Geschrieben von Drahbeck am 23. Februar 2006 11:28:28:

Die untersten beiden abgebildeten Herren, wurden laut "Wachtturm" vom 15. 3. 2006 erst gegen Ende vorigen Jahres in den "erlauchten Club" der Führungselite der Zeugen Jehovas aufgenommen. Die übrigen zehn abgebildeten Herren indes haben dieses Amt schon etwas länger inne.

Unklar scheint aber derzeit immer noch der Aspekt zu sein: Gibt es nun einen "starken Mann" innerhalb jener vermeintlichen Führungselite, wie es von Russell bis Knorr ohne Zweifel so war. Oder ist die "Führungselite" selbst "geführt" von den Technokraten, die da das Alltagsgeschäft absolvieren?

Geschrieben von pinorkel am 24. Februar 2006 22:57:42:

Als Antwort auf: Führungselite geschrieben von Drahbeck am 23. Februar 2006 11:28:28:

Wer von denen ist im Sarg fotografiert worden? Frisches Blut braucht die Führungsspitze!Es muß modernisiert werden!

Geschrieben von Drahbeck am 19. Februar 2006 08:23:58:

Auf gezwungene Gespräche kann sie verzichten

Margit Böhme ist unter unseren Interviewpartnern eine Ausnahme. Sie versteht sich zwar selbst nicht mehr als Zeugin Jehovas, ist aber noch nicht ausgeschlossen. Sie besucht jedoch schon seit längerem keine Versammlungen mehr, verrichtet auch keinen Predigtdienst und wartet auf eine Reaktion, die in nächster Zeit von den Ältesten kommen muß. Ihre Situation ist besonders schwierig, weil alle ihre Familienangehörigen aktive Zeugen Jehovas sind. Ein Ausschluß wäre für sie daher im Moment sehr schlimm, auch weil ihre Familie darunter leiden würde.

Das Rechtskomitee beschließt einen Ausschluß allerdings nicht, wenn ein Zeuge untätig geworden ist. Man müßte Frau Böhme schon "Unzucht", also eine intime Beziehung außerhalb der Ehe, nachweisen können. Frau Böhme scheut zwar im Moment eine Konfrontation, würde ihr aber auch nicht ausweichen. Angefangen hat ihre innere Distanzierung mit einer kleinen Emanzipationsgeschichte:

"... Ich bin dann umgezogen und in eine andere Versammlung gekommen. Ab dieser Zeit habe ich mich bei den ZJ nicht mehr wohlgefühlt. Das ist jetzt sieben Jahre her. Außerdem mußte ich wieder voll arbeiten gehen, meine Zeit war also knapp bemessen. Ich bin um 6 Uhr in der Frühe weggegangen und um 19.30 Uhr hundemüde heimgekommen. Man hat aber nicht verstanden, daß ich dann nicht mehr in die Versammlung komme. Ich habe mit ihnen etliche Gespräche geführt. Ich habe gesagt: Wenn ihr nicht versteht, daß ich für mich und mein Kind sorgen muß und niemandem von euch zur Last falle, ich dafür aber nicht immer in die Versammlung kommen kann, dann tut ihr mir von Herzen leid. Man hat mir diese Einstellung vorgeworfen und gesagt, daß ich weniger arbeiten soll. Ich wollte aber, wenn ich schon arbeiten gehen muß, auch genügend verdienen und bin dann sofort Filialleiterin geworden. Ich wollte natürlich einen Rang, der meinen Fähigkeiten entspricht. Das hat man mir vorgeworfen und wirft es mir heute noch vor. Und das finde ich wahnsinnig böse. Ich hätte ihnen aber genausogut zur Last fallen können. Es ist bei mir innerlich kalt und immer kälter geworden. Immer dieser Zwang, alle Zeitschriften gelesen zu haben, ich habe es einfach nicht mehr gekonnt. Es ist mir wirklich gegen den Strich gegangen. Daß ich immer gezwungen wurde, voll da zu sein. Man sollte bei den Versammlungen immer eine Viertelstunde früher da sein und nachher länger bleiben. Ich war froh, daß ich wenigstens zu spät kommen und nachher ins Bett gehen konnte. Außerdem: Wenn man nicht das Gefühl hat, mit Leuten ein Gespräch führen zu wollen, auf gezwungene Gespräche kann ich verzichten. Das habe ich auch einmal definitiv gesagt.
Ein von Eva-Maria Kaiser und Ulrich Rausch dargestelltes Fallbeispiel

Geschrieben von Drahbeck am 20. Februar 2006 07:25:51:

Als Antwort auf: Auf gezwungene Gespräche kann sie verzichten geschrieben von Drahbeck am 19. Februar 2006 08:23:58:

Ein ehemaliger Schüler an der Gileadschule in Brooklyn wurde Ohrenzeuge, wie beliebig die verantwortlichen Männer mit der Bibel umgehen:

"Ich hatte in meiner Firma einen Mitarbeiter, Bruder F., der Kreisdiener, der mir folgendes Erlebnis erzählte, das er in der Gileadschule in Brooklyn erlebt hatte. Er hatte einmal eine biblische Arbeit zu schreiben und mußte dazu aus der Bibliothek Bücher holen.
Als er ganz still seine Bücher suchte, hörte er hinter einer Bücherwand Stimmen. Es war ein Gespräch zwischen dem damaligen Präsidenten Nathan Knorr, dem heutigen Präsidenten Milton Henschel(zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Berichtes), Fred Franz und noch einem vierten. Sie diskutierten über den Bibelvers Jesaja 60,8, wo es heißt: 'Wer sind diese, die geflogen kommen so wie eine Wolke und wie Tauben zu ihren Taubenschlägen?' Sie diskutierten, was damit gemeint sein könnte und überlegten, ob die Tauben nicht eine Darstellung der 'großen Volksmenge' seien.

Nach längerem Hin und Her meinten sie, ja, die Tauben, das könne durchaus die Volksmenge sein. Zum Schluß hatten sie sich darauf geeinigt.

Einer fragte: 'Was soll ich jetzt schreiben?' Sie legten endgültig fest, daß er schreiben sollte: 'Die Tauben stellen die große Volksmenge dar.' Bruder F. sagte, daß noch zu der Zeit, als er in Amerika war, der Wachtturm erschien, wo genau das drinnenstand. Er sagte, für ihn sei das ungemein ernüchternd gewesen, weil er gedacht hatte, die 'Leitende Körperschaft' würde irgendwo in einem stillen Kämmerlein sitzen, und nach einem Gebet und nach eingehender Forschung würden sie praktisch in Form göttlicher Eingebung zu ihrer Bibelauslegung kommen. Stattdessen haben die Verantwortlichen wie an einem Biertisch diskutiert."

Notiert von Eva-Maria Kaiser und Ulrich Rausch im Interview mit Gerd Borchers-Schreiber

Geschrieben von Drahbeck am 21. Februar 2006 07:09:58:

Als Antwort auf: Re: Am Biertisch geschrieben von Drahbeck am 20. Februar 2006 07:25:51: „Die Offenbarung - Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe": In diesem Buch versucht die WTG, ihren Anhängern die in der Offenbarung des Johannes geschilderten Ereignisse nahezubringen. Das reich bebilderte Werk wirkt, als wäre es einer Koproduktion aus Science-fiction-brutalo-Actionfilm und Hollywood-Kostümschinken entsprungen. Kämpfer auf weißen Schlachtrössern bahnen sich ihren Weg durch Ströme von Blut. Dinosaurier mit Schuppenpanzer und feurigem Rachen (eine Aufgabe für Steven Spielberg!) treten auf. Siebenköpfige Riesenschlangen stürzen sich auf die Menschen. Vom Himmel her ergießen sich Schalen mit versengender Flüssigkeit. Die trunkene Hure Babylon reitet auf einem Untier heran, um ihre letzten Lästerungen auszustoßen. Ihr gegenüber sitzt der kriegführende König auf edlem Rosse, sein blütenweißes Gewand schon etwas mit Blut befleckt, und schreitet zum Gericht.

Auch für das Happy End ist gesorgt. Der König trifft hoch über den Wolken, umgeben von den Strahlen der aufgehenden Sonne, auf eine ätherische Schönheit mit Mannequinfigur und wehendem Haar: die "Frau des Lammes". Grundlage für diese schaurig-schöne Geschichte, die die WTG ihren Anhängern auftischt, ist das letzte Buch der Bibel, die Offenbarung des Johannes. Dieses Buch ist das "Fleisch" im sonst so trockenen Zahlengerüst der WTG-Lehre, von hier nimmt sie die Bilder, um ihren Anhängern den Weltuntergang und das anschließende Paradies schmackhaft zu machen. Den Namen für das endzeitliche Großereignis, das im Zentrum der WTG-Lehre steht, liefert Vers 16,16 ..."

 

 

Beobachtet von Eva-Maria Kaiser und Ulrich Rausch

Geschrieben von Drahbeck am 23. Februar 2006 07:56:57:

Als Antwort auf: Re: Science fiction geschrieben von Drahbeck am 21. Februar 2006 07:09:58:

Auf der Autobahn Frankfurt - Köln, kurz hinter der Rastanlage Bad Camberg: Wenn man die richtige Stelle erwischt und dazu das Wetter noch gut ist, kann man mit etwas Glück die Zentrale der Zeugen Jehovas in Europa entdecken.
Etwas Glück braucht man nämlich, um die WTG von der Autobahn aus zu sehen, nicht weil die Zentrale so klein und bescheiden wäre, sondern weil sie so geschickt gebaut ist, daß man die wirkliche Größe kaum erkennen kann. Schon vor Jahrzehnten hat sich die Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft in der Gemeinde Selters/Taunus eingekauft und ein auf einer Bergkuppe gelegenes Areal erstanden. Von den ursprünglich einigen hundert Männern und Frauen, die dort ohne Bezahlung arbeiteten, ist bis 1995 die Zahl der hier ständig wohnenden und arbeitenden Mitarbeiter auf bis zu 1100 gestiegen.

Vor Jahren hat der Bürgermeister von Selters gegenüber einem Journalisten gesagt, "das da oben" sei "ein religiöses Disneyland". Als wenig später ein Artikel mit dieser Überschrift erschien, meldete sich die Wachtturm-Gesellschaft aufgeregt beim Bürgermeister: Ob er dies wirklich gesagt habe? Warum er dies gesagt habe? Die Leitung der WTG Deutschland war ob dieses scherzhaften Vergleichs kaum zu beruhigen.

Vielleicht ist "Disneyland" auch nicht das richtige Wort. Wer einmal eine der kostenlosen Führungen bei der WTG in Selters mitgemacht hat, wird eher den Eindruck haben, einen durchrationalisierten Großkonzern, denn eine religiöse Organisation besucht zu haben. Geschäftigkeit, Wirtschaftlichkeit, Sauberkeit und ungeahnte Produktionsmengen, das sind die Stichworte, mit denen man den dortigen Betrieb beschreiben könnte. ...

(Dr. Norbert Zabel, Bürgermeister in Selters). Es ist festzuhalten, daß die WTG seit 1991 keine Gewerbesteuer mehr zahlt. Es gab früher in einigen Jahren Zahlungen in der Höhe von ungefähr 150.000 DM.
Zweitens: Keine Einkommensteuerzahlung. Die Gemeinde bekommt von der Einkommensteuer, die die Bürger bezahlen, den Gemeindeanteil zurück, der fließt in die Gemeindekasse... Bei uns fallen durch die WTG ungefähr 1000 Einkommensteuerzahler aus.
Jetzt gibt es mit den Zeugen Jehovas so eine Art Absprache...
In der Umbauphase lebten da ungefähr 1000 Leute, von denen viele nur mit dem zweiten Wohnsitz gemeldet waren. Da bin ich als Bürgermeister zu dem Herrn Rutdke (Schriftführer der WTG) gegangen und habe ihn gebeten, daß alle Leute hier mit dem ersten Wohnsitz angemeldet werden. Der Hintergrund: Die deutsche Gesetzgebung kennt zwar nicht den Sonderstatus der Zeugen Jehovas, aber man kennt Schwierigkeiten, die manche Gemeinden haben mit einem hohen Anteil von Sozialhilfeempfängern, einem hohen Anteil von Bundeswehrsoldaten, einem hohen Anteil von Geringverdienenden. Diese Kommunen haben durch den Finanzausgleich, der sich in den Schlüsselzuweisungen zeigt, ein Plus erhalten

Wir haben dem Finanzministerium die Mitteilung gemacht, wir haben soundsoviel Zeugen Jehovas hier wohnen, etwa 1000 Stück, alle verdienen nur ein Taschengeld, es ist deren persönliche Einschätzung, wie sie leben wollen, und gehören somit zu den Geringerverdienenden. Und damit stiegen bei uns die Schlüsselzuweisungen überproportional... während bei allen anderen Kommunen die Schlüsselzuweisungen gefallen sind ..." Die Stadt Selters kann sich also aus dem allgemeinen Finanztopf dafür entschädigen, was ihr bei den Zeugen Jehovas an Steuereinnahmen entgeht. Daß sich das Finanzamt von der WTG keine Gewerbesteuer mehr holen kann, beruht auf einem ganz simplen System: Die Publikationen werden verschenkt, folglich gibt es auch keine Einnahmen! Und "Spenden" sind bekanntlich steuerfrei!

Notiert von Eva-Maria Kaiser und Ulrich Rausch

Geschrieben von Drahbeck am 24. Februar 2006 06:59:51:

Als Antwort auf: Re: Disneyland geschrieben von Drahbeck am 23. Februar 2006 07:56:57:

"Auch ich habe meine Kinder mißhandelt". Mit dieser Schlagzeile
sorgte im September 1993 ein ehemaliger Zeuge Jehovas, langgedienter Sonderpionier und Ältester, für Aufsehen. Der Journalistin gegenüber berichtete er schonungslos über die gewalttätigen Methoden der Kindererziehung bei den Zeugen, die noch dazu biblisch begründet werden.
Wenn die Kleinen bei den stundenlangen Zusammenkünften in der Versammlung begannen, unruhig zu werden, gingen Vater oder Mutter mit ihnen aus dem Saal. Jeder wußte, was draußen passierte: Sie wurden verdroschen.

Die WTG-Literatur gibt tatsächlich zahlreiche Hinweise, die recht handfest zur "richtigen" Kindererziehung raten. So heißt es im sogenannten "Paradiesbuch", das 1989 erschien und damit keineswegs veraltet ist, im Kapitel "Das Familienleben glücklich gestalten" in dem Abschnitt "Die nötige Zucht erteilen":
"Kinder brauchen Zucht ... Wenn Eltern ihre Kinder in Zucht nehmen, auch wenn das körperliche Züchtigung oder den Entzug von Vorrechten einschließen mag, ist das ein Beweis dafür, daß sie ihre Kinder lieben. Denn die Bibel sagt: ,Wer ... [seinen Sohn] liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigungen."

Die WTG beruft sich dabei auf Bibelstellen wie Sprüche 29,15: "Die Rute und Zurechtweisung sind das, was Weisheit gibt; aber ein Knabe, dem freier Lauf gelassen wird, wird seiner Mutter Schande bereiten."
Auch unsere Interviewpartner haben ihre Erfahrungen mit dieser Form der Kindererziehung gemacht, die einen, indem sie sie praktizierten, die anderen, indem sie sie erlitten. Beate Frauendorfer, die als Zeugin Jehovas auf gewachsen ist, wurde nicht geschlagen, weil sie ein ausgesprochen ruhiges, angepaßtes Kind war. Sylvia Wolf hatte dafür umso ärger zu leiden, und zwar vor versammelter Zeugen-Gemeinde, die der besonders brutalen Handlungsweise ihrer Mutter tatenlos zusah:

"Für ein kleines Kind ist es etwas völlig Abnormales, zwei Stunden ruhig zu sitzen, ohne sich zu bewegen, und nur starr auf die Bühne hinaufzuschauen. Auch für mich war es eine Qual. Wenn ich einmal nicht so ruhig gesessen bin, wurde ich natürlich verklopft. Das war für mich besonders demütigend, weil meine Mutter nicht wie alle anderen Mütter die Praxis hatte, mit mir hinauszugehen. Ich durfte dabei auch nicht aufschreien oder weinen, weil es sonst gleich dreimal so viele Prügel gegeben hätte. Meine Mutter war sehr kräftig, man hat oft die fünf Finger in meinem Gesicht gesehen. Das ist aber vor der ganzen Versammlung passiert. Das war völlig normal, niemand hat meine Mutter zurechtgewiesen.

Ein Erlebnis beschäftigt mich noch heute. Ich war ungefähr 13 Jahre alt, als ich während eines Vertrages aufs Klo mußte. Ich habe eine schwache Blase und konnte es einfach nicht mehr zurückhalten. Ich habe es meiner Mutter mehrere Male ins Ohr geflüstert, sie hat mir aber verboten aufzustehen. Ich bin dann trotzdem gegangen, weil ich sonst in die Hose gemacht hätte. Das war in diesem Versammlungssaal im Keller. Als ich zurückgekommen bin, ist im finsteren, kalten Kellergang meine Mutter gestanden mit einem jungen Mann, der 10 Jahre älter war als ich. Meine Mutter hat mich fürchterlich beschimpft und gesagt, weil ihr der Arm heute weh tue, würde mir jetzt der XY die Strafe verabreichen. Ich mußte den Rock hinaufgehen, Strumpfhose und Unterhose hinunterziehen und bekam von diesem Mann den nackten Hintern versohlt.
Das sind Demütigungen, die ich mein Leben lang nicht vergessen werde. An denen arbeitet man ewig."

Die Erlebnisse von Frau Wolf sind sicher Extremfälle. Nicht alle Zeugen Jehovas sind so skrupellos brutal wie Sylvia Wolfs Mutter. Aber dennoch muß man sagen, daß Schläge nicht die Ausnahme, sondern die praktizierte Regel sind! Unterstützt, gefördert und sogar gefordert von den Publikationen der WTG, die dazu wahllos Bibelstellen heranzieht und sie als direkte Anweisung eines Gottes Jehova für die heutigen Menschen versteht!
Gelesen in dem Buch von Eva-Maria Kaiser und Ulrich Rausch.

Geschrieben von Drahbeck am 25. Februar 2006 07:07:18:

Als Antwort auf: Re: Ein Extrem-Beispiel??? geschrieben von Drahbeck am 24. Februar 2006 06:59:51:

Sie sind alle so nett! Wer hat sich das noch nicht gedacht, wenn er Zeugen Jehovas begegnet ist. Wenn sie an den Straßenrändern stehen, mit einem etwas unbeholfenen, aber aufmunternden Lächeln. Wenn sie vor der Haustür stehen, immer adrett, etwas altmodisch, aber sauber gekleidet. Wer Zeugen Jehovas vom Arbeitsplatz her kennt, wird kaum schlechte Erfahrungen gemacht haben. Sie sind höfliche, gewissenhafte und leistungsbereite Kollegen und allseits geschätzt. Jedenfalls so lange, als sie ihren Arbeitskollegen nicht mit Bibelsprüchen allzu nahe rücken oder gar versuchen, sie zu Gott Jehova zu bekehren.

Wer Zeugen Jehovas in seinem Bekanntenkreis hat - was nicht sehr wahrscheinlich ist, da sie nur mit anderen Zeugen Bekanntschaft pflegen - wird sie wegen ihrer braven Kinder und ihres harmonischen Familienlebens beneiden. Tatsächlich ist diese äußerliche Harmonie aber trügerisch.

Das glückliche Gesicht, das viele Zeugen Jehovas nach außen zeigen, beruht in vielen Fällen auf dem enormen psychischen Druck, unter allen Umständen die heile Fassade wahren zu müssen. Dabei sind verschiedene Dinge zu beachten. Außenstehenden, also Nicht-Zeugen gegenüber, präsentieren Zeugen ihr glückliches Gesicht, um Werbung für ihre Glaubensgemeinschaft zu machen. Da sie "in der Wahrheit leben", können sie ja nicht anders, als zufrieden und glücklich sein und wollen das der Außenwelt natürlich auch beweisen. Dabei darf man aber nicht an böswillige Irreführung denken oder an ein "Maske aufsetzen", um die Zahl der Bekehrungen zu steigern. Zeugen glauben ja selbst aus vollem Herzen, daß sie bereits in der Wahrheit leben. Von daher gestehen sie sich selbst das Unglücklichsein gar nicht zu. Das kann zu schwerwiegenden psychischen Störungen führen .

Wenn Zeugen auf Interessierte treffen, gilt das natürlich um so mehr.
Sie haben die Anweisung, daß Neue, die in den Königreichssaal kommen, besonders liebevoll und aufmerksam behandelt werden, um sie von der Lehre zu überzeugen. Newcomer sind meist "umgehauen" von der Freundlichkeit und der Harmonie, die ihnen entgegenkommt.
Doch Zeugen Jehovas zeigen oft auch unter sich ein glückliches Gesicht. Es herrscht ein fataler Binnendruck. Wer unglücklich ist, Probleme hat oder gar Zweifel an der Organisation, wird nämlich als schwach im Glauben angesehen. Es ist ihm kaum möglich, solche negativen Gefühle einem anderen Glaubensbruder anzuvertrauen, weil dieser laut Lehre verpflichtet wäre, das den Ältesten mitzuteilen.

So kann es sein, daß viele Zeugen von dem glücklichen Gesicht, das sie aufsetzen, selbst überzeugt sind und ihre negativen Gefühle nicht zulassen. Dazu kommt, daß Zeugen Jehovas schon von klein auf zu einem Leben der Ordnung, des Angepaßtseins, des Funktionierens erzogen werden.

Beobachtet von Eva-Maria Kaiser und Ulrich Rausch in ihrem Zeugen Jehovas-bezüglichem Buch.

Geschrieben von Drahbeck am 24. Februar 2006 08:52:22:

Als Antwort auf: Re: Kein Extrem-Beispiel !!! geschrieben von Zeuge Jehova am 24. Februar 2006 08:39:51:

Empfehlenswert wäre auch eine Auseinandersetzung mit dem Aspekt, auf dem in der Linkdatei "Kindererziehung" mit hingewiesen wird:

"Dem seinerzeitigen Standardwerk von Kurt Hutten (Auflage von 1960. Es gibt verschiedene Auflagen davon), ist ein Foto bezüglich der Neuapostolischen Kirche entnommen. Es macht deutlich, dass man sich dort sehr wohl ernsthafte Gedanken bezüglich unruhig werdender Kinder in Gottesdienstveranstaltungen macht."

Kindererziehung

Geschrieben von Jehovas Zeuge am 24. Februar 2006 12:15:17:

Als Antwort auf: Re: Kein Extrem-Beispiel !!! geschrieben von Drahbeck am 24. Februar 2006 08:52:22:

„Wachtturm"-Ausgabe vom 1. 2. 1953 „Fragen von Lesern":

„Ist es erwünscht, Königreichssäle mit einem schalldichten Raum auszustatten, in dem störende Kinder gebracht und in dem Vater oder Mutter hören und vielleicht auch die Programmteile sehen können und dennoch daß Kind die Versammlung nicht stören kann?"
„Kinder sollten mit ihren Eltern in der Versammlung anwesend sein, und die Kinder sollten sich gut betragen.
Die Eltern sollten ihre Kinder so erziehen, daß sie sich gut betragen werden.
Eine Art 'Kinder'- oder 'Spektakelstube' für widerspenstige Kinder einzurichten, scheint uns ein Zugeständnis für Lärm zu sein.
Es entzieht den Kindern die Erziehung, die ihnen als Belehrung gegeben werden sollte:
Zu gewissen Zeiten müssen Kinder stillsitzen und anderen zuhören, wenn sie nicht der Mittelpunkt der Aufmerksamkeit sind.
Wenn ein Kind schreit oder anders die Versammlung stört, kann es für die jeweils notwendige Zeit aus dem Saal genommen, beruhigt und dann zurückgebracht werden.
Aber wenn Vorkehrung für einen besonderen Raum getroffen ist, werden einige Eltern diesen mißbrauchen, indem sie dorthin gehen und ihre Aufmerksamkeit zwischen ihren Kindern und dem, was über den Lautsprecher kommt, teilen.
Das Ergebnis ist: Sie geben weder ihren Kindern noch den Versammlungen die nötige Aufmerksamkeit.
Es ist besser für Eltern und Kinder, in der Versammlung zu sein, und wenn nötig, kann der Vater oder die Mutter das Kind herausnehmen und dem Kind ungeteilte Aufmerksamkeit schenken und zurückkehren, nachdem das Problem erledigt ist.
Eltern können so handeln, wenn sie mit ihren Kindern zusammensitzen wollen, und können das tun, ohne daß andere viel gestört werden, wenn sie im Hintergrund und an den Seiten der Sitzreihen Platz nehmen.
Wir glauben fest:
Wo störende Kinder zu einem Problem werden, liegt die Lösung bei den Eltern und nicht in der Vorkehrung eines schalldichten Raumes.
Ohne jeden Zweifel sind einige Eltern nachlässig, auf ihre Kinder zu achten und sie zum guten Benehmen während Versammlungen zu erziehen.
Es ist beobachtet worden, daß in zivilisierten Ländern, wie in den Vereinigten Staaten, Kinder am unordentlichsten, ungehorsamsten und widerspenstigsten sind.
Die Verantwortung, dies zu verbessern, liegt einfach bei den Eltern.
In vielen Ländern der Erde, wo Kinder in größerer Anzahl Versammlungen besuchen, gibt es viel weniger Störungen als in den Vereinigten Staaten und einigen anderen Ländern, die gewöhnlich zu den zivilisiertesten gerechnet werden.
Kinder müssen erzogen und nicht verzogen werden.
Wir sind überzeugt, daß das Problem beiseite geschoben und nicht gelöst wird, wenn den unachtsame Eltern und deren lärmendem Nachwuchs ein getrennter Raum oder eine 'Isolierwache' geschaffen wird.
Solch ein Raum hilft der elterlichen Nachlässigkeit und der Unordnung von Kindern."

+++

Im Nachhinein würde ich mich als braves Kind bezeichnen.
Diese Leserfrage hat mich jetzt in meine Kindheit zurückversetzt.

Ich durfte kein Spielzeug mit in die Versammlung nehmen.
Dazu zählte natürlich auch das Malen auf einem extra Block.
In wertvolle theokratische Bücher darf man selbstverständlich auch nicht mahlen.

Deswegen hatte ich die Fähigkeit entwickelt in meiner Fantasie ganze Schlachten zu entwickeln.
Diese Schlachten konnte ich problemlos von Versammlung zu Versammlung weiter spielen.

Dies fing erst ganz klein an.
Zwei (Erwachsene) Spieler entwickeln einen ferngesteuerten Panzer und kämpfen gegeneinander.
Nun ging dies weiter – mehrere Panzer, Kanonen, ganze Landschaftsanlagen wurden angelegt und vor allem – Flugzeuge!.

Ich hatte dabei ein Problem zu lösen – wie schütze ich die Spieler und behalte gleichzeitig den Überblick?

Besonders stolz war ich auf echte Lastwägen die auf der Rückseite in der Lage waren ganze Geschwader an Düsenflugzeuge gleichzeitig starten zu lassen und auf der Rückseite gleichzeitig mehrer Flugzeuge wieder aufzunehmen – zum Auftanken und Waffen zuladen.

Es fanden hierbei so eine Art Bundesligakämpfe statt.
Der Höhepunkt der Kämpfe waren die Kongresse.
So manche erbitterte Luftschlacht fand hier um die Lampenanlagen statt.

Leute ihr mögt vielleicht darüber lachen – aber ich muss meine Tränen dabei zurückhalten.

Meine Kinder durften immer mehrer Spielzeuge mitnehmen.
Gegen den Willen meiner Frau.
Ich hatte immer genügend Blöcke und Stifte aller cśur dabei.
Es gab so manches mal Programmpunkte in der Versammlung das Kinder nicht spielen und Malen dürfen in der Versammlung.
Während dieser Programmpunkte mahlte ich mit meinem Kind auf dem Schoß ganze Comicsgeschichten (abwechselnd jeder das nächste Bild).
Meine Kinder durften jedes Buch mit dem Stift „ermahlen".
Ein Buch mit dem Stift für sich erobern.
Dabei gab es so manchen bösen Blick einer Schwester neben uns.
Meine Kinder habe ich nicht mit den Harmageddon Bildern (Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies) ins Bett geschickt.
Für meine Kinder war die Versammlung eine Zeit in der ich nur für Sie Zeit hatte.
Mit so manchem „Psst" von hinten für den Fall das wir zuviel gekichert hatten.

Ich erinnere mich an eine Diskussion die entstand als ein Ältester meinte warum sein Kind nicht Spielen durfte während meine Kinder Teddybären dabei hatten.

Was ihn aber nicht daran hinderte mit dem Ohrläppchen das Kind nach draußen zu ziehen während das Kind laut bettelte nicht nach draußen zu müssen...

Geschrieben von Drahbeck am 26. Februar 2006 08:18:22:

Als Antwort auf: Re: Der Zwang zum Glcklichsein geschrieben von Drahbeck am 25. Februar 2006 07:07:18:

„Viele überdecken ihr Unglücklichsein mit rastloser Tätigkeit. Gerade besonders eifrige Zeugen erkranken psychisch. Sie sind diesen Konflikten stärker ausgesetzt, weil sie für ihre Religion mehr investiert haben. Psychosomatische Symptome wie Asthma, Bluthochdruck, Geschwüre und andere Störungen sind die Folge.

Die Projektion äußert sich darin, Probleme innerhalb der Gemeinschaft äußeren Ursachen zuzuschreiben. Beliebtes Projektionsobjekt der Zeugen ist dabei der Satan. In einer Kombination von Rationalisierung und Projektion werden Zweifel von Glaubensbrüdem als Einfluß Satans angesehen, der sie von der "Wahrheit Gottes" abbringen möchte. Verläßt ein Bruder die Gemeinschaft, kann Satan einen Erfolg für sich verbuchen. Das kann sogar so weit gehen, daß man ihm die Schuld für buchstäblich jedes Ereignis zuschreibt. "Der Satan" hat vor allem bei neurotischen, weniger intelligenten Personen besonders viel Einfluß. Die wohlhabenderen, erfolgreicheren Zeugen messen den Dämonen weniger Gewicht bei.

Psychologische Untersuchungen haben gezeigt, daß gerade Menschen, die vehement ihren Glauben vertreten, an psychischen Krankheiten leiden. Bei den Zeugen Jehovas dürfen diese Erkrankten auf kein Mitgefühl rechnen, da sie wohl von Jehova aufgrund irgendeiner Verfehlung bestraft worden sind. Zeugen, die an starken psychischen Störungen leiden, gelten dabei als "dämonisiert", solche, die "nur" an Depressionen und Migräne leiden, bloß als "geistig schwach". Jedenfalls sind sie "schlechte Gesellschaft", von der man sich fernzuhalten hat. Der psychisch Kranke gerät daher immer mehr in Isolation.

Als Anhänger der Gemeinschaft der Zeugen Jehovas bleiben solche Menschen übrig, bei denen die Abwehrmechanismen der Leugnung, Rationalisierung und Projektion gut funktionieren. Da diese immer versuchen, religiöse Konflikte zu verdecken, bleiben psychische Auswirkungen nicht aus. Die hohe Anzahl psychischer Erkrankungen bei Zeugen Jehovas beruht auf folgenden Faktoren: übergroße Starrheit beim Einhalten der Gebote. Angst vor Schwierigkeiten, wenn man sich anderen mitteilt, Überbetonung der Dämonen.

Es ist psychologisch anerkannt, daß ein enger Zusammenhang zwischen religiösen Konflikten und psycho-pathologischen Erscheinungen besteht. Menschen, die sehr starre religiöse Ansichten haben, sind autoritär, identifizieren sich mit Mächtigen, sind unterwürfig, wollen andere bestrafen, neigen zu Projektion. Zeugen Jehovas identifizieren sich sehr stark mit der WTG und projizieren ihre Probleme auf den Rest der Welt. Außerdem verfügen sie über eine ausgeprägte Bestrafungsmentalität.

Beobachtet von Eva-Maria Kaiser und Ulrich Rausch.

Geschrieben von Drahbeck am 27. Februar 2006 07:01:10:

Als Antwort auf: Re: Satan geschrieben von Drahbeck am 26. Februar 2006 08:18:22:

Es gibt einige Besonderheiten, die die WTG eingeführt hat, die nach außen nicht leicht verständlich sind.
l. So müssen alle Hauptamtlichen, gleich ob sie im Bethel oder an anderer Stelle arbeiten, in Selters ihre Lohnsteuerkarte abgeben. Diese Mitarbeiter erhalten keinen Lohn, sondern ein kleines Taschengeld, das nicht versteuert werden muß. Die Lohnsteuerkarten werden also nicht verwendet, müssen aber trotzdem in Selters abgegeben werden! Diejenigen, die die Lohnsteuerkarte zurückhaben möchten, weil sie z. B. aus dem hauptamtlichen Dienst der WTG ausgeschieden sind, bekommen selbst auf Nachfrage ihre Lohnsteuerkarte nicht zurück! Sie werden sogar aufgefordert, keinen Lohnsteuerjahresausgleich zu beantragen. Das bedeutet, daß Zeugen, die vorher einer "weltlichen Tätigkeit" nachgegangen sind, für die Lohnsteuer bezahlt wurde, nicht ihr Recht auf Rückzahlung der Lohnsteuer in Anspruch nehmen dürfen!

Warum die WTG so agiert, ist völlig unklar. Hat sie Angst, daß ihre hauptamtlichen Mitarbeiter einem Teilzeitjob nachgehen? Fürchtet sie, daß es aufgrund der Lohnsteuerkarten zu unangenehmen Rückfragen kommen könnte? ...

Die Vollzeitdiener sind, so sagt ihnen die WTG, während ihrer Dienstzeit nicht krankenversichert. Sie könnten deshalb Unfälle, die während ihres Dienstes passieren, nicht bei der Krankenkasse melden, bei der die WTG ihre Vollzeitdiener versichert, sondern müßten alle Kosten selbst tragen.

(Einfügung: Wird durch das WTG-Sprachrohr B. relativiert. Letzterer behauptet; diese Anweisung sei seit den 90er Jahren nicht mehr "durchgesetzt" worden. Er beruft sich weiter darauf, dass im Falle einer Nichteinzahlung der für solche Fälle eigens eingerichteten Rückzahlungskonten, die WTG ihren vermeintlichen Anspruch nicht gerichtlich durchzusetzen versucht habe. Ende der Einfügung).

Im Zweifelsfall sei die WTG bereit, finanziell einzuspringen, es müsse aber alles später zurückgezahlt werden. Wie man allerdings bei jeder Krankenkasse erfahren kann, gibt es eine solche Versicherungsform - Krankenversicherung nur für die Freizeit - nicht! ...

Alle Vollzeitdiener, gleich welche Zuteilung sie haben, sind weder renten- noch arbeitslosenversichert. Sie haben zum Beispiel mit ihrem Eintritt in den Betheldienst darauf verzichtet, gegenüber der WTG Ansprüche zu erheben, die über den reinen Unterhalt hinausgehen. Die WTG vertritt die Meinung, daß die Tätigkeit bei ihr eine rein freiwillige, religiöse Tätigkeit sei, aus der sich keine Ansprüche ableiten lassen, die man sonst bei einem Arbeitsverhältnis hätte. Wenn einer der Vollzeitdiener den Vollzeitdienst verläßt, dann steht er buchstäblich mit leeren Händen da. Er hat keine Möglichkeit gehabt, sich eine Existenz zu sichern, und die Wachtturm-Gesellschaft weigert sich, ihren Beitrag als Arbeitgeber zu leisten.

Diese Situation erschwert natürlich den Ausstieg aus der Sekte ganz erheblich. Man weiß, daß man zum Beispiel nach 40jähriger Tätigkeit in ein materielles Loch fällt, daß der Lebensunterhalt, wenn man keine wohlwollenden Verwandten hat, nur noch mit Hilfe der Sozialhilfe bestritten werden kann. Aus Angst vor dieser Situation bleiben wohl viele Zeugen weiter Vertreter dieses Systems, obwohl sie sich inhaltlich schon längst entfernt haben. Sie sind gefangen in einem unsichtbaren Gefängnis, dessen Gitterstäbe zu Beginn der Tätigkeit nicht so deutlich zu spüren waren.

Ein deutscher Zeuge, der ehemals im Vollzeitdienst stand, wollte sich nach seinem Austritt mit dieser Situation nicht zufrieden geben. Er vertrat die Meinung, daß er sich bei der WTG in einem arbeitsähnlichen Verhältnis befand. Er habe deshalb Anspruch auf ein Arbeitszeugnis und eine Nachzahlung für die Rentenversicherung. Das Arbeitszeugnis erkämpfte er sich mit juristischer Hilfe. Für die Rentennachversicherung wandte er sich an die BfA (Bundes Versicherungsanstalt für Angestellte) in Berlin. Die BfA schrieb an die WTG mit der Bitte um Auskunft, ob der betreffende Zeuge in einem Arbeitsverhältnis bei der WTG gestanden habe.

Mitte 1990 teilte der Schriftführer der Wachtturm-Gesellschaft der BfA mit:
".. .im übrigen erwähnen wir, daß überhaupt alle Mitarbeit in unserem gottesdienstlichen Werk als freiwilliger Beitrag zu unserem Gottesdienstlichen Werk ohne Zahlung eines Entgelt, das heißt, ohne Begründung eines arbeitsrechtlichen Dienstverhältnisses, geschieht. Das Unterordnungsverhältnis unserer Mitarbeiter beruht auf dem rein gottesdienstlichen Charakter unseres Werks, in dem ausschließlich Personen dienen, die sich Gott hingegeben haben und darauf verzichten, materiellen Gewinn aus ihrem Dienst zu ziehen. In Ermangelung eines versicherungspflichtigen Dienstverhältnisses ist es uns nicht möglich. Ihren Fragebogen auszufüllen."

Die BfA schloß sich der Sicht der Sekte an und teilte dem Ex-Zeugen mit, daß er keinen Anspruch darauf habe, daß die WTG rückwirkend für seine Tätigkeiten die Rentenversicherungsbeiträge entrichtet. Dies würde bedeuten, daß er acht Jahre lang hart gearbeitet hat, ohne daß dieses auf irgendeinem Weg für die Rentenversicherung abzudecken ist. Er klagte deshalb gegen die BfA mit einer Untätigkeitsklage vor dem Sozialgericht. Er war der Meinung, daß die Bundesversicherungsanstalt dafür sorgen muß, daß die WTG in seinem Fall nachträglich die Rentenbeiträge entrichtet.

Es fanden deshalb Gespräche zwischen der Bundesversicherungsanstalt und der Wachtturm-Gesellschaft statt, mit dem Ergebnis, daß die WTG bereit war, alle, die nach 1986 ausgeschieden sind, freiwillig nachzuversichem, diejenigen, die zwischen 1973 und 1986 ausgeschieden sind, nur dann, wenn sie ausdrücklich darum bitten.
Durch diesen Handel mit der BfA entledigte sich die WTG elegant derjenigen Mitarbeiter, die vor 1973 ausgeschieden sind. Es wurde nämlich Bestandteil der Abmachung, daß diese Gruppe überhaupt nicht nachversichert wird.

Und so erhielt der Ex-Zeuge im Jahr 1992 eine Nachricht aus Selters, daß seine Beiträge bereits im Jahr 1991 für ihn nachgezahlt wurden. Im selben Jahr, mehrere Monate nach diesem Schreiben, erhielt eine andere Ex-Zeugin ebenfalls Post von der WTG in Selters. Ihr wurde mitgeteilt, daß ihre Ansprüche auf eine Nachversicherung für die Jahre 1972-1976 bereits verjährt wären.
" Und obwohl von einer Verpflichtung der Nachversicherung unsererseits keine Rede sein kann, haben wir dennoch die Nachversicherung in Ihrem Fall vorgenommen. Eine Unterlage geht Ihnen zu gegebener Zeit zu. Unterschrift: R. Kelsey, Vorstandsmitglied."

Kein Wort wird in diesem Brief davon gesagt, daß sich die WTG 1991 gegenüber der BfA verpflichtet hat, in solchen Fällen unter Verzicht der Einrede auf Verjährung eine Nachversicherung zu entrichten. Sie stellt es gegenüber der Ex-Zeugin so dar, als wäre dies eine freiwillige, großzügige Leistung, die sie erbringen würden."

Notiert von Eva-Maria Kaiser und Ulrich Rausch.

Geschrieben von Drahbeck am 28. Februar 2006 08:05:07:

Als Antwort auf: Re: Auch Zeugen Jehovas erreichen (in der Regel) mal das Rentneralter geschrieben von Drahbeck am 27. Februar 2006 07:01:10:

In der Zeitschrift "Our Kingdom Ministry" - sie erscheint einmal monatlich und ist nur für Zeugen Jehovas selbst bestimmt - vom Mai 1974 fordert die WTG ihre Anhänger ungeniert auf, noch größere Opfer zu bringen:

"Ja, seit dem Sommer 1973 gab es jeden Monat eine neue Höchstzahl an Pionieren. In den Vereinigten Staaten sind es 20394 Pioniere und Sonderpioniere, eine absolute Rekordzahl. Das sind 5 190 mehr als im Februar 1973! Eine 34-Prozent Steigerung! Erwärmt das nicht unsere Herzen? Es gibt sogar Berichte, daß Brüder ihre Häuser und ihr Eigentum verkaufen und den Rest der Tage in diesem alten System im Pionierdienst verbringen wollen. Das ist sicher ein guter Weg, um die kurze Zeit zu verbringen, bevor diese schwache Welt zu Ende geht. (l Johannes 2,17)"

Anscheinend dürfte selbst der Wachtturm-Gesellschaft dieser Text zu heiß gewesen sein. Er findet sich nämlich nur in der amerikanischen, nicht aber in der englischen Ausgabe, obwohl diese sonst immer identisch sind. Auch in der deutschen Fassung "Unser Königreichsdienst"
fehlt der Artikel. Trotzdem hatten nicht nur in den USA viele Zeugen noch lange nach 1975 an dem ausgebliebenen Ende zu leiden. Viele Jugendliche brachen ihre Ausbildung ab, um sich als Vollzeitpioniere nur mehr dem Predigtdienst zu widmen. Was sie in dieser Zeit versäumten, ließ sich kaum mehr nachholen. Manche beschränkten sich darauf, die Wohnung nicht mehr zu tapezieren und keine neue Möbel mehr zu kaufen. Andere hingegen nahmen sogar Schulden auf in der Hoffnung, sie nicht mehr zurückzahlen zu müssen.

In den USA ergab sich ein noch schwerwiegenderes Problem. Dort investieren die Menschen traditionellerweise aufgrund mangelnder staatlicher Unterstützung große Summen in die Pensionsvorsorge und in den Bereich der Lebensversicherung. Viele Zeugen Jehovas begannen nun in Erwartung von 1975, diese Versicherungsanteile zurückzukaufen in der Meinung, sie würden ihre Pension ohnehin nicht mehr erleben. Teilweise wurde das Geld sogar der WTG gespendet, damit diese das großangelegte Predigtwerk intensivieren konnte. Denn tatsächlich hatte die Propagierung des Jahres 1975 den Zeugen einen großen Aufschwung und Zuwachs an Mitgliedern gebracht."

Gelesen bei Eva-Maria Kaiser und Ulrich Rausch

Geschrieben von Lena am 28. Februar 2006 10:40:44:

Als Antwort auf: Re: Aufputschmittel um das letzte herauszupressen geschrieben von Drahbeck am 28. Februar 2006 08:05:07:

Und das alles mit dem leichtgläubigen dummen Amerikanern!
Ich lach mich tot!

Lena

Geschrieben von Zitruspresse am 28. Februar 2006 11:29:29:

Als Antwort auf: Re: Aufputschmittel um das letzte herauszupressen geschrieben von Lena am 28. Februar 2006 10:40:44:

Wenn schon, dann:

Und das alles mit dem "leichtgläubigen dummen" Zeugen Jehovas!
Ich lach mich tot!

Und dann kam der Amerikaner Kelsey und berichtete diese Gerüchte in Deutschland. Kann mich noch gut erinnern ....
Damals ...
Da hingen alle an den Lippen des 'Propheten'..

In Berlin Lichtenrade gibt es auch einen Zeugen der hat sich in der 1975er Erwartung seine Rente auszahlen lassen ... das ging damals in Deuschland noch.
Heute wartet er immer noch auf das "baldige Harmagedon."
Ihm wird leider nichts anderes übrig bleiben als bis er stirbt - ja, das wird er ganz sicherlich und zwar ohne Harmagedon oder das irdische Paradies je zu erleben - arbeiten zu müssen.
Und so wie ich Jehovas Zeugen erlebt habe, wird sich wohl kaum einer um ihn ernsthaft kümmern.
Solange er noch nützlich ist, in der Versammlung hilft und vor allem auch Predigtberichte schreibt bekommt er noch Aufmerksamkeit. Aber wenn er altersbedingt nachlässt nützlich zu sein ....

Und ganz sicherlich ist das kein Einzelfall - auch hier in good old Germany !!!

Und das alles mit dem "leichtgläubigen dummen" Zeugen Jehovas!
Ich lach mich tot!

Geschrieben von Raimund am 24. Februar 2006 07:23:24:

Als Antwort auf: Re: Ein Extrem-Beispiel??? geschrieben von Drahbeck am 24. Februar 2006 06:59:51:

Nicht alle Zeugen Jehovas sind so skrupellos brutal wie Sylvia Wolfs Mutter. Aber dennoch muß man sagen, daß Schläge nicht die Ausnahme, sondern die praktizierte Regel sind!

Gibt es hierfür empirische Belege? Offenbar nicht, dann sollten sich Kaiser/Rausch auch solcher Behauptungen enthalten.

Unterstützt, gefördert und sogar gefordert von den Publikationen der WTG, die dazu wahllos Bibelstellen heranzieht und sie als direkte Anweisung eines Gottes Jehova für die heutigen Menschen versteht!

Das ist in der Tat eines schönen Beispiele hierfür, wie unter dem "heller werdenden Licht" die Wahrheit der ZJ immer wieder neu definiert wird, immer unter Berücksichtigung der gegenwärtigen Umstände. Die alte Interpretation der "Zucht", an der man jahrzehntelang festhielt und keinen Jota abwich, wurde zum publicityträchtigen Ballast, der auch der Erlangung des KdÖR-Status schadete. Ich erinnere mich, wie ein Ältester in der Versammlung behauptete, der Konflikt zwischen der "Welt" und den ZJ rühre daher, daß letztere an ihren Maßstäben festhielten, während sich die "Weltmenschen" immer weiter davon entfernten. Wenn man aber einmal die seit 1990 vorgenommenen, teilweise gravierenden Lehränderungen besieht, dann muß man zwangsläufig zu einem anderen Ergebnis kommen. Sicherlich, in Fragen der Moral stehen die auf dem gleichen Fundament wie früher, aber das Fundament ihres Glaubens ist sicherlich nicht mehr das gleiche wie früher

Geschrieben von gert am 24. Februar 2006 17:15:40:

Als Antwort auf: Re: Ein Extrem-Beispiel??? geschrieben von Raimund am 24. Februar 2006 07:23:24:

Anderseits,..wenn man nicht zu den Zeugen gehört, und zum erstenmal in so eine Versammlung kommt, ist man verblüfft, daß solch eine ethische Haltung auch exisitert. Ich könnte mir vorstellen, daß so mancher, der sich im Gestrüpp der Welt verloren hat, da durchaus nachdenklich werden würde. Vor allem, wenn Fernsehen, Korruption, Krieg, Gewalt,Mord, Pornograpie. etc.zur gewohnten Bild des Alltags gehören...

Geschrieben von Raimund am 25. Februar 2006 06:31:18:

Als Antwort auf: Re: Ein Extrem-Beispiel??? geschrieben von gert am 24. Februar 2006 17:15:40:

Anderseits,..wenn man nicht zu den Zeugen gehört, und zum erstenmal in so eine Versammlung kommt, ist man verblüfft, daß solch eine ethische Haltung auch exisitert.

Ist da aber nicht viel Trug und Schein mit im Spiel? Wie sieht es hinter den Kulissen aus?

Ich muß gestehen, Deine Eindrücke sind weitgehend deckungsgleichen mit denen, die ich bekommen habe. Aber da frage ich mich, woher kommen all die "Abtrünnigen", die sich in Internetforen ellenlang über ihre "bescheidene" ZJ-Vergangenheit auslassen? Wie bekomme ich die Aussteigerberichte mit diesen - offenbar vordergründigen - Eindrücken in Übereinstimmung?

Geschrieben von gert am 25. Februar 2006 16:29:52:

Als Antwort auf: Re: Ein Extrem-Beispiel??? geschrieben von Raimund am 25. Februar 2006 06:31:18:

Schon richtig. Ich wollte damit erkären, daß man die Zeugen als "Gegenpol", die strenge Haltung, durchaus für sich verwenden kann. Hat man nie erlebt, das es eine orthodoxe Gesetzesauffasung gibt,( die unter allen Umständen einzuhalten ist), so ist einem auch nicht klar, das diese relg.Gesetze ständig übertreten werden.

Geschrieben von Zeuge Jehova am 24. Februar 2006 08:39:51:

Als Antwort auf: Re: Ein Extrem-Beispiel??? geschrieben von Raimund am 24. Februar 2006 07:23:24:

>> Gibt es hierfür empirische Belege? Offenbar nicht, dann sollten sich Kaiser/Rausch auch solcher Behauptungen enthalten. <<

Sie sind kein Zeuge Jehova.
Ihre „Hören-Sagen-Berichte" sind wie das Urteilen eines Blinden über Farben.
Sie können das nicht beurteilen.
Zeitzeugen sind Beweise.

In den 60er Jahren erwartete man von den Eltern das sie das Spielen und Malen auch von den kleinsten Kindern unterbinden.
Machten Kinder einen Mucks drehten sich die älteren Schwestern zu dem „Unruheherd" mit strafenden Blick um.
Man erwartete von den Eltern das sie den Kindern Zucht und Ordnung beibringen.
Der vorbildliche Älteste ging einmal pro Zusammenkunft mit seinem Sohn in die Toiletten und versohlte ihn für alle hörbar.
Dies sorgte zum einen für Abwechslung und das verweinte Gesicht des Kindes für Genugtuung.
Auf dem letzten Bezirkskongress wurde das „produktive Teilnehmen an dem Kongress" besprochen.
Hierbei wurde extra erwähnt das Kinder sich ebenfalls schon Aufmerksam verhalten können und Malen und Spielen sicherlich ein Zeichen für die mangelnde Wertschätzung gegenüber Jehovas Einladung zeigt.

>>"heller werdenden Licht"< Es waren die Berichte der Opfer die die Wachtturm Gesellschaft zwangen sich zu bewegen.
www.rbb-online.de/meta/kontraste/2003062001.smi

Geschrieben von Raimund am 25. Februar 2006 05:34:34:

Als Antwort auf: Re: Kein Extrem-Beispiel !!! geschrieben von Zeuge Jehova am 24. Februar 2006 08:39:51:

Zeitzeugen sind Beweise.

Das hat das Verwaltunsgericht im KdöR-Prozeß aber anders gesehen

Geschrieben von www.123recht.net am 25. Februar 2006 12:55:47:

Als Antwort auf: Sooo?  geschrieben von Raimund am 25. Februar 2006 05:34:34:

Der Artikelschreiber scheint in Besitz von Glanzprospekten zu sein und glaubt schon mitreden zu können.
Es ist eine dumme Verdrehung der Tatsachen wenn man mit der Anerkennung der Körperschaftsrechte eine Anerkennung der Glaubenspraxis durch das Gericht gleichsetzt.

Der Artikelschreiber setzte bereits mehrfach die juristische Verwertbarkeit von Informationen mit der Billigung durch das Gericht gleich.

Die aktenkundigen Praktiken wurden von dem Gericht nie in Frage gestellt, die Frage war lediglich die Gewichtung und die Verfahrensrelevants.
Eine Anerkennung kommt weder einer Absolution für angewandte Praktiken gleich noch schützt sie vor Anklagen in der Zukunft.
Im Gegenteil.

Nachfolgend Auszüge

• So müssen die Berliner Richter nun prüfen, ob etwa die von den Zeugen Jehovas empfohlenen Erziehungspraktiken mit "Stock und Rute" oder das Festhalten austrittswilliger Mitglieder unter Zwang dagegen sprechen, ihnen den gewünschten Status zu erteilen. (AZ: 2 BvR 1500/97)
• Der Berliner Senat wird nach Angaben des Senatsrats Wolf Dietrich Patermann nun "Sachverhalte wie etwa die körperliche Gewalt der Zeugen Jehovas gegen ihre Kinder aufklären" und im neuen Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht vortragen.
• Wegen der mit dem Status verbundenen "besonderen Machtmittel" und der "erhöhten Gefahr eines Missbrauchs" darf der Status laut Urteil nur an jene Religionsgemeinschaften verliehen werden, die sich an die fundamentalen Verfassungsprinzipien von Rechtsstaat und Demokratie wie etwa die Achtung und den Schutz der Menschenwürde halten.
• Mit Blick auf die Erziehungspraktiken der Zeugen Jehovas mit körperlicher Gewalt als Strafe heißt es im Urteil, der Staat sei verpflichtet, menschliches Leben und die körperliche Unversehrtheit zu schützen. Auch die Kinder von Zeugen Jehovas hätten Anspruch auf diesen staatlichen Schutz.
• Es forderte etwa mit Blick auf die von den Zeugen Jehovas propagierte Prügelstrafe als ein Erziehungsprinzip den "Schutz der Menschenwürde" sowie die Beachtung des Kindeswohls. Die Wahrung der religiösen Freiheitsrechte von Dritten machte das Gericht zu einer weiteren fundamentalen Vorausetzung und erteilte damit von vornherein etwa islamischen Religionsgemeinschaften eine Absage, die eine "theokratische Herrschaftsordnung" anstreben.
• Der Berliner Senat, der den Zeugen Jehovas, den begehrten Status verwehrt hatte, will deshalb Fälle von Verstößen der Zeugen Jehovas gegen das Kindeswohl und gegen die Menschenwürde zusammentragen und dem Verwaltungsgericht vorlegen. Die Verfassungshüter betonten allerdings auch, dass einige "punktuelle Defizite" nicht ausreichten, um einer Religionsgemeinschaft den öffentlich-rechtlichen Status zu versagen. Statt dessen müsse in einer "komplexen Prognose" "eine Vielzahl von Elementen" gewürdigt werden. Weil dabei eine "mathematische Genauigkeit" allerdings "nicht zu erreichen" sei, so das Gericht, ist im Fall der Zeugen Jehovas eine weitere Streitrunde durch die Instanzen vorprogrammiert.
• Dach dem BVG-Urteil muss der Staat aber einzelne Glaubenskonflikte hinnehmen, solange "die Religionsgemeinschaft im Grundsatz bereit ist, Recht und Gesetz zu achten".
• Dies ist zum einen die Ablehnung jeglicher Bluttransfusionen durch die Zeugen Jehovas. Wenn Eltern Transfusionen für ihre Kinder nicht zustimmen, könnte das den verfassungsrechtlich gebotenen Schutz Minderjähriger beeinträchtigen. Ferner geht es um das Bestreben der Zeugen Jehovas, den Kontakt von Familien zu Angehörigen, die die Religionsgemeinschaft verlassen haben, weitgehend zu unterbinden. Hier ist zu klären, ob dies den durch das Grundgesetz geschützten Bestand von Ehe und Familie gefährdet.
• In dem jetzigen Prozess stand unter anderem die Ablehnung von Bluttransfusionen durch die Zeugen Jehovas auf dem Prüfstand. Dabei ging es um die Frage, ob die Gemeinschaft auch staatliche Maßnahmen zum Schutz von Kindern erschwert, wenn die Eltern einer Transfusion nicht zustimmen. Darüber gibt es nach Ansicht des OVG aber keine "einschlägigen Erkenntnisse". Aus dem Bericht einer Enquete-Kommission des Bundestages gehe sogar hervor, dass die prinzipielle Rechtsposition, Bluttransfusionen notfalls auch gegen den Willen der Eltern durchzusetzen, von der Religionsgemeinschaft akzeptiert werde.
• Das OVG musste zudem klären, ob die Zeugen Jehovas versuchen, den Kontakt von Familien zu aus der Gemeinschaft ausgetretenen oder ausgeschlossenen Angehörigen auf das "absolut Notwendige" zu beschränken oder ganz zu unterbinden. Dabei ging es um die Frage, ob so der vom Grundgesetz geschützte Bestand von Familie und Ehe gefährdet werde. Auch dafür sah das OVG keine "objektiven Anhaltspunkte". Das Gericht fand ebenfalls keine Belege dafür, dass die Zeugen Jehovas Erziehungsmaßstäbe vorschrieben, die das Kindeswohl gefährdeten.

Er ist darüber hinaus nicht nachzuvollziehen warum man nach einer solche Anerkennung eine Art „Dammbruch" für Anerkennungsurteile anderer Glaubensgemeinschaften erwarten muss.

• Den von den Zeugen Jehovas erlangten Status haben bislang mehr als zwei dutzend Religionsgemeinschaften oder Weltanschauungsvereinigungen erhalten, außer der Katholischen und Evangelischen Kirche auch kleinere Gruppen, darunter die Baptisten, Mormonen, Mennoniten, die Herrnhuter Brüdergemeinde, die Dänische Seemannskirche in Hamburg, die Hugenottenkirche, die Heilsarmee und die Gemeinschaft der Sieben-Tags-Adventisten.

Nach der hier vorgelegten „Glanzprospektlogik" und der Absolution durch die Milchmädchenrechnung, das ein Verhalten nicht Gerichtlich verwertbar ist, kann man nachfolgende Beispiele anführen in denen die Wachtturm Gesellschaft konträr zu einem Gerichtlichen Urteil handelt.
Hier soll man einerseits ein Fehlverhalten gutheißen weil es Gerichtlich nicht verwertbar war, und dort soll man gleichzeitig nachfolgendes Fehlverhalten, trotz dem es zu einer Gerichtlichen Ablehnung führte, begrüßen?

• Wenn Zeugen Jehovas nach einem Arbeitsunfall lebensnotwendige Bluttransfusionen ablehnen und dadurch sterben, verlieren die Hinterbliebenen ihren Anspruch auf Unfallrente. In einem solchen Fall sei der Unfall nicht mehr der allein wesentliche Grund für den Tod des Arbeitnehmers, heißt es in einem jetzt veröffentlichten Urteil des Bundessozialgerichts in Kassel. Daran ändere auch das Grundrecht der Religionsfreiheit nichts. (Az: B 2 U 8/03 R)

Geschrieben von Raimund am 25. Februar 2006 15:43:03:

Als Antwort auf: Re: Milchmädchen Rechnung geschrieben von www.123recht.net am 25. Februar 2006 12:55:47:

Es ist eine dumme Verdrehung der Tatsachen wenn man mit der Anerkennung der Körperschaftsrechte eine Anerkennung der Glaubenspraxis durch das Gericht gleichsetzt.

Darum ist es vor Gericht auch gar nicht gegangen.

Der Artikelschreiber setzte bereits mehrfach die juristische Verwertbarkeit von Informationen mit der Billigung durch das Gericht gleich.

Nein, das habe ich nicht.

Nachfolgend Auszüge

Und konnte denn bezüglich der darunter aufgeführten Punkte irgendetwas vor Gericht erhellt werden?

Dieser Auszug erscheint mir auch etwas veraltet. "Stock und Rute" bezieht sich doch wohl auf den angeblichen Titel eines ZJ-Buches, das es nie gab.

Geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 25. Februar 2006 17:00:14:

Als Antwort auf: Ach ja? geschrieben von Raimund am 25. Februar 2006 15:43:03:

Die Borniertheit von diesem Raimund ist unerträglich

Erwachet 79 8. 8. S. 28

Sollte man Kinder körperlich züchtigen?
Obwohl solche Bezugnahmen auf die „Rute" verschiedene Arten elterlicher Züchtigung einschließen können, gehört die körperliche Züchtigung sicher dazu.
Ob die Eltern sie nun mit der Hand,
einem Stock oder
einer geeigneten „Rute" anderer Art vornehmen —
sie haben von Gott die Befugnis, ihre Kinder auf liebevolle Weise körperlich zu züchtigen.

In anderen Fällen braucht man das Kind nur kurzzeitig von der Familiengemeinschaft auszuschließen.

Doch zeigt die Bibel, daß die körperliche Züchtigung als eine gelegentlich geübte Form der Zucht ihren Wert hat,
vor allem bei kleinen Kindern.

Vor allem bei sehr kleinen Kindern verlangt eine solche Herausforderung nicht unbedingt viele Worte. Schläge können ganz gut wirken.
Nicht, daß das Kind zur Untertänigkeit geprügelt werden sollte —
aber ein paar feste Klapse mögen ihm zeigen, wer die Autorität hat.

Der kurze Schmerz einiger fester, aber nicht grober Klapse zur rechten Zeit…

Eltern müssen sich wirklich Mühe geben, damit die körperliche Züchtigung sinnvoll ist.
Einerseits gilt es zu vermeiden, aufgrund unangebrachter Gefühlsregungen vor körperlicher Züchtigung zurückzuschrecken,
andererseits ist Selbstbeherrschung unerläßlich,
damit die Züchtigung nicht in Brutalität oder Kindesmißhandlung ausartet.

Eine Tracht Prügel bringt ihn nicht um.
Aber wenn du ihm seine Unarten austreibst, wirst du ihm das Leben retten."
Geschrieben von Drahbeck am 25. Februar 2006 17:50:05:

Als Antwort auf: Schläge können ganz gut wirken, vor allem bei kleinen Kindern. geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 25. Februar 2006 17:00:14:

Sorry, bevor es Komplikationen gibt, muss ich eine Rückfrage machen.
Erst einmal die Feststellung.
Der zitierte Text aus dem Artikel:
"Der Standpunkt der Bibel.
Sollte man Kinder körperlich züchtigen" in "Erwachet!" vom 8. August 1979 S. 27-29, ist richtig zitiert. Der Punkt wäre also erst einmal abgehakt.

Das Posting offeriert aber zugleich auch ein durchaus aussagekräftiges Bild. In diesem Bild mit enthalten ein Textdetail, dass es in der Tat nahelegt, es wurde aus der WTG-Literatur entnommen. Nun kann ich aber genau dieses Bild nicht in der eben genannten "Erwachet!"-Ausgabe entdecken. Es wäre also durchaus denkbar, dass es einem anderen Heft entnommen wurde?

Und das wäre dann die eigentliche Frage. Wennn ja, aus welchem konkret dann? Oder gibt es da unterschiedliche Ausgaben des "Erwachet!" was bis Mitte der fünfziger Jahre durchaus noch der Fall war. Aber für 1979 wäre mir das dann doch neu.

Geschrieben von Drahbeck am 25. Februar 2006 18:33:54:

Als Antwort auf: Re: Schläge können ganz gut wirken, vor allem bei kleinen Kindern. geschrieben von Drahbeck am 25. Februar 2006 17:50:05:

Sorry, wenn ich schon beim Rückfragen bin, hätte ich noch eine weitere Rückfrage.

Bekanntlich gehört das Buch Sirach nicht zu denjenigen, die in der Zeugen eigenen Neuen Welt Übersetzung mit enthalten wären; dieweil es letztere auch den Apokryphen zuordnen, und mit denen will man nichts am Hut haben.
Es gibt aber durchaus Bibelübersetzungen, welche es mit offerieren. So etwa die Übersetzung von Hermann Menge, die jenes Buch betitelt "Die Weisheit Jesu, des Sohnes Sirachs".
Oder die Übersetzung von Paul Riessler; welches jenes Buch betitelt:
"Jesus Sirach oder Ekklesiastikus" um nur zwei zu nennen, die mir vorliegen. In beiden eben genannten Ausgaben, endet das 22. Kapitel bei Menge mit dem Vers 25, bei Riessler mit dem Vers 27.
Nun nannte ein früheres Posting hier (16484) abweichend davon: Sirach 23, 33. Auch da enden beide Ausgaben mit dem Vers 27. Fassen wir also zusammen. Beide genannte Bibelübersetzungen, weisen in beiden Kapiteln keinen 33. Vers nach.
Nun mag es vielleicht sein, dass eine andere, nicht genannte Übersetzung, da noch eine andere Zählung hätte. Das bedürfte dann aber doch der Aufklärung. Ansonsten ist die Nennung eines nicht nachweisbaren Verses, nicht sonderlich hilfreich.

Offenbar (im Posting 16484 zitiert).
"O, dass ich könnte ein Schloss an meinen Mund legen
und ein fest Siegel auf mein Maul drücken,
dass ich dadurch nicht zu Fall käme,
und meine Zunge mich nicht verderbte!".

Ist da wohl wahrscheinlich Sirach 22 Vers 27 gemeint, der in ähnlicher Formulierung gemäss der Riessler-Übersetzung lautet:
"Daß doch an meinem Munde eine Wache wäre, an meinem Lippen doch ein kunstvoll Siegel, damit ich nimmer durch sie falle und meine Zunge mich nicht ins Verderben stürze!
Wie schon angedeutet, enthält aber die Menge-Übersetzung, auch keinen Vers 22, 27. Dort käme allenfalls der Vers 25 in Betracht, der dort lautet:
"Stellte man mir doch eine Wache vor meinem Mund und legte man doch an meine Lippen ein geschickt angefertigtes Siegel (= ein Schloß der Klugheit), damit ich durch sie nicht zu Fall komme und meine Zunge mich nicht zugrunde richte!"

Wahrlich ein tolles Verwirrspiel!"

Geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 04:10:37:

Als Antwort auf: Re: Sirach  geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 03:40:14:

Es gibt übrigens eine Leserfrage die man uns Kindern gerne vorgehalten hat:
das es erlaubt ist Widerspenstige Kinder dem Staat zu überlassen.

Aber machen wir es nicht schlimmer als es ist.

Das sind doch alles nur Lappalien!
Schließlich lehren wie seid über hundert Jahren die unverfälschte Wahrheit…(Tagestext vom 25.Februar 2006)

Aber noch ein Nachtrag zum Verwirrspiel „Jesus Sirach".

Nachfolgend die Seite aus meiner Luther Bibel aus dem Jahre 1853.

…Das 23 Kapitel beginnt tatsächlich mit dem 33 Vers

Predigttext für Hofprediger:
Sirach Kap 23, Vers 33:
"O, dass ich könnte ein Schloss an meinen Mund legen
und ein fest Siegel auf mein Maul drücken,
dass ich dadurch nicht zu Fall käme,
und meine Zunge mich nicht verderbte!

Karikatur von Rudolf Wilke (1873 - 1908).
In Simplicissimus. -- 1908-11-16

Geschrieben von Drahbeck am 26. Februar 2006 06:09:00:

Als Antwort auf: Re: Sirach  geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 04:10:37:

Danke für die Detailklärung!

Geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 03:40:14:

Als Antwort auf: Re: Sirach  geschrieben von Drahbeck am 25. Februar 2006 18:33:54:

Danke für die Nachfrage.

Köstlich!
Mir ging es genauso!
Hochinteressant allemal!

Ja es stimmt und auch ich war zuerst verwirrt was das Bibelbuch Sirach angeht.

Bei meinem ersten Beitrag: Geschrieben von Sirach am 02. Februar 2006 18:27:56:

Parsimony.16484

Zitierte ich aus der Zeitschrift Simplicissimus. von 1908-11-16

Predigttext für Hofprediger:
Sirach Kap 23, Vers 33:
"O, dass ich könnte ein Schloss an meinen Mund legen
und ein fest Siegel auf mein Maul drücken,
dass ich dadurch nicht zu Fall käme,
und meine Zunge mich nicht verderbte!".

Danach schlug ich den Text in meinen Bibeln nach – und fand ihn nicht!
Sollte es sich hierbei rein um einen Sarkastischen – wenn auch äußerst trefflichen Satirischen Kommentar handeln?
Im Stiele von 1. Paulus 3:4?

In der Einheitsübersetzung fand ich dann jedoch einen Vergleichbaren Text in Jesus Sirach Kapitel 22 Vers 27:
Gebet um Selbstbeherrschung
Wer setzt eine Wache vor meinen Mund, / vor meine Lippen ein kunstvolles Siegel, damit ich durch sie nicht zu Fall komme / und meine Zunge mich nicht ins Verderben stürzt?

Ebenso in der Guten Nachricht.
Jesus Sirach 22:27
Ein Gebet um Hilfe zur Selbstbeherrschung
Ich wünschte, jemand stellte einen Posten ans Tor meiner Lippen und verschlösse meinen Mund mit einem sicheren Siegel! Dann würde ich nichts Verkehrtes reden und meine Zunge könnte mich nicht ins Verderben bringen.

Und der Lutherbibel aus dem Jahre 1984:
Jesus Sirach 22:33
Bitte um Bewahrung vor bösen Worten und Gedanken
Könnte doch [a]ein Schloss an meinen Mund gelegt und ein Siegel fest auf meine Lippen gedrückt werden, damit ich nicht zu Fall komme und meine Zunge mich nicht verdirbt!

Wegen der unterschiedlichen Textangabe nahm ich dann meine alte Lutherbibel aus dem Jahre 1853 und schlug das 23 Kapitel auf und fand dort dieses Kapitel zu meiner Überraschung nicht mit dem ersten Vers beginnend sondern mit dem Vers 33 beginnend!
So das Simplicissimus tatsächlich den Bibeltext des Bibelbuches Jesus Sirach korrekt mit Kapitel 23 Vers 33 angibt.
Nur das dies in Wirklichkeit der erste Vers des 33 Kapitels war oder der verspätete Schluss des vorangegangenen 22 Kapitels.

Wahrlich ein köstliches Verwirrspiel!

Trotzdem korrigierte ich meinen Namen von Kapitel 23 auf „Sirach Kap 22, Vers 33"

Das der Simplicissimus mit dem Zaunpfahl winkend darauf hinwies das es für den selbsternannten Propheten besser gewesen wäre den Mund zu halten versteht sich hier von selber.

Für die Legitimation dieser Aussage („Zeugen nichts am Hut…") sei hier auf einen Querverweis der Lutherbibel mit Psalm 141:3 hingewiesen und hier jetzt wieder rein die Neue Welt Übersetzung zitiert:

Setz doch eine Hut meinem Mund, o Jehova; Setz doch eine Wache über die Tür meiner Lippen.
(Psalm 141:3)

oder die beiden Sprüche Verse:

(Sprüche 13:3) Wer seinen Mund behütet, bewahrt seine Seele. Wer seine Lippen aufsperrt — dem wird es zum Verderben.

(Sprüche 21:23) Wer seinen Mund und seine Zunge bewahrt, bewahrt seine Seele vor Bedrängnissen.

Aber vor allem auf Jakobus:

(Jakobus 1:26) Wenn es jemandem scheint, daß er die äußere Form der Anbetung beachtet, und er dennoch seine Zunge nicht zügelt, sondern sein Herz weiterhin betrügt, dessen Form der Anbetung ist nichtig.

(Jakobus 3:2) Denn wir alle straucheln oft. Wer nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, imstande, auch [seinen] ganzen Leib zu zügeln.

Zu den Bildern.
Entschuldige bitte meine Nachlässigkeit bezüglich der fehlenden Quellenangabe.
Ich hatte wenig Zeit und wollte eigentlich etwas zu dem Tagestext – jetzt muss ich schon sagen - von gestern (Samstag) schreiben.

Was Zucht und Rute angeht gibt es in unserer Literatur Quellenhinweise zum Tot-Schmeißen: Rute der Zucht: w85 15. 2. 16; w85 15. 3. 26; w85 15. 8. 25; g79 8. 8. 27-8; fl 133-5; gh 166; g64 8. 5. 3-4; w63 1. 11. 659; w62 1. 10. 588; g62 8. 9. 12; w61 1. 6. 335-7; w56 15. 7. 438; w52 1. 4. 101, 103; el 253-4; w49 15. 5. 159-60; w46 15. 12. 374-5
Gebrauch in der Bibel: w74 1. 5. 274
Kindererziehung Zucht: w85 15. 8. 25-6; w82 15. 7. 28-9; km 10/81 3; g80 22. 3. 9-10; w79 1. 8. 4; w78 1. 8. 32; fl 108-9, 111, 132-46, 156-8; g78 8. 2. 5; w77 15. 12. 740; g76 22. 10. 9-10; w75 1. 4. 201-2; w75 1. 6. 348-9; w74 1. 5. 279, 284-5; w74 1. 8. 459-60; g74 22. 5. 8; g74 22. 10. 14-5; w73 15. 3. 164; w73 15. 12. 748-50; w72 1. 1. 12-3, 16; w71 15. 12. 747-8; w70 15. 10. 632, 634; g70 8. 1. 18; g70 22. 2. 12; w69 15. 12. 751-2; g69 8. 9. 6; g69 22. 11. 11-2; w68 1. 3. 135; w68 15. 6. 357-8; tr 175-7; g67 8. 2. 9-10; g67 22. 11. 27-8; w66 1. 2. 68; g66 22. 9. 4; g66 22. 10. 16; w65 1. 1. 3-4; w65 15. 6. 369; g65 22. 1. 10-1; g65 8. 3. 8-9; g65 22. 3. 4; g65 22. 4. 22; w64 1. 1. 18; w64 15. 5. 305; w64 1. 7. 414; w64 15. 8. 484; w64 15. 9. 557; g64 8. 5. 3-4; w63 1. 8. 461; w63 1. 11. 651-60; g63 22. 5. 10; g63 22. 6. 16; g63 22. 8. 6-8; g63 22. 11. 6; w62 15. 6. 371-2; w62 15. 8. 509-10; w62 1. 10. 588; w62 1. 11. 658; w62 15. 11. 680; g62 22. 1. 26; g62 8. 9. 12; w61 15. 4. 255; w61 1. 6. 335-7; w61 15. 8. 484; g61 22. 2. 12-5; g61 22. 3. 27; g61 22. 6. 6; g61 22. 9. 5-8; w60 1. 4. 208; w60 1. 9. 529; g60 8. 4. 26; g60 8. 10. 19; g60 22. 10. 21-2; w59 1. 12. 715-6; w57 15. 2. 111; g57 22. 10. 8-12; w56 15. 7. 433, 437-41; g55 22. 12. 23; w54 15. 3. 182-91; w53 1. 2. 95; w52 1. 4. 100-1; el 253-4; w49 15. 5. 159-60; g48 8. 1. 7; w46 15. 12. 374-5
Zucht Kinder: w85 15. 2. 26; w85 15. 3. 26; w82 15. 7. 28-9; g81 22. 1. 28; hp 94-5; g80 22. 3. 9-10; w79 15. 7. 30; w79 1. 8. 4; fl 106-7; g78 8. 2. 5; w77 15. 12. 740; w76 1. 9. 522-3; gh 166-7; yy 91-5; g76 22. 10. 9-10; w75 1. 4. 201-3; w75 1. 6. 347-50; w74 1. 5. 274; ms 539-40; g74 22. 10. 14-5; w73 15. 3. 164; w73 15. 12. 748-50; w72 1. 1. 12-3, 16; w71 15. 12. 747-8; g70 8. 1. 18; g70 22. 2. 12; w69 15. 12. 751-2; g69 8. 6. 10-1; g69 8. 9. 6; g69 22. 11. 11-2; w68 1. 3. 135; w68 15. 6. 357-8; tr 175-6; g67 8. 2. 9-10; g67 22. 11. 27-8; w66 1. 2. 68; g66 22. 9. 4; g66 22. 10. 16; w65 1. 1. 3-4; w65 15. 6. 369; g65 22. 1. 10-1; g65 8. 3. 8-9; g65 22. 3. 4; g65 22. 4. 22; w64 15. 5. 305; w64 1. 7. 414; w64 15. 8. 484; w64 15. 9. 557; g64 8. 5. 4; w63 1. 8. 461; w63 1. 11. 657-60; g63 22. 5. 10; g63 22. 6. 16; g63 22. 8. 6-8; g63 22. 11. 6; w62 15. 6. 371-2; w62 15. 8. 509-10; w62 1. 10. 588; w62 1. 11. 658; w62 15. 11. 680; g62 22. 1. 26; g62 8. 9. 12; w61 15. 4. 255; w61 1. 6. 335-7; w61 15. 8. 484; g61 22. 2. 12-5; g61 22. 3. 27; g61 22. 6. 6; g61 22. 9. 5-8; w60 1. 4. 208; w60 15. 8. 511; w59 1. 12. 715-6; g59 8. 7. 15; w58 15. 6. 378; w57 15. 2. 111; w57 1. 4. 215; g57 22. 10. 8-12; w56 15. 7. 433; w54 15. 3. 182-91; w52 1. 4. 101; el 253-4; w49 15. 5. 160
Zucht wie ausüben: g83 8. 10. 12-3; fl 141-4; g64 8. 5. 3-4; w63 1. 11. 657-9; g61 22. 2. 12-5; g61 22. 9. 6-8; w60 15. 8. 492-3; g59 8. 12. 3-4; w54 15. 3. 182-5

Das Bild stammt aus dem Erwachet vom 22.September 1961 Seite 5:

Entschuldige bitte dass ich Reimund borniert genannt habe aber ich kriege einfach einen solchen Hals wenn jemand der von nichts eine Ahnung hat und im Nachhinein so tut als wäre nichts gewesen.

Ist es Ignoranz?
Kann man sich das heute nicht mehr vorstellen?
Scheut man ein eigenes Schuldeingeständnis?
Ist es böswilliges Vertuschen?

Die Gründe können zahllos sein.
Nachfolgend gehe ich auf den Wachtturm vom 1.April 2006 ein, der das Thema Kindererziehung – und eben die Rute der Zucht ab der Seite 8 anspricht.

Aber vorweg noch einmal zu Bildern.

w54 15. 3. 182-91

w63 1. 11. 657-60

Der Wachtturm vom 1.April 2006 geht auf die Rute der Zucht auf Seite 9 ein wenn es dort heißt:

Kinder sind natürlich Kinder, und einige haben einen Hang zum Eigensinn oder sogar zur Widerspenstigkeit (1. Moses 8:21).
Was können Eltern tun?
Die Bibel sagt:
„Torheit ist an das Herz eines Knaben geknüpft; die Rute der Zucht ist das, was sie von ihm entfernen wird" (Sprüche 22:15).
Manche halten das für eine äußerst strenge Behandlung, die heute überholt ist.
Die Bibel ist auch tatsächlich gegen jegliche Form von Gewalt und Missbrauch, und die „Rute" steht für elterliche Autorität, die fest, aber liebevoll und angemessen und aus Sorge um das ewige Wohl des Kindes ausgeübt wird (Hebräer 12:7-11).
Fußnote:
Ausführlicher werden diese speziellen Punkte in dem von Jehovas Zeugen herausgegebenen Buch Das Geheimnis des Familienglücks behandelt (Seite 55—59).

In dem Wachtturm wird also auf das Buch „Das Geheimnis des Familienglücks" verwiesen.
Dort heißt es zum Thema Zucht:

ZUCHT IST NÖTIG UND WICHTIG
Zucht ist eine Schulung, die Sinn und Herz verbessert.
Kinder benötigen sie unaufhörlich.
Paulus rät Vätern:
"Zieht sie [eure Kinder] weiterhin auf in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas" (Epheser 6:4).
Eltern sollten wie Jehova ihre Zucht mit Liebe erteilen (Hebräer 12:4-11).
Auf Liebe gegründete Zucht kann durch Unterredungen erteilt werden.
Deshalb heißt es: "Hört auf Zucht" (Sprüche 8:33).
Auf welche Art sollte Zucht erteilt werden? (Frage)
Manche Eltern denken, zu den erzieherischen Maßnahmen gehöre nur, mit den Kindern in drohendem Ton zu sprechen, sie zu schelten oder zu kränken.
Zu dem gleichen Thema sagt Paulus jedoch warnend: "Ihr, Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn" (Epheser 6:4).
Allen Christen wird dringend geraten, 'gegen alle sanft zu sein, mit Milde die ungünstig Gesinnten zu unterweisen' (2. Timotheus 2:24, 25).
Christliche Eltern erkennen zwar, daß sie eine feste Haltung einnehmen müssen, aber sie versuchen an diese Worte zu denken, wenn sie ihre Kinder in Zucht nehmen.
Gelegentlich ist es jedoch mit einer Unterredung nicht getan, und irgendeine Strafe ist unvermeidlich (Sprüche 22:15).
Kinder sind verschieden und brauchen deshalb verschiedene Arten von Zucht.
Einige werden sich nicht "durch bloße Worte zurechtbringen lassen".
Für sie mag sich eine gelegentliche Strafe für ihren Ungehorsam als lebensrettend erweisen (Sprüche 17:10; 23:13, 14; 29:19).
Ein Kind sollte jedoch verstehen, warum es bestraft wird.
"Die Rute und Zurechtweisung sind das, was Weisheit gibt" (Sprüche 29:15; Hiob 6:24). Überdies hat Bestrafung ihre Grenzen.
"Doch werde ich dich züchtigen müssen in rechtem Maße", sagte Jehova zu seinem Volk (Jeremia 46:28b).
Die Bibel befürwortet es in keiner Weise, Kinder im Zorn zu verprügeln, was sogar zu Blutergüssen oder zu anderen Verletzungen führen könnte (Sprüche 16:32).
Als Jehova sein Volk davor warnte, daß er es züchtigen würde, sagte er:
"Fürchte dich nicht, . . . denn ich bin mit dir" (Jeremia 46:28a).
Ebenso sollten die Zuchtmaßnahmen der Eltern, welcher Art sie auch immer sein mögen, bei einem Kind nicht das Gefühl zurücklassen, es sei ausgestoßen (Kolosser 3:21).

MIT EINEM UNVERBESSERLICHEN REBELLEN UMGEHEN
In manchen Fällen wird klar, daß ein Jugendlicher sich endgültig entschieden hat zu rebellieren und daß er christliche Wertmaßstäbe völlig ablehnt.
Dann sollten sich die Bemühungen hauptsächlich darauf konzentrieren, das Familienleben der übrigen aufrechtzuerhalten oder wiederaufzubauen.
Man darf nicht die ganze Energie für den Rebellen verbrauchen, so daß die anderen Kinder vernachlässigt werden.
Der Apostel Johannes sagte über jemand, der in der Versammlung ein unverbesserlich Widerspenstiger wird:

"Nehmt ihn niemals in euer Haus auf, noch entbietet ihm einen Gruß" (2. Johannes 10).
Eltern mögen es für notwendig erachten, eine ähnliche Haltung gegenüber ihrem eigenen Kind einzunehmen, wenn es volljährig ist und durch und durch rebellisch wird.
So schwierig und schmerzlich ein solcher Schritt auch sein mag, ist er doch in manchen Fällen unumgänglich, um den Rest der Familie zu schützen.

Die Familie braucht weiterhin Schutz und Aufsicht.
Daher müssen klar definierte, doch vernünftige Verhaltensgrenzen beibehalten werden.
Eltern werden mit den anderen Kindern Gedankenaustausch pflegen.
Sie interessieren sich dafür, wie sie in der Schule und in der Versammlung vorankommen. Den Kindern sollte auch gesagt werden, daß man zwar die Handlungen des rebellischen Kindes nicht billigt, man es aber trotzdem nicht haßt.
Nicht das Kind, sondern das schlechte Handeln ist zu verurteilen.
Eltern fühlen sich womöglich wegen dem, was in der Familie geschehen ist, schuldig.
Sofern sie aber alles getan haben, was sie als Eltern tun konnten, um den Rat Jehovas zu beachten, und das unter Gebet, brauchen sie sich keine Vorwürfe zu machen.
Man kann sich damit trösten, daß kein Vater und keine Mutter vollkommen ist, daß man aber gewissenhaft bemüht war, ein guter Vater oder eine gute Mutter zu sein. (Vergleiche Apostelgeschichte 20:26.)
Ein ausgesprochen rebellisch handelndes Kind in der Familie zu haben ist herzzerreißend, aber Eltern, denen so etwas widerfährt, können darauf vertrauen, daß Gott sie versteht und daß er seine ihm ergebenen Diener nie verlassen wird (Psalm 27:10).

Geschrieben von ianua am 26. Februar 2006 14:40:45:

Als Antwort auf: Re: Sirach geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 03:40:14:

Danke für den interessanten Beitrag. Ich habe mir erlaubt, auf ihn im IL-Forum zu verweisen sowie die Bilder dort zu verlinken. Ich hoffe, das ist OK. Wenn nicht, bitte melden
http://www.sektenausstieg.net/smf/index.php?topic=4790.msg123173#msg123173

Geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 16:30:09:

Als Antwort auf: Re: Sirach geschrieben von ianua am 26. Februar 2006 14:40:45:

Das Verlinken von Bildern wird nicht lange etwas bringen weil die Internet Seiten nach drei Monaten automatisch verfallen.

Bitte Kopiert die Bilder und setzt sie auf eure eigenen dauerhafteren Speicher.

Geschrieben von D. am 26. Februar 2006 16:33:58:

Als Antwort auf: Re: Sirach geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 16:30:09:

Eine abgewandelte Variante der Bilder gibt es jetzt auch hier:

Kindererziehung

Geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 18:11:16:

Als Antwort auf: Re: Sirach geschrieben von D. am 26. Februar 2006 16:33:58:

Leserfrage 15. August 1960

• Unser Junge von 17 Jahren ist seit einigen Jahren schwer lenkbar gewesen, und bisweilen droht er uns, uns umzubringen, wenn wir mit dem, was er denkt und tut, nicht einiggehen. Er ist von heftiger Art. Er macht wenig Anstrengungen, Arbeit zu suchen, sondern sagt, wir müßten ihn materiell mit allem, was er haben will, versorgen. Was sollten wir tun? — E. D., USA.

Eigensinn in Kindern zu überwinden kostet viel Geduld von Seiten der Eltern. Wiewohl sie Festigkeit an den Tag legen müssen, müssen sie ohne Zweifel ihre Kinder auch wahrhaft lieben. Beständig sollte auf die Autorität der Schrift hingewiesen und an ihren Verstand appelliert werden, und das Beispiel der Eltern sollte zeigen, daß auch diese denselben Forderungen entsprechen müssen. Bis zu einem gewissen Alter sind Kinder lenksam, doch wenn ein Teenager zu offener Rebellion übergeht, müssen strengere Maßnahmen ergriffen werden. — Heb. 12:7-11.

Wenn in der Zeit des alten Volkes Israel ein Sohn sich offenkundig gegen seine Eltern auflehnte, so überlieferten diese ihn den älteren Männern der Stadt zur Bestrafung.

Diese verfügten die Todesstrafe durch Steinigen.

Rebellion wurde nicht mit der Jugend des Betreffenden entschuldigt.

Obwohl wir heute keine Vorbildtheokratie haben, die das Land beherrscht, haben wir doch eine theokratische Leitung in der Familie und in der Versammlung und haben auch das Zivilgesetz des Landes.

Wenn sich ein Sohn weigert, die theokratische Leitung zu Hause anzuerkennen, sollte an die theokratische Leitung in der Versammlung appelliert werden.

Weigert sich der rebellische Sohn, auf die Stimme der Versammlung zu hören, so sind die Eltern völlig berechtigt, ihn den Behörden des Landes auszuliefern, damit diese mit ihm so verfahren, wie sie es für das Beste halten.

Die Aussicht auf ein solches Vorgehen mag genügen, einen rebellischen Sohn zu Verstand zu bringen.

Allerdings müssen Eltern für ihre Kinder sorgen,

doch nur so lange,

als die Kinder nicht imstande sind,

für sich selbst zu sorgen,

und solange sie die Eltern als ihr Oberhaupt anerkennen

und mit den übrigen Familiengliedern zusammenarbeiten.

Weigern sie sich, das zu tun,

so haben sie kein Anrecht

auf die Wohltaten

des elterlichen Obdachs.

Auch hier gilt der in 2. Thessalonicher 3:10 dargelegte Grundsatz:

„Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen."

Die Bratpfanne des Teufels / von George Cruikshank (1792 - 1878). -- 1832

Geschrieben von Raimund am 26. Februar 2006 06:32:33:

Als Antwort auf: Re: Sirach geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 03:40:14:

Die Zeichnung kam mir doch gleich so komisch vor. Es konnte irgendwie nicht zu der Quellenangabe des Erwachet von 1979 passen. Natürlich wirken diese und die anderen Zeichnungen auf uns heute drastisch, ebenso wie die Zitate. Aber sie passten in den Zeitgeist vor allem der 1950er und 1960er Jahre, als solche Ansichten Allgemeingut waren. Das hat sich erst nach 1968/69 deutlich in die andere Richtung verschoben. Wobei man sagen muß: die ZJ haben trotzdem am längsten daran festgehalten.

Provozierend möchte ich hier einschieben: angesichts der weitverbreiteten Jugendverwahrlosung ist vielleicht nicht auszuschließen, daß das Pendel wieder zurückschwingt und man dann die heutigen Erziehungsmethoden in der gleichen Weise verurteilt wie es heutzutage denen unserer Väter bzw. Großväter ergeht.

Immerhin konnte "Stock und Rute" als ein Zitat aus einer WTG-Schrift identifiziert werden. Aber die Behauptung vor dem BVerfG ging dahin, es sei ein Buchtitel, den die Gegenseite seltsamerweise aber nicht vorlegen konnte. Nichtsdestotrotz, das Zitat werde ich mir aufheben. Vielleicht kommen die "Brüder" ja mal wieder an meine Tür.

Geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 13:36:33:

Als Antwort auf: Re: Sirach & Co geschrieben von Raimund am 26. Februar 2006 06:32:33:

Ich hatte heute Morgen im Bad gehofft das Gert antworten würde und nicht „Raimund".

Bei Gert hätte ich den aufrichtigen Wunsch vorausgesetzt sich mit der wahrhaften und objektiven Realität auseinanderzusetzen.

Obwohl ich zugeben muss das die Antwort von Raimund – für jemanden dem es spaß macht andere kernig zu Beleidigen - geradezu moderat ausgefallen ist.

Die Antwort mit dem „Zeitgeist" war absehbar.

Sie ist aber Falsch.

Korrekt dagegen ist durchaus die Sehnsucht so mancher Anwesenden in dem Königreichsaal „daß das Pendel wieder zurückschwingt" und man zu den Erziehungsmethoden unserer Väter bzw. Großväter zurückkehrt.

Diese Äußerungen hört man von den gleichen fanatischen Fundamentalisten die die Artikel der 60er und 70er Jahre verbrochen haben.
Durchgehend Kinderlos und unbarmherzig.

Sie sehen sich durch die neusten Wachtturm Artikel in ihrer Sehnsucht durchaus bestätigt.
Denn die April Ausgabe erscheint nur vordergründig Moderat.
Oder in einem „Raimund deutsch": justiziabel nicht angreifbar.

Aber Raimund wird nicht müde - geradezu bei jedem Beitrag - öffentlich und schriftlich vor Menschen und vor Gott zu bekräftigen dass er kein Zeuge für Jehova ist.

Den Wachtturm Artikel kann man eben auch unter dem Gesichtspunkt der Abtrünnigkeit lesen.
Ein Ältester liest zwar:
„Manche halten das für eine äußerst strenge Behandlung, die heute überholt ist" (Wachtturm 1.4.2006),
diese „Manche" können aber sowohl Vorbilder als auch die degenerierten Weltmenschen sein.
Deswegen wird in dem Wachtturm Artikel auf das Familienglück Buch verwiesen, indem es heißt Eltern sollen „widerspenstige" Kinder behandeln wie Ausgeschlossene.

„"Nehmt ihn niemals in euer Haus auf, noch entbietet ihm einen Gruß". Eltern mögen es für notwendig erachten, eine ähnliche Haltung gegenüber ihrem eigenen Kind einzunehmen, wenn es volljährig ist und durch und durch rebellisch wird.
So schwierig und schmerzlich ein solcher Schritt auch sein mag, ist er doch in manchen Fällen unumgänglich…"

In jedem Fall aber weit drakonischer als die Prügelstrafe.

Die Formulierung „Die Bibel befürwortet es in keiner Weise, Kinder im Zorn zu verprügeln" schließt gleichzeitig ein verprügeln in „liebe" nicht aus.

Aber noch einmal zurück zu dem Zeitgeist.
Wenn man einen Zeitgeist sucht wird man in der Zeit des zweiten Weltkrieges durchaus fündig.
Damals gehörte körperliche Züchtigung tatsächlich zu einer ordentlichen Erziehung.
Hierbei will ich mich gar nicht des Geists des „Nationalsozialismus" und deren Klischees bedienen.

Nur sucht man einen Spiegel dieses „Zeitgeistes" in unserer Literatur wird man mit Überraschung feststellen das die Artikel vor 1950 liebevoll und Gewalt ablehnend waren.
In einer Form zu denen die heutigen Fundamentalisten nicht fähig sind.

Barbarische Zitate in Verbindung mit Kindererziehung habe ich in den Zeitschriften der 1940er Jahre vergeblich gesucht.
Ebenfalls in den Ausgaben „Jehovas Jugend".
Nicht das man das „Handausrutschen" (WT 1949 15.5 159-160) gänzlich verbieten würde. Aber der Tonfall lag bei Liebevoll und nicht wie heute bei der unheilbaren Widerspenstigkeit.

Ich möchte hier auf das Buch Kinder aus dem Jahr 1941 verweisen.
Dies ist zwar kein Typisches „Familienbuch" mit dem Schwerpunkt auf Kindererziehung, sondern eher ein Überriss der Grundlehren der Wachtturm Gesellschaft in einfacheren Worten.
Aber zum Thema Zucht finden wir eine damals Wachtturm Typische Aussage:

Gehorchen
Alle Eltern, die Gott geweiht sind und somit in einem Bunde stehen, Gottes Willen zu tun, müssen seinen Geboten gehorchen. Ein gewisser Befehl mit Bezug auf ihre Kinder lautet: „Und ihr Väter, reizet eure Kinder nicht zum Zorn, sondern ziehet sie auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn." (Epheser 6:4.)
Ein Kind in der „Zucht" auf zuziehen, bedeutet: es zu disziplinieren und im Wege der Gerechtigkeit zu erziehen. Diesen Weg der Gerechtigkeit hat Gott in seinem Worte vorgezeichnet. Die Kinder zu ,ermahnen', bedeutet: sie über den Willen Gottes, wie er in der Heiligen Schrift niedergelegt ist und im Einklang damit, zu belehren, zu unter weisen, und ihnen zu raten. Die Eltern, die ihre Kinder lieben, werden nicht versäumen, dieser biblischen Vorschrift nachzukommen. Sie werden dafür sorgen, daß ihre Kinder so unterwiesen wer den, wie Gott es geboten hat. Wenn die Eltern behaupten, Gott zu lieben und ihm zu dienen, und dabei verfehlen oder sich weigern, ihre Kinder das Wort Gottes zu lehren, so wird ihre Handlungsweise gewiß bewirken, daß die Kinder die Achtung vor den Eltern verlieren, und so reizen die Eltern ihre Kinder zum Unrechttun oder zum Zorn. Daher die Ermahnung an die Eltern, ihre Kinder in der Zucht und Ermahnung des Herrn auf zuziehen.
Kinder Seite 274

Hierbei sei besonders darauf Hingewiesen dass zu diesem Zeitpunkt die Rute der Zucht nicht mit der Kindererziehung in Verbindung gebracht wurde. Und wenn, dann nicht mit Begriffen wie „verprügeln" oder der Schuld der Eltern an dem voranschreitenden „Kriminalisieren" der Kinder.

Wenn man denn einen Zeitgeist in den 60er und 70er Jahren suchen möchte findet man diesen in der Antiautoritären Erziehung und nicht in dem „Zurück zu altbewährten Erziehungsmethoden" wie es hier ein Raimund Provozierend einschiebt.

Wachtturm 1996 15. 4. S. 29
Fragen von Lesern
Wenn die Ältesten so vorgehen, stellen sie nicht ihre eigenen Rechtsmaßstäbe auf.
Sie befolgen biblische Grundsätze und halten sich eng an die von Jehova in der Bibel angeordneten Verfahrensweisen.
Älteste können somit in dem Sinn vergeben oder nicht vergeben, daß sie entsprechend den Worten Jesu gemäß Matthäus 18:18 vorgehen, wo es heißt:
„Wahrlich, ich sage euch:
Welche Dinge immer ihr auf der Erde binden mögt,
werden Dinge sein, die im Himmel gebunden sind,
und welche Dinge immer ihr auf der Erde lösen mögt,
werden Dinge sein, die im Himmel gelöst sind."
Ihr Vorgehen spiegelt lediglich den in der Bibel dargelegten Standpunkt Jehovas wider.

Mit anderen Worten: es ist Jehovas Standpunkt wenn ein Kind mit 7 vielleicht 8 Jahren, wenn es der Mutter in der Küche beim Abtrocknen geholfen hat und ein Porzellangeschirr herunterfallen lässt, von dem Vater wie hier dargestellt, geschlagen wird.
Die Frage die sich hier doch stellt ist, ob die Furcht vor erneuter Demütigung tatsächlich verhindert das weiteres „teures" Porzellan zerschlagen wird?

Oder ob dieses Kind nicht später, das was es hier beigebracht bekommt, weiter trägt indem es ihm Spaß macht andere zu Demütigen.

Kennt Ihr den Film „The Wall" von Pink Floyd?
Dieser beschäftigt sich Schwerpunktmäßig mit Obrigkeitshörigkeit und Autoritätsmissbrauch. Da sitzt also ein Lehrer gegenüber seiner alten knochigen Mutter beim Essen.
Der Lehrer will einen Oliverkern peinlich versteckt aus dem Mund zurück auf den Teller legen.
Die gestrenge Mutter sieht das und zeigt mit ihrem knochigen Finger auf den Teller zu dem Olivenkern.
Der Lehrer nimmt also den Kern und steckt ihn wieder in den Mund.

Der Film zeigt den Lehrer wie er einen Schüler schlägt.

Der Film zeigt den Lehrer wie er gegenüber seiner Mutter den Kern versucht herunter zu schlucken.

Der Film zeigt wieder wie der Lehrer ein Kind schlägt.
„… Entschuldigen werde ich mich dafür sicherlich nicht…"

…Welche Dinge immer ihr auf der Erde binden mögt,
werden Dinge sein, die im Himmel gebunden sind,
und welche Dinge immer ihr auf der Erde lösen mögt,
werden Dinge sein, die im Himmel gelöst sind…

Geschrieben von gert am 26. Februar 2006 14:53:20:

Als Antwort auf: Re: Die Sehnsucht zurück zu altbewährten Erziehungsmethoden geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 13:36:33:

Die Frage ist eben, ob man das Rad zurückdrehen kann. Wenn es auch gesellschaftl. Entwicklungen gibt, die man neu bewerten muss. Sicher, die quasi "Entartung", Enfesselung von Leidenschaften bei Teilen der Jugend sind erschreckend. Ich habe keine Antwort darauf. Zum Teil handelt es sich um Aussteiger/Ausländer, die grade von der Bindung ihrer orthodoxen Religonen frei werden, und genau deshalb über die Stränge schlagen. Wie man weiss, nutzen und gebrauchen sie erst mal alle Konsum(Kriminalitäts)Möglichkeitem, die ihnen früher durch die strenge Gesetzesbindung unmöglich gemacht waren.(Behauptung)

Nur habe ich Grundsätzliches gefunden, daß vielleicht aufhorchen lässt. So war bei meinen Leiblingspropheten, sinngemäss,zu lesen: Die mod. Erzieung, ziele immer auf die Verstandesbildung des Menschen. Nun ist Erziehung der Spiegel der Kultur, die sie hervorbringt. Sie ist dann nichts Unveränderliches oder Endgültiges. Sondern sie erzieht zu jenem Resultat, das man heute vielleicht als den aufgeklärten, humanistisch, technisch, wissenschaftlichen geprägten Menschen bezeichnen würde. Folgt man aber Christus, so scheint die Gemütsbildung der Verstandesbildung vorangehen zu müssen. Was heisst, eine Kind, sei es noch so gut, streng oder nicht streng erzogen, wird später zur Arroganz oder zum Hochmut/ Herrschsucht neigen, WEIl vorwiegend sein Verstand, nicht aber sein Gemüt/Seele erzogen worden sind.---- Letztlich schaffen wir also durch diese Werteverschiebung eben den Menschen,(technisch orientiert, rational, aufgeklärt, vielleicht auch gebildet) als der er später auftritt. Jesus sagt, bei Lorber, das Gemüt, also die innere Einstellung/Seele liesse sich später im Leben kaum noch korrigieren. Dagegen sei es "für ihn" ein Leichtes, und notwendig, denn Verstand STPÄTER(von Oben)zu erleuchten.----Wie immer man das bewerten mag, so wirft die Aussage vielleicht ein anderes Licht auf Erziehungfragen.---- Die Frage nach einer relativen Strenge, würde ich subjektiv mit ja beantworten. Weil, das Kind in seinem Entwicklungsprozess lernen muss, sich einer höheren Macht zu fügen. (Das meint ja nicht Brutaliät oder Rachsucht) Ob das der Staat ist, die Eltern, der Boss,die Firma?! ---- Die Situation taucht für das Kind früher oder später eh auf. Kann es sich nicht unterordnen, mit anderen Worten, will es ständig herrschen, wird es im Leben die grössten Probleme bekommen.

Geschrieben von gert am 26. Februar 2006 15:08:38:

Als Antwort auf: Re: Die Sehnsucht zurück zu altbewährten Erziehungsmethoden geschrieben von gert am 26. Februar 2006 14:53:20:

Oder die angeführten Beipiele über zerschlagenes Geschirr, und Olivenkern, erläutert ja schon, WIE ein Vergehen sich im Bewusstsein des Handelnden wiederspsiegelt. Wenn es solch ein Verbrechen ist, Teller zu zerschlagen, das heisst, wenn "Teller" für Vater oder Mutter solch einen STellenwert einnehmen; enstpricht die Härte der Strafe nicht ungefähr der Härte ihres Bewusstseins, und ihrer Wertvorstellungen? ----- Es gibt Vergehen, auch für ein Kind/die Eltern, die Gesellschaft, die weit schwerer wiegen. --- Vielleicht müsste man über die Bewertung von Vergehen und ihre Eindordnung nachdenken.

Geschrieben von Drahbeck am 26. Februar 2006 14:34:08:

Als Antwort auf: Re: Die Sehnsucht zurück zu altbewährten Erziehungsmethoden geschrieben von Sirach Kap 22, Vers 33 am 26. Februar 2006 13:36:33:

Interessant die Einschätzung!

Da gab es ja mal vor einiger Zeit eine irrtümliche Einschätzung die besagte, Rutherford hätte die Doktrin aufgebracht, wenn es die weltlichen Gesetze nicht verhinderten, wären selbst Morde legitim.
Im Verlauf dieser Fehleinschätzung stellte sich dann heraus, es war eben nicht (schon) Rutherford, sondern erst die WTG nach 1945
Siehe dazu auch

Wachtturm vom 15. 1. 1953

Da kann man desweiteren auch noch darauf hinweisen, dass die verschärfte Exkommunikationspraxis, oder eben auch das unselige Blutthema gleichfalls erst nach 1945 ihre Sumpfblüten zeitigten.

Es ist wohl ein alter Erfahrungssatz: Je mehr er hat, je mehr er will.
Nach 1945 begann sich der Predigtdienstzwang (Zwang de facto; nicht de jure) für die WTG auszuzahlen, und sie träumte (damals) davon, Zuwachsraten von zehn Prozent pro Jahr in diesem Lande weiter aufrecht erhalten zu können. Einstweilen ist dieser Traum ausgeträumt.
Wie er in der Konstellation KdöR mit Hartz IV gekreuzt sich weiter entwickeln wird, wage ich allerdings derzeit noch nicht zu prognostizieren.

Das mit genannte Buch "Kinder" (zwei Exemplare davon derzeit bei ebay im Angebot. Eines hat schon einen Bieter für den nicht gerade moderaten Einstiegspreis von 249 Euro; und auch für das andere Exemplar haben sich schon mehr als genug Interessenten bemerkbar gemacht; so dass ich lieber nicht wissen möchte, wie dessen Endverkaufspreis wohl aussieht).

"Kinder" kann man ja nun wirklich nicht als klassisches "Erziehungsbuch" ansehen. Es spielte doch besonders auf dem verstimmten Klavier; mit dem "Heiraten bis nach Harmagedon" zu warten. Ausläufer dieser unseligen Doktrin kann man ja noch heute dergestalt bewundern, bei den Anforderungen an Bethelbewerber:
Jung, ledig, kräftig, gesund.
Schon verheiratet? Kommt nur in Betracht wenn es denn ein absoluter Spezialist ist, auf dessen Dienste man partout nicht glaubt verzichten zu können. Haben die gar bereits Kinder?

"I git igit" was die sich wohl denken. In dem durchrationalisierten WTG-Betrieb sind Kinder nicht brauchbar. "Schon schlimm genug" dass man zur Pflege der Würdigen Alten; die Betonung liegt auf "Würdig" wie zum Beispiel den Herrn Willi P., Geld und Pflegekapazitäten opfern muss. Ob man es für einen, der nicht P. heißt, auch "gerne" tut, ist doch sehr die Frage. Durfte sich doch selbst ein Erich Frost sich seine letzten Jahre nicht mehr im "Bethel" pflegen lassen. Das "delegierte" man dann lieber nach außerhalb ...
Ist ja auch so für die WTG billiger....

Rutherfords Kinder Buch

Geschrieben von Lena am 20. Februar 2006 15:28:36:

Als Antwort auf: Re: Am Biertisch geschrieben von Drahbeck am 20. Februar 2006 07:25:51: Fast jeder kennt diese Geschichte(oder zumindest in abgewandelter Form):

Die Oma meiner Schwiegermutter, stellte ihren Pudel, nach dem Hunde-Bad, zum trocknen in die Mikrowelle...
Seitdem steht in der Bedienungsanleitung von Mikrowellen: Bitte keine Tiere hineinstellen...! Solche Geschichten kusieren schon seit Ewigkeiten herum. Die betreffenden Personen sind aber nie auffindbar, da sie fiktiv sind (der Bruder meiner Urgroßtante dessen Nachbar etc.)

Das Sie einen Hang zu moderne Sagen (auch genannt Großstadtmythen) besitzen, sagt eine Menge über Sie aus, Herr "Stasi" Drahbeck!
Aber ungeachtet ob der Inhalt wirklich korrekt wiedergegeben wurde oder auch nicht: Hauptsache ZJ-Feindlich! Zumindest sollte die Geschichte einen lächerlichen Beigeschmackt haben!

Zwar ist Ihr Posting eine Zitierung, aber was ist das eigentlich für eine unsachkundige Darstellung?!
Ich bitte um Quellenangaben und Fakten!

Aber wenn ich Ihre völlig unpassenden Antwortschreiben in letzter Zeit zu gewissen Themen lese, dann sage ich nur:
Das passt voll in Ihr Bild!

Lena

Geschrieben von Z am 20. Februar 2006 20:45:03:

Als Antwort auf: Re: Am Biertisch geschrieben von Lena am 20. Februar 2006 15:28:36:

und genau das ist es:

diejenigen die für Jehovas Zeugen sprechen sind in der Regel nicht auffindbar.

Heimlich still und leise schießen sie ihre gi´ftigen Lügenpafeile aus dem Hinterhalt ab.

Pfui, welch perverses Verhalten!

Sind es Zeugen Jehovas die o etwas tun?
Man kann sie nicht auffinden..
und dann sind gerade diese Leute wie Lena, wenn es darauf ankommt, angeblich exZJ die das gesagt haben SOLLEN

Gut, für mich ist heute klar, der kleine Zeuge Jehovas ist in der Regel ein dummer Mensch. Wenn nicht dumm, so doch einfältig, wegen meiner auch redlich und arglos.
Für diese Gruppe kann Lena gut schreiben - die glauben was sie gerne glauben möchten und was sie glauben SOLLEN.

Ansonsten ist Lena ein Phantom ... oder nur ein Gespinnst???

Geschrieben von Hennings am 20. Februar 2006 17:37:28:

Als Antwort auf: Re: Am Biertisch geschrieben von Lena am 20. Februar 2006 15:28:36:

Hallo Lena!

Drehen wir es doch anders herum.

Beschreibe uns doch bitte in lockeren Worten wie Du Dir vorstellst, wie es zu einem Wachtturm Artikel und einer für uns allgemein gültigen Lehre kommt.

Wer schreibt ein Buch und wie kommt es zu einer Lehraussage?

Geschrieben von Drahbeck am 20. Februar 2006 15:47:12:

Als Antwort auf: Re: Am Biertisch geschrieben von Lena am 20. Februar 2006 15:28:36:

Zu Ihrem emotionalem Votum nur dies:
Es steht Ihnen frei eine andere Meinung zu haben.
Das aber ändert überhaupt nichts an dem Umstand, dass Ihre Meinung nicht meine Meinung ist.

Die Autoren wurden bereits genannt: Eva-Maria Kaiser und Ulrich Rausch in ihrem Zeugen Jehovas bezüglichen Buch. Der Seitennachweis der zitierten Passage ist jederzeit möglich.
Aber wozu? Perlen vor die Säue werfen? Der Inhalt passt Ihnen doch nicht. An diesem Umstand würde dann auch die Seitenangabe nichts ändern. Zudem steht es Ihnen ja frei, etwa aus Bibliotheksbeständen das Buch selbst zu sichten. Oder aber gegebenenfalls auch zu kaufen; was Sie selbstredend nicht tun werden (es wäre ohnehin nur noch antiquarisch beschaffbar).

Ach ja, bevor ich es „vergesse". Dieses Buch wurde von der WTG juristisch belangt. In der Folge verpflichtete sich der Verlag mittels eines Einlagzettels einige Passagen aus diesem Buch, in der gedruckten Form, so nicht mehr weiter aufrecht zu erhalten. Das waren allesamt Passagen, die auf das Finanzgebaren der WTG Bezug nahmen.
Jene zitierte Passage indes gehört nicht mit dazu.
Im übrigen wurde der eigentliche Überlieferer jener Passage auch mit genannt ...

Aber wozu Ihnen das auseinandersetzen? Ihnen passt doch die Tendenz generell nicht.
Halten Sie es wie Sie wollen.
Die Hunde bellen, die Karawane indes zieht weiter!

Geschrieben von Raimund am 20. Februar 2006 20:04:11:

Als Antwort auf: Re: Am Biertisch geschrieben von Drahbeck am 20. Februar 2006 15:47:12: Die Autoren wurden bereits genannt: Eva-Maria Kaiser und Ulrich Rausch in ihrem Zeugen Jehovas bezüglichen Buch. Der Seitennachweis der zitierten Passage ist jederzeit möglich. (…)

Ach ja, bevor ich es „vergesse". Dieses Buch wurde von der WTG juristisch belangt. In der Folge verpflichtete sich der Verlag mittels eines Einlagzettels einige Passagen aus diesem Buch, in der gedruckten Form, so nicht mehr weiter aufrecht zu erhalten.

Der Korrekturzettel, der auf gerichtliche Weisung dem Kaiser/Rausch-Buch beigefügt werden musste, ist mir inhaltlich im Detail leider nicht mehr bekannt, war aber recht umfangreich. Wenn einem Sachbuch so etwas widerfährt, dann ist das eine verdammt schwere Schlappe für Verleger und Autoren, anders kann man das nicht nennen. Dieser Korrekturzettel hat das Buch zu wertlosen Altpapier degradiert. Derartige Fehler sind unverzeihlich. Ich wüsste nicht, daß es schon einmal einen vergleichbaren Fall im Buchhandel gegeben hätte.

Jene zitierte Passage indes gehört nicht mit dazu.
Im übrigen wurde der eigentliche Überlieferer jener Passage auch mit genannt ...

Und Sie, Drahbeck, brauchen sich mit diesem Hinweis auch gar nicht auf so eine erhabene Position zurückzuziehen. Auch als juristischer Laie sollten Sie wissen, daß es in solchen Fällen vor Gericht immer um Tatsachenbehauptungen geht! Die Autoren Kaiser/Rausch haben diesen Fall aber in Form einer Aussage eines Dritten dargestellt und eben nicht als eigene Tatsachenbehauptung. Abgesehen davon sollte es selbst der WTG unter den gegeben Umständen schwer fallen, den Beweis des Gegenteils zu erbringen. So wenig wie auch Kaiser/Rausch keinen Beweis geliefert haben, daß es sich so abgespielt hat.

Was also diese „Anecktode" angeht, so sind wir wieder ganz am Anfang: daß sie wirklich so stattgefunden hat, spricht ebensoviel dagegen wie dafür.

Geschrieben von Drahbeck am 20. Februar 2006 20:55:17:

Als Antwort auf: Re: Am Biertisch geschrieben von Raimund am 20. Februar 2006 20:04:11:

Nun denn, so sei denn Ihre "Gedächtnislücke" was den Korrekturzettel anbelangt etwas "aufgefüllt". Herrn B.s Opus dürften Sie ja wohl kennen. Da können Sie übrigens den gleichen Text als vermeintliche Siegestrophäe nachlesen. Band 2 S. 481, Fußnote 42.
Im übrigen ist Kaiser/Rausch entgegen ihrer Meinung kein Einzelfall. Auch bei Borchers, Langel, Raquet meinte die WTG vermeintliche Haare in der Suppe gefunden zu haben, die sich justiziabel "ausschlachten" lassen. Im Übrigen darf man den Fall Tuerk sehr wohl im gleichem Atemzug nennen. Bei dem wollte sie ein ähnliches "Exempel" statuieren, was ihr aber in dem Fall so nicht gelang.

Das ich Ihre Überbewertungen was den Errata-Zettel betrifft nicht teile, versteht sich eigentlich von selbst, sei aber nochmals ausdrücklich hinzugefügt.

Das Langel-Märchen

Der Fall Tuerk

Geschrieben von Z am 20. Februar 2006 21:15:21:

Als Antwort auf: Re: Am Biertisch geschrieben von Raimund am 20. Februar 2006 20:04:11:

da lachen doch die Hühner!

So eine Aussage ist für den 'gemeinen Zeugen Jehovas' zwar richtig - der schluckt das und fühlt sich gut dabei:

Zitat:
Wenn einem Sachbuch so etwas widerfährt, dann ist das eine verdammt schwere Schlappe für Verleger und Autoren,
Ende

Nun mass man wissen, dass bei Gericht nicht immer derjenige den Sieg davonträgt, der im recht ist. Das recht wird gebeugt werden.. sagt ja auch schon die Bibel oder so ähnlich.
Und tatsächlioch, nicht umsonst ist die Wachtturmgesellschaft richtig gut dabei des Recht zu beugen....
mit einem Heer an Juristen ...
Rutherford hat da richtig Gas gegeben udn und Russell hat damit angefangen ....
Wenn ich nur an die Rechtsstreite von Russell mit seiner Frau denke.

"Pastor Russell" - Religion ???
- Das größte 'Geschäft' eines findigen 'Geschäftemachers'?

- liebeBruder

In der CV 139 gelesen (etwas gekürzt):

"Er war einer der Pioniere in der Entwicklung der erfolgreichen Idee von Ketten-Geschäften, die seitdem viele Männer bereichert hat. Kaum hatte er das Jahr seines Erwachsenseins hinter sich, war er eine Viertelmillion Dollar wert. Sein Wohlstand vermehrte sich sprunghaft. Dies war in den frühen 70er Jahren des 19. Jahrhunderts. Rockefeller war da national noch unbekannt. Die bekannten Millionäre jener Tage konnten an den Fingern abgezählt werden. Russell befand sich im Rennen nach kommerzieller Vorherrschaft. Keiner, der die Fakten kannte, konnte vernünftigerweise daran zweifeln, daß er der Rivale von John D. Rockefeller geworden wäre um den Titel 'der Erde reichster Mann'. Dies war seine legitime Aussicht in dem Alter von weniger als 25 Jahren".

(The Laodicean Messenger being the Memoirs of the Life, Works und Character of That Faithfuil und Wise Servent of the Most High God, S. 6, 155f, 1923 Bible Educational Institute Chicago, III, USA A Memorial.)

Geheimfond in Gold, Dollar und USA-Regierungs-Schuldscheine
"Unter der Direktion und Kontrolle von Russell wurde die Gesellschaft der Depositar von Summen und Freunden. Ein Fünftel dieser Summen wurden beiseite gesetzt als eine Stiftung für künftige Kontingente, die sich irgendwie erforderlich machen. Er machte einen 'geheimen Platz' aus, irgendwo außerhalb des Bethel, nur einer Person neben ihm bekannt. An diesem 'geheimen Platz' verbarg er sicher diese Stiftung, meist in Gold, aber einiges in Münzen und Schuldscheinen der Vereinigten Staaten.

Als Bruder Russell starb, gab es niemanden, der irgendwas über diese Stiftung wußte, außer diesem vertrauten und treuen Diener.

Im Sommer 1918, als die Brüder im Bethel überführt und ins Bundesgefängnis gebracht wurden, packte dieser vertrauliche Diener die immense Summe Geld in zwei Koffer und trug sie in derselben Nacht in eine andere Stadt.

Die Geldsumme war so groß, daß es nötig war, drei solche Reisen zu machen. Sie bestand aus:

70 000 Dollar in Gold
30 000 Dollar in Währung
62 000 Dollar in Schuldscheinen der Regierung der Vereinigten Staaten

Ein Total von 162 000 Dollar, die dem Präsidenten der Gesellschaft (J. F. Rutherford Anm.) übergeben wurden, als er aus dem Gefängnis kam". (The Laodicean Messenger… desgl…)

Indianer-Ausbeutung und Ölspekulant
In einer Geschichte der Indianer-Ölgesellschaft "Pennsylvania Petrol Company", USA, wird berichtet, daß in den 80er Jahren zur Zeit der großen Erdölspekulationen im Osten der Staaten, als John D. Rockefeller seine "Standard Oil Company" gegründet hatte, auch ein "junger Sektenführer" aus Pennsylvania an der Ausplünderung der Indianer verdienen und sein Geschäft machen wollte.

In dieser Zeit waren die Bedingungen in den Indianerreservaten besonders katastrophal. Bei allen Überlebenschancen besaßen die Cherokee nur noch das bißchen Land, das ihnen verblieben war. Nach einem Gesetz des Staates Pennsylvania durfte Reservatterritorium nicht an private Hand veräußert werden. Skrupellos nutzt der "bibelgläubige Sektenführer aus Brooklyn" nach "amerikanischer Art" diesen Umstand aus und bot den Indianern einen illegalen Direktverkauf für eine lächerliche Summe an. Die Cherokees hatten damals keine andere Wahl. Obwohl dies eine kriminelle Transaktion war, würde man diesen Mann nie belangen. Zu viele hatten sich schon am Elend der Indianer gesundgestoßen.

Als jedoch die illegalen Spekulationen dieses "religiösen Eiferers" enorme Ausmaße annahmen, wurden gegen ihn viele Prozesse geführt, welche er zum Teil verlor. In einer Dissertation wird dazu folgendes dargelegt: 1894 hatte Russell an einen Otto von Zech wertlose Ölaktien verkauft, die für Zech einen Verlust von ca. 3 000 Dollar bedeuteten. Elmer Bryan (WTG), berichtet über die Anklage gegen Russell;

Skrupellose Betrügereien mit dem Ölgeschäft. Ein Profitspekulant durch Kauf und Weiterverkauf von Ölquellen. Er hatte den Erfinder einer Öl-Veredlungsanlage, Mr. Dubbs, um ein Viertel seiner Geschäftsinteressen betrogen. Russell hatte das Geld aus dem Verkauf seines Geschäftsunternehmens in Ölquellen investiert. Seine betrügerischen Spekulationen:

Wenn die Ölpreise Anzeichen der Veränderung zeigten, verkaufte er Ölquellen auch auf noch nicht erwiesene Einnahmen hin. "Dies ist der legitime Gebrauch von Öl-Aktien", argumentierte er.

(The University of Chicago, Jehovas Witnesses. Eine Studie der symbolischen und strukturellen Elemente in der Entwicklung und Institutionalisierung einer sektiererischen Bewegung. Eine Dissertation, Abt . Sozialwissenschaften, Department Soziologie - Joseph Zygmunt, Chicago, Illinois, USA, 1967)

IM DIENSTE DES POLITISCHEN ZIONISMUS
Erst in den 90er fahren des vorigen Jahrhunderts, im Zuge der beginnenden internationalen Expansion des nordamerikanischen Kapitalismus, erlangte die WTG über ihre Begrenzung auf ein Winkeldasein in einigen USA-Bundesstaaten hinaus, eine größere Bedeutung. 1881 hatte Russell etwa 100 Mitverbundene. 1885 nur etwa 300 Schriftenverbreiter. 1890 bloße 400 Aktive.

Russells große Stunde schlug mit dem Aufkommen des politischen Zionismus, ausgelöst durch die Judenverfolgung und Judenvertreibung des zaristischen Rußland in den 90er Jahren. Es drohte eine Millionenwanderung von Juden in das liberale Amerika. Hier wurden internationale Propagandisten gebraucht, um diese Juden im Interesse der US-imperialistischen Orientierung auf die Ölgebiete des Nahen Ostens zu bewegen, nach "Zion", d.h. Palästina auszuwandern, um dort einen eigenen Staat zu begründen .... In diesem Zusammenhang macht Russell 1891/92 seine erste Weltreise über Dänemark, Deutschland und Österreich ins damalige südrussische Zionistenzentrum Kischinew und weiter nach Jerusalem/Palästina. "Diese Reise war der reale Beginn einer Kampagne, um die Aufmerksamkeit der Welt auf die zukünftige Erbschaft des natürlichen Samens Abrahams (den Palästina-Anspruch der Juden, Anm.) zu lenken". Dies bestimmte dann auch Russells diesbezügliche Aktivität in den nächsten 20 Jahren. 1910 machte er nochmals eine Reise durch Rußland und Palästina, wo er "Vorträge vor Tausenden orthodoxen Juden über die Rückführung der Juden nach Palästina hielt". (The Laodicean Messenger… S.109)

In New York arbeitete er mit den Spitzenkräften der jüdischen bzw. zionistischen Presse zusammen u.a. Dr. Jacobs, Herausgeber des Hebrew American, W. J. Salomon vom Hebrew Standard, Louis Lipsky, Herausgeber des Maccabean, J. Pfeffer vom Jewish Weekly, S. Goldberg, Herausgeber des American Hebrew, M. Goldmann, Herausgeber der einzigen jüdischen Tageszeitung H' Yom. (The Laodicean Messenger… S.116) ...

Bekanntlich entwickelte sich im Zusammenhang mit der nordamerikanischen ökonomischen "neuimperialistischen" Expansion auch ein ökumenischer Aufbruch unter der großen Losung "Welteroberung noch in dieser Generation" (John R. Mott USA) für die nordamerikanische Lebensweise. Im Fahrwasser dieser von Nordamerika ausgehenden ökumenischen Weltmissionsbewegung unter Leitung einer durch Handel und Industrie reichgewordenen "weltlichen Elite", unter "nordatlantischer Perspektive" und westlicher politischer Vorherrschaft. …Auf dem Kongreß der WTG (IBV) im Juli 1911 in Washington D. C, wurde ein Komitee gebildet zur "Untersuchung der Auslandsmissionen" der amerikanischen Kirchen, u.a. speziell unter der Fragestellung "Was für eine Hoffnung gibt es für die Bekehrung der Welt in dieser Generation?" Es sollten sorgfältige Beobachtungen und Studien der sozialen und religiösen Bedingungen in den damaligen US-amerikanischen Interessengebieten in Asien durchgeführt werden. Es wurde beschlossen, daß Russell mit einem ausgesuchten Team eine Weltreise unternimmt, die ihn u.a. nach China, Japan, Korea, Indien, Arabien, Ägypten und als ein Höhepunkt nach den Philippinen führt. (The Laodicean Messenger… S. 199f) …

Als prominente Person gehörte diesem Team von 7 Personen der USA-Brigade-General William P. Hall, Washington, an, (WT 15.8. 68, S. 506). Hall hatte sich 1906/07, zur gleichen Zeit wie der USA-Staatsanwalt J. F. Rutherford und spätere WTG-Präsident, der WTG als aktiver General angeschlossen. Er war einer der Generäle, (bis 1902), als die USA (1898) die ostasiatischen Philippinen eroberten und den Widerstand der Filipinos zehntausendfach in "Strafexpeditionen niedermetzelten.

Auf den Philippinen waren Zucker, Kopra, Hanf, Gold, Chrom, Eisenerz und Kohle zu holen. (Pastor Russells International Bible/Students Souvenir, Convention Report 1906/13, USA, Reprints, S.29,204).

Mit dem Generalstabschef der US-Army
In Manila, der Hauptstadt der Philippinen, wurde Russell im Armee- und Marineclub der USA untergebracht, der nur Militärs mit Angehörigen und Freunden vorbehalten war. Bei seinen öffentlichen Aussprachen wurde Russell vom Oberkommandierenden der 20 000 US-Truppen auf den Philippinen, Chef-Kommandeur General J. Franklin Bell eingeführt, der sich "mit Pastor Russell und seiner Propaganda identifizierte". Bell war bis 1910 Generalstabschef der US-Armee. '(Convention Report, desgl.).

Auf den Flügeln der amerikanischen Wirtschaft
Mit seinem Einsatz 1911/12 auf den Philippinen, leistete Russell faktisch einen Beitrag, dieses eroberte Land "befrieden" zu helfen. Bis 1913 wurde auf Mindanao Widerstand geleistet. Russell sprach vor Tausende," wehrfähiger Filipinos im Alter von 18-30 Jahren. Anläßlich eines Interviews mit seinem "Glaubensgenossen" und Schutzherrn General Bell, pries er die Behandlung der niedergeworfenen Filipinos durch die USA als "so hochherzig und gütig wie ein guter älterer Bruder seinen jüngeren Bruder behandeln sollte". Es "sei ein nobles Beispiel", wie "alle Heiden-Nationen jetzt behandelt werden sollten". (Convention Report, S.408).

"Als Kinder ihrer Zeit identifizierten sich die Missionare des 19. Jahrhunderts weitgehend mit den besseren Absichten des Kolonialismus, und häufig folgten sie seinen Eroberungen und stellten sich unter seinen Schutz". (David L. Vikner über "Mission und Evangelisation", Regionaltagung des Luth. Weltbundes, Loccum 1978).

Zu Beginn der kolonialen USA-Philippineneroberung 1898 erklärte der damalige USA-. Senator Beveridge: "Die Vorsehung hat uns unsere Politik vorgeschrieben, der Handel; der Welt muß und wird unser sein… Auf den Flügeln unserer Wirtschaft wird unsere Lebensweise unserem Handel folgen. Und amerikanisches Gesetz, amerikanische Ordnung, amerikanische Zivilisation und die amerikanische Flagge werden sich an Küsten entfalten, die, solange von Verdammnis und Dunkel umfangen, hinfort durch diese Werkzeuge Gottes schön und hell sein werden". … Russells Vortrage auf den Philippinen erfüllten genau diesen Zweck....

Vieles bleibt weiter zu erforschen Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht begreifen und die Zukunft nicht gestalten. Das ist schon fast sprichwörtlich.
Darum muß und wird vor allem auch die Erforschung der WTG-Frühzeit weitergehen. Es gab zur Zeit Russells weitere prominente Hintermänner der WTG. Da war ein Bankier in Washington City. Es gab einen "Freund und Bruder" Russells, General-Leutnant Alex P. Stewart. Es gab eine von Russell begründete "Unites States Investment Company".

Von vielem sieht man erst "die Spitze des Eisberges".

Geschrieben von Drahbeck am 21. Februar 2006 17:10:12:

Als Antwort auf: Re: Am Biertisch geschrieben von Raimund am 21. Februar 2006 16:03:32:

Ihre Aversionen gegen die CV sind zur Genüge bekannt.

Nur sei festgestellt der fragliche Artikel zitiert aus amerikanischen Quellen:

The Laodicean Messenger being the Memoirs of the Life, Works und Character of That Faithfuil und Wise Servent of the Most High God, S. 6, 155f, 1923 Bible Educational Institute Chicago, III, USA A Memorial

Die Dissertation von Joseph Zygmunt, Chicago, Illinois, USA, aus dem Jahre 1967

Pastor Russells International Bible/Students Souvenir, Convention Report 1906/13, USA, Reprints, S.29,204).

Carl G. Falkner, Mitarbeiter von C.T. Russell im Bethel Brooklyn, Columbia Heights, New York, mit dem Titel "Gottes Weisheit gegen Menschenweisheit", veröffentlicht im Januar 1968 von der Christian Fellowship Associates, Dayton, Ohio, 45419, USA

Ob er richtig oder falsch zitiert kann nur der beurteilen, der jene Quellen selbst auch ausgewertet.

Wer denn der Meinung sein sollte, es wurde falsch zitiert, der ist aufgefordert jenen Beweis im Detail zu erbringen.

Wenn Springers's "Welt" und das SED-Organ "Neues Deutschland" eine gleiche Meldung verbreiteten etwa über einen Vorgang in Afrika; dann wird die Meldung nicht deshalb schon prinziell falsch, weil auch der verhasste "Klassenfeind" sie gebracht hat.

Geschrieben von tipp am 20. Februar 2006 22:08:13:

Als Antwort auf: Re: Am Biertisch geschrieben von Z am 20. Februar 2006 21:15:21:

Am Montag kam es dann zur Gerichtsverhandlung. Zwei von uns wurden zu einer Geldbuße in Höhe von $ 25,- zuzüglich der Kosten verurteilt. Selbstverständlich legten wir Berufung ein.

Der Judge und die juristische Abteilung waren hocherfreut. Der Judge lobte mich sehr und sagte, daß ihm besonders gefallen habe, daß ich bis aufs äußerste gekämpft hatte. Alles, was ich bei diesem Feldzug getan habe, sei ganz in seinem Sinn gewesen. Er gab mir die Versicherung seines vollen Einverständnisses, und bot mir so viel Geld an, wie ich benötigte.

ala Alkapone ... mafiosig??

Geschrieben von Weitsicht am 20. Februar 2006 22:10:41:

Als Antwort auf: vor Gericht geschrieben von tipp am 20. Februar 2006 22:08:13:

Der Leser sollte daran erkennen, daß die Wachtturm-Gesellschaft genau so handelte und dachte wie jede andere Organisation, die nach Macht strebt. Ihre

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Behauptung, sie predige das Evangelium des Königreichs - woran viele aufrichtig glaubten - diente in Wirklichkeit nur der Tarnung des eigentlichen Ziels: eine machtvolle religiöse Organisation zu schaffen. Heute beansprucht die Gesellschaft Nordamerika als ihre Basis, morgen wird sie die Welt beanspruchen, im übrigen hofft sie tonangebend und richtungweisend für die Weltgesellschaft der Nationen in den kommenden tausend Jahren zu sein.

Geschrieben von Wachtturmforscher am 20. Februar 2006 21:59:53:

Als Antwort auf: Re: Am Biertisch geschrieben von Z am 20. Februar 2006 21:15:21:

Bei allen richtigen und notwendigen Betrachtungen über die Verschlagenheit Russells, sollte man nicht übersehen, daß es die Zeugen Jehovas diesem Namen gemäß erst seit 1931 gibt. Der damalige Tonangebende Rutherford verband deren Aufkommen und Existenz mit der Feststellung, sie seien keine Religion. So schrieb er in seinem buch RELIGION:
"Babylon war von Dämonen beherrscht, und das Volk betete Dämonen an. Seine Religion war Dämonismus. Satan, der oberste Dämon, hat von damals an bis heute Babylon (einschließlich aller Regierungen der Erde) als sein eigen beansprucht, und diesen Anspruch hat Jesus zur Zeit, da er auf Erden war, nicht verneint, sondern gelten lassen …

Die Schrift zeigt, daß die organisierte 'Religion' vom Teufel stammt, der sie gerade zu dem Zwecke schuf und in Tätigkeit setzte, das Menschengeschlecht von Gott abspenstig zu machen. Die Schrift beweist ferner deutlich, daß alle Nationen - die sogenannte 'Christenheit' der Gegenwart inbegriffen - 'Babylon' bilden."

Darauf muß man die Kirchgänger bei der Wachtturmsekte immer wieder hinweisen. Wenn sich deren heutigen Tonangebende als Religion ausgeben, haben sie mit den wirklichen Zeugen Jehovas nichts mehr zu tun. In jeder Wachtturmausgbe wird doch von der richtigen oder besseren Religion gesprochen, als die sie sich bezeichnen. Es gibt aber laut Rutherford als Begründer der Zeugen Jehovas keine bessere Religion. Jede Religion bahauptet von sich, die bessere oder richtige zu sein. Religion ist insgesamt Teufelswerk. Basta! Die verblendeten Wachtturmkirchgänger sind eingeladen, 2.Thessalonicher, Kapitel 2, gründlich durchzulesen, damit sie erkennen, wie sie betrogen werden.

Geschrieben von Raimund am 19. Februar 2006 08:41:20:

Als Antwort auf: Auf gezwungene Gespräche kann sie verzichten geschrieben von Drahbeck am 19. Februar 2006 08:23:58:

Die Vorwürfe, die Frau Böhmer an ihre (frühere) Religionsgemeinschaft richtet, fallen irgendwie auf sie selbst zurück. Sie hat offenbar, und das ist schon seltsam genug, den zentralen Punkt des religösen Selbstverständnisses der ZJ nie richtig verstanden: ihr Glaube steht im Mittelpunkt ihres Lebens, alles andere hat sich daran auszurichten. Ob man das gut findet oder nicht kann jeder für sich selbst entscheiden, aber wenn man damit nicht mehr leben kann, dann sollte man doch so konsequent sein und von alleine gehen. Vorwürfe an die ZJ sind da fehl am Platz.

Den einzigen Vorwurf, den man in diesem dargestellten Fall an die ZJ richten kann, ist der, daß es hier offenbar versäumt wurde, die Frau vor ihrem Beitritt zu den ZJ entsprechend darauf vorzubereiten.

Geschrieben von Beifall am 21. Februar 2006 07:19:49:

Als Antwort auf: Re: Auf gezwungene Gespräche kann sie verzichten geschrieben von Raimund am 19. Februar 2006 08:41:20:

Das ist eine gute Erkenntnis.

Das versäumen Jehovas Zeugen grundsätzlich. Sicherlich aus gutem Grund. Bei entsprechender Information würde wohl kein vernünftiger Mensch ein Zeuge Jehovas werden.

Daher sollte vor der Taufe auch das Infomaterial der Apologeten als Erweiterung zu den 80 Fragen mit den Taufanwärtern betrachtet werden.

Raimund, du erzählst einen Scheiß!
Vordergründiges Palaver das inhaltlich, wegen anderem tatsächlichen Sachverhalts, nicht stimmig ist.

Im Mittelpunkt steht der Glaube?
Eine Mär.

Im Mittelpunkt steht die Versammlung, der Gehorsam, die Einheit im Glauben (wer seinen persönlichen Glauben dieser richtungsweisenden und grundsätzlichen Einheit nicht unterwirft, wird ausgeschlossen), der Wachtturm und die mündlichen Anweisungen an die Ältesten auf den Kongressen.
Ein Zeuge Jehovas hat keinen freien persönlichen Glauben und kein eigenes Gewissen wonach er handelt. Das ist mein persönliches Erleben.
Ein Zeuge Jehovas ist fremdbestimmt. Fremdbestimmt durch die, nennen wir es einmal "Glaubensregeln".
Gewissensentscheidungen können so zusammengefasst werden:

Etwas ist verboten. Kanst du nicht machen.
Etwas unterliegt einer Gewissensentscheidung. Kannst du machen.

Geschrieben von Palaver am 22. Februar 2006 14:19:42:

Als Antwort auf: Re: vor ihrem Beitritt zu den ZJ entsprechend darauf vorzubereiten geschrieben von Lena am 21. Februar 2006 09:13:24:

Naja Lena, du hast wohl gerade in den Spiegel geblickt und ein Selbstporträt beschrieben?

Nur zu dumm, dass hier immer nur die gleichen Hansels unter vielen Pseudos schreiben...

Doch Leser gibt es viele...
.. und die sind weniger zu kintrollieren ...

grins, grins
Lena, die Einzige? Oder auch nur ein (wissendes und mit dem Forum augenscheinlich sehr vertrautes) Pseudonym?

Geschrieben von Lena am 22. Februar 2006 23:32:32:

Als Antwort auf: Re: vor ihrem Beitritt zu den ZJ entsprechend darauf vorzubereiten geschrieben von Palaver am 22. Februar 2006 14:19:42:

Ach, jetzt nennen Sie sich Palaver!
Auf dieses kindisches Versteckspiel habe ich null Bock!

Meinen Sie sie haben meine Handschrift entlarvt? Nee, tut mir äußerst Leid.
Ich habe schlicht keine Lust und Zeit mich mit anonymen (d.h., Schreiber mit wechselnden Pseudos)Feiglingen zu diskutieren!

Unterhalten Sie sich doch weiterhin mit HW! Der freut sich tierisch wenn Leute auf seine Postings antworten!

Schöne Grüße
Lena

Geschrieben von Glotzer am 23. Februar 2006 01:23:41:

Als Antwort auf: Re: vor ihrem Beitritt zu den ZJ entsprechend darauf vorzubereiten geschrieben von Lena am 22. Februar 2006 23:32:32:

da gebe ich dir recht:

Dummheit regiert die Welt.

Doch war dein Beitrag gescheit??????

Geschrieben von Drahbeck am 21. Februar 2006 09:32:56:

Als Antwort auf: Re: vor ihrem Beitritt zu den ZJ entsprechend darauf vorzubereiten geschrieben von Lena am 21. Februar 2006 09:13:24:

Zu dem Votum von "WTG-Lena" meinerseits die Anmerkung:
Die Verwendung wechselnder Namen finde ich auch nicht gut, und habe das auch schon früher erklärt. Dann kann man dazu nur sagen: Es möglichst selber besser zu machen.

Die Alternative diese Unsitte abzuschaffen ist offenbar nur die; dass System freien Schreibzuganges zu beenden, so wie es auch Infolink und etliche andere schon seit Jahren so halten. Dazu kann ich mich allerdings derzeit (noch nicht) entschliessen.
Ich appeliere daher meinerseits an diejenigen die es angeht. Überlegen Sie was Sie tun. Namentlich wenn es keinerlei sachliche Gründe für ein solches Versteckspiel gibt.
Sie disqualifizieren sich in der Tat selbst und die Meinung, die Sie glauben vertreten zu können (sollen).

Geschrieben von anonym am 21. Februar 2006 19:26:44:

Als Antwort auf: Re: vor ihrem Beitritt zu den ZJ entsprechend darauf vorzubereiten geschrieben von Drahbeck am 21. Februar 2006 09:32:56:

Man erlaube mir zu lächeln.

Mich interessieren eure Pöbeleien nicht.

Das Manfred hier von Brüdern Prügel bezieht tut mir leid.
Ich nehme gerne einen Teil der Prügel die meine Brüder austeilen auf mich. ...

Wäre ich diese Person oben auf dem Bild, müsste ich damit rechnen das es einige gibt denen es kernig spaß machen würde mich zu denunzieren.
Ich könnte mir vorstellen, dass man mir empfehlen würde, bis zum Freitag den 17.März mit meinen Ältesten zu sprechen – danach werde man bei meinen Ältesten anrufen und fragen ob die Sache geklärt ist.
Es gäbe einige die das mit mir zweifelsohne so tun würden.
Ich verurteile unser Geflecht des Denunziantentums.
Nur soll ich jetzt selber denunzieren?

Mal angenommen diese Person auf dem Foto wäre nicht ich und dieser würde von sich behaupten kein Zeuge Jehova zu sein,
würde aber seid Jahren als neutraler „Leumundzeuge" für Jehovas Zeugen auf diversen Foren auftreten.
Würde dieser dabei wiederholt den gleichen Namen verwenden wäre das spätestens jetzt ein gewichtiger Grund dies in Zukunft nicht mehr zu tun.

Sachlicher Grund genug?

Zumal diese Person öffentlich seine Hingabe vor Gott verleugnet.
Diese Person tut es anonym vor Menschen – aber nicht vor Gott.
Sie tun das, weil sie kein gläubiger Mensch ist.
Sonst würden sie ihre Hingabe nicht verleugnen –
und andersgläubige auch nicht persönlich beleidigen.

Ein Wort zu meiner Person.
Mal angenommen ich würde mich also als Bruder Brendle aus Waiblingen outen.
Würde sich meine Aussage dadurch verändern?
Man würde mich als Person angreifen.
Man würde sich über meine Nase lächerlich machen.
Man würde sagen ich war früher bei der Stasi.
Man würde mich einen Trinker und Schlemmer nennen.
Ihr kennt mich nicht und bezeichnet mich als Lügner.
Was meinst Du was los wäre wenn man erst meine „Laster" kennen würde.

Meine Person tut hier nichts zur Sache.

Ich will nicht stolz sein.
Und es gibt nichts zu disqualifizieren.

Weil ich mich um keine Qualifikation bemühe.

Ich schreibe zwar vor Menschen anonym aber nicht vor Gott.
Wenn ich auf meinen Namen stolz wäre oder mir gar anmaßen würde selber auf dem Richterstuhl Moses sitzen zu wollen würde ich keinen deut besser sein als die verwandten Moses.
Die sagten, sie selber wären genauso Propheten und könnten den Platz Mose genauso gut ausfüllen.
Man kann mir sicherlich viele Dinge vorwerfen, aber nicht das ich mich Profilieren will, oder einen Posten in der Karriereleiter erpressen will.
Auch nicht das ich einer – und sei es einer virtuellen – Person zu Ehre und Geltung verhelfen will.

Würde man die Aussage eines Bruder Brendle aus Waiblingen mit offenen Armen begrüßen?
Werden Manfreds Aussagen mit offenen Armen willkommen geheißen weil man seinen Namen kennt?
Oder beschimpft man Manfred nicht als Stasi Mitarbeiter?
Und das, obwohl jeder der mit einem Finger auf Manfred zeigt, mit drei Fingern auf sich selber zeigt.
Interessanterweise, werden anscheinend Beiträge die, die Aussagen meiner Kirche kritisch hinterfragen fast zur Gänze mir zugeordnet.
Das ist doch großartig!
Man muss sich mit der Aussage auseinandersetzen und kann es nicht mit einer Person.
Dieses in der Dunkelheit umsichschlagen erinnert mich irgendwie an die Licht Diskussion und die Schlaglöcher.
Der einzige der sich dabei blaue Augen holt, ist immer wieder, der in der Dunkelheit wütende.

Dass ich ein lächerlicher Niemand bin, ist doch keine Neuigkeit.

Was den Ursprung der Diskussion angeht finde ich, dass der Ton dem Thema nicht angemessen ist.
Die blumige Beschreibung des Offenbarungsbuches trifft den Kern.
Vor allem dann wen man bedenkt, wer sich heute mit auf den Rücken des Wildentieres gesetzt hat.
Das Getränk ist für uns allerdings alles andere als neu.

„Lena" wurde gebeten uns doch das Zustandekommen einer Lehre oder einer Publikation zu beschreiben.
Insbesondere deshalb, weil sie doch hier den weiblichen Volkeszorn vertritt.

Aber mal ehrlich:
Das unser, ach so respektierlicher Oberlehrer „CaptainTerror" ist,
das allein war doch der ganze Spaß wert.
Ich wäre gern Mäuschen wenn er zum Buchstudium das Gebet spricht.
Selbstverständlich macht er dies stilgerecht in Hasenohrenhausschuhen!

Meine Empfehlung an Manfred wäre:
Lass los – lass Dich fallen.
Mach Dir keine Sorgen - Wovor hast Du Angst?

Wir haben Frühling.
Die Sonne scheint.
Deine Arbeit machst Du perfekt.
Kauf Dir ein paar Bäumchen und Pflanzen für den Garten.
Noch 14 Tage und die Gartensaison beginnt!

Wenn die Kritik konstruktiv ist, ist sie zu begrüßen.
Was die Beleidigungen angeht –
Gewalt ist ein Zeichen für ihre Hilflosigkeit.
Was interessiert Dich die Panik derjenigen die sich davor fürchten zu sehen und zu hören?

„Hörend werden sie hören,
aber keineswegs verstehen;
und schauend werden sie schauen,
doch keineswegs sehen.
Denn ihr das Herz ist unempfänglich geworden,
und mit ihren Ohren haben sie gehört,
ohne darauf einzugehen,
und sie haben ihre Augen geschlossen,
damit sie ja nicht mit ihren Augen sehen
und mit ihren Ohren hören
und mit ihrem Herzen verstehen"
(Apostelgeschichte 28:26-27)

Geschrieben von Matthäus 23: 23, 24 am 19. Februar 2006 12:00:21:

Als Antwort auf: Re: Auf gezwungene Gespräche kann sie verzichten geschrieben von Raimund am 19. Februar 2006 08:41:20:

Sie hat offenbar ... den zentralen Punkt des religösen Selbstverständnisses der ZJ nie richtig verstanden: ihr Glaube steht im Mittelpunkt ihres Lebens, alles andere hat sich daran auszurichten

Was will "Pharisäer Raimund" mit seinem Kommentar also "rüberbringen".

Der Mensch sei für die Organisation da. Nicht aber umgekehrt die Organisation für den Menschen. Formaljuristisch mag das durchaus "wasserfest" sein.

Demzufolge reduziert sich die Zeugen Jehovas-Religion auf formaljuristische Aspekte, weniger auf biblische Grundaussagen.

Wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, Heuchler, weil ihr den Zehnten gebt von der Minze und dem Dill und dem Kümmel; aber ihr habt die gewichtigeren Dinge des GESETZES außer acht gelassen, nämlich das Recht und die Barmherzigkeit und die Treue. Diese Dinge hätte man tun, die anderen Dinge jedoch nicht außer acht lassen sollen. Blinde Leiter, die ihr die Mücke aussiebt, das Kamel aber hinunterschluckt!

Geschrieben von Raimund am 19. Februar 2006 13:16:27:

Als Antwort auf: Re: Auf gezwungene Gespräche kann sie verzichten geschrieben von Matthäus 23: 23, 24 am 19. Februar 2006 12:00:21:

Was will "Pharisäer Raimund" mit seinem Kommentar also "rüberbringen".

Wenn Sie mich schon einen "Pharisäer" nenne, dann sollten Sie auch begründen, warum. Ansonsten: mit mir nicht auf diesem Niveau.

Der Mensch sei für die Organisation da. Nicht aber umgekehrt die Organisation für den Menschen. Formaljuristisch mag das durchaus "wasserfest" sein.

Hier geht es nicht um justiziable Dinge. Mein Einwand war der, daß die Frau doch von vornherein gewußt haben muß, worauf sie sich bei den ZJ einließ. Falls nicht, dann kann auch an der Vermittlung der Botschaft etwas nicht gestimmt haben.

Die ZJ haben den Anspruch, ihren Glauben in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen. Sie hingegen interpretieren das dahingehend, daß in Wahrheit die Organisation in den Mittelpunkt gerückt wird. Das mag stimmen, aber beurteilen kann ich es letztendlich nicht.

Aber letztendlich hat Frau Böhm bewußt eine Änderung in ihrem Leben vorgenommen, die sich eben mit besagten Anspruch vereinbaren ließ. Also mußte sie eine Entscheidung treffen. Das muß ihr von vornherein klar gewesen sein. So etwas soll oft im Leben eines Menschen vorkommen. Deswegen zu jammern, finde ich vollkommen abwegig.

Geschrieben von Sonntag am 19. Februar 2006 17:23:44:

Als Antwort auf: Abwegig geschrieben von Raimund am 19. Februar 2006 13:16:27:

Den größten Vorwurf den mir Reimund machen könnte wäre: ich würde auf seinem niedrigen Niveau liegen.

• Nun, ein Pharisäer ist jemand der Margit schon ihre Gemeinschaft entzieht – das Urteil fällt - bevor es eine Verhandlung gegeben hat.
Ein Urteil fällt ohne das Wort Gottes dazu zur Rate zu ziehen – ja sogar entgegen der Regeln der Wachtturm Gesellschaft.
Würde Schwester Böhmer wegen einem, auf diesen Fakten beruhenden Gemeinschaftsentzuges bei der Wachtturm Gesellschaft Berufung einlegen würden die selbstgerechten Pharisäer - wie sie Reimund hier mustergültig vertritt – von Selters mit Bausch und Bogen gebügelt und zurückgepfiffen werden.
Aus diesem Grunde werden Pharisäer, Margit auch nicht wegen dem mangelnden Versammlungsbesuch anklagen.
Sondern Sie werden nach beleidigenden, entwürdigenden Anklagen suchen (Apostelgeschichte 6:12 und 13).

Beweis:
>> FRAU Böhmer an ihre (FRÜHERE) Religionsgemeinschaft <<

• Ein Pharisäer ist jemand, der ihr auf der einen Seite, ein Lippenbekenntnis zur Freiheit suggeriert, ihre Freiheit aber auf der anderen Seite, einer Selbstaufgabe gegenüber menschlichen Gesetzeswerken opfert (Lukas 10:25-37).
Versammlungsbesuch mag wichtig sein – es bleibt aber ein von Menschen erfundenes Gesetzeswerk das einen vor Gott nicht gerechtspricht.

Beweis:
>>ALLES andere hat sich daran auszurichten<<
>>daß es hier offenbar versäumt wurde, die Frau vor ihrem Beitritt zu den ZJ entsprechend darauf vorzubereiten.<<

• Ein Pharisäer ist jemand vor allem dann, wenn er zu verhindern sucht, das andere barmherzig behandelt werden (Lukas 15:1,2),

Beweis:
>> Sie hat offenbar, und das ist schon seltsam genug, den zentralen Punkt des religösen Selbstverständnisses der ZJ nie richtig verstanden<<

• und verurteilt wenn Sie ihre Erfahrungen anderen erzählt (Apostelgeschichte 4:17 und 18).

Beweis:
<< Vorwürfe an die ZJ sind da fehl am Platz.<<

• Ein Pharisäer ist jemand der Werke höher ansetzt als Glauben (Römer 3:20 und 21, Galater 3:10 und 11). Nach außen aber den Anschein erwecken will als ginge es ihn rein um den Glauben.

Beweis:
>> Die ZJ haben den Anspruch, ihren Glauben in den Mittelpunkt ihres Lebens zu stellen. Sie hingegen interpretieren das dahingehend, daß in Wahrheit die Organisation in den Mittelpunkt gerückt wird.<<

• Ein Pharisäer ist jemand der Rücksichtslos einer Frau mit einem Vaterlosen Knaben nicht die Möglichkeit gibt Situationsbezogene Änderungen in Ihrem Leben vorzunehmen, ohne ihr ewige Verdammnis und den Zorn Gottes anzudrohen (2.Mose 22:22 bis 24).

Beweis:
>> Aber letztendlich hat Frau Böhm bewußt eine Änderung in ihrem Leben vorgenommen, die sich eben mit besagten Anspruch vereinbaren ließ. Also mußte sie eine Entscheidung treffen. Das muß ihr von vornherein klar gewesen sein. So etwas soll oft im Leben eines Menschen vorkommen.
Die Vorwürfe, die Frau Böhmer an ihre (frühere) Religionsgemeinschaft richtet, fallen irgendwie auf sie selbst zurück.
aber wenn man damit nicht mehr leben kann, dann sollte man doch so konsequent sein und von alleine gehen. <<

• Ich möchte hierbei aber die Wachtturm Gesellschaft nicht ganz schuldfrei stellen:
Im heutigen Wachtturm Studium wird vor Abtrünnigen gewarnt.

Ein Abtrünniger ist jemand der die Existenz Gottes und seines Sohnes verleugnet (1.Johannes 2:22).
Nicht aber jemand der „lange für wahr gehaltene kirchliche Lehren sorgfältig überprüft und Falschauslegungen der Bibel verwirft"
(Wachtturm 15.1.2006 Seite 24 Absatz 16 Russel prüfte lange für wahr gehaltene kirchliche Lehren...)

Pharisäer wie Reimund und die Wachtturm Gesellschaft verfolgen und töten die treuen und Propheten so wie es ihre Vorväter getan haben, um sie dann später in all ihrer Scheinheiligkeit heilig zu sprechen (Apostelgeschichte 7:52).

Beweis:
>> Also mußte sie eine Entscheidung treffen. Das muß ihr von vornherein klar gewesen sein. So etwas soll oft im Leben eines Menschen vorkommen. Deswegen zu jammern, finde ich vollkommen abwegig. <<

Geschrieben von Raimund am 20. Februar 2006 19:59:49:

Als Antwort auf: Re: Captain Terror ist unterwegs! geschrieben von Backhaul am 20. Februar 2006 19:10:28:

Auch wenn es sich bei dieser Auflistung allesamt um aus dem Zusammenhang gerissene, selektive Zitate handelt, leugne ich nicht die Urheberschaft. Warum auch? Ich kleckere nicht, ich klotze, wenn es um Debatten geht. Das macht mir Spaß. Entschuldigen werde ich mich dafür sicherlich nicht.

Ich hoffe jedenfalls, daß Sie selbst die Ansprüche, die Sie an mich stellen, selber voll und ganz erfüllen. Das zu überprüfen sollte aber angesichts der von Ihnen präferierten Taktik der wechselnden Pseudonyme schwierig sein. Auch wenn Ihr teilweiser wirrer Stil darauf schließen lässt, daß Sie deckungsgleich mit „Nora" sind.

Dennoch: mich einen „Pharisäer" zu nennen ist reichlich abwegig. Ich verstehe Sie doch offenbar richtig, daß Sie mich einen „Pharisäer" für die Sache der ZJ nennen. Nun, wenn Sie schon so viele Beiträge von mir gelesen haben, dann sollten Sie doch eigentlich wissen, wie wenig mir an denen liegt.

Geschrieben von schwaikheim am 20. Februar 2006 22:06:06:

Hat jemand etwas mitbekommen?

Es gibt Gerüchte das weitere Finanzberater in dem Kölner Anlagebetrug in den Jehovas Zeugen verwickelt waren, beteiligt sein sollen.

Jetzt wurde mir von einem Bruder Immobiliehandelsfonds angeboten.
In diesem Fonds werden Immobilien aus Bankverwertungen für das 2 bis max. 5 fache der Jahresmiete angekauft und dann innerhalb dieses Fonds weiterverkauft.
Es wurden zweistellige Renditen bei sehr hoher Sicherheit versprochen.
Mit den Geldern sollen private Ferienhäuser in Kroatien finanziert worden sein.

Hat jemand Erfahrungen mit Immobiliehandelsfonds?
Weiß hierüber jemand bescheid?

Geschrieben von Drahbeck am 21. Februar 2006 07:01:18:

Als Antwort auf: Immobiliehandelsfonds geschrieben von schwaikheim am 20. Februar 2006 22:06:06:

Außer dem was Ende 2004 Anfang 2005 zum "Fall Köln" in der Presse vermeldet wurde, ist mir weiteres dazu nicht bekannt.

Parsimony.7526

Parsimony.12472l

Geschrieben von tina w... am 22. Februar 2006 18:43:11:

Als Antwort auf: Markus Michael Hann geschrieben von Drahbeck am 23. August 2005 06:06:08:

Hallo
ich schreibe zur zeit eine Projektarbei und wollte fragen ob sie wissen was die Zeugen jehovas für Pflichten haben
über eine antwort würde ich mich sehr freuen
im vorraus schon vielen dank

Geschrieben von Drahbeck am 22. Februar 2006 20:39:24:

Als Antwort auf: Re: Markus Michael Hann geschrieben von tina w... am 22. Februar 2006 18:43:11:

"Pflichten" ist ein schillernder Begriff. Inwiefern? Nun dergestalt dass manche Autoren verschiedentlich für ihn auch die Vokabel "Verbot" verwandten. Und darauf perspektivisch, teilweise über dem Gerichtsweg. Unterlassungserklärungen "verpasst" bekamen. Also auf die Wortwahl kommt es sehr wohl an. "Verbote" gibt es (theoretisch) fast keine bei den Zeugen. Praktisch indes jedoch sehr wohl die Tatbestände, die einige Unvorsichtige als Verbot titulieren. Hätten diese Unvorsichtigen doch eher dafür eine geschraubte Vokabel, etwa im Stil "Selbstauferlegte Beschränkungen" verwandt. Es hätte wohl mit den Unterlassungserklärungen, so nicht geklappt. Ich empfehle Ihnen als diesbezügliches Lehrbeispiel den Fall Langel (beispielsweise) mal zu sichten

Was gehört also zu dem "Selbstauferlegten"? Nun beispielsweise dreimal wöchentlich Versammlungsbesuch. Zum Beispiel "Predigtdienst"; zum Beispiel die Spendenkästen auffüllen. Alles "freiwillig". Alles aus "eigenem Antrieb". Wer glaubt wird selig. Selig wollen ja manche werden. Nur mit dem Glauben klappt es wohl nicht so bei allen.

Der "Glaube" kann sich auch über Nacht ändern. Wunder sind ja des Glaubens liebstes Kind. Ein Beispiel; die Wehrersatzdienstrage. Den zu absolvieren (vor 1996) war faktisch mit Selbstexkommunikation identisch. Wundersamerweise befand aber der "Wachtturm" just in jenem Jahre (wie Kritiker meinen auch im Blick auf den angestrebten KdöR-Status), man könne das auch anders handhaben. Und siehe da welches Wunder. Beschäftigten die Zeugen Jehovas vorher in Sachen Ihrer Erersatzdienstverweigerung etliche Gerichte; so sind jene Gerichte nach 1996 diesen Aspekt betreffend fast arbeitslos geworden. Was so ein von Brooklyn genehmigtes Wunder alles so bewirken kann ...

Der Fall Langel

Geschrieben von Drahbeck am 22. Februar 2006 21:03:07:

Als Antwort auf: Re: Markus Michael Hann geschrieben von Drahbeck am 22. Februar 2006 20:39:24:

Der Name Karl Marx wird Ihnen wahrscheinlich nichts sagen. Und wenn doch, dann eher im negativem Sinne, denn es gehört ja zum "guten Ton" in diesem Lande, sofern man diesen Namen überhaupt in den Mund nimmt, dann nur als Negativum.

Trotzdem bin ich der Meinung: Der Mann hat einiges klar gesehen,. Erheblich klarer als die heutigen "KdöR-Fratzen" in allen Lagern, die sich diesen Status erkämpft oder denen er unverdient in den nimmersatten Rachen geworfen wurde.

Besagter Herr Marx gab auch mal eine Charakterisierung des Martin Luther von sich. Mir scheint. Er hat nicht "nur" Luther charakterisiert, sondern zugleich auch die Zeugen Jehovas, an die zu Zeiten des Herrn Marx selbstredend noch nicht zu denken war; wenn er auch äußerte:

"Luther hat allerdings die Knechtschaft aus Devotation (Unterwürfigkeit) besiegt, weil er die Knechtschaft aus Überzeugung an ihre Stelle gesetzt hat.

Er hat den Glauben an die Autorität gebrochen, weil er die Autorität des Glaubens restauriert hat.

Er hat die Pfaffen in Laien verwandelt, weil er die Laien in Pfaffen verwandelt hat.

Er hat Menschen von der äußeren Religiosität befreit, weil er die Religiosität zum inneren Menschen gemacht hat.

Er hat den Leib von der Kette emanzipiert, weil er das Herz in Ketten gelegt."

Geschrieben von Zeuge Jehovas am 23. Februar 2006 19:31:45:

Als Antwort auf: Re: Markus Michael Hann geschrieben von Zeuge Jehova am 23. Februar 2006 19:21:12:

Der erwartete durchschnittliche Tagesablauf wäre:

X Montag
Ca. 6.00 Uhr Tagestext 15 min Bibeltext + Kommentar lesen kommentieren mit eigenen Worten
Gebet Frühstück
Gebet Mittagessen
18.20 Abfahrt zum Königreichsaal
19.00 bis 20.00 Uhr Buchstudiu m - Königreichsaal
Anschließend erbauliche Gespräche
21.15 Ankunft Zuhause
Gebet Abendessen

X Dienstag
Ca. 6.00 Uhr Tagestext 15 min Bibeltext + Kommentar lesen kommentieren mit eigenen Worten
Gebet Frühstück
Gebet Mittagessen
Abends vorbereiten der Theokratischen Predigdienstschule und der Dienstzusammenkunft.
Gebet Abendessen

X Mittwoch
Ca. 6.00 Uhr Tagestext 15 min Bibeltext + Kommentar lesen kommentieren mit eigenen Worten
Gebet Frühstück
Gebet Mittagessen
Abends gemeinsames Familienstudiu m.
Gebet Abendessen

X Donnerstag
Ca. 6.00 Uhr Tagestext 15 min Bibeltext + Kommentar lesen kommentieren mit eigenen Worten
Gebet Frühstück
Gebet Mittagessen
Abends vorbereiten Montag Buchstudiu m
Gebet Abendessen

X Freitag
Ca. 6.00 Uhr Tagestext 15 min Bibeltext + Kommentar lesen kommentieren mit eigenen Worten
Gebet Frühstück
Gebet Mittagessen
18.10 Abfahrt zum Königreichsaal
19.00 bis 19.45 Uhr Theokratische Predigtdienstschule - Königreichsaal
19.50 bis 20.45 Uhr Dienstzusammenkunft - Königreichsaal
Anschließend erbauliche Gespräche
22.00 Ankunft Zuhause
Gebet Abendessen

X Samstag
Ca. 6.00 Uhr Tagestext 15 min Bibeltext + Kommentar lesen kommentieren mit eigenen Worten
Gebet Frühstück
8.25 Uhr Abfahrt Königreichsaal
9.00 bis 9.15 Uhr Predigdiensttreffpunkt - Königreichsaal
9.30 bis 12.00 Uhr Predigdienst
ca. 13.30 Uhr Ankunft Zuhause
Gebet Mittagessen
Vorbereiten Wachtturmstudiu m
Gebet Abendessen

X Sonntag
Ca. 6.00 Uhr Tagestext 15 min Bibeltext + Kommentar lesen kommentieren mit eigenen Worten
Gebet Frühstück
Gebet Mittagessen
16.10 Abfahrt zum Königreichsaal
17.00 bis 17.45 Uhr Vortrag - Königreichsaal
17.50 bis 19.45 Uhr Wachtturmstudiu m - Königreichsaal
Anschließend erbauliche Gespräche
21.00 Ankunft Zuhause
Gebet Abendessen

Zusätzliche Sonderveranstaltungen:

Etwa alle 8 Wochen Königreissaal Reinigung
z.B. Samstag 7.00 bis 9.00 Uhr vor dem Treffpunkt

2 x Jährlich Dienstwoche / Besuch des Kreisaufsehers
X Dienstag
18.20 Abfahrt zum Königreichsaal
19.00 bis 19.30 Uhr Buchstudiu m - Königreichsaal
19.40 bis 20.30 Uhr Ansprache des Kreisaufsehers - Königreichsaal
Anschließend erbauliche Gespräche
22.00 Ankunft Zuhause
X Freitag
18.10 Abfahrt zum Königreichsaal
19.00 bis 19.30 Uhr verkürzte Theokratische Predigtdienstschule - Königreichsaal
19.40 bis 20.20 Uhr verkürzte Dienstzusammenkunft - Königreichsaal
20.20 bis 20.50 Uhr Ansprache des Kreisaufsehers - Königreichsaal
Anschließend erbauliche Gespräche
22.00 Ankunft Zuhause
X Sonntag
8.10 Abfahrt zum Königreichsaal
9.00 bis 9.45 Uhr Vortrag des Kreisaufsehers - Königreichsaal
9.50 bis 10.30 Uhr verkürztes Wachtturmstudiu m - Königreichsaal
10.30 bis 10.50 Uhr Schlussansprache des Kreisaufsehers - Königreichsaal
Anschließend erbauliche Gespräche
12.00 Ankunft Zuhause

1 x jährlich der dreitägige Bezirkskongress
X Freitag
6.15 Uhr Abfahrt
Frühstücken am Kongressgelände
9.30 bis 17.00 Uhr Programm
ca. 20.00 Ankunft Zuhause
X Samstag
6.15 Uhr Abfahrt
Frühstücken am Kongressgelände
9.30 bis 17.00 Uhr Programm
ca. 20.00 Ankunft Zuhause
X Sonntag
6.15 Uhr Abfahrt
Frühstücken am Kongressgelände
9.30 bis 16.00 Uhr Programm
ca. 19.00 Ankunft Zuhause

1 x jährlich der Kreiskongress
X Samstag
6.15 Uhr Abfahrt
Frühstücken am Kongressgelände
9.30 bis 17.00 Uhr Programm
ca. 20.00 Ankunft Zuhause
X Sonntag
6.15 Uhr Abfahrt
Frühstücken am Kongressgelände
9.30 bis 16.00 Uhr Programm
ca. 19.00 Ankunft Zuhause

1 x jährlich der Tagessonderkongress
X Sonntag
6.15 Uhr Abfahrt
Frühstücken am Kongressgelände
9.30 bis 17.00 Uhr Programm
ca. 20.00 Ankunft Zuhause

1 x jährlich das Gedächtnis mahl
18.20 Abfahrt zum Königreichsaal
19.00 bis 20.00 Uhr Gedächtnis mahl - Stadttheater
Anschließend erbauliche Gespräche
21.15 Ankunft Zuhause

Es gibt einige die mehr tun.
Es gibt einige die weniger tun.

Die Frage ist was passiert wen eines der erwarteten Dinge ausbleibt.
Entsprechend lässt sich der Begriff "Pflichten" einordnen.

Als Beispiel:
Übernachtet der Freund des Sohnes bei uns und sieht das kein Tagestext besprochen wird?
Welche Folgen hat es wenn jemand monatlich nicht in den Predigdienst geht?
Was, wenn ein Teil der Zusammenkünfte nicht oder nur unregelmäßig besucht wird?
Wie ist die "Laune" zu Hause wenn der Mann oder die Frau es nicht rechtzeitig von der Arbeit geschafft hat in die Versammlung zu kommen.

Vollzeitdiener gehen mehr in den Predigdienst.
Hat jemand ein Dienstamt, kommen zusätzliche Aufgaben dazu.
Ãltestenbesprechungen / Hirtenbesuche.
Schulungen für Ãlteste und Dienstamtgehilfen.
Aufgaben in Verbindung mit der Literatur z.B. dem Wahreneingang.
Gebietskarten Verwaltung.
Vortrags Einladungen.
Saal Renovierungen.
Gartenarbeit.
Betheldienst.
Missionardienst
Etc. etc.

Interessanterweise treten bei Zeugen Jehovas wiederholt so genannte "Sportler Krankheiten" auf, die auf Dauerbelastung zurück zuführen sind.

Als Querverweis sei auch auf das folgendes Zitat hingewiesen:

Haustiere
Wer sich also ein Tier anschaffen möchte, tut gut daran, über folgende Fragen nachzudenken:
Kann ich meinem zwei- oder vierbeinigen Freund die nötige Aufmerksamkeit schenken?
Zwingt mich mein Tagesablauf, das Haustier die meiste Zeit allein zu lassen?
Habe ich genug Zeit, um es auszuführen oder mit dem Haustier zu spielen?
Habe ich weniger Zeit für wichtigere Tätigkeiten, wenn ich ein Haustier besitze?

www.watchtower.org/languages/deutsch/library/g/2004/2/22a/article_02.htm

Geschrieben von Jeovas Zeuge am 24. Februar 2006 10:04:39:

Als Antwort auf: eine Woche hat 168 Stunden geschrieben von Christi anderes Schaf am 24. Februar 2006 08:08:31:

>> eine Woche hat 168 Stunden - Passt genau!

>> für Schlaf gehen 56 Stunden ab - Wäre schön wenn das für mich Passen würde.

>> für Arbeit gehen 40 Stunden ab – gestern habe ich 12 Stunden ohne Mittag gearbeitet und meine Überstunden interessieren keinen Menschen.

für Fahrzeit von/zur Arbeit gehen 7 Stunden ab – Passt ganz genau! (woher weißt Du das?)

für Essen gehen 12 Stunden ab – für Essen „gehen" habe ich leider keine Zeit. Frühstück gibt es nicht, Mittags wird während der Arbeit etwas gegessen. Warm Essen kann ich nur am Abend vor dem Computer während meiner Buchhaltung. Nur am Wochenende nehme ich mit die Zeit gemeinsam mit der Familie zu Frühstücken und Mittag zu essen (wenn dem keine theokratischen Aktivitäten im Weg stehen).

für Intimpflege gehen 4 Stunden ab – wenn Du es sagst.

für tägliche Nachrichten und Infosendungen gehen 5 Stunden ab – Es kommt vor das ich mir die Fernbedienung neben meinen Nachttisch lege mit dem Vorsatz noch kurz Nachrichten zu sehen. Gestern jedenfalls bin ich eingeschlafen bevor ich den Fernseher eingeschaltet hatte. Heute Morgen schaltete ich den Standby Modus wieder aus.

für Einkaufen gehen 4 Stunden ab – Bei uns kaufe tatsächlich ich ein. Gemessen habe ich die Zeit nie. Im Grunde genommen kaufen wir einmal im Monat ein. Die Kassiererin schaut einen dann mitleidig an weil sie glaubt wir kämen vom Land und hätten einen weiten Anfahrtsweg. Zugegeben diese Art einzukaufen ist nicht sehr sparsam aber vor allem Zeitsparend.

für Hausarbeiten gehen 6 Stunden ab – Jetzt muss ich echt Beichten. Das macht meine fleißige Frau. Soviel bringe ich nicht zusammen.

für 'christliche Tätigkeit eines ZJ gehen 18 Stunden ab
(eigene Aussage der Wachtturmgesellschaft) – wenn Sie es sagt. Im ersten Moment erscheint mir das zuviel. Aber wenn ich dann an die letzte Ältestenbesprechung denke und an das Saalrenovieren, dann reicht dies bei weiten nicht.

Fahrzeit, Ankleide von/zur Versammlung gehen 8 Stunden ab
(früher da sein, länger bleiben) – als erster Aufsperren, als letzter gehen.
Somit bleiben einem Zeugen Jehovas für private Dinge in der Woche nur rund 8 Stunden Zeit zur Verfügung – es gäbe wohl die Frage was man als „private Dinge" definiert. Schließlich sind schlafen, essen, Fahrten zur Arbeit private Dinge...

Geschrieben von Christi anderes Schaf am 24. Februar 2006 08:08:31:

Als Antwort auf: Re: Markus Michael Hann geschrieben von Jehovas Zeuge am 23. Februar 2006 18:10:55:

eine Woche hat 168 Stunden

für Schlaf gehen 56 Stunden ab
für Arbeit gehen 40 Stunden ab
für Fahrzeit von/zur Arbeit gehen 7 Stunden ab
für Essen gehen 12 Stunden ab
für Intimpflege gehen 4 Stunden ab
für tägliche Nachrichten und Infosendungen gehen 5 Stunden ab
für Einkaufen gehen 4 Stunden ab
für Hausarbeiten gehen 6 Stunden ab.
für 'christliche Tätigkeit eines ZJ gehen 18 Stunden ab
(eigene Aussage der Wachtturmgesellschaft)
Fahrzeit, Ankleide von/zur Versammlung gehen 8 Stunden ab
(früher da sein, länger bleiben)

Somit bleiben einem Zeugen Jehovas für private Dinge in der Woche nur rund 8 Stunden Zeit zur Verfügung.

... und wer zeitlebens dabei ist, wurde um sein Leben betrogen!
ob das der wahre Wille Gottes sein kann?
Menschen so wenig Leben zu gönnen?

Oder wird hier der Mensch ausgepresst wie eine Zitrone?

Geschrieben von gert am 24. Februar 2006 16:41:40:

Als Antwort auf: eine Woche hat 168 Stunden geschrieben von Christi anderes Schaf am 24. Februar 2006 08:08:31:

DAs klingt nach Klage, und Opferhaltung. Der Beitritt zur WTG geschieht jedoch freiwillig.

Geschrieben von gert am 24. Februar 2006 16:51:50:

Als Antwort auf: Re: eine Woche hat 168 Stunden geschrieben von gert am 24. Februar 2006 16:41:40:

Und nur, um mal eine gesunde Polarität herzustellen: die Kinder der Zeugen, in "meiner" Versammlung ,waren sehr gut erzogen. Weder eingeschüchtert, noch nervig, oder unterdrückt. Sondern hellwach. Neugierg, geistig rege, und trotzdem gesitted. "Draussen", in freier Wildbahn findet man das praktisch nicht mehr.

Geschrieben von Drahbeck am 24. Februar 2006 17:25:08:

Als Antwort auf: Re: eine Woche hat 168 Stunden geschrieben von gert am 24. Februar 2006 16:51:50:

Da würde ich nicht prinzipiell widersprechen. Aber doch gewisse Einschränkungen machen.
Wer bereits in zweiter Generation zu den Zeugen gehört, und dessen Kinder, dem sind die WTG-Anforderungen in Fleisch und Blut übergegangen. Für den stellen auch solche Fragen wie etwa Weihnachten oder Geburtstagsfeiern, keine echten Stolpersteine dar.

Dennoch gibt es nicht nur die "zweiten und dritten" Generationen; sondern eben auch die "erste". Gert wäre ja beinahe auch einer zu jener "ersten Generation" Gehörender geworden. Gewisse Vergleichsmöglichkeiten, die auch und besonders durch das Internet möglich, haben ihn aber wohl doch davor bewahrt, den entscheidenden Schritt letztendlich zu tun.

Dennoch finden die Zeugen immer noch, welche für die erste Generation. Namentlich unter den buchstäblich Mühseligen und Beladenen, von denen schon die Bibel spricht. Und in diesem Lande auch zunehmend unter den "Entwurzelten", die deshalb entwurzelt sind, weil ihre Sprache, ihr Geburtsland einem anderen Kulturkreis angehört. Die es aber trotzdem durch gewisse Umstände in dieses Land hier verschlagen hat; und hier wiederum zu den Zeugen.

Sie (die vorstehend beschriebenen) sind nicht selten schon so mit Problemen vielfältiger Art überfrachtet. In der hiesigen Ellbogengesellschaft haben sie eben nicht genug ausgeprägte "Ellbogen". Und mit all ihren Problemen landen sie dann bei den Zeugen.
Die Probleme verschwinden nicht schon deshalb, weil sie nun Zeugen geworden (sieht man von solchen Aspekten wie Alkoholismus und ähnliches mal ab). Die Probleme bleiben denjenigen nach wie vor erhalten. Die Frage die sich dann stellt ist letztendlich die.

Ist die Zeugen-Religion für sie eine echte Hilfestellung oder bewirken deren starre (nicht reformierbare) Anforderungen nicht letztendlich eine Potenzierung vorhandener Probleme!

Nicht in allen Fällen. Gewiss. Aber doch in einer ernst zu nehmenden Größenordnung.

Mit Verlaub gesagt. Nüchtern betrachtet, würde ich die familiären Verhältnisse denen ich entstamme, durchaus auch dem Bereich "mit Problemen belastet" zuordnen (in der Rückschau). Brachte nun die Annahme der Zeugenreligion unter den DDR-Verbotsbedingungen einen "echten Schub zum besseren". Oder eine Potenzierung vorhandener Probleme. Lasse ich mir das rückblickend, ohne Emotionen mal durch den Kopf gehen: ist es wohl so, dass man sagen muss: Weder noch. Allerdings sage ich auch mit eindeutigem Überhang in Richtung auf Potenzierung gewisser, oder auch anders akzentuierter neuer, zusätzlicher Problemlagen.

Rückblickend sage ich mir, wenn der familiäre Background denn Halt in einer religiösen Sozialisation suchte, ist das durchaus nachvollziehbar. Es wäre aber zehnmal besser gewesen, es wäre irgend eine andere Sekte (meinetwegen) gewesen. Nur eben, nicht die Zeugen!

Geschrieben von D. am 24. Februar 2006 10:20:26:

Als Antwort auf: Re: eine Woche hat 168 Stunden geschrieben von Jeovas Zeuge am 24. Februar 2006 10:04:39:

 

Alles nur eine Frage der Sichtweise

Geschrieben von Jeovas Zeuge am 24. Februar 2006 10:28:45:

Als Antwort auf: Re: eine Woche hat 168 Stunden geschrieben von D. am 24. Februar 2006 10:20:26:

1 : 0 für Dich!

Woher weißt Du das?

Geschrieben von D. am 24. Februar 2006 10:52:45:

Als Antwort auf: Re: 1 : 0 geschrieben von Jeovas Zeuge am 24. Februar 2006 10:28:45:

Woher man das Wissen kann?
Nebst auch eigenen Erfahrungen pfeifen das noch etliche andere "Spatzen von den Dächern".
Zum Beispiel die beiden nachstehenden:

Renate Sprung

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