„Der Wachtturm" Ausgabe vom 15. 1. 1953

Etwa fünf Druckseiten umfasst im „Wachtturm" vom 1. 9. 1963 ein „Was ein Gemeinschaftsentzug bedeutet" betitelter Artikel. In der Substanz setzt er die bekannte harte Linie der WTG fort.

Keinerlei Grußerweisung, keine Gespräche führen, keinerlei privaten Kontakt usw.

Deutlich wohl auch der wörtliche Satz:

„Der Irrende wird zwar nicht getötet, doch sein Gemeinschaftsentzug wird von allen in der Versammlung respektiert".

Namentlich die WTG-seitig verwandte Vokabel „getötet" spricht dann wohl Bände, und liegt auf gleiche Wellenlänge wie ähnliche WTG-Ausführungen aus dem Jahre 1953.

Es hat sich zehn Jahre später, somit nicht das geringste „liberalisiert".

Drohend teilt der WT (S. 544f.) weiter mit, sollte im Einzelfall solcherlei Rigorismus nicht so heiß gegessen werden, wie er gekocht wird, droht dem (wörtliche Vokabel) „Rebellen" ein ähnliches Schicksal, wenn es nach der WTG geht.

Wie die Öffentlichkeit könne er zwar - gegen Bezahlung - wie der WT ausdrücklich betont WTG-Literatur erhalten, jedoch schon mal nicht mehr den „Königreichsdienst" und ähnliche Einschränkungen.

Grunddogma der WTG dabei:

„Die Partei habe immer recht ..."

 Die Partei sagte, daß Ozeanien sich nie mit Eurasien verbündet hatte. Er, Winston Smith, wußte, daß Ozeanien vor noch nicht einmal vier Jahren mit Eurasien verbündet gewesen war. Aber wo existierte dieses Wissen? Nur in seinem eigenen Bewußtsein, das ohnehin bald ausgelöscht werden würde. Und wenn alle anderen die von der Partei oktroyierte Lüge akzeptierten - wenn alle Berichte gleich lauteten -, dann ging die Lüge in die Geschichte ein und wurde Wahrheit. "Wer die Vergangenheit kontrolliert", lautete die Parteiparole "kontrolliert die Zukunft, wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit." Es war ganz einfach. Es erforderte nichts weiter als eine nicht abreißende Siegesserie über die eigene Erinnerung. "Realitätskontrolle" nannte man das, in Neusprech: "Doppeldenk

http://www.metacafe.com/watch/7998029/plusintruder/

Von peter pan am Dienstag, den 9. November, 2004 - 15:50:
...

Ich konnte es nicht glauben. Das ist doch wirklich UNGLAUBLICH - aber wahr.

quote [Wachtturm vom 15. Januar 1953]
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Das Gesetz des Landes und das Gesetz Gottes durch Christus Jesus verbietet uns, Abgefallene zu töten, auch wenn sie Glieder unserer eigenen Blutsverwandtschaft sind
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Hier wird doch ganz offen, daß wohl der Wunsch bestünde und lediglich die Gesetze es verbieten Abgefallene zu TÖTEN. Und dann noch der fast schon bedauernde Zusatz, daß das Verbot auch bei Blutsverwandschaft gilt. Ist das nich öffentliches Schüren von MORDLUST.

Welche KRANKEN Gedanken werden hier von Winkeladvokaten geäußert die für ihr krankes Denken Bibelzitate verwenden und so für ihre kranken Aussagen göttliche Autorität geltend machen?
Wer wüsste nicht wie [juristisch] geschickt sich die religiösen Führer beim Mordaufruf z.B. von Salman Rushdi auszudrücken wußten?
Werden hier nicht "Schläfer" herangezogen, die innerlich längst die Bereitschaft und den Willen zum Morden haben?
Werden hier nicht ebensolche herangezogen, über die es heist "sie werden euch töten und glauben Gott einen heiligen Dienst zu erweisen"?

Hat Jesus nicht gem. Math. 5:28 gesagt:
"Ich aber sage euch: aWer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen"

Und ist in Jak.2:11 nicht der DIREKTE Vergleich gezogen wenn gesagt wird:
"Denn der gesagt hat (2. Mose 20,13.14): «Du sollst nicht ehebrechen», der hat auch gesagt: «Du sollst nicht töten.» Wenn du nun nicht die Ehe brichst, tötest aber, bist du ein Übertret..."

Habe dies Winkeladvokaten nicht längst getötet!!! Und zwar auch buchstäblich GEMORDET in ihrem Herzen.

Diese typen sind nach biblischer SICHTWEISE eine MÖRDERBANDE. Zunutzte machen sie sich nur, daß nach weltlichen Gesichtspunkten nur vollzogene Taten strafbar sind (von der hier klar ausgedrückten MordDROHUNG abgesehen). Psychologisch MORDEN sie sowieso.

Es ist schlicht nicht fassbar, wie diese Typen das Wort Gottes ins Gegenteil verkehren.

Und dann schreiben hinterlistigen Abtrünnigen auch noch rotzfrech über wahre Christen die das satanische Treiben hinter ihrer Maske als "Engel des Lichts" erkennen:

quote
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Unter anderem deshalb, weil in der Literatur der Abtrünnigen Unwahrheiten mit 'glatten Worten' und "verfälschten Worten" dargelegt werden (Römer 16:17, 18; 2. Petrus 2:3). Was sollte man auch sonst vom Tisch der Dämonen erwarten? Und selbst wenn die Abtrünnigen irgendwelche Tatsachen anführen, sind diese gewöhnlich aus dem Zusammenhang gerissen mit dem Ziel, andere vom Tisch Jehovas wegzuziehen."
Wachtturm 1.7.1994 Seite 12
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Genau das ist es was diese WTG Winkeladvokaten betreibt mit ihrer dämonischen Bibelpervertierung, indem sie die eigentliche Botschaft ins genaue Gegenteil verkehren.

Von Drahbeck am Dienstag, den 9. November, 2004 - 16:21:
Das traurige an der ganzen Sache ist nur das. Das damals unverblümt ausgesprochene, vermeidet man heute so zu s a g e n.
H a n d e l n indes tut man nach der gleichen Maxime.
Lediglich, dass man zwischenzeitlich gelernt hat, "Kreide zu fressen". Nicht kilo- sondern Zentnerweis!

Von peter pan am Dienstag, den 9. November, 2004 - 21:17:
quote
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Frühere Freunde und Verwandte eines Ausgeschlossenen mögen hoffen, daß er zurückkehrt, doch aus Achtung vor dem Gebot aus 1. Korinther 5:11 haben sie keinen Umgang mit ihm.
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In 1. Korinther 5:1 wird der konkrete Anlass für die nachfolgende Worte in Versen 2 bist 13 angegeben und über einen, der "mit der Frau seines Vaters lebt" berichtet. Also -nicht explizit gesagt aber doch (biblisch) verständlich gemacht - INZUCHT, nämlich SOHN mit MUTTER. Die Abscheulichkeit wird hervorgehoben in dem "von Unzucht, wie sie nicht einmal unter den Heiden vorkommt" gesprochen wird.

In Vers. 9 und 10 heist es:
"Ich habe euch in meinem Brief ermahnt, dass ihr nichts mit Unzüchtigen zu schaffen haben sollt.
1 Kor 5,10 GEMEINT waren damit nicht alle Unzüchtigen dieser Welt oder alle Habgierigen und Räuber und Götzendiener; sonst müsstet ihr ja aus der Welt auswandern" [Großsetzung durch mich]

In Vers. 10 präzisiert Paulus noch mal was er durch seine Worte tatsächlich sagen wollte und MEINTE und macht RELATIVIERT in dem er an die Praktische Vernunft und REALITÄTSbezogenheit appeliert, wenn er sagt "sonst müsstet ihr ja aus der Welt auswandern".

Dann sollte berücksichtigt werden, daß ein GEMEINSAMES ESSEN in der damaligen Zeit und kulturellem Verständnis fast schon ein "Beziehungsakt von besonderer Innigkeit darstellte".

Die DEUTUNG der WTG und tatsächliche Handhabung WEITET diese Bibelstelle in EXTREMER WEISE aus!Paulus spricht anlässlich eines INZESTfalles eine Ermahnung aus.

Diese wendet die WTG unterscheidungslos auf Ausgeschlossene, die möglicherweise wegen besserem biblischem Verständnis, oder wegen einer Zigarette und 'Stolz' [da der Kniefall verweigert wurde] ausgeschlossen wurden, an.

Paulus führt zwar in in Vers 10 auch "Unzüchtigen dieser Welt oder alle Habgierigen und Räuber und Götzendiener" an, ABER nur in Verbindung mit der ERMAHNUNG realistisch zu bleiben.

Diese Gruppe Sünder erwähnt er nochmals in Vers 11 und betont, daß er nur die meint, die sich "Brüder nennen" und sagt - abgesehen sie aus der Gemeinde auszuschließen solle nicht einmal mit ihnen gegessen werden (wobei das gemeinsame Essen in der damaligen Zeit eine besondere Bedeutung hatte und [meist] mit einer 'geistige Gemeinschaft' gleichzusetzen war).

Diese Bibelworte werden von der WTG in extrem verschärfender Weise auf ganz andere Personen als Palus MEINTE angewandt. Darüber hinaus wird das "Essen" von der damaligen Zeit unreflektiert, unrealistisch, ohne Unterscheidungsvermögen von der urchristlichen Zeit in die Höflichkeitsformen des 21. Jahrhunderts übertragen und Familienmitgliedern untersagt sich zivilisiert und menschlich höflich zu verhalten.

Je mehr man darüber nachsinnt, desto deutlicher wird, wie diese rabulistischen Winkeladvokaten die biblische Botschaft in ihr Gegenteil verkehren, Hass und Zwietracht sähen und jedes Unterscheidungsvermögen sowie Weisheit vermissen lassen.

Eine perversere Bibeldeutung als die WTG hier offenbart haben selbst die schlimmsten Terroristen dem Koran nicht antun können.

Salman Rushdi ist aus Sicht eines gemäßigten, friedlichen Muslims ein waisenknabe gegenüber der Pervertierung der Heiligen Schrift durch die WTG aus Sicht eines wahren Christen.

Die WTG ist diejnige, die mit ihren perversen DEUTUNGEN aus der Bibel "Satanische Verse" macht.

Eine Streitfrage wäre noch zu klären.

Wie stand Rutherford zur Praxis des Gemeinschaftsentzuges?

Ausgelöst wurde die Kontroverse offenbar durch das Buch von William J. Schnell „Falsche Zeugen stehen wider mich. Dreissig Jahre Sklave des Wachtturms", der in dessen deutschen Ausgabe auf S. 61 schrieb:

„Alle Organisationen die außerhalb der Wachtturm-Gesellschaft existierten, waren Satans Organisationen; waren sie politisch oder geschäftlich, so klassifizierte man sie als Ägypter, aus den Katholiken und den protestantischen Organisationen wurden die Moabiter, die Ammoniter und die Edomiter. Sippenwirtschaft und Exklusivität waren von nun an die Politik der Wachtturm-Organisation, und die in ihr befindlichen Mitglieder sahen alle christlichen Kirchen, den Rest der Welt und die Menschheit als außerhalb stehend an. Jehovas Zeugen bildeten die Regierungspartei und alle anderen - ganz gleich, wer sie waren - die Opposition !

Aus dieser zwiespältigen, aggressiven Haltung, wie sie 1926 gelehrt und seitdem ständig weiterentwickelt wurde, erklärt sich am besten das spätere Verhalten von Jehovas Zeugen gegenüber anderen Organisationen und gegenüber den Nationen, in denen sie lebten. Ihre Betätigung als Zeugen bestand jetzt nicht mehr aus dem sanften Bemühen, Christi Lehre zu verbreiten und Menschen für Christus zu gewinnen, sondern in organisierten Spaltungsversuchen und rücksichtslosen Angriffen auf ihre Feinde. Die Besuche von Haus zu Haus waren nicht mehr ein schlichtes Predigen, sondern eher eine Plünderung der Ägypter (2. Mose 11: 2) …"

Und auf Seite 62 schreibt er weiter bezüglich der eigenen Erfahrungen:

„Die Frage, wie man Gegner der Wachtturm-Gesellschaft behandelt, die einst ihre gläubigen Anhänger waren und dann widerrufen haben, wird von Vertretern der Gesellschaft wie folgt beantwortet: ,,Da die Gesetze des Landes ihre Tötung verbietet, kann man sie nicht töten. Wenn Gottes Gesetz aber in Kraft wäre (damit meinen sie: wären wir als Gottes Organisation bereits die Neue Welt- Gesellschaft ), dann würden sie getötet. Unter diesen Umständen ist es das einzige und beste, sie so behandeln, als seien sie bereits tot." - Nebenbei gesagt, genau so behandelt mich, unter der Beeinflussung von Brooklyn, meine Familie. Sie sind fanatische Zeugen Jehovas und betrachten mich seit dem Augenblick als ,,tot", da mir die Wachtturm- Verdrehungen zu viel wurden und ich mich entschloß, den Weg der ,,Freiheit der Kinder Gottes" zu gehen."

Festzuhalten ist zum einen, dass Schnell keine Quelle für sein wörtliches Zitat angibt. In Gesamtsichtung der WTG-Literatur kommt meines Erachtens dafür aber nur der „Wachtturm" vom 15. 1. 1953 mit seiner berüchtigten Leserfragenbeantwortung in Betracht. Auf sie nahm offenbar auch Schnell mit seiner Aussage Bezug.

Nun ist verschiedentlich - ohne nachprüfbare Quelle - die Behauptung aufgestellt, schon Rutherford hätte solche Tötungsdoktrin aufgestellt. Teilweise wird dabei jenes Schnell-Zitat als von Rutherford ausgesprochen, interpretiert. Dazu ist festzuhalten, dass Falschbehauptungen schon immer kontraproduktiv waren. So auch in diesem Fall.

Hier kann man wiederum auf William Schnell verweisen, der die Schätzung äußerte, dass von 1919 bis 1931 rund 75% der alten Bibelforscher-Organisation aus der WTG-Organisation „hinausgesäubert" wurden (S. 175). Lediglich dem Umstand zuschreibbar, dass es Rutherford gelang, den sogenannten „Predigtdienst" als Pflichtleistung einzuführen, ist es zuzuschreiben, dass dieser Aderlaß optisch nicht so ins Auge fiel. Die Ausfälle wurden durch Neuzugänge mehr als kompensiert.. Immerhin steht fest, dass selbst höhere WTG-Funktionäre, wie Salter, Binkele und etliche andere mehr, zu den Opfern der WTG-Säuberungen gehörten.

Die entscheidende Frage ist nun, wie wurde diesen „Ausgesäubterten" gegenüber getreten. Gab es damals schon die ausgeschliffenen Mechanismen des Gemeinschaftsenzuges?

Ein Schlüsseldokument ist meines Erachtens der „Wachtturm" vom Februar 1945, der erstmals die Ausschlußgrundsätze in verschärfter Form zu Papier brachte.

„Lautlos" agieren, war ab Februar 1945 nunmehr die WTG-Parole.

Man vergleiche dazu:

Parsimony.12246

Indes wird man zu Rutherfords Zeiten noch nicht sagen können, dass schon damals im WTG-Schrifttum Aussagen im Stile des WT vom 15. 1. 1953 getätigt wurden. In der Sache vielleicht, zumindest in Ansätzen. Aber noch nicht soweit gehend, sich gar in Tötungstheorien zu verlieren.

Zwei Belegstellen kommen insbesondere für die Rutherford-Ära in Betracht.

Einmal Band I von „Rechtfertigung" (1931 erschienen). Wo man auf Seite 328 liest:

„Wenn die, die Gott lieben, auf die Erfahrungen seit 1918 zurückblicken, sehen sie, daß viele weggegangen sind. Einige dieser Falschen sind diesem oder jenem treu Gebliebenen sehr teuer gewesen. Dennoch soll keiner um die Abgefallenen trauern. Das größte Vorrecht, das einem Geschöpf zuteil werden kann, besteht darin, Jehova Gott zu kennen und ihm zu dienen. Wenn dieses Vorrecht von manchem nicht wertgeschätzt wird, so könnte niemand, der den Geist Christ hat, die Undankbaren, die sich von ihrem Bunde zurückgezogen haben, noch weiter lieben. Man lösche sie aus dem Gedächtnis aus und vergesse sie für immer, als wären sie nie gewesen. Alle, die Gott wahrhaftig lieben, möchten nun fest zusammenstehen und ihm dienen."

Die zweite Belegstelle ist das 1932 erschienene Buch „Bewahrung". Dort verbreitet sich Rutherford mit den Worten (S. 31):

„Das traf auf die Pharisäer zu, als Jesus auf der Erde war … und ist besonders zutreffend am Ende der Welt, wo der Herr die letzten Glieder des Königreiches auserwählt und zu seinem Tempel zur Prüfung kommt. Jehova war gegen alle solche gnädig und gab ihnen die Wahrheit. Sie wurden zum Königreich berufen, wurden Anwärter auf einen Platz im Königreich und hatten die Gelegenheit, ewige Träger der himmlischen Krone zu werden. Sie erklärten, Glieder des Leibes Christi und daher die Braut oder Königin zu sein. Aber anstatt gehorsam zu sein, bestanden sie auf dem persönlichen Recht, nach ihrer Weise frei und unbehindert zu wandeln. Sie weigerten sich, sich der Ordnung zu fügen und das Hochzeitskleid anzuziehen. Sie lehnten es ab, das Werk des Herrn auf die von ihm bestimmte Weise zu tun, und sie bestanden darauf, es auf ihre eigene Weise zu betreiben. Sie folgten der Berufung zum Königreich, aber aus einem eigennützigen Beweggrunde. Sie weigerten sich, der 'Obrigkeit' in Gottes Organisation untertänig zu sein, indem sie sogar daran festhielten, daß sich die betreffende Schriftstelle auf die irdischen Regenten bezöge. (Römer 13:!; Offenbarung 19.9) Weil sie nicht festgehalten, was sie besaßen, wurde ihnen die Krone weggenommen."

Eine neuere Belegstelle kann man auch dem "Wachtturm" vom 15. 4. 1988 ( S. 27) entnehmen, wo ebenfalls ungerührt postuliert wird:

"Denken wir daran, daß in dem Gesetz, das Gott dem Volk Israel gab, die strenge Maßnahme des 'Abschneidens' geboten wurde. In verschiedenen schwerwiegenden Fällen wurden willentliche Übertreter hingerichtet (3. Mose 20:10; 4. Mose 15:30, 31). Nach der Hinrichtung war es niemandem mehr möglich — selbst den Verwandten nicht —, mit dem Gesetzesbrecher zu sprechen (3. Mose 19:1-4; 5. Mose 13:1-5; 17:1-7). ...

Daher konnten sie davon ausgehen, daß seine Anordnung, Sünder vom Leben abzuschneiden, grundsätzlich gut und richtig war (Hiob 34:10-12).

Wir dürfen ebenso davon überzeugt sein, daß Gottes Anordnung für Christen, einem ausgeschlossenen, reuelosen Sünder die Gemeinschaft zu verweigern, ein vernünftiger Schutz für uns ist.... Auch solche Personen zu meiden, die von sich aus die Gemeinschaft verlassen haben, ist für Christen ein Schutz vor möglicherweise kritischen oder verständnislosen Äußerungen oder vor irgendwelchen Ansichten Abtrünnige."

Noch eine Quelle zum Thema sei vorgestellt.

"Meister der Unduldsamkeit". Mit dieser Titel-Schlagzeile macht die "Erwachet!-Ausgabe vom 22. 9. 1950 auf. Wer damit gemeint ist, unschwer zu erraten. Die katholische Kirche, einer der "Lieblingsfeinde" der Zeugen Jehovas.

Nun soll letztere hier nicht verteidigt werden. Es stört eigentlich nur, dass diese Kritik aus dem Munde einer Organisation kommt, die wohl kaum, diesbezüglich "besser" ist. Charakteristisch auch solche Sätze, die durchaus auch das Wesen der WTG-Religion charakterisieren:

"Diese geht von der Annahme aus, die katholische sei die einzig wahre Kirche, so dass ein Widerstand gegen das Papsttum der Auflehnung gegen Gott gleichkomme und ein schlimmeres Verbrechen sei als Ehebruch, Verrat oder Mord. Ferner beansprucht die katholische Kirche für sich die göttliche Autorität. ihre Gegner, die sie als 'Ketzer', 'Schismatiker' (Abtrünnige) und 'Ungläubige' brandmarkt, in den Bann zu tun, zu massregeln, zu unterdrücken und sogar zu töten. Dafür braucht sie nichts weiter als genügend Macht, um ihrer 'Autorität' Geltung zu verschaffen."

Weiter zitiert "Erwachet!"
"Das Amtsblatt des katholischen Bistums Brooklyn, 'The Tablet', macht in seiner Nummer vom 5. November 1938 ganz unverhüllt für die Kirche das Recht geltend, 'Ketzer' umzubringen, indem es schreibt:

'Wenn der Staat das Recht hat, Hochverrat mit dem Tode zu bestrafen, wird nach dem gleichen Grundsatz der geistlichen Obrigkeit die Gewalt über Leben und Tod zugestanden ... Sie [die Kirche] hatte und hat das Recht und die Befugnis, ihre Interessen und ihr Leben zu schützen. Ein Angriff auf den Glauben ist ein Schlag gegen ihr Herz. Zur Selbstverteidigung gehört das Recht, einem anderen das Leben zu nehmen, wenn dies zur Erhaltung des eigenen Lebens notwendig ist ... Jeder vollkommenen Gemeinschaft wird die Befugnis zuerkannt, die Todesstrafe zu verhängen. Nun ist aber - durch den Willen des Herrn Jesus Christus selbst - die Kirche eine vollkommene Gemeinschaft und hat als solche das Recht und die Befugnis, Massnahmen zum Schutze ihrer Existenz zu ergreifen.'

Und triumphierend fragt "Erwachet!" dann weiter:

"Weitere Beweise?! In der 'American Ecclesiastical Review' (Jan. 1946, S. 35 - 37) bläst Francis J. Connell vom Redemptoristenorden das Kriegshorn und fordert alle Katholiken auf, 'der Idee, dass es einem freistehe, zu glauben, was man wolle, keinen einzigen Zoll nachzugeben'. Hierzu behauptet Connell noch:

'Niemand kann ein wirklich objektives Recht haben, irgendeine andere als die wahre Religion auszuüben, und die Katholiken glauben, dass der Katholizismus die einzige wahre Religion ist, die Gott allen Menschen anzunehmen gebietet. Jede andere Religion ist falsch und steht im Gegensatz zu Gottes Plan für die Errettung des Menschen; und es ist ein ungeheuerlicher Irrtum, zu sagen, dass jemand das Recht habe, eine andere Religion anzunehmen."

Parsimony.15666

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