Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Freimaurer

Felix Kersten im Dialog mit Heinrich Himmler, nachdem Kersten auf Einladung von Himmler, dass von der SS geführte Freimaurermuseum besichtigen konnte:

7. Februar 1940
Besichtigung des Freimaurermuseums
Glauben Sie wirklich daran, Herr Himmler, daß hinter dem ganzen Geschehen wirtschaftlicher und politischer Art eine kleine Gruppe von Freimaurern aus dem 14. oder 21. Grad sitzt, die regelmäßig ihre Geheimtagungen abhält, auf denen über Krieg und Frieden beschlossen wird und nach deren Beschlüssen dann das Geschehen im Leben der Völker und Staaten abrollt? So etwa wurde mir dies mit tiefem Ernst von Ihren Männern in der Freimaurerabteilung vorgetragen.

„Das glaube ich nicht nur Herr Kersten", antwortete Himmler, „das weiß ich. Sie haben nur hinzuzufügen vergessen daß dieser Männer in den letzten Graden wieder identisch mit dem engsten Kreis der Weisen von Zion sind, so daß im Grunde das Freimaurertum als die große weltumfassende, der jüdischen Weltherrschaft dienende Tarnorganisation aufzufassen ist.

Wie können Sie im übrigen als historisch gebildeter Mann die Weisen von Zion  für ihre Einstellung zum Judentum heranziehen! Ist Ihnen nicht bekannt, daß sie einwandfrei als historische Fälschung festgestellt worden sind?"
Darauf Himmler:

„Diese Feststellung ist entweder selbst von den Juden getroffen worden oder jüdisches Geld steckt dahinter. Das sollten Sie wissen."

Sind solcherlei naive Milchmädchen-"Welterklärer" und zugleich Ersatzgläubige, heutzutage ausgestorben? Offenbar nicht!
Weiteres im nachfolgenden

1) Anfällig für Verschwörungstheorien

2) Die Substanz der These

3) Soziologischer Unterschied

4) Der "Beweis" heißt: Ich glaube

5) Was sind sie denn nun?

6) Wo ist das freimaurerische "Copyright" für Symbole?

7) Warren G. Harding

8) Ein Windei

9) "Das Goldene Zeitalter" (1924) zeitgenössisch zum Thema Freimaurer

10) "Das Goldene Zeitalter" (1933) zeitgenössisch zum Thema Freimaurer

11) Ignorantentum

12) Von Maurern und Logen

13) An die Adresse der Unbedarften aus dem Evangelikalen Raum und ihre Wiederkäuern von der Verschwörungstheoretikern

14) Der famose Herr Veith

1) Anfällig für Verschwörungstheorien

Von Zeit zu Zeit kommt immer wieder mal das Thema hoch: Frühe Bibelforscherbewegung und ihr Verhältnis zur Freimaurerei. Sieht man sich jene näher an, die diese Thesen in besonderem Maße ventilieren, beispielsweise der Robin de Ruiter (alias Apollo Janssen) oder auch der Erich Brüning komme ich nicht umhin das Urteil auszusprechen, dass sie in besonderem Maße für Verschwörungstheorien anfällig sind.

Gibt es auf der Welt keine Verschwörungen? mag man kritisch zurückfragen. Doch, es gibt sie sehr wohl. Entdeckte und weniger entdeckte. Nichts soll da beschönigt werden. Der wunde Punkt ist aber der, dass sie zugleich als Theorieansatz missbraucht werden.

Anders formuliert. Sie suggerieren einfache Antworten, auf weit kompliziertere Vorgänge.

Einfache Antworten auf kompliziertere Vorgänge stellen auch die immer wieder in gewissen christlichen Kreisen zu registrierenden Endzeit-Naherwartungen dar. Die Verschwörungstheorien sind im Prinzip ähnlich gelagert. Nur dass sie dabei nicht unbedingt (manchmal aber auch) gewisse Bibelstellen bemühen. Sie stellen sozusagen eine mehr säkularisiertere Form dar. Zugeschnitten besonders auf jene Klientel, für die um einen anderen Vergleich zu bemühen; die Tageszeitung "New York Times" (bekannt für ihr relativ hohes Niveau, aber auch für ihre "Bleiwüsten" [fast keine Bilder] zu anspruchsvoll ist. Dieselbe Klientel aber sehr wohl sich von der "Bild-Zeitung" (mit ihren vielen Bildern und wenig Text) weit besser angesprochen fühlt.

Es tut mir leid. Ich muss dass so hart aussprechen. Die Gläubigen der Verschwörungstheorien sind in meinen Augen - im übertragenem Sinne - auf das "Niveau" der "Bild-Zeitung" "geeicht".

2) Die Substanz der These

Zur Ursprungsfrage zurückkehrend. Was ist "dran" an den nicht verstummen wollenden Thesen. Bibelforscher und Freimaurer "seien ein Abwasch?"

Dran ist dass in der Anfangszeit, als die Kirchen sich schon den Bibelforschern verweigerten, die Freimaurer dergestalt helfend waren, dass sie den Bibelforschern Versammlungsstätten, gegen klingende Münze, zur Verfügung stellten.

Dran ist, dass noch heute Freimaurer allerlei "Esoteriker" begünstigen. In Berlin beispielsweise werden ziemlich oft "Esoterikmessen", wie man aus öffentlichen Plakatanschlägen entnehmen kann, in Räumen der Freimaurer (Logenhaus) veranstaltet.

Dran ist, dass Freimaurer und Bibelforscher prononcierte Gegner der römisch-katholischen Kirche waren. Also auch auf dieser Ebene eine gewisse Geschäftsgrundlage bestand.

Dran ist auch, dass Russell einmal den Freimaurern bei einem dortigen Auftritt ziemlich viel Honig ums Maul schmierte. Letzteres erklärt sich aber meines Erachtens aus dem Vorhergesagten. Und in gleicher Weise schmierte Russell auch den Juden (bei seinem Auftritt im New Yorker Hippodrom) ebenfalls kräftig Honig ums Maul. Letztere wussten dass dann allerdings (von ein paar Ausnahmen abgesehen) nicht so recht zu würdigen. Es sei noch die Anmerkung gestattet, dass ich mich insbesondere im 7. Kapitel der "Geschichte der Zeugen Jehovas" schon näher mit diesen Fragen befasst habe. Dort auch der Unterabschnitt "Katholische Kirche kontra Freimaurerei" und anderes mehr.

3) Soziologischer Unterschied

Einen w e s e n t l i c h e n Unterschied aber gilt es noch zu benennen. Und der ist soziologischer Art. Freimaurer und Bibelforscher sprachen und sprechen eine durchaus unterschiedliche Klientel an. Noch heute ist es so, dass nicht "jeder" Freimaurer werden kann. Hingegen Zeuge Jehovas kann (in der Regel) jeder werden, so er deren Auflagen nachkommt.
Die Freimaurer hingegen sieben ihre potentiellen Mitgliedskandidaten. Ungeschriebenes, genauer sogar geschriebenes Gesetz bei ihnen ist, dass der Kandidat es im weltlichen Leben zu etwas gebracht haben muss. Wer objektiv ist, der wird zugegeben dass bei den Zeugen Jehovas der ersten Generation (ich rede nicht von deren Kindern), dass in der ersten Generation die weltlich Gescheiterten, nicht gerade unterrepräsentiert sind. Solche hätten bei den Freimaurern nicht einmal den Schatten einer Chance.

Im ehemaligen Ostdeutschland konnte man dies nach 1989 auch ganz gut beobachten. Auch die Freimaurer waren dort staatlicherseits, analog zu den Zeugen Jehovas nicht geduldet. Sie fingen nach 1989 auch mehr oder weniger bei Null an. Über Chiffre-Zeitungsanoncen suchten sie sich ihre neue Klientel und durch gezielte Ansprachen potentieller Kandidaten.
Am Rande mit vermerkt, gleichfalls nicht uninteressant. Der Hauptamtliche Stasimitarbeiter und Diplom-Historiker Dieter Pape in der ehemaligen DDR, wurde auch einer ihrer Kandidaten und in der Folge auch Mitglied. Über den Namen Pape jetzt weiteres auszuführen, ist sicherlich überflüssig. Nur soviel, Pape ist als prononcierter Zeugen Jehovas-Gegner bekannt. Die "Freimaurerriecher" sind mir bis heute die Antwort auf die Frage schuldig geblieben, weshalb denn ein Zeugengegner von den Freimauern angeworben wurde, wo doch angeblich Freimaurer/Bibelforscher ein Abwasch wären.

4) Der "Beweis" heißt: Ich glaube

Sie verstummt trotzdem nicht diese These

Was mich beim "aufkochen" der These Russell als Freimaurer immer wieder stört, ist der Verschwörungstheoretische Ansatz dabei. Und die historische Unwissenheit, wie gerade auch die Freimaurer als Buhman benutzt wurden. Zuerst von der katholischen Kirche, nachfolgend von den sogenannt "völkischen" Gruppen nach 1918 und ihrem legitimen Erben den Nazis. Folgerichtig hatte der Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (Himmler) auch eine eigenes auf die Freimaurer bezügliches Referat gegründet. Adolf Eichmann unseligen Angedenkens, verdiente sich dort seine ersten Sporen.

Diese These will einfach nicht verstummen, obwohl keiner ihrer Verbreiter je bis heute authentische Beweise vorgelegt hat. Ihr "Beweis" heißt: Ich glaube … Dann noch das Faktum dass die frühen Bibelforscher Räumlichkeiten der Freimaurer nutzten. Warum wohl? Weil die Kirchen sich ihnen auch diesbezüglich versagten.

Koalitionen sind auch heute noch gang und gäbe. Historische Splittergruppen der Bibelforscher, die es auch in den siebziger Jahren noch beispielsweise auch in der DDR gab, nutzten dort unter anderem Räumlichkeiten zu Versammlungszwecken, die den Mormonen und den Siebenten-Tags-Adventisten gehörten (teilweise auch solche von "Großkirchen"). Haben sie damit nun ihre Identität verloren und sind ein Teil der vorgenannten geworden? Das kann doch wohl bloß jemand behaupten, der in bezug auf historischer Bildung es nicht über das "Niveau" der berühmt-berüchtigten "Lieschen Müller" vom Lande gebracht hat.

Die Gebrüder Emil und Otto Sadlack veröffentlichten Ende der 1920er Jahre ihre damals bedeutendste Oppositionsschrift gegen die WTG mit dem Titel "Die Verwüstungen des Heiligtums". Nachdem der braune Spuk angebrochen, die Zeugen Jehovas verboten, glaubten auch die Sadlacks "Morgenluft" zu wittern. In einem Schreiben an das faschistische Reichsinnenministerium, wo sie sich und ihr Buch empfahlen, legten sie auch eine holländische Nazipostille mit bei, und sagten kommentierend. Da steht doch drin, dass die Zeugen Jehovas von den Bnai Brith (auch den Freimaurern zugeordnet) gesponsert wurden. Die fragliche holländische Nazipostille ist zusammen mit dem zitierten Schreiben in den Akten des Bundesarchivs überliefert. Und was beweist es? Nichts, null komma nichts. Die holländischen Nazis zitierten bloß als Kurzmeldung dass, was sie von ihren deutschen Gesinnungsgenossen gerüchteweise vernommen haben. Ein Gerüchteverbreiter zitiert den anderen Gerüchteverbreiter, und keiner legt authentische Beweise auf den Tisch; eben weil es diese Beweise in wissenschaftlich akzeptabler Form überhaupt nicht gibt.

5) Was sind sie denn nun?

Noch eine kurze Skizzierung wie sich aus meiner Sicht die Freimaurerei darstellt.

Kurz formuliert. Die "Highsociety" von vorgestern.

Zitat:

"1789 explodierte die von Männern wie Diderot und Voltaire gelegte Bombe in der Französischen Revolution. Man hat eine Unzahl von Büchern und Flugschriften verfaßt, um den Zusammenhang zwischen Revolution und Freimaurern zu beweisen und zu widerlegen" (Mackenzie, Geheimgesellschaften S. 170).

Mit besonders betroffen von der Französischen Revolution war auch der Katholizismus. Er sah sich empfindlich bedroht, indem einige seiner Protagonisten in den Revolutionswirren auch auf der Guillotine landeten. Radikalinskis auf Revolutionsseite gingen noch weiter und wollten beispielsweise den "christlichen Kalender" abschaffen (die Woche von sieben Tagen durch Dekaden von zehn Tagen ersetzen). Die Kirche aber sagte, Gott habe in sieben Tagen die Welt erschaffen; also muss es bei der Sieben-Tage-Woche bleiben.

Seit jenem Zeitpunkt besteht ein abgrundtiefer Hass zwischen Katholizismus und Freimaurerei. Der Verlust des Vatikanstaates wird auch den bösen Freimaurern aus katholischer Sicht angelastet.

Genanntes Buch von Mackenzie quantifiziert die Freimaurer auf 750.000 in England vier Millionen in den USA und eine Million in der übrigen Welt. Diese Zahl macht deutlich, auch besonders die USA sind eine "Freimaurer-Hochburg". Dort wiederum das generelle Charakteristikum. Nur wohlhabende Kreise sind in ihr versammelt. (Proleten etwa wie sie Rutherford noch sammelte, findet man in diesem erlauchten Kreis nicht). Auch die Nazipropganda schoss sich auf dem Umstand ein, dass unter den "oberen Zehntausend" in den USA relativ viele Freimaurer antreffbar sind. Etwa in dem Buch aus Himmlers Giftküche von Erich Ehlers mit dem Titel "Freimaurer arbeiten für Roosevelt"

Eine Nazipropagandaschrift aus dem Jahre 1934 (Richard Hannuschka "Hinter der Maske der Freimaurerei"), brachte die diesbezüglich bestehenden Ressentiments hetzerisch dergestalt auf den Punkt (S. 8):

"Opium fürs Volk sei die (christliche) Religion, und Moral das überflüssigste von allen Dingen, so lehrte der Jude und seine gekauften Kreaturen. International wie der Jude und das internationale Kapital mußte auch die Arbeiterbewegung sein, damit der Jude sie restlos beherrschen konnte. Wollte der Jude die Arbeiterschaft durch den Marxismus beherrschen, so tat er dies andererseits bei den gebildeten Ständen durch die geheimnisvollen Logen."

Bedauerlicherweise hat man zu registrieren, dass bei gewissen Vertretern der Urenkelgeneration der Nazis, vorgenannte Thesen nach wie vor fröhlichen Urstand feiern, obwohl sie sachlich nicht haltbar sind.

Der katholische Journalist Ulrich Rausch (in Personenunion auch Verfasser von Büchern bezüglich der Zeugen Jehovas) versuchte sich auch einmal mit dem Thema Freimaurerei auseinanderzusetzen. Obwohl Rausch Katholik, machte er sich die einschlägigen Verschwörungstheorien, für die seinesgleichen besonders anfällig sind, nicht zu eigen. Dies rechne ich ihm als Pluspunkt an.

In einem  längeren Zitat aus dem Buch von Ulrich Rausch "Die verborgene Welt der Geheimbünde" (S. 20) schreibt er:

"Die Freimaurer betonen immer wieder, daß sie keine Religion wären. Jeder kann seinen eigenen Glauben behalten. In den Alten Pflichten von 1723 heißt es ausdrücklich, daß die Freimaurerei keine Religion sein will. Allerdings wird für die Mitgliedschaft ein Grundkonsens vorausgesetzt. Es wird von dem 'Großen Baumeister' und seiner 'Schöpfung' gesprochen, der Eid wird auf die aufgeschlagene Bibel geleistet, biblische Texte haben eine besondere Bedeutung. Dies alles sind Begriffe, die Ausdruck einer Weltanschauung sind. Es wird immer darauf hingewiesen, daß dies alles nur symbolischen Charakter habe, beziehungsweise, daß dies der Minimalkonsens wäre, der zwischen allen Menschen möglich sei. … Erfüllen die Freimaurer nicht die Kriterien einer Religion oder zumindest einer Weltanschauung? Vielleicht kann man sagen, daß es ein konfessionsloser Glaube ist, der so formal ist, daß es in der Hand jedes einzelnen liegt, womit er die offenen Stellen ausfüllt. Er kann es mit katholischen, protestantischen oder sonstigen religiösen Elementen ausschmücken, er kann es aber auch bleiben lassen. Welche Bedeutung haben die Rituale? Die Rituale der verschiedenen Grade haben den ganzheitlichen Anspruch, durch die der Mensch ergriffen werden soll. Damit haben die Rituale einen Quasi sakramentalen Charakter."

Ein französischer Webseitenbetreiber, Leblank stellt das ganze beispielsweise in den "Okkultismusrahmen" Leblank ist nicht unumstritten. Sylvie Freymond etwa bescheinigt ihm die "Qualitäten" eines Sektierers.

Dann wird darauf verwiesen, dass das Grab des Bibelforschergründers Russell auch mit einer Pyramide bestückt sei.

Pyramide hin Pyramide her. Die war doch ein endzeitlich orientiertes Steckenpferd von Russell. Warum sollte sie daher nicht in der Grabanlage eingebaut sein? Die Grabanlage dürften doch wohl noch diejenigen in Auftrag gegeben haben, die Russell zeit Lebens als ihren Abgott verehrten, etwa A. H. Macmillan.

Rutherford hat sich doch erst nach harten Machtkämpfen durchgesetzt. Und solange die noch nicht endgültig für ihn entschieden waren, gehörte auch er, jedenfalls in den ersten Tagen nach Russells Tod, zu denjenigen die das Hohelied des Russell sangen. Der König ist tot - es lebe der neue König, das kam doch erst später.

Es ist meines Erachtens nicht hinnehmbar, bedingt durch dem Umstand, dass da gewisse Detailthesen nicht beantwortbar sind, naiv jene Leute wie Leblank als Autorität hinzustellen. Sicher offeriert er einige interessante Farbfotos. Fotos sind aber nicht das Entscheidende. Sondern welche Thesen verbindet er damit. Das Herumreiten auf offene Fragen und der Hinweis auf Leute wie Leblank, die da glauben "Antworten" auf diese Fragen zu haben, die in Wahrheit keine sind. Das alles ist mir alles andere als sympathisch, zumal gerade die lange verschwörungstheoretische Kette die mit dem Namen Freimaurer Verbindung hat, dabei keineswegs in akzeptabler Weise aufgearbeitet wird.

Dann sind wir nämlich ganz schnell wieder an dem Punkt angelangt, den es schon in den zwanziger Jahren gab, wo vollmundig (Bomsdorff-Bergen) verkündet wurde; die Bibelforscher seien doch bloß eine von den Freimaurern und Juden bezahlte und benutzte Marionette.

Dem widerspreche ich. Und ich widerspreche auch der Webseite von Kids eV. Die mit zu den Kolporteuren dessen gehört.

6) Wo ist das freimaurerische "Copyright" für Symbole?

So, da soll Russell angeblich Symbole von den Freimauern verwandt haben. Eine seriöse Publikation indes die ein "Copyright" der Freimaurer dafür belegt, nennt indes auch keiner. Höchstwahrscheinlich weil es das auch gar nicht gibt. Die Symbolfrage ist eher ein typisches Zeichen dafür, dass es um die Detailkenntnisse der "Freimaurerriecher" nicht zum besten bestellt ist. Das Wesen der Freimaurerei entscheidet sich nicht an "Symbolen".

Symbole hin, Symbole her. Der soziologische Hintergrund der Bibelforscher passt  einfach nicht zur Freimaurerei. Schon im an erster Stelle zu nennenden Text der Russellschen "Schriftstudien" gibt es keine Anlehnungen an die Kultzeremonien der Freimaurer. Die "Schriftstudien" sind "trocken" rational im vermeintlich "biblischem" Sinne konzipiert.

Kultkirchen wie etwa die Katholische, stehen noch heute relativ fassungslos dem Faktum gegenüber, dass alles Kultische, das andernorts einen hohen Stellenwert hat, bei den Zeugen nicht gegeben ist. Neben der soziologischen Komponente trieft aber gerade auch die Freimaurerei nur so von kultischen Elementen (allerdings anderer Art, als etwa im Katholizismus). Die freimauererischen Neuaufnahmezeremonien etwa, mit Totenkopf auf dem Altar, und dass der Novize da halb entkleidet "anzutanzen" hat, dubiose Sprüche zu reflektieren hat, dass alles sind Elemente die es so bei den Zeugen Jehovas nicht gibt.

Zu dem mit angeführten Punkt, dass Russell einer wohlhabenden Familie entstammte, ist zu sagen: Das ist zutreffend. Daraus ableitend gilt es auch zu akzeptieren, dass seine Familie durchaus mit zu jener "Schicht" gehörte, die für die Freimaurer interessant waren. Ergo auch Mitglied werden konnte.

Nach wie vor bleibt jedoch der Umstand bestehen, dass seine "Schriftstudien", das Grunddokument der Bibelforscher, inhaltlich keinesfalls auf der Freimaurerlinie lagen, so wie sie etwa Ulrich Rausch definiert. Mit Sakramenten (kirchlich) und Ritualen (weltlich formuliert) hatten weder die Bibelforscher, noch die jetzigen Zeugen Jehovas viel "am Hut".

Bezüglich gewisser Symbolik, welche (auch) von den Freimaurern verwandt (oder ihnen angedichtet) wird, siehe auch:

http://de.wikipedia.org/wiki/Siegel_der_Vereinigten_Staaten

Zudem, schon in den Auseinandersetzungen um Russells Ehetrennung war es evident (offenbar auf anraten Rutherford's), dass Russell, theoretisch, dem Buchstaben des Gesetzes nach, nunmehr "bettelarm" sein wollte, indem sein bisheriges Privatvermögen nunmehr offiziell der WTG-Society gehörte. Hier schon wäre er für die Freimaurer nicht mehr akzeptabel. Bettler kann dieser Verein nicht gebrauchen. Man macht untereinander Geschäfte und dazu gehört auch, dass die Geschäftspartner voll wirtschaftlich handlungsfähig sind.

Russell wurde in Zusammenhang mit seinen ehelichen Schwierigkeiten gerichtlich verurteilt, an seine Frau eine hohe Entschädigungssumme zu zahlen. Da half ihm auch nicht seine "gesetzliche Lüge", er sei doch jetzt mittellos. Rutherford stellt in seiner Verteidigungsschrift von 1915 , "A Great Battle ..." die Sache so dar, als wenn nun ach wie großzügig, "Freunde" von Russell, für ihn den gerichtlich verordneten Geldbetrag seiner Frau ausbezahlt haben, während er sich auf irgendeiner Auslandstour befand.

Jemand, der seine gerichtlich verpasste Zahlungsverpflichtung, nur durch irgendwelche nebulösen "Freunde" begleichen kann, gehört auch nicht mehr zu denjenigen, auf die Freimaurer, die Könige, Präsidenten, Dichter, Philosophen zu ihren Mitgliedern zählten, besonderen "Wert" legten.

Was die Verwendung von "Symbolen" anbelangt zu denen man die Zustimmung der Freimaurer benötigte. Auch so eine Behauptung. Die müssten dann ja wohl so eine Art Copyright oder ähnliches dafür haben. Oder einen Markennamen im Handelsregister erwirkt haben. Und dessen unberechtigte Verwendung dann gegebenenfalls auch gerichtlich untersagen können. Ob sich ein so gestalteter Nachweis bringen lässt, erscheint mir immer noch nicht bewiesen. Den Namen Coco Cola oder Microsoft (als Beispiel), darf ich als gewöhnlich Sterblicher nicht in meine Webseite einbauen. Die sind namensrechtlich geschützt. Das ein "Horusfalke" oder wie immer man jenes Emblem auf den Umschlägen der Schriftstudienbände bezeichnen will, auch namenrechtlich geschützt sein soll, wäre mir in dieser Form dann neu.  Dann hätte wohl z. B. auch die Tagesanbruch-Bibelstudien-Vereinigung (aus der Russellbewegung abgesplittert) wohl auch ein desbezügliches Copyright-Nutzungsrecht. Denn sie verlegt ja immer noch die Schriftstudienbände, die man bei der WTG nicht mehr bekommen kann. Oder es ist eben kein markenrechtlich geschütztes Emblem. Dann kann es auch "Hinz und Kunz" verwenden, wann immer er möchte und nicht nur Freimaurer und ihre "Lizenznehmer".

Was die Pyramide anbelangt. Rutherford zitiert in "A Great Battle" einen ergänzenden Text dazu. Danach nennt auch Russell jene, von denen er die Inspiration dazu bekam. Auch da gibt es kein Copyright. Wenn A. Seiß das Pyramidenthema ebenfalls mit aufkochte, wie bei James Penton ("Endzeit ohne Ende") nachlesbar, ist das doch deutlich. Jeder der sich durch das Pyramidenthema angesprochen fühlte, konnte sich dazu beliebig äußern. Selbstredend auch Freimaurer. Warum nicht? Damit ist aber noch lange keine gegenseitige Abhängigkeit erwiesen.

Die fragliche Stelle bei Rutherford A Great Battle lautet:

Herr William M. Wright aus Pittsburgh, der davon hörte, dass Pastor Russell ein Kapitel für eines seiner Bücher verfasste, das von der Cheopspyramide in Ägypten handeln sollte, besorgte sich eine Abschrift des Manuskriptes und schickte es Prof. C. Piazzi Smyth, F. R. S. E., F. R. A. S., ehemals Königlicher Astronom von Schottland, zu. Prof. Smyths Antwort wird hier wiedergegeben. Sie ist selbsterklärend:

Clova, Ripon, England, 21. Dezember 1890

Herrn Wm. M. Wright

SEHR GEEHRTER HERR,

ich habe doch länger dafür gebraucht, als ich es mir wünschen konnte, das Manuskript unseres Freundes, C. T. Russell aus Allegheny, Pa., durchzusehen, aber jetzt habe ich eine recht genaue Untersuchung, Wort für Wort abgeschlossen. Und das war das Mindeste, was ich tun konnte, wenn Sie so freundlich sind und sich die Mühe machten es mit solcher Sorgfalt zwischen Brettern in einem eingeschriebenen Paket zuzusenden, jede Seite flach und geschrieben mit der Maschine statt mit der Hand.

Zuerst konnte ich nur Zettel der besagten Schreibmaschine finden, aber als ich durch die Seiten vorankam, kamen die Kraft, die Besonderheiten und die Originalität des Verfassers durch; und es gab nicht wenige Passagen, wo ich hätte froh sein sollen, sie mir zum Zwecke des Zitierens mit Namensangabe für mein nächstes Pyramidenbuch abzuschreiben. Aber natürlich tat ich nichts dergleichen, und ich werde mit völliger Geduld und in den dankbarsten Empfindungen warten bis der Verfasser der Tagesanbruchsreihe dies zu seiner eigenen Zeit veröffentlichen wird.

So merke ich hier nur an, dass er in vielem sowohl gut als auch neu ist, was er über die Chronologie in verschiedenen Teilen der Pyramide sagt; über die Große Galerie, die das Leben des Herrn darstellt; über den Parallelismus zwischen der Königskammer und ihrem Granit gegenüber der Stiftshütte und ihrem Gold; und generell über die Bestätigungen oder engen Übereinstimmungen zwischen der Bibel und der Cheopspyramide, die gut kommentiert sind.

In der Zwischenzeit scheint es, dass ich wegen ihrer freundlichen Gabe vor langer Zeit, den beiden ersten Bänden der Tagesanbruchsreihe, in Ihrer Schuld stehe. Damals kam ich nicht weiter als bis zur ersten Hälfte des ersten Bandes, weil ich fand, dass das Thema nicht so ganz neu war, wie ich erwartet hatte. Aber nachdem ich, so hoffe ich jedenfalls, viel von einem gründlichen Lesen dieses von Ihnen zugesandten Pyramidenkapitels des dritten Bandes profitiert habe, muss ich mir aufs Neue die ersten beiden Bände vornehmen.

Das Paket wird zwischen den Brettern als Einschreiben wieder zurückgehen.

Ich verbleibe mit vielem Dank hochachtungsvoll

C. PIAZZI SMYTH.

Piazzi Smyth war es, der mit als erster das Pyramidenthema ins Rollen brachte. Wie man sieht begegneten sich beide Herrschaften mit gegenseitiger Hochachtung.

Piazzi Smyths Buch "Our Inheritance in the Gerat Pyramid" erschien in London im Jahre 1874. Ein Exemplar davon befindet sich auch in der Berliner Staatsbibliothek.

Russells "Schriftstudien" Band 3; mit dem darin behandeltem Pyramidenthema. Wann erschienen dieser Band erstmals? Auf jeden Fall nach Piazzi Smyth. Der Wachtturm erschien ab 1879. Band 1 der Schriftstudien kam 1886 heraus. Band 3 entsprechend später.

Ich möchte nur das eine noch sagen. Ich habe durchaus nichts dagegen, ließe sich ein entsprechender Freimaurer-Nachweis erbringen. Ich kenne aber gut, vielleicht "zu gut" den verschwörungstheoretischen Hintergrund, der gerade beim Thema Freimaurerei besteht. Ich werde daher diesbezügliche Thesen weiterhin kritisch prüfen. Und höchst wahrscheinlich weit kritischer als etliche andere. Dies nicht darum, um unbedingt recht behalten zu wollen; aber sehr wohl aus dem Grunde, weil die Verschwörungstheorien in ihrer Glaubensersatzfunktion, nach wie vor meinen schärfsten Widerspruch finden.

Leider gehören etliche der diesbezüglich anfälligen, nicht zu den Nutzern wissenschaftlicher Bibliotheken. Sollte es dennoch solche geben, würde ich denen mal beispielsweise die nachfolgenden Bücher zur Lektüre (gegebenenfalls auch über die Fernleihe beschaffen) anempfehlen.

Bittner, Wolfgang "Angriffe gegen die deutsche Freimaurerei 1970 - 1995", Bayreuth 1996

Haack, Friedrich-Wilhelm "Freimaurer", München 1984

Neuberger, Helmut "Freimaurerei und Nationalsozialismus", Hamburg 1980

Rogalla v. Bieberstein, Johannes "Die These von der Verschwörung 1776-1945. Philosophen, Freimaurer, Juden, Liberale und Sozialisten als Verschwörer gegen die Sozialordnung", Bern-Frankfurt/M. 1976

Und vielleicht, nicht "empfehlend" aber vielleicht doch darauf hinweisend:

Adler, Manfred "Die antichristliche Revolution der Freimaurerei", Jestetten 1975

7) Warren G. Harding

Warren G. Harding, von 1921 bis 1923 Präsident der USA gehörte auch dem erlauchten Club der Freimaurer an. Übrigens "die" Freimaurer gibt es nicht. Das ist ein weitgehend pluraler Haufen, wo es auch mal "Hüh und Hot" langgeht. So etwas wie einen Brooklyner Vatikan Made in WTG gibt es dort erst recht nicht. Da bestimmt jeder "Stammesfürst" (Sorry das ist kein Freimaurerausdruck), da bestimmt jeder regionale Häuptling dieser Vereine, wo es denn lang ginge. Gewisse Grundlinien werden natürlich eingehalten. Die hat meines Erachtens Ulrich Rausch schon treffend beschrieben (Zitat weiter oben).

Woodrow Wilson, Vorgänger im Präsidentenamt, auch in der kritischen Zeit des Ersten Weltkrieges. Da will ich mich jetzt nicht festlegen, war der nun auch Freimaurer oder nicht. Da müsste ich selbst erst recherchieren, wobei dass allerdings nicht eine Frage von besonderer "Wichtigkeit" für mich wäre. Immerhin der Fall Harding ist aktenkundig. Und von wem aktenkundig? Von keinem geringerem als dem deutschen Bibelforscherhäuptling Paul Balzereit. Der hatte unter einem kaum kaschierten Pseudonym die Schrift "Die größte Geheimmacht der Welt" veröffentlicht. Man vergleiche dazu "Geschichte der Zeugen Jehovas" S. 479. Darin feiert er in Zitierung des "Golden Age", dass es zum fraglichem Zeitpunkt noch nicht in Deutsch gab, jenen Warren G. Harding, als großen Held und vermerkt auch ausdrücklich seine Freimaurerzugehörigkeit.

Kein Geringerer als der katholische Zeugen Jehovas-Gegner Jonak v. Freyenwald hat denn auch prompt diesen Fakt aufgespießt und mit in seine Argumentation eingebaut. Das mag ja nun wieder für die Freimaurerthese sprechen. Dennoch ändert dies meines Erachtens trotzdem nichts daran, das die Klientel der Bibelforscher ein Lehrgefüge angenommen hat, dass nicht dem der Freimaurer entspricht.

Da kommen wir wieder zu dem Punkt, dass in den zwanziger Jahren lauthals Antisemiten und Katholiken um die Wette in die Welt hinausposaunten, die Freimaurer würden die Bibelforscher finanzieren. Jonak ist dieser Finanzierungsfrage im besonderem nachgegangen. Er meint einen Freimaurer namens Brown benennen zu können, der da in dem zu einem Gerichtsprozess führenden Freimaurerbrief die These in die Welt setzte "Wir (die USA-Freimaurer oder Teile davon) finanzieren die Bibelforscher, weil sie für uns (die Freimaurer) Pioniere sein sollen zur Unterhöhlung der katholischen Kirche." In meinem eigenem Buch habe ich mich schon mit dem Für und Wider diesbezüglich intensiv auseinandergesetzt, und bitte dort weiteres zu unternehmen.

Der authentische Beweis für diesen Freimaurerbrief blieb indes aus. Angeblich unauffindbar verlegt. Die WTG hat in der Sache gerichtlich geklagt, wenn auch gegen Stellvertreter. Nicht gegen den eigentlichen Urheber der These (Bomsdorff-Bergen). Sie hat auch öffentlich mehrmals hohe Geldbeträge ausgelobt (notariell). Das demjenigen der den Beweis erbringt, dass die Bibelforscher im behaupteter Weise fremdfinanziert würden, dieses ausgelobte Prämie zustände. Einer von der Sorte ich glaube es war Fetz, würde direkt öffentlich aufgefordert von der WTG, sich doch nun endlich seinen Preis zu verdienen oder seinen verleumderischen Mund zu halten. Er tat beides nicht.

Die eben angedeutete Kontroverse aus den zwanziger Jahren ging aus wie das Hornberger Schießen. Viel Rauch und Nebel. Und kein real fassbares Ergebnis. Noch immer kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass dies auch für neuzeitlichere Verbreiter dieser These zutreffend ist.

8) Ein Windei

Da hat einer ein Ei gelegt. Er glaubt ein Wunderwerk vollbracht zu haben. Bei näherem hinsehen indes entpuppt sich das als "Windei".

Vollmundig behauptet er:

"Die Profanen sollen natürlich nicht erfahren, welche Verbindungen zwischen der Freimaurerei und der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas bestehen. Insoweit kann verwiesen werden auf "Die geheime Macht hinter den Zeugen Jehovas" von Robin de Ruiter ...."

Als besonderen Clou verweist er auf einen Artikel in der Zeugen Jehovas-Zeitschrift "Erwachet!" 1958 Heft 12 S. 20-24. Dieser Artikel soll im besonderen für vorgenannte These herhalten.

Dazu kann man nur sagen: Wenn es nichts mehr auszulegen gibt; dann wird eben etwas untergelegt. Dieser Artikel stellt lediglich eine zusammengeraffte Geschichtsdarstellung zur Freimaurerei aus der Sicht der Zeugen Jehovas dar. Die weitergehende Interpretation er "beweise" angeblich Verbindungen zwischen beiden hält keiner sachlichen Prüfung stand. Dieser Artikel beweist nichts in der Richtung.

Das ficht aber Gläubige auch dieser Art nicht sonderlich an. Glauben hat sich noch nie mit Fakten sonderlich aufgehalten.

Indes mag sich jeder sein eigenes Urteil dazu bilden. Nachstehend sei der fragliche Artikel einmal im vollen Wortlaut dokumentiert:

GESCHICHTE UND WESEN DER FREIMAUREREI

Gestützt auf einen Bericht unseres Korrespondenten in England

Was hatten Friedrich der Große, Voltaire, George Washington und König George Vl. von England gemeinsam? Die Freimaurerei. Und was haben König Gustav VI. von Schweden und Dr. G. Fisher, Erzbischof von Canterbury, gemeinsam? Die Freimaurerei.

Was zog diese Männer zu der Freimaurerei hin? Und warum ist sie die führende Bruderschaft der Welt, deren Mitglieder durch ein Gelübde gebunden sind? Es mag schwer sein, eine dogmatische Antwort auf diese Frage zu geben, doch ein kurzer Überblick über Ursprung und Wesen der Freimaurerei wird sie teilweise beantworten und auch Klarheit schaffen bezüglich der oft gestellten Frage, ob die Freimaurerei dem biblischen Christentum widerspreche.

Es gibt heute auf der ganzen Erde mehr als sechs Millionen Freimaurer. Von diesen leben  über 90 % in Ländern des englischen Sprachgebiets - vier Millionen allein in den Vereinigten Staaten. Die Vereinigungen, in denen das freimaurerische Leben abspielt, heißen Logen. Diese müssen, um anerkannt zu werden, von der Großloge ihres Landes - in den Vereinigten Staaten, ihres Staates - die Erlaubnis zur Arbeit besitzen; ursprünglich besaß nur die Großloge von England die Befugnis, neue Gründungen zu bestätigen. Ferner gibt es weit über eine Million Personen, die behaupten, Freimaurer zu sein, aber Logen angehören, die nicht von einer Großloge anerkannt sind. Zu diesen zählen atheistischen Freimaurer in Frankreich u die Neger-Freimaurer in den Vereinigten Staaten.

Hervorgegangen aus einer Bruderschaft

Die Freimaurerei ist auch die älteste Bruderschaft. Bei der Betrachtung ihrer Geschichte muß man jedoch zwischen der Geschichte der Freimaurerei als Bruderschaft und der legendären Geschichte ihrer Glaubenssätze, Symbole, Rituale und Prinzipien unterscheiden; erstere reicht nur bis zum Jahr 1717 n. Chr., während letztere bis auf die Zeit Nimrods oder über 4000 Jahre weit zurückreicht. Als Bruderschaft ist die Freimaurerei eine Nachahmung gewisser religiöser Ritterorden des Mittelalters und vielleicht noch mehr der Steinmetzzünfte (oder Zünfte der Maurer) des Mittelalters. Die Frage, warum sie sich "Frei"-Maurer nannten, ist einer der vielen Punkte in Verbindung mit der Freimaurerei, über die verschiedene Auffassungen bestehen.

Diese "Freimaurer" bauten Kathedralen, Paläste und Festungen aus Steinen. Die Reformation brachte einen Rückgang im Bau von Kathedralen und ähnlichen Gebäuden und eine Wandlung ihrer Zünfte. Sie erhielten Zuzug aus den gebildeten Ständen und dem Adel; die einen zog die Exklusivität, andere die Grundsätze und wieder andere der geheime Charakter dieser Zünfte an. Mit der Zeit waren diese "theoretischen" Freimaurer zahlreicher als die sogenannten "Werkmaurer". Im Jahre 1717 gaben diese Logen "alle Bemühungen, das Baugewerbe zu beaufsichtigen, auf" und widmeten sich ausschließlich der "Geistesmaurerei". In jenem Jahr gründeten die vier Londoner Bauhütten die Großloge von England. Bis zum Jahre 1721 hatte die Freimaurerei auch auf dem Kontinent Eingang gefunden, und im Jahre 1730 wurde in Amerika die erste Loge gegründet.

Die Freimaurer haben nicht nur den Namen von den Steinmetzzünften des Mittelalters, sondern auch ihre Organisation, ihre Riten usw. gehen zum großen Teil auf diese zurück. So führen bei ihnen, wie dies bei den Steinmetzen (und bei den Tempelherren des Mittelalters der Fall war, drei grundlegende Stufen zum selbständigen Freimaurer oder "Meister-Maurer". Auch viele der "Bestimmungen" oder Regeln, die für Steinmetze galten, wurden beibehalten, darunter die umstrittene Bestimmung über die körperliche Tauglichkeit - die für die Werkmaurer einen Sinn hatte, mit dem Aufkommen der Geistesmaurerei aber überflüssig wurde. Die Werkzeuge der Steinmetzen - Kompaß, Winkelmaß, Zollstock, Kelle, Hammer und Lederschurz - haben bei den Freimaurern symbolische Bedeutung; gewisse Gegenstände, wie das Schwert, erinnern an die Ritterorden des Mittelalters.

Organisation und Grade

Der Grundriß des Tempelraums einer Freimaurerloge soll angeblich demjenigen des salomonischen Tempels nachgebildet sein. Auf seinem Altar liegt das "heilige Gesetzbuch", die Bibel, die Hebräischen Schriften, der Koran oder sogar die Weden, je nachdem, welcher Religion die Mitglieder angehören. Das gebräuchlichste Symbol der Freimaurer ist der Buchstabe "G", der sich auf Gott, die Geometrie und auch auf beides beziehen soll. Die Namen der Logenbeamten - Aufseher, Ziegeldecker usw. stammen von den mittelalterlichen Steinmetzzünften her. Die Logen werden nach demokratischen Grundsätzen verwaltet; sie müssen jedoch, um als echte Logen zu gelten, von der Großloge des Staates oder Landes anerkannt werden.

Die Freimaurerei in jedem der verschiedenen Länder mag mit einem großen Baum verglichen werden, der mehrere Hauptzweige oder "Riten" haben kann, die wiederum ihre eigenen Zweiglein oder Art und Zahl der Grade oder Erkenntnisstufen haben - was man vielleicht mit dem Versetztwerden der Schüler von einer Klasse in die andere vergleichen könnte. In den Vereinigten Staaten gibt es zwei Hauptzweige, den Schottischen Ritus und den York-Ritus. Der Schottische Ritus hat 33 Grade, der York-Ritus, was man als 13 Grade bezeichnen könnte. Die ersten drei Grade haben sie jedoch gemeinsam; Logen, die in diesen Graden arbeiten, hei "Blaue Logen", weil Blau die Farbe der Freimaurerei ist. Wenn der Freimaurer den Meistergrad hat, entscheidet er sich - wenn er es nicht bei den ersten drei Graden bewenden lassen will - für diesen oder jenen Ritus, oder er mag auch bei beiden weitermachen, wenn er das erforderliche Interesse, die Zeit und die Mittel dazu hat. In den "Blauen Logen" lernt der Freimaurer alles, was für die Freimaurerei grundlegend und wichtig ist. Die meisten Mitglieder gehen bis zum dritten Grad. Der erste Grad ist der des Lehrlings, der zweite der des Gesellen und der dritte der des Meisters.

Folgendes ist ein Beispiel eines Aufnahme-Ritus in den ersten Grad, der auch gleichzeitig eine treffliche Illustration des Symbolismus ist, der in der Freimaurerei verwandt wird. In einem Nebenraum der Loge zieht der Ziegeldecker (Türhüter) dem Kandidaten Jacke, Weste, Kragen und Schlips aus und nimmt ihm alles, was aus Metall ist, wie Uhr und Geld, ab. Er knöpft ihm das Hemd auf, so daß seine linke Brust sichtbar wird, rollt ihm den rechten Hemdärmel bis zum Ellbogen hoch, das linke Hosenbein bis zum Knie und zieht ihm den rechten Schuh aus und steckt ihm dafür einen Hausschuh an den Fuß. Dann legt er ihm eine Schlinge um den Hals und verbindet ihm die Augen, all das versinnbildlicht, daß er eine im Dunkel der Ungewißheit umhertappende, arme, wandernde Seele ist, weil er kein Freimaurer ist.

Nachdem der Ziegeldecker das geheime Klopfzeichen gegeben hat, öffnet sich die Tür, und der Neuling steht der "Innenwache" gegenüber, die seine entblößte Brust mit der Spitze ihres Degens berührt. Das versinnbildet eine Prüfung der Willigkeit, sich der Todesgefahr auszusetzen, um die freimaurerische Erkenntnis zu empfangen. Dann wird er von einem anderen Beamten, dem jüngeren Aufseher in die Loge geführt, die als heiliger Boden betrachtet wird und wo ihm der Ehrwürdige Logenmeister das Gelübde abnimmt, durch das er sich unter anderem verpflichtet, keines der maurerischen Geheimnisse preiszugeben. Der Kandidat wiederholt dieses Gelübde Wort für Wort und besiegelt es, indem er das "heilige Gesetzbuch" küßt.

Dann werden dem Neuling Binde und Schlinge abgenommen und Zeichen, Erkennungswort und Griff des ersten Grades beigebracht. Er empfängt seinen Lehrlings-Schurz aus weißem Lammfell, und die verschiedenen maurerischen Symbole werden ihm erklärt. Man legt ihm auseinander, daß die Freimaurerei mit einer Leiter zum Himmel vergleichbar sei - die Leitersprossen seien die sittlichen Verpflichtungen. Durch Charakterbildung und Werke der Nächstenliebe könne er schließlich eins werden mit Gott. "Keine Bewegung kann sich rühmen, eine festere Grundlage zu haben als die Freimaurerei, nämlich die Pflege sittlicher und sozialer Tugenden."

Wenn der Kandidat in den zweiten Grad gefördert wird, erhält er unter anderem Unterricht in der tiefgründigen Weisheit der sieben Geistes- und anderen Wissenschaften der Alten : Grammatik, Logik, Rhetorik, Arithmetik, Geometrie, Musik und Astronomie. Er lernt auch, Salomo, seinen Tempel und dessen Erbauer, Hiram Abif, mit der Freimaurerei in Verbindung zu bringen.

In den ersten beiden Graden soll der Freimaurer lernen, wie man leben soll, im dritten Grad, wie man sterben soll. Bei der Beförderung in den dritten Grad wird symbolisch die Sage von Hiram Abif dargestellt, der den Tod der Preisgabe des Geheimnisses des dritten Grades vorgezogen habe, aber wieder lebendig geworden sein soll, als einer seiner treuen Genossen seine Hand mit dem dem dritten Grad eigenen Griff gefaßt habe.

Ihr religiöser Ursprung

Es gibt Freimaurer, die behaupten, die Freimaurerei sei wohl religiös, aber keine Religion; da sie aber erklären, daß "der Mensch Gott nie näher sei, als wenn geistig nackt vor dem Altar der Freimaurerei knie", muß sie doch eine Religion sein. Der Freimaurer Coil, Mitglied des 32 Grades, nimmt in seinem Buch "A Comprehensvive View of Freemasonry" diesen Standpunkt ein und zeigt, daß "die Freimaurerei in ihrem weitesten und umfassendsten Sinne ein System der Sittlichkeit und sozialen Ethik, eine primitive Religion und eine Philosophie des Lebens" sei. "Sie ist eine Religion ohne Glaubensbekenntnis, da sie keine Sekte ist, sondern in allen Religionen Wahrheit sucht."

Wie bereits angedeutet, bestehen bei den Freimaurern große Meinungsunterschiede, was Glaubenssachen, Sagen usw. anbetrifft. Folgendes diene als Beispiel: Der "heilige und geheimnisvolle Name des wahren und lebendigen Gottes", wie er den Mitgliedern des englischen "Holy Royal Arch Chapter" geoffenbart wird, ist Jah-Bul-On. Doch Dr. Albert Pike, einer der größten Gelehrten des Freimaurertums, sagte darüber: "Weder ein einzelner Mensch noch eine Körperschaft von Menschen können mich dazu bringen, ein Bastardwort, das zum Teil aus dem Namen eines verfluchten und bestialischen Heidengottes, der mehr als zweitausend Jahre lang zur Anrufung des Teufels verwandt wurde, besteht, als ein heiliges Wort anzuerkennen." Was dem einen Freimaurer das Heiligste ist, ist für einen anderen Anathema !

Zu den Punkten, in denen sie übereinstimmen, gehört der Glaube an die Existenz eines wahren Gottes. Dieser Gott kann jedoch die pantheistische Gottheit der Theosophen oder Buddhisten oder der dreieinige Gott der "Christen" sein. Ein weiterer grundlegender Glaubenssatz ist die Unsterblichkeit der Menschenseele, und zwar mag es sich dabei um die Unsterblichkeit handeln, die die Christenheit lehrt, oder um die Seelenwanderung des Buddhismus.

Ein typisches Beispiel dafür, wie die Freimaurerei von der Bibel borgt, sind ihre Riten zur Einweihung des salomonischen Tempels und das Fest des Passahlamms. Dieses Fest, das alljährlich am Abend des Karfreitags gefeiert wird, vereinigt die Gedächtnisfeier an den Tod Jesu mit dem jüdischen Passah. Das Freimaurertum hat auch von der jüdischen Sekte der Essener, dem Talmud und der Kabbala (jüdische Mystik) geborgt.

Weitere Quellen aus denen die Freimaurerei geschöpft hat, besonders was die höheren Grade betrifft, sind die alten heidnischen Religionen. In dem Buch "Morals and Dogma" von Pike, nimmt der Verfasser häufig auf die druidischen, ägyptischen, eleusinischen und die Mithras-Mysterien Bezug und auf die heidnischen Gottheiten Ormazd, Osiris, Isis, Mithras usw. Die "Encyclopedia Britannica" schreibt, daß das, was bisher über den Ursprung der Freimaurerei erforscht worden sei, vermuten lasse, "daß in der heutigen Freimaurerei ein intellektualisiertes Überbleibsel des Kultes des Sterbenden Gottes und der Fruchtbarkeitsriten vor uns haben".

Die Freimaurer geben auch zu, daß sie dem Taoismus und dem Konfuzianismus Dank schulden, und rühmen die griechischen Philosophen und Mathematiker über die Maßen. Sie vertreten auch die Auffassung, daß Buddha "der erste maurerische Gesetzgeber sei, dessen Andenken in der Geschichte für uns aufbewahrt blieb". Bezüglich der Proselytenmacherei hat die Freimaurerei mehr Ähnlichkeit mit dem aristokratischen Brahmaismus als mit irgendeiner anderen Religion, weil der "Brahmaismus vielleicht die einzige Religion ist, die die Proselytenmacherei mißbilligt". Es wird niemand eingeladen, sich den Freimaurern anzuschließen, sondern jeder muß aus eigenem Antrieb kommen.

Was zieht an?

Die obigen Darlegungen helfen ohne Zweifel verstehen, warum das Freimaurertum, im Gegensatz zu dem biblischen Christentum, so viele Weise, Mächtige und Edle "nach dem Fleische" anzieht. (l. Kor. 1:28, NW) Der Mensch empfindet den Drang, etwas Höheres zu verehren, und da die Freimaurerei in religiöser Hinsicht allumfassend ist, kommt sie diesem Drang der Menschen sehr entgegen. Sie behauptet sogar, "ihren Ursprung und Bestand allein dem religiösen Element", das sie enthalte, zu verdanken und daß sich "die Pflege der Freimaurerei durch weise und gute Menschen kaum lohnen würde, wenn dieses religiöse Element nicht darin vorhanden wäre". Man kann sagen, vorwiegend eine Männer-Religion, da sie manches von den Steinmetzen und den Ritterorden des Mittelalters herleitet und das Schwergewicht mehr auf die Mathematik und das Nachsinnen legt als auf Gefühle und blinden Glauben. Kein Wunder, daß viele Freimaurer das Empfinden haben, ihr religiöses Bedürfnis werde durch ihre Loge gestillt!

Ferner werden bestimmt viele Menschen durch das Bestreben der Freimaurerei angezogen, ihre Anhänger auf der Grundlage einer natürlichen Ethik zu dem Ideal edlen Menschentums hinzuführen, weil der Mensch das Bedürfnis hat, über sich selber zu siegen.. Sie setzt sich auch für religiöse und politische Freiheit ein, weshalb sie in katholischen und kommunistischen Ländern verboten ist und die Nazis und Faschisten sie unterdrückt haben. Der Freimaurer hat jedoch den Grundsatz, die Regierung zu unterstützen, die gerade an der Macht ist, und sich von jeder politischen Betätigung als Freimaurer fernzuhalten. In einigen Ländern sind sie jedoch verboten worden, weil sie für politische Reformen gekämpft haben.

Die Freimaurerei befriedigt auch das Bedürfnis des Menschen nach Anerkennung, weil sie Gelegenheit gibt, Mitglied einer geheimen Gesellschaft zu werden, und durch viele hochtönende Titel, angefangen beim "Ehrwürdigen Meister" bis zum "Erhabenen Fürsten des Königlichen Geheimnisses", sowie durch ihre Exklusivität, weil strenge Aufnahmebedingungen erfüllt werden müssen. Die ganze Loge stimmt über die Aufnahme eines Bewerbers ab, und eine Neinstimme - eine schwarze Kugel in der Abstimmungsurne - genügt, um jemandem zu verwehren, ein Freimaurer zu werden. Innerhalb der Freimaurerei gibt es auch eine Reihe sozialer Organisationen und Logen für die Frauen, Söhne und Töchter der Freimaurer. Einige dieser Organisationen unterstützen großzügig wohltätige Einrichtungen.

Ist sie für Christen?

Obwohl bei den Freimaurern bestimmte Grade jenen vorbehalten sind, die sich zum Christentum bekennen, besteht doch ein großer Unterschied zwischen den Lehren der Freimaurer und den Lehren der Bibel. Jesus sagte zum Beispiel: "Ich bin das Licht der Welt", aber die Freimaurer sagen, der Mensch sei so lange eine arme, in Finsternis umhertappende Seele - auch wenn er ein christlicher Diener ist, der sich Gott hingegeben hat -, bis er durch die Freimaurerei erleuchtet werde. Jesus sagte: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, außer durch mich", aber die Freimaurer sagen, jede Religion führe zu Gott. Was Glauben und Anbetung betrifft, so schließt die Freimaurerei alles ein, die Bibel schließt alles, außer der einen Religion aus. Jehova Gott fordert "ausschließliche Ergebenheit". Umgekehrt verhält es sich bezüglich Mitglieder oder Nachfolger. "Machet zu Jüngern Menschen aus allen Nationen" und heißt jeden "der es wünscht", willkommen, sagt die Bibel, was der Exklusivität der Freimaurerei direkt entgegengesetzt ist. Denn diese verbietet nicht nur die Proselytenmacherei, sondern gibt der schwarzen Rasse überhaupt keine Gelegenheit, Freimaurer zu werden. Zweieinhalb Milliarden Menschen können niemanden daran hindern, ein Christ zu werden, aber ein einziger Mensch, der einen Groll gegen eine Person hegt, kann die Ursache sein, daß diese nicht in eine Freimaurerloge aufgenommen wird. - Joh. 8:12; 14:6; 2. Mose 20:5; Matth. 28:19; Off. 22:17, NW.

In seinem Werk "Encyclopedia of Freemasonry" (Sachwörterbuch der Freimaurerei) protestiert Mackey nicht nur gegen die "Verchristliehung der Freimaurerei", indem er unter anderem schreibt, daß die Freimaurerei älter sei als das Christentum, sondern führt in seinem Sachwörterbuch "Jesus" oder" Christus" gar nicht auf. Spätere Ausgaben enthalten eine Beschreibung des Lebens Jesu, doch wird es der Bibel überlassen, seine Existenz zu beweisen. Das ist in Übereinstimmung mit der Auffassung der Männer, die das Konstitutionsbuch der Freimaurer aus dem Jahre 1723 geschaffen haben die jeden Hinweis auf das Christentum ausmerzten. Auch Pike erklärt in seinem Buch "Morals and Dogma" : "So wenig wir Maurer dem Moslem sagen, der Glaube an Mohammed sei unwichtig, und dem Hebräer, er irre sich, weil er immer noch auf den Messias warte, so wenig sagen wir dem aufrichtigen Christen, daß Jesus von Nazareth nur ein gewöhnlicher Mensch gewesen sei oder daß das, was über ihn berichtet wird, nur eine wiederbelebte alte Legende sei."

Wie kann daher jemand, der glaubt, die Bibel sei Gottes inspiriertes Wort, ein Freimaurer sein? Ein britischer Geistlicher, der auch einer Freimaurerloge angehört, sagte: "Wenn die wahre Religion so beschränkt wird, daß kein anderer Name unter dem Himmel ist, in welchem wir errettet werden müssen [was die Christlichen Griechischen Schriften ausdrücklich und unzweideutig tun], dann muß ein solcher 'Christ' sein Gewissen bis zum äußersten belasten, wenn er sich in die umfangreicheren und tieferen Geheimnisse der Freimaurerei einführen läßt. Es ist mir ein Rätsel, wie jemand, der Christus als die einzige Offenbarung der Wahrheit betrachtet, ein Freimaurer werden kann, ohne daß dies bei ihm geistige Schizophrenie zur Folge hat."

Es ist so, wie der inspirierte Apostel Paulus sagte, daß "die Dinge, welche die Nationen opfern, sie Dämonen opfern und nicht Gott", "und ich will nicht", fährt er fort, "daß ihr Teilhaber mit den Dämonen werdet. Ihr könnt nicht den Becher Jehovas und den Becher der Dämonen trinken." Wahrlich" der Gegensatz zwischen dem biblischen Christentum und der Freimaurerei könnte in mancher Hinsicht kaum größer sein. - 1. Kor. 10: 20, 21, NW.

Um noch ein weiteres durchaus beachtliches Dokument zu zitieren.

9) "Das Goldene Zeitalter" (1924) zeitgenössisch zum Thema Freimaurer

Die Hochzeit der Hetze gegen die Freimaurer waren ohne Zweifel die zwanziger und dreißiger Jahre. Was es da heute in der Richtung noch gibt, ist mehr oder weniger nur Nachgeplänkel, namentlich aus dem Kreis der geistig etwas "Unterbelichteten". Jedenfalls ist die Freimaurerei für die heutige breitere Öffentlichkeit (abgesehen von ein paar Esoteriker und rechtsnationalistisch Angehauchten) kein Thema mehr.

Das sah in den zwanziger Jahren noch grundlegend anders aus. Der damals etwa auch die Schlagzeilen beherrschende Erich Ludendorff etwa, ist nur eines von vielen Beispielen. Damals kam keine Gruppe die relevant sein wollte darum herum, sich mit dem Freimaurerthema auseinander zusetzen. Dafür sorgte schon die damals akute Dolchstoßlegende. Und in der Tat ist auch zu registrieren. Auch die Bibelforscher haben sich zeitgenössisch mit dieser Frage auseinandergesetzt. Aber eben nicht "nur" sie; gleichwohl auch sie. Eine diesbezügliche zeitgenössische Stellungnahme war unter anderem in ihrer Zeitschrift "Das Goldene Zeitalter" (deutsche Ausgabe) vom 1. 3. 1924 abgedruckt. Sie sei nachstehend auch noch im vollen Wortlaut zitiert. Jeder der sich ein nüchternes Denkvermögen bewahrt hat, wird wohl schwerlich daraus die Verleumdungen der "Freimaurerriecher" entnehmen können. Aber wie wohl schon Einstein mal feststellte. Die menschliche Dummheit soll manchmal grenzenlos sein. Bei denjenigen, auf die das zutrifft, ist dann allerdings "Hopfen in Malz" hoffnungslos verloren. Nachstehend die angekündigte Zitierung:

Freimaurerei, ihr Charakter und Zweck.

(entnommen aus: Das Goldene Zeitalter, 1. 3. 1924)

Wir hatten vor einiger Zeit gelegentlich einer Frage im „Goldenen Zeitalter" darauf aufmerksam gemacht, daß wir über die eigentlichen Freimaurer nichts zu sagen vermöchten, weil uns einschlägige Literatur nicht zur Verfügung stehe, und wir uns auch noch nie mit dem Studium dieser Bewegung befaßt hätten. Es ist uns jetzt aus Kreisen der Freimaurer und Leser des „Goldenen Zeitalters" verschiedenes Material zugesandt worden, und wir hatten Gelegenheit, an Hand dieses Materials diese Bewegung zu prüfen. Wir haben Bücher zugesandt bekommen direkt von Freimaurern, auch geschrieben von Freimaurern, und wir haben Bücher gesandt bekommen von direkten Gegnern der Freimaurer und von neutralen Beurteilern der Freimaurerbewegung. Ein Leser des „G. Z." wunderte sich, daß wir nichts über Freimaurerei zu sagen wüßten, „alle Welt spräche doch davon". Das letztere wußten wir freilich auch, jedoch hat uns auch die Prüfung des uns gesandten Materials nur gezeigt, daß alle Schreiber entweder selbst sehr wenig wissen oder nichts wissen wollen, denn wenn das, was man über Freimaurer in auf dem Markt gekauften Büchern liest alles ist, könnte man sagen: „Viel Geschrei und wenig Wolle".

Nachdem wir alles eingehend untersuchten, kamen wir zu dem Resultat, daß jedenfalls die Vorwürfe, die man der Freimaurerei macht, wenn man behauptet, sie sei spiritistisch orientiert, oder sie sei ein System, das darauf ausgehe, die Menschen zu betrügen, um nur ihren Mitgliedern Vorteile zu verschaffen und viele andere Behauptungen mehr, ohne Zweifel der freien Phantasie derer entspringen, die von der Bewegung gar nichts oder nicht viel kennen und einfach aus dem Umstand, weil alles in und an ihr in der Tat heimlich geschieht, folgern, daß da etwas zu verbergen sei. Da Ausführliches und Erschöpfendes freilich auch eigentlich keine der drei vorgenannten Richtungen mit ihrer Literatur uns sagt und selbst das, was man aus von Freimaurern geschriebenen Büchern liest, sehr unzulänglich ist, möchten wir auch mit nachstehendem nichts Abschließendes gesagt haben, sondern ebenfalls nur Meinungen aussprechen.

Freimaurer sagen, es sei ihr Wunsch und Bestreben, die Welt und die Menschheit zu bessern, um die Menschen zu erziehen, abzulassen von gegenseitigem Bekämpfen und dahin zu kommen, im Menschen nur den Menschen ohne Unterschied und Ansehen des Standes und der Person zu sehen. Gegner der Freimaurer machen ihnen nun allerdings mit Bezug auf dieses den Vorwurf, daß die Freimaurerei selbst da sofort auf entgegengesetzten Bahnen wandle, indem sie sogenannte Rangunterschiede in ihren eigenen Reihen vom Lehrling bis hinauf zum Meister mache. Jedem Denker bleibt ferner bei der ganzen Sache unklar, weshalb die Freimaurerei, wenn nur das Obengesagte ihr einzigstes Bestreben ist, alles so geheimnisvoll anfängt. Wenn man vorurteilslos weiter untersucht, hat man sehr bald das Empfinden, als ob dies nur geschehe, um eben die Macht des Reizes des Geheimnisvollen zu benutzen, die Mitglieder an die Orden zu fesseln. Symbolische Handlungen und Worte, sowie Reden und Zeremonien sollen, wie von Freimaurern behauptet wird, ihr vorgenanntes Bemühen sowie die Feinde dieses Bemühens und die Methode, durch die sie zurückzudrängen sind, illustrieren, und durch gelegentliche Inszenesetzung dieser Zeremonien soll den Freimaurern dies immer wieder aufs neue in Erinnerung gerufen werden. Die Behauptung, daß Freimaurer etwas mit Spiritismus zu tun haben, wie es der Gedanke der in Nr. 2/1924 des „Goldenen Zeitalters" ausgesprochenen Frage war, scheint vom Katholizismus auszugehen; denn die Freimaurer erblicken im Katholizismus einen großen Feind der Menschheit und aller Bemühungen des Menschengeschlechtes, aus Unaufrichtigkeit, Egoismus und Sünde frei zu werden. Ihre Folgerung ist, daß der Katholizismus durch Ohrenbeichte mit darauffolgender Sündenvergebung dazu beitrage, die Menschen überhaupt leichtfertig gegenüber Ungerechtigkeit zu machen, weil ihnen ja stets Absolution nach der Beichte sicher sei und ferner, daß der Katholizismus die Entwicklung freien Denkens unterbindet, konfessionelle Gegensätze hervorruft, im geheimen und öffentlich schürt usw. usw. Der Umstand, daß die römische Priestermacht so böse ist auf die Freimaurerei, ist in unseren Augen eigentlich eine absolute Empfehlung für diese Bewegung, denn es ist eine Tatsache, daß das Unglück der Welt jahrhundertelang aus Rom gekommen ist. Viele denkende Menschen haben dies erkannt und ihr Bemühen ist, die bedrängte Menschheit von diesem Zersetzung und Uneinigkeit hervorrufenden Einfluß frei zu machen, und wenn man die Freimaurer unter diesen Leuten findet, so kann man verstehen, das jedes Mittel in den Augen der römischen Hierarchie recht ist, diese Bewegung zu verdächtigen.

In letzter Stunde wird uns noch eine Schrift zugestellt, betitelt 'Die Freimaurer am Scheidewege'. Deutlich ist in diesem sicher von Rom und seinen Anhängern ausgehenden Schriftchen der Versuch Roms zu sehen, einen Keil unter 'deutschvölkischer Maske der Judenhetze' hineinzutreiben. Nach der allgemein gehaltenen Bemerkung, daß die Freimaurer gegen die Jesuiten kämpfen, kommt der deutlich erkennbare Hauptzweck, die Aufmerksamkeit von der Schuld und Absicht Roms abzulenken, auf Seite 14 klar zum Ausdruck: 'der gefährlichste Feind … ist der Jude', das heißt soviel wie: Laßt ab von Rom! Und damit ihr was zu kämpfen habt, kämpft gegen die Juden. Weiter unten wird dann der von Rom überall angewandte Trick, den Protestanten die Bibel mit Liest und Lüge abzunehmen, deutlich sichtbar, wenn rassehetzend in Zweifel gezogen wird, ob Jesus ein Jude gewesen sei und anderer Unsinn mehr. Kurz und gut: auch diese von den in Rom sitzenden Feinden der Freimaurer bezw. deren Helfer, als 'Spaltkeil' in die Bewegung hineingetriebene Broschüre kann uns zu einer abschließenden Beurteilung nicht dienen. Nur eines vermögen wir zu sagen: Was man ihr in vorher angedeutetem Sinne nachsagt, ist unwahr. Ihre Heimlichkeiten finden zwar auch wir zum mindesten überflüssig, aber im übrigen vermöchten wir absolut nichts Nachteiliges oder Schlechtes über die Freimaurerbewegung zu sagen. Unser Rat für alle Menschen bleibt natürlich, nicht Freimaurerei zu studieren, sondern die Bibel und auch wir selbst wünschen in Zukunft nicht mehr unsere Zeit oder die Spalten des 'G. Z.' Für die Diskussionen über Freimaurerei zu gebrauchen und schließen deshalb hiermit die Debatte mit den Worten: 'Forschet in der Schrift!' - Joh. 5:39. P. Gd.

10) "Das Goldene Zeitalter" (1933) zeitgenössisch zum Thema Freimaurer

Auf drei Druckseiten (so umfänglich wie nie zuvor) ging dann die Magdeburger Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" vom 15. 3. 1933 nochmals auf das Thema Freimaurer ein.

Darin auch die Sätze:

Vom Hause Ludendorff und den Tannenbergbündlern werden der Freimaurerei schauerliche Dinge nachgesagt. Den Weltkrieg sollen sie angezettelt haben, zusammen mit den Juden soll sie die Welt durch eine feste Organisation in der Hand haben und nach immer gründlicher Beherrschung aller Länder streben. All das wird von der Freimaurer bestritten.

Es steht also Behauptung gegen Behauptung, und weil das Haus Ludendorff erwiesenermaßen eine überlebendige Phantasie hat und seine Anhänger bei anderen „Enthüllungen" oft nichts weiter enthüllten als einen starken Mangel an Wahrheitsliebe ... liegt kein Grund vor, gerade diese Seite mehr Glauben zu schenken. ...

Man geht aber wohl kaum fehl in der Meinung, daß das deutsche Logenwesen im allgemeinen nicht über den Charakter von Nützlichkeitsklubs hinausgeht. Auf annähernd gleicher Stufe stehende Kreise von Menschen finden sich dort zusammen, und wenn es sich da in einer Loge zumeist um Geschäftsleute handeln sollte, ist ein solcher Klub ja ein guter Ort, Geschäftsverbindungen anzuknüpfen und sich sonstwie Vorteile für die eigene Existenz zu verschaffen. ...

Aus Kreisen die dem Tannenbergbund nahestehen, ist im letzter Zeit wiederholt behauptet worden, die „Zeugen Jehovas" würden von den Freimaurer unterstützt, und die führenden Männer unter ihnen, vor allem Richter Rutherford und der Leiter des deutschen Büros, wären Freimaurer. Das ist eine Lüge; und um so dreist und frech zu lügen, muß man wirklich sein Gewissen gründlich erstickt haben in dem fanatischen Bestreben, den lieben Mimenschen von Tag zu Tag mit neuen „Enthüllungen" in den Ohren zu liegen.

In diesem Zusammenhang wird dann meist eine üble Verleumdung aus dem Jahre 1924 neu aufgetischt ...

Den Behauptungen dieser Kreise nach ist die Freimaurerei ein Ganzes (was sie in Wirklichkeit nicht ist). Ihren Versammlungen nach zählten auch jene deutschen Logen hierzu, die hauptsächlich unterm Einfluß evangelischer Geistlicher stehen. Wirklich belüstigend, der Gedanke, daß diese Kreise mit daran beteiligt wären, den Zeugen Jehovas Geld zu geben. ...

11) Ignorantentum

In Sachen Freimaurer-These ... welche ja seit den Tagen eines Robin de Ruiter, auch hierzulande allerkräftigsten Ursprung feiert, muss ich einige Leute des Ignorantentums bezichtigen.

Fritz Schlegel, Verfasser zweier Anti-Bibelforscher-Bücher aus den 1920er Jahren, in Personalunion katholischer Konfession.
Bezüglich besagtem Schlegel nehme ich mir die Freiheit, in namentlich als frühen katholischen Gesinnungs-Nazi zu bezeichnen.

Nun mag ja Herr Schlegel formal jener Partei nicht angehört haben. Das aber, ist dann wirklich nur eine Formalie.

Herr Schlegel gab damals auch eine Anti-Bibelforscher-Zeitschrift namens „Abwehr" heraus. Deren Lektüre ist noch heute hervorragend geeignet, um einem „die Haare zu Berge stehen zu lassen", selbst dann wenn diese nur schütter oder gar nicht mehr vorhanden sein sollten.

Aus besagter „Abwehr" vom August 1926 (S. 12f.) sei denn mal nachfolgendes zitiert:


„In meinem Buch ... habe ich (Schlegel) gezeigt, daß die Freimaurerei tatsächlich Satan als ihren Chef und Anführer betrachtet.
Es ist in diesem Zusammenhang interessant, daß die Bibelforscherzeitschrift „Das goldene Zeitalter" vor zwei Jahren den Eintritt in die Freimaurerei empfohlen hat!"

Hier schon muss das Zitat unterbrochen werden. Wie in Nazikreisen ja nicht unüblich, hält man sich nicht mit Belegen auf. Schlegel dito. Er redet also nur nebulös von einer „Goldenen Zeitalter"-Ausgabe vor zwei Jahren (demzufolge wohl 1924???); nennt aber keine konkrete Ausgabe.

Nun bin ich zum Glück nicht auf Herrn Schlegel angewiesen, was das „Goldene Zeitalter" anbelangt. Habe deren Jahrgänge vom ersten bis zum letzten, selbst ausgewertet, und wie ich meine keinesfalls nur oberflächlich. Hätte ich da irgendwo auch nur den leisesten Anhaltspunkt im Sinne der Schlegel'schen Unterstellung gefunden. Er hatte mich garantiert magisch angezogen.
Auch die heutigen Schlegel-Jünger haben ja durchaus noch die Chance, diesen Beweis nachzuliefern. Auf selbigem warte ich allerdings nicht, im klaren Bewusstsein. Diese Schlegel'sche Unterstellung ist nicht beweisbar.
Weiter im Schlegel-Zitat:

„Und nun kommt noch die Tatsache hinzu, daß die Freimaurerei vom Internationalen Judentum geführt wird. So sieht man also, Bibelforscher, Freimaurer und Jude Hand in Hand gehen im Ansturm auf die verhaßte kath. Kirche! Alle drei leugnen die Dreieinigkeit! Alle drei leugnen die unverfälschten katholischen Wahrheiten! Jude und Bibelforscher erwarten beide ein irdisches Paradies! ..."

Nun damit mag denn dieses Zitat sein Ende haben. Das ich zu Schlegel keine gute Meinung habe, brachte ich schon früher deutlich zum Ausdruck
Siehe dazu


Vom Katholiken zum Nazi

Aber das muss man ja dann auch wohl sagen. Bei der Lektüre irgendeiner „Goldenen Zeitalter"-Ausgabe muss ja wohl dieser Schlegel in seiner bekannten Einäugigkeit, etwas verquer in seine Kehle bekommen haben (was bei ihm ja nicht mehr verwundert), dass ihm zu der Behauptung veranlasste, Bibelforscher würden zum Eintritt in die Freimaurerei aufgefordert.

Nach Durchsicht aller GZ-Ausgaben kann ich eigentlich nur vermuten, es handele sich um die, aus dem Jahre 1924, weiter oben schon erwähnt
Und da müsste es doch eigentlich für die heutigen auch noch vorhandenen Freimaurerriecher Ehrensache sein, darzulegen, wo denn in diesem Artikel zum Eintritt in die Freimaurerei aufgefordert wird.

Den Beweis werden genannte nicht antreten können. Das kann dem Sachkenner schon vordem klar sein.
Und weil das so ist, bezichtige ich die heutigen Freimaurerriecher in aller Form als in Kontinuität zu den Nazis stehend zu sein.

Wer denn sich in solcher Gesellschaft „wohlfühlt" dem ist dann allerdings nicht mehr zu helfen!

Auch das erscheint noch zitierenswert;
In der Ausgabe der „Abwehr" vom August 1928, zitiert Schlegel auch umfänglich aus einer Anti-Freimaurer-Enzyklika des Papstes Leo XIII.

Besagter Herr Papst meinte darin auch den „obersten Grundsatz der Freimaurerei" den zu bekämpfen er Kraft seiner Wassersuppe sich auserwählt sah, wie folgt beschreiben zu sollen (wörtliches Zitat):


„Wie der Name genugsam andeutet, heißt der Hauptgrundsatz der Naturalisten: Die menschliche Natur und die menschliche Vernunft muß in allem oberste Lehrerin und Führerin sein. Von dieser Voraussetzung ausgehend, kümmern sie sich wenig um die Pflichten gegen Gott oder entstellen dieselben durch irrige und schwankende Meinungen. Sie leugnen nämlich jede göttliche Offenbarung; sie erkennen kein Dogma an in der Religion, keine Wahrheit, die der menschliche Verstand nicht begreift, keinen Lehrer, der Kraft seiner Amtsgewalt das Recht hat, Glauben von uns zu fordern. Da aber der katholische Kirche einzig und allein die Aufgabe zuteil wurde, die geoffenbarte Wahrheiten und das Lehramt mit den übrigen zum Heile notwendigen Gnadenmitteln unverkürzt zu besitzen und unversehrt zu beschützen, so richtet sich demnach gegen sie der ganze Zorn und der Ansturm der Feinde."

Und im weiteren Verlauf seiner Ausführungen, meinte besagter Herr Papst in dieser Enzyklika aus seinem Herzen keine Mördergrube machen zu sollen, wenn er denn den Freimaurern weiter vorwirft:

„In der Tat, seit langem ist sie (die Freimaurerei) unermüdlich bestrebt, den Einfluß des kirchlichen Lehramtes und der katholischen Autorität im Staate zu vernichten; aus diesen Grunde verkündigt und verteidigt sie überall den Satz, Kirche und Staat seien vollständig zu trennen."

Und offenbar fiel es der Catholica auch nicht sonderlich schwer, auch die Bibelforscher in dieses Raster hineinzupressen. Die Sozialisten und Kommunisten, so weis Herr Schlegel weiter zu belehren "hätten ja bereits nach dem Urteil dieses großen Papstes die Freimaurerei zur Mutter." Und in solcher Weltsicht kommt es dann wohl auf einen weiteren Buhmann mehr, namens Bibelforscher, auch nicht mehr an.

Diesen Kontext sollte man auch beachten. Wer sich daher zum heutigen Sprachrohr dieses verblichenen Papstes noch macht, der offenbart eine bemerkenswerte Geschichtslosigkeit. Noch schärfer formuliert.
Er offenbart Dummheit hoch zehn!

Entlarvend ist auch die Schlegelsche Aussage in Nr. 9/1929 (S. 148f.) seiner "Abwehr". In ihr unterstellt er wieder einmal, die Freimaurerei sei "die Mutter der Bibelforscher".
Er lässt es bei dieser aber nicht bewiesenen Unterstellung bewenden, sondern steigert sich zu der Aussage:


"Selbst wenn es gelänge, den Bibelforschern ihr Handwerk zu legen (aber keine Bange: so was ist höchstens in der Schweiz möglich, aber nicht in Deutschland, wo Staatsfeinde bevorzugt, vaterlandslose liebende Männer aber verfolgt werden!); so hat die Mutter, die Freimaurerei, noch viele Kinder, die sie unter anderm Namen auf die Menschheit loslassen kann. Ob sie neben den Baptisten, Adventisten, Methodisten, Sabbatisten u. a. noch einige weitere Duzende von Sektierern aufmarschieren läßt, macht ihr nichts aus."

Das sollten denn doch mal die Freimaurerriecher auch kommentieren, die da in ihrer "heiligen" Einfalt, noch heute diese Alt-katholischen Thesen kolportieren.
Im Stile eines Glaubensbekenntnisses. Und Glaubensbekenntnisse halten sich bekanntlich nicht mit Beweisen auf.

Es wurde schon verschiedentlich registriert, dass es besonders die Antisemiten waren, die in der Frühzeit der deutschen Bibelforscher, auf der Kritikerseite „tonangebend" waren. Sie waren die ersten, die zum großen „Hallerli" aufriefen. Kirchliche Kreise schloßen sich ihnen zwar an, sind jedoch als weitgehend in deren Windschatten stehend, zu bewerten.

Antisemitismus in Deutschland gab es mit Sicherheit nicht „erst" ab 1933, sondern eben auch schon davor. Als eine seiner Wurzeln ist beispielsweise die Inflation (die wiederum Folgewirkung des Weltkrieges) anzusprechen. Orientierungslose Kreise waren dabei für vielerlei Verschwörungstheorien anfällig. Die „marktbeherrschende" dabei wiederum der Antisemitismus.

Sieht man sich heutige evangelikale kirchliche Kreise etwas näher an, begegnet man in ihnen nicht selten, der theologischen Israel-Verklärung. Was heute in genannten Kreisen weitgehend verbreitet ist, war in den 1920er Jahren dort eher die Ausnahmeposition. Nachhaltig wirkte eben. Man war zur Kaiser's Zeiten „Staatskirche". Man war zunehmend „Kulturchristentum", weniger aber „Bibelchristentum".

Dieser Konflikt brach dann noch ganz gravierend etwa mit dem Aufkommen der „Deutschen Christen" auf. Sich politisieren zu lassen, der Schritt war und ist für „Kulturchristen" nur ein äußerst geringer. Auch heute noch. Allenfalls ist dabei lediglich die Frage für „was" man sich politisieren lässt. Man denke nur an eine Partei wie die CDU/CSU und man hat ein plastisches Beispiel der Politisierung von „Kulturchristen".

In ihrem Selbstverständnis waren die dem Urchristentum nachjapsenden Bibelforscher, keine „Kulturchristen" sondern wie sie es schon durch ihre Namenswahl zum Ausdruck brachten, Bibelchristen. Ihr Level der relativen „Weltentrücktheit" beinhaltete eben auch die theologische Israel-Verklärung. Auf diesem Felde leisteten sie damals (auch in Deutschland) relative Schrittmacherdienste. Das die diesbezügliche „Stafette" dann später auf andere überging; kann jetzt im Rahmen dieser Betrachtung nicht weiter bewertet werden.


Jedenfalls steht fest. Die zeitgenössischen „Kulturchristen" hatten so gut wie kein Verständnis für die Positionen der Bibelchristen.
In ihrer Sicht entsprach dieser „USA-Import" einem tatsächlichem „Kulturbruch" und entsprechend machten sie auch Front dagegen.

Wie auch bei anderen Kritikerpositionen
(Kritiker ist nicht gleich Kritiker. Auch da gibt es himmelweite Unterschiede). Wie auch bei anderen Kritikerpositionen, nahm die WTG nur relativ selten frontal dazu Stellung. Eine der wenigen Aussagen der zeitgenössischen WTG zu ihren antisemitischen Kritikern, kann man in der Magdeburger Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" vom 15. 1. 1924 begegnen (Als Novum zu registrieren. In der Berner GZ-Ausgabe bereits am 1. 2. 1923 gedruckt. In der Frühzeit war es doch die Regel, dass die Magdeburger GZ-Ausgabe die Artikel der Ausgabe Bern, zeitverzögert nachdruckte. Hier aber lag einer der seltenen Ausnahmefälle von dieser Regel vor, zumindest die Frühzeit betreffend). In der Form einer Fragenbeantwortung, wird darauf von WTG-Seite eingegangen. Sonderlich aussagekräftig ist das dort gesagte sicherlich nicht. Das ist unstreitig. Es gilt aber, wie gesagt, auch den Kontext zu beachten, dass von WTG-Seite nur selten (damals und heute), auf Kritikerpositionen direkt eingegangen wird.

Das Problem ist: eben eine typische Weltverschwörungsthese

Für die Nazis wurden „die" Juden zum Weltbuhmann hochstilisiert. Selbst ein Karl Marx blieb nicht davor verschont. Persönlich einen durchaus unreligiösen Lebensstil praktizierend, aber eben auch mal Rabbiner in seiner Familiengeschichte aufweisend.
Ergo betrieben und beitreiben die großen Vereinfacher Sippenhaft.
Ergo wurde auch die eine dezidiert Religionsfeindliche Politik betreibende Sowjetunion, trotz dieses Umstandes als „Judenrepublik" diffamiert.

Nun ist die deutsche Geschichte sicherlich nicht bruchlos verlaufen.
In den 1870er Jahren konnte zwar Bismarck etwa noch Frankreich kriegerisch demütigen. Das hatte für Deutschland noch einen Nebeneffekt der sogenannten Gründerjahre.
Die den Franzosen als Folge ihrer militärischen Niederlage abgetrotzten Kriegstribute, beförderten zeitweise das deutsche Wirtschaftswachstum.
Auf der Gegnerseite beförderte es den Wunsch nach Revanche, zur passenden Zeit.
Sie sollte mit dem ersten Weltkrieg dann eintreten.

Deutsche Propagandathese war. Dieser Krieg könne nur mit einem „Siegfrieden" enden. Er endete aber damit eben nicht.
Wäre nicht inzwischen die Sowjetunion, als politisches Staatengebilde entstanden, die auch anderen Westmächten Angst und Schrecken einjagte, wäre es mit Deutschland garantiert, nach dem Weltkrieg noch weitaus krasser bergab gegangen, als es ging.

Die Deutschland auferlegten Reparationen via Versailler Vertrag, wären gnadenloser praktiziert worden.
Aus Angst vor dem „russischen Gespenst", pfiffen namentlich die USA, Frankreich zurück, das weitaus mehr an Revanche durchsetzen wollte, als es letztendlich konnte.

Aber auch so waren die Folgen des verlorenen Krieges schon schlimm genug. Namentlich auch die Inflation, die breite Bevölkerungsschichten ins Elend trieb.

Und wo es Elend gibt, da schlägt die Stunde der Verschwörungstheoretiker, da schlägt auch die Stunde der Jenseitsverkäufer.

Hauptthese der Nazis, die es verstanden, dieses Elend in politische Münze umzusetzen, war halt eben der Antisemitismus.

Noch andere Kräfte der Weltgeschichte erlebten ihr „Waterloo", wenn auch etwas zeitlich früher. Halb Italien gehörte einstmals dem Kirchenstaat. Selbigem wurde bis zur Neubelebung durch Mussolini dann der politische Garaus gemacht.
Und die Catholica registrierte genau, was für politische Kräfte das waren.
Eben auch namentlich Freimaurer, zu damaligen Zeiten, nicht selten identisch mit der Großbourgeosie.
Und in dieser Gemengelage sparte sie auch nicht an Verfluchungen über sie.

Nach dem Weltkrieg bestand diese These aber weiter, zunehmend säkularisiert. Jetzt war die Motivation der säkularen Kräfte, die sich ihrer annahmen, das suchen und „finden" eines Sündenbockes, dieweil der Weltkrieg eben nicht so geendet hatte, wie die „Siegfrieden-Strategen" sich das mal erträumt hatten.

Einmal auf dem Markt, haben solche Verschwörungstheorien, ein schier unendliches Leben, sie verpuppen sich zwar mal. Aber in der Substanz sind sie ziemlich identisch.

Und ein besonders aufnahmefähiges Publikum finden sie in der Tat bei den Geschichts-Analphabeten.
Selbige sind zwar nicht Analphabeten im buchstäblichen Sinne,
Die Bibel und auch WTG-Publikationen haben sie denn schon mal gelesen. Vielleicht auch Springer-Presse-Erzeugnisse. Oder ihre Äquivalents, namentlich im Fernsehen, oder auch Verschwörungstheoretische Webseiten usw..

Objektiv betrachtet, sind sie dennoch als Geschichts-Analphabeten zu bezeichnen, auch wenn sie sich denn selbst nicht so sehen.
Und auf ihrem Boden finden halt Verschwörungstheorien einen fruchtbaren Nährboden.
Und das schlimme ist. Es gibt diese Spezies nicht nur in Kreisen mit einer gewissen religiösen Sozialisation.
Es gibt sie auch anderorts wovon beispielsweise die Fangemeinde eines Jan Helsing, Jo Conrad, und wie sie denn alle heißen, beredtes Zeugnis ablegt.

12) "Von Maurern und Logen

Exkurs:

Man lese doch auch mal das 1979 im "Bauhütten-Verlag" erschienene Büchlein von Wolfgang Brachvogel mit dem Titel "Von Maurern und Logen".

Gibt (oder gab) es irgendwo "Prominenz" welche den Freimaurern angehörte, kann man js eine gewisse Marktwirksamkeit solcherlei Thesen nicht abstreiten. Solcherlei Versuchungen sind sicherlich auch andere ausgeliefert; etwa Scientology mit ihrem Hinweis der Schauspieler Tom Cruise gehöre zu ihnen, und andere mehr. Genau solche Zusammenstellung, wer da alles mal Freimaurer war, nimmt auch Brachvogel war. Kaum ein Name der eine gewissen Öffentlichkeitsbekannten Charakter erlangte, den er sich da entgehen lässt.

Völlig willkürlich ausgewählt aus seiner Aufzählung, beispielsweise.

Der Begründer der Homöopathie Hahnemann.

Der Gründer des Reclam Verlages

Der Zoologe Alfred Brehm

Der Schauspieler Oliver Hardy (Dick und Doof)

Der Filmregisseur Cecil B.DeMille (Film "Die zehn Gebote")

Auch Namen aus den USA nennt jenes Buch ausdrücklich

etwa: Henry Ford, Präsident Harry S. Truman und viele mehr.

USA-bezüglich werden auch Namen genannt, die hierzulande wohl weniger geläufig sind. Dafür mag die Angabe auf S. 61 stehen:

"Die Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten wurde von John Dunlop gedruckt, der der „Lodge" Nr. 2 in Philadelphia angehörte.

Wie viele Soldaten und Politiker aus der Umgebung George Washingtons, war auch sein Privatsekretär Issac Andrews, Freimaurer. Er war Mitglied der „Bundes Lodge" Nr. 123 in Dundee, N. Y."

Es kann somit unterstellt werden. Gäbe es begründeten Anlass, auch Russell in diese "Ahnengalerie" mit aufzunehmen, die Chance hätte man sich sicherlich nicht entgehen lassen. Aber just dieses ist eben nicht der Fall.

Somit wird auch auf diesem Wege bewiesen, was die diesbezüglichen Verschwörungstheoretiker sind.

Nochmals wiederholt. Geschichts-Analphabeten, die in einer nach Dummheit gierenden Welt, ihre Super-Dummheit, besonders wirkungsvoll verkaufen.

Interessant erscheint mir bei Brachvogel auch die Ausführungen, die er etwa Lessing zuteil werden lässt (S.84):

"Die Aufnahme Gotthold Ephraim Lessings am 14. Oktober 1771 für die Loge „Zu den drei Rosen" in Hamburg durch den Freiherrn von Rosenberg wurde eigentlich ungesetzlich vollzogen. Dennoch fand die Aufnahme die Zustimmung des Landesgroßmeisters v. Zinnendorf. Lessing hatte mit der Gründung eines Verlages und einer Druckerei zur Verbreitung humanitärer Schriften kein Glück. Das konnte jedoch seinen Ruhm als Dichter und Dramatiker nicht beeinträchtigen. Seine Freimaurergespräche „Ernst und Falk sind in fast alle Kultursprachen übersetzt worden. In „Nathan der Weise" brachte er den Gedanken der Humanität vor allem durch die Ringparabel auf unvergängliche Weise zum Ausdruck."

Mit seinem "Du kennst die Christen nicht ...." ist sicherlich Lessing der Catholica und noch ein paar mehr, empfindlich auf die Nerven gegangen. Insofern verwundert deren Hass-Gegenreaktion überhaupt nicht ...

In Abwandlung von Lessing würde ich da lediglich noch ergänzen:

Du kennst die Verschwörungstheoretiker und ihre Schleppenträger nicht. Sie sind die Dummen Politikidioten der Gegenwart, oder wie August Bebel bezüglich des Antisemitismus mal formulierte.-

Er sei der Sozialismus des dummen Kerls!°

13) An die Adresse der Unbedarften aus dem Evangelikalen Raum und ihre Wiederkäuern von der Verschwörungstheoretikern

Freimaurer
geschrieben von:  Drahbeck
Datum: 13. März 2010 16:52
Nun ist der Termin, zwar inzwischen vorüber. Aber einen Hinweis darauf gibt es trotzdem noch im Internet:
www.logenhaus.de/Default.aspx?tab=angebote

Ich würde das Thema auch nicht unbedingt aufgreifen wollen.
Gleichwohl ist es ja andernorts wieder mal thematisiert.
Der Buhmann-Schreck namens Freimaurer.
http://forum.sektenausstieg.net/showthread.php?t=11632

Zu Weimarer Republik-Zeiten publizierte eine Exil-Russe namens Gregor Schwartz-Bostunitsch, der dann noch bei den Nazis weitere Karriere machte, mal ein Buch über die Freimaurerei.
Nun lege ich eigentlich keinen sonderlich Wert darauf, eben genannten Herrn als "Kronzeugen" zu bemühen.
Man kann aber auch die Augen nicht vor dem Umstand verschließen, dass auch die Freimaurer im Naziregime dann zur Gruppe der Geächteten gehörten (also keineswegs "nur" die Zeugen).
Sicherlich aber aus grundlegend anderen Gründen, als die Zeugen, darüber kann ja kein Zweifel bestehen.
Und das besagter Herr dann bei den Nazis weitere Kassiere machen konnte, darf man mit Sicherheit auch seinem Anti-Freimauer-Buch, als diesbezüglichen Karriere-Beschleuniger zuordnen.

Schon in früheren Jahren fiel mir zu gewissen Zeiten, an Berliner Litfasssäulen Plakate auf, welche für "Esoterik-Messen" warben.
Das an sich wäre noch nicht ungewöhnlich. Aber hinzufügen muss man ausdrücklich den zugehörigen Veranstaltungsort, eine den Freimaurern gehörende Immobilie in Berlin.
So eben auch in diesem Jahre wieder:

Esoterik - Messe - vom 05. bis 07. März 2010

Ergo die Freimaurer pflegen also vielfältige Geschäfte zu machen.
Insofern kann nur ein Uninformierter darüber erstaunt sein, dass in der WTG-Frühzeit, von der WTG eben auch den Freimaurern gehörende Immobilien genutzt wurden.
Das wiederum und nicht zuletzt, weil die religiöse Konkurrenz zur WTG sagte.

Wenn ihr Gebäude für Versammlungsstätten mieten wollt. Unsere Kirchengebäude bekommt ihr jedenfalls nicht. In Vergangenheit und Gegenwart.
Damit war der "Markt" der für die WTG anmietbaren Immobilien schon mal mächtig eingeschränkt.
Wer diese Rahmenbedingungen bei seiner Bewertung außer acht lässt, der betreibt letztendlich nur Polemik. Zu billige Polemik!

Dann vielleicht noch ein paar Zitate aus dem genannten Buch des Schwartz-Bostunitsch:

Die äußere Geschichte der Freimaurerei, wie man sie schließlich in jedem Konverationslexikon dargestellt findet, beginnt mit der Gründung der ersten öffentlichen Großloge am Johannistag des Jahres 1717.
Der orthodoxen Richtung in den Kirchen gegenüber bildete sich eine freiere heraus. Man war des Pfaffengezänks müde. Der sogenannte Deismus wurde die Religion der Gebildeten, jene "Religion, in welcher alle Menschen übereinstimmen",wie es das Konstitutionenbuch ausdrückt. Es konnte das Freimaurertum überall dort, wo die Kirche starr an ihren Überlieferungen festhielt, geradezu eine "Gegenkirche" werden und die "freien Geister" um sich sammeln, für diese in gleichen ein Lockmittel sein ...

Ganz besonders wichtig wurde die Freimaurerei für Nordamerika. Die erste Loge, die von Boston, wurde schon im Jahre 1730 gegründet. Wenn bei irgendeiner Maurerei das politische Wirken von allen Freimaurern zugegeben wird, so bei der Gründung der "Vereinigten Staaten" von Nordamerika im Jahre 1776.
Die ganze vom Logengeist durchdrungene Verfassung der "Vereinigten Staaten" galt dem Liberalismus als Muster und wurde immer wieder als höchstes Ziel hingestellt. ...


Und was den nun ja wieder mal als Autorität bemühten Herrn Brüning anbelangt.
Der lässt außer Acht. Auch den Juden etwa schmierte Russell kräftig "Honig ums Maul".
Sichtbares Beispiel Russell's Auftreten vor Juden im Hippodrom zu New York, wo er sich dann als gefeierter Star feiern ließ.
Und das darf man nicht außer acht lassen. Eine "kleine" Gruppe waren die Freimaurer in den USA sicherlich nicht.
Der genannte Schwartz-Bostunitsch beziffert ihre Zahl wie folgt:
"Die Gesamtzahl der Freimaurer wurde verschieden angegeben, je nachdem gewisse Vereinigungen mitgezählt werden oder nicht. Man las 2.358.140 aber auch 4 Millionen und 5 Millionen.

So wenig Russell de jure indes Jude war, trotz seines Hippodrom-Auftrittes, so wenig war er auch de jure Freimaurer.

Die Verleumder, die das das Gegenteil behaupten, haben und können keinen Beweis ihrer Behauptung erbringen.
Wann immer in WTG-Publikationen, und sei es auch nur an den unscheinbarsten Stellen, das Wort "Freimaurer" auftaucht, kann man sicher sein, dass ein Siegeslächeln in den Augäpfeln der Verschwörungstheoretiker, verschiedenster Art, zu sehen sein wird. Besagte Verschwörungstheoretiker, vielleicht gar Großeltern gehabt habend, die Mitglieder der Hitler'schen Waffen-SS waren. Oder waren sie selbige nicht, dann doch zumindest stramme zeitgenösische Nazi-Bejubler. Und ihr "hoffnungsvoller" Nachwuchs weis denn auch heute noch mit solchen Argumenten zu "punkten" wie: Der Hitler hat doch Autobahnen bauen lassen. Und weil wir heute noch mit (mindestens) 180 über selbige "brettern", kann er doch wohl so schlecht nicht gewesen sein.

Über solche politische Analphabeten noch viele Worte zu verlieren, ist eigentlich zuviel der nicht verdienten Ehre. Immerhin derart "gebildeter" Nachwuchs erweist sich denn auch noch heute als willfähriger Kolporteur der Himmler'schen SS, welche denn ein eigenes Freimaurerreferat kreierte, welche dann in Folge mit zum (faktischen) Referat "Endlösung der Judenfrage" mutierte.
Über diese Zusammenhänge können die 180-Autobahnbretterer natürlich nicht tiefer nachdenken. Es dürfte wohl auch ihren IQ-Bestand arg überfordern. Aber da nun schon die Großeltern den Buhmann-Finger auf die bösen Freimaurer richteten, hat es sogar eine gewisse Konsequenz, dass der "hoffnungsvolle" Nachwuchs, ihm noch heute, diesem Punkt betreffend, nacheifert.

Wenn selbst katholische Kreise rückblickend einräumen, so etwa in einer 1925 erschienenen Publikation einräumen

http://books.google.de/books?id=CYDOAAAAMAAJ&q=findel+Katholischer+

Schwindel&dq=findel+Katholischer+Schwindel&hl=de&ei=HRBDTaXxNszqOZaQ4LgB&sa

=X&oi=book_result&ct=result&resnum=6&ved=0CEcQ6AEwBQ
Dann muss man sich fragen, was haben denn nun namentlich evangelikale Kreise, die sich bei Bedarf weiter namentlich benennen laßen,  aus diesen Geschehnissen "gelernt"?
"Gelernt" haben sie dann wohl Null komma nichts.
Was sie motiviert ist eine Variation der Zeugenthese, vom aus dem Himmel geworfenen Satan.
Jene evangelikalen Kreise indes, meinen noch "schlauer" zu sein und Menschen in Satansgestalt benennen zu können.

Das wären dann in ihrer Lesart die ach so schlimmen Freimaurer.
In seiner 1896 erschienenen Schrift "Katholischer Schwindel.
Eine Verteidigung des Freimaurerbundes wider Margiotta's "Enthüllungen"" schrieb der Verfasser J. G. Findel (ein Freimaurer) auch den Satz:

"Diese rein aus der Pistole geschossene Fabel beweist, was man jener Sorte von katholischen Lesern, die nicht alle wird,  glaubt bieten zu dürfen!
Im ganzen Freimaurerbunde wußte man nichts von diesem sogen. Palladismus, bis Margiotta Aufschluß brachte."

Und da ist man doch geneigt den evangelikalen Analphabeten mal ein Buch zur Lektüre zu empfehlen.

Das erschien nur ein Jahr später (1897) und hatte einen katholischen Verfasser.
Diese Empfehlung besonders deshalb, dieweil es als Reprint-Ausgabe (deutschsprachig in den USA gedruckt), noch heute etwa via Amazon.de bestellbar ist. Mein Privatexemplar ist just ein solches.

Der schon genannte J. G. Findel vermerkt in der Einleitung seiner Schrift auch:

"Da habe ich mich mit Gottes Hilfe wieder einmal glücklich durchgelogen"!
Diese frivole Äußerung des ehemaligen Zentrumsführers Windhorst paßt wie für die meisten Wortführer des Ultramonatanismus,  so insbesondere für die soeben im Verlage von F. Schönigh in Paderborn erschienene Schrift: "Die zentrale Leitung der Freimaurerei und ihr derzeitiges Oberhaupt. Auszug aus dem französischen Werke: Erinnerungen eines 33. Von Domeniko Margiotta."
Eine zentrale Leitung der Freimaurerei gibt es nicht und hat es niemals gegeben."
(S. 1).

Das wäre dann wohl eine Aussage, welche auch den heutigen evangelikalen Freimauerriechern auf den Leib geschrieben sein könnte.

Exkurs
Gelesen in einer Publikation von Walter-Jörg Langbein
"Der Verfasser nahm als Student der evangelischen Theologie mehrfach an einem kleinen, privaten Vorlesungszirkel teil, den Professor Dr. S. in seiner Wohnung abhielt. Er wollte uns künftige Pfarrer gezielt auf das "Unwesen der geheimen Schulen und Gesellschaften" aufmerksam machen. Mag sein, dass der gelehrte Mann wirklich an seine Gräuelgeschichten glaubte. Er überschüttete uns Studenten mit Anti-Propaganda, wie sie zum Bespiel schon nach dem Ersten Weltkrieg und im Dritten Reich gezielt etwa gegwen Freimaurer verbreitet wurde. Da behauptete der studierte Theologe ohne Beweise, "früher" seien bei freimaurerischen Zusammenkünften regelmäßig Jungfrauen "rituell geopfert worden. Als "erwiesene Tatsache" stellte er es hin, dass "kein höherer Freimaurer eines natürlichen Todes sterbe" Es werde immer erst ein "hoher Freimaurer aus der Führungsetage ermordet, bevor ein jüngerer Bruder nachrücken kann."

Langbein gewährt nun in seiner Publikation zum Thema Esoterik (S. 132) diesem Volksverhetzer die Wohltat, seinen Familiennamen nicht auszuschreiben. Wobei man fragen kann, warum eigentlich? Das ist ein Volksverhetzer, dass ist offenkundig. Mit Beweisen tatsächlicher Art, halten sich ja solche Leute ja auch nicht auf.
Aber das ist dann auch ein Beispiel was da so alles für Enten auf dem Teiche der Religions-Verdummungs-Industrie herumschwimmen:
Übrigens man vergleiche zum Thema (unter anderem) auch:

Parsimony.7968

Parsimony.8559

Parsimony.24535

Nun ja, es ist ja das alte Lied:
Schon von der katholischen Kirche wurden die Freimaurer als "Gegenkirche" in böswilliger Formulierung als "Synagoge Satans" gewertet und bekämpft.
Einige Päpste haben sich dazu gar mit einschlägigen Enzykliken ausgelassen.

Sieht man von der reformatorischen Spaltung durch Luther, Zwingli und noch ein paar mehr ab, war ja über Jahrhunderte hindurch, die katholische Kirche die dominierende Religion in Europa. So es Opposition gab, konnte die Catholica das mit dem brennenden Scheiterhaufen beantworten lassen.
Das hätte sie liebend gerne auch mit den Reformatoren getan, der 30jährige Krieg in Europa kündet davon.
Allein als Endergebnis stand doch ein Patt.

Es gelang der Catholica im Falle der Reformatoren nicht mehr, wie früher, diese unbotmäßige Strömung, auf dem Scheiterhaufen beerdigen zu lassen.
Im Prinzip war das aufkommen der Freimaurer dann ähnliches, wie in den Jahrhunderten davor, in katholischer Sicht, eine "unbotmäßige Sekte".
Nur, nach ihrer Niederlage (de facto) im Dreißigjährigen Krieg, deuchte auch der Catholica, ihre Kräfte sind nicht mehr stark genug, um ihre frühere Scheiterhaufenpolitik wiederholen zu können.

Und einen neuen Dreissigjährigen Krieg anzetteln, lag auch nicht in ihrer Macht.
Gründungsland der neuzeitlichen Freimaurerei war ja England.
Dort wiederum war die Macht der katholischen Kirche durch die dortige Anglikanische Kirche stark eingeschränkt.

Ergo blieb der katholischen Kirche nur die Option des Propagandakrieges offen, und von dieser Option machte sie denn auch reichlichen Gebrauch.
Der Fall
Leo Taxil
ist ein Paradebeispiel dafür.

Vereinfacht zusammengefasst.
Die Catholica wähnt sich als "Gottes Stellvertreter". Sie wähnt weiter, ihre Geschäftsgrundlage "Sakramente", "Beichtstuhl" und noch einiges mehr, seien unabdingbar (zumindest für sie).
Damit indes hatten die neu aufgekommenen Freimaurer nichts "am Hut". Geistesgeschichtlich werden sie dem Deismus zugezählt, der eben konträr zur Catholica steht.
Auch die Freimaurer haben zwar gewisse Kultelemente, aber eben anderer Art als die Catholica, und einen Papst haben sie erst recht nicht nötig, und würden ihn auch nicht anerkennen.

Hätte es in der Weltgeschichte dann nicht noch den ersten Weltkrieg gegeben, würde heutzutage auch "kein Hahn" (außer ein paar Spezialisten) mehr über das Thema Feindschaft zwischen Freimaurern und Catholica "krähen".
Es gab aber den ersten Weltkrieg.
Und es gab für deren Kriegsteilnehmer auf deutscher Seite das Dogma.
Dieser Krieg könne nur mit einem "Siegfrieden" für Deutschland enden.
Genau damit endete er eben nicht. Statt dessen musste Deutschland den Versailler Vertrag unterzeichnen, der in seiner Ursprungsfassung, gar noch den jetzigen Generationen, immer noch nicht voll abbezahlte Reparationen beschert (und noch einiges mehr) hätte.
Unter anderem zerplatzte auch der Traum "von dem Platz an der Sonne".
Vor dem Weltkrieg, war auch Deutschland Kolonialmacht. Nach dem Weltkrieg indes nicht mehr.

Heutige erinnern sich vielleicht noch an ein wesentliches Ergebnis des zweiten Weltkrieges. Das Polen Gebiete zugestanden bekam, die vordem zu Deutschland gehörten.
Damit konnten sich dann ja einige so überaus nicht mit abfinden (bis in die Gegenwart). Das symbolisierten sie dann beispielsweise auch durch solche Vokabeln wie "Mitteldeutschland" für jenen Landstrich, der sich da selbst als "DDR" bezeichnete.
"Mittel"deutschland impliziert dann wohl auch noch ein "Ostdeutschland".
Nur die Siegermachte des zweiten Weltkrieges hatten eben bestimmt, dieses vormalige "Ostdeutschland" gehört jetzt zu Polen. Und an der Oder/Neisse ist für Deutschland Schluss.

Weniger im Bewußtsein der heutigen ist indes. Auch schon als Folge des ersten Weltkrieges hatte Deutschland beachtliche Gebietsverluste hinnehmen müssen (im Vergleich zu der Zeit vor des Ausbruches jenes Krieges).

Versailles und noch einiges mehr, machte dann den Rattenfänger Hitler stark, in diesem Lande. Hitler und Konsorten pflegten grundsätzlich die Unterzeichner des Versailler Vertrages auf deutscher Seite, als "Novemberverbrecher" zu titulieren.
Nicht fair reflektierend, dass jene Unterzeichner - de facto - überhaupt keine andere Option hatten, als zähneknirschend "Ja und Amen" zu sagen.

Hätten sie es nicht getan, wäre der Krieg weiter gegangen. Blos mit dem wesentlichen Unterschied, jenes Deutschland wäre in diesem weiter fortgesetzten Krieg noch mehr gedemütigt, da militärisch bereits sehr schwach, da der Umbruch (Ablösung der Monarchie) und noch einiges mehr, auch zu berücksichtigen ist.
Deutschland musste "um Gnade winseln". Es hatte keine andere reale Option. Und diese "Gnade" hörte dann auf den Namen Versailler Vertrag.

Nur wie schon bemerkt, das alles wollte ein Hitler und Konsorten eben nicht gelten lassen. Er blieb bei seiner These der "Novemberverbrecher", denen er ein blutiges Rachemassaker dann ankündigte. Und spätestens nach 1933 konnte die Welt lernen, das war keine leere Drohungen.

Zum Hitlerismus gehören in geschichtlicher Wertung auch die "Alldeutschen", Die "Deutschnationalen" und noch ein paar mehr.
Die waren in ihrem Hass gegen die vermeintlichen "Novemberverbrecher" mit Hitler einer Meinung. Pech für sie war nur; Hitler erwies sich als der gewievtere Taktiker, dem es letztendlich gelang, seine Gesinnungsgenossen, die in vielem mit ihm übereinstimmten, sich ihm aber nicht total unterwarfen, auszumanövrieren.
Hitler blieb in diesem Spektrum der eindeutige Sieger.

Wie die Deutschnationalen noch was "darstellten" (vor 1933), da waren auch sie auf der Suche nach einem Buhmann.
Und sie fanden ihn schon ganz schnell.
Wie fanden sie ihn?
Sie klauten der Catholica ihre Freimaurerhetze, und setzten die nun verstärkt mit dreifacher Lautstärke fort.
Auch die eigentlichen Nazis taten es ihnen gleich.

Die Nazis installierten dann gar in ihrer Gestapo, als sie dann an der Macht waren, eigens nur Abteilungen zum Thema Freimaurer. Die bekamen dann zwar einen erweiterten Umfang, wovon eine "Koryphäe" wie Adolf Eichmann auch kündet, der in dieser Abteilung groß geworden ist.
Die Hetzliteratur in der Weimarer Republik und in Nazizeiten, zum Thema Freimaurer, hat einen Umfang angenommen, den ein einzelner kaum bewältigen kann, selbst wenn er es den will.
Einige ausgewählte Titel davon habe ich mir auch angetan.

Insofern ist eine wertfreie Polemik in Sachen Freimaurer heutzutage kaum noch möglich; auch für die sollte das gelten, die aus welchen Gründen auch immer, glauben Gegner der Freimaurer sein zu sollen oder zu müssen.

Zurecht steht die Holocaustleugnung unter Strafandrohung.
Zwar wurden die Freimaurer nicht en gros auch in die KZ verfrachtet. Das auch weil deren einzelne Mitglieder opportunistisch-wendig genug waren. Sie wären sogar bereit gewesen, in großem Stil in die NSDAP einzutreten, wenn diese sie nur genommen hätte (was eben nicht der Fall war).

Diesen bedeutenden Unterschied zu den Juden gab es in der Tat.
Was aber die publizistische Hetze der Schreibtischtäter des Naziregimes anbelangt, so nimmt die sich zwischen Juden und Freimaurern überhaupt nichts!

Wer heute Holocaust-Leugnung betreibt, steht unter Strafandrohung.
Darüber sollten die heutigen religiösen Hetzer in Sachen Freimaurer mal weitaus ernster nachdenken, sofern sie überhaupt nachdenken.
Sie liegen verdächtig nahe im gleichen Bette wie die Holocaustleugner!

Rede von Heinrich Himmler auf der Führertagung des SS-Oberabschnitt Südwest, Breslau 19. 1. 1935

(zitiert nach: Himmler, Heinrich: "Geheimreden 1933 bis 1945 und andere Ansprachen", Frankfurt/M. 1974 S. 57)

"Sie mögen sich weiter nicht im Zweifel darüber sein, daß wir mit den ältesten Gegnern, die unser Volk seit Jahrtausenden hat, mit Juden, Freimaurern und Jesuiten, im Kampf liegen. ... Wir sind eben einmal Antipoden, hier die einen und dort die anderen; hier wir ... und dort unsere Gegner, mögen sie in Talar, Frack oder sonstwie getarnt auftreten; immer ist es derselbe Gegner, mit dem wir uns auseinanderzusetzen haben."

Demnach kann man Himmlers heutige Enkel besonders auch im Bereich der Evangelikalen outen. "Entlastend" kann man denen allenfalls ihren politischen Analphabetismus "zugute" halten. Sollte letzterer so nicht gegeben sein, um so schlimmer!

Die unsäglichen "Protokolle ..."
geschrieben von:  Drahbeck
Datum: 04. April 2010 12:52
Ein User namens "Schrat" behauptet in einem Posting vom 17.02.2010, 09:01 (Detail-Zitierung)
Auf die Nennung der zugehörigen URL verzichte ich.

"... Bis zum zweiten Weltkrieg konnte man in allen Lexika lesen, dass diese "Protokollen der Weisen von Zion" authentisch seien, danach wird behauptet, es handele sich um eine "Fälschung".

Falsch. Bildzeitungsgebildet mein Kurzkommentar dazu nur.
Schon in den zwanziger Jahren wurde herausgearbeitet.
Fabriziert von der zaristischen Geheimpolizei namens Ochrana.

Es ist immer wieder erschütternd zu sehen, wie da Dumme ihre Dummheit in die Welt hinausposaunen!

Weiter im Detailzitat.
"Nach meiner (Schrat's) Meinung sind sie authentisch".

So so, dann herzlichen "Glückwunsch" zur ideologischen Nachbarschaft mit Herrn Hitler.
Der sagte nämlich genau dasselbe.

Und schon zeitgenössische Buchautoren kommentierten das schon in den 1930 Jahren.
"Hitler - der Schüler der Weisen von Zion"
http://books.google.com/books?cd=4&hl=de&id=mrPRAAAAMAAJ&dq=Weise+von+Zion+bist+du&q=Weise+von+Zion+bist+du

Das Buch haben Dumme vom Typus "Schrat" selbstredend nicht gelesen.
Die haben allenfalls in der Nazizeit erschienene Lexikas mal ein bisschen herumgeblättert

Bei diesem Herrn mag in der Tat "Hopfen in Malz verloren sein".
Das kann jedoch kein Freibrief sein, diesen Narren nicht auch öffentlich zu widersprechen
 
Friedrich-Wilhelm Haack, in seiner Lebenszeit sicherlich ein streitbarer Pfarrer (1991 verstorben), lässt noch heute einigen Sektierern (innerhalb und außerhalb der "Großkirchen") den Wutkamm anschwellen.

Ich persönlich ordne Haack dem Typus der "liberalen Theologen" zu, welche ihr eigentliches Anliegen in der Deformierung des Christentums zum Kulturersatz, mehr oder weniger erfolgreich verwirklicht, sehen.
Das bringt dann aber die Buchstaben-Sektierer, vielfach auf die symbolische "Palme".
Würde ich zwar Haack nicht bescheinigen, er habe das "Urchristentum gepachtet" (das ist mit Sicherheit wohl nicht der Fall), so sind mir jene liberalen Kulturchristentum-Verkäufer allemal lieber, als wie ihre Gegenpole, die Buchstaben-Sektierer.

Ich würde allerdings schon die Frage stellen, ob denn eine "Gott ist ein guter Mann"-Philosophie denn wirklich der Weisheit letzter Schluss sein kann.
Gleichwohl ist ja mit dem Umstand zu leben, das der Typus "Kulturchristen" (als Gegenpol zum Typus "Eschatologiechristen") ziemlich verbreitet ist.
Sonderliche Konsequenz würde ich allerdings den "Kulturchristen" nicht unbedingt bescheinigen.
Gleichwohl, sie sind nun mal geschichtlich gewachsen da.
Sich als "Weltmissionar" zu verstehen, wäre ohnehin ein hoffnungsloses Unterfangen.
Da gäbe es auch andernorts noch mehr als reichlichen Aberglauben zu "reformieren", und keiner kann es wirklich.

Meines Erachtens hat Haack verschiedentlich einige durchaus kluge Gedanken zu Papier gebracht. Etliche seiner Zunft (der Theologenzunft) würden sich in publizistischer Form, an das Thema "Satan" schon mal prinzipiell nicht heranwagen.
Nicht so Haack. Auch diesem Thema widmete er mal eine eigene Broschüre.

Und in ihr auch die durchaus beachtliche Aussage (S. 20f.)

"Der mittelalterliche Hexenglaube und die unmenschlichen Morde an Frauen und Männern, die der Hexerei bezichtigt wurden, waren eine schreckliche Variante des unendlichen Schuldverschiebespiels der Menschen. Dieses Spiel ist immer grausam und wahnsinnig. Wollte man in der mittelalterlichen Hexenpsychose irgendwo Spuren der bösen Macht finden wollen, dann würde man bei den Hexenverfolgern suchen müssen, nicht bei den Verbrannten.
Dieses Spiel hieß in unserem Jahrhundert „die Juden sind an allem Schuld". Es kann aber auch der „Klassenfeind", der „Revoluzzer", der „Kapitalist", der „Weiße", einfach der „Andere" sein. In jeder Form des Terrors übrigens (bis hin zum Meinungsterror) zeigt sich das Böse in einer geradezu eigengesetzlichen, fast eigenpersönlichen Form."

Noch eine meines Erachtens durchaus beachtliche Aussage von Haack sei vorgestellt.
Und zwar die Seiten 30/31 genannter Broschüre (in Reproform).

Ein Forum, dass ich dann wohl mit sehr gemischten Gefühlen bewerte, wobei die Negativgefühle dann überwiegen.
Nach oberflächlichen Überblättern scheint es wohl dem Bereich der Freikirchen zuortbar zu sein. Jedenfalls auch im Vergleich zu anderen aus der "Forenlandschaft" verhältnismäßig "viel" zum ZJ-Thema zu bringen, offensichtlich wohl namentlich von dem dortigen Adminstrator "Rolf" gesammelt. Kaum etwas neues zum ZJ-Thema bringend, was man nicht ohnehin bereits kannte. Gleichwohl ist das ZJ-Thema da ja nicht "alleiniges" Thema, sondern eben eines unter vielen.
Meine Kritik macht sich schon mal an der unkritischen Vermarktung des Erich Brünimg dort, fest.
Auch dem Reizthema Freimaurerei kann man dort ja begegnen.
Immerhin fand ich es bei letzterem doch bemerkenswert, dass ein dortiger User "Timm", aber eben nicht der besagte Adminstrator, auch einige relativierende Argumente zum Freimaurerthema mit in den Diskurs einführte.
Siehe:
http://irrglaube.parlaris.com/ftopic5746.html&sid=c875c5bfbd6271d07398aea1322eec94

Aus gegebenem Anlass distanziere ich mich nochmals in aller Form von dem durch den Video-Einsteller unter dem Namen "Extateralis" bei You Tube eingestellten Video.
Abgesehen davon, dass seine Haupt"leistung" im zusammenklauben andernorts entnommener Elemente besteht, worüber man ja noch hinwegsehen kann (bzw. sehe ich hinweg), ist seine Gesamtkonzeption völlig unannehmbar.
Ich werfe diesen Plagiator insbesondere die tendenziöse Verbreitung einer nachweisbaren Fälschung vor.

Ich beziehe mich da auf das Bild, das etwa bei Minute 5,51 in diesem Video mit enthalten ist.

Jenes Fälschungsdokument hat der Betreffende offenbar meiner Datei Dämonenbilder
entnommen (respektive einem Vorgänger-Forumsbeitrag)
Jenes Fälschungsdokument ist in vorgenannter Datei näher beschrieben.

Zu seinem Background teile ich dann noch folgendes mit.
Ein Ex-ZJ- in Berlin namens Holger N., mit dem hatte ich in der Tat mal einen kurzzeitigen Kontakt. Der wurde mir immer unerträglicher, dieweil ich seine Dämonentheorien keinesfalls akzeptieren kann.
Letztendlich wurde jener Kontakt dann meinerseits bewusst beendet.
Nun ist es nicht unbedingt meine Art, darüber eine umfängliche Polemik öffentlich in Szene zu setzen.

Dann müsste ich noch über etliche andere Narren öffentlich polemisieren, was wohl eine mehr als undankbare Angelegenheit sein dürfte.
Jedenfalls war diesem Holger N. auf gütlichem argumentativem Wege einfach nicht beizukommen.

Zu dem Zeitpunkt des Höhepunkt jener Kontroverse, hatte ich noch ein funktionsfähiges Faxgerät (heute nicht mehr).
Jedenfalls sandte er mit per Fax jenes Bild, das seiner Meinung nach die Dämonenbildertheorie "bestätigt".
In der genannten Datei habe ich das eindeutig als Fälschung charakterisiert, und distanziere mich ausdrücklich von diesem Holger N. einschließlich Geistesverwandte, einschließlich dem vorgenannten "Extateralis".

Wieder mal das Thema Freimaurer
Eine Anmerkunge zu diesem Thema noch.
Der geschichtliche Aspekt.
Es herrschte Krieg zwischen der katholischen Kirche und der Freimaurerei.
Ganz Italien gehörte einstmals - politisch - dem Kirchenstaat. Das hat sich dann noch verändert, nicht zur Freude der katholischen Kirche. Napoleon etwa nahm sogar mal einen Papst gefangen. Erst Mussolini führte mit dem Konkordat dann wieder eine Aussöhnung zwischen italienischen Staat und der katholischen Kirche durch.
Auf der Suche nach „Sündenböcken" entdeckte die katholische Kirche die Freimaurer, die sie für diese mißliche Entwicklung haftbar machte. Eine Reihe von Päpsten schleuderten der Freimaurerei Verdammungsurteile entgegen.
Die Anti-Freimaurer-Publizistik vor dem ersten Weltkrieg ist in Sonderheit von katholischen Autoren, etwa dem Jesuiten Gruber, dominiert.
Da gab es dann noch einen erklärten Atheisten (in Frankreich) unter dem Schriftstellernamen Leo Taxil.
Der sprang dann wie kein zweiter auf den Zug der Freimaurerhetze auf. Er wurde sogar vom Papst höchstpersönlich in Audienz empfangen, nachdem er zur Catholica „konvertiert" war. Taxil trieb diese Hetze dann auf die Spitze. Er erfand da so einiges. So saugte er sich eine „Diana Vaughan" aus seinen lügnerischen Fingern, die da vorgeblich Frucht einer „Teufelsbuhlschaft" gewesen sei. Besagte Miss sei dann auch zur Catholica konvertiert., und ihr Mentor sparte nicht an fanfatasievollen Geschichten dabei.
Teile der Catholica waren dieserhalb hochgerührt. Man befand, es wäre doch angemessen, jene famose Miss auch mal selbst zu Gesicht zu bekommen. Eigens ein Antifreimaurer-Kongress zu Trient des Jahres 1897 sollte dann die geeignete Tribüne dafür sein.
Nur, Herr Taxil erfand auch da allerlei Ausflüchte, weshalb diese „Teufelsbuhlschaft Diana Vaughan" sich immer noch nicht zeigen könne.
Infolge dieses Kongressspektakels spaltete sich zunehmend die katholische Kirche, in die welche Taxils Lügenmärchen glaubten,. Und diejenigen, denen das zu dick aufgetragene dabei selbst langsam unheimlich wurde. Taxil sah sich zunehmend in die Ecke gedrängt. Es gab zunehmend nur die Alternative für ihn. Er müsse jene famose „Teufelsbuhlschaft Miss", über die er soviel geschrieben, nun endlich wie gefordert vorstellen.
Da die aber nur in seiner Fanatasie existierte, saß er zunehmend in der Klemme. Liefen auch seine Geschäfte mit den aberglaubischen Katholiken bis dahin glänzend, drohte sich nun das Blatt zu wenden.
Taxil entschloss sich dann die Flucht nach vorne anzutreten.
Er selbst berief dann eine weitere Versammlung ein, in der er den anwesenden brühwarm erzählte, wie er die Katholiken jahrelang an der Nase herumgeführt, einschließlich ihres Herrn Papstes.
Da blieb dann den Katholiken erst mal „die Spucke weg".
Einige erholten sich zwar von den Schock; dass waren dann aber insonderheit diejenigen, denen Taxil’s Lügenmärchen ohnehin zu dick aufgetragen waren.
Damit war dann erst mal für den übrigen Teil der Catholica, das grosse Schweigen zu ihrem Reinfall angesagt.
Dann brach der erste Weltkrieg aus. Namentlich die deutschen Heißsporne in ihm, hatten verkündet. Der könne nur mit einem „Siegfrieden" für Deutschland enden. „Exzellenz Ludendorff" (der Kompagnon von Hitler) wähnte zwar im nachhinein, weil man seiner Forderung als Weltkriegsgeneral nicht entsprochen habe, auch die Frauen im Weltkrieg generell militärdienstpflichtig zu machen (in gewissen Ländern kennt man ja heute noch Flintenweiber. So wollte das schon Ludendorff haben, konnte sich damit aber nicht durchsetzen). Jedenfalls war das für Ludendorff Grund genug, nach Kriegsende einer der lauthalsesten Schreihalse die Dolchstoßlegende betreffend zu sein.
Nur seine Forderung nach Frauen-Wehrpflicht machte sich aber als Argument nach Ende des Weltkrieges, nicht so recht.
Vom Krieg hatten viele erst mal die Schnauze voll: Männer wie Frauen.
Indes damit war das Thema der Suche nach einem Buhmann für den missglückten „Siegfrieden" für diese Kreise immer noch nicht vom Tisch.
Dann gab es da Antisemiten als politisch sich formierende Kraft, schon seit den 1870er Jahren. (Die Rede ist jetzt von politischen Antisemiten, nicht von religiösen. Letztere gab es latent schon weitaus länger).
Die politischen Antisemiten waren es dann, welche ihr Repertoir durch die der Catholica geklaute Freimaurerhetze ergänzten.
Und im Gegensatz zu den 1870er Jahren fanden sie nunmehr breites Gehör, dieweil solcherlei Thesen die Gesuchten waren, namentlich für die, der Dolchstoßlegende anhängenden (dem angeblich im Kriege unbesiegten deutschen Heere, das von der Heimatfront „erdolcht" wurde. Etwa weil die generelle Frauen-Wehrpflicht nicht umgesetzt wurde).
Das mit der Frauen-Wehrpflicht, liessen die Dolchstoßlegendenverkünder dann aber doch lieber sein. Sie ahnten wohl nicht zu unrecht. Mit solchen Thesen können sie nach Kriegsende wohl kaum sonderlich viele Blumentöpfe gewinnen. Umso mehr stürzte man sich auch auf die nunmehr säkularisierte Freimaurerhetze.
Das ging dann soweit, als die Nazis dann ans Ruder gelangten, der Reichsführer SS (Himmler) eigens ein eigenes Freimaurerreferat in seiner Terrortruppe und Gegneraufklärung installierte. Eine „Koryphäe" die in jenem Referat groß wurde. Adolf Eichmann, der Judenmord-Schreibtischtäter ...
Wurde der Catholica zwar ihre Freimaurerhetze geklaut, bedeutete das nun aber nicht, dass sie von sich aus jenes Thema beendet hätten. Nur andere waren eben etwas lautstärker dabei.
Die Catholica entdeckte dann noch einen weiteren Buhmann, namens Bibelforscher.
Im Zuge der diesbezüglichen Hetze tat sich besonders ein Herbert v. Bomsdorff-Bergen hervor. Der wähnte nun, die Bibelforscher seien von Juden und Freimaurern finanziert.
Meine These zu Bomsdorff-Bergen ist die. Rutherford’s kostspielige Radioproganda legt es nahe, gewisse Sponsoren außerhalb der eigenen Bibelforscher-Klientel zu unterstellen.
Eine Unterstellung ist indes noch kein Beweis.
Man kennt in Deutschland einen Bismarck mit seiner These, die Religion müsse dem Volke, vor allem dem Volke, erhalten bleiben.
Von ähnlichen Impetus beseelt ist sicherlich auch ein großer Teil des amerikanischen Großbürgertuns.
Bomsdorff-Bergen wähnt nun diese Sponsoren auf Freimaurerkreise oder auch jüdische Kreise, verengen zu können. Da, bei dieser Engführung, widerspreche ich ihm. Nicht aber dabei, dass es offensichtliche Sponsoren für die Rutherford’sche WTG gegeben hat.
Jedenfalls gab es im Folge des Bomsdorff-Bergischen Anstoßes in den 1920er Jahren, einen ungeheuren „Sturm im Wasserglas", einschließlich Gerichtsverhandlungen.
Und als sich dann der damit verbundene Rauch und Nebel endlich gelegt hatte, da blieb die Frage offen. Und was ist denn nun an greifbaren Resultaten zurückgeblieben.
Antwort. In Gerichtsfester Form - Nichts!
Auf Details gehe ich in der „Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" in Sonderheit ein.
Diejenigen, die nach dem ersten Weltkrieg, die diesbezügliche Hetze im besonderen beförderten, waren hochgradig Verschwörungstheoretisch orientiert.
Diese Spezies indes ist leider nicht ausgestorben, sie feiert namentlich in Internetkreisen, auch und besonders von den USA ausgehend, weiter fröhlichsten Urstand. Und sie hat einen Kompagnion von zunehmender Bedeutung, der auf dem besten Wege ist, die reinen Verschwörungstheoretiker, von rechts zu überholen.
Und das sind Unterbelichtete evangelikale Kreise.
Ich wiederhole nochmals ausdrücklich meine Wertung dieser Kreise:
Unterbelichtet.
Ihre Dummheit lässt sie nach Buhmännern suchen. Kennt man schon von früheren Geschichtsepochen. Das ihre Thesen eben nicht wissenschaftlich stichhaltig sind, stört die nicht.
Es geht nur um Glaubensersatzthesen und da geht man selbst die anrüchigsten Anleihen bei tumpen Neonazikreisen, respektive ihre USA-amerikanischen Pedants ein.
Tump ist das allemal was da offeriert wird.

14) Der famose Herr Veith

Da komme ich aus gegebenem Anlass nicht umhin, auch ein Wort zu einem Herrn namens Walter Veith zu sagen. Der Anlass ist der, die Verschwörungstheoretiker-Szene tummelt sich ja "allerprächtigst" auch im Internet. Auch dort im Video-Bereich.
Und marktschreierisch vernimmt man auf einer diesbezügliche Verlinkungen offerierenden Seiten (die meinerseits zu verlinken ich allerdings als zuviel der nicht verdienten Ehre bewerte, und es daher nicht tue).
Also auf einer dieser Seiten vernimmt man marktschreierisch, die Zeugen Jehovas "seien von den Freimaurern gegründet".
Die nicht vorhandene geistige "Kapazität" solcher Verschwörungsexperten verhindert es allerdings, dass auch nur der ansatzweise Versuch einer Belegung jener These unternommen wird.
Da macht man es sich viel einfacher und zieht sich - unter Hinweis auf im Internet kursierende Videos, auf besagtem Herrn Veith zurück, der hat es ja gesagt. Folglich meinen die Unterbelichteten der Verschwörungstheoretiker-Szene seine These dann nochmals durch noch stärkere marktschreierische Elemente, den letzten "Kick" geben zu können.

Mir ist sehr wohl der Sisyphos-Fall geläufig.
Selbiger musste

"einen Felsblock einen steilen Hang hinaufrollen. Kurz bevor er das Ende des Hangs erreichte, entglitt ihm der Stein, und er musste wieder von vorne anfangen. Heute nennt man deshalb Aufgaben, die trotz großer Mühen so gut wie nie erledigt sein werden, Sisyphosarbeit".

http://de.wikipedia.org/wiki/Sisyphos
In derselben Situation befindet man sich auch, widerspricht man der Verschwörungstheoretiker-Szene bei ihrer Freimaurerthese in der Variation zu den Zeugen Jehovas.

Selbige nimmt nämlich für diese Kreise eine Glaubens-Ersatz-Funktion war. Und mit Gläubigen, gleich welcher Couleur zu disputieren, war und ist ein hoffnungsloses Unterfangen.
Man kennt auch den Fall Hank. Man kann ja sagen: Eine kunstvolle Geschichte. Gleichwohl hat diese Geschichte auch Elemente mit tieferen Sinn.
Vernimmt man darin auch die These. Der Mond bestehe aus grünem Käse, dann ist der Versuch mit den grünen Käse-Gläubigen ernsthaft zu disputieren, genauso hoffnungslos, wie eben bereits der genannte Fall Sisyphos.

Der Fall Hank

Auch wenn mir vorskizzierte Sachlage durchaus geläufig ist, meine ich dennoch schon mal zusammengefasst zu haben, was ich meine, als Widerspruch zu genannter Freimaurer-These zusammenfassen zu können.
Wenn dies die Verschwörungstheoretiker offenbar nicht beeindruckt. Kommentar dazu; siehe Sisyphos.
Ich werde auch besagten Herrn Veith und seine Jünger nicht überzeugen können. Dieser Illusion gebe ich mich auch nicht hin. Das wäre in der Tat zu schön um wahr zu sein.

Gleichwohl stelle ich zum Falle Veith namentlich die Frage.
Beweist er seine Thesen?
Oder verkündet er lediglich im Stil der Mond besteht aus grünem Käse, Glaubensthesen.
Mein vernichtendes Urteil lautet. Er verkündet nur Glaubensthesen, im Bereich dessen, was hier speziell thematisiert ist.

Besagter Herr Veith hat es übrigens auch schon zu einem Wikipedia-Eintrag seine Person betreffend gebracht. Er "ist also wer".
Und da begegnet man schon gleich einer weiteren relevanten Klippe.
Der Klippe des Disputes zwischen Schöpfungs-Gläubigen und Evolutions-Gläubigen.
Man kennt diesen Disput auch etwa aus dem Fall Kutschera versus Lönnig. Und auch Herr Veith scheint dann ja mit diesem Konflikt gesegnet zu sein.
Ich habe für beide Lager (die Betonung liegt nochmals auf beide) die Zusatzvokabel "Gläubige" mit angehängt; dieweil meine Position zu diesem Fragenkomplex die ist.
Es kann so oder anders gewesen sein. Ich war nicht dabei.
Folglich kann ich mir diesbezügliche Theorien zwar anhören; muß es aber letztendlich beim anhören belassen, und den Theorie-Charakter betonen. Theorien können sowohl richtig als falsch oder auch eine Mischung von beiden sein.

Was ich aber definitiv weis ist der Umstand, dass Schöpfungs-Gläubige, wie zum Beispiel der Herr Russell, es nicht bei diesen genannten Theorien isoliert beließen, sondern zugleich damit Thesen verbanden, die man im Falle Russell mit dem Satz zusammenfassen kann:
"Von 1874 nach 1914"
und die in rückblickender geschichtlicher Wertung sich sehr wohl als nachweisbar falsch erwiesen.
Insofern haben die Schöpfungs-Gläubigen schon mal ein nicht bewältigtes Manko zu ihren Lasten, dass sie lediglich durch Nassforschheit im Stile der "Mond besteht aus grünem Käse" überspielen.
Und auch dazu wäre kommentierend zu sagen:
Gegen Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens!

Nun noch eine weitere Einschränkung.
Insofern beim Fall Veith also auch Elemente des Evolutions-Streites mit hineinspielen, bleiben die für meine Wertung völlig außen vor.
Zweite Einschränkung; sofern Auslassungen von Herrn Veith auch oder nur käuflich erwerbbar sind, interessieren die mich gleichfalls grundsätzlich nicht. Dazu ist mir jener Herr doch etwas zu naiv gestrickt, um ihm eine über das notwendige hinausgehende Würdigung zuteil werden zu lassen.
Letztere beschränkt sich somit primär auf das, was via im Internet zugängliche Videos von ihm zu kommentieren wäre.
Und weil wir schon mal bei kommentieren sind, dann gleich mal ein paar charakteristische kommentierende Sätze aus der Wikipedia über ihn.

Während ein Teil der Adventisten seine Vorträge schätzt, kritisierte auch die Führung der Siebenten-Tags-Adventisten Veiths Informationsvermittlung speziell zur Thematik "Bibelübersetzungen und Textus Receptus":
"eine suggestive Art der Darstellung, die Verwendung von aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten und einseitige Darstellungen"
Ihm wurde dazu empfohlen,
"entweder künftige Ausführungen zu dieser Thematik völlig neu zu überarbeiten und sie ausgewogen, fair und seriös darzubringen oder ganz auf sie zu verzichten"
...
Die Siebenten-Tags-Adventisten Deutschland verhängten ein Einladungsverbot gegen ihn, an das die Adventgemeinden gebunden sind, was die Gemeinden jedoch nicht davon abhält, Veith überkonfessionell zu Vorträgen einzuladen."

http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Veith

Damit ist schon einiges über seinen Standort gesagt, dem Umfeld der Adventisten zugehörig, was selbst letztere nicht daran hindert, erhebliche "Bauchschmerzen" bei Nennung seines Namens zu verspüren und auch zu artikulieren.

Nun zu einigen Veith'schen Videos:
Ich bitte um Verständnis, einige haben auch eine erhebliche zeitliche Länge. Das mir anzutun, die auch wirklich zu sichten, erachte ich als ein (für mich zu großes) zeitliches Opfer. Ich muss mich also auf gewisse Stichproben beschränken.
In einem "Freimaurer 1" betitelten Video wird selbst die katholische Kirche diesbezüglich - unsachlich - verteufelt.
Die Ironie der Geschichte besteht wohl insbesondere darin, dass die Catholica selbst, namentlich in einer früheren Geschichtsphase, mit einer der relevantesten Freimaurergegner (in Randzirkeln noch heute) ist. Das aber entgeht diesen Unterbelichteten schon mal grundsätzlich, bei ihren Glaubensverkündigungsthesen.
Und darin teilt er schon mal mit, er wolle das Glaubensersatz-Thema Freimaurer in elf Vorträgen ausbreiten. Wer denn viel Zeit hat, kann sich die ja im Detail ansehen. Ich habe diese Zeit nicht, und will sie für diesen Herrn auch nicht opfern. Bei dem Versuch mal grob zu sichten, was existiert denn so an Videos in Verbindung mit seinem Namen, bin ich bei Google auf über 660 Nachweise gestoßen.
Da sage ich dann schon mal "danke ..." und das war es dann.
Ein weiteres Video mit diesem Herrn Veith als "Star" trägt den Titel:
"Zeugen Jehovas, Freimaurer und Satan"
Der Video-Einsteller hat dann auch ausdrücklich die Option Kommentare hinzufügen zu können, entfernt. Indes sein eigener Kommentar spricht schon Bände. Da behauptet er allen Ernstes, gestützt auf die Krücke Veith (ohne die würde er wohl umfallen, respektive auch das umfallen vergessen, obwohl es bitter nötig wäre).

"Die Zeugen Jehovas wurden von einem Freimaurer erfunden und wurde (wird) eingesetzt um die Menschen Richtung Satanismus zu leiten und zu bewegen".

Eine typische der "Mond besteht aus grünem Käse"-Glaubensthese wäre dazu anzumerken. Bar jeglichen tatsächlichen Beweises.
Veth in seiner Unbedarftheit wähnt das "Kreuz Krone" Symbol als exklusiv "freimaurerisch" deuten zu können. Das es auch in anderen christlichen Kreisen nachweisbar ist, und zum Ausdruck bringen will durch das Kreuz (Selbstverleugnung) den göttlichen Preis des "ewigen Lebens" oder ähnliches in der Richtung, zu erwerben, entgeht ihm schon mal grundsätzlich.

Dann meint er Kritik an der NW-Bibel-Übersetzung der Zeugen zu formulieren. Diese Kritik gibt es sicherlich auch andernorts. Aber meines Erachtens überzieht auch Veith dabei maßlos. Vor allem liefert er keine tatsächlichen Beweise, die wissenschaftlich begründet, auch so von anderen bereits vorgetragen wären. Er praktiziert dabei eine Art Exklusivität, die wie bereits vernommen, selbst offiziellen adventistischen Kreisen, unheimlich ist.

Er und sein Video-Einsteller, nehmen besonders an dem Umstand Anstoß, dass die NW-Übersetzung tendenziös ausgerichtet ist, was schwerlich zu bestreiten wäre.
Als "Kronargumente" werden dabei insbesondere jene Details herausgestellt, wie die NW-Übersetzung, im Gegensatz zu anderen, versucht jegliche Begründungsbasis der Trinitätslehre in ihrer Bibelausgabe, den Boden zu entziehen.
Damit reduziert sich dieser Streit letztendlich auf den Aspekt, wie man zu besagter Trinitätslehre (Dreieinigkeit) steht. Andernorts wird selbige ja zum Dogma erklärt.
Mir persönlich geht dieser Streit "am allerwertesten vorbei".
Ob der Schrott der Trinitätslehre nun Relevanz hat oder nicht, rangiert bei mir auf Platz 999a oder noch weiter hinten angeordnet. Insofern ist die künstliche Aufgeregtheit diesen Aspekt betreffend, für mich ein Muster ohne Wert!

Jener Videoeinsteller hat dann ja noch ein paar andere "Events" (aus seiner Sicht) mit eingestellt. Unter anderem eines zum Thema "Hohle Erde".
Hohl ist da wohl in der Tat einiges!
Die Frage ist nur auf welcher Ebene.

Die Wikipedia fügt ihrem Beitrag über den Herrn Veith auch noch Klassifizierungen mit hinzu, in welche größere Themen er mit hineinpasst. Und darin ist auch die Klassifizierung
Verschwörungstheorie, und wie mir scheint zu recht!

Linksammlung Theorie der Verschwörung
Exkurs:
Zitat aus
Ute Anne Kroder "Die Eschatologie der Siebenten Tags-Adventisten, Zeugen Jehovas und der Neuapostolischen Kirche"
Abschlussarbeit, Fachbereich katholische Theologie, Frankfurt/M. 1994
Siehe zu letzterer auch
Kroder

Im Zuge der nunmehr 150jährigen Geschichte der adventistischen Gemeinden gerieten gerade diese Wiederkunftszeichen immer mehr in den Hintergrund. Zeichen dieser Art wie Erdbeben, Hungersnöte und Umweltkatastrophen werden vielmehr heute in der jüngsten Gegenwart gesehen. So sieht z.B. der jüngst auf Deutschlandtournee gewesene südafrikanische Adventistenprediger Veith in Jes 51, 6 die Zerstörung der Ozonschichten. Als weiteres Endzeitkennzeichen werden "Spannungen zwischen den Kapitalisten und den Arbeitern gesehen, die in Jak 5, 1-5 angekündigt seien.
Das Jahr 1844 erhalt angesichts der jüngsten Deutungen eher die Bedeutung eines historischen Faktums, das die Ansicht, man lebe in der Endzeit, zusätzlich noch bestätige."

Aus eine Definition der "Realenzyklopädie für protestantische Theologie und Kirche" (3. Aufl. Band 6 S. 261) zum Thema Freimaurer.

Die unsäglichen Protokolle der Weisen von Zion

Erich Brüning und Occult Theocracy

Paul Bräunlich und Leo Taxil

Sylvie Freymond und die Verschwörungstheoretiker

Robin de Ruiter und Co

Der Fall Fritz Springmeier

Ditlieb Felderer

Weltverschwörungstheorien

Pachtler. Der Götze Humanität. Oder das Positive der Freimaurerei.

Mysnip.128044

Pöhlmann: Freimaurer

Zum Thema.Illuminaten

Dämonenbilder

Freimaurer zum "99 mal"

Querbeet 06

Geschichte der Zeugen Jehovas

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