Geschrieben von Drahbeck am 01. Dezember 2004 06:57:38:

Als Antwort auf: Re: 22. 11. 1954 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. November 2004 06:44:13:

Dem katholischen Jesuitenorden wird unter anderem vorgeworfen (Zitat aus einem kirchlichen Lexikon protestantischer Prägung [Calwer Kirchenlexikon] :
„Aber am verwerflichsten ist der dritte Grundsatz der Mentalreservation, der gestattet, wissentlich etwas Erlogenes zu behaupten, ja eidlich zu erhärten, wenn man nur - flüsternd oder nur denkend - einen geheimen, stillen Vorbehalt macht, wodurch das Behauptete wieder aufgehoben wird, oder sich eines zweideutigen Ausdrucks („Amphidolie") zu bedienen, wodurch der andere irregeführt wird."

Abgesehen von den mit genannten offenkundigen Meineiden (da mag die WTG nicht mitziehen). Abgesehen von dieser Einschränkung, propagiert die WTG in der Sache, genau diese jesuitische Mentalreservation, namentlich bezogen auf Verbotsländer. Etwa Hitlerdeutschland, der DDR oder anderer dieser „Güte". So auch in ihrer „Wachtturm"-Ausgabe vom 1. 12. 1954. Das die Jesuiten, wie gelesen, ähnliches praktizieren, erfährt man indes in diesem WT-Artikel nicht. Das ist für die WTG offenbar kein Thema, will sie doch als „eigenständig" gelten und nicht als „Abklatsch von irgendetwas".

Es ist offenbar eine „Gratwanderung", der mit solchen Grundsätzen die Bahn geebnet wird. Wer sich zum taktischen Lügen aus Prinzip verstehen kann, der wird diese Grenze vielleicht nicht immer auf die „großen Fälle", für die das gedacht ist, beschränken: sondern vielleicht auch im Alltag auf ähnlich schiefe Bahnen geraten. Da muss nun der WT „gegensteuern", und das versucht er des lang und breit in vorgenannter WT-Ausgabe. Da werden dann diverse Einzelfälle genannt, wo der WT das taktische Lügen nicht angewendet wissen will. Unter anderem liest man da:
„Es ist nicht immer eine gute Gewohnheit, wenn Brüder Geld von anderen Brüdern borgen. … Wenn Brüder untereinander Geschäfte tätigen und Abmachungen treffen hinsichtlich Geldleistungen und Warenzahlungen, sollten sie ihr Versprechen halten, die Wahrheit sagen und jede Unehrlichkeit meiden. Weil uns das Gedächtnis im Stiche lasen kann und um Streitigkeiten vorzubeugen, ist es ratsam, die getroffenen Vereinbarungen schriftlich festzuhalten. …

Falls der Übertreter sich aber weigert, eine Sache so in Ordnung zu bringen, wie es sich gehört, ist es dann angebracht, daß der Bruder, der das Darlehen machte, den Schuldner-Bruder vor Gericht zieht und ihm den Prozeß macht? …
Indes kann einem solchen die Gemeinschaft der Versammlung entzogen werden, wenn er ein Erpresser ist. … Ob eine geprellte Person jemanden, dem die Gemeinschaft entzogen worden ist, vor Gericht ziehen will, muß sie entscheiden. … Doch ist es gut, die Kosten, die sich an Zeit und Geld ergeben, in Betracht zu ziehen. Prozesse sind kostspielig, und bisweilen kommt es so heraus, daß alles den Rechtsanwälten für ihre Gebühren zufließt. Auch ist es nötig, daran zu denken, ob durch eine solche öffentliche Maßnahme nicht Schmach auf das Werk kommt. Deshalb sollte ein Bruder seinen Bruder nicht vor Gericht ziehen; es kommt Schmach auf die Organisation. … Bei einer Person, der die Gemeinschaft entzogen worden ist, liegt aber die Sache anders, obwohl die Leute im allgemeinen nicht erkennen mögen, daß jemandem, dem der Prozeß gemacht wird, die Gemeinschaft entzogen ist …"

Siehe vergleichsweise auch:
Schlafende Hunde geweckt

Geschrieben von Drahbeck am 08. Dezember 2004 06:18:28:

Als Antwort auf: Re: 1. 12. 1954 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 01. Dezember 2004 06:57:38:

Das Jehovas Zeugen den Glauben an eine „unsterbliche Seele" prinzipiell ablehnen, ist als Allgemeinwissen weitgehend bekannt. Prompt warfen ihnen denn auch Großkirchliche Kreise vor, mit dieser Ablehnung das „Glaubensklavier" zertrümmert zu haben und dennoch zu behaupten, ein „liebliches Lied" auf diesem Trümmerhaufen spielen zu können.

Bei der Unvereinbarkeit beider Positionen spielt noch ein anderer Aspekt mit hinein, über den die „Großkirchen" dann (in der Regel) aber nicht so sonderlich gerne reden. Indes worum es dabei geht, wissen auch sie, allerspätestens seit den Tagen eines Albert Schweitzer, genau. Zu genau. Auf den Punkt gebracht geht es darum: Das Urchristentum ist mit seiner Endzeit-Naherwartung allerschmählichst gescheitert. Wenn von einem „Schrotthaufen" zu reden wäre, dann schon seit den Tagen des Urchristentums. Aber die heutigen „Großkirchen" taten schon damals das, was sie den Zeugen Jehovas heutzutage vorzuhalten belieben. Sie behaupteten, dennoch aus dem Schrotthaufen Urchristentum, ein „liebliches Lied" spielen zu können.

Das Rezept dabei war einfach und simpel. Die Endzeit-Naherwartung wurde in den imaginären Himmel verlegt. Die Himmel-Hölle-Philosophie war geboren. Kraft dieser „Wassersuppe" konnte man den nächsten Schritt tun. Die Einführung des Sakramentalismus. Riten ersetzten nun das Vakuum das durch das scheitern der Endzeit-Naherwartung entstand. Und das hatte dann noch die nicht ungern gesehene „Nebenwirkung", dass sich eine Priesterklasse zu deren Verwaltung etablieren konnte. Noch heute gut in der orthodoxen, auch der katholischen, und abgeschwächt in den protestantischen Kirchen, studierbar.

Die Bibelforscher-Bewegung vollzog insofern nun einen Bruch, als sie den ganzen Sakramentalismus, mehr oder weniger aufs Abstellgleis schob (nicht prinzipiell verleugnete, aber doch keine sonderliche Verwendung für ihn hatte). Sie griff in der Tat wieder auf die Elemente des Urchristentums zurück; und das war in Praxis eben die Endzeit-Naherwartung. Und so wiederholt sich nun dieses Trauerspiel der Selbstbelügung der Menschheit zum xten, kaum noch zählbarem Maße.

Lehnen Zeugen Jehovas auch die Seelenlehre, aus vorgenannten Gründen ab; so herrscht andernorts ein völlig anderes Klima dazu. Wer denn in den „Himmel" kommen will, für den macht der Glaube an eine unsterbliche Seele durchaus einen gewissen Sinn, bedingt sozusagen das eine das andere. Auch breite Kreise aus dem Spektrum der sogenannt „nichtchristlichen" Religionen huldigen diesem Aspekt. Und selbst jene Narren, die sich da einbilden sie seien unreligiös (die breite Esoterik-Szene) kultivieren in breiter Front auch die Seelenlehre oder Geistesverwandtes.

Unter der Überschrift „Weltraumschiffe für abberufene Seelen. Sorgfältige Vorbereitungen auf den Tod", berichtet „Erwachet!" in seiner Ausgabe vom 8. 12. 1954 über einige Ausformungen der Seelenlehre, namentlich in nichtchristlichen Religionen. Diese Ausführungen sind durchaus sachbezogen. Wesentlichen Widerspruch zu ihnen gilt es nicht anzumelden. Schon aus dem Grunde nicht, weil dies der Bericht über Tatbestände ist, die nicht dem eigenen Lehrgefüge zugehörig sind. Nachstehend die wesentlichen Aussagen daraus:

DIE Sorge für die Toten ist durch die Jahrhunderte hindurch ein auffallendes und bleibendes Merkmal der ägyptischen Religion geblieben. Aus Ägypten sind viele Theorien über den Zustand der Toten gekommen, ferner über das Jenseits, Beerdigungssitten, Mumifizierung, Riten, Götter, Sonnenanbetung usw. Man nimmt heute allgemein übereinstimmend an, daß der Ägypter des Altertums die Hälfte seines Lebens damit verbrachte, besondere Götter anzubeten, und sich in der anderen auf den Tod vorbereitete.

Der Tod war ein Phänomen, das dem Ägypter unerklärlich war. Überall sah er, wie Dinge stets einer Veränderung unterworfen waren, wie sie aber auch immer wiederkehrten — der Untergang der Sonne im Westen, ihr Aufgang nach einer kurzen Zeit der Dunkelheit im Osten; der Nil, der jedes Jahr seine Ufer überflutet, um das ausgedörrte Land wieder zu erfrischen; der Ägypter selbst, der schlafen geht, aber am Morgen wieder erfrischt aufsteht. Alle diese Dinge außer dem Tod schienen ihm erklärlich. Der Tod konnte für den Ägypter nur eines bedeuten: ein Wechsel im Leben — ein Übergang von diesem Leben in das nächste, das man sich wichtig und geheimnisvoll vorstellte. Der Tod bedeutete nicht das Ende, sondern nur einen Wechsel. Die Verstorbenen würden immer wiederkehren wie die Jahreszeiten, wie die Flut des Nil, wie die aufgehende Sonne, nur um sich dann des nächsten Lebens um so mehr zu erfreuen. Genüsse und Bequemlichkeiten, die ihm im jetzigen Leben versagt blieben, erhielte er im nächsten Leben.

Doch wie sollte man von diesem Leben in das nächste wechseln können ? Der Bequemlichkeit wegen lehrte seine Religion, er sei mit einer unsterblichen Seele ausgestattet. Aber im Gegensatz zu den vielen Religionen der Christenheit glaubte der alte Ägypter, der menschliche Körper müsse erhalten bleiben, da die Seele dahin zurückzukehren wünsche und den Leib daher wieder benötige. In ihren Bemühungen, den Leib zu bewahren, wurden die Ägypter Fachleute im Einbalsamieren und Mumifizieren der Toten. Sie wollten aber Verwechslungen vermeiden und legten deshalb noch jedem verschiedenen Herrscher oder jeder Königin ein geschnitztes Ebenbild in das Grab. Gewöhnlich legte man dieses Bild auf den Deckel des inneren Sarges, und so gut es ein geschickter Arbeiter anfertigen konnte, glich es dem Verstorbenen. Sollte die Seele bei ihrer Rückkehr den Leib schon zu Staub zerfallen vorfinden, dann könnte sie in dem Bild Wohnung nehmen und dort bleiben.

Ägyptische Könige verbrachten einen guten Teil ihres Lebens mit den Vorbereitungen auf den Tod. Sie planten sorgfältig ihre Grabmäler und waren darum besorgt, sie zu bequemen Wohnstätten für ihre Seele zu machen. Lebensnotwendigkeiten, Bequemlichkeiten und Luxusgegenstände wurden zur Erfreuung der Seele bereitgestellt. Haushaltgegenstände, Kriegswaffen und Kinderspielzeuge wurden zusätzlich zu einem großen Vorrat guter Speisen mit religiösem Ernst für den künftigen Gebrauch eingepackt. Viele dieser alten Bräuche haben sich so tief in die Zivilisation eingeprägt, daß bis zum heutigen Tag viele davon in ihren alten Formen sowohl in Religionen des Ostens als auch in sogenannten christlichen Religionen erhalten geblieben sind.

Zu diesen Überbleibseln gehört auch die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele — der Glaube, die Seele verlasse nach dem Tod den Leib und werde in der Auferstehung mit dem Leib vereint. Ferner sind damit die wiederholten Besuche der Gräber, das Trauern, das Fasten und verschiedene andere Sitten verbunden; ebenso Gebete und Bitten für die Toten oder direkt an die Toten, die Versorgung der Abgeschiedenen mit Speise, die Furcht vor bösen Geistern und ihre Beruhigung mit besonderen Speisopfern. Diese Sitten sind alle heidnischen Ursprungs und in die Religionen dieser sogenannten modernen Welt aufgenommen worden. Wie Kardinal Gibbons in seinem Buch 'Glaube unserer Väter' (engl.) offen zugibt, hat die Katholische Kirche viele heidnische Bräuche und Sitten in ihre Religion aufgenommen. Diese Dinge maskiert sie im Namen des Christentums.
Stelldichein mit der Sonne
Die sengende ägyptische Sonne wurde als der größte aller Götter angerufen. Man nannte ihn Ra. Die Pharaonen träumten davon, einmal eine Ewigkeit in der Gegenwart Ras zu verbringen und diesen Sonnengott auf seiner Tag-und-Nacht-Reise durch den Himmel zu begleiten. Nur Ra war würdig, vom Pharao angebetet zu werden. Lediglich
Ra schuldete er Untertanentreue. Alle anderen Götter waren ihm untergeordnet. Zuerst beteten ihn nur Pharaonen an, aber später wurde dieses Vorrecht auch einigen Edlen und Priestern zuteil. Auf Erden wurde der Pharao als Gott angebetet. Er galt als der verkörperte Sohn und irdische Vertreter des Sonnengottes Ra. Er war die direkte Inkarnation jeder örtlichen Gottheit. Daher gehörte ihm jeder Tempel in Ägypten. Er wurde als derjenige dargestellt, der jedem Gott auf Erden ebenbürtig ist, denn er war selbst dieser Gott in menschlicher Gestalt. Um sich so nicht den örtlichen Göttern zu widersetzen und sie geringschätzig zu behandeln, schloß der Pharao einen Kompromiß. Er hängte den Namen Ra an den Namen jedes örtlichen Gottes und erhob sie auf diese Weise alle in hohe Stellungen
der Ehre und der Anbetung. Durch diese Neuerung wurde Amon zu Amon-Ra, Sebek, das Krokodil, wurde zu Sebek-Ra, usw. Die Göttinnen behielten ihre Eigennamen eine längere Zeit, aber auch sie wurden von der königlichen Göttin Isis aufgenommen.

Nach offiziellen Legenden war die Sonne der Abkömmling Nuts, der Himmelsgöttin. Jeden Morgen gebar sie die Sonne und in ihren Armen starb sie jeden Abend. Auch andere Götter erlebten diesen Lauf des Todes und der Wiedergeburt. An einer heiligen Stelle im „Osten des Himmels" befanden sich die Türen zur nächsten Welt. Vor diesen Türen standen großgewachsene Feigenbäume, auf denen die Götter saßen. Hier traf der Pharao nach seinem Tode den Sonnengott, und beide unternahmen eine Reise durch die aufregende Welt der Finsternis, die Duat genannt wird.
Sonnenschiffe für Seelen
Im allgemeinen glaubten die Ägypter der alten Zeit, die Sohne schwebe in einem Boot über die Erde, sie segle auf dem himmlischen Nil dahin. Das Boot nannte man das „Boot der Millionen Jahre". Die Tagesreise durch den Himmel war ereignislos. Aber die Nachtreise war voll Abenteuer und Gefahr, teils wegen der Finsternis und teils wegen der schrecklichen Schlange Apophis, die auf der Lauer lag, um den Sonnengott Ra zu vernichten. Mit Ra diese Nachtreise machen zu können — das war die Zukunft, von der die ägyptischen Pharaonen träumten. Es gibt verschiedene Versionen dieser nächtlichen Episode, aber in den Hauptmotiven ist die Geschichte nicht verändert.

Eine Version — eine Inschrift auf einem königlichen Sarkophag — hat keinen ägyptischen Namen, sondern wird von modernen Ägyptologen „Das Buch der Pforten" genannt. Gemäß dieser Version ist Duat in zwölf Abschnitte oder Länder aufgeteilt, von denen jeder Teil seinen eigenen Namen hat und durch ein Tor vom anderen Gebiet getrennt wird. Vor jedem Tor steht ein Wächter. Jeder Abschnitt entspricht einer Stunde der Nacht. Im Boot der Sonne fahren Gottheiten mit, um den Sonnengott vor den vielen Gefahren der Nacht zu schützen. Das Boot wird durch jeden Abschnitt von der Göttin jener Stunde geleitet. Sie allein weiß das geheime Losungswort für die Pforte am weiten Ende ihres Reiches. Ohne dieses Losungswort, würde man nicht einmal Ra den Durchgang gestatten.

Während dieser Reise führt die riesenhafte, furchteinflößende Schlange Apophis jede Nacht Krieg gegen den Sonnengott. Und jede Nacht springen die Ra begleitenden Götter aus dem Boot, um mit dem mächtigen Ungeheuer zu kämpfen. Jede Nacht binden sie die Schlange mit Ketten und durchbohren sie mit Messern. Aber jedesmal, wenn die Nacht wieder eintritt, ist sie wieder frei, stark und wohlauf und wartet an der gleichen Stelle auf einen erneuten Kampf mit Ra und seinen Beschützern. Trotz der vielen Male, die Apophis bereits besiegt, durchbohrt und mit Ketten gebunden wurde, ist sie noch nie vernichtet worden. Ja, sie kann gar nicht vernichtet werden, und was genauso tragisch ist: sie kann nicht gewinnen. Ihr geht es lediglich am schlechtesten. Wie lange geht das bereits so? Niemand scheint es zu wissen.

Zuerst unternahmen die Pharaonen diese Reise durch den Himmel mit Ra allein, und jede Nacht kämpften sie allein mit der mächtigen Schlange und besiegten sie. Das war eine königliche Bestimmung, die nur den Pharaonen zuteil werden konnte. Aber in späteren Jahren erkämpften sich Edle und Priester das Recht zur Teilnahme. Bei Sonnenaufgang wurde ihnen gestattet, in ihre alten Heime zurückzukehren. Dort saßen sie im Schatten ihrer Gärten und erfreuten sich der kühlen Brise der Nordwinde. Aber bei Sonnenuntergang kamen sie bei Abydos zusammen und stiegen in das Sonnenboot, während es durch die Schlucht von Abydos in den Regionen der Nacht und der dichten Finsternis schwebte, um mit Apophis Krieg zu führen.

Eine weitere Version sagt, die Sonne sterbe beim Sonnenuntergang, und nur ihr Körper gehe in das Reich der Nacht über. 'Khepri'— man versteht darunter das Leben oder das Dasein in der Gestalt eines Käfers — erwartet das Kommen der toten Sonne, und dann werden die Seelen von 'Khepri' und Ra vereinigt. Ras Seele wird auf diese Weise wiederbelebt, und dann schwebt er lebendig weiter zum Sonnenaufgang. Bevor er im Land Ägypten aufgeht, wirft man seinen toten Leib aus dem Boot hinaus.
Bilder von Schiffen erscheinen
Schiffe, wie jene vom Pharao Cheops oder Khufu erbauten — man entdeckte kürzlich eines durch Kamal el-Malakh nahe der Großen Pyramide —, baute man sehr sorgfältig und stattete sie vollständig mit allen Notwendigkeiten für die Himmelsreise aus. Einige dienten nur als Transportmittel für Seelen, während andere mit dem ganzen Glanz des Lebens beladen wurden, wie zum Beispiel mit wertvollen Juwelen, mit Kleidung, mit Küchengeräten, mit Statuen von Mannschaftsangehörigen und Hofgünstlingen. Es mögen auch Bildnisse von Tanzmädchen vorhanden gewesen sein, um die Seele des Pharaos zu unterhalten. Zur Gesellschaft hatte er vielleicht eine Gruppe seiner Freunde bei sich. Wahrscheinlich existierte auch eine Mannschaft, die das Schiff in einer Prozession hinter der Sonne hersegeln ließ. Diese Mannschaft ist durch Statuen dargestellt, zu denen natürlich auch noch Papyrusdokumente kommen mit religiösen Formeln, Hymnen für Ra und Osiris und Schriften und Abbildungen über das tägliche Leben des Königs und über die Schiffahrtswissenschaft. Was auch immer in das Boot, auf das Boot und um das Boot herumgelegt wurde, so glaubte Cheops, das Abbild oder Symbol dieses Bootes mit seiner ganzen Mannschaft und mit seinen Besitztümern werde sich aus seiner festen Lage in seiner materiellen Gestalt in die Gegenwart Ras erheben. Im Gegensatz zu den schöngebauten Booten Cheops gestaltete das gewöhnliche Volk seine Boote aus Ton.

Nach der Invasion durch Alexander den Großen im Jahre 332 v. Chr. in Ägypten verschwanden Sonnenboote langsam von der Szenerie der ägyptischen Religion. Heute enthüllt man im Schatten der Großen Pyramide die religiöse Vergangenheit des altertümlichen Ägyptens. Was zutage gebracht wird, offenbart die Vergangenheit als ein Zeitalter des Aberglaubens und der Furcht. Es wurde einst als das Zeitalter der Weisheit Ägyptens gepriesen!

Geschrieben von Drahbeck am 15. Dezember 2004 03:23:48:

Als Antwort auf: Re: 8. 12. 1954 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 08. Dezember 2004 06:18:28:

Niederlagen als Siege verkaufend; darin verstand die WTG sich schon immer vortrefflich. Ein Beispiel dieser Art kann man auch der Rubrik „Fragen von Lesern" des „Wachtturms" vom 15. 12. 1954 entnehmen. In der dortigen Frage wird auch darauf Antwort erheischt:
„Wieso können wir sicher sein, daß dies die (WTG)-Organisation ist, deren sich Jehova bedient, wenn doch manchmal Dinge veröffentlicht und später anders dargelegt werden?"

Wohlweislich verzichtet der WT dabei auf eine Detail-Aufzählung, was sich in dieser Organisation so schon alles verändert hat. Man lässt es bei bewusst schwammigen Formulierungen bewenden. Würde man es nicht so handhaben, müsste man in der Tat zu dem Resultat kommen. Da spaziert ein Blinder auf dem zugefrorenem See und sucht verzweifelt das Ufer. Passt er nicht auf; gelangt er womöglich noch zur Seemitte, welche noch nicht zugefroren ist …

Ein beliebter Alibi-Spruch für die WTG ist dabei das „heller werdende Licht" gemäß Sprüche 4:18. Weiter bemüht man den Passus von der „Speise zur rechten Zeit". D a s ist dann das Gummiband um in der Praxis aus weiß schwarz zu machen. Es war eben nicht die „rechte Zeit" für die abgelegten Thesen. Egal was man da nennen will. Die „Himmelfahrt" ab 1878 in „einem sofort" beim Tode der so „Auserwählten". Die „Himmelfahrt" für den „Rest" im Jahre 1914. Die wundersam Auferstehenden Patriarchen im Jahre 1925. Nachdem letztere sich wohl etwas in der Zeitplanung „verspätet" hatten, schon mal vorsorglich eine standesgemäße Villa für sie in San Diego errichtend. Die gar wunderlichen „Bestätigungen" dieser ganzen Spekulationen aus einer Alt-Pharaonischen Pyramide. Den technischen Fortschritt in einigen Bibelbüchern „prophezeit" und „zeitgerecht" erfüllt zu wähnen. Die Liste solcher Narreteien könnte noch um einiges verlängert werden.

Nachdem das alles irgendwann mal zu den Akten gelegt (gelegt werden musste), war es eben „helleres Licht". Ein Kardinalsatz in dieser WT-Ausführung auch der:
„Es könnte eine Parallele gezogen werden zwischen der ersten und der zweiten Gegenwart Christi Jesu. Bei seinem ersten Kommen dachten die Apostel bestimmt zuerst, er werde nur ein irdischer König und das Königreich werde ein irdisches sein. Erst nach Pfingsten erfuhren sie, daß es ein himmlisches Königreich sein werde."

Damit ist die Grundsubstanz der Selbstbelügungsreligion Christentum angesprochen. Statt eines erwarteten imaginären „Königreiches Gottes" kam eine Beamtenkirche. Und je stärker letztere im laufe der Zeit wurde, um so mehr kristallisiert sich der Grundsatz einer herrschenden Priesterkaste und einer von vorne und hinten gemolkenen „Laienschaft" heraus. Der Weg der Zeugen Jehovas ist sicherlich noch nicht an seinem Endpunkt angelangt. Die gleichen Gesetzmäßigkeiten sind allerdings, schon heute bei ihnen ebenfalls registrierbar!

Geschrieben von Drahbeck am 29. November 2004 01:57:14:

„… Und hier genau scheiden sich die Geister" (wörtliches Zitat von Hans Hesse)

Im April 2000 fand in Karlsruhe im Rahmen der „Standhaft"-Veranstaltungen, eine solche statt, die sich wohl aus insgesamt 8 Themenabenden zusammensetzte, über die auch Videoaufzeichnungen vorliegen. Mitveranstalter war auch die „Forschungsstelle Widerstand im deutschen Südwesten", der Universität Karlsruhe. Dem Umstand geschuldet, nicht alleiniger Veranstalter zu sein, musste die WTG auch die „Kröte" herunterschlucken, dass dort auch Referate gehalten wurden, welche nicht unbedingt ihr spezielles Lobeslied sangen. Eines der wenigen dieser Art, war dass von Frau Dr. Angela Borgstädt, welche über die Quäker in Nazideutschland referierte.

Nun besteht zwischen Zeugen Jehovas und Quäkern schon mal dahingehend ein wesentlicher Unterschied, dass die Quäker in Kontinentaleuropa und demzufolge auch in Deutschland, nur in numerisch sehr bescheidener Zahl vertreten sind. Demzufolge konnten sie auch aus dem Grunde schon, nicht jene Bedeutung erlangen, wie es im Falle Zeugen Jehovas und ihren Konflikten im Naziregime der Fall war. Frau Dr. Borgstädt arbeitete aber an Einzelbeispielen heraus, dass die Quäker sehr wohl auch widerständiges Verhalten an den Tag gelegt hatten. Namentlich Hilfeleistung für durch das Naziregime Bedrängte. Sich dabei keineswegs nur auf die eigene Quäker-Klientel beschränkend.

Nun kann man entgegnen. Wie sollten denn Zeugen Jehovas, unter den Verbotsbedingungen des Naziregimes Hilfsaktionen organisieren. Das ginge doch nicht. Wenn dem so ist; dann muss man die Gegenfrage stellen. Und wo sind die organisierten Hilfeleistungen in freiheitlichen Gesellschaften, für Nicht-Zeugen Jehovas? Auch die wird man kaum finden können. Insofern besteht schon ein wesentlich qualitativer Unterschied zwischen Zeugen Jehovas und den Quäkern. Sicherlich wird den Zeugen Jehovas-Mitveranstaltern auch jene Aussage von Frau Dr. Borgstädt in ihrem Referat nicht sonderlich „geschmeckt" haben, indem sie der WTG vorhält, was Widerständigkeit im Naziregime anbelangt, zu sehr nach dem schwarz-weiss-Schema zu agieren. Sich selbst ins Rampenlicht zu stellen (in der nach Garbe-Zeit). Für den „Rest" aber nur abwertende Urteile parat zu haben. Demgegenüber betonte Frau Dr. Borgstädt, dass es auch bei den Quäkern „lichtvolle" Handlungsweisen gab.

Das war wohl nicht der einzigste „Misston", den die WTG bei diesen Karlsruher Veranstaltungen herunterschlucken musste. Wohl mit im vorher gedruckten Programm aufgeführt; auch ein beabsichtigter Vortrag von Gabriele Y.... Wenn ich es richtig sehe wollte sie über den Fall Emmy Zehden referieren. Und tatsächlich, ein solches Referat kam zum Vortrag. Allerdings, nicht von Frau Y. persönlich vorgetragen, sondern von einem anderen Zeugen Jehovas vorgelesen. Offenbar müssen sich die diesbezüglichen Geschehnisse in ganz kurzer Zeit überschlagen haben. Auch die säkulare Tagespresse nahm von dieser Veranstaltungsreihe Kenntnis und berichtete. Und offenbar fanden sich in dieser Berichterstattung auch einige kritische Anmerkungen zu der beabsichtigten Referentin Gabriele Y.. Nicht wegen des Inhaltes ihres vorgesehenen Vortrages. Das sicherlich nicht. Sondern gegen sie als Person insgesamt in Wertung früherer Auftritte von Frau Y.; namentlich solcher ohne direkten Zeugen Jehovas-Bezug. Gleichwohl in ihre Gesamtbewertung einfließend.

Da die WTG nicht alleiniger Veranstalter war, musste sie es daher hinnehmen, dass Y. wohl kurzfristig wieder ausgeladen wurde. Offenbar hatte sie aber einem der Protagonisten auf der WTG-Seite, ihr beabsichtigtes Referat noch per Fax noch zugesandt, so dass es dann doch noch vorgelesen werden konnte; gleichwohl nicht durch sie persönlich.

Kurzfristig, für das vermutete Vakuum, hatten die Veranstalter Hans Hesse als Ersatz eingeladen, mit der Bitte ein zusätzliches Referat zu übernehmen, was er dann auch am 12. 4. 2000 vortrug. Schon in seiner Einleitung ging er auf den genannten Eklat der Ausladung Y. indirekt ein; ohne sie aber namentlich zu nennen. Hesse meinte in Reaktion auf die Presseartikel, er sehe sich nicht als vor dem Karren der WTG gespannt.

Das sei einmal zur Kenntnis genommen. Eine gewisse Unabhängigkeit sei ihm durchaus zugestanden. Gleichwohl versteht er es, die immer in jenem Rahmen sich bewegen zu lassen, der ihn für die WTG weiterhin als Geschäftspartner interessant erscheinen lässt. Hesse wird also wohl kaum jene (unsichtbare) Grenze überschreiten, die seine Geschäftsbeziehung zur WTG ernsthaft gefährdete. Gleichwohl hält er es doch auch mit jener Romanfigur im Roman von Stefan Heym, mit dem Titel „Der König David Bericht"; der sich auch dadurch auszeichnete, seinem Geschichtsbericht, der als Auftragsarbeit doch eigentlich alle Zweifel an dem großen David, ein für allemal beseitigen sollte, dadurch zu „entwerten" in der Sicht der Mächtigen, dass er gewisse Zweifel in Nebensätzen einfließen lässt und damit das denken „unerlaubter Gedanken" befördert. Jedenfalls hat mich Hesse schon mehrmals an jenen Vergleich erinnert, bei der Lektüre einiger (nicht aller) seiner Ausführungen.

Offenbar hatte Hesse am 12. 4. 2000 in diesem Sinne einen besonderen „Glanztag". Brachte er doch in seinem Vortrag, der doch eigentlich auch alle Zweifel ausräumen sollte, auch ein paar solcher von der WTG unerwünschte Nebensätze mit unter.

Thematisch hatte sich Hesse besonders dem Thema Frauen-Konzentrationslager gewidmet. Angefangen von Moringen; über das Nachfolgelager Lichtenburg in Thüringen; schließlich in Ravensbrück thematisch landend. Hatte die Lichtenburg etwa 1.400 Frauen als Insassen; davon ein beträchtlicher Teil Zeuginnen Jehovas, so sollte das Nachfolgerlager Ravensbrück, in das ab Mai 1939 auch die Zeuginnen Jehovas mit überstellt wurden, insgesamt 130.000 Insassen in den sechs Jahren seines Bestehens zählen.

Schon in der Anfangszeit (in Moringen) waren die Zeuginnen Jehovas im Sinne der Lagerleitung, dadurch unangenehm aufgefallen, dass sie Arbeiten für das sogenannte Winterhilfswerk der Nazis verweigerten. In der Lichtenburg herrschte denn ein schärferer Wind. Die Konflikte eskalierten weiter. Ein zusätzlicher Konfliktpunkt dort, die Ablehnung der Zeuginnen Jehovas, sich über Radio übertragene Hitlerreden, im Gefängnishof zwangsweise anzuhören. Die SS zog aber dabei schon sehr schnell härtere Seiten auf, als dies etwa noch in Moringen der Fall war. Und sie setzte ihre Ansprüche mit Gewalt durch.

Eine weitere Steigerung der Konflikte sollte es dann in Ravensbrück geben. Besonders in die Geschichte eingegangen ist dabei der 19. Dezember 1939. An diesem Tage wurden die Zeuginnen Jehovas, die in der dortigen Nahstube beschäftigt waren, beauftragt, Taschen für die Wehrmacht zu nähen. Hesse interpretiert; es habe sich dabei um Pistolentaschen gehandelt. Sie lehnten geschlossen ab. Auch jetzt fackelte die SS nicht lange. Alle Verweigerer landeten im berüchtigten Zellenbau. Damit war dieser Konflikt aber noch nicht beendet. Nun waren in Ravensbrück die Zeuginnen Jehovas nicht „nur" in der Nähstube tätig, sondern noch in diversen anderen Arbeitsfeldern. Um ein Exempel zu statuieren, befahl der Kommandant alle Zeuginnen Jehovas auf den Appellplatz. Dort wurden sie mit der gleichen Forderung konfrontiert; und der Kommandant musste widerwillig zur Kenntnis nehmen; erneute, diesmals generelle Ablehnung.

Die Folgen ließen auch diesmal nicht auf sich warten. Alle Verweigerinnen kamen für Wochen in den berüchtigten Zellenbau und waren dort weiter sich verschärfenden Repressalien ausgesetzt. Als diese Tortur nach endlosen Wochen ihr Ende schließlich fand, bedeutete das noch keineswegs auch das Ende der persönlichen Leiden. Inzwischen war ein strenger Winter in voller Härte eingebrochen. Folgt man der Schilderung, soll der Schnee gar Barackenhöhe erreicht haben. Unter unmenschlichen Rahmenbedingungen war es nun die Aufgabe dieser entkräfteten Frauen, das Barackengelände begehbar zu halten, und die ungeheuren Schneemengen auf einem nahegelegenen See zu verfrachten.

Offenbar wurde diese Arbeit, zumindest, nicht verweigert. Sie konnte ja auch nicht als direkte Kriegsarbeit deklariert werden. Diese Strapazen sollten drei lange Monate währen. Danach ergab sich aber eine erneute Eskalation. Und jetzt trat etwas ein, was es vorher so nicht gab. Hatten bisher die Zeuginnen Jehovas nahezu geschlossen, gewisse Befehle verweigert, so gab es diese Einheit jetzt nicht mehr. Einige, wie Hesse betont, von Außenstehenden, so genannt „Extreme" verweigerten es nun gar aufzustehen, wenn der Kommandant ihre Baracke betrat; und auch an den täglichen Zählappellen verweigerten sie die Teilnahme.Auch das schliessen der Fensterläden, abends, als angeordnete Verdunklungsmaßnahme, verweigerten einige von ihnen.
Auch da war die SS nicht zimperlich. Die Verweigernden wurden eben mit Gewalt auf den Appellplatz geschleift. Dabei machte sich die SS noch nicht einmal selbst die Finger schmutzig. Das wurde eben als Befehl via Ausführung über die Kapos weiterkommandiert.

Aber wie gesagt. Die vorherige einheitliche Haltung der Zeuginnen Jehovas gab es nun nicht mehr. Hesse stellt dazu die durchaus berechtigte Frage:
„Wenn ich Pulver in Granaten einfülle, dann ist die Sache relativ eindeutig. Wie aber sieht es mit Wolle aus der Kaninchenzucht aus. Wofür wird diese Wolle verwendet. Woher habe ich meine Informationen dazu usw. usf."

Diese Fragestellung erwies sich nun als „Scheidungsgrund" unter den Zeuginnen Jehovas. Nicht alle bezogen noch die Position der „Extremen". So auch namentlich Frau Getrud Pötzinger nicht. Weitere Folge. Die SS machte mit dem verbliebenen harten Kern der „Extremen" nicht viel Federlesen. Die wurden systematisch auf „Transport" geschickt. Einen Transport ohne Wiederkehr. Das einzigste was von ihnen ins Lager noch zurückkehren sollte, war ihre vormalige Häftlingskleidung und Nummern. Nicht jedoch ihre Trägerinnen. Die waren systematisch ermordet worden. Verständlich schon das die Rückkehr nur der Kleidung der Betroffenen, das Klima der Furcht und Angst weiter anheizte. Hesse schätzt, dass etwa 164 solcher Ermordungen, mehr oder weniger, aktenmäßig nachweisbar wären. Diese Phase fand etwa 1943 ihr Ende. Schlicht aus dem Grunde; dass es die Fraktion der „Extremen" in den KZs zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gab; dieweil sie allesamt zuvor ermordet worden waren. Wer das KZ von den Zeuginnen Jehovas nach 1945 überleben sollte; der gehörte jedenfalls nicht (mehr) dieser Fraktion in seinen Leidenstagen, dort an. Was nicht ausschließt auch zeitweilig die Positionen der „Extremen" mit praktiziert zu haben. Aber eben doch nicht bis zum bitteren Ende, das in der Regel in der buchstäblichen Ermordung bestand.

Ergänzend noch dazu jene Passage aus dem zusammen mit Jürgen Harder herausgegebenen Buch von Hans Hesse „Und wenn ich lebenslang in einem KZ bleiben müßte ..." (S. 166):

„Die Zeugin Jehovas Ruth Bruch schildert die Situation, als die Frauen im KZ wußten, was es wirklich mit den Transporten auf sich hatte: 'Man hatte diesen Häftlingen gesagt, sie würden entlassen werden und zuvor woanders hingebracht, um sich zu erholen. Beim ersten Transport waren sie sehr freudig, weil sie ja glaubten, es geht in die Freiheit. Wie schrecklich, als einige Tage später Kleider und alles, was sie mit hatten und auf ihrer Heimreise gebraucht hätten, zurückkam. Nun wußten wir, daß sie umgebracht worden waren. Ich war selbst Zeuge, als der nächste Transport verladen wurde. Herzzerreißend war es mitzuerleben, wie sie den Wagen erkletterten und weinend uns laut um Hilfe baten. Leider standen wir hilflos dabei und mußten zusehen, wie diese armen Menschen wie Schlachtvieh abtransportiert wurden, ohne helfen zu können."

Geschrieben von Drahbeck am 30. November 2004 19:59:57:

Nachdem in der Mailingliste H-Soz-u-Kult bereits der B...'sche Tagungsbund, und die Dissertation des Herrn D... rezensiert wurden, ist nun jetzt Herr H. „an der Reihe".
Mal sehen ob aus seiner Ecke wieder eine vermeintliche „Richtigstellung" kommt, wie dies zuletzt bei der Rezension seines Buches für die Zeitschrift „Deutschland Archiv" der Fall war (auch auf seiner Webseite nachlesbar). Die erwartete „Ehrfürchtigkeit" wird Herr H. vermutlich wohl auch in der Rezension für H-Soz-u-Kult nicht vorfinden.

Als Rezensent ist dort Thomas Sch., Theologische Fakultät, Abteilung Religionssoziologie, derUniversität Leipzig
...  in Erscheinung getreten.

Eines seiner Voten:

 "Insgesamt muss jedoch festgestellt werden, dass der Titel der Arbeit mehr verspricht, als das Buch schließlich zu halten vermag. "

und "Vor allem im Vergleich mit der bisher erschienenen Literatur zum Thema fällt ein Fazit nach der Lektüre leider ernüchternd aus. Waldemar H.s Arbeit bietet inhaltlich wenig Neues. Das Buch weist einen vorwiegend deskriptiven Charakter fast ohne theoretische Bezüge oder systematisch verfolgte Fragestellungen auf,"

Mein Kommentar zu Herrn H. ist bereits bekannt. Siehe nachfolgenden Link. Eines möchte ich dem Rezensenten aber doch noch vorhalten. Wenn er, wie auch zu lesen ist auch das Buch des Herrn Robert Schmidt „Religiöse Selbstbehauptung ..." zu den „guten" Überblicken zählt. Wenn er das wirklich ernst meinen sollte, dann zweifle ich aber an seiner Urteilskraft. Selbst Frau S. kam nicht umhin zu Schmidt andere Vokabeln zu verwenden.
Meine Meinung zu Herrn H...

Geschrieben von Drahbeck am 29. November 2004 15:57:45:

Als Antwort auf: weihnachten geschrieben von heidrun am 29. November 2004 15:04:58:

Das wäre dann wohl eine Frage, wie stark oder schwach man sich selber fühlt. Das psychischer Druck seitens der Zeugen ausgeübt wird, gibt man ihnen dazu die Möglichkeit, ist offenkundig.

Wozu sich in „Nervenaufreibung" begeben? wäre zu fragen. Das „abstimmen mit den Füßen" war schon immer am wirkungsvollsten. In dieser Frage sollte man durchaus vielleicht nach dem Gefühl handeln. Hat man noch Angst vor den Zeugen (das scheint mir die Fragestellung zu zeigen), dann ist es sicherlich ratsam sich selbst erst Klarheit zu verschaffen:
Was will ich, wo stehe ich?

Hat man die Angst genügend überwunden, sollte man sich keinerlei Fesseln anlegen, auch in Sachen der kulturellen Bräuche in Sache Weihnachten. Dazu aber ein „okay" der umgekehrten Art, von den Zeugen haben zu wollen. Wem würde das nutzen?
Mutmaßlich am allerwenigsten der Fragestellerin. Handle wie es Dir sinnvoll erscheint. Sollte der Punkt erreicht sein, dass man sich sagen kann, die Zeugen können mir jetzt doch eigentlich „Luft" sein, wäre das optimal. Ist das nicht der Fall, wäre zu überdenken, ob nicht „Vorsicht die Mutter der Porzellankiste" ist.

Geschrieben von Willi W... am 30. November 2004 09:29:58:

Als Antwort auf: weihnachten geschrieben von heidrun am 29. November 2004 15:04:58:

Hallo Heidrun,

im Großen und Ganzen schließe ich mich der Antwort von Drahbeck an.

Weihnachten feiern zu möchten ist schon nachvollziehbar, ich habe auch sentimentale Erinnerungen daran, war ja nicht unangenehm.

Allerdings solltest Du Dich schon fragen, was Du eigentlich und wirklich möchtest. Du schreibst, daß Du schon seit einem Jahr nicht mehr in die Versammlung gehst. Dafür gibt es sicher Gründe, und wenn die für Dich stark genug sind, Dich von JZ zu trennen, warum tust Du es nicht konsequent?

Ich weiß, daß es auch einige Gründe gibt, sich nicht zu trennen. Du mußt abwägen, was für Dich wichtiger ist, und dann konsequent danach handeln, sonst wirst Du nicht glücklich, weder als JZ noch getrennt von ihnen.

Ich versuche das als JZ, ohne Baum, aber mir vielen anderen Freuden, und ich bin glücklich dabei. Wahrscheinlich, weil ich konsequent (na gut, mehr oder weniger) tue, was ich für richtig halte.

Angst ist immer ein schlechter Berater. Wenn nur noch die Angst, entdeckt und ausgeschlossen zu werden, Dich daran hindert, einen Baum aufzustellen, dann stimmt ja sowieso vieles nicht mehr in Deinem Zeugen-Leben.

Versuche, Dir darßüber klar zu werden, ob Du noch ein ZJ sein willst. Wenn ja, dann mach das konsequent, also ohne Baum und mit Versammlung usw. Wenn nicht, dann erkläre doch Dein Verlassen der Gemeinschaft. Und solltest Du Angst haben, daß Älteste auf Deinen Brief hin kommen und Dich umstimmen wollen (was ja ihre Aufgabe wäre), dann schreib rein, daß Du das nicht möchtest. Soweit die Formfrage.

Wichtiger ist allerdings, daß Du herausfindest, was Dich im Leben bewegt, und wo Du hin willst. Dann handle danach. Und werde hoffentlich glücklich.

Gruß
WW

Geschrieben von Raimund am 29. November 2004 20:10:26:

Als Antwort auf: weihnachten geschrieben von heidrun am 29. November 2004 15:04:58:

Warum einen Ausschluß riskieren? Geh einen Weg, der Dir immer noch einen leichten Rückweg möglich läßt. Bei einem Ausschluß ist die Rückkehr - zu der du dich durchaus entscheiden könntest - sehr viel schwieriger. Denn wer weiß, vielleicht gefällt es dir "in der Welt" gar nicht?

Geschrieben von B am 29. November 2004 21:55:18:

Als Antwort auf: Re: weihnachten geschrieben von Raimund am 29. November 2004 20:10:26:

... soll er sich machen?

Warum soll jemand ernsthaft zur Jehovas Zeugen zurückgehen?

Das erscheint mir genau so zu sein, als wenn die gebadete Sau zur Sule zurückfindet.

Wer weg ist, kann sich doch nur freuen.

Erforderlich ist jedoch zu erkennen, dass die angeblich göttliche Lehre und Leitung von 'oben', der wohl größte religiöse Humbuk ist, den es heute gibt.

Wer das nicht erkennt, der kann auch nicht ermessen wie glücklich er sein kann, kein Zeuge Jehovas mehr zu sein.

Geschrieben von Abaddon am 01. Dezember 2004 10:18:23:

Als Antwort auf: Zum Weihnachtsmann geschrieben von B am 29. November 2004 21:55:18: Das kann ja nur Bauer sein ...

Der Stil ist nicht verkennbar ... harte Worte von einem harten (?) Mann! *grins*

Ich stelle dir zum wiederholten Male die Frage:

Wenn du uns schon den Ausstieg schmackhaft aus dieser deiner Meinung nach "schlechten" Religion machen willst, welche Alternative kannst du uns bieten?

In deinen Kommentaren kommt nur Hass zum Ausdruck. Keine Besorgtheit um Menschen, keine Absicht ihnen etwas Besseres zu geben ... es könnte ja sein, dass manche einen adäquaten Ersatz brauchen! ;-)

Denk mal drüber nach, ob deine Taktik die richtige ist.

Aber eh besser, dass du's nicht drauf hast ... Gefahr geht von dir zumindest keine aus!

Geschrieben von Bauer am 01. Dezember 2004 14:37:45:

Als Antwort auf: Re: Zum Weihnachtsmann geschrieben von Abaddon am 01. Dezember 2004 10:18:23:

Keine Besorgtheit um Menschen,

Doch. Um die Menschen die einer Irrlehre nachrennen und ihr Leben für nichts anderes als hole Worte und einer Fata Morgana opfern.

keine Absicht ihnen etwas Besseres zu geben ...

Jemanden aus der Sklaverei zu befreien und zu sagen: du bist jetzt frei, das mag für den betreffenden schwerer als die Sklaverei sein. Freiheit bringt Verantwortung mit sich.

Dies haben ZJ abgelegt, sie lassen denken und sich die Bibel erklären - sie glauben, sie selbst könnten alleine niemals die Bibel verstehen.
Kein Wunder, dass ein ZJ eine neue Skaverei sucht.

Und die soll ich ihm empfehlen?

Noch etwas, diese Frage kann nur jemand stellen, der einen gewissen Wissenshorizont noch nicht erreicht hat. Die Antwort wird für einen ZJ womöglich unbefriedigend sein. Doch das sollte ihn veranlassen, sich mehr Wissen über das was Jehvoas Zeugen sind anzueignen.

Geschrieben von Abaddon am 02. Dezember 2004 12:45:10:

Als Antwort auf: Re: Zum Weihnachtsmann geschrieben von Bauer am 01. Dezember 2004 14:37:45:

Lieber Bauer!

Ich denke mal dein Spitzname bezieht sich nicht auf irgendeinen landwirtschaftlich eingeengten Horizont. Trotzdem bin ich mir sicher, dass ich in meinen Ansichten bisher einen sehr guten und ausgeglichenen Horizont erreicht habe. Das bestätigen mir viele Zeugen, Andersgläubige, Atheisten und sogar auch Ausgeschlossene.

Der Hauptunterschied zwischen uns beiden ist, dass ich nach wie vor glaube, dass die Bibel ein göttliches Buch ist und dass ich an die Existenz eines Gottes glaube. Du dagegen tust dies nicht. Beide Ansichten sagen aber nicht automatisch etwas über den intellektuellen Horizont einer Person aus - soweit zu uns beiden! ;-)

In unserem Glauben gibt es Sklaven? Naja, Sklave ist immer der, der sich versklaven läßt! Man kann auch ein Sklave der Arbeit, der Freizeit, eines Hobbys usw. werden. Wenn ich bei jedem Ausspruch eines Ältesten oder bei jeder Aussage in einem Vortrag gleich die Krise krieg, ohne das mit meinem bisherigen Wissen und vor allem mit der Bibel in Übereinstimmung zu prüfen, dann bin ich selber schuld. Es steht ja geschrieben "laßt euch nicht von eurer Vernünftigkeit abbringen ... weder durch eine inspirierte Äußerung ... noch durch einen Brief" ... also immer KEEP COOL!

Dumme Leute gibt es überall. Warum nicht auch bei uns. Da bin ich ganz bei dir. Aber daran mißt man doch keine Religionsgemeinschaft.

Ihr Deutschen seid einfach ein spaßiges Völkchen. Toleranz ist bei euch einfach ein Fremdwort. Sieht man ja auch in anderen Bereichen. Warum sonst müßtet ihr Angst vor Terror haben ... weil ihr es bis heute nicht geschafft habt, mit den Moslems zusammenzuleben. Mag sein, dass auch deutsche Zeugen zum Teil so geartet sind und über die "Weltlichen" reden, die "eh keine Ahnung haben". Dann ist das aber ein DEUTSCHES Problem und nicht eins der Zeugen Jehovas.

Ich steh in der Öffentlichkeit und hab gute Freunde und Kontakte in allen Lagern ... Parteiangehörige, Anwälte, Ärzte, Zuwanderer, linke Szene, sogar in der rechten Szene kenn ich einige ... interessanterweise schätzen sie alle Jehovas Zeugen als nette aufrechte Menschen.

Ein kleiner Tipp nach Deutschland: Wenn ihr nur nicht alles SO TODERNST nehmen würdet und euer Leben, eure Interessen usw. sooo extrem leben würdet, hättet ihr viel mehr Freude am Leben. Betrifft jetzt sowohl Zeugen als auch Ehemalige.

Versteh ich sowieso nicht: Wenn ich ein Ehemaliger wär, würd ich mich doch nicht INTENSIV mit etwas abgeben, von dem ich mich grad getrennt hab. Dann hätt ich besseres zu tun ...

Noch was: Ich werde auch von manchen Zeugen anders eingeschätzt als ich bin. Würde ich etwas darauf geben, was MENSCHEN sagen, hätte ich dieser Gemeinschaft vielleicht auch den Rücken zugewandt. Aber auch nur dann, wenn ich vergessen hätte, wieviele GUTE Menschen dort sind, die mich brauchen ...

Und die "Menschen guten Willens" überwiegen ...

Die anderen - die Hobbyrichter, Hobbydetektive, geistigen Schlägertrupps - kriegen schon noch ihr Fett ab!

Geschrieben von Willi W... am 02. Dezember 2004 18:40:13:

Als Antwort auf: Re: Zum Weihnachtsmann geschrieben von Abaddon am 02. Dezember 2004 12:45:10:

Hallo Abaddon,

da hast Du mir vieles aus der Seele geschrieben. Wirst wohl vom Agrarökonom keine Antwort bekommen, echte Auseinandersetzung mag er nicht, er giftet anscheinend lieber.

Ich glaube auch, daß in A vieles lockerer ist, aber das hängt mit der Volksseele zusammen würde ich sagen. Die hat man den Deutschen aber gründlich ausgetrieben, war sicher nicht falsch, so wie die geartet war, aber hier hat man keine neue gefunden.

Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, auch die Zeugen werden hier lockerer, merkt man im Dienst und in den Zusammenkünften, jedenfalls bei uns.

Liebe Grüße
WW

Geschrieben von Abaddon am 05. Dezember 2004 13:31:42:

Als Antwort auf: Re: Zum Weihnachtsmann geschrieben von Willi W... am 02. Dezember 2004 18:40:13:

Naja, auch in Österreich gibt es große Unterschiede zwischen den Bundesländern ... die westlichsten zwei sind aber schon ziemlich weit fortgeschritten!

Geschrieben von B am 29. November 2004 17:01:35:

Als Antwort auf: weihnachten geschrieben von heidrun am 29. November 2004 15:04:58:

Du bist sicherlich kein Einzelfall.

Vorab: ... ausschließen lassen.

Was juckt es dich? Was interessiert es dich ob JZ dich ausschließen?

Es gibt Beispiele:

Betrachte doch einfach einmal folgendes Gästebuch:

http://www.guestbook24.com/gastbuch.php?id=18022

Hier sind die Gäste-Eintragungen und die Antworten des Webmasters sicherlich interessant.

Und was Weihnachten betrifft: fühle dich frei.

Einen Adventskalender den ich mir diesen Monat sicherlich regelmäßig betrachten werde:

Rolands garstig-besinnlicher Adventskalender

www.rofrisch.de/

Geschrieben von Hannes am 29. November 2004 16:12:05:

Als Antwort auf: weihnachten geschrieben von heidrun am 29. November 2004 15:04:58:

Also wenn man als Zeugin Weihnachten feiern will kann man auch gleich selber austreten.Warum also mit dieser Sichtweise nicht gleich austreten?Pseudozeuge zu sein ist sinnlos.Man kann Menschen täuschen aber nicht Jehova.

Geschrieben von D. am 29. November 2004 16:42:21:

Als Antwort auf: Re: weihnachten geschrieben von Hannes am 29. November 2004 16:12:05: Das mit dem austreten ist nicht selten ein "fließender Vorgang". "Rom wurde auch nicht an einem Tage erbaut".

Wer bestimmt das Geschehen dabei. Der Betreffende selbst, oder lässt man sich die WTG-Gerichtsbarkeit aufoktojieren.

Geschrieben von Bauer am 25. November 2004 10:32:45:

Offenbar hat sich bei Ausstieg etwas getan. War der Verein Ausstieg einige Zeit mit Infolink verbandelt und verwoben, gab nach dem Trennung-Knall zunächst keine besonderen Aktivitäten zu vermelden.

Offenbar werden dort nun 'kleine Brötchen' gebacken. Eine Zeit der Findung scheint nun in nach außen sichtbarer Arbeit sichtbar zu werden.

Ein Zeichen dürfte die Gestaltung der Webseite unter der URL http://www.ausstieg-forum.de/ sein.

Geschrieben von Drahbeck am 25. November 2004 11:08:34:

Als Antwort auf: AUSstieg geschrieben von Bauer am 25. November 2004 10:32:45:

Das würde ich etwas nüchterner sehen. Etliche angebotene Links sind ohne tatsächlichen Inhalt.

Bei Infolink erlebt man ja nun einige Zeit einen sich in die Länge hinziehenden Umbau der Webpräsenzen. Unter anderem hat das - aus meiner Sicht - den Nachteil, dass etliche bei den Suchmaschinen etablierte Links von Infolink nicht mehr erreichbar sind. Auch ist zu registrieren, einige (nicht alle) solcher Links sind selbst über die Cache-Funktion von Google, die doch zumindest einige Tage, wenn nicht Wochen, den alten Bestand inhaltlich nachweist, auch nicht mehr erreichbar. Die theoretisch auf der neuen Präsenz vorhandene Suchfunktion funktioniert auch nicht (jedenfalls bei mir).

In mühseliger Kleinarbeit habe ich nun den größten Teil der Infolink-Verweise auf meiner Webseite wieder nutzbar gemacht. In der Regel über das Webarchiv, das alle relevanten Webseiten archiviert. Es gab aber auch dort Fälle, wo man schon ganz schön suchen musste um zum Ziel zu gelangen.

Ein „Nebenresultat" dabei. Da gab es mal eine Meldung auf Infolink über einen Suizidfall. Derartige wenige erfreuliche Vorkommnisse erscheinen mit durchaus der dauerhaften Dokumentation wert. Dabei ist mir mal wieder eine „Kleinigkeit" zum Bewusstsein gekommen. Die Selbstmörderin hatte testamentarisch einen Teil ihres Nachlasses „Ausstieg" vermacht. Das ist ja auch das besondere, wenn mal der Vereinsstatus mit Gemeinnützigkeit erreicht ist. Es kann „kassiert" werden. Eben auch - unter anderem - Erbschaften, so es sich ergibt.

Da gab es wohl noch juristischen „Knatsch" danach. Wie auch immer. Dennoch scheint „Ausstieg" kassiert zu haben. An anderer Stelle konnte man auch lesen, dass die Studienrätin, die da bei „Ausstieg" wohl als der tatsächliche „Motor" (de facto) anzusprechen ist. Das die offensichtlich in indirektem Zusammenhang damit eine unangenehme Erfahrung machen müsste. In einem Vandalenakt wurde die Fassade ihres Hauses mit Altöl besudelt.

Man darf „rätseln", welcher Ecke wohl die Täter zuzuordnen sind. Ich habe allerdings den Eindruck, da gibt es nicht viel zu „rätseln".

Was lehrt das? Lehren tut es wohl auch das, dass in dem Dissenz Infolink-Ausstieg, Money offenbar auch eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt.

Tragik

Suizid

Kindererziehung

Geschrieben von Beifall am 25. November 2004 12:11:32:

Als Antwort auf: Re: AUSstieg geschrieben von Drahbeck am 25. November 2004 11:08:34:

Das stimmt sicherlich:

Mit Money ließe sich bei Infolink manches erklären was nicht mit Edelmut und Aufklärungsinteresse zu erklären ist.

Geschrieben von Drahbeck am 25. November 2004 12:23:52:

Als Antwort auf: Re: AUSstieg geschrieben von Beifall am 25. November 2004 12:11:32:

Um auch das zu sagen. Solche Verallgemeinerungen, noch dazu anonym offeriert, sind nahezu Zeugen Jehovas-typisch.

Es greift wahrlich zu kurz, das Wirken von Infolink allein auf finanzielle Aspekte zu reduzieren. Dagegen lege ich Verwahrung ein, und das entschieden.

Das ist ein Einzelaspekt, trifft aber nicht den eigentlichen Kern. Der Kern ist, das genug „Nährboden" für nicht endene Kritik an der WTG vorhanden ist. Und einen wesentlichen Teil davon hat sicherlich auch Infolink abgedeckt.

Im übrigen, angesichts des wahrlich nicht durchsichtigen Finanzgebarens der WTG hätten diesbezügliche Apologeten sicherlich auch dort ein reiches Aufklärungsfeld

Überlebenskünstler

Geschrieben von Willi W... am 25. November 2004 13:20:16:

Als Antwort auf: Re: AUSstieg geschrieben von Drahbeck am 25. November 2004 12:23:52:

Es greift wahrlich zu kurz, das Wirken der WTG allein auf finanzielle Aspekte zu reduzieren. Dagegen lege ich Verwahrung ein, und das entschieden.

Was gemerkt?

Gruß
WW

Geschrieben von Drahbeck am 25. November 2004 13:34:09:

Als Antwort auf: Re: AUSstieg geschrieben von Willi W... am 25. November 2004 13:20:16:

Tja, lieber Willi. Da kann ich nur sagen. Die Jacke passt (mir) nicht. Weder Kindesmissbrauch, noch Finanzaspekte sind bei den von mir verantworteten redaktionellen Inhalten das "Hauptthema". Tabuthema aber auch nicht. Wer das Forum schon länger verfolgt, der weiss, dass ich seinerzeit in Sachen Hans K., wo sich genannte Themen Brennglasartig zusammengefasst vorfanden, durchaus eine deutliche Sprache gesprochen habe, (während andere es da lieber mit dem Wegsehen hielten).

Ich habe schon zu DDR-Zeiten, der dortigen "Christlichen Verantwortung" keinen Weihrauch gestreut. Auch heutzutage streuen ich einigen "Weihrauch-Begierigen" das nicht.

Dennoch macht das nicht blind, dass es eben darüber hinaus wesentlicheres gibt. So wird von mir heutzutage die CV dokumentiert, mit den notwendigen kritischen Anmerkungen dazu. Und so wahre ich meinen eigenen Stil auch in Sachen Infolink.

Mögen die da ihren Club weiter befördern (ich hindere sie nicht daran). Der WTG kann es eigentlich nur recht sein, wenn sich ihre Kritiker auf dem nicht sonderlich hohem Level "Ritteressen" vereint sehen. Und das war's dann.

Nun ja: jeder wie er es mag.

Geschrieben von Willi W... am 25. November 2004 15:24:09:

Als Antwort auf: Re: AUSstieg geschrieben von Drahbeck am 25. November 2004 13:34:09:

Hallo Drahbeck,

ich hatte nicht vor, sie (die Jacke) Dir anzuziehen. Allerdings mußte ich einfach mal schmunzeln, als ich das gelesen habe. Ist alles ja nicht böse gemeint, jedenfalls von mir.

Ich räume ja auch ein, daß die WTG Fehler gemacht hat, auch wenn sie selbst da ein wenig ein Problem hat, Fehler offen zuzugeben (auf manchen Gebieten). Wenn dann Kritiker, die sich nicht scheuen, auch mal heftig verbal zuzuschlagen, selbst bemerken müssen, daß es in dieser Welt nicht einfach ist, allen Fallen aus dem Weg zu gehen, dann ist das für mich eine kleine Genugtuung, denn die (meiner Meinung nach) Tiefschläge tun auch mir weh.

Gruß
WW

Geschrieben von D. am 25. November 2004 15:29:46:

Als Antwort auf: Re: AUSstieg geschrieben von Willi W... am 25. November 2004 15:24:09:

Ist schon okay. Ich hatte das auch nicht so aufgefasst. Da Foren aber eine öffentliche Angelegenheit sind, ist es schon notwendig, manche Aussagen nicht einfach unbeantwortet im Raum stehen zu lassen.

Geschrieben von DZ am 02. Dezember 2004 12:45:13:

Lasst euch nicht verarschen ... ein derzeit aktueller Werbespruch

Auch das ex Zeugen-Jehovas-Forum Infolink (früher gab es dort noch einen Link auf die Haupstseite ...) rangiert für mich aus aktuellem Anlass unter dieser Überschrift.

Wahre, echte Hilfe wird dort nicht mehr geboten. So mein Eindruck. Flachheiten und bloß keine allzu bösen Worte über Jehovas Zeugen und die 'Firma' dahinter, den religiösen Verlag 'WATCH TOWER SOCIETY'.

vergleiche
http://www.gimpelfang.de/discus/messages/17/17.html?1101852867

Mein Vorwurf: dem offenbar eigenen 'Freundeskreis' werden verbale Ausfälle gestattet, Anonymität wird verweigert, Provokateure 'gewinnen' gegenüber ihren 'Mobbing-Opfern', unangenehme Meinungen werden verbannt, Moderatoren-Willkür, wahre Opferhilfe und Aufklärungsinteresse zweifle ich an. Sekten-Opfer die erkannt haben, was hinter der Gemeinschaft steht und freimütig anprangern, weht ein 'rauher Wind' entgegen - keine Hilfe. Meine persönliche Erfahrung.

Das fragwürdige Verhalten der Betreiber von Infolink, der Moderatoren und einer Gruppe von Usern, ist bereits mehrfach aufgefallen. Besonders stark wird immer wieder die ZJ-kritische Webseite wtcleanup angegriffen.

www.geocities . com/wtcleanup/index.html
Wortsperre - Link zusammensetzen

Falco, der Betreiber von wtcleanup beschwerte sich ebenfalls über das Mobbing bei Infolink. Der Verdacht entsteht oder erhärtet sich, dass das Infolink-Forum fremdbestimmt bzw. fragwürdigen Einflüssen unterliegt. Als das 'Gimpelfang-Forum' Schauplatz der Akteuere, die hier und anderswo als 'ZJ-Geheimdienst' ein Begrifft sind, sich im Gimpelfang-Forum tummelten, dümpelte Infolink nur dahin. Entsprechende Andeutungen und Formulierungen in Beiträgen lassen erkannen, dass bestimmte Kreise selbstbewusst davon ausgehen, ein Forum zu manipulieren, es aufsteigen oder fallen zu lassen, indem sie Nachfrage generieren die ein hohes Useraufkommen vorspielt. Ein ZJ-kritischer Meinungsaustausch erscheint mir bei Infolink nicht mehr gegeben bzw. nur eingeschränkt möglich zu sein. Der Empfehlung von wtcleanup schließe ich mich aufgrund der aktuellen Geschehnisse an: wtcleanup rät, vorsichtig im Umgang mit Diskussionsforen zu sein und die Reaktion anderer Diskussionsteilnehmer zu Kritik an der Wachtturm-Gesellschaft genau zu analysieren, um dessen ideologische Position richtig einzuordnen.

Die wtcleanup - Kritik
www.geocities . com/wtcleanup/Inhalt_Site/wtcleanupwarnung.htm
Wortsperre - Link zusammensetzen

Meine Meinung.
D.Z.

Geschrieben von Prometeus am 02. Dezember 2004 19:53:09:

Als Antwort auf: Fragwürdiges Verhalten geschrieben von DZ am 02. Dezember 2004 12:45:13:

Detlef,

nimm dich etwas zusammen (auch wenn du wegen deiner Schreibsperre bei InfoLink sauer bist). In einer Woche bist du doch schon wieder freigeschaltet. Also schalt mal 'nen Gang tiefer!

das Märchen vom Bäuerlein

Geschrieben von Drahbeck am 02. Dezember 2004 13:38:49:

Als Antwort auf: Re: Fragwürdiges Verhalten geschrieben von Antilink am 02. Dezember 2004 13:28:49:

"Gibt es eigentlich ein Forum für Aussteiger mit Niveau?Wenn ja,wo?"

Nur dann wenn man es selber so gestaltet. "Gebratene Tauben" fliegen nirgends in den Mund. Zum Thema Infolink. Nach wie vor die am stärksten frequentierte Forumsseite dieses Bereiches. Dort ist man wie auch aus nachfolgendem Pressebericht ersichtlich, sehr wohl auf die „Vereinsschiene" orientiert.

"Sobald eine Gruppe zur Sekte wird, kann es gefährlich werden"

Logistische Unterstützung dabei gerne annehmend (siehe Sinus). Es fragt sich jedoch wer wohl bei dieser Unterstützung mit im Hintergrund steht. Man geht wohl nicht fehl sagt man, die „Grosskirchen" versuchen so einen Fuss in der Tür dieser Thematik zu haben. Das ist vom Prinzip durchaus legitim. Ist auch in Österreich so, etwa mit der dortigen GSK. Irgendwann (früher oder später) kommt die Ernüchterung, nachdem die Euphoriephase abgeebt. Dann stellt sich die „Gretchenfrage"; wie man es mit den „Großkirchen" wohl so hält. Einige haben da keine Probleme. Andere schon. Und menschliche Probleme und Unzulänglichkeiten, die es in allen gesellschaftlichen Gruppen gibt, können dann zur „Stunde der Wahrheit" mal führen.

Siehe das Zerwürfnis Wolf – mit „Ausstieg e. V.". Oder auch letztens der zeitweilige (?) Rückzug von @ German. Gerade letzterer war aber wohl, wenn ich es richtig sehe, Mit-Gründungsmitglied des beabsichtigten Konkurrenz- und Nachfolgeverein zu „Ausstieg e.V." Hat „Ausstieg e.V." schon den Gemeinnützigkeitsstatus erreicht, so kämpft dieser Nachfolgeverein noch darum. Insofern kann man es schon nachvollziehen, dass dieser zeitweilige (?) Rückzug des @ German als nicht förderlich für die beabsichtigten Ambitionen angesehen wird.

Auch das sage ich noch, als meine Meinung. Falco mit seinem WT-Cleanup bietet durchaus interessante Texte an, ist aber offenbar gegenüber Kritik „hochempfindlich wie eine Mimose". Er verrennt sich in bestimmte Thesen, die etwas zurückhaltender formuliert, durchaus interessant, und diskutierenswert sind. Bei denen man es aber auch hinnehmen sollte, dass genau diese Thesen auch kritisch gewertet werden. Das kann er offenbar nicht. Und so bildeten sich da eine indirekte Fraktion „Falco, Bauer, J...". Auf der anderen Seite die etwas nüchternden Wertenden zu denen ich mich auch zählen würde.

Ich sagte es schon früher. Den jetzigen zu beobachtenden „Kleinkrieg" mit all seinen gegenseitigen Verletzungen. Das alles habe ich schon viel früher einmal erlebt. In Sachen „Christlicher Verantwortung" in der DDR. Auch Infolink wird erfahren, dass seine Lebenslüge von der heilen Welt, keinen dauerhaften Bestand hat. Zutreffend rekapitulierte, @German. Es gibt Differenzen die sich eben nicht durch das propagierte „gemeinsame Glas Bier" überbrücken lassen. Kurzfristig wohl schon. Auf Dauer nicht.

Geschrieben von D. am 22. November 2004 19:52:23:

Als Antwort auf: KdöR-Kommentar geschrieben von D. am 19. November 2004 14:07:06:

Gelesen in einer Pressemitteilung des Gerichts in Sachen KdöR-Verfahren am 2. 12 um 9,30 im Sitzungssaal 301 - Plenarsaal 3. Stock, Hardenbergstr. 31 in Berlin-Charlottenburg

Streitgegenstand:
In diesem Rechtsstreit erstrebt die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland die Verleihung der Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts.

Nachdem das Bundesverfassungsgericht die - zu Ungunsten der Religionsgemeinschaft ausgefallene - Revisionsentscheidung des Bundesverwaltungsgerichts aufgehoben und die Sache an das Bundesverwaltungsgericht zurückverwiesen hatte, hat das Bundesverwaltungsgericht seinerseits unter erneuter Aufhebung des dem Verlangen der Religionsgemeinschaft stattgebenden OVG-Urteils das Verfahren an das Oberverwaltungsgericht zurückverwiesen.

Aufklärungsbedarf besteht nach Auffassung des Bundesverwaltungsgerichts vor allem in Bezug auf die Frage, ob die Religionsgemeinschaft

aktiv darauf hinwirke, dass im Falle der Verweigerung der Vornahme von Bluttransfusionen bei noch nicht einsichtsfähigen Kindern staatliche Schutzmaßnahmen - z.B. vormundschaftsgerichtliche Anordnungen - erschwert oder verhindert würden.

Weiter bedürfe der Klärung, ob die Zeugen Jehovas aktiv darauf hinarbeiteten, dass der Kontakt zu ausgeschiedenen oder ausgeschlossenen Familienmitgliedern mit der Folge der Trennung von Ehepartnern und Familien auf das absolut Notwendige beschränkt oder ganz aufgegeben werde.

Und schließlich müsse geklärt werden, ob die Religionsgemeinschaft Erziehungsmaßstäbe vorschreibe, die die Entwicklung von Kindern zu eigenverantwortlichen Persönlichkeiten innerhalb der Gesellschaft in einem Maße beeinträchtigten, dass das Kindeswohl gefährdet sei.

Geschrieben von D. am 25. November 2004 09:27:27:

Als Antwort auf: Re: KdöR geschrieben von D. am 22. November 2004 19:52:23:

Rechtsstreit der Zeugen Jehovas wieder vor Gericht
Nach sieben Monaten Pause wird in der kommenden Woche vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin der Rechtsstreit der Zeugen Jehovas auf Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts fortgesetzt. Wie der Vertreter des Landes Berlin, Rechtsanwalt Stephan Südhoff, gestern sagte, muß der "Verfahrensstand noch einmal aufgezeigt werden", weil der Vorsitzende Richter gewechselt hat. Daß eine Entscheidung noch in diesem Jahr fällt, halten Beobachter eher für unwahrscheinlich.

Das Gericht hatte zuletzt im April beide Parteien angewiesen, diverse Schriften als Beweise nachzureichen. Der Senat betonte damals, daß die bisherigen Darlegungen ein "Flickenteppich" seien.

Geschrieben von BinLeser am 02. Dezember 2004 15:05:28:

Streit um Zeugen Jehovas: Berliner Gericht legt Vergleich vor

Im mehr als zehnjährigen Rechtsstreit um die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas strebt das Berliner Oberverwaltungsgericht eine «friedliche Einigung» an. Der Vorsitzende Richter Jürgen Kipp legte heute einen Vergleichsvorschlag vor. Bei einer Einigung könnte das sehr schwierige Verfahren um die Anerkennung der Gemeinschaft als Körperschaft des öffentlichen Rechts auf Dauer beendet werden.

Das Land Berlin versagt der Gemeinschaft bislang die Anerkennung, womit Vergünstigungen
verbunden wären. Der Vorschlag muss zunächst von beiden Seiten beraten werden. Sollte keine Einigung zu Stande kommen, will das Gericht im März nächsten Jahres ein Urteil verkünden. Dieses könnte jedoch wieder angefochten werden. Der Fall ging bereits bis vor das Bundesverfassungsgericht und wurde nun vom Bundesverwaltungsgericht an Berlin zurückverwiesen.

In dem Vergleich schlägt das Gericht vor, dass die Zeugen Jehovas bei einer Anerkennung als öffentliche Körperschaft auf Beamtenverhältnisse, den Einzug von Kirchensteuer sowie Religionsunterricht an Schulen verzichten. Die Religionsgemeinschaft hat nach eigenen Angaben in Deutschland rund 210 000 Mitglieder.

Das Bundesverfassungsgericht war der Ansicht, dass die Zeugen Jehovas nicht an ihrem Glauben und ihrer Lehre, sondern an ihrem tatsächlichen Verhalten zu messen seien. Die vom Land Berlin beanstandete mangelnde Staatsloyalität sei kein Grund für eine Statusverweigerung.

Für das Land Berlin betonte Rechtsanwalt Stephan Südhoff in der Verhandlung am Donnerstag, die Zeugen Jehovas setzten körperliche «Zuchtmittel» gegen Kinder von Gemeindemitgliedern ein und übten psychischen Druck aus. Verboten seien auch Bluttransfusionen für Minderjährige. Dies solle nicht privilegiert werden. Die Religionsgemeinschaft wies diese Darstellung als unwahr zurück.

Geschrieben von D. am 02. Dezember 2004 19:36:47:

Als Antwort auf: Anerkennung zuerkannt, wenn ...... geschrieben von BinLeser am 02. Dezember 2004 15:05:28:

 Im jahrelangen Rechtsstreit um die Anerkennung der Zeugen Jehovas als Körperschaft des öffentlichen Rechts hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) Berlin einen Vergleich vorgeschlagen. Danach solle das Land Berlin der Religionsgemeinschaft den Körperschaftsstatus zuerkennen, während diese auf damit verbundene Rechte wie die Erhebung von Kirchensteuern oder die Erteilung von Religionsunterricht verzichte, wie ein OVG-Sprecher am Donnerstag sagte. Die Erklärung der Zeugen Jehovas müsse unwiderruflich sein und für die gesamte Bundesrepublik gelten.
Die Beteiligten sollen bis zum 21. März mitteilen, ob sie auf den Vergleich eingehen. Für den Fall einer Nichteinigung werde das Gericht am 24. März eine Entscheidung verkünden. ...

Geschrieben von Zeuge am 03. Dezember 2004 10:42:21:

Als Antwort auf: Re: Entscheidungsfrist bis zum 21. März geschrieben von D. am 02. Dezember 2004 19:36:47:

Haben die in Berlin nicht auf diese einzigartige Webseite geschaut?HiHiHi

Geschrieben von D. am 02. Dezember 2004 21:02:23:

Als Antwort auf: Re: Entscheidungsfrist bis zum 21. März geschrieben von D. am 02. Dezember 2004 19:36:47:

Gerichtspräsident fordert Verzicht auf "hoheitliche Privilegien"
Berlin - Der Vorschlag ist durchaus unkonventionell: Im nun schon 14 Jahre währenden Rechtsstreit der Zeugen Jehovas, als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt zu werden, hat der Präsident des Oberverwaltungsgerichts (OVG) Berlin gestern ein Angebot offeriert. Der Status könne eingeräumt werden, sagte Richter Jürgen Kipp. Allerdings müßte die Religionsgemeinschaft im Gegenzug auf einige "hoheitliche" Privilegien verzichten - wie Religionsunterricht an Schulen zu erteilen, Kirchensteuern zu erheben und Beamte zu beschäftigen.

Richter Kipp äußerte dazu die Erwartung, daß sich die Religionsgemeinschaft mit den anderen Bundesländern abstimmen werde, damit nicht anderswo der ganze Streit von Neuen beginne.
Beide Seiten müssen den Vorschlag bis 21. März 2005 beraten. Sollte keine Einigung zustande kommen, will das Gericht drei Tage später ein Urteil verkünden. Es ist aber damit zu rechnen, daß die Religionsgemeinschaft dem Vergleichsvorschlag zustimmen wird. Geht es ihr nach eigenen Angaben doch vor allem um "allgemeine Anerkennung" sowie um daraus resultierende sekundäre Vorteile wie etwa die Steuerbegünstigung.

In der vorangegangenen mündlichen Verhandlung wurde erörtert, ob die "Zeugen Jehovas" Grundrechte Dritter verletzen. Dabei wurden unter anderem die Auswirkungen des Verbots von Bluttransfusionen und spezieller Erziehungsmaßstäbe auf das Wohl von Kindern diskutiert.
Thema war auch der Umgang der "Zeugen Jehovas" mit ausgestiegenen Familienangehörigen.

Kipp betonte, daß das Gericht sich nicht vor einer Entscheidung drücken wolle - es sei nur zu befürchten, daß auch mit einem Urteil die Sache noch lange nicht erledigt wäre. mim

Geschrieben von D. am 08. Dezember 2004 09:14:25:

Als Antwort auf: Re: "Auch mit einem Urteil wäre der Streit nicht beendet" geschrieben von D. am 03. Dezember 2004 08:54:49:

Gelesen in einem Bericht

Wenn die Zeugen Jehovas als Körperschaft anerkannt werden, wäre das noch nicht der Untergang Berlins. Zumindest sieht das ungefähr so der Vorsitzende Richter des Berliner Oberverwaltungsgerichts, Jürgen Kipp. …
Die Zeugen Jehovas würden darauf verzichten, an Schulen Religionsunterricht zu erteilen, Kirchensteuern zu erheben oder Beamte zu beschäftigen. Sie wären also nicht den großen Kirchen ebenbürtig.
Dafür könnte die Regelung nach seinen Vorstellungen bundesweit gelten …
Ohne Einigung muss das Gericht womöglich Zeugen vernehmen, die darüber aussagen, wie "rechtstreu" die Zeugen Jehovas sind. Das steht in Frage, weil das Land Berlin vorgetragen hat, sie würden Abtrünnige rigoros ausschließen, ihre Kinder isolieren und sie in ihren zahlreichen Versammlungen durch Stillsitzen und Misshandlungen quälen.
Die Vertreter der Religionsgemeinschaft bestreiten das vehement. Als Zeugen kommen aber vor allem Leute in Frage, die sich von der Religionsgemeinschaft losgesagt haben und damit vielleicht nicht mehr objektiv sind. Der Richter nannte das eine "schwierige prozessuale Lage". Beide Seiten wollen den Vergleich von Richter Kipp nun prüfen.
Die Zeugen Jehovas tendieren nach eigenen Angaben eher dazu, ihn anzunehmen.
Nach Angaben des Justiziars der Religionsgemeinschaft, Gajus Glockentin, geht es besonders darum, Satzungen leichter einheitlich ändern zu können. Das sei bisher schwierig, weil die Gemeinschaft in fast 1.500 Vereinen organisiert sei.

Der Rechtsanwalt des Landes Berlin, Stephan Südhoff, nannte einen Vergleich "grundsätzlich schwierig". Das Land Berlin habe gar nicht die Befugnis, die Zeugen Jehovas bundesweit anzuerkennen, auch unter Einschränkungen nicht.

Geschrieben von Drahbeck am 03. Dezember 2004 14:12:12:

Als Antwort auf: Re: "Auch mit einem Urteil wäre der Streit nicht beendet" geschrieben von DZ am 03. Dezember 2004 13:36:57:

Sorry, da bin ich anderer Meinung und habe das schon früher so gesagt.
Es ist das politische Gesamtklima in diesem Lande, dass kaum eine andere Entscheidungsoption zulässt. Zweiklassenrecht auf Dauer durchzuhalten, ist eben nicht möglich. Wenn die Neuapostolische Kirche KdöR ist, obwohl auch dort ähnliche Klagen (aus der Aussteigerszene nachweisbar sind, wie im Falle ZJ), dann ist solch ein Zweiklassenrecht eben nicht plausibel für alle Zeiten festschreibbar.

„Verfassungsschutz" und ähnliche „Dienste" kann man in Sachen ZJ total „vergessen".
Bauen die ZJ „Molotowcocktails"? Antwort nein.
Planen sie Anschläge im Sinne auf das WTC in New York? Antwort: Nein.
Was sollen da also die „Schlapphüte" Noch ein paar Beamtenstellen (hochdotierte versteht sich). Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich angesichts solcher Thesen kotzen möchte.

Die neuralgischen Thesen der ZJ sind auch so offenbar. Dazu brauche ich wahrlich keine „Stasi" mit Dienstsitz in Pullach, Köln oder neuerdings auch wieder Berlin.
Die Fakten liegen auch so offen auf den Tisch. Dazu bedarf es keiner sich selbst beschäftigender unsensibler „Schlapphüte".

Kriegslist

Hunde

Parsimony.11106

Geschrieben von Drahbeck am 03. Dezember 2004 17:09:37:

Als Antwort auf: Re: "Auch mit einem Urteil wäre der Streit nicht beendet" geschrieben von B am 03. Dezember 2004 16:38:12:

„Scientology" und „Zeugen Jehovas" sind immer noch zwei Paar linke Schuh, wo der Vergleich vorne und hinten hinkt.

Scientology mit seinem Kurssystem, da geht es um wirklich harte Money. Vergleichbares gibt es bei den Zeugen nicht. Oder will der werte Bauer etwa behaupten; für die Durchführung eines „Heimbibelstudiums" würden Zeugen Jehovas Klienten nötigen, sogar Kredite aufzunehmen (das heißt sich bis über beide Ohren zu verschulden) nur um das Honorarsystem für diese „Dienstleistung" finanziell „bedienen" zu können?

Insofern hinkt der Vergleich vorne und hinten.
Scientology „mischt" desweiteren sehr bewusst in der Politik mit; solange das nicht an die Oberfläche der Öffentlichkeit gelangt. Dann kann es schon mal passieren, dass auch Scientologen aus Parteien wieder „exmitiert" werden. Ist diese Schwelle aber nicht überschritten, sucht man selbst Parteien zu infiltrieren.

Auch das kann man den Zeugen, aufgrund ihrer Politiikabstinenz nicht unterstellen.
Was den Vorwurf anbelangt, auch bei den Zeugen gehe es um Money? Sicherlich geht es auch darum. Wo, in welcher gesellschaftlichen Gruppierung geht es nicht darum?

Sieht man sich die Gehälter einiger „Spitzen" dieser Republik näher an, egal wen man da jetzt nennt, den Herrn Schrempf von einem Unternehmen in der Nähe Stuttgarts, den Chef der Deutschen Bank, die Direktoren der BVG (Berliner Verkehrs-Gesellschaft abgekürzt für jene außerhalb Berlins die das nicht wissen), die Honorare freiberuflicher Makler (auch diese Spezies mal nicht zu vergessen). Die Liste könnte und müsste noch unendlich lang fortgesetzt werden.

Und setzt man jene in Vergleich dazu, die beispielsweise ab nächstes Jahr in diesem Lande aufgrund der Hartz IV-Gesetzgebung noch nicht einmal einen einzigen Euro Einkommen pro Monat haben; gleichwohl aber ihre notwendige Krankenversicherung, aus eigener Tasche (dem Ersparten) bezahlen dürfen. Hat man das alles im Blick mit, dann sind die Zeugen da der kleinen Fische noch die kleinsten, was ihr Finanzgebaren betrifft.

Hass sollte nicht blind machen, werter Bauer!

Geschrieben von Drahbeck am 02. Dezember 2004 15:14:52:

Als Antwort auf: Anerkennung zuerkannt, wenn ...... geschrieben von BinLeser am 02. Dezember 2004 15:05:28:

Was zu erwarten war ist eingetreten.

"Der Berg kreiste" und gebar ein Mäuslein namens "fauler Kompromiss".

"Einzug von Kirchensteuer sowie Religionsunterricht an Schulen verzichten"

Da können die sich in Selters ja vor lachen gar nicht mehr halten.

Das wollten die doch nie; haben sie auch so im Vorfeld schon klar erklärt.

Das nennt man dann wohl "taktischen Rückzug" unter der Mottendurchlöcherten Fahne "Vergleich".

In einem Staat, wo C-Parteien nach wie vor wesentliches zu sagen haben, habe ich allerdings auch kaum etwas anderes erwartet. Gewünscht schon, aber nicht erwartet!

Geschrieben von Helge am 20. November 2004 05:42:39:

Als Antwort auf: Warum ich auf Jehovahs neue Welt verzichte geschrieben von Helge am 20. November 2004 05:34:26:

Irgend etwas stimmt mit unseren Geschichtsdaten und den liebgewordenen Zeittafeln, seien sie auch noch so mühevoll zusammengestellt, offenbar nicht. So völlig neu ist diese Vermutung natürlich keineswegs, kleine Fehler sind ja im Rückblick auf zwei- oder dreitausend Jahre Geschichtsschreibung selbstverständlich zu erwarten. Je älter das Werk eines Historikers, desto höher die Gefahr von „kleinen Ungereimtheiten", Irrtümern oder fehlerhaften mündlichen Überlieferungen. Im großen und ganzen jedoch, so die „allgemein anerkannte" Wissenschaft, ist unser Bild der Vergangenheit einigermaßen stimmig.

Doch die Zweifel an diesem uns allmählich liebgewordenen Bild der Vergangenheit nehmen in den letzten Jahren beständig zu. Nicht Korrekturen um einige Jahre oder Jahrzehnte beherrschen das Bild, ganze Epochen und Persönlichkeiten der Weltgeschichte werden profund und massiv angezweifelt. Ein neues Wort gar, die sogenannte „Chronologieverkürzung" wurde mittlerweile kreiert. So stellte Dr. Heribert Illig bereits im Jahre 1991 profunde Indizien vor, welche sowohl das frühe Mittelalter als auch Karl den Großen als Fälschung entlarvten. Doch war Dr. Illig bei weitem nicht der erste und einzigste Wissenschaftler, der sich mit diesem Thema befasste. Schon in den vierziger Jahren postulierte Immanuel Velikovsky, dass man selbst die sorgsam erstellten Königsdynastien Ägyptens um mehr als ein halbes Jahrtausend verkürzen müsse. Man habe, so seine Aussage, aus mehreren Namen eines einzigen Pharaos munter ganze Dynastien erstellt. Natürlich sind solche Thesen schwer verdaulich, nimmt man nur das Beispiel des großen Pharao Ramses II. Dieser soll ja auf dem Gebiet des heutigen Palästina einen großen Feldzug gegen die Hethiter geführt haben. Jene Hethiter, obwohl angeblich eine mächtige Hochkultur, vergleichbar der der Pharaonen vom Nil, entziehen sich bis heute mangels ausreichender Funde der Forschung. Velikovskys Argumentation, Ramses II. sei gleichbedeutend mit dem im Buch Jeremia des Alten Testamentes erwähnten Pharao Necho und somit Gegner des babylonischen Königs Nebukadnezar gewesen, klingt natürlich auf den ersten Blick seltsam. Den Gegner Nebukadnezars, der immerhin neunzehn Jahre lang Krieg geführt hat, kann die Ägyptologie bisher nicht identifizieren. Prüft man jedoch diese Velikovsky-Darstellung anhand weiterer, mitunter auch nicht „glaubhafter" historischer Berichte, wird eine Chronologie-Verkürzung wahrscheinlicher.

Zu diesen „unsicheren Kantonisten" gehört zweifelsohne der jüdische Historiker Flavius Josephus. Neben seinen allseits bekannten großen Werken wie die „Jüdischen Altertümer" und „Der jüdische Krieg" sind für unsere Diskussion die „Kleineren Schriften" von Bedeutung. Die Schrift „Judas Makkabäus" ist wohl das umstrittenste Werk des im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung lebenden Historikers.

Dort schildert Josephus eine Belagerung der Stadt Jerusalem, wo sämtliche Personen und Daten scheinbar durcheinandergeraten. Judith, auch im gleichnamigen apokryphen Buch zum Alten Testament ausführlich geschildert, schlich sich aus dem „arg bedrängten" Jerusalem hinein in das Lager der Assyrer. Dieses wurde vom Feldhauptmann des Königs Assurbanipal, Holofernes, befehligt. Neben seiner schweren Tätigkeit als Kriegsführer war der gute Holofernes auch den weltlichen Freuden wie Wein, Weib und Gesang nicht abhold. Die von Josephus als schön und mutig beschriebene Judith verhieß dem Feldherrn also eine romantische Nacht. In wilder Vorfreude leerte Holofernes wohl zuvor einige Krüge schweren Weines zuviel. Als er sich nun, nach übermäßigem Genuss des Rebensaftes, auf sein Lager legte, schlug ihm Judith den Kopf ab. Mit ihrem schaurigen „Souvenir" gelang es ihr irgendwie, an den Wachen der Assyrer vorbei und ungesehen hinter die Mauern des belagerten Jerusalem zu kommen. Die Verteidiger der belagerten Stadt steckten das Haupt des Holofernes auf einen Spieß und befestigten diesen auf der Stadtmauer. Erst als der Morgen graute, erkannten die Assyrer, was mit ihrem Feldherrn geschehen war. Vor allem der Anblick des Hauptes auf den Zinnen der Mauer soll für heillose Verwirrung und Panik gesorgt haben. Dies ausnutzend, hätten die Belagerten einen Ausfall gewagt und seien mit großer Wut in die Reihen der Assyrer gestürmt. Das unerwartete Tabularasa hätte, laut Josephus, die Assyrer zur Aufgabe der Belagerung veranlasst.

Nicht nur die von Josephus überlieferte ungeheure Zahl von 180.000 Toten erstaunt, sondern im Gegensatz zu den Schilderungen des Propheten Jeremia bekommt hier der „Engel des Herrn" einen Namen: Judith. Doch bleibt das nicht die einzige Abweichung im Hinblick auf die Aussagen des Alten Testamentes. Aus dem Assyrer Assurbanipal „macht" Josephus den babylonischen König Nebukadnezar, was nach offiziellen Chronologien einer Differenz von mehr als hundert Jahren entspricht. Dieser kleine Irrtum führt uns nun möglicherweise zur heiligen und magischen Zahl 622.

Die Jahreszahl -622 ist, nur 25 Jahre vor der Deportation der Juden durch Nebukadnezar, alles andere als unbedeutend. Es kam zu grundlegenden Reformen im Lande, weil exakt im Jahre -633 während der Bauarbeiten unter der Regierung von König Joschija (im 18. Jahr) ein vergessenes oder verlorenes Gesetz - oder Bynde-Buch - wiederentdeckt wurde. Es soll sich dabei um das Deuteronomium oder einen Teil dessen gehandelt haben. Jenes Buch wurde also just -622 feierlich dem gesamten Volk vorgelesen, wodurch sich fundamentale Änderungen, vor allem im religiösen Leben des Volkes, ergaben. Von nun an durften rituelle Opfer und Opfergaben nur noch im Tempel von Jerusalem dargebracht werden. Alle Götzen, Zeichendeuter, Hausgötter und sonstige Magier waren nun aus Judäa verbannt.

Doch mit der „Beförderung" des assyrischen Feldherrn Holofernes zum General des babylonischen Königs Nebukadnezar nehmen die Irrungen und Wirrungen der Josephus-Schrift noch kein Ende. Als heldenhaften Verteidiger Jerusalems nennt der später vom römischen Kaiserhaus der Flavianer adoptierte Josephus eben den Judas Makkabäus. Dieser, in offiziellen Chronologien als Befreier Judäas von fremder Herrschaft genannte, Held „gehört" ins 2. vorchristliche Jahrhundert, also nahezu 500 Jahre nach Nebukadnezar. Zumindest einige Jahrzehnte lang, bis zum Jahre -68, soll diese erkämpfte Unabhängigkeit Bestand gehabt haben. Das müsste natürlich Verdacht erregen, vor allem, wenn man die für das Jahr -622 verkündete Reformation als göttlich inspiriertes Werk ansieht.

Begeben wir uns nun 622 weiter in die Zukunft, gelangen wir zum Jahre Null, dem Beginn unserer Zeitrechnung. In jenem Jahr kamen das Heil und die Erlösung, der „Heiland" wurde geboren. Nimmt man geläufige Geschichtsbücher zur Hand, wird klar, dass auch zukünftig alle 622 Jahre wieder besondere Ereignisse eintraten. Im Jahre 622 eroberte der Prophet Muhammad die heilige Stadt Mekka. Weitere 622 Jahre später, im Jahre Anno Domini 1244, gelang erneut ein Sieg des „einzig wahren Glaubens". Im Schein von unzähligen lodernden Scheiterhaufen wurde die letzte Zuflucht der „Ketzer", die gewaltige Pyrenäenburg Mont Segur, zerstört. Weitere 622 Jahre später schlug die „Siegestour" ihre bislang letzte Beute. Im Jahre 1866 nämlich fand der preußisch-dänische Krieg statt, dessen zahlreichste Opfer im Norden Europas hauptsächlich Frauen und Kinder waren.

Abschließend, und keinesfalls allzu spekulativ, könnte man hier vielleicht von einer Art kabbalistischem Zeittafelcode sprechen. Die Hauptthese von Illig besagt ja, dass die nach der Einführung des gregorianischen Kalenders (5) notwendige Korrektur hinsichtlich des bis dahin gültigen julianischen Kalenders absichtlich nicht erfolgte. Träfe dies zu, ergäbe sich im Vergleich zu angewandten Zeittafeln und den tatsächlichen Chronologien eine Differenz von immerhin 300 Jahren vom Beginn der Zeitrechnung bis heute. Damit könne man eben solche „Merkwürdigkeiten", wo sich Geschichte scheinbar wiederholt, erklären. Studiert man aufmerksam - um zum Titel unserer Diskussion, der heiligen Zahl 622 zurückzukehren - die beschriebenen Verhältnisse vor, während und nach der Zerstörung des salomonischen Tempels, könnte man Illigs Thesen hier bestätigen.

Das Gebot des Jahres -622, alle Tempel und Heiligtümer zu schließen, um fürderhin ausschließlich in Jerusalem Opfer darzubringen, musste zwangsläufig zum Ruin der jeweils lokalen Priesterschaft führen. Wenn man diese Opfer mit dem heutigen Begriff „Steuern" gleichsetzt, kann man sich die, vor allem im Buch des Jeremia geschilderten, bürgerkriegsähnlichen Unruhen sehr gut vorstellen. Die Protestbewegung einer durch „Zentralgewalt" enteigneten Provinzhierarchie begegnet uns, den „offiziellen" Zeittafeln zufolge, etwa 900 Jahre zuvor im alten Ägypten. Hier wurde eine solche staatsgefährdende Revolte vom Pharao Echnaton ausgelöst. Auch er gründete eine neue Hauptstadt in Oberägypten und verbot die Verehrung aller sonstigen Götter in seinem Reich. Echnaton, erster der vier Könige der Amarna-Dynastie, gilt als der erste Monotheist. Doch auch er war nicht wirklich der erste Herrscher, der durch das Verbot von Lokalheiligtümern, bei gleichzeitiger Hinwendung zum „gemeinen" Volk, eine Staatskrise auslöste. Schon lange vor ihm, zu Beginn der allgemein bekannten Pharaonendynastien, soll sich, gemäß der Überlieferungen (6), ein solches Szenarium ereignet haben. Der Pharao Mykerinos, der die kleinste der Gizeh-Pyramiden erbaut haben soll, löste mit ähnlichen Befehlen wie Echnaton und Joschija (7) eine Staatskrise aus.

Die hier nur einzeln aufgeführten Beispiele ließen sich auch mit anderen Epochen und historischen Ereignissen fortsetzen. Auch können Illigs Thesen sowie die anderer Außenseiterforscher (8) nicht das Ende des Projektes „Geschichtsschreibungskorrektur" sein, sondern nur dessen Anfang! Der Weg ist das Ziel!

Geschrieben von D. am 24. November 2004 08:51:07:

Als Antwort auf: Re: Edgar Noske geschrieben von Drahbeck am 03. November 2003 15:30:52:

...Zeugen Jehovas
Sein »Inspektor« hat ein chaotisches Privatleben und scheut sich nicht, über in diesem Alter mögliche männliche Leiden wie Gicht oder Impotenz zu reden. Hineingeboren in eine Familie der Zeugen Jehovas, wie Edgar Noske selbst, schwelt ein Vater-Sohn-Konflikt im Hintergrund der Krimihandlung.
»Ich selbst habe mich mit 18 Jahren aus dieser Gefangenschaft der religiösen Sekte befreit und es bis heute nicht bereut. Es wird zuviel unter den Teppich gekehrt und mit etwas Naivität glaubte ich lange Zeit noch, dass diese Menschen zu den Guten auf dieser Erde gehören«, so der Autor, der irgendwann auf die »Silent Lambs« aufmerksam wurde, eine deutschlandweite Selbsthilfegruppe für Frauen und Männer, die von Funktionären der Zeugen Jehovas missbraucht wurden, so dass er spontan beschlossen hat, auch diese Thematik in seinen Büchern zumindest anzusprechen.

Geschrieben von Drahbeck am 26. November 2004 07:07:25:

MOSKAU, Ausländische Sekten wenden riesige Gelder auf, um in Russland Fuß zu fassen, erklärte der Leiter der Expertenabteilung des Staatlichen Serbski-Zentrums für Sozial- und Gerichtsmedizin, Fjodor Kondratjew.

"Es gibt Dokumente, die nachweisen, welche riesigen Geldmengen aufgewendet werden, um verschiedene ausländische Sekten in Russland einzuschleusen. Sie werden auch ausgegeben, um hausbackene Sekten zu fördern, die die spirituellen Grundlagen der russischen Gesellschaft untergraben: die Rechtgläubigkeit", erklärte Kondratjew am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Moskau, welche der Rehabilitation der Opfer nicht traditioneller Religionen gewidmet war.

Nach seiner Meinung ist einer der Hauptgründe für die Verbreitung des Sektentums geopolitischer Natur.
"Es ist ganz offensichtlich, dass das Eindringen von Sekten Teil der Geopolitik unserer so genannten Freunde ist", sagte Kondratjew.
Nach seinen Angaben gibt es in Russland mehr als ein Tausend Sekten. Einige von ihnen stellen eine besondere Gefahr dar. Sie wenden straffe psychologische Methoden an, die zu psychischen Schäden führen können.

"Die Persönlichkeit wird mit groben Methoden bearbeitet, um gewisse psychische Schäden herbeizuführen, so dass der Mensch in eine totale Abhängigkeit von der Sekte gerät und sich außerhalb der Sekte vollkommen hilflos fühlt", berichtete Kondratjew.
Der Leiter des Zentrums für die Rehabilitation von Opfern nicht traditioneller Religionen, der Geistliche der Kirche zur Geburt Johannes des Vorläufers, Oleg Stenjajew, stellte fest, dass der Westen nach seinen Angaben nur nicht traditionelle religiöse Bewegungen unterstützt, die in Amerika entstanden sind und dem Rat der Kirchen angehören, wie z.B. die Baptisten.
"Doch der Westen unterstützt nicht die Zeugen Jehovas und die Jünger Krischna Haris", unterstrich Stenjajew.

Ihm zufolge wirken östliche synkretistische Kults am stärksten auf das Persönlichkeitsbild.
Staat, Religion und Wissenschaft müssen ihre Anstrengungen bei der Rehabilitation der Opfer nicht traditioneller Religionen, von Okkultismus, Magie und Massenhypnose vereinen, meint Stenjajew.

Er unterstrich, dass die Rehabilitation der Sektanten nicht nur auf religiöser und religiös-sozialer Ebene betrieben werden sollte, sondern auch auf medizinischer und rechtlicher. Außerdem wird ein Druckerzeugnis benötigt, welches die Öffentlichkeit über alles, was mit Sekten im Lande zusammenhängt, unterrichtet.

"Gegenwärtig kann man einen Rückgang des Interesses an Sekten feststellen. Darum ist die Prophylaxe des Sektentums schon eine überwundene Etappe. Nun müssen die Opfer des Sektentums der Rehabilitation zugeführt werden", sagte Stenjajew.
Ihm zufolge befassen sich gegenwärtig damit nicht nur Christen, sondern auch Muslime und Juden.
Der Gründer der psychokriminalistischen Abteilung zur Bekämpfung von Schwer- und Schwerstverbrechen beim Gesamtrussischen Forschungsinstitut des Innenministeriums, Alexej Skrypnykow, hob "die schädliche, die Psyche verändernde Handlungsweise totalitärer Sekten" hervor. Er unterstrich die Notwendigkeit der Konsolidierung verschiedener gesellschaftlicher Kräfte mit dem Ziel der Rehabilitation der Opfer nicht traditioneller Religionen.
Kommentar
Diese Meldung von Nowosti, früher mal eine staatliche Presseagentur der Sowjetunion ist wieder mal von der „Güte" das man ganz „hin und hergerissen" ist, angesichts ihrer Weinerlichkeit. Hat man nicht in etlichen Staaten der ehemaligen Sowjetunion das Prinzip „Kapitalismus pur" zur neuen Sonne erklärt?! „Die Geister die man rief wird man wohl so recht nicht mehr los", diese Gedankenasasozation drängt sich dabei aber nicht selten auf. Da wurde einer dieser neu.steinreichen Öloligarchen gar auf höchste Anweisung des Kreml ins Gefängnis geworfen. „Futterneid" sagen nicht wenige. Die Kreml-Herren möchten doch (nachdem das Geschäft florierte) es nunmehr doch lieber alleine betreiben.

Herr Putin gefällt sich denn auch in der Rolle eines zunehmend neuen Zaren. Ist nicht soweit von früheren Zeiten entfernt. Seine früherer Arbeitgeber KGB war im Prinzip ja auch nichts anderes.

Wer aber ist es, der in vorstehender Meldung den eigentlichen „Klagegesang" führt. Jede zweite Zeile offenbart es. Die orthodoxe Kirche. de facto sich in der Rolle der Staatskirche sehend, schreit man „Zeter und Mordio" über die Konkurrenz. Allein möchte man den „Markt" beherrschen und muss ernüchtert konstatieren, es klappt wohl nicht so recht. Man vergleiche da mal die Vokabel „nicht traditionelle Religionen". Also das „traditionelle" soll das Kriterium sein.

Sicherlich ist richtig festgestellt. Da wirkt amerikanische Geopolitik maßgebend mit. Dafür jedoch „Tränen" für die KGB-Kirche (vormals), die jetzt gewandelte und auch nach Staatsgeldern schreieende zu vergießen?

No, das ist der Preis, den auch sie für ihren neuen Götzen, Kapitalismus pur, in jenen Staaten zu bezahlen hat. Ihr Geweine ist nur für die Benutzung als Papier im stillen Örtchen , bestenfalls, „nützlich".

Geschrieben von Drabeck am 29. November 2004 01:44:20:

Als Antwort auf: Neues Buch über Zeugen Jehovas geschrieben von Wachtturmforscher am 28. November 2004 22:52:45:

Der Vorgang wurde meinerseits schon am 8. Oktober 2003 kommentiert. Insofern ist das keineswegs eine „neue" Meldung.
Siehe dazu:

Parsimony.5869

...Dann gilt es noch eine weitere Anmerkung zur Ausgabe 2002 des de Ruiter-Buches zu machen. Es ist im Anhang wieder vollgefüllt mit Reklame bezüglich weiterer Publikationen aus diesem Verlag. Ein solcher Reklametext sei noch im vollen Wortlaut zitiert:
The Watchtower Society - Die Zeugen Jehovas zwischen US-Politik, Zionismus und Freimaurerei
Die neue erheblich erweiterte und aktualisierte Ausgabe des 1989 in spanisch geschriebenen Buches „Die geheime Macht hinter den Zeugen Jehovas" des Sektenexperten Robin de Riter ist da.
Schon vieles ist über die Wachtturm-Gesellschaft und ihre Anhänger geschrieben worden. Es gibt aber nur wenige Schriftsteller, die sich bemüht haben, die geheime Macht, die hinter dieser pseudoreligiösen Organisation steht, zu demaskieren. Was am meisten überrascht ist, daß viele der eigenen Führungskräfte der Sekte nicht wissen, wer an den Schalthebeln im Hintergrund sitzt. Genausowenig sind sie eingeweiht in die tatsächliche Rolle, die die Wachtturm-Gesellschaft weltweit spielt. Es scheint unmöglich, in die Geheimnisse einzudringen, die nur wenigen Mitgliedern in der Führungsspitze bekannt sind.
Existiert dennoch eine Methode, mit der es möglich ist, bis an den Ort des Geheimnisses der Geheimnisse vorzudringen? Seit kurzem wahrt die WTG nach außen den Schein, daß sie sich von ihrem eisernen Verbot von Bluttransfusionen verabschiedet hat. Hat sich für die Zeugen Jehovas wirklich etwas geändert? Wieso ist die Wachtturm-Gesellschaft so interessiert, als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt zu werden? Während den Zeugen Jehovas noch gelehrt wird, sie sollen als „wahre Christen" getrennt von der Welt halten, sucht die Leitung der Wachtturm-Gesellschaft in den USA die Anerkennung bekannter Politiker. Wieso wurde 1997 die Wachtturm-Gesellschaft durch die amerikanische Regierung ausgewählt, um vor der chinesischen Regierung über Umweltbewußtsein zu sprechen? Wie ist es möglich, daß die WTG auf eigenen Antrag hin ab 1992 als nichtstaatliche Organisation (NGO) mit den Vereinten Nationen assoziiert ist? Augenzeugen berichten sogar, daß der Präsident der Wachtturm-Gesellschaft mit einem Diplomatenpaß durch die Welt reist. Wer leitet die Organisation im Hintergrund? Welches sind ihre Geheimnisse? Das sind alles Fragen, die der Leser zweifelsfrei selbst beantworten kann, sobald er diese interessante Studie gelesen hat.
Ebenfalls erhältlich in spanischer und holländischer Sprache.

Was soll man nun dazu sagen?
Zum ersten. Zum formalen:
Sämtliche Verlagsreklamen im genannten Buch sind mit konkreten Preisangaben in Euro ausgewiesen. Mit einer einzigen Ausnahme. Eben jene zitierte Verlagsreklame enthält keine Preisangabe. Das alles nährt den Verdacht, dass es sich um ein über das Planungsstadium noch nicht hinausgekommenes Buch (im Deutschen) handelt.

Zweitens. Die Deutsche Bibliothek besitzt für ihre Bibliographierungsaufgaben, einen gesetzlichen Anspruch auf die nicht zeitverzögerte Zustellung aller Neuerscheinungen, aller Verlage. Vorstehendes ist dort bis heute nicht verzeichnet.

Drittens. Auch das Verzeichnis der Buchhändlervereinigung weist es nicht nach. Dort kann man auch gezielt recherchieren, was für Titel ein Verlag jeweils im Angebot hat. Diese Recherche ergab: Auch dort nicht nachweisbar.

Man weiss weiter, aufgrund der Internetkonkurrenz, dass einige Verlage es sich „dreimal überlegen", was und zu welchem Preis sie denn neu in den Markt zu geben gedenken. (Siehe Beispiel zweites Garbe-Buch. Bis heute nicht erschienen). Möglicherweise könnte vorstehendes auch aus diesem Grunde noch „ins stolpern gelangen".

Zum Inhaltlichen. Es ist bekannt, dass der de Ruiter auch Internetnutzer ist. Die ZJ-spezifischen Themen der letzten Jahre dort, hat er sicherlich mit verfolgt, wie das auch vorstehender Text deutlich macht. Da findet sich etliches wieder, was einschlägige Internetnutzer schon alles wissen, ohne dazu eines Herrn de Ruiter zu bedürfen.

Seine eigenständige Leistung dabei ist offenbar wieder die, das ganze mit seinen Verschwörungs- und Nazithesen zu vermengen und so letztendlich ein ungenießbares Gebräu zu erzeugen.

Es wäre wirklich nicht schade, sollte es dazu kommen, dass dieses de Ruiter-Projekt einen unsanften Tod erleidet. Je eher, je besser. Der Sozialdemokrat August Bebel, musste sich schon in den 1890er Jahren mit dem damaligen erstarken von Antisemitemparteien auseinandersetzen. Er fand eine griffige Formel dafür.
Antisemitismus sei, so sagte er „der Sozialismus des dummen Kerls".
Zu dieser Einschätzung habe ich in der Tat nichts weiter hinzuzufügen.

Weiteres zu de Ruiter

Geschrieben von Drahbeck am 01. Dezember 2004 18:46:14:

Als Antwort auf: Heuschreckenschwarm ber Europa-Zeichen des Endes! geschrieben von DZV am 01. Dezember 2004 17:15:27:

So so, da meldet sich „DZV" (in unseliger Erinnerung noch) wieder einmal. Was er denn „mitzuteilen" weiss ist wohl von derselben „Güte" wie auch nachfolgendes Bild.

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