Geschrieben von Drahbeck am 22. Oktober 2007 07:08:12:

Re: "Erwachet!" 22. 10. 1957 (Vor fünfzig Jahren) Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 15. 10. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 15. Oktober 2007 06:39:33:

„Zurück zu den altbewährten Erziehungsmethoden" tönt „Erwachet!" in seiner Ausgabe vom 22. 10. 1957. Und damit selbst auch Analphabeten mitbekommen, was denn in WTG-Sicht „altbewährt" sei, gibt es dazu auch noch gleich ein passendes Bild:


http://www.manfred-gebhard.de/E57.22.10jpg

Heutige Vertreter der Kiloweise Kreide Fressenden, pflegen das in Worten (in Taten wohl eher weniger), als „abgetan" herunterzuspielen. Die dabei bestehende Doppelzüngigkeit kommt durchaus in einer anderen Karikatur zum Ausdruck

Einleitend wird, bezugnehmend auf einen Pressebericht, der Fall eines Lehrers dargestellt, der wohl auch zu handgreiflichen Methoden überging. Er sei eine Autoritätsperson, und wie andere Autoritätspersonen hätte er Anspruch darauf dieses auch durchzusetzen. Der Richter vor dem der Fall landete, und damit wird er für die WTG besonders interessant, zitierte diverse einschlägige Bibelstellen.

Dann meint „Erwachet!" im weiteren Verlauf seiner Ausführungen zu wissen:
„Die Fachleute haben eine Kehrtwendung gemacht. Jetzt sagen sie, die Kinder brauchen hier und da eine Tracht Prügel".

Im weiteren Verlauf stellt sich auch „Erwachet!" eindeutig auf die Seite dieser Anschauung, wie insbesondere auch die auf Seite 9 dieser Ausgabe geschilderten Beispiele verdeutlichen.
http://www.manfred-gebhard.de/E221057.9.jpg

Nun mag man bei diesen Fragen in der Tat dazu tendieren zu meinen, es ist eine Gratwanderung, die da zu beschreiten ist. Absturzmöglichkeiten kann es in beide Richtungen hin geben. Dennoch ist das alles bezogen auf die Zeugen Jehovas-Verhältnisse mehr oder weniger eine Scheinwelt. Oder anders ausgedrückt. Ein wesentlicher Aspekt kommt überhaupt nicht zur Sprache (jedenfalls nicht in diesem „Erwachet!"-Artikel).

Dieser Aspekt ist dahingehend zu beschreiben, dass es seitens der WTG keine echte Kinderpädagogik gibt. Schon Kleinkinder werden dazu getrimmt, auf Erwachsene zugeschnittene Veranstaltungen, im buchstäblichen Sinne des Wortes „absitzen" zu müssen. Auch um den Preis der sich aus solcherlei Vergewaltigungen ergebenden Konflikte. Eine Anpassung auf die speziellen Bedürfnisse der Kinder gibt es dabei nicht.

Dies wird schon äußerlich (was man nicht unbedingt negativ werten muss, aber dennoch als unnatürlich bezeichnen kann) dadurch deutlich, dass da selbst schon Kleinkinder wie hochherrschaftliche Erwachsene herausgeputzt werden. Das ist dann ein Beispiel der harmloseren Art. Die weniger harmlosen Beispiele pflegen sich dann nicht selten in Nebenräumlichkeiten (oder außerhalb) von Königreichssälen, während der regulären Versammlungszeiten abzuspielen.

Wäre es anders müsste man in der Tat über „Kindergottesdienste" und ähnliches ernsthaft nachdenken. Selbiges gab es schon mal in der Bibelforscher-Geschichte, wurde dann aber von dem Egozentriker Rutherford, gnadenlos niedergemacht. Mit Nachwirkungen bis in die Gegenwart!

Geschrieben von nouvaleur am 22. Oktober 2007 11:13:47:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 22. 10. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. Oktober 2007 07:08:12:

schöne zitate mit interessanten Bildern. Aber sag mal, hast du schon was vom Urheberrecht gehört? Die Bilder, so lustig sie sind, gehören der WTG und dürfen eigentlich nur mit deren Genehmigung weiterveröffentlicht werden. Vorsicht, vorsicht. Glaube, da sind die nicht unscharf hinterher.

Geschrieben von Drahbeck am 22. Oktober 2007 11:40:17:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 22. 10. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von nouvaleur am 22. Oktober 2007 11:13:47:

Zum einem ist da ein Bild dabei welches keineswegs der WTG „gehört".
Zum zweiten sind Sachbezogene Zitate durchaus zulässig, insbesondere dann, wenn das Kriteríum eigener Wertung, lediglich durch Zitate unterstützt, erfüllt ist.

Geschrieben von nouvaleur am 23. Oktober 2007 13:20:26:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 22. 10. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. Oktober 2007 11:40:17:

zitate ja, jederzeit, nur eben nicht Bilder, falls sie ohne Erlaubnis des Eigentümers (hier: WTG) weiterpubliziert werden. Da sind schon manche bös auf den Hintern gefallen. Aber wenn sie nicht aus WTG-Publikationen stammen ist ja alles ok

Geschrieben von Drahbeck am 22. Oktober 2007 07:18:07:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 22. 10. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. Oktober 2007 07:08:12:

Ergänzend sei noch aus der CV Nr. 227 (Juni 1988) zitiert:

Wenn ein Christ und Familienvater für sich und seine Familie beschließt, Zeuge Jehovas zu sein und auch seine Kinder im Sinne der WTG aufzuziehen, dann übernimmt er eine große Verantwortung.

Diese Verantwortung ist riesengroß, beeinflußt seine Erziehung und Wirken doch das Leben und Handeln seiner Familie, ja auch insbesondere den Werdegang der Kinder und prägt für sie das Leben. Was sagt die Bibel dazu? Sie warnt davor, unbedacht zu sein und es sich vorher genau zu überlegen, was man tut und welche Verantwortung man auf sich nimmt und sagt, man solle vorher die Kosten berechnen. (Lukas 14:28) Wer nicht so handelt, handelt also eindeutig entgegen der Bibel. Und welcher Christ oder Zeuge Jehovas möchte sich das wohl zu Recht nachsagen lassen? Wohl keiner.

Wissen wir, ob wir den Kindern tatsächlich Gutes tun, wenn wir sie im Sinne der WTG aufziehen? Wissen wir, ob sie nicht später sogar einmal unglücklich darüber sind? Die Bibel mahnt uns hinsichtlich des Kommenden: "Denn da ist keiner, der weiß, was werden wird, denn so, wie es werden wird, wer kann es ihm kundtun?" (Prediger 8:7) Wie sieht es heute in den meisten ZJ-Familien aus? Die Eltern sagen:
"Ich erziehe meine Kinder im Sinne der WTG und dann, wenn sie erwachsen sind, sollen sie selbst entscheiden." Aber machen wir uns doch nichts vor, ist das nicht eine Alibi-Ausrede? Mir als Vater gab es zu denken, als kürzlich mein 16jähriger Sohn kam und sagte:

"Ein Glück, daß wir nicht mehr bei den Zeugen Jehovas sind, denn dieses Theater würde ich heute nicht mehr mitmachen. Jede Woche zwei Zusammenkünfte, dann noch Predigtdienst und was das schlimmste wäre, ich könnte noch nicht einmal den Beruf erwählen, der mir gefällt. Nein, wären wir damals nicht von den Zeugen weggegangen, ich wäre dir ganz offen gesagt böse."

Möchten wir nicht alle ein gutes Familienleben führen, geprägt von gegenseitiger Achtung und Toleranz?
Daß man es auch ohne WTG kann, beweist gegebenes Beispiel. Es gibt aber auch andere Beispiele, wie sich die Erziehung der Kinder zu Zeugen Jehovas später als Bumerang erweisen kann.

Ein Ältester, der seine Kinder streng zu Zeugen Jehovas erzog, wurde später wegen Hurerei ausgeschlossen. Seine Frau verließ daraufhin auf eigenen Wunsch die WTG, blieb aber bei ihrem Mann. Die beiden erwachsenen Kinder dieses Ehepaares waren inzwischen in einer anderen Stadt verheiratet und hatten selbst bereits Kinder, blieben aber beim Glauben der Zeugen Jehovas.

Bestand vorher ein inniges Verhältnis des älteren Ehepaares zu den Kindern und Enkelkindern, nun verkehrte es sich ins Gegenteil. Die Enkelkinder dürfen die Großeltern nicht mehr besuchen und auch keine Geschenke mehr von ihnen annehmen. Auf die Frage der Kleinen, warum sie dies nicht mehr dürfen, bekommen sie gesagt, daß die Großeltern böse sind und Jehova haßt böse Menschen und deshalb will Jehova nicht, daß man böse Menschen besucht. So wurden alle Kontakte innerhalb der Familie durch die ZJ-Eltern unterbunden und die Enkelkinder den Großeltern ferngehalten. Das Gebot der Bibel "Ehre deinen Vater und deine Mutter" (Luk. 18:20; Eph. 6:2) interessiert sie dabei nicht, trotzdem behaupten sie aber, sich an die Bibel zu halten.

Auch scheint es für sie dabei keine Rolle zu spielen, einfach die Familienbande zu zerbrechen, denn sie handeln ja im Sinne der Wachtturmgesellschaft. Auf die Anfrage des Großvaters an einen Ältesten der WTG, ob dies alles rechtens sei, bekam er lediglich die spitzfindige Antwort: "Du selbst hast deine Kinder doch zu Zeugen Jehovas erzogen, also finde dich auch damit ab, wenn sie als ZJ handeln." Die WTG macht sich kein Gewissen um Menschenschicksale, sie ist nur an neuen Erfolgszahlen interessiert, nicht am Zusammenhalt einer Familie.

So sollte also jeder Zeuge Jehovas vorher berechnen, ob er tatsächlich die Verantwortung tragen kann, seine Kinder im Sinne der Organisation zu erziehen. Es könnte sich als Bumerang erweisen, auch bei den Zeugen, die jetzt noch sagen:
"Wenn meine Kinder erwachsen sind, können sie ja selbst entscheiden."

Darum, liebe Brüder und Schwestern, vergewissert euch aller Dinge (1. Thess. 5:21, 22) und erwerbt Unterscheidungsvermögen und rechte Erkenntnis (Spr. 2:6-9), denn nicht der Anfang einer Sache ist wichtig, wohl aber der Abschluß.

Geschrieben von Selina am 22. Oktober 2007 13:09:29:

Als Antwort auf: Re: CV 227 geschrieben von Drahbeck am 22. Oktober 2007 07:18:07:

Sehr interessanter Artkel. Sollte jeder JZ einmal lesen,
der Kinder hat. Aber eine Frage noch: was ist CV ?

Geschrieben von Drahbeck am 22. Oktober 2007 16:40:57:

Als Antwort auf: Re: CV 227 geschrieben von Selina am 22. Oktober 2007 13:09:29:

CV Abkürzung für „Christliche Verantwortung".
Eine seit Oktober 1965 in der vormaligen DDR erscheinende Zeitschrift. Sie überlebte sogar noch (variiert) einige wenig Jahre das Ende der DDR.
Ihr Thema. Zeugen Jehovas.

Nun ist das politische System der DDR zur Genüge bekannt. Staatliche Gängelung auf allen relevanten Gebieten; auch im Falle dieser Zeitschrift, die zudem vom Staat auch noch finanziell ausgehalten wurde. Letzteres ist unstrittig. Unstrittig ist und sollte es sein, dass füge ich ausdrücklich hinzu. Die staatliche finanzielle Aushaltung der CV ist durchaus kein Novum. Sie galt auch für andere kirchenpolitisch relevante Zeitschriften in der DDR.
Etwa für die Zeitschrift „Begegnung" für den katholischen Bereich.

Oder auch für das „Evangelische Pfarrerblatt" (zuletzt unter dem Titel „Standpunkt" erscheinend) und anderes mehr. Allenfalls gab es marginale Unterschiede, welcher Weg zu solcher Aushaltung beschritten wurde. Sei es über das „Staatssekretariat für Kirchenfragen"; sei es über den „Nationalrat der Nationalen Front"; sei es über die Ost CDU.

Bezeichnenderweise sind um letztere noch mal zu nennen, deren Akten dem Zugriff des Bundesarchivs (das von der Sache durchaus zuständig ist) entzogen worden.

Die West CDU des Herrn Kohl hatte nicht eiligeres nach dem Ende der DDR zu tun, als wie den Aktenbestand der Ost-CDU aus Ostberlin ins tiefste Westdeutschland abzutranspotieren. Zudem auch noch Archivrechtliche Sperrregeln in Anwendung zu bringen, damit sich auch ja kein „Unbefugter" ein eigenes Aktengestütztes Bild über die Blockflötenpartei Ost-CDU machen kann.

Wie so ganz anders indes wurde es mit dem Aktenbestand anderer relevanter östlicher Behörden gehandhabt. Da setzte man die Archivrechtlichen Sperregeln grundsätzlich außer Kraft. Den Bestand Staatssekretariat für Kirchenfragen (beispielsweise) kann man ohne sonderliche Schwierigkeiten, wenn begründetes Interesse glaubhaft gemacht werden kann, im Bundesarchiv in Berlin (davor in Potsdam), ohne relevante Einschränkungen einsehen. Auch ich habe diesen Bestand (partiell) eingesehen.

Man versuche selbiges mal bezüglich der Blockflötenpartei Ost-CDU und wird dabei auf allergrößte Schwierigkeiten stoßen. Insbesondere auch dann, wenn die CDU Aktenverwalter (zu recht oder unrecht. Das sei jetzt nicht bewertet) argwöhnen, der Antragsteller will die Ost CDU als Blockflöte der SED darstellen (was sie ja objektiv auch war). Was aber den oberen CDU-Granden heute durchaus nicht ins Konzept passt, wenn das so deutlich ausgesprochen wird.
Zurückkehrend zur CV
Der ZJ Waldemar H. widmete diesem Blatt gar mal ein 68,50 Euro „billiges" Buch.
Es versteht sich für die WTG und H., dass an diesem Blatt kein gutes Haar gelassen wird.
Bis etwa 1972 hatte ich an diesem Blatt mitgearbeitet, dann aber einen klaren Trennungsstrich gezogen. Ich wurde in späteren Jahren auch noch von der CV-Versandliste gestrichen, konnte nur noch über umständliche Reisen zur Deutschen Bücherei in Leipzig (als einzig relevanter Bestandsnachweis), dort Einsicht nehmen (unter den hektischen Lesesaal-Rahmenbedingungen).

Der WTG wäre es lieb, die Kenntnis der CV zu verunmöglichen. Diesen Gefallen tue ich ihr allerdings nicht. Vorhandene Lücken konnte ich anderweitig (bis auf Ausnahmen) schliessen. Schon seit Jahren erfolgt die sukzessive Einscannung und Zugänglichmachung meinerseits im Internet.

Ich unterschreibe keinesfalls „alles" was in der CV steht. Grundsätzlich wird daher meinerseits ein redaktionelles Vorwort hinzugefügt, wo notwendige Dissenze fallweise angesprochen werden. Im Gegensatz zu Herrn H. und der WTG, handelt es sich aber um fallweise Distanzierungen, und keine Pauschaldistanzierungen, wie letztere es gerne hätten.

Für weiteres siehe auch:
Projekt CV

Geschrieben von + am 22. Oktober 2007 17:47:13:

Als Antwort auf: Re: CV 227 geschrieben von Drahbeck am 22. Oktober 2007 16:40:57:

Politische Färbung hin, finanzielle Quellen her.

Der Artikel vom Juni 1988...
Parsimony.24439
...trifft vom ersten bis zum letzten Wort.

Der Artikel hinterlässt mich sprachlos.

Ich wurde in dieses Sektenmilieu hineingeboren und in frühester Kindheit getauft.
Genauso meine Kinder.
Aber hatte ich oder meine Kinder jemals eine Chance anders zu handeln?
Genau wie meine Kinder wollte ich es in aller Aufrichtigkeit so gut machen wie irgend möglich.
Gut vor meinen Eltern, gut vor Gott, gut zu meinen Kindern.

Meine Strafe sind heute die abfälligen und überheblichen Blicke und Äußerungen der „Paradies Grundstücksbesitzer":

„So ein Leben wie Du könnte ich nicht führen.
Arbeiten – Essen – Schlafen
Dein Leben hat keinen Sinn."

Geschrieben von susi am 23. Oktober 2007 22:44:

Als Antwort auf: Re: CV 227 geschrieben von + am 22. Oktober 2007 17:47:13:

lieber +

du hast wie in all deinen beiträgen den nagel auf den kopf getroffen.

mir wurde auch vorgehalten: "du hast dich doch aus freien stücken taufen lassen! du wurdest nicht gezwungen!"

klar, aber hatte ich eine andere wahl? NEIN
ich hab das andere leben (jetzige) nie kennengelernt, bzw. durfte es nicht kennenlernen

jetzt wo ich es habe und lebe, werde ich als rebell bezeichnet !

nun weis ich warum ich von allem fern gehalten wurde.... damit die LÜGE (was als wahrheit und organisation bezeichnet wird) die die wtg, zj verbreiten, NICHT aufgedeckt wird !

an alle die bei den zj sind und dort bleiben wollen.... lasst euch ruhig weiter verarschen :)

lg susi

Geschrieben von + am 24. Oktober 2007 07:13:08:

Als Antwort auf: Re: CV 227 geschrieben von susi am 23. Oktober 2007 22:44:

http://forum.sektenausstieg.net/index.php?topic=12426.msg271132#msg271132

Mit lieben Grüßen
+

Geschrieben von susi am 24. Oktober 2007 18:13:58:

Als Antwort auf: Re: CV 227 geschrieben von + am 24. Oktober 2007 07:13:08:

lieber +

mein letzter satz, war dir nicht gewidmet ! ich weis, bzw. glaube zu wissen, dass du in deiner situation im moment nix ändern kannst (aber im herzen hast du es und das ist maßgebend)

ich meinte vielmehr die zj, die hier heimlich mit lesen und schlecht über uns denken, die, die uns auf der strasse nicht grüßen :)

liebe grüße susi

Geschrieben von Drahbeck am 01. November 2007 02:06:38:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 22. 10. 1957 (Vor fnfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. Oktober 2007 07:08:12:

Über eine spektakuläre „Petition an Generalissimus Trujillo" (Dominikanische Republik) berichtet der „Wachtturm" auf insgesamt sieben Druckseiten in seiner Ausgabe vom 1. 11. 1957. Darin findet man auch solche Angaben wie, jene Regierung habe insgesamt zehn Bürger mit USA-Pass (sprich WTG-Missionare) des Landes verwiesen. Weiter gibt es die Angabe, man habe erst seit 1945 in jenem Lande Fuß gefasst. Bis zum Jahre 1957 war also Zeit genug, die Ergebnisse dieser „Mission" (oder in anderer Lesart: Kolonisation) etwas näher zu besichtigen.

Bereits im Jahre 1950 gab es dann die erste größere Konfrontation. Zitat:
„Im Juni 1950 änderte sich ihre Lage. Die Regierung Ihres Landes erklärte in einem Erlaß, daß diese religiöse Gruppe christlicher Leute eine ungesetzliche Tätigkeit entfalte und daß man alle ihre Versammlungen und ihre Propaganda als etwas betrachte, das sich gegen den Staat richte."
Das wiederum bewirkte dann wohl ein erstes Verbot.
Im 1972er ZJ-Jahrbuch kann man dazu lesen:
„Der Grund für das Verbot bestand gemäß dem Erlaß darin, daß Jehovas Zeugen ihren Anhängern verbieten würden, sich an der Politik zu beteiligen, und ihnen gebieten würden, das Gesetz nur dann zu achten, wenn es mit gerechten Grundsätzen in Übereinstimmung sei, so daß der Anarchie und Unordnung Tür und Tor geöffnet würden. Es hieß, den Anhängern werde verboten, in die bewaffneten Streitkräfte einzutreten und der Flagge Verehrung zu zollen. Es wurde erwähnt, das langjährige Bestehen anderer Religionsgemeinschaften im Lande zeige, daß man einen religiösen Glauben beibehalten und dabei die Gesetze gebührend respektieren könne und somit tätig sein könne, ohne behindert zu werden oder Schwierigkeiten mit der Regierung zu bekommen."

Im August 1956 wurde das Verbot dann wohl wieder aufgehoben. Während dieser Verbots-Zeit hätten die Zeugen gemäß WTG-Angaben eine Zunahme um 400 erreicht. Nun ohne Verbot, errechnete sich die WTG weiter potenzierte Zuwächse. Und damit witterte die WTG erneut „Morgenluft". Eine Folge davon eben die Sendung einer massiven „Portion Missionare" in jenes Land.

Des einen Freud, des anderen Leid. Die nächste Phase liest sich dann so:
„Dann am 30. Juni 1957, leitete ein römisch-katholischer Priester einen offenen Angriffsfeldzug gegen Jehovas Zeugen ein. Zeitungen, Radio und Tonwagen wurden dafür mobilisiert. Von seiten der römisch-katholischen Hierarchie wurde ein religiöser Druck auf die Politiker und die Führer der Regierung ausgeübt ... Zwischen dem 2. und 25. Juli dieses Jahres in den lokalen Zeitungen Nachrichten, die über sechzehn Meter Doppelspalten füllten, die Gefühle der Leute gegen Jehovas Zeugen aufpeitschten. ...

Alle diese ... Anklagen wurden von den Radiostationen, die von der Regierung gefördert werden, aufgegriffen und mit weiteren Kommentaren wiedergegeben.

In Gegenwart eines Missionars, der die Zeugen Jehovas vertrat, sagte ihr Generalmajor Espallat bei einem Telefongespräch, das er mit dem stellvertetenden amerikanischen Gesandten in Ciudad Trujillo hatte, folgendes:
„Was man aus den Zeitungen und durch den Rundfunk über diese Leute vernimmt, zwingt uns, gegen sie einzuschreiten. Deshalb werden wir ein Gesetz erlassen, durch das ihre Tätigkeit im Lande verboten wird."
Dies geschah, als der stellvertretende amerikanische Gesandte sich mit der Bitte an den Generalmajor wandte, nicht zu streng mit Jehovas Zeugen zu verfahren. Schon bevor das Verbot von neuem erlassen wurde, hatte eine heftige Verfolgung der Zeugen Jehovas begonnen."

Man muss diesen Bericht wohl so deuten, dass es der katholischen Kirche in jenem Lande gelang, die wie man so zu sagen pflegt „öffentliche Meinung" gegen die Zeugen zu mobilisieren. Die WTG Ihrerseits sucht nun mittels dieses sieben Seiten umfassenden Artikels in ihrer Zeitschrift, selbiges auch zu tun.

Bei Raymond Franz kann man ergänzend noch zum Fall Dominikanische Republik lesen:

„Außerdem bat mich die Gesellschaft, in bestimmten Abständen in die Dominikanische Republik zu reisen, wo das Werk der Zeugen Jehovas unter der Regierung von Diktator Rafael Trujillo verboten worden war. Dabei ging es vor allem darum, Wachtturm-Literatur ins Land zu schmuggeln. Ich tat dies mehrere Male und sollte dann, im Jahr 1955, versuchen, dem Diktator eine Bittschrift persönlich zu übergeben. Da bekannt war, daß Leute, die sein Mißfallen erregt hatten, einfach verschwanden, war mir bei der Übernahme dieses Auftrags nicht sehr wohl.

Bei meiner Ankunft in Cludad Trujillo (heute Santo Domingo) schickte ich ein Telegramm an den Generalissimo, in dem ich mich lediglich vorstellte als "nordamerikanischer Erzieher mit höchst bedeutsamen Informationen für Sie und Ihr Land".

Man gewährte mir eine Unterredung im Nationalpalast, und ich konnte die Petition seinen Händen übergeben. Zu meiner Überraschung wurde ich nicht des Landes verwiesen und konnte auch in Zukunft unbehelligt regelmäßig meine Schmuggelreisen durchführen.
Im Jahre 1957 wurden alle amerikanischen Missionare der Zeugen aus der Dominikanischen Republik ausgewiesen, nachdem eine Woge brutaler Verfolgung hereingebrochen war, während der viele einheimische Zeugen grausam geschlagen und ins Gefängnis geworfen wurden. Der Hauptgrund dafür war, daß sich die Männer weigerten, am Exerzieren teilzunehmen, wie es das Gesetz über die Wehrübungen vorschrieb.
Doch auch von religiöser Seite kam starke Opposition, die sich in Hetzartikeln von Priestern und Nonnen in den Zeitungen kundtat. Die Gesellschaft bat mich, hinzufahren und die Lage der dominikanischen Zeugen genauer zu erforschen. ...

Der Generalissimo empfing mich in vollem Uniformschmuck mit allen seinen Auszeichnungen (die er sich zum Teil selbst verliehen hatte). Als er herausfand, in welcher Mission ich in Wirklichkeit vorsprach, endete das Gespräch recht schnell. Trotzdem schien es einen günstigen Eindruck auf ihn gemacht zu haben, denn einige Zeit später wurde das Verbot aufgehoben, nach etwa einem Jahr aber wieder erneut verhängt."

Im 1972er ZJ-Jahrbuch gibt es auch einen Bericht über diese Franz-Mission. Selbige liest sich dort so:
„„Am darauffolgenden Tag erhielt ich im Hotel telefonisch die Nachricht, ich solle am nächsten Morgen um acht Uhr im Nationalpalast erscheinen. An jenem Morgen ging ich zu den Toren des Palastes, und nachdem ich hatte warten müssen, während die Kapelle die Nationalhymne spielte, wobei das ganze Personal der Regierung auf den vielen Balkonen des Palastes stand, durfte ich das Schilderhaus am Tor passieren und die vielen breiten Stufen zum Palast hinaufgehen.
Nachdem man mich in verschiedene Zimmer gebracht und dort nahezu eine Stunde lang allein gelassen hatte und nach einer anschließenden kurzen Unterhaltung mit einem dominikanischen General wurde ich durch eine Halle und durch einen Raum geführt, in dem vier Offiziere standen, und dann wurde ich durch einen Wink aufgefordert, durch einen ziemlich engen Durchgang zu gehen, der in einen großen Raum mündete. Erst als ich in den großen Raum gelangte, sah ich den Diktator, der neben einem großen Schreibtisch stand. Ich hatte kaum erwartet, ihn so leicht zu erreichen.

Nachdem wir uns begrüßt hatten und ich einige günstige Bemerkungen über das Land gemacht hatte, erklärte ich auf spanisch meinen Auftrag, nämlich eine internationale Organisation als deren Abgesandter zu vertreten, um ihm eine Petition zu überreichen. Ich gab ihm zuerst einen Empfehlungsbrief und händigte ihm dann die Petition aus. Trujillo hatte nach der einleitenden Begrüßung nichts gesagt, so daß er den Eindruck erweckte, er sei nervös, weil er nicht wüßte, was er zu erwarten habe. Er fing an, die Petition zu lesen, hielt aber bald inne und schaute mich nur an. Ich sagte ihm, unsere Gesellschaft wolle ihm mitteilen, daß wir es bedauerten, daß wir die einzige religiöse Organisation sein sollten, über die in seinem Land ein Verbot verhängt worden sei, und daß Jehovas Zeugen in der ganzen Welt als friedliche, ehrerbietige, fleißige Bürger bekannt seien. Dies war die erste Erwähnung der Bezeichnung ,Jehovas Zeugen', und offensichtlich hatte er in der Petition den Namen noch nicht gesehen. Nun ,explodierte' er und sagte, Jehovas Zeugen verweigerten den Militärdienst und würden auch nicht das Symbol des Landes grüßen. Ich wies darauf hin, daß der Grund dafür in der Petition erklärt würde und daß hierbei keine politischen, sondern ausschließlich religiöse Beweggründe und Gewissensgründe eine Rolle spielten. Nach einigen weiteren kurzen Äußerungen beiderseits stand er auf, womit das Interview beendet war. Zu meiner Überraschung reichte er mir die Hand. Ich nahm sie, versicherte ihm, daß ich bereit sei, irgendwelche Fragen zu beantworten, die er vielleicht nach dem Lesen der Petition hätte, und ging."

Weiter berichtet Raymond Franz in seinen Erinnerungen:
„ Wir blieben bis 1961 im reisenden Dienst und wurden dann in die Dominikanische Republik versetzt, wo Trujillo gerade kurz zuvor ermordet worden war. In den fünf Jahren unseres Aufenthalts erlebten wir, wie vier verschiedene Regierungen gestürzt wurden, und im April 1965 wurden wir Augenzeugen eines Krieges, der sich in dem Gebiet der Hauptstadt abspielte, in dem wir wohnten. Die meisten Amerikaner und anderen Ausländer verließen das Land. Unsere Missionargruppe wollte die dominikanischen Zeugen Jehovas nicht im Stich lassen, und so erfuhren wir am eigenen Leibe, was Krieg ist. ..."

Man vergleiche zum Thema auch:
Parsimony.19676

Geschrieben von Drahbeck am 08. November 2007 07:15:46:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 1. 11. 1957 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 01. November 2007 02:06:38:

In der Ausgabe des „Erwachet!" vom 8. 11. 1957 liest man:
„Was verwandelt eine friedliche Volksmenge in eine hysterische Meute? Furcht! Der Schreckensruf „Feuer" kann bei einer Menschenmenge eine Panik auslösen, so daß sie gleich einer Tierherde in wilder Unordnung davonjagt.

Weil die Furcht so ansteckend wirkt, wird sie von gewissen Fachleuten als die am leichsten übertragbare Krankheit bezeichnet. Im „Science Digest" vom Juli 1951 hieß es, die Wissenschaft habe „durch Laboratoriumsversuche festgestellt, daß die Ansteckungsgefahr bei Furcht weit größer sei als bei irgendeiner Infektionskrankheit. Versuche haben bewiesen, daß man schon von einem undeutlichen Angstgefühl beschlichen wird - ohne zu wissen warum -, wenn man um einen Menschen herum ist, der sich fürchtet. Und Studien die vor kurzem an der Universität Kalifornien durchgeführt wurden, zeigten, daß einen augenblicklieh die Furcht packen kann, wenn man der Tonbandwiedergabe der angstvollen Worte eines Menschen lauscht.

Wenn diese Krankheit ein ganzes Volk befällt, wird die Urteilskraft geschwächt, die Vernunft hat keine Stimme mehr und die sittlichen Grundsätze werden mißachtet. Ein fürchterlicher Krieg kann die Folge sein. Das Wissen um diese Dinge ist eine Quelle ständiger Sorge für die Staatsmänner. Doch im Osten und Westen nimmt die Furcht immer gefährlichere Dimensionen an. Wenn sie sich bis zur sinnlosen Hysterie steigert, wird dieses ein atomares Schreckbild werden. Die größte Gefahr für die Menschen ist daher die Furcht.

Es ist unschwer, zu begreifen, wieso eine Menschenmenge durch Furcht zu hysterischen Gewalttaten angetrieben werden kann, wenn man die Wirkungen der Furcht auf den Einzelmensehen betrachtet. Man hat festgestellt, daß schon geringe Furcht das Denken behindert. Ein Mensch, der sich fürchtet, kann nicht mehr logisch denken. Deshalb kann eine Menschenmenge, die sich furchtet, ohne Zaudern zerstören und töten. Ihr Denken ist gestört. ...

Aber Furcht kann noch mehr bewirken. Sie kann einen Menschen vollständig lähmen und seinen sofortigen Tod herbeiführen. Ein Beispiel dafür sind Personen, die starben, nachdem sie von einer harmlosen Schlange gebissen wurden. Die Furcht allein hatte sie umgebracht.

Welche Wirkung muß die Furcht auf ein ganzes Volk haben, wenn sie schon bei einzelnen Menschen solch verheerende Folgen haben kann. Kein Wunder, daß die Furcht als verderblidie Krankheit betrachtet wird.

Man beachte, was der „Science Digest" über die übliche Furcht schreibt: „Furcht und Schrecken können sich, selbst wenn sie in verhältnismäßig milder Form auftreten, verheerend auf die körperliche Gesundheit auswirken. Ein Schreck kann so gefährlich sein wie das gefährlichste Gift ...

Doch hat die Furcht nicht immer schädliche Folgen. So trägt es zum Wohle eines Kraftfahrers bei, wenn er sich davor fürchtet, in einer Kurve zu überholen. Die Menschen fürchten sich im allgemeinen auch vor dem Gesetz, und das ist gut für den Staat ...

Etwas vergaß „Erwachet!" allerdings bei seiner Betrachtung mit hinzuzufügen. Dass es nämlich selbst allerkräftigst auf dem Zuckerbrot-Peitsche-Klavier spielt, ungeachtet der Jaultöne, die dabei nur zustande kommen. Schon Kinder (etwa in dem auch für sie als Zielgruppe konzipierten Buch „Vom Verlorenen zum wiedererlangten Paradies"), werden gezielt mit solcher Furcht-Theologie indoktriniert, wie das auch einige Abbildungen in selbigem verdeutlichen, unter anderem die:
http://www.manfred-gebhard.de/Harmagedon.jpg

Ja selbst in der hier zitierten „Erwachet!-Ausgabe, wird in der Verlagsreklame, ausdrücklich das Angsterzeugende Element mit herausgestellt.


http://www.manfred-gebhard.de/E57111.jpg

Wenn Horst Knaut sein ZJ-bezügliches Buch „Propheten der Angst" betitelte, dann ist ein solcher Titel eher noch untertrieben.


http://www.manfred-gebhard.de/Knaut.jpg
Geschrieben von Drahbeck am 08. November 2007 07:21:24:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 8. 11. 1957 (Vor fnfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 08. November 2007 07:15:46:

Hans-Peter Tjaden, kürzlich auch im ZJ-Kontext in die „Schlagzeilen" geraten (wegen einer in der Sache durchaus berechtigten, aber vielleicht nicht optimal ausgefeilten These), welche der WTG offenbar nicht schmeckt und für den sie wieder einmal den Grundsatz verwandte. Der Überbringer der ungeliebten Botschaft wird angegangen. Die Wurzel des Übels indessen unberührt gelassen. Selbiger Herr Tjaden wohl im Lande Niedersachsen wohnhaft, und auch noch über diverse andere Themen Publizistik betreibend, nahm kürzlich die wohl Anfang nächsten Jahres in jenem Bundesland terminierten Landtagswahlen zum Anlass, dazu eine Replik zu schreiben. Die interessiert hier jetzt nicht so sonderlich. Allenfalls ist der Umstand zu registrieren. Er flocht darin auch das ZJ-Thema beiläufig mit ein, indem er letzteren bescheinigt.

Dürften die Zeugen mit Genehmigung ihrer Kirchenleitung wählen gehen (was bekanntermaßen nicht der Fall ist), würden sie wohl zu einem hohen Prozentsatz der „Partei Bibeltreuer Christen" oder ähnlichem ihre Stimme geben.
Und auf ein solches Resultat wäre wohl auch Tjaden nicht „sonderlich scharf".

Bewegt sich vorstehendes zugegebenermaßen im Bereich der Spekulation, so ist indes die „Wahlberichterstattung" des „Erwachet!" in genannter Ausgabe, keineswegs „spekulativ", sondern real.

Wie wird denn im Alltagsleben „Politik gemacht?" Nun zum Beispiel so, dass bestimmte Mandatsträger einer Partei (je hochrangiger je besser) sich einfach mal von Journalisten ausfragen lassen, und dann erfreut (die Opposition dazu eher nicht), ihre Statements in den Medien „bewundern". Das schlichte aussprechen von Meinungen und Kommentierungen (welche ja noch nicht mit vom Bundestag zu verabschiedenden Gesetzesvorlagen identisch ist), ist schon Politik. Je pointierter, und den „Nerv treffend" solche Aussagen dann sind, um so „besser" (aus der Sicht der Opposition das Gegenteil davon).

In diesem Kontext eingeordnet, betrieb auch „Erwachet!" mit seiner „Wahlberichterstattung" sehr wohl Politik. Und zwar Politik der massivsten Art. Für politisch denkende Menschen ist das aussprechen solchen Tatbestandes zwar eine Binsenweisheit. Nicht aber für die im Dunstkreis ihrer gezündeten Nebelkerzen vor sich hinstolpernden Zeugen Jehovas, die sich da allen ernstes einbilden. Sie betrieben keine Politik. Das Gegenteil von dem ist wahr.

Nachstehend dann noch die Zitierung der politischen Berichterstattung des „Erwachet!" bezüglich einer deutschen Bundestagswahl:

Am 16. September - einen nach den Bundestagswahlen - herrschte bei der CDU Freude, hingegen bei der SPD Enttäuschung. Als das amtliche Endergebnis bekannt wurde, zeigte sich, daß die CDU/CSU einen Sieg davongetragen hatte, wie ihn selbst die größten Optimisten der Union nicht erwartet hatten. Die Partei des Bundeskanzlers hatte 50,18 Prozent der Stimmen erhalten und stellt mit 270 von insgesamt 497 stimmberechtigten Abgeordneten die absolute Mehrheit im Parlament. Die Sozialdemokraten vereinigten 31,75 Prozent der Stimmen auf sich und zogen mit 169 Abgeordneten in 3. Bundestag ein. Die große Neigung zum Zwei-Parteien-System brachte - auf Kosten der anderen Parteien - den Christlichen Demokraten die sichere Regierungsmehrheit und den Sozialdemokraten, erstmals mehr als ein Drittel der Bundestagssitze ein. Änderungen des Grundgesetzes werden in den nächsten vier Jahren nur noch mit Zustimmung der SPD möglich sein, da hierfür eine Zwei-Drittel Mehrheit nötig ist. Vor der Presse erklärte der Kanzler, daß er das Wahlergebnis als Bestätigung seiner Politik betrachte. Außenpolitisch sei der Ausgang der Bundestagswahlen von einer Bedeutung, die man noch gar nicht absehen könne. Innenpolitisch habe die CDU einen Einbruch in die Arbeiterschaft, insbesondere der jungen Generation erreicht.

Der Vorsitzende der SPD, Ollenhauer, gab zu, daß seine Partei ihr wichtigstes politisches Ziel, die Brechung der absoluten CDU-Mehrheit, nicht erreicht habe, die SPD fühle sich aber trotzdem nicht als eine geschlagene Partei, denn sie habe durch eine erhebliche Verbesserung ihrer Position bewiesen, daß sie auch in Zukunft eine bedeutsame und mitentscheidende politische Kraft in der Bundesrepublik darstellen wird. Der Pressedienst der SPD führte den Sieg der Union auf die massive Hilfe des Westens und auf die indirekte Hilfe Moskaus für Adenauer zurück. Weiterhin zu erwähnen seien die Hilfe eines großen Teils des katholischen Klerus und die Millionenspenden der Industrie und des Großhandels für die Propaganda der Union. Nicht definierbar sei das bei vielen Deutschen vorhandene Anlehnungsbedürfnis an eine Art „Führer".

Der FDP-Vorsitzende Maier wies darauf hin, daß die Union nun auch die vollständige Verantwortung für alles trage, was in Angriff genommen werde. Der FDP-Pressedienst bezeichnete den 15. September als einen schwarzen Tag für die deutsche Demokratie. In einer offiziellen Verlautbarung des BHE, der die Fünf-Prozent-Klausel nicht überspringen konnte, hieß es, die Demokratie habe eine Schlacht verloren. Große Beachtung fand auch die hohe Wahlbeteiligung von 88,24 Prozent gegenüber 86,2 Prozent im Jahre 1953.

In den Hauptstädten des Westens wurde der Ausgang der Bundestagswahlen lebhaft begrüßt. In vielen Glückwünschen westlicher Staatsmänner kam die Ansicht zum Ausdruck, daß das Wahlergebnis vor allem ein Sieg Adenauers sei. Eisenhower ließ mitteilen, daß er „den überwältigenden Wahlsieg seines guten Freundes des Kanzlers der Bundesrepublik, mit Dankbarkeit und Freude zur Kenntnis genommen habe." Auch Londoner Regierungskreise äußerten sich „äußerst erfreut" über den Wahlausgang. Im Vatikan äußerte man sich darüber ebenfalls höchst befriedigt. Die Ergebnis wurden mit nicht geringer Genugtuung aufgenommen. Papst Pius XII. hatte sich die Wahlresultate auch während der Nacht, nach seinem Sommersitz Castel Gandolfo schicken lassen. Was die Beziehungen zwischen Bundesrepublik und Kirche im besonderen anbelangt, so wird im Vatikan erwartet, daß der Erfolg der CDU es dem Kanzler erleichtern werde, die endgültige Klärung der Frage des Reichskonkordates anzubahnen.

Die Basler „National-Zeitung" meint, die Motive der westdeutschen Wähler seien im wirtschaftlichen Bereich zu finden. „An dem Wort eines Abgeordneten der Koaltion: 'Der Eisschrank in der Hand ist meinen Wählern mehr wert als die Wiedervereinigung auf dem Dach', ist einiges Wahres dran."

„Die deutschen Wähler haben den Weihnachtsmann gewählt" meinte die „Washington Post". Diese Interpretation des großen Sieges von Bundeskanzler Adenauer liegt auf der Hand. Als die Zeit der Entscheidung kam, sah der Wähler auf sein Portemonaie, fand es voll und stimmte gegen eine Veränderung der Art, wie die SPD sie wünschte."

Es hieß weiter: „Die SPD ist ebenso antikommmunistisch wie die CDU, und ein SPD-Sieg würde sicher nicht die Ergebnisse gehabt, die Adenauers Wahlpropaganda schilderte. Aber die SPD hat einen im allgemeinen unwirksamen Wahlkampf geführt."

Die österreichische „Weltpresse", die der sozialistischen Partei nahesteht, schrieb:
„Oh Volk der Dichter und Denker wohin bist du entschwunden Welche Erklärung kann nach ernster Erwägung für das Phänomen dieser Wahl gegeben werden? Vielleicht die: ohne Stammeshäuptling geht es nicht. Die Deutschen leiden an einem Führer- oder Vaterkomplex."

In der schwedischen Presse löste der Wahlsieg der CDU verschiedene Reaktionen aus. Das Gewerkschaftsblatt „Aftonbladet" meint, es gebe Grund für die Annahme, daß die Deutschen die Wahl noch vor Ablauf der nächsten vier Jahre bereuen könnten, und schreibt weiter: „Innenpolitisch gesehen, bedeutet der Sieg Adenauers Despotismus, katholische Reaktion und die Begünstigung jener Kreise, die die Wahl finanziert haben.

Der liberale „Expressen" sieht in dem CDU-Sieg eine Garantie dafür, daß die Bundesrepublik ihre Verpflichtungen gegenüber dem Westen und der Nato erfüllen wird, befürchtet jedoch das Auftreten gewisser autoritärer Tendenzen."

Vorstehendes nicht im „Spiegel", sondern in der Zeugen Jehovas-Zeitschrift „Erwachet!" gelesen. So umfänglich dieser Bericht auch ist, so erwähnt es dennoch nicht, das besagte Partei des Herrn Adenauer, eine frühere Wahl in diesem Lande, nur mit einer Stimme Mehrheit gewann (der von Adenauer selbst). Auch mit dem was in solchen Berichten nicht erwähnt wird, wird Politik gemacht! Gäbe es Zeugen Jehovas zu der Zeit, nur in der westlich orientierten Bundesrepublik Deutschland, oder in westlichen Ländern insgesamt, könnte man bei diesem Bericht in der Tat zur Tagesordnung übergehen.

Es gab sie aber auch in den zu der Zeit bestehenden Ostblockländern. Und eine regionale Publizistik auf WTG-Ebene gibt es nicht. All ihre Verlautbarungen haben zugleich weltweite Bedeutung. Vorstehendes verdeutlicht aber auch. Die politischen Interessen des Ostblocks wurden von der WTG grundsätzlich negiert.

Sie hätte sich entscheiden müssen. Wenn sie denn unbedingt, keinerlei regionale Abwandlungen tolerieren will, dann ist ein so pro westlich orientiertes Votum grundsätzlich fehl am Platze. Dann ist das wirkliche Heraushalten aus politischen Tagesfragen, zwingend notwendig. Genau das eben ist nicht der Fall.

Im Umkehrschluß nimmt damit die WTG-Führung billigend in den Kauf, im Interesse westlicher Hegemoniepolitik, ihre Anhängerschaft in den Ostblockstaaten, zu „verheizen"!

Geschrieben von Drahbeck am 23. Oktober 2007 06:16:31:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 15. 10. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 16. Oktober 2007 07:35:39:

Im 1948er Jahrbuch der Zeugen Jehovas wurde auch darauf eingegangen, dass im kommunistisch beherrschten Jugoslawien, schon 1947 die ersten Todesurteile gegen dortige Zeugen Jehovas ausgesprochen wurden. Auch die "Erwachet!"-Ausgabe vom 22. 10. 1947 geht darauf ein. Wieder in der sattsam bekannten Art von der "verfolgten Unschuld vom Lande, die nicht wisse warum und weshalb".

Prompt setzte man denn auch alle erreichbaren Hebel in Bewegung, einschließlich dessen, die jugoslawischen Regierung mit Protestbriefen zu bombardieren. Erreicht werden konnte immerhin, dass die Todesstrafen in langjährige Gefängnisstrafen umgewandelt wurden. Gleichwohl, "zufrieden" war man mit diesem Resultat sicherlich nicht. Und so verabsäumt man es denn auch nicht hinzuzufügen, dass Jugoslawien selbst Nazikolloborateure milder bestraft hat, als die Zeugen Jehovas.

Vor Selbstmitleid triefend zitiert "Erwachet!":
"Der Botschafter in Washington erwiderte, dass die verurteilten Christen nicht wegen ihrer Überzeugung oder wegen ihres Glaubens verfolgt wurden, sondern weil ihre Berichte an das Brooklyner Hauptbüro bewiesen, dass sie durch ihre Diensttätigkeit in Jugoslawien Spionage betrieben."

An anderer Stelle liest man im gleichen Bericht:
"Sie (die Angeklagten) wurden beschuldigt, falsche Berichte über die Verhältnisse in Jugoslawien ins Ausland gesandt, gegen die Interessen des Staates tätig gewesen zu sein und auf das Kommen des 'Königreiches Jehovas' geharrt zu haben".

Kommentierend merkt "Erwachet!" noch mit an:
"Die Regierung wünscht, dass der Staat als heilig, als unantastbar gelte, und dass über seine Mängel kein Wort verlaute. "
Dies scheint mir ein Kernsatz zu sein, der verdeutlicht, weshalb es auch in Jugoslawien zum Konflikt kam. Die Zeugen Jehovas-Führung sitzt in den USA. Sie allein bestimmt, was ihre Satrapen in anderen Ländern tun und lassen dürfen. Aus der Interessenlage der USA bestand und besteht durchaus ein Interesse daran, unzensierte Nachrichten (so im seinerzeitigen "Erwachet!"-Impressum lesbar) aus allen anderen Ländern der Welt einzusammeln.

Heutzutage machen dass die USA mittels ihrer Comupterschnüffeltechnologie. Nach 1945 gab es die noch nicht in dem Umfang. Da war manuelles Nachrichtensammeln vor Ort, noch angesagt. Gerade "Erwachet!" erwies sich als solch ein Nachrichtensammelobjekt. Nur ein Bruchteil dessen wurde davon in den Spalten von "Erwachet!" auch abgedruckt. Der Umfang der eingesandten Meldungen und Berichte, die in den USA als Endredaktion, gesichtet und ausgewertet wurden, war weitaus größer. Auch im DDR-Verbotsprozess kam es mit zur Sprache, dass die führenden WTG-Funktionäre zur Einsendung solcher unzensierten Berichte angehalten wurden. Politisch instabile Regime lieben es nicht sonderlich, wenn da hinter ihrem Rücken eine solch rege Nachrichtentätigkeit entfaltet wird. Je instabiler sie sind, um so nervöser reagieren sie, wird ihnen dieser Fakt im Detail bekannt. So war es auch im Falle Jugoslawien.

"Spionage" ist ein dehnbarer Begriff. "Spionage" setzt sich keineswegs "nur" aus toten Briefkästen und ähnlichem zusammen, wie das "Lieschen Müller" vielleicht wähnen mag.
Ein hoher Arbeitsanteil der staatlichen Spionagedienste besteht nach wie vor, in der systematischen Auswertung öffentlich zugänglicher Quellen. In der heutigen Computerspionage der USA, werden abgefangene eMails und Telefonate, beispielsweise Computermäßig nach bestimmten "Keywörtern" systematisch durchforstet, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Auch bei der klassischen Auswertung öffentlich zugänglicher Quellen, bringt erst der Gesamtüberblick, die operativ interessanten Einzelheiten.

Der einzelne WTG-Funktionär, der da unzensierte Meldungen weiter gab, mag sich in seinem Selbstverständnis nicht als Spion gesehen haben. Unbestritten. Entscheidend ist bei einem Spinnennetz nicht das Netz, sondern die Spinne die in ihrem Mittelpunkt sitzt und alles relevante an sich zieht.

Im klassischen Sinne haben die Zeugen Jehovas in den Ostblockstaaten, wohl keine a k t i v e Spionage betrieben. Passive hingegen sehr wohl. Auch die nervöse zeitgenössische Jugoslawische Regierung sah das so, und reagierte entsprechend. Das Gejammer, man habe damit doch nur eine "Form von Gottesdienst" betrieben, verkennt bewusst, unter Zündung nicht weniger Nebelkerzen, die tatsächliche Sachlage.

Geschrieben von Drahbeck am 02. November 2007 07:37:42:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 22. 10. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 23. Oktober 2007 06:16:31:

Über den Tod eines nicht sonderlich in Erscheinung getreten WTG-Funktionärs berichtet die Schweizer Ausgabe des "Wachtturms" vom 1. 11. 1947 noch. Danach verstarb am 25. 9. 1947 Charles A Wise im Alter von 84 Jahren. Wise, schon im Jahre 1890 bei den Bibelforschern getauft, nahm ab 1919 die Funktion des WTG-Vizepräsidenten wahr, die er bis 1941 innehatte. Aus dem Windschatten Rutherford's indes ist er in all den Jahren nie sonderlich herausgetreten. Aus heutiger Sicht wirkt es skurril zu registrieren, wie der Antisemit Jonak v. Freyenwald sich bemühte, auch besagten Wise in die "jüdische Ecke" zu stecken. Zitat bei Jonak:
"Wegen seines vaterlandsfeindlichen Verhaltens wurde er (Rutherford) 1918 von einem amerikanischen Gericht zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Ob er jüdischer Abstammung ist, ist nicht festgestellt, doch ist wie bei Russell auch seine Denkungsweise und Zielrichtung eine ausgesprochene projüdische. Vizepräsident der Wachtturm-Gesellschaft ist laut Jahrbuch 1935 C. A. Wise, ein Name, den mehrere Rabbiner in Amerika, z. B. Isaac Mayer Wise oder Stephen S. Wise, führen, so daß seine Volkszugehörigkeit nicht zweifelhaft ist. Auch der Schriftführer und Schatzmeister W. E. Van Amburgh führt einen Namen, der eine Anglisierung des deutsch-jüdischen Namens Hamburger sein dürfte.".

Man mag sich über solch, wie eben zitierte „Argumentation" heutzutage lustig machen. Und das vielleicht sogar mit Recht. Allerdings, befinden sich etliche Verschwörungstheorie-Gläubige der Gegenwart, was ihr „Niveau" anbelangt, auf gleichem (niedrigem) Level. Und Verschwörungstheorie-Gläubige, gel Herr de Ruiter, gel Herr Fragesteller, der sie in Karlsruhe von Raymond Franz das bestätigt haben wollten (aber nicht bekamen), soll man als Gläubige wohl auch im ZJ-Umfeld vorfinden können.

Geschrieben von Drahbeck am 02. November 2007 07:53:51:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 1. 11. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 02. November 2007 07:37:42:

Die Philippinen, ein Inselstaat aus 7.100 Inseln unterschiedlicher Größe. Davon 462 größer als eine Quadrtatmeile und über rund 78 Millionen Einwohner verfügend. Über jenen Staat zitierte schon Russell in seinen "Schriftstudien", aus einer Zeitschrift namens "Missionary Review" dass kaum ein protestantischer christlicher Missionar dort bisher seinen Fuß dorthin gesetzt hätte. Demgegenüber steht die lexikalische Angabe, dass Katholiken und Protestanten zusammen, auf 94 Prozent der Bevölkerung numerisch eingeschätzt werden. Insofern muss man Russell's Angabe mit einem Fragezeichen versehen.

Immerhin wollte Russell selbst dort missionarisch tätig sein. Und so kann man denn schon 1912 öffentliche Veranstaltungen mit Russell als Redner, in Manila, der Hauptstadt der Philippinen registrieren. Eingeführt für seinen Vortrag wurde Russell, wie die WTG schreibt: "von keinem Geringeren als General J. Franklin Bell, dem Oberkommandierenden der 20.000 damals auf den Philippinen stationierten amerikanischen Soldaten" . Offenbar wurde das durch einen anderen amerikanischen General, der früher selbst auch auf den Philippinen stationiert war, dem General W. P. Hall, und der nun zu Russells Reisebegleitung gehörte, eingefädelt. In einem Jahrbuchbericht kann man einem Foto begegnen, dass Russell mit Hall an seiner Seite, in einer Kutsche in Manila zeigt.

Bis etwa 1939 erweiterte sich die Zahl der WTG-Verkündiger dort auf 159.
Im zweiten Weltkrieg wurden die Philippinen von den Japanern besetzt. Der letzte Verkündigerbericht der WTG vor der japanischen Besetzung spricht von 373 Verkündigern. Für den dortigen WTG-Zweigdiener (mit USA Pass versehen) hatte die japanische Besetzung die Internierung zur Folge. Erst nach Ende des zweiten Weltkrieges konnte das WTG-Werk in größerem Umfange wieder aufgenommen werden. Forciert auch durch eine Stippvisite, die WTG-Präsident N. H. Knorr im Jahre 1947 in dieses Land führte, worüber der "Wachtturm" vom 1. 11. 1947 berichtet.

Diesem Bericht zufolge, gab es dort schon wieder zu diesem Zeitpunkt rund 2.700 WTG-Verkündiger. Diese Zahl sollte sich in den nachfolgenden Jahren weiter steigern. Erschwerend war damals, dass WTG-Publikationen, außer in Englisch, nur noch in zwei weiteren dortigen Dialektsprachen zugänglich waren. Letzteren Punkt betreffend, hat die WTG dann massiv aufgerüstet, und so die Grundlage zur weiteren Expansion gelegt.

Die spätere 1975-These sollte dann allerdings, namentlich auch auf den Philippinen, zu einem zeitweiligem Einbruch in der Verkündigerzahl führen. Nach Penton sank ihre Zahl dort von 76.662 im Jahre 1975 auf 58.418 im Jahre 1979.
Immerhin der gegenwärtige dortige Verkündigerbestand beträgt rund 148.000, was einem Verhältnis von 1 zu 575 zur übrigen Bevölkerung entspricht. (Im Jahre 2001 war man dort schon mal bei einem Verhältnis von 1 zu 549 angelangt.) Jetzt hat man wieder, was die Verhältniszahl anbelangt, den Stand von 1990 inne.

Geschrieben von Drahbeck am 09. November 2007 03:22:46:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 1. 11. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 02. November 2007 07:53:51:

Dem Faktor religiös verbrämter Hetze begegnet man auch in der „Erwachet!"-Ausgabe vom 8. 11. 1947. Nun wurde schon andernorts festgestellt, dass es offenbar ein Grundbedürfnis auch der Zeugen Jehovas (nebst einigen anderen Sekten) ist, zu prophezeien. Oder anders formuliert, den Kaffeesatz, den andere dem Müll zuführen, unter dem Mikroskop in seine Einzelteile zu zerlegen. Scheinbar muss das dabei verwendete Mikroskop aber eine gewaltige Macke haben. Jedenfalls scheint die darin eingebaute „Linse" wohl auch aus irgendeinem Müllhaufen herausgefischt worden zu sein. Müll der Müll beurteilt. Das Ergebnis ist dementsprechend.

Das ficht die Kaffeesatzleser sowenig an, wie es einem im Geschäft florierenden Astrologen anficht. Würden sie zugeben, dass sie nur Mist zu verkaufen haben, ständen sie vor dem Faktum, alternativ eben dann nichts zu verkaufen zu haben. Und da nicht sein kann was den eigenen Interessen schadet, wird fröhlich weiter spekuliert. Der eine bemüht den Kaffeesatz, der andere die Sterne, und der dritte Orakelhafte Bibelsprüche. Gäbe es die nicht schon, hätte man wohl auch keine Skrupel sie neu zu erfinden. Die eigene Fantasie ist dann eben „Heilige Geist Erleuchtung". Skrupel hatten Menschen, wenn es um die Grundlagen ihres Geschäftes geht, wohl noch nie. Entscheidend ist lediglich, ob sich das Produkt auch verkaufen lässt. Da es um die Bildung auf diesem Planeten immer noch nicht allzu gut bestellt ist, finden sich immer noch ausreichend Unterbelichtete. Man muss es nur geschickt genug verstehen, sie bei ihren egoistischen Interessen anzusprechen.

Zur Ehrenrettung der religiösen Menschen sei gesagt. Das trifft nicht nur für sie zu. Das kann man auch bei den sogenannt Unreligiösen nachweisen. Man sehe sich doch mal an, wie das Geschäft mit Lotterien und Gewinnspielen floriert; und man weis, die vermeintlich Unreligiösen sind wohl kaum einen Deut besser.

Nun aber zu der „religiösen Lotterie" Made in Zeugen Jehovas. Das was „Erwachet!" da in seiner genannten Ausgabe mitteilt ist sicherlich nichts neues. Es würde andernorts auch schon gesagt. Hier findet mann es nur noch mal in nochmaliger Zusammenfassung. Berücksichtigt man den Disput, der sich besonders an dem Umstand einer zeitweiligen Mitgliedschaft der WTG in einer Unterorganisation der UN entzündet hatte, ist der diesbezügliche „Erwachet!"-Text nicht uninteressant. Letztere Zeitschrift meint zu wissen:

„Britannien und Amerika, die gerühmten Bollwerke der Demokratie, bilden die siebente Weltmacht. Diese begann als kleines Horn, das 286 n. Chr. aufschoß, als der römische General Carausius Britannien vorübergehend zu einem unabhängigen Staate machte. In den ersten vier Jahrhunderten nach Christus gehörte der Südteil der Britischen Insel dem Römischen Weltreich an, wurde aber dann aufgegeben. Vom sechzehnten Jahrhundert an erlebte es einen blendenden Aufstieg zur Macht, bis es, zusammen mit den Vereinigten Staaten von Amerika, die siebente Weltmacht wurde, in deren Herrschaftsbereich die Sonne nie untergehen soll. Diese siebente Weltmacht ist nicht nur stark auf kommerziellem und politischem Gebiet, sondern auch äußerst religiös. Seine Bischöfe haben Anspruch auf einen Sitz im Parlament und werden als geistliche Herren des Reiches bezeichnet. In den Vereinigten Staaten werden die Sitzungsperioden des Kongresses durch das Gebet eines Geistlichen eröffnet; ferner werden dort zur Unterstützung mancher Religionen die Schüler auf Staatskosten zu ihren Sektenschulen befördert, und der Präsident der Nation hat einen persönlichen Vertreter im Vatikan.

Während seiner Verbannung auf Patmos wurde der Apostel Johannes, gegen Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung, von Jehova inspiriert, über die damals vergangenen fünf Weltmächte, die damals bestehende sechste und die zukünftige siebente zu sprechen. Dann ließ er Johannes über eine achte Regierungsgewalt weissagen, einen internationalen Staatenzusammenschluß des zwanzigsten Jahrhunderts, verglichen mit einem 'Tier', welches war und nicht ist und da sein wird'. (Offenbarung 17:8) Dieses international herrschende „Tier" trat nach dem ersten Weltkrieg als Völkerbund auf. Während des zweiten Weltkrieges 'war es nicht'. Aber es 'ist da' nach dem zweiten Weltkrieg, als auferstandene Liga, die sich diesmal Vereinigte Nationen nennt. Hat nun Jehova, da er das Aufkommen dieser Einrichtung vorhersagte, auch ihr Verschwinden vorhergesagt? Jawohl; es wird gezeigt, daß sie, im Kampf um die Weltherrschaft, gegen Christi Königreich kämpft und überwunden wird. Das ist das Ende der vergänglichen Parade menschlicher Regierungen. An Stelle davon tritt das ewige Reich Gottes, mit Christus als König, wie es von Jehova vorhergesagt wurde, ehe menschliche Regierungen ihren Anfang nahmen, und das von der biblischen Chronologie und Prophetie und von den wahrnehmbaren Tatsachen nun als herbeigekommen erwiesen wird. Überzeugenden Beweis für alles in diesem Abschnitt Gesagte findet man in dem Buch „Das Königreich ist herbeigekommen", Kapitel 19 und 21, das vor kurzem im Watch Tower-Verlag erschienen ist. Laßt die menschlichen Regierungen nur von der Weltbühne abtreten; setzt euer Vertrauen und eure Hoffnung auf das bleibende Königreich, das verbürgt ist von dem Gott, der alles weiß, was mit Regierungsfragen zu tun hat, nämlich Jehova."

Geschrieben von Drahbeck am 16. November 2007 06:35:36:

Als Antwort auf: Re: "Erwachet!" 8. 11. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 09. November 2007 03:22:46:

Rund 95 % der Bevölkerung des 65 Millionen Einwohner umfassenden Staates Thailand, in Südostasien sind nominell der buddhistischen Religion zugehörig. "Ein weiterer bemerkenswerter Zug ist, dass Thailänderinnen, anders als die Frauen anderer ostasiatischer Länder, eine aktive Rolle in der Geschäftswelt, in akademischen Berufen und in der Kunst spielen" , weiß ein Lexika zu berichten. Zwar war Tailand die Zeit unmittelbar nach 1945 eine Monarchie; zwar ist es wirtschaftlich nicht unbedingt auf "Rosen gebettet" was auch die Angabe des gleichen Lexikons deutlich macht:
"Seit Mitte 1997 befindet sich Tailand in einer schweren Wirtschaftskrise". Auch ging der zweite Weltkrieg mit seinen verheerenden Auswirkungen keineswegs spurlos an Tailand vorüber.

Diesem Land nun, stattete eine Art anderer "Monarch", namens N. H. Knorr kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges auch einen Besuch ab. Ziel der Knorr'schen Visite war klar. Die Möglichkeiten der weiteren religiösen Kolonisation auch in diesem Lande zu sondieren. Knorr, dessen Religion bekanntlich den Status der Frau auf die drei K. reduziert:
"Kinder, Küche, Kirche". Genaugenommen auch nicht korrekt. In der Knorr'schen Lesart müsste Kirche an erster Stelle stehen, danach vielleicht die Kinder, und die Küche auf Platz drei.

Genanntes Lexikon weiß auch zu berichten:
"Thailand hat eine einzigartige Stellung in Südostasien, da das Land nie kolonisiert wurde."
Das nun, wollte Mister Knorr, zumindest auf dem Gebiet der Religion, noch verändert wissen.
Kolonisator Knorr musste sich allerdings mit einigen Misshelligkeiten in Bangkok der Hauptstadt Thailands herumschlagen. Im "Wachtturm" vom 15. 11. 1947 lässt er den Leser an seinem dort nicht endenden Leid Anteil nehmen. Und das sogar in einer recht plastischen Beschreibung seines Leides. Etwa wenn er schreibt:

"Heute in einem Hotel in Bangkok zu wohnen, ist nicht genau dasselbe wie in einem amerikanischen Hotel zu leben. … Zum Beispiel gab es auf dem zweiten Stock des Hotels, wo wir wohnten, kein fließendes Wasser; denn während des Krieges waren die städtischen Wasserwerke bombardiert und seither nur teilweise repariert worden. Jedes Badezimmer ist jetzt mit einem Tontrog versehen, der 135 Liter Wasser faßt. Jungens tragen das Wasser die Treppe hinauf und füllen die Tröge täglich. Ein kleines Metallbecken gehört mit zur Badeausrüstung. Mit dem Becken kann der Badende Wasser über sich gießen, darf dann Seife verwenden, sofern er solche mitgebracht hat, und kann sodann das Becken wieder zur Hand nehmen und Wasser aus dem Trog schöpfen, um sich zu übergießen. Während er sich so 'badet', hört er beständig das Summen der Moskitos, die sich gerne am Rande der Wassertröge aufhalten. Selbst wenn jemand ein Zimmer in einem modernen Hotel gemietet hat, scheinen die Moskitos den Großteil desselben für sich zu beanspruchen. Was uns betrifft, blieben sie unsere engen Gefährten.

In der Nacht mußten wir eine unfreundliche Haltung gegen sie einnehmen, indem wir uns vor ihnen abschlossen und uns innerhalb eines Netzes begaben, das über dem Bett hing und unter den Matratzen eingeschlagen war. Sie ließen sich aber nicht beleidigen und gingen etwa weg. Geduldig warteten sie auf den Morgen und bezogen strategische Stellung in Aermeln und Schuhen. Morgen um Morgen, wenn wir uns anzogen, mußten wir zuerst die Moskitos aus Schuhen und Kleidern vertreiben, sonst wären sie tagsüber unsere Busenfreunde geblieben. Leute, die seit vielen Jahren in Siam wohnen, sagten uns zwar, dass die Moskitos, selbst solche in den Hotels, ganz harmlos seien!"

Die Fortsetzung seiner Südostasien-Visite führte Knorr als nächstes nach Rangun der Hauptstadt Birmas. Wie es für ihn Usus, war auch ein öffentlicher Vortrag angesagt. Der aber lief Gefahr zu einem Hindernislauf auszuarten und es hätte nicht viel gefehlt, und er hätte nicht stattgefunden. Alle seine Überredungskünste einsetzend, konnte er dann aber doch noch durchgeführt werden, unter etwas erschwerten Bedingungen. Das liest sich im WT so:

"Nebenbei soll erwähnt werden, dass Rangun eine feuchtwarme Stadt ist, und selbst morgens um 10 Uhr braucht man nicht viel Bewegung, um schwitzen zu können. Bruder Knorr besaß keine Tropenkleider, und so war er beim Halten des öffentlichen Vortrages bald von Kopf bis Fuß in Schweiß gebadet. Eine Ventilation auf dem Podium gab es nicht. Die Türen waren geschlossen, um die Tageshitze fernzuhalten. Besonders dem Redner setzte die Hitze sehr zu, und er fand es als etwas ganz Neuartiges und Interessantes, eine Ansprache zu halten, bei der einem das Wasser den Rücken hinab- und in die Schuhe hineinläuft, so dass man bis zum Ende der Ansprache nasse Füße bekommt! …"

Haben sich die Knorr'schen Leiden gelohnt? In dem vorliegenden Jahrbuch 1948 der ZJ tauchen weder Thailand noch Birma als Berichtsland auf. Im Jahrbuch-Bericht über das Jahr 1960 wird dann eine Durchschnitts-Verkündigerzahl von 345 in Thailand genannt. Birma wird im gleichen Jahr mit einer Durchschnitts-Verkündigerzahl von 168 ausgewiesen. Diese Zahl stieg bis zum Jahre 2006 auf 2.363 in Thailand, was einem Verhältnis von einem Zeugen Jehovas auf 25.767 übrige Einwohner entspricht.

Das inzwischen in Myanmar umbenannte frühere Burma weist 2006 eine Durchschnittsverkündigerzahl von 3.108 aus; gleich einem Verhältnis von 1 zu 16.119 zur übrigen Bevölkerung. Dafür also musste Kolonisator Knorr seinen buchstäblichem Schweiß hinterlassen. Wirklich zu bedauern, dieser Mann!

Geschrieben von Drahbeck am 23. November 2007 03:41:02:

Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 15. 11. 1947 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 16. November 2007 06:35:36:

Stalingrad. Eine der entscheidendsten Schlachten des zweiten Weltkrieges. Hitlers Armee dort eingekesselt, und von ihrem Oberbefehlshaber dazu vergattert keinen Flucht-Ausbruchsversuch zu unternehmen, erlitt letztendlich eine so große Niederlage, dass selbst die Nazis sie propagandistisch nicht kaschieren konnten. Wieder einmal schlug die Stunde des Nazidemagogen Goebbels, der wenige Tage nach der Kapitulation der deutschen Stalingrad-Armee, am 18. 2. 1943 eine seiner berüchtigten Sportpalastreden schwang, in der er den totalen Krieg beschwor. An die Adresse des übrigen von den Nazis bereits okkupierten Europas verkündete er, dass nunmehr die "Glacehandschuhe" ausgezogen würden, bei der weiteren Ausbeutung Europas zur Schaffung von Kriegsressourcen.

Trotz des totalen Krieges der Nazis, ging es für sie auf der abschüssigen Bahn weiter. Stalingrad hatte diesbezüglich die tatsächliche Kriegswende signalisiert. Es ist durchaus verständlich, dass dieser Kriegsentscheidende Wendepunkt, auch im Nachhinein literarisch, vielfach thematisiert wurde. Einer der es auf deutscher Seite mit tat, war Theodor Plievier. Schon 1932 hörte man von ihm und seinem programmatischen Roman "Der Kaiser ging, die Generäle blieben". In der Folge fand sich auch Plievier unter jenen Autoren wieder, deren Werke in der berüchtigten nazistischen Bücherverbrennung vom 10. 5. 1933 symbolhaft vernichtet wurden. Auch Plievier blieb es nicht erspart, das Schicksal eines Exilanten antreten zu müssen. Von seiner mentalen Veranlagung her, verschlug es dann auch ihn in die Sowjetunion. Zusammen mit derer Roten Armee konnte er erst wieder nach Deutschland zurückkehren.

Das Thema Stalingrad hat er dann Romanmäßig mit verarbeitet. Dieser Umstand führte dazu, dass selbst "Erwachet!" ihm einmal ein paar Zeilen widmete. Man liest in deren Ausgabe vom 22. 11. 1947:
"Der kommunistische Schriftsteller Plievier ist aus der deutschen Ostzone in die Westzone geflüchtet. Nach Presseberichten erklärte er, mit der Sowjetunion gebrochen zu haben, weil dort vom Kommunismus nur noch wenig übriggeblieben sei. Über seine Emigrationszeit in Moskau sagt er: 'Ich habe meinen Mund gehalten und Komödie gespielt, elf Jahre lang. Nur dadurch behielt ich meinen Kopf.' Plievier ist der Verfasser des Buches 'Stalingrad', des größten Bucherfolges im Nachkriegsdeutschland."

Heutzutage ist vielfach von Wolfgang Leonhard die Rede, wenn es darum geht, frühe Beispiele zu nennen von Leuten, die angewidert dem kommunistischen System Ade sagten. Leonhard war aber zu seiner aktiv handelnden Zeit, noch ein junger Mann. Insofern ist der Fall Plievier der eines gestandenen Mannes; und vielleicht einer der ersten diesbezüglich relevanten Fälle.

Was lehrt diese Reminiszenz? Sie lehrt wohl auch dies. Totalitäre Systeme mögen einige Zeit ihre Triumphe feiern, irgendwann kommt aber auch für sie der Zeitpunkt der Entzauberung. Und wie mir scheint, ist diese Erfahrung, nicht "nur" auf den Kommunismus beschränkt.

Geschrieben von Drahbeck am 24. Oktober 2007 06:22:59:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 13. Oktober 2007 06:28:18:

Die in Bern (Schweiz) erscheinende Zeitung „Der Bund" notierte in ihrer Rubrik „Aus dem Bundesgericht" in ihrer Ausgabe vom 24. 10. 1927 unter der Überschrift:
„Propaganda der ernsten Bibelforscher:

„Vor einigen Monaten Vertrug in Laufenberg (Aargau) ein Mitglied der Ernsten Bibelforscher, Ad. Huber, eine Flugschrift von Haus zu Haus. Die Broschüre trägt den Titel „Aufruf an die Weltmächte", ist unterzeichnet von dem amerikanischen Richter Rutherford und enthält die Wiedergabe eines in dem 'Daily News' erschienenen Berichts über eine in London abgehaltene Versammlung.
Huber wurde vorübergehend festgenommen, seine Schriften beschlagnahmt und vernichtet.
Seine gegen diese Maßnahmen gerichteten Beschwerden wies sowohl das Bezirksamt Laufenberg als der aargauische Regierungsrat ab ...
Die Propaganda der „Ernsten Bibelforscher" hat den Behörden schon mehrmals Anlaß zum Einschreiten gegeben.
Vor einigen Jahren verbot der Kanton St. Gallen das Hausieren mit ihren Broschüren und das Bundesgericht hat diese Maßnahme als statthaft erklärt, weil das Hausieren mit religiösen Schriften eine oft mit zudringlichen Zureden verbundene Belästigung bedeute.

Das bloße Verteilen der Schriften, also die weniger zudringliche Form der Propaganda, ist 1925 durch einen Beschluß des Luzerner Regierungsrates verboten worden, da eine Störung des religiösen Friedens durch eine insbesondere gegen die katholische Kirche gerichtete Broschüre „Offene Anklage gegen Geistlichkeit" befürchtet wurde."

Mit einiger zeitlicher Verzögerung, erst in ihrer Ausgabe vom 20. 11. 1927 (Nr. 1966) kam auch
die „Neue Zürcher Zeitung" auf offenbar dengleichen Sachverhalt zu sprechen. In letzterer las man unter der Überschrift: „Ein staatsrechtlicher Rekurs der 'Ernsten Bibelforscher' vor dem Bundesgericht das nachfolgende:

„Das Bundesgericht hatte sich bereits vor einigen Jahren mit der Frage zu befassen, und ein Einschreiten kantonaler Behörden gegen die Propaganda der „Ernsten Bibelforscher" mit der Verfassungsgarantie der Glaubens und Gewissensfreiheit (Art. 49 Abs.1 der Bundesverfassung) vereinbar sei.

Im Kanton St. Gallen war das Hausieren mit Schriften dieser Bewegung nicht gestattet worden und das Bundesgericht schützte diese Maßregel gegenüber einem auf die Glaubensfreiheit gestützten staatsrechtlichen Rekurse, weil das Hausieren mit religösen Schriften eine besonders zudringliche und lästige Form der Propaganda sei, welche von den kantonalen Behörden nicht geduldet zu werden braucht. Damit war die Frage offen gelassen, ob auch gegen eine wenige aufdringlicher Propaganda, gegen das bloße unentgeltliches Verteilen der Flugschriften, vorgegangen werden dürfe. Einige Kantone sahen sich dann seither zu Maßnahmen gegen die Verteilung von Schriften der ernsten Bibelforscher veranlasst.

Als im Kanton Luzern eine gegen die Lehren und Einrichtungen der katholischen Kirche gerichtete Broschüre „Offene Anklage gegen die Geistlichkeit" verteilt wurde, beschloss 1925 der Luzerner Regierungsrat, deren Vertrieb im Hinblick auf die Wahrung des konfessionellen Frieden zu untersagen. Im gleichen Jahr verbot der Zuger Regierungsrat allgemein die Verteilung von Propagandaschriften der Bewegung; als jedoch vor einigen Monaten mehrere Personen wegen Verteilung eines Aufrufes angezeigt wurden, gelangte das Zuger Kantonsgericht zu einer Freisprechung, da die betroffene Schrift keine Störung des religiösen Friedens befürchten lasse.

Im Kanton Aargau sahen die Bezirksamtmänner-Konferenz und die Gesetzgebungskonferenz vom Erlass eines allgemeinen Verbotes ab, wobei aber ein Einschreiten für den Einzelfall vorbehalten blieb. Zu einer solchen Maßnahme kam es nun in Laufenberg, wo ein gewisser Ad. Huber die Broschüre „Aufruf an die Weltmächte" verteilte, welche ihm beschlagnahmt und vernichtet wurde. Nachdem sich Huber ohne Erfolg mit Beschwerden an das Bezirksamt und an den Aargauer Regierungsrat gewandt hatte, reichte er gegen die Beschlagnahme einen staatsrechtlichen Rekurs beim Bundesgericht ein, welche sich auf die Garantie der Glaubens und Gewissensfreiheit berief.

Die staatsrechtliche Abteilung des Bundesgerichts anerkannte zunächst,dass der beschlagnahmte Aufruf seinem Inhalt nach als eine Art Glaubensbekenntnis aufzufassen sei. Die Schrift handelt nämlich von dem zu erwartenden letzten großen Kampfe zwischen der Macht Gottes und den bösen Mächten, der mit der Errichtung des ewigen Reiches Gottes endigen werde. Sieben bisherige Weltreiche, vom ägyptischen bis zum englischen, denn als Werk Satans gekennzeichnet und zu den Werkzeugen des Bösen, welche den bisherigen Zustand verteidigen und sich dem Reiche Gottes widersetzen, gehören, außer dem Völkerbunde die politischen, kommerziellen und namentlich auch die geistlich führenden Männer, so dass die herrschenden Kirchen besonders schlecht wegkommen. Das Ganze ist die Wiedergabe eines Berichts über einen London abgehaltene Versammlung, die seinerzeit in der „Daily News" erschienen ist.

Erblickt man in der Broschüre ein Glaubensbekenntnis, so steht sie zweifellos unter dem Schutze der verfassungsmäßigen Glaubens- und Gewissensfreiheit, denn dieser Schutz erstreckt sich nicht nur auf die religiöse Überzeugung, sondern auf die religiöse Meinungsäußerung. Dabei gelten aber für den Schutz der religiöse Meinungsäußerung die gleichen Schranken, welche in Art. 50 der Verfassung für die Kultustfreiheit gezogen sind. Die religiöse Meinungsfreiheit darf nicht gegen Sitte oder öffentliche Ordnung verstoßen und sie darf nicht den religiösen Frieden gefährden. Von einem Verstoß gegen die Sitte kann nach dem Inhalt des Aufrufs keine Rede sein, und ebenso wenig verletzt die Schrift eine Rechtsnorm, weil im Aargau kein allgemeines Verbot der Verteilung solcher Propaganda besteht und sie auch etwa für eine Klage wegen Beleidigung keine Handhabe böte. Das Vorgehen der Aargauer Behörden kann daher nur insofern mit der Garantie der Glaubens- und Gewissensfreiheit vereinbar sein, als es sich im Hinblick auf die Wahrung des religiösen Friedens rechtfertigt.

Unter dem Begriff des religiösen Friedens fällt zunächst der Friede unter den verschiedenen Konfessionen, wie schon aus dem Wortlaut des Art. 50 der Verfassung hervorgeht (Handhabung ... des öffentlichen Friedens unter den Angehörigen der verschiedenen Religionsgemeinschaften). Wäre der Begriff des religiösen Friedens nun in diesem engeren Sinne aufzufassen, so erschiene dessen Gefährdung durch die beschlagnahmte Broschüre von vornherein ausgeschlossen, denn ihr Inhalt spielt nicht die eine Konfession gegen die andere aus, sondern richtet sich gegen die Geistlichkeit und die Kirchen im allgemeinen. Indessen hat die Rechtsprechung den Begriff des religiösen Friedens weiter gefasst. Sie will nicht nur eine Vergiftung des Verhältnisses zwischen verschiedenen Konfessionen verhüten, sondern darüberhinaus im allgemeinen vorbeugen, was einem religiösen Fanatismus aufstacheln, einen Hass gegen Andersgläubige entfachen, und so das friedliche Zusammenleben stören könnte, welches auf gegenseitiger Duldung in religiösen Dingen beruht

Freilich ist in allen Fällen eine Maßnahme zur Wahrung des religiösen Friedens nur dann von dem Grundsatz der Glaubensfreiheit zu verantworten, wenn dieser Friede im Einzelfall unmittelbar bedroht wird, es genügt nicht etwa das bloße Aufrollen einer Diskussion über religiöse Fragen, sondern es muss eine Gefahr bestehen, daß eine feindselige, gereizte Stimmung gegen Andersgläubige geweckt wird.

Von dem „Aufruf an die Weltmächte" kann nun keine solche unmittelbare Gefahr für den religösen Frieden drohen. Die darin enthaltenen Voraussagungen stützen sich auf Bibelstellen und die dort vertretenen Ansichten haben schon vielfach ihren Ausdruck in der Öffentlichkeit gefunden. Wenn auch die Angriffe auf die Geistlichkeit da und dort einiges Aufsehen erregt haben mögen, so ist doch gerade wegen der offenbaren Übertreibung und der allgemeinen Fassung dieser Vorwürfe nicht anzunehmen, dass sich geeignet seien, eine wirkliche Beunruhigung zu verursachen.
Liegt aber keine Gefährdung des religiösen Friedens vor, so bedeutet die Beschlagnahme der Schrift eine Verletzung der Glaubensfreiheit.

Auf den Teil des Rekurses, welcher die beteiligten Beamten disziplinarisch bestrafen und für den Schaden haftbar erklären lassen wollte, konnte nicht eingetreten werden; ein Schadersatzbegehren müsste auf zivilrechtlichen Wege gestellt werden. Soweit auf die Rekurse eingetreten werden konnte, wurde er einstimmig in dem Sinne gutgeheißen, dass die Beschlagnahme der Schrift als verfassungswidrig erklärt wurde.

Geschrieben von Drahbeck am 03. November 2007 13:43:39:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 24. Oktober 2007 06:22:59:

In der Tageszeitung „Die Welt" konnte man am in der Ausgabe vom 3. 11. 1967 den nachfolgenden (relativ umfänglichen) Bericht lesen:

Reportage
Wer den Ersatzdienst verweigert ...
Ins Gefängnis auf Raten
Im Falle der Zeugen Jehovas war schon lange ein Grundsatzurteil völlig
Von Hans Schueler

Das Maß der Toleranz, dass ein Staat gewährt, zeigt sich am deutlichsten in der Behandlung seiner Minderheiten. Die Bundesrepublik wird seit Jahren von einer Sekte, den „Zeugen Jehovas" auf die Probe ihrer Duldsamkeit gestellt. Die „Zeugen" verweigern sowohl den Wehrdienst wie den für Wehrdienstverweigerer gesetzlich vorgeschriebenen Ersatzdienst. Sie nehmen für ihre Gehorsam jede Strafe auf sich, weil sie glauben, von ihrem Gewissen dazu verpflichtet zu sein. Soll, darf die Justiz dieses Gewissen gleichsam auf Raten brechen? indem sie die Sektenanhänger fortwährend ins Gefängnis schickt?
Mit dieser Frage beschäftigt sich unser Redaktionsmitglied in seinem Bericht.

Ulrich Selbach (Der Name geändert d. Red.) 26 Jahre alt, Handelsvertreter in W., ist ein ordentlicher und strebsamer junger Mann. Bis zum April 1964 war er als Verwaltungsangestellter beim Arbeitsamt seiner Heimatstadt tätig. Er gab die Stelle nicht ganz freiwillig auf. Denn damals im April begann für ihn der Konflikt mit der Ordnung des Staates, in dessen Diensten er stand Ulrich Selbach wurde straffällig.

Inzwischen verunzieren die Eintragungen diverser Gefängnisstrafe, drei Monate, sechs Monate, ein Monat = seinen Strafregisterauszug. Und es lässt sich jetzt schon absehen, dass die Strecke der Delikte mit den Jahren immerfort wachsen wird. Denn Ulrich ist ein notorischer Rückfalltäter.
Sein Vergehen heiß in der Sprache des Gesetzes „Dienstflucht". Die Bezeichnung ist jedoch unkorrekt Ulrich Selbach ist niemals geflohen. Er hat sich nur geweigert den für anerkannte Wehrdienstverweigerer gesetzlich vorgeschriebenen „Ersatzdienst" zu leisten - einmal, zweimal, dreimal.

Er ist ein „Ersatzdienstverweiger" und zwar einer von knapp dreihundert in der Bundesrepublik. Mit sämtlichen seiner Mittäter teilt er ein Merkmal: Die Zugehörigkeit zur Glaubensgemeinschaft der „Zeugen Jehovas", einer Sekte, die jedermann dank dem Brauch ihrer Mitglieder kennt, an den Haustieren zu missionieren.

Im Hinblick auf die staatliche Inpflichtnahme wohnt den „Zeugen Jehovas" darüber hinaus etwas Tätertypisches an. Sie alle verweigern sowohl den Dienst mit der Waffe, als auch jede karitatives Surregut als zivile Krankenpfleger oder Heilgehilfen in psychiatrischen Anstalten. Denn der Staat, welcher Art auch immer, ist für sie ein Werkzeug des Bösen. Ihm Wehrdienst „im weitesten Sinne" also auch Zivildienst zu leisten würde einem „Zeugen Jehovas" nach seiner festen Glaubensüberzeugung um die Gewissheit des ewigen Lebens bringen.

Die Bundesrepublik hat als einziger Staat der Welt das Recht auf Wehrdienstverweigerung im engeren Sinne in der Verfassung verankert:
„Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden".
Die Entscheidung darüber, ob für die Weigerung eines Wehrdienstpflichtigen wirklich Gewissensgründe maßgebend sind, treffen in jedem Einzelfall nach Vorschrift des Wehrpflichtgesetzes eingerichtete „Prüfungsausschüsse für Kriegsdienstverweigerer".

Die „Zeugen Jehovas" bestehen ihre Prüfung vor den Ausschüssen ausnahmslos und überzeugend. Sie sind dogmatische Pazifisten, sie geben es nicht nur vor. Ihre Leidensbereitschaft für das woran sie glauben, ist tausendfach belegt, auf die überzeugendste und schrecklichster Weise in den Konzentrationslagern des Nationalsozialismus, und eben diese Bereitschaft für ihren Glauben zu leiden, droht der Sekte auch im Rechtsstaat Bundesrepublik wieder einmal zu einer Kongregation von Märtyrern werden zu lassen. Das Wehrpflichtgesetz knüpft - mit der Verfassungpflichtigen - Ermächtigung für jeden Wehrpflichtigen an die Anerkennung als Wehrdienstverweiger die automatische Folge, dass er anstatt des Wehrdienstes einen zivilen Ersatzdienst zu leisten hat.

Ohne Bewährung
Von diesem Ersatzdienst gibt es keine Befreiung aus Gewissensgründen. Er ist nach dem Gesetz und in der Wirklichkeit so zivil gestaltet, dass auch der couragierte Pazifist daran keine paramilitärische Beschäftigung zu fürchten braucht.

Seit 1956 in der Bundesrepublik die allgemeine Wehrpflicht wiedereingeführt wurde, hat denn auch kein wegen anerkannter Wehrdienstverweigerung zum Ersatzdienst einberufener Bundesbürger die Dienstleistung verweigert. Ausnahme: alle ersatzdienstpflichtigen „Zeugen Jehovas" bis auf zwei, die sich damit selbst aus der Gemeinschaft ihrer Glaubensbrüder ausschlossen. [Hervorhebung, nicht im Original]

Die Verweigerung des Ersatzdienstes wird nach Paragraph 53 das Ersatzdienst-Gesetzes „mit Gefängnis nicht unter einem Monat" bestraft. Dementsprechend wurde aller Ersatzdienstpflichtigen „Zeugen Jehovas", auch die beiden Dissidenten je einmal, bestraft.
Die Gerichte versagten in ihren Urteilen regelmäßig die bei Gefängnisstrafen bis zu neun Monaten mögliche Strafaussetzung zur Bewährung, weil die Täter ebenso regelmäßig zu erkennen gegeben hatten, das sie überhaupt nicht daran dachten, sich zu bewähren, und das heißt in unserem Fall: sich der Ersatzdienstpflicht geneigter zu erweisen. Denn diese Pflicht war durch die Strafe - im allgemeinen zwischen drei und sechs Monaten - und ihrer Verbüßung keineswegs abgegolten, wie etwa ein Diebstahl vor der irdischen Gerechtigkeit durch Verbüßung der dafür verhängten Gefängnisstrafe gesühnt zu werden pflegt.

Häufiger erhielten die „Zeugen Jehovas" den zweiten Einberufungsbefehl zum Ersatzdienst im Gefängnis, während sie noch die Restzeit wegen ihres Ungehorsams gegenüber dem ersten absitzen.

Ulrich Selbach war im August 1961 als tauglich gemustert und der Ersatzreserve I zugewiesen worden. Im Juli 1962 erhielt er die Anerkennung als Kriegsdienstverweiger, im Mai 1964 die Einberufung zum Ersatzdienst in einem evangelischen Krankenhaus. Er folgte ihr nicht. Im gleichen Monat noch wurde er vom Schöffengericht in W. wegen Dienstflucht zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Er verbüßte die Strafe vom 31.8. bis zum 29. 11. 1964. Am 5.11. 1964, kurz vor der Haftentlassung, erhielt er eine neue Einberufung zum Ersatzdienst, diesmal nach Bethel. Er folgte ihr wiederum nicht.

Das zweite Verfahren dauert etwas länger. Das Schöffengericht in W. sprach sein Urteil am 5.10. 1965: sechs Monate Gefängnis. Ulrich Selbach verbüßte die Strafe vom 11.6. bis zum 10. 12. 1965.
Und zum zweiten Mal kam - der dritte - Einberufungsbefehl während der Haft. Dienstantritt Anfangs 1966 bei demselben evangelischen Krankenhaus, das in der ersten Einberufung angegeben war.
Diesmal dauerte das Verfahren noch etwas länger. Aber im April 1967 wurde Ulrich Selbach schließlich zum drittenmal verurteilt: ein Monat Gefängnis.

Der Fall Selbach war, wie sich in der Hauptverhandlung herausstellte, der erste Fall einer Drittverurteilung wegen Ersatzdienstverweigerung in der Bundesrepublik. Inzwischen gibt es ein zweiten und es gibt 153 Fälle von Doppelverurteilungen. 137 weitere Zweit und Drittverfahren sind bei den Amtsgerichten zwischen Flensburg und Rosenheim anhängig. Bei den Delquenten handelte es sich ausnahmslos um „Zeugen Jehovas".

Das Schöffengericht in W. faßte seine Urteilsbegründung bemerkenswert knapp:
„Die Tatsache, dass der Angeklagte bereits zweimal wegen Dienstflucht bestraft, berührt seine Pflicht zur Ableistung des zivilen Ersatzdienstes nicht, so dass er sich erneut strafbar macht, wenn er einer neuen Einberufung zum Ersatzdienst keine Folge leistet...."

Dann stellt der Richter fest, dass Ulrich Selbach, wie man wisse, auch künftig immer wieder straffällig werde, und erklärte bündig: Aus diesem Grunde hielt das Gericht zur Ahndung der erneuten Erfüllung des Angeklagten die gesetzliche Mindeststrafe von einem Monat für ausreichend.

So ist das und nicht nur beim Schöffengericht in W. Immer mehr Richter und immer mehr Staatsanwälte, die mit der Anklageerhebung in Zweit und Drittverfahren betraut sind, geraten bei ihrem Vorgehen gegen die „Zeugen Jehovas" in eben dem Maße selbst in Gewissenskonflikte in dem sie sich vom Gesetz gezwungen sehen, das Gewissen der Täter auf Raten zu brechen.

Denkfehler im Urteil
Zugleich gibt es freilich noch immer mehr Gerichte, die auf die Strafanzeigen Einberufungsbehörde von Mal zu Mal mit härteren Sanktionen reagieren. Der Ersatzdienstzeit dauert wie die Wehrdienstzeit - achtzehn Monate. Nicht selten aber kosten bereits die Erst und die Zweitverurteilung den Angeklagten volle drei Jahre seiner bürgerlichen Freiheit. Die Begründung sind, in solchen Fällen lapidar, wie etwa in einem Urteil des Schöffengericht Freiburg:

„Bei der Strafzumessung (achtzehn Monate im Zweitfall) war zu berücksichtigen, daß der Angeklagte wohl sonst ein anständiges geordnetes Leben führt, jedoch andererseits mit einer besonderen Hartnäckigkeit die Leistung Ersatzdienstes verweigert. Die (erste) Strafe von einem Jahr Gefängnis hat bisher bei dem Angeklagten keine Einsicht gezeitigt, dass die Ableistung des Ersatzdienstes ... bei vernünftiger Abwägung der Argumente auch zu keinem Gewissenskonflikt führen kann. Des weiteren war strafverschärfend im Betracht zu ziehen, dass sich die Fälle der Ersatzdienstverweigerung häufen, und damit eine erhebliche Gefahr für das öffentliche Leben gegeben ist."

Hier wird ein für die bisherige justitielle Behandlung des Problems charakteristischer Denkfehler offenbar. Das Gericht leugnet das Vorhandensein eines Gewissenskonfliktes beim Angeklagten, weil es diesen Konflikt nicht selbst rational nachvollziehen kann. Es glaubt, der Angeklagte brauche nur die Urteilsgründe zu lesen um zu erkennen, dass es sich lediglich in der irrtümlichen Annahme eines Konfliktfall befinde.
Natürlich setzen solche Denkfehler ein bestimmtes Menschenbild dessen voraus, der sie begeht. Man kann es zugespitzt auf die Fälle der Ersatzdienstverweigerung etwa so bezeichnen:
„Was Gewissen ist bestimmen wir".

Das Gesetz nimmt jeden als Wehrdienstverweigerer anerkannten Staatsbürger, notfalls auch gegen sein Gewissen, zum Ersatzdienst in Anspruch. Die Gerichte aber verurteilen den Ersatzdienstverweiger mit der Behauptung, er handle in Wahrheit garnicht aus Gewissensgründen und das müsse - und könne - ihm durch fortwährend wiederholte immer härtere Strafen klargemacht werden.

Für Ulrich Selbach und seine Glaubensgenossen eröffnen sich derweil traurige Perspektiven: Sie bleiben bis zum fünfundzwanzigsten Lebensjahr ersatzdienstpflichtig. Bis dahin ist Zeit genug für weitere zwanzig Gefängnisstrafen, die je nach der Gesinnung ihrer Richter zusammen weitere zwanzig Jahre, zehn Jahre oder - bei fortlaufender Verhängung der Mindeststrafe - 20 Monate Freiheitsentzug ausmachen.

Hoffnung dürfen die Erst- Zweit- und Drittbestraften samt ihren Richtern neuerdings in das Bundesverfassungsgericht setzen. Es hat auf die Verfassungsbeschwerde dreier „Zeugen" gegen ihre Zweitbestrafung unlängst - die Strafvollstreckung einstweilen bis zur Sachentscheidung über die Beschwerde - ausgesetzt. Die Frage der Zulässigkeit einer Mehrfachbestrafung erklären die Verwaltungsrichter, müsse eingehend geprüft werden.

Bis zu einer Antwort darauf aber sei die Aussetzung der Strafvollstreckung „zum gemeinen Wohl dringend geboten". Der Bundesjustizminister versucht derweil, einem Verdikt aus Karlsruhe durch Gesetzesänderung zuvorzukommen. Ob er mit seinem Vorhaben im Kabinett Erfolg haben wird, ist jedoch zweifelhaft."

Zum weiterlesen (unter anderem)
Parsimony.2597

Das Thema Zivildienst

Ein neueres Zitat noch. Entnommen dem Aufsatz von Stanislav Pribyl „Tschechisches Staatskirchenrecht und die Zeugen Jehovas"; in:
„Religion - Staat - Gesellschaft" 8. Jg. 2007 H. 1 S. 98f.

„Das nach dem Einmarsch sowjetischer Truppen in der Tschechoslowakei installierte Regime kennzeichnete sich nicht mehr sosehr wie in den 50er Jahren durch eine direkte und brutale Unterdrückung, sondern versuchte vielmehr diejenigen, die die „Spielregeln" des Regimes akzeptierten, zu korrumpieren. Bereits Ende der 50er Jahre wurde für die Kriegsdienstverweigerer unter den Zeugen Jehovas die Möglichkeit geschaffen, anstelle des Militärdienstes einige Jahre in den Bergwerken zu arbeiten.

Noch typischer für die Verhältnisse nach 1968 ist die Tatsache, dass die Zeugen Jehovas die gesetzliche Wehrpflicht umgingen, indem sie in den Besitz des sogenannten „blauen Büchleins" (modrä knizka) gelangten, welches die Wehrpflichtigen aus gesundheitlichen Gründen von der Ausübung des Wehrdienstes befreite. Dem Archiv des Innenministeriums zufolge waren in den 80er Jahren 83,3 % der jungen Männer im Besitz dieses Beleges, offensichtlich aufgrund verfälschter medizinischer Diagnosen - Ausdruck der allgegenwärtigen Korruption."

Das ist dann wohl ein ähnliches Beispiel, wie die bereits von Raymond Franz geschilderte Bestechungspraxis in Mexiko.

Oder auch dass ebenfalls von Franz geschilderte Beispiel, dass eine Liberalisierung in der Wehrersatzdienstfrage, zu seiner Zeit in der „Leitenden Korperschaft" daran scheiterte, dass nicht genügend Stimmen des Stimmberechtigten „Alt-Herren-Klubs" zusammen kamen.

Später jedoch, wo die Fleischtöpfe Babylons zu locken begannen (etwa als KdöR in der BRD), früher unmögliches, möglich wurde.
Wie in solchem Kontext Beispiele, wie die Schweizer Wehrdienst-Erklärung von 1943, einzuordnen sind, mag denn jeder für sich noch selbst beantworten.

Geschrieben von Drahbeck am 15. November 2007 12:04:57:

Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 03. November 2007 13:43:39:

Die „Zuger Nachrichten" (in der Schweiz) meldeten in ihrer Ausgabe vom 15. 11. 1937 in der Rubrik:

„Allerlei aus Zug
Die Bibelforscher stänkern gegenwärtig in Zug herum und hatten am letzten Freitag eine allerdings schwach besuchte Versammlung in Gasthaus "Eisenbahn" wo bekanntlich allerhand Leute ihre manchmal recht bedenklichen Versammlungen halten können. In dieser Versammlung der Bibelforscher wurde in unflätiger Weise auf Kirche und Papst losgezogen, so daß der Tatbestand der Störung des konfessionellen Friedens und der gemeinsten Beleidigung feststeht Es wird wohl dafür gesorgt werden von zuständiger Seite, daß eine weitere Versammlung, die am 22. November vorgesehen ist, nicht mehr stattfinden kann."

Im „Amtsblatt des Kantons Zug" gab es dazu in der Ausgabe vom 20. 11. 1937, die nachfolgende Verlautbarung:
„Regierungsratbeschluß betr. die Tätigkeit der sog. Ernsten Bibelforscher,
Der Regierungsrat,
In Anbetracht der den Religionsfrieden störenden Tätigkeit der sog. Ernsten Bibelforscher, gestützt auf Art. 50 der Bundesverfassung und § 47 Lit b. der Kantonsverfassung, verfügt:
1. Den sog. Ernsten Bibelforschern („Jehovas Zeugen" und ähnlichen Vereinigungen) wird die Propagandatätigkeit im Kanton Zug, insbesondere der Vertrieb von Drucksachen und die Veranstaltung von Vorträgen, verboten.
2. Widerhandlungen werden nach Maßgabe des §§ 44 des Strafgesetzes durch den Strafrichter geahndet. Die Polizeiorgane sind angewiesen, die Drucksachen zu beschlagnahmen.
3. Die weitergehenden Strafandrohungen des Strafgesetzes hinsichtlich Hausfriedensbruch, Störung des Religionsfriedens etc. werden vorbehalten.
4. Dieser Beschluss tritt an Stelle des Regierungsratsbeschluses vom 14. Februar 1925 und ist im Amtsblatt zu veröffentlichen.
Zug, den 17. November 1937
Namens des Regierungsrates:
Der Landmann: C. Staub
Der Landschreiber: Dr. Zumbach."

Die schon zitierten „Zuger Nachrichten" sahen sich allerdings veranlasst in ihrer Ausgabe vom 14. 2. 1938 erneut auf das „Bibelforscherthema" zu sprechen zu kommen. Jener zweite Bericht las sich in seiner Tendenz dann etwas anders:

„Das Bundesgericht schützt die hetzerischen "Bibelforscher"
Aufhebung eines Zugerischen Verbotes.
Der Regierungsrat des Kantons Zug hatte am 17. November 1937 jede gottesdienstliche Tätigkeit der Zeugen Jehovas (früher Bibelforscher genannt) und ähnlicher Vereinigungen, insbesondere den Vertrieb von Drucksachen biblischen Inhaltes und die Veranstaltung von Vortragen verboten und dieses Verbot im Amtsblatt des Kantons Zug veröffentlichen lassen. Am 30 April 1937 hatte das Bundesgericht ein gleiches Verbot des Regierungsrates des Kantons Luzern vom 10. September 1936, weil verfassungswidrig, einstimmig aufgehoben. Das Bundesgericht hatte sich nun auch mit einer Beschwerde der Zeugen Jehovas gegen das Verbot im Kanton Zug zu befassen. Ein Polizeirapport vom 13. November 1937, auf den der Regierungsrat des Kantons Zug sein am 17. November 1937 erlassenes Verbot stützte, bezog sich auf einen öffentlichen Vortrag, der von den Zeugen Jehovas Freitag, den 12. November 1937 in der "Eisenbahn" in Zug veranstaltet worden war. Der Vortragsabend verlief ruhig, aber unter hetzerischer Angriffen auf die kathol. Religion. Es sei durchwegs denkbar, daß auch im vorliegenden Falle der Regierungsrat des Kantons Zug über die Zeugen Jehovas falsch informiert worden sei.
(Anhand verschiedener, die anerkannten Konfessionen
s c h w e r beleidigender Flugblätter der Bibelforscher ist jedoch die absolute Gefährlichkeit und die Gesetzwidrigkeit der Bibelforscher klar ersichtlich, Red.)
Die Staatsrechtliche Abteilung des Bundesgerichtes hieß nun am 4. Februar 1938 die Beschwerde der Zeugen Jehovas gegen den Regierungsrat des Kantons Zug auf, und hob dessen eingangs genannten Beschluß auf"

Anmerkung: Voraussichtlich am 14. 2. 2008 wird ihm Rahmen der Serie „Im Zeitspiegel" über die Fortsetzung zum Vorberichteten, weiteres noch dazu ausgeführt.

Geschrieben von Jochen am 24. Oktober 2007 13:27:59:

Hier mal meine Geschichte -
es wird Zeit das ich sie mal schreibe

Ja, es gibt schon zu viele von diesen Geschichten, welche die dramatischen Umstände schildern was die Kindheit bei Jehovas Zeugen betrifft - zu viele deshalb, weil diese uschuldigen Kinder es eigentlich nie verdient haben so erzogen zu werden.
Doch gibt es gerade ebenso zu wenige dieser Schicksalsberichte, denn nur wenn man anderen zeigt das es auch geht, aus dieser religiösen fundamentalistischen Gruppe auszusteigen - ja das es sogar berechtigte Gründe dafür gibt, eben kein Mitglied dieser "Religionsgemeinschaft" mehr zu sein - nur dadurch kann man den anderen Mut machen sich für das richtige zu entscheiden.
Je mehr Stimmen rufen umso mehr Gehör verschaft man sich. Es gilt die Öffentlichkeit zu informieren, was sich hinter den Fassaden der Jehovas Zeugen abspielt.
Ich denke an die tausenden, die sich noch getraut haben etwas zu hinterfragen oder überhaupt auf ihr Herz zu hören, die aber ähnliche Dinge erleben mussten wie ich - fasst den Mut und erzählt eure Geschichte so wie ich hier es tue.

Geboren wurde ich 1974 in NRW in einer Jehovas Zeugen Familie. Ich bin der dritte von sechs Kindern, welche alle biblischen Namen erhielten. Das einzigste worauf ich im nachhinein in religiöser Hinsicht auf meine Eltern stolz bin, ist das sie sich nicht von den 1975 Trubel haben mitreißen lassen (und sich entschlossen noch ein Kind auf die Welt zu bringen, mich...), sondern sich wohl sagten das "nur Gott Tag und Stunde kennen" - doch würde man sie fragen ob sie glauben das Harmagedon nahe bevor steht, dann würden sie das wahrscheinlich bejahen.

Hinzu kam, das mein Vater zu 90% cholerisch war, als er uns wegen Dingen zurechtwies. Ja, wir wurden verbal und körperlich misshandelt - mein Vater verstand darunter wohl "Erziehung". In Wahrheit kenn ich keinen anderen Menschen mit noch weniger Einfühlungsvermögen wie ihn - ja, er war Ältester in unserer Versammlung. Er hielt Vorträge und leitete ein paar Jahre lang das Wachtturmstudium und "genoß" noch andere Vorrechte denen er nachging, wie der Mithilfe bei Saalbauten.
Wir gehörten zu den Kindern denen man in den Zusammenkünften reglemäßig den Hintern versohlte - auch gab er wohl gerne Ohrfeigen.
Er misshandeltte uns oft, weil er stets hinter allem dämonische Geistermächte sah - so durften wir eine Zeit lang keine Disney Comix lesen, weil ja der Dagobert Duck (die reichste Ente der Welt) uns eine materialistische Lebensweise vermitteln könnte. Angst vor Dämonen begleiteten unser Leben, das man oft vor panischen Ängsten nachts nicht schlafen konnte. Schulische Leistungen litten darunter - in den Augen der Lehrer waren wir einfach viel zu liebe Kinder - von selbstbewusstsein kaum eine Spur. Hänseleien in der Schule, das übliche unter damaligen Jehovas-Zeugen-Kindern eben, doch man war ja dafür immerhin "kein Teil der Welt" - solche "Verfolgungen" galten als Bestätigung des Glaubens.
Natürlich hatten wir alle zusammen vorstudiert. Doch alles wurde erzwungen: Kinderstudium, Wachtturmstudium - das Versammlungsbuchstudium fand sogar jahrelang bei uns zu Hause statt - er sah als Vater darin nur die Pflicht die er vermeintlich als von Gott ansah, sich als "Richter über die eigenen Kinder" zu stellen. Ja, die Wachttumartikel aus der damaligen Zeit machten aus einst liebevollen Eltern schlagwütige Zeitgenossen, die es genossen ihren "Dampf" nun endlich "ablassen zu dürfen", an uns Kindern.
Die Mutter war zu gutgläubig um das alles auch nur am Rande mitzubekommen.

Ja, ich hatte Angst vor meinen Vater - er verstand es mich mit seinen Blick zum schweigen zu bringen, wenn ich weinen musste - ich durfte noch nicht einmal weinen...
Ich erinnere mich noch gut, wo mein Vater mit uns Kindern zusammen studierte und eigentlich mehr strenge Urteilsreden abhielt, als geziehlt unser Herz in der Liebe Jehovas zu erziehen - vielleicht frustrierte es ihn, daß die Liebe Jehovas nicht ein Teil von ihm war, wie hätte er sie da vermitteln können. Er hatte wohl Depressionen, aber wen wundert es, da er ja den vorgesetzten Maßstäben selber nicht nachkommen konnte.

Bei der Berufswahl hatten wir (bis auf die jüngste) darauf geachtet, einen zu finden den man auch "in der neuen Ordnung" nachgehen könne.

Tatsächlich bekamen wir oft Ohrfeigen, wobei er auch noch prahlte, so schnell zu sein, daß man noch nicht einmal seine Hand kommen sehen würde, welche er auf Hüfthöhe hielt, um diese mit voller Wucht im meinen Gesicht zu landen. Auch zeigte er mir seinen neuen Gürtel, wie schnell und geschmeidig er doch aus seinen Schnallen gleiten würde - so machte er uns mit seinen neuen Strafwerkzeug vertraut. Einmal, wie so oft, als er wiedermal seine Wut verbal und aktiv an mich ausließ, sagte er "Du liebst Jehova doch gar nicht" und als ich den entgegnete, sagte er bloß"du lügst doch".
Oft dachte ich nach seinen Ausbrüchen an Selbstmord, setze ein manches mal das Masser an den Puls - ich war der Meinung 'Nichts' wert zu sein. Einmal sagte er dann auch noch zu mir, "schlag doch zurück - Feigling" - er forderte mich direkt auf, gegen Jehovas Gebot "die Eltern zu ehren" zu sündigen, was ich nie hätte tun können - am nächsten Morgen in der Versammlung konnten alle den Fleck an meinen Kinn sehen. Mein Vater überspielte dies allerdings mit übertriebener Freundlichkeit, gefragt hatte mich keiner woher der Fleck kam. Er schlug dann aber oft mit der flachen Hand oder im Bauch oder auf den Rücken, oft bis ich winselnd in der Ecke saß, wo er immer noch nicht aufhörte mich zu beschimpfen.
Wie kann ein solcher Mann Ältester sein, habe ich mich dann oft gefragt - dies fragte ich ihm während einer seiner Attaken gegen er erwähnte "das wird immerhin vom heiligen Geist geleitet, dem solltest du besser nicht antweifeln" - das ich noch jahrlang ein Zeuge Jehovas war ist unerklärbar, aber ich liebte Gott - wobei ich leider nicht behaupten kann, das ich mich damals von Jehova geliebt gefühlt habe, obwohl im nachhinein glaube, das er mir in einigen Situationen irgendwie geholfen hatte - wie so oft auch danach in meinen Leben.
Über manche Situationen bin ich im nachhinein im Bilde, über das warum und wieso - aber das Kind das ich hätte sein können, wird es niemals geben - mir wurde (mir ist klar das ich da kein Einzelfall bin) eine glückliche Kindheit verwehrt - ich weiß nicht wie sich das anfühlt, das Gefühl von Vertrauen und Geborgenheit - meine Gefühle sind zu lange verschlossen ich tue dies sicherlich irgendwo innerlich, aber ich habe Angst mich mal einfach fallen zu lassen.
Aber wen wundert es, nach dieser Geschichte?geblieben, ich weiß nicht wie man laut lacht oder wie man zeigt das man andere gern hat -
Stellt euch vor wie es wäre, wenn euer Vater verlangen würde vor euren kleinen Brüdern etwas vorzubeten weil es gerade das Thema im "Junge-Leute-Buch" ist, und ich gerade da zufällig am Kinderzimmer vorbeikam und mein Vater sagte "Boas, komm mal rein. Bete mal mit uns."
Da ich gerade schon wegen seinem agressiven Befehlston eingeschüchtert war, sagte ich, ich wüsste nicht was ich jetzt beten sollte. Daraufhin wurde er nur noch zorniger und beschimpfte mich, was für einen schwachen Glauben ich doch hätte....
Dabei sollte man doch nur zu Gott beten, wenn das Herz sich danach fühlt.
Ich könnte euch noch leider sehr viele solcher Begebenheiten erzählen, wo mein Vater mir einprägte, das Gott nichts wirklich von mir will - ja das ich wertlos bin.
Angefangen von gezwungenden Familienstudium bis hin zum erzwungendem Predigtdienst.

Doch ich persönlich liebete Jehova mehr, weswegen ich ihn nicht für meinen schlechten Vater verantwortlich machen wollte. Meine Liebe deckte in Wahrheit die Sünden meines Vaters zu.

Doch eines Tage heiratete ich eine Schwester und ich zog von zu Hause aus. Relativ weit weit weg von meiner Geburtsstadt Dinsalken, in den Raum Düsseldorf. Wir besuchten weiterhin die Zusammenkünfte, wobei ich mich bemühte Dienstamtgehilfe zu werden, aber es hat nicht sollen sein. Ich war wohl zu verschlossen, zu ruhig für die Brüder Ältesten.
Da meine Schwägerinnen nicht mehr in die Versammlung kamen, erwartete ich von meiner Frau den Kontakt mit ihnen zu reduzieren, was mir im nachhinein sehr sehr leid tut.

Meine ersten Zweifel kamen, als ich erfuhr das die Bibelforscher damals im 1.Weltkrieg mitkämpften. Bestätigt durch einen Ältesten aus der Versammlung und authetischen Kopien von Zeitschriften aus damaliger Zeit. Unsere "Brüder" damals dachten wohl in Wahrheit sich an Jesu Krieg zu beteiligen, vermischt mit den Gedanken sich ebenso wie das alte Israel, eigentlich das Kriegsvolk schlechthin, an Gottes Kriegen sich zu beteiligen.
Wenn die Wachtturmgesellschaft zugeben würde, sich fälschlicherweise an diesen Krieg beteiligt zu haben, dann hätte ich wahrscheinlich bis heute kein Problem damit gehabt.
Doch danach vielen mir die vielen Wachtturmzitate insbesondere auf, die eben behaupteten, das Jehovas Zeugen sich in allen Kriegen stets neutral verhielten - diese Lüge konnte ich nicht weiter den Menschen zumuten, so das ich nun begann alles zu hinterfragen, um wirklich die Bibel zu fragen.

Viele Punkte, wie sie schon größtenteils bekannt sind, vielen mir auf, wie in Wahrheit die Bibel an vielen Stellen zweckentfremdet wurde, nur um den eigenen Ideologien gerecht zu werden - was ich ebenso als falsch enpfand.

So entfernten meine Frau und ich uns aus der Versammlung der Jehovas Zeugen - das ist nun schon gut 2 Jahre her. Wir haben nun selber Kinder, bei denen wir uns vorgenommen haben ihr Leben so schön wie möglich zu bereiten.
Freunden und Verwandten denen wir unseren Entschluss mitteilten, keine Zusammenkünfte mehr zu besuchen, haben vorsorglich den Kontakt mit uns aufgegeben, obwohl wir nicht ausgeschlossen - es gibt wohl Ausnahmen, welche für die Menschen sprechen, denen das egal ist.

Ich hoffe den Leser hier nicht allzusehr geschockt zu haben. Seht es als Dokumentation vergangener Tage eines Schicksales, welches sich hoffentlich nicht bei anderen wiederholt.

Jochen

Geschrieben von Sokrates am 27. Oktober 2007 21:39:

Als Antwort auf: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Jochen am 24. Oktober 2007 13:27:59:

Erstmal Respekt vor deinem "Outing" oder soll ich sagen vor deiner sehr detailgetreuen Erzählung deiner Kindheit! Es gehört sicher viel Überwindung dazu, öffentlich negativ über seine Familie zu schreiben. Aber für viele ist es wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, mit psychischen Belastungen fertig zu werden, die sich während ihrer Kindheit und Jugendzeit aufgestaut haben.

Etwas hab ich nicht ganz gecheckt: Heißt du nun Jochen oder Boas??? Denn Jochen wär ja kein biblischer Name ... Ist mir nur so aufgefallen.

Prinzipiell muß ich sagen, dass deine Erzählung mich an viele Kinder und Jugendliche erinnert, die ich kennengelernt habe und mit denen ich großgeworden bin. Wobei ich festhalten möchte, dass ich dieses feige Verhalten, das du erfahren hast, in sämtlichen Konfessionen beobachtet habe. In unserer Schule gab es einen Jungen, dessen Eltern streng katholisch waren, der von seinem Vater regelmäßig verprügelt wurde (mit dem Gartenschlauch) und mit blauen Flecken in die Klasse kam. Auch ein Mädchen, deren Eltern Moslems waren, wurde regelmäßig von ihrem Vater mißhandelt.

Ich selbst bin damals als Zeugenkind großgeworden und kann mich glücklich schätzen, dass meine Eltern sich von diesem Zucht-Quatsch, den manche propagieren wollten, nicht beeinflussen haben lassen. Aber ich weiß auch, dass mein Vater oftmals kritisiert wurde, wenn er öffentlich sagte, dass unkontrollierte körperliche Zucht nur eine Form der Hilflosigkeit der Eltern wäre und nur deren Unfähigkeit und Feigheit zeigen würde. Mittlerweile hat sich das ja soweit ich das beurteilen kann insgesamt ein wenig geändert.

Ich wünsche keinem Kind der Welt das, was du erlebt hast - egal in welcher Konfession es aufwächst. Andererseits bin ich meinen Eltern - die immer noch Zeugen Jehovas sind und zu denen ich ein sehr gutes Verhältnis pflege - dankbar für die Erziehung, die sie mir auf meinen Lebensweg mitgegeben haben. Aus mir ist wirklich ein selbstbewußter Mensch geworden, der mit beiden Beinen im Leben steht, erfolgreich und angesehen. Auch wenn ich kein Teil dieser Gemeinschaft mehr bin, so habe ich doch auch Nutzen aus manchen Dingen gezogen - so ehrlich muß man sein. Auch wenn mich andere Dinge wiederum nervten! Aber ich hatte zumindest eine schöne Kindheit und liebevolle Eltern, die auch meine jetzige Entscheidung akzeptieren!

Dass viele Eltern nur danach gehen/gingen, was die lieben Brüder wohl sagen, ist mir natürlich bewußt und dass viele Kinder darunter zu leiden hatten auch!

Ich möchte nur festhalten, dass es auch die andere Seite gibt/gab und vor allem, dass dies kein reines Zeugen-Jehovas-Phänomen ist, sondern ein allgemeines Phänomen von Eltern, die Religion als Druckmittel für die Erziehung ihrer Kinder verwenden!

Liebe Grüße

Sokrates

Geschrieben von Bauer am 28. Oktober 2007 14:33:26:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Sokrates am 27. Oktober 2007 21:39:

Hallo Sokrates!

Kennst du Abadon? Der ist auch in einer ganz toll toleranten Versammlung aufgewachsen und dessen Eltern waren auch echt prima, keineswegs wie so viele JZ-Eltern.

ForumsarchivA66
Eine Reihe von Beiträgen dieses Abaddon habe ich gelöscht, weil sie nach meiner Meinung eine bewusste Täuschung Außenstehender sind. Was Abaddon teilweise über Jehovas Zeugen sagte ist einfach nicht wahr - auch wenn ich berücksichtige, dass jemand einen anderen Standpunkt und eine andere Sichtweise als ich hat.

Wünsche allseits
schöne Gefühle

Geschrieben von Sokrates am 01. November 2007 22:36:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Bauer am 28. Oktober 2007 14:33:26:

Soso ... du behauptest also du akzeptierst andere Meinungen aber es kann laut dir keine netten Eltern bei Zeugen Jehovas geben, auch wenn manche das so erlebt haben! Echt schräge Einstellung ...

lg

Sokrates

PS: Klar kenn ich Abaddon ... den muß man kennen!

Geschrieben von Jochen am 28. Oktober 2007 10:18:35:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Sokrates am 27. Oktober 2007 21:39:

Hallo Soki!

Schön für dich das du eine schöne Kindheit hattest.
Jochen ist bloß ein Forens-Nickname.
LG
Jochen

Geschrieben von gert am 27. Oktober 2007 12:18:00:

Als Antwort auf: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Jochen am 24. Oktober 2007 13:27:59:

Ziemlich beeindruckend, Jochen, obwohl ich nicht aus dem "Stall" Zeugen Jehovas komme, ähneln die autoritären DenkStrukturen deines Vaters denen meines eigenen Vaters, nach denen ich im katholischen Glauben erzogen worden bin.
Ich enthalte mich mal einer Wertung,...offensichtlich ist aber, wie ein Macht- und Führerprinzip misbraucht wird, dieses unbarmherzig und grausam agiert.
Der Autoritätsglaube(der Religionen), das ist heute meine feste Überzeugung, ist falsch.

Christus vertritt eine freiwillige, brüderlich-orientierte Lehre, wobei er das "Führerprinzip" als geistiges "Konzept" durch die 12 Gebote auf sich selbst und seine Lehre umprägt.
die Menschen somit von weltlichen Hierachien
(pharisäischer Autoritäts- und Aberglaube) unabhängig macht. Somit ist die "Welt", oder ihr Macht- und Führungsanspruch überwunden, und auch der Misbrauch von Religion durch ein weltliches Prinzip.

Sehr clever, wenn mans recht bedenkt.

er vertritt somit etwas anderes, als der alte "Jehova-Gott". Nach meiner heutigen Überzeugung sind jedoch Jehova und Christus "eins", das heisst, für ein bestimmtes Stadium der Entwicklung/Erziehung eines Menschen/Volkes,ist zunächst der Autoritätsglaube nötig,... hat man sich weiterentwickelt , wird er jedoch überflüssig.

Geschrieben von X am 24. Oktober 2007 22:45:

Als Antwort auf: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Jochen am 24. Oktober 2007 13:27:59:

Lieber Jochen,

du schreibst das es gut zwei Jahre her sei das ihr nicht mehr die Versammlung besucht. Darf ich fragen wie es dazu kam, was der Auslöser war? Ich bin ein neugieriger Mensch. :-)
Wenn du nicht magst, bin ich keinesfalls böse wenn du dieses Posting einfach ignorierst.

Viele Grüße euch Vieren!

Geschrieben von Jochen am 25. Oktober 2007 12:31:18:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von X am 24. Oktober 2007 22:45:

Hallo X - eigentlich ging es damit los, das wir uns nicht mehr so überwinden wollten dahin zu müssen. Wir gingen wenn uns danach war.
Dann sind wir umgezogen (eine Hausnummer weiter), einen Umzug wo wir inklusive Renovierung zu 95% alles alleine machen mussten - einen Samtag Vormittag kamen mal 2 Älteste zur Hilfe und einer hat mal bei einer Kleinigkeit mitgeholfen (30 min). Von brüderlicher Hilfe habe ich sonst nichts gemerkt.
Kurzum: Wir fühlten uns einfach wohler zu Hause zu bleiben. Bis das mit der Sache kam wo ich erfuhr das heute verschwiegen wird, wie die Bibelforscher sehr wohl am 1.Weltkrieg beteiligt waren - danach kam eines nach dem anderen. Das siehst du an unseren Postings hier im Forum, wie wir das mit der Handhabung der Bibel seitens der WTG nicht mehr gutheißen wollen.
Dadurch das wir Abstandt hielten, bekamen wir Gelegenheit mal wirklich das zu überdenken was uns da eigentlich vom Elternhaus aufgedrückt wurde.
Die Bibel wurde genauer betrachtet. Die Wiedersprüche wurden uns deutlicher als zuvor.
Was vorher immer ein flaues Gefühl in der Magengegend war, als man vor den Türen der Leute stand, erweist sich im nachhinein als die verdrängten Zweifel.
Heute kennen wir die Bestätigung dessen, was vorher verdrängt wurde - deswegen gehen wir gar nicht mehr (seid fast 2 Jahren).

JOchen

Geschrieben von X am 25. Oktober 2007 23:35:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Jochen am 25. Oktober 2007 12:31:18:

___________________________________________________________

SOPHIE SCHOLL - Die letzten Tage
http://www.youtube.com/watch?v=5R5nswYNx6E

Die Geschwister Sophie Scholl ... und Hans Scholl ... beide Studenten an der Ludwigs-Maximilians-Universität, planen Unglaubliches - Deutschland ist im Krieg, Hitler regiert scheinbar widerstandslos, und entweder man zieht mit, oder man hält besser den Mund.
Doch die Scholls bereiten mit den befreundeten Kommilitonen Christoph Probst ... Alexander Schmorell und andere eine Flugblatt-Aktion vor, in der sie zum Widerstand gegen das Nazi-Regime aufrufen. Sie sind eine kleine, private, konspirative Gruppe junger Menschen - "Die Weiße Rose"

www.br-online.de/kultur-szene/film/kino/0501/04321
___________________________________________________________

Hallo Jochen:

Warum diese Einleitung?

Sophie Scholl wird mehrere Tage lang vom Gestapo-Beamten Mohr verhört, doch lässt sie sich nicht einschüchtern und argumentiert gegen seine rechtspositivistische Auffassung, indem sie auf überpositive Normen wie das Gewissen, Moral und GOTT zurückgreift.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sophie _Scholl_%E2%80%93_Die_letzten_Tage

Gert schrieb:

>Tatsächlich haben sich in totalitären Systemen häufig Gottgläubige als die stärkeren Persönlichkeiten erwiesen. (Geschwister Scholl ... )<
Parsimony.23517

Sophie Scholl wurde durch ihre Eltern zu "christlich-humanistischen Werten erzogen"
http://de.wikipedia.org/wiki/Sophie_Scholl

Jochen, der erste Umzug führte dich in eine entferntere Stadt. Im weiteren Verlauf eures gemeinsamen Lebens besuchtet ihr die Versammlungen unregelmäßig und hattet dadurch mehr Freiheiten. In der Kindheit habt ihr beide schlechte Erfahrungen gemacht. Ihr spürtet das etwas nicht stimmt. Eure Beobachtungen im neuen Umfeld bestätigten die richtigen, diffusen Ahnungen der Kindheit. Theorie und Praxis der Wachtturmgesellschaft weichen ab. Du sagst, daß du Jehova liebtest und deshalb viele Sünden deines Vaters entschuldigtest.
Jochen, Sophie Scholl führte ich an, um zu zeigen, daß Menschen durch einen positiven Glauben an Stärke gewinnen können, wie Gert bemerkte. Diesen positiven Glauben werde ich immer fördern. Sicher, Fragen müssen erlaubt sein, auch und gerade über Gott.

>Die Bibel wurde genauer betrachtet, die Widersprüche wurden deutlicher als zuvor.<

Du meinst die Widersprüche des WT-Glaubens.

Die Bibel für sich allein gelesen kann sehr hilfreich sein, Widersprüchlichkeiten in totalitären Glaubenssystemen aufzudecken. Betrachtet sie in aller Ruhe und scheut euch nicht über Zweifel und Fragen mit wohlmeinenden Leuten zu sprechen.

>Dadurch das wir Abstand hielten bekamen wir Gelegenheit mal wirklich zu überdenken was uns da eigentlich vom Elternhaus aufgedrückt wurde.<
Parsimony.24480
Parsimony.24467

Etwas zu überdenken ist immer richtig. Sucht nach Personen die euch stärken und auf einer Augenhöhe mit euch reden.

Jochen, wenn ich frage, dann nur deshalb weil ihr schon einiges in der Öffentlichkeit preisgegeben habt.
Fragen stelle ich auch, weil ich frühere Beiträge der Poster vergleiche, um ein "Bild" zu erhalten. Dies kann hilfreich sein, um unseriöse Schreiber zu entlarven, aber auch in speziellen Fällen Hilfe zu bieten. Ich möchte aber niemals zu unbedachten Schritten herausfordern. Überlegt genau wie weit ihr geht und schlaft ruhig eine Nacht drüber.

Liebe Grüße an deine Frau, auch von meiner!

Geschrieben von gert am 27. Oktober 2007 11:43:01:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) / SOPHIE SCHOLL !!! geschrieben von X am 25. Oktober 2007 23:35:

die Bibel liefert ja übergreifend zur Staatsmoral, oder dem Zeitgeist ein schlüssiges ethisches Prinzip, (die 12 Gebote), an die sich ein Mensch halten kann.
Hat ein Mensch die Richtigkeit dieser Gebote erkannt,oder verinnerlicht, was auch das Handeln danach einschliesst, so steht er gewissermassen über zeitbezogenen Wertesystemen.
Nehmen wir weiter an, diese Gebote stammen tasächlich von Gott, so enthalten sie eine höhere -, das heisst nicht zeitbezogene Wahhrheit,und sind somit universell anwendbar.
Diese Überzeugung kann Stärke und Unabhängigkeit vermitteln. ---- Die innere Stärke steigt noch, wenn man beginnt, konsequent anhand der Gebote zu leben, was nicht heisst, dass das Leben ohne "Prüfungen" verläuft, aber, seit ich sogannte Weltmenschen und ihre Abhängigkeit von den Wertsystemen der Medien kenne, wird mir auch bewusster, wie fragil diese Zeitgeistüberzeugungen sind.
Sie stehen und fallen mit der Stabilitiät der Gesellschaft und ihrer Mitglieder.

Geschrieben von Bauer am 24. Oktober 2007 20:34:

Als Antwort auf: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Jochen am 24. Oktober 2007 13:27:59:

Die Wahrheit über die WAHRHEIT hat euch frei gemacht.

Wer erkennt, dass es sich bei Jehovas Zeugen um einen Lehrenklmauck handelt, ist in der Lage, frei zu werden von falscher Lehre und einer geistigen Versklavung.

Solange jemand im geistigen Gefängnis der Jehovas Zeugen-Lehre sitzt, ist er ein angstvoller Mensch, eine Marionette die alles schön redet.

Alles schön reden und wie es tatsächlich in den Menschen aussieht wird vertuscht. Eine wirklichkeitsferne Wunsch- und Traumvorstellung wird zur Wirklichkeit erklärt.

Dein Beitrag zeigt, was die Menschen bei Jehovas Zeugen wirklich belastet oder anders ausgedrückt, was Jehovas Zeugen mit Menschen machen.

Geschrieben von Jochen am 25. Oktober 2007 12:35:36:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Bauer am 24. Oktober 2007 20:34:

Du bist echt cool Bauer!
Ich weiß das ich vom Kopf her frei bin. Doch es wurde zuviel zerstört, als das ich mich darüber freuen kann.
LG
Jochen

Geschrieben von Bauer am 25. Oktober 2007 13:52:20:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Jochen am 25. Oktober 2007 12:35:36:

Ich weiß.

Man lernt erst langsam, dass es die bösen, egoistischen Menschen Bei Jehovas Zeugen gibt und wird sich dessen bewusst.

Un du betrachtest die "Weltmenschen" genauer und erkennst, dass die gar nicht so böse und selbstsüchtig sind. Du erkennst, dass die "Weltmenschen" lieb, nett und ein ausgeprägtes Sozialverhalten haben.

Und wenn Zeugen Jehovas zu ihren Nachbarn und ihrem Umfeld so lieb wären, wie sie es pro forma zu ihren Glaubensbrüdern sein müssen, würden sie sehr glücklich sein.

Und was dir als Zeuge fehlt:

Liebe und Gefühle.

Und leiden tust du eben auch: sicherlich keinen Kontakt zu deinen Eltern und deinen leiblichen Brüdern und Schwestern. Dafür aber hoffentlich Kontakt zu deinen Schwiegereltern.
Konzentriere dich darauf.
Und dann seid ihr eine Familie. Und was gibt es schöneres als zu wissen, dass du für deine Kinder eine glückliche Zukunft gestalten kannst und ihnen kein düsteres Harmagedon vorgaukeln und keinen Gehorsam um jeden Preis verlangen musst

Geschrieben von Jochen am 26. Oktober 2007 10:24:23:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Bauer am 25. Oktober 2007 13:52:20:

Hallo Bauer - das tue ich auch. Sicherlich werde ich meine Familie nicht sonderlich vermissen (wem wundert es nach dieser Geschichte), aber die Schwiegereltern sind leider schon tot. Aber ich konzentriere mich wirklich auf das Umfeld was mir sonst bleibt - die ganz normalen lieben Leute (um den Begriff "Welltmensch" zu meiden). Von denen gibt es ja bekanntlich mehr als wie den JZ...

An diese Stelle würde mancher JZ die Worte Jesu anführen "der ist mir Vater oder Mutter oder Bruder, der den Willen meines Vaters tut".
Diese Leute ermuntere ich an dieser Stelle mal zu überlegen, ob sie nicht eher den Willen der WTG nachgehen, als das was Jesus von ihnen will.
Doch auch spontan fällt ihnen dann das "aufgetragene Predigtwerk" ein - doch das Jesus persönlich diesen Auftrag vergab und sie dafür auch befähigte das zu tun, das dieser Predigtauftrag schon damals erfüllt wurde, so wie der Apostel dies schon damals erwähnte, damit wird der JZ nie zufrieden sein...

Geschrieben von Bauer am 27. Oktober 2007 22:52:

Als Antwort auf: Re: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Jochen am 26. Oktober 2007 10:24:23:

Hallo Boas,

vor einiger Zeit fragte ich einmal danach ob es "gute Versammlungen" gibt. Einzige Antwort:

_________________________________
Ganze Versammlungen? Schwer vorstellbar.
Einzelpersonen oder kleinere Gruppen innerhalb einer Versammlung? Ganz bestimmt.
---------------------------------

Gute Einzelpersonen/Gruppen = nur in der Minderzahl

Wenn nun überwiegend "böse / schlechte" Menschen bei Jehovas Zeugen sind, was soll jemand da erwarten?

Hast du dich schon einmal gefragt, warum viele bei J. Z. bleiben obwohl sie so viel zu bemängeln haben oder anders ausgedrückt, warum sie bleiben obwohl die Versammlungen schlecht sind?

Die Webseite kennst du sicherlich.

Die Gier-Falle

Geschrieben von Frau von x am 24. Oktober 2007 16:41:50:

Als Antwort auf: Hier mal meine Geschichte (Boas) geschrieben von Jochen am 24. Oktober 2007 13:27:59:

Hallo Jochen(Boas),
natürlich schockiert deine Geschichte. Trotzdem freue ich mich sie lesen zu können und dich so ein wenig besser kennenzulernen. Wie du vielleicht schon bemerkt hast, bin ich kein Mensch von vielen Worten (dafür ist eher mein Mann zuständig) und deshalb weiß ich auch gar nicht so recht was ich sagen soll. Nur soviel: D a n k e, für deine Offenheit.

Wir kennen einen Bruder, der ähnliches wie du in seiner Kindheit erlebt, es aber leider nicht geschafft hat, bei seinen Kindern besser zu machen. Daß ihr es euren Kindern so schön wie möglich machen wollt, zeigt, daß ihr auf dem richtigen Weg seid und dafür wünschen wir euch alles Gute!!!

Geschrieben von Frau von x am 17. Oktober 2007 12:27:12:

WT vom 1.September 2007 S.8-12

MIT JEHOVAS HILFE ÜBERLEBTEN WIR TOTALITÄRE REGIME

ERZÄHLT VON HENRYK DORNIK

"... Bald darauf wurde ich ins Konzentrationslager Groß-Rosen in Schlesien eingewiesen. ...

Ins nächste Lager
Je 100 bis 150 von uns Häftlingen wurden in offene Kohlewaggongs gesperrt, ohne Wasser und Nahrungsmittel, in Frost und eisigem Regen. Durst und Fieber quälten uns. Einer nach dem anderen sank krank und entkräftet zu Boden und starb. Die Waggongs leerten sich. Meine Beine und Gelenke waren so angeschwollen, dass ich mich nicht mehr aufrichten konnte. Nach zehn Tagen erreichte nur eine Handvoll Häftlinge lebend das Straflager Mittelbau-Dora in Nordhausen (Thüringen). Doch kein einziger von den Brüdern kam auf dieser albtraumhaften Fahrt ums Leben! ...

Befreiung aus den Lagern
Am 1.April 1945 fielen Bomben der Alliierten auf die SS-Unterkünfte und das angrenzende Häftlingslager. ...
Von den Tausenden von Häftlingen überlebten bei dieser Bombardierung nur wenige. Auch Brüder kamen ums Leben, ... Die verwesenden Leichen verstorbener oder ermordeter Häftlinge riefen eine Typhusepidemie hervor, die auch mich erfasste. Ich wurde mit den übrigen Kranken in ein Krankenhaus gebracht. Obwohl sich die Ärzte wirklich bemühten, überlebten nur drei von uns. Ich war sehr dankbar, dass Jehova mir Kraft gab, in diesen schwierigen Zeiten treu zu bleiben, und auch dass er mich vor dem 'tiefen Schatten' des Todes bewahrte (Psalm 23:4).

Endlich wieder zu Hause
... Es dauerte nicht lange, bis Jehovas Zeugen erneut verfolgt wurden, diesmal von dem neu eingesetzten kommunistischen Regime in Polen. ...
1952 kam ich wieder ins Gefängnis - diesmal wegen vermeintlicher Spionage für die Vereinigten Staaten. ... Doch Jehova rettete mich abermals aus den Händen meiner Verfolger. ..."
___________________________________________________________

Wenn dieser Bruder glaubt, daß Jehova derjenige war, der ihn rettete und vor`m Tod bewahrte, ob er sich dann auch manchmal fragt, warum ER es bei den anderen Brüdern nicht tat?
Und wie wäre es für ihn herauszufinden, daß er zwar unter totalitären Regimen gelitten hat, aber vielleicht nur deswegen, weil er einer totalitären Sekte angehört?

Geschrieben von Drahbeck am 17. Oktober 2007 12:47:09:

Als Antwort auf: Lebensbericht geschrieben von Frau von x am 17. Oktober 2007 12:27:12:

Ein anderes Beispiel des vorgeblichen „Schutzes Jehovas" (auch bei Garbe dokumentiert)

Fallbeispiel Karl Uhlmann
„Ein oder zwei Tage nach der Novemberwahl (1933) wurde das abseits gelegene Gehöft der in der Nähe von Schwäbisch-Gmünd wohnhaften Landwirtseheleute Uhlmann, die der mehrfachen Aufforderung zur Teilnahme an den Wahlen nicht nachgekommen waren, "von unbekannter Hand" angezündet. Stall, Scheune und Wohnhaus brannten vollständig aus; die wirtschaftliche Existenz der Familie war damit weitgehend zerstört. Im Verlauf des eingeleiteten Ermittlungsverfahrens wurde aber der Geschädigte selbst der Brandstiftung beschuldigt und in Untersuchungshaft genommen; erst als sich herausstellte, daß der Hof nicht versichert war, wurde der Vorwurf des Versicherungsbetruges fallengelassen. Weitere Ermittlungen erfolgten nicht; das Verfahren wurde ergebnislos eingestellt."

Weitere Etappe (etwa 1938). Sorgerechtsentzug für die Kinder durch die Nazibehörden. Dagegen eingelegter gerichtlicher Widerspruch, blieb ohne Erfolg. Letzterer gelangte aber als Präzendenzfall sogar zur Publizierung in der Nazi Fachpresse (juristischer Art) und auch Tageszeitungen. Im Rahmen der Serie im „Zeitspiegel" komme ich zum passenden Termin (März 2008) nochmals darauf zurück.

Phase drei dieser Tragödie. Am 24.2.1940 kommt Uhlmann im KZ Sachsenhausen ums Leben.
Das alles firmiert dann wohl unter der Überschrift „Jehovas Schutz".

Geschrieben von susi am 17. Oktober 2007 13:13:09:

Als Antwort auf: Re: Lebensbericht geschrieben von Drahbeck am 17. Oktober 2007 12:47:09:

dann kann ich mein lebensbericht auch auf den schutz jehovas schieben!

jehova schützte mich vor meinen gewaltätigen mann (zj) indem er mir die kraft gab, aus dieser ehe auszubrechen, um heute glücklich mit einem weltlichen verheiratet zu sein ;-)

ich wurde für mein ausharren (9 jahre lang) belohnt

ich danke dir jehova das ich jetzt endlich glücklich leben darf, ohne schläge, ohen unterdrückung, ohne schlechte wörter. amen.

Geschrieben von D.Z. am 18. Oktober 2007 22:29:

Eine Mutter schreibt einen Brief an ihre Tochter. Diesen Brief übergibt sie dem Pfarrer - er darf ihn ruhig auch lesen - sogar bevor er diesen Brief an die Tochter weiterleitet.

Erstaunlich was Jehovas Zeugen so alles dürfen.

http://www.gimpelfang.de/content/images/6407c5e3c10fd9130bfa18be1d28f11e.jpg

Oder nur Lüge und Täuschung der verhassten Ungläubigen

Geschrieben von Bauer am 18. Oktober 2007 22:14:

Zwar auch eine Form der Erziehung, aber ist es wirklich angebracht einem Kind Geld in die Hand zu drücken damit das Kind dieses Geld in einen Spendenkasten wirft?

Oder dass Kinder von ihrem Taschengeld spenden?

Geschrieben von selina am 20. Oktober 2007 11:49:26:

vor einigen Tagen habe ich einen Brief bekommen in dem
standen so einige markante Sätze, das kann nur aus einem
WT sein:
Satan, der trügerische Engel des Lichts ist darauf aus, Dienern Gottes ihr gutes Verhältnis zu Gott zu rauben.
Er bedient sich falscher Apostel und abtrünniger Diener der Gerechtigkeit um Unvorsichtige irrezuführen. "2. kor. 11: 13-15 Christen, die ihr Wahrnehmungsvermögen durch Gebrauch geübt haben, lassen sich nicht von denen täuschen, die Irrlehren und schädliche Philosophien verbreiten. Hebr 5:14...
Ähnlich hilft Gottes Wort aufrichtigen Personen die wahre Anbetung-samt derer, die sie ausüben-zu identifizieren,und das besonders in den letzten Tagen, wo JEhova SIE HOCH ERHOBEN HAT....
Wer Gottes Wort liebt ... wird jubeln zufolge des guten Herzenzustandes, wohingegen die, die Jehova nicht kennen oder seinen Weg verlassen, letztlich schreien vor Herzensschmerzen und einen völligen Zusammenbruch des Geistes erleben. Jes. 65:13 u 14
Wie schade wäre es, wenn wir ein "böses Herz des Unglaubens"entwickeln würden wir die Gunst Jehovas verlieren und somit unser Ziel, die neue Welt nicht erreichen würden.
Das ganze war mit einer Veranschaulichung untermalt, wo ein
Schiff den Hafen erreichen will,und die Warnungen des Leuchtturms beachten muss, um keinen Schiffbruch zu erleiden.
Aber das Ganze zeigt, wie die Wtg denen unterstellt, die ihre Organ. verlassen, dass sie ungläubig, abtrünnig sind
und ein böses herz hat.
Aber dass man von selbst heraus diesen Schritt geht, weil
man selbst nachgeprüft hat, was wahr und was falsch ist,
wird dort nicht erwähnt,man soll immer schön in der
WT linie bleiben.
Sie wollen nicht glauben, dass man noch einen Glauben haben kann, wenn man die JZ verlassen hat.
nur die Organisation Jegovas ist hoch erhoben und verkauft uns ewiges Leben. Ist klar, nö ?

Schönes Wochenende
wünscht Selina

Geschrieben von Frau von x am 20. Oktober 2007 12:21:33:

Als Antwort auf: So sieht die Organisation das mit den Abtrünnigen geschrieben von selina am 20. Oktober 2007 11:49:26:

Hallo Selina,
das müßte der WT vom 15.Oktober 2007 S.12-15 mit dem Thema "Halte Kurs auf das Licht" sein. Der Inhalt stimmt mit deiner Beschreibung überein und auch die Zitate sind dort enthalten. "+" hatte vor kurzem einen Beitrag über diesen Artikel gemacht, ich denke er meldet sich noch.

Schönes Wochenende!!!

Geschrieben von nouvaleur am 21. Oktober 2007 12:09:39:

Als Antwort auf: Re: So sieht die Organisation das mit den Abtrünnigen geschrieben von Frau von x am 20. Oktober 2007 12:21:33:

mir ist es ein Rätsel, warum solches Hin-und Hergefrage über das Verhalten der WTG überhaupt noch stattfindet. Es handelt sich um eine mittlerweile fest etablierte Hierarchie von Hauptamtlichen, deren Existenzerhaltung ihr dringenstes Problem ist. Das bedeutet: nichts aufkommen lassen, was zur Verunsicherung oder geistigen Selbstständigkeit der Mitglieder führen könnte, denn dies würde den Bestand und die Kalkulierbarkeit dieser Führungsriege erschüttern und sie einer "charismatischen Unsicherheit" aussetzen. Das können diese Leute nicht wollen, Wahrheit hin oder her. Je älter ein Apparat wird, umso weniger kommt es auf Wahrheit an, umso mehr auf Erhaltung des Erreichten an Macht und Einfluß über das "Volk Jehovas". Denkt bitte an das mittlerweile ungeheure Vermögen an Liegenschaften im Eigentum der Gesellschaft. Das ist nicht mehr vergleichbar mit der "wilden" mittellosen Anfangszeit. Insofern erleidet jede Gesellschaft dieser Art eine Metamorphose in Richtung störungsfreiem Betrieb, Erhaltung des Erreichten und, ja auch Zynismus.

Geschrieben von Bauer am 21. Oktober 2007 12:28:23:

Als Antwort auf: Re: So sieht die Organisation das mit den Abtrünnigen geschrieben von nouvaleur am 21. Oktober 2007 12:09:39:

Macht schon Sinn

Für Außenstehende ist das womit die Anhängerschaft geködert und im Zeum gehalten wird, der größte Spinnerkram.

Und das macht Jehovas Zeugen lächerlich.

Also lasst uns ruhig einmal über den Lehrenklamauck von Jehovas Zeugen reden.

Den Lehrenklamauck, mit dem Menschen verdummt und mit einer falschen Hoffnung um ein inhaltreiches Leben gebracht werden. Die vermeintlichen Werte von Jehovas Zeugen erweisen sich bei näherer Betrachtung als ein Nonsens und inhaltlich wertlos.

Schon gar nicht wird ein Mensch dadurch zu einem besseren Menschen. Er verbringt sein Leben mit Hoffen und Harren und macht sich so zum Narren.

Jehovas Zeugen sind wie alle Religionen und auf sie trifft ganz besonders der Ausspruch Rutherfords zu: "Religion ist ein Gimpelfang!"

Geschrieben von susi am 21. Oktober 2007 18:08:08:

Als Antwort auf: Re: So sieht die Organisation das mit den Abtrünnigen geschrieben von Bauer am 21. Oktober 2007 12:28:23:

dat stimmt :)

hab angefangen das buch von br. franz zu lesen :)
super ! 1a ... um ehrlich zu sein, ich muss den kopf schütteln mit einem lächeln über die wtg.
wirklich lächerlich die organisation, die armen kleinen sich verdummen lassenden zj, die tun mir so leid ! wenn die wüßten ! :)

mein licht wird immer heller :)

lg susi

Geschrieben von X am 21. Oktober 2007 18:55:07:

Als Antwort auf: Re: So sieht die Organisation das mit den Abtrünnigen geschrieben von susi am 21. Oktober 2007 18:08:08:

Hallo susi,

darf ich fragen welches Buch du liest?

Geschrieben von susi am 21. Oktober 2007 20:43:

Als Antwort auf: Re: So sieht die Organisation das mit den Abtrünnigen geschrieben von X am 21. Oktober 2007 18:55:07:

aber gerne doch

"GEWISSENSKONFLIKT" von Br. Raymond Franz

Hinter den Kulissen unserer feinen WTG... sehr aufschlussreich... was sind wir von denen verdummt worden... vonwegen Gottes Geist !!! von wegen von Gott eingesetzt !!!

lg susi

Geschrieben von Bluna am 21. Oktober 2007 19:02:59:

Hallo Ihr Lieben,

nach ziemlich langer Zeit, kann ich jetzt wieder regelmäßig bei Euch reinschauen.
Schön, daß Ihr mich nicht vergessen habt.( danke für die Grüße, lieber X)

Bei mir hat sich nichts wesentliches geändert. Ich war letzten Sonntag aus taktischen und familieren Gründen wieder mal in der Vers., und es fühlte sich fremd an. Der langweilige und oberflächliche Vortrag kam wieder einmal völlig ohne Jesus aus, und den "Studienartikel" über Kindererziehung kennt Ihr ja.
Nichts neues unter der WTG-Sonne.

Nun lese ich mich durchs Forum, ich habe ja eine Menge nachzuholen.

Viele Sonntagsgrüße von

Bluna

Geschrieben von Selina am 21. Oktober 2007 20:45:

Als Antwort auf: Hallo geschrieben von Bluna am 21. Oktober 2007 19:02:59:

Hallo Bluna,
schön, wieder von dir zu hören.Ich hoffe, dass es Dir gut geht.
Im Moment kommen mein Mann ich zur Ruhe, wir denken nicht zu viel darüber nach, was uns fehlt,man kann auch immer
wieder neue Kontakte knüpfen, ja und wie sich das alles mit der Zeit entwickelt, bleibt abzuwarten.
Von dieser Stelle hier auch dir viel Kraft

Selina

Geschrieben von X am 21. Oktober 2007 19:46:05:

Als Antwort auf: Hallo geschrieben von Bluna am 21. Oktober 2007 19:02:59:

...von dir zu hören!

Du tust uns richtig leid wegen des Nachholens, denn im Forum ging einiges. :-)

Wichtig in unseren Augen: Jochen und Selina haben reichlich Sorgen und Andre hat Abschied genommen. Parsimony.24157
Parsimony.24177

Dieses Lied gefiel mir und deshalb als Link auch für dich.
Parsimony23863

Ist eine Abwechslung zum Beitrag "Allan Dulles" in dem der Sound - trotz positiver Botschaft - nicht jedem gefallen wird.

Das sich bei dir nichts Wesentliches geändert hat, sehen wir mal positiv. Man muß ja immer mit negativen Veränderungen rechnen. Meine Frau hatte schon Schlimmes befürchtet.

Zum Versammlungsbesuch.
Bluna, das mit den taktischen Gründen find ich gut.
In unserer Versammlung gibt es neuerdings Propheten. ;-)
Weil die WTG vorsichtig geworden ist - in Manchem - wird die Bibel jetzt selber ausgelegt, leider kann ich nicht mehr verraten.

Liebe Grüße von uns !!!

Geschrieben von Drahbeck am 16. Oktober 2007 13:56:17:

Drehbuch-Verfasser sollen sich ja mancherlei Freiheiten herausnehmen. Darüber kann man dann wohl zur Tagesordnung übergehen. Wird jedoch gar zu dick aufgetragen, drängt sich schon das Gefühl auf Vergeltung zu verlangen.
Hätte ich das Recht dazu würde ich den Drehbuch-Verfasser dazu verurteilen, die Früchte seiner Fanatasie einmal am eigenen Leibe auszukosten. Drei Jahre lang Zwangs-Zeuge Jehovas sein. Wöchentlich all deren vorgegesehene Versammlungen besuchen, selbstredend am Predigtdienst teilnehmen und anderes mehr. Wie das dann in der Praxis ablaufen könnte, darüber kann der Delinquent dann fallweise etwa mit einem Herrn Rolf Nobel in Erfahrungsaustausch treten, der bekanntermaßen diese Tortour auf sich genommen hat.
In einem Text, einen Drehbuch-Verfasser betreffend, liest man doch tatsächlich den Satz. Zitat:

„Während er die Lorbeeren für ihre Arbeiten einsammelt, die er mit seinem Namen signierte, wird die Künstlerin selbst kaum beachtet und von ihm im Keller versteckt. Das änderte sich jedoch, als es zur Scheidung kam und Margaret durch ihre Mitgliedschaft bei den Zeugen Jehovas mehr Selbstbewusstsein erlangte. Sie gingen sogar vor Gericht, wo es sich endgültige zeigen sollte, wer von beiden der echte Künstler ist."
Nun das mit bei den Zeugen Jehovas als Frau „mehr Selbstbewusstsein erlangen..." dürfte wohl der Rubrik „Witz des Tages" zuortbar sein.

Geschrieben von Sokrates am 18. Oktober 2007 12:26:56:

Als Antwort auf: "Armer Irrer" geschrieben von Drahbeck am 16. Oktober 2007 13:56:17:

Naja, wenn man ehrlich ist so gibt es bei Zeugen Jehovas schon viele starke Persönlichkeiten beim weiblichen Geschlecht. Und in nicht wenigen Fällen sind sie die wahren "Chefs" zuhause - was ich jetzt aber nicht als Zeugen-Phänomen deuten würde, sondern als Spielgelbild der Allgemeinheit.

Daß die oben erwähnte Frau durch den Beitritt zu den Zeugen Jehovas mehr Selbstbewußtsein erlangt hat, kann ich schon nachvollziehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Gemeinschaft sie unterstützt hat, da ihr Mann ja kein Zeuge war. Oder seh ich das falsch?

Geschrieben von Bauer am 18. Oktober 2007 21:06:

Als Antwort auf: Re: "Armer Irrer" geschrieben von Sokrates am 18. Oktober 2007 12:26:56:

unterstützen und aufhetzen kann gut auch als selbstbewusster geworden sein hingestellt werden.

Geschrieben von Sokrates am 27. Oktober 2007 21:22:

Als Antwort auf: Re: "Armer Irrer" geschrieben von Bauer am 18. Oktober 2007 21:06:

Jeder, der unterstützt oder gar aufgehetzt wird und einen Rückhalt verspürt, hat mehr Selbstbewußtsein ... das meinte ich ja!

Geschrieben von Bauer am 01. November 2007 20:03:41:

Als Antwort auf: Re: "Armer Irrer" geschrieben von Sokrates am 27. Oktober 2007 21:22:

aufgehezt blind nach vorne rennen und Selbstbewusstsein sind nicht identisch.

Dann ist ein Fanatiker ein selbstbewusster Mensch?

Was fehlt ??

Der Denkvorgang !!!

grins,
Also war das ein Beitrag genau für die Gruppe von Menschen die nicht denken (können).

Wikipedia:
Zum einen wird darunter das aktive durch innere Denkvorgänge herbeigeführte Erkennen der eigenen Persönlichkeit verstanden. Die Frage: „Wer oder was bin ich?" kann als Ergebnis dieses Denkvorgangs beantwortet werden. Auch eine passive Zuschreibung, die Attribuierung durch andere denkende Lebewesen der Gruppe, führt zum Erkennen und Definieren der eigenen Person bzw. Persönlichkeit.

Geschrieben von D. am 19. Oktober 2007 07:29:54:

Als Antwort auf: Re: KdöR - Thüringen geschrieben von D. am 27. August 2006 10:43:18:
(Bundesland Niedersachsen)

Jehovas Zeugen bald eine Körperschaft?
Osnabrück/Hannover.
Jehovas Zeugen rechnen damit, in Kürze als Körperschaft öffentlichen Rechts in einigen weiteren Bundesländern anerkannt zu werden.
In einem Gespräch mit einer Zeitung sagte Vorstandssprecher Werner R., die Religionsgemeinschaft habe "keinen Zweifel", dass nach der Anerkennung im Land Berlin im Sommer 2006 weitere Anerkennungen "in Kürze erfolgen werden".

Jehovas Zeugen sind nach seinen Worten zuversichtlich, die Diskussion mit den zuständigen Länderministerien über unterschiedliche Rechtsauffassungen in formellen Fragen bald abschließen zu können. "Wir denken, dass alle noch offenen Fragen zu unserem Rechtsstatus beantwortet sind", sagte R.. Das Land Berlin musste Mitte 2006 Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkennen. Diesem Schritt vorausgegangen war ein seit 1993 dauernder juristischer Streit. Berlin ist das erste und einzige Bundesland, in dem die Religionsgemeinschaft der evangelischen und katholischen Kirche gleichgestellt ist.
Zu dem Recht, Religionsunterricht zu erteilen, erklärte der Vorstandssprecher, für die "unbedingt notwendige" religiöse Erziehung seien in erster Linie die Eltern zuständig. Jehovas Zeugen hielten daher einen Religionsunterricht für ihre Kinder in der Schule "gegenwärtig nicht für angezeigt".

Das Verhältnis seiner Gemeinschaft zum Staat bezeichnete R. als "positiv und kooperativ": "Wir haben keine Berührungsängste zum Staat und halten christliche Werte in der Gesellschaft hoch." In der Politik wollten sich Jehovas Zeugen aber nicht betätigen, denn die politische Neutralität sei "eine der Grundlagen für unsere weltweite Einheit als Bruderschaft". Von den nach Angaben der Gemeinschaft rund 220000 Zeugen Jehovas in Deutschland sind 165000 "aktive Verkündiger des Evangeliums".

Der Pressesprecher des niedersächsischen Kultusministeriums, ..., bestätigte, dass dem Ministerium ein Antrag der Zeugen Jehovas auf Anerkennung körperschaftlichen Rechts vorliegt. Der Antrag werde "in aller Sorgfalt" nach Recht und Gesetz geprüft. Allerdings seien noch einige nicht vorliegende Unterlagen beizubringen.

Geschrieben von nouvaleur am 24. Oktober 2007 13:03:40:

Als Antwort auf: Re: KdöR - Niedersachsen geschrieben von D. am 19. Oktober 2007 07:29:54:

was sagt die WTG eigentlich zu der Frage, warum sie den Status K.d.ö.R. anstrebt, wenn doch "binnen kurzem" die Vergeber dieses Status mit allen anderen in Harmagedon untergehen? Diese Statusgeilheit macht doch nur Sinn, wenn man sich längst auf einen weiteren Verbleib in "diesem System der Dinge" eingerichtet hat. Das nahe Ende ist nur noch "mein Geschwätz von gestern", was man natürlich nicht so plötzlich abstellen kann, ohne Zoff mit den Mitgliedern zu riskieren.

Geschrieben von Frau von x am 19. Oktober 2007 12:02:07:

Als Antwort auf: Re: KdöR - Niedersachsen geschrieben von D. am 19. Oktober 2007 07:29:54:

Thüringen hatte 2006 gehofft bis Ende des Jahres anerkannt zu sein.

Niedersachsen rechnet in Kürze damit und R. ist "zuversichtlich ... Fragen bald abschließen zu können".

220000 Zeugen Jehovas
165000 "aktive"
55000 ???????????

Spricht doch für sich, oder?

Geschrieben von Drahbeck am 19. Oktober 2007 13:23:41:

Als Antwort auf: Re: KdöR - Niedersachsen geschrieben von Frau von x am 19. Oktober 2007 12:02:07:

"Radio Vatikan", in letzter Zeit schon verschiedentlich mit Pro-Zeugen Jehovas-Meldungen, mit einem - theoretisch - etwas "neutral" aufgemachten Anstrich versehen, aufgefallen.

Besagtes Sprachrohr eines gewissen Herrn in Rom, lässt sich offenbar auch die Niedersachsen-Meldung nicht entgehen. Getreu dem Motto "Wilkommen im Boot der die Staatskassen Ausplündern Dürfenden".

"Himmelsverkäufer" sind sie ja beide gleichermaßen, mit unterschiedlichen Akzenten (zur Zeit noch). Aber die Nivellierung ist in der Tat nicht zu übersehen.

Geschrieben von susi am 16. Oktober 2007 10:30:03:

Als Antwort auf: Wann schließt dieses Forum endlich seine Pforten?? geschrieben von Bruder Extertaler am 16. Oktober 2007 10:15:18:

soll das eine Drohung sein? oder ein Versprechen ;-)

warum solche Vorwürfe ??? wenn das alles hier nur gelogen sein soll, braucht doch die WAHRHEIT keine Angst zu haben !!! :-)

die Bibel hat soviele Zeiten durchgestanden und wenn die WTG die Wahrheit hat, wird sie auch diese Kritik durchstehen ! ohne Gegner entfernen zu müssen !!! udn was heißt eigentlich Gegner ?? mhhh...

wir sind KEINE Gegner in diesem Sinne, wir sind Erforscher und Feststeller, wir nehmen unser Studium sehr ernst und dadurch sehen wir wenn Widersprüche geschreiben und gelehrt werden ! wir lassen die Schriften tiefer in uns gehen und SINNEN darüber nach und lesen nicht nur ab und plabbern nach ;-)
ich habe auch festgestellt, das zB. Verhalten gegenüber Ausgeschlossenen TOTAL UNMENSCHLICH ist... wie kann das (solche Behandlung) dann von GÖTTLICHER Natur sein ???

Freundliche Grüße
Susi

Geschrieben von RAFA am 24. Oktober 2007 16:40:52:

Was macht ihr eigentlich, wenn Parsimony nächstes Jahr den Betrieb einstellt? Habt ihr schon ein neues Forum oder macht ihrs einfach dicht?

Kleine Werbung gleich hinterher: Wenn ihr nach dem Parsimony-Ende noch weiter über Religion diskutieren wollt, dann könnt ihr das auch hier tun: www.RAFA777.de - das multireligiöse Forum für interreligiösen Dialog

www.rafa777.de

Geschrieben von Drahbeck am 24. Oktober 2007 17:06:44:

Als Antwort auf: gibt es ein Leben nach diesem Forum? geschrieben von RAFA am 24. Oktober 2007 16:40:52:

Ich unterstelle mal, die Frage von „Rafa" basiert auf einer ähnlichen (durch Parsimony) verursachten Betroffenheit.

Also erst mal dieses: Im „Kleingedruckten" von Parsimony habe ich auch einen Passus entdeckt, dass die Postings-Anzahl (bei bezahlten Parsimony-Foren) auf maximal 300.000 Postings begrenzt ist. Diese Zahl ist hier zwar nicht erreicht; aber auch für den Fall, es gäbe die bekannte Parsimony-Entscheidung nicht, wäre irgendwann der Zeitpunkt erreicht, wo „Schluss" im vorgenanntem Sinne ist. Also eine Neu-Überlegung stände - so oder so - an.

Ein neues Forum aufzumachen, dürfte ja wohl keine sonderliche Schwierigkeit bilden, und das fallweise auch kurzfristig.
Dieses Forum hier ist bis Mitte Mai nächsten Jahres bezahlt. Vor etwa März nächsten Jahres, gedenke ich Alternativen noch nicht näher in Betracht zu ziehen.
Zudem sind eine Reihe von Beiträgen (in Sonderheit solche, auf die in anderen Beiträgen verlinkt wurde) zusätzlich auf der Gebhard-Webseite abgespeichert. Desweiteren habe ich es schon seit jeher so gehandhabt, eigene Forums-Archive zu erstellen, und extern, außerhalb von Parsimony zu sichern, und bin mittlerweile bei dessen Nr. 227 angelangt.

Also auch nach dem „Tag X" dem abschalten des Parsimony-Forums, sind die wesentlich erscheinenden Inhalte, gesichert.

Was das Alternativ-Angebot anderer Foren-Hoster anbelangt, ist mir allerdings bis heute noch keines begegnet, wo ich ohne lange zögern „zuschlagen" würde.
Insbesondere gefällt mit die Baumstruktur bei Parsimony besser. Die meisten Foren-Hoster indes bieten nichts ädaquates an. Aber vor März nächsten Jahres, steht aus meiner derzeitigen Sicht, eine Entscheidung, die vielleicht auch das „schlucken einiger nicht gewünschter Kröten" mit beinhalten mag, ohnehin nicht an.

Geschrieben von RAFA am 24. Oktober 2007 17:24:13:

Als Antwort auf: Re: Es gibt ein Leben nach diesem Forum geschrieben von Drahbeck am 24. Oktober 2007 17:06:44:

> Was das Alternativ-Angebot anderer Foren-Hoster anbelangt, ist mir allerdings bis heute noch keines begegnet, wo ich ohne lange zögern „zuschlagen" würde.
Insbesondere gefällt mit die Baumstruktur bei Parsimony besser.

Die Baumstruktur gefiel mir auch besonders gut, ebenfalls das einfache Händling und der übersichtliche Admin-Bereich.

Mein Forum macht schon im März dicht, weil da die Rechnungsepoche ausläuft. Ich habe seit geraumer Zeit ein zweites Forum parallel dazu aufgemacht, in das ich dann die Diskussion nach dem Parsimony-Untergang komplett verlegen werde.

Ich habe mir mein Forum auch als Archiv gezogen. "Leider" bin ich derzeit bei 99tausendnochwas Beiträgen, ich werde vor dem Gau noch die 100.000 erreichen und DIESE aufzuarbeiten und ordentlich auf einer Homepage zu archivieren, hab ich einfach nicht die Zeit. So schön das Archiv auch wäre, aber die lebendige Diskussion kann es ja eh nicht ersetzen.

www.rafa777.de

Geschrieben von Kopfschüttler am 28. Oktober 2007 19:08:02:

Als Antwort auf: Re: Es gibt ein Leben nach diesem Forum geschrieben von RAFA am 24. Oktober 2007 17:24:13:

[Zitat]>>> Was das Alternativ-Angebot anderer Foren-Hoster anbelangt, ist mir allerdings bis heute noch keines begegnet, wo ich ohne lange zögern „zuschlagen" würde.
Insbesondere gefällt mit die Baumstruktur bei Parsimony besser.

Die Baumstruktur gefiel mir auch besonders gut, ebenfalls das einfache Händling und der übersichtliche Admin-Bereich. <<[/Zitat]

Verstehe nicht, was Ihr daran findet. Ich finde das System Parsimony extrem unübersichtlich und chaotisch. Hauptbereiche? Fehlanzeige! Unterforen? Fehlanzeige! Übersichtliche Anzeige aller Thread? Fehlanzeige!

Außerdem mangelt es an vielen Funktion, die andernorts längst Standard sind. (Zitieren, einschl. Zitate anzeigen, Formatierungen, etc.)

Der einzige Vorteil scheint daran zu liegen, dass man schnell die neusten Beiträge sehen kann (ist aber in anderen Foren-Softwares auch kein Problem) und dass man leichter einen Thread spalten kann, falls der Originalthread Offtopic wird.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Drahbeck, dass er dieses Forum sponsort und moderiert! Hoffe sehr, es wird es auch nach Parsimony geben. Meine Empfehlung: Da Drahbeck ja ne eigene Webseite und damit Webspace hat, sollte er "einfach" eine kostenlose Forensoftware aufspielen.

Geschrieben von X am 28. Oktober 2007 19:51:46:

Als Antwort auf: Re: Es gibt ein Leben nach diesem Forum geschrieben von Kopfschüttler am 28. Oktober 2007 19:08:02:

Hallo Kopfschüttler!

>An dieser Stelle ein großes Dankeschön an Drahbeck, dass er dieses Forum sponsert und moderiert!<

Unterschreib !!!

Liebe Grüße an Alle!

Geschrieben von Drahbeck am 28. Oktober 2007 19:26:07:

Als Antwort auf: Re: Es gibt ein Leben nach diesem Forum geschrieben von Kopfschüttler am 28. Oktober 2007 19:08:02:

„...sollte er "einfach" eine kostenlose Forensoftware aufspielen".

Da würden - zumindest für mich - die Probleme schon anfangen.
Welche Angebote gäbe es denn da und wo?
Punkt zwei. Angebote (englischsprachig) da passe ich schon mal.
Punkt drei. Wie kompliziert wäre das? Bei Parsimony gibt es auch solche Angebote. Sie allerdings sind mir in der Tat zu kompliziert.

Und was Forenhoster etwa Rapidforum anbelangt (schon mal in näheren Augenschein genommen) würde für mich auch nur die dort mögliche Variante (Werbung abstellbar in Betracht kommen. Das kostet zwar was. Parsimony war auch nicht „umsonst"). Zudem hat man bei einem Forenhoster die Chance, das am anderen Ende „Profis" sitzen technische Belange betreffend. Angebote mit Zwangswerbung sind für mich undiskutabel. Auch damit dürfte sich das „Angebots"spektrum schon erheblich reduzieren. Aber bis März nächsten Jahres ist ja noch einige Zeit. Übereilte Entscheidungen somit nicht notwendig.

Geschrieben von Oskar am 19. Oktober 2007 18:36:46:

Normalerweise erscheint im Wachtturm im hinteren Teil immer eine fiktive Leserfrage. Wer im Wachtturm vom 15.10.07 danach sucht, wird aber keine finden. Das liegt daran, dass diesmal die Frage und ihre Antwort nach eingehender Beratung durch die Leitende Körperschaft abgesetzt und stattdessen auf der dafür vorgesehenen Seite 30 ein Artikel über Syrakus eingeschoben wurde. Wer dennoch daran interessiert ist, zu erfahren, welche Leserfrage und Antwort darauf vorgesehen war, klicke folgendes an:
www.jehovahs-witness.com/6/143995/1.ashx

Geschrieben von susi am 19. Oktober 2007 21:10:

Als Antwort auf: Abgesetzter Fvl-Artikel geschrieben von Oskar am 19. Oktober 2007 18:36:46:

kann mir das jemand übersetzen?
lg susi

Geschrieben von + am 20. Oktober 2007 10:06:

Als Antwort auf: Re: Abgesetzter Fvl-Artikel geschrieben von susi am 19. Oktober 2007 21:10:

Hallo Susi!

Dies ist ein satirischer Spaßartikel über eine „Leserfrage" „Warum Jehovas Zeugen niemals Kritische Literatur" lesen dürfen.

Geschrieben von susi am 20. Oktober 2007 11:19:27:

Als Antwort auf: Re: Abgesetzter Fvl-Artikel geschrieben von + am 20. Oktober 2007 10:06:

danke +

da brauch ich das nicht ;-)

schönes woende EUCH ALLEN

lg susi

Geschrieben von Drahbeck am 26. Oktober 2007 07:44:18:

Was die Presse über Jehovas Zeugen alles so berichtet ...

Iin einem Bericht dargestellten Fakten, kann man ja - soweit es Jehovas Zeugen betrifft - nicht negativ werten.

Dennoch gibt es einen, wie mir scheint Kardinalsatz in diesem Bericht, der davon redet, alle in Rede stehenden relevanten Personen seien arbeitslos.

Nun mag selbiges Problem in den deutschen Südländern nicht so ausgeprägt ein. In Brandenburg (unter anderem) indes ist es anders. Und da stellt sich schon die Frage, ob die Zeugen sich nicht als „Magnet" für ein ganz bestimmtes Spektrum aus der Gesamtgesellschaft erweisen. Es stellt sich weiter die Frage, wie es denn mit den derart von den Zeugen Angezogenen so weiter geht. ...

Eine relevante Einschätzung zu letzterer Frage gibt es meines Erachtens auch in der Diplomarbeit "Schulden aus Liebe"
Im Falle Brandenburg ist von letzteren nicht die Rede (unstrittig), Aber sehr wohl von Leuten, welche an den „Rand" der Gesellschaft gedrängt sind. Unterstellt, selbige haben, oder bekommen auch Kinder, stellt sich insbesondere die Frage, wie es mit denen wohl so weiter geht.

Aber diese Frage soll ja Leute, deren Hauptsorge es ist, wie sie es für sich persönlich am besten anstellen (obwohl sie dafür nicht mehr jung genug sind), in einer Steuerschlupfland umzuziehen, nicht sonderlich tangieren.

Dieser Pharisäismus auch im ZJ und Ex-ZJ-Bereich, ist eben die „eigentliche" Tragödie.

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