Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Rutherford's Kinder-Buch

Sein Endzeitdatum 1914, hat er nicht mehr allzu lange überlebt, der Charles. T. Russell. Man kann es auch anders formulieren. Es war so terminiert, dass es mehr oder weniger in den eigenen Lebensabend fiel. Sollte er gehofft haben sich auf diese Art und Weise dass eigene Leben verlängern zu können, so ging diese Rechnung nicht auf.. Er brachte es mal gerade auf rund 64,5 Lebensjahre. Hätte er ein geistig ausgeglichenere Haltung an den Tag gelegt und nicht nur so überspannte Endzeiterwartungen - möglicherweise wären ihm noch ein paar mehr Lebensjahre beschieden gewesen.

Für seinen Nachfolger war erst mal das große lavieren angesagt. Als das diesbezüglich zu erst genannte Datum (1918) vorüber war, befand sich Rutherford erst in seinem 49. Lebensjahr. Sein nachfolgendes Endzeitdatum 1925 war mit seinem 56 Lebensjahr identisch. Passierte da nichts der erwarteten Art, bedeutete dies nicht unbedingt auch das persönliche Aus für ihn. Nach menschlichen Ermessen hatte er durchaus noch die Chance für ein paar weitere Lebensjahre. Nannte er zwar danach keine weiteren konkreten Daten, so hielt er dennoch die Endzeitnaherwartung unverändert aufrecht. Er verschärfte sie sogar mit den Jahren zusehends. Etwa in seiner Schrift von 1938 (seinem 69. Lebensjahr) "Schau den Tatsachen ins Auge" in der er schon aufforderte mit dem "Heiraten bis nach Harmagedon" zu warten. Als dann noch zu allem Überfluss der zweite Weltkrieg ausgebrochen war, wähnte sich Rutherford zusätzlich bestätigt in seiner akuten Endzeiterwartung, zumal die in bemerkenswerter Weise mit der eigenen "Lebensuhr" "synchron" lief.

Auch in seinem Fall erwies es sich. Der Versuch durch überspannte Endzeitthesen die eigene Lebenszeit verlängern zu können, erwies sich als erneute Fehlspekulation. Schon Anfang 1942 war seine Lebensuhr endgültig abgelaufen. Immerhin waren ihm noch ein paar mehr Jahre als Russell beschieden. Er brachte es auf 72 Lebensjahre.

Sein letztes "Vermächtnis" war sein Buch "Kinder". Im Englischen 1941 erschienen. Zeitversetzt auch in Deutsch. So hatte es die Schweizer WTG um 1943 veröffentlicht. Das Exemplar der Deutschen Bücherei zu Leipzig trägt die Signatur 1944 A 1436. Also dort Anfang 1944 eingegangen. Der Sachverhalt ist dahingehend einzuschätzen; dass die Schweizerische Landesbibliothek zu Bern und die Deutsche Bücherei zu Leipzig, im gegenseitigen Schriftenaustausch stehen. Diesem Umstand ist es zuzuschreiben, dass die Deutsche Bücherei zu Leipzig auch aber eine ganze Reihe von WTG-Schriften nach 1933 verfügt.

Man kennt es von den heutigen Zeugen Jehovas zur Genüge. Etliche ihrer Bücher und auch die Hauptartikel ihres "Wachtturms" enthalten immer sogenannte Studienfragen, die sich auf den jeweiligen Text beziehen. Mit ihrer Hilfe will die WTG (nach dem Motto: Wiederholung und nochmals Wiederholung) ihrer Anhängerschaft gewisse Thesen besonders nachdrücklich einprägen. Das Rutherford-Buch "Kinder" enthält zwar keine solche Studienfragen. Gleichwohl gab es dafür auch eine spezielle Broschüre die nur aus Studienfragen zu dem Buch "Kinder" bestand. Im Bestand der Schweizerischen Landesbibliothek zu Bern unter der Signatur N 50080 28 nachweisbar.

Es bietet sich an, da mal eine Zeitreise zu machen. Nachstehend einige Fragen aus dieser Broschüre; sowie in Reproduktion die dazugehörigen Seiten aus dem Buche "Kinder". Der Leser hat damit die Chance mal ein Buchstudium auf dem "Niveau" der 1940 Jahre selbst nachzuvollziehen. Viel "Spass" dabei:

Frage zu Seite 228:

Warum haben irdische Mächte kein Recht, Jehovas Zeugen beim Predigen zu stören?


Frage zu Seite 251:

Auf welch widerrechtliche, anmaßende Weise haben sich in letzter Zeit Machthaber gegen das Zeugniswerk Gottes des Allmächtigen vergangen?
Aus welchem Grunde und auf wessen Verlangen werden Jehovas Zeugen verfolgt

Frage zu Seite 252:

Wer ist für die Aufhetzung zu Pöbel-Aktionen gegen Jehovas Zeugen verantwortlich?

Frage zu Seite 283:

Welches war die Hoffnung dieser jungen Leute, wie Eunike sie ausdrückte, und welche Anregung machte sie deshalb bezüglich des Gedankens, ob sie Kinder haben sollten?

Frage zu Seite 311:

Welchen Rat gibt die Schrift Gliedern der "Jonadab"-Klasse mit Bezug auf Heiraten in der Gegenwart?

Frage zu Seite 312:

Eine wie lange Zeitspanne verstreicht vom Sammeln der "andern Schafe" an bis Harmagedon, und was kennzeichnet diese Zeit?

Frage zu Seite 313:

Weshalb haben Eltern mit kleinen Kindern während Harmagedon ihrer Kleinen wegen mehr Leid zu erdulden?

Frage zu Seite 365:

Wie äußerte sich Johannes über den Lauf, dem sie jetzt folgten, und was sagte er über die passende Zeit ihrer Heirat?

Das sind die Gesichter einiger jener, die Sektenführer Rutherford im Jahre 1941 für würdig befand, mit dem Heiraten bis "nach" Harmagedon zu warten:

Diese Reklamebild gab es in „Consolation" auch für das WTG-Buch „Children" („Kinder").

Kritiker sind geneigt dazu zu kommentieren; zumindest bezogen auf die Schwarz-weiss-Variante.

Man sieht es förmlich am Gesichtsausdruck wie „begeistert" ??? diejenigen wohl waren, zu lesen, mit dem Heiraten bis „nach Harmagedon" zu warten.

Dann gab es jenes Bild noch in Farbe und etwas mehr retourschiert, in der WTG-Literatur, wobei dort der vorgenannte Aspekt wohl so nicht zum tragen kommt.

Rutherford's Tatsachen

Die Ära Rutherford

http://wtarchive.svhelden.info/archive/de/Publikationen/1942_JR_Kinder.pdf

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