Geschrieben von Karl am 18. April 2004 15:20:00:

Im Wachtturm vom 15. Mai 2004 wird auf S. 30,31 in "Fragen von Lesern" die Schriftstelle aus Matthäus 19:24 bzw. Markus 10:25 besprochen, wonach es für ein Kamel leichter ist durch ein Nadelöhr zu gehen, als für einen Reichen ins Königreich. Man verweist zwar darauf, daß einige meinen, bei dem Nadelöhr handele es sich um ein Tor in der Jerusalemer Stadtmauer, kommt dann aber zu dem Schluß, daß Jesus hier ein buchstäbliches Einfädelungsöhr einer Nähnadel gemeint hat.

Wenn ich mich nicht täusche, wurde aber von den Zeugen Jehovas früher auch die Ansicht, die man jetzt verwirft, vertreten, dieses Nadelöhr sei ein Tor in der Stadtmauer. Kann mich jemand, falls ich mit meiner Erinnerung richtig liege, auf ehemalige Literatur von Jehovas Zeugen verweisen, wo dies damals so erklärt wurde? Besten Dank fürs Nachschauen im voraus.

Geschrieben von Drahbeck am 18. April 2004 19:11:58:

Als Antwort auf: Nadelöhr geschrieben von Karl am 18. April 2004 15:20:00:

In dem Buch "Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" S. 29f. wird darauf eingegangen. Danach hatte Russell in Band 4 der "Schriftstudien" die Auslegungsvariante aufgenommen, damit sei ein "Tor namens Nädelohr" in der Stadtmauer von Jerusalem gemeint. Und interpretiert dies dahingehend, dass damit lediglich ausgesagt sei, die Reichen müssten um ins "Reich Gottes" eingehen zu können, gebeugt werden; dieweil jenes Tor "niedrig" gewesen sei. Der gesamte Kontext von Band 4 "Schriftstudien" macht deutlich, dass Russell allen Überlegungen radikaler Art in der Eigentumsfrage eine grundsätzliche Absage erteilt. So sollen vorhandene diesbezügliche Spannungen erst nach dem "göttlichem Eingreifen" ihre Auflösung finden.

Gleichwohl gab es aber im Christentum, etwa in einigen katholischen Orden beispielsweise, immer mal wieder Auffassungen, welche die Meinung vertraten, "Reiche" könnten nicht in das "Reich Gottes" gelangen. Diese Strömungen waren allerdings in der Regel in der Minderheit und die Kirchenoberen haben sie bestenfalls als "exotisches Beiwerk" geduldet. Für sich selbst selbstredend nicht.

Hätte sich Russell dieser Position angeschlossen, hätte das aber auch die Frage provoziert: Und wie hält er es persönlich damit? Bekanntlich hatte ja der Verkauf seiner Bekleidungsladenkette ihm einiges eingebracht. Auch warfen ihm zeitgenössische Kritiker vor, mit Aktien zu spekulieren, und dabei bei einem seiner Anhänger namens Otto von Zech, nach "allen Regeln der Kunst" einen Anlagebetrug vorgenommen zu haben.
Zitat: "1894 hatte Russell an einen Otto von Zech wertlose Ölaktien verkauft, die für Zech einen Verlust von ca. 3 000 Dollar bedeuteten."
Mit vorstehender Auslegung glaubte Russell wohl dabei den "Stein der Weisen" gefunden zu haben.

Inwieweit und wann, wahrscheinlich schon zu Rutherford's Zeiten, sich die WTG-Auslegung in diesem Punkt veränderte, müsste noch nachgeprüft werden. Entsprechende Belegstellen dafür sind mir jetzt auf Anhieb nicht geläufig.
Soweit es die Zeit nach 1945 betrifft scheint mir der früheste Beleg in einer Leserfrage im "Wachtturm" von 1951 S. 272f. zu bestehen.
Die WTG verbreitet sich darin mit den Worten:

"Wir erinnern uns, dass man vor Jahren das 'Nadelöhr' so erklärte, als ob es eine kleine Tür in einem der grossen Tore Jerusalems bedeutete, so dass, wenn die Nacht hereingebrochen und die Tore verschlossen waren, man dieses Türchen öffnen und das Kamel von seiner Last befreien konnte, so dass es auf den Knieen und Schenkeln, anders gesagt: unter grossen Schwierigkeiten, durch die kleine Tür hindurchkriechen konnte.
Dann im Jahre 1940, gab George M. Lamsa seine Übersetzung 'Das Neue Testament, übersetzt aus aramäischen Originalquellen' heraus, worin Matthäus 19:24 wie folgt lautet:
'Wiederum sage ich euch: Es ist leichter für ein Seil, durch ein Nadelöhr zu gehen, als für einen Reichen, in das Königreich Gottes einzugehen.' …
In Lukas 18:25 aber wird in der Originalbibel ein anderes griechisches Wort benutzt, und die Neue-Welt-Übersetzung gibt somit diesen Vers wie folgt wieder:
'Es ist in der Tat leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Königreich Gottes eingehe.'
Wir glauben, dass Jesus eine buchstäbliche Nahnadel und ein buchstäbliches Kamel meinte, um die Unmöglichkeit der Sache ohne die äusserste Hilfe Gottes darzustellen."

Spätere WT-Ausführungen äußern sich meines Erachtens im ähnlichen Sinne. In der Sache wurde damit Russell der "Laufpass" gegeben; ohne ihn allerdings beim Namen zu nennen.

Geschrieben von Drahbeck am 18. April 2004 20:34:10:

Als Antwort auf: Re: Nadelöhr geschrieben von Drahbeck am 18. April 2004 19:11:58:

Ergänzend noch:
In der Rutherford-Zeit ist diesbezüglich auf den "Wachtturm" vom 1. Juli 1932 S. 198 hinzuweisen, wo ausgeführt wurde:
"Manche haben gedacht, sie könnten fortfahren, Reichtum zu erwerben durch dieselben Methoden, die das Großgeschäft anwendet und trotzdem noch in das Königreich Gottes zu kommen; aber eine solche Sache ist eine absolute Unmöglichkeit: 'Denn es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr eingehe, als daß ein Reicher in das Reich Gottes eingehe.' (Lukas 18:25). Es wäre nicht richtig, diese Worte Jesu nur auf das kleine Tor in der Mauer Jerusalems zu beziehen; die Worte meinen genau das, was sie sagen. Irgendein Mensch, der sich der Methoden des Großgeschäfts bedient, könnte unmöglich im Reiche Gottes sein."

Auch bei diesem Zitat wird wieder deutlich, wie geschichtsklitterisch der Name Russell dabei nicht genannt wird, denn bei den vermeintlichen "manchen", handelt es sich eindeutig um Russell. Dann war die ZJ-Religion zu Zeiten Rutherfords noch weitgehend eine Unterklassenreligion. Das sollte sich erst mit den nachgeborenen Generationen ändern, die da nicht mehr unbedingt und generell diesem Schema entsprechen.

Rutherford aber polemisierte noch allerkräftigst gegen Kirche, Kapital und Politik. Er erreichte damit eine ähnliche Klientel, welche auch die Kommunisten in der Weimarer Republikzeit als die ihrige ansahen. Der Unterschied bestand lediglich darin, die Kommunisten hatten mit der Religion gebrochen. Die Bibelforscher selbstredend nicht.

Geschrieben von Drahbeck am 22. April 2004 18:59:49:

"Report" München (ARD Fernsehen) brachte in seiner letzten Sendung auch einen Beitrag über den Psycho-Guro Bert Hellinger.
Dazu mal ein Zitat aus dem Buch von Colin Goldner "Die Psycho-Szene"

"Zu den absoluten Rennern der alternativen Psychoszene zählt seit Geraumen die 'Familienaufstellung' Bert Hellingers, ein von Fachtherapeuten heftig kritisiertes, äußerst autoritäres Gruppenverfahren. Ehedem Priester einer katholischen Ordensgemeinschaft in Südafrika bereist Hellinger (* 1925) seit Beginn der 1990-er die Lande, um in Großveranstaltungen von nicht selten mehreren hundert Teilnehmerinnen seine selbstentwickelte Variante (vorgeblich) systematischer Therapie vorzustellen.
Theoretische Grundlage seiner Arbeit ist die ebenso simple wie reaktionäre Vorstellung, es gebe im Innenverhältnis jeder Familie eine "Ursprungsordnung", in die jedes Mitglied sich widerspruchslos einzufügen habe: Die Frau sei dem Manne untergeordnet, das zweitgeborene Kind dem erstgeborenen. Jede Störung dieser Ordnung führe zu Krankheit. Desgleichen eine Störung der kindlichen 'Hirnbewegung' zu den Eltern: Kinder wollen, laut Hellinger, ihre Eltern bedingungslos lieben, gleichgültig, was auch passiert. Ziel der Therapie sei es, die natürliche 'Ordnung der Liebe' wiederherzustellen durch gebührende Ehrerweisung dem jeweils Ranghöheren gegenüber. Sei dies geschehen, lösten sich jedwede Konflikte und Krankheiten auf."

Letzterem Satz wird allerdings von "Report", Goldner und noch einigen anderen Beobachtern dieser Szene entschieden widersprochen. Offenbar findet aber dieser Guru mit seinem, wie eben zitiert, Versprechen, befolge man seine Theorie "lösen sich jedwede Konflikte und Krankheiten auf", ein beachtliches - und vor allem - auch zahlungswilliges Publikum. Als Multiplikatoren erweist sich dabei nicht selten die Heilpraktikersszene, die auch ansonsten traditionell, als Esoterikanfällig bekannt ist. (Weitere Beispiele für letztere These kann man auch dem Buch von Goldner entnehmen).

Offenbar laufen die Geschäfte des Herrn Hellinger glänzend. Auch dadurch dokumentiert, dass es ihm möglich war, vom Freistaat Bayern, Hitlers vormalige Residenz auf dem Obersalzberg käuflich zu erwerben, wo nun am Türschild stolz der Name Hellinger prankt. Es ist wohl davon auszugehen, dass der Freistaat Bayern sich den Verkauf dieser Immobilie finanziell angemessen hat honorieren lassen, was wiederum einige Rückschlüsse auf die Vermögensverhältnisse des Herrn Hellinger erlaubt.

Report stellte in genannter Sendung auch ein neueres Buch des Herrn Hellinger vor, und nahm sich dabei insbesondere eine Passage aufs Korn, in der selbiger Hitler belobhudelt.
Damit "reicht es". Wohl nicht nur "Report" ist von Herrn Hellinger nunmehr restlos bedient.
Dieses Beispiel zeigt. Wer da glaubt, außerhalb der WTG gäbe es keine weiteren Scharlantane - der irrt gewaltig!

Geschrieben von D. am 19. April 2004 12:43:42:

Als Antwort auf: Re: B. geschrieben von D. am 23. März 2004 04:57:54:

Kirchen bremsen die Hochschulreform
Theologie kein Monopol der Amtskirchen
ein Votum von Gerhard B. in "Focus 17/2004
Darin erwähnt er unter anderem:

 Die Münchner und die Erlanger evangelisch-theologische Fakultät haben zu wenig Studierende, aber viel zu viele Professoren. Die Verteidiger der Besitzstände aber behaupten, es würde jeweils eine theologische Fakultät im Süden und Norden des Freistaats benötigt.

Der Bayerische Oberste Rechnungshof habe schon vor fünf Jahren zu Einsparungen gemahnt - folgenlos.

Beispiel Berlin. Als die Leitung der Humboldt-Universität den Lehrkörper der theologischen Fakultät auf angemessene zehn Professorenstellen zurückschneiden wollte, erhob die Kirchenleitung von Berlin-Brandenburg lauten Protest. Dabei steht fest, dass die Studentenzahlen im Fach Theologie in den vergangenen anderthalb Dekaden um durchschnittlich etwa 60 Prozent geschrumpft sind.

Die Kirchenbürokraten der beiden Hauptkonfessionen pochen aber auf die überkommenen Privilegien. ...

In einem längst multireligiösen Land erscheint die Konfessionalisierung von Philosophie und Religionswissenschaft kaum noch zulässig.

Und weiter meint er dass die Zeit  reif sei  für kirchenunabhängige Lehre und Forschung in Sachen Religion.

Aber wie sieht die Praxis aus. Die dabei zu nennende Religionswissenschaft vegetiere kümmerlich so vor sich hin

"mit nur 21 eigenständigen Professuren in ganz Deutschland. So viel wie an einer einzigen größeren theologischen Fakultät. "

Auch das zitiert Herr B.

Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten habe kürzlich bekräftigt, dass der Staat keinen Beitrag zu den Ausbildungskosten kirchlichen Personals übernimmt.

Geschrieben von D. am 20. April 2004 06:46:09:

Johann Rachuba verstarb am 3. 9. 1942 im Alter von 46 Jahren im KZ. Details dazu sind unter anderem, dem Buch von G. entnehmbar. Er war vielleicht neben dem wegen Wehrdienstverweigerung hingerichteten August Dickmann, von allen in den KZ inhaftierten Zeugen Jehovas derjenige, der nahezu symbolhaft den SS-Sadismus auf sich zog und von den SS-Schergen besonders extrem misshandelt wurde. Wurde Dickmann erschossen, so Rachuba durch planmäßige Mißhandlung in den Tod getrieben.

Wenn er also 1942 46 Jahre alt war, ist es ja denkbar, dass er auch leibliche Kinder hat. Versucht man über die WTG CD-ROM zum Stichwort Rachuba weiteres zu ermitteln, muss man allerdings registrieren: Fehlanzeige. Und dies trotz dem Umstand, dass es sich hier um einen der bedeutenderen Märtyrer handelt.

In der veröffentlichten Literatur gibt es noch den Hinweis auf einen weiteren Rachuba. Der allerdings mit Vornamen Erich hieß. Dieser Erich soll laut Angabe des Westberliner Boulevard-Zeitungsblattes "BZ" vom 19. 3. 1974 zu dem Zeitpunkt 52 Jahre alt gewesen sein. Rechnet man nach, könnte es sich altersmäßig durchaus um einen Sohn des Johann Rachuba handeln. Inwieweit dieser dann doch wohl 1922 geborene Rachuba Junior auch mit den für die Zeugen Jehovas lebensgefährlichen Restriktionen im NS-Regime auch noch in Berührung gekommen war, entzieht sich allerdings der Kenntnis. Immerhin könnte man vermuten, dass ein 1922 geborener wohl auch nicht ungeschoren die NS-Zeit überstanden hat (altersmäßig gewertet). Oder wenn doch, dann wohl um den Preis, in der NS-Zeit eben nicht WTG-konform gehandelt zu haben.

Gleichwohl sind das alles Spekulationen. Nicht Spekulation hingegen ist, wie sich dieser Rachuba laut genannter "BZ" der Öffentlichkeit gegenüber "verkaufte". Die CV 156 zitierte (auszugsweise) diese BZ-Notiz und so mag denn auch hier, noch abschließend jener BZ-Artikel kommentarlos zitiert werden.
Es bleibt dem geneigten Leser überlassen, sich gegebenenfalls seinen eigenen Kommentar darauf zu machen:

Ein ehemaliger Bauarbeiter spricht vor Zeugen Jehovas.
Früher Bauarbeiter, heute Prediger: Erich Rachuba
DER MANN, DER DEN WELTUNTERGANG PROPHEZEIT.
"In fünf bis zehn Jahren, vielleicht auch schon früher, wird die Welt untergehen, Nur die Zeugen Jehovas werden durch göttliches Eingreifen gerettet".
Das prophezeite der "Reisende im Dienste Gottes" im Königreichssaal in der Weddinger Hochstraße. Prediger Erich Rachuba (52) verkündete den Gläubigen, daß Krieg, Hunger und Seuchen nun die Heiden vernichten werden.
Seinen Anhängern gab er Tips zum Überleben:
Täglich die Bibel lesen, missionieren, ein demütiges Leben führen, und mit Geld die Aufgaben der Zeugen Jehovas unterstützen .
Der BZ sagte der ehemalige Bauarbeiter, der seit 26 Jahren für das "kommende Königreich" wirbt :
"Im Buch Daniel, das um 607 vor Christus geschrieben wurde, steht, daß in 2500 Jahren die Welt untergeht. Aber dann erscheint Gott und schafft alles neu. Die Menschen sollten die letzten Jahre zur Umkehr nützen. Nur wenn sie Zeugnis vor Jehova ablegen, haben sie eine Chance".
Diese "Chance" haben in Berlin rund 5 000 aktive Zeugen ergriffen.
Sie missionierten nicht nur für Jehova, sondern griffen auch tief in die Tasche: Allein der Jahresetat von 100 Reinickendorfer Mitgliedern [Reinickendorf: ein Berliner Bezirk] brachte 1973 15.000 Mark ein.
Dazu Rachuba: "Zum Spenden wird niemand gezwungen. Alle 1, 8 Millionen Zeugen Jehovas in der Welt zahlen freiwillig."

Geschrieben von DZ am 25. April 2004 12:01:45:

Als Antwort auf: Rachuba geschrieben von D. am 20. April 2004 06:46:09:

»Weddinger Hochstraße«

Dies war die Adresse des damals in Westberlin gelegenen Kongress-Saales den Jehovas Zeugen dort unterhielten und den sie zweimal jährlich für ihre Treffen benutzten. Berlin war in "Kreise" eingeteilt - der Oberbegriff für die Zusammenfassung mehrerer Versammlungen.
West-Berlin war in drei Kreise eingeteilt die ihrerseits in Teilkreise mit der Bezeichnung A bzw. B unterteilt waren.
So wurde der Kongress-Saal in der Hochstraße jeweils über Wochen für Kongresse genutzt.

Die "Geschäftstätigkeit" für diesen Kongress-Saal hatte ein heute nach meinen Informationen aufgelöster Verein inne. Siegfried B. hat mir in einem Gespräch einmal erzählt, dass er zur Übertragung des Vermögens auf die "Wachtturm-Gesellschaft" irgendwelche Buchhaltungsunterlagen über Jahre aufarbeiten oder erstellen musste. Damals sollte das Vermögen des sich auflösenden Vereins auf die "Wachtturm-Gesellschaft" übertragen werden, so sagte es mir damals jedenfalls Siegfried B.... Erben müssen Erbschaftssteuer zahlen, doch Jehovas Zeugen transferieren Vermögen von einem auf einen anderen Verein bestimmt geschickter und ohne "Steuer-Verluste", sprich Zahlungen an den Fiskus. Zugegeben, eine Spekulation, aber Jehovas Zeugen können ihre Zahlungen ja gerne offenlegen.

Heute erscheint mir die Tätigkeit von Jehovas Zeugen in nicht unerheblichem Maße eine Tätigkeit des Geldeinsammelns zu sein. Geld fliest offenabr überwiegend nur in eine Richtung. Neue Bauten werden mit Spenden und 'Eigenleistung' erstellt. Doch wohin geht das Vermögen?

Versammlungen sind gehalten, Geldbeträge über ein bestimmtes Maß an die 'Zentrale' zu transferieren, so wird es immer wieder von denjenigen berichtet die damit zu tun hatten und ich habe dies auch während meiner 'Zeugen-Zeit' so gehört. Selbstständige Entscheidungen der regionalen Vereine kann wohl verneint werden, da reisende 'Prediger' die Versammlungen nicht nur zum Zwecke der 'biblischen Belehrung' besuchen, sondern bei ihren Besuchen die 'Geschäftsunterlagen' des jeweiligen "Versammlungs-Vereins" sichten und gerade auch bei schriftlichen Unterlagen sorgfältig kontrollieren. Immer wieder ist zu hören, dass dabei auch Schriftwechsel udn Unterlagen 'aus dem Verkehr' gezogen werden, die nichts mit Datenschutz oder einem Ende der Aufbewahrungsfrist zu tun haben. Hierzu muss der Versammlungs-Sekretär die "Vereinunterlagen" zusammenstellen, zu denen auch die 'Verkündiger-Karten' gehören, und dem 'reisenden Prediger' zur Sichtung und Auswertung übergeben. So wie Versammlungen nicht unmittelbar das für die Ausgaben der nächsten drei Monate benötigte Geld abführen sollen [so wird es immer wieder berichtet und auch ich habe dies so während meiner 'Zeugen-Zeit' gehört], so wird sicherlich auch die "Deutschland-Zentrale" ihr 'überschüssiges' Geld an die "Welt-Zentrale" in New York abführen müssen. Im Falle einer Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechtes in Deutschland, kann vermutet werden, dass dann auch das aufgrund entsprechender Vorteile erwirtschaftete Geld an die "Welt-Zentrale" abgeführt wird.

Geschrieben von Mumpitz am 20. April 2004 07:25:47:

Als Antwort auf: Rachuba geschrieben von D. am 20. April 2004 06:46:09:

Und was macht er heute, der Bauarbeiter ?
Da konnte man seinen Status aufwerten, allerdings nur in einer Welt von Bekloppten. Bekloppt ? Das erinnert mich an einen weiteren ehemaligen Bauarbeiter, der es in der Welt der Bekloppten zu Ansehen brachte und edssen Name das auch anklingen läßt : Franz Klupp, allseits beliebt wegen seiner bayerisch burschikosen, aber menschlichen Art. Ein Arbeiter ist er aber geblieben, der Herr Kreisaufseher.

Geschrieben von D. am 20. April 2004 06:49:25:

Auch dieses in der CV 156 gelesen:

Zeigte "Rudis Tagesshow" im Oktober 1981, wie ein Kosmonaut in seinem Raumschiff in das Weltall fliegt. Plötzlich hält ein ältlicher WT-Verkündiger einen "Wachtturm" vors Raumschiffenster. Der Kosmonaut sieht und ignoriert es. Wieder hält der Verkündiger erwartungsvoll seiner "Wachtturm" vor die Scheibe. Nun wird er vollends ignoriert und nicht beachtet. Verschnupft - zerkrautscht zieht er seinen "Wachtturm" ein und wendet sich mißvergnügt ab. Das Raumschiff saust weiter. Es bleibt auch nichts anderes übrig. Wer den "Wachtturm" ernst nehmen wollte, dürfte keine Raumfahrtprogramme durchführen geschweige planen. In Wiesbaden wird man dem lieben Rudi Carell nun gram sein. Ja, Nachdenkliche müssen sich ob der WT-Zumutungen an den Kopf fassen.

Geschrieben von Drahbeck am 26. April 2004 21:45:25:

Am 27. April
1973 - wird in Kenia die christliche Sekte der Zeugen Jehovas verboten
www.seite.com/news21833.html

Ergänzend dazu vielleicht noch ein Zitat aus dem Buch von Horst Knaut: "Propheten der Angst" S. 173:

"Am 7. Juli 1973 [die Datumsdifferenzen auf Anhieb zu lösen ist mir allerdings nicht möglich] wird aus Nairobi berichtet: 'Dem Beispiel Malawis und Sambia folgend, hat auch die kenyanische Regierung die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas verboten. Der Führer der Sekte wurde aufgefordert, das Land innerhalb von sieben Tagen zu verlassen. In einer vor dem Parlament in Nairobi vorgetragenenen Regierungserklärung heißt es, in Kenya herrsche zwar Religionsfreiheit, doch nicht für die Zeugen Jehovas, 'die eine subversive und Antiregierungsorganisation' darstellten und nach Auffassung der keyanischen Regierung eigentlich den Namen 'Zeugen des Teufels' verdienten. Wie auch vor einigen Monaten in Malawi, dessen Präsident Banda eine 'Jagd' auf Zehntausende von Zeugen Jehovas auslöste, ist nun die kenyanische Regierung dazu übergegangen, zu behaupten, daß die Mitglieder die kenyanische Flagge nicht respektierten, Propaganda gegen die Teilnahme an Wahlen verbreiteten und sich weigerten, der Einheitspartei 'Kanu' beizutreten. 'Die Zeugen Jehovas mißachten ferner das Bild von Kenyatta und erzählen unseren Kindern, kéine andere Autorität als die des Himmels zu respektieren', erklärte Kenyas Justizminister Charles Njonjo unter dem Beifall der Abgeordneten im Parlament. 'Wir können uns nicht erlauben, eine derart zerstörerische Organisation in unserem Land zu dulden, sie ist nicht christlich, sondern unchristlich, fügte er hinzu."

Offenbar, wir auch in Malawi, ist wohl in späteren Jahren jenes Verbot dann wohl entschärft oder wieder aufgehoben worden.
Laut Jahrbuchstastiken bezifferte die WTG die Zahl ihrer dortigen Verkündiger für das Jahr 1970 auf 947.
1975 dann 1.608 und im Jahre 2003 auf 16.361.
Leztere Zahl entspricht einem Verhältnis von einem Zeugen zu 1.766 sonstige kenyanische Bürger.
Wer die Zahlen anderer Länder vergleichsweise kennt, der weiss, dass dieser 1 zu ... Wert in Kenya einer der für die WTG ungünstigen ist. In etlichen anderen Ländern steht sie diesbezüglich besser da.
www.seite.com/news21833.html

Geschrieben von Drahbeck am 20. April 2004 12:07:38:

Als Antwort auf: Antroposophische Gedanken 2 (zu Zeugen Jehovas Kontext) geschrieben von Schohan 11 am 20. April 2004 10:33:30:

Anmerkung zu den hier mit "Schohan 11" gezeichneten Beiträgen.
Seit einiger Zeit grüble ich darüber, wie die denn einzuordnen sind. Jetzt wurde von dem Schreiber selbst das entsprechende Stichwort geliefert: Anthroposophie.

Wer sich damit näher befasst, stellt alsbald fest: Ihr Gründer war ein gewisser Rudolf Steiner (den der Naziautor Schwartz-Bostunitsch mal den "Ehrentitel" gab: "Ein Schwindler wie kein zweiter").
Nun können Nazigrößen sicherlich nicht als Autorität gelten. Dort wurde aus Totalitätsgründen vieles in Rasenmähermanier stigmatisiert.
Auch übt die Anthroposophie insbesondere durch ihre "Waldorf-Schulen" noch aktiv in der Gegenwart Einfluss aus. Ich habe nicht die Absicht mich hier jetzt in eine ellenlange Polemik in Sachen Anthroposophie zu verzetteln.
Nur soviel als Hinweis. Im Alibri-Verlag zu Aschaffenburg sind einige Bücher zum Thema erschienen, die ich auch teilweise gelesen habe.

Alibri-Verlag und Anthroposophie (respektive Waldorf-Schulen) sind spinnefeind, auch dadurch dokumentiert, dass man versuchte (ergebnislos) genannten Verlag mit Gerichtsverfahren in die Knie zu zwingen.

Meine Sympathie gehört dabei eindeutig den Anthroposophie und Walddorfschul-Gegnern.
Ich erachte daher Meinungsäußerungen aus diesen Kreisen im Sinne einer "Missionierung" als nicht erwünscht und bitte das zukünftig zu respektieren.

Wie ich bei entsprechenden Recherchen entnehmen konnte, haben diese Kreise auch bei Parsimony ein entsprechendes Forum. Offenbar streben sie wohl eine Art "feindlicher Übernahme" auch hier an, was ihnen allerdings nicht gelingen wird. Den einzigsten Kompromiss den ich da noch mache ist, am Anschluss dieses Votums die entsprechende URL zu nennen. Nicht als Empfehlung; sondern lediglich als Hinweis, wer sich diesen Gedanken zugetan fühlt, der möge sich bitte dort "tummeln".

Zu Rudolf Steiner noch kurz dies. Eines seiner (vielen) Bücher lautete: "Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten". Dieser Titel ist durchaus programmatisch. Als "Seher" meint er auch in einer "Akasha-Chronik" "lesen" zu können und ähnliches mehr.

Voraussetzung diesbezüglicher Gedanken ist, dass es eine weiterlebende Seele, Inkarnationen und ähnliches gäbe. Das sind aber Positionen die von den Zeugen Jehovas (und in der Regel auch von den Ex-ZJ) nicht geteilt werden.

Anthroposophie ist an diesem Ort nicht das Thema. Wer sich dazu sachkundig machen will, der mag es an anderer Stelle auf eigenes Risiko tun. Ich bitte das zu respektieren. f25.parsimony.net/cgi-bin/topic-flat.cgi?Nummer=62903&ThreadNummer=5967

Geschrieben von Drahbeck am 20. April 2004 14:34:06:

Als Antwort auf: Re: Anmerkung zu Schohan 11 geschrieben von Ewald am 20. April 2004 12:53:20:

Es fällt mir schwer - im Gegensatz zu Ewald - einen "roten Faden" in den Mohan 11 Postings zu erkennen. Mir drängt sich eher der Eindruck auf: Auf seine Art ein ähnlicher Poster wie der Michael, welcher die katholische Kirche hochhält. Nur inhaltlich anders ausgerichtet. Ausgerichtet auf den breiten Esoterikmarkt. Spätestens wird das dann deutlich, wenn man sich die angegebene Parsimony-Forumsseite im Detail mal näher ansieht. Auch die dortigen Buchempfehlungen sichtet.
Auch die immer wiederkehrende Stereotypye vom Licht, Liebe und Schwert, begegnet man dort.

Es tut mir leid. Auch ich habe Meinungen. Ich stamme von Herkunft und Erziehung aus ZJ-Kreisen. Im Gegensatz zu einigen, die eine solche Vergangenheit nicht haben, bin ich nicht auf der Suche im Esoterikmarkt. Egal ob es sich da nun um Rosenkreuzer, oder eben um dieses neue Angebot Made "Mohan 11" handelt, der mir übrigens ein Stammschreiber, unter leicht abgewandelten Namen, in diesem Forum über "weisse Magie" zu sein scheint. Im übrigen gehört es mit zu meiner Meinung, die ich keinesfalls unter den Scheffel zu stellen gedenke, dass ich keinem Zeugen Jehovas den Esoterikmarkt als Alternative empfehle.

Geschrieben von Drahbeck am 19. April 2004 11:38:08:

Werter Michael,
Auch Toleranz hat mal ihre Grenzen.
Ihre Position haben Sie ja nun ausreichend hier dargelegt.
Wenn sie nun Gebetsmühlenhaft, dass bei den nichtigsten Anlässen, mit kaum erkennbaren Variationen, permanent wiederholen, dann allerdings, dass muss ich Ihnen sagen: überschreiten Sie die zumutbare Toleranzgrenze.
Ich muss Ihnen weiter sagen, dass ich als Forumsbetreiber mir vorbehalten muss, diese Spamflut nicht tatenlos hinzunehmen.
Was Sie bisher sagten, mag als Dokumentationsbeleg stehenbleiben. Zukünftig werden Sie hier mit Sperren, bzw. alternativ Löschungen, zu rechnen haben.

Geschrieben von Drahbeck am 27. April 2004 19:54:47:

Und immer an den Leser denken ...
In gelegentlicher Fernsehwerbung für die Zeitschrift "Focus" begegnet man dem dortigen Chefredakteur auch mit dem markigen Spruch "Und immer an den Leser denken ..."
Sieht man sich etliche Diskussionen hier der letzten Tage an, muss man wohl zu dem Ergebnis kommen, für die Diskutanten ist das offenbar ein Fremdbegriff.
Das fängt schon mit solch simplen Einzelheiten an, dass bei Antworten auf vorangegangene Postings, immer der volle Text der vorangegangenen Postings stehengelassen wird, lediglich das dann am Ende, ein in der Regel noch dazu magerer "eigener Senf" dazugegeben wurde. Dergestalt kann man - und das ist im meiner Sicht eine Zumutung - die Ursprungspostings, die immer länger werden (zwar nicht "inhaltlich", aber der Form nach), bis zum Erbrechen zum kaum mehr zählbaren xten male immer wieder lesen.

Wohl kaum eine Praxis, die auf den Leser Rücksicht nimmt.

Wer es noch nicht wissen sollte, beim abfassen einer Antwort. Der Begriff einen Text zu markieren, dürfte doch wohl den allermeisten Computernutzern bekannt sein. Das ist auch bei den Parsimony-Foren so. Wenn man etwas markiert, kann man bequem das markierte dann auch löschen. Man kann auch nur einen Teil des Ursprungstextes markieren und löschen. Das alles ist möglich. Ich kann mir eigentlich nicht so recht vorstellen, dass die Diskutanten dies nicht wüssten.

Inhaltlich ist die "Diskussion" ohnehin ein Jammertal. Festgefahrene Positionen, Wiederholungen bereits gesagtem zum nicht mehr zählbarem Maße. Also da sage ich jetzt klar: So kann und wird es nicht weitergehen! Wer bloß bereits xmal gesagtes, der Sache nach roboterhaft wiederholt, der sollte sich doch mal fragen, ob für ihn nicht dann auch der Spruch zutreffend wäre: Wenn du geschwiegen hättest - hätte man dich für weise gehalten.

Es ist immer eine Gratwanderung, die da offenbar beschritten werden muss. Ist man zu restriktiv, erstickt man die Diskussionsfreude (so überhaupt vorhanden). Läßt man die Zügel locker, kann man vorstehende Ergebnisse "bewundern".

Ich möchte keinem der Diskutanten zu nahe treten. Ich verzichte auch vorerst auf Löschungen (im Regelfall) und IP-Sperren. Aber mein Missfallen möchte ich schon zum Ausdruck bringen. Vorerst in der Form, dass bestimmte Threads für weitere Antworten gesperrt werden. Das hindert natürlich nicht, das neue Threads aufgemacht werden, und dort das gleiche üble Spiel weitergeht. Es tut mir leid, dass ich dieses "Machtwort" aussprechen musste. Ich hoffe und bitte um Einsicht und Rücksichtnahme.
Danke!

Geschrieben von od am 27. April 2004 22:29:43:

Als Antwort auf: Und immer an den Leser denken ... geschrieben von Drahbeck am 27. April 2004 19:54:47:

Lieber Drahbeck,

es gibt Leute, die haben wirklich nichts besseres zu tun, als wochenlang den gleichen Spass zu treiben, ohne sich zu langweilen.
Das ist nicht für jeden gesitreich genug, aber wohl für die Täter, die mit wenig Aufwand anscheinend schon unheimlich selbstvergnügt sind.

Ich kann manchmal akzeptieren, dass man eine Position verteidigt, um zu zeigen, wohin das Gegenteil führt, aber so vehement immer denselben Unsinn von sich zu geben, ist schon lange keine Leistung mehr (gelle Michael?)
Ich lese übrigens den Schwachsinn gar nicht mehr.
Wer mich nicht respektiert, und auf meine Argumente nicht antwortet, wird von mir auch nicht beachtet.
Ich empfehle anderen Teilnehmern, ebenfalls auf Ignorieren zu schalten.

Grüsse
Orazio

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