Geschrieben von + am 31. Juli 2007 19:57:15:
Das Kap der guten Absichten
Hallo Gerd!
Es stimmt schon wen Du sagst dass wir 1925 zum ersten Mal sagten, Jesu hätte
sein Königreich 1914 aufgerichtet.
http://forum.sektenausstieg.net/index.php?topic=7351.msg240732#msg240732
Der gesamte Wachtturmartikel vom 15.April 1925 schickte Dir Manfred bereits
im Oktober 2006… ;-)
Parsimony.19359
Was aber bis 1943 blieb war, das man sich weiter seid 1874 im 7 Schöpfungstag
wähnte.
Das man sich von der Wiederkunft Christi zum Jahre 1874 noch nicht trennen
wollte.
1874 war weiterhin auf der Titelseite jeder Wachtturm Ausgabe präsent „1925 seid
Adam 6025“...
Damit verbunden die Erwartung, jederzeit die treuen Überwinder
Widerzutreffen.
1874 bekam erst 1943 seine endgültige Beerdigung.
In der Broschüre Königreich aus dem Jahre 1931…
…bleibt 1874 mit der Wiederkunft Christi verbunden:
Das Buch „Jehovas Zeugen Verkündiger des Königreiches Gottes“ Seite 133
bezieht sich auf das endgültige Begraben dieser Jahreszahl 1874.
6000 Jahre Menschheitsgeschichte sollten jetzt 1974 enden.
Das Königreich auf Erden sollte jetzt 1975 beginnen.
Der Unterschied besteht darin das man 1925 noch behauptete das Jesus sein
Königreich bereits 1914 auf der Erde (!) aufgerichtet hat.
Dafür zog man ja schließlich in den Krieg.
Um halbwegs den Überblick zu behalten muss man drei Dinge getrennt behandeln:
Die Jahreszahl
Einen Begriff
Das Ereignis
• Zuerst die Begriffe:
Wiederkunft, Inthronisierung und zweite Wiederkunft.
• Dann das Ereignis:
Jesus kommt wieder und veranlasst etwas auf der Erde, Jesus richtet sein Königreich im Himmel auf und Jesus errichtet sein Königreich auf der Erde.
• Dann die Jahreszahlen
1914 und 1874
Richtig ist:
1925 bringt man zum ersten Mal die Inthronisierung Jesu mit 1914 in Verbindung.
Falsch ist:
Das dies gleichbedeutend mit seiner Wiederkunft war.
Oder Präziser:
1925 verschmolz man erstmals die Inthronisierung im Himmel und die
Inthronisierung auf der Erde.
Ist doch auch nach der damaligen Logik kein Widerspruch.
Mit dem 7. Schöpfungstag begannen die 1000 Jahre der Widerherstellung der
Schöpfung.
Die erste Auswirkung war daran zuerkennen, dass man 1874 begann die frohe
Botschaft zu verkünden.
Was also sagt der Wachtturm vom 15.April.1925?
Wachtturm vom 15.April.1925 Seite 115 Absatz 4
Satan wurde in dem Krieg der auch auf der Erde tobte besiegt.
Man sah auch nach wie vor überall bereits die Auswirkungen dass das Königreich
Gottes auf Erden bereits herrschte.
Jesu Regentschaft auf der Erde.
Hier sei auf Trost für die Juden verwiesen. Baujahr August 1925
Auf der Seite 85 wird den Juden erzählt dass sich um 1878 irgendetwas
weltbewegendes ereignet hat.
Und tatsächlich es fielen an der Chinesischen Mauer Reissäckchen um…
Dass hier die Regentschaft auf der Erde gemeint war wissen wir auch durch BethSarin.
Hier erwartete man sozusagen täglich dass die treuen Überwinder auferstehen würden um die Weltherrschaft an sich zu reißen.
Wachtturm vom 15.April.1925 Seite 116 Absatz 13
Wohlgemerkt es ging um den Krieg auf Erden.
1925 legte man zwei Ereignisse zusammen auf das Jahr 1914.
Die Inthronisierung im Himmel und die Machtergreifung Jesu auf der Erde.
Bis dahin waren dies zweierlei paar Schuh.
Neu war das nun Gegenwart/Wiederkunft und Königreich zweierlei paar Schuh
wurden.
So konnte man auch sein Gesicht wahren, da der Wachtturm nun schon seid 1879 als
„Verkünder der Gegenwart Christi“ fungiert.
Wachtturm vom 15.April.1925 Seite 116 Absatz 19
Die Wiederkunft Christi zum Jahr 1874 behielt weiter seine Gültigkeit.
Jesus kam wieder und begann zu handeln:
Wachtturm vom 15.April.1925 Seite 117 Abschnitt
Die Wiederkunft Christi und seine Gegenwart seid 1874.
Das ist die Lehre die erst 1943 geändert wurde.
1. Zuerst bedeutet es, dass die Wachtturm-Gesellschaft keinen der eigenen
Maßstäbe bezüglich ihrer Lehre vom zweiten Kommen Christi einhielt.
Ihre Zahl 1874 war nie (1) die rechte Lehre; es war auch (2) nicht die rechte
Zeit, es zu lehren.
Sie war (3) nichts, was Gott in seinem Wort offenbart; und sie gründete sich (4)
auf menschliche Weisheit.
Daher hätte sie von einem treuen Sklaven abgelehnt werden müssen, als Russell
sie erstmals im Jahre 1876 von Nelson Barbour hörte.
2. Es bedeutet auch:
Wenn Jesus 1914 wiederkehrte, dann wussten das weder Präsident Russell noch
Präsident Rutherford!
Möglicherweise ist sich heute kein einziger Zeuge Jehovas darüber im
klaren.
Wie stehen wohl die Chancen dafür, dass Gott diese bekannten Männer als seinen
alleinigen „Verbindungskanal“ auserwählt, ihnen aber nicht mitteilt, wann Sein
Sohn wiedergekehrt ist?
3. Es ist ja nicht nur so, dass sie nicht wussten, dass Jesu im Jahre 1914
wiederkehrte.
Sie bestanden auch noch darauf, sie wüssten, dass das im Jahre 1874 geschehen
sei.
Wie stehen wohl die Chancen dafür, dass „der Gott der Wahrheit“ zulassen würde,
dass sein irdischer Kanal die ganze Welt fast sieben Jahrzehnte lang (1876-1943)
falsch über die Wiederkehr seines Sohnes unterrichtete?
4. Der Titel der Zeitschrift Watchtower enthielt die Worte „Herald of
Christ’s Presence“ [Verkündiger der Gegenwart Christi] ...
Wenn man das an dem misst, was die Wachtturm Gesellschaft heute lehrt, wurde von
1879 bis 1914 verkündet, Jesus sei gegenwärtig, als er es gar nicht war!
5. Die Auslegung, dass Jesus 1874 wiedergekehrt sei, bedeutet, dass die
Wachtturm Gesellschaft nicht nach seiner Wiederkehr im Jahre 1914 Ausschau
hielt.
Doch Jesus sagte nach dem Parallelbericht des Lukas (12:37), sie wären nur dann
„glücklich“, wenn, der Herr sie bei seiner Ankunft wachend finde‘.
Aber 1914 hätte er sie nicht wachend gefunden, denn sie glaubten ja, er sei
bereits vierzig Jahre zuvor wiedergekehrt.
6. In Lukas 12:36 heißt es: „ ... damit sie [Jesus], wenn er ankommt
und anklopft, sogleich öffnen.“
Wenn er jedoch im Jahre 1914 ankam und anklopfte, und sie bemerkten seine
Ankunft erst im Jahre 1943, dann heißt das, er hätte neunundzwanzig Jahre lang
klopfen müssen, ehe sie ihm öffneten.
7. Weil sie im Jahre 1914 die einzige Religionsgemeinschaft waren, die
glaubte, Jesus sei bereits wiedergekehrt, waren zumindest sie, diejenigen die
auf alle Fälle die christliche Religion, die nicht wachte oder auf seine
Wiederkehr im Jahre 1914 wartete.
Da hilft es auch nicht wenn man heute so tut als sei die Wachtturm Gesellschaft
die einzige Religion gewesen, die nach seiner Wiederkehr in jenem Jahre Ausschau
hielt.
Wachtturm vom 15.April.1925 Seite 117 Abschnitt 38
Hier griff man tief in die Gebrüder Grimm Märchenkiste.
Wir haben uns also vorzustellen dass es im Himmel eine Art Zweifrontenkrieg
gab?
Hüben wie drüben sterben die Engel wie die Fliegen?
Panzer und Granaten Beschuss, oder Schwerter und Morgenstern?
Pfeil und Bogen oder doch eher Laserschwerter?
Aber es geht noch weiter mit Grimms Märchenstunde:
Wachtturm vom 15.April.1925 Absatz 51
Die Abschnitte 52/53 lassen uns aber erkennen worum es in diesem Artikel in
Wirklichkeit ging.
Rutherford begann seine Gefängnishaft zu verklären.
Er wurde nicht inhaftiert weil er seine Mitglieder an der Seite des deutschen
Kaisers gegen Anglo-Amerika in den Krieg hetzte sondern weil er unschuldiges
Opfer eines himmlischen Krieges wurde.
Was ist die Beweisführung das die Prophezeiungen aus der Offenbarung Buchstäblich aufzufassen sind?
Wachtturm vom 15.April.1925 Abschnitt 60
Eine wahrhaft erdrückende Beweislast!
Eines darf man bei diesem Artikel nicht Übersehen:
1925 war doch DAS Datum für die Aufrichtung des Königreiches auf Erden.
Das Datum in der man die Entrückung in den Himmel erwartete.
Noch viel gesicherter als 1914.
Aber spätestens im Oktober dieses Jahres war klar das man sich lächerlich
gemacht hat.
Gott fing an bei den prophezeiten Jahreszahlen seines Sklaven die Luft
anzuhalten.
Bloß nichts Außergewöhnliches passieren lassen!
Und so passierte 1925 halt rein gar nichts.
Bemerkenswert der Wachtturm 1.10.1925
Seite 291
Seite 292
Seite 294
In dem Buch Prophezeiung Baujahr 1929
Heißt es auf Seite 70
Die Gegenwart Christi 1874…
Schöpfung
Seite 304
Das ließe sich jetzt endlos fortführen.
Bis 1943 war das Ende der Zeiten der Nationen noch deren Ende.
Nun aber war das Ende der Zeiten der Nationen nur noch der Anfang vom Ende.
Wachtturm 1.9.1985
Seite 24
Man spürt förmlich die Orientierungslosigkeit die durch das ereignislose verstreichen von 1925 auftrat
Wachtturm 1.4.1926
Seite 106
Stichtag 15.4.1925:
o Vorher:
1874 = Ende sechster Schöpfungstag, Wiederkunft und Inthronisierung Jesu im
Himmel
1914 = Aufrichtung des Reiches Gottes auf Erden
o Nachher
1874 = Ende sechster Schöpfungstag, Wiederkunft Gegenwart Christi
1914 = Inthronisierung und Aufrichtung des Königreiches im Himmel und auf der
Erde
Stichtag 1943:
o Vorher
1874 = Ende sechster Schöpfungstag, Wiederkunft
1914 = Inthronisierung und Aufrichtung des Königreiches im Himmel und auf der
Erde
o Nachher
1874 = bedeutungslos
1914 = Wiederkunft, Gegenwart, Inthronisierung Jesu im Himmel
1974 = Ende sechster Schöpfungstag
Das endgültige verschwinden von 1874 und das, in die ungewisse Zukunft verlegen des Reiches auf der Erde manifestiert sich dann auch mit dem Verkauf von BethSarin.
Geschrieben von Gerd B. am 01. August 2007 08:20:42:
Als Antwort auf: Das Kap der guten Absichten geschrieben von + am 31. Juli 2007 19:57:15:
Vielen Dank + , diese Inhalte sollte man JEDEM ZJ einmal kräftig unter die Nase reiben!
Um Jesu Gegenwart auch biblisch zu untermauern, nahm die WTG
Zuflucht zur Übersetzung des Christadelphianers, Benjamin Wilson.
Denn der übersetzte ja so schön das Wort "parousias" mit "presence", also
Gegenwart. Und nicht wie die dumme Christenheit nur mit "Wiederkunft".
Sie ließen sich immer was einfallen, um ihr selbst aufgebautes Gebäude zu
stützen.
Gegenwärtige Ankunftsgrüße an alle!
Gerd
Geschrieben von Drahbeck am 25. Juli 2007 06:52:40:
Im März 1988 erschien die 224. Ausgabe der „Christlichen
Verantwortung"
Darin als 14. Folge der Berichterstattung seitens der CV über die
Raymond-Franz-Krise der WTG, auch eine zusammenfassende Referierung des Falles
Edward Dunlap, worüber auch Franz in seinem „Gewissenskonfikt" berichtet. Zwar
erschien die erste Auflage der Ausgabe des Claudius-Verlages auch 1988. Aber ich
bin mir keineswegs sicher, ob die schon im März 88 greifbar war. Im allgemeinen
pflegen renomierte Verlage ihre jeweiligen Neuerscheinungen terminlich mit den
zweimal jährlich stattfindenden Buchmessen abzustimmen.
Ich tippe also (bis zum Beweis des Gegenteils), die CV war mit ihrem Bericht
wieder mal schneller, als wie die „westliche EX-ZJ-Szene", welche sich zu dem
Zeitpunkt mehr oder weniger nur auf den „Bruderdienst" (Brücke zum Menschen")
beschränkte. Und das war es dann ...
Wie auch immer. Wer den Franz'schen „Gewissenskonflikt" gelesen hat, dem wird mit dem CV-Bericht über Edward Dunlap, sicherlich nichts wesentlich neues mitgeteilt. Allenfalls kann man die Nuancierung eben durch die unterschiedlichen Berichterstatter zum Thema sehen.
Aus diesem Grunde ein paar Auszüge davon, was seinerzeit
genannte CV-Ausgabe ihrer Leserschaft über den Fall Edward Dunlap berichtete.
Sein Fall zeigt auch, worum es der WTG geht. Nur um eines. Um Kadavergehorsam.
Und wehe dem, der sich aus echten Gewissensbedenken nicht dazu bekennen vermag.
Die „Führer befiehl wir folgen dir" Lemminge - mit ausgeschaltetem Gewissen,
haben offenbar eine fortbestehende Dependance in Brooklyn (New York, USA und
anrainende „Countrys)" einschließlich eines solchen im hessischen Selters!
Nachstehend also die angekündigten CV-Auszüge:
Edward Dunlap war Unterweiser in Seminaren für WTG-Zweigkomitee-Mitglieder,
Registrator der WTG-Missionarschule Gilead, Hauptmitarbeiter am WTG-Hilfe-Buch,
Verfasser der Bücher "Das Leben hat doch einen Sinn" und "Kommentare zum
Jakobusbrief", ferner beauftragt, ein Buch "Das Leben Jesu" zu schreiben.
Wahrscheinlich handelt es sich bei den gegenwärtigen WT-Nachdrucken "Jesu Leben
und Wirken" um dieses Buch, ungeachtet dessen, daß man seinen Verfasser längst
gerichtet hat. Und nicht zuletzt. Ed. Dunlap war ein Glied des "Überrestes", der
"Gesalbten", die eigentlich vor allem geistig die letzte Entscheidung im
WTG-Werk haben müßten. Weil er jedoch schriftgemäß davon Gebrauch machte, wurde
er von einem Rechtskomitee aus "anderen Schafen" gerichtet. In Wahrheit ein
Skandal vor Gott und Menschen.
Dies war einer der Gründe der Erschütterung der
Organisationsloyalität von Ray Franz, nicht jedoch seines Gottesglaubens und
Christusnachfolge.
Es war 1980, Ed Dunlap war wegen seines kritischen Durchdenkens entscheidender
WTG-Positionen seit einiger Zeit schon "Gegenstand persönlicher Angriffe
innerhalb der leitenden Körperschaft und auch außerhalb". Die Angriffe waren
derart, daß er das Hauptbüro verlassen wollte.
Er hatte das Schreibkomitee aufgefordert, ihm gegen diese
Belästigungen Unterstützung zu geben. Es war vor allem das Mitglied der
leitenden Körperschaft (LK) Karl Klein, der in Eds Büro gegen ihn vorging. Auch
innerhalb der LK gingen die Angriffe weiter. Dessenungeachtet entschied er, das
Hauptbüro nicht zu verlassen.
Es ist erschütternd zugleich und für die WTG entlarvend, was uns Raymond Franz
über diese Entscheidung berichtet:
Er sei zu dem Schluß gekommen, daß es für ihn nicht
ausführbar wäre, das Hauptbüro zu verlassen. In seinem vorgeschrittenen Alter
und seiner wirtschaftlichen Situation sähe er nicht, wie er vernünftigerweise
hoffen könnte, sich und seine Frau zu unterstützen. Wenn er bleibt, würden sie
wenigstens einen Ort haben, um zu leben, Ernährung und medizinische Fürsorge. So
hätte er entschieden, zu bleiben und fügte hinzu;
Wenn sie mir in der Schreibabteilung zu sehr zusetzen, werde ich eben eine
Versetzung in die Zimmerei verlangen, oder eine andere Art der Arbeit.
An dem Tage, an dem ich ihn sah, sagte er: Ich werde sehr freimütig mit ihnen
sein, es ist gegen meine Natur, sich zu verbergen. Er habe wenig Zweifel
darüber, was das Komitee tun würde.
Ja, es ist eine große Gefahr, mittellos dazustehen, wenn
man die WTG verläßt. Ein gewaltiges Druckmittel der Organisation. Wer hat schon
die Natur, es mit der WTG freimütig aufzunehmen? Gegen ihre Mittel und Methoden
aufzustehen und durchzuhalten? Man frage sich selbst.
Die Schlimmsten aber sind ihre Helfershelfer, ihre willigen Werkzeuge. Lesen wir
nun weiter, wie sie Ed richteten;
Ein Komitee von fünf Männern des Stabes des Hauptbüros
wurde beauftragt, das Werk zu tun, Ed Dunlap zu richten. Die leitende
Körperschaft blieb im Hintergrund. Alle fünf beauftragten Männer waren jünger
als Ed, keiner bekannte, von den "Gesalbten" zu sein. Nach Beratung von gerade
einem Tag kamen sie zu ihrer Entscheidung. Typisch für ihr Verhör und für Eds
Haltung waren folgende Äußerungen:
Als Ed nach seiner Ansicht über die Lehren der Organisation über zwei Klassen
von Christen gefragt wurde, lenkte Ed ihre Aufmerksamkeit auf Römer 8:14, daß
"alle, die durch Gottes Geist geleitet werden", Gottes Söhne sind. Er fragte:
Wie sonst könnt ihr das verstehen?
Fred Rusk, der verschiedene Jahre als ein
Gileadschulunterweiser gedient hatte, während Ed Registrator war, sagte:
0 Ed, das ist eben deine Interpretation dessen. Ed fragte: Wie sonst dann
würdest du es erklären? Rusks Erwiderung war:
Siehe Ed, du bist derjenige, der vor Gericht steht, nicht ich.
Als Ed über das Aufstellen von Regeln durch die
Organisation befragt wurde, betonte er daß Christen nicht unter Gesetz sind,
sondern unter unverdienter Güte oder Gnade. Er sagte, Glaube und Liebe wären
größere Kräfte für Gerechtigkeit, als Regeln jemals sein könnten.
Robert Wallen sagte:
Aber Ed, ich möchte jemanden haben, der mir sagt. was zu tun ist.
In Gedanken an die Worte in Hebräer 5:13, 14, daß Christen nicht wie kleine
Kinder sein sollten, sondern wie erwachsene Personen, die durch Gebrauch ihr
Wahrnehmungsvermögen geübt haben. Recht und Unrecht zu unterscheiden, antwortete
Ed:
Dann hast du nötig, deine Bibel mehr zu lesen. Robert Wallen lächelte und sagte:
Ich und zwei Millionen andere.
Ed erwiderte:
Die Tatsache, daß sie es nicht tun, entschuldigt dich nicht, es nicht zu tun. Er
betonte, daß dies das Hauptproblem wäre, die Brüder studieren einfach nicht die
Bibel, sie verlassen sich auf die Publikationen, ihr Gewissen war nicht echt
bibelgeübt.
Das Komitee drängte ihn, "auf die Organisation zu warten".
"Wer weiß? Vielleicht werden fünf Jahre später viele oder alle diese Dinge, die
du sagst, veröffentlicht und gelehrt".
Sie kannten die Fluktuationsnatur der Lehren der Organisation. Wenn sie willens waren, die Möglichkeit anzuerkennen, daß die Lehren der Organisation in diesen Punkten nicht mehr solide und dauerhaft sein mochten, wie konnten sie diese möglicherweise als Grundlage gebrauchen zu entscheiden, ob dieser Mann ein loyaler Diener Gottes wäre oder ein Abtrünniger? Das kann nur verstanden werden, wenn man akzeptiert, daß die Interessen eines einzelnen einschließlich seines hart verdienten Ansehens, seiner Lebensjahre, die er im Dienst verbracht hat, sozusagen für nichts achtet, wenn sie den Zielen der Organisation entgegenstehen.
Ich bin sicher, daß dieses Rechtskomitee erkannte, daß Ed
Dunlap eine tiefe Liebe zu Gott, zu Christus und zur Bibel hatte, dennoch
empfanden sie, daß sie gegen ihn vorgehen mußten. Organisationsloyalität
verlangte solches Vorgehen.
So schlossen sie Ed Dunlap aus, und er wurde aufgefordert zu verlassen, was sein
Zuhause im Bethelhauptbüro gewesen war.
Er kehrte nach Oklahoma City zurück, wo er aufgewachsen
war. Nun 72 Jahre alt ernährte er sich und seine Frau durch Tapezieren, eine
Tätigkeit, die er ausgeübt hatte, bevor er seine vierzig Jahre Vollzeitdienst
für die WTG begonnen hatte.
Wie jene, die verantwortlich sind für all dies, sich im Gebet Gott nahen können
und sagen können, erweise uns Barmherzigkeit, wie wir anderen Barmherzigkeit
erwiesen haben, ist für mich schwierig zu verstehen. - Soweit Raymond Franz
hierzu.
WAS ERKENNEN WIR?
Die WTG-Führung ist tatsächlich geistig korrupt. ...
Was regiert da die WTG? Gottesfurcht?' Organisationshörigkeit, Loyalität
genannt, regiert! Ob Wahrheit oder Gottesfurcht oder nicht, interessiert sie am
Ende überhaupt nicht!
Denn wie man weis ... Die Partei hat immer recht ...
Geschrieben von Frau von x am 26. Juli 2007 20:56:
Als Antwort auf: Edward Dunlap geschrieben von Drahbeck am 25. Juli 2007 06:52:40:
"Er war der Organisation stets voll und ganz ergeben und hatte
ebenso lange wie ich im Vollzeitdienst gestanden. Und noch etwas anderes zeigt,
was für ein Mensch er war: Ende der sechziger Jahre zog er sich eine Entzündung
des großen dreigeteilten Gesichtsnervs zu, von den Medizinern
Trigeminusneuralgie genannt, eine der schmerzhaftesten Erkrankungen beim
Menschen überhaupt. Jeder kleine Windhauch, jede leichte Berührung, die den Nerv
erregte, konnte die stechenden, fast blindmachenden Schmerzen auslösen.
Verschlimmert sich das Leiden, kann das Opfer sich nicht einmal die Haare
kämmen, die Zähne putzen oder essen, ohne dabei einen Anfall zu riskieren.
Manche werden davon zum Selbstmord getrieben.
Ed litt darunter sieben Jahre. Manchmal besserte sich sein Zustand, dann wurde
es wieder schlimmer. Während dieser Zeit gelangte Nathan Knorr, der Präsident,
irgendwie zu der Auffassung (möglicherweise aufgrund von Bemerkungen Dritter),
es handle sich gar nicht um ein körperliches Leiden, sondern mit Eds
Gefühlsleben stimme etwas nicht. So kam er einmal zu ihm und unterhielt sich mit
Ed, um ihn über sein Eheleben auszuforschen und über andere Dinge, die mit der
Krankheit zusammenhingen. Ed versicherte ihm, dies alles habe mit seiner
Krankheit absolut gar nichts zu tun, im Urlaub könne es ihm glänzend gehen und
doch kämen dann plötzlich die Anfälle. Diesen Erklärungen zum Trotz teilte der
Präsident ihm mit, er habe beschlossen, ihn für eine Weile in der Druckerei
arbeiten zu lassen, damit er mehr körperliche Betätigung habe. Er solle in die
Buchbinderei gehen.
Ed war damals über sechzig; seit einiger Zeit schon stand er unter starken
Medikamenten, die ihm der Betriebsarzt verschrieben hatte, um die schmerzlichen
Anfälle zu unterdrücken. Tage- und wochenlang mußte er wegen seines Leidens das
Bett hüten. Und jetzt wurde er in die Buchbinderei versetzt, wo er am Fließband
stand und ununterbrochen Material in eine Maschine eingeben mußte. Er tat das
mehrere Monate hindurch ohne Widerrede und bemühte sich, das Beste aus seiner
'theokratischen' Zuteilung zu machen. Wie er mir aber anvertraute, kam ihm dabei
zum ersten Mal so richtig zu Bewußtsein, welche absolute Herrschaft die
Organisation über sein Leben ausübte. Seine Versuche, die Krankheit näher zu
erklären, wurden einfach übergangen, und dann wurde ihm ohne das geringste
Mitgefühl genau der Arbeitsplatz zugewiesen, der für jemanden mit seinem Leiden
am ungeeignetsten war.
Ein paar Jahre später, als er schon fast völlig verzweifelt war, hörte er von
einem Neurochirurgen in Pittsburgh, der glaubte, die Ursache dieses uralten
Leidens gefunden zu haben, und der in der Mikrochirurgie so weit vorangekommen
war, daß er Abhilfe schaffen konnte. Ed ließ den operativen Eingriff vornehmen.
... Das führte endlich zu einer Heilung. Er erwartete nicht, daß die
Organisation sich für den schweren Irrtum bei der Einschätzung seiner Krankheit
und für die Behandlung, die er erfahren hatte, bei ihm entschuldigte. Sie tat es
auch nicht."
Auszug aus:
"Der Gewissenskonflikt" von Raymond Franz S.270/271
P.S. Viele Grüße von uns beiden!
Geschrieben von Jochen am 27. Juli 2007 09:44:26:
Als Antwort auf: Re: Edward Dunlap geschrieben von Frau von x am 26. Juli 2007 20:56:
Hallo Zusammen!
Schön das ihr alle wieder da seid.
Wie war der Urlaub?
Zum Thema:
Wortwörtliches Zitat eines Kreisaufsehers, der in einer
Dienstwoche (beim rituellen Mittagessen mit Glaubensbrüdern der zu besuchenden
Versammlung) erfuhr, das eine Glaubensschwester unter Depressionen litt:
"Die muss mal mehr in den Dienst gehen damit es ihr besser geht!"
Eine andere Begebenheit, die mir ein junger Bruder erzählte:
Der Dienstaufseher einer Versammlung (ebenso Pionier) hat seid Jahren ein
Bibelstudium mit einem psychisch labilen Menschen, der nicht in der Lage ist
sein Leben in den Griff zu kriegen.
Der Bruder wahr mehrmals bei diesem Bibelstudium dieses Mannes dabei und
bemerkte wie oft dieser eigentlich sein verstörtes Verhältniss zu seinen Vater
erwähnte.
Von den psychosomatischen Aspekten dieser Tatsache war er ebenso körperlich
erkrankt, dies sogar massiv.
Der erwähnte DA wurde nicht nur auf diese Bedürfnisse aufmerksam gemacht,
sondern er wurde ermuntert diesen Mann doch auch buchstäblich zu helfen, indem
man ihm z.B. mal eine Wand in der Wohnung des Interessierten streichen könnte.
Das Beispiel Jesu wurde erwähnt, wie sehr er doch den Menschen half, ja auch den
Menschen die ihn später verließen.
Doch wie reagierte der Bruder auf diese liebevollen Hinweise?
Ich habe es selbst erlebt:
Der DA sagte: "Ich helfe den Menschen nur so viel, wie ich ihnen helfen würde
auch wenn sie meine Brüder wären".
Ja ich weiß, diese Beispiele könnten nun so ausgelegt werden, das ich die Fehler Einzelner in den Mittelpunkt stellen würde.
Doch man frage sich doch einmal selber:
Was ist das für eine Organisation, welche solch lieblosen Menschen züchtet, dies im Namen Jesu der ja was gänzlich anderes lehrte?
LG
Jochen
Geschrieben von Drahbeck am 27. Juli 2007 10:16:53:
Als Antwort auf: Re: Edward Dunlap geschrieben von Jochen am 27. Juli 2007 09:44:26:
„Doch man frage sich doch einmal selber:
Was ist das für eine Organisation, welche solch lieblosen Menschen züchtet, dies
im Namen Jesu der ja was gänzlich anderes lehrte?"
Ich beschäftige mich gerade etwas näher mit der 1945 (Schweiz)
von der WTG herausgebenen Broschüre:
„Organisations-Anweisungen für die Königreichsverkündiger"
Hauptinhalt selbiger die Quoten für den Predigtdienst (oder
wie man damals sagte „Felddienst")
Zwei Zahlen nur.
Quoten für Sonderpioniere mindestens 175 Stunden monatlich.
Die „niedrigste" zugebilligte Stundenzahl ist die für „alleinstehende
Verkündiger", Das heisst solche, welche weit und breit in ihrer Nachbarschaft
keine anderen ZJ haben. Die „dürfen" auch nur acht Stunden berichten (versteht
sich als Minimum). Erreichen sie jedoch diese Mindestquote nicht, wurden sie von
der „Gesellschaft" (damaliges Synonym für die WTG) nicht als legitim zu ihrer
Organisation gehörend anerkannt. Die waren dann quasi "Luft"
Zitat:
„Es mag Fälle geben, wo nur eine einzige Person in einem Gebiet dem Herrn völlig
geweiht ist; wenn sie aber mindestens acht Stunden im Monat dem Felddienste
widmet, wird sie als eine Gruppenorganisation betrachtet und dementsprechend
behandelt"
Noch so ein bezeichnender Satz in dieser Schrift:
„Es gibt viele weitere Dienste, welche die Verkündiger den Geschwistern im
Interesse des Königreichswerkes leisten; aber diese werden nicht als Dienst im
Felde angesehen, und daher wird auf den Felddienst-Berichten für solche keine
Zeit angegeben." (S. 13)
Also nur der (uneffektive) „Predigtdienst" zählt für die WTG.
Anders ausgedrückt. Das ist ihre Money- oder „Wertschöpfungsmethode". Alte oder
Kranke haben da keinen vorgesehenen Platz. Oder wie man in einem Dialog in einem
der Twisselmann-Bücher lesen kann (Sinngemäß zitiert).
Eine Zeugin Jehovas äußert dem Kreisaufseher gegenüber:
„Wir sind eine Knüppelorganisation".
Der darauf. Ganz recht. „Wir sind eine Krüppelorganisation ..."
Rückantwort der Zeugin: „Knüppelorganisation habe ich gesagt!"
Geschrieben von Frau von x am 27. Juli 2007 12:02:33:
Als Antwort auf: Re: Edward Dunlap geschrieben von Jochen am 27. Juli 2007 09:44:26:
Auch hallo zusammen!
Schöner Urlaub ist gut ;-). Wir hatten echt Entzugserscheinungen ohne das Forum, um so mehr freuen wir uns jetzt wieder dabei zu sein. Schön, daß ihr uns vermißt habt, uns ging es genauso.
Zum Thema:
Kennst du das Zitat "Jehova handelt nicht mit Einzelpersonen, aber mit der
Organisation als Ganzes?" Darüber könnte ich mich immer wieder aufs Neue
aufregen.
Das Argument welches du erwähnst, daß man nur die Fehler Einzelner in den
Mittelpunkt stellt, kenne ich auch nur zu gut. Aber es sind nun mal Einzelne mit
denen wir es zu tun haben.
Manfred gab das Stichwort "Knüppelorganisation". Das von ihm erwähnte Buch haben wir leider nicht gelesen, aber in der "Brücke zum Menschen" Nr.160 4.Quartal 2004 S.16 wird diese Begebenheit zitiert:
"Als der Bezirksaufseher W. sie am Schluß einer
'Dienstwoche' zur Rede stellte mit den Worten: 'Schwester M., Du hast nur sehr
unregelmäßig am Dienst teilgenommen', begründete sie ihre Unbeständigkeit unter
Hinweis auf ihre ständigen Kopfschmerzen. Darauf er: 'Würdest du regelmäßig in
den Predigtdienst gehen, ließen die bald nach!' Nun konnte sie nicht mehr an
sich halten und unter Tränen fauchte sie ihn an: 'Ich weiß ja, wir sind eine
Knüppelorganisation!' Als er dies dann bewußt mißverstehen wollte und sagte 'Ja,
wir sind eine Krüppelorganisation, wir haben so viele Alte, Kranke und Krüppel',
bekräftigte sie das von ihm Gesagte, indem sie ihn korrigierte: 'Nein,
Knüppelorganisation habe ich gesagt!'"
Wir haben im Laufe der Jahre einige Kreisaufseher
kennengelernt und von Anfang an ist uns aufgefallen, wie krank sehr viele von
ihnen waren oder später geworden sind, ganz besonders ihre Frauen. Ihr eigenes
Allheilmittel Predigtdienst scheint dann wohl doch nicht so gut zu wirken.
Ich kenne sogar eine Person, die unter starker Migräne gelitten hat. Seitdem sie
sich von der Organisation getrennt hat, geht es ihr bedeutend besser.
Geschrieben von Jochen am 27. Juli 2007 16:47:43:
Als Antwort auf: Re: Edward Dunlap geschrieben von Drahbeck am 27. Juli 2007 10:16:53:
Persönliche Eindrücke meinerseits:
Der Gott der Bibel mag stellenweise ein wunderbarer Gott sein.
Er mag wirklich der Gott sein, der an jeden einzelnen Menschen interessiert sein
mag, ob Mensch nun an ihn glaubt oder nicht.
Jesus war, sofern der Leser hier den biblischen Berichten Glauben schenken
möchte, ein vollkommendes Beispiel für die Nächstenliebe, sowie das persönliche
Interesse an den Nächsten.
Seine Liebe war ohne Vorbehalte, ja er lebte nicht nur für die Gläubigen, denn
sogar für seine Feinde ist er gestorben.
____________________________________________________________
Neuzeit:
Als Nachahmer Christi möchten Jehovas Zeugen gerne seinen
Beispiel in jeder Hinsicht nachfolgen.
Doch vermögen sie dies genauso vorbehaltlos zu tun?
Um an dieser Stelle mal zurück zum Thema zu kommen, sind es nicht Vorbehalte,
die einen Jehovas Zeugen gerade zu anerzogen werden?
Der Begriff "Weltmensch" .... wo entnimmt man ihn denn aus der Bibel?
Doch ich möchte hier jetzt vielmehr bei "den Brüdern unter sich" bleiben.
Wo Jesus einst sagte "so wie ihr es den geringsten meiner Brüder getan habt, so habt ihr es mir getan", darf ich da mal fragen, wo denn seitens der Organisation dieser biblische Gedanke in manifestierter Form in die Tat umgesetzt wird?
Ist es nicht eher so, das die "Schaffer" diejenigen sind, welche von den Brüdern mehr begünstigt werden, als wie diejenigen die eigentlich wirklich Hilfe benötigen würden?
Warum wird man links liegengelassen?
Der Begriff "Knüppelorganisation" ist hier gefallen und ich denke das dieser Begriff das wiedergibt, was ich hier ebenso empfinde:
Es ist ein subtiler Druck, alles ein "können" - niemals ein
"müssen", der angeblich ausgeführt wird.
Doch stimmt das?
Frage dich doch einmal selber:
Nach welchen Kriterien beurteilst du einen Menschen, ob er von Gott geliebt wird oder nicht? Dann frage dich selber, wie du es bisher bei Jehovas Zeugen erlebt hast.
Möge der Leser hier bitte wiederlegen, wenn er etwas anderes erlebt hat, aber ich erlebe es ständig nur so:
Möchte man die Liebe seiner Brüder, dann muss man sich diese erst verdienen, durch Einsatz im Werk des "Jünger machen's".
Stunden im Dienst = Anerkennung bei der Organisation, ohne zu
fragen wie die Anerkennung seitens Gottes dennn nun beim Einzelnen nun wirklich
ausfallen mag.
Doch lässt sich die Liebe zu Gott in Zeiteinheiten messen?
Wie behandeln Jehovas Zeugen den Geringsten ihrer Mitbrüder, der Brüder Christi?
Ich sehe Jesus förmlich, wie er sich beim Jahresbericht der Jehovas Zeugen am Kopf fast und stöhnt, da er diese große Zahl leider nicht zu den "Schätzen im Himmel" aufnehmen kann, da sie ohne Liebe sind ...
LG
Jochen
Geschrieben von Bluna am 27. Juli 2007 17:04:09:
Als Antwort auf: Re: Edward Dunlap geschrieben von Jochen am 27. Juli 2007 16:47:43:
Diese vielgepriesene Liebe habe ich auch höchst selten
beobachtet. Wo Zahlen so eine große Rolle spielen, bleibt für Liebe und
Barmherzigkeit wenig Platz!
Ich habe mich auch manchmal gefragt, wie Jesus reagieren würde, wenn er in eine
Versammlung käme, und in der letzten Reihe sitzt so ein "verirrtes Schäfchen",
das den Titel " ausgeschlossen" trägt.
Ginge ER grußlos an ihm vorbei, so als wenn es Luft wäre?
Nie und nimmer!!! Jesus würde so handeln, wie er es im Gleichnis vom verlorenen
Sohn gezeigt hat.
Leider wird dieses Gleichnis von den Zeugen ignoriert, indem
sie nicht danach handeln.
Aber "wahre Nachfolger Jesu" nennen sie sich trotzdem.
LG Bluna
Geschrieben von susi am 28. Juli 2007 00:52:
Als Antwort auf: Re: Edward Dunlap geschrieben von Bluna am 27. Juli 2007 17:04:09:
hallo bluna...
genau.... du hast den nagel auf den kopf getroffen!
schade das die vielen punktgenauen gedanken von hier, nicht weiter an die öffentlichkeit gelangen, damit dem einen oder anderen die augen geöffnet werden...
lg susi
Geschrieben von X am 28. Juli 2007 12:41:12:
Als Antwort auf: Re: Edward Dunlap geschrieben von susi am 28. Juli 2007 00:52:
Hallo Susi,
das mit den >vielen punktgenauen Gedanken von hier< gefällt mir.
Warum?
Es gibt zu viel Gerede, daß NICHT punktgenau ist.
Einfach nur quatschen gehört dazu, aber es gibt Dinge in denen es auf Genauigkeit ankommt.
Beim Stöbern im Forumsarchiv (Archiv 40 / 4.2.2003) fand ich
unter anderem "Robin de Ruiter".
Manfred schreibt, daß beim Nachschlagen angeführter Zitate im Buch des Autors,
Quellenverweise nicht stimmten (zumindestens waren sie nicht in der deutschen
WT-Literatur zu finden).
Genau dies fiel mir auch auf. Da ich auf diesen Umstand der NICHT punktgenauen
Gedanken "de Ruiters" durch Nachforschen selber kam (verglich ebenfalls mit der
mir zur Verfügung stehenden Organisationsliteratur vor meiner Zeit im Internet),
begeistert mich die hier vorzufindene Punktgenauigkeit und zumeist große
Objektivität.
Punktgenau waren in den letzten Tagen auch Blunas Worte, daß Jesus in der
Versammlung nicht an jemandem vorbeigehen würde ohne zu grüßen oder Jochens
Einstellung zur TÄTIGEN Nächstenliebe. Worte sind gut, doch manchmal ist mehr
nötig.
Ein Vers der mir gefällt und bei dem ich mich regelmäßig frage wo ihn denn die
WTG (oben in der Hierarchie) in die Praxis umsetzt:
1.Joh.3:18
"Kindlein, laßt uns lieben, nicht mit Worten noch mit der Zunge, sondern in TAT und WAHRHEIT."
PS.
Vielen Dank Lea, Bluna und Jochen für eure netten Worte und viele liebe Grüße an
alle im Forum!
Geschrieben von + am 21. Juli 2007 10:59:38:
Hallo manfred!
Hast du zugriff zu einer broschuere mit
organisationsanweisungen die um das jahr 1947 herausgegeben wurde?
Und wenn ja, findet man dort hinweise auf den gemeinschaftsentzug?
Mit lieben gruessen
+
Geschrieben von Drahbeck am 21. Juli 2007 15:03:43:
Als Antwort auf: gemeinschaftsentzug geschrieben von + am 21. Juli 2007 10:59:38:
Sorry, ich fürchte bezüglich der Fragestellung dergestalt passen zu müssen, dass ich in "Organisations-Anweisungen für die Königreichsverkündiger" (1945) und "Verbesserungen zu den Organisations-Anweisungen" (15. 10. 1946) in bezug auf die Fragestellung nichts relevantes entdecken kann.
Als Exerpt der seinerzeitigen Lektüre selbiger hatte ich mir notiert:
Organisations-Anweisungen für die Königreichsverkündiger
WTG Brooklyn o. J.
Gültig vom l. Oktober 1945 an
Jeder Verkündiger im Alter von über zwölf Jahren, der seine Hingabe an den Herrn und Jehovas Königreich kundgetan hat, indem er während einer Zeit von drei Monaten als ein Zeuge für das Königreich tätig war, oder in seinem ersten oder zweiten Monat des Zeugnisgebens die Stundenquote der Gruppe erreichte, sollte für sich ein Exemplar dieser Broschüre erhalten.
S. 4:
Sie wissen auch, daß die "obrigkeitlichen Gewalten" Jehova und Christus Jesus
sind, und erkennen, daß jemand, der "der Anordnung Gottes widersteht", sich der
göttlichen Macht widersetzt und ein Urteil über sich bringt.
S.8:
Um ein solch privates Studium zu beginnen zu können, mußt du zuerst von Tür zu
Tür gehen und Menschen finden, die ein Verlangen nach der Wahrheit und
Gerechtigkeit haben.
Pioniere 150 Stunden
Sonderpioniere 175 Stunden
Die Verschärfung in der Frage trat meines Wissens erst Anfang
der 50er Jahre ein
Berüchtigt berühmt da der WT vom
WT 15. 1. 53
mit seiner "Leserfrage"
Einen eigenen Abschnitt zum Thema gibt es in der WTG-Broschüre
"In Einheit miteineinander predigen". Die erschien aber in Deutsch erst 1956.
Thematisch auch zu nennen:
"In Frieden und Einheit predigen und Lehren" (Deutsch 1960) ebenfalls mit
entsprechenden Ausführungen.
Die späteren WTG-Veröffentlichungen in Buchform, die dieses
Thema enthalten, welche unter anderem mit dem Disclaimer "glänzen" als ernannter
Ältester erhältlich. Bei Aufgabe dieser Eigenschaft sei indes das Buch
zurückzugeben; setzte ich als Insidern bekannt voraus.
"Vergewissert euch über alle Dinge" enthält auch einen Abschnitt.
Sehe ich es richtig war zu Rutherford's Zeiten vom "herausschütteln" die Rede.
Aber noch nicht wohl in der Form bis ins kleinste ausgetüftelter juristischer
Optionen
Geschrieben von Bauer am 21. Juli 2007 22:12:
Als Antwort auf: Re: gemeinschaftsentzug geschrieben von Drahbeck am 21. Juli 2007 15:03:43:
ich würde mal da anfangen, wo Rutherford den Laden umkrempelte.
Mit Einführung des Predigtdienstzwanges kam es zu Aussonderungen, sprich Gemeinschaftsentzug.
Nicht so ganz wie wir sie heute kennen, doch jeder Brauch unterliegt mit der Zeit einer Wandlung.
Nur wer predigen geht ist ein Zeuge Jehovas.
Wer nicht ist keiner.
Der kalte Ausschluss ist auch ein Gemeinschaftsentzug.
.. und zur Vermeidung von Diskussionen: keinen Umgang.
Geschrieben von D. am 21. Juli 2007 15:07:23:
Als Antwort auf: Re: gemeinschaftsentzug geschrieben von Drahbeck am 21. Juli 2007 15:03:43:
Geschrieben von + am 22. Juli 2007 12:10:01:
Fürsten der Finsternis
Als Satan Jesus in der Wildnis versuchte tat er etwas, das seine treuen Gefolgsleute heute noch gerne praktizieren.
Satan zitierte einen Bibeltext und legte ihn Buchstäblich aus:
„Dann nahm ihn der Teufel mit in die heilige Stadt,
und er stellte ihn auf die Zinne des Tempels
und sagte zu ihm:
„Wenn du ein Sohn Gottes bist, so wirf dich hinab;
denn es steht geschrieben:
‚Seinen Engeln wird er deinetwegen Befehl geben,
und auf ihren Händen werden sie dich tragen,
damit du deinen Fuß niemals an einen Stein stößt.‘ “
(Matthäus 4:5-6)
Er zitierte dort den Psalm 91:12:
„Auf ihren Händen werden sie dich tragen, Damit du deinen Fuß nicht an
irgendeinen Stein stößt.“
Die Art wie Satan diesen Psalm Buchstäblich auslegte war böse.
Jesus lehnte es ab, diese buchstäbliche Bibelauslegung zu seinem selbstsüchtigen
Nutzen auszulegen.
„Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die
Machenschaften des Teufels standhalten könnt; denn unser Ringen geht nicht gegen
Blut und Fleisch, sondern gegen die Regierungen, gegen die Gewalten, gegen die
Weltbeherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geistermächte in den
himmlischen Örtern.“
(Epheser 6:11-12)
Satan findet als Fürst der Finsternis viele Nachahmer die seinen Fußstapfen nur allzu bereitwillig folgen.
==================================================================
In dem Watch Tower vom 1 März 1912 (Seite 83) erscheint das Wort Gemeinschaftsentzug (englisch: disfellowshipping) zum ersten Mal.
Unter der Überschrift:
„Die biblische Regel Missverständnisse auszugleichen“
(engl.: THE SCRIPTURAL RULE FOR ADJUSTING MISUNDERSTANDINGS)
Verharrt jemand in Sünde bekommt er kein Dienstamt.
Er wird wie ein Weltmensch betrachtet.
Entscheidend ist aber vor allem eins: Gott wird der Strafvollzug überlassen.
Diesen Artikel finden wir in der deutschen Ausgabe vom Wachtturm Mai 1912
auf der Seite 75
Seite 76
Wenn die Brüder ihn von der Gemeinschaft ausschließen so sollen sie ihn nicht
schlecht behandeln…
Wir sollten keine Barrikade zwischen Brüdern aufrichten…
Man könnte sehr leicht einem Bruder Unrecht tun…
Der Geist der Liebe und der Gerechtigkeit…
Man bedenke hierbei dass dies noch die Verfahrensweise Russels war.
Russell verabscheute Höllenqualen und mittelalterliche Inquisition.
Bemerkenswert dieser Satz:
Damals war man noch weit entfernt Inquisitionstribunale abzuhalten.
Interessanterweise war für Russel jede Form von Qual so abstoßend das er es ausdrücklich von sich weist, das man Sünder Bestraft.
In den Schriftstudien Band 6
appelliert Russel ausdrücklich zur Liebe und Toleranz.
Auf Seite 294 heißt es unter der Überschrift „Zucht in der Versammlung“
Komiteeverhandlungen waren immer Sache der ganzen Versammlung.
Seite 295
Er wurde wie ein Weltmensch behandelt.
Ein Sünder bekam kein Dienstamt mehr, oder galt fortan wie ein Weltmensch.
Russel warnte davor sich darüber hinaus als Richter aufzuspielen und warnte vor
der Gefahr Fehlurteile zu fällen.
Es wäre aber nicht der Wachtturm wenn er nicht später aus selbstischen Beweggründen die Geschichte in seinem typisch verdunkelnden Licht darstellt:
Im Wachtturm vom 15.11.1984
Seite 14 Absatz 7
„Schon vor Jahren erkannte Gottes Volk, daß ein reueloser Missetäter der christlichen Gemeinschaft nicht mehr würdig ist. Zum Beispiel schrieb im Jahre 1904 der erste Präsident der Watch Tower Society, Charles Taze Russell, daß „die Brüder sich von ihm [dem Missetäter] zurückziehen, die brüderlichen Beziehungen zu ihm abbrechen“ sollten (Die Neue Schöpfung, Seite 278). Heute folgen Jehovas Diener gleichfalls dem biblischen Rat, ‘den bösen Menschen aus ihrer Mitte zu entfernen’ (1. Korinther 5:9-13).
Zitiert der Wachtturm Russell korrekt?
Russel sprach 1904 nicht von dem lieblosen „zurückziehen“ wie es heute die
alttestamentarischen Fürsten des Extremismus praktizieren.
In Wirklichkeit war es doch dieser Dogmatismus von dem sich Russell damals
abwandte und seine eigene Religion gründete.
German schrieb am 18.7.2007:
„Die freie Meinungsäußerung entstammt der Aufklärung und wurde gegen "christliche Grundwerte" erkämpft.“
http://forum.sektenausstieg.net/index.php?topic=11155.msg236757#msg236757
Mit anderen Worten:
Es waren die christlichen Kirchen die sich im finsteren Mittelalter als Fürsten
aufspielten und jede Form der freien Meinungsäußerung bekämpften.
==================================================================
Die Inquisition in der Zeit des finsteren Mittelalters wird von der Wachtturm Gesellschaft verurteilend ausgeschlachtet
Es gibt hierzu laufend neue Wachtturmartikel, ich zitiere einen alten Artikel weil es einfach Romantischer ist:
Erwachet 22.8.1956
Seite 23
Das Angesicht des Herrn ist gegen die die Böses tun.
Was ist Antichristlich?
Menschenfurcht, unbarmherzige Spitzel, Denunzianten… erpresste Geständnisse…
„…das Werk der falschen Religion…“
Inquisition war ein Verbrechen im Namen Gottes.
Bei aller Aufrichtigkeit – hier glaubte man Gott mit einem Verbrechen ein
Gefallen zu tun.
Bemerkenswert hierzu dieser Erwachet Artikel vom 8.2.1984
Seite 3
„Man darf jedoch nicht vergessen, daß Gott als Souverän ganz gewiß das Recht hat, zu bestimmen, was er in bezug auf Religion dulden möchte und was nicht. Der Mensch dagegen besitzt dieses Recht nicht.“
Die 80er Jahre waren die Blütezeit der Intoleranz der Wachtturm Gesellschaft.
Die Blütezeit des Gemeinschaftsentzuges.
Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen.
Aber halten wir an dieser Stelle fest:
Inquisition wird verurteilt
==================================================================
Nun verurteilt man auf der einen Seite die Kirchen mit ihrer Inquisition
während des finsteren Mittelalters,…
prahlte mit den, vor Gericht erkämpften Meinungsfreiheiten …
Verkündigerbuch
Seite 699
und brüstet sich gleichzeitig voller Stolz, der Einzige zusammen mit den Mormonen zu sein, der noch die mittelalterlichen Exkommunikationen praktiziert:
Wachtturm 15. 9.1983
Seite 26
„…das große Zeitalter der Exkommunikation ist vorbei — Jehovas Zeugen und die Mormonen bilden wohl die einzige Ausnahme…“
Das neue Licht der anderen Religionen nennt man:
„…verwischen biblischer Richtlinien…“
Wachtturm 1. 7.1982
Seite 13
„…völlig ordnungsgemäß, wenn die Zeugen die Regeln für ihre Gemeinschaft durchsetzen…“
(Eine Pointe am Rande ist übrigens, das auf der gleichen Zeitschriftseite die Atomare Aufrüstung als legitim – hier aber mit Fragezeichen - zitiert wird)
Heute sind Jehovas Zeugen stolz darauf genauso intolerant zu seien wie die
Kirchen im finsteren Mittelalter.
Sie bezeichnen Personen, die nicht nach ihren religiösen Überzeugungen
handelten, als Übeltäter und Schließen sie aus der Gemeinschaft aus.
Genau wie die Kirchen damals behaupten nun auch die Zeugen Jehovas dass diesem
Vorgehen keine menschliche Norm, sondern Gottes Wort zugrunde liegt.
Genau wie die Inquisitoren des finsteren Mittelalters berufen sie sich wieder
auf Gott selbst, der ihnen angeblich gebietet, Übeltäter aus der Versammlung
hinauszutun (1. Korinther 5:9-13).
Jehovas Zeugen gehen aber dabei weit über jedes biblische Gebot hinaus, in
dem sie sich nicht nur mit fremden Menschen keinen Umgang mehr pflegen sondern
mit den eigenen Brüdern, mit den engsten Angehörigen.
Sie praktizieren das Buchstäbliche Wörtliche Auslegen, mit dem Satan schon Jesus
versuchte.
Und wenden das an der eigenen Mutter oder den eigenen Kindern an, bei lebendigen
Leib, Lebenslang.
Ihre Handlungsweise ist noch grausamer und verwerflicher als die der Kirchen.
==================================================================
Wer hatte die Einführung des Gemeinschaftsentzuges verbrochen?
1952 war Nathan H. Knorr, der dritte Präsident der Watch Tower Bible and Tract Society.
Der Wachtturm vom 1.12.1993
Sagte jedoch über Bruder Knorr:
Seite 18
Beispielsweise sagte er einmal, als er einen Mitarbeiter der Schreibabteilung in dessen Büro besuchte: „Hier wird die wichtigste und schwierigste Arbeit verrichtet. Deshalb habe ich einen so geringen Anteil daran.“
Ganz anders Fred W. Franz.
Er war 32 Jahre lang Vizepräsident der Gesellschaft
Und über ihn sagt der Wachtturm:
„…er schrieb viel für die Zeitschriften und die Kongreßprogramme; doch in Verbindung damit hielt er sich stets im Hintergrund; er war nie darauf bedacht, im Vordergrund zu stehen.“
Franz war der Fürst „der Finsternis“ (sorry „des alten Lichts“), aufstrebend Machtbewusst und immer mit dem Ohr an den Äußerungen der Dämonen.
Wachtturm vom 15. September 1977
Seite 571
„Sein Ruf als bedeutender Bibelgelehrter…“
Keiner brachte es auf so viele Falschlehren wie Br. Franz.
Keiner hat einen so großen Anteil daran eine Kirche von Gott weggeführt zu haben
wie er.
Hinter allem sah er ein Zeichen, eine Inspiration Gottes.
Aber er erlag vor allem der List Satans indem er in Bibeltexte eine
buchstäbliche und wörtliche Auslegung implizierte.
Nun stellte Yves dazu die entscheidende und nahe liegende Frage zu dem Wandel der Auslegung im Gemeinschaftsentzug:
„…Ich frag mich nur, wieso diese Verfahrensweise durch die aktuelle ersetzt
wurde…“
http://forum.sektenausstieg.net/index.php?topic=11155.msg237495#msg237495
Der Klerus der Wachtturm Zeugen musste nie unter Hunger oder KZ leiden.
Er litt aber unter dem Machtverlust wenn Zweigdiener selbstständige
Entscheidungen trafen.
Als sie mit ansehen mussten wie ihnen in den Zweigbüros im zweiten Weltkrieg die
Fälle davon schwammen, finanzielle Einbußen und Lehrmeinungen verloren gingen.
Deswegen erfanden sie ein Werkzeug das ihnen die Handhabe gab ihre Macht zu
erhalten.
Wohl gemerkt – ihre Macht, nicht Gottes Macht.
Das war die Geburtsstunde der Kaltinquisition wie wir sie heute kennen.
In dem Verkündiger Buch
heißt es unter der Überschrift „Prüfen und Sichten in den eigenen Reihen“ auf Seite 628
„…In Kanada stimmte W. F. Salter, der im Zweigbüro der Gesellschaft mit Führungsaufgaben betraut war, im Laufe der Zeit nicht mehr mit den Publikationen der Gesellschaft überein und verkündete, er erwarte, der nächste Präsident der Watch Tower Society zu werden;…“
Es war Mai 1952 als Franz auf den Machtverlust und die materiellen Einbußen in den Zweigbüros während dem zweiten Weltkrieg reagierte und die diesseitig beginnende ewige Qual, in Form des Gemeinschaftsentzuges einführte.
Die Einführung des Kirchenbanns war die Folge der Kriegswirren.
Die Fürsten der neuen Ordnung brauchten ein Disziplinierungswerkzeug für ihren Machterhalt in der alten Welt.
==================================================================
Der Gemeinschaftsentzug wie wir ihn heute kennen erlebt seine Geburtsstunde
im Wachtturm vom 1.Mai.1952.
Diese Geburtsstunde wird in der Wachtturm Literatur sogar voller Stolz gefeiert:
Wachtturm 1.9.1977
Seite 539
„Doch erst seit dem Jahre 1952 hat Jehovas Volk der Neuzeit aufgrund zunehmender Dringlichkeit in dieser Hinsicht etwas unternommen. Mit einem großen Eifer für Gerechtigkeit und einem Haß gegen das, was böse ist, wurden Richtlinien für diejenigen herausgegeben, die die Führung übernehmen, damit sie die Versammlungen, was Lehre und Moral betrifft, geistig rein erhielten.“
Wachtturm 15.5.1976
Seite 314
„Im Jahr 1952 wurde die schriftgemäße Maßnahme eingeführt, die darin bestand, Übeltätern die Gemeinschaft zu entziehen. Personen, die schwere Sünden wie Ehebruch oder Hurerei begangen hatten, wurden aus der Versammlung ausgeschlossen, sofern sie nicht bereuten (1. Kor. 5:11-13). Gottes Organisation duldete niemand, der nicht bereit war, in Jehovas Augen rein und unbefleckt zu bleiben.“
Wie sah das Auslegungsphantasieprodukt aus dem Hause Franz kurz vorher aus?
Nur Bruder Franz fand gefallen daran das man ihm wegen seiner
Auslegungskapriolen Applaudierte.
Und so kann man schön beobachten wie aus ein und derselben Auslegungsfeder
allmählich eine Lehrmeinung erwuchs.
Wachtturm 15.4.1946 Berner Ausgabe
(Dito die Magdeburger Ausgabe vom 15.5.1946 Seite 60/61)
Seite 125 Abs. 39
Der Sauerteig war hier das Christen- und Judentum.
Die Gemeinschaft zu entziehen bedeutete noch keinen Umgang mit der Welt zu
haben.
Für jeden leicht nachzuvollziehen wie unsinnig diese wörtliche Auslegung ist.
Dies bedeutet das ein Zeuge Jehovas keinen weltlichen Grüßen dürfte.
…Sonst müssten wir ja den Erdball verlassen…
Wachtturm 15.8.1947 Magdeburger Ausgabe
(Dito die Berner Ausgabe vom 15.7.1947 Seite 219)
Hier geht Franz wieder einen Schritt weiter
Auf Seite 253…
Hier spricht Franz mit sichtlicher Genugtuung eine Verdammnis gegen alle aus,
die dem Worte nicht gehorchen.
In dem Artikel lässt er keinen Zweifel offen wer als einziger dem Willen Gottes
gehorcht.
Schritt für Schritt eignet sich Franz nun Gottgleiche Urteilskraft an.
Sein Wort wird zu Gottes Wort.
Seine Auslegungen sind auf einmal keine Lehren unvollkommener Menschen mehr.
Alle anderen sprechen die Worte unvollkommener Menschen – nur er nicht.
Wachtturm 1.10.1949 Berner Ausgabe
Seite 304
Hier können wir nun das erschütternde Zeugnis erleben was passiert wenn ein unvollkommener Mensch versucht Gottes Gedanken zu denken.
!!! Wir müssen eine Norm für die ganze Erde und alle Länder auf Erden haben !!!
Noch wurde diesem Poligamisten nicht die Gemeinschaft entzogen.
Noch hielt man sich an die Christliche Regel die Lebensweise anderer NICHT zu
diktieren.
Er bekam kein Dienstamt – OK.
Aber sie müssen sich an die biblische Regel halten die Brüder das tun zu lassen
was sie wollen.
Zwischen diesem Spannungsfeld – dem Anspruch Gottes Gedanken zu vermitteln und als Unvollkommener Fehler zu begehen – liegen die Geburtswehen unserer heutigen Kaltinquisition.
Satan flüsterte diesen Möchtegern Fürsten ins Ohr:
„Beiß in den Apfel der Macht und du wirst sein wie Gott! Erkennend Gut und
Böse!“
Dieser Versuchung konnten die Kirchenfürsten in Amerika nicht widerstehen.
Wachtturm 15.6.1951
Seite 188
Die Fürsten der neuen Ordnung begannen in die Ehebetten ihrer Mitglieder zu
krabbeln.
Nun hatte das Gemeinschaftentziehen aber bis dahin noch einen entscheidenden
Nachteil:
Wer schert sich denn um die lächerlichen „Dienstämter“ der Wachtturm Gesellschaft?
Wo lag also das Problem?
„Was kümmert mich denn eure lächerliche Gerichtsbarkeit.“
Das traf Franz bis ins Mark.
Wäre er Gottesfürchtig gewesen hätte er das Gericht Gott überlassen.
Wäre er Gottesfürchtig gewesen hätte er weiter demütig anerkannt dass er kein
gerechtes Urteil fällen kann.
Er hätte die Häme die seine lächerliche Gesetzeswerkflickschusterei zu Recht
hervorrief ertragen.
Über 70 Jahre hielt einen die Gottesfurcht zurück Fehlurteile im Namen Gottes zu
fällen.
Damit sollte nun Schluss sein.
Wir sind Gott!
Wir sind die Fürsten des Königreiches!
Was wir trennen ist vor Gott getrennt!
Wir Verdammen sofort!
Fortan sorgten wir für die Verherrlichung unseres Namens.
Was schert uns Gott.
Wir Richten hier und jetzt.
Wir trennen heute Schafe und Böcke.
Und wir verhüllen unsere Finsternis in dem schillernden Mäntelchen des (in der Zukunft liegenden) heller werdenden Lichts.
Fortan sind wir die Fürsten der Finsternis!
Deswegen kommt es zu diesem Ominösen Artikel:
Wachtturm vom 1.Mai.1952
Auf 11 Seiten widmet sich der Wachtturm nur dieser neuen Inquisitionswaffe um den eigenen Bruder zu schlagen
Was war 1952 so neu in dem Verfahren des Gemeinschaftsentzuges gegenüber der bisherigen Verfahrensweise?
1. Man maßte sich nun an, die Worte Gottes zu sprechen und die Urteile Gottes zu fällen
Auf Seite 133/134 zitiert die Wachtturm Gesellschaft nun von Gott
vollstreckte Gottesurteile und stellt das vollstrecken ihrer menschlichen
Urteile auf eine Stufe mit den Strafgerichten Gottes.
Das war neu.
Vorher besaß man wenigstens noch so viel Anstand und Gottesfurcht das man das
vollstrecken der Strafe Gott überließ.
2. Man erweiterte den Sündenkatalog um das Kapitel der Abtrünnigkeit.
Wer es wagt der Wachtturm Gesellschaft zu widersprechen wird der Vernichtung preisgegeben.
Seite 131/132 führt von nun an die Formel ein:
Die Organisation nicht zu lieben heißt Gott nicht zu lieben.
Vorbehalte gegen die Organisation sind von nun an Verboten
Seite 133 Absatz 11 beginnt deswegen mit dem Satz:
„…Doch es gibt auch geistige Gründe…“
Franz war hierin der Schüler Rutherford.
Gerd war so freundlich darauf hinzuweisen das Rutherford bereits schon
eifersüchtig seinen Auslegungsklamauk verteidigte.
Parsimony.23207
Nur das Rutherford noch ein Weisenknabe im vergleich zu Franz war, was das durchsetzen der Lehrmeinungen mit Waffengewalt betraf.
3. Man beschränkte sich nicht mehr auf Gott als Richter in der Zukunft, man führte eine abschreckende Qual in dem diesseitigen Leben ein.
Auf den Seiten 135/136 leitete man diese Ermächtigung von einer Art
Flatrate-Inspiration ab.
Wir haben das Recht und die Autorität uns dieser Waffe zu bedienen.
Neue Bibeltexte wurden verbogen um das Handeln zu Rechtfertigen.
Auf die alte Verfahrensweise wurde nun eine Art Zahnkrone aufgesteckt.
Neue Verfahrensweisen, neues Regeln, neues Gesetzeswerk war dazu notwendig.
Im Laufe der folgenden Monate und Jahre schob sich dann eine ganze Bugwelle
an neuen Grundgesetzen, Unterparagraphen und Nebenregeln zusammen.
Allesamt Unvollkommenes Gesetzeswerk – Jenseits jedes Fußstapfens Jesu.
4. Die demütige Furcht ein Fehlurteil zu fällen wurde durch die Geistleitung ersetzt.
Auf Seite 140/141 geht man sogar so weit bereits von unvergebbaren Sünden zu
sprechen.
Fortan galt: Was von Menschen getrennt ist vor Gott getrennt.
Man verklausuliert zwar heute sauberer seine Inspiration, fordert aber für
die Akzeptanz der Urteile mehr denn je den Glauben an die „Geistgeleitete
Organisation“.
(Stichwort: Taufgelübde)
Martin verwies hierzu bereits auf ein Zitat aus dem Jahr 2005: Was lehrt die Bibel wirklich, S. 146
„Die Glaubensansichten... wahrer Anbeter stützen sich also nicht auf
Meinungen... von Menschen. Sie beruhen auf Gottes inspiriertem Wort, der Bibel.“
http://forum.sektenausstieg.net/index.php?topic=11155.msg236830#msg236830
5. Rechtsfälle waren bis dahin öffentlich. Ab 1952 wurden Rechtsfälle in geheimen Tribunalen behandelt.
Eine zwangsläufige Notwendigkeit, da man nun Zeugen Jehovas die sich nach besten Wissen und Gewissen nicht in der Lage sahen gewisse Sonderlehren der Wachtturm Gesellschaft anzunehmen der Gemeinschaft entzog. Dies kann man unmöglich vor der Versammlung rechtfertigen.
Seite 136 sagt im Absatz 7:
„…Sie bitten die Gruppe nicht über diese Resolution abzustimmen…“
Das Totschweigen der Rechtsfälle (siehe Punkt 5) wurde unter Strafe des
Gemeinschaftsentzuges erzwungen.
Das Umsetzen der Strafe (mit einem Verurteilten nicht sprechen oder grüßen) wird
wiederum von allen Mitgliedern unter Strafe des Gemeinschaftsentzuges erzwungen.
Das Ganze war natürlich erst der Anfang.
Haben diese Fürsten der Finsternis erst einmal diese Grenze überschritten und ihre Hände mit Blut besudelt waren sie fast gezwungen immer weiter zu gehen.
Manfred kürte nachfolgenden Artikel zu den Berühmt berüchtigtsten:
Wachtturm vom 15. 1. 1953
Seite 63
„Leider können wir dich nicht zwingen deine Kinder zu töten aber Satans Einfluss durch dein Familienmitglied muss unterbunden werden…“
Das Internet ist voll von Menschen die ihre ehrliche Abscheu, für diese Kaltinquisition zum Ausdruck bringen.
Deswegen hier nur noch der Vollständigkeithalber ein kurzer Kongressmitschnitt aus dem Jahre 2007
Wenn es einen Gott gibt, werden diese Heuchler eines Tages bitter böse dafür
bezahlen müssen!
==================================================================
Wo es aber unvollkommene Menschliche Gesetze gibt, gibt es auch dutzende peinliche Lücken und Fehlerquellen.
Nachfolgend eine Solche als Beispiel:
JuliaBackhausen stellte die Frage, ob ihre Taufe nicht annulliert werden kann und man ihr damit folgerichtig nicht die Gemeinschaft entziehen kann.
Auf diese Idee kamen schon sehr bald nach Einführung des Gemeinschaftsentzuges auch andere.
Wachtturm 1.10.1958
Seite 605 – JA, MAN KANN SEINE TAUFE ANNULIEREN!
Nun dauerte es kaum mehr als ein Jahr als unsere treuen Verwalter der
Finsternis mit ihrer eigenen Dunkelheit – sorry „alten Licht“ – konfrontiert
wurden.
Kaum ein Jahr später der Widerruf.
Wenn es nicht so traurig wäre, wäre es zum Schmunzeln.
Ungekürzt die Leserfrage zum auf-der-Zunge-zergehen-lassen:
Wachtturm 15.Mai 1960
Seite 319 NEIN, MAN KANN SEINE TAUFE LIEBER DOCH NICHT ANNULIEREN!
Es spottet jeder Beschreibung.
„Denn „der Name Gottes wird euretwegen unter den Nationen gelästert“, so wie
geschrieben steht.“
(Römer 2:24)
Finsternis allenthalben.
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Die Bibel unterstützt Meinungsvielfalt
Sie schützt den Zweifelnden
Die Bibel fordert auf ununterbrochen immer wieder zu Prüfen.
Vergewissert euch!
„Fahrt auch fort, einigen, die Zweifel haben, Barmherzigkeit zu erweisen;
rettet [sie]. . .“
(Judas 22-23)
„Vergewissert euch aller Dinge; haltet an dem fest, was vortrefflich ist.“
(1. Thessalonicher 5:21)
„Geliebte, glaubt nicht jeder inspirierten Äußerung, sondern prüft die
inspirierten Äußerungen, um zu sehen, ob sie von Gott stammen, weil viele
falsche Propheten in die Welt ausgegangen sind.“
(1. Johannes 4:1)
„Ein Unerfahrener glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seine
Schritte.“
(Sprüche 14:15)
Laßt euch von niemandem mit leeren Worten betrügen, denn wegen der vorhin
erwähnten Dinge kommt der Zorn Gottes über die Söhne des Ungehorsams. Werdet
daher nicht ihre Mitgenossen; denn einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid
ihr Licht in Verbindung mit [dem] Herrn. Fahrt fort, als Kinder des Lichts zu
wandeln, denn die Frucht des Lichts besteht aus jeder Art von Güte und
Gerechtigkeit und Wahrheit. Vergewissert euch fortwährend dessen, was für den
Herrn annehmbar ist, und habt nicht mehr mit [ihnen] teil an den unfruchtbaren
Werken, die zur Finsternis gehören, sondern rügt [sie] vielmehr, denn was von
ihnen im verborgenen geschieht, ist schändlich auch [nur] zu sagen.
(Epheser 5:6-12)
„Wir bitten euch jedoch, Brüder, in bezug auf die Gegenwart unseres Herrn
Jesus Christus und unser Versammeltwerden zu ihm hin, euch nicht schnell
erschüttern und dadurch von eurem vernünftigen Denken abbringen noch euch
aufregen zu lassen, weder durch eine inspirierte Äußerung noch durch eine
mündliche Botschaft, noch durch einen Brief, angeblich von uns, in dem Sinne,
daß der Tag Jehovas hier sei.“
(2. Thessalonicher 2:1-2)
==================================================================
Es sind die falschen Zeugen Jehovas die gerade im Moment auf ihren Kongressen ihre Mitglieder auffordern ihre Kinder zu verstoßen und den eigenen Sohn und die eigene Mutter nicht mehr zu grüßen nur weil die Wachtturm Gesellschaft sich heute schon als Fürsten und Richter über die Zeugen Jehovas aufspielt.
Werden diese Flüche aber von Gott vollstreckt oder von der irdische Macht dieser Kirche?
Einsichten Band 1 – Fluch
Wie die Geschichte berichtet, haben in nachapostolischer Zeit Religionsorganisationen im Laufe der Jahrhunderte häufig einen „Kirchenbann“ oder ein „Interdikt“ über Einzelpersonen, Städte und ganze Nationen verhängt, doch diese Flüche sind nie durch die Macht Gottes in Kraft gesetzt worden, sondern durch die irdische Macht einer Kirche oder eines Staates.
Im Gegensatz dazu lesen wir in Psalm 37:3-9, 22 den Rat, auf Jehova zu warten, denn „die von ihm Gesegneten, sie werden die Erde besitzen, die aber, auf die er Übel herabrufen wird, werden weggetilgt werden“.
Ein solches Wegtilgen oder Abschneiden ist auch Bestandteil des Fluchs, den Jesus in seinem prophetischen Gleichnis in Matthäus 25:31-46 über die „Böcke“ ausspricht.
In Verbindung mit den ‘neuen Himmeln und einer neuen Erde’ wird auch vorausgesagt, daß auf Sünder Übles herabgerufen wird (Jes 65:17, 20).
==================================================================
Die Fürsten der Finsternis…
…opferten ihre Söhne in den Schützengräben des ersten Weltkrieges…
…verheizten ihre Kinder im zweiten Weltkrieg in den Öfen des eigenen
(Königreichs-) Nationalstolzes…
…geben die Propheten der Jetztzeit wieder wie ihre Vorväter der Vernichtung
preis...
…opfern die eigenen Kinder auf dem Altar der Wachtturm Gesellschaft,
für den Erhalt ihrer Macht – koste es was es wolle.
==================================================================
Ich widme diesen Artikel allen den kleinen Großinquisitoren, die sich gerade eilfertig um meinen Gemeinschaftsentzug bemühen.
Freunde,
es wird der Tag kommen an denen ihr selber an den Fakten die ich in den letzten
zwei Jahren auf den Tisch gelegt habe nicht vorbeikommt.
Mag sein, das dies bei euch auch, wie bei mir, Jahrzehnte dauert, aber ihr werdet es spätestens dann bereuen, mich Ausgeschlossen zu haben, nur weil ich euch die Wahrheit sagte.
Ihr seid nicht die ersten die glauben Gott mit einem Verbrechen einen Gefallen zu tun.
„Nun denn, bin ich euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage?
Sie bemühen sich eifrig um euch, nicht auf vortreffliche Weise,
sondern sie wollen euch ausschließen [von mir], damit ihr euch eifrig um sie
bemüht.“
(Galater 4:16-17)
Geschrieben von Andre am 22. Juli 2007 12:58:04:
Als Antwort auf: Fürsten der Finsternis geschrieben von + am 22. Juli 2007 12:10:01:
Hebräer 4:12:
Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes
zweischneidige Schwert, und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und
Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken
und Gesinnungen des Herzens;
Offenbarung 1:16:
und er [Jesus Christus] hatte in seiner rechten Hand sieben Sterne, und aus
seinem Munde ging hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und
sein Angesicht war, wie die Sonne leuchtet in ihrer Kraft
Offenbarung 2:12:
Und dem Engel der Versammlung in Pergamus schreibe: Dieses sagt, der das
scharfe, zweischneidige Schwert hat:
Offenbarung 19:15:
Und aus seinem Munde geht hervor ein scharfes, zweischneidiges Schwert,
auf daß er damit die Nationen schlage; und er wird sie weiden mit
eiserner Rute, und er tritt die Kelter des Weines des Grimmes des Zornes Gottes,
des Allmächtigen.
Lieber +,
wie wird Jesus also die Menschen in Harmagedon "vernichten"? Mit dem zweischneidigen Schwert, dass aus seinem Mund hervorkommt. Aus dem Mund kommen gesprochene Worte. Wie Hebräer eindeutig sagt, bedeutet dieses zweischneidige Schwert nichts anderes als das Wort Gottes, früher gesprochen, heute in Form der Heiligen Schrift.
Jesus wird also Deine und meine Feinde bald in Harmagedon nicht mit einem buchstäblichen Schwert richten (also töten) sondern anhand des Wortes Gottes richten um sie anschließend mit eiserner Rute zu weiden (weiden bedeutet einen andauernden Prozess). Eine weltweite Schlacht von Jesus ausgehend, wird es niemals geben - nur eine weltweite Züchtigungsmaßname.
Da er das Wort Gottes als Grundlage benutzt, wird die WTG dabei besonders schlecht weg kommen. Die "Fürsten der Finsternis" haben ihren Lohn bereits empfangen, wie der reiche Mann im Beispiel, das Jesus erwähnte:
20Es war aber ein gewisser Armer, mit Namen Lazarus, der an dessen Tor lag, voller Geschwüre, 21und er begehrte, sich von den Brosamen zu sättigen, die von dem Tische des Reichen fielen; aber auch die Hunde kamen und leckten seine Geschwüre. 22Es geschah aber, daß der Arme starb und von den Engeln getragen wurde in den Schoß Abrahams. Es starb aber auch der Reiche und wurde begraben. 23Und in dem Hades seine Augen aufschlagend, als er in Qualen war, sieht er Abraham von ferne und Lazarus in seinem Schoße. 24Und er rief und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner und sende Lazarus, daß er die Spitze seines Fingers ins Wasser tauche und meine Zunge kühle; denn ich leide Pein in dieser Flamme. 25Abraham aber sprach: Kind, gedenke, daß du dein Gutes völlig empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus gleicherweise das Böse; jetzt aber wird er hier getröstet, du aber leidest Pein. 26Und zu diesem allem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, damit die, welche von hier zu euch hinübergehen wollen, nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen. 27Er sprach aber: Ich bitte dich nun, Vater, daß du ihn in das Haus meines Vaters sendest, 28denn ich habe fünf Brüder, damit er ihnen ernstlich Zeugnis gebe, *n28.1 auf daß sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual. 29Abraham aber spricht zu ihm: Sie haben Moses und die Propheten; mögen sie dieselben hören. 30Er aber sprach: Nein, Vater Abraham, sondern wenn jemand von den Toten zu ihnen geht, so werden sie Buße tun. 31Er sprach aber zu ihm: Wenn sie Moses und die Propheten nicht hören, so werden sie auch nicht überzeugt werden, wenn jemand aus den Toten aufersteht. (Lukas 16)
Die WTG ist in ihren eigenen Augen reich, während wir, in Ihren Augen arm und voller Geschwüre sind (was für müssen wir uns nicht alles an Unterstellungen gefallen lassen, wir sind schlimmer als Hurer, Ehebrecher etc.). Unsere Wunden, die uns die WTG zugefügt hat, werden von Hunden (bei den Juden unreine Tiere) abgeleckt, wir sind also in ihren Augen unrein, da wir gemeinschaft pflegen, mit in den Augen der WTG unreinen Elementen dieser Welt.
Aber der Tag wird kommen, da wird die WTG (ihre Fürsten) "Höllenqualen" erleiden, wenn Jesus sie richten und verurteilen wird.
Liebe Grüße
Andre
Geschrieben von + am 18. August 2007 00:46:
Als Antwort auf: Re: Fürsten der Finsternis geschrieben von Andre am 22. Juli 2007 12:58:04:
Hallo Andre!
Man möchte es nicht für möglich halten aber bei myspace werden die
Blog-Einträge tatsächlich gelesen.
Da es aber zur Gänze Menschen sind die nie etwas mit Sekten am Hut hatten, macht
mir das erst bewusst wie beschädigt mein Weltbild als Sektenmitglied in
Wirklichkeit ist.
Wie dem auch sei – gerade ergänzte ich die Einträge und bin so frei und zitiere Dich hier:
Geschrieben von Andre am 22. Juli 2007 13:05:30:
Als Antwort auf: Re: Fürsten der Finsternis geschrieben von Andre am 22. Juli 2007 12:58:04:
P.S.
Selbst ein von den Toten auferweckter könnte die WTG nicht von ihrem Konfrontationskurs mit Jesus Christus abhalten. Selbst Jesus Christus könnte die WTG nicht ändern - ich glaube, wenn er zu ihnen als Mensch käme, würden sie ihn töten, wie einst die Pharisäer, die keine Konkurrenz ihrer Selbstherrlichkeit duldeten...
Liebe Grüße
Andre
Geschrieben von extrafuermanfred@... am 25. Juli 2007 19:39:29:
Hallo susi!
Das sind kleine ec karten lesegeraete.
In der groesse eines scanners wie es der dpd paketdienst oder ups verwendet, auf
dem der empfaenger dann unterschreibt
Im kongressgelaende werden rund um das stadion plaetze postiert mit einfachen stehtischen auf dem das ec karten lesegeraet steht und ein abreissblock mit einem formular zum bargeldlosen spendevorgang.
Ein ordner nimmt den spendenvorgang und das ausfuellen der
quittung vor.
Der spender muss nur seine ec karten geheimnummer eingeben.
Die betraege die dort gespendet werden sind atemberaubend.
In manchen kongressen sind diese mobilen ec karten lesegeraete in kabinen untergebracht in nuernberg waren sie offen mitten in den umlauf um das stadion.
Geschrieben von German am 05. August 2007 13:13:09:
Als Antwort auf: ec cash terminals geschrieben von extrafuermanfred@... am 25. Juli 2007 19:39:29:
>Der spender muss nur seine ec karten geheimnummer eingeben.
Bei EC-Karten gibt es zwei Verfahren: mit Geheimnummer (PIN) oder nur mit Unterschrift. Bei der PIN-Abfrage fallen für den Betreiber Kosten an, da eine Verbindung aufgebaut wird, ob das Konto gedeckt ist und ob die Karte gesperrt ist. Bei der Unterschrift-Lösung findet diese Prüfung nicht statt, dafür fallen auch keine Kosten für die Verbindung an.
Interessant, dass sich die WTG für die Lösung mit PIN entschieden hat...
Geschrieben von susi am 26. Juli 2007 00:57:
Als Antwort auf: ec cash terminals geschrieben von extrafuermanfred@... am 25. Juli 2007 19:39:29:
hab noch was vergessen hinzuzufügen...
die WTG ist absolut ausgekocht! klar... den leuten fällt es schwer 1.viel geld mit sich zu tragen.. 2.ein schein in der hand ist schwerer abzugeben...
wir alle wissen wie es beim einkauf ist... mit bargeld zu zahlen fällt schwer, man hat vor augen wie das geld schrumpft... die ec-karte zu zücken ist relativ einfach und tut in diesem moment einem nicht weh... und man zahlt eifrig etwas mehr...
oh man... wie frech und ausgekocht ist das denn... psychologische taktik... und die kleinen verblendeten nachrenner raffen es nicht ! die können einem so leid tun...
ich hoffe und wünsche nur, das die WTG irgendwann mal mit ihrer hinterlist auffliegt...
bin gleich schon wieder auf 180... grrrrr
Geschrieben von extrafuermanfred@... am 26. Juli 2007 14:55:47:
Als Antwort auf: Re: ec cash terminals geschrieben von susi am 26. Juli 2007 00:57:
Hallo Susi!
Danke für die Rückmeldung das die Nachricht ankam.
Eigentlich wollte ich auf Deinen Beitrag Antworten aber ich schrieb per Handy
und wählte
mich erst mit dem Antwortbutton ein – was anscheinend zu Folge hatte
das daraus ein neues Thema wurde.
Entschuldige bitte, es war nicht Absicht.
Die Geräte sehen in etwa so aus und funktionieren im Prinzip wie ein Handy
www.wellcom.de/h_Artema_Mobil_mq_1020x0768p.jpg
www.wellcom.de/h_Artema_Mobil_mq_Umhangen_mq_0614x0768p.jpg
www.wellcom.de/radiopay2000.htm
Ich glaube aber das die EC-Cash-Terminals deswegen so lukrativ sind
weil der Spender hiermit die Möglichkeit hat den Ordner, der das
Gerät bedient zu beeindrucken.
Das Geld das man in den Spendenkasten wirft sieht niemand.
Bei dem Spendenterminal steht der Ordner daneben.
Tippt man aber den Betrag ein, stellt aber eine Zahl, psychologisch,
eine geringere Hemmschwelle dar, wie ein Geldschein
(worauf Du ja bereits vollkommen richtig hingewiesen hast)
und für einen kleinen Betrag geht man doch nicht extra zu so einem Terminal.
Hier kann man mit der Summe den Ordner beeindrucken
und bekommt noch ein Formular als Spendenquittung ausgehändigt.
Und nicht nur dass.
In Nürnberg standen die Lesegeräte mitten in der Laufstraße.
Man kann so schön von allen gesehen werden wenn man spendet.
Das ist der Nachteil von den Kabinen.
Geschrieben von susi am 26. Juli 2007 00:33:
Als Antwort auf: ec cash terminals geschrieben von extrafuermanfred@... am 25. Juli 2007 19:39:29:
das ist ja der hammer! frecher gehts wirklich nicht...
vielen dank, für die schnelle anwort ;-)
war sehr wichtig für mich.
liebe grüße susi
Geschrieben von susi am 06. Juli 2007 11:16:47:
hallo Leutz...
auch ich habe mir das Tondokument angehört... was ich dazu sagen kann? ist nur
eine Antwort: "voll krank"
die Tonlage des Redners erinnert mich an Hitler und an die Vorträge der ZJ...
alles mit Nachdruck.. weil das am Besten in den Köpfen der Kleinen hängen
bleibt... kämpferisch... weil das den Schwachen stark macht.... und und und...
oh man...
bin ich froh, dass mir die Augen aufgegangen sind!
liebe Grüße an alle
Susi
Geschrieben von y am 19. Juli 2007 00:04:
Als Antwort auf: Tondokument 1975 angehört geschrieben von susi am 06. Juli 2007 11:16:47:
Ich bin grad ein wenig zu blöd - kann mir einer den besagten Link zur MP3 posten?
thx, y
Geschrieben von Drahbeck am 19. Juli 2007 02:09:
Als Antwort auf: Re: Tondokument 1975 angehört geschrieben von y am 19. Juli 2007 00:04: In der Konrad Franke bezüglichen Datei (auch auf der Startseite der Gebhard-Webseite verlinkt), sind am unteren Ende drei Konrad Franke bezügliche Tondokumente verlinkt.
Zu beachten ist. Alle drei haben einen größeren Volumenumfang. Das bedeutet. Nach dem anklicken muss eine längere Wartezeit in Kauf genommen werden bis die Datei sich aufgebaut hat (heruntergeladen ist). Das gilt sogar für DSL-Internetanschlüsse, die es bekanntlich in verschiedenen Geschwindigkeitsstuden gibt (sofern man nicht deren höchste Leistungsstufe 16.000 hat).
Wer keinen DSL-Anschluss hat, also nur "Schmalband"-Anschluss,
muss diesbezüglich eine erhebliche Wartezeit bis zum vollen Herunterladen der
Datei in Kauf nehmen.
Diese drei Franke bezüglichen Audio-Dateien (mp3) haben einen jeweiligen
Volumenumfang zwischen 8 bis 9 MB.
Detail-Transkription des Konrad Franke Vortrages
Geschrieben von + am 19. Juli 2007 22:00:
Als Antwort auf: Re: Tondokument 1975 angehört geschrieben von y am 19. Juli 2007 00:04: Hallo Y!
Danke für Deinen freundlichen Kommentar zu meinem Madredeus Video.
Den Gemeinschaftsentzug in der heutigen Form gibt es erst 55
Jahre.
Ich arbeite gerade an einem Artikel rund um den Gemeinschaftsentzug.
Ich werde ihn „Fürsten der Finsternis" nennen.
Mit lieben Grüßen
+
Geschrieben von susi am 12. Juli 2007 08:58:34:
Wir alle haben in den Zeitschriften der ZJ gelesen, dass "Satan der Teufel" die Menschheit mit all ihren täglichen Sorgen ablenkt und im Schach hält damit für Gott keine Zeit bleibt....
Ist es aber nicht eher umgedreht?
Ich kann mich gut an die Zeit erinnern in der ich nur unter
Stress stand... tägl. Bibelstudium, zu jeder Zeit bereit Zeugniss zu geben, 5
wöchentl. Zusammenkünfte, Predigtdienstwochenenden usw.... da blieb nicht viel
Zeit die Schönheit des Lebens zu geniesen und vorallem blieb einem keine Zeit,
über das was Richtig und Falsch ist nachzudenken, bzw. nachzuforschen (was ja
sowieso verbotenes Teufelszeug war).
Wie hier schon erwähnt.... die WTG ähnlich dem Schneeballsystem... die kleinen
werden schön in Schach gehalten... wer aufmuckt fliegt raus... Kontakt verboten,
könnte ja sein, dass derjenige andere auf gefundenes aufmerksam macht und zum
Nachdenken anregt... zum gemütlichen Miteinander dienen von den "Kleinen"
gespendete Königreichsääle... und wenn mal die Sache auffliegt, dann werden die
Immobilien von den Bossen vertickt... und gut ist... und der "Kleine" sieht nix
davon...
oh man Leute, wacht auf !!! die Bibel kann man auslegen wie
man will... jede Religion macht das zu ihren Gunsten...
denkt doch mal logisch !
macht die Augen auf !
man kann alles von 2 Seiten sehen, begründen oder auslegen....
aber etwas was man beweisen kann... ein Beweis ist was 100%iges, dass muss schon von einem selbst erlebt worden sein, man muss ZEUGE von diesen Dingen gewesen sein... um etwas zu behaupten !
stellen wir uns vor... wir schreiben ein Buch über uns und jetzt hier... dieses Buch wird in (ich greife nicht mal so hoch) in 300 Jahren von jemanden gefunden... der sagt, ja so war es, wie dies niedergeschreiben wurde.... das kann derjenige doch gar nicht sagen! ich könnte doch auch Sachen erfunden haben... dass weis der doch gar nicht....
und noch was;
ein GOTT hat eine Streitfrage NICHT nötig ! er hat es NICHT nötig jemanden was
zu Beweisen !
in diesen Sinne....
LG Susi
Geschrieben von Andre am 05. Juli 2007 10:10:45:
Hallo +,
ich wollte Dir nur einmal mitteilen, wie toll ich Deine Videos finde. Habe mir gerade Madredeus/Muttergottes angesehen und manchmal kann ich meine Tränen gar nicht unterdrücken, weil die Videos mich wirklich bewegen. Und dafür wollte ich Dir von ganzem Herzen danken
Ich hoffe, Du wirst noch lange Zeit solch schöne Videos drehen und so die WTG auf sanfte Art bloßstellen.
Liebe Grüße
Andre
Geschrieben von + am 05. Juli 2007 17:45:19:
Als Antwort auf: Hallo + geschrieben von Andre am 05. Juli 2007 10:10:45:
Hallo Andre!
Vielen Dank für Deine lieben Worte.
Mir geht es genauso – ganz besonders bei Madredeus.
Aus diesem Lied machte ich einen Film mit uns und unseren
Kindern.
Auch hier mit Zeitraffer einer pulsierenden Stadt und der Zeitlupe von uns.
Umsomehr rührt uns dann dieser Film in Verbindung mit den
zerstörerischen, lieblosen, verächlichen Worten eines selbsternannten Gurus.
Umsomehr dies tagaktuell ist.
Ich zitiere auch Deinen Kommentar rechts neben den Film.
Stößt ein Zeuge Jehovas per Zufall auf diesen Film wird er Erfahrungsgemäß
versuchen mehr darüber herauszufinden.
Wenn er auch zuerst nur herausfinden will wie er denn gemeint ist und dann
sicherlich nur hofft denjenigen der hinter dem Film steht denunzieren zu können,
so ist es doch beeindruckender wenn er von Reaktionen anderer lesen kann.
Das es defakto etwas verändert glaube ich nicht.
Aber ich gehöre noch zu den Menschen denen erzählt wird das ein Traktat im
Mülleimer oder auf der Straße ein Leben verändern kann.
Warum also nicht ein Film im Internet? ;-)
In diesem Sinne also vielen Dank und auf ein Neues...
Mit lieben Grüßen
+
Geschrieben von Frager am 05. August 2007 15:30:37:
Als Antwort auf: Re: Tondokument 1975 angehört geschrieben von Drahbeck am 19. Juli 2007 02:09:
Ich hörte, einmal wie sich zwei erzkatholische Katholikinnen über eine andere katholische Familie unterhielten, welche 7 Kinder hatte, und keines davon den Priesterberuf ergreifen wollte oder sollte. Dabei sagte dann die eine Dame: "Ich sagte denen, was, 7 Kinder, und keines davon soll Priester werden, ja schämt ihr euch denn überhaupt nicht?" Ebenso urteilt Konrad Franke an einer nicht wiedergegebenen Stelle jenes Hamburg-1968-Vortrags über ZJ-Familien, in denen keiner Pionier werden will.
Übrigens habe ich im schriftlich wiedergegebenen Text von Teilen dieses Vortrags einen Fehler entdeckt. Es heißt bei Ihnen, Herr Drahbeck: "Ja, die Gesellschaft oder der treue und verständige Sklave, der ja dazu da ist, uns die Speise zur rechten Zeit zu geben, so sagen wir es doch wohl, der war jetzt auch tätig und hat uns davon befreit."
Ich verstehe dagegen die letzten Worte als "hat uns das unterbreitet". Das macht auch mehr Sinn im Zusammenhang als "hat uns davon befreit".
Geschrieben von Andre am 06. Juli 2007 11:40:28:
Als Antwort auf: Tondokument 1975 angehört geschrieben von susi am 06. Juli 2007 11:16:47:
Franke hätte auch anstatt
"Lieber blamiere ich mich mit dem treuen und verständigen Sklaven, als Abseits zu stehen"
auch sagen könne:
"Lieber laufe ich mit dem treuen und verständigen Sklaven in den Abgrund, als Abseits [Jesus treu zu bleiben] zu stehen"
Franke hat dafür schon seinen vollen Lohn erhalten. In dieser Welt...
LG
Andre
Geschrieben von susi am 06. Juli 2007 18:21:24:
Als Antwort auf: Re: Tondokument 1975 angehört geschrieben von Andre am 06. Juli 2007 11:40:28:
sein Text ist echt der Hammer...
und das Volk jubelt...
oh man....
Geschrieben von Drahbeck am 06. Juli 2007 20:49:50:
Als Antwort auf: Re: Tondokument 1975 angehört geschrieben von susi am 06. Juli 2007 18:21:24:
Im Hintergrund zu hören (sofern die Lautsprecher eingeschaltet) einen Auszug aus einem Fernseh-Votum von Olaf F. aus dem Jahre 1995. (im Nachstehenden Ursprungs-Link) Parsimony.23153
Es würde verwundern, sollte Herr Franke bei seinem 1968er
"1975-Vortrag" in Hamburg, nicht auch pekuniäre Aspekte mit angesprochen haben.
Man braucht sich aber nicht zu wundern, er tat genau das auch. Nachdem er seine
Zuhörerschaft mit seinen bekannten Thesen "weichgekocht" hatte, versäumte er es
nicht, die finanziellen Aspekte auch mit herauszustellen. Wahrscheinlich wähnte
er, bei seinen Vergleichen wieder mal "besonders witzig" zu sein. Nun ja. Von
der damaligen "Nummer 1" in Deutschland, darf man wohl erwarten, nicht allzu
primitiv um Geld zu betteln. Vielleicht muss man ihm sogar bescheinigen:
Ziel erreicht.
Der Link zu den Franke'schen Finanzaussagen im nächsten Posting
Geschrieben von Drahbeck am 06. Juli 2007 20:52:40:
Als Antwort auf: Re: Tondokument 1975 angehört geschrieben von Drahbeck am 06. Juli 2007 20:49:50:
Marke "witzig".
Die Kunst des Konrad Franke um Geld zu betteln
Geschrieben von Bluna am 06. Juli 2007 11:32:25:
Als Antwort auf: Tondokument 1975 angehört geschrieben von susi am 06. Juli 2007 11:16:47:
Hallo Susi,
der Gedanke an Hitler kam mir auch. Erschreckend, daß an einigen Stellen dieser Propaganda-Ansprache auch noch gelacht wurde!
LG Bluna
Geschrieben von + am 07. Juli 2007 10:39:
Bethlehem: Oder wie aus dem Tempel Tammuz der Geburtsstall Jesu wurde Die Frage nach dem Geburtsort Jesu glauben heute sogar Menschen beantworten zu können die mit der Bibel für gewöhnlich nichts am Hut haben.
Sucht man die Antwort aber in biblischen Schriften, dann stößt man auf Unklarheiten und Zweideutigkeiten.
Die Texte der Bibel sind am ehesten mit Mosaiksteinchen vergleichbar, die man zu einem großen Bild zusammengefügt hat. Bei näherem Hinsehen erkennt man aber, dass manche Steinchen so ganz und gar nicht zusammengehören. Moderne Bibelübersetzungen folgten dann dem Motto „Was nicht passt, wird passend gemacht“
Nehmen wir zuerst die Broschüre: Das gute Land sehen.
Dort finden wir zwei Bethlehem.
Eines bei Nazareth in Galiläa und eines bei Ephratha
Nachdem Maria vom himmlischen Boten erfahren hatte, dass sie schwanger war (Lukas1:26-38) wurde sie von Unruhe erfasst.
„In ihrem (Elisabeths) sechsten Monat wurde der Engel G?briel von Gott in
eine Stadt Galiläas mit Namen N?zareth gesandt, zu einer Jungfrau, die einem
Mann namens Joseph aus dem Hause Davids zur Ehe versprochen war; und der Name
der Jungfrau war Maria.“
(Lukas 1:26-27)
Diese Ortsangabe lässt keinen Zweifel offen.
Nazareth bei Galiläa.
Sie wollte sich mit einer Verwandten besprechen. Besonders geeignet erschien ihr Elisabeth, die ebenfalls in anderen Umständen war. Wo Elisabeth genau wohnte, wird nur umschrieben. Ein konkreter Ort wird nicht genannt.
„In diesen Tagen nun machte sich Maria auf und begab sich eilends in das
Bergland, in eine Stadt Judas,…“
(Lukas 1:39)
Elisabeth war im gebirgigen Teil von Juda zu Hause.
Damit scheidet aber Nazareth als Wohnort von Maria und Josef aus.
Denn wenn es Nazareth überhaupt zu Jesu Lebzeiten gegeben haben sollte, dann
muss es irgendwo im Galiläischen, unweit des Sees Genezareth gelegen haben.
„Der Christus kommt doch eigentlich nicht aus Galiläa?“ (Johannes 7:41)
Von hier aus ins Gebirge von Judäa sind es gut 150 Kilometer.
Eine höchst bemerkenswerte Strecke für einen Plausch.
Die "Reisegeschwindigkeit" ist bei 1 ES (Eselstärke) gemächlich, so dass man
zwischen Sträuchern und Büschen am Wegesrand die Vielzahl von zarten Wildblumen,
seltenen Blüten, bunten Schmetterlingen und Vögeln entdecken kann.
Würde man jeden Tag etwa 8 Kilometer einplanen dauert die Reise 18-19 Tage.
Eine Strecke die man in biblischen Zeiten nur zurücklegte wenn es einen
wichtigen Grund gab.
Fraglich ob eine Schwangere diese Strapaze auf sich nahm, um sich mit einer
Verwandten zu unterhalten.
Maria hätte sich einer Karawane anschließen müssen und wäre wochenlang unterwegs
gewesen.
Im Evangelium nach Lukas wird aber Nazareth eindeutig als Wohnort von Maria und
Josef angegeben.
Folgt man dem Evangelium nach Matthäus dann lebten Maria und Josef von Anfang an in Bethlehem:
Maria wurde schwanger vom Heiligen Geist. Josef wollte sie verlassen, wurde vom Engel des Herrn davon abgehalten und blieb bei seiner Frau. Schließlich wurde das Baby in Bethlehem geboren.
Hier ist von keiner Reise die Rede.
Nach Mathäus müsste sie diese Reise aber drei Mal auf sich genommen haben.
Welches Bethlehem war nun die ursprüngliche Heimatstadt der Familie Jesu?
Wurde Jesus überhaupt in Bethlehem geboren?
Nach Markus, fehlt jeder Hinweis auf die Stadt, in der Jesus geboren wurde.
Nur Matthäus und Lukas bringen Bethlehem ins Spiel.
Die Betonung liegt auf »ein«, denn es stehen zwei Bethlehem zur Auswahl.
Matthäus erklärt auch gleich, warum er den Geburtsort nach Bethlehem verlegt:
Jesus muss seiner Ansicht nach dort zur Welt gekommen sein,
Matthäus 2:1 nach Luther 1856:
und Kapitel 2:6
Damit spielt Matthäus auf den Propheten Micha an.
„Und du, o B?thlehem-?phratha, das zu klein ist, um schließlich unter den
Tausenden Judas zu sein, aus dir wird mir der hervorgehen, der Herrscher in
Israel werden soll, dessen Ursprung aus frühen Zeiten ist, aus den Tagen
unabsehbarer Zeit.“
(Micha 5:2)
Matthäus spricht von »Bethlehem im jüdischen Lande«, Prophet Micha hingegen von »Bethlehem Ephratha«.
Dies ist zweideutig, denn es gibt zwei verschiedene Orte, die leicht miteinander verwechselt werden können.
1. Als Stadt in Juda, die ihren Namen wegen der Fruchtbarkeit ihrer Umgebung
im Gegensatz zur nahen Wüste Juda trägt. In den Amarnabriefen heißt der Ort
Beth-Lachama, d. h. Haus oder Tempel der Göttin Lachama, und war damals eine
Stadt des Landes Urusalim (= Jerusalem).
Zuerst wird Bethlehem in 1.Mo 35:19 in der Geschichte über Rahels Grab erwähnt.
Einsichten-Band2 Seite 658 Rahel
„Rahels Grab „im Gebiet Benjamins zu Zelzach“ war zur Zeit Samuels, etwa sechs
Jahrhunderte später, immer noch bekannt (1Sa 10:2). Gemäß der Überlieferung lag
es ungefähr 1,5 km n. von Bethlehem. Das wäre jedoch im Gebiet Judas und nicht
im Gebiet Benjamins gewesen. Andere schlagen daher eine weiter n. gelegene
Stelle vor.“
„Und was mich betrifft, als ich aus P?ddan kam, starb Rahel an meiner Seite
im Land K?naan, auf dem Weg, als es noch eine gute Strecke Landes war, bevor man
nach ?phrath kommt, so daß ich sie dort am Weg nach ?phrath, das heißt B?thlehem,
begrub.“
(1. Mose 48:7)
Hier also eindeutig „Bethlehem am Ephrath“.
Josua nennt Bethlehem am Ephrath nicht, aber die Septuagintaübersetzung hat
zwischen Josua 15:59 und 60 noch 11 Städte eingefügt, unter denen auch das
Bethlehem am Ephrath vorkommt. Aus Bethlehem am Ephrath in Juda war der Levit,
der Götzenpriester im Hause Michas war (Ri 17:7). Elimelech und seine Frau Naemi
wanderten aus Bethlehem am Ephrath in Juda aus und zogen nach Moab (Rt 1:1).
Bethlehem am Ephrath in Juda ist Davids Vaterstadt (1 Sam 16) und heißt daher
auch »die Stadt Davids« (1 Sam 20:6; Luk 2:4). Rehabeam befestigte Bethlehem am
Ephrath in Juda (2 Chron 11:5,6), und nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft
besiedelten 123 Einwohner des alten Bethlehem am Ephrath in Juda ihre Stadt aufs
neue (Esra 2:21). Seinen besonderen Glanz bekommt der Ort dadurch, daß Jesus
Christus hier geboren wurde, wie Micha verheißen hatte (Mi 5:1; Matt 2:3—8).
Über der vermutlichen Geburtsstätte Jesu in einer Höhle im Kalkfelsen ließ
Kaiser Konstantin 330 zu dann eine Geburtskirche errichten.
2. Das andere Bethlehem liegt 150 Km entfernt. 11 km westnordwestl. von Nazareth liegt im Stamme Sebulon ein Bethlehem (Jos 19:15), wohl der Heimatort des Richters Ebzan (Ri 12:8). Das früher bedeutendere Beth Lahm ist heute ein kleines, armes Dorf.
Wo, in welchem Bethlehem, wurde Jesus geboren?
Diese Frage wurde schon vor Jahrhunderten intern in Theologenkreisen – lange
vor der Wachtturm Gesellschaft diskutiert.
Erst um 1900 herum entschloss man sich die Bibel „eindeutiger“ zu Formulieren.
Aus Bethlehem im jüdischen Lande wurde in trauter Einhelligkeit ein Bethlehem in
Judäa.
Trotz „eigener Bibel-Übersetzung“ übernahm die Wachtturm Gesellschaft den Geburtsort Jesu in dem Bethlehem in dem David geboren wurde.
Wachtturm 1.1.1971
Seite 14 Abs. 20
„Maria und Joseph zogen zurück nach Davids Geburtsort, Bethlehem, in der römischen Provinz Judäa, dadurch erfüllte sich die göttliche Prophezeiung in Micha 5:1. David war in Bethlehem als Hirte tätig gewesen, und zu der Zeit, da Maria ihren ersten Sohn gebar, den sie durch ein Wunder empfangen hatte, gab es dort immer noch Hirten.“
Mit historischer Forschung hat seine hypothetische Annahme freilich nichts zu
tun, eher mit Wunschdenken:
Jesus sollte nach Matthäus und Lukas ein Nachfahre des legendären König David
sein.
Also musste er in Bethlehem geboren werden, das auch als Geburtsort Davids angesehen wird.
Warum aber das Bethlehem am Ephrath in Juda?
Es lag unweit der Berge Judäas.
Wenn Maria und Josef in Bethlehem lebten, dann konnte Maria bequem ihre
Verwandte Elisabeth besuchen.
Dann aber ist die Geschichte von den anstrengenden Märschen von Nazareth nach Bethlehem eine frei erfundene fromme Legende.
Der größte Mensch der je lebte
Kapitel 2
Kapitel 4
Welche Story von Bethlehem klingt also plausibler?
Nach dem Tod Jesu hatte es die kleine christliche Glaubensgemeinschaft sehr
schwer.
Es gab noch andere religiöse Gruppen, die schon viel älter waren.
Die Hauptkonkurrentin aber war zweifelsohne die Anhängerschaft von Johannes dem
Täufer. Im frühen ersten Jahrhundert nach Christus gab es nicht wenige Menschen
aus dem Volk Israel, die Johannes den Täufer für den von Gott gesandten Helfer,
für den Messias hielten.
Welche Gruppe sich durchsetzen würde, war damals nicht abzusehen.
Um 90 n. Chr. benötigten die Anhänger Jesu einen Beleg für die Überlegenheit
ihres Meisters über den Rivalen Johannes.
Und so nahm der Arzt und Verfasser des nach Lukas benannten Evangeliums den
Kampf auf:
„In diesen Tagen nun machte sich Maria auf und begab sich eilends in das
Bergland, in eine Stadt Judas, und sie trat in das Haus Sach?rjas ein und
begrüßte Elisabeth. Als nun Elisabeth den Gruß der Maria hörte, hüpfte das
Kindlein in ihrem Schoß; und Elisabeth wurde mit heiligem Geist erfüllt, und sie
rief mit lautem Ruf und sprach: „Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet
ist die Frucht deines Schoßes! Wie kommt es denn, daß mir dieses [Vorrecht]
zuteil wird, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als der Klang
deines Grußes in mein Ohr drang, da hüpfte das Kindlein vor Jubel in meinem
Schoß.“
(Lukas 1:39-44)
Er ließ die schwangere Maria ihre Verwandte Elisabeth besuchen, die ebenfalls ein Kind erwartet: Johannes, später Johannes der Täufer genannt.
Maria reiste von Nazaret 150km nach Judäa und ein Baby hüpfte.
Denn kaum erblickte Elisabeth Maria, rief sie prompt begeistert aus:
„Gesegnet bist du unter den Frauen, und gesegnet ist die Frucht deines Schoßes! Wie kommt es denn, daß mir dieses [Vorrecht] zuteil wird, daß die Mutter meines Herrn zu mir kommt? Denn siehe, als der Klang deines Grußes in mein Ohr drang, da hüpfte das Kindlein vor Jubel in meinem Schoß.“
Der Text lässt keinen Zweifel aufkommen:
Jesus soll als der Überlegene angesehen werden.
Das wird ausdrücklich von der Mutter des Johannes und gleich noch direkt vom
ungeborenen Täufer selbst anerkannt.
Nun reiste Maria drei Monate später wieder nach Nazareth zurück.
Nur um dann hoch schwanger erneut nach Judäa zu reisen.
„Natürlich ging auch Joseph von Galiläa aus der Stadt N?zareth nach Judäa zur
Stadt Davids hinauf, die B?thlehem genannt wird, weil er aus dem Hause und der
Familie Davids stammte“
(Lukas 2:4)
Wegen einer Volkszählung hätten Maria und Josef den beschwerlichen Marsch nach Bethlehem antreten müssen. Eine solche Vorgehensweise, wie sie Lukas beschreibt, wäre aus der Sicht der Römer geradezu absurd gewesen. Die Steuern waren am aktuellen Wohnort zu entrichten. Von Interesse war also nur, wer zum Zeitpunkt des Zensus wo lebte und wie viel er verdiente. Alles andere war ohne Belang. Wenn Maria und Josef in Nazareth gelebt hätten, wären sie in Nazareth registriert worden. Den Römern war mit Sicherheit der ursprüngliche Herkunftsort ihrer Untertanen gleichgültig gewesen.
Jeder Jude hätte nähmlich eruieren müssen, ob es seinen Geburtsort überhaupt noch gab, um dann seinen Heimatort zu verlassen und in die Fremde zu reisen. Das hätte erhebliche Unruhe ins Land gebracht, woran den Römern mit Sicherheit nicht gelegen war.
Wurde aber nun Jesus in Bethlehem geboren?
So sehr die Wachtturm Gesellschaft an Bethlehem bei Juda als Geburtsort Jesu auch festhält, in der wissenschaftlichen Literatur hat man sich längst von dieser Vorstellung verabschiedet.
Nach Prof. Dr. Lüdemann sind die Hinweise sowohl bei Matthäus als auch bei
Lukas auf Bethlehem als Jesu Geburtsort historisch bedeutungslos.
(„Jesus nach 2000 Jahren“ Seite 171 und 345)
Neutestamentler Rudolf Hoppe, Passau, fordert, man müsse darauf verzichten,
Geschichten wie die vom Geburtsort Bethlehem »auf der historischen Ebene zu
suchen«.
(Jesus/ Von der Krippe an den Galgen Seite 24).
Warum entschlossen sich die Verfasser der Evangelien nach Matthäus und Lukas um 50 n. Chr. trotzdem für Bethlehem? Und warum helfen moderne Übersetzungen für einen Bethlehem bei Judäa nach?
Es gibt drei Gründe:
1.) Bethlehem erfüllte scheinbar eine Prophezeiung Michas.
2.) Bethlehem lag in der Nähe von Elisabeths Wohnort.
So konnte Maria bequem ihre Verwandte besuchen.
Und Elisabeth sowie das ungeborene Baby wurden dadurch in die Lage versetzt, die
Überlegenheit Jesu zu bekunden.
Es bleibt das Geheimnis der Wachtturm Gesellschaft warum sie einerseits jede
noch so lächerliche Handlung die irgendwie mit heidnischen Bräuchen verbunden
sein könnte verbietet und ausgerechnet hier bei heidnischen Traditionen weniger
Skrupel hegt.
Im Wachtturm vom 15.12.1990…
…muss die Wachtturm Gesellschaft zugeben dass sie sich mit der Angabe des Geburtsortes Bethlehem lediglich der heidnischen Tradition beugt.
Seite 5
Der Geburtsort ist nicht bekannt.
Und auch das Bethlehem bei Judäa ist in wirklichkeit nur heidnische
Tradition.
Was aber wenn auch das hüpfende Baby frei erfunden ist?
Der entscheidende und dritte Grund fehlt noch:
Bethlehem war ursprünglich ein religiöses Zentrum.
Verehrt wurde die babylonische Gottheit Lah.
Bet-Lahama war das Haus des Gottes Lah.
Ein alter heidnischer Kultplatz wurde so in den neuen Glauben integriert.
Es fiel den Anhängern des alten Glaubens dann leichter, den neuen anzunehmen.
Noch älter ist eine zweite Kultstätte.
In einer Höhle wurde etwa zweieinhalb Jahrtausende vor Christus Dumu-zi verehrt.
Dumu-zi, bei den Hebräern später Tammuz genannt, war ein früher Vorläufer Jesu.
Sein Name lässt sich mit »rechter Sohn« übersetzen.
Freiwillig stieg er in die Unterwelt hinab, um dann wieder Auferstehung zu
feiern.
Noch etwa um 500 vuZ. wurde in wiederkehrenden Feiern sein Tod beweint, wie Hesekiel bitter beklagt.
„So führte er mich an den Eingang des Tores des Hauses Jehovas, das nach
Norden hin ist, und siehe, da saßen die Frauen, [die] den [Gott] T?mmuz
beweinten.“
(Hesekiel 8:14)
Dies war den frühen Christen ohne Zweifel ein Dorn im Auge.
Sie vermochten es nicht, einen uralten Glauben auszurotten.
Also vereinnahmten sie ihn für die neue Religion.
Wo Dumu-zi als »rechter Sohn« jahrtausendelang angebetet worden war, wurde nun
ein anderer »rechter Sohn« verehrt: Jesus.
Die heilige Grotte des Dumu-zi wurde zur Geburtsstätte Jesu umfunktioniert.
Im 4. Jahrhundert nach Christus wurde dann über dem heidnischen Heiligtum die
Geburtskirche Jesu errichtet.
Geschrieben von Gerd B. am 12. Juli 2007 09:09:37:
Als Antwort auf: Bethlehem: Oder wie aus dem Tempel Tammuz der Geburtsstall Jesu wurde geschrieben von + am 07. Juli 2007 10:39:
Hallo + !
Gestern bekam ich vom Noch-ZJ (wg. der Verwandtschaft "zwangsrekrutiert") diese Mail:
>>Lieber Gerd,
(fast) ein Witz zum Nachmittag, den ich Dir noch senden möchte! Wie Du weißt, hat die WTG bis in die vierziger Jahre das Datum der Zerstörung Jerusalems durch die Babylonier auf 606 v.Chr. gelegt; dann entdeckte man einen Rechenfehler, nämlich daß es im Gegensatz zur Mathematik in der Geschichte kein Jahr Null gibt. Daraufhin verschob man die Zerstörung Jerusalems kurzer Hand um ein Jahr nach hinten; es kommt ja nicht darauf an!
In dem Buch der WTG ‚Die Offenbarung – ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!' wird in einem Kasten auf Seite 105 ein Zitat von dem Gründer der Organisation, von C.T.Russell, angeführt, in dem noch das Jahr 606 v. Chr. erwähnt wird. Dazu wird dann in einer Fußnote gesagt:
"Durch eine höhere Fügung hatten die Bibelforscher nicht verstanden, daß es zwischen ‚v.Chr.' und ‚n.Chr.' kein Jahr Null gibt."
Durch eine höhere Fügung! Bei der leitenden Körperschaft sind also sogar Unwissenheit – um nicht zu sagen Dummheit – und mathematische Unfähigkeit durch höhere Fügung gegeben, oder um es einfacher zu sagen, die einfachsten Rechenfehler sind göttlicher Natur. Das ist sicher eine außerordentliche Inspiration. Von einer solchen habe ich noch bei keiner anderen Gemeinschaft gehört. Gott als Verursacher von Rechenfehlern!
Ich glaube, das griechische Wort für Selbstüberschätzung und Überheblichkeit, das Wort Hybris, genügt hier schon nicht mehr. Die Griechen hätten bestimmt ein neues erfunden. Oder hat sich der Autor hier über sein eigenes Produkt amüsiert, sozusagen im Kleingedruckten einen Witz eingebaut und untergebracht?
Viel Vergnügen<<
Nun sandte ich ihm deine Dokumente vom 13. Mai d.J. zum gleichen "Witz".
By the way: Verfolge im IL-Forum heftig deine Bethelerlebnisse,
bin so dabei, dass ich manche Eintragungen direkt körperlich wahrnehme.
Ich war einmal, zur "Königreichsdienstschule", eine Woche lang im Bethel Wien.
Da hatte sich der frühere Zweigaufseher, W. Voigt, schon in meine weltliche
Firmenabteilung verkrümelt. Da herrschten dann ein Br. Turner und Templeton und
Kelsey. Gibts die noch in D?
Die Genannten nahmen sich sehr um mich an, aber recht freundschaftlich - wussten
sie ja, dass Voigt, mit 68 Jahren(!), nun zum weltlichen Angestellten wurde.
Auch Erinnerungen...
Morgengruß!
Gerd
Geschrieben von Drahbeck am 12. Juli 2007 13:24:08:
Als Antwort auf: "Durch eine göttliche Fügung..." geschrieben von Gerd B. am 12. Juli 2007 09:09:37:
Was die beiläufig mit erwähnten Sicherheitsmaßnahmen das sogenannte „Ostbüro" betreffend betrifft, erinnert mich das an einen älteren Text von mir (aus dem inzwischen im „Nirwana" befindlichen alten Infolink-Forum). Ich habe mir selbigem jetzt nochmal herausgesucht.
Im Jahre 1983 herrschte in der Kirchenabteilung des MfS Alarmstimmung. Was war
geschehen? Diesmal ging der Grund der Beunruhigung nicht von der DDR aus. Dafür
aber um so misslicher von dem formal „befreundeten" Polen. Hatte man in der DDR
auch - wie man meinte - „alles im Griff", so sah es bezüglich Polen anders aus.
Schon die Schlagzeilen bewirkende polnische Gewerkschaftsbewegung „Solidarnosc"
hatte die DDR Oberen zutiefst verunsichert. Nur hart war Polen an einer
„tschechoslowakischen Lösung von 1968", dass heisst der Besetzung durch
ausländische Militärtruppen, vorbeigeschrammt. Einen Dubcek in der
Tschechoslowakei hatte man kurzerhand nach Moskau unfreiwillig beordert. Aber
was war nun mit Polen?
Es war ein lavieren, und zum Missvergnügen der SED-Hardliner blieben die erhofften Radikallösungen aus. In die Rubrik „lavieren" ist auch einzuordnen, dass Polen begann, seine Zeugen Jehovas-Politik radikal zu verändern.
Da schrieb also ein Hauptmann Krüger in einem Stasipapier vom
24. 11. 1983 (Bl. 71):
„Im Ostbüro der Organisation 'ZJ' in Wiesbaden/BRD betrachtet man die Situation
und Entwicklung der 'ZJ' in der VR Polen mit Skepsis. Nach ihrer Meinung waren
sie 'geschichtemachend'. Die Zulassung öffentlicher Kongresse der 'ZJ' sei
darauf zurückzuführen, daß dem polnischen Staat die Kirche gegenwärtig zu stark
sei. Die 'ZJ' würden gegenwärtig als 'kleineres Übel' angesehen und man erhoffe
sich von ihren Kongressen ein Aufweichen und eine Abkehr von der Kirche. Danach
käme für die 'ZJ' wieder eine Zeit der Verfolgung und Inhaftierung. Bis dahin
erhofft man sich jedoch eine aktive Entwicklung der Organisation in der VR
Polen.
Auf Grund dieser Lageeinschätzung orientiert das Ostbüro in Abstimmung mit der Hauptleitung der 'ZJ' in der VR Polen darauf, wieder tiefer in den Untergrund zu gehen. Besonderer Wert wird dabei darauf gelegt, daß die Funktionäre und deren konspirative Verbindungen weitgehend unerkannt bleiben. Es wird davor gewarnt, aus der gegenwärtigen Lage voreilige Schlüsse zu ziehen und mit einer vollständigen Legalisierung der Organisation in nächster Zeit zu rechnen. Davon sei man weit entfernt. Die polnischen Sicherheitsorgane würden die derzeitige Situation geschickt ausnutzen um möglichst viele 'ZJ' zu identifizieren und zu registrieren. Dem müsse man unbedingt durch strikte Einhaltung bestehender Weisungen und Verstärkung der Konspiration begegnen.
Sollte sich die Lage bis 1984 nicht wesentlich verschlechtern, wolle man in der VR Polen erneut die Chance nutzen und Kongresse durchführen.
Die Information kann wegen Quellengefährdung offiziell nicht ausgewertet werden."
Mag man in dieser Stasiinterpretation auch eine gehörige Portion von Zweckpessimismus erkennen, so ist jedoch unverkennbar, dass der Stasi die ganze diesbezügliche Entwicklung „gegen den Strich" ging. Symptom dafür ist auch, dass in dem gleichen Stasipapier auch missvergnüglich registriert wurde:
„Durch die Hauptleitung wurde unter Mitwirkung vor allem westeuropäischer Zweigbüros der Organisation 'ZJ', die Teilnahme zahlreicher 'ZJ' aus dem aus dem Ausland an den polnischen Kongressen organisiert. Dem MfS liegt die Kopie eines Schreibens des Zweigbüros in Belgien vor. Daraus geht hervor, daß bereits im Mai 1983 an die Versammlungen der 'ZJ' in Belgien, Einladungen zur Kongreßteilnahme in der VR Polen, versandt wurden. Weiterhin sind darin detaillierte Angaben über Kongreßorte, polnische Kontaktadressen sowie Hinweise zur Erlangung der Visa enthalten.
In ähnlicher Weise wurde durch andere Zweigbüros verfahren.
Neben Einladung, Programm und Kontaktadresse erhielten ausländische Teilnehmer
bereits vor ihrer Einreise in die VR Polen fotografisch vervielfältigte Auszüge
aus polnischen Stadtplänen, in denen Kontaktadressen bzw. die genauen
Kongreßorte bereits eingezeichnet waren.
Durch das MfS konnten Teilnehmer aus folgenden 20 Ländern festgestellt werden:
BRD, Westberlin, Österreich, Schweiz, Frankreich, Belgien, Niederlande, Italien,
Spanien, Portugal, Finnland, Schweden, USA, Kanada, Tunesien, Algerien, Kamerun,
Dänemark, Norwegen, Großbritannien.
Die meisten ausländischen Teilnehmer kamen aus den westeuropäischen Ländern.
Ihre Unterbringung erfolgte über die Kontaktadressen in Privatquatieren und
Hotels."
Im Anschluss an diese Ausführungen listet die Stasi dann auf: „Es wurden 9 Kongresse und Kontaktadressen bekannt." Im Detail werden dann diese Anschriften genannt. Unter anderem aus: Warszawa, Wroczlaw, Lodz, Jelina Gora-Cieplice, Katowice, Krakow, Poznan, Lublin, Sopot.
Der Stasi war damit klar, dass sich an ihrer Ostgrenze ein neues „Bedrohungspotential" von nicht zu unterschätzendem Ausmaße aufgetan hatte. Und so sind denn jene Jahre, Anfang der achtziger Jahre durch heftige Aktivierungsbestrebungen der Stasi gekennzeichnet. Im eigenen Lande versuchte man die Anti-ZJ-Publizistik weiter zu aktivieren. Der Verfasser erinnert sich, dass just in diesen Jahren, die Stasi versuchte, auch ihn wieder zu gewinnen. Das war allerdings für die Stasi „ein Schuss in den Ofen". Die ihm zugespielte interne Stasiübersetzung eines russischen Buches von Konik über die Zeugen Jehovas, hatte der Verfasser benutzt, um zum massiven Gegenangriff überzugehen. Die Stasi und ihre Lakaien bekamen dazu schriftlich ihren endgültigen „Scheidebrief" zugestellt. Aber immerhin, bei anderen hatte die Stasi mehr Glück. Namentlich bei einen ehemaligen ZJ, der jetzt mit den Freikirchen sympathisierte. Die „Christliche Verantwortung" war ihm zu agressiv und zu wenig religiös. Also sympatisierte er mit dem Gedanken eine eigene religiöse „Ergänzungszeitschrift" herausgeben zu wollen. Herrschte sonst auch in der DDR chronischer Papiermangel und bedurften etwaige neue Zeitschriften, im Vorfeld einer langwierigen bürokratischen Genehmigungsprozedur, so war das in diesem Falle anders. Knall auf Fall wurde neben der „Christlichen Verantwortung" auch noch eine neue Zeitschrift namens „Weggefährte" auf den „Ententeich" gesetzt.
Aber nicht nur im Inland versuchte die Stasi zu aktivieren. Im Nachgang ihrer Polenrecherchen verfasste die Stasi noch eine „Information an die Sicherheitsorgane der UdSSR über vorliegende Erkenntnisse zu Kongressen der Organisation 'Zeugen Jehovas' 1983 in der VR Polen." Der Text führt aus:
„In der Anlage erhalten Sie eine Information über die dem MfS vorliegenden Erkenntnisse zu Kongressen der Organisation 'ZJ' 1983 in der VR Polen zur Kenntnisnahme und operativen Auswertung. Mehrere hundert 'ZJ' aus dem westlichen Ausland, die an Kongressen 1983 in der VR Polen teilnahmen, wurden namentlich bekannt und konnten gespeichert werden.
In diesem Zusammenhang konnte eine Gruppe von 'ZJ' herausgearbeitet werden, die sich selbst als Arbeitsgruppe der 'Zeugen Jehovas' bezeichnet, die für die VR Polen zuständig sei." Es folgt dann eine Auflistung mit fünf Namen, inklusive Adressendetails. Davon zwei Belgier, zwei Holländer und ein Pole.
Weiter werden noch vier Schweizer, wiederum mit Adressendetails genannt, die den ZJ-Kongreß in Katowice besuchten.
In dem Schreiben an das KGB wird dann noch ausgeführt: „In Auswertung und Ergänzung der vorliegenden Information wird gebeten, dem MfS mitzuteilen, welche Erkenntnisse über Auftreten und Aktivitäten von Mitarbeitern des Ostbüros der Organisation 'Zeugen Jehovas' in Wiesbaden/BRD im Zusammenhang mit den polnischen Kongressen vorliegen."
Wie bereits ausgeführt, hatte die Stasi ihren Operativvorgang „Sumpf" im Vorfeld des beginnenden Aufbaues von Selters angelegt. Zwischenzeitlich war nun Selters inzwischen Realität geworden. Anlass genug für die Stasi dazu am 26. 4. 1985 einen „Sachstandsbericht über die Europazentrale der Organisation 'Zeugen Jehova' in Selters/Taunus (BRD)" abzufassen.
Die Stasi notiert darin:
„Die Europazentrale liegt am Rande des Naturparks 'Hochtaunus' in einem
Landschaftsschutzgebiet. Das Grundstück umfaßt 300 000 m2. Davon sind 32 000 m2
Waldfläche, wozu auch zwei Steinbrüche gehören. Über 60 000 m2 wurden durch die
'Zeugen Jehova' aufgeforstet und ein weiterer Teil des Geländes zur
gärtnerischen Nutzung umgestaltet. Seit Herbst 1984 wurden zur weiteren
Verbesserung der Eigenversorgung zusätzlich (ca. 1,5 km vom Objekt entfernt)
eine sogenannte 'Wachtturm-Farm' eingerichtet.
Die Lage der Europazentrale ist aus strategischer Sicht ideal. Zwischen den Ortsteilen Niederselters und Selters-Eisenbach in einer hügeligen Landschaft auf einem Berg (200 bis 235 m über N. N.) gelegen, ist sie schwer einsehbar und nach außen gut abzusichern. Die Gestaltung und Architektur der gesamten Anlage sind der parkähnlichen Landschaft angepasst und lassen Zweck und tatsächliches Ausmaß von außen nicht erkennen. Die einzige direkte Einsichtmöglichkeit bietet die oberhalb des Objektes gelegene Mittelpunktschule, um deren Erwerb (einschließlich des umliegenden Brachlandes) sich die 'Zeugen Jehovas' bemühen. Das Objekt ist eingezäunt und wird bewacht. Für Besucher gelten besondere Regelungen. … Sämtliche Gebäude sind durch über- und unterirdische Gänge miteinander verbunden."
Die Stasi notiert dann auch noch, dass beispielsweise die installierten Computeranlagen „strengen Sicherheitsvorkehrungen unterliegen. Die Computer-Anlage in Selters zum Beispiel darf von Besuchern nicht besichtigt werden" (Bl. 99).
Ein für die Stasi besonders wichtiger Aspekt, betraf auch das Ostbüro der Zeugen Jehovas. Dazu wurde von ihr ausgeführt: „Das Ostbüro untersteht direkt der Hauptleitung und ist ihr gegenüber rechenschaftspflichtig. Im Auftrag der Hauptleitung organisiert und kontrolliert das Ostbüro die gesamte illegale Tätigkeit der 'Zeugen Jehovas' in der DDR und den sozialistischen Ländern Europas. Der genaue Sitz im Verwaltungskomplex der Europazentrale wurde bisher nicht bekannt. Die Räumlichkeiten des Ostbüros unterliegen speziellen Sicherheitsvorschriften. Ohne Sondererlaubnis dürfen sie von Außenstehenden nicht betreten werden. Die genaue Anzahl und Tätigkeit der Mitarbeiter des 'Ostbüros' wird geheimgehalten.
Leiter des Ostbüros (E. Peters).
Bis 1980 war der Deutsch-Amerikaner Willy P. Leiter des Ostbüros. Er schied aus dieser Funktion angeblich wegen gesundheitlicher Gründe aus, ist aber Mitglied der Leitung der Europazentrale und zeichnet nach wie vor für die RIAS-Beiträge der 'Zeugen Jehovas' (vierteljährlich Morgenandachten) verantwortlich. Sein Nachfolger wurde Egon Peter. Dieser war unter Leitung des P. viele Jahre direkt an der Organisierung der illegalen Tätigkeit der 'Zeugen Jehovas' in der DDR beteiligt. Peter kennt die DDR-Spitzenfunktionäre der 'Zeugen Jehovas' alle persönlich und ist mit der konspirativen Arbeit vertraut. Von der Hauptleitung wird er als Ostexperte geschätzt und gefördert. … Nach bisherigen Erkenntnisen umfaßt das Ostbüro ca. 20-30 Mitarbeiter, wobei eine eindeutige Übersicht zur Zeit nicht vorliegt."
Im weiteren Verlauf dieser Stasidokumentation werden dann die geheimdienstlichen Praktiken im Detail herausgearbreitet : „Registrierung und Archivierung des kompletten geheimdienstlich organisierten Schriftverkehrs mit den Spitzenfunktionären der sozialistischen Länder, einschließlich der angewandten Mittel und Methoden (Tarn- und Deckbezeichnungen, Erkennungszeichen, Identifikationskennzahlen und Schlüsselnummern, Code-Systeme zur Verschlüsselung statistischer Angaben, Deckadressen, spezielle Kurier- bzw. Verbindungssysteme, Geheimschriften, Mikrofilmmaterial, Container für Nachrichtentransport."
Zur DDR speziell wird noch ausgeführt:
„Das Ostbüro fungiert als Koordinator zwischen der Hauptleitung und den 6
Spitzenfunktionären in der DDR (Leiter der 'Zeugen Jehovas' und 5
Bezirksaufseher). Das Gebiet der DDR wurde in 5 Bezirke aufgeteilt, die sich
wiederum in Kreise, Gebiete, Versammlungen und Stubengruppen aufgliedern. Um zu
garantieren, daß die Organisation auch unter komplizierten Bedingungen solange
wie möglich funktionsfähig bleibt und zur Erhöhung der Konspiration, gibt es
seit 1966 das Prinzip der dezentralisierten Anleitung durch das Ostbüro. Jeder
Spitzenfunktionär verfügt über spezielle Verbindungssysteme zum Ostbüro und wird
von dort gesondert angeleitet."
In Bezug auf Sicherheitsvorkehrungen für die eigenen Objekte war die Stasi Profi. Neidvoll registriert sie, dass ihr bei den Zeugen Jehovas genau solche Profis gegenüberstanden. Zitat:
„Das gesamte Objekt ist mit einem über 2 m hohen Maschendrahtzaun umgeben. Die beiden Eingänge werden von Pförtnern bewacht, die Kontrollen bei Betreten und Verlassen des Objektes durchführen. Besucher befinden sich im Objekt in ständiger Begleitung von Mitarbeitern. In regelmäßigen Abständen wurden am Zaun erhöhte Plattformen errichtet,von denen ein besserer Überblick möglich ist. Nachts patroullieren Streifen mit Hunden.
Weitere bisherige Aufklärungsergebnisse erbrachten Hinweise
auf eine zusätzlich mögliche elektronische Außenabsicherung, mit deren Hilfe zum
Beispiel auf ca. 2 km Entfernung Fotos von der Qualität eines Passfotos von sich
nähernden Personen aufgenommen werden können.
Außerdem gibt es Hinweise auf eine mögliche, dem Objekt vorgelagerte
Tiefensicherung ( z. B. Schäfer auf umliegendem Brachland).
Die Gegend mit kleinen Ortschaften bzw. Ortsteilen und wenigen Einwohnern sowie
die abgeschiedene Lage des Objektes bieten für die Sicherung günstige
Voraussetzungen. Hinzu kommt die Gestaltung des Objektes, z.B. Aufforstung zur
weiteren Tarnung, und die Tatsache, dass alle Gebäude durch Gänge verbunden
sind.
Das Ostbüro ist ständig auf größte Sicherheit bedacht. Wie
inoffiziell zuverlässig erarbeitet werden konnte, wurde z. B. 1984 vom Ostbüro
das Gerücht in Umlauf gesetzt, es wäre gelungen, einen Mitarbeiter des MfS im
Objektgelände zu stellen und dessen Dienstauweis sicherzustellen. Der
Mitarbeiter sei jedoch einem Blitzschlag erlegen.
Bekanntgewordene Versuche von 'Zeugen Jehovas' aus der DDR, die in die BRD
übersiedelten, mit der Europazentrale direkt in Verbindung zu gelangen, wurden
vom Ostbüro als Angriff des MfS gewertet und strikt abgelehnt.
Gegenwärtig Leben und arbeiten in der Europazentrale ca. 400 Mitarbeiter. Davon
sind dem MfS 98 namentlich bekannt."
Auch dieser Stasibericht schließt mit der Floskel: „Der
Bericht ist wegen Quellengefährdung nicht offiziell auswertbar."
Als Detailbegründung wird dazu noch ausgeführt: „Zur Erarbeitung des
vorliegenden Sachstandsberichtes wurden Berichte von IM verwendet, die in das
Operationsgebiet eingesetzt wurden und IM in der Konspiration der Organisation
'Zeugen Jehovas', Aufklärungsergebnisse der Hauptabteilung VIII, offizielle
Materialien und Druckerzeugnisse aus dem Operationsgebiet sowie Druckerzeugnisse
und Materialien der 'Zeugen Jehova.'"
Geschrieben von Drahbeck am 12. Juli 2007 13:26:19:
Als Antwort auf: Re: "Ostbüro" geschrieben von Drahbeck am 12. Juli 2007 13:24:08:
Nachstehend dann mal ein paar Repro-Auszüge aus dem
im Text genannten „Sachstandsbericht" der Stasi.
Ein besonderes Higlight ist da in meiner Sicht auch das Blatt 115
Sachstand Blatt 93
Sachstand Blatt 99
Sachstand Blatt 110
Sachstand Blatt 114
Sachstand Blatt 115
Sachstand Blatt 116
Sachstand Blatt 117
Geschrieben von + am 12. Juli 2007 10:23:52:
Als Antwort auf: "Durch eine göttliche Fügung..." geschrieben von Gerd B. am 12. Juli 2007 09:09:37:
Hallo Gerd mein Freund!
Wer hätte das gedacht.
Da rief ich damals mein in der Zukunft liegendes Ich um Hilfe und heute stelle
ich mit überraschen fest das dieser Grünschnabel mir heute in die Freiheit
hilft.
Wer konnte denn ahnen das ich damals schon in die Zukunft reisen konnte.
Mit lieben Grüßen
+
PS.: Ich werde im Moment über PM mit vielen Namen
konfrontiert.
Alles liebe arme Menschen die auch nichts anderes wollen als ein bisschen
Glücklich zu sein.
Templeton und Kelsey im speziellen sind liebe Menschen die in ihrem Umfeld einen
Weg gefunden haben zu Überleben.
Heute bin ich jedoch bei Bruder Kelsey zu der Überzeugung gekommen das er mir
damals eine Falle stellte. Meine Naivität rette mir damals mein „Wachtturm-Theokratisches-Leben".
Geschrieben von Gerd B. am 12. Juli 2007 11:11:11:
Als Antwort auf: Re: "Durch eine göttliche Fügung..." geschrieben von + am 12. Juli 2007 10:23:52:
+ schrieb:
"Wer konnte denn ahnen das ich damals schon in die Zukunft reisen konnte."
Das ging so, verfasst vom gleichen Noch-ZJ der mit das E-mail über den "Witz" schrieb:
"Lieber Gerd,
Zu Deiner Frage bezüglich der Zeit bei Gott – Fiorella hatte da einmal vor einiger Zeit etwas geschrieben. Leider habe ich meine Antwort darauf nicht gespeichert. Doch dürfte es etwa das Folgende gewesen sein.
Weder chronos noch kairos treffen auf die ‚Zeit' bei Gott zu. Chronos ist die ablaufende, die meßbare Zeit, die zu unserem Universum gehört, kairos sind besondere Zeitpunkte oder Zeitabschnitte, ausgewählte Zeiten innerhalb dieses Chronos.
Petrus schreibt ja in seinem zweiten Brief, Kapitel 3:8, daß vor Gott ein Tag wie tausend Jahre sei und tausend Jahre seien wie ein Tag. Hier wird nicht ein neuer Maßstab für Zeitspekulationen geliefert, sondern es wird gerade durch die Gegensätzlichkeit gezeigt, daß Zeit bei Gott etwas ganz anderes ist als bei uns Menschen, etwas, was wir uns aber nicht vorstellen können, da wir in einem Universum leben mit eben ‚unserer' Zeit.
Jesus sagte einmal: im Matthäus 22: 31-32 im Zusammenhang mit der Auferstehungshoffnung: ‚Habt ihr aber nicht gelesen von der Toten Auferstehung, was euch gesagt ist von Gott, der da spricht:
Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs? Gott aber ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen'. Auch Markus berichtet das in Kapitel 12:26-26, und Lukas setzt in Lukas 20:37-38 noch die Worte Jesu hinzu: ‚denn sie leben ihm alle'.
Die Volksmengen erstaunten sehr über Jesu Aussagen; es war für sie wie auch für uns ‚zu hoch'. Doch deuten sie – obgleich das nicht das Thema war – an, daß bei Gott ‚Zeit' nicht ‚Menschenzeit' oder menschliche Zeit ist. Ich möchte das aber auch noch kurz von der physikalischen Seite her beleuchten, die uns bestimmte Dinge zwar nicht verständlich, aber erklärbarer macht.
Der Physiker Steven Hawking schrieb über die Zeit in einem populärwissenschaftlichen Werk, also ohne allzuviel höhere Mathematik, über ‚die Pfeile der Zeit', und ein amerikanischer Physiker namens Weinberg schrieb in einem Buch über ‚die ersten drei Minuten' der Entstehung des Weltalls. Beide besprechen dabei auch die Entstehung der Zeit.
Sie sprechen – wie der größte Teil der Physiker – von der Entstehung unseres Universums durch den Urknall. Das ist durchaus mit der Bibel in Übereinstimmung, die besagt, daß die Schöpfung einen Anfang hatte, auch wenn sie nicht den Anfang selbst und die Verfahrensweise Gottes dabei beschreibt (ob es ein Urknall war, eine Vakuumfluktuation oder sonstwie ein Anfang, ist dabei auch ohne Bedeutung).
Bei diesem wie auch immer gearteten Anfang kam also unser Universum mit all seinen Merkmalen ins Dasein, darunter auch seine Dreidimensionalität. Durch die unsere Welt beherrschenden drei Dimensionen können wir jeden Punkt irgendwo im Raum bestimmen, wenn wir ein entsprechendes Koordinatensystem zu Grunde legen. Aber dennoch fehlt noch etwas: die Zeit. Denn wenn auch ein Punkt durch die drei Dimensionen (oben-unten, links-rechts, hinten-vorn) bestimmt ist, können doch an diesem Punkt zu verschiedenen Zeiten verschiedene Dinge ablaufen. Deshalb wird ein Ereignis nicht nur durch die drei Dimensionen, sondern des weiteren auch durch die Zeit bestimmt. Man nennt deshalb die Zeit auch berechtigterweise die ‚vierte Dimension'.
Darum sprechen Physiker seit Einstein vom Raum-Zeit-Kontinuum oder von der ‚Raumzeit', und man spricht auch von der Relativität der Zeit. Ich will hier keine physikalische Abhandlung schreiben, dazu fehlt mir jegliche Kompetenz, aber eines möchte ich deutlich machen: unsere Zeit, die Zeit, die wir kennen, chronos und kairos, ist Bestandteil unseres Universums und wurde mit ihm ins Dasein gebracht. Gott ist der Schöpfer auch unserer Zeit. Doch Gott selbst war schon vor unserem Universum, also auch vor unserer Zeit. Daher ist es schlüssig zu sagen, auch wenn wir uns das mit unserem Verstand, der ja unserem Universum angepaßt ist, nicht vorstellen können: bei Gott ist Zeit etwas ganz anderes als das, was wir darunter verstehen. Daher haben wir auch keinen Ausdruck – weder chronos noch kairos, weder hebräisch noch griechisch – für die Zeit bei Gott, denn Menschen können nur etwas benennen, was sie kennen.
Daher ist die von Fiorella genannte Gleichzeitigkeit
(Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) eine durchaus erlaubte Gedankenkonstruktion,
aber eben auch nur ein Versuch, sich etwas vorzustellen oder gedanklich zu
verfolgen, was wir aber eben nicht können; unsere Versuche in dieser Hinsicht
sind sicher nicht verkehrt, aber bleiben eben Stückwerk, denn unser Wissen ist
Stückwerk, erst recht in diesen Dingen (1.Korinther 13:9).
Das wollte ich Dir gern zu Deiner Frage noch sagen.
Liebe Grüße in das schöne Niederösterreich"
+ , du beherrschst eben bereits die kairos-Zeit!
Gratuliere!
Gerd
Geschrieben von Andre am 12. Juli 2007 12:01:13:
Als Antwort auf: Re: "Durch eine göttliche Fügung..." geschrieben von Gerd B. am 12. Juli 2007 11:11:11:
"Petrus schreibt ja in seinem zweiten Brief, Kapitel 3:8, daß vor Gott ein Tag wie tausend Jahre sei und tausend Jahre seien wie ein Tag. Hier wird nicht ein neuer Maßstab für Zeitspekulationen geliefert, sondern es wird gerade durch die Gegensätzlichkeit gezeigt, daß Zeit bei Gott etwas ganz anderes ist als bei uns Menschen, etwas, was wir uns aber nicht vorstellen können, da wir in einem Universum leben mit eben ‚unserer' Zeit."
Wenn man diesen Text aus dem Zusammenhang reisst und für sich isoliert betrachtet, dann könnte man dass so auslegen, wie im Zitat, oder auch so, wie ZJ es tun, es also als Regel benutzen (1 Tag sind bei Gott 1000 Jahre).
Wenn man aber den Zusammenhang liest, dann kann man erkennen, das Petrus hier vom Gerichtstag spricht, der eben nicht, wie einige damals es vielleicht verstanden haben mögen, buchstäbl. 24 h dauert (also einen ganzen Tag), sondern wie Petrus erklärt 1000 Jahre. In der Offenbarung wird wieder auf diesen Gerichtstag bezug genommen, wenn dort in Offb. 20 von einer tausendjährigen Herrschaft des Christus und seinen Mitregenten die Rede ist. Petrus wollte seine Zuhörer hier über die Länge des Gerichtstages aufklären, und ihnen gleichzeitig vor Augen führen, wieso er so lange dauern wird.
Es geht hier Petrus überhaupt nicht darum, Gottes Zeitbegriff zu beschreiben. Es geht ihm um den Gerichtstag, der deswegen so lange dauert (1000 Jahre), damit alle Menschen gerettet werden können. Wir sollen also Gottes Langmut als Gerechtigkeit verstehen, nicht als Langsamkeit.
Die 1000 Jahre können hier buchstäblich als 1000 Jahre betrachtet werden oder als eine lange Zeit, bzw. als Zeitalter von langer Dauer. Es könnten auch 999 Jahre oder 800 Jahre oder 1001 Jahre sein, dass kann man daraus schlecht schließen.
LG
Andre
Geschrieben von Andre am 12. Juli 2007 12:08:48:
Als Antwort auf: Re: "Durch eine göttliche Fügung..." geschrieben von Andre am 12. Juli 2007 12:01:13:
P.S.
Das soll nicht heißen, dass der Autor des Zitats nicht Recht hat, was die Zeit bei Gott im Gegensatz zu uns Menschen anbelangt. Auch Fiorella möchte ich nicht widersprechen, bei ihrer Erklärung zum Zeitbegriff.
Nur, glaube ich, dass hier dem Petrus Gedanken "unterstellt" werden, die er nie hatte. Um so etwas kompliziertes wie den Zeitbegriff ging es ihm wahrscheinlich bei seiner Aussage überhaupt nicht, sondern ihm ging es darum, Gottes Gerechtigkeit und Langmut zu erklären, etwas, womit wir Menschen oft mehr Schwierigkeiten haben, als mit Zeitbegriffen.
LG
Andre
Geschrieben von Gerd B. am 12. Juli 2007 13:05:01:
Als Antwort auf: Re: "Durch eine göttliche Fügung..." geschrieben von Andre am 12. Juli 2007 12:08:48:
Lieber Andre,
bei den ZJ wird immer nur die Zeit von "1 Jahr ist bei Gott 1000 Jahre" zitiert, so wie du es auch machtest. Petrus sagt aber auch "1000 Jahre sind bei G O T T wie 1 Tag". Er geht an den Zeitbegriff "Kairos" von beiden Seiten heran, mit den Worten "Dies sei euch nicht verborgen...". Wenn auch Petrus im Kontext den "Tag des Gerichts" anführt, so ist doch nicht die Zeitform im Gottesbereich damit aufgehoben? Für Gott findet das Gericht schon statt, wir sind bereits auferweckt meint Paulus im Kol. 3:1, die Zukunft ist schon Gottes Gegenwart.
Eine Abhandlung dazu, die ich gestern an anderer Stelle postete:
"Zum Raum-Zeit-Kontinuum, den auch "EF" anführte, faxte mir der Ex-ZJ Victor Sasso aus der Schweiz, dass er mit dem bekannten Prof. Dr. Dr. Dr. Arthur Ernest Wilder-Smith sehr gut bekannt war und viel mit ihm über die Bibel diskutierte. Er hat auch noch Briefe von ihm. Nun machte ich mich auf die Suche und fand solche Ausarbeitungen von dem Professor im WEB, Auszug, passt auch zum Thema Raum/Zeit:
...A) Wenn sich eine Atomuhr diesem Ereignishorizont nähert, wird die Zeit, deren Ablauf diese Uhr misst, immer langsamer laufen, bis die Zeit an der »Höhe« des Horizontes selber vollkommen stillsteht. Das will sagen, dass Zeit, wie wir sie kennen, bei dem Ereignishorizont aufhört. Hier also, am Ereignishorizont, liegt eine Grenze unseres Raum-Zeit-Kontinuums, denn hier hört der Faktor Zeit dieses Kontinuums auf. Wenn nun Zeit einen Bestandteil unseres Raum-Zeit-Kontinuums darstellt, dann haben wir hier am Ereignishorizont um ein Schwarzes Loch eine Grenze unseres Kontinuums oder unserer Realität. Wir haben hier also eine Grenze unserer Realität erreicht. Der Ereignishorizont stellt eine Art Grenze zwischen »Diesseits« und »Jenseits« dar.
Materialismus wissenschaftlicher und dialektischer Art behauptet, dass unsere Realität von Raum und Zeit die ganze und die einzige Realität, alles Sein, darstellt. Heute sehen alle Informierten, dass diese alte Denkweise des wissenschaftlichen und dialektischen Materialismus irrtümlich sein muss. Denn an dem Ereignishorizont um ein Schwarzes Loch finden wir eine Grenze zwischen zwei verschiedenen Realitäten. Die eine Seite kennt Zeit, wie wir sie kennen, die andere nicht. Wo es eine solche Grenze gibt, da gibt es auch ein »Jenseits und ein Diesseits der Grenze«. Jenseits dieser Grenze können ganze materielle Welten und auch Licht für immer verschwinden, Ohne dass das »Jenseits« irgendwie von unserer Realität aus gesehen größer wird.
Tatsache ist also, dass die Naturwissenschaft eine Grenze unseres Raum-Zeit-Kontinuums entdeckt hat, wo Zeit aufhört. Jenseits dieser Grenze gibt es eine andere Realität, wohin ganze Welten zeitlos verschwinden können. Diese Tatsache allein beweist doch, dass unsere Realität von Raum-Zeit nicht alle Realität darstellt. Es gibt ein Jenseits, wo unsere Zeit aufhört, was natürlich den naturwissenschaftlichen und dialektischen Materialismus total vernichtet. Denn eine zeitlose (= ewige?) Realität existiert. Das Axiom des Materialismus schlechthin, dass Materie - Zeit die ganze Wirklichkeit darstellt, stimmt nicht mehr. Der Fortschritt der Naturwissenschaft hat den alten wissenschaftlichen diesseitigen Materialismus, eine »Monorealität«, überholt.
B) Jenseits des Ereignishorizontes hören alle uns bekannten Gesetzmäßigkeiten unserer Materie auf. Die chemischen Gesetze, die wir kennen, hören hier auf. Die physikalischen Gesetze hören auf. Materie, wie wir sie kennen, hört auf. Unsere Realität von Materie/Zeit, wie wir sie kennen, hört dort auf. Materielle zeitliche Realität reicht nur bis an diese Grenze. Was jenseits dieser Grenze liegt, ist eben jenseitig. Hier endet Materie, denn hier endet Zeit und die materielle Wirklichkeit, die wir kennen.
C) Am Ereignishorizont fängt eine so genannte »kosmische Zensur« an. Das bedeutet, dass wir von unserer Realität aus nie erfahren können, was jenseits dieser Grenze geschieht. Das bedeutet, dass wir prinzipiell nie sehen noch erfahren können, was für Ereignisse jenseits dieser Grenze stattfinden. Ereignisse, die jenseits dieser Grenze stattfinden, können von uns aus nie beobachtet noch erforscht werden. Alles, was jenseits des Ereignishorizontes geschieht, ist kosmisch »zensiert«. jenseits dieser kosmischen Grenze ist also eine neue Dimension, die wir von unserer Raum-Zeit-Dimension aus nie untersuchen noch erforschen können. Dieses jenseits ist für uns ewig verschlossen. Unsere Materie kann hinüber, kann aber nie unverändert zurück, soviel wir wissen. (Siehe Anhang 1 und 11.)
Der Übergang über den Ereignishorizont ist wie der Übergang vom Leben in den Tod. Von unserer Dimension aus kann man nie wissen, was hinter dem Grab geschieht. Die Dimension des Grabes ist sozusagen »kosmisch zensiert«. Kein normaler Mensch ist von der Dimension des Jenseits, die wir Tod nennen, jemals zurückgekommen, um uns zu berichten, wie es jenseits des Grabes aussieht. Der Tod ist auch »kosmisch zensiert«.
Der Schluss, den wir ziehen, ist folgender: Am
Ereignishorizont hört Zeit auf. Dort fängt eine Dimension ohne unsere Zeit an.
Da aber Zeit ein Teil unseres Raum-Zeit-Kontinuums ist, muss unsere
Raum-Zeit-Realität hier am Horizont aufhören. Da aber gerade an dieser Grenze
eine kosmische Zensur verhängt ist, können keine unserer Forschungen Phänomene
aus dieser anderen Realität je erfahren. So haben wir hier eine Grenze für alle
naturwissenschaftliche Forschung. Sie kann nur unsere Raum-Zeit-Realität
erforschen und keine anderen Dimensionen jenseits eines solchen Horizontes. Wie
kann sich also die heutige materialistische Naturwissenschaft vermessen zu
behaupten, dass es nichts gibt, was sie nicht erforschen könne? Alles sei
erforschlich, was existiere! Letzte Geheimnisse gäbe es nicht! Wie kann man so
unweise sein, kategorisch zu behaupten, dass es nichts anderes gäbe als unser
Raum-Zeit-Kontinuum?..."
-----------------
Mittagsgrüße!
Gerd
PS.: Mehr vom Artikel hier:
bitflow.dyndns.org/german/ArthurErnestWilderSmith/Die_Demission_Des_Wissenschaftlichen_Materialismus_1976.do
Geschrieben von Gerd B. am 12. Juli 2007 13:15:54:
Als Antwort auf: Göttlicher Zeitbegriff geschrieben von Gerd B. am 12. Juli 2007 13:05:01:
Korrektur!
Dieser Satz: bei den ZJ wird immer nur die Zeit von "1 Jahr ist bei Gott 1000 Jahre" zitiert,
muss so lauten: bei den ZJ wird immer nur die Zeit von "1 Tag ist bei Gott wie 1000 Jahre"
Sorry!
Gerd
Geschrieben von D. am 11. Juli 2007 18:41:14:
Als Antwort auf: Re: Engleitner feiert ? geschrieben von D. am 23. Juli 2005 16:19:02:
Im biblischen Alter von 102 Jahren, bekam nun Leopold Engleitner, nach bereits früher erfolgten Ehrungen durch die Republik Östereich, auch noch von Deutschland das Bundesverdienstkreuz überreicht, mit der Begründung, er sei vermutlich der älteste Überlebende des Konzentrationslager Buchenwald, meldet die eine Zeitung.
Geschrieben von Drahbeck am 12. Juli 2007 10:28:21:
Als Antwort auf: Re: Engleitner feiert geschrieben von D. am 11. Juli 2007 18:41:14:
Da liefern sich wohl Österrreich und Deutschland jetzt einen
Wettlauf, im Ordenverleihen.
Offenbare Grundvoraussetzung für den Empfangenden.
Mindestens hundert Jahre muss er alt sein. Achtzig Jahre etwa "reichen da
nicht". Erst recht nicht, übte der Betreffende früher mal eine Berufstätigkeit
aus, mit der die Ordens-Überbringer, persönlich nichts zu tun hatten. Und zu
Zeiten seiner Berufstätigkeit auf ihn "vom hohen Ross" heruntergeblickt hätten.
So ändern sich halt die Zeiten!
Geschrieben von Drahbeck am 16. Juli 2007 06:08:12:
Als Antwort auf: Re: Engleitner feiert geschrieben von Drahbeck am 12. Juli 2007 10:28:21:
Einen verhältnismäßig umfangreichen Artikel zum Thema
Engleitner, brachte jetzt eine Zeitung . Ich würde mal meinen, Man merkt der
Verfasserin an. Sie hat sich wirklich mit der Thematik beschäftigt. Einen
solches Votum würde ich allerdings etlichen anderen Journalisten die sich
gelegentlich mit Zeugen Jehovas-spezifischen Themen befassten, und nicht selten
in „Haus und Hofberichterstattung" primitivster Art versandeten. Etwa in Form
der Mitteilung „Kreisaufseher XY aus Z. besucht die Zeugen Jehovas-Versammlung
in Sowieso". Und Herr Schalies, der auch solch einen Bericht mal ablieferte,
teilt mit „er freue sich auf solch einen Besuch ...".
Zitat. "Die zurzeit 160 Zeugen Jehovas in Büdingen freuen sich auf diesen
Besuch."
Das bleibt ihm natürlich unbenommen. Damit hat er allerdings noch nicht die
Frage beantwortet. Inwiefern denn solcher Art von Mitteilung eine größere
Öffentlichkeit, außerhalb der Zeugen Jehovas, interessieren sollte.
Zurück zum Artikel über Engleitner. Darin auch die Aussagen:
„ Fast 70 Jahre her ist es, dass er in Buchenwald inhaftiert
wurde, weil er Zeuge Jehovas war. Aus dem gleichen Grund erfuhr er im
Nachkriegs-Österreich weder Aufmerksamkeit noch Anerkennung.
...
Dann das Kriegsende. Leopold Engleitner war frei. War er jetzt ein Held?
Bedauerte man ihn für das, was er erlitten hatte? Im Gegenteil. Neue
Demütigungen folgten. Er wollte nicht mehr in die Landwirtschaft zurück. Doch
auf dem Arbeitsamt verweigerte man ihm eine andere Arbeitsstelle: Er hatte ja
unterschrieben, sein ganzes Leben in der Landwirtschaft zu verbringen. Was von
den Nazis erzwungen worden war, sollte weiter gültig bleiben. Dagegen wehrte er
sich: Engleitner wandte sich an die Alliierten. Die besorgten ihm eine Stelle
als Nachtwächter.
Über das erlittene Unrecht wollte keiner mit ihm reden. Er war unbequem.
...
81 000 Kilometer haben die beiden (Engleitner und
Rammerstorfer) in den letzten acht Jahren gemeinsam zurückgelegt – das reicht
fast für zwei Erdumrundungen.
Und jetzt innerhalb einer Woche zwei große Ehrungen für Leopold Engleitner: das
Große Verdienstzeichen Österreichs und das deutsche Verdienstkreuz.
Einen Trottel haben sie ihn genannt, seine Mitmenschen, die auf ihn
herabblickten, das berichtet Leopold Engleitner. Als Trottel stehen jetzt die
anderen da. Er ist rehabilitiert. Sein Leben, seine Geschichte sprechen für
sich. Die anderen, die ihn diffamiert haben, müssten sich rehabilitieren. Aber
das können sie nicht. „
Geschrieben von Drahbeck am 16. Juli 2007 11:48:32:
Als Antwort auf: Jetzt soll als nächstes: Österreich in die Knie gezwungen werden geschrieben von Drahbeck am 18. Juli 2005 17:39:00:
Derzeit gibt es 13 staatlich anerkannte Religionsgemeinschaften in Österreich, die Zeugen Jehovas wären Nummer 14.
" Das Kultusamt wird entscheiden, ob die Zeugen Jehovas als Religion staatlich anerkannt werden oder nicht. Die Anerkennung würde viele Vorteile bringen,
Seit 1998 sind die Zeugen Jehovas in Österreich als religiöse Bekenntnisgemeinschaft registriert. Laut Gesetz können Bekenntnisgemeinschaften nach zehn Jahren die volle staatliche Anerkennung erhalten, wenn mindestens 0,2 Prozent der Bevölkerung Mitglieder sind - das werde mit etwa 20.000 Gläubigen erfüllt, sagt Richard Hemmer von den Zeugen Jehovas. Im nächsten Jahr werde man einen entsprechenden Antrag stellen."
Nicht enthalten in dieser Meldung, die zu einem früheren Zeitpunkt gemachte Meldung, dass seitens der ZJ in Österrreich dazu schon der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte angerufen wurde.
Das wiederum erinnert, wie schon Karl Marx in seinem "Kapital" einmal ironisch anmerkte. Das die Kirche von England (auf die Marx sich bezog) eher den Verlust von 39 ihrer 40 Kirchenartikel verzeiht; aber nicht den Verlust eines 39 Teiles ihres Einkommens.
Geschrieben von D. am 14. Juli 2007 05:40:18:
Die Familie der Maturantin gehörte bis zu Ninas siebtem
Lebensjahr den Zeugen Jehovas an, bis sie - mit Ausnahme der Großmutter -
ausgetreten ist. Grund dafür waren vor allem die vielen Verbote: "Geburtstag und
Weihnachten gelten als heidnische Feste und sind nicht erlaubt."
Nina N...(17), ehemalige Zeugin Jehovas, will sich von Religion nicht
einschränken lassen.
Geschrieben von X am 28. Juli 2007 15:05:17:
Als Antwort auf: Das Mittelalter existiert weiter ... geschrieben von D. am 28. Juli 2007 10:46:21:
Hallo Manfred, hallo "+"!
kennt ihr den Film "Es ist nicht leicht ein Gott zu sein" ?
Der paßt in gewisser Hinsicht zum Thema.
P.S.
Vielen dank für dein "Willkommen". Wir fühlten uns ohne Forum wie ein Fisch ohne
Wasser.
Übrigens, spannender Beitrag: "Ostbüro".
Geschrieben von Drahbeck am 28. Juli 2007 11:18:42:
Als Antwort auf: Das Mittelalter existiert weiter ... geschrieben von D. am 28. Juli 2007 10:46:21:
„Aber nie wieder hat die sowjetische Gesellschaft einen so
regellosen,
unvorhersehbaren, allgegenwärtigen und lähmenden Terror erfahren
wie damals; von der Angst, die ihr da eingejagt wurde,
hat sie sich nicht mehr befreien können."
Mit diesen Sätzen endet ein Artikel in einer heutigen
Zeitung
Er hat sicherlich nichts mit dem Zeugen Jehovas-Thema
zu tun. Das ist unstreitig. Aber zum „Europa der Diktaturen"
ist er durchaus „erhellend".
Gewisse Kreise schätzen es nicht, wird rot mit braun gleichgesetzt.
Ihnen muss allerdings gesagt werden:
Rot war zuerst da.
Braun hat rot kopiert, partiell auch verschärft.
Auch das ist unstrittig.
Wo das Aas ist da sammeln sich die „Geier".
Einer dieser „Geier" hört auch auf den Namen:
Zeugen Jehovas.
Geschrieben von Drahbeck am 29. Juli 2007 06:56:43:
Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ("Goldenes Zeitalter" 15. 6. 1937) geschrieben von Drahbeck am 29. Juni 2007 05:38:06:
Gelesen im „Goldenen Zeitalter" vom 1. 7. 1937 unter Bezugnahme auf die zeitgenössische Sowjetunion:
„Was aber hinter diesen schönen Parolen in Wirklichkeit
steckt, davon geben uns eine Vorstellung die ständigen politischen Prozesse in
diesem Lande, die gewöhnlich mit der Hinrichtung oder Verbannung all derer
enden, die sich nicht tief genug vor dem roten Zaren beugen.
Das Volk wird dort zu einer willenlosen Masse herabgewürdigt, die für das ihr
auferlegte Joch ihren Tyrannen knechtische Ergebenheit darbringen muß.
Man sollte erwarten, daß aus Gründen der Humanität andere Völker sich
verpflichtet fühlen würden, gegen diese Herabwürdigung des russischen Volkes
schärfsten Protest zu erheben. Gewahren wir eine solche Reaktion zugunsten
dieses bedrückten Volkes? — Gewiß! Ja, man ruft sogar zu einem Kreuzzug gegen
die roten Despoten auf.
Wer sind jedoch diejenigen, die angeblich das russische Volk befreien und die ganze Welt vor der kommunistischen Seuche bewahren wollen? Es sind dies die Faschisten, besonders die Anbeter des Hakenkreuzes, die Gründer eines nicht minder tyrannischen Systems, als es der Bolschewismus ist. Der Umstand, daß die Staaten immer mehr unter den Einfluß entweder des faschistischen oder des kommunistischen Systems geraten, offenbart deutlich die Verrohung, in welche die Menschheit zusehends verfällt."
Mit dieser Einschätzung dürfte klar sein, was die zeitgenössischen Zeugen Jehovas im eigentlichen motivierte. Kritik an den Weltpolitischen Umständen. Diese Kritik an sich kann man sehr wohl nachvollziehen. Darüber kann es keine Frage geben. Und das ganze dann noch kombiniert mit der Sauce der Endzeiterwartungen der Zeugen Jehovas. Das da „Zeugen Jehovas-Bekehrer" von der „Marke Hitler'sche KZ", völlig chancenlos waren, dürften doch schon die Spatzen von den Dächern gepfiffen haben. So „bekehrt" man Menschen mit Sicherheit nicht!
Geschrieben von X am 29. Juli 2007 13:23:53:
Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ("Goldenes Zeitalter" 1. 7. 1937) geschrieben von Drahbeck am 29. Juli 2007 06:56:43:
UdSSR:
"Axt und Skalpell
Als der NKWD-Chef von Omsk es zu kritisieren wagte, dass für jede Region eine feste Quote an Verhaftungen gefordert wurde, ohne dass zuvor gerichtliche Untersuchungen durchgeführt worden seien, wurde er noch im Saal verhaftet. Sein Nachfolger nahm sich dieses Schicksal zu Herzen: Er bat Moskau im Wochentakt die Quote für die "1. Kategorie" auf 8000 zu erhöhen. Bis Ende 1937 wurden in Omsk schließlich 11000 statt der im Befehl 00447 vorgesehenen 1000 Menschen erschossen."
---
Griechenland (ort.-kirchl. Einfluß):
"Nicht zu viel Denken
Emotionen sind durchaus erwünscht - nicht aber EIGENE intellektuelle Anstrengung. Die Deutungshoheit über die Beziehung des Menschen zum Göttlichen und über das was Kultur sein darf, soll in der Kirche bleiben."
---
Goldene Zeitalter vom 1.7.1937.
"Das Volk wird zu einer willenlosen Masse herabgewürdigt ... das knechtische Ergebenheit darbringen muß."
von 2005:
"Organisiert, Jehovas Willen zu tun
S.18 ...rückhaltloses Vertrauen zur Sklavenklasse ...
S.19 ...uneingeschränkt mit denen zusammearbeiten, die die Führung übernehmen ...
...obliegt es uns, der Anleitung von Aufsehern zu folgen und uns unterzuordnen ...
---
Der Film:
"Es ist nicht leicht ein Gott zu sein"
gibt hervorragende Einblicke in unser Innerstes, aber auch was Macht, Aberglauben, Gruppeneinfluß und das soziale Umfeld bewirken.
Nicht jedem ist er zu empfehlen, ich fand beeindruckend dargestellt wie schnell wir Menschen unsere Meinung ändern.
www.metal-district.de/movie.php?ID=1
Geschrieben von Bauer am 29. Juli 2007 13:11:44:
Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ("Goldenes Zeitalter" 1. 7. 1937) geschrieben von Drahbeck am 29. Juli 2007 06:56:43:
typisch für die, die im Trüben fischen:
Wettern gegen ALLES. Kirchen, Politik, Regierungen, Institutionen und die Gesellschaft.
Das nennt man GIMPELFANG oder
"Nepper, Schlepper, Bauernfänger" frei nach einer alten Fernsehserien die vor Gaunern und Betrügern warnte.
Täuschen und blenden, Taschenspieler des Geistes.
Geschrieben von Drahbeck am 29. Juli 2007 07:09:36:
Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ("Goldenes Zeitalter" 1. 7. 1937) geschrieben von D. am 29. Juli 2007 07:05:14:
Hat man auch einzuräumen, dass zu jener Zeit die Zeugen
Jehovas
sich vielfach in der Opfer-Stuation befanden,
so kennt die Geschichte genügend Beispiele,
wo aus einst Verfolgten, selbst Verfolger werden
und dass nicht selten in erstaunlich kurzer Zeit.
Es kommt nur auf die Rahmenbedingungen an,
ob es der vormaligen "Kein Teil der Welt" -
nunmehr im staatlichen Bett befindlichen
"Körperschaft des öffentlichen Rechts" gestattet wird,
für ihre "Hurerei" auch alle von ihr gewünschten
Preise zu kassieren.
An Polemik lies es denn jene Organisation
zu früheren Zeiten nie mangeln.
Auch diese GZ-Ausgabe ist voll davon.
Nachstehend davon eine Kostprobe:
Geschrieben von Drahbeck am 30. Juli 2007 04:46:32:
Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ("Goldenes Zeitalter" 1. 7. 1937) geschrieben von Drahbeck am 29. Juli 2007 07:09:36:
Das in Deutsch 1912 (Englisch 1908) herausgekommene „Beröer Handbuch zum Bibelunterricht" der WTG, macht schon gleich auf der ersten Seite bekannt, was es denn so alles enthalte. Unter anderem auch ein „Verzeichnis der unechten Stellen im Neuen Testament".
Liest man so etwas, denn horcht man schon mal auf. „Was es
nicht alles so gibt ..."
Offensichtlich hat nun in der Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" vom 15. Juli
1937 deren Redaktion der „Fluch der guten Tat" eingeholt. Da fühlte sich ein
Leserbriefschreiber beflügelt, genannte Redaktion als kompetente Auskunftsstelle
bezüglich solcher Fragen zu konsultieren.
Der Fragesteller wollte wissen:
„Frage: Wie verhält es sich mit der Aussage Jesu in Luk. 23: 34: "Vater, vergib
Ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!"? Jemand hat mir gesagt, daß diese
Aussage in anderen Bibelausgaben (ich habe die Lutherausgabe) nicht zu finden
wäre."
In ihrer Antwort äußert die GZ-Redaktion dann:
„In einer von G. W. Seibert zusammengestellten Zusammenstellung aller nach
obigen Dokumenten "unechten Stellen" befindet sich auch jene in Luk. 23: 34, und
er scheint damit im Recht zu sein, denn weder Matthäus noch Markus noch Johannes
bringen diese Worte."
Nun ist das Wörtchen „er" schon mal mißverständlich. Wer ist
mit „er" gemeint. Lukas, dann okay. Sollte jedoch G. W. Seibert gemeint sein,
dann war das eine „Sie".
Zu Russells Zeiten durchaus gut gelitten. Nicht jedoch mehr zu Rutherford's
Zeiten, der auch in dieser Frage die Frauen an den Kochtopf verbannte (oder doch
besser formuliert, allenfalls als Verkäuferinnen für die Rutherford-Schriften
noch Verwendung hatte).
Aber offensichtlich ist das GZ in der in Rede stehenden Sache
sich selbst nicht mehr so sicher gewesen, wofür denn auch die Aussage steht;
„Überlassen wir gerne die Ausmerzung jener unbedeutenden Stellen einer späteren
Zeit und anderen Umständen."
Und zu welchem Ergebnis ist man in diesen späteren Zeiten gekommen? Jene Textpassage ist noch in der heutigen Neuen-Welt-Bibelübersetzung der Zeugen Jehovas enthalten. Lediglich durch den Umstand gekennzeichnet in eckige Klammern gesetzt zu sein. Also auch deren Macher sind offenbar nicht viel weiter gekommen.
Man kann es auch so sagen. „Genaues weis man nicht". Läßt man diesen Satz gelten, wäre er übrigens auch sehr treffend für die Gesamt-Ideologie der Zeugen. Sie meinten ein Pfündlein gefunden zu haben, dass sich bei Licht besehen, als ein „Genaues weis man nicht" entpuppt!
Nun gibt es "Genaues weis man nicht"-Verkäüfer en mas, auch
andernorts. Dann wäre allerdings die Frage des Preises der so verkauften Ware
noch zu klären.
Sicherlich, "vom Stamme nimm ..." sind ebenfalls noch viele andere.
Bedenklich, sogar sehr bedenklich, wird es aber, geht der "Verkaufpreis" der
"Genaues weis man nicht"-Ware, in Richtung islamistischer Selbstmord-Attentäter.
Lassen wir mal den Aspekt "Selbstmord" außen vor, so kann man die "Genaues weis
man nicht-Ideologie-Verkäufer" durchaus mit denen vergleichen. Man sehe sich die
Substanz der sogenannten "Standhaft"-Doktrin, oder die verblendeten Herren in
den DDR-ZJ-Prozessen an, die da wähnten als Kommentierung ihres empfangenen
Urteiles (lebenslängliches Zuchthaus) meinten sagen zu können.
"Meine Herren, Sie meinen wohl ein Jahr". Auch diese "Blüte" gehört mit in den
Kontext der "Genaues weis man nicht"-Verkünder.
Geschrieben von Drahbeck am 30. Juli 2007 05:07:24:
Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ("Goldenes Zeitalter" 1. 7. 1937) geschrieben von D. am 30. Juli 2007 04:48:52:
Am Rande vermerkt. Der abgebildete Heinicke, befand sich zur Zeit des ZJ-Prozesses in seinem 32 Lebensjahr. (der Mitangeklagte Adler war damals bereits 61 Jahre alt). Beide Genannten erhielten Lebenslänglich. Folgt man Dirksen, so wurden sie beide Mitte der 60er Jahre entlassen. Adler's weiterer Part im Bethel Wiesbaden ist bekannt geworden. Da man dort "keine Rentner durchfüttert", gemäß dem WTG-eigenen, ihr in Fleisch und Blut übergegangenen Grundsatzes, extensivem Manchester-Kapitalismus;(lediglich dass Herr P. wohl keine Schreddermaschine betätigen muss. Welches Glück für ihn.)
Einer seiner Vorgänger, der Herr Erich Frost, wurde gar noch aus dem Bethel "hinauskomplimentiert". Durfte dort seine letzten Tage nicht verbringen. Das blieb ja dem Herrn P. offenbar erspart. Nun ja Herrn Frost's Gestapo-Akten hatten sich ja auch in WTG-Kreisen schon herum gesprochen. Das mag wohl mit dabei hineingespielt haben.
Herrn P.'s Vater, ein Schmied (Schulausbildung regulärer Art mit ordentlichem Abschluss war ihm nicht vergönnt), musste auch noch Gestapo-Bekanntschaft schließen. Jedenfalls sind seine Aussagen keineswegs mit denen des Herrn Frost vergleichbar. Der Schmied Pohl schlug sich für seine Verhältnisse wacker. Seinem Sohn Willy bescheinigt er aber, weiter WTG-hörig zu sein. Selbiges Attest wird allerdings den anderen Kindern des Schmied Pohl. so nicht ausgestellt.
Ein Zitat aus einer Gestapo-Akte:
"Hamburg am 22. Juli 1937
Nach der von ... angegebenen Personenbeschreibung kann als Verbreiter der
Bibelforscher-Schriften der hier als Bibelforscher bekannte Schmied Fritz Pohl,
geb. am 2. 1. 1890 zu Kurzmirafka/Ukraine, in Frage kommen. Pohl ist hier am 1.
7. 37 in der Sache II B1 - 2052/37, Flugblattaktion der Bibelforscher am 20. 6.
37 betr. Verbreitung des Flugblattes 'Offener Brief an das bibelgläubige und
Christusliebende Volk Deutschlands' vernommen worden. In der Sache befindet sich
sein Sohn Willi P. wegen Verbreitung von Flugschriften in Schutzhaft. Fritz Pohl
konnte bisher jedoch nicht nachgewiesen werden, dass er an der Flugblattaktion
beteiligt ist. "
In dem Protokoll des Fritz Pohl wird von dessen drei Kindern (Werner, Willy, Hildegard) nur der Willy als im Sinne der ZJ weiter gläubig bezeichnet. Der Werner brachte es gar zum Ludendorff-Anhänger (Insider können wissen was der Name Ludendorff bedeutet. Unter anderem dieses. Ein programmatischer Buchtitel der Mathilde Ludendorff lautet: "Erlösung von Jesu Christo")
Selbstredend konnte die Gestapo im Jahre 1937 noch nicht
erahnen, was aus P. junior in der WTG-Hierarchie dereinst noch werden würde.
Offenbar hat sie ihn letztendlich in die Kategorie "kleiner Fisch" eingestuft.
P. junior 1919 geboren. Also schon vom Alter her, schätzte ihn die Gestapo nicht
als "bedeutungsvoll" ein. Laut 99er ZJ Jahrbuch sei P. auch "ein
KZ-Überlebender". So so. Und wo ist der Detailbeweis für diese Behauptung?
Dafür macht dann Willy P. nach 1945 seine bekannte
WTG-Karriere in der WTG-Hierarchie. Da seine Gestapo-Vernehmungen offenbar nicht
aus heutiger Sicht belastend sind wie die Protokolle des Erich Frost, wird ihm
naturgemäß auch nicht nahe gelegt, das Bethel im hohen Alter zu verlassen, wie
es Frost (faktisch) musste.
Der Wachtturm vom 1. Juli 1964 war der letzte, für den Frost noch als
verantwortlicher deutscher WT-Redakteur zeichnete. Enthoben dieses Postens hatte
man wohl keine rechte Verwendung mehr für ihn.
Man kennt zwar nicht die Detailbegründung mit der er dann wohl "hnauskomplementiert" wurde. Aber man kennt sehr wohl die letzte Wohnanschrift des Frost (außerhalb des "Bethels, Tuttlingen/Donau, Bruderhofstr. 32). Lapidar notiert das 99 ZJ-Jahrbuch, er habe sich veranlasst gesehen "aus gesundheitlichen Gründen" das Bethel zu verlassen. Seine Gesundheit ermöglichte es aber dem 1900 geborenen Frost immerhin noch, das Alter von 86 vollendeten Lebensjahren zu erreichen.
Auch braucht P. wohl nicht wie der "dumme" Adler, der sich für die WTG verheizen ließ) noch (wohl stundenweise) eine Schreddermaschine betätigen (welche alte Papiere zerkleinert). Nun rechne mal jeder sich selbst aus, wenn Adler 1950 schon 61jährig, in welchem Alter er dann jenem "Job" nachging.
Von Heinicke heißt es (ebenfalls nach Dirksen). Er litt unter
TBC. Jedenfalls hatte er dann doch wohl die DDR-Haftanstalten noch lebend
verlassen können.
Nach einer detaillierten weiteren Heinicke-Biographie (nach der Haftentlassung)
sucht man im einschlägigem Schrifttum allerdings vergebens. Wozu auch. Seine
Funktion als "Kanonenfutter" hat er ja erfüllt. Solch einem Mann noch
nachträglich zu würdigen, dafür ist der WTG offenbar selbst das Druckpapier zu
schade. Da hatte der "Hans Voss" offenbar mehr Glück. Der bekam sogar einen
eigenen Artikel in der WTG-Literatur. Pech nur, dass die WTG und ihre Satrapen,
wohl heute auch nicht mehr so gerne an diesen Artikel erinnert werden möchten.
"Hans Voss" von
der WTG gewürdigt
Heinicke drehte das DDR-Regime insbesondere aus dem von ihm verantworteten "Kirchlichen Nachrichtendienst" (etwa mit "Unser Königreichsdienst" bezogen auf die frühen DDR-Verhältnisse) den Strick. Es waren also letztendlich politische Motivationen, die zum tragen kamen. Als "treuer Diener seines Herrn", setzte auch Heinicke nur jene Politik um, welche im fernen Brooklyn bestimmt wurde und wird.
Gravierend wurde auch das System der "Haus-zu-Haus-Notizen" bewertet, vielleicht auch überbewertet. Indes schon der Außenstehende Rolf Nobel rekapitulierte, dass jenes Notizsystem ungute Assoziationen hervorrufen könne.
Heute bestreitet man, dass solche Notizen weiter gegeben
wurden. Indes in den ab 1945 verbreiteten "Organisations-Anweisungen für die
Königreichsverkündiger" las sich das etwas anders. Zum Beispiel auf Seite 16 so:
" Wenn der Pionier abgelegenes Gebiet bearbeitet, so behält er alle Belege,
die sich aus der richtigen Durcharbeitung des Gebietes ergeben, bei sich, zum
Beispiel die Nachbesuchskartothek und Studienleiter-Berichte. Ist das Gebiet
dann fertig bearbeitet und wünscht der Verkündiger in ein neues Gebiet zu gehen,
so werden diese Belege, wenn keine Gruppe gegründet werden konnte, zusammen mit
dem Bericht über die vollständige Durcharbeitung des Gebietes an die
Gesellschaft gesandt"
"Gesellschaft" so ein zeitgenössisches Synonym für die WTG, wie auch in eben
zitierter Schrift nachlesbar ist.
Geschrieben von D. am 30. Juli 2007 04:48:52:
Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ("Goldenes Zeitalter" 1. 7. 1937) geschrieben von Drahbeck am 30. Juli 2007 04:46:32:
Zwei zeitgenössische Presseberichte dazu:
Geschrieben von Drahbeck am 30. Juli 2007 05:13:44:
Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ("Goldenes Zeitalter" 1. 7. 1937) geschrieben von Drahbeck am 30. Juli 2007 05:07:24:
Wenn ich was zu sagen hätte, würde ich auch einem Herrn P. liebend gerne noch heute - unter Einhaltung Rechtsstaatlicher Konventionen - "den Strick drehen", und zwar für solche von ihm (beziehungsweise seinem Ostbüro-Chef, über den im Rang aber P. stand) verantworteten Dokumente. Zudem war P. in entscheidenden Jahren, selbst WTG-Ostbüro-Chef.
Aber das muss man realistischerweise auch noch sagen. Im Kirchenfilzstaat
(namentlich dem CDU-geprägten, und davor von den USA protegierten
Religionsfilz). Im Kirchenfilzstaat Bundesrepublik Deutschland, hat Herr P. wohl
nichts zu befürchten. War und ist er doch allezeit im faktischem Einklang mit
dem herrschenden Mainstream. Und die oberste Verdummungsparole in diesem Lande
(schon von Bismarck formuliert) lautet ja. Die Religion müsse
- dem V o l k e -
erhalten bleiben. Genau dafür setzt sich ja auch Herr P. ein. Bekam Herr
Engleitner kürzlich (ziemlich spät) noch ein paar Orden verpasst, würde es mich
nicht wundern, sollte das Schicksal auch im Falle P. noch ähnliches bewirken.
Diese Dokumente sind im Rang durchaus mit der Indoktrinierung zu
islamistischen Selbstmordattentätern vergleichbar. Allenfalls ist einzuräumen.
Die Islamisten nehmen billigend den Tod unschuldiger Drítter in Kauf, legen es
gar darauf an.
Das Unschuldige Dritte durch die WTG-Doktrin bewusst tangiert würden, kann man
so verallgemeinernd nicht sagen. Diese Einschränkung muss man ausdrücklich
machen. Allenfalls wäre zum Beispiel über die Hinterbliebenen bei
Blutdoktrins-Opfern noch zu reflektieren.
Solcherlei Anweisungen gab es keineswegs nur bezogen auf die DDR. Schon Jonak
v. Freyenwald zitierte 1936 ein ähnliches Dokument.
Auch in den 1947 von der WTG Wiesbaden herausgebenen "Ratschlägen für
Königreichsverkündiger", also zu einem Zeitpunkt, wo die Konfrontation mit
Ostdeutschland noch nicht ihren Höhepunkt erreicht hatte. In genannter
WTG-Publikation las man allgemein gehalten, quasi für ganz Deutschland geltend
beispielsweise auch die Sätze:
"Wir raten, daß die Brüder keine Geldstrafen bezahlen. Wenn das Gericht eine Geldstrafe festgesetzt hat, dann ziehe vor, selbst wenn sie rechtskräftig geworden ist, ins Gefängnis zu gehen."
Solcher Art von Aussagen kann man nur als bewusste Konfrontationsverschärfung - von Seiten der WTG - bewerten.
Das ganze hat durchaus System. William Schnell etwa berichtete in seinen
Erinnerungen:
„Ich mochte etwa zehn Worte gesprochen haben, als zwei Kriminalbeamte auf
mich zu traten und mich aufforderten, herunterzukommen. ,,Sie sind verhaftet"
sagten sie. Um die Sache noch weiter aufzubauschen und möglichst viel Kapital
daraus zu schlagen, hatte ich angeordnet, daß die Verkündiger im Augenblick
meiner Verhaftung durch die Menge gehen und Flugblätter verteilen sollten, auf
denen die Ansicht des Wachtturms über die Gründe der Verhaftung dargelegt waren.
Daraufhin wurden siebzehn von ihnen verhaftet, darunter auch Frauen und Kinder.
Während wir auf das Eintreffen der grünen Minna warteten, wurden wir zu einem öffentlichen Schauspiel. Wenn das keine billige und ausgezeichnete Reklame war! ...
Das war aber keineswegs so gewesen. Ich hatte sie herausgefordert, einen ganz anderen Zweck verfolgt! Ich hatte die Verhaftung von siebzehn Menschen heraufbeschworen, unter denen sich Kinder befanden. Ich war keineswegs stolz auf meine Tat. Ich schämte mich, und meine Seele war ganz verwirrt. Mir war elend zumute, und ich hielt mich für ein ganz schlechtes Wesen."
Solche zuletzt zitierten Skrupel hat Herr P. in Sachen der DDR-Verhaftungen offenbar nicht!
Geschrieben von Drahbeck am 29. August 2007 05:12:47:
Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ( geschrieben von Drahbeck am 30. Juli 2007 05:13:44:
Eher dem Bereich Kuriositäten zuzuordnen, weis die Ausgabe des "Goldenen Zeitalters" vom 1. 8. 1937 folgendes zu berichten.
Man liest da auch folgende Sachbeschreibung. Schon ein dazugehöriger Bildtext äußert:
„Knöpfe sind ihnen sündhafter Luxus. —
Sektenprediger in ihrer überbetont einfachen Kleidung, die keine Knöpfe aufweist, da diese von den Anhängern als unnötiger Prunk abgelehnt werden. An ihre Stelle treten Hakenverschlüsse. Ebenfalls protestierten diese Prediger bei der Bundesregierung in Washington gegen Bereitstellung einer Spende zum Neubau Schulen in ihrem Bezirk. Sie mußten ihre Kinder mit Autobussen zu den neuen Schulen fahren lassen, was mit den strengen Grundsätzen ihrer Sekte unvereinbar wäre, die ihnen jegliche Benutzung von Kraftfahrzeugen als sündhaft untersage."
Und den eigentlichen Artikel gab die GZ-Redaktion den Titel:
„Ausgeburten der Religion"
Und in diesem Artikel liest man dann auch:
„ ...Da lasen wir vor kurzem die Berichte über die Krönungsfeier des englischen Königs und konnten im Rundfunk die ganze feierliche Zeremonie hören. Welche Pracht und welcher Pomp wurde da dem Volke, unter dem so viele sind, die kaum das Nötigste haben, zur Schau gestellt! Welche Gotteslästerung wurde da getrieben! Man entfaltete denselben Pomp und dieselbe Pracht, wie die römische "Kirche" bei allen ihren Veranstaltungen, trotzdem sich die englische "Kirche" stolz eine "protestantische", eine "evangelische" nennt. Und warum diese Prachtentfaltung? Um Gott zu dienen? 0 nein, um dem Volke zu imponieren. Das arme Volk, das nur zu gut den Mangel kennt, steht in ehrfürchtiger Bewunderung vor dem verschwenderischen Luxus; denn wenn man auch die große Masse nicht damit überzeugen kann, so kann man sie doch damit einschüchtern.
Aber nicht alle! Es hat zu allen Zeiten Leute gegeben, die sich von all dem Formenwesen, von aller Üppigkeit und Pracht der "Weltkirche" abgestoßen fühlten, und darum dem Unglauben verfielen, oder sie landeten mit ihrem Verlangen nach Wahrheit in einer der vielen Sekten, die alle ihren Ursprung im Wahrheitssuchen haben und die der Teufel wieder einfing, als sie ihm entwischen wollten. ...
Unser Bild zeigt zwei Anhänger einer amerikanischen Sekte, deren Hauptprinzip größte Einfachheit ist. Diese Menschen verwenden allen Fleiß darauf, alles zu vermeiden, was man irgendwie als überflüssigen Luxus bezeichnen könnte. Sie halten es für einen einem Christen nicht geziemenden Luxus, ein Kraftfahrzeug zu benützen; denn Jesus Christus ist auch nicht im Auto gefahren. Er ritt höchstens auf einer Eselin. Aus diesem Grunde sandten sie zwei Abgeordnete nach Washington, um bei der Bundesregierung gegen Bereitstellung einer Spende zum Neubau von Schulen in ihrem Bezirk zu protestieren. Ihre Kinder würden bei dem Besuch dieser Schulen zur Benutzung des Autobusses gezwungen sein und somit eine "Sünde" begehen müssen.
Nicht einmal Knöpfe dürfen die Anhänger dieser Sekte an ihren Röcken tragen. Sie schließen ihre Kleider mit einem einfachen Hakenverschluß. Jesus hatte auch keine Knöpfe. Man kann sich gut denken, wie einmal diese Sekte entstanden ist, ohne ihre Geschichte zu kennen. Da haben aufrichtige Menschen den unerhörten Luxus gesehen, der von der katholischen Kirche getrieben wird, und krank davon, wandten sie sich von diesem System ab und fielen in eine neue Schlinge des Teufels, in das Extrem. ..."
Versteht man die Tonlage dieses Berichtes richtig, bringt er
doch eigentlich auch zum Ausdruck:
„Uns könnte so etwas sicher nicht passieren"
Wirklich, wäre da zurückzufragen? Was ist denn zum Beispiel mit der zeitgenössischen aktiven Impfgegnerschaft der Zeugen Jehovas, weil da ja auch „Gott ins Handwerk gepfuscht" werde.
Dies ist dann eben ein anderes Beispiel auf der medizinischen Ebene. Die ihm zugrunde liegende Geisteshaltung indes, erweist sich in beiden Fällen, als ziemlich ähnlich!
Geschrieben von Drahbeck am 30. August 2007 02:11:01:
Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ("Goldenes Zeitalter" 1. 8. 1937) geschrieben von Drahbeck am 29. August 2007 05:12:47:
Bereits in seiner Ausgabe vom 15. Juni 1937 musste das
„Goldene Zeitalter" darüber berichten, dass es dem Nazi-Agenten Boris Toedtli in
der Schweiz offenbar gelungen war, führende WTG-Funktionäre vor Gericht zu
ziehen und sie unter dem Vorwand „Herabwürdigung der Religion", daselbst
erfolgreich belangen zu lassen.
Nachdem man sich in WTG-Kreisen, ob dieses Umstandes einigermaßen wieder
gefangen hatte, ging man zum Gegenangriff über. Besonders herausragend ist dabei
unfraglich die Ausgabe vom 1. August 1937 des „Goldenen Zeitalters".
Auf einige diesbezügliche Details wurde schon früher
eingegangen.
Etwa in
19372Jonak
19372Metzler
Auch in
Parsimony.23036
In diesem Zusammenhang werden von der WTG auch für sie
entlastende Voten der Theologieprofessoren Ernst Staehelin und Karl Barth
zitiert. Die sind dann auch in das „Zürcher" (Harbeck)-Buch „Kreuzzug gegen das
Christentum" mit eingeflossen. Und in Kommentierung jenes Buches wurde schon da
zu dem Votum des Karl Barth näher Stellung genommen. Siehe dazu:
Zuercher
Was nun Staehelin anbelangt (auf den zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen der Kommentierung der GZ-Ausgaben; dann die aus den zwanziger Jahren, noch näher eingegangen werden wird), so kann man diesem unfraglich schon „von Hause aus" ein gewisses, größeres Maß an Verständnis (als andern Orts) für die Bibelforscher unterstellen.
Ein Beleg dafür ist auch seine 1925 publizierte Schrift "Was
haben wir von den 'Ernsten Bibelforschern' zu halten?" Kennt man andere zur
gleichen Zeit publizierte Schriften zum Thema, die nicht selten fast "mit Schaum
vorm Maul" agitierten, kann man Staehelin unfraglich Sachlickeit bescheinigen:
Etwa wenn er schreibt:
"Nun gibt es ein Gesetz der Geistesgeschichte, daß, wo eine
Wahrheit verkürzt wird, eine Gegenbewegung entsteht, die den verkürzten Teil der
Wahrheit zur Geltung bringt. Aber als Gegenbewegung ist sie immer in Gefahr
einseitig zu werden ... Durch ihn (Rutherford) ist ein schärferer Zug in die
Bewegung gekommen. ...
Wenn wir aber so auf einen äußeren Kampf verzichten, so wollen wir uns desto
mehr innerlich an die Arbeit machen und mithelfen, die Reichsgotteshoffnung im
Leben unserer Kirche ganz anders zur Geltung zu bringen, als sie bisher in
Geltung stand."
Für diese Tendenz spricht unter anderem auch seine Herausgebertätigkeit insbesondere auch für das Buch von Ludwig Reinhardt, "Im Bannkreis der Reichsgotteshoffnung". Bearbeitet von Ernst Staehelin, München 1924.
Wer es je gelesen hat, weis. Wenn es überhaupt in Theologenkreisen Verständnis für die Bibelforscher gab, dann eben hier. Und so verwundert es eben auch nicht, dass sich auch Staehelin zu einem Verteidigungsvotum für die WTG bereit fand. Insbesondere den Aspekt betreffend, dass faschistische Kreise das Zerrbild entworfen, die Zeugen Jehovas wären angeblicherweise eine „politische Kampftruppe". Das wies nebst Barth auch Staehelin zurück.
Dazu zitiert diese GZ-Ausgabe:
Herrn Direktor Harbeck
Sehr geehrter Herr Direktor,
Gerne stelle ich Ihnen mein Urteil über die "Zeugen Jehovas" (früher:
Internationale Vereinigung Ernster Bibelforscher) zur Verfügung. Die "Zeugen
Jehovas" sind eine Bewegung, die sich bemüht, die Grundwahrheiten der Heiligen
Schrift zur Geltung zu bringen.
Vor allem sind es die Verheißungen und Weissagungen des kommenden Reiches
Gottes, die im Mittelpunkt ihres Interesses stehen. Dabei wird viel Richtiges
gesehen und betont; allerdings mischt sich in die Bibelerklärung auch viel
Menschliches; besonders ein gewisser "Amerikanismus" macht sich bemerkbar.
Die ganze Bewegung gehört hinein in die Geschichte der christlichen Kirchen. Es
gab immer wieder solche Bewegungen, die von einem neuen Lesen der Bibel
ausgingen und Göttliches mit Menschlichem vermischend, neue Denominationen und
Gruppen bildeten. Zu diesen kirchengeschichtlichen Bewegungen gehören auch die
"Zeugen Jehovas". Mit politischen Tendenzen und Bestrebungen haben sie nichts zu
tun. Ihre Kritik an unseren staatlichen und kirchlichen Zuständen ist von der
Bibel aus gemeint und will der Botschaft vom Reiche Gottes dienen.
In vorzüglicher Hochachtung
Ihr
Prof. Dr. Ernst Staehelin
Weiter wird in dieser GZ-Ausgabe der beachtliche Umstand herausgearbeitet, dass der Boris Toedtli, sich unterm Strich als Strohmann entpuppt. Das Gerüst für seine Gerichtsklage muss er sich von dem Wiener (Nazi) Dr. Hans Jonak v. Freyenwald erstellen lassen.
Es versteht sich selbstredend - da wie die WTG richtig erkannt
- Jonak ihr eigentlicher Gegner ist, sie an selbigen kein gutes Haar lässt. Auch
in dieser GZ-Ausgabe nachlesbar. Das ist in der Tat ein gewichtiger Umstand.
Ohne Frage. Er bedarf einer ausführlichen Kommentierung.
Da selbige schon früher erfolgte, sei diese jenen, die sie noch nicht kennen
sollten, sehr zur Lektüre empfohlen. Siehe dazu:
Jonak
Geschrieben von Drahbeck am 31. August 2007 08:09:21:
Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ("Goldenes Zeitalter" 1. 8. 1937) geschrieben von Drahbeck am 30. August 2007 02:11:01:
Die Erregung (auf WTG-Seite) anlässlich der vom Regierungsrat des Kantons Luzern (Schweiz) beim Luzerner Kongress 1936 ausgesprochenen partiellen Verbote, hallt auch noch in der Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" vom 15. 8. 1937 nach. Wie bereits früher ausgeführt, wurde der Fall seitens der WTG vor das Schweizerische Bundesgericht gezogen, welches zugunsten der Zeugen Jehovas entschied. Bei solchen vor höchstrichterlichen Instanzen durchgeführten Verfahren ist die Vertretung durch versierte Rechtsanwälte unabdingbar. So auch in diesem Falle. Für die WTG agierte da der Berner Rechtsanwalt Georges Brunschvig.
Letzterer war sicherlich kein „unbeschriebenes Blatt", wofür
auch die Aussage des nicht unbekannten Dr. Jonak in einer seiner
Pseudonym-Schriften (Vasz) steht:
„Am 26. Juni 1933 brachten der Schweizerische Israelitische Gemeindebund und die
Kultusgemeinde Bern durch ihren Anwalt Georges Brunschvig die Strafanzeige beim
Berner Gericht wegen Verletzung des Verbotes betreffend die Schundliteratur auf
Grund des Artikels 14 des Berner Gesetzes über das Lichtspielwesen und Maßnahmen
gegen Schundliteratur ein."
Das Brunschvig sich in die Materie eingearbeitet hatte wird auch durch den Umstand deutlich, dass er beispielsweise 1938 als Koautor (zusammen mit Emil Raas) für das Buch „Vernichtung einer Fälschung. Der Prozeß um die erfundenen 'Weisen von Zion'" agierte. Insofern kann man ihn als einen durchaus sachlich kompetenten Mann bewerten. Das wiederum (man ahnt es schon), schützte ihn nicht vor dem Umstand, von faschistischer Seite als „Judenknecht" beschimpft zu werden.
Folgt man den Ausführungen in der genannten GZ-Ausgabe, gab es da wohl seitens des Regierungsrates des Kantons Luzern, eine umfängliche sogenannte „Vernehmlassung". Die wiederum wurde nun von Anwalt Brunschvig „zerpflückt". Dabei handelt es sich nun keineswegs um „leicht verständliche Texte". Sicherlich nicht. Der an sich schon spröde Stoff, wurde ebenso „spröde" beantwortet. Die für den hiesigen Kontext besonders interessanten Aspekte finden sich untergeordnet in sogenannten „Anlagen". Also „Exkursen" die nicht in die Hauptstellungnahme von Brunschvig eingearbeitet waren, sondern quasi eben in faktischen „Fußnoten". Über etliche Fortsetzungen gesplittet, zieht sich die Auseinandersetzung mit dieser „Vernehmlassung" bis zur GZ-Ausgabe vom 15. 9. 1937 hin.
Es kann meines Erachtens keinen Zweifel darüber geben, dass jene so beschriebenen „Fußnoten" dem Anwalt von den WTG-Funktionären zugearbeitet wurden. Das sie somit letztendlich originäre WTG-Funktionärs-Aussagen repräsentieren. Damit gewinnen sich zugleich ihre Interessantheit für den hiesigen Kontext.
Grundsätzlich ist schon mal zu konstatieren, dass der Regierungsrat des Kantons Luzern (mit katholischen Ohrenbläsern maßgeblich verquickt), die Grundsätze der Demokratie mit seinen Verbotsentscheidungen schmählichst verletzte. Zu dieser Feststellung bedarf es keiner „juristischen Spitzfindigkeiten". Das lag auch so offen zutage. Wenn der Demokratie-Staat Schweiz der Heilsarmee (als Beispiel) freies Wirken zubilligt (und selbige legt auch viel Wert auf spektakuläre Öffentlichkeitswirksamkeit), dann kann man im Gegenzug selbiges auch den Zeugen Jehovas nicht vorenthalten. Genau aber in diesem Punkt hat die Demokratiefremde katholische Kirche, mit ihrem Sprachrohr (in diesem Falle dem Regierungsrat des Kantons Luzern) zu Recht sich ihre verdiente Niederlage eingehandelt.
Bei seiner „Zerpflückung" der „Vernehmlassung" kommt Anwalt Brunschwig auf einige Details zu sprechen, was denn da so der Regierungsrat des Kantons Luzern, alles für vermeintliche „Geschütze" aufgefahren hatte. Unter anderem das eines polnischen Richters Richter namens Zygmond Wolski, der mit Hilfe eines katholischen Pfarrers namens Edward Gorski (Dr.) eine Broschüre betitelt "Anarchistische Tendenzen der Bibelforscher" verfasst hatte.
Da hatten die WTG-Funktionäre schon mal ein leichtes Heimspiel, konnten sie besagtem Herrn selbst durch Aussagen aus dem eigentlichen katholischen Lager widerlegen. Etwa so:
„So schrieb das katholische Kirchenblatt "Gazeta Koscietna" in
Nr. 21 vom 21. Mai 1933:
"Dabei kann man jedoch diese Sektierer nicht mit dem Kommunismus identifizieren,
gegen den auch die Bibelforscher sind." Beim Zitieren von Äußerungen der
Bibelforscher dürfen wir auch diese nicht übersehen, die ausdrücklich besagen,
daß Kommunismus oder Anarchie der Menschheit das Glück nicht bringen können,
sondern daß zur Sicherung des Friedens und des Glückes eine auf theokratischer
Grundlage aufgebaute Regierung notwendig ist. Zwischen den Bibelforschern und
dem Kommunismus besteht somit ein tiefer Abgrund."
Eindeutiger Punktsieg für die Zeugen in diesem Fall also.
Ein weiterer Punkt betraf offenbar ein von Jonak „ausgebudeltes"
Dokument.
Hier ist schon mal auffällig. Es wird im „Goldenen Zeitalter" weder im Detail
zitiert, noch näher beschrieben. Man ist will man der Sache auf den Grund gehen,
letztendlich darauf angewiesen nachzusehen, was denn Jonak selbst über dieses
sein vermeintliches „Fündlein" berichtete.
Dazu zitiere ich mal jene Passage, die von mir schon früher einmal thematisch ausgeführt wurde:
„Wie man weiß, war Jonak seit Anfang der 40-er Jahre, ständiger Mitarbeiter des antisemitischen Schmutz- und Hetzblatt "Der Stürmer". Dessen Archiv hat die Nazizeit überdauert und wird heute vom Stadtarchiv Nürnberg verwaltet. In besagtem Archiv befindet sich nun ein bemerkenswertes Dokument, auf das Jonak offenbar Bezug genommen hat, und das nachfolgend hier noch wiedergegeben sei:
"De Luz y Verdad (spanische Ausgabe des Goldenen Zeitalters)
Ausgabe von 1936
Cuidado con el fascismo!
(deutsche Übersetzung im Stürmerarchiv)
Stadtarchiv Nürnberg E 9/37 Nr. 1487/6
Was ist Faschismus?
Er ist kein Instrument des Kapitalismus. Er ist ein Werkzeug des Vatikans.
Katholische Kirche und Faschismus arbeiten eng zusammen.
Das katholische Bayern wurde die Wiege des Nationalsozialismus. Beide Bewegungen werden von den Jesuiten kontrolliert.
Der größte Sieg der Jesuiten ist der, dass sie in den letzten Jahren im Herzen Europas von Neuem das 'Heilige Römische Reich' geschaffen haben, dass aus Österreich, Deutschland, Italien, Ungarn und Polen besteht, aus lauter faschistischen Ländern. Diese Länder sind die Schwerter des Vatikans, der in Europa einen neuen Krieg entfesseln will.
In Spanien gibt es zwei faschistische Parteien: eine offen faschistische (Primo de Revera) und eine andere, jesuitisch-faschistische Volksaktion (Gil Robles).
Wir, die Zeugen Jehovas (Los Testigos de Jehova), treten für keine religiöse Propaganda ein. Wir sind in unversöhnlicher Weise antiklerikal und antireligiös (= gottlos). Wir sprechen von einer vollkommenen Welt, von einer vollkommenen Menschenrasse und von einer vollkommenen sozialen Ordnung auf der Welt. Wir mischen uns nicht in die Politik. Wir wenden uns an die ganze Welt. Denn unsere Bewegung ist international. Alle Religionen haben als Instrument der Unterdrückung gedient. Der größte und erbittertste Feind der ganzen Menschheit ist die römisch-katholische Geistlichkeit; die Jesuiten und die Faschisten.
Es ist die Zeit gekommen, dass jeder von uns überlegt, ob er sich auf die eine oder andere Seite stellt. Indessen verkünden wir die bevorstehende Zerstörung der teuflischen Unterdrückungsorganisationen (gemeint ist die Kirche und ihre faschistischen Anhängsel) und die Errichtung des vollkommenen Reiches Gottes auf Erden."
Genannte zitierte Zeitschrift stellte also die
Spanischsprachige Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" dar. Das dem so ist,
bestätigt das „Goldene Zeitalter" selbst einmal, indem es beispielsweise in
seiner Ausgabe vom 15. 8. 1936 einmal auflistete, unter welchen Namen es
fremdsprachig alles so erscheine:
Name:
Ny Verden
Das Goldene Zeitalter
The Golden Age
Kultainen Aika
L'Age d'Or
Chrysous Aion
Het Gouden Tijdperk
Zloty Wiek
Den Gyllne Tidsäldern
Luz y Verdad
Zlaty Vek
Az Aranykorszak
Hingewiesen werden kann auch auf jenen „Jubelbericht" im
„Goldenen Zeitalter" vom 15. 12. 1933 wo zu lesen ist:
„Er (der Interessent) bestellte sofort alle Bücher und Broschüren von Richter
Rutherford und abonnierte Luz y Verdad und den Wachtturm"
Jonak hatte nun bei seinem Zitat insbesondere an der darin auch enthaltenen Wendung Anstoß genommen, man sei antireligiös.
Dafür gibt es auch einen Beleg aus der Freyenwald-Collection der Universität Tel Aviv. Als Beleg dafür sei auf das Schreiben vom 29. 10. 1936 von Jonak an den Boris Toedtli verwiesen. Als Beleg sei auf einen entsprechenden Briefausriß verwiesen:
Angesichts dessen ist es zu billig, wenn die WTG-Funktionäre in Antwort auf die Vernehmlassung des Regierungsrates Luzern behaupten:
„Ebenfalls nicht einzusehen ist, was das Zitat aus der spanischen Zeitung "Luz y Verdad" mit der Beschwerde zu tun haben soll. "Luz y Verdad" ist eine selbständige Zeitung. Die Beschwerdeführer erhielten von diesem Zitat zum ersten Mal Kenntnis durch die Vernehmlassung des Regierungsrates des Kantons Luzern. In Spanien herrschen, wie jedermann weiß, aufgeregte und außerordentliche Zustände, so daß unmöglich ein Artikel, der dort selbständig erscheint, den Zeugen Jehovas der Schweiz angelastet werden könne"
Hingewiesen sei auch darauf, dass die spanischsprachige
Ausgabe des GZ auch in anderen Ländern (etwa Argentinien) vertrieben wurde,
wofür auch die Angabe im 1972er ZJ-Jahrbuch steht::
„Ein Ansporn für das Werk in Argentinien war im Jahre 1932 der Besuch von Bruder
Roberto Montero, der in Mexiko diente. Er wurde von Bruder Rutherford gesandt,
um den Feldzug mit der neuen Zeitschrift Luz y Verdad (Das Goldene Zeitalter in
Spanisch) einzuführen."
Genannt sei auch jene Passsage aus "Erwachet! vom 22. 1.
1972::
„Der Geschichtsbericht wurde durch die Anwesenheit einer einundachtzigjährigen
Zeugin Jehovas belebt, die Gottes Wahrheit im Jahre 1927 kennenlernte. Sie ist
blind und sehr klein, doch welch eine Energie strahlte sie aus, als sie sprach!
Sie erzählte, daß sie im Jahre 1934 als Schriftleiter der Zeitschrift Luz y
Verdad (Licht und Wahrheit, wie die Zeitschrift Erwachet! damals in Spanien
hieß) amtete, weil damals keine Spanier in dem Büro arbeiteten und der Aufseher,
da er ein gebürtiger Engländer war, die Fahnenabzüge nicht unterzeichnen konnte,
die von der Regierung genehmigt werden mußten."
Also in diesem Punkt: K e i n Punktsieg für die Zeugen.
Wenn die WTG-Funktionäre sich auch mit den Worten verteidigen::
„Daß die Zeugen Jehovas einen haßerfüllten Kampf gegen das "organisierte
Christentum" und gegen den beutigen Staat und seine Behörden führen, wie die
erst nachträglich zur Kenntnis des Regierungsrates gelangten Streitschriften
glauben machen wollen, entspricht den Tatsachen nicht."
Angesichts solch eines Votums kann man wohl nur sagen, in
Gesamteinschätzung der zeitgenössischen Zeugen Jehovas:
Gewogen und für zu leicht befunden!
Nun aber wird es „richtig interessant". Auch Jonak selbst wird
von den WTG-Funktionären angegriffen.
Dafür steht beispielsweise die Passage::
„Verschweigt Jonak bewußt, um einen falschen Eindruck beim Leser hervorzurufen,
daß der Begründer der Bibelforscher-Lehre, Pastor Russell aus einem
Geschichtswerke von Cook zitiert und tut so, als ob es Russell selber schreibt."
So so. Und wie sieht dieses Vergehen im Einzelnen aus? Wird
das auch im „Goldenen Zeitalter" mitgeteilt. Kurze Antwort aus einem Wort: Nein.
Man ist also erneut genötigt sich bei Jonak selbst anzusehen, was er denn da so
„schief dargestellt" habe. Tja, und da muss man schon registrieren. Eine
Seitenangabe macht das GZ ja nicht.
In Gesamteinschätzung indes kann man wohl sagen. Es drehte
sich um den Kommunismusstreit. Im Band 4 der "Schriftstudien" gibt es im "Der
Kommunismus" überschriebenen Abschnitt (S. 374, 375) in der Tat die Zitierung
eines Rev. J. Cook. :
Man liest dort:
"Der Kommunismus
ist eine Organisation der Gesellschaft, bei welcher die Güter der Gesamtheit
gehören, im Interesse der Allgemeinheit verwaltet werden, und der dabei erzielte
Nutzen für die allgemeine Wohlfahrt verwendet wird, wobei jedem zuteil wird, was
er bedarf. Rev. J. Cook sagt von demselben:
'Der Kommunismus bedeutet die Abschaffung des Erbrechts, der Familie, der
Nationalitäten, der Religion und des Eigentums.'
Gewisse Züge am Kommunismus könnten wir empfehlen (etwa den Sozialismus), aber
als Ganzes ist er undurchführbar. Er setzt vollkommene Menschen voraus, die
nicht selbstische Herzen haben. Er würde alle zu Faulenzern machen, sodaß die
Menschheit schnell in Barbarei zurückfallen und dem Ruin entgegentreiben würde."
Hierbei ist schon mal beachtlich. Das Cook-Zitat bringt eine
Defition, klar abgegrenzt durch Anführungsstriche::
"Der Kommunismus bedeutet ..."
Die nachfolgenden Sätze hingegen::
"Gewisse Züge am Kommunismus könnten wir empfehlen ..." sind eindeutig
Russells eigener Kommentar, und keineswegs durch ein Cook-Zitat ausgewiesen.
Genau auf diesen Umstand hat sich nun auch Jonak mit
"eingeschossen", wenn er schreibt::
"In einem eigenen Kapitel in 'Schriftstudien', Band IV, beschäftigt sich
Russell mit dem Kommunismus. Dieses System der Gütergemeinschaft verurteilt er
keineswegs, er hält es nur für die heutige Zeit noch nicht für anwendbar; wohl
aber tritt er für die Vorstufe, den Sozialismus, ein:
'Gewisse Züge am Kommunismus können wir empfehlen, etwa den Sozialismus, aber
als Ganzes ist er undurchführbar. Er setzt vollkommene Menschen voraus'.
('Schriftstudien' IV, S. 375.)"
Wenn den WTG-Funktionären in der aktuellen Auseinandersetzung
dieses Zitat nun nicht passt, dann kann man das zwar nachvollziehen. Indes
erweist sich ihre Ausrede, es wurde ja "nur Cook zitiert", als ein plumper
Taschenspielertrick :
Wiederum das Urteil: Gewogen und als zu leicht befunden.
Die nächste Jonak bezügliche „Breitseite" lautet::
„Dr. Jonak schreibt: "Ob Russell jüdischer Abstammung war, ist nicht erwiesen".
Ferner daß Russells Eltern "angeblich schottisch-irischer Abstammung waren" und
"daß Russells angeblicher Pazifismus ihn nicht abhalten läßt zu wünschen, daß
alle christlichen Nationen durch Krieg und Revolution zerstört werden".
Auch dazu die Anmerkung. Für eine ganze Latte von miesen
Autoren aus dem deutschnationalem und kirchlichem Lager, war die Unterstellung
Russell sei (angeblicherweise) „Jude" ein „Glaubenssatz" xmal bis zum Erbrechen
heruntergebet.
Nun ist Jonak unzweifelhaft auch in Kontinuität zu den deutschnationalen
Vorgängern zu sehen. Das er nun aber einräumt jener „Glaubenssatz" sei nicht
erwiesen, ist doch die eigentliche Aussage (der relative) „Fortschritt". Die
WTG-Funktionäre machen es sich zu einfach, wenn sie diesen Kontext nicht
beachten, nicht beachten wollen.
Und das über die Harmagedon-Theorien der Zeugen trefflich zu streiten ist, bis
heute, pfeifen doch die Spatzen von den Dächern
Insofern gilt auch hier: Gewogen und für zu leicht befunden.
Dann noch die Aussage::
„Dr. Jonak schreckt nicht davor zurück, eine als plumpe und langst entlarvte
Fälschung wie den sogenannten Freimaurerbrief ...als Hauptbeweismittel zu
verwenden."
Es ist wahr, Jonak hat in seinem Buch auch ein Kapitel „Die
Geldmittel der Bibelforscher" betitelt, worin er das leidige Thema einer
vermeintlichen Fremdfinanzierung mit abhandelt. Indes wäre sehr trefflich
darüber zu streiten, ob das wirklich den Rang eines „Hauptbeweismittels"
einnimmt. Ich jedenfalls habe da einen anderen Eindruck gewonnen. Jonak zeigt
sehr detalliert (detaillierter als alle anderen Vorgänger) die diesbezüglichen
Facetten auf. Dennoch meine ich seine Hauptintention im Untertitel seines Buches
zu erkennen, der da lautet::
„Die politischen Ziele der Internationalen Vereinigung Ernster Bibelforscher".
In diesem Kontext mutiert das Gezänk um die Finanzierungsfrage zum unter ferner
liefen.
Erneut ist festzustellen: Gewogen und als zu leicht befunden!
Das Fallbeispiel Jonak ist für die WTG gesuchter Vorwand um
ihrerseits dem Gericht gegenüber frech zu behaupten::
„Mit Bezug auf den Inhalt der Schriften beruft er (der Regierungsrat des Kantons
Luzern) sich auf die bewußt verzerrte und verfälschte Wiedergabe in der
Tendenzliteratur oder auf herausgerissene und sinnentfremdete Zitate."
Die genannten Beispiele aus dem Jonak-Disput indes verdeutlichen, dass solch eine Behauptung auf ziemlich wackligen Füssen steht.
Weiter heisst es dann, und dem ist dann allerdings
zuzustimmen::
„Es wird nicht bestritten, daß die Zeugen Jehovas in den Diktaturländem
Deutschland, Rußland usw. verboten sind. doch dürfte diese Tatsache kaum ein
Präjudiz für die Auslegung von Freiheitsrechten der Schweizerischen
Bundesverfassung darstellen."
Offenbar muss man den Gesamtkontext wohl so einschätzen, dass
da - namentlich katholische Kreise - angesichts des Verbotes der Zeugen Jehovas
u. a. in Hitlerdeutschland, für ihre Interessen „Morgenluft witterten". Wenn
diese Rechnung letztendlich nicht aufging, wäre das „als das eine" zu
bezeichnen.
„Das andere" hingegen wären die Details, namentlich wie man glaubte Jonak
„widerlegt" zu haben.
Zu Jonak noch grundsätzlich. Gemäß eigener, an anderer Stelle getätigter Aussage, schätzte die WTG Jonak dahingehend ein, er wolle die katholische Kirche besser machen als sie sei, und er wolle für sie staatlichen Schutz reklamieren. Einer solchen Einschätzung kann man durchaus zustimmen.
Ein späteres durchaus relevantes Dokument ist auch Jonak's 1941 erschienenes Buch "Jüdische Bekenntnisse aus allen Zeiten und Ländern". In ihm ließ er erneut seine wesentlichen die Zeugen Jehovas betreffenden Thesen mit einfließen.
Bezüglich Russell muss er erneut einräumen, die von
antisemitischer Seite getätigte Unterstellung, "Russell sei Jude", die
keineswegs von Jonak stammt. Schon Fetz und andere vom antisemitischen
Rattenschwanz hatten sie ohne stichhaltige Belege, vorgebetet.
Jonak sieht sich erneut auch an diesem Ort genötigt einzuräumen, die These sei
in der Tat "bisher" nicht bewiesen. Er bedient sich da der Hilfskonstruktion und
stempelt Russell zum "Gesinnungsjuden". Ein schillernder Begriff unfraglich.
Nimmt man aber auch Dokumente zur Kenntnis wie Russell's "Die
nahe Wiederherstellung des Volkes Israel", kann man solches Konstrukt nicht
unbedingt in den Bereich "Wolkenkuckucksheim" verbannen.
Russell muss es sich schon vorhalten lassen, es seinen antisemitischen Gegnern
leicht gemacht zu haben, in der Verleumdung seines Wirkens.
Was unfraglich zustimmbar ist, dass ist der Umstand, dass der antisemitische Rattenschwanz, egal in welcher Person man ihn besichtigt, nicht wirklich treffsicher argumentiert. Das ist dann eine ähnliche Sachlage wie im Falle des später aufgekommenen Themas Impfgegnerschaft. Einige Oberflächliche bei dieser These haben das zum Verbot deklariert. Prompt gab es gerichtliche Auseinandersetzungen, die genau auf diese ungenaue Vokabel abstellten.
Trotzdem bleibt der Sachverhalt bestehen, dass es eine über Jahrzehnte währende Impfgegnerschaft innerhalb der WTG-Organisation gab. De jure zwar nicht in der Form eines de jure Verbotes. Das war auch garnicht notwendig. Der WTG-Beeinflussungsdruck in der Frage war auch - ohne de jure Verbot - schon wirksam genug.
Ähnlich ist auch die Polemik der Antisemiten in Sachen Russell
und Zionismus einschätzbar. Semantisch ungenau. Ohne Frage. Dennoch einen
wesentlichen Aspekt zeitgenössisch aus damaliger Sicht, abhandeln.
Eine heutige Polemik gegen diese Sachlage aus WTG-Sicht, erweist sich somit als
nicht echt stichhaltig.
Dann noch der Aspekt der WTG-Kirchenfeindschaft. In seinem oben genannten Buch bringt Jonak auch diverse Auszüge aus der WTG-Literatur genau zu diesem Thema. Die WTG stellt sich nicht echt dieser Sachlage, ist nach wie vor festzustellen.
Nachstehend einmal solche von Jonak in seinem genannten Buch gebrachten WTG-Literaturzitate, einschließlich der von Jonak jeweils mit genannten Quellenangaben.
Das Volk Israel wird niemals aufhören, eine Nation zu sein.
J. F. Rutherford in „Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben", Bern
1920, S. 116.
Das Christentum soll durch Krieg, Revolution, Anarchie,
Hungersnot und Pestilenz zur Einöde gemacht werden von einem Ende bis zum
anderen.
Ch. T. Russell in „Schriftstudien" Barmen 1922, 7 Band, S. 535.
Alle Staatskirchen sollen zerstört werden, sowohl
buchstäblich durch das Schwert als auch im Sinnbilde durch die Wahrheit, die das
Wort Gottes das Schwert des Geistes, über sie ausspricht.
Ch. T. Russell in „Schriftstudien", Barmen 1922, 7. Band, S 536.
Die böse und vererbte Zivilisation, die als „Christentum"
bekannt ist, soll noch öder und wüster gemacht werden als die Wildnis, welche
Palästina umgibt. Sie soll ganz vom Erdboden hinweggefegt werden.
Ch. T. Russell in „Schriftstudien" Barmen 1922, 7 Band, S. 538.
Der römische Katholizismus ist in Wirklichkeit eine
heidnische Religion. Der Protestantismus betet ebenso den Moloch an.
Ch. T. Russell „Schriftstudien", Barmen 1922,7 Band, S. 553.
Der Protestantismus soll voll und tief das Maß der
römischen Kirche trinken. ... Er wird zum Hohn und Spott der ganzen Welt werden.
Ch. T. Russell „Schriftstudien", Barmen 1922, 7. Band, S. 663.
Die große Hure (Offenbarung 17) stellt die Teufelsreligion
dar, die fälschlicherweise ein „organisiertes Christentum" oder Christenheit
genannt wird und einen Teil der satanischen Organisation ausmacht.
J. F. Rutherford in „Licht", Bern 1930, 2. Band, S. 79.
Die sogenannte „christliche Religion" ist der größte Humbug
und die abscheulichste Heuchelei, die je die Menschen getäuscht hat.
J. F. Rutherford in „Licht" Bern 1930, 2.Band, S. 107.
Die Christenheit ist die heuchlerischste aller
Organisationen. ... Sie ist hochgezüchtete Heuchelei und die sträflichste aller
Völkergruppen.
J. F. Rutherford in „Rechtfertigung", Bern 1931, 1. Band, S. 205.
Israel wurde von allen Völkern der Erde begünstigt, weil
Gott es als sein Volk erwählte.
J. F. Rutherford in „Trost für die Juden", Magdeburg 1925, S. 37.
Wäre das tausendjährige Reich auf Erden aufgerichtet und
hätten die für diese Zeit verheißenen göttlichen Regenten ( ... ) ihre
Herrschaft angetreten ... dann könnte der Kommunismus gedeihen. Er wird dann
wohl die beste Gesellschaftsform sein, die sich der König der Könige zu seiner
Methode macht. Aber auf das warten wir.
C. T. Russell in „Schriftstudien" 4. Band „Der Krieg von Harmagedon (1. Auflage
1897), Magdeburg 1926, S. 379.
Die weltlichen Regierungen werden zerstört und die soziale
Ordnung der Dinge in Anarchie verwüstet werden.
Ch. T. Russell in „Schriftstudien", 7. Band Auflage 1922 S. 573.
Gott wird gegen sie (die katholische und protestantische
Kirche) einen großen Pöbelhaufen zusammenbringen, Leute mit ein scharfen Gefühl
für vergewaltigte Gerechtigkeit - Sozialisten, organisierte Gewerkschaftler,
radikale Arbeiterelemente, Sozialdemokraten, Nihilisten und Anarchisten.
Ch. T. Russell in „Schriftstudien", Barmen 7. Band, Auflage 1922, S. 635.
Gott wird die weltliche Ordnung der Dinge der Gewalt der
bösen Anarchisten preisgeben, und er wird des „Christentums" Ordnung der Dinge
wüste und öde machen, und zwar buchstäblich durch die Gewalt der Anarchisten,
wie der bestehenden Ordnung fremd und feindselig gegenübertreten, und
geistlicher Weise durch die Söhne Gottes ( ... )
Ch. T. Russell in „Schriftstudien", Barmen, 7. Band Auflage 1922, S. 671.
Gott wird es so überwalten, dass die Nationen von
riesenhaften Revolution erschüttert werden.
Ch. T. Russell „Schriftstudien", Barmen 7. Band Auflage 1922, S. 676.
Dann schließlich wird das Volk, das übriggeblieben ist, zur
Erkenntnis kommen, dass Krieg, Revolution und Anarchie die gerechten Gerichte
des Allmächtigen gegen die geistlichen, politischen und volkswirtschaftlichen
Greuel des „Christentums" waren.
Ch. T. Russell in „Schriftstudien" Barmen, 7. Band Auflage, 1922, S. 700.
Alle prophetischen Äußerung lassen darauf schließen, dass
dieser Kampf ( ... ) ehe er sein Ende erreicht hat, ein fürchterliches
Blutvergießen, eine höchst blutiger Konflikt sein wird, ein schrecklich wütender
Sturm.
Ch. T. Russell in „Schriftstudien", Barmen, Auflage 1922 7 Band S. 305.
Gott wird alle kriegslustigen Regierungen, die an der
Spitze großer Nationen stehen, vernichten, auch sollen weltlich gesinnte Leute
das Volk nicht mehr bedrücken, und alle Völker soll nicht mehr vor grausamen
Regierungen geknechtet werden.
Ch. T. Russell in „Schriftstudien", Barmen, Auflage 1922, 7. Band S. 680.
Gottes Wort der Wahrheit weist deutlich daraufhin, dass der
schrecklichste aller Kriege und ein Menschensterben ohnegleichen in sehr naher
Zukunft bevorstehe.
J. F. Rutherford in „Zuflucht zum Königreich", Bern 1933 S. 7.
Satan, sehend, dass seine Zeit zur Vorbereitung für die
Schlacht von Harmagedon kurz ist, fuhr seither damit fort, die Nationen der Erde
zu Rüstung für einen weiteren großen Krieg aufzustacheln.
J. F. Rutherford in „Regierung", Magdeburg, Verlagsrecht 1928, S. 181.
Es muß noch einen Krieg geben, um die ruchlose Organisation
Satans ( ... ) auszufegen und das ist der Krieg des großen Tag Gottes des
Allmächtigen, oder der Krieg von Harmagedon.
J. F. Rutherford in „Zuflucht zum Königreich" Bern 1933, S. 49.
Die Nationen werden mit einer Kraft regiert werden, der zu
widerstehen unmöglich ist - „jedes Knie soll sich beugen und jede Zunge soll
bekennen" - und Gehorsam wird erzwungen werden. ... Wegen ihrer Festigkeit und
Unbeugsamkeit wird diese Herrschaft sinnbildlich einer eiserne Zucht und Rute
genannt.
Ch. T. Russell in „Schriftstudien" Barmen Auflage 1922, 7. Band, S. 52.
Die irdische Stufe des Königreiches wird israelitisch sein.
... Sowohl von den Propheten als auch von den Apostel finden wir Aussprüche, die
klar zeigen, dass in den Zeiten der Wiederherstellung Israels das erste Volk
sein wird das mit der neuen Ordnung der Dinge in Einklang kommt.
Ch. T. Russell in „Schriftstudien", Magdeburg Auflage 1926, 1. Band S. 280.
Die Bedingungen des neuen Bundes während das Milleniums
werden in jeder Weise dem jüdischen Gesetzesbund entsprechen, mit der Ausnahme
jedoch, dass der neue Bund einen besseren Mittler haben wird.
Ch. T. Russell in „Schriftstudien", Magdeburg Auflage 1926, 5. Band, S. 315.
Nach dem Talmud lehren jüdische Theologen, dass der Messias
alle über die Erde vertriebenen Nachkommen der jüdischen Stämme aus der
Zerstreuung einsammeln wird, um ihre fremden Unterdrücker zu verwirren und zu
schlagen, und dass die Juden von Jerusalem aus, als einem Weltzentrum die ganze
Erde beherrschen werden, die ein Schauplatz irdischer Freude und Wohlfahrt
werden soll. So schreibt R. Salomon: Es ist bestimmt, dass die Welt 6000 Jahre
bestehen soll nach der Zahl der Tage in der Woche, aber am siebenten Tag ist der
Sabbath, und während der siebenten Millenniums hat die Welt Ruhe.
Ch. T. Russell in „Schriftstudien", Barmen Auflage 1922, 7. Band, S. 401.
Die Juden werden die Herrschaft über die Erde erhalten.
Ch. T. Russell in „Schriftstudien" Barmen Auflage 1917, 7. Band, S. 666.
Die kommenden Segnungen werden überreich sein zum Segen für
alle Menschen, aber für die Juden zu erst.
Ch. T. Russell in „Die nahe Wiederherstellung des Volkes Israels", Bern, 3.
Auflage, S. 8.
Wir lesen: „Der Messias wird Frieden reden zu den
Nationen." Aber dieser Segen des Friedens wird zuerst zu Gottes auserwählten
Volke kommen und durch diesen zu den Nationen.
Ch. T. Russell in „Die nahe Wiederherstellung des Volkes Israel", Bern, 3.
Auflage S. 44.
Die Schrift lehrt klar und deutlich, dass das Heil von
Juden kommt, weil Schilo, der Messias, welcher der Erretter und Befreier der
Menschheit - zuerst der Juden und darauf der Nationen - sein wird, aus dem
Stamme Juda hervorgeht.
J. F. Rutherford in „Trost für die Juden", Magdeburg 1925, S. 12.
Die Hoffnung der Juden werden erfüllt werden, denn der
Messias wird ein universales Königreich auf Erden errichten.
J. F. Rutherford in „Trost für das Volk", Magdeburg Verlagsrecht 1925, S. 47.
So gewinnt nach und nach das geographische Zentrum der
Erde, die Gegend von Jerusalem, Bedeutung in den Augen der Welt. Diejenigen,
welche die Sache durch das prophetische Teleskop anschauen, sehen die Zeit
voraus, da das Gesetz ausgehen wird vom Berge Zion - dem geistigen Israel auf
himmlischer Stufe - und das Wort des Herrn von Jerusalem - der künftigen
Hauptstadt der Welt unter den Einrichtungen des messianischen Königreiches.
Dorthin werden alle Völker der Erde in ihre Gesandten senden und dort ihre
Gesetze empfangen.
Ch. T. Russell in „Die nahe Wiederherstellung des Volkes Israels" Bern, 3.
Auflage, S. 9.
Christus wird bei der Organisierung der neuen Erde keine
nationalen Unterschiede außer den zwölf durch die zwölf Stämme Israel
dargestellten Abteilungen anerkennen. Jeder Lebende muss einen dieser Teile und
Stämme zugewiesen werden. ... Unter der Herrschaft der Organisation Satans ( ...
) gab es verschiedene Nationen, zum Beispiel die britische, die amerikanische,
die deutsche, die italienische und andere, aber alle diese Unterscheidungen
müssen und werden aufhören. ... Das zeigt das unter dem messianischen Königreich
eine vollständige Reorganisierung aller Völker der Erde stattfinden wird. Für
die heute gebrauchten Landkarten der Erde und im Königreich keine Verwendung
mehr sein.
J. F. Rutherford in „Rechtfertigung", Bern Verlagsrecht 1932 3. Band S. 321.
Geschrieben von D. am 31. August 2007 08:10:32:
Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ("Goldenes Zeitalter" 15. 8. 1937) geschrieben von Drahbeck am 31. August 2007 08:09:21:
Geschrieben von X am 30. Juli 2007 23:31:
Als Antwort auf: Re: Zeitgeschichte vor 70 Jahren ( geschrieben von Drahbeck am 30. Juli 2007 05:13:44:
Erwachet! August 2007 S.4
"DIESE ZEITSCHRIFT...ist...in politischer Hinsicht stets neutral..."
Duden: neutral ... (unbeteiligt ...)
---
Hallo Manfred!
Deine Ausführungen erinnerten mich an folgendes.
Noch sehr jung und erst seit kurzem in Kontakt mit Wachtturmlehren, sagte ich
einem ideologisch gefärbten, aber dennoch sehr netten älteren Berufsschullehrer
in einer Unterrichtsstunde voller Überzeugung, daß die Zeugen Jehovas politisch
neutral seien.
Er antwortete mit einem Lächeln: "Es gibt keine Neutralität."
Erst spät wurde mir bewußt, daß er recht hatte.
Mit dem Begriff 'Neutralität' verhält es sich ähnlich wie mit dem Begriff
'Schönheit'. Schön ist für den einen der Winter, ein anderer mag ihn gar nicht.
Keiner von beiden hat recht oder unrecht. Es ist Ansichtssache.
Nach Ansicht der osteuropäischen Länder waren die Zeugen Jehovas keinesfalls
neutral.
Dem einzelnen ZJ ist oft nicht bewußt, daß sein Verhalten gar nicht neutral sein
kann, wenn er gegen staatliche Gesetze verstößt.
Die WTG vermittelt, daß es verschiedene politische Systeme gibt und sich Zeugen
mitten in diesen Systemen neutral verhalten können. Sie tut so, als ob es in
einem totalitären Staat MEHRERE Wege gäbe. Von einer Diktatur verlangt sie
Rücksicht und Anerkennung von Neutralität.
Was vielen ZJ nicht auffällt und eine Parallele zur Diktatur findet ist, daß die
WTG-Führung auch KEINEN neutralen Weg zugesteht:
"Paradiesbuch" S.255 Abs.13
"In Wirklchkeit stehen nur ZWEI Möglichkeiten zur Auswahl"
ZWEI Möglichkeiten:
Vernichtung oder Leben. Die Brooklyner Bibelauslegung läßt keinen DRITTEN Weg zu, es gibt keinen Weg der Neutralität ihnen gegenüber.
"Abs.14 Es gibt nur EINEN."
Politischen Diktaturen wird natürlich nicht zugestanden,
wenn sie für sich gleichfalls in Anspruch nehmen:
"Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns"
Jahrbuch der Zeugen Jehovas 2007:
"S.191 Der KGB suchte fieberhaft nach den wenigen verbliebenen Zeugen, die im Land verstreut waren, weil sie angeblich antisowjetisch waren. Die Regierung brachte sogar eine Broschüre in Umlauf, in der die Zeugen in lügnerischer Weise beschuldigt wurden, amerikanische Spione zu sein."
---
Den Verkündigern wurde und wird gesagt:
"Die gute Botschaft muß gepredigt werden!"
In Ländern wie dem früheren Ostblock, wo es für ZJ gefährlich war, mußte ohne Rücksicht auf die Gesetze der dortigen "obrigkeitlichen Gewalten" gepredigt werden.
Heute wird in der Versammlung eindringlich darauf verwiesen KEINESFALLS Einladungen, wie z.B. "Folge dem Christus nach" in Briefkästen mit Werbeverbot einzuwerfen.
Kein ZJ müßte bei Nichteinhaltung dafür ins Gefängnis.
Vom früheren Verständnis ausgehend und wie in Verbotsländern verfahren wurde, dürften unter Beachtung:
"Wir müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen"
Werbeverbotsschilder des hiesigen "Cäsars" als "Stoppschild" für Wachtturmwahrheiten gar nicht beachtet werden.
Die politische Dimension des Ganzen verblüfft mich heute noch und das Verhängnis der WTG-Lehren in Diktaturen für den Einzelnen ZJ ist erschütternd.
Geschrieben von Drahbeck am 31. Juli 2007 04:18:36:
Als Antwort auf: Re: Forumsarchiv 210b geschrieben von D. am 31. Juli 2007 04:15:23:
Wie bereits am 26. 5. mitgeteilt wurde, ist die Entscheidung
getroffen worden, auch im Hinblick auf den Rückzug von Parsimony aus dem
Forumshosting, die zusätzliche Dublizierung der Forumsarchive, auch noch auf den
Parsimony-Server, nicht weiter fortzusetzen.Das Forumsarchiv 110 war somit das
letzte welches noch dubliziert wurde.
Es sei an dieser Stelle auf die Übersichts-Seite die Forumsarchive betreffend,
hingewiesen. Die dortigen Verlinkungen, weisen zwar zum größten Teil noch auf
Parsimony URL hin. Indessen die A-Serie der Forumsarchive ist bereits im Netz.
Zur gegebenen Zeit ist die Auswechslung der Links kein sonderliches Problem.
Geschrieben von D. am 11. Juli 2007 09:58:24:
Als Antwort auf: Re: Akzenta - Fortsetzung des Themas - geschrieben von Drahbeck am 08. Mai 2007 07:15:07:
Wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs in mehr als 21 000 Fällen müssen sich drei Verantwortliche der «Akzenta AG» ab Mittwoch (11. Juli, 9.00 Uhr) vor Gericht verantworten. Einem vierten Angeklagten, der nicht von Anfang an im Vorstand der Aktiengesellschaft war, wird gewerbsmäßiger Bandenbetrug in mehr als 14 000 Fällen vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft wirft den Vorsitzenden des Firmengeflechtes vor, Anleger im Rahmen von Umsatzbeteiligungen betrogen zu haben. Sie sollen durch das Inaussichtstellen von hohen Gewinnsummen Gelder eingesammelt und das Geld zweckentfremdet, zum Beispiel für verdeckte Provisionszahlungen an den Vorstand, verwendet haben.
Der Betrug soll wie eine Art Pyramidensystem funktioniert haben, bei dem die Ausschüttungen an bestehende Kunden im wesentlichen aus von Neukunden gewonnenen Geldern bezahlt wurden. Nur etwa zehn Prozent des eingenommenen Geldes standen tatsächlich für Investitionen zur Verfügung. Insgesamt soll für die Kunden ein Vermögensschaden von mehr als 68 Millionen Euro entstanden sein. Vorläufig sind 26 Prozesstage angesetzt. (ddp)
...
Millionen in der dubiosen Geldmaschine
Immer noch glauben Tausende an die Akzenta AG. Sie bewirbt ihr komplexes
Finanzsystem mit dauerhaften Geschäftsbeziehungen und beständigem Wachstum -
obwohl sich die Verantwortlichen des raffinierten Geldsystems jetzt in einem
Großprozess verantworten müssen.
Hamburg - Die Firma gibt nicht auf. "Alle Seiten gewinnen", verkündet die
Akzenta AG verheißungsvoll auf ihrer Internet-Seite und verspricht unverdrossen
"dauerhafte Geschäftsbeziehungen, mehr Erfolg, beständiges Wachstum" für alle.
Dabei müssen in dieser Woche vier Topmanager der Akzenta um ihre Freiheit
fürchten. Heute beginnt der Prozess vor dem Landgericht München II, die
Angeklagten sollen im großen Stil - gewerbsmäßig und als Bande - viele tausend
Kunden in ganz Deutschland betrogen haben.
Die vier Angeklagten, so die Staatsanwälte nach Informationen des SPIEGEL, hätten ein komplexes Finanzsystem geschaffen und darin Millionen verschwinden lassen. Laut Anklage ein Pyramidensystem, das nicht funktionieren konnte und kaum zu durchschauen ist. "Ich habe auch zwei Jahre gebraucht, um das System zu verstehen", bekannte sogar ein führender Akzenta-Mann im vergangenen Jahr.
Bei der dubiosen Geldmaschine geht es um eine "Umsatzbeteiligung". Unter anderem auf folgende Art: Wenn ein Akzenta-Kunde bei Geschäftspartnern etwa ein Auto oder eine Heizungsanlage einkauft, führen die Geschäftspartner eine Provision an die Akzenta AG ab, die aus diesem Topf den Kunden über Jahre einen Großteil des Kaufpreises angeblich zurückerstatten will. Von diesem Geldkreislauf sollen laut den Firmenmanagern alle Beteiligten profitieren - laut Staatsanwaltschaft aber profitierten unerlaubterweise vor allem die Angeklagten.
Hälfte der Summe abgezweigt
Mehr als die Hälfte der Summe, die in gut sechs Jahren ausgeschüttet worden sei,
sollen die Angeklagten über Unterfirmen für sich selbst abgezweigt haben,
insgesamt über 55 Millionen Euro. Auf Nachfrage des SPIEGEL schwiegen drei
Angeklagte, der vierte spricht von "Berechnungsfehlern". Im Übrigen habe er
durchaus höhere Bezüge gehabt als viele Kunden, der Grund aber sei das "weitaus
größere finanzielle und vor allen Dingen auch persönliche Engagement" seiner
selbst.
Das Gericht hat nicht weniger als 26 Verhandlungstage angesetzt, um die Wahrheit
herauszufinden. Den Staatsanwälten stehen einige der bekanntesten Verteidiger
gegenüber: Staranwalt Steffen Ufer ist ebenso dabei wie Eberhard Kempf, der
schon Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann vertrat. Der Prozess könnte zum
Showdown in einem Kampf werden, der seit rund einem Jahr läuft. Ein Staatsanwalt
wurde mehrmals wegen Rechtsbeugung angezeigt.
Außerdem haben Akzenta-Vermittler eine "Aktionsgemeinschaft" gegründet, die angeblich über 6000 Mitglieder hat. Sie macht nicht etwa gegen die Firma mobil, sondern vor allem gegen den Staat - weil der "mit 150 Mann einmarschiert ist und den Laden dichtmachen wollte", so der Aktionsgemeinschafts-Mitinitiator Siegfried Bauer. Auf einer "Informationsveranstaltung" behauptete er kürzlich: Durch die Umsatzbeteiligung für die Käufer und die "brillante Marketingmaßnahme" für die Händler "kommt irgendwo 'ne positive Spirale rein".
Die Akzenta AG aus Neubeuern bei Rosenheim sieht sich naturgemäß als verfolgte Unschuld, in einer Stellungnahme vom Mai heißt es: "Verschwiegen wird, dass es bisher kein Urteil gegen die Akzenta gibt." Nicht erwähnt wird dabei aber, dass ein Zivilgericht im Februar einen Versicherungsfachmann rechtskräftig verurteilt hat, weil der eine bestimmte Akzenta-Beteiligungsform empfohlen hatte. Diese, so das Amtsgericht Karlsruhe-Durlach, sei "nichts anderes als ein nach dem Schneeballsystem organisierter Schenkkreis" - und damit illegal.
Geschrieben von D. am 12. Juli 2007 10:03:41:
Als Antwort auf: Re: Akzenta - Fortsetzung des Themas - geschrieben von D. am 11. Juli 2007 09:58:24:
Leichtgläubige Kapitalanleger um 69 Millionen Euro betrogen
München - Weil sie leichtgläubige Kapitalanleger um 69 Millionen Euro betrogen
haben sollen, müssen sich vier Kaufleute seit Montag vor dem Landgericht München
verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gewerbsmäßigen Bandenbetrug in
21.871 Fällen vor. Die von den Angeklagten gegründete Akzenta AG in Rosenheim
hatte den Anlegern eine Verzehnfachung ihres Einsatzes im Laufe von zehn Jahren
in Aussicht gestellt.
Ziel des Quartetts aber sei aber nur gewesen, «Gelder
einzusammeln und sich durch verdeckte Provisionszahlungen eine dauerhafte
Einnahmequelle von erheblichen Ausmaßen zu verschaffen», so die
Staatsanwaltschaft. Provisionen und vermeintliche Gewinnausschüttungen seien mit
den Einzahlungen neuer Kunden finanziert worden. Die Anleger seien mit
gefälschten Bilanzen und Geschäftsberichten getäuscht worden.
Den Angeklagten sei von Anfang an klar gewesen, dass dieses Schneeballsystem
nicht auf Dauer funktionieren könne. Das Quartett - ein 56-jähriger Kaufmann,
seine zwei Söhne und ein Freund - sitzt seit über einem Jahr in
Untersuchungshaft. Der Prozess ist bis Ende November terminiert.
Betrugsprozess um Akzenta
21 871 Geschädigte, die um insgesamt rund 68,5 Millionen Euro geprellt worden
sein sollen - gestern startete in München ein Betrugsprozess gigantischen
Ausmaßes gegen vier ehemalige Vorstände der Akzenta AG in Neubeuern (Kreis
Rosenheim).
Die Verhandlungstage am Landgericht München II sind bis Ende
November terminiert. Allein die rund 1000-seitige Anklage wegen gewerbsmäßigen
Bandenbetrugs zu verlesen, wird etwa zwei Tage dauern. Die Staatsanwaltschaft
zieht dafür jeden Kollegen zur Unterstützung heran, der gerade frei ist,
schließlich müssen die mehr als 21 000 Geschädigten einzeln genannt werden.
Zwar hätte es auch die Möglichkeit gegeben, die Liste der Geschädigten im
Selbstleseverfahren in die Verhandlung einzuführen, das war dem Gericht aber zu
unsicher: „Wir wollten von vorneherein diesen Revisionsgrund ausschließen",
erklärte der Vorsitzende Richter Ralph Alt.
Der Leseaufwand war wohl auch der Grund, warum nach der Mittagspause der Zuhörersaal beinahe leer war. Morgens bot sich nämlich ein anderes Bild. Der Sitzungssaal im zweiten Stock des Gebäudes an der Nymphenburger Straße war voll: Neben den vier Angeklagten und ihren sechs Anwälten, dem Gericht und zwei Staatsanwälten versammelten sich im Zuhörerraum Presse, Geschädigte, Angestellte der Akzenta AG und Angehörige der vier Angeklagten.
Die vier Männer - ein 42-Jähriger sowie ein 56-Jähriger und
dessen beiden Söhne (30 und 24) - sollen laut Anklage zwischen den Jahren 2000
und 2006 die Einlagen ihrer Kunden größtenteils in die eigene Tasche geschoben
haben. Nur zehn Prozent des Kapitals sind angeblich investiert worden.
Die Versprechen an die Kunden waren groß: die Verzehnfachung ihrer Einlagen
binnen zehn Jahren. Das sollte angeblich durch Umsatzbeteiligung funktionieren.
Der Anklage nach aber war die Struktur nach einem Pyramidensystem aufgebaut. Altkunden wurden demnach mit den Geldern von Neukunden ausbezahlt. Satte 729 Millionen Euro würden laut Staatsanwaltschaft den Kunden insgesamt an Ausschüttung zustehen. Tatsächlich sollen aber nur 15 Millionen Euro an die Kunden ausgezahlt worden sein. Die Anleger sind angeblich mit gefälschten Bilanzen und Geschäftsberichten getäuscht worden.
Dafür soll das Quartett selbst recht gut verdient haben: Auf
50 000 Euro zum Beispiel hat sich angeblich das monatliche Gehalt des Vaters des
Familientrios belaufen, seine beiden Söhne sollen pro Monat 32 000 und 16 000
Euro abgesahnt haben. Insgesamt wird den vier Ex-Vorständen vorgeworfen, sich in
den sechs Jahren, in denen die AG unter ihrer Leitung lief, um rund 54 Millionen
Euro bereichert zu haben.
Strafanzeigen unzufriedener Kapitalanleger brachten das Verfahren ins Rollen und
die vier Männer für nunmehr 14 Monate in Untersuchungshaft. Im Mai 2006 wurden
die Vorstände am Firmensitz festgenommen.
Prozessauftakt
Tausendfache Anlagebetrüger stehen vor Gericht
Vor dem Landgericht München II hat heute ein spektakulärer Wirtschaftsprozess
begonnen. Die Akzenta AG aus dem Landkreis Rosenheim soll 21.000 Anleger
geprellt haben. Vier Ex-Vorstände der Firma müssen sich wegen gewerbsmäßigen
Bandenbetrugs verantworten. Der Vorwurf: Anleger seien mit angeblich lukrativen
Beteiligungen im Schneeballsystem gelockt und betrogen worden
Statt die versprochenen Gelder an die Anleger auszuschütten,
sollen die Vorstände in die eigene Tasche gewirtschaftet haben. Insgesamt geht
es um mehr als 68 Millionen Euro und 21.000 Fälle. Inzwischen hat die
Staatsanwaltschaft begonnen, die Anklageschrift zu verlesen, was voraussichtlich
noch mehrere Verhandlungstage dauern wird. Denn die Anklageschrift umfasst 1.000
Seiten und enthält die Daten aller geprellten Anleger.
Die vier angeklagten ehemaligen Vorstände sitzen seit 13 Monaten in
Untersuchungshaft. Es handelt sich um den 56-jährigen Kaufmann Ulrich C., seine
beiden 31 und 25 Jahre alten Söhne und einen 42-jährigen Porzellanmaler. Im Mai
2006 hatten 150 Kriminalbeamte, Steuerfahnder und Staatsanwälte Geschäftsräume
und Mitarbeiterwohnungen der Akzenta AG durchsucht und tonnenweise Akten
beschlagnahmt. Verbraucherschützer hatten schon seit Jahren vor der Firma
gewarnt.
Geschädigte wollen nicht an Betrug glauben
Viele der 32.000 Anleger können sich indes bis heute nicht vorstellen, dass sie
eventuell Betrügern aufgesessen sind. Sie werfen der Staatsanwaltschaft vor, die
Probleme der Firma erst ausgelöst zu haben. Das Unternehmen soll nach dem
sogenannten Schneeball- oder Pyramidensystem funktioniert haben. Altkunden
sollten von den eingezahlten Geldern neuer Kunden profitieren. Auch der neue
Akzenta-Vorstand streitet alles ab. Vorerst sind für den Prozess 26
Verhandlungstage angesetzt, das Urteil wird voraussichtlich frühestens Ende
November fallen.
Quelle: BR-Korrespondenten
Geschrieben von D. am 17. Juli 2007 05:32:29:
Als Antwort auf: Re: Akzenta - Fortsetzung des Themas - geschrieben von D. am 12. Juli 2007 10:03:41:
Der Auftakt im Münchner Betrugsprozess gegen vier Ex-Vorstände der Neubeurer Akzenta AG: Nach fast 14 Monaten Untersuchungshaft war es gestern auch der erste öffentliche Auftritt der vier Angeklagten. Doch zu Wort kommen sie so schnell nicht. Denn es geht um viel Geld - und die Staatsanwaltschaft fährt schwere Geschütze auf, wirft dem Quartett gewerbsmäßigen Bandenbetrug in über 21000 Fällen vor. So wird sich allein das Verlesen der Anklageschrift rund 40 Stunden hinziehen.
Neubeuern/München - Gefasst und emotionslos nahmen die Ex-Chefs die schweren Vorwürfe zur Kenntnis, die Staatsanwalt Peter Henckel verlas. So seien von den insgesamt rund 96,2 Millionen Euro, die die Akzenta AG von Januar 2000 bis Mai 2006 ausgeschüttet habe, allein 55,8 Millionen als Provisionszahlungen und Ausschüttungen an die von den Angeklagten beherrschten GmbHs geflossen - und weitere 8,2 Millionen Euro an einen kleinen Kreis von Vertrauten. «Das heißt, zwei Drittel des zur Verfügung stehenden Geldes wurden an etwa 50 Personen - 0,2 Prozent der Vertragsinhaber - ausgeschüttet, während für den überwiegenden Teil der etwa 32000 Kunden - 99,8 Prozent der Vertragsinhaber - lediglich ein Drittel der ausgezahlten Mittel zur Verfügung stand», so Henckel weiter.
Den Blick nach unten auf den Schoss, nach vorn in Richtung Fenster und Staatsanwalt oder nach rechts zu den Angehörigen im Zuhörertrakt gerichtet, verfolgten die Angeklagten augenscheinlich eher gelangweilt als interessiert die weiteren Vorwürfe. Äußerlich hat die lange Zeit in U-Haft nur beieinem der vier Angeklagten hinterlassen, einem 42-jährigen gelernten Glas- und Porzellanmaler. Im Traunsteiner Gefängnis hat er sich das Haar schulterlang wachsen lassen. Mit Mähne, Vollbart, Nickelbrille, Sakko und aufgeknöpftem weißem Hemd erinnert er eher an John Lennon in seiner späten «Beatles»-Zeit als an einen der stets elegant gekleideten Akzenta-Manager. «Das Hemd trug mein Mann bei der Verhaftung. Seither hat er kein anderes bekommen», kritisiert die Ehefrau am Rande des Prozesses im Gespräch mit unserer Zeitung die Haftbedingungen («über ein Jahr kein Tageslicht»). Weil er sich den Kopf nicht scheren lassen wollte, habe sich ihr Mann gesagt: «Lieber Rasputin als Kahlkopf».
Ganz anders - nämlich wie aus dem Ei gepellt im feinen Zwirn - erscheinen dagegen der 56-jährige Erfinder des Akzenta-Geschäftsmodells und Ex-Seniorchef sowie dessen mitangeklagte zwei Söhne: Frisuren, Anzüge und Krawatten sitzen perfekt - als kämen sie gerade von einer der aufwändig inszenierten Akzenta-Veranstaltungen.
Der ältere Sohn (30) ist dem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Der gelernte Programmierer ist bei der Verhandlung im zweiten Stock des Justizgebäudes an der Nymphenburger Straße der einzige auf der Anklagebank, der sich nicht mit Notizen die Zeit vertreibt, als die Staatsanwälte Henckel und Lars Otte zum Marathon ansetzen: 21000 Betrugsfälle sollen sich laut Anklage in sechseinhalb Jahren angehäuft haben. Jeder wird einzeln vorgelesen, weil sich der Vorsitzende Richter Ralph Alt und die Staatsanwaltschaft angesichts der Dimension des Prozesses und des mit Staranwälten besetzten Sextetts der Verteidiger nicht den kleinsten Verfahrensfehler leisten wollen. «33, Einzahler, Hans (Namen erfunden), 10. Oktober 2001, 3000 Euro; «34, Überweiser, Josef...» - so läuft das Ganze ab. Zäh geht's voran. Als der Staatsanwalt beim Vortragen immer leiser wird und ein Zuhörer um mehr Verständlichkeit bittet, winkt der Richter nur ab: «Dann sitzen wir nächstes Jahr noch da.» Immerhin schafft man bis zur Mittagspause rund 500 Fälle. Fehlen nur noch 20500...
Vor allem beim Blick ins Milchgesicht des 24 Jahre alten Sohnes mag man kaum glauben, dass sich hinter der kindlichen Fassade des jungen Bürokaufmanns ein Millionenbetrüger verbergen soll. Minutenlang knutscht er während einer Pause mit seiner jungen rothaarigen Freundin und hält Händchen. Links von ihm dürfen auch die älteren Angeklagten ihren Frauen für ein paar Minuten ganz nah sein, nur der Tisch vor der Anklagebank ist dazwischen. 26 Verhandlungstermine sind angesetzt. «Wir werden keinen Prozesstag versäumen, schließlich können wir dann wenigstens unsere Männer wieder öfter sehen», sagt eine der Frauen. Nur eine Stunde Besuchszeit alle 14 Tage sei während der U-Haft gestattet gewesen.
Doch die haben sich die Angeklagten, die im Vorfeld des Prozesses alle Vorwürfe bestritten, laut Staatsanwaltschaft selbst eingebrockt. Sie hätten sich nicht nur einen großen Teil des Geldes beim Geschäft mit den Umsatzbeteiligungen in die eigenen Taschen gesteckt. Zudem habe so gut wie keine Wertschöpfung stattgefunden. Henckel: «Vielmehr wurde über die verschiedenen Arten der Umsatzbeteiligung im Wesentlichen nur Geld eingesammelt, ohne die Marketing-Idee der Akzenta AG umzusetzen.»
Geschrieben von D. am 19. Juli 2007 09:57:38:
Als Antwort auf: Re: Akzenta - Fortsetzung des Themas - geschrieben von D. am 17. Juli 2007 05:32:29:
Angeklagte schweigen zu den Vorwürfen
Neubeuern/München - Im Münchner Betrugsprozess gegen das ehemalige
Vorstandsquartett der Neubeurer Akzenta AG haben die Angeklagten gestern nicht
zu den Vorwürfen der Staatsanwaltschaft Stellung genommen. Auf die Frage des
Vorsitzenden Richters Ralph Alt, ob sie Angaben zur Sache machen wollen,
schüttelten die Angeklagten den Kopf.
Auch Erklärungen zum Geschäftsmodell der Akzenta gaben sie nicht ab. Ein Verteidiger beantragte, die Liste der geladenen 30 Zeugen um eine Polizistin zu erweitern. Sie soll im Laufe der Ermittlungen zu einer Kollegin gesagt haben, den mutmaßlichen Geschädigten müsste man «teilweise mit der Brechstange beibringen, dass sie geschädigt wurden». Danach befasste sich das Gericht mit Umsatzbeteiligungen, Bonus-plänen und Werbeprospekten der Akzenta. Nächste Woche sollen ein EDV-Gutachter und ein Wirtschaftsprüfer zu System und Zahlungsflüssen Stellung nehmen. Wie berichtet, wirft die Staatsanwaltschaft den vier Männern gewerbsmäßigen Bandenbetrug vor. Der Schaden soll über 68 Millionen Euro betragen. ls
Reif fürs Buch der Rekorde
Die Staatsanwaltschaft hält sie für eine Bande von Betrügern, die über 21000 Geldanleger hinters Licht geführt haben soll. Indes würden viele Kunden der Akzenta AG und der neue Vorstand des Neubeurer Unternehmens weiter ihre Hand für die vier Ex-Chefs ins Feuer legen. So oder so - auf jeden Fall ist der Mammut-Prozess schon jetzt reif fürs Guinnessbuch der Rekorde.
Heute, Mittwoch, ist der dritte von insgesamt 26
Verhandlungstagen am Landgericht München II in der Nymphenburger Straße
angesetzt - und wider Erwarten wird es spannend. Denn die 1000-seitige
Anklageschrift ist verlesen. Hatte es ursprünglich danach ausgesehen, als ziehe
sich die Sache über mehrere Wochen hin, so brachte eine kleine Armada von
Staatsanwälten das Kunststück fertig, die 21000 mutmaßlichen Betrugsfälle in nur
zwei Prozesstagen einzeln herunterzubeten.
Oder wurden doch ein paar Aktenordner weggelassen? «Die Staatsanwaltschaft
behauptet, dass jeder Fall einzeln vorgelesen wurde», so einer der Verteidiger
der vier ehemaligen Akzenta-Vorstandsmitglieder, die sich laut Anklage über ein
Firmengeflecht einen großen Teil des durch so genannte Umsatzbeteiligungen
eingenommenen Geldes in die eigenen Taschen gesteckt haben sollen. «Wieso die
Staatsanwälte schon fertig sind, weiß kein Mensch. Statistisch müsste man 1,5
Sekunden pro Zeile verwendet haben», schmunzelt Akzenta-Sprecher Alexander Pohle.
Vorgelesen wurde nach folgendem Muster: 12433 - Überweiser, Hans - 18. August
2004 - 3000 Euro; 12434 - Einzahler, Josef, und so fort. Da wären 1,5 Sekunden
pro Fall tatsächlich «reif fürs Guinness-Buch der Rekorde», wie es ein
Verteidiger formulierte.
Doch Oberstaatsanwalt Dr. Rüdiger Hödl beteuerte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass alles mit rechten Dingen zugegangen ist. «Wir haben zum Verlesen alle zur Verfügung stehenden Staatsanwälte aufgeboten. Sie haben sich laufend abgewechselt, da geht es eben schneller.»
Wie berichtet, soll den über 21000 Betroffenen laut Anklage ein Vermögensschaden von über 68 Millionen Euro entstanden sein. In Deutschland haben Angeklagte das Recht, die gesamte Anklageschrift zu hören. «Würden wir nicht alle Fälle einzeln vorlesen, wäre das ein Revisionsgrund», erklärte Staatsanwalt Peter Henckel beim Prozessauftakt.
Ab heute geht es nun zur Sache. Den vier Angeklagten - der 56-jährige Seniorchef und Erfinder des Akzenta-Geschäftsmodells, dessen zwei Söhne (30 und 24 Jahre) sowie ein weiterer 42-jähriger Neubeurer - steht es frei, Angaben zu den massiven Vorwürfen zu machen. Danach wird mit der Beweisaufnahme begonnen.
Einer von vielen Vorwürfen gegen die vier Ex-Manager: Sie hätten den Zeichnern von Umsatzbeteiligungen versprochen, dass 72 Prozent des Umsatzes der Akzenta AG an die Vertragspartner ausgeschüttet würden. Sie hätten dabei aber bewusst verschwiegen, dass «aus diesem Teil des auszuschüttenden Umsatzes vorab erhebliche Provisionszahlungen erfolgten». Es sei auch verschwiegen worden, dass der größte Teil dieser Provisionen an die von den Angeklagten beherrschten GmbHs ausgezahlt worden sei. So seien zwischen Januar 2002 und Mai 2006 von rund 81 Millionen Euro, die von der Akzenta ausgeschüttet wurden, fast 29 Millionen Euro allein an diese vier GmbHs ausgeschüttet worden.
http://www.ovb-online.de/storage/pic/ovb-online/news/regionales/577096_0_akzenta.jpg
(Bild: Offenbar der Firmensitz der Akzenta)
Geschrieben von Drahbeck am 20. Juli 2007 06:02:15:
Als Antwort auf: Re: Akzenta - Fortsetzung des Themas - geschrieben von D. am 19. Juli 2007 09:57:38:
Seitens der Akzenta, die ja wohl nach wie vor existiert, unter
anderem mit einer Webseite des Inhaltes „als wäre nie etwas in Sachen
Unregelmäigkeiten gewesen"gab es vor einiger Zeit die prompt weitergereichte
Meldung. Man habe aus der Schweiz ja einen „Persilschein" bekommen.
Vielleicht darf man eine jetzige Meldung ähnlich einordnen. Ihr zufolge habe das
Gericht die Aufhebung der Untersuchungshaft - auf Antrag des Verteidigers, - für
einen der Angeklagten stattgegeben. Und die Begründung:
„Bei seinem Beschluß berücksichtigte die Kammer unter anderem die Stellung des Angeklagten im Unternehmen und die mögliche Anwendung von Jugendstrafrecht."
Für die übrigen Hauptangeklagten gibt es eine analoge Entscheidung wohl nicht.
Geschrieben von Drahbeck am 07. August 2007 06:36:33:
Als Antwort auf: Re: Akzenta - Fortsetzung des Themas - geschrieben von Drahbeck am 20. Juli 2007 06:02:15:
Es gibt wieder eine Meldung in Sachen "Akzenta". Dem Einsteller jener Meldung wird man sicherlich nicht "Unbeteiligtsein im Sinne der Interessenlosigkeit" unterstellen können. Bereinigt um diese Aspekte besagt jene Meldung dennoch:
Eine überregionale Zeitung und das Oberbayerische Volksblatt berichteten in ihren Ausgaben am 03.08.2007 von einer zweiten Großrazzia auf dem Neubeurer Firmengelände der Akzenta AG. Im Auftrag der Staatsanwaltschaft München durchsuchten am 02.08.2007 Kriminalbeamte, Staatsanwälte und Steuerfahnder diverse Geschäfts- und Privatgebäude mit Akzenta-Bezug. «Konkret besteht der Verdacht der Geldwäsche und des Bankrotts im Sinn des Paragraphen 283 im Strafgesetzbuch», so die Kripo. Insbesondere sei die Neubeurer Aktiengesellschaft, so der Vorwurf der Ermittler, überschuldet und zahlungsunfähig."
Als Laie nimmt man es auch etwas verwundert zur Kenntnis, das besagte Akzenta im Internet nach wie vor mit einer Webseite "glänzt", als wäre nie etwas gewesen. Allenfalls muss man wohl in die Tiefen jener Webseite vorstoßen, um dort (versteckt) vielleicht auch anders geartete Erkenntnisse gewinnen zu können.
Geschrieben von D. am 13. August 2007 08:59:05:
Als Antwort auf: Re: Akzenta - Fortsetzung des Themas - geschrieben von Drahbeck am 07. August 2007 06:36:33:
Erhoffte Umsatzbeteiligungs-Erlöse werden zudem ausdrücklich
nicht garantiert
Als "dubiose Investmentfirma" wird die Akzenta AG in mehreren Medien
beschrieben, die von den Hausdurchsuchungen bei dem Unternehmen sowie in
Privatwohnungen und der Verhaftung des Akzenta-Chefs und mehrerer Vorstände
berichteten.
Mit traumhaften Rendite-Versprechungen seien Gewerbetreibende und Privatkunden geködert worden. "Das Unternehmen warb damit, dass Kunden beim Haus- oder Autokauf einen Großteil des Geldes zurückbekommen könnten", berichtete "Spiegel Online" schon im Mai 2006. Die Rückerstattung des Geldes solle demnach so funktionieren, dass die Anleger bei Akzenta-Partnern kaufen. Dann würde das Investmentunternehmen über zehn Jahre jährlich Geld zurück zahlen, weil die Akzenta-Partner für jeden vermittelten Kunden eine Provision an das Unternehmen entrichten würden.
Juristen tun sich offenbar trotzdem schwer damit, diesen wundersamen Geldkreislauf direkt mit den sattsam bekannten Schneeballsystemen gleichzusetzen. Zumal die Verträge zu der so genannten Duplex-Umsatzbeteiligung selbst bereits eine deutliche Sprache sprechen. Denn da steht u. a., "dass die vom Vertragsnehmer gewählte und bezahlte Summe von der Akzenta NICHT rückerstattet wird, unabhängig davon, ob der Vertragsnehmer Umsatzbeteiligungs-Zahlungen erhalten hat". Zu gut deutsch: Es ist völlig normal, wenn die Vertragsnehmer ihren vereinbarten Anteil auf Nimmerwiedersehen einzahlen und auch an keinerlei Erlös beteiligt werden.
Bei den Akzenta-Verträgen handelt es sich laut ausdrücklichem Hinweise auf den Formularen auch "weder um ein Darlehen noch um eine stille Beteiligung (weder typisch noch atypisch) am Unternehmen". Und auch das findet sich im Kleingedruckten: "Die Umsatzbeteiligungs-Zahlungen sind abhängig vom Umsatz der Akzenta AG und können nicht garantiert werden."
Die Rechtsanwalts-Kanzlei Göddecke aus Siegburg bringt es auf
den Punkt:
"Beinahe sämtlichen Finanznachrichten haben die Akzenta-Umsatzbeteiligung
durchleuchtet. Die Meinung war einstimmig. Die Kunden werden über kurz oder lang
auf den Versprechungen sitzen bleiben."
Geschrieben von Drahbeck am 18. Juli 2007 07:21:45:
Als Antwort auf: Datenschutz verletzt geschrieben von Aufklärer am 17. Juli 2007 21:58:
Zu dem vorangegangenen Posting (23192) eines vorgeblichen „Aufklärers" meinerseits noch folgende Anmerkungen
1) Zum Inhalt des Mitgeteilten nehme ich keine Stellung.
2) Das Mitgeteilte kann so oder auch anders sein. Zudem ist es nicht von der Art unbedingt gravierend eingeschätzt werden zu müssen. Das aber ist nicht der Hauptgrund dieser Stellungnahme.
3) Initiator jener Meldung ist offenbar ein User mit dem Namen „DZV". Auch wenn Frau Rolf selbigem im angegebenen Thread einen „Persilschein" verpasst, bekommt er von mir selbigem keineswegs zugebilligt.
4) Im Thread des Forum Hamburg tauchen wieder mal User-Namen wie „Max Muster" auf. Weiter gibt es erneut die unbewiesene - und somit lügenhafte - Behauptung. Zitat:
„Da wurde Rizwan Modi bei einer spontanen Demo vor der Zentrale der Blutsekte in Berlin vom ZJ-Mob totgeschlagen, die Täter sind noch heute auf freien Fuß!"
5) Unbewiesene, lügenhafte Behauptungen, werden hier keinesewegs geschätzt. Es bleibt vorbehalten, aus letzterer Feststellung, fallweise sich daraus ergebende Konsequenzen abzuleiten. Ich kann Frau Rolf nur raten, sich die sich da ihr anbiedernden „Freunde" näher anzusehen.
6) Der User „Aufklärer" wurde per eMail aufgefordert, innerhalb der nächsten 24 Stunden seine angebene eMail zu bestätigen. Erfolgt diese nicht, oder offenbaren sich Diskrepanzen, bleibt die Löschung seines Postings vorbehalten.
Für weiteres siehe auch:
Geschrieben von Drahbeck am 18. Juli 2007 09:09:00:
Als Antwort auf: Re: In Sachen User "Aufklärer" geschrieben von Drahbeck am 18. Juli 2007 07:21:45:
Durch Wiederholungen werden unbewiesene Behauptungen Marke "Max Muster" auch nicht besser.
Frau R,,, als Presserechtlich Verantwortliche Ihres Forums
wird sich schon fragen lassen müssen.
Kennt sie Ihren User "Max Muster"?
Lässt sie dessen Behauptungen unwidersprochen stehen, identifiziert sie sich ja
mit ihnen.
Ich für meine Person würde jedenfalls auf die Kenntnis einer Gerichtsverwertbaren Anschrift dieses Users "Max Muster" bestehen. Selbige muss nicht für die Öffentlichkeit lesbar sein. Interne Kenntnis reicht auch. Wird diese Forderung nicht erfüllt, kann ich nur eine Konsequenz als angemessen erkennen. Löschen der Postings dieses "Max Muster". Fallweise auch dessen grundsätzliche Sperrung.
Geschrieben von Orpheus am 28. Juli 2007 23:05:
Als Antwort auf: Das Mittelalter existiert weiter ... geschrieben von D. am 28. Juli 2007 10:46:21:
Wir haben die Wahl :
Christliche Kirchen = Mittelalter
Islam = Steinzeit
Viel Spaß beim Wählen
Geschrieben von Drahbeck am 29. Juli 2007 06:49:47:
Als Antwort auf: Re: Das Mittelalter existiert weiter ... geschrieben von Orpheus am 28. Juli 2007 23:05:
Weniger von Gruppierungen unter Muslimen, als von konservativen Christen geht nach Ansicht des Dialogbeauftragten des türkisch-islamischen Dachverbandes Ditib, Bekir Alboga, eine "Gefahr" für die Gesellschaft aus. In einer Sendung des "Deutschlandfunk" sagte Alboga, in Deutschland lebten nur etwa 3,3 Millionen Muslime, jedoch "1,5 Millionen evangelikalische Fundamentalisten". Dies sei eine "Gefahr".
Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) ist der deutsche Ableger des türkischen Religionsamtes. Bekir Alboga ist der Ditib-Beauftragte für Dialog. In der Sendung "Kontrovers", die der "Deutschlandfunk" Anfang Juli ausstrahlte, debattierte Alboga unter anderen mit der bekannten Islam-Kritikern und Buchautorin Necla Kelek, die in der Diskussion auf eine unter Muslimen verbreitete Praxis der Zwangsheirat oder Frauenbeschneidung hinwies.
Alboga akzeptierte in der Sendung die grundsätzliche Kritik von Kelek und wies in diesem Zusammenhang auf eine "Gefahr" hin, die es ebenfalls "zu bekämpfen" gelte. "Es gibt in Deutschland eine andere Gefahr: Mittlerweile gibt es 1,5 Millionen eingetragene evangelikalische Fundamentalisten in Deutschland." Gemeinsam solle man "alle Extremismen bekämpfen". Mit dem Begriff "evangelikalisch" bezeichnete Alboga evangelikale Christen.
Die Ditib ist der größte Verband der Muslime in Deutschland und vertritt nach eigenen Angaben rund 2,5 Millionen türkische Muslime.
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Ergänzend meinerseits dazu noch die Anmerkung:
Vorstehendes ist eine kommentarlose Zitierung. Sie ist auch nicht mit meiner
persönlichen Meinung identisch.
Es zeigt nur, dass unterschiedliche Ausgangsbasen, auch äußerst unterschiedliche
Voten zeitigen. Aber das kennt man ja zur Genüge.
Man Frage doch mal einen ZJ der Rutherford-Ära was er unter „Babylon der
Grossen" verstehe. Wie aus der Pistole geschossen wird er erklären: Natürlich
die katholische Kirche + „Tochtersysteme".
Man stelle die gleiche Frage dem Herrn der da in Rom residiert und seinen örtlichen Adjudanten. Wenn denn solche jemand benennen, die ihnen „auf den Keks" gehen, stehen wohl die ZJ mit an vorderer Stelle.
Man frage weiter den Chef der „Deutschen Bank" (von dem ich
mal unterstelle, auch „Marke Kulturchrist") was er denn so von Religion hält.
Vielleicht nicht wortwörtlich aber dem Sinne nach wird auch er nur wiederholen,
was schon Bismarck sagte.
Die Religion solle
- dem Volke -
erhalten bleiben.
Seine eigene Religion (das indes ist jetzt eine Meinungs-Unterstellung meinerseits) besteht fallweise eventuell in der Wertschätzung für Kirchenmusik und ähnliches, „weil das ja so schön feierlich" ist. Ansonsten hat er nur eine „Religion" die man auch an seinen Augäpfeln ablesen kann : Money.
Es wirkt schon - zumindest für mich - etwas sonderbar, wenn tatsächliche Nachfolger (oder verhinderte Nachfolger) vorskizzierter „Religion" des Chefs der „Deutschen Bank" sich im besonderen dazu berufen fühlen, zu definierenn, was denn „Steinzeit"-Religion sei und was nicht.
Geschrieben von Bauer am 29. Juli 2007 12:51:57:
Als Antwort auf: Re: Das Mittelalter existiert weiter ... geschrieben von Drahbeck am 29. Juli 2007 06:49:47:
Zitat:
die ihnen „auf den Keks" gehen, stehen wohl die ZJ mit an vorderer Stelle.
ENDE
Der ist doch nicht doof.
Das dürfte wohl eines der letzten Probleme sein, mit denen er sich befasst.
Sich mit Jehovas Zeugen zu befassen bedeutet auch, sich mit der Dummheit von Menschen beschäftigen.
Das macht der Mann sicherlich, aber bestimmt anders, als dass er in JZ ein grundsätzliches Problem sieht. Dann müssten ihm auch alle "Ungläubigen" auf den Keks gehen, die sozialistisch geprägt, die Kirche als "Feind(bild)" des Menschen sehen.
Geschrieben von Bauer am 29. Juli 2007 13:06:58:
Als Antwort auf: Re: Das Mittelalter existiert weiter ... geschrieben von Bauer am 29. Juli 2007 12:51:57:
ein "Markenzeichen" von Jehovas Zeugen.
lenken sie doch damit davon ab, dass auch sie einen großen Gimpelfang betreiben.
Jehovas Zeugen ein Sammelbecken der Unzufriedenen, die falsche Hoffnungen auf falsche Lehren setzten? Die religiösen Hoffnungen der vergangenen 100 Jahre erweisen sich heute als Fata Morgana des Glaubens und der falschen Bibelauslegung. Hoffnungen die sich nie erfüllten und somit in der Sache zu einer Täuschung von Millionen Menschen wurden.
vergleiche: