Im Zeitspiegel 4 Teil b
Einige Stichworte in diesem Jahrgang (in Auswahl)
„Volksstimme" (Magdeburg), Silentlambs, Walter Veith, Diskobesuche, Geburtstage, Kreationismus, Friedrich Gerstärker, Alfred Mütze, Freital, Otto Müller-Glösa, Heinz Fried, Zeileis, „Neuland" (Sowjetunion), Leo Menter,
Tschiang Kai-schek, Weißenberg, Friedrich Kaiser, Remarque, Weihnachten,----------------------------------------------------
geschrieben von: Drahbeck
"Ebensowenig überzeugt es, wenn der Kläger
darauf hinweist, daß er - im Gegensatz zu den christlichen Amtskirchen in
Deutschland - keine Kirchensteuer erheben dürfe und deshalb auf solche
Geldzahlungen angewiesen sei, wie er sie für seine Bücher, Broschüren und
E-Meter sowie für die Teilnahme an Kursen und Seminaren verlange. Dem Kläger
steht es frei, sich wie andere kleinere Religionsgemeinschaften auch durch
freiwillige Spenden und Beiträge seiner Mitglieder zu finanzieren.
Ebensowenig ist es ihm verwehrt, für Güter und Dienstleistungen Entgelte zu
verlangen.
Entscheidet er sich für letzteres und ist er dann - wie hier - in einer Art
und Weise tätig, daß die Tätigkeiten nach ihrem Gesamtbild als gewerblich
anzusehen sind, dann muß er, wie jeder andere auch bei vergleichbaren
Tätigkeiten, seiner Gewerbeanmeldepflicht genügen, ohne sich auf Vorrechte
für Religionsgemeinschaften oder ein vom staatlichen Recht abweichendes
Selbstverständnis berufen zu können."
Der zugrunde liegende Dissenz. Unter dem Vorgeben Religion zu sein, wurde
versucht die damit erwirtschafteten Einnahmen, wie sie Scientology erzielte,
quasi ohne relevanten Steuerabzug, in den eigenen Taschen zu belassen.
Das wiederum sahen andere, etwas anders. Und in der Folge gab es dazu eben
gerichtliche Auseinandersetzungen.
Ein weiterer Satz in jenem Urteil:
"Tritt eine Religionsgemeinschaft in der Art und
Weise wie der Kläger in der Absicht der Gewinnerzielung auf Dauer durch
Werbung und Verkauf von Waren und Dienstleistungen in Konkurrenz zu anderen,
insbesondere zu nicht religionsgebundenen Gewerbeunternehmen und sind diese
Tätigkeiten - wie beim Kläger - in den Augen des Verkehrs auch nach ihrem
Gesamtbild als gewerblich einzustufen."
Das wiederum hat zur Folge, dass halt auch der Fiskus sich an den entsprechenden
Einnahmen beteiligt sehen möchte.
Und zu dem Argument, man habe ja zeitweise auch Verluste erwirtschaftet, gibt es
auch einen Satz in dem Urteil:
Und zwar den:
"Nach allem ist es gerechtfertigt, davon auszugehen, daß der Kläger bei dem Verkauf von Büchern, Broschüren und E-Metern sowie bei der entgeltlichen Durchführung von Kursen und Seminaren in Gewinnerzielungsabsicht handelt. Selbst wenn es so sein sollte, daß der Kläger bei dem Verkauf einzelner Bücher und bei der Durchführung des Kommunikationskurses, des Dianetik-Seminars und des Dianetik-Heimkurses - für sich gesehen - nur die Selbstkosten decken kann oder gar Verluste erleidet, so würde dies am Ergebnis nichts ändern."
Die da angerissene Problemlage trifft selbstredend auch für andere zu
(keineswegs "nur" für Scientology).
Die WTG ihrerseits ist dem dergestalt aus dem Wege gegangen, dass sie feste
Preisangaben für ihre Literatur abschaffte, und nur vorgeblich "freiwillige
Spenden" kassiert.
Das Beispiel dieses Scientology-Urteils kann auch lehren. Wer den meint
besonders "clever" zu sein, kann bei aller seiner "Cleverness" auch ganz schnell
mal ins stolpern gelangen.
home.snafu.de/tilman/krasel/germany/ovg1291.html
Ein US-Dollar entsprach zu dieser Zeit 4,2 Billionen Mark während ein Brot 260 Milliarden Mark kostete.
www.muelheim-ruhr.de/cms/das_muelheimer_zeitzeichen_14_juli_1923.html
Diese Gemengelage darf man getrost auch der Rubrik zuordnen.
Begünstigung der Rattenfänger aus Brooklyn.
Wäre die Lage damals nicht so dramatisch gewesen, hätten die Brooklyner nicht so
den aufnahmebereiten Boden vorgefunden.
Zur Erinnerung.
Um diese Zeit war Deutschland das Zuwachspotential für die WTG. Die USA selbst,
waren da noch weitaus abgeschlagen. In den USA selbst konnte die WTG erst etwa
ab zweiter Hälfte der 30er Jahre und später, aufholen.
Darf man den Krieg als Lockmittel benutzen?
Eine Leserin über die Methoden der "Zeugen Jehovas"
Magdeburg (EB)
Unsere Leserin, die parteilose Hausfrau und Mutter Astrid G...,
Aschersleben, schreibt uns:
Niemand wünscht sich einen Krieg, sollte man meinen. Bei den Gesprächen mit
Bekannten, die einer christlichen Kirche angehören, ganz gleich welcher,
beobachte ich immer wieder die gleiche Einstellung für den Frieden und gegen
den Krieg.
Was sind aber für Leute, die sich als "Jehovas Zeugen" bezeichnen? Mehrmals
habe ich nun schon beim Einkaufen und auf der Straße erleben müssen, daß
Leute, die sich durch ihre Reden zu dieser "christlichen" Gemeinschaft
bekennen, vom "kommenden Weltuntergang" reden, vom "Krieg des Satans, der
alles vernichtet und für die auserwählten Menschen danach das ewige Leben
bringen soll."
Sogar bei ihrer Agitation von Haus zu Haus reden sie in dieser Weise.
Ist eine solche Anhängerwerbung der "auserwählten" Menschen nicht abstoßend?
In der ganzen Welt dienen die fortschrittlichen Kräfte der Erhaltung des
Friedens. Die Werktätigen bemühen sich, die Spuren des letzten Krieges zu
beseitigen und ein friedensmäßiges Leben zu gewährleisten. Überall werden
die Unterschriften zur Ächtung der Atomwaffen gesammelt. Und da gibt es eine
Gruppe Menschen, die gehen hausieren mit dem Krieg um Anhänger zu gewinnen.
Sie verheißen das "ewige Leben" nach dem großen Krieg.
Der Krieg ist ihnen also etwas wünschenswertes.
Hat das noch etwas mit Achtung vor der religiösen Überzeugung, mit der
Freiheit der Religion zu tun?
Oder ist es nicht vielmehr so, daß sich hinter diesen "Zeugen Jehovas"
andere Menschen verbergen, die ein Interesse daran haben, daß der Krieg für
die breite Masse verheißungsvoller ist?
Ich selbst gehöre keiner Partei an, doch wundere ich mich, daß entgegen der
allgemeinen Friedenswerbung in der Deutschen Demokratischen Republik diese
"Zeugen Jehovas" ihre Kriegspropaganda durchführen.
Nun mag man ja solcherlei "Leserbriefe" der Rubrik SED-gesteuert zuordnen,
was wohl schwerlich zu bestreiten wäre.
Sie machen aber auch deutlich, wie eben politisch denkende Menschen das
Narrentum der Zeugen Jehovas einschätzten.
Auch Narren können zur Landplage werden. Die SED wusste wahrlich ein Klagelied
davon zu singen.
„ bleibt Zeuge Jehovas in gutem Ansehen und bekommt oft Besuch aus seiner Versammlung, wo er unterstützt wird. Er hat zwar 56 Jahre Gefängnis bekommen, aber wenn er mit der Gesetzeslücke durchkommt, wird er in seiner Versammlung wieder willkommen geheißen und kommt vielleicht wieder für ein Dienstamt in der Versammlung in Frage. Bis heute wird Paul Berry nicht in der Sexualstraftäterliste des Staates New Hampshire geführt, obwohl er in zwölf Fällen des Kindesmissbrauchs überführt wurde. Paul gibt Mitgefangenen regelmäßig "Zeugnis" und bietet ihnen ein Bibelstudium an. Das wird von Berry gefordert, um Zeuge Jehovas in gutem Ansehen zu bleiben, falls oder wenn er aus dem Gefängnis freikommt."
Und weiter in diesem Bericht auch der Satz, dass am 15. Juli 2005 ein sich
über vier Jahre erstreckendes Gerichtsverfahren für beendet erklärt wurde; aber
doch wohl auch mit dem bereits zitierten Gesamturteil.
Weiter in dem Bericht auch der Satz:
Das „die Zeugen Jehovas Hunderttausende Dollar an Spendengeldern für Anwaltskanzleien im Gebiet von New Hampshire ausgaben, um zahlreiche belanglose Anträge zu stellen, um den Zivilstreit zu verlängern und die Kosten in die Höhe zu treiben. Anwälte der Zeugen Jehovas unterstützten Paul Berry, einen überführten Kinderschänder, indem sie ihm kostenlosen juristischen Beistand gaben, um sein religiöses Recht vor weiteren Urteilen wegen Kinderschändung zu schützen. ... Schätzungsweise gut über 500.000 Dollar aus Spendengeldern für die Zeugen Jehovas sind für die Verteidigung von Paul Berry ausgegeben worden."
www.silentlambs.org/BerryArticle_de.htm
Wie soll man diesen Sachverhalt kommentieren? Da wendet also die WTG erhebliche
finanzielle Mittel auf, in Kumpanei mit einem zu 56 Jahren Haft verurteilten.
Der Hehler ist schlimmer aus der Stehler, wäre mein Kommentar in übertragenem
Sinne dazu.
Der WTG geht es also primär um ihre Imagewahrung, die sie durch diesen Fall
gefährdet sieht.
Dabei macht sie sich zum Kumpan mit einem, der vorstehend beschrieben wurde.
Silentlambs fügt seinen Bericht noch einige Verlinkungen mit bei.
Daraus einige charakteristische Sätze:
„In einem ... Urteil hat der Supreme Court des
Bundesstaates die Berufung ... abgewiesen, die versuchten, ihre Versammlung
der Zeugen Jehovas zu verklagen, weil sie den Missbrauch durch ihren Vater
nicht angezeigt hatte, obwohl es den Ältesten der Kirche ein Dutzend Mal
berichtet wurde. ...
Paul Berry begann in den 1980er Jahren, seine Tochter und seine Stieftochter
körperlich zu misshandeln und sexuell zu missbrauchen, als sie 3 und 10
Jahre alt waren, so Gerichtsdokumente.
Ihre Mutter ... meldete die Missbräuche viele Male Kirchenvertretern. Die
Kirche der Zeugen Jehovas fordert zwei Zeugen, ehe sie gegen einen
Kinderschänder Strafmaßnahmen ergreift, ein Kind kann nicht sein eigener
Zeuge sein. Die Ältesten kamen mit Poisson und ihrem Mann zusammen, um über
den Missbrauch zu reden, zeigten ihn aber nicht an Und sie sagten ihr, sie
solle auch keine Anzeige erstatten, so Gerichtsunterlagen."
www.silentlambs.org/BerryVerdictarticles_de.htm
Drahbeck
Wie soll man diesen Sachverhalt kommentieren? ...
E R B Ä R M L I C H
Drahbeck
Die "Volksstimme" in Magdeburg, laut Untertitel "Organ der SED in
Sachsen-Anhalt", druckte in ihrer Ausgabe vom 15. Juli 1950 nachfolgenden
Leserbrief ab:
Darf man den Krieg als Lockmittel benutzen?
Eine Leserin über die Methoden der "Zeugen Jehovas"
Magdeburg (EB)
Unsere Leserin, die parteilose Hausfrau und Mutter Astrid G...,
Aschersleben, schreibt uns:
Niemand wünscht sich einen Krieg, sollte man meinen. Bei den Gesprächen
mit Bekannten, die einer christlichen Kirche angehören, ganz gleich
welcher, beobachte ich immer wieder die gleiche Einstellung für den
Frieden und gegen den Krieg.
Was sind aber für Leute, die sich als "Jehovas Zeugen" bezeichnen?
Mehrmals habe ich nun schon beim Einkaufen und auf der Straße erleben
müssen, daß Leute, die sich durch ihre Reden zu dieser "christlichen"
Gemeinschaft bekennen, vom "kommenden Weltuntergang" reden, vom "Krieg des
Satans, der alles vernichtet und für die auserwählten Menschen danach das
ewige Leben bringen soll."
Sogar bei ihrer Agitation von Haus zu Haus reden sie in dieser Weise.
Ist eine solche Anhängerwerbung der "auserwählten" Menschen nicht
abstoßend?
In der ganzen Welt dienen die fortschrittlichen Kräfte der Erhaltung des
Friedens. Die Werktätigen bemühen sich, die Spuren des letzten Krieges zu
beseitigen und ein friedensmäßiges Leben zu gewährleisten. Überall werden
die Unterschriften zur Ächtung der Atomwaffen gesammelt. Und da gibt es
eine Gruppe Menschen, die gehen hausieren mit dem Krieg um Anhänger zu
gewinnen. Sie verheißen das "ewige Leben" nach dem großen Krieg.
Der Krieg ist ihnen also etwas wünschenswertes.
Hat das noch etwas mit Achtung vor der religiösen Überzeugung, mit der
Freiheit der Religion zu tun?
Oder ist es nicht vielmehr so, daß sich hinter diesen "Zeugen Jehovas"
andere Menschen verbergen, die ein Interesse daran haben, daß der Krieg
für die breite Masse verheißungsvoller ist?
Ich selbst gehöre keiner Partei an, doch wundere ich mich, daß entgegen
der allgemeinen Friedenswerbung in der Deutschen Demokratischen Republik
diese "Zeugen Jehovas" ihre Kriegspropaganda durchführen.
Nun mag man ja solcherlei "Leserbriefe" der Rubrik SED-gesteuert zuordnen,
was wohl schwerlich zu bestreiten wäre.
Sie machen aber auch deutlich, wie eben politisch denkende Menschen das
Narrentum der Zeugen Jehovas einschätzten.
Auch Narren können zur Landplage werden. Die SED wusste wahrlich ein Klagelied
davon zu singen.
Während ein Teil der Adventisten seine Vorträge
schätzt, kritisierte auch die Führung der Siebenten-Tags-Adventisten Veiths
Informationsvermittlung speziell zur Thematik "Bibelübersetzungen und Textus
Receptus":
"eine suggestive Art der Darstellung, die Verwendung von aus dem
Zusammenhang gerissenen Zitaten und einseitige Darstellungen"
Ihm wurde dazu empfohlen,
"entweder künftige Ausführungen zu dieser Thematik völlig neu zu
überarbeiten und sie ausgewogen, fair und seriös darzubringen oder ganz auf
sie zu verzichten"
...
Die Siebenten-Tags-Adventisten Deutschland verhängten ein Einladungsverbot
gegen ihn, an das die Adventgemeinden gebunden sind, was die Gemeinden
jedoch nicht davon abhält, Veith überkonfessionell zu Vorträgen einzuladen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Veith
Damit ist schon einiges über seinen Standort gesagt, dem Umfeld der Adventisten
zugehörig, was selbst letztere nicht daran hindert, erhebliche "Bauchschmerzen"
bei Nennung seines Namens zu verspüren und auch zu artikulieren.
Nun zu einigen Veith'schen Videos:
Ich bitte um Verständnis, einige haben auch eine erhebliche zeitliche Länge. Das
mir anzutun, die auch wirklich zu sichten, erachte ich als ein (für mich zu
großes) zeitliches Opfer. Ich muss mich also auf gewisse Stichproben
beschränken.
In einem "Freimaurer 1" betitelten Video wird selbst die katholische Kirche
diesbezüglich - unsachlich - verteufelt.
Die Ironie der Geschichte besteht wohl insbesondere darin, dass die Catholica
selbst, namentlich in einer früheren Geschichtsphase, mit einer der
relevantesten Freimaurergegner (in Randzirkeln noch heute) ist. Das aber entgeht
diesen Unterbelichteten schon mal grundsätzlich, bei ihren
Glaubensverkündigungsthesen.
Und darin teilt er schon mal mit, er wolle das Glaubensersatz-Thema Freimaurer
in elf Vorträgen ausbreiten. Wer denn viel Zeit hat, kann sich die ja im Detail
ansehen. Ich habe diese Zeit nicht, und will sie für diesen Herrn auch nicht
opfern. Bei dem Versuch mal grob zu sichten, was existiert denn so an Videos in
Verbindung mit seinem Namen, bin ich bei Google auf über 660 Nachweise gestoßen.
Da sage ich dann schon mal "danke ..." und das war es dann.
Ein weiteres Video mit diesem Herrn Veith als "Star" trägt den Titel:
"Zeugen Jehovas, Freimaurer und Satan"
Der Video-Einsteller hat dann auch ausdrücklich die Option Kommentare hinzufügen
zu können, entfernt. Indes sein eigener Kommentar spricht schon Bände. Da
behauptet er allen Ernstes, gestützt auf die Krücke Veith (ohne die würde er
wohl umfallen, respektive auch das umfallen vergessen, obwohl es bitter nötig
wäre).
"Die Zeugen Jehovas wurden von einem Freimaurer erfunden und wurde (wird) eingesetzt um die Menschen Richtung Satanismus zu leiten und zu bewegen".
Eine typische der "Mond besteht aus grünem Käse"-Glaubensthese wäre dazu
anzumerken. Bar jeglichen tatsächlichen Beweises.
Veth in seiner Unbedarftheit wähnt das "Kreuz Krone" Symbol als exklusiv
"freimaurerisch" deuten zu können. Das es auch in anderen christlichen Kreisen
nachweisbar ist, und zum Ausdruck bringen will durch das Kreuz
(Selbstverleugnung) den göttlichen Preis des "ewigen Lebens" oder ähnliches in
der Richtung, zu erwerben, entgeht ihm schon mal grundsätzlich.
Dann meint er Kritik an der NW-Bibel-Übersetzung der Zeugen zu formulieren.
Diese Kritik gibt es sicherlich auch andernorts. Aber meines Erachtens überzieht
auch Veith dabei maßlos. Vor allem liefert er keine tatsächlichen Beweise, die
wissenschaftlich begründet, auch so von anderen bereits vorgetragen wären. Er
praktiziert dabei eine Art Exklusivität, die wie bereits vernommen, selbst
offiziellen adventistischen Kreisen, unheimlich ist.
Er und sein Video-Einsteller, nehmen besonders an dem Umstand Anstoß, dass die
NW-Übersetzung tendenziös ausgerichtet ist, was schwerlich zu bestreiten wäre.
Als "Kronargumente" werden dabei insbesondere jene Details herausgestellt, wie
die NW-Übersetzung, im Gegensatz zu anderen, versucht jegliche Begründungsbasis
der Trinitätslehre in ihrer Bibelausgabe, den Boden zu entziehen.
Damit reduziert sich dieser Streit letztendlich auf den Aspekt, wie man zu
besagter Trinitätslehre (Dreieinigkeit) steht. Andernorts wird selbige ja zum
Dogma erklärt.
Mir persönlich geht dieser Streit "am allerwertesten vorbei".
Ob der Schrott der Trinitätslehre nun Relevanz hat oder nicht, rangiert bei mir
auf Platz 999a oder noch weiter hinten angeordnet. Insofern ist die künstliche
Aufgeregtheit diesen Aspekt betreffend, für mich ein Muster ohne Wert!
Jener Videoeinsteller hat dann ja noch ein paar andere "Events" (aus seiner
Sicht) mit eingestellt. Unter anderem eines zum Thema "Hohle Erde".
Hohl ist da wohl in der Tat einiges!
Die Frage ist nur auf welcher Ebene.
Die Wikipedia fügt ihrem Beitrag über den Herrn Veith auch noch
Klassifizierungen mit hinzu, in welche größere Themen er mit hineinpasst. Und
darin ist auch die Klassifizierung
Verschwörungstheorie, und wie mir scheint zu recht!
Linksammlung Theorie der Verschwörung
Exkurs:
Zitat aus
Ute Anne Kroder "Die Eschatologie der Siebenten Tags-Adventisten, Zeugen Jehovas
und der Neuapostolischen Kirche"
Abschlussarbeit, Fachbereich katholische Theologie, Frankfurt/M. 1994
Siehe zu letzterer auch
Kroder
Im Zuge der nunmehr 150jährigen Geschichte der
adventistischen Gemeinden gerieten gerade diese Wiederkunftszeichen immer
mehr in den Hintergrund. Zeichen dieser Art wie Erdbeben, Hungersnöte und
Umweltkatastrophen werden vielmehr heute in der jüngsten Gegenwart gesehen.
So sieht z.B. der jüngst auf Deutschlandtournee gewesene südafrikanische
Adventistenprediger Veith in Jes 51, 6 die Zerstörung der Ozonschichten. Als
weiteres Endzeitkennzeichen werden "Spannungen zwischen den Kapitalisten und
den Arbeitern gesehen, die in Jak 5, 1-5 angekündigt seien.
Das Jahr 1844 erhalt angesichts der jüngsten Deutungen eher die Bedeutung
eines historischen Faktums, das die Ansicht, man lebe in der Endzeit,
zusätzlich noch bestätige."
"Und Diskussionen über Reformen kennen die Jehovas überhaupt nicht."
Mit diesem Satz endete ein Artikel der "Berliner Zeitung" vom 24. 7. 2000 der überschrieben war
"Diskobesuche und Geburtstage sind tabu"
. Und weiter liest man in jenem Beitrag auch den Satz:
"Von Verboten will die Anhängerin der Zeugen Jehovas aber nicht reden. "Es sind Ratschläge, negativen weltlichen Einflüssen möglichst aus dem Weg zu gehen".
Tja so ist das halt mit den "Verboten". Selbige Vokabel rutscht dann ja
"weltlichen" Beobachtern der Zeugen Jehovas nicht selten mit heraus. Und einige
von denen die da die Vokabel "Verbote" zu ungeschützt verwandten, haben im
Anschluss daran noch erfahren müssen, wie von den Zeugen Jehovas beauftragte
Rechtsanwälte, sie dann mit einer "Strafbewehrten Unterlassungserklärung",
"beehrten".
Verboten im eigentlichen Wortsinne ist somit bei den Zeugen Jehovas kaum etwas.
Sie haben da halt viel wirkungsvollere Mechanismen die da des Instrumentariums
"de jure Verbote" nicht bedürfen.
Die allerdings sind so "neu" nun auch wieder nicht,
Ein Mann namens Karl Marx, kleidete sie für eine frühere Phase der
Kirchengeschichte, mal in die Worte:
"Luther hat allerdings die Knechtschaft aus Devotation (Unterwürfigkeit) besiegt, weil er die Knechtschaft aus Überzeugung an ihre Stelle gesetzt hat. Er hat den Glauben an die Autorität gebrochen, weil er die Autorität des Glaubens restauriert hat. Er hat die Pfaffen in Laien verwandelt, weil er die Laien in Pfaffen verwandelt hat. Er hat Menschen von der äußeren Religiosität befreit, weil er die Religiosität zum inneren Menschen gemacht hat. Er hat den Leib von der Kette emanzipiert, weil er das Herz in Ketten gelegt."
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2000/0724/lokales/0056/index.html
"walgau.tv"
Folgendes ist nachlesbar:
WTG-Buch 1993 JEHOVAS ZEUGEN - VERKÜNDIGER DES KÖNIGREICHES GOTTES
S. 151, 152
,,1931
nahmen wir den wirklich einzigartigen Namen Jehovas Zeugen an. Der Autor
Chandler W. Sterling nannte es einen ,,Geniestreich" J. F. Rutherfords, des
damaligen Präsidenten der Watch Tower Society.
Die Verfasser fragen:
S. 152
,,War
die Namengebung ein ,,Geniestreich" Bruder Rutherfords, oder war sie
göttlicher Vorsehung zuzuschreiben?"
Ich bin überzeugt, die Namengebung war nicht "göttlicher Vorsehung" zuzuschreiben, sondern hatte ganz profane Ziele:
S. 150, 151
,,Schließlich wurde
immer deutlicher, daß sich die Versammlung der Diener Jehovas, abgesehen von
der Bezeichnung ,,Christen", durch einen besonderen Namen von anderen
unterscheiden mußte ...
Nach Bruder Russells Tod lehnten es einige, die früher mit ihm verbunden
waren, ab, mit der Watch Tower Society und der International Bible Students
Association zusammenzuarbeiten, und leisteten dem Werk dieser Gesellschaften
sogar Widerstand. Diese Splittergruppen nannten sich unterschiedlich; einige
hielten an der Bezeichnung Vereinigte Bibelforscher fest. Das schuf
zusätzliche Verwirrung."
"Die Amerikanerin Kathy Monroe (39) reist mit
ihren drei Kindern jeden Tag aus Celle an:
"In Berlin haben wir keine Unterkunft mehr gefunden."
Nun soll es ja Fanatiker seit jeher geben. Das ist wohl dann auch ein
exemplarisches Beispiel dafür. Aber wie zu vernehmen, schleift sie ja auch ihre
Kinder mit.
Wenn dass alles nicht mal schon fast den Rang der Kindermißhandlung erreicht?!
"Die intelligent design-Theorie ist
Kreationismus unter einem wissenschaftlichen Deckmantel. Der Trend kommt aus
den USA: Dort ist der Religionsunterricht aus den Schulen verbannt. Indem
sie ihre Weltanschauung angeblich objektiv, ideologiefrei und wertneutral
präsentierten, haben die Kreationisten ihren Glauben durch die Hintertür des
Biologielabors wieder in die Schulen gebracht.
1999 untersagte die Schulbehörde von Kansas, Evolution und Urknall in den
staatlichen Leistungsprüfungen abzufragen oder auch nur zu erwähnen.
Viele Sachbuchverlage meiden seither - um teure Klagen zu verhindern - das
Reizwort Evolution. Und Forschern rät die amerikanische National Science
Foundation, in ihren Anträgen um staatliche Zuschüsse die Begriffe sex und
evolution zu vermeiden.
Konservative Senatoren und Kongressangehörige stöbern in der Library of
Congress nämlich mit Vorliebe in diesen 250-Zeilen-Anträgen - in der
Absicht, dort auf diese "Schmuddelwörter" zu stoßen und so
Forschungsvorhaben, die das Wort der Bibel untergraben könnten, zu
unterbinden. Gesponsert werden die "wissenschaftlichen" Umtriebe der
Kreationisten vom Discovery Institute in Seattle, das von reichen
christlichen Fundamentalisten unterhalten wird."
Aus einem thematischen Text von Hansjörg Hemminger sei analog zitiert:
"Einen ersten Höhepunkt seines Einflusses
erlebte der Kreationismus in den USA in den zwanziger Jahren. Zwischen 1921
und 1929 wurden in 31 Staaten Gesetzesvorlagen eingebracht, die es verboten,
die Evolutionstheorie an Schulen zu unterrichten. In einigen Südstaaten
wurden die Vorlagen Gesetz.
Es sei daran erinnert, dass die selbe politische Grundstimmung damals die
Zeit der Prohibition in den USA einleitete:
Es ging um die Bibel als Quelle einer traditionellen bürgerlichen Moral.
Zum nationalen Showdown der Befürworter und Gegner kam es beim sogenannten
Affenprozess von Tennessee. Ein Lehrer namens John D. Scopes war angeklagt,
entgegen dem Verbot die Abstammung des Menschen vom Affen gelehrt zu haben.
... Ähnlich agiert 'The Creation Science Association [---] Mid-America'
(CSA) in Kansas.
Alle Übel der Welt, Kriminalität, Unmoral und sogar die 'hundert Millionen
Toten des zweiten Weltkriegs' werden der sogenannten Evolutionslüge
angelastet. Der Anspruch, selbst 'reborn christians' zu sein, verbindet sich
im Mittelwesten anscheinend recht
leicht mit einem politischen Fanatismus, der seinesgleichen sucht."
Auch solch ein "Event" aus jener Gegend:
Das seinerzeitige "Goldene Zeitalter" schrieb in seiner Ausgabe vom 15. August
1936:
"Als das Altersrente-Gesetz in Kansas in Kraft trat, stand eine Menge von über tausend, alle über 70 Jahre alt, Schlange für die Einschreibung, bis eine ganze Anzahl ohnmächtig wurden. Vielen wurde erste Hilfe zu Teil. Eine große Anzahl kam gestützt auf Krücken und Stöcken. Die Bundesregierung hat die überraschende Entdeckung gemacht, daß jede fünfte Person von nationaler Unterstützung lebt, körperlich und geistig unbrauchbar ist, selbst wenn Arbeit vorhanden wäre."
Siehe auch:
Parsimony.6002
Parsimony.6003
Exkurs:
Friedrich Gerstäcker in:
"Die Regulatoren in Arkansas"
Die "Ereignisse ist keineswegs erdichtet, sondern haben sich, wenn auch auf verschiedenen Plätzen und in ausgedehnterem Zeitraum, wirklich zugetragen, besonders ist der Methodistenprediger eine geschichtliche Figur. Ich selbst war Zeuge mehrerer Szenen."
Und weiter der Autor:
"Auf den Pferdediebstahl legten sich die Verbrecher besonders, da nach der westlichen Sitte die Tiere und Herden der Pioniere frei im Walde selbst ihr Futter suchten und also keiner so genauen, ja oft nicht der mindesten Aufsicht unterworfen waren. Als nun noch überdies im Jahre 1839 die Todesstrafe für Pferdediebstahl aufgehoben wurde, machten in verschiedenen Teilen des Staates manche ein wirkliches Geschäft daraus."
Und weiter, die Szene:
»Die beiden Geschäfte scheinen sich bei Euch sehr gut zu vertragen!« Der Jäger lächelte verächtlich. »Predigen und Pferde stehlen – hm, paßt wirklich recht gut zusammen, kann auch recht gut nebeneinander bestehen."
Damit ist erst mal das grobe Sujet, dass Gerstäcker abhandelt, umrissen. Und
liest man weiter stellt sich heraus, dass beim Geschäft des Pferdedienstahles,
letztendlich ein Methodistenprediger sich als der größte (verkappte) Schurke
entpuppt.
Für letztere Aussage dann die Szene:
»Rowson – allmächtiger Gott – das ist nicht
möglich!« schrie Brown entsetzt, »das – das wäre entsetzlich – Rowson ein –
Mörder.«
»Johnson und Rowson«, wiederholte Assowaum ebenso leise, aber ebenso
bestimmt. »Der blasse Mann hatte ebenfalls teil an dem Pferdediebstahl.«
»Mensch, bist du dessen gewiß?« stöhnte Brown, noch immer nicht imstande,
den schrecklichen Gedanken zu fassen, Marion in den Händen eines Verräters
zu wissen, »hast du wirklich Beweise für diese entsetzliche Anklage?«
»Der blasse Mann war bei dem Pferdediebstahl, ich weiß es, und neben dem
Blut des weißen Mannes stand sein Fuß.«
»Gerechter Gott – Assowaum – weißt du, wen du beschuldigst?«
»Den Prediger«, sagte der Indianer finster. »Vielleicht zertrat er auch die
Blume der Prärien; doch umkreiste Assowaum bis jetzt umsonst das Lager. Aber
Rowson erschlug den weißen Mann; seit vier Tagen weiß ich es.«
»Und weshalb schwiegst du?«
»Wenn die weißen Männer den Verbrecher des einen Mordes für schuldig
fanden«, lächelte Assowaum mit wildem, fast geisterhaftem Blick, »dann
kehrten sie sich nicht an den andern – sie hingen ihn, und Assowaum hätte
seine eigene Rache in den Händen anderer gesehen."
Über jenen Methodistenprediger gibt es noch weitere Aussagen etwa die:
"Hier nun war sein Weib (die Frau eines Indianers) von dem Methodistenprediger oder sogenannten »Circuit Rider« (da er abwechselnd fast in allen Ansiedlungen dieses wie des benachbarten County predigte) zur christlichen Religion bekehrt worden. An Assowaum dagegen scheiterten alle derartigen Versuche, und vergebens bemühte sich Rowson fortwährend, den Verstockten, wie er ihn nannte, dem Glauben seiner Väter abwendig zu machen und in die Arme der »alleinseligmachenden Kirche« der Methodisten zu führen. Der Indianer beharrte darauf, in jenem sterben zu wollen, und ließ sich durch all die Ermahnungen und Drohungen des fanatischen Priesters nicht irre machen."
http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=792&kapitel=1#gb_found
" ... Etwa im Jahre 1936 wurden die Kontakte
unter den ehemaligen Mitgliedern der Jugendgruppe erneut belebt, und
diejenigen Jugendlichen, die aktive Zeugen Jehovas blieben, widmeten sich
ausnahmslos konspirativer Arbeit. Antonia hatte dabei enge Kontakte zum
Dresdner Anwaltsbüro Dr. Mütze ...
Die beiden Chefs der Anwaltssozietät, Amtsgerichtsrat a.D. Dr. Alfred Mütze
und sein Bruder Camille, waren selbst Zeugen Jehovas. Dr. Alfred Mütze war
der Dresdner Gruppendiener und in der Anfangszeit des Nationalsozialismus
infolge seiner juristischen Kenntnisse unter den Bibelforschern sehr
gefragt. 1933 war er vorübergehend zum Schriftführer der `Norddeutschen
Bibelforschervereinigung' ernannt worden; mit diesem Konstrukt versuchte
man, Ausdruck `International' im Namen der Gesellschaft, der den Nazis ein
Dom im Auge war, zu umgehen. ...
Das Anwaltsbüro Dr. Mütze in Dresden war während der Kriegsjahre
offensichtlich eine Anlaufstation für verfolgte Zeugen Jehovas im
sächsischen Raum. Antonia lernte durch ihre Kontakte mit Dr. Mütze mehrere
Verfolgte kennen, die im Untergrund für die Zeugen Jehovas verantwortlich
tätig waren. ...
hatte er, wie es scheint, sein Quartier im Anwaltsbüro Dr. Mütze....
Wenn jener Amtsgerichtsrat i.R. bis weit in die Nazizeit hinein, seine
Dresdner Advokatur noch betreiben konnte, dann lässt das ja tief, sehr tief
blicken!
Mir ist allerdings bis heute, weder im WTG-Schrifttum noch im angrenzenden, ein
in Details gehender Lebensbericht dieses Dr. Mütze bekannt.
Es kann schon unterstellt werden, dass die Nazis dann eines Tages Schluss mit
diesem Spuk machten, und auch diesen Dr. Mütze ins KZ beförderten.
Insofern hat die Angabe, er wurde dann gar noch im Jahre 1945 Gesprächspartner
von Himmler, einiges für sich.
Die billige Stimmungsmache sich dabei allerdings als "Propheten" zu gerieren,
ist so überflüssig wie ein Kropf.
Auch Lahrtz kommt in seiner Dissertation auf den Fall Mütze mit zu sprechen.
Einige charakteristische Sätze von Lahrtz dazu:
"Das umfassende Tätigwerden des sächsischen Gestapa im Auftrag der Regierung Sachsens bei der Verfolgung von Zeugen Jehovas läßt sich über mehrere Jahre hinweg konkret anhand des Beispiels des Dr. Mütze zeigen, der als ein 'Ältester' eine exponierte Stellung innerhalb der Gemeinschaft der Dresdner Zeugen Jehovas innehatte. Es wird dabei nicht nur sichtbar werden, welche Behörden in welcher Form in diesen Fall eingriffen."
Und weiter Lahrtz:
"Dr. Alfred Mütze, bis 1931 im sächsischen
Justizdienst tätig, war seit 1917 getaufter Zeuge Jehovas. Eine besondere
'Funktion' hatte er innerhalb der Religionsgemeinschaft außer seiner
Tätigkeit als Ältester einer Versammlung zwar nicht inne ....
Auch ist er dabei sogar als Rechtsberater - in enger Zusammenarbeit mit der
Wachtturmgesellschaft in Magdeburg tätig geworden. Der Präsident des
sächsischen Gestapa, Schlegel, hielt hierzu in einem Bericht an den
sächsischen Staatsminister des Innern fest:
"Im übrigen benutzt Dr. Mütze die ihm leider bisher noch nicht verbotene
Tätigkeit als Rechtsberater seiner 'Glaubensbrüder' als Deckmantel, um die
verbotene (...) Organisation der Bibelforscher neu aufzuziehen. Dr. Mütze
wird von hier aus als der führende Kopf der Bibelforscher im hiesigen Bezirk
angesehen"
Weil Dr. Mütze in seiner Wohnung Versammlungen mit Glaubensbrüdern
abgehalten hatte, war damit für die Gestapo der passende Anlaß gegeben, um
ihn im Januar 1935 in Schutzhaft nehmen zu können.
Die Vertreter der Wachtturmgesellschaft in Magdeburg versuchten daraufhin,
sich mit einem Protestbrief an den Reichs- und Preußischen Minister des
Innern zu wehren."
Letztere Aspekt mit dem Protestbrief war deshalb möglich, weil zu genanntem
Zeitpunkt die deutschen WTG-Granden Balzereit und Dollinger, sich noch auf
freiem Fuss befanden, und nicht unwesentlich, weiterhin über das vorhandene
WTG-Vermögen, nach ihrem Gutdünken verfügen konnten.
Weiter Jens-Uwe Lahrtz:
"Wegen nachweislich einer Versammlung mit 8 bis
10 Glaubensbrüdern, die Dr. Mütze im Oktober 1934 in seiner Wohnung
abgehalten hatte sowie 3 bis 4 weiteren derartigen Versammlungen und zwei
"Missionsversuchen" vom Vorjahr erfolgte schließlich am 26. September 1935
eine Verurteilung vor dem Sondergericht in Freiberg zu 7 Monaten Gefängnis,
auf die 4 Monate der Untersuchungshaft angerechnet wurden....
Nach der vollständigen Strafverbüßung folgte die Entlassung im Februar 1936,
so daß sich Dr. Mütze bis zu diesem Zeitpunkt fast 14 Monate in
Untersuchungshaft und Haft befunden hatte, obwohl er zu einem weitaus
geringeren Strafmaß verurteilt worden war.
Etwas mehr als zwei Jahre später kam es im April 1938 zur erneuten
Verhaftung, nachdem die Gestapoleitstelle Dresden "vertraulich" und von
"durchaus glaubwürdiger Seite" in Erfahrung bringen konnte, daß Dr. Mütze
verbotene IBV-Flugschriften auf seiner Schreibmaschine vervielfältigt und
sich ostentativ nicht an der Volksabstimmung zum 'Anschluß' Österreichs
beteiligt hatte. Beim folgenden Prozeß, wiederum vor dem Freiberger
Sondergericht, erfolgte ein Freispruch aufgrund eines ärztlichen Gutachtens.
Die Urteilsbegründung betonte jedoch,
daß Dr. Mütze mit einer "unverständlichen Sturheit der Idee der IBV.
anhängt".
Auf den Freispruch folgte dann die erneute Schutzhaft auf Antrag der
Gestapo.
Im polizeilichen Gewahrsam befand sich Dr. Mütze, nun fast im 70. Lebensjahr
stehend, nachweislich noch Mitte August 1938 ...
Über den weiteren Verlauf seiner Biographie nach 1938 fehlen dann weitere
Angaben.
Das ausgerechnet dieser Dr. Mütze dann von dem Nazisystem der "Schutzhaft" auch
nach bereits abgesessener Strafe, verschont geblieben sein sollte, ist
allerdings mehr als zweifelhaft.
Da mag man ja dazu nur sagen, einen tollen "Kronzeugen", welche die WTG just in
diesem Jahre, da ausgebuddelt hat.
Dann ist es ja auch nicht uninteressant, auch die Zeit vor der
Nazi-Machtergreifung mit im Blick zu haben.
Was nun seine Mit-Erwähnung im 1974er ZJ-Jahrbuch anbelangt, und zwar mit der
Passage:
"Viele Anwesende waren von der "Erklärung" enttäuscht, da sie in vielen Punkten nicht so offen war, wie die Brüder es erhofft hatten. Bruder Mütze aus Dresden, der bis dahin eng mit Bruder Balzereit zusammengearbeitet hatte, beschuldigte ihn später, den ursprünglichen Text abgeschwächt zu haben. Es war nicht das erstemal, daß Bruder Balzereit die offene und unmißverständliche Sprache, die in den Veröffentlichungen der Gesellschaft gesprochen wurde, verwässert hatte, um Schwierigkeiten mit den Regierungsorganen zu vermeiden."
Dazu wäre dann auch noch zu sagen, wenn es diesem Mütze gelang, selbst noch
unter Nazi-Rahmenbedingungen, einige Jahre weiter als Rechtanwalt zu
praktizieren, dann nimmt der sich was Skrupellosiogkeit anbelangt, wohl nicht
viel von den von ihm vordergründig kritisierten.
Bei Vegelahn kann man ein offenbar Jugendbildnis von diesem Mütze bewundern.
www.karlo-vegelahn.de/dresden_text.html
Und da gibt es beispielsweise im Jahrgang 1931 (Nr. 13) der "Allgemeinen
Evangelisch-lutherischen Kirchenzeitung" eine Polemik, die seinen Namen mit
erwähnt. Letztere sei dann auch noch kommentarlos zitiert:
Der schlichte Bericht von Pfarrer Bauerle (Kocherstetten)
über ein persönliches Erlebnis seines Vaters mit den Ernsten Bibelforschern
(Kirchenz. 1930, Nr. 38) hat die Bibelforscher erregt und sie nach mehr als
halbjähriger Pause zu einer Entgegnung veranlaßt. Ihr juristischer Beistand,
Amtsgerichtsrat Dr. Mütze in Dresden, sendet uns diese Entgegnung mit dem
Ersuchen, sie aufzunehmen. Sie lautet:
Berichtigung.
In Nummer 38 vom 19. September 1930 stand ein Artikel mit der Überschrift:
Zur Finanzpolitik der Ernsten Bibelforscher.
Die Erzählung ist soweit sie Pastor Russell betrifft, unwahr.
Unwahr ist, daß Pastor Russell etwa im Jahre 1913 einen Gemeinschaftspfarrer
nach einmaligen Redenhören für die Bibelforscherbewegung anzuwerben versucht
habe, insbesondere auch durch vorteilhafte Gehaltsanerbietungen. Pastor
Russell hat bei seinen Besuchen in Deutschland nie Versammlungen
Andersgläubiger aufgesucht; er verstand kein Wort deutsch.
Pastor Russell warb überhaupt nie Prediger an, sondern reihte nur solche
gutbewährte Glaubensbrüder in den Dienst als Prediger ein, die ihrerseits
darum bei ihm vorsprachen und zu großen Entsagungen bereit waren. Er hat die
Beobachtung solcher Grundsätze auch in seinem Testament angeordnet unter
Berufung auf sein bisheriges Verfahren.
Magdeburg, den 30. März 1931. Internationale Bibelforscher-Vereinigung E. V.
Deutscher Zweig. Sitz Magdeburg. P. Balzereit.
Diese Berichtigung ist keine Berichtigung. Pf. Bauerle berichtet eine nackte
Tatsache, ein Erlebnis von seiner noch lebenden Mutter bestätigt. Die
Berichtigung gibt lediglich Schlußfolgerungen aus den Gewohnheiten Russells
mit dem Ergebnis:
Also ist die Geschichte nicht wahr.
So wie etwa eine verirrte Bibelkritik folgert: Jesus hat nur Liebeswerke
getan, also ist die Geschichte von Gadara nicht wahr.
Können in Russells Leben keine Ausnahmen vorgekommen sein? Und wenn er nicht
deutsch konnte, hatte er nicht deutsche Freunde, die ihm Gehörtes übersetzen
und in seinem Auftrag schreiben konnten?
Der springende Punkt mit der Entgegung der Russellprediger ist jedenfalls
hinfällig; sie leben auch nicht von der Luft. Und wenn evangelische Pastoren
Gehalt beziehen, folgen sie lediglich dem Wort der Bibel: Der Herr hat
befohlen, daß die das Evangelium verkündigen, sollen sich vom Evangelium
nähren. 1. Cor. 9,14.
Die Gehaltsfrage sollen die Ernsten Bibelforscher wirklich nicht mehr gegen
die Kirche ausspielen, wenn sie die Bibel noch gelten lassen."
Ich habe bereits angemerkt eines Kommentares zu dieser Polemik der AELKZ
enthalte ich mich. Mit anderen Worten, deren Meinung ist nicht meine Meinung.
Das Zitat wurde somit lediglich in Ergänzung des zum Falle Mütze ermittelbaren
gebracht.
bk2010l.kilu.de/39%20Wie%20kommt%20man%20Gott%20naeher.mp3
Siehe thematisch auch:
Geschönt
Männer wie Johannes Calvin und Martin Luther versuchten, die Kirche zu reformieren. Sie wandten jedoch nicht immer christusähnliche Methoden an; so war die Reformation von Intoleranz und Blutvergießen geprägt. (Vergleiche Matthäus 26:52.) Einige Angriffe waren derart bösartig, daß drei Jahrhunderte später Thomas Jefferson, der dritte Präsident der Vereinigten Staaten, schrieb: "Überhaupt nicht an Gott zu glauben wäre eher entschuldbar, als ihn durch die abscheulichen Eigenschaften eines Calvin zu lästern."
freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=29320&postdays=0&postorder=asc&&start=930&sid=8e6d37d23324a26be2303ecfcd78de1a
"Diese Sorge wurde in erster Linie durch das Aufkommen des Tonfilms und die damit verbundene Notwendigkeit, die stumme Filmproduktion abzubrechen, sowie durch die unklaren Patentverhältnisse verursacht."
Da bietet es sich doch an, einen Gedankensprung in die Gegenwart zu machen,
FDP und ihr Anhängsel CDU, machen sich ja derzeit in Vollstrecker-Gehorsam, im
Auftrage der da vordergründig agierenden Zeitungsverleger-Lobby, stark für eine
sogenanntes Leistungsschutzrecht von ungeahnter Schärfe.
Wer da nicht vorsichtig genug agiert, dem kann es passieren, schon wegen einer
lapidaren zitierten Artikelüberschrift, in Kombination mit der Namensnennung
eines kommerziellen Presseorganes, zur Kasse gebeten zu werden.
Wie das dann abläuft, ich kann's bezeugen, ist wohl so unbekannt nicht.
Erfolgte also im Vorfeld keine kostenpflichtige Lizenzierung des inkriminierten
Tatbestandes, schlägt die Stunde windiger Geschäftemacher aus der
Advokatenzunft.
Die sind sich dann auch nicht zu Schade, einen horrenden Streitwert anzusetzen.
Da kann es passieren, ist passiert, wird man mit Forderungen in der 2.000er
Euro-Größenordnung "beglückt", für den Fall der Annahme eines Außergerichtlichen
Vergleiches. Oder eben es zum Gerichtsverfahren kommen zu lassen.
Für vorgenannte "Zunft" dürfte dann jenes Gesetz sich - wieder mal - zum "warmen
Geldregen" auswachsen.
So wäscht halt eine Hand die andere. Die FDP/CDU und ihre Klientel.
Und weil man die eigene Klientel beglückt, muss halt andernorts gespart werden.
Eine der neuesten "Errungenschaften" dabei.
Alleinstehenden Hartz IV-Empfängern wird der zugestandene Wohnraum von bisher 45
m2 auf 25 m2 reduziert.
Das muss man sich dann mal in der Praxis vorstellen. Es dürfte ja wohl etliche
der Hartz IV-"Beglückten" geben, die diesen Status keinesfalls schon gleich nach
dem Verlassen der Schulbank erreichten, sondern denen auch ein einigermaßen
bürgerliches Leben einige Jahre beschieden war. Und in dieser Lebensphase
dürften sie wohl kaum eine Miniwohnung von 25 m2 gehabt haben. Jetzt werden sie
von Amts wegen gezwungen sich auf 25 m2 Wohnfläche zu reduzieren.
Da muss man zwar den Einzelfall sehen, gleichwohl dürfte das dann auch das
Verschrotten eines Teiles der vorigen Habe beinhalten.
Oder auch etwa Ehescheidungsfälle, die unter Hartz IV-Rahmenbedingungen dann so
selten auch nicht, sich potenzieren.
Die Betroffenen werden also gleich doppelt und dreifach ins Unglück gestürzt.
Sollte es einem so Geschädigten gelingen, sich tatsächlich wieder aus der Hartz
IV-Situation herauszuwinden, bleibt der skizzierte Schaden der durch seinen
Umzug auf 25 m2 Wohnfläche entstanden, trotzdem erst mal bestehen.
Schande über diesen Sozialdarwinsmus-Staat!
Schande über die Parteien, die das zu verantworten haben!
Einer letzten Meldung zufolge, soll es in der eben skizzierten Angelegenheit,
einen vorläufigen Rückzieher gegeben haben. Siehe:
www.zeit.de/politik/deutschland/2010-07/wohngeld-kuerzung
Die These heisst jetzt Verschiebebahnhof.
Wie der dann im einzelnen aussieht, enthält wohl noch einige Unwägheiten.
Wer denn hofft „die Kuh wäre nun vom Eis", der dürfte wohl sich etwas zu früh
dieser Hoffnung hingeben.
Zurück zum eigentlichen Thema:
Weil nun diese Gefahr besteht, muss man es sich in der Tat dreimal überlegen,
irgendeinen Presseartikel noch zu zitieren. Ist der Sachverhalt zu bedeutend,
als dass totales Totschweigen angemessen wäre, bleibt nur die Option alles daran
zu setzen, diesen Sachverhalt in möglichst eigenen Worten zu beschreiben.
Meines Erachtens dürfte sich die Zahl derjenigen, die sich dann im Vorfeld um
eine Lizenzierung (kostenpflichtiger Art) bemühen, gemessen an den Weiten des
Internets, in doch sehr überschaubarer Größenordnung halten.
So manches kommerzielles Presseorgan wird also auch erfahren. Es wird weitaus
weniger zitiert werden. Zitierung ist letztendlich auf der Werbeebene
angesiedelt, Viele sind bereit in einen hohen Werbeetat (mit nicht selten eher
mageren Ergebnis zum Aufwand), zu investieren. Und dann verprellt man sich
solcherart "Werbung".
Nun jammern die Presseverleger ja schon seit geraumer Zeit darüber, dass sie
Umsatz-Rückgänge bei den Print-Varianten ihrer Erzeugnisse zu verzeichnen haben.
Die werden sich durch vorstehendes Szenario auch kaum für sie im positiven Sinne
verändern.
Meines Erachtens sollten sich die Herren entscheiden.
Es war und ist von jeher möglich, dass Einsichtnahme über via Internet (als
Transportschiene) vermittelte Texte, so gestaltet werden kann, dass der
Interessent vorher erst zu zahlen hat, bevor er den Text zu Gesicht bekommt.
Diese Option steht diesen Herrschaften in breiter Variationsmöglichkeit auch
weiter zur Verfügung.
Allerdings kann es dann auch schon mal sein, dass so mancher "siebt" und findet
das was er sucht, auch andernorts, ohne kommerzielle Extrazahlung.
Das ist dann halt das Risiko jener, die sich für diese Varianten entscheiden.
Und man kann durchaus die Frage stellen, ob die Rechnung der auf käufliche Texte
orientierenden, letztendlich wirklich aufgeht.
Sollte sich das also in der Richtung entwickeln, nicht schön, aber man wird ja
sehen was daraus wird.
Jedoch die Tendenz einen "Naturschutzpark" zu schaffen, und dessen Ankratzung
gleich mit der Ingangsetzung gewisser genannter windiger Geschäftemacher zu
beantworten, mag zwar in FDP/CDU-Kreisen angenehm sein.
Sie, die durch die Herausforderung von Google entstandene Situation ist durchaus
mit der des genannten Überganges vom Stummfilm zum Tonfilm vergleichbar.
Ich hoffe nur, der mündige Bürger beantwortet dass dann der FDP/CDU auch am
Wahltage entsprechend!
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=04&day=30b3&year=1930&month=07&project=3&anzahl=4
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 01. August 2010 02:49
"Welch schöne Schlachtschafe"
jubelte einst in Zitierung seines Chefs Rutherford, der seinerzeitige
deutsche WTG-Funktionär Balzereit.
Siehe dazu
Parsimony.12428
Nun darf man sicherlich nicht darüber erstaunt sein, wenn seitens der Zeugen
Jehovas, ihre der emotionalen Aufpeitschung der Hörigen dienenden Kongresse,
auch der Öffentlichkeit als "besondere" Event's verkauft werden.
Da nun mal die Zeugen Hörige sind, kann man ihnen selbstredend solcherlei
Kongress-Veranstaltungen nicht absprechen. Man kann auch jenen Anhängern etwa
der Loveparade Made in Duisburg das nicht absprechen, obwohl man weis, letztere
nahm dann noch einen hochtraurigen Ausgang.
Etwa aus der Reihe tanzend von den üblichen 08/15-"Berichten" über solche
Kongressveranstaltungen, ist dann wohl jener über den (auch) Veranstaltungsort
Stuttgart.
Es drängt sich schon der Eindruck auf, der dortige "Berichterstatter" dürfte mit
hoher Wahrscheinlichkeit den Zeugen Jehovas zuortbar sein. Auch sein
Strickmuster erschöpft sich letztendlich in der These "Friede Freude
Eierkuchen". Ob es denn wirklich solcher ist, sehen zumindest Kritiker etwas
anders.
Das "aus der Reihe tanzende Event" ist dann wohl in Sonderheit in der Zitierung
(bzw. Verlinkung) des Herrn Westerwelle zu sehen. Selbiger soll dann ja das hohe
Lied der Religionsfreiheit gesungen haben.
Wenn er das auch tut, ist das ihm sicherlich nicht zu verwehren, da selbige
Verfassungsmäßig verbrieft ist, und kein Ernstzunehmender würde das auch in
Frage stellen wollen.
Nicht die Betonung der Religionsfreiheit ist somit ungewöhnlich. Ungewöhnlich
ist lediglich ihr Fürsprecher in diesem Fall.
Man kennt ja schon seit den Tagen eines Bismarck, die Sorge des Großbürgertums,
die Religion müsse dem Volke - vor allem dem Volke - als Verdummungsmittel
erhalten bleiben.
Das also gibt ein Herr dieses Genres somit erneut zu Protokoll.
Zu den "Events" solcher Kongressveranstaltungen gehört dann auch die
Herausstellung besonders Betörter. So - unter anderem - auch auf der
diesjährigen Kongressveranstaltung in Leipzig. Das manifestiert sich dann
besonders in der Herausstellung Einzelner, welche den Pionierdienst für die WTG
absolvieren. So geschehen auch in Leipzig (höchstwahrscheinlich auch an anderen
Orten).
Und der in Leipzig offerierte Fall scheint dann insonderheit ein solcher des
Typus zu sein. Schon als relativ junger Mensch diesen Weg eingeschlagen zu
haben.
Und wie läuft das in der Praxis ab? So auch in diesem Fall. Halbtagsarbeit zur
Bestreitung des Lebensunterhaltes sei angesagt.
Halbtagsarbeit indes pflegt dann auch mit einem halbierten Gehalt (im Vergleich
zur Vollzeitbeschäftigung verbunden zu sein).
Man erfuhr in Leipzig zwar nichts über den Familienstand des Betreffenden
(männlichen Geschlechts). Aber es sollte nicht verwundern, wäre er ledig.
Da startet der nun also mit einem Hungerlohn in sein Leben.
Sollte der dann mal das Rentneralter erreichen (später), dann auch einer jener
Fälle, für die welche dann die Allgemeinheit mit aufkommen "darf" (ausgehend vom
noch derzeitigen Stand; wobei man allerdings in der Tat nicht weis, was
übermorgen sein wird, in diesem Lande).
Des einen Leid, dann des anderen Freud. Das Großbürgertum kann für sich seine
eigenen Ansprüche auch "dank" eines Herrn Westerwelle, durchsetzen, da es ja
genügende Betörte gibt - am anderen Ende des Spektrums.
Die WTG jubelt ohnehin "Welch schöne Schlachtschafe". Und in diesen Jubelchorus
stimmt offenbar auch der Herr Westerwelle mit ein!
www.onlinepresse.info/node/149972
Nachtrag
Das mit der Zugehörigkeit muss wohl doch etwas anders gesehen werden.
Es lassen sich im Internet Kommentare nachweisen, welche den fraglichen Autor
eindeutig der FDP zuordnen.
Kein erklärter Zeuge Jehovas indes, wird bekanntermaßen Mitglied irgendeiner
politischen Partei sein.
Nicht in bezug auf die FDP-Zugehörigkeit wohl aber zur Gesamteinschätzung, ist
dann wohl auch nachfolgender Link aufschlußreich:
www.opi-pressedienste.de/impressum
Wenn also Teile der FDP jetzt auch die Geschäfte der Zeugen Jehovas mit
betreiben, wird die Sache dadurch auch nicht gerade "besser".
Obwohl es in dem Bericht im Erwachet für
AUGUST 2010 hauptsächlich um eine junge Frau geht, die durch einen Autounfall
ihre Eltern, eine Schwester und eine Freundin verloren hat, erfährt man auch:
...
Wir waren fünf Kinder und ich war die Jüngste. Als der Unfall passierte, war
Sarah 22, Shane 20, Jessica 17 und Luke 15. ...
Sarah, Shane und Jessica wurden nach der Schule
Pionier (Vollzeitprediger) - genau wie unsere Freundin Deborah. ... Wenn
ich Schulferien hatte, verbrachten wir beide unsere Zeit damit, anderen die
Bibel näherzubringen. ...
Nachdem ich aus dem Krankenhaus entlassen worden war, wohnte ich mit meinen
Geschwistern zu Hause. Shane und Jessica ... waren Pionier und
hielten uns alle
mit Teilzeitstellen über Wasser.
...
Zuerst fragte ich mich, wie etwas so Schreckliches ausgerechnet unserer Familie
zustoßen konnte, ... . Da half mir dann aber der Bericht über Hiob, ... . Ich
dachte mir: "Genau! Eigentlich ist doch Satan schuld, ..., und er würde
sich nur ins Fäustchen lachen, wenn wir jetzt aufhören würden, Jehova zu dienen"
... Außerdem wusste ich ja, dass Jehova uns eine wunderschöne Hoffnung geschenkt
hat: Die Toten werden wieder leben ... diesmal auf einer Erde, die ein Paradies
ist! Meine Liebe zu Jehova wurde durch all das sogar noch stärker.
... eins weiß ich: Wir haben es nur Jehova und seiner Organisation zu
verdanken, dass wir diese dunkle Zeit doch so gut überstanden haben. ...
...
Ich habe versucht so zu leben, als wären Mama und Papa noch da. ...
Nach der Schule habe ich mit dem
Pionierdienst angefangen ...
Ich freue mich riesig auf Gottes neue Welt und die Auferstehung. ...
Irgendwann werden wir alle wieder zusammen sein, und das hilft mir
weiterzumachen. ...
Frau von x
...
Wir waren fünf Kinder ... waren Pionier und
hielten uns alle mit Teilzeitstellen
über Wasser. . ...
Dann greife ich mal exemplarisch - weil es sich thematisch anbetet - auf eine
(für später vorgesehene) Referierung zurück.
"Königreichsdienst" für Juni 1962.
Der Jugend hat es diese KD-Ausgabe auch in anderer Beziehung, wieder einmal
angetan.
Wieder mal wird in Form einer der berüchtigten WTG-Demonstrationen
"verklickert":
"Der Vater will künftig nicht mehr so viele Überstunden leisten, damit er abends früher zu Hause ist, studieren kann, regelmäßig Versammlungen besuchen und stets am Felddienst teilnehmen kann. Die Mutter wird sich einen Zeitplan aufstellen und ihre Arbeit so einteilen, daß sie ebenfalls genügend Zeit für Studium, Versammlungsbesuch und Felddienst findet "
Nicht genug damit, auch die schon ziemlich erwachsenen Kinder jener Familie, bekommen in jener Demonstration "ihr Fett noch weg". Das liest sich dann so:
"Doch wie stehe es mit. dem Sohn? Welche biblischen Verpflichtungen hat er vor Jehova? Keine, abgesehen davon, daß er der Familie nicht zur Last fallen will. Warum ist er nicht Pionier?"
Jenes Pioniersein erhebt die WTG damit zum Status der moralischen Nötigung.
Und weiter geht jener Nötigungstext mit der Aussage:;
"Er denkt an Bruder Kinderreich, der auch nicht mehr verdient als er, aber fünf Personen ernähren und kleiden muß. "Dann müßte ich", so sagt er sich, "mit dem, was eine Halbtagsbeschäftigung einbringt, unbedingt auskommen. ... entschließt er sich, eine Halbtagsbeschäftigung aufzunehmen und mit dem Pionierdienst zu beginnen."
Und weiter entblödet man sich zu der Aussage;
"Eine Schwester habe es auf folgende Weise ermöglicht, den Pionierdienst durchzuführen: Sie putze bei verschiedenen Familien einige Stunden am Tag Treppen. Dies sei eine Arbeit, die zwar von den meisten nicht gern verrichtet, dafür aber gut bezahlt werde. ... Nun will auch die Tochter eine Arbeit für nur einige Stunden am Tag aufnehmen, um ebenfalls den Pionierdienst zu ergreifen."
Namentlich die Aussage von der "guten Bezahlung" darf man sich dann wohl
zweimal auf der "Zunge zergehen lassen."
Zumindest unter den heutigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, darf man wohl
unterstellen, erstens Teilzeitarbeit; zweitens der genannten Art, gehören kaum
zu den "gut bezahlten".
Da werden Potemkinsche Dörfer suggeriert, und die Betreffenden im Interesse
ihrer Ausbeutung durch die WTG, auf einem erschreckend niedrigen Niveau
gehalten.
Und das alles entblödet sich dann noch die WTG, in genannter Zeitschrift zu
offerieren!
"Hygiene wird bei den Murmeltieren großgeschrieben."
Tenor jenes Artikels wieder mal: "Die Weisheit des Schöpfers" ...
Nun würde man von "Erwachet!" auch kam etwas anderes erwarten, als genannte
Tendenz.
Aber auch das darf man wohl sagen; die Mühe sich ins eigene WTG-Archiv zu
begeben, haben sich jene WTG-Artikelschreiber wohl nicht gemacht. Hätten sie es
getan, hätten sie beispielsweise in der Magdeburger Ausgabe des "Goldenen
Zeitalters" vom 15. 5. 1923 auch auf einen Artikel über die gefährliche Seuche
der Pest stoßen können.
Und in letzterem auch die Sätze:
"Im Jahre 1879 überschritt die Krankheit den
Kaukasus und trat im Gouvernement Astrachan auf. Dann erlosch
glücklicherweise die Seuche wieder, erschien aber um das Jahr 1890 von
neuem; diesmal jedoch in China, wo sie jahrelang wütete und 1904 sogar
Honkong erreichte.
Die letzte große Pestepidemie hat im Winter 1910/11 in der Mandschurei
gewütet, wo sie in der Form der Lungenpest eine ungeheure Zahl von Opfern
gefordert hat. Dank rigorosester Quarantänevorschriften war es damals
gelungen, die Häfen des Abendlandes seuchenfrei zu erhalten, obwohl die
Gefahr der Verschleppung der Pest gerade durch die Schiffahrt
außerordentlich groß ist.
Denn man weiß heute, daß die Ratten, die sich ja trotz den größten
Vorsichtsmaßregeln in den Laderäumen der Dampfer einnisten, die
gefährlichsten Verbreiter der Pest sind. In Ostasien hat man nach der großen
Epidemie von 1911 auch das Murmeltier, diesen kleinen Pelzträger, als einen
schlimmen Verbreiter der Pest erkannt."
" ... Was haben Ausgaben für Orgeln, Glocken,
Uhren usw. Im staatlichen Haushaltsplan zu suchen? ...
Für die Kirchen hätte es kaum besser kommen können. Die praktisch endlosen
Entschädigungen lassen die Enteignungen von 1803 wie das vielleicht beste
Geschäft ihrer Geschichte aussehen."
Wie sagte doch Karl Marx schon (den Satz zitiert der "Spiegel" allerdings nicht)
Die Kirche von England (als Beispiel) verzichtet eher auf 38 ihrer 39 Glaubensartikel, als denn auf ein 39ten Teil ihrer finanziellen Einkünfte.
"Wahrlich, wahrlich, ich sage Dir, Bertrand, die Zeiten der Kommanditgesellschaft werden vergehn, aber die Maulaffen werden nicht ausgehen. Trachten wir nach dem, was ewig ist! Wie wär's, gründen wir eine Religion, he?" "Teufel, Teufel! Eine Religion ist nicht leicht zu gründen" "Du bist immer dumm, Bertrand! Man ernennt sich zum Papst, man mietet eine Bude, man leiht sich Stühle aus und man predigt: über den Tod Napoleons, die Entdeckung Amerikas, über Molière, über irgend etwas! Schon hat man eine neue Religion. Das ist alles nicht so schwer, als man glaubt!"
Siehe auch:
www.spiegel.de/spiegel/print/d-72370217.html
www.spiegel.de/spiegel/print/d-70940374.html
Der Vollständigkeit halber mit erwähnt.
Dann lese man mal in der heutigen "Berliner Zeitung" den Artikel "Der teure
Genosse" ..
Wem dabei nicht das kotzen ankommen sollte, über den dort dargestellten
Sachverhalt....
Das wäre in der Tat verwunderlich
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/0810/seite3/0001/index.html
"Im Augenblick der Entlarvung der 'Zeugen Jehovas' als Agenten einer
kapitalistischen Macht kommt uns das Schauspiel von Otto Müller-Glösa 'Zeuge
Kretschmar' vor Augen, das im vorigen Jahre entstanden, diese Zusammenhänge
bereits sehr klar erkannte.
'Zeuge Kretschmar' ist ein Zeitstück von starker Spannung. Es schildert die
Enthüllung eines Verbrechens in einer Fabrik, das von einem Zeugen Jehovas als
bezahltem Agenten ausgeführt worden ist. Wir veröffentlichen nachstehend eine
Szene des Schauspiels, die eine B(etriebs)G(ewerkschafts)L(eitungs)-Sitzung
schildert.
Klinger: (setzt sich, klopft mit dem Bleistift auf den Tisch).
Also! Nehmt Platz! Bis auf die Kranken sind wir alle da. ...
Wir haben einen einzigen Tagesordnungspunkt: Innerbetriebliche
Angelegenheiten. Einverstanden? Ja
Wir kommen zur Sache. Ihr wisst schon heute wurde ein Zettel an unsere
Wandzeitung geklebt, auf dem in Schreibmaschinenschrift folgender
bemerkenswerter Text zu lesen ist (liest vor):
'Vor seinem Tode war Herr Walter Lösch ... (sieht auf und kommentiert) Herr
... also kein Kollege ... also, vor seinem Tode war Herr Walter Lösch ein
Gegner der Zeugen Jehovas. Irret euch nicht, Gott lässt sich nicht spotten. Es
ist später als du denkst! ... Ein werktätiger Zeuge Jehovas ...
(kommentiert wieder) ein Werktätiger ... Das gibt es also auch, Kollegen ...
Cornelius: (dazwischenrufend): Junge, es gibt auch werktätige Dummköpfe!
Beer: In den Papierkorb mit dem Wisch!
Mende: Gib ihn her ... Ich nehme ihn dorthin mit, wo jeder allein hingeht.
Klinger: Nun, Kollege Hede, die Leute, die ihn fabrizierten, dürften ganze
Stunden daran gesessen haben ... denn sie wussten, was sie damit bezweckten.
Hede: Was sollen sie denn besonders damit bezweckt haben?
Cornelius: Vielleicht haben sie den Blödsinn auch nur in ihrer Blödheit
ausgeheckt, Robert?
Hede: Ihr nehmt auch alles gleich satirisch ernst ... wenn sich andere
vielleicht mal erlauben ... sich bissel quer auszudrücken ...
Klinger: Dieser Zettel an der Wand ist für mich ein Indiz, ein Beweisstück
dafür, dass unser Kollege Walter nicht einfach verunglückt ist.
Hede: Du spinnst!
Klinger: Man kann auch etwas spinnen vom Faden der Wahrheit Kollegin Hede.
Mende: Ich halte die Zeugen Jehovas für einen Verein, der geistig Armen und
Unterernährten.
Hede: Der Popanz?!
Cornelius: Du Hede, bist nämlich selber dort schon gesehen worden.
Hede: Ach, was du nicht alles weißt?!
Klinger: Also ... das stimmt, unter den sogenannten Zeugen sind viele arme
gutgläubige Leute ... die suchen wie Schafe vor einem Gewittersturm einfach
... eine ... Unterkunft ... Aber wenn sie dann unter Dach sind ... und
glauben, einen Schutz gefunden zu haben ... dann hören sie Stimmen von oben
... und diese Stimmen klingen dann etwa so,
... das gesungen wird ... wie in einer Versammlung in Leipzig ... Krieg kann
es geben, denn unser Heiland steht bei uns... Oder, dass ein Prediger erklärt,
der Krieg werde bestimmt bald ausbrechen, aber er wird nur die Bösen
vernichten. Die Bösen ... das sind wir ... die wir nicht Zeugen Jehovas werden
wollen ... Oder in einer anderen Versammlung erklärte ein anderer Prediger ...
Die Atombombe ist eine von Gott gesegnete Waffe ...
Und da sie sich in den Händen der christlichen Amerikaner befinde
(Lachen unterbricht Klinger) sei sie in guten Händen ... Genügt das?
Cornelius: Und gegen diese Kriegshetze wird nichts getan? Warum lässt unsere
Volkspolizei solche Kriegshetzer ... frei im Lande herumreisen?
Ich verstehe das nicht: Versteht ihr das Kollegen? Da heißt es, wir sollen
wachsam sein.
Klinger: Nun, so einfach ist das nicht, Kollege Cornelius, wir leben in einer
demokratischen Republik ... in der die religiösen Vereinigungen ihr
Versammlungsrecht haben ...
Mende: Was haben denn solche Reden mit Religion zu tun?
Cornelius: Das möchte ich auch wissen!
Mende: Du solltest das in einem Artikel für die Wandzeitung verarbeiten ...
damit die Kollegen draußen erfahren, was das für Kriegshetzer sind ...
(Beifall der Anwesenden mit Ausnahme Hedes).
Klinger: Gut, das wird getan werden müssen.
Mende: Ich bin dafür, dass wir einen Beschluss fassen ... und Mitglieder
dieser Sekte bei uns nicht mehr beschäftigt werden dürfen ... Wir arbeiten
einfach nicht mehr mit solchen Kriegshetzern zusammen ... und wer sich ihre
Predigten widerspruchslos anhört, der ist für mich ein aktiver Kriegstreiber
... Kollegen, ich erhebe das zum Antrag.
Beer: Das können wir nicht!
Mende: Na ja ... wir sind eben auch nur Schwätzer.
Klinger: So geht es tatsächlich nicht, Kollegen ...
Hede: Dann diskutiert doch mit den Leuten an der Wandzeitung ... und macht
nicht gleich ein so aufgeregtes Gerede ...
Klinger: Diskutieren sagst du ... richtig, Kollegen, aber setzt man sich
vorher eine Maske auf, wenn man diskutieren will? Hm?
Hede: Verstehe ich nicht, was du damit sagen willst.
Klinger: Warum wurde der Zettel heimlich angeklebt? und anonym ... Ein
werktätiger Zeuge ... hm?
Mende: Weil es hinterhältige Feiglinge sind!
Klinger: Kollegen, so wollen wir nicht diskutieren ... das bringt uns nicht
weiter ... Aber ich möchte euch sagen, dass nach meinem Dafürhalten ... die
Person unter uns weilt, die diesen Zettel auf dieser Maschine hier (zeigt auf
die dastehende Schreibmaschine) geschrieben hat. (Jetzt gibt es natürlich
einen Tumult).
Mende: Namen nennen! Du weißt es?!
Klinger: Ich möchte die in Frage kommende Person die Möglichkeit geben, von
sich aus ... die Gelegenheit zu benutzen, sich zu rechtfertigen. Ich gebe ihr
zu bedenken, dass sie bis zu diesem Augenblick sich als ... im Irrtum
befindlich erklären kann, als ... Irregeführt von einem heimtückischen
Verbrecher ... dass aber von diesem Augenblick an ... sich die Betreffende mit
schuldig macht. (Jetzt sind die versammelten verwirrt und Betroffenheit liegt
auf manchen Gesichtern).
Cornelius: Wozu dieses Versteckspiel ... Weißt du etwas oder spinnst du nur?
Robert?!
Klinger: Ich weiß nicht genau, ob ich etwas weiß.
Mende: Ich weiß auch schon nicht mehr, wo ich bin und was ich bin ... und ...
was.
Klinger: (sieht Hede scharf an) Kollegen, behalten wir unsere ...
Geistesgegenwart. Denn, ob die betreffende Person sich jetzt freiwillig zu
ihrem Irrtum bekennt ... ist für sie auch nur eine Frage der ...
Geistesgegenwart ...
Hede: Ich ...?
Cornelius: Wer denn auch sonst, wenn nicht du ... feine Kollegin!"
"Im Jahre 1928 [richtig wäre als Jahrangabe 1922]
wurde im Zirkus Krone eine große Versammlung
der Zeugen Jehovas durchgeführt, an der der Verfasser dieser Zeilen
teilnahm und mit den Anhängern dieser Sekte diskutierte.
Durch intensives Studium ihrer Schriften wurde es bald klar, dass sie nur
einige Teile des Alten und Neuen Testamentes zur Unterstützung ihrer
falschen Thesen heranzogen, um dadurch Verwirrung in die Gemüter
hineinzutragen.
Die Zeugen Jehovas sind ebenso nihilistisch, wie es vor rund 1000 Jahren
die Chilitiatiker gewesen sind, die aus einer schwärmerischen
weltverneinenden Ideologie heraus den Körper zerstörten, um die Seele
freizumachen. Auch diese Sekte erwartete damals das Tausendjährige Reich
und beachtete nicht das Bibelwort:
'Gebt dem Staate, was des Staates ist, und Gott, was Gottes ist.'
Es ist eine Beobachtung, die man nach beiden Weltkriegen machen kann, dass
infolge der Not und der geistigen Verwirrung, Sekten wie Pilze nach dem
Regen aus dem Boden schießen, und das es Menschen gibt, die um so williger
diesen Parolen folgen, je weniger sie gewillt sind, positive Aufbauarbeit
zu leisten.
Darüber hinaus sind die Zeugen Jehovas - und das geht aus allen
zugänglichen Unterlagen klar hervor - eine Sekte, die durch amerikanische
Offiziere und Konsulatsbeamte geleitet wird.
Im Jahre 1934 war es Mister Jenkins, der im amerikanischen Konsulat in
Berlin die Anweisungen gab, und heute sind es amerikanische Offiziere in
Wiesbaden, die wiederum der Zentrale in Magdeburg die Anweisung erteilen,
gegen die Grundlagen und Fundamente unserer Deutschen Demokratischen
Republik zu wühlen.
Zur staatlich-bürgerlichen Pflicht gehört die Beteiligung an den
demokratischen Äußerungen unserer Republik, an Wahlen und Demonstrationen.
Beides wird von den ernsten Bibelforschern, d. h. von den Zeugen Jehovas,
abgelehnt, weil sie erklären, als Bürger unserer Republik zwar die
Wohltaten in Empfang zu nehmen, die ihnen die Aufbauarbeit aller bietet;
aber es ablehnen, sich aktiv an dieser Arbeit zu beteiligen. Dieser
Verneinung jeglicher staatsbürgerlicher Aufgabenstellung kann der Staat
nicht tatenlos zusehen.
Es hilft nichts, darauf hinzuweisen, dass die Zeugen Jehovas vom Nazismus
bekämpft worden sind. Nicht jeder, der einmal in der Koalition gegen
Hitler stand, ist heute Antifaschist. Sonst müsste man dies von Winston
Churchill auch behaupten!
Und aus diesem Grunde scheint es notwendig zu sein, diesem Nihilismus, dieser Staatsverneinung, die sich in das religiöse Mäntelchen der Zeugen Jehovas kleidet, zu beachten, damit nicht der Staat Schaden leidet und die wahren Vertreter der religiösen Belange durch diese Sekte geschädigt werden. Im Interesse der Integrität und Klarheit christlichen Willens und Wollens, müssen wir die Forderung erheben, der amerikanisch gesteuerten Untergrundbewegung, genannt Zeugen Jehovas, ein energisches Halt entgenzurufen."
Und in der VVN-Zeitung "Die Tat" vom 9. 9. 1950 verbreitete er sich dann mit den Sätzen:
"Es sind in der Presse viele Beispiele
veröffentlicht worden, wie menschliches Leid und Naturkatastrophen von den
'Ernsten Bibelforschern' in skrupelloser Weise zur Einschüchterung der
Menschen ausgenutzt werden, dass es an der Zeit ist, auch von Seiten der
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes hierzu Stellung zu nehmen.
Diejenigen 'Ernsten Bibelforscher', die im Friedenskomitee und in der
Aufbauarbeit der Deutschen Demokratischen Republik stehen, muss man in
aller Öffentlichkeit fragen, ob sie gewillt sind, mit den Freunden des
Friedens zusammen zu arbeiten oder sich auf die Seite der Feinde der
Menschheit stellen.
Keiner der 'Ernsten Bibelforscher', der Mitglied unserer Organisation ist,
kann dieser Frage ausweichen, weil es sich um das Schicksal unserer
Republik handelt und wir werden ihm keine Gelegenheit geben, eine
doppelzüngige Antwort zu geben.
Wir müssen und werden ein klares Bekenntnis und eine eindeutige
Einstellung zur Freundschaft mit der Sowjetunion, zur Freundschaft mit den
Volksdemokratien und allen friedliebenden Menschen verlangen. Die Aufgabe
aller unserer Parteien und Organisationen ist Stärkung der Fundamente
unserer Deutschen Demokratischen Republik, Durchführung der demokratischen
Reformen und restlose Unterstützung der Anstrengungen, den Fünfjahrplan zu
erfüllen. Wer mit diesen allgemeinen politischen, für jeden Demokraten
selbstverständlichen Forderungen nicht einverstanden ist, hat auch in den
Reihen unserer Organisation keinen Platz mehr. Die 'Zeugen Jehovas',
sofern sie Mitglied der VVN sind, haben sich zu entscheiden für den
Frieden oder den Krieg.
Sind sie für den Krieg, werden wir sie aus unseren Reihen entfernen und
den staatlichen Stellen mit der Bitte Mitteilung davon machen, ihnen die
Anerkennung als Opfer des Faschismus zu entziehen, da sie sich in der
Jetztzeit nicht würdig erwiesen haben, diese Ehrenurkunde zu besitzen."
Da ja nun auch die VVN sich so positionierte, mag es sinnvoll sein, auch
noch auf den seinerzeitigen Artikel im "Spiegel" mit der Überschrift
"Kriegsverbrecher verrecke!" hnzuweisen:
www.spiegel.de/spiegel/print/d-44449708.html
Inserat der Deutschnationalen "Freiburger Zeitung" 12. 9. 1930
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showday&day=12b2&year=1930&month=09&project=3
Gemessen an jenem großen Inserat, ist das auf dergleichen Zeitungsseite mit
abgedruckte Inserat der Hitlerpartei, doch verhältnismäßig klein. Auch ein
Indiz über die finanziellen Mittel der dahinter stehenden Parteien zu der
Zeit.
Zum tatsächlichen Wahlergebnis meldet dann am 15. 9. 1930 genanntes Blatt:
"Riesiges Anschwellen der Nationalsozialistenstimmen".
Über sechs Millionen (nur rund Millionenzahlen jetzt), die Deutschnationalen
auf zwei Millionen zusammengestutzt.
Die Nazis lagen somit schon 1930 an der Spitze, die Sozialdemokraten kamen auf
fünf, das katholische Zentrum und auch die Kommunisten auf je vier Millionen.
Gleichwohl ist es ja auch heute noch Usus, dass die stärkste Partei nicht
immer und überall auch die Regierung bilden kann, dann eben wenn ihre Rivalen
sich zu einer Koalition zusammenfinden. Das war auch 1930 so der Fall.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=15a1&year=1930&month=09&project=3&anzahl=4
Es ist wohl schon erstaunlich zu nennen, welcherlei Krankheitssymptome da
dieser Inserent mit seinem Angebot alles glaubt heilen zu können:
Und siehe da, einen neueren Pressebericht zu diesem Thema gibt es auch.
Etwa den (ist ja durchaus des lesens wert. Als Empfehlung so mal)
diepresse.com/home/diverse/zeichen/62202/index.do
Und in diesem Bericht kann man dann auch die Sätze lesen:
"Ein paar Minuten elektromagnetische Wellen pro Behandlung - im Prinzip hat sich die Zeileis-Methode bis heute nicht grundlegend geändert. Und dennoch: Aus dem heftig umfehdeten Kurpfuscherbetrieb ist inzwischen ein behäbiger Kurbetrieb geworden. Die Esoterik wird nun erfolgreich in den Mantel der Wissenschaft gekleidet, und man setzt alles daran, sich nicht mehr in Opposition zur Schulmedizin zu bringen."
A ja, noch was kann man wohl diesem Bericht entnehmen.
Das "größte Wunder" an der ganzen Sache, dürfte wohl der sich darauf
aufbauende Touristikboom für einen kleinen, ansonsten eher verschlafenen,
Österreichischen Ort gewesen sein (bzw. noch sein).
Aber wie ja zu vernehmen, will man halt in Freiburg/Br. diesbezüglich nicht
nachstehen!
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=04&day=24b1&year=1930&month=09&project=3&anzahl=4
Man vergleiche auch dieses Inserat "Freiburger Zeitung" 28. 9. 1930
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=03&day=28r1&year=1930&month=09&project=3&anzahl=4
Ach ja, auf der Suche nach einem etwas zeitlich näheren Bericht zu diesem
Thema, bin ich doch tatsächlich fündig geworden. Und zwar im Jahrgang 1931 der
seinerzeitigen (deutschsprachigen) Anti-religiös orientierten Zeitschrift aus
der Sowjetunion mit dem Titel "Neuland".
Es dürfte wohl keine großen Unterschiede zwischen religiösen und medizinischen
Wunder-Verkäufern geben. Der in Rede stehende Fall belegt es wohl wieder
einmal.
Dann noch (unkommentiert) die seinerzeitigen Ausführungen aus "Neuland" im
nachfolgenden:
SEKTIRERISCHE STRÖMUNGEN IN DEUTSCHLAND
War bereits vor dem Kriege in Deutschland eine sogenannte religiöse Krise da,
die nur durch den Wohlstand verdeckt wurde, so trat diese bei der Verelendung-
in der Kriegs - und Nachkriegszeit kraß in Erscheinung. Alle Banden waren
gelöst, alle Zweifel an bisheriger Autorität hundertfach verstärkt, dafür aber
nichts greifbares in Blicknähe geruckt. Der Zwiespalt ging natürlich am
stärksten in den in Deutschland breiten Schichten des Mittelstandes vor sich.
Die herrschende Kapitalistenschicht hatte ja schon stets die Religion nur als
ein Mittel ihrer Herrschaft angesehen.
Die Arbeiterklasse dagegen die bis 1914 glaubte, auf dem Wege zum Sozialismus
zu sein, war damit völlig diesseits orientiert.
Durch den Verrat der sozialdemokratischen Führer 1914 und erneut 1918 waren
aber auch hier weite Schichten, vor allem der Frauen, unsicher geworden und
religiöse Stimmungen fanden Eingang. Die sozialdemokratische Führerschaft kam
diesen Strömungen bewußt entgegen, da ihre Mitglieder auf diese Weise davon
abgelenkt wurden, auf dieser Welt real den Weg zum Sozialismus ...
vorzubereiten.
Zusammengeschlossen wurden diese Kreise in der "Vereinigung religiöser
Sozialisten." Diese haben als Katholiken ihren Hauptstützpunkt in der
sozialdemokratischen Köllner Zeitung und deren Chefredakteur
Reichstagsabgeordneten Sollmann. In ihrem Verlag erscheint unter der Redaktion
von H. Mertens eine eigene Zeitung, das "Rote Blatt".
Hauptstützpunkt der evangelischen Sozialisten ist der derzeitige preußische
Kulturminister Dr. Grimme ...
Von den Religionsgesellschaften hat es bisher die katholische Kirche am
geschicktesten verstanden, sektiererische Absplitterungen zu vermeiden. Auf
der einen Seite hat sie durch Ohrenbeichte und ähnliches ihre Anhänger in
ziemlich scharfer Beeinflußung, auf der andren Seite ist sie ungeheuer
weitherzig und trägt allen Strömungen Rechnung. Es ist kein Zufall, daß gerade
in dieser Zeit, wo aus Verzweiflung jeder Kleinbürger auf Wunder wartet,
innerhalb der Reihen der katholischen Kirche soviel "Wunder" geschehen. Wie
geschickt dabei die katholische Kirche zwischen wissenschaftlicher Erkenntnis
und dunkelstur Mystik zu lavieren weiß, dafür nur ein Fall ... Konnersreuth.
Ein kränkliches hysterisches Bauernmädel ... zeigt plötzlich die "Wundmale
Christi, ... an jedem Freitag treten an Händen und Füßen die Stellen feuerrot
hervor, wo nach der Legende Christus die Nägel eingeschlagen wurden. Teilweise
fangen diese Stellen sogar an zu bluten. Auch aus den Augenlidern tritt Blut.
Dazu kommt, daß das Mädel nach katholischer Mitteilung seit Monaten fast
nichts ißt und trotzdem keine Gewichtsabnahme zeigt. Ist das erstere noch
Wissenschaftlich erklärbar durch Autosuggestion und bereits in mehreren Fällen
festgestellt, — bildet also für den aufgeklärten Menschen nichts Wunderbares —
so ist das zweite nicht mehr glaubhaft. Mit geschickter Reklame der örtlichen
Kirchenbehörden, denen der vorgesetzte Bischof nichts in den Weg legt, werden
Zehntausende von Wallfahrern auf die Beine gebracht, wird überall die
Reklametrommel gerührt und fordert man bereits die Heiligsprechung der Resi
aus dem kleinen Dörfchen Konnersreuth. ...
Entgegen allen Wissenschaftlichen Forderungen, die sogar aus katholischen
Kreisen erhoben wurden, schickt man Resel in kein neutrales Krankenhaus zur
Beobachtung, sondern katholische Schwestern übernahmen die Beobachtung. Sie
erklärten einstimmig, alles ginge mit rechten
Dingen zu, Resel nähme keine Nahrung zu sich u. s. w. Der Rummel ging also
weiter.
Wundersüchtige kettete man fester an die allein-seligmachende Kirche.
Inzwischen ist es um Konnersreuth ziemlich ruhig geworden, da sich zu
gewichtige Stimmen gegen" dieses "Wunder" erhoben und Skandal in solchen
Fällen scheut die katholische Kirche.
Die Resel hat monatelang ihre wertvollen Dienste geleistet. Mit solchen
Mittelchen befriedigt die katholische Kirche ihre breiten Massen. Für
anspruchsvolle Anhänger reist der Kaplan Fahsel durch Deutschland und
"fahselt" ernsthaft über Probleme der Erotik und Mystik.
Nicht so leicht hat es die evangelische Kirche. Aus ihrer Anhängerschaft kommt
daher das Hauptkontingent der Sektierer. Wie stark die Sucht nach Mystik und
Irrationalem heute ist, zeigt die rapide Zunahme der Kurpfuscherei. Fast kein
Haus in einer Stadt, wo nicht irgend ein Kurpfuscher seine Dienste anpreist:
sei es als Magnetiseur, Insforscher
[redaktionelle Einfügung, letztere Vokabel nicht deutlich genug lesbar auf der
Vorlage, einer Xerokopie aus der Deutschen Bücherei Leipzig],
Phrenologe, Homäopath, und wie die Titel alle lauten, unter denen sich meist
gerissene Geschäftsmacher ohne jede wissenschaftliche Erfahrung anbieten, jede
Krankheit durch ihre alleinseligmachende Methode zu heilen.
Was aber sind die Sekten im allgemeinen weiter, als eine religiöse Umkleidung
dieser Kurpfuscherei, die damit dem Zugriff der Strafgesetze entzogen werden.
Ein Teil von ihnen entstand in Deutschland, ein Teil wurde aus dem Ausland,
vor allem aus Amerika, dem Eldorado des Sektenwesens, importiert.
Die Heilsarmee, in England durch General Booth begründet, besitzt heute in
jeder deutschen Großstadt ihre eigenen Häuser und Versammlungsräume. Mit Musik
ziehen die Betbrüder— u. Schwestern uniformiert durch die Straßen und
öffentlichen Lokale und sammeln ihre Gelder, die nicht gering sein dürften.
Offiziell üben sie damit Wohltätigkeit, geben Hungernden Essen und Frierenden
Heizung. Meist ist aber dieser Bissen mager, das Beten und die Andacht, zu der
der Hungrige vorher verdummt ist, desto länger. Den Hauptanteil der
gesammelten Gelder verbrauchen die Leiter der Organisation, die rein
militärisch aufgebaut ist.
Nach dem vor kurzem erfolgtem Tode des Begründers brach ein sehr humorvoller
Streit unter den Erben aus, der sich vor allem um den Besitz des Bankkontos
drehte.
Aus Amerika haben sich die Baptisten und Adventisten eingebürgert und starke
Gemeinden gebildet. Den stärksten Erfolg aber trug die "Christian Science",
die Sekte der Gesundbeter davon. Sie besitzt zahlreiche, stattliche Häuser,
und eine Anhängerschaft, die sich nicht allein aus den untern Gruppen des
Mittelstandes rekrutiert, sondern eine Menge Rechtsanwälte, Lehrer, u. s. w.
umfaßt.
Für die Entstellung von Sekten ist es äußerst lehrreich, die Geschichte der
Begründerin dieser Sekte zu studieren.
Prinzip ist: bete und glaube. Jede Krankheit ist Einbildung und kann daher
durch Glauben geheilt werden. Damit sind ihre tatsächlichen Heilerfolge
wissenschaftlich bei Nervenkrankheiten als hypnotische oder suggestive
Heilungen zu erklären. Diese Erfolge werden mit amerikanischer Reklame in alle
Winde posaunt, während die schweren Gesundheitsschädigungen, die vielen
Todesfälle, die durch diese mittelalterliche Heilmethode eintreten,
verschwiegen werden. Strafrechtlich sind diese Fälle meist nicht zur
verfolgen, da die fanatischen Anhänger alles vertuschen.
Wie eng die Zusammenhänge zwischen Kurpfuscherei und Sekte sind, zeigen zwei
Prozesse aus letzter Zeit.
In der kleinen Stadt Gallsbach in Oesterreich hatte der Wunderdoktor Zeileis
seine Praxis aufgemacht. Durch Bestreichen mit einer Zauberröhre stellte er
alle Krankheiten fest und bestimmte ihre Heilmethode. Ganze Wallfahrtsströme
setzten ein.
Das Geschäft ging so glänzend, daß Zeileis gegen teures Geld Schüler anlernte,
die dann in allen Orten die echte Zeileis - Methode durchführten. Wochenlang
war der Reklameteil der Provinzpresse von Ankündigungen dieser Zeileisjünger
gefüllt. Als der Prozeß die Scharlatanerie der Methode bloßstelllte, waren die
Anhänger so fanatisiert, daß das Ansehen Zeileis nicht im geringsten litt. Zur
Sekte fehlte nur noch das religiöse Mäntelchen. Vielleicht kommt es noch ?
Der zweite Prozeß spielte vor kurzem in Berlin. Angeklagt war der sogenannte
Prophet von Weißenberg, — (ein untersetzter dicker Mann, von mininialer
Bildung. Seine Anhänger rekrutierten sich aus Beameten- Angestellten - und
Handwerkerkreisen. Seine Methode bestand im Handauflegen und Verordnung von
weißem Quarkkäse. Diese Methode hatte ihn auf die Anklagebank
gebracht. Einem kleinem Mädel hatte er gegen eine Augenentzündung ebenfalls
dieses Mittel verordnet. Das Kind hatte dadurch sein Augenlicht verloren.
Seine Anhänger waren trotzdem nicht von der Schuld ihres Propheten zu
überzeugen. Der Prophet mußte auf einige Monate ins Gefängnis, es ist aber
sicher, daß bei seiner Rückkehr seine gesamte Sekte ihm eine große Ovation
bereiten wird. Für sie gilt er nur als Märtyrer.
Mit scheinwissenschaftlichem Mäntelchen umkleiden sich auch die Bibelforscher.
Öfters sieht man auf der Straße ihre Wanderredner, die, meist mit langen,
wallenden Haaren, den Untergang der Welt aus der Bibel heraus weissagen.
[Redaktionelle Einfügung. Das mit den "langen wallenden Haaren ist Meinung des
genannten Blattes. Indes n i c h t eigene Meinung].
Ihr spezielles Lieblingsthema, worin sie ihrem Haß freien Lauf lassen, ist der
Bolschewismus, "die Verkörperung des Bösen", wie sich auszudrücken pflegen.
Die kultivierteren Schichten des Bürgertums sind meist nicht mit diesen
primitiven Mitteln zu befriedigen. Bei ihnen blüht Handlesekunst und
Schädellehre, wo man mit scheinbar wissenschaftlicher Grundlage seine
Wundersucht befriedigt. Daraus erklären sich die Ausgaben und vor allem die
Erfolge all der Bücher, die Photographien der Hände, des Schädels u. s. w:
bringen. ....
Nachtrag: Insoweit in vorstehendem auch die Mary Baker Eddy-Religion der "Christlichen Wissenschaft" mit angesprochen wurde, wird (im nächsten Monat) im Kontext der Kommentierung der Magdeburger Ausgabe des "Goldenen Zeitalters" vom 1. 10. 1925, thematisch nochmals darauf zurückzukommen sein.
Datum: 04. Oktober 2010 00:57
"Außerdem wurden und werden Dinge, wie das Anfertigen von Gebietskarten, in der ganzen Welt gemacht, auch in den USA, worauf letztere auch den Vorwurf erheben könnten, Karten von Städten der USA seien dazu bestimmt, den östlichen Geheimdiensten für strategische Zwecke zugeleitet zu werden.
meint Herr Dirksen etwa, in seinem einschlägigen Buch verteidigend sagen zu
sollen.
Und dann wird ja auch von den Zeugen Jehovas bestritten, dass ihre in
Deutschland angefertigten Gebietskarten, etwa nach den USA gelangten.
Das wäre die eine Sichtweise.
Die andere Sichtweise wäre die, wie sie etwa ein Herr
Leo Menter
auf den Punkt brachte, wenn er die Frage stellte.
Da sind ja auch unter anderem die damaligen Sowjetischen Militärkommandanturen
eingezeichnet. Ob denn die Zeugen just auch dort im Rahmen ihrer
Predigttätigkeit vorsprechen wollten? (Auf eben genannten Herrn Menter wird am
11. 10 innerhalb dieser Serie nochmals zurück zu kommen sein).
Und die Richterin im ZJ-Prozess die da wohl auch diese Frage stellte,
registrierte als Antwort von dem von ihr Angesprochenen, darauf ein ausgedehntes
Schweigen.
Ergo ist durchaus nachvollziehbar, dass namentlich die Gebietskarten-Praxis der
Zeugen Jehovas, bei ihren Gegnern, ein ungutes Bauchgefühl auslöste. Auch Horst
Knaut (ein westlicher Journalist) artikulierte in seinem 1975 erschienenen Buch
"Propheten der Angst" dieses Unwohlsein, angesichts der Zeugen Jehovas
Gebietskartenpraxis.
Auch über den alten Rentner, der den schmalen
Rasenstreifen vor dem Wohnblock an der Buchenstraße sprengt, wird es in den
nächsten Stunden einen schriftlichen Vermerk geben, von dem er niemals
erfährt.
Etwas Unheimliches liegt in diesem weltweiten System der Registrierung von
Menschen, das die Prediger der »wahren Religion« ausgeklügelt haben. Schon
ganz flüchtige Gedanken an die Existenz solcher Notizen aus den privaten
Sphären und über persönliche Anschauungen, die womöglich irgendwo
zusammengetragen werden, sind gräßlich. Sie lassen viele Überlegungen offen,
denn nirgendwo sonst befaßt sich eine Organisation mit Erhebungen solcher
Art und in diesen Ausmaßen.
Dieses ungute Bauchgefühl lässt sich auch an einem zeitgenössischen Pressebericht, anläßlich des 1950er Zeugen Jehovas-Prozesses, in der "Berliner Zeitung" vom 4. 10. 1950 veranschaulichen. Er sei nachstehend kommentarlos dokumentiert:
Die Gebietskarten der Jehovas
Aus der Tätigkeit der Agenten
Von Brooklyn kamen die Aufträge
Berlin (Eig.Ber.)
Für die Spionagetätigkeit, die sie im Auftrage der gesamtdeutschen Zentrale der
"Wachtturm-Gesellschaft" in Wiesbaden und der Weltzentrale in Brooklyn (USA)
anleiteten, sind besonders die Agenten der für die DDR-zuständigen Filiale in
Magdeburg verantwortlich. Unter vorgespiegelten Absichten setzten sie den
größten Teil der Mitglieder ihrer Organisation für ihre verbrecherischen
Handlungen ein. Von Magdeburg aus wurden zum Teil mit Erfolg von den unteren
Organisationen und Mitgliedern im Gebiet der Republik u. a. die Beschaffung
folgender Unterlage und Informationen gefordert:
"Gebietskarten" mit Eintragungen über industrielle Anlagen, Lagepläne von
Städten mit Brückenunterführungen und andern strategischen Objekten, wie Post,
Telegraf, Feuerwehr, sowjetische Kommandanturen, Angaben über Flugplätze,
Polizeibereitschaften usw.
Andere Anweisungen der Zentrale in Magdeburg, für die Heinicke verantwortlich
zeichnete, forderten die Mitglieder der "Zeugen Jehovas" auf, Privatadressen
führender Persönlichkeiten (z. B. Minister, Landräte, Oberbürgermeister,
Bürgermeister, Stadträte, Stadtverordnete, Richter, Staatsanwälte,
Kreispolizeiangestellte) sowie möglichst viele Adressen von
Volkspolizeioffizieren festzustellen und das Adressenmaterial nach Magdeburg
einzusenden.
Der Angeklagte Bär gab zu, über Wiesbaden den Auftrag erhalten zu haben,
Berichte über alle "Vorkommnisse, Aufstände, Wahlen, Auseinandersetzungen,
Revolutionen, Katastrophen, Flugzeuge und Fliegerei, Berge und Landschaften,
Verfolgungen und Opposition" anzufertigen.
Dem Auftrag entsprechend hat Bär u. a. Berichte über Polizeimaßnahmen,
Vorkommnisse in volkseigenen Betrieben und beim Landessender Dresden den
Amerikanern ausgeliefert.
Für die Abfassung gleicher Berichte sind mehrere andere Angeklagte
verantwortlich. Auf diese Weise ist umfangreiches Material, das
Staatsgeheimnisse enthält, von Magdeburg über die Filiale der
"Wachtturm-Gesellschaft" in den Westsektoren Berlins und über Wiesbaden der
amerikanischen Zentrale in die Hände gespielt worden. Für ihre Tätigkeit
erhielten die "Zeugen Jehovas" zur Finanzierung ihres Apparates, als Belohnung
und zum Zwecke der Bestechung aus Amerika laufend Care-Pakete.
Aus dem Geständnis der angeschuldigten Bär, Adler und Hörnig geht hervor, daß
die Mitglieder der "Zeugen Jehovas" von der Zentrale in Magdeburg angehalten
wurden, eine Boykotthetze gegen demokratische Organisationen zu betreiben, und
daß sie Richtlinien zur Durchführung von Kriegspropaganda erhielten. Alle
Gruppen der "Zeugen Jehovas" wurden aufgefordert, gegen die Unterzeichnung des
Stockholmer Appells Stimmung zu machen, die Bevölkerung von der Volkswahl
abzuhalten und die Ziele der Nationalen Front zu diffamieren
" Merkwürdige Zeugen standen in der
vergangenen Woche vor dem Obersten Gericht der Deutschen Demokratischen
Republik. Sie nennen sich 'Zeugen Jehovas', aber das ist eine Blasphemie.
Diesmal waren die Zeugen Angeklagte, die zu sehr erheblichen und gerechten
Zuchthausstrafen verurteilt wurden, denn nicht einer war unter ihnen, der
etwas anderes hätte bezeugen können, als seine im vollen Bewusstsein
ausgeübte Spionage, seine Spitzeldienste und seine vorsätzliche Hetze
gegen Frieden und Friedenskämpfer. Alle Kriegsverbrechen werden auf solche
Weise vorbereitet.
Jeder von ihnen säte Hass; Hass gegen unsere junge Republik, Hass auf dem
Weg unseres sicheren Aufbaus und Hass gegen die Sowjetunion als dem
starken Hort unerschütterlichen Friedenswillens.
Sie trieben alle das gleiche, nach einem außerordentlich gut vorbereiteten
und keineswegs überirdischen Organisationsplan. Es waren neun Männer, 22
Jahre der jüngste und 61 der älteste, und keinem von ihnen hätte die doch
nur zweifelhafte Entschuldigung religiöser Irreleitung oder Verzücktheit
zugesprochen werden können. Sie wussten alle, was sie taten, und sie
wussten wozu. Noch der bescheidenste Diener fertigte Skizzen an, mit
Eintragungen von Bahnhöfen, Kasernen, Unterkünften der Volkspolizei, von
volkseigenen Betrieben und Schiffswerften. Oder von Rathäusern und
Feuerwehrdepots.
'Auch dort können Menschen wohnen', sagte der Angeklagte Adler, und er
meinte damit, dass sie vielleicht der Bekehrung durch 'Jehovas Zeugen'
harrten. Als ihn aber Frau Dr. Benjamin, die als Vorsitzende in klarer
Sachlichkeit den Kern der Dinge sehr schnell herausschälte, fragte, ob in
den sowjetischen Kommandanturen, die damals vorhanden waren und
selbstverständlich eingezeichnet wurden, auch seine Predigten habe halten
wollen, musste er die Antwort schuldig bleiben.
Adressen wurden gesammelt, von Bürgermeistern, Polizeipräsidenten,
Amtsleitern, mit Erläuterungen natürlich, und vor allem von
Polizeioffizieren. Der Hauptangeklagte Heinicke begründete das mit
Schwierigkeiten, die seit 1949 für die 'Zeugen Jehovas' eingetreten seien,
aber er musste sich von seinem Mitangeklagten Suhrbier bestätigen lassen,
dass er die entsprechenden Anweisungen schon 1947 weitergegeben habe.
Genaue Angaben über innerbetriebliche Schulungen, Berichte über Wahlen,
Auseinandersetzungen, Katastrophen, Flugzeuge und Fliegerei und
Landschaften, über Oppositionen und nicht zuletzt Manöver wurden
gefordert.
Es wurde viel verlangt, und die Fülle erregt einiges Kopfschütteln, aber
wörtlich ist alles aufgezeichnet, und unverkennbar wird im Ausdruck schon
die Übersetzung aus dem Amerikanischen sichtbar. Und so gipfelt die
Aufforderung an den lieben Bruder denn auch in der Belehrung:
'So bietet sich die Möglichkeit, dem Feinde zu zeigen, dass er auch in
Deutschland wachsam beobachtet wird, und das nichts (!) im Verborgenen
geschieht. Jehovas Zeugen haben die Aufgabe Wächter zu sein.'
Dann folgt die Bitte um Bescheid mit vielen guten Wünschen und Grüßen und
darunter: 'Dein Bruder und Mitdiener Erich Frost.'
Und nun frage noch einer, was Spionage ist.
Weiter Herr Menter in seinen Ausführungen:
"Sein vorgesetzter Bruder wiederum war Herr
Knorr. Der ist nun bereits waschechter Amerikaner. Er sitzt in der
Zentrale, nämlich in Brooklyn, von wo aus die 'Watch Tower Bible and Tract
Society' wie die Spionagegesellschaft in Wirklichkeit heißt, ihre
Nachrichten über die Deutsche Demokratische Republik den amerikanischen
Kriegsvorbereitern zuleitet.
Auch die Bezahlung für die Komplettierung der amerikanischen Kartei über
Deutschland vollzog sich unter religiöser Tarnung. 20 000 Carepakete kamen
allein im Jahre 1946 an, und Textilwaren gab es im Gewicht von 220 Tonnen.
Das ist schon etwas, und doch ist es eigentlich ein Nichts. Diese 'Watch
Tower Bible and Tract Society' ist sicherlich die billigste
Spionagezentrale, die von Brooklyn bis ins kleinste deutsche Dorf reicht.
Auf dem Hinweg wird Hetzmaterial druckfertig geliefert, damit die
politischen Prediger den rechten Weg zum rechten Krieg finden; denn man
predigte wandernd, der Weltuntergang stehe vor der Tür, schon wegen der
bösen Kommunisten.
Die Zeugen Jehovas aber würden ihn überstehen; denn der Weltuntergang
werde ein Krieg sein, ein gerechter Krieg, und er werde natürlich
amerikanisch sein. Amen.
Auf dem Rückweg aber, über den Diener Hetzprediger, die Dreierkomitees und
die Gruppen-, Kreis- und Zweigdiener kommen die Landkärtchen mit
angekreuzten Wohnungen, Häusern, Fabriken, Eisenbahnanlagen, damit
'Jehova' den rechten Weg erkenne. Und ihn die amerikanischen Bomber
finden. Kein Carepaket wird ohne Sinn und Verstand verschickt. "
Diener des Krieges,
Aber nicht Diener Jehovas, den sie ständig im Munde führen, sind die
Mitglieder der "Wachtturm"-Gesellschaft. Der Prozeß gegen die
Hauptschuldigen des amerikanischen Agenten-Ringes bewies die
Notwendigkeit erhöhter Wachsamkeit gegenüber jenen Elementen, die im
Rahmen der USA Kriegsvorbereitungen die DDR zu unterminieren trachten.
Durch zahlreiche Beweise überführt, erhielten die Hauptangeklagten hohe
Zuchthausstrafen, und zwar ... Willi Heinicke und Friedrich Adler
lebenslänglich, Wagner, Hörnig und Bär je 15 Jahre.
Im Verlauf des vom 1. Strafsenat des Obersten Gerichtes der DDR
geführten Prozesses wurde ihnen nachgewiesen, im amerikanischen Auftrag
fortgesetzt Spionage, Boykotthetze und Kriegspropaganda getrieben zu
haben ...
Revolver, Knüppel und Dolchmesser beschlagnahmte die Volkspolizei bei
den als harmlose Glaubensbrüder auftretenden "Zeugen Jehovas". Mit den
Mordwaffen leisteten sie Widerstand gegen die Staatsgewalt.
Unter dem Einfluß der Weltuntergangspropaganda, die ein "Bruder" ihr
eingeschwatzt hatte, durchschnitt Brunhilde Demuth aus Roßlau ihrem
5jährigen Kind mit dem Tafelmesser ...die Kehle, trennte ihm die linke
Hand ab und verübte dann Selbstmord; eine grausame Folge des
verbrecherischen Geredes von den "unvermeidlichen gottgefälligen"
USA-Atombombe, mit dem die "Zeugen" den Kampf gegen den amerikanischen
Krieg zu hemmen suchten.
(Bildtext)
Vor dem Plan mit den internationalen und deutschen Verbindungen dieser
von Mr. Knorr (New York - Brooklyn) gelenkten und finanzierten
Spionageorganisation folgt Generalstaatsanwalt Dr. Melsheimer aufmerksam
den Ausflüchten der Agenten.
"Brooklyn hat großes Interesse an Beobachtung der Manöver", gab der
Westdeutsche Chef Erich Frost an seine in der DDR lebenden "Diener" aus.
Sie mußten genaues Kartenmaterial über volkseigene Betriebe, Bahndepots
und Polizeiunterkünfte anfertigen.
Dokumente belegen den illegalen Charakter und die verhängnisvolle
Tätigkeit der Falschzeugen Jehovas. Der Stellv. Ministerpräsident
Nuschke charakterisierte sie als "keine religiöse Bewegung, ja nicht
einmal als Sekte, sondern als sich religiös tarnende
Untergrundbewegung."
Was den in vorstehendem Text genannten Fall Demuth anbelangt, sei ebenfalls noch kommentarlos aus der "Relativierung" zitiert, welche das "Lobgesangsbuch" für die WTG mit dem Titel "Repression und Selbstbehauptung" ihm zuteil werden lässt:
Auch hier macht die zeitliche Diskrepanz
zwischen dem Geschehen und der Berichterstattung deutlich, daß es sich
um eine Propagandamaßnahme handelte. Die Tat hatte sich bereits am 28.
Februar 1950 zugetragen, wurde aber erst im September 1950 publizistisch
ausgeschlachtet. Irgendwie war es gelungen, eine Verbindung zu Jehovas
Zeugen zu konstruieren.
Aus dem Schlußbericht der Polizei vom 9. März 1950 geht hervor, daß es
hin und wieder zu familiären Problemen gekommen war, daß Frau Demuth
aber auch wegen eines Nervenleidens und starker Kopfschmerzen laufend in
ärztlicher Behandlung war. Sie hatte mehrfach Selbstmordabsichten
geäußert, die allerdings nicht ernstgenommen worden waren. Die Polizei
stellte daraufhin fest, "daß auch die Täterin mit einer Geisteskrankheit
belastet gewesen ist und ihre Tat in ihrem Zustand ausgeübt hat".
Der Polizeibericht bemerkte, daß nach dem 25. Februar 1950 "eine
wesentliche Verschlechterung ihrer Krankheit" aufgetreten sei, da sie an
jenem Tag von einer Zeugin Jehovas besucht worden sei, die mit ihr über
den Weltuntergang gesprochen habe. Dieser Umstand ließ den Selbstmord
als geeignetes Propagandamittel erscheinen, und er wurde von der Presse
entsprechend vermarktet.
Es erschienen Artikel wie der Bericht im Neuen Deutschland vom 5.
September 1950 "Zum Kindes- und Selbstmord getrieben". Dort hieß es, daß
Frau Demuth einen jener "choralähnlichen Gesänge" angestimmt habe, "wie
sie in den Zusammenkünften der Sekte gesungen" würden.
Diese Behauptung bestätigte der Polizeibericht nicht. Die Aktion
gipfelte in der Veröffentlichung von Bildern, die das ermordete Kind und
die Tatwaffe, ein Küchenmesser, zeigten. Gleich daneben waren Zeugen
Jehovas abgebildet, so daß sich die Assoziation
ergab, Jehovas Zeugen seien die eigentlichen Mörder.
Die Berliner Zeitung vom 6. September schrieb gar: "Eine .Zeugin'
ermordet ihr Kind." Wegen der Autorität der Presse und der Häufigkeit
der Meldungen wird bei manchem der Eindruck entstanden sein, die
Regierung müsse Konsequenzen ziehen, denn Potentielle Mörder gefährdeten
die Allgemeinheit."
"Denn alles was im Leben geschieht, geschieht auch ohne Kartenlegen und Wahrsagen. Niemand ist fähig, ein Unglück, das prophezeit wurde, abzuwenden, oder ein Glück heranzuziehen ..."
Dies, einige Sätze, in einem "An Kartenlegen glauben?" überschriebenen
Artikel der "Freiburger Zeitung" vom 13. 11. 1930.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=03&day=13a1&year=1930&month=11&project=3&anzahl=4
Nun mag man fragen, weshalb nahm genanntes Blatt überhaupt jenes Thema auf?
Da könnte ja dergestalt ein Blick in die Geschichtsbücher erhellend sein, als
jener Zeitraum schon zum Zeitraum, der Weltwirtschaftskrise ab 1929 gehört.
Die sollte dann ja letztendlich noch einen Herrn Hitler an die Macht spülen,
mit seinen billigen Versprechungen.
Indes ist das Spektrum der Verunsicherten, keinesfalls nur von den Hitleristen
"abgedeckt" worden. Die mögen die relevanteste Gruppierung gewesen sein.
Aber von der Verunsicherung lebte auch die Religionsindustrie. Wiederum mit
der Einschränkung, kaum als "monolithischer" Block bewertbar.
In ihr gab (und gibt es) es eben auch Formen "vagabundierender Religiosität".
Letzteres dann eine Formel, welche von den etablierten Vertretern der
Religionsindustrie geprägt wurde.
"Vagabundierend" deshalb, dieweil die so "Gestrickten", nicht (oder nicht
mehr) sich für fest organisierte Formen vereinnahmen lassen.
Und das "melken" klappt nur dann so richtig, sind fest organisierte Formen
vorhanden.
Wer das nicht zuletzt ganz genau weis, sind eben die Konjunkturritter der
Religionsindustrie.
Registrieren die nun, letztendlich wird zwar eine ähnliche Geisteshaltung, als
wie die eigene praktiziert, jedoch ohne fest gefügte "melkbare Strukturen",
ist ihr Kommentar dazu halt:
"Vagabundierende Religiosität".
"Der Kauf einer Opernkarte wird pro Platz im Durchschnitt mit 170 Euro aus öffentlichem Geld bezuschusst."
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/1118/berlin/0113/index.html
Gemessen an diesen 170 Euro sind (zumindest für mein subjektives Empfinden)
die 14 Euro aus der Haushaltskasse, welche das Land Berlin für jeden der rund
1,5 Millionen Nutzer der Landesbibliotheken im Jahre 2009 zuzahlte, wohl etwas
"geringer".
Man kommt nicht umhin, vielerlei Subventionen zu registrieren, sieht man
genauer hin. Da kommt auch die Politik dann nicht umhin, Prioritäten zu
setzen.
Je nach politischen Standort, werden diese Prioritäten anders gesetzt sein.
Und wenn es auch schwer durchsetzbar ist. Bei einigen drängt sich in der Tat
die Frage nach der "Zeitgemässheit" auf.
"Das Zentrum des mittelalterlichen Lebens ist die Kirche"
formulierte mal ein Autor (Will-Erich Peuckert) in einem 1948 erschienen
Buch.
Haben wir noch heute das Mittelalter???
Und weiter der gleiche Verfasser:
"Es ist die Kirche, von der das geistige Leben ausgeht, denn der Pfarrer ist der einzige studierte Mann in seinem Dorf."
So so, ist das auch heute noch so???
Weshalb muss dann diese Zunft noch heute, "von vorne und hinten, Zucker in den
Allerwertesten geblasen bekommen"???
Und weil wir schon mal beí dem genannten Autor angelangt sind, vielleicht noch
ein markiges Zitat von ihm zum nachlesen:
"vom Anfang bis 1532 seien es 5640 Jahre ... Dass in den nächsten Jahren schon das Ende komme".
http://books.google.de/books?id=ZhUaAAAAMAAJ&q=vom+Anfang+bis+1532+seien+es+5640+Jahre&dq=vom+Anfang+bis+1532+seien+es+5640+Jahre&hl=de&ei=CxvlTJv5LIyGswbX69XBCw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCoQ6AEwAA
Siehe auch den markigen Satz:
"... daß ich glaube, die Welt werde nicht können bestehen über 5 oder 6 Jahre."
http://books.google.de/books?id=IGVBAAAAYAAJ&pg=RA1-PA42&dq=da%C3%9F+ich+glaube,+die+Welt+werde+nicht+k%C3%B6nnen+bestehen+%C3%BCber+5+oder+6+Jahre.&hl=de&ei=QizlTICwHYfCswai67C9Cw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCoQ6AEwAA#v=onepage&q=da%C3%9F%20ich%20glaube%2C%20die%20Welt%20werde%20nicht%20k%C3%B6nnen%20bestehen%20%C3%BCber%205%20oder%206%20Jahre.&f=false
In zeitgenössischer Wertung war dann der zitierte Herr Melanchthon und auch
der in zweiten Zitat genannte Herr, einer der Großen der Kirchengeschichte.
In etwas anderer Wertung waren es auch nur Narren.
Ist es Aufgabe des heutigen Steuerzahlers in Hartz IV-Zeiten, auch noch solche
Narrenvereine zu subventionieren???
Friedrich Kaiser, ein kirchlicher Autor, welcher in der Frühzeit, als die
Bibelforscher begannen, auch in Deutschland zum "Thema" zu werden, mit als
einer der ersten über sie publizierte. Besagter Herr Kaiser veröffentlichte
dann im Jahre 1915 auch noch eine Schrift mit dem Titel
"Ist nach Gottes Wort der gegenwärtige große Krieg der Endkrieg?"
www.amazon.de/Gottes-gegenw%C3%A4rtige-Endkrieg-Friedrich-Kaiser/dp/B002UMPQYG
Um es vorweg zusagen, er verneinte seine selbstgestellte Frage. Das wiederum
war für seinesgleichen keineswegs selbstverständlich. Aber da er sich eben
auch kritisch mit den Bibelforschern auseinandersetzt hatte, und deren
Eschatologie-Thesen ihm geläufig waren, meinte er eben im vorgenannten Sinne
sich positionieren zu sollen.
So groß und schrecklich jener Krieg auch sei, so Kaiser, könne er doch nicht
der "Endkrieg sein" (S. 4)
Und als Begründung für seine Sicht der Dinge meint er dann weiter:
"Dieser "Krieg zeigt nicht die Spur eines
Religionskrieges, Heiden, Mohammedaner, griechische und römische
Katholiken, Atheisten, Juden, Lutherische und Reformierte und
Freikirchliche läßt man jetzt in Ruh, sofern sie nichts gegen die Politik
und die Interessen der Staaten, in denen sie leben, reden oder
unternehmen.
Jedoch in den Endkriegen wird wieder Märtyrerblut fließen." (S.8)
Und weiter Kaiser:
"Endlich kann dieser Krieg der letzte nicht sein, weil bis jetzt Israel das Volk Jesum als seinen Retter und Messias noch nicht angenommen hat." (S. 11);
Was dann ja auch wiederum eine typische Zirkelschlussthese nach dem Motto
ist;
"Hätte der Hund nicht gesch... hätte er doch den Hasen gekriegt.
Nun hat der Hund aber gesch ... und den Hasen eben nicht gekriegt ..."
Wer nun ist jener Friedrich Kaiser?
Die Frage stellt sich auch deshalb, dieweil seine Broschüren über die Zeugen
Jehovas, noch bis in die 1920er Jahre verschiedentlich, dann vom Bundes-Verlag
der Freien Evangelischen Gemeinden, in immer wieder neuen Auflagen,
herausgebracht wurden. Den im gleichen Verlag zum Zeugen Jehovas-Thema
publizierende Friedrich Wilhelm Bautz, darf man getrost auf "ähnlicher
Wellenlänge schwimmend" bezeichnen, brachte es dann zu einer thematisch
fortgesetzten Publizistik, auch noch in der Zeit nach 1945. Kaiser aber
bereits seit
1908 zu diesem Thema publizierte.
Zwar hat sich jener Verlag in seiner Struktur auch noch gewandelt; die nicht
unbedeutende Internetplattform "Jesus.de" gehört auch zu ihm. Aber auch noch
die erste Zeit nach 1945 war er wohl primär auf die "Freie Evangelische
Gemeinde" konzentriert.
Da kann ein Internettext erhellend sein. Danach handelt es sich um einen in
Beuel am Rhein wohnender Reiseprediger der Freien evangelischen Gemeinden.
Seine Lebensdaten werden mit 1863-1955 angegeben.
Und einen durchaus interessanten Satz gibt es in der Einleitung zu jenem Text
auch noch, der besagt:
"Sekten hassen sich desto mehr[,] je näher sie in ihren Meinungen einander kommen"
www.bruederbewegung.de/themen/schriftenstreit.html#2.1
Dann sei mit erwähnt, in der Geschichte der genannten Gruppierungen wiederum,
spielte ein Carl Brockhaus eine nicht unbedeutende Rolle. Der wiederum besitzt
auch für die frühe Bibelforscher-Bewegung Relevanz, als seine Elberfelder
Bibel, auch von diesen gern und vorzugsweise, genutzt wurde.
Ein anderes Veranschaulichungsbespiel aus jener Zeit noch.
Eine Schrift mit dem martialischen Titel (im Bestand der Berliner
Staatsbibliothek)
"Der Kriegsplan vom Jahre 1914 im Licht der heiligen Schrift. Nach genauer
Weissagung Jesu Christi"
Verlag Jean Wunder, Cöln 1914
Selbige wusste beispielsweise zu verlautbaren:
"Wir können sagen, der Herr hat unsere Waffen
gestärkt und bietet allen vor ihren Einbruch einen Halt. Ich bin der
festen Überzeugung daß unsere Gebete, welche zu unserer gerechten Sache
stehen von Gott dem Allmächtigen erhört wurden. Wir brauchen nur einen
kleinen Blick in die Zeitungen zu machen, wo wir alle das Wort lesen
können von "Sieg zu Sieg".
Bald werden sich die Mächte vor uns beugen müssen ob sie wollen oder
nicht, dann kommt das Sprichwort, welches so oftmals unnütz gesprochen
wurde in wahrer Erfüllung. Gott verläßt keinen Deutschen! Amen!" (S. 15)
Diese Veranschaulichungsbeispiele sind auch dahingehend aufschlußreich, als
da Narren, welcher zwar Narrenthesen andernorts kritisieren, unterm Strich
auch nicht viel "besser" ist.
Ergo die religiöse Narrensicht wird als Maßstab der Bewertung angelegt.
Der Gedanke dass eine "Verfolgung" als solches keineswegs vonnöten, sondern
dass es schon ausreichen würde, diese Narren - ohne staatliche Subventionen -
ihr Narrentum einzig und allein selbst zu bezahlen lassen, kam offenbar auch
dem Herrn Kaiser nicht!
Reklametext aus einer dem katholischen Traditionalisten-Milieu entstammenden
Schrift. In selbiger entrüstet sich sein Verfasser besonders über den Umstand,
dass die künstlerische Ausgestaltung einer Kirche mit Malerei, wohl nicht
seinen Vorstellungen entspricht. Er hat da einiges (an den Haaren
herbeigezogenes, ähnlich den vermeintlichen
"Dämonenbildern" ) die da in einigen EX-ZJ-Kreisen hoch im Kurs
stehen, auszusetzen.
Nun dürfte jene Kritik die Herrschaften im Vatikan nicht sonderlich
beeindruckt haben, was der fragliche Autor selbst zugeben muss.
Man kann es also dergestalt auf den Punkt bringen.
Fallweise wäre zwischen Narrren und Supernarren noch zu unterscheiden. Mit
beiden Typen ist (auch) das Christentum wohl reich "gesegnet".
Über das katholische Bistum Limburg, und dessen obersten "Chef", notiert
der "Spiegel", in einem Beitrag, er täte alles, den einst vorhandenen Ruf
jenes Bistums als relativ liberal zu demontieren.
Und weiter:
"Traditionsprogramme wie seines stoßen im Vatikan auf Wohlgefallen",
womit der eigentliche Kolleratschaden jener Kirche wohl zutreffend
beschrieben ist.
Und weiter:
"Zügig machte er sich daran, seine Diözese auf Kurs zu bringen. Protagonisten der (früheren Tendenz) verloren ihre Posten oder suchten freiwillig das Weite."
www.spiegel.de/spiegel/0,1518,729402,00.html
Solcherlei Leute sind selbstredend Wasser auf die Mühlen der Zeugen Jehovas
etwa.
So gesehen stellt sich die Frage lediglich dahin, wer die Rolle des Beelzebubs
und wer die Rolle seines sprichwörtlichen Widerparts wahrnimmt.
Gemessen an der wesentlichen Gemengelage dabei wirkt die auch formulierte
Kritik:
"Eine Sprecherin der Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche im Bistum Limburg" kritisierte außerdem einen ausschweifenden Lebenswandel des Bischofs. Das passe nicht zum Vorbild Jesu, der arm in einem Stall geboren worden sei´".
Da wirkt diese Kritik zwar verständlich, ist aber namentlich in besagter
Kirche, ein "Muster ohne Wert".
www.fr-online.de/rhein-main/priester-gegen-bischof/-/1472796/4851198/-/index.html
Diese Subventionen der Religionsindustrie mögen mit einigen Prozederen im
Einzelfall verbunden sein.
Da ist die Russisch-Orthodoxe Kirche offenbar schon weiter.
Was schert die Recht und Gesetz? Einen feuchten Kehricht schert die das, zumal
sie sich ja gewisser Freunde sicher weiß, welche es im Prinzip auch nicht
anders halten.
Dachte man vielleicht, in Europa seien die Zeiten des schnöden Raubrittertums
Vergangenheit, so belehrt besagte Russisch-Orthodoxe Kirche,
Nichts da mit Vergangenheit. Das ist ihre Gegenwartspolitik!
wissen.spiegel.de/wissen/image/show.html?did=74948246&aref=image045/2010/11/06/CO-SP-2010-045-0106-0106.PDF&thumb=false
„Sag, was enthält die Kirchengeschichte?
Sie wird mir in Gedanken zunichte;
Es gibt unendlich viel zu lesen,
Was ist denn aber das alles gewesen?
...
Nun aber kommt der Heilig Geist,
Er wirkt am Pfingsten allermeist.
Woher er kommt, wohin er weht,
Das hat noch niemand ausgespäht.
Sie geben ihm nur eine kurze Frist,
Da er doch Erst' und Letzter ist.
Deswegen wir treulich, unverstohlen
Das alte Credo wiederholen:
Anbetend sind wir all' bereit
Die ewige Dreifaltigkeit.
Mit Kirchengeschichte was hab ich zu schaffen?
Ich sehe weiter nichts als Pfaffen;
Wie's um die Christen steht, die Gemeinen,
Davon will mir gar nichts erscheinen.
Ich hätt auch können Gemeinde sagen,
Ebensowenig wäre zu erfragen.
Glaubt nicht, dass ich fasele, dass ich dichte;
Seht hin und findet mir andre Gestalt!
Es ist die ganze Kirchengeschichte
Mischmasch von Irrtum und von Gewalt.
...
Ich habe nichts gegen die Frömmigkeit,
Sie ist zugleich Bequemlichkeit;
Wer ohne Frömmigkeit will leben,
Muss großer Mühe sich ergeben:
Auf seine eigne Hand zu wandern,
Sich selbst genügen und den andern
Und freilich auch dabei vertraun,
Gott werde wohl auf ihn niederschaun.
Wer Wissenschaft und Kunst besitzt,
Hat auch Religion;
Wer jene beiden nicht besitzt,
Der habe Religion.
Niemand soll ins Kloster gehn,
Als er sei denn wohl versehn
Mit gehörigem Sündenvorrat,
Damit es ihm so früh als spat
Nicht mög am Vergnügen fehlen,
Sich mit Reue durchzuquälen. ...
Ist Konkordat und Kirchenplan
Nicht glücklich durchgeführt? -
Ja fangt einmal mit Rom nur an,
Da seid ihr angeführt. ..."
Johann Wolfgang v. Goethe
www.payer.de/religionskritik/karikaturen241.htm
(Im unteren Teil dieser umfänglichen Datei mit zitiert).
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=03&day=07r1&year=1930&month=12&project=3&anzahl=4
Einen Kommentar dazu gab es dann auch noch in der "Sonntags-Zeitung", Ausgabe
vom 21. 12. 1930
Zur Veranschaulichung ist sicherlich auch der nachstehende Video-Ausschnitt
charakteristisch!
Siehe auch
http://www.dhm.de/lemo/html/weimar/kunst/westen/index.html
http://www.remarque.uos.de/iwnnfilm.htm
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/321415/321416.php
newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1074441
Siehe auch den Bericht in der "Freiburger Zeitung" vom 10. 12. 1930.
Dort fand diese thematische Berichterstattung sogar Platz auf Seite 1 dieses
Blattes.
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=10b1&year=1930&month=12&project=3&anzahl=4
Die Nazis konnten mit dieser Aktion einen Publikumswirksamen Sieg verzeichnen,
was dann schon einiges aussagt über das politische Klima in jener Zeit.
Am 12. 12. 1930, wiederum auf Seite 1, titelt die "Freiburger Zeitung"
„Der Remarqufilm verboten. Herstellerfirma zieht ... den Film zurück"
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=12a1&year=1930&month=12&project=3&anzahl=4
Und, was sagten die selbst "Stahlhelm-Pastoren" beherbergenden
zeitgenössischen Kirchen zu dem Thema???
Wohl nicht viel. Ihre Hauptantwort war ausgedehntes Schweigen, und damit
faktische Kumpanei mit den Nazis!
Siehe auch die Zitierung zeitgenössischer Blätter über diesen "Sieg rechts
über links", in nachfolgendem Link:
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=12b1&year=1930&month=12&project=3&anzahl=4
Da feierten sie ihren Sieg nach allen "Regeln der Kunst"
Siehe auch:
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=12b2&year=1930&month=12&project=3&anzahl=4
"Damit hat er ... (nicht nur) den ... Zeugen
Jehovas in Deutschland einen guten Dienst erwiesen ... sondern auch jenen
islamischen Gruppen, die ebenfalls seit längerem den Status einer
Körperschaft des öffentlichen Rechts begehren.
Keine Übertreibung - das ist ein Karlsruher Toleranzedikt."
Und weiter wird in der Berichterstattung jenes Blattes vom 20. 12. 2000 auch mit herausgearbeitet:
"Das Land Berlin hatte in dem mittlerweile zehn Jahre langen juristischen Streit durch mehrere Instanzen die Frage der Staatsloyalität zum Hauptargument erhoben."
Verwiesen wird auch auf die vorangegangene 1997er Entscheidung des Bundesverwaltungsgericht, das damals noch urteilte:
"Das Verbot der Teilnahme an Wahlen stehe im Widerspruch zum staatlichen Demokratieprinzip."
Genau dieses Argument, in Politikerkreisen ja immer wieder mal bemüht, wenn
sie denn sich mal (eher selten) mit den Zeugen Jehovas beschäftigen, lies das
Bundesverfassungsgericht eben nicht gelten.
Genannten Politikern ist vorzuhalten, mit ihrem verengtem Blick auf das
Wahlthema, geben sie nur ihren eigenen Egoismus zu Protokoll.
Natürlich möchte jeder Politiker möglichst umfänglich sich an Wahltagen
bestätigt sehen.
Das wiederum ist externer Politikeregoismus, der das Zeugen Jehovas-Thema
keineswegs an der Wurzel trifft.
Führen dann einige solcher Politiker gar noch das Wort "Christlich" in ihren
"Firmenschildern" mit sich herum, ist diesen Herrschaften weiter zu sagen.
Was sie unter "christlich" verstehen ist allenfalls
"Kulturchristentum"
Auch die "Deutschen Christen" zu Nazizeiten waren so gewertet ausgesprochene
(damalige) "Kulturchristen". Die hätten sich schon damals "CDU" nennen können.
Selbstredend gibt es gravierende inhaltliche Unterschiede zwischen der
heutigen CDU und den damaligen "Deutschen Christen". Dieser Umstand wird ja
keineswegs bestritten.
Was sie indes (relativ) eint, ist der gleiche Grad von Verweltlichung.
Die Verweltlichung kann, durch Zeit und Umstände bedingt, in vielerlei Formen
daher kommen.
Gleichwohl gemessen am Narrenstandard des Urchristentums, ist es eben doch
nichts anderes als Verweltlichung, kombiniert mit Ausnutzung der staatlichen
"Fleischtöpfe".
Oder will etwa CDU/CSU die Praxis wieder einführen, ihre Toten in
Katakomben zu begraben, auf das sie bei der wundersamen
Auferstehung, ihre sterblichen Überreste gleich konzentriert an einem Ort
vorfinden?
Dieser Narrenglaube ist - in der Realität - auch der CDU/CSU abhanden
gekommen.
Dafür haben sie um so mehr einen Ersatzglauben, der da Money heißt, und der da
keineswegs "Jenseitsorientiert", dafür um so mehr Diesseits orientiert ist.
Indes legt man den von den Politikern eben nicht mit angelegten
Bewertungsmaßstab "Urchristentum" an, reduziert sich selbiges schon mal auf
den Faktor Narrentum hoch zehn.
Auf diese wesentliche Wurzel gehen besagte Politiker eben nicht angemessen mit
ein.
Das Ergebnis konnte man dann ja auch via vorgenannter Gerichtsentscheide
"bewundern".
Und das Narrenglaube sich auch politisch ausnützen lässt, erkannt schon ein
Herr Bismarckl mit seinem Bonmot:
Die Religion müsse dem Volke - vor allem dem Volke - erhalten bleiben.
Wer da im "Jenseits" seine eigentliche Wesensbestimmung sieht, wie etwa ein
Paulus, der da zu Protokoll gab, er habe "Lust" abzuscheiden, um so schneller
in sein imaginäres Jenseits zu gelangen, den können andere dafür um so mehr
politisch für dumm verkaufen.
Die Dummheit einiger, der reale Vorteil für andere, auf der anderen Seite der
Barrikade!
Und zwar das alles in diesem Leben - nicht im imaginären "jenseitigen".
Nun denn, wenn wir schon beim Thema Weihnachten sind, dann bietet es sich
doch an, noch etwas mehr zu sagen.
Kein geringerer als ein evangelischer Bischof, lies es sich angelegen sein, in
einem 1927 veröffentlichten Buch mit dem Titel "Gemeindeabende" (Band II),
darin auch einen geschichtlichen Überblick über den Werdegang des
Weihnachtsfestes zu geben.
So weis der Autor Gerhard Tolzien, etwa bezüglich des Weihnachtsbaumes zu
berichten, in Deutschland habe selbiges (Stand von 1927, was bei der Zitierung
ja beachtet werden muss), damals eine erst etwa 100jährige Geschichte, obwohl
schon um 1600 in Straßburg im Elsass der Weihnachtsbaum gebraucht wurde; das
aber ist eine Ausnahme, so Tolzien.
[Einfügung zum Thema Weihnachtsbaum kann man auch vergleichen:
"Die Sitte des Weihnachtsbaumes" in:
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=02&day=30b1&year=1930&month=12&project=3&anzahl=4
]
Nicht so sehr dieser Aspekt bezüglich des Weihnachtsbaumes, sticht in dem
Tolzien'schen Aufsatz hervor. Da sind noch ganz andere beachtliche Dinge, die
er nennt.
Auch Tolzien rekapitulierte. Die ersten Christen haben ja noch gar kein
Weihnachten gefeiert. Warum nicht?
Nun wie auch Tolzien feststellt:
"Da muss man sich nun in den Geist der ersten Christen hineinversetzen: die dachten nicht an das feiern eines Geburtstages. Der Geburtstag war ja der Eingang in dies irdische Leben, und dasselbe schien gerade den ersten Christen unter den Druck der Christenverfolgungen nicht mit Jubel zu begrüßen zu sein. Der alte Kirchenvater Origenes weist darauf hin, wie die Bibel nur von gottlosen Leuten, wie von Pharao und Herodes, berichtete, dass sie ihren Geburtstag gefeiert hätten."
Man vergleiche auch
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,1568,1568#msg-1568
Glaubenssekte_mp3
Diese Art von Argumentation kennt man sicherlich auch von den Zeugen Jehovas.
Beachtlich ist nun, dass sie auch der Bischof Tolzien verwendet. Und weiter
Tolzien:
"Als eigentlicher Festtag galt den ersten Christen vielmehr umgekehrt der Todestag eines Menschen als der Tag, an welchen er in ein besseres Leben hineingeboren wurde."
Wenn die ersten Christen noch nicht Weihnachten feierten, dann aber doch spätere Christen-Generationen. Und "irgendwie" müssen die dann ja zu ihrer Entscheidung gelangt sein. Dieses "irgendwie" beschreibt nun Tolzien durchaus plastisch. Etwa mit dem Bericht:
"Im Morgenlande in der asiatischen Kirche, hat
man zuerst über den Geburtstag des Heilandes nachgedacht. Man hat sich
gesagt: Jesus Christus ist, wie Paulus im Römerbrief andeutet der zweite
Adam.
Nun ging man daran, den Geburtstag des ersten Adam zu bezeichnen, indem
man sagte: Er ist am sechsten Tage des ersten Jahres erschaffen worden;
der sechste Tag eines Jahres aber war schon damals nach dem römischen und
ist noch heute noch unserem Kalender der 6. Januar. Man bezeichnete also
den 6. Januar als Geburtstag des Adam.
Und weil nun Christus als zweiten Adam hingestellt werden sollte, aus
dieser Idee heraus verlegte man die Feier seines Geburtstages auf den
Geburtstag des ersten Adam, also auf den 6. Januar.
Aus solchen Gedanken heraus also ist zuerst etwa um das Jahr 300, nicht
eher, in der kleinasiatischen und ägyptischen Kirche der 6. Januar als das
Fest der Geburt oder besser als das Fest der "Erscheinung" Jesu Christi
gefeiert worden."
Dann gibt es ja noch die Theorie des Osirisfestes. Mit ihr setzt sich auch Tolzien auseinander, meint aber, ihr den "Laufpass" geben zu können, wenn er wertet:
"Etliche haben nämlich gemeint, der 6. Januar sei darum Geburtsfest des Heilandes geworden, weil an diesem Tage ägyptischen Heiden das Geburtsfest ihres großen Gottes Osiris feierten. Aber ernstlich haben gelehrte Forscher behauptet, dass das Osirisfest überhaupt nicht am 6. Januar gewesen sei, und zweitens ist auch wirklich nicht einzusehen, wie das Anlaß werden könnte das Geburtsfest eben dann zu feiern."
Nun aber weis man ja; in hiesigen Gefilden ist der 6. Januar als
"Weihnachtsfest" weniger im Angebot, dafür aber ein anderes bekanntes Datum.
Wie aber kam man nun auf dieses Datum.
Auch da vermag Tolzien einen charakteristischen Blick in den christlichen
Aberglauben zu ermöglichen.
Nach ihm habe sich das wie folgt abgespielt:
"Johannes der Täufer ist, wie das Evangelium berichtet, gerade ein halbes Jahr vor dem Heiland geboren. Und derselbe Johannes hat von dem Heiland und sich selbst einmal das Wort gebraucht: "Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen." Nun gibt es zwei merkwürdige Tage im Jahr, die man zu diesem Wort in wunderbarer Beziehung setzen kann. Der 24 Juni ist der Tag, von dem die Tage kürzer werden, abnehmen, auf den Tag hat man den Geburtstag des Täufers gelegt - das ist der Mann, der abnehmen muss. Und gerade ein halbes Jahr später ist der 25. Dezember, der Tag, an dem an die Tage wieder zunehmen; so hat man auf den Tag den Geburtstag des Heilandes verlegt, denn das ist der gerade ein halbes Jahr später geborene Mann, der wachsen muss."
Tolzien meint weiter, dass vielleicht noch ein weiterer Umstand diesbezüglich bedeutender sein könne. Dazu verweist er auf das Bibelbuch Haggai und zwar dessen 2. Kapitel. Sieht man sich jenes Kapitel selbst an, kann man feststellen, da ist verschiedentlich von einem vierundzwanzigsten Tage im neunten Monat die Rede. Etwa wenn man im Vers 18 liest:
"Richtet euer Herz bitte [darauf] von diesem Tage an und weiterhin, vom vierundzwanzigsten [Tag] des neunten [Monats], von dem Tage an, da die Grundlage des Tempels Jehovas gelegt wurde; richtet euer Herz [darauf]"
Aaa'h sagten da wohl die damaligen christlichen Kaffeesatzleser. Da haben
wir doch was wir suchten! Wenn es nichts mehr auszulegen gibt, wird halt etwas
"untergelegt". Angesichts dessen, erscheint mir die Borniertheit gewisser
großkirchlicher Christentums-Aberglaubens Vertreter, mit der sie etwa mit dem
Finger auf die Endzeitdaten der Zeugen Jehovas hinweisen, etwas deplatziert.
Wenn es diesbezügliche Spinner zu benennen gilt, können sich beträchtliche
Teile der sogenannten "Großkirchen" in den gleichen Focus einordnen.
Aber kehren wir nun zu Tolzien wieder zurück. Unter Bezugnahme auf den
zitierten Bibelvers aus Haggai kommentiert er dann dazu:
"Der 9. jüdische Monat ist aber der römische und unser Dezember. Es handelt sich also um den 24. Dezember. Die alte europäische Christenheit hat nun den Schluss gezogen, es soll an dieser Stelle des Haggai geweissagt sein, wie der Grundstein des Tempels am 24. Dezember gelegt worden ist, so wird auch die Geburt des wahren Tempels Jesu, am 24. Dezember erfolgen."
Auch mit dem bei den Zeugen Jehovas besonders beliebten Argument, es seien doch Hirten auf freiem Felde mit ihren Herden zur Zeit der Geburt Jesu gewesen, setzt sich Tolzien auseinander. Dieses Argument mag er nicht so recht gelten lassen. Dafür steht dann sein Votum:
"Indessen der Einwand ist hinfällig. So winterlich ist der Winter in Palästina nicht. Palästinareisende haben bezeugt, dass bei einer einigermaßen milden Winterszeit oder besser Regenszeit es öfter vorkommt, das Hirten draußen hüten und das mag das eine Mal gerade damals um so mehr einfach nötig gewesen sein, als ja durch die Volkszählung wie aus dem Evangelium hervorgeht, alle Ställe mit Einquartierung von Menschen belegt werden mussten."
Und zum Schluss sei aus seinem Bericht noch die Angabe zitiert:
"Zum ersten Mal ist das Weihnachtsfest angeblich noch auf Anordnung des Papstes Julius I. (+ 352) am 25. Dezember 353 oder spätestens 354 in Rom gefeiert worden. Von da hat es des es sich ausgebreitet in die Welt."
Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Julius_I.
[Hinweis, bezüglich der Fehlermeldung in der Wikipedia. Der
Artikel existiert. Alternativ die URL in die Browserzeile kopieren, repektive
Stichwortabfrage einer gängigen Suchmaschine nutzen]
Auch das muss man dann wohl noch sagen. Diejenigen, welche vorrangig die
vermeintlich theologischen Aspekte des Weihnachtsfestes, im Vordergrund sehen
möchten, sind wohl eher im Abnehmen begriffen. Was in breiten Schichten indes
tatsächlich relevant ist, ist der Umstand es in der Praxis zu einem
Familienfest zu gestalten.
Und gegen den Aspekt der Stärkung des familiären Zusammenhalts ist ja nun
wirklich nichts einzuwenden.
Erinnert sei auch noch daran, dass es in der vormaligen Sowjetunion eine Phase
gab, wo man auch das Weihnachtsfest dort abschaffen wollte. Man störte sich
namentlich an dessen "religiösen" Charakter.
Man vergleiche etwa die Meldung der "Freiburger Zeitung" vom 28. 12. 1930
"Das Weihnachtsfest in Moskau"
http://az.ub.uni-freiburg.de/show/fz.cgi?cmd=showpic&ausgabe=01&day=28r1&year=1930&month=12&project=3&anzahl=4
Eine neuere Meldung, zwar nicht auf die Sowjetunion bezüglich, gleichwohl in
der Tendenz ähnlich. Könnte man da ja auch noch vergleichen:
www.welt.de/politik/ausland/article11741988/US-Atheisten-kaempfen-gegen-Mythos-Weihnachten.html
Indes die Geschichte hat auch diese Frage, ob sich jenes Fest als Brauchttum
durchsetzt oder nicht, beantwortet.
Auch damit sind die sowjetischen Hardliner letztendlich gescheitert.
Und scheitern werden wohl (hoffentlich) auch mal die, welche das Familienfest
Weihnachten, durch
"Wachtturm"-Verkauf von Haus zu Haus, just auch am 24. Dezember, ersetzen
möchten!
Auch dieses Jahr werde ich Weihnachten mit dem Rest der Familie feiern, ohne Mutter. Die wird reichlich Versammlungen haben, damit sie nicht auf dumme Gedanken kommt.
carluv.wordpress.com/2010/12/23/ach-hatte-ich-doch-84-jahre-fruher-gelebt/
"Zu bleiben, wäre unehrlich gewesen"
titelt die Magazin-Beilage einer heutigen Zeitung.
Vorgestellt wird im Interview einer, das so seine spezifischen Erfahrungen mit
der Catholica machte. Zwar zu deren Funktionärskader mal gehörend; im weiteren
Verlauf seiner Biographie, dann eines Tages auch an dem Punkt angelangt, de
jure aus diesem Verein auszutreten.
Genannter Punkt war dann wohl nicht unbedingt von Anfang an, "anvisiert".
Bis es soweit dann schließlich war, habe es auch noch eine Ächtungsphase
gegeben.
Er konnte oder sollte wissen, dass es in "Firmen" dieser Art, nur ein Credo
gibt. Das der totalen Unterwerfung. Weil er eben meinte diese geforderte
Totalität nicht durchhalten zu können, dann eben vorgenannte, bereits genannte
Konsequenz.
Und in dem fraglichen Interview von ihm auch der Satz;
"Es hat sich für mich immer mehr herausgestellt, dass das Ansehen der Institution im Vordergrund steht und nicht der Mensch. Ganz deutlich geworden ist das in diesem Jahr mit dem Bekanntwerden der Missbrauchsskandale. Es geht nicht um die Opfer. Es geht darum, die Kirche möglichst heil aus der Sache herauszubringen. Die Kirche ist eine absolutistische Monarchie, die nur auf ihre Erhaltung bedacht ist. All das ist das Gegenteil der Botschaft Jesu, der sich um den einzelnen Menschen gekümmert hat. Ich sagte mir, ich will mich nicht länger in diesem Zwiespalt bewegen, ich mache jetzt einen klaren Schnitt. Zu bleiben, wäre unehrlich gewesen."
www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2010/1224/magazin/0002/index.html
Falls den einer jener Berufschristen, welche am heutigen Tage wieder mal ihren
salbungsvollen Schrott herunterleiern, nicht wissen sollte, was sie ihrer
Gemeinde mal "neues" erzählen könnten.
Da hätte ich den Vorschlag - wohl wissend es wird nicht passieren - zur
Abwechslung den fraglichen Artikel verlesen, mit anschließender Diskussion!