, dass der Tag nicht mehr allzu ferne sein kann, wo auch Zeugen
Jehovas, sofern (was die Ausnahme ist), letztere auch ein Universitätsstudium
absolvieren. Das diese nicht nur neutrale" Studiengänge belegen, wie zum
Beispiel Jura. Nein, dass sie auch geisteswissenschaftliche Ausbildungsgänge absolvieren.
Wenn auch nicht unbedingt als Politologe oder Historiker, so doch vielleicht als künftige
Diplomtheologen". Der
Fall Waldemar H., scheint ja in diese Richtung zu deuten.
Mag diese These auf den ersten Blick
auch ungeheuerlich erscheinen. Auf den zweiten Blick konnte sich erweisen, dass die
Spekulation von B. so abwegig nicht zu sein braucht. Jedenfalls kann er das gute
Gewissen" haben, seinen Teil für eine solche mögliche Entwicklung beigetragen zu
haben! Spätere Geschichtsschreiber werden es ihm danken".
In der Zeitschrift Materialdienst" (6/99) wurde über den Besuch einer von den Zeugen Jehovas initiierten
Veranstaltung die am 30. 3. 99 im Willy-Brandt-Saal des Berliner Rathauses Schöneberg
stattfand beríchtet. Zwei Referenten traten dort auf: Der ZJ-Rechtsanwalt D. und der
sattsam bekannte Prof. B..
D. wiederholte im Prinzip nur seine
Thesen, die er bereits auf der Veranstaltung des Landesbeauftragten für die
Stasiunterlagen vorgetragen hatte. An anderer Stelle habe ich das schon kommentiert.
Nach der Darstellung des
Materialdienstes bestand wohl ein wesentlicher Kern der Aussage, in einer von B.
unterstellten Kumpanei zwischen dem Stasiblatt Christliche Verantwortung" und
den seinerzeitigen DDR-Kirchen. Dazu hätte ich allerdings auch etwas zu sagen. Erstens
unterstelle ich B., dass er die Christliche Verantwortung" überhaupt nicht im
Detail kennt. Er plappert nur wie ein Papagei das nach, was ihm der ZJ Waldemar H.
diesbezüglich ins Ohr geflüstert hat.
B. möge - wenn er Lust dazu hat - sich mit mir in ein
Streitgespräch einlassen. Ich habe alle 264 Ausgaben der Christlichen
Verantwortung" eingesehen. Ob B. das auch hat, bezweifle ich. Ich habe es auch auf
mich genommen, nachdem ich seit den 80-er Jahren von deren Versandliste gestrichen wurde,
mir die weiteren Ausgaben in der Deutschen Bücherei in Leipzig anzusehen. Eine andere
Möglichkeit, als diesen aufwendigen Weg dazu, hatte ich nicht. Den entgegen der Meinung
von gewissen kirchlichen Apologeten, befand ich mich seit den 80-er Jahren in realer
Opposition zum DDR-Staat.
Ich nehme für mich auch in Anspruch, kein
Lobsänger" der Christlichen
Verantwortung" zu sein. Wenn es etwas an
ihr zu kritisieren gibt - und es gibt diesbezüglich vieles - dann wird das auch mein
offenes Ohr finden. Dennoch meine ich mir das Statement erlauben zu können, dass die
angebliche Kumpanei zwischen der Christlichen Verantwortung" und den
DDR-Kirchen nur in den Vorstellungen von B. und H. existiert - nicht aber in der Praxis.
Einzuräumen ist, das in der Stasiakte "Sumpf", die den Zeugen Jehovas gewidmet
ist, davon die Rede ist, dass ein Theologiestudent aus Greifswald an einer Veranstaltung
der "Christlichen Verantwortung" teilgenommen hat. Jedoch ist im gleichen
Atemzuge zu sagen, dass dieser Ausnahmefall, keineswegs verallgemeinbar ist.
Es ist allerdings bezeichnend,
dass jener kirchliche Apologet, der da über B. referierte, auch einräumte: Dieser
Befund wiegt um so schwerer, als die Stasi immer wieder versucht hat, junge Theologen in
der DDR für die Arbeit der CV zu interessieren. Diese Bemühungen wurden forciert, wenn
jemand eine wissenschaftliche Arbeit zum Themenkreis Jehovas Zeugen geschrieben hat. Sie
haben jedoch in keinem einzigen Fall gefruchtet, wie selbst die Stasi resignierend
feststellt. Für die Sektion Theologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
kann ich bezeugen, dass wir von dem zuständigen Dozenten, Helmut Obst, ausdrücklich vor
der CV gewarnt wurden."
Es wird damit zugegeben, wer immer, auch in
Theologenkreisen begann, sich mit den Zeugen Jehovas näher zu befassen, der musste damit
rechnen, dass die Stasi sich für ihn interessierte. Mehr noch. Der kirchliche Apologet
nennt auch den Namen seines Doktorvaters.
Letzterer, veröffentlichte zu DDR-Zeiten ein
seinerzeit durchaus beachtetes Buch über kleinere Religionsgemeinschaften. In der ersten
Auflage waren die Zeugen Jehovas darin nicht mit behandelt worden. Dann aber o Wunder
(jedenfalls für DDR-Verhältnisse) gab es sogar noch eine zweite Auflage davon. Und noch
größeres Wunder, darin wurden auch die Zeugen Jehovas mit referiert!
Ich unterstelle Obst nicht, dass er dies etwa im
CV-Stil getan hätte. Mitnichten. Aber was ich unterstelle basiert auf gewissen für mich
eindeutigen Indizien. Fincke redet in seinem Text nur von jungen Theologen, denen sich die
Stasi in Sachen Zeugen Jehovas näherte. Das Wort junge" sollte er lieber
ersatzlos streichen!
Dennoch scheint mir B. hier der unangebrachteste
Ankläger zu sein. Er ist lediglich ein Papagei, der das nachplappert, was die
Wachtturmgesellschaft ihm vorher ins Ohr geflüstert hat.
-
Geschrieben von Drahbeck am 23. Juni 2001 19:20:17: "B. ins 'Stammbuch'"
Leute, die die "Weisheit mit Löffel gegessen" haben, wie der Heidelberger Theologieprofessor B., möchten es aus heutiger Sicht gerne so interpretieren, dass es im Falle "Christliche Verantwortung" und genauer, überhaupt im Falle "DDR", nur eines hätte geben dürfen: Konfrontation und nochmals Konfrontation. Wie man weiß war die Wirklichkeit etwas differenzierter. Jene Möchtegerne-Konfrontäre waren zur fraglichen Zeit nicht immer die "gefragtesten". Auch die evangelische Kirche in der alten Bundesrepublik stand schon zeitgenössisch vor der Frage. Wie soll sie die CV einschätzen. Wichtiger noch. Wie soll sie diese ihre Einschätzung in der Öffentlichkeit artikulieren. Ihr damals zuständiger Referent, Dr. Hans-Diether Reimer entschied sich offenbar für den Weg der "Diplomatie", für das "durch die Blume durchblicken lassen", des zu kritisierenden. In Heft 5/73 des "Materialdienstes" war sein diesbezügliches Statement abgedruckt, dass wiederum in der CV-Ausgabe 55 (Januar 1974) genüsslich zitiert wird. Die Konfrontäre hatten und haben sicherlich keine "Freude" an dieser Stellungnahme. Indes auch das sei noch gesagt. Zeitgenössisch schwiegen die Zeugen Jehovas und ihre genannten Hilfstruppen dazu. Ergo haben sie sich selbst des Rechtes beraubt, heute nun diesbezüglich groß in "Entrüstung" sich zu produzieren. Nachstehend der genannte CV-Text:
Wie andere CV einschätzen Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Stuttgart veröffentlichte in ihrem "Materialdienst" 5/73 eine Sicht von CV, in der es im wesentlichen heißt: CV sei 1959 begründet worden von einem ehemaligen Versammlungsdiener. Das Blatt werde heute in viele Länder verschickt. Dann schreibt die Zentralstelle: "Obwohl die Zeugen Jehovas in der DDR seit 1951 verboten sind, befaßt sich die 'Christliche Verantwortung' fast ausschließlich mit der Verkündigung und Organisation der WTG". Nach eigener Aussage sei dies die erste Schrift dieser Art. "Hier ist also ein Kreis, der sich bewußt an die Zeugen Jehovas wendet. Er stellt jedoch nicht eine Glaubensgemeinschaft dar, die die 'Ehemaligen' sammeln will, sondern eine Gruppe scharfer Kritiker der WTG". Deshalb sei die Zeitschrift auch "kein biblisches oder geistliches Blatt", sie biete vielmehr "eine polemische Aufklärung", weil sie sich die Aufgabe gestellt habe, "die WTG ständig zu entlarven und die antihumanistischen Machenschaften dieser Organisation allen Geschwistern zur Kenntnis zu bringen", wie es in CV 37/71 heiße. "So wird fortwährend die Leitende Körperschaft' in Brooklyn oder die Zentrale in Wiesbaden aufs Korn genommen. Es werden ihre 'Machenschaften', ihre Verbindung mit dem 'USA-Imperialismus' und dem westlichen Kapitalismus aufgedeckt, ihr militanter 'Antikommunismus' angeprangert. Da es in der DDR durchaus noch Zeugen Jehovas gibt - man kann hier nur von einem Verbot, nicht im eigentlichen Sinne von einer Verfolgung sprechen - wird die Arbeit der Studiengruppe CV von der Führung der DDR begrüßt. Die Studiengruppe beobachtet genau alle Vorgänge und Äußerungen der WTG, dokumentiert sie und versucht, ihre Bedeutung zu erfassen. Diese kritische und dokumentarische Funktion übt sonst keine Stelle im deutschen Sprachraum aus." - Die Zentralstelle hat hiermit eine sehr interessante CV-Einschätzung vorgelegt, die sicher der notwendigen allgemeinen Orientierung sehr dienlich ist. Zu bemerken ist folgendes: Die WTG wurde schon im Herbst 1950 in der DDR verboten. Ob CV ein biblisches oder geistliches Blatt ist oder nicht, ist sicherlich sehr vom Verständnis der Bibel selbst abhängig, und das ist entwicklungsbedingt unter evangelischen, katholischen oder anderen Christen ungeachtet der Gemeinsamkeiten, die leider noch nicht immer im Vordergrund stehen, unterschiedlich. Die ideologische (politische) Ausrichtung eines jeden dürfte immer bedingt sein durch das soziale Milieu, durch die gesellschaftliche Umwelt und die soziale Verantwortung auch des Christen darin, der er ehrlicherweise nicht ausweichen darf. Das gilt auch für sozialistische Verhältnisse, hier vielleicht mehr denn je zuvor. CV versucht in der Tat, die Dinge in ihrer Bedeutung immer besser und klarer zu erfassen und darzustellen. Es stimmt, daß die CV-Funktion einmalig im gesamten deutschen Sprachraum - weltweit - ist.
Geschrieben von Drahbeck am 09.
April 2002 20:00:58:
Der Lobbyist für die WTG, Herr G. B., ist bekanntlich auch Mitherausgeber eines
zweibändigen Opus mit dem Titel "Die neuen Inquisitoren". Eine illustre
Gesellschaft ist es ohne Zweifel die seitens der Buchherausgeber da versammelt wurde.
Neben dem WTG-Staranwalt ,
findet sich auch die clevere Gabriele Y. und der famose Hubertus Mynarek darin, zudem an
anderer Stelle, der Gebhard-Webseite weiteres nachlesbar ist.
Ein Autor, der in genannten Werk gleich mehrfach vertreten ist heißt Martin Kriele. Die akademischen Titel dieser Herren
lasse ich jetzt mal aus prinzipiellen Gründen weg. Besagter Herr Kriele wusste sich bei
B./Scheuch über die Themen zu verbreiten:
"Die rechtspolitischen Empfehlungen der Sektenkommission"; "Der
Fundamentalismus der Moderne"; sowie eine "Gutachterliche Stellungnahme im
Verfahren Verein zur Förderung der Psychologischen Menschenkenntnis gegen die
Bundesrepublik Deutschland".
Auf der Webseite von Ingo Heinemann, kann man jetzt weiteres Material gerade zum Fall
Kriele im besonderen einsehen. Einesteils ist man schon ein bisschen erstaunt, was da
alles so ans Tageslicht kommt. Andererseits aber auch nicht. Man wusste schon vorher, was
von dieser "illustren Gesellschaft" zu halten ist!
. ...
Jetzt haben sie aber die Chance bekommen, einen neuen
"Bundesgenossen" zu registrieren, der gleich ihnen den Finger auf die Wunde
legt, dass die Weltanschauungszene in diesem Lande in der Tat staatlicherseits äußerst
unterschiedlich behandelt wird. Ihr "neuer" Bundesgenosse zögert denn auch
nicht, sich kräftigst ins Zeug zu legen. Den Amtskirchen wirft er ein Sündenregister
vor, dass kaum auf eine Seite Platz finden würde. Grundsätzliches und auch etliches im
Detail. Dieser "neue Kämpfer" versäumt denn es auch nicht, einige seiner
mitbedrängten Mitkämpfer in Schutz zu nehmen. Missmutig hatte er registriert dass sein
Mitkämpfer Martin Kriele sich auch von den Kirchen kritisiert sieht. Unerhört, so seine
Logik. Und voller Empörung über die Amtskirchen lässt er wissen:
"Seine (Kriele's) Argumente gegen die Verfolgungs-Arbeit der Sektenbeauftragten
sollen durch Hinweise auf die Engel-Kontakte seiner Frau der Lächerlichkeit preisgegeben
und damit unwirksam gemacht werden."
Weiter wirft er den Amtskirchen vor: "An einer Veranstaltung, die
sie nicht selbst bestimmen und in der sie nicht die sichere Mehrheit haben, nehmen sie
nicht teil." So so, möchte ich da nur rückfragen. Wie lückenhaft ist eigentlich
das Gedächtnis dieses Kämpfers namens B.?! Beschreibt er nicht da auch seine eigene
Praxis!
Eines sei noch hinzugefügt. Es ist zu billig, Kritik die einem nicht behagt, mit einem
Achselzucken abzutun. Auch B. legt die Finger in Wunden, deren Existenz man ehrlicherweise
nicht bestreiten kann. Etwa, wenn er äußert:
"Je skuriller und exotischer die Vorwürfe, um so großer sind die Aussichten, dass die Medien einsteigen und sich als Verstärker solcher Skandalgeschichten betätigen, an denen meist nichts dran ist. "Stern TV", Explosiv, "Vera am Mittag" und "Hans Meiser", aber auch Kennzeichen D und andere ansonsten eher seriöse Formate haben mit solchen Geschichten schon manchem Müßiggänger einen herrlich gruseligen Nachmittag oder Abend bereitet."
"Meist nichts dran", sagte B. eben.
Genau an diesem Punkt gehen aber die Wege schon wieder auseinander. Im Gegensatz zu
B. ist in etlichen Fällen sehr wohl etwas dran, was sich auch substanziieren lässt.
Allerdings da gebe ich ihm Recht; die Form "Skandalmedien" ist dabei unterm
Strich wenig hilfreich.
Weinerlich wird bei B. beklagt, dass der Filmemacher Fritz
Poppenberg vielfach für seine Projekte keine staatliche Förderung erhielt,
er sich also auf dem freien Markt durchschlagen muss. Ich habe indes den Eindruck, dass
Poppenberg es auch ohne staatliche Förderung so schlecht nicht geht. Zumindest sind mir
etliche bekannt, die sich auch auf dem freien Markt durchschlagen müssen, denen es
erheblich dreckiger geht. B.s Poppenberg-Argument sticht also nicht. Aber die Tendenz ist
klar. Die unausgesprochene Botschaft von B. in seiner Veröffentlichung "Die
Rufmordkampagne" lautet zwischen jeder zweiten Zeile.
Wer zu meinen (B.s) Schützlingen gehört, hat gleichen Anspruch auf staatliche
Alimentierung wie die Amtskirchen.
Was sagt nun der Staat dazu? Fincke wurde schon mit seinem
exemplarischen Zitat genannt, dass in Halle/S. die Zahl der Christen auf 10% der
Gesamtbevölkerung abgesunken ist. Andernorts mag das nicht so drastisch sein. Aber auch
dort gibt es ähnliche Tendenzen. Im Verfolg nimmt die Zahl jener politischen
Entscheidungsträger, vielleicht langsam, aber doch ab, die das Heil nicht unbedingt in
einer Alimentierung der religiösen Szene sehen. Die These vom "christlichen
Abendland das es zu retten gelte", sticht heute nicht mehr so, wie vor Jahrzehnten.
Weiter weiß auch B., dass in etlichen Staatskassen die chronische Ebbe herrscht, jeder
neue Alimentierungsantrag also äußerst argwöhnisch bewertet wird. Notfalls auch
versucht wird, wenn alles nicht mehr geht, ihn mit juristischen Winkelzügen auszuhebeln.
Auch B.s Schützlinge, die Zeugen Jehovas, werden es bestätigen können.
Die Zeiten sind mittlerweile vorbei, wo ein B., kraft seiner Wassersuppe verbindlich
durchsetzen konnte, den und den alimentiert mal staatlicherseits, weil ich B., das für
richtig befinde. Selbst sein Geschäftspartner Altkanzler Helmut Kohl kann ihm da nicht
mehr allzuviel helfen. Also muss B. seinem Frust einmal freien Lauf lassen. Er tat es in
vorgenannten Buch. Es liest sich über weite Strecken so, als würde da eine
kirchenkritische Organisation ihren verbalen Angriff gegen die Amtskirchen abfeuern.
Zum Abschluss nur noch dies. B. ist personengleich auch noch, ein aus staatlichen
Steuermitteln bezahlter Theologieprofessor!
Geschrieben von D. am 15. Juli 2002
20:49:22:
Als Antwort auf: Re: Pape zum Thema B. <2750.htm> geschrieben von D. am 11. Juli
2002 08:30:07:
B.r als Büttel der WTG
Zwei Wanderausstellungen sind bekanntlich seitens der WTG in
Betrieb, die sie in allen möglichen Institutionen unterzubringen bedacht ist, auf das das
"staunende" Publikum ihr Loblied singen möge. Eine bezieht sich auf die Zeit
1933-45; die andere auf die "DDR".
Neben dem Bundesbeauftragten für die Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes
der DDR, mit Sitz in Berlin, gibt es in den östlichen Bundesländern auch noch
Landesbeauftragte für denselben Bereich. Vielfach an symbolhaften Orten angesiedelt. So
auch in Halle/S. im dortigen "Roten Ochsen". Ein berüchtigtes
Gefängnis sowohl in der NS als auch der DDR-Zeit.
Die Gespräche und Verabredungen, diese Ausstellung auch im "Roten Ochsen" zu
zeigen waren schon ziemlich weit fortgeschritten. Die prinzipielle Bereitschaft des
dortigen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen war gegeben, diese Ausstellung zu
zeigen. Auch anderen Opfergruppen gewährt man solche Selbstdarstellungen.
Seitens des Landesbeauftragten bestand nun die
Vorstellung, nicht bloß die blanke Ausstellung zu zeigen, sondern in einer Art Kolloquium
auch noch ein paar ergänzende und erläuternde Vorträge dazu mithalten zu lassen.
Der Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen ist eine staatliche, quasi
regierungsamtliche Behörde. Und seitens dieser Behörde hatte man durchaus konkrete
Vorstellungen. Man lud als Referenten nebst solchen von der WTG unter anderem Y. und B.
ein. Y. gab ihre Einwilligung. Dann bekam die WTG allerdings mit, dass dies nicht die
einzigen eingeladenen Referenten sein sollten. Der Landesbeauftragte wollte dieses
Kolloquium so gestalten, dass dabei sowohl pro WTG-orientierte Referenten, als auch solche
sprechen sollten, die nicht mehr auf der WTG-Schiene fuhren.
Und jetzt kam das Ultimatum. Bezeichnenderweise war der Sprecher für das Ultimatum nicht
ein WTG-Funktionär, sondern B. höchstpersönlich. B. erklärte ultimativ in einem
Telefongespräch, dem die Vorarbeiten leistenden Beamten: Er habe die kritischen der WTG
nicht genehmen Referenten wieder auszuladen. Sollte diese Forderung nicht erfüllt werden,
platzt die Veranstaltung. Sie kommt dann wegen Versagung der WTG-Referenten nicht
zustande.
Noch so ein "Blitzlicht". Y., die vorab
schon ihre Zusage gegeben hatte, nach Halle/S. zu kommen, bekam wiederum von B., einen
Telefonanruf. Da Y. nicht anwesend, sprach B. seine Botschaft auf ihren Anrufbeantworter.
Tenor, ebenfalls ultimativ. Sie habe ihre Bereitschaftserklärung in Halle/S. zu
referieren zurückzuziehen, da der Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen nicht der
WTG-Forderung, die WTG-kritischen Referenten auszuladen, nachzukommen bereit sei.
Ende vom Lied. Die geplante Veranstaltung ist tatsächlich geplatzt. Bis heute haben die
Zeugen Jehovas ihre Wanderaustellung nicht in Halle/S. gezeigt - zeigen können!
Geschrieben von Drahbeck am 21. September
2002 18:00:19:
Fast alleiniges Hauptthema der Webseite der
"Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland" ist ihr Begehren, auch
Körperschaft des öffentlichen Rechts" werden zu wollen. Dokumentiert dort auch die
verschiedenen Phasen der juristischen Auseinandersetzung dazu. Ein ganzes Heer von
Juristen hat sich mittlerweile schon mit diesem "Jahrzehntestreit" beschäftigt.
Etliche der dabei auch fällig gewordene Honorare mussten letztendlich bis heute von der
Wachtturmgesellschaft getragen werden, weil immer noch nicht das heißersehnte Ziel
erreicht wurde.
Alle nur denkbaren Hilfstruppen wurden dazu mobilisiert. Ein neues Mosaiksteinchen dieser
Stimmungsmache gilt es zu nennen. Auch der Filmemacher Poppenberg, bekannt
durch diverse Pro-Zeugen Jehovas-Videos, schaltet sich mit in dieses Geschäft ein.
Zwei besondere "Kronzeugen" stellt auch er vor, einmal die Gabriele Y., die aber
lediglich durch ein Standbild und ein entsprechendes Zitat von ihr, in diesem Video
präsent ist. Und zum anderem der Heidelberger Theologieprofessor B.. Auch ein
einschlägig "Bekannter". Mit zu Wort kommt auch noch WTG-Präsident P., mit
einem Statement, dass nicht neu ist, und dass er offenbar schon bei den einschlägigen
Gerichtsverhandlungen, im Anschluss daran der Presse verkündete.
Mit im Bild gezeigt wird auch der WTG-Justitiar Glockenthin. Zu letzterem ist anzumerken,
dass er in diesem Video auch eine sachlich falsche Aussage machte.
Glockenthin bemerkt richtig, dass der Streit zum Ende der DDR seinen Ausgang nahm. Ihre
dortige Neuanerkennung interpretiert er als adäquat zum Körperschaftsstatus in der alten
BRD. Genau dies ist die Falschaussage. Mit der DDR-Verfassung von 1968, wurden auch die
kirchenpolitischen Paragraphen, im Vergleich zur DDR-Verfassung von 1949 grundlegend
revidiert. In der Praxis war diese Revision eine akute Beschneidung des kirchlichen
Priviliegienbündels auf einen einzigen Paragraphen, der nebulös davon redet, das
weiteres per Verhandlung festzulegen sei. Mit dieser 1968 DDR-Verfassung war jeglicher
Körperschaftsstatus de facto für die Kirchen abgeschafft worden. Die 1990-er
Neuanerkennung der Zeugen Jehovas, seitens der DDR, ist daher keineswegs als Anerkennung
im Sinne des Alt-Bundesrepublikanischen Körperschaftsrechtes zu bewerten.
Die Ausführungen von B. in diesem Video sind ja im Prinzip nicht neu. Ihre Tendenz ist,
wie voraussehbar, auch die Zeugen Jehovas sollten (seiner Meinung nach) KdöR werden. Den
Großkirchen wirft er vor, dass sie aber nach wie vor in dieser Frage die Definitionsmacht
hätten. Und er stellt weiter die Frage, ob das nun besonders ausgeleuchtete
Erziehungsverhalten der Zeugen Jehovas beispielsweise. Ob, so es dabei nachweisbare
Entgleisungen gegeben hat. Ob man solche "Entgleisungen" nicht auch in
Religionsgemeinschaften nachweisen kann, die bereits KdöR sind.
Etwas wird in diesem Poppenberg-Video nicht mit der gebotenen Deutlichkeit angesprochen.
Dies ist die Frage; welche Konsequenzen die Verleihung des KdöR-Status nach sich zieht.
Auch B. merkt an, dass etwa seit den fünfziger Jahren, die Neuverleihungen von
KdöR-Status nur noch sehr zurückhaltend erfolgte.
Man kann die These gar aufstellen, dass Poppenberg-Video tut es
nicht. Dafür tue ich es mal. Die These wäre, dass die bereits rund 30
Religionsgemeinschaften in Deutschland mit KdöR-Status, diesen bereits fast alle Ende der
1940-er Jahre besaßen. Das faktisch seit diesem Zeitpunkt kaum oder nur sehr wenige
Neuverleihungen dieses Status erfolgten.
Hier agieren in der Tat die Zeugen Jehovas als eine Art "Wellenbrecher".
Erreichen sie doch noch ihr Ziel, ist ein unabsehbares Maß an
"Nachfolgeanträgen" zu befürchten. Gerade diesen Aspekt haben die Lobbyisten
Poppenberg und B. aber in ihrem Video keineswegs thematisiert. Nicht thematisiert haben
sie auch, dass jeder neue KdöR-Fall unabsehbare fiskalische Konsequenzen nach sich zieht
(für den Staat - das Gemeinwesen aller Bürger, einschließlich der Religionslosen oder
Atheisten) die auch dafür mit bezahlen dürfen.
Nicht mit erwähnt in dem Poppenberg-Video ist auch, dass erst
kürzlich (das heisst auch im Jahre 2002) ein Buch von Carsten
Frerk erschienen ist, dass sich gezielt der Frage widmet "Finanzen und
Vermögen der Kirchen in Deutschland" (ISBN: 3-932710-39-8).
Gesamteindruck der Studie von Frerk. In geradezu ausbeuterischer Weise, plündern die
KdöR-Religionsgemeinschaften den deutschen Michel, namens Steuerzahler. Nur ein kleines
Beispiel aus der Studie von Frerk. Wird jemand arbeitslos, der davor auch keiner
Kirchensteuerpflicht unterlag, eben weil er keiner Kirche angehört, wird bei der
Berechnung seines Arbeitslosengeldes er vom Arbeitsamt jedoch so eingestuft, als wenn er
die Jahre davor auch Kirchensteuer bezahlt hätte. Im Klartext. Sein Arbeitslosengeld wird
entsprechend reduziert (Frerk S. 36).
Noch ein Beispiel. Frerk (S. 11) beziffert die Kirchensteuereinnahmen der beiden
Großkirchen im Jahre 2001 auf etwa 17 Milliarden DM. Aufgestockt wird diese Summe aber
auch noch durch sogenannte "Staatsdotationen" die Frerk für das Jahr 2000 auf
rund 812 Millionen DM beziffert (Frerk S. 103).
Es sollte auch niemand glauben, nur Religionsgemeinschaften tätigen auf KdöR-Basis den
Griff in die Staatskasse. Gerade dieser Status beinhaltet auch eine Reihe von geldwerten
Vorteilen. Angefangen von Steuerersparungen, über den staatlicherseits getätigten
Kirchensteuereinzug, und anderes mehr. Für die bereits den KdöR-Status habenden gilt
zudem der "Paritätsgrundsatz". Was den "großen" recht ist, wird für
die kleinen auch als billig angesehen, staatlicherseits.
Eines kann man prophezeien. Gelingt den Zeugen Jehovas der angestrebte Durchbruch, bleibt
es nicht bei den rund 30 KdöR. Da steht noch eine ganze Batterie anderer in den
Startlöchern. Sie alle wollen nicht zuletzt eines vom Staat: Money.
Wollten sie es nicht, brauchten sie sich um den KdöR-Status nicht zu mühen. Ihre
bisherige Basis auf der Vereinsgesetzgebung, garantiert ihnen auch so volle
Entfaltungsmöglichkeiten. Nur eben nicht die gewünschte staatliche Alimentierung.
Der Körperschaftsstreit der Zeugen Jehovas spielt sich auch und
besonders im Lande Berlin ab. Jenes Bundesland, dessen Zahlungsunfähigkeit mittlerweile
sich bis ins letzte Dorf herumgesprochen haben dürfte. Gerade heute (21. 9. 02)
veröffentlichte eine hiesige Zeitung ein Interview mit dem derzeit regierenden Berliner
Bürgermeister Wowereit. Aufgeschreckt durch ein Streichszenario seines Finanzsenators
kündigt der Bürgermeister an; dass etliche dieser Streichvorlagen in der Konsequenz
politisch nicht durchsetzbar seien. Gefragt was nun, wie weiter, kündigt er dann an,
unabhängig davon, welche Farbe die nächste Bundesregierung tragen werde, wird er sich um
Verhandlungen mit dieser bemühen, zwecks Abmilderung der Berliner Finanzkrise. Und so
seine Ankündigung. Kommt die Bundesregierung Berlin nicht diesbezüglich auf dem
Verhandlungswege entgegen, werde er nicht säumen gerichtlich in Karlsruhe die Forderungen
einzuklagen.
Etwas weniger verklausuliert formuliert. Es steht die Forderung im Raum, der Berliner
Haushalt müsse durch den Bund ect. mit gestützt werden.
Kommen die Zeugen Jehovas mit ihrer Forderung durch, beinhaltet dies
aber unausweichlich weitere, zusätzliche Belastungen finanzieller Art, auch für den
Berliner Haushalt.
Darüber schweigen sich de Lobbyisten B. und Poppenberg, allerdings dezent aus.
Zum Schluss seines Videos lässt Poppenberg verkünden, dass er den Zeugen Jehovas einen
Erfolg im KdöR-Streit wünsche.
Diesem Wunsch schließe ich mich nicht an. Mein Wunsch hingegen wäre, dass der gesamte
KdöR-Filz, namentlich seine finanziellen Belastungen für die Staatskassen, endlich
einmal beseitigt würde.
Eine Neualimentierung am Beispiel Zeugen Jehovas, wäre allerdings das verkehrteste aller
verkehrten Singnale dazu.
Geschrieben von Drahbeck am 22. September
2002 18:08:50:
Als Antwort auf: Re: das ist knallharte Politik! <3264.htm> geschrieben von LuckyX
am 22. September 2002 14:21:24:
Zur Veranschaulichung.
Die 1949-er Verfassung der DDR enthielt noch rund
acht Artikel, in denen das Verhältnis Bürger-Staat in Kirchenfragen beschrieben wurde.
In der 1949-er Verfassung war auch noch ausdrücklich (aus der Weimarer Verfassung
übernommen) davon die Rede, dass Kirchen usw. "Körperschaft des öffentlichen
Rechtes" waren bzw. werden konnten.
Die danach Rechtskraft erlangt habende DDR-Verfassung vom April 1968 hingegen, reduzierte
die kirchenpolitischen Abschnitte auf gerade mal zwei magere Artikel. Die im Vorfeld der
68 Verfassung dazu bekannt gewordenen kirchlichen Proteste, teilweise auch über die
Ost-CDU ventiliert, konnten diese Sachlage nicht abändern. Rechtskraft erlangte, was die
Kommunisten den Kirchen gerade mal noch zuzubilligen bereit waren. Besonderes Kennzeichen
der 68-er Verfassung war auch noch, dass unter anderem auch der Status "Körperschaft
des öffentlichen Rechts" für die Kirchen, nebst anderen Rechten, die in der 49-er
Verfassung (theoretisch) noch verbrieft waren, ersatzlos weggefallen ist.
Schon davor waren die KdöR-Bestimmungen der 49er Verfassung weitgehend (in der Praxis)
zur Wirkungslosigkeit verurteilt. In der 68-er Verfassung war dieser Zustand endgültig
auch de jure "legalisiert". Im Jahre 1990 zum Zeitpunkt der offiziellen
Wiederanerkennung der DDR Zeugen Jehovas, war die 1968 Verfassung bis zum allerletzten Tag
der DDR geltendes Recht. Eine Ableitung als juristische
"Körperschaft des öffentlichen Rechts" ist aus der DDR-Verfassung von 1968
nicht möglich.
Anders wäre die Sachlage gewesen, die Alt-Bundesrepublikanischen Zeugen Jehovas, hätten
in der alten Bundesrepublik schon den KdöR-Status gehabt, zum Zeitpunkt des Beitrittes
der "neuen Bundesländer" in die alte BRD. Dann hätte auch gegolten, dass eine
Übertragung des Rechtsstatutes in der alten BRD auf die neuen Bundesländer zutreffend
ist.
Die WTG indes hat es versäumt, sich in der alten Bundesrepublik um diesen Status zu
bemühen. Hätte sie beispielsweise in Hessen, Baden-Württemberg, Bayern sich um diesen
Status bemüht, und wäre sie mit einem solchen Ansinnen vielleicht erfolgreich geworden,
dann dürfte es wohl den bekannten Jahrzehntestreit nicht gegeben haben. Aber genau dies
hat die WTG nicht getan. Sie ist erst "aufgewacht", als das Land Berlin, in
juristischer Hinsicht den Status der DDR-Zeugen Jehovas zu bewerten hatte.
Das Land Berlin hat meines Erachtens zu Recht festgestellt, dass die DDR-Zeugen Jehovas
keine "Körperschaft des öffentlichen Rechts" waren. Das Ansinnen über diesem
Hebel den gesamtdeutschen Zeugen Jehovas noch diesen Status zu verschaffen, hat sich bis
heute als Sackgasse erwiesen. Eine endgültige Prognose wage ich nicht. Aber ich glaube
wohl sagen zu können, dass die WTG sich von allen denkbaren Wegen, den steinigsten
ausgesucht hat!
Nachstehend zur Veranschaulichung die kirchenpolitischen Abschnitte der DDR-Verfassungen:
Verfassung 1949, Artikel 41:
Jeder Bürger genießt volle Glaubens- und Gewissensfreiheit. Die ungestörte
Religionsausübung steht unter dem Schutz der Republik. Einrichtungen von
Religionsgemeinschaften, religiöse Handlungen und der Religionsunterricht dürfen nicht
für verfassungswidrige oder parteipolitische Zwecke mißbraucht werden. Jedoch bleibt das
Recht der Religionsgemeinschaften, zu den Lebensfragen des Volkes von ihrem Standpunkt aus
Stellung zu nehmen, unbestritten.
Verfassung 1949, Artikel 42:
Private oder staatsbürgerliche Rechte und Pflichten werden durch die Religionsausübung
weder bedingt noch beschränkt.
Die Ausübung privater oder staatsbürgerlicher Rechte oder die Zulassung zum
öffentlichen Dienst sind unabhängig von dem religiösen Bekenntnis.
Niemand ist verpflichtet, seine religiöse Überzeugung zu offenbaren. Die
Verwaltungsorgane haben nur insoweit das Recht, nach der Zugehörigkeit zu einer
Religionsgemeinschaft zu fragen, als davon Rechte oder Pflichten abhängen oder eine
gesetzlich angeordnete statistische Erhebung dies erfordert.
Niemand darf zu einer kirchlichen Handlung oder Feierlichkeit oder zur Teilnahme an
religiösen Übungen oder zur Benutzung einer religiösen Eidesformel gezwungen werden.
Verfassung 1949, Artikel 43:
Es besteht keine Staatskirche. Die Freiheit der Vereinigung zu Religionsgemeinschaften
wird gewährleistet.
Jede Religionsgemeinschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheiten selbständig nach
Maßgabe der für alle geltenden Gesetze. Die Religionsgemeinschaften bleiben
Körperschaften des öffentlichen Rechtes, soweit sie es bisher waren. Andere
Religionsgemeinschaften erhalten auf ihren Antrag gleiche Rechte, wenn sie durch ihre
Verfassung und die Zahl ihrer Mitglieder die Gewähr der Dauer bieten. Schließen sich
mehrere derartige öffentlich-rechtliche Religionsgemeinschaften zu einem Verbande
zusammen, so ist auch dieser Verband eine öffentlich-rechtliche Körperschaft.
Die öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften sind berechtigt, von ihren Mitgliedern
Steuern auf Grund der staatlichen Steuerlisten nach Maßgabe der allgemeinen Bestimmungen
zu erheben. Den Religionsgemeinschaften werden Vereinigungen gleichgestellt, die sich die
gemeinschaftliche Pflege einer Weltanschauung zur Aufgabe machen.
Verfassung 1949, Artikel 44:
Das Recht der Kirche auf Erteilung von Religionsunterricht in den Räumen der Schule ist
gewährleistet. Der Religionsunterricht wird von den durch die Kirche ausgewählten
Kräften erteilt. Niemand darf gezwungen oder gehindert werden, Religionsunterricht zu
erteilen. Über die Teilnahme am Religionsunterricht bestimmen die Erziehungsberechtigten.
Verfassung 1949, Artikel 45:
Die auf Gesetz, Vertrag oder besonderen Rechtstiteln beruhenden öffentlichen Leistungen
an die Religionsgemeinschaften werden durch Gesetz abgelöst.
Das Eigentum sowie andere Rechte der Religionsgemeinschaften und religiösen Vereine an
ihren für Kultus-, Unterrichts- und Wohltätigkeitszwecke bestimmten Anstalten,
Stiftungen und sonstigen Vermögen werden gewährleistet.
Verfassung 1949, Artikel 46:
Soweit das Bedürfnis nach Gottesdienst und Seelsorge in Krankenhäusern, Strafanstalten
oder anderen öffentlichen Anstalten besteht, sind die Religionsgesellschaften zur
Vornahme religiöser Handlungen zugelassen. Niemand darf zur Teilnahme an solchen
Handlungen gezwungen werden.
Verfassung 1949, Artikel 47:
Wer aus einer Religionsgesellschaft öffentlichen Rechtes mit bürgerlicher Wirkung
austreten will, hat den Austritt bei Gericht zu erklären oder als Einzelerklärung in
öffentlich beglaubigter Form einzureichen.
Verfassung 1949, Artikel 48:
Die Entscheidung über die Zugehörigkeit von Kindern zu einer Religionsgesellschaft steht
bis zu deren vollendetem vierzehnten Lebensjahr den Erziehungsberechtigten zu. Von da ab
entscheidet das Kind selbst über seine Zugehörigkeit zu einer Religions- oder
Weltanschauungsgemeinschaft.
------------------------------------------------------------
Verfassung 1968, Artikel 20:
(1) Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik hat unabhängig von seiner
Nationalität, seiner Rasse, seinem weltanschaulichen oder religiösen Bekenntnis, seiner
sozialen Herkunft und Stellung die gleichen Rechte und Pflichten. Gewissens- und
Glaubensfreiheit sind gewährleistet. Alle Bürger sind vor dem Gesetz gleich
Verfassung 1968, Artikel 39:
(1) Jeder Bürger der deutschen Demokratischen Republik hat das Recht, sich zu einem
religiösen Glauben zu bekennen und religiöse Handlungen auszuüben.
(2) Die Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften ordnen ihre Angelegenheiten und üben
ihre Tätigkeit aus in Übereinstimmung mit der Verfassung und den gesetzlichen
Bestimmungen der Deutschen Demokratischen Republik. Näheres kann durch Vereinbarungen
geregelt werden.
Geschrieben von D. am 27. Juli
2002 13:45:48:
Als Antwort auf: Re: B. als Büttel der WTG <2884.htm> geschrieben von Drahbeck am
27. Juli 2002 13:41:10:
Bei Infolink wird er gelegentlich empfehlend genannt, der Dieter Rohmann. Er findet sich
auch in B.s Schrift wieder. Das auf ihn bezügliche mal nachstehend. Kommentarlos. Das
heißt nur Originalton B..
Detailauszug aus:
G. B.; Renate-Maria Besier: Die
Rufmord-Kampagne. Kirchen & Co. vor Gericht,
Bergisch-Gladbach 2002 S. 151-154
Der Odenwälder Wohnhof, zu dessen Trägerverein
unter anderen auch Hemminger, Olaf Stoffel und Hugo Stamm gehören, soll "ein Zuhause
auf Zeit für Menschen [sein], die durch ihre Zugehörigkeit zu einem Kult Schaden
genommen haben", heißt es in der Konzeption vom Januar 1999. ...
Bald darauf erschien Rohmanns Diplomarbeit. In seiner Selbstvorstellung teilte er mit,
dass er 1979/80 selbst für sieben Monate "Mitglied in einer totalitären
Bewegung" war. In Report Psychologie stellte Rohmann vor, "wie eine effektive
einzeltherapeutische Kurzbegleitung (5-20 Sitzungen) von Kultmitgliedern bzw. -aussteigern
in der Praxis aussehen könnte". Ebenso wie diese Veröffentlichung verdankt sich
auch Rohmanns Aufsatz in Psychologie Heute den Ergebnissen seiner Diplomarbeit. Er
unterteilt "Sekten und Kulte" in drei Kategorien:
"Christlich-fundamentalistische Kulte", "Gurubewegungen" und
"Psychokulte und esoterische Bewegungen".
Zu seinen Prämissen gehört, dass in diesen Gruppen "vereinfachtes
Schwarzweißdenken" vorherrscht, die Kult-Mitglieder auf einer isolierten
"Insel" leben und es in jedem Fall geboten ist, "Kultmitgliedern und
-aussteigern" psychologische Hilfe zu geben. "
Dazu meint B. dann:
"Letzteres ist besonders merkwürdig, weil er den Kultmitgliedern attestiert, dass die "meisten von ihnen [nicht] psychisch gestört oder übermäßig naiv und labil" sind. Daraus zieht er die Schlussfolgerung, dass "fast jedem von uns passieren kann, in eine Kultmitgliedschaft hineinzuschlittern". Eben "hineinzuschlittern" und nicht "beizutreten" Aber warum soll ein psychisch gesunder Mensch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen - nur weil er einer "Sekte" beigetreten ist? Könnte es nicht sein ..."
Sicherlich kann "vieles sein". Zum Beispiel auch die maßlose Unsensibilität des doch wohl als "saturiert" einstufbaren Herrn B.
An Rohmann kritisiert Herr B. weiter:
"Am Literaturverzeichnis seiner Arbeit fällt auf, dass Rohmann sich sehr stark auf
die kultkritischen Autoren, insonderheit auch auf das Schrifttum der kirchlichen
Sektenbeauftragten stützt."
A ja, nun dann ja Herr B. mit genau der entgegengesertzten Zitierung seiner "Autoritäten" eines entsprechenden Gegenpol geliefert.
Dann weis Herr B. noch mitzuteilen:
"Einer Schätzung Ulrich Eibachs zufolge leiden über 10 % der aktiven
Kirchenmitglieder unter seelischen Störungen - darunter auch Pfarrer und andere
kirchliche Mitarbeiter. Angloamerikanische Studien haben unter angehenden Geistlichen eine
gewisse Neigung zu Depressionen festgestellt. Dagegen stellen Untersuchungen aus demselben
Raum die Alltagsmeinung in Frage, Fundamentalisten und Mitglieder von "Sekten"
seien mental gestört."
Und was besagt das nun unterm Strich?
Sind damit die auch von Rohman benannten Defizite "ausgeräumt" wenn man auch darauf hinweisen kann, Auch andernorts gäbe es Probleme?
Geschrieben von Drahbeck am 08. Oktober 2002
18:14:03:
Als Antwort auf: Re: Scholder-B. <3347.htm> geschrieben von Drahbeck am 03. Oktober
2002 14:48:18:
Ein Artikel der "Berliner Zeitung" über ein neueres kirchengeschichtlich
orientiertes Buch endet mit dem Satz: "Im Frühjahr 1933 habe sich das
Volksgemeinschaftserlebnis vom Sommer 1914 wiederholt, mit deutlich steigenden
Besucherzahlen für die Kirchen, sagte B.; und dieser 'Geist von 1914, der immer wieder
auftaucht und den wir gerade wieder erlebt haben, ist für die Kirchen die Versuchung
schlechthin'. Was aber daraus politisch für die Kirchen heute folge, dass hätte man doch
gern genauer gewusst." (Vgl. dazu Forumsarchiv 6). Nun, ich bin geneigt darauf zu
antworten, der "heutige Geist von 1914" heißt "Körperschaft des
öffentlichen Rechts". Oder noch anders formuliert. Die Mit-Alimentierung von Kirchen
und Religionsgemeinschaften durch öffentliche Steuergelder. Und einer der sich
diesbezüglich auch "stark" macht, heißt eben G. B.
Zu der weiteren Frage der "Berliner Zeitung", "Was aber daraus politisch
für die Kirchen heute folge, dass hätte man doch gern genauer gewusst." Auch darauf
gibt es eine Antwort. Den Einflüsterungen von B. und seiner Klienten, in Sachen KdöR n i
c h t nachgeben!
Was soll man zum 3. Band, diesmal aus der Feder von G. B., der Reihe
"Die Kirche und das Dritte Reich" aus hiesiger Interessenlage sagen? Nun
vielleicht dies, dass auch darin, wie in den vorangegangenen Bänden sich alles nur um den
Nabel der "Großkirchen" und ihre Befindlichkeit dreht. Symptomatisch dafür ist
auch, in einer Anmerkungsnummer zitiert B. auch das Buch des Detlef
G. "Zwischen Widerstand und Martyrium" (man vergleiche dazu S. 982, Anm. 665).
Der von B. genannte Kontext bezieht sich darauf, dass einer der führenden Vertreter der
"Deutschgläubigen", Jakob Wilhelm Hauer, unter anderem auch ein Gutachten über
die Zeugen Jehovas angefertigt habe. B. bemerkt zurecht, dass dieser Fakt bei G. in keiner
Form erwähnt wird. Nur, das muss auch gesagt werden. Auch B. handelt ähnlich. Nebulös
redet er von diesem "Gutachten", dass er mutmaßlich in irgendeiner Akte
eingesehen hat. Unterlässt es aber, einen Quellenbeleg hinzufügen. Wo, in welcher
Archivalie etc.?
Die Bücher von Hans Hesse zum Thema Zeugen Jehovas, werden von ihm gerade mal mit Mühe
und Not im Literaturverzeichnis mit aufgeführt. Irgend einer Erwähnung im Text sind aber
auch sie unwürdig. Das war's dann schon, was zu diesem Buch bezüglich der Zeugen Jehovas
zu berichten ist.
Im Prinzip gibt es ja mittlerweile schon ganze Bibliotheken voll Bücher, nur unter dem
einem Oberthema "Kirchenkampf in Deutschland". B. hat dem ein weiteres
hinzugefügt. Er verweist auf die große zeitliche Lücke, die zwischen dem Erscheinen des
zweiten und des dritten Bandes besteht. Seine, durchaus plausible Erklärung besteht
darin, dass es der alt-Bundesrepublikanischen Forschung, und in diesem Kontext ist auch B.
einzuordnen, nunmehr möglich geworden sei, auch Archivbestände aus dem geographischen
Bereich der früheren DDR mit auszuwerten. Insofern hat er eine breitere Quellenbasis. Er
konnte Archivbestände aus beiden Teilen Deutschlands auswerten; während für den Bereich
DDR, wo Kurt Meier gleichfalls eine dreibändige Ausgabe zum Thema vorgelegt hatte, er
eben nur mehr oder weniger auf die Archivbestände eines deutschen Teilstaates zugreifen
konnte.
Ob diese breitere Quellenbasis nun wirklich zu "grundlegend" neuen Einsichten
führte, wäre eine Frage, die darauf spezialisierte Kirchenhistoriker unter sich
auszumachen hätten. Zu diesem exklusiven "Club" zähle ich mich nicht.
Bekanntermaßen ist mein Hauptinteressengebiet nicht die Geschichte der Großkirchen. Die
interessiert nur als allgemeines Hintergrundwissen.
Die dreibändige Ausgabe von Kurt Meier und auch seine vorangegangene
Dissertation über die "Deutschen Christen" habe ich auch gelesen. Gleichfalls
auch die drei Bände nunmehr unter B.-Regie. Die berühmten "Aha"-Effekte, nach
dem Motto; das war mir grundlegend neu, sind bei B. zwar auch vorhanden, halten sich aber
in Grenzen. Als Beispiel dafür möchte ich seine Ausführungen bezüglich des 1935
gegründeten "Reichskirchenministeriums" nennen. Nach B. war es eigentlich gar
nicht beabsichtigt, dass zum "Ministerium" aufzuwerten. Das wirre Machtgefüge
des Naziregimes ausnutzend, hatte sich der diesbezügliche Minister, selbst zum Minister
befördert (S. 287). Dies wiederum hatte zur Folge, dass diese Behörde in der Praxis
keinerlei entscheidenden Einfluss auszuüben vermochte. Die wirkliche Kirchenpolitik wurde
nach wie vor von anderen, durchaus heterogenen Kräften dominiert.
Direkte Widerspruchsthesen habe ich aber auch nicht registriert. Also ein Werk wirklich
nur für Fachhistoriker. Wer tut sich schon sonst ein Buch von mehr als 1200 Seiten an?
Geschäftstüchtig hat Herr B. auch den Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl für sein Buch mit
eingespannt. Ich kann dies aber wirklich nur als Publicity-Masche ansehen. Da tut einer
dem anderen einen Gefallen. Politisch schweben beide Herren ohnehin auf einer
"Wellenlänge", die nicht die meinige ist.
Immerhin eine Kritik sei geäußert. Bei den Büchern von Kurt Meier gibt es im Anhang
sowohl ein separates Personenregister als auch ein analoges Sachregister. Bei B. hingegen
gibt es nur ein Personenregister. Dies macht die Auswertung des Angebotenen nicht gerade
leicht. Aber es ist auch ein Signal. B. dokumentiert mehr oder weniger nur Personen,
sprich "hochrangige" und was sie so von sich gaben. Suche ich indes Auskunft
über spezielle Sachfragen, bin ich bei B. schlecht bedient.
Von inhaltlichen Wiederholungen ist das Buch auch nicht frei. So wird
beispielsweise der schon aus Band II bekannte Text des Hitlerliedes "Wir sind die
fröhliche Hitlerjugend" auch in Band III wieder zitiert (dort auf S. 135).
Der von B. behandelte Zeitraum repräsentiert jenen, wo die
"Anbiederungskirchen" sich zunehmend in die Defensive gedrängt sahen. Ein
Wortführer auf katholischer Seite gegen kirchenkritische Kreise war auch der Bischof
Galen. Dazu notiert B. beispielsweise:
"Den Brief Galens verwendete Rosenberg in seiner Rede am 7. Juli 1935 in Münster und
charakterisierte ihn als 'Herausforderung an die gesamte Partei und den heutigen Staat'.
Unter Religionsfreiheit verstehe Galen 'die Unterdrückung aller Anschauungen, die nicht
mit einem bestimmten Dogma zusammenfallen'. Rosenberg betonte: 'Der Nationalsozialismus,
der den Bolschewismus in Deutschland niederschlug in einer Zeit, da die Kirche ihn nicht
überwinden konnte, hat mehr für das Christentum getan als alle anderen Parteien in
Deutschland zusammen!' Galens Brief grenze an den Aufruf zu politischen Unruhen. Daß der
Bischof daraufhin nicht verhaftet wurde, sei ein Beleg für die Toleranz des
NS-Staates" (S. 154). Hierzu noch die Anmerkung. Andere Bücher dieses Bereiches
thematisieren, die kirchenkritischen Kräfte im NS-Regime weitaus deutlicher. B.
beschränkt sich wirklich nur auf seine Hauptklientel, der er ja soziologisch auch
angehört, den Theologen.
Der Erwähnung wert, erscheint mir auch der von B. mitbehandelte
Aspekt, dass seitens der Nazis eine gezielte Propagandakampagne gegen die Kirchen in Szene
gesetzt wurde, unter dem Stichwort "Devisen- und Sittlichkeitsprozesse". Da
wurden bewusst Mücken zu Elefanten hochstilisiert und so mancher der sich da besonders
hervortat, konnte sich ohne besondere Schwierigkeiten (so er denn "wollte") den
Mantel eines Pharisäers umhängen. Vielleicht sollte mancher mal über diese historischen
Vorgänge tiefer nachdenken. Vor allem sie erst einmal zur Kenntnis nehmen!
Am Rande notiert. Der Bibelforscher-Häuptling Rutherford, polemisierte in einigen seiner
Schriften gegen den amerikanischen Präsidenten Roosevelt und gegen den katholischen
Kardinal Mundelein in den USA. In der Bildbeilage findet man auch ein Foto der beiden, wie
sie sich da gegenseitig so anlächeln.
Mit seiner antikatholischen Aversion indes, muss man rückfragen, ob Rutherford den
Mundelin wirklich "sachgerecht" beurteilte. Da ergeben sich in der Tat einige
Zweifel, etwa wenn man bei B. (S. 799) liest:
"Mehr als alle anderen Proteste, die infolge der Enzyklika (Mit brennender Sorge) aus
dem Ausland gegen die Unterdrückung der Kirchen erhoben wurden, erregte eine
nichtöffentliche Rede des Chicagoer Kardinals George William Mundelein vom 18. Mai 1937
die NS-Gesellschaft. Der leitende Geistliche hatte nämlich nicht nur Kritik an den
unredlichen Sittlichkeitsprozessen in Deutschland geübt, die ein Werk des 'unehrlichen'
Propagandaministers seien, sondern er hatte den Hitler Mythos selbst angegriffen. 'Ihr
werdet vielleicht fragen', sprach er seine Zuhörer an, 'wie eine Nation von 60 Millionen
Menschen, intelligenten Menschen, sich in Furcht und Knechtschaft einem Ausländer
unterwerfen kann, einem österreichischen Tapezierer und - wie mir gesagt wird - einem
schlechten dazu."
Rutherford kritisiert nun besagtem Mundelein dahingehend, dass er zu denen gehöre, die
die Bibelforscher-Religion am liebsten auch in den USA verboten wissen wollten, diese ihre
Zielstellung "aber nicht hinbekommen" haben. Da mag man nur sagen, angesichts
der Einschätzung Hitlers durch diesen Kardinal. Er hatte offenbar einen scharfen Blick!
Und er wusste wohl auch Rutherford sachgerecht zu bewerten!
Kommentar zu einer Tagung
Die Spiessburger-Webseite hat (ironisch gemeint) auch einige beim Server der WTG gehostete
eMail-Adressen publiziert. Die haben inzwischen auch schon die Internetsuchmaschinen (zum
Beispiel Google) erreicht. Einer der so genannten ist Dr. Detlef G., eine andere Gabriele
Y.. Die werden also dort mit offiziellen WTG-Adressen genannt. Auch wenn man die
Betreffenden unter diesen Anschriften nicht erreichen kann, so hat sich Spiessburger doch
damit ein Verdienst erworben! Wie sagt man so schön: Kindermund tut Wahrheit kund. Dies
im obigen Kontext übertragen.
Da hat sich also das Dresdner Institut für Totalitarismusforschung
und der Verteidiger der theokratischen Kriegslist der Zeugen Jehovas, Gerhard B., zu einer
Liaison zusammengefunden. Und Präsident Willi P. spricht das Grußwort dazu, womit
offenkundig wird, in wessen Dienste diese Herrschaften stehen.Man vergleiche das
entsprechende Tagungsprogramm
Programm vom 3.-5.11.2000 in Heidelberg
für die Kooperationstagung des Hannah-Arendt-Institus für Totalitarismusforschung an der
TU Dresde und der Arbeitsstelle Kirchhliche Zeitgeschichte der Theologischen Fakultät der
Universität Heidelberg "Repression und Selbstbehauptung: Die Zeugen Jehovas unter
der NS- und der SED-Diktatur"
Grußwort durch Präsident P. Begrüßung der Veranstalter und Einführung
Dr. Clemens Vollnhals (Dresden) Einführung ins Thema
Prof. Dr. Dr. G. B. (Heidelberg)
Vorurteile, Verfolgungen und Verbote. Zur Geschichte der Zeugen Jehovas. Die Verfolgung
der Zeugen Jehovas unter der NS-Diktatur
Dr. Detlef Garbe (Hamburg)
Verfolgung und Widerstand der Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus -
zum aktuellen Forschungsstand ...
Max Wörnhard (Thun/CH)
Jehovas Zeugen in der Schweiz von 1933-1945: beschimpft, bedroht, behindert, aber nicht
ganz verboten
Dr. Manfred Zeidler (Dresden)
Juristische Verfolgung der Zeugen Jehovas während der NS-Zeit am Beispiel des
Sondergerichts Freiberg
Dr. Bernd Schäfer (Dresden)
Die Kirchenpolitik von SED und Staatssicherheit in der DDR
Dr. Hans-Hermann Dirksen (Greifswald)
Die strafrechtliche Verfolgung der Zeugen Jehovas in der DDR
Waldemar H. (Stuttgart)
Die Politik des MfS gegenüber den Zeugen Jehovas
Robert Reichel (Freiburg)
Junge Christen im Alltag von Schule und Staat am Beispiel der in der DDR verbotenen und
verfolgten Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovs. Sozialisation, Repression, Anders-Sein
unter den Bedingungen des Bildungs- und Erziehungswesens in der DDR
Gerald Hacke (Dresden)
Die Zeugen Jehovas in Sachsen 1945-1989
Göran Westphal (Jena)
Die Zeugen Jehovas in Weimar 1945-1989
Robert Schmidt (Frankfurt/Main)
Religiöse Selbstbehauptung und alltägliches Verhalten. Anmerkungen über
den Umgang der Zeugen Jehovas mit staatlicher Repression - Fallbeispiele
aus Leipzig und der Oberlausitz
Fritz Poppenberg (Berlin) - Filmvorführung (ca. 60 Min.): "Folget mir nach"
(Nach der Vorführung steht der Regisseur für eine Diskussion über den Film zur
Verfügung)
Dr. Hans-Hermann Dirksen (Greifswald)
Opfer zweier Diktaturen (Doppelverfolgte)
Hans Hesse (Göttingen)
Die Zeuginnen Jehovas in der DDR
Wolfram Slupina (Selters)
Als NS-Verfolgte ein Fall für die Stasi: Die Doppelverfolgung der Zeugen Jehovas unter
dem NS- und dem DDR-Regime
Johannes Wrobel (Selters)
Jehovas Zeugen im Strafvollzug der DDR. Eine Auswertung der Quellen im Geschichtsarchiv
der Zeugen Jehovas
Dr. Clemens Vollnhals (Dresden)
Repression und Selbstbehauptung in totalitären Diktaturen - ein bilanzierender Kommentar
Loretta Walz (Berlin) - Filmvorführung (ca. 35 Min.):
"Bei uns werdet ihr nichts zu lachen haben..." - Die Verfolgung der Zeugen
Jehovas im Nationalsozialismus und in der DDR (Nach der Vorführung steht die Regisseurin
für eine Diskussion über den Film zur Verfügung)
Nun ist es durchaus legitim, dass die Geschichte der Zeugen Jehovas
auch zu einem Thema wissenschaftlicher Tagungen wird. Wenn allerdings ein großer Teil
seiner Referenten schon vorher seine Unabhängigkeit an der Garderobe der WTG abgegeben
hat, dann weiß man was man von diesen Apologeten zu erwarten hat.
Das Dresdner Totalitarismusinstitut befindet sich schon seit geraumer Zeit in den
Schlagzeilen. Ein Kommentar will sogar wissen (nicht ernst gemeint), dass es demnächst
aufgelöst und in das Bundesamt für Verfassungsschutz eingegliedert wird. Auch dazu mein
Kommentar: Kindermund tut Wahrheit kund!
spiegel.de/druckversion/0,1588,581149,00
www.infolinks.de/an/2000/01/027.htm
Als Antwort auf: Re: Detlef G. geschrieben von D. am 19. April 2003
09:56:37:
Neues von B. und Co.
Im November 2000 gab es unter den Auspizien des damaligen Theologieprofessors B. in
Heidelberg (jetzt "Totalitarismusforscher" in Dresden) eine Tagung zum Thema
Zeugen Jehovas. Unter den dort versammelten Referenten fand sich die überwiegende
Mehrheit jener ein, die für die WTG "Rang und Namen" haben. Lediglich Frau Y.
gehörte wohl nicht zu den Mit-Eingeladenen. Vielleicht wollte man sich dort wohl nicht
wegen ihrer Scientology und Moonkontakte mit ihr in einem Namenszug genannt wissen. Das
könnte wohl auch für Herrn B. nicht sonderlich "reputationsfördernd" sein.
Denn seriös wollte man schon sein, bei dieser Tagung.
Ein weiterer dort nicht vertretener Name der des Hubert Roser.
Aber der liegt in der Tat etwas anders als der von Frau Y.. Hatte doch Roser gar auf einer
Zeugen Jehovas-"Standhaft"-Veranstaltung aus den Gestapo-Akten des Konrad Franke
zitiert. Und seine Zitate machten deutlich. Auch Roser lässt Franke nicht im
"Heldenlicht" erscheinen. Die einzige Verbeugung, die er seinen Gastgebern
gegenüber machte war die, eine Pseudonym für den Klarnamen Franke zu verwenden. Das war
aber so durchsichtig, dass jeder halbwegs mit der Materie vertraute, sehr wohl erkannte.
Er meint Franke!
Vielleicht passte daher auch Roser nicht so recht in den "erlauchten" Kreis, den
Gastgeber B. da um sich zu versammeln beliebte.
Es wurde schon damals vorangekündigt, dass die dort gehaltenen Referate auch später noch
in der Form eines über den Buchhandel erhältlichen Tagungsbandes veröffentlicht werden
sollten. Es hat bis zum Jahre 2003 gedauert. Jetzt liegt dieser Band vor, herausgegeben
von den Herren Gerhard B. und Clemens Vollnhals unter dem Titel:
"Repression und Selbstbehauptung. Die Zeugen Jehovas unter der NS- und der
SED-Diktatur".
Beginnen möchte ich da gleich als erstes mit dem dort abgedruckten Beitrag von Detlef G.,
der mir von allen, die sich dort artikulierten, wie mir scheint, noch die gehaltvollsten
Ausführungen machte. ...
Bei einem in diesem Band mit enthaltenen Beitrag des Schweizer WTG-Mitarbeiters Max
W., fallen besonders zwei Aspekte ins Auge.
So vermerkt er in seiner ersten Fußnote schon:
"Zum ersten Mal sollen spezifisch schweizerische
Forschungsergebnisse in ansehnlicher Breite vorgelegt werden in: Hubert Roser (Hg.),
"Vergessene Opfer" - Jehovas Zeugen, der Nationalsozialismus und die Schweiz (in
Vorbereitung für 2002)."
Dazu ist festzustellen. Genanntes wurde in der Tat schon einmal im Verzeichnis
"lieferbarer" Bücher vorangekündigt. Eine ISBN dafür existierte auch schon.
Ebenfalls das Titelbild-Cover und die Verlagsangabe. Dann wurde es "still" um
dieses Buch. Aus dem "Verzeichnis lieferbarer Bücher" verschwand es wieder und
auch keine wissenschaftliche Bibliothek die Pflichtexemplarberechtigt ist, weist es nach.
Eine gezielte Nachfrage bei dem mal vorgesehenen Verlag ergab. Das Projekt ist dort
"gestorben". Mit Sicherheit ist es jedenfalls nicht im Jahre 2002 erschienen. Ob
es denn überhaupt noch mal erscheinen wird, steht (ausgehend vom gegenwärtigen Stand)
"in den Sternen".
Der Verweis auf ein nie erschienenes Buch noch im Jahre 2003, erweist sich somit als
unseriös.
Zweite Anmerkung zu W..
"Gekonnt" umschifft er eine Klippe durch Nichterwähnen. Und zwar die Schweizer
Wehrdiensterklärung von 1943. Da liegt einiger "Zündstoff" drin. Das ist wohl
auch W. klar. Jedoch muss man ihm das als nicht "verzeihlich" ankreiden. Das von
B./Vollnhals herausgegebene Buch tritt ja gerade mit dem Anspruch auf, beide deutsche
Totalitarismen im Blickfeld zu haben. Man weiss, dass Thema Wehrdienst ist eines, was
darin, keinesfalls an "letzter" Stelle mit hineinspielt. Umso mehr ist das
W.'sche Schweigen dazu (da er ja von der Sache berufen wäre, sich dazu zu äußern), zu
verurteilen.
Zu den mit in diesem Sammelband vertretenen
Autoren gehört auch der Waldemar H.. H. offeriert nur das, was er an anderer
Stelle bereits früher ausgeführt hatte; und nach wie vor ist festzustellen. Nicht immer
ist seine Argumentation besonders "schlüssig".
Das soll an einem Einzelbeispiel einmal verdeutlicht werden.
H. entrüstet sich in seinen Ausführungen auch über die "Sektenkundlichen
Mitteilungen". Dabei handelte es sich um eine Publikation der Evangelischen
Kirche in der DDR, die im Verfielfältigungsverfahren hergestellt wurde. Also "Marke
Caro Billig". Das soll jetzt nicht abwertend verstanden werden, sondern lediglich zur
Veranschaulichung dienen.
Heutige Kopiertechnik stand der Kirche damals offenbar noch nicht zur Verfügung. Und so
sind denn die einzelnen Blätter im Schreibmaschinenpapierformat auch lediglich durch eine
simple Heftklammer zusammengehalten gewesen pro Ausgabe.
Auch fand sich in jedem Impressumsvermerk noch die Angabe "Nur zum kirchlichen
Dienstgebrauch".
Über diese seit 1968 etwa alle 4 Monate erscheinende Publikation (drei Ausgaben pro Jahr)
entrüstet sich nun H. mit den Worten:
"Zu dieser kirchlichen Stelle nahm Willy Müller als Herausgeber der CV Kontakt auf.
Bereits in der zweiten Ausgabe der Sektenkundlichen Mitteilungen wurde die Zeitschrift CV
als aufklärendes Informationsblatt über Jehovas Zeugen vorgestellt. In annähernd jeder
weiteren Ausgabe wurden die über Jehovas Zeugen enthaltenen Berichte einfach aus der CV
entnommen. Ohne Überprüfung des Wahrheitsgehaltes, lediglich mit Nennung von CV als
Quelle
In den Sektenkundlichen Mitteilungen waren etwa 85 bis 90 Prozent der enthaltenen Aussagen
über Jehovas Zeugen der Zeitschrift CV entnommen. Ein tatsächlicher Skandal, denn es ist
nur zu offensichtlich, daß Dr. Pietz
zumindest ahnen mußte, wer hinter CV
stand."
Was ist dazu zu sagen? Zum einen. Wer kann es dem
CV-Herausgeber Müller verargen, dass es Kontakte aufnahm? Was machten denn die Zeugen
Jehovas mit ihren "Standhaft"-Veranstaltungen? Da wurden doch auch Kontakte zu
Außenstehenden gepflegt. Nicht mehr und nicht weniger tat auch Müller. Und wer das als
"Straftatbestand" werten will, dem muss man schon mal auf den Kopf zu die Frage
stellen; ob er sich sicher ist, wirklich noch "richtig zu ticken?"
Weiter. Pietz zitierte via Sektenkundliche Miteilungen in der Regel kommentarlos. Ist das
ein Verbrechen? Oder noch anders gesagt. Er tat gleiches auch bezüglich der
Siebenten-Tags-Adventisten, der Neuapostolischen Kirche, der Evangelisch-Johannischen
Kirche und noch einiger anderer; sofern ihm diesbezüglich zitierenswertes vorlag. Die
Zeugen Jehovas-Thematik war dabei den gleichen Kriterien ausgeliefert. Über keine Gruppe
finden sich irgendwelche echte "Kommentierungen". Über alle nur
"Zitierungen".
Natürlich nahm Dr. Pietz dergestalt Einfluss, dass er auswählte. Er allein entschied;
was er als zitierenswert ansah und was er "unter den Tisch fallen ließ".
Wenn H. Dr. Pietz einen echten Vorwurf machen wollte, dann hätte er ausführen müssen.
"Diesen Text hat Pietz zitiert". Dann müsste er den inkriminierten Text näher
vorstellen und hinzufügen was er an ihm zu beanstanden habe und aus welchen Gründen.
Genau diesen Weg hat aber H. nicht beschritten. Er bietet nur eine billige Stimmungsmache.
"Würdig" dem Herrn H. zur Seite steht
in diesem Band auch der "kalte Krieger" G. B.. Er abhandelt
insbesondere das Thema "Christliche Verantwortung". Das der zu acht Jahren
Zuchthaus vom DDR-Staat verurteilte Dieter Pape, davon "nur" vier Jahre absitzen
musste und eine DDR-konforme Entwicklung einschlug, ist für die kalten Krieger Made Be.,
die es immer noch nicht verkraften können, dass sie es nicht schon zu Adenauers Zeiten
geschafft haben, dass die DDR aufhörte zu bestehen, ein "Sakrileg", für das
sie aus ihrer Interessenlage keine "Verständnis" haben.
Seine Antipathien bringt er denn mehr als reichlich auch in seinen Ausführungen immer
wieder mit ein.
Wie sehr B. parteiisch ist, macht er meines Erachtens auch deutlich, wenn er der Meinung
ist bezüglich des Uraniabuches, es sei von dem Dr. Pietz in den Sektenkundlichen
Mitteilungen "sehr günstig besprochen" worden.
Dieser Auffassung vermag ich nicht zu folgen. Daher mal ein paar Sätze aus dieser
"günstigen" Besprechung via meiner Ausführungen dazu aus der "Geschichte
der Zeugen Jehovas" S. 499f.
"1970 erschien dann in der DDR im Uraniaverlag
Leipzig [71] ein Buch über die Zeugen Jehovas. Als Herausgeber wurde darin genannt
Manfred Gebhard. [72] Im Materialdienst der evangelischen Zentralstelle für
Weltanschauungsfragen" kennzeichnete Reimer dieses Buch 1972 als eine
Propagandaschrift. Als die Antwort der DDR auf die Wühlarbeit" der Zeugen
Jehovas. [73]
Der seinerzeitige Präsident der EKU-Kirchenkanzlei in der DDR wählte dazu die Vokabel
vom Steckbrief einer Religionsgemeinschaft" und das diese
Dokumentation", sofern sie denn eine solche sei, wachsam zu benutzen sei. [74]
Demgegenüber wirkt es doch etwas merkwürdig, wenn die in Freiburg/Br. erscheinende
katholische Zeitschrift Lebendige Seelsorge" im Jahre 1971 nur relativ moderate
Vokabeln über diese Buch verwandte. Pietz lebte in der DDR und musste darauf achten, dass
bei dem was er sagte, ihm das DDR-Regime nicht daraus einen Strick drehte. [75] Die
Lebendige Seelsorge" hingegen erschien in der freiheitlichen Bundesrepublik
Deutschland. Es hätte durchaus in ihrer redaktionellen Freiheit gelegen, einen totalen
Zerriss dazu zu publizieren. Statt dessen schrieb man nur:
Die 'Zeugen Jehovas' wecken immer wieder durch die Kompromisslosigkeit, mit der sie
diktatorischen Regimen gegenübertreten, Bewunderung; dennoch fällt es schwer, an dieser
Sekte sympathische Züge zu entdecken."
Das Uraniabuch enthält dann für die Lebendige Seelsorge"
unvergleichlich mehr Material als bisher irgendwo über diese Sekte zu finden
war." Die Kritik an der Gesamtkonzeption erschöpft sich in der Feststellung:
Man muss den Leser aber darauf aufmerksam machen, dass es sich nicht um eine
tendenzfreie Darstellung handelt. Auch steht nicht so sehr die religiöse Seite im
Blickpunkt.
Nicht gerecht wird vermutlich der Herausgeber den Zeugen Jehovas bei
der Darstellung ihres Verhältnisses zum Hitlerfaschismus." [76] " ...
Aus dem in diesem Band noch mit enthaltenen
Beitrag von Bernd Schäfer sei noch zitiert; und damit soll die Betrachtung ihr
Ende finden:
Schäfer kommt auf Polen zu sprechen. Jenes Land aus dem Ostblock, wo die Zeugen Jehovas
schon ab den 1980er Jahren eigene Kongresse öffentlich abhalten durften; bzw. In
westliche Länder zu deren Besuch ausreisen durften. Dazu Schäfer:
"Bemerkenswert ist auch die Rolle der Zeugen Jehovas in Polen in den achtziger
Jahren, als die regierende Polnische Vereinigte Arbeiterpartei auf der Suche nach
kirchlichen Gegengewichten zur übermächtigen katholischen Kirche nicht nur bei den
staatsloyalen Protestanten fündig wurde, sondern bei den teillegalisierten ZJ, die als
anti-katholische (und damit als gegen die Massenbewegung "Solidarnosc" und
Streiks) eingestellt wahrgenommen wurden. Das MfS der DDR war über solche Politik
gegenüber den ZJ wenig erbaut und warnte entsprechend die polnischen Kollegen von der aus
Brooklyn und Selters gesteuerten "Infiltration", konnte sie allerdings nicht von
ihrer Strategie abbringen."
Und seine Ausführungen kommentiert er dann noch mit dem Satz:
"So haben sich letztere (die Zeugen Jehovas) beispielsweise durch offenkundig
falsifizierte Weltuntergangsprognosen für das Jahr 1975 vorübergehend mehr geschadet als
es die Zersetzungsarbeit der Staatssicherheit vermochte."
Geschrieben von D. am 04. August 2003
10:22:15:
Als Antwort auf: Re: Neues von B. und Co geschrieben von Drahbeck am 29. Juli 2003
20:27:11:
In dem neuen von B./Vollnhals herausgegebenen Buch mit den Referaten
der Heidelberger Tagung vom November 2000, reizt insbesondere auch der dort abgedruckte
Beitrag des Herrn H´. zum Widerspruch. Dies ist ja im Falle H. wahrhaftig nichts
neues". Spätestens seit seiner Erich Frost-Apologie weiß man was man von ihm
zu halten, oder besser nicht zu halten hat. H. hatte schon in einem Beitrag des Y...'schen
Visier" Buches, auch den Herausgeber der seinerzeitigen Publikation
Sektenkundliche Mitteilungen" mit unqualifizierten Vorwürfen bedacht, die er
in der Sache auch bei B./Vollnhals wiederholt, wodurch sie allerdings auch nicht mehr an
Wahrheitsgehalt" gewinnen. Gerade diesem Aspekt geht eine diesbezügliche jetzt
erstellte Zusammenfassung einmal im Detail nach.
Mitteilungen
Nichtssagendes Talkgeplätscher
Da veranstaltete der in Baden-Württemberg ansässige regionale Fernsehsender
B.TV-talk
Anfang Mai 2001 eine Sendung zum Thema Zeugen Jehovas. Eingeladen als Vertreter der Zeugen
Jehovas, deren Pressesprecher Bernd Klar. Als "Opponent" der Evangelischen
Kirche (in diesem Fall auf Baden-Württemberg beschränkt), deren
Weltanschauungsbeauftragter Dr. Jan Badewien. Dann gab es noch einen dritten Gast. Wie
soll man ihn charakterisieren? Seine Brötchen verdient er als Professor der Theologie an
der Universität Heidelberg. Formal gehört er auch der Evangelischen Kirche an. Indes auf
diversen von den Zeugen Jehovas maßgeblich bestimmten Veranstaltungen trat und tritt er
auch auf. Ich ziehe es vor, besagten Prof. Dr. G. B. in diesem Kontext als
"Zwitter" zu bezeichnen. Die akademischen Titel, so vorhanden, laße ich mal im
nachfolgenden prinzipiell weg.
Ein vierter Gast sollte, so die Planung des Fernsehsenders, noch mit an jener
Gesprächsrunde teilnehmen.
Erwies er sich als sachlich nicht kompetent? Dies wird man mit Sicherheit nicht sagen
können. Er selbst hatte einige Jahre als Zeuge Jehovas verbracht; und dieses Thema
beschäftigt ihn nach wie vor. Dokumentiert wird dies unter anderem dadurch, dass er eine
Webseite zum Thema Zeugen Jehovas betreibt. Und zwar schon seit einem relativ frühen
Zeitpunkt. Sachliche Kompetenz kann man ihm mit Sicherheit nicht absprechen. Dennoch
durfte er nicht wie geplant, an dieser Sendung mit teilnehmen.
Warum nicht? Nun weil die Zeugen Jehovas glasklar das Ultimatum gestellt hatten: Wenn der
mit teilnehmen darf, dann erscheinen wir nicht.
So ist die Situation. Und "Zwitter" B., durchaus geübt in der Wahl
salbungsvoller Worte, fand zu diesem Sachverhalt kein Wort des Bedauerns. Das durfte
lediglich versteckt am Ende der Sendung der Moderator dieses Fernsehsenders
"dezent" andeuten.
Einleitend entzündete sich schon mal der Streit
an der Frage, wie man zu dem Sektenbegriff stehe und ob er auf Jehovas Zeugen anwendbar
sei.
Weiterer Diskussionspunkt, dass potentielle Verlassen dieser Religionsgemeinschaft. Hier
versuchte nun Herr Klar den "Liberalen" zu spielen. "Alles halb so
schlimm". "Zwitter" B. gab ihm Schützenhilfe dergestalt indem er darauf
verwies, dass in der Evangelischen Kirche nur 5 % aktiv am Gottesdienstgeschehen
teilnähmen. In seiner Darstellung, und da mag er in diesem Punkt recht haben, sei für
diejenigen, die aus der Evangelischen Kirche austreten, es in der Regel mit keinen
nachhaltigen Komplikationen verbunden, da ihre religiöse Bindung davor, ohnehin von
geringerer Qualität war.
Dennoch ist das Herunterspielen diesbezüglicher Problemaspekte durch den Herrn Klar,
durchaus unangemessen. Glaubhaft hätte er allenfalls dann sein können, wenn er nicht im
Vorfeld dafür gesorgt hätte, dass der Zeugen Jehovas-Kritiker Stefan E. Wolf, nicht an
dieser Veranstaltung teilnehmen durfte.
Zur Rolle von Badewien würde ich noch anmerken, dass er durchaus einige kritische Aspekte
einbrachte, sich zugleich aber der konzertierten Gegenaktion von "Zwitter" B.
und Herrn Klar ausgesetzt sah, die sich in nicht wenigen Fällen gegenseitig die
"Bälle zuspielten."
Insgesamt eine Sendung zu der man sagen kann: Wer sie nicht gesehen hat, der hat in der
Sache auch nicht viel versäumt!
Im InfoLink-Diskussionsforum kommentierte im
Anschluß daran, "Black Sheep" diese Sendung. Und mit einigen Sätzen
aus seinem Kommentar dazu soll zugleich diese Replik ausklingen:
" Wird mit Herrn B. eigentlich ein HB (Heimbibelstudium)
durchgeführt, oder werden seine Anstrengungen nur sehr gut dotiert? Mich wundert es, wie
sehr er sich für die WTG einsetzt. Ohne zu bemerken, daß er für die selben freimütigen
und kritischen Äußerungen, die er über seine evangelische Kirche machte (schwache
Kirche . . .), würde er sie bei JZ in der Öffentlichkeit aussprechen, schon längst
hinausgeflogen wäre.
Herr B... wünscht sich auch, natürlich nur von den Anderen, die
Toleranz, die ZJ selbst in ihren eigenen Reihen nicht bereit sind zu gewähren. Man gehe
nur einmal als Bruder mit einem Vollbart, oder Ohrring in die Versammlung. Da hört ganz
schnell die Toleranz auf und die internen Sanktionen beginnen zu greifen (kein
Mikrofondienst usw.)
...
Apropos Ausschluß:
Es ist ja wirklich wunderbar und fast zu schön um wahr zu sein,
daß man jetzt die Versammlung ganz ohne Sanktionen verlassen kann....
Was Bernd Klar in diesem Zusammenhang von sich gab, ohne rot zu werden, ist schon fast
eine Frechheit. ...
Wenn nämlich, wie behauptet, die "Glaubensbrüder" kommen, um sich nach den
Gründen zu erkundigen, sind damit wohl eher die beiden Ältesten gemeint, welche ihre
berühmte inquisitatorische Frage stellen: "Glaubst du an den treuen und
verständigen Sklaven?" Je nach Antwort, wird es bald darauf zu einer Vorladung für
eine Komiteesitzung kommen. Nach 14 Tagen werden dann die denkwürdigen Worte
bekanntgegeben: " . . . möchte nicht mehr als ZJ betrachtet werden. Ihr wißt, wie
ihr euch zu verhalten habt."
Es ist wirklich herzerweichend, wie lange diese Brüder um einen Glaubensschwachen
kämpfen. Dreieinhalb Jahre Einstiegszeit, mehrere Jahrzehnte Einsatz für die Versammlung
können in der kurzen Zeit von 2 Std. (1 Std. Besuch der Ältesten; 1 Std. Komitee) ganz
schnell zu Ende sein. Dabei führen diese oftmals überlasteten und überforderten
"Hobbyältesten" nur den Willen der Organisation aus.
Man könnte noch viele weiter Punkte ansprechen, die in der Sendung nur kurz gestreift
wurden: ...
Besonders bemerkenswert sind die vielen Kinderfeste bei JZ, über die sogar extra eine
Umfrage gemacht wurde (Wohl um sie in Berlin zu präsentieren).
Und wie ist die Behauptung zu verstehen, andere Religionen nicht lächerlich zu machen,
wenn man sie als "Hure Babylon" bezeichnet? Zeugt dies von Respekt und Toleranz
gegenüber anderen Religionen?
Wie steht es um die Aussage, JZ hätten nie behauptet nur sie alleine würden gerettet?
. . . wie war das noch, das weltweite Trennungswerk in Schafe und Böcke?
. . . die Versammlung als Arche?
. . . jeder der den Namen Jehovas anruft (den Namen Gottes verwendet)?
Zeigen diese Fakten nicht deutlich, wen JZ meinen?
Herr B. meinte mehrmals, sich hinter nicht vorhandenen empirischen Studien verstecken zu
müssen. Warum gibt es wohl keine Studien? Es gibt nur einen Grund. JZ haben keinerlei
Interesse an einer objektiven, unabhängigen Wahrheitsfindung über sich selbst!
Anfang der 90-er Jahre, waren die Geschäftsbeziehungen des
Theologieprofessors B. zur WTG, noch nicht so ausgebaut. G.'s Buch war auch noch nicht im
Angebot; und folglich gehörten - damals - sowohl G., wie auch B., für die WTG noch zu
"Babylon der Großen". Wie man weiß, hat sich die Einschätzung der beiden
Genannten seitens der WTG, in den nachfolgenden Jahren noch dramatisch verändert.
B. seinerseits hatte zu diesem frühen Zeitpunkt auch keine Skrupel, selbst (indirekt) die
Dienste der DDR-Stasi in Anspruch zu nehmen. Sein Interesse bestand darin, den
Aktenbestand des faschistischen Reichskirchenministeriums zu Forschungszwecken einsehen zu
können. Der Haken an der ganzen Sache war dabei nur, dass diese Akten, von der
Sowjetunion an die DDR zurückgegeben, nicht in regulären Archiven landeten; sondern dass
die Stasi sie an sich zog und der wissenschaftlichen Öffentlichkeit vorenthielt. Nur
einige wenige, handverlesene (außer den eigentlichen Stasibedientesten) erhielten zu
DDR-Zeiten Zugang dazu. In zwei externen Objekten (Berlin-Karlshorst,
Stühlingstr. 3 und Berlin-Pankow, Majakowskiweg 4) waren sie zu DDR-Zeiten
stationiert. Einer der wenigen der sie auch einsehen durfte, war B.. Sicherlich waren
diese genannten Objekte nicht mit dem Firmenschild "Stasi" versehen.
Andererseits waren sie jedoch auch keine regulären Archivräumlichkeiten. (Man
vergleiche: Pfarrer, Christen, Katholiken", S. 653, 654).
Auch so ein bezeichnender Satz in der diesbezüglichen Expertise:
"Eine Reihe von Benutzeranträgen wurde abgelehnt wegen Verdacht
des Mißbrauchs dieser Archivalien". Auch daraus ergibt sich, dass schon damals Herr
B. eine herausgehobene Stellung innehatte.
Der DDR-Staat löste sich auf. Jetzt schlug erneut die Stunde für Herrn B.. Ihm war es
vergönnt, mit als einer der ersten, als "Koautor" einer umfänglichen
Dokumentensammlung zum Thema Stasi und DDR-Kirchen in Erscheinung treten zu können .
Zweimal aufgelegt. 1991 und 1992.
In ihr finden sich auch einige Angaben zu den Zeugen Jehovas. Unter
anderem wird darin auch der "Hans Voss" alias Hermann Laube erwähnt, der
bekanntermaßen, schon seit einiger Zeit enttarnt ist.
Zieht man indes die neuere Literatur von Y., H. und D. mit heran, so muss man
registrieren, dass einige "Stasi-U-Boote" bei den Zeugen Jehovas,
nach wie vor nicht in der Öffentlichkeit enttarnt sind. Respektive, soweit es sich nur um
Anwerbungsversuche ohne greifbares Ergebnis handelte, die Hintergründe und Details
seitens der WTG-Apologeten, keineswegs offengelegt wurden. Bei einigen von ihnen hat man
den Verdacht, als handele es sich um analoge Fälle, wie bei den sattsam bekannten
"Kirchenjuristen" der Großkirchen, von denen es einer gar zum
Ministerpräsidenten brachte. Ihre Stasi-Gesprächskontakte verklären sie allesamt damit,
"im Dienst der Kirche" gewesen zu sein.
Sie alle wurden schon bei B.r genannt. Die diesbezüglichen seinerzeitigen Ausführungen
("Pfarrer, Christen und Katholiken" S. 281) seinen nachstehend noch einmal
(auszugsweise) zitiert:
"Konrad". Der Kandidat ist Leiter der Sekte "Zeugen Jehovas" in der
DDR. Er steht in ständiger Verbindung mit der Zentrale Wiesbaden und ist verantwortlich
für die Anleitung und Kontrolle der sogenannten "Bezirksdiener". Die Werbung
wird im Zusammenhang mit der Liquidierung der Materialschleuse durchgeführt.
"Reinhardt". Der Kandidat ist "Bezirksdiener". Sein Anleitungs- und
Kontrollbereich umfaßt den gesamten Berliner Raum sowie die Bezirke Neubrandenburg,
Schwerin und Rostock. Mit R. wurden schon Kontaktgespräche geführt, als er noch nicht
die Funktion des "Bezirksdieners" hatte.
"Otto". Der Kandidat ist "Kreisdiener" und Stellvertreter des
"Bezirksdieners". Er wurde von der Zentrale für die Verteilung der
eingeschleusten Originalliteratur für die gesamte DDR eingesetzt. Die Werbung erfolgt mit
der Liquidierung der Materialschleuse.
"Fritz". Der Kandidat ist der Stellvertreter des "Bezirkksdieners"
für die Bezirke Leipzig, Halle, Erfurt, Gera und Suhl. Durch operative Maßnahmen wurde
der "Bezirksdiener" weitgehend ausgeschaltet, so das F. die gesamte Tätigkeit
durchführt. F. ist in systematischer Überzeugungsarbeit für die Zusammenarbeit zu
gewinnen.
"Jan" IMF "Jan" war Kurier der Zentrale und stand mit dem
verantwortlichen Mitarbeiter der Zentrale für die Organisierung der
"ZJ"-Tätigkeit in der DDR, P., in persönlicher Verbindung. Das Ziel ist,
"Jan" arbeitsmäßig in die Zentrale einzuschleusen.
"Christia" IMV. Von "Christa" wohnt eine Schwester direkt neben der
Zentrale in Wiesbaden. Die Qualifizierung von "Christa" besteht darin, ihre
Schwester für die ständige Außenaufklärung der Zentrale zu gewinnen.
IMF "Karper". Die Qualifizierung von "Karper" besteht in der
Vermittlung von Grundkenntnisse über die Sekte "ZJ", damit er zeitweilig für
die Aufklärung der Zentrale und für Kontaktaufnahmen zu Personen der Zentrale eingesetzt
werden kann.
IMV "Bernd Koch". K. ist "Bezirksdiener" der Sekte "ZJ". In
systematischer Erziehungsarbeit ist zu erreichen, daß er offen und ehrlich über alle
internen Probleme berichtet. Dabei ist das vorliegende operative Material stärker auf
seine Person auszuwerten und zu nutzen.
IMV "Karl". K. ist "Kreisdiener" der Sekte "ZJ". In einer
regelmäßigen und kurzfristigen Trefftätigkeit ist zu erreichen, daß er seine noch
vorhandene Zurückhaltung überwindet und offen über interne "ZJ"-Probleme
berichet.
Soweit in dieser Auflistung der Stasi-Deckname
"Otto" mit auftaucht, ist der inzwischen aufgeklärt. Es handelt sich dabei um
das Mitglied im Präsidium der Religionsgemeinschaft der
Zeugen Jehovas in Deutschland, Egon R.. Letzterer wurde auch, wie fast alle höheren
Funktionsträger der DDR Zeugen Jehovas, von der Stasi kontaktiert, mit der Zielstellung,
ihn zum "U-Boot" zu formieren. R. gab der Stasi, letztlich einen Korb, wie dies
aus den entsprechenden Akten ersichtlich ist.
Nicht nur Bezirks- und Kreisdiener, auch die unter ihnen stehenden örtlichen
Versammlungsdiener respektive Aufseher (vor der Wiedereinführung des
"Ältestenamtes" so genannt), standen auf der Gesprächsliste der Stasi. Einer
von ihnen berichtete, dass man ihm seitens der Stasi gar angeboten habe, westliche Zeugen
Jehovas-Kongresse besuchen zu können. Gegen eine "kleine Gegenleistung"
versteht sich.
Dies alles nährt den Verdacht, dass das Thema Zeugen Jehovas und DDR-Stasi, keineswegs
als abschließend "aufgeklärt" betrachtet werden kann. Anläßlich ihrer 1965er
Verhaftungsaktion führender DDR Zeugen Jehovas (Liebig und andere), hatte die Stasi schon
im Vorfeld minutiös aufgelistet, dass sie damit rechne, dass im Anschluss daran 11
Kreisdiener als "erste Garnitur" übrig bleiben würden, die seitens der Stasi
bewusst nicht mit verhaftet würden. Dies keineswegs aus "Mitleid" oder
"Sympathie" gegenüber den Zeugen Jehovas. Solche Eigenschaften sind der Stasi
von jeher fremd, sondern aus nüchternem Kalkül. Die Stasi schätze sicherlich nicht
unbegründet ein, dass seitens der WTG eine neue DDR-Leitung besonders aus dem Kreis jener
11 heraus gebildet würde. In ihrer "Aufklärung" kam die Stasi zu der
Einschätzung, dass sie besonders fanatische unter diesen 11 ihrerseits gerüchtemäßig
damit belasten wollte, sie hätten mit der Stasi zusammengearbeitet und somit auch die
Verhaftungswelle ermöglicht. Bei fünf von den elf indes rechnete sich die Stasi aus, sie
gar als IM herausbrechen zu können. Und gerade diese ihre IM's sollten in der neuen
DDR-Zeugenleitung mit vertreten sein. Auch D. (S. 685) erwähnt diesen
Sachverhalt. Jedoch macht D. keinerlei Angaben wer den nun die fraglichen fünf gewesen
seien. Aus den eingangs gebrachten Zitaten von B., dürfte man sie allerdings durchaus
lokalisieren können.
Indes wäre es notwendig, den Details diesbezüglich weit gründlicher nachzugehen, als D.
dies getan hat.
Auf den Fall Fritz K..., mitverhaftet
in der Novemberaktion 1965, kommt D. noch detaillierter zu sprechen. Er erläutert, das
Kreher so ziemlich als einzigster von den Verhafteten wieder freigelassen wurde. Nicht
ohne Hintersinn dabei. Seine Entlassung wurde seitens der Stasi auch dazu genutzt,
kräftigst die Gerüchteküche anzukurbeln, um ihn letztendlich in Zeugenkreisen
"unmöglich" zu machen. Zitat D. (S. 694): "Obwohl Kreher wegen seiner
Tätigkeit als Zeuge Jehovas bereits 1957 zu mehreren Jahren Zuchthaus bestraft worden war
und es nach Ansicht des Ministeriums für Staatssicherheit Straftatbestände durch die
Organisierung seiner Versammlung und die Schulung von anderen Zeugen Jehovas verletzt
hatte, die in anderen Fällen durchaus ausreichend waren, um mehrjährige Haftstrafen zu
verhängen, hatte das Ministerium für Staatssicherheit hier kein Interesse an der
Durchführung eines Strafverfahrens."
Man kommt nicht umhin festzustellen. Etliche der "hochkarätigen" Zeugen Jehovas
wurden in der 1965er Stasiakltion in der Tat äußerst unterschiedlich behandelt. Einige
verhaftet; andere "nur" mit Hausdurchsuchungen und oder Vernehmungen
"beglückt". Äußerlich sieht das sehr wohl nach Willkür aus. Faktisch war es
ein geschickter Schachzug im Sinne der MfS-Strategie, in der zu erwartenden Neuformierung
der DDR-Zeugen Jehovas-Leitung, möglichst vieler ihrer tatsächlichen oder auch nur
beabsichtigten IM zu platzieren. und die wirklichen WTG-Hardliner möglichst in den Augen
der WTG als "Wackelkandidaten" wenn nicht schlimmeres erscheinen zu lassen. Es
war ein diabolisches Spiel das da ablief. Darüber kann es keine Frage geben. Fragen gibt
es aber nach wie vor, welche wirkliche Rolle die Einzelnen in diesem Drama letztendlich
gespielt haben.
Das Urteil über diese Fragestellung fällt ziemlich eindeutig aus. H. erweist sich als
ein übler Stimmungsmacher in der Interessenlage der WTG. Seine vorwiegend auf Emotionen
abzielende Argumentation erweist sich als wenig stichhaltig, nach meiner Meinung. Und er
findet dabei Unterstützung bei dem G. B., dem offenbar auch Stimmungsmache gegen die
Kirchen recht ist.
Es ist weiter feststellbar, dass schon fast
wechselseitig, gerade H. und B. es sind, die durch besonders anfechtbare Thesen
in Sachen Zeugen Jehovas hervorgetreten sind. Insbesondere bei B. kann ich mich des
Eindruckes nicht erwehren, dass er kaum echte eigene Studien, in ausreichendem Umfang, in
der Zeugen Jehovas-Sache betrieben hat. Das er sich in hohem Maße - zu hohem Maße - auf
die vorgegebenen Wertungen seiner Gewährsleute verlässt. Nicht zuletzt wohl auch auf den
Herrn H.. Man vergleiche mal B.'s Ausführungen in Sachen theokratischer
Kriegslist" und man erkennt. Dieser Mann hat zwar einen berühmten Namen".
In der hier zur Diskussion stehenden Thematik indes erweist er sich als ein von mangelnder
Sachkenntnis geprägter Selbstdarsteller".
Zu nennen ist auch der apologetische Aufsatz des Herrn H. über den Fall Erich Frost in
der maßgeblich von B. seinerzeit redigierten Zeitschrift Kirchliche
Zeitgeschichte", zu dem es vielfältigen Widerspruch anzumelden gibt.
Ein weiteres Beispiel ist dafür auch die B'sche
Fehleinschätzung, wie denn der Dr. Pietz das Uraniabuch" bewertet habe. Von
einem Wissenschaftler muss man erwarten können, dass er bei der Formulierung seines
Urteiles, alle relevanten Quellen mit in sein Urteil einfließen lässt. Im vorliegenden
Fall hätte auch dazu gehört, die Rezension des Dr. Pietz in der für die
DDR-Verhältnisse renommierten theologischen Zeitschrift Die Zeichen der Zeit"
mit einzubeziehen. Die Zeichen der Zeit" erreichten mit Sicherheit einen
größeren Leserkreis als die Sektenkundlichen Mitteilungen". Fehlanzeige bei
B..
Da B. schon genannt wurde, bietet es sich an zugleich auch auf den Fall des Günther
Pape mit zu sprechen kommen, der sich gleichfalls unqualifizierter Angriffe von
Seiten B. mit der Wachtturmgesellschaft im Hintergrund, "erfreuen" darf. Also um
es vorweg zu sagen. Pape selbst räumt ein, dass man ihm in diversen Leserbriefen
mitgeteilt habe, man könne seine Position verstehen, bis auf eine Ausnahme. Und diese
Ausnahme wäre, dass er sich der katholischen Kirche angeschlossen habe. Damit hat Pape
selbst den Punkt referiert, den auch ich ihm gegenüber als Manko bewerte.
Andererseits wird man auch sehen müssen, dass er sich damit eine Plattform geschaffen
hat, ohne die es fraglich wäre, ob sein Erstlingswerk "Ich war Zeuge Jehovas"
bis heute 25 Auflagen erlebte. Als Zeitzeuge vermag er durchaus einige zwar nicht
grundlegend neue, aber doch auf den Punkt gebrachte Erkenntnisse zu formulieren. So
erlebte er beispielsweise die ersten Jahre nach 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone
Deutschlands mit der sich schon damals anbahnenden Konfrontation.
So etwa wenn er notiert:
"Ein leiser Zweifel regte sich bei mir anlässlich einer späteren Vorladung. Major
Cleskow legte mir einen im Westen gedruckten 'Wachtturm' vor. Darin war folgender Eindruck
zu lesen: 'Veröffentlicht unter der Zulassung License Nr. US-W-1052. 24. Januar 1946 der
Nachrichtenkontrolle der Militärregierung.' Die Wachtturm-Führung hatte sich die
Veröffentlichung dieses 'Wachtturms' durch die amerikanische Militärbehörde genehmigen
lassen, wohingegen ich mich aber weigerte, der sowjetischen Kommandantur (auf Geheiß der
Magdeburger WTG-Führung) zu gehorchen."
Es soll jetzt hier nicht darüber lamentiert werden, ob denn eine gütliche Einigung mit
der Sowjetischen Militäradministration möglich gewesen wäre. Einiges spricht dagegen.
Aber immerhin zeigt auch dieses Beispiel, dass die Zeugen Jehovas sich sehr wohl als
politische Waffe verstanden und in Szene setzten.
Im Jahre 1994 lernte derselbe Pape noch einmal die harte Hand der Wachtturmgesellschaft
kennen. Anlässlich eines beabsichtigten Referates auf einer Veranstaltung der Konrad
Adenauer-Stiftung, wurde im Vorfeld von den Rechtsanwälten der WTG auf besagte CDUnahe
Stiftung massiver Druck ausgeübt mit der Zielstellung, diesen für die WTG unbequemen
Zeitzeugen dort nicht sprechen zu lassen. Dieses Ansinnen verpuffte hatte aber noch die
Nachwirkung, dass Pape nunmehr selbst gegen die WTG juristisch aktiv wurde.
Insbesondere die Unterstellung (in
Sippenhaftmanier mit seinem in der DDR lebenden Bruder), der West-Pape könnte auch für
die DDR-Stasi aktiv gewesen sein, brachten letzteren doch noch "auf die Palme".
Er war davor schon allerlei Anwürfe gewöhnt - das war aber auch ihm zuviel. Also klagte
er gegen die WTG. Und über das Ergebnis seiner Klage berichtet er:
"Im Gerichtsurteil heißt es: '
für Recht erkannt: Die Beklagten werden
verurteilt, es bei Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden
Ordnungsgeldes bis zu 50 000,-DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu zwei Monaten, zu
unterlassen, über den Kläger zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst
der ehemaligen DDR zusammengearbeitet.' Dieses Urteil wird in dem Artikel von B. nicht mit
einer Silbe erwähnt."
Jener Vorgang hatte noch eine andere "Nebenwirkung". Das WTG-Sprachrohr B. hatte
den Pape in der Sache und im Ton "übel angemacht". Im Rahmen der
Meinungsfreiheit sind solche Stellungnahmen justiziabel nur schwer wenn überhaupt
fassbar. Aber dennoch fühlte sich Pape unredlich behandelt. Also was tat er? Er setzte
sich an seine Schreibmaschine (respektive Computer sofern er einen haben sollte) und
begann noch einmal ein Manuskript zum Thema Zeugen Jehovas abzufassen.
Wer sein seinerzeitiges 1971 erschienenes Buch "Die Wahrheit über Jehovas
Zeugen" kennt, der wird ihm bescheinigen können, dass es inhaltlich substanzvoller
geworden ist, als wie jene Ausführung von 1971 [32].
Letztlich hat sich die WTG mit ihrer Attacke gegen Pape damit nur einen Bärendienst
erwiesen.
Geschrieben von Drahbeck am 04. Juli
2002 00:55:43:
Herr B.r lässt in der Tageszeitung "Die Welt" jetzt
verlautbaren:
Anfang 1999 wurde bekannt, dass Günther Pape, einer der prominentesten Gegner
der Zeugen Jehovas in der Bundesrepublik, und sein in der DDR lebender Bruder Dieter in
ihrem Kampf gegen die Glaubensgemeinschaft auch vom Ministerium für Staatssicherheit
(MfS) unterstützt worden waren. Schließlich wurden die Zeugen Jehovas 1950 in der DDR
verboten und waren anschließend schweren Verfolgungen ausgesetzt (WELT v. 26. 1. 99).
Doch obwohl die Rolle der Pape-Brüder von zeitgeschichtlichem Interesse ist, muss die
Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes (BStU) weiterführende
Recherchen verweigern. Ein Exempel gegen die gesetzliche Abschließung der Unterlagen,
über die heute im Bundestag debattiert werden soll.
Um die seit 1950 in der DDR verbotene Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas
wirkungsvoller zu bekämpfen, gründete die Stasi 1965 die Zeitschrift "Christliche
Verantwortung" (CV). Einer ihrer wichtigsten Redakteure war Dieter Pape, vom MfS als
"Inoffizieller Mitarbeiter" (IM) mit dem Decknamen "Wilhelm" geführt.
Erstaunlicherweise überlebte das Blatt die Wende unbeschadet.
Laut Auszug aus dem Vereinsregister des Amtsgerichts Tübingen übernahm Mitte September
1993 der in Heilbronn lebende katholische Diplom-Theologe Klaus-Dieter Pape, ein Sohn
Günther Papes, die Zeitschrift. Freilich schien er nicht zu wissen, dass es sich bei der
"Christlichen Verantwortung" um ein ehemaliges Stasi-Organ handelte. Jedenfalls
schrieb er 1995 im Mitteilungsblatt der "Evangelischen Zentralstelle für
Weltanschauungsfragen" (EZW), die "Aufklärungsarbeit" der Zeitschrift habe
"viele Menschen davor bewahrt, ins Gefängnis zu gehen". Zur Bezuschussung des
Unternehmens durch das DDR-Staatssekretariat für Kirchenfragen argumentierte er:
"Ebenso wurden die Theologischen Fakultäten vom Staat finanziell unterstützt."
Erst 1996, als ihm die Stasi-Verwicklungen seines Onkels im Zusammenhang mit einem
Gerichtsverfahren gegen die Wachtturmgesellschaft (WTG) vor dem Landgericht Limburg klar
geworden sein mussten, zog er Konsequenzen. Der Trägerverein der "Christlichen
Verantwortung" wurde umgebaut. Am 12. Februar 1997 erklärte der bisherige 3.
Vorsitzende, Dieter Pape, gegenüber dem Vereinsvorsitzenden Klaus-Dieter Pape seinen
Austritt aus "Christliche Dienste e. V.", weil ihm seine frühere
"Aufklärungstätigkeit" nunmehr "als eine unzumutbare Belastung" für
den Verein erschien. An seiner Stelle fungiert seit 27. Mai 1998 "Christa Pape,
Rentnerin, Blankenburg" (so der ergänzte Vereinsregister-Auszug, Amtsgericht
Tübingen) als dritte Vorsitzende. Dabei handelt es sich um die Ehefrau von Günther Pape.
"Aus Christlicher Verantwortung" wurde 1996 eingestellt und vom selben
Trägerverein stattdessen eine Reihe "Concret" mit dem Untertitel
"Aufklärung und Information über Zeugen Jehovas" gegründet. Die Vermutung,
dass es bei alledem eher um Camouflage denn um eine Neuausrichtung gehandelt hat, liegt
nahe.
In dem erwähnten Prozess vor dem Landgericht Limburg 1995 ging es um die Frage, inwieweit
Günther Pape von der Bundesrepublik aus seinem Bruder Dieter bei dessen
"Aufklärungsarbeit" gegen die Zeugen Jehovas in der DDR zuarbeitete. Die
Stasi-Akten Dieter Papes und anderer enthielten zahlreiche Hinweise auf solche
Verbindungen. Wer war zum Beispiel der "Geheime Informator" (GI)
"Marion"? Günther Pape und seine Anwälte konnten schon damals das Gericht
nicht davon überzeugen, dass es sich bei den Begegnungen zwischen Günther und Dieter
Pape um rein familiäre Treffen gehandelt habe. Aufgrund der in dem Prozess vorgelegten Unterlagen aus der Gauck-Behörde kam das Gericht seinerzeit
zu dem Ergebnis, es sei "nicht auszuschließen, dass eine Zusammenarbeit' über
den Bruder Dieter Pape stattgefunden haben könnte". Neu aufgefundene Dokumente
scheinen diese Vermutung jetzt zu erhärten.
Trotz belastender Indizien hatte die Behörde der Bundesbeauftragten für die Unterlagen
des Staatssicherheitsdienstes (BStU) Günther Pape zunächst als "Betroffenen"
eingestuft. Das hatte zur Folge, dass nur er selbst seine Akten einsehen, andere jedoch
daran hindern konnte, dies ebenfalls zu tun. Aufgrund neuer Aktenfunde und infolge einer
Beschwerde von Benutzerseite musste die Behörde ihr Urteil jetzt, wie es scheint,
revidieren.
Dagegen legte Günther Pape jedoch Widerspruch ein - mit der Folge, dass der Zugang zu
seiner Akte während der "rechtlichen Auseinandersetzung über die Einordnung den
Unterlagen" (BStU-Chefin Marianne Birthler) erneut blockiert wurde. Und die
grundsätzliche Frage stellt sich: Wie lange darf ein mutmaßlicher Täter, indem er das
Gegenteil behauptet, zentrale Zeugnisse seiner Schuld blockieren?
Kommentar
Herr B. hat sich bekanntlich schon verschiedentlich über Angehörige der Familie Pape
kritisch geäußert. Insoweit er eine partielle Aktensperrung beklagt ist ihm von der
Sache her zuzustimmen. Allerdings mit einem Vorbehalt.
Herr B. (seine akademischen Titel erspare ich mir. Dieser Herr ist ohnehin aufgrund seiner
verlogenen Verteidigung der WTG-"theokratischen Kriegslist" bei mir "unten
durch").
Besagter Herr B. beliebte erst kürzlich zur Vorstellung eines seiner Bücher die Zeit
33-45 betreffend, den Altkanzler Helmut Kohl einzuspannen. Gerade Herr Kohl ist es doch
gewesen, der maßgeblich zur derzeitigen Lage der Sperrung von Stasiakten beigetragen hat.
Herr Kohl ist es gewesen, der laut Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" angedroht
hat. Sollte sich die Aktensperrung wieder liberalisieren, wolle "er nicht
zögern" sofort alle nur ihm möglichen Schritte dagegen zu unternehmen. Insoweit
erweist sich das Duo B./Kohl als ziemlich verlogen. Es stellt sich weiterhin die Frage,
warum Herr Kohl so vehement die Geschäfte der Aktensperrer betreibt. Hackt eine Krähe
der anderen die Augen nicht aus?! Muß er befürchten dass sein "Mantel der
Geschichte" ein paar unschöne Mottenlöcher bekommt?
Zurück zu den Pape's. Sie gehören, auch aus persönlicher Betroffenheit, nicht unbedingt zu meinen "Freunden". Dennoch unterscheide ich klar. Persönliche Emotionen und das was seitens der Pape's sachlich zum Thema Zeugen Jehovas verlautbart worden ist. Dieser sachlichen Auseinandersetzung stellt B. und der hinter ihm stehende Rattenschwarm der WTG sich nicht. Wie auch immer der Fall der Pape's eines Tages ausgehen mag. Ihre kritische Auseinandersetzung mit der WTG kann dies bestenfalls nur sekundär tangieren!
Geschrieben von LuckyX am 04. Juli 2002
10:41:32:
Als Antwort auf: B. zum Thema Pape <2723.htm> geschrieben von Drahbeck am 04. Juli
2002 00:55:43:
Aus welchen Gründen Herr B. sich in Sektenfragen zugunsten von
totalitären Gruppen einsetzt und deren "theokratische Kriegslist" sowie
menschenverachtenden Bekämpfung Andersdenkender akzeptiert, war mir immer ein Rätsel und
wird es wohl auch bleiben.
Auch im Westen war G. Pape der schwarze Mann, nur wenige ZJ wagten es, an einer
Veranstaltung in einem Pfarrsaal teilzunemhen, an der GP über die WT-Sekte aufklärte und
vor ihr warnte. Gerne aber rühmten sie sich danach, sie hätten eindrucksvoll Zeugnis
abgelegt, während GP nichts mehr zu sagen hatte. Ich dagegen finde z.B. das Buch
"Die Angstmacher" aus der Feder des Sohnes Klaus-Dieter P. ganz ausgezeichnet,
sehr sachlich und auch seriös recherchiert und möchte es einem jeden, xZJ wie auch jedem
ZJ, ans Herz legen.
Was mir damals auch auffiel und sich bis heute nicht geändert hat, ist wie leichtfertig
man einem "Abtrünnigen" alle Arten von vergehen nachsagte. So soll GP
finanzielle Unregelmäßigkeiten (Spendenkasse) begangen haben und sogar deshalb
rechtmäßig verurteilt worden sein (wann, von welchem Gericht, wo einsehbar ? Das
interessiert wieder keinen, der das aber wollüstig weiter verbreitet), anderen sagte man
sittliche Verfehlungen nach, wogegen die solchermaßen Verleumdeten sich nicht zur Wehr
setzen können - und viellicht auch gar nicht wollen. Szenen aus dem geistigen Paradies
vom "glücklichsten Volk" der Erde ...
Geschrieben von Drahbeck am 04. Juli
2002 11:49:42:
Als Antwort auf: Re: B. zum Thema Pape <2725.htm> geschrieben von LuckyX am 04. Juli
2002 10:41:32:
"Aus welchen Gründen Herr B. sich in Sektenfragen zugunsten
von totalitären Gruppen einsetzt und deren "theokratische Kriegslist" sowie
menschenverachtenden Bekämpfung Andersdenkender akzeptiert, war mir immer ein Rätsel und
wird es wohl auch bleiben."
Meines Erachtens ist B. der typische Lobbyistentyp. Symptomatisch sein
Auftreten in einer Fernsehsendung eines Baden-württembergischen Privatsenders zusammen
mit einem Öffentlichkeits"verkäufer" der ZJ. Stephan E. Wolf von Infolink, der
dort laut redaktioneller Planung mit diskutieren sollte, wurde dieses verweigert. Glashart
wurde die Alternative gestellt. Wenn "der" mitdiskutiert, dann kommen wir nicht.
Beispiel 2 die Tagung die da B. vor einiger Zeit veranstalten ließ mit WTG-Greis Willi P.
als Präsidenten, wo sich alles was in WTG-Sicht Rang und Namen hat (G. und Co)
versammelte. Lediglich Y. fehlte in dieser illustren Veranstaltung. Auch die von B. zum
Thema vorliegenden Publikationen offenbaren ihn als Schmarotzer dergestalt, dass er kaum
wesentlich "eigene" Forschungsergebnisse vortragt sondern auf Gedeih und Verderb
beispielsweise bloß als Papagei das vorträgt, was der ZJ Waldemar H. beispielsweise
erarbeitet hat. ...
Zu Pape. Wer sein 1970 erschienenes Buch "Die Wahrheit über Jehovas Zeugen"
kennt, und wer andere Bücher die zum Thema Zeugen vorliegen einzuschätzen weiß, der
wird ihm nicht gerade "überragende Leistungen", erst recht nicht
"wissenschaftlicher" Art bescheinigen. Auch sein Alterswerk "Ich klage
an" ändert diese Einschätzung nicht grundsätzlich. Auch bei seinem Sohn habe ich
mittlerweile den Eindruck, dass "die Luft auch bei ihm raus" ist bezüglich
Zeugen Jehovas. Beide hatten ihre Konjunkturwelle, die mittlerweile auch fast der
Vergangenheit angehört. Das B., der sich ja nicht zum ersten male, permanent auf sie
einschießt, ist letztendlich in dem Ost-West-Konflikt mit begründet, der sich gerade bei
den Pape's in besonderem Maße manifestiert.
Indes fürchte ich für B.: Auch ein Offener Stasiaktenbestand in Sachen Günther Pape,
wird ihm nicht den erhofften Argumentationsschub zum "Vernichtungsschlag"
bringen.
Im übrigen. Politisch schätze ich B. auf der Seite der kalten Krieger Made in
Westdeutschland ein. Für diese Leute ist es offenbar eine Art "Ehrenkodex", dem
verhassten Osten auch heute noch zu Boden zu trampeln. Das wird sich wohl erst dann
ändern, wenn auch B. eines Tages von der Bühne verschwunden ist.
Geschrieben von D. am 05. Juli
2002 11:58:32:
Als Antwort auf: Re: B. zum Thema Pape <2726.htm> geschrieben von Drahbeck am 04.
Juli 2002 11:49:42:
Zur Ergänzung noch ein Zitat aus dem Buch von Günther Pape:
"Die Zeugen Jehovas. Ich klage an. Bilanz einer Tyrannei", S. 224-226):
In der 'Welt' erschien ein Artikel von Prof. Dr. Dr. G. B., der überschrieben war mit
"Kreuzzug als Familienunternehmen" und eigentlich als Buchbesprechung angelegt
war. Anlaß für diesen Artikel war die Buchveröffentlichung unseres Sohne´s
Klaus-Dieter im St. Benno Verlag, Leipzig "Die Angstmacher, wer (ver)führt die
Zeugen Jehovas?"
Statt sachlich das Buch zu besprechen, nutzte B. die Gelegenheit eines Pauschalangriffs
gegen den "Pape-Clan". Durch den Artikel wird unter anderem der Eindruck
erweckt, als wäre ich "Stasi-Informant" gewesen, was sich angeblich auch durch
eine gerichtliche Ermittlung und Urteil bestätigt habe.
Die Wirklichkeit sieht doch ein bißchen anders aus. Anläßlich eines Seminars der
Konrad-Adenauer-Stiftung, Rostock, waren mein Sohn Klaus-Dieter und ich als Referenten
geladen. Die "Wachtturm-Gesellschaft", Selters, vertreten durch Herrn Günter
Künz, und die "Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas" Berlin, vertreten
durch Herrn Willi P., hatten über ihren Anwalt in einem Schreiben an
die Konrad-Adenauer-Stiftung, Rostock, behauptet, daß 'die Referenten zum Teil schon mit
der Staatssicherheit der DDR gegen Jehovas Zeugen zusammengearbeitet hätten.' Und zudem
hätten diese 'sich wiederholt aggressiv gegen die Zeugen Jehovas geäußert und diese
Glaubensgemeinschaft zum wiederholten Male verunglimpft, dabei haben sie
Falschdarstellungen gegeben, die keinerlei Wahrheitsgehalt haben.'
Kopien dieses Schreibens wurden an den damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker
und den Bundeskanzler Helmut Kohl als Schirmherren der Stiftung und den Stiftungsvorstand
geschickt.
Falschdarstellungen und Verunglimpfungen war ich ja mittlerweile gewohnt im Umgang mit der
Wachtturm-Führung. Allerdings war mit dem Versuch, die "Stasi-Keule" gegen mich
zu schwingen die Grenze des Ertragbaren wirklich überschritten. Ich klagte wegen dieser
Behauptungen gegen die Wachtturmgesellschaft und die Religionsgemeinschaft.
Im Gerichtsurteil heißt es: "... Für Recht erkannt. Die Beklagten werden
verurteilt, es bei Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden
Ordnungsgeldes bis zu 50.000,-DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu zwei Monaten, zu
unterlassen, über den Kläger zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst
der ehemaligen DDR zusammengearbeitet."
Dieses Urteil wird in dem Artikel von B. nicht mit einer Silbe erwähnt. B.r bringt
hingegen Bemerkungen aus Stasi-Akten an, die den Vorwurf oder den Verdacht der
Stasi-Mitarbeit beweisen sollten. Er schreibt nicht, daß dieser Verdacht aus Gerüchten
entstand, die ein "Stasi-IM" aufgrund von
Hörensagen zu Papier gebracht hatte und aus der Behauptung heraus, daß mein Bruder mein
Buch "Ich war Zeuge Jehovas" in total veränderter Form für den DDR-Buchmarkt
herausgegeben hatte. Der Verdacht der Zusammenarbeit mit der Stasi war nicht haltbar, weil
er nie stattgefunden hat.
Interessant ist nun, daß dieser Artikel von Mitarbeitern des
"Wachtturm-Informationsdienstes" benutzt wird, um damit meine Familie und unsere
Veröffentlichungen zu diskreditieren. Mir liegen schriftliche Berichte aus den
verschiedensten Gegenden Deutschlands vor, die besagen, daß Mitarbeiter des
Informationsdienstes bei Personen vorsprechen und denen diese Berichte überreichen.
Anläßlich eines Vortrages in Dresden meines Sohnes im Februar 1999 wurde er vom Leiter
des regionalen Informationsdienstes Sachsen, Herrn Jahn, daraufhin angesprochen. Da unsere
Veröffentlichungen sachlich und rechtlich nicht anfechtbar sind, wird versucht, die
Personen zu diffamieren und als unglaubwürdig hinzustellen.
--------------------------------------------------------------
Analog bietet es sich an, den Fall Türk dabei mit im Blick zu haben.
Geschrieben von LuckyX am 05. Juli 2002
13:53:42:
Als Antwort auf: Re: B. zum Thema Pape <2730.htm> geschrieben von D. am 05. Juli
2002 11:58:32:
G. Pape schreibt ins einem Buch :
>Ich klagte wegen dieser Behauptungen gegen die Wachtturmgesellschaft und die
Religionsgemeinschaft.
>Im Gerichtsurteil heißt es: "... Für Recht erkannt. Die Beklagten werden
verurteilt, es bei Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden
Ordnungsgeldes bis zu 50.000,-DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu zwei Monaten, zu
unterlassen, über den Kläger zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst
der ehemaligen DDR zusammengearbeitet."
>Dieses Urteil wird in dem Artikel von B.r nicht mit einer Silbe erwähnt.
Ende Zitat
*** Ich freue mich, daß G. Pape gerichtlich recht behalten hat. Wie wäre es, unter
Hinweis auf das zitierte Urteil die WELT und den dubiosen Herrn B. auf
Richtiggstellung/Gegendarstellung zu verklagen und letzteren ein für allemal zur
Unterlassung solcher ehrenrührigen Bbehauptungen zu verpflichten ?
Vielleicht kommt nach dem neuesten Regierungsbeschluß in Sachen Stasi-Akten auch wieder
von anderer Seite Bewegung in die Sache. Ich finde die WT-Kampagne unerträglich, zumal
hier auf eine gutgläubige "Verkündigerschar" gezählt werden kann, , die den
jüngsten WELT-Artikel überall herumreicht, wenn auch inoffiziell, so doch effizient und
flächendeckend. Auch mir wurde er auch von gläubigen ZJs zugeleitet.
So gesehen ist eine erneute Richtigstellung und Durchsetzung des erwähnten
Gerichtsurteiles (bitte um Gerichtsort/Aktenzeichen, Datum) erforderlich, es geht hier
offenbar um mehr als nur die Papes selber, sondern vielleicht um den selbstgerechten und
haßerfüllten Rufmord durch eine totalitäre Sekte und wenn dem so ist, wünsche ich den
Papes viel Erfolg.
Geschrieben von Drahbeck am 05. Juli 2002
17:10:24:
Als Antwort auf: Re: Pape zum Thema B. <2733.htm> geschrieben von LuckyX am 05. Juli
2002 13:53:42:
In Ergänzung sei noch zitiert, wie die Zeitschrift "Aus
Christlicher Verantwortung" Nr. 2/1996 S. 18, auf den Vorgang einging. Im Prinzip
wird auch das gesagt, was Pape in seinem Buch ausführt. Gewisse zusätzliche Details
(nicht "weltbewegender" Art) kann man aber aus dem Vergleich der beiden Texte
durchaus gewinnen.
Nach einer Entscheidung des Landgerichts Limburg vom 22. März 1996 wurde der
Wachtturmgesellschaft in Selters und der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in
Berlin untersagt, die Behauptung, der ehemalige Zeuge Jehovas und jetzige Mitarbeiter
unserer Zeitschrift Günther Pape habe mit der Staatssicherheit der DDR
zusammengearbeitet. Dazu ein Auszug aus dem Urteil:
"Die Beklagten (die WTG in Selters und Berlin, d. Red.) werden verurteilt, es bei
Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu
50.000 DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu zwei Monaten, zu unterlassen, über den Kläger
(Günther Pape, d. Red.) zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst der
ehemaligen DDR zusammengearbeitet."
Der Hintergrund für diesen Rechtsstreit war eine Informationsveranstaltung über Zeugen
Jehovas am 16. April 1994 in Rostock. Im Vorfeld wurde durch ein Anwaltsschreiben
versucht, die Veranstalter dazu zu bringen, die Tagung abzusetzen, da ein Teil der
Referenten "zum Teil schon eng mit dem Staatssicherheitsdienst der DDR gegen die
Zeugen Jehovas zusammengearbeitet hatten, und die sich bereits wiederholt äußerst
aggressiv gegen die Zeugen Jehovas geäußert haben und von denen bekannt ist, daß sie
diese Glaubensgemeinschaft zum wiederholten Male verunglimpft haben und dabei auch vor
Falschdarstellungen, die keinerlei Wahrheitsgehalt haben, nicht zurückschrecken". So
lauten einige der Vorwürfe in diesem Anwaltsschreiben der WTG.
Aufgrund dieser Vorwürfe wurde von einem Teil der Referenten der Rechtsweg eingeschlagen,
um diese haltlosen Vorwürfe zurückzuweisen. Obwohl die WTG zwei Jahre Zeit hatte, konnte
sie keinerlei Beweise für ihre Vorwürfe bringen.
In der Urteilsbegründung vom 22. März 1996 liest sich dies folgendermaßen:
"Vorliegend haben die Beklagten nicht den Nachweis führen können, daß der Kläger
mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR zusammengearbeitet hat ... Auch die von
den Beklagten vorgelegten Akten der Gauck-Behörde lassen nicht den zwingenden Schluß zu,
daß der Kläger mit dem Staatssicherheitsdienst der DDR zusammengearbeitet hat. Hierbei
handelt es sich um Mitteilungen und Vermerke vom Hören-Sagen, die nicht den Schluß
zulassen, der Kläger habe, außer mit seinem Bruder, mit einer der dort genannten
Personen unmittelbaren Kontakt gehabt."
Der WTG wird vom Gericht vorgehalten, daß sie schon im voraus
hätte erkennen können, daß ihre Vorwürfe unhaltbar seien:
"Bei der gebotenen Sorgfalt, zu welcher die Beklagten wegen der
Schwere des Vorwurfes und der naheliegenden nachteiligen Auswirkungen auf den Ruf und die
wirtschaftlichen Verhältnisse des Klägers in besonderem verpflichtet war, hätten sie
erkennen können, daß die ihnen vorliegenden Erkenntnisse nicht ausreichen, nachzuweisen,
daß der Kläger mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR
zusammenarbeitete."
Zitatende.
Hans-Hermann D., der ja wohl der geeignete
Moderator gewesen wäre, um die beabsichtigten WTG-Vorwürfe in qualifizierterer Form an
die Öffentlichkeit zu bringen, erweist sich unter diesem Suchaspekt auch als wenig
aussagekräftig.
In seinem Buch findet man lediglich auf Seite 617 in einer unscheinbaren Fußnote (815)
einen Hinweis, den man im WTG-gewünschtem Sinne deuten könnte. Dort liest man:
"Nach dem Bericht der B(ezirks) V(erwaltung) Gera (der Stasi), Leutnant Teichmann,
vom 10. 4. 1962 soll Dieter Pape erklärt haben, sein Bruder habe das Buch ohne
finanzielle Hilfe der katholischen Kirche nie schreiben können."
Und? muss man zurückfragen. Teichmann nennt keine Dokumente, die eine solche These
stützten. Er betreibt buchstäbliches "Hörensagen". Weiter: Selbst wenn es so
sein sollte, wie Teichmann das darstellt, bleibt unerfindlich, wieso daraus eine aktive
Verbindung zur Stasi abgeleitet werden könnte. Im übrigen. Und das sollte jeder tun, der
glaubt sich zum Thema äußern zu können. Im übrigen sollte man beide Varianten des
Pape-Buches "Ich war Zeuge Jehovas" einmal gründlichst lesen. Dann kann man
sich nämlich kaum des Eindruckes erwehren, dass es sich um zwei völlig inhaltlich
verschiedene Bücher handelt. Lediglich dass der Name "Günther Pape" in beiden
als Formalie mit auftaucht. Das war es dann aber auch schon!
Ergänzend siehe auch:
http://www.religio.de/dialog/399/19_39-40.htm
Antwort auf Gerhard B.s Artikel "Moderne Inquisition?"
(idea-Spektrum 26/2002) und sein Buch "Die Rufmordkampagne"
von Reinhard H..., Leiter der EZW
"Zentrales Thema seiner Kirchenkritik ist die Arbeit der Sekten- und Weltanschauungsbeauftragten. In immer neuen Variationen legt er in Tages- und Wochenzeitungen, in Aufsätzen und Büchern dar, dass kirchliche Beauftragte religiöse Minderheiten stigmatisieren und ausgrenzen, dass sie ihre religiöse Konkurrenz mit unlauteren Mitteln bekämpfen. Darüber hinaus ist er der Meinung, dass der Staat seine Neutralitätspflicht verletze, zum religiösen Parteigänger werde, dass in Deutschland die Freiheit der Religionsausübung gefährdet sei und sogar Verfassungsorgane gegen elementare Grundrechte verstoßen würden. Es stört ihn nicht, dass das zuletzt Genannte inhaltlich exakt mit dem übereinstimmt, was die Scientology-Organisation seit vielen Jahren der Bundesrepublik Deutschland vorwirft. Maßstab für ihn ist das amerikanische Modell der Zuordnung von Staat und Kirche. An diesem gemessen ist seiner Einschätzung nach im westeuropäischen Kontext Religionsfreiheit noch nicht hinreichend verwirklicht.
Pauschal und maßlos
Pauschale und maßlose Kritik an kirchlichen Beauftragten haben G. B. und Renate-Maria
Besier auch in ihrem neuesten Buch geübt. In Stil und Inhalt knüpft es an das 1999
erschienene zweibändige Werk "Die neuen Inquisitoren" an,"
Beachtlich dann wohl auch noch H...'s Satz:
"Dass religiöse Hingabe missbraucht werden kann und missbraucht wird, interessiert sie nicht. Ein Nachdenken über die Notwendigkeit kritischer Auseinandersetzung mit verletzenden Formen von Religiosität spielt in den Darlegungen keine Rolle. An einer differenzierten Wahrnehmungen der Kritikerszenen haben sie kein Interesse. Stattdessen wird behauptet, es gebe in Europa ein gut organisiertes Netzwerk von Sektenverfolgern, was fraglos in den Bereich der Phantasie und nicht der Realität gehört. "
Und weiter H...
"Was ist aus der Perspektive eines christlichen Welt- und Menschenverständnisses zur Ablehnung der Bluttransfusion durch die Zeugen Jehovas zu sagen? Ist die Bibel richtig ausgelegt und verstanden, wenn ihr eine solche Ablehnung entnommen wird? Hansjörg Hemmingers Einschätzung, dass Fritz Poppenbergs Filme durch Distanzlosigkeit gegenüber der Lehre und Praxis der Zeugen Jehovas gekennzeichnet sind, lassen sich meines Erachtens von der Sache nicht bestreiten. Warum geht B. als Theologe darauf nicht ein? Warum sagt er nichts über die Frage, wie die Schriftauslegung der Zeugen Jehovas zu bewerten ist? Auf kritische Stellungnahmen zu umstrittenen Angeboten von Erfolgstrainern und Psychogruppen wird gänzlich verzichtet. Warum eigentlich? Kirchliche Beauftragte werden von besorgten Zeitgenossen danach gefragt. Sollen sie schweigen, wenn Religiöses sich säkular verpackt anbietet, zum Beispiel als Entspannungstechnik oder Therapieangebot oder Nichtreligiöses sich aus strategischen Gründen mit dem Schein des Religiösen umgibt? ..."
Auch interessant das H'sche Votum:
"Nahezu alle Vorwürfe, die B. gegenüber kirchlichen Beauftragten erhebt, treffen
zuallererst auf ihn selbst zu: Theologische Argumente finden sich kaum. Was
"Denunziationskultur" ist, dafür bieten die genannten Bücher über "Die
neuen Inquisitoren" und "Die Rufmordkampagne" anschauliche Beispiele.
Selbst kirchenkritische Organisationen haben darauf hingewiesen, dass B.rs Kritik der
"Sektenkritiker" polemisch und inhaltsleer ist."
Quelle: ideaSpektrum Nr. 27 vom 3. Juli 2002, S. 20
In einer Scientology bezüglichen Newsgroup gelesen (etwas gekürzt)
de.soc.weltanschauung.scientology
Datum:2003-10-13 12:51:53 PST
Verantwortlich: Pfarrer Thomas Gandow als
Vorsitzender des Dialog Zentrum Berlin e.V.
Vor 25 Jahren wäre es undenkbar gewesen, daß ein deutscher Hochschullehrer die Täter
einer totalitären Organisation für ihre grenzenlose Hingabe an die Ideale ihrer
Ideologie rühmt und den Kampf von Fanatikern für die Beseitigung aller Gegen- und
Fremdabsichten als "Kampf für Toleranz und religiösen Pluralismus" feierte.
Die Zeiten ändern sich. Und der "aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui" gelingt
ein weiteres Mal. Diesmal mit der als "Kampf für Religionsfreiheit"
aufgeputzten Durchsetzungsstrategie von Scientology.
Guter Anlaß, ganz aktuell darüber nachzudenken, was passiert, wenn Sklaverei zur
Freiheit erklärt wird.
B.: Quietschvergnügt bei totalitärer Organisation
Bericht von Thomas Gandow
Ein deutscher Hochschullehrer hat sich über die totalitäre Scientology-Organisation (SO)
geäußert. Und zwar überschwänglich positiv. Das ist brisant, weil es sich bei diesem
Hochschullehrer um den Leiter des Dresdener Hannah-Arendt-Instituts für
Totalitarismusforschung, Prof. G. B., handelt.
Scientology hat den eigenen totalitären, alles andere
ausschließenden Zweck der Scientology-Ethik selbst so definiert:
"GEGENABSICHTEN AUS DER UMWELT ZU ENTFERNEN.
Nachdem dies erreicht ist, hat sie zum Zweck,
FREMDABSICHTEN AUS DER UMWELT ZU ENTFERNEN.
Dadurch ist Fortschritt möglich"
L.Ron.Hubbard: Das Handbuch für den ehrenamtlichen Geistlichen, Kopenhagen 1980
Statt sich kritisch mit der SO und ihren so klassisch selbst definierten totalitären
Zielen auseinanderzusetzen, lobt B. vielmehr die fanatische Hingabe mancher Scientologen
für die Durchsetzungsziele der SO.
Laut seinem an die Presse verteilten Redetext sagte
B.: "Scientologen geben nicht auf. Sie sind entschlossen. Sie halten durch. Sie
zeigen Mut angesichts von Hindernissen. Ich bin davon überzeugt, nur ein aufrichtiger
Glaube an ihre Religion kann diesen Grad an Engagement und Hingabe hervorbringen."
B. preist demnach ambivalente Tugenden, die jede totalitäre Organisation nun einmal zur
Durchsetzung in ihrer Umwelt, aber auch zum Betreiben ihrer Straflager braucht.
Und er hat die politische Dreistigkeit, genau diese Sekundärtugenden als Begründung zu
nennen, warum Scientology lobenswert ist: "Und das (!!) ist es, warum die Scientology
Kirche einen Kampf für Toleranz führt der jedem zugute kommen wird. Und ihr Beispiel
gibt Hoffnung für andere."
Aufgefordert durch Kollegen?
B. selbst sagte gegenüber der taz (25.9.03), ein "autorisiertes Manuskript"
seiner Ansprache existiere nicht. B. sagte der taz auch, er sei "privat" in
Brüssel gewesen und dort "von Kollegen" um ein Grußwort gebeten worden.
Dies könnte den Eindruck erwecken, B. habe lediglich unter
anderen an einer mehr oder weniger wissenschaftlichen Tagung teilgenommen. Um welche
Kollegen handelte es sich und in welchem Kontext sprach Prof. B.r sein
"Grußwort"?
Es war die offizielle Eröffung des SO-Büros in Brüssel, an der B. in vorderster Reihe
und "mit beträchtlichem Vergnügen" mitwirkte, wie auch auf diesem Foto
ersichtlich:
http://www.scientology.org/pics/en_US/news-media/briefing/openings/brussels/image02.jpg
Inzwischen hat James Lewis, u.a. als Unterstützer von AUM Shinrikyo hervorgetretener
Kult-Lobbyist
http://www.religio.de/dialog/395/395s26.html#e1
http://www.religio.de/dialog/295/295s57.html#14
http://www.religio.de/dialog/401/24_26-32.htm,
Siehe auch:
www.welt.de/data/2003/09/26/173639.html und
www.dnn-online.de/regional/39658.html
Hubbard oder Hitler - Was treibt G. B. um?
Bereits am 24. September 2003 schrieb Jürgen Kaube im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung Nr. 222, S. 42 HUBBARD
ODER HITLER - WAS TREIBT G. B. UM? ...
Unter der Überschrift Professor auf Abwegen" berichtet der Spiegel" in Nr. 44/2003:
Ein renommierter Kirchenhistoriker hat sich wohlwollend über Scientology geäußert. Ist der Mann nur naiv? Experten warnen immer noch vor der Psychosekte.
Es waren nur drei Minuten. Eine Ansprache, einfach so dahingeredet, sagt G. B´.. Aber diese drei Minuten könnten den bekannten Dresdner Kirchenwissenschaftler nun womöglich den guten Ruf kosten. Oder gar die Karriere. Denn B. sprach bei der Eröffnung des neuen Scientology-Büros im September in Brüssel.
"Eine Stippvisite" sei das gewesen, "völlig privat", beteuert der Direktor des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung heute. Die Psychosekte hingegen behauptet, der renommierte Historiker sei ihr Ehrengast gewesen.
Und dann fielen diese Sätze, die nicht nur die sächsische Landesregierung in helle Aufregung versetzten: Die Scientology Kirche führe einen "Kampf für Toleranz", die jedem zugute komme, und streite "für die Akzeptanz religiöser Vielfalt". Fährt der bekannte Wissenschaftler neuerdings auf dem Ticket der Scientologen? Oder ist der Mann einfach nur naiv? ...
19. März 2006 02:02:55 - Drahbeck
Weiter unten ein Zitat aus dem von B. zusammen mit seiner
Frau (letztere laut Buchklappentext freiberuflich als psychologische
Psychotherapeutin tätig") herausgebenen Buch Die Rufmordkampagne".
Sonderlich strukturiert" ist jenes Buch meines Erachtens nicht. Und so
bezeichnet B. denn in einer Fernsehsendung es selbst als Traktat. Die möglichen und
unmöglichsten Themen aneinandergereiht begegnet man dort.
So etwa der triumphalen Mitteilung, dass ein den Zeugen Jehovas zugehöriger Rechtsanwalt (wahrscheinlich der Herr , für eine Tagung im Jahre 1999, beinahe wieder ausgeladen wurde. Er konnte aber seine schriftliche Einladung Konrad Adenauer-Stiftung vorlegen, und so seien denn die Auslader nicht an ihr Ziel gelangt.
Was denn diese Anekdote im Kontext solcher Personen wie
einen Jürgen Höller (von B. in diesem Buch ebenfalls referiert) in der Substanz besagen
soll, ist nur schwer zu eruieren.
Zu Höller vergleiche man etwa mal:
www.psychotherapie.de/psychotherapie/mythen/01062101.html
Oder wenn sich B. zum Sprachrohr (unter anderem) jener Religionsgemeinschaft mit Namen Die zwölf Stämme" macht, die schon mal dadurch Öffentlichkeitswirksam wurden, dass öffentliche Schulwesen zu verachten; und mit Nachdruck das Heimschulwesen" Marke Eigenbau zu betreiben. Wenn ín diesen skandalträchtigen Vorgängen, auch einer jener aus der Zunft der kirchlichen Weltanschauungsbeauftragten, eine dezidierte Meinung hat, und diese auch kundtut. Man kann sicher sein; dass B.'sche Mißfallen ist ihm sicher. Und wer diese Vermutung schon im Vorfeld gehabt haben sollte, sieht sich nach der B.schen Lektüre nicht enttäuscht".
Allerhand weiteren illustren Namen begegnet man bei B.
noch. Sie alle aufzuzählen, schier unmöglich. So sei denn nur noch ein paar vertretene
Namen genannt, die auch für mich in gewissen Kontexten (nicht immer der geschätzten Art)
einen gewissen Rang erreicht haben. So etwa, wenn Herr Fritz Poppenberg sich bei B.
bezüglich seiner Sorgen ausweinen" darf, und dabei dass für ihn sicherlich
wohltuende Gefühl hat, einen verständnisvollen Mentor zu haben.
Oder der umtriebigen Renate H... (im Kontext Scientology) kann man begegnen.
Für mich neues habe ich dabei auch gelernt. Nun weis ich, was ich vorher noch nicht
wusste, dass der seinerzeitige Referent der Evangelischen Zentralstelle für
Weltanschauungsfragen", Hansjörg Hemminger, für die politische Partei SPD, als
Sachverständiger" in der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages saß.
Tja, da kann ich es mir doch nicht ganz verkneifen (auch im
Hinblick auf das Hornberger-Schießen-Ergebnis" jener Enquete-Kommission), B.
noch ein weiteres mal zu zitieren. An einer Stelle (zwar in anderem Kontext), verwendet er
auch den Slogan:
Wer solche Freunde hat - der braucht keine Feinde mehr". Wie wahr, Herr B..
Der Psychologensektor, namentlich hat er denn eine kirchennahe Anbindung, findet denn auch breiten kritischen Raum in B.s Ausführungen.
Vielleicht am bedeutendsten" in diesem Sammelsurium möglicher und unmöglicher Themen, ist vielleicht noch die B.'sche Einschätzung (mehr zum Ende des Buches):
Mit anderen Worten: Was die Sektenbeauftragten Außenstehenden vorwerfen, unterläuft ebenso gut ihren Kolleginnen und Kollegen aus den eigenen Reihen. Dennoch wäre die Empörung groß, wenn die geschädigten "Sekten und Psychogruppen" sich wenigstens insoweit einigten, dass sie ihrerseits "Kirchenbeauftragte" beriefen, die alle wirklichen oder vermeintlichen Vergehen im Raum der Kirche sammelten und über die Medien groß verbreiteten."
Nun ist B. zuzustimmen. Auch innerhalb der Großkirchen
wird man allerlei anrüchiges vorfinden. Das wiederum
ist keine prinzipielle Entlastung jener Gruppen, für die B. seine Lobbyistenkünste
einsetzt.
-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------Siehe
auch noch:
Netzwerk Sektenausstieg e.V. - Prof. G. B. Zusammenarbeit mit Zeugen Jehovas und Scientologen (extern)
Wie immer man darüber denken mag (Anmerkungen zu einem von B. herausgegeben Buch)
Neue Auftragsarbeit von B...
Von German am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 07:58:
Unterscheiden lernen
Eine Antwort auf Gerhard B. Artikel "Moderne Inquisition?" (idea-Spektrum
26/2002) und sein Buch "Die Rufmordkampagne"
von Reinhard Hempelmann, Leiter der EZW
Heutige Kirchenkritik hat viele Gesichter und Namen. Sie artikuliert sich in
verschiedensten Schriften und Pamphleten. Sie kann berechtigt sein. Denn biblisch
inspirierter Gottesglaube weiß davon, dass religiöse Überzeugungen missbraucht werden
können, dass christliche Kirchen sich stets neu an ihrem ureigensten Auftrag messen
lassen müssen, das Evangelium mit allen Menschen zu teilen. Es gibt freilich auch
pauschale und maßlose Kritik, die nicht korrigieren, sondern bloßstellen will. Sie kommt
nicht nur von außen, von Menschen, die den Kirchen den Rücken gekehrt haben. Bei Gerhard
B. kommt sie von innen. Er war kirchlicher Mitarbeiter und engagierte sich in
verschiedenen Bereichen kirchlichen Lebens. Als evangelischer Theologieprofessor an der
renommierten Universität Heidelberg ist er mit der Ausbildung zukünftiger Pfarrerinnen
und Pfarrer befasst. Inzwischen lässt er keine Gelegenheit aus, vor allem die
evangelische Kirche an den Pranger zu stellen und ein öffentliches Bild von ihr zu
zeichnen, das antikirchliche Affekte und Ressentiments nährt.
Immer neue Kirchenkritik
Zentrales Thema seiner Kirchenkritik ist die Arbeit der Sekten- und
Weltanschauungsbeauftragten. In immer neuen Variationen legt er in Tages- und
Wochenzeitungen, in Aufsätzen und Büchern dar, dass kirchliche Beauftragte religiöse
Minderheiten stigmatisieren und ausgrenzen, dass sie ihre religiöse Konkurrenz mit
unlauteren Mitteln bekämpfen. Darüber hinaus ist er der Meinung, dass der Staat seine
Neutralitätspflicht verletze, zum religiösen Parteigänger werde, dass in Deutschland
die Freiheit der Religionsausübung gefährdet sei und sogar Verfassungsorgane gegen
elementare Grundrechte verstoßen würden. Es stört ihn nicht, dass das zuletzt Genannte
inhaltlich exakt mit dem übereinstimmt, was die Scientology-Organisation seit vielen
Jahren der Bundesrepublik Deutschland vorwirft. Maßstab für ihn ist das amerikanische
Modell der Zuordnung von Staat und Kirche. An diesem gemessen ist seiner Einschätzung
nach im westeuropäischen Kontext Religionsfreiheit noch nicht hinreichend verwirklicht.
Pauschal und maßlos
Pauschale und maßlose Kritik an kirchlichen Beauftragten haben Gerhard B. und
Renate-Maria Besier auch in ihrem neuesten Buch geübt. In Stil und Inhalt knüpft es an
das 1999 erschienene zweibändige Werk Die neuen Inquisitoren" an, mit dem die
Herausgeber (Gerhard B. und Erwin K. Scheuch) sich bereits durch die Auswahl der
Autorinnen und Autoren von jeder Form sachlicher Auseinandersetzung verabschiedet hatten.
Die damals erhobenen Vorwürfe werden wiederholt und teils mit bereits bekannten, teils
mit neuen Materialien" zu belegen versucht. Das Buch dient dem Aufspüren
belastender Vorgänge, die gegen einzelne Beauftragte vorgebracht werden. Es kann hier
nicht der Ort sein, auf Einzelheiten einzugehen. Wer sich mit religiösen und
ideologischen Gemeinschaften befasst, tritt in ein kompliziertes, diffuses und polemisches
Beziehungsgeflecht ein. In dem seit Jahrzehnten währenden Streit zwischen
Kult" und Antikult", zwischen den sog. Sekten, ideologischen
Gemeinschaften und Psychogruppen einerseits und der Aussteiger- und Kritikerszene
andererseits, kann es jedenfalls aus der Perspektive der EZW christliche
Apologetik und Weltanschauungsarbeit nur als Gratwanderung geben. Diese Gratwanderung hat
das Autorenpaar B. jedoch erst gar nicht versucht. Bereits vor Jahren haben sie eine
ebenso schlichte wie klare Entscheidung getroffen: Die Kulte, Religionsgemeinschaften,
weltanschaulichen Gemeinschaften, Anbieter auf dem Psychomarkt ... sind in Schutz zu
nehmen, ihre Kritiker zu bekämpfen. Auf dieses Muster lassen sich alle öffentlichen
Äußerungen und gutachterlichen Stellungnahmen des Autorenpaares B. zurückführen. Immer
geht es ihnen darum, die eine Seite zu diffamieren, die andere in Schutz zu nehmen. Bei
den Zeugen Jehovas und anderen haben sie sich dadurch Hochachtung verschafft.
Stellungnahmen B.s werden in öffentlichen Veranstaltungen als Schützenhilfe im Kampf
für die eigene Sache genutzt.
Ein Netz von Sektenverfolgern?
Beobachtungsgegenstand des Autorenpaares B. sind nicht zuerst die religiösen
Gemein-schaften, sondern ihre Kritiker. Dass in der Religionsgemeinschaft der Zeugen
Jehovas Abgrenzungen und Feindbilder ein identitätsbildender Faktor sind, findet keine
Aufmerksamkeit. Dass religiöse Hingabe missbraucht werden kann und missbraucht wird,
interessiert sie nicht. Ein Nachdenken über die Notwendigkeit kritischer
Auseinandersetzung mit verletzenden Formen von Religiosität spielt in den Darlegungen
keine Rolle. An einer differenzierten Wahrnehmungen der Kritikerszenen haben sie kein
Interesse. Stattdessen wird behauptet, es gebe in Europa ein gut organisiertes Netzwerk
von Sektenverfolgern, was fraglos in den Bereich der Phantasie und nicht der Realität
gehört.
Religiöse Aufklärung ist nötig
Überhaupt versäumt es das Autorenpaar B., zur Sache zu reden. Auch in dem idea-Artikel
bleibt der Autor die Antwort auf zentrale Fragen schuldig: Was ist aus der Perspektive
eines christlichen Welt- und Menschenverständnisses zur Ablehnung der Bluttransfusion
durch die Zeugen Jehovas zu sagen? Ist die Bibel richtig ausgelegt und verstanden, wenn
ihr eine solche Ablehnung entnommen wird? Hansjörg Hemmingers Einschätzung, dass Fritz
Poppenbergs Filme durch Distanzlosigkeit gegenüber der Lehre und Praxis der Zeugen
Jehovas gekenn-zeichnet sind, lassen sich meines Erachtens von der Sache nicht bestreiten.
Warum geht B. als Theologe darauf nicht ein? Warum sagt er nichts über die Frage, wie die
Schriftauslegung der Zeugen Jehovas zu bewerten ist? Auf kritische Stellungnahmen zu
umstrittenen Angeboten von Erfolgstrainern und Psychogruppen wird gänzlich verzichtet.
Warum eigentlich? Kirchliche Beauftragte werden von besorgten Zeitgenossen danach gefragt.
Sollen sie schweigen, wenn Religiöses sich säkular verpackt anbietet, zum Beispiel als
Entspannungstechnik oder Therapieangebot oder Nichtreligiöses sich aus strategischen
Gründen mit dem Schein des Religiösen umgibt? Sie haben die Aufgabe, einer Beitrag zur
religiösen Aufklärung zu leisten und tun dies auch. B. dagegen möchte eine schweigende
Kirche. Die Aufgabe des Staates sieht er gar darin, für die Gleichheit von
Weltanschauungen und Religionen" in Theorie und Praxis zu sorgen. Eine solche Aussage
ist in hohem Maße klärungsbedürftig. Rassismus, Antisemitismus und Satanismus sind auch
Weltanschauungen, deren Gleichheit mit anderen Weltanschauungen allerdings nur um den
Preis der Selbstaufgabe eines demokratischen Rechtsstaates hergestellt werden kann.
Pflege von Feindbildern
Nahezu alle Vorwürfe, die B. gegenüber kirchlichen Beauftragten erhebt, treffen
zuallererst auf ihn selbst zu: Theologische Argumente finden sich kaum. Was
Denunziationskultur" ist, dafür bieten die genannten Bücher über Die
neuen Inquisitoren" und Die Rufmordkampagne" anschauliche Beispiele.
Selbst kirchenkritische Organisationen haben darauf hingewiesen, dass B.s Kritik der
Sektenkritiker" polemisch und inhaltsleer ist. Die Pflege von Feindbildern ist
immer ein Vorgang, der mit drastischen Wahrnehmungseinschränkungen verbunden ist. Das
gilt gleichermaßen für Religionsgemeinschaften und Antikultbewegungen, ebenso gilt es
für Theologieprofessoren und Weltanschauungsbeauftragte.
Selbstverständlich muss über Beurteilungskriterien und den richtigen Weg des Umgangs mit
anderen Religionsgemeinschaften in der kirchlichen Weltanschauungsarbeit gestritten
werden. Ich behaupte nicht, dass alles richtig gemacht wird. Selbstverständlich muss es
Bereitschaft zur Selbstkritik geben. B. weiß genau, dass es d i e kirchlichen
Beauftragten nicht gibt. Dennoch redet er klischeehaft. Die EZW hat sich nie als Teil
einer Anti-Kultbewegung verstanden. Sie ist zugleich darum bemüht, die Distanz zum
Gegenstandsbereich der eigenen Arbeit zu wahren. Sie versucht beides zusammenzuhalten:
dialogische Offenheit und Standfestigkeit, Gesprächsbereitschaft und den Mut zur
Unterscheidung, gegebenenfalls auch zum Protest gegenüber krankmachender und verletzender
Religiosität.
Orientierung in Vielfalt
Es ist richtig, dass wir in einer Situation zunehmender religiös-weltanschaulicher
Vielfalt le-ben. Verschiedene Wahrheitsansprüche konkurrieren miteinander. Kirchlicher
Weltanschauungsarbeit sollte es um eine verstehende Apologetik gehen. Dazu gehört
selbstverständlich auch, religiöse Gemeinschaften gegenüber voreiligen
Stigmatisierungen in Schutz zu nehmen. Das Recht auf freie Religionsausübung gilt für
alle. Im Blick auf die EZW kann ich sagen, dass die Inschutznahme religiöser Gruppen und
Bewegungen viel häufiger geschieht als nach außen hin sichtbar wird. Vor allem aber
möchte kirchliche Weltanschauungsarbeit zur christlichen Orientierung beitragen. Sie
bringt für den Umgang mit religiöser und kultureller Vielfalt Unterscheidungskriterien
ins Spiel und stärkt die Urteilsfähigkeit der christlichen Gemeinde. Die Begegnung mit
religiös-weltanschaulicher Vielfalt fordert immer auch zu dem heraus, was die Bibel
"Unterscheidung der Geister" nennt.
B. plädiert für die Abschaffung von Weltanschauungsbeauftragten, bzw. Sektenbeauftragten
auf dem Hintergrund eines kirchenapokalyptischen Szenariums. Am liebsten sähe er wohl,
wenn das Rest-Renommee" der Kirche, von dem er spricht, bald zum Verschwinden
käme. Mit solchen Erwartungen setzt er sein eigenes Rest-Renommee" freilich
auch aufs Spiel.
Quelle: ideaSpektrum Nr. 27 vom 3. Juli 2002, S. 20
Von Willy am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 14:31:
Super!!!
Die Kirchenleitung sollte sich einmal diesen Herrn näher anschauen!!!
Gibt es das auch im Internet? Wo?
Von German am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 14:46:
http://web.archive.org/web/20040219090215/http://www.ekd.de/ezw/aktuelles.html
Von Julia am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 18:05:
Hallo,
der Artikel von Reinhard Hempelmann bringt die Sache auf den Punkt.
Gottseidank hat einer einmal klar ausgesprochen, was viele schon lange erwarten.
Ich glaube, Leute wie den Herrn B. sollten wir nicht mehr ernst nehmen. Er schaufelt sich
mit seiner Polemik sein eigenes wissenschaftliches Grab - oder hat es schon getan.
Grüße von Julia.
Von LuckyX am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 19:49:
na ja, unter den ZJ werden des Herrn B.'s Elaborate triumphierend überall herumgereicht und versandt - daß sie da in einem Boot mit Scientology und anderen totalitären Sekten sitzen, wollen sie nicht wahrhaben.
Von FG am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 21:30:
Leute, mal davon abgesehen, dass B. pro-ZJ schreibt,
scheint seine fachliche Kompetenz außer Zweifel zu stehen. Immerhin ist dieser Mann Prof.
an der theologischen Fakultät zu Heidelberg, immerhin eine ehrwürdige Einrichtung. Wieso
ist er (noch) da, wenn er doch so ein dussliger Polemiker ist?
Wundert sich
FG
Von Sven L... am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 21:58:
Hallo FG,
um eine Professur zu erhalten braucht man nicht klug zu sein, sondern nur der Fakultät
angenehm oder/und politisch Korrekt. Um ein Staatstheater zu leiten oder dem Arbeitsamt
vorzustehen benötigt auch kein besonderes Fachwissen, sondern nur das richtige
Parteibuch!
Sven
Von Julia am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 22:27:
Hallo,
der Herr B. ist Beamter auf Lebenszeit, d.h. nicht kündbar.
Die Kirche selbst hat darauf keinen Einfluss, sie hat ihn ja auch nicht eingestellt.
Es ist richtig, dass er gute Vorlesungen hält - sagen jedenfalls seine Studenten. Und ich
gehe auch davon aus.
Darüber hinaus führt er aber m.E. ein Doppelleben.
Erstaunlich ist, dass seine Studenten über seine Pro-Sekten-Aktivitäten nichts wissen.
Er kann das hervorragend trennen. Die Studenten und späteren Theologen wissen allerdings
auch so gut wie nichts über Sekten - scheint für sie einfach kein Thema zu sein.
Sollte es aber! werdet ihr jetzt sagen. Und da stimme ich euch voll zu.
Grüße von Julia.
Von LuckyX am Donnerstag, den 11. Juli, 2002 - 23:58:
Ich glaube nicht, daß es hier darum geht, Herrn B. die
Intelligenz abzusprechen. Es geht vielmehr um seinen zweifelhaften Einsatz zugunsten
hochgefährlicher Sekten wie der Scientology und totalitärer Gruppen wie eben auch der
WTG.
Inttelligente Menschen findet man ja bekanntlich in allen menschlichen Bereichen und
Bewegungen. Nur weil sie intelligent sind, darf man nicht annehmen, sie würden sich nur
für das Gute einsetzen. Gelegentlich hat gerade ihre Intelligenz zu großem Leid und
Schaden für zahllose Menschen geführt, weil sie sich aus ideologischen oder sonstigen im
Einzelfall zu ergründenden Gründen für eine verkehrte Sache eingesetzt haben.
Weiter im Text von Oestreicher
Sonntagsblatt" 15. April 1996
Fünf dicke Bände liegen vor mir. Mein Fazit dieser (aber nicht nur dieser) Lektüre ist schlicht: Sie lügen. Was Sie dazu verleitet, weiß ich nicht. Doch werden es nicht nur Ihre ideologischen Scheuklappen sein. Dazu sind Sie zu klug. Oder doch nicht? Heute kochte mein Zorn über, als ich Ihre Besprechung des Buches Nachdenken über den Weg des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR las - wo sonst als in der "FAZ".
Ich zitiere:
"In zwanzig Jahren DDR-Kirchenbund ist die Kirchenmitgliedschaft auf 20 Prozent der Einwohner abgesunken... Angesichts dieser kläglichen Bilanz..." Kläglichen Bilanz?
Nach 45 Jahren marxistischer Herrschaft? 20 Prozent entspricht dem westeuropäischen Durchschnitt oder liegt etwas darüber. Der Anteil westdeutscher Protestanten am kirchlichen Leben liegt nicht höher, auch wenn sich noch viele vor dem Schlußstrich scheuen. Das wissen Sie so gut wie ich. Ihre Statistik stimmt. Dann folgt Ihre polemische Verurteilung. Die Säkularisierung Europas ist eben nicht Ihr Thema. Um den Seitenhieb geht's Ihnen.
Nicht weniger treffende Beispiele befinden sich auf fast jeder Seite Ihrer Darstellung der DDR-Vergangenheit, die Sie nicht aus eigener Erfahrung, sondern aus Akten kennenlernten. Auf Ihren Umgang mit diesen Akten komme ich zurück.
Was befugt mich zu dieser Kritik an Ihrer Kirchenkritik? Kirchenkritisch - überall - war ich selbst oft genug und damit hoffentlich auch selbstkritisch. So wenig wie zum Beispiel Israel (ich bin ein Christ jüdischer Abstammung) betrachte ich die ehemalige DDR als Schutzzone.
Als junger Politologe besuchte ich die DDR zum ersten Mal 1956, wurde aufgegriffen und als mutmaßlicher westlicher Agent von der sowjetischen Staatssicherheit ausgewiesen. Das war für mich der Ansporn, erst recht dieses Land zu studieren. Jedes Jahr bis zum Zusammenbruch kehrte ich - oft mehrmals - zurück, ab 1964 als Osteuropareferent des britischen Kirchenrates. Ich pflegte die Freundschaft nicht nur der Christen beider Konfessionen und verschiedenster Prägung, sondern auch, wo es möglich war, der Machthaber. Berührungsängste waren mir fremd. Jedenfalls bis 1968 und bis zur Vernichtung des Prager Frühlings glaubte ich an die Reformierbarkeit des Systems. Danach ging es mir um Schadenbegrenzung durch maximale Kontakte.
Nach so viel Gesprächsbereitschaft hätte ich mich leicht, etwa als "IM Meininger" (mein Geburtsort) oder "IM Londoner" (mein Wohnort) bei der Gauck-Behörde wiederentdecken können. Aber nein:
Ich entdecke mich tatsächlich als "OV Kranz", bis zum Schluß geführt als mutmaßlicher Agent der britischen Staatssicherheit. Womöglich führte mich diese als mutmaßlichen Agenten des Ostens. Ich hatte also im Nachwende-Deutschland den Status eines Opfers erlangt.
Wie leicht hätte man mich als Täter einordnen können. Agent war ich zwar nicht, aber doch zunehmend Verächter dieses Systems. Insofern hat mich die Stasi durchschaut. Diesen kurzen Exkurs schulde ich wohl jedem Leser dieses offenen Briefes. Warum? Um anzudeuten, wie kompliziert und vielschichtig das Leben in der DDR war. Das haben Sie, Gerhard B..., systematisch und mit großem Fleiß verdeckt und, ich meine bewußt, die Kirchen eindimensional dargestellt.
Jeder erfahrene Seelsorger weiß, daß nichts, aber auch gar nichts, dem Menschen fremd ist. Licht und Schatten sind in uns allen in komplizierter Mischung vereint. Das gilt in jeder Hinsicht für alle Kirchen zu allen Zeiten. Nachfolge und Verrat sind und waren schon immer enge Nachbarn. Keine Enthüllungen über den Verrat in der DDR haben mich überrascht. Es hätte sie in jeder Gesellschaft gegeben, es gab sie in allen Kirchen in den von Hitler besetzten Staaten Europas. Hätte der "Führer" den Kanal überquert, hätte es ihm an englischen christlichen Handlangern nicht gefehlt.
Viel interessanter war der innere Pluralismus, und damit meine ich die evangelische Freiheit der Protestanten in der DDR, die sich in ihrer breiten Verschiedenheit trotz allem vertrugen und sich als einzige im Staat demokratisch verhielten. Man durfte in der Kirche diesen Staat gutheißen, und eine Minderheit tat es mit mehr oder weniger gutem Gewissen. Man durfte diesen Staat verurteilen, und eine Minderheit hatte dazu den Mut.
Die meisten - besonders jene in leitenden Stellen - wählten verschiedene Schattierungen der kritischen Solidarität mit dem System. Der persönliche Charakter spielte dabei eine größere Rolle als der theologische Standort. Für die Ökumene außerhalb der DDR waren die verschiedenen Modelle der Nachfolge in ihrer Vielfalt von großer Bedeutung.
Die Versuche des Staates, die Kirchen gleichzuschalten - etwa nach ungarischem Modell -, sind in der DDR kläglich gescheitert. Das war alles in allem eine ehrenhafte Kirchengeschichte. Auch sie wird noch geschrieben werden. Diese Kirche als "kläglich" darzustellen ist lächerlich und einfach nicht wahr.
Komplizierte, differenzierte - natürlich nicht fehlerfreie - Bischöfe wie Albrecht Schönherr und Johannes Hempel fast als Mitläufer der SED zu brandmarken ist schlichte Verleumdung. Diplomaten sind gewiß keine Märtyrer, aber seit wann in der Kirchengeschichte ist Diplomatie Verrat? Wieviel Kapitalismuskritik erwarten Sie, Bruder B..., von westlichen Bischöfen? Sind sie auch alle verseucht?
Sie und Ihre jungen Assistenten haben ordentliche Arbeit geleistet. Im wesentlichen stehen da keine Lügen, und wenn, dann sind es bei solcher Fülle echte Irrtümer, die jedem Historiker unterlaufen könnten. Fast alles ist dokumentarisch belegt. Für den kundigen Leser gibt es da sehr viel Neues und Interessantes. Entkräfte ich damit meine eigene Anklage? Nichts dergleichen. In der einseitigen Selektion der Fakten liegt der Grund, der das Ganze zur Lüge macht. Mit gleicher Methodik wäre es leicht, in fünf Bänden eine - nicht weniger verlogene - Heldengeschichte zu schreiben. Dies war die Methodik der Geschichtsschreibung der SED. Die meisten kommunistischen Polemiken waren auch sorgfältig recherchiert. Geschichte war eine ganze Industriesparte der Partei. Man beginnt mit einer ideologischen These und sucht dann den Stoff, sie zu belegen. Was der These widerspricht, fällt - mit gelegentlichen Ausnahmen - unter den Tisch. Gäbe es einen systematischen Anti-B..., könnte man fast Seite für Seite Anti-Zitate aus den Akten graben. Der Wahrheitsfindung würde das aber auch nicht dienen.
Der Unkundige, vor allem der durchschnittliche westdeutsche Leser Ihrer Bücher bekommt ein Bild, das der erfahrenen Wirklichkeit einfach nicht entspricht. Natürlich bilde ich mir nicht ein, daß meine Erfahrung genau der Wirklichkeit entspricht. Nur eine Zusammenstellung der Vielfalt der Erfahrungen kann der Wahrheit in etwa entsprechen. Genau das vermeiden Sie mit einer Entschlossenheit, die mich in zornige Verwunderung versetzt. Was wollen Sie damit erreichen? Ob ich Sie mit diesen Zeilen erreiche, weiß ich nicht. Wen habe ich sonst im Sinn? Bestimmt nur eine kleine interessierte Minderheit. Das Interesse am Thema läßt nach, und das ist verständlich.
In West und Ost wird es noch lange Menschen geben, die nicht vergessen wollen, wie es damals war. Es war sehr menschlich. Es gab keine Arbeitslosigkeit, auch nicht für den Teufel. Trotzdem spielten die Engel damals die schöneren Melodien... Jetzt schweigt der östliche Chor oder singt allenfalls pianissimo. Auch deswegen mein Schrei.
Auch noch ein Kampagnen-Bild von B...:
Im trauten bagatellisierenden, schönredenden Schulterschluss mit WTG-Funktionär Bernd Klar (Links im Bild)
Materialdienst" der EZW Heft 8/1999
... Diese Publikation äußerst problematisch finde ... Der Straßenverkehr stellt auch keine gesamtgesellschaftliche" Gefahr dar, aber wer wollte leugnen, daß es klarer Regelungen bedarf? ... Autoren haben jedoch den Boden der wissenschaftlichen Disputation verlassen und ergehen sich in Vorurteilen und pauschalen Angriffen ... Mir sind diese Bücher als Satire zu humorlos und als wissenschaftliche Meinungsäußerung zu mager."
Der Herr B ... und der "Kriegsdienstverweigerer Karl Barth"
Ein skrupelloser Herr - der "schön" redet, was nicht schön ist!
http://www.agpf.de/Besier.htm (extern)
Sage mir, wer deine Freunde sind - und ich sage dir wer du bist