Re: "Der (vermeintlich) fremde Agent"

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 29. Oktober 2007 06:49:23:

Als Antwort auf: Re: Ewald Vorsteher geschrieben von Drahbeck am 28. Oktober 2007 03:17:32:

Im Jahre 1875 veröffentlichte der Jesuit Georg Michael Pachtler
(zu ihm kann man auch vergleichen www.bautz.de/bbkl/p/pachtler_g_m.shtml) im noch heute als renommiert geltenden katholischen Herder-Verlag, ein Buch mit dem Titel:

"Der Götze Humanität. Oder das Positive der Freimaurerei. Nach Dokumenten". Pachtler (und andere) publizierten noch mehr einschlägige Schriften. Wollte man die jetzt alle referieren, befände man sich in der Lage in einem weiten Meer sich zu befinden. Ohne nirgendwo "Land in Sicht". Worum es geht kann man durchaus, auch mit der Beschränkung auf dieses eine Buch verdeutlichen.

Schon im Vorwort (S. III) läßt Pachtler wissen:
"Jedermann weiß, wer eigentlich und letzten Ortes hinter dem "Kulturkampfe" steht."
Schon da mag eine Ergänzung angebracht sein. Unter "Kulturkampf" versteht man eine Reihe von "Ausnahmegesetzen", beschlossen allesamt in der Regierungszeit des damaligen deutschen Reichskanzlers Fürst Bismarck. Im besonderen gegen die katholische Kirche gerichtet, sich in der Substanz als ein harter Machtkampf erweisend. Wer bestimmt wo es lang zu gehen habe? Die Kirche? Oder von ihr unabhängige Politiker? Das war die damalige "Gretchenfrage". Die katholische Zentrumspartei (noch als Steigbügelhalter Hitlers eine Rolle spielend), war dann eine der Gegenreaktionen auf katholischer Seite dabei. Man hat weiter (rückblickend) zu konstatieren, dass Bismarck aus diesem Machtkampf keineswegs als "strahlender Sieger" hervorging.

Im Jahre 1875 war dieser Kampf indes noch nicht entschieden. Und wie gelesen meint Pachtler, einen besonderen Buhmann, bei diesen die katholische Kirche belastenden Vorgängen wahrzunehmen. Das als redaktionelle Einleitung. Im folgenden sollen die Pachtler'schen Ausführungen einmal in ihren wesentlichen Aussagen, kommentarlos vorgestellt werden. Man hat somit die Möglichkeit, selbst einmal eine Zeitreise, zurück ins Jahr 1875 zu unternehmen.

In genanntem Buch (mit Seitennachweise verifiziert) schrieb Pachtler unter anderem:

S. IV:
Sie (die Loge) steht hinter dem Liberalismus, sie hat ihn erzeugt, großgezogen und organisiert, sie führt ihn gegen die Kirche und den christlichen Staat in den Kampf. Was sie sonst an mystagogischen Firlefanz und ceremoniellen Blendwerk mit sich schleppt, ist nur Kinderspiel für kurzsichtige Erwachsene und keiner Erwähnung wert.

S. 20:
Die christliche Religion ist in Augen der humanistischen Gesellschaft nur noch eine persönliche Meinung, wie jede andere (Art. 10). Sie kann daher nur als individuelle Überzeugung geduldet werden. Der Staat selbst kennt nur noch Menschen, keine Juden, Protestanten oder Katholiken, nur menschlichen, keinen göttlichen Willen, nur Bürger aber keinen Gott; er ist daher ohne Religion und ohne Gott (etat athee) und muss sich mit seiner vollen Macht dagegen erheben, wenn man ihm oder seinen Bürgern ein überweltliches Gesetz auferlegen will.
Im Grunde erträgt diese absolute Souveränität des Menschen keinen christlichen Glauben mehr und mit logischer Notwendigkeit sprosst aus dem Jahre 1789 und seiner Humanität das Jahr 1793 mit seinem Atheismus als Staatsbekenntnis, mit seiner Schreckensregierung und der blutigen Ächtung des Christentums.

[Redaktionelle Einfügung. Das nimmt dann in Sonderheit auf Frankreich, und die Französische Revolution Bezug].

S. 20:
So schlägt die falsche Freiheit im Handumdrehen in die grauenhafteste Tyrannei um. Das Panier der Finsternis wird Reichsfahne, das Kreuz in die Katakomben vergraben.

S. 31
Wer sollte sich daher wundern, wenn der Humanismus instinktmäßig mit dem Hasse der Hölle das positive und Eine Christentum, die katholische Kirche, verfolgt? Er hat nur dieser eine Feindin, alle seine Pfeile gelten ihr. Im Troß dieser Universal-Irrlehre geht alles mit, was aus anderen Gründen die Stiftung des Gottessohnes haßt. Die schrankenlosen Leidenschaft des absoluten Menschentum im Bunde mit der Sünde und dem Gotteshaß ist das Unglück unserer Tage und der Grund, warum der Gang des Christentums durch die Jahrhunderte und die Geschlechter ein blutgetränkter Pfad des Martyriums ist.

S. 48
Eine Versöhnung ist nicht möglich zwischen Christentum und Antichristentum. Entweder ist der Humanitäts-Naturalismus die Wahrheit, dann muss der christliche Name, als eine Tyrannei über den freien Menschen, mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden, damit kein Wahn mehr unser Geschlecht entwürdige, oder das Christentum ist wahr, dann muss sich jeder Gläubiger bis im letzten Atemzug erheben gegen den sozialen Abfall vom allmächtigen Herrn und gegen die menschliche Selbstvergötterung, gegen den Satanismus der unvernünftigen Kreatur.

S. 78:
Als hauptsächlichen Träger der Humanität begegnet uns Herm. Sam. Reimarus (1694 - 1768)

[Redaktionelle Einfügung. Dieser und andere werden in dem epochemachenden Werke von Albert Schweitzer „Geschichte der Leben Jesu Forschung", das zum Verständnis sehr empfohlen sei, im Detail referiert]

Seine „Abhandlung über die vornehmsten Wahrheiten der natürlichen Religion" vom Jahr 1764 waren Vorläuferinnen dessen, was auf seinem Nachlasse später durch Lessing unter dem Titel „Wolfenbüttelsche Fragmente eines Ungenannten" herausgegeben wurde. In denselben wurde das Christentum bis auf den Tod bekämpft, sie wurden wegen ihrer klassischen Sprache und scheinbar scharfen Logik bald ein Gemeingut der Gebildeten und brachten dem christlichen Glauben unberechenbaren Schaden. Mit titanenhaften Übermut erhebt sich der Mensch gegen das Wunderwerk der göttlichen Offenbarung, welche seiner Selbstherrlichkeit im Wege steht und behauptet, dass die reine christliche Lehre nichts enthalte, als eine praktische Vernunftreligion, mit anderen Worten: als was der Mensch aus sich selber weiß.

Folgerichtig nimmt man nur soviel Christliches an, als man eben will. Ja die Möglichkeit selbst einer Offenbarung wird geleugnet, Christi Erlösungstod als ein missglückter Aufruhrversuch bezeichnet, und die Geschichte seiner Auferstehung aufs bitterste als Irrtum, Täuschung und Betrug dargestellt.

S. 179
Wir stehen vor der vollendeten Organisation des modernen Heidentum, welche als Humanität sich an die Stelle der Kirche und des Christentum setzen will und daher den beiden letzteren ein Krieg bis zum Messer erklärt hat.

S. 180:
Entweder Gott und seine Offenbarung, oder der absolute Mensch und sein Meinen, entweder Christus und seine heilige Kirche, oder Belial und die Orgien von 1793. Wer noch Vermittlung zwischen Beiden sucht, wird nachher einen viereckigen Kreis entdecken.

S. 180:
Den ringsum entbrannten Kampf gegen die Kirche verdanken wir hauptsächlich der Freimaurerei.

S. 312:
In Nordamerika will man über zwanzig Millionen [Freimaurer] zählen, welche dem Christentum und seine vielen Denominationen dortzulande gar nicht mehr angehören, und gerade aus diesen Kreisen rekrutiert sich daselbst die üppig wuchernde Freimaurerei.

S. 432
Welches ist nun die Devise, das kürzest formulierte Glaubensbekenntnis der Maurer? Dasselbe wie bei der Sozialdemokratie: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, d. h. der allgemeine Schlachtruf der staatlichen und gesellschaftlichen Revolution. Wenn die Sozialdemokratie da und dort noch Solidarität als viertes Kardinaltugend der Unzufriedenheit aufstellt, so erklärt sie nur die „Brüderlichkeit" und fügt nichts Neues hinzu.

S. 439
Die Loge leugnet das Jenseits, wie wir bereits früher nachgewiesen haben. Schon dieser eine Punkt müßte notwendig zum Sozialismus führen, wenn auch das Triasagion der Revolution gar nicht dabei wäre.

Wenn im Himmel und Hölle keine Ausgleichung möglich ist, weder unbarmherzige reiche Prasser in den Abgrund begraben wird, der arme Lazarus sich im Schoße Abrahams ewig freut, dann muss das Diesseits ausgleichen, dann muss die Erde zu einem gemeinsamen Himmel für alles gemacht, ihr Kreuz und ihr Genuss ganz gerecht, nämlich nach der Arbeit und den Verdiensten das Einzelnen ausgeteilt werden, dann hat die Sozialdemokratie recht, und unser bisherige Gesellschaftsordnung, unser Eigentum und Erbrecht sind Missstände, ja Verbrechen auf Unkosten der Armen, welchem sein einziges Glück genommen werden.

S. 440
Gibt es kein Jenseits, dann hat die Sozialdemokratie das Recht zu jenem Rufe, den sie in den sechziger Jahren bereits erhob:

„Mit dem Himmel ist vorbei, wir sind berechtigt von euch Reichen die Erde zu reklamieren." Und in der Tat ist dieser Gedanke der allerwirksamste in jenen Massen, denen man erst den Glauben genommen hat, und welche nun ihrem einzigen Himmel auf dieser Erde suchen, ja unter den schauerlichsten Drohungen und mit dem Fanatismus des Islam zurückverlangen.

S. 441:
Wir haben hier wieder den augenscheinlichen Beweis, wie Unglauben und soziale Revolution ganz eines und dasselbe sind. Jeder Staatsmann, welcher dem Christentum wehetut, legt Feuer unter den Thron seiner Monarchen und unter das Lager der Besitzenden.

S. 443:
Aber ist nicht die „herrschende Partei", welche am meisten vor dem gesellschaftlichen Umsturze bangt, recht zahlreich in der blauen Loge vertreten? Sicher! Niemand leugnet es. Aber jedermann weiß auch, welche Rolle dabei Unwissenheit und Kurzsichtigkeit zugeteilt werden muss, welche Klugheit vom Geheimbund selbst angewandt wird, damit der harmloser Stadtbürger wohl mit liberalisiere, aber nicht hinter die Kulissen blicke. Endlich ist es ein öffentliches Geheimnis, dass in drohenden Zeiten, wo zwei extreme Parteien um die Weltherrschaft streiten, die hohe Finanz gern Beziehungen zu den beiden Heerlager unterhält.

S. 462:
Nächst dem Klerus haßt die Loge den Adel am meisten. Man werfe uns nicht ein, dass manche „Brüder" gerade diesem Stand angehören. Wenn ein Adliger der Loge beitritt, so tut er's entweder aus Unkenntnis der von ihr gelehrten Grundsätze, wie so viel Andere, oder vielleicht aus Selbstsucht um durch die Bruderhände zur ersehnten Höhe gehoben zu werden, oder aus Gründen der Loyalität, weil der Schurzfell sich allerhöchster Gunst erfreut. Aber im Grunde haßt der Bund den Adel als ein Gegensatz gegen die Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit und liefert ihn gewöhnlich nächts dem Klerus ans Messer.

S. 529:
In seiner Enzyklika vom 21. Nov. 1873 spricht Papst Pius IX. über die Misshandlung der Kirche durch die mitregierende Loge in den Worten:

„Vielleicht wird sich der eine oder andere von euch Ehrw. Brüder über den Umfang des heutigen Krieges gegen die katholische Kirche wundern.

S. 530:
Wenn man jedoch das System, die Pläne und das Endziel der Geheimbünde, mögen sie nun Freimaurerei oder anders heißen, genau kennt und mit den Systeme, tieferen Grunde und weiten Umfange des Kampfes gegen Kirche in fast allen Ländern vergleicht, so kann man nicht zweifeln, dass die gegenwärtige Drangsal unverzüglich von den heillosen Anschlägen und Ränken gerade der Geheimbünde herrührt. Denn aus ihnen bildet sich die Synagoge Satans, welche gegen Christi Kirche ihre Truppen schart, den Angriff befiehlt und den Kampf eröffnet."

S. 551:
Schon im Jahr 1738 verklagte Papst Klemens XII. vor der christlichen Welt (urbi et orbi) den Freimaurer-Orden und andere Geheimbünde als die Quelle der größten Gefahren für die zeitliche Ruhe der Staaten und für das ewige Heil der Seelen.

Die folgenden Päpste mahnten unaufhörlich die Christenheit vor diesen gefährlichen Genossenschaften, in welchen nach den Worten Gregors XVI. (Bulle Mirari vos vom 15. August 1832) alle Sakrilegien, Schandtaten und Lästerungen der sämtlichen Irrlehren und Sekten wie in einer Kloake zusammenfließen.

- Besonders erhob Leo XII. seine Stimme in den apostolischen Sendschreiben vom 13. März 1825 „Quo gra viora", worin er wie ein zweiter Isaias in die Worte voll erhabenster Einfachheit und himmlischer Majestät ausbrach:
„Wir haben die Fürsten gewarnt, aber die Fürsten haben geschlafen! Wir haben die Minister gewarnt aber die Mister haben nicht gewacht!"

Darum konnte Pius IX. in seiner feierlichen Ansprache am 25 Sept. 1865 mit Recht klagen, dass „die Sekte der Finsternis, die Freimaurerei, welche gegen die Kirche so feindlich und selbst für die Sicherheit der Staaten so gefährlich ist", nicht bloß geduldet, sondern sogar ermutigt worden sei. Dann fügte er hinzu:

„Ohne die Freimaurerei hätten weder wir noch unsere Väter so viele revolutionäre Bewegungen oder so viele verheerende Kriege erlebt, welche ganz Europa in Brand steckten, nicht so viel bittere Leiden durchgemacht, welche auf der ganzen Kirche lasteten und heute noch lasten."

S. 659
Rede des Großmeisters Dr. Bluntschil (Heidelberg) in der Züricher Loge Madestia (Juli 1873) (Freimaurerzeitung, 11. April, 2. Mai 1874) [Von Pachtler zitiert].

S. 661
„Unsere Gegner, die Jesuiten verbreiten einen höchst merkwürdige Meinung über die Maurerei. Nach ihnen ist heute schon der Maurerbund eine große, die Welt bewegende Macht, welche die Kirchen untergräbt, den Glauben erschüttert, Staaten revolutioniert und alles Bestehende umzustürzen versucht. Alle Revolution sind nach der Entdeckung der Jesuiten das Werk der Freimaurer. Sie sind die geheimen Wühler, die Intriganten und Händelstifter. Die Maurerei ist den Jesuiten eine große organisierte Verschwörung gegen die bestehende Weltordnung. Wie kommt das? Umsonst erwidert man ihnen, das Freimaurerei in Zeiten der Revolution gerade so gut durch die Guillotine hingerichtet wurden, wie die engherzigen Verteidiger des Bestehenden und Bedrücker des Volkes.

S. 662:
Umsonst entgegnet man ihnen, das es Freimaurer gebe, die streng kirchlich gesinnt seien, dass es Fürsten gebe, die an der Spitze maurerischer Bestrebungen stehen und die doch wahrlich von Haus aus keine Liebhaberei zur Revolution haben. Die Jesuiten wissen das wiederum besser und antworten; diese Orthodoxen, diese Fürsten, die Freimaurer sind, wissen nicht, von wem sie geleitet sind, unter der Hand existiere doch irgendeine geheime Oberleitung, von welcher jene betörten Männer eingefangen und, ohne es zu merken, ausgebeutet werden. Ich habe mich gefragt und umgesehen, wo diese geheime Leitung zu finden wäre, ich habe aber kein Ort entdeckt, und keinen Menschen gefunden, indessen Hand wir wären und der über uns gebieten würde. Ich habe mich überzeugt, dass das Gerede der Jesuiten eine Phantasmogorie ist. Diese Menschen urteilen nach sich selbst und haben nach sich selbst geschlossen. Es gibt allerdings solche Institutionen, wo alles von einem Zentralpunkte aus geleitet wird, wo nur Befehle des Generals und Gehorsam aller anderen Ordensleute wallten. Unsere Gegner haben diese Institution und haben daraus geschlossen, dass das gerade bei der Freimaurerei sein müsse, wie bei Ihnen, ohne diese Voraussetzung schien es ihnen unerklärlich, und dass die Freimaurerei eine so große Bedeutung und stets mehr gewinnt. Aber ein Körnchen Wahrheit ist doch in dieser irrigen Auffassung des Maurertums durch die Jesuiten, ein Irrtum ist ja häufig die Überspannung eines an sich richtigen Gedankens und enthällt eine Wahrheit die entstellt wird.

S. 663
Daß die Jesuiten jene Meinung von uns haben, erklärt sich daraus, der Feind den sie bekämpfen müssen, und den sie unter den Namen Freimaurer bekämpfen, sind die freien Ideen und diese sind durch die Freimaurerei in alle Welt ausgestreut worden. Diese Ideen und ihre geistige Macht zu deren Träger die Freimaurer vornehmlich zählen, gilt der Kampf die Jesuiten, sie fühlen richtig, dass wenn diese Ideen die Welt erleuchten, es mit ihrer Herrschaft aus ist.

S. 664:
Die Freimaurer sind allerdings nicht die einzige Macht die diese Ideen ausspricht, aber die Maurerei ist die einzige Weltorganisation, welche diese Ideen Institutionsgemäß vertritt.

S. 681
Das aber die Leugnung der persönlichen Fortdauer nach dem Tode recht eigenlicht die gegenwärtige Logenmeinung ist, ersieht man aus dem Aufsatze „Hingabe an das Leben", Ansprache bei der Totenfeier in der (deutschen) Loge Pestalozzi zu Neapel von Br. Dr. M. G. Conrad, Meister vom Stuhle (Bauhütte, 28. Februar 1874 S. 72 ff.) Darin schildert der Redner das reine Menschentum, welches durch die Loge anstatt der positiven Religionen zur Weltkirche gemacht werden soll, und fährt dann sofort:

„Jene zukünftige menschliche Menschheit wird dann auch den Tod mit anderen Augen und demnach mit anderen Empfinden betrachten. Nach dem Tode wird dann kein grauelhaftes Fegefeuer, kein kindisch phantastischer Himmel, keine christliche Hölle mit dummen Quälteufeln und ewigen Heulen und Zähneknirschen mehr folgen. Aber es wird auch kein kostspieliges Millionen verschlingen Messelesen als vohrnehmster Erwerbszweig für faulendze Pfaffen, keine Karnevalhafte Begräbnisse mehr geduldet werden. Statt extrahonorierter Grabrede dunkler Schmeichler, oder statt unwürdiger Kapuzinaden skandalsüchtiger Zeloten, wird man am Grabe die Wahrheit der Goethe'schen Verse erwägen. ..."

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Ein zweites Beispiel der Anti-Freimaurer-Agitation aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg sei noch vorgestellt. Wie man weis war eine von Bibelforschergründer C. T. Russell kreierte These, die des "Kampfes zwischen Kapital und Arbeit". Namentlich in Band 4 der "Schriftstudien" malt er die diesbezüglichen Konfliktsituationen im Detail aus, nimmt auch Partei. Dergestalt dass er behauptet, die Arbeiter könnten nur von einer Seite aus "Hilfe" erwarten "von Gott".

Er wähnt, die Zustände würden sich aber weiter zuspitzen, dann in "Harmagedon" ausmünden, mit dem damit implizierten gar "wundersamen Eingreifen" des toten Gottes, der da diesergestalt wieder aus seinem nicht endenden wollenden Tiefschlaf erwachen sollte. Eine besonders "wohlige Tiefschlafphase" hatte der Genannte wohl dann angesichts der brennenden Krematoriumsöfen von Auschwitz, deren erzeugte "Wärme" hat wohl sein ansonsten unter chronischer Unterkühlung leidendes Befinden etwas erwärmt, sodass er nun umso "besser" weiter schlafen kann. Beispiele der Art, beliebig erweiterbar.

Nun ist es nicht uninteressant, in diesem Kontext auch die Anti-Freimauer-Agitation einzuordnen. Ein exemplarisches Beispiel dazu bildet auch eine 1891 in Stuttgart erschienene Schrift, mit dem Titel:

"Freimaurererei und Sozialdemokratie. Oder: Ist außer der Sozialdemokratie auch die Freimaurerei nachweisbar religions-, staats- und gesellschaftsgefährlich?
Ein Mahnruf an Fürsten und Volk von einem deutschen Patrioten".

Sie sei nachstehend aus dem Bestand der Berliner Staatsbibliothek (Nb 6268/20/3a) einmal im wesentlichen kommentarlos zitiert:

S. III:
„Der Sozialdemokrat kommt!" Dieser Drohruf, so ernst wie wahr gelt jetzt gerade durch die Lande und macht die Gesellschaft bangen. Doch bei aller tatsächlichen Gefährlichkeit der Sozialdemokratie muß man erkennen, dass dieselbe erst mehr im werden ist, indes ein anderer zwar nicht so augenfälliger aber um so bedenklicher Feind schon da lange da ist. Denn länger als ein Jahrhundert bereits rüttelte derselbe an den Fundamenten des Glaubens, legt Hand an den Bestand der Staaten, arbeitete er an dem Verderben der Gesellschaft und hat durch all das in Fluchtbeladener Folge und sein verhängnisvollen Schoß der jetzigen Gefahr, dem neuen Feind - die Sozialdemokratie - wesentlich herausgeboren helfen.

Die Sozialdemokratie zu bekämpfen ist Recht und Pflicht, ist eiserne Notwendigkeit und unabweisbares Bedürfnis, aber das man es wohl bedenke, mit ihrer Bekämpfung ist das Übel und Verderben in der heutigen Gesellschaft keineswegs an der Wurzel und ersten Ursache angefasst.

Die Sozialdemokratie nur und hauptsächlich bekämpfen, heißt vielmehr die Quelle des jetzigen Verderbens bloß vorübergehend verstopfen, keineswegs aber dieselbe gründlich beseitigen. Der Kampf gegen die Sozialdemokratie ist und bleibt daher nur halbe Arbeit, solange als deren Hauptursache die Freimaurerei nämlich mit ihren nachweisbaren religions-, Staats- und Gesellschaftsgefährlichen Charakter geheim und offen wühlt, in den Staaten dominiert und besonders in der gebildeten und maßgebenden Kreisen tonangebend ist, was in so vielen um nicht zu sagen in den meisten Ländern der Fall ist.

S. IV:
Also während die Sozialdemokratie erst kommt, mehr noch im werden ist, ist die Freimaurerei schon da, schon lange tätig und trefflich organisiert. Sie ist der ursächlichste und darum größte Feind.

Ist die Sozialdemokratie nämlich jener Feind, der hauptsächlich in den untersten Schichten des Volkes wühlt und lebt, so ist, und das ist das Bedenkliche, die Freimaurerei der Feind, der vorzüglich in den gebildeten Regionen, in den maßgebenden Kreisen sein Unwesen treibt, seine Anhänger hat, seinen weitgreifenden Einfluss übt und so von oben herab seine gottlosen Grundsätze in die unteren Schichten vergiftend trägt.

S. V:
Solange man die Freimaurer nicht allgemein als das erkennt, was sie nach eigenen Geständnissen ist und immer sprechen gegen sie vor allem von oben herab und dann in allen Gesellschaftklassen energische Stellung nimmt, als Staat im Staate als religions- staats- und gesellschaftsgefährlicher Bund zugleich - solange sterben die Sozialdemokratie, diese würdigen Söhne der Freimaurerei nicht aus, und so lange gibt es keine gründliche Besserung und Heilung unserer zum sittlichen und sozialen Verderben so mächtig hintreibenden Zeit.

S. VIII:
Die Broschüre will ja Religions-, Staats- und Gesellschaftserhaltend wirken. Das tut sehr not in einer Zeit, die sich immer klaffender spaltet in zwei gewaltige Heerlager. Das eine dieser Heerlager schart sich um das Panier des christlichen Glaubens und zählt somit unter seinem Heerbanne alle Staats- und Gesellschaftserhaltende Elemente, dass andere dagegen kämpft mit allen Mittel für den Unglauben und öffnet somit der Sittenlosigkeit und Auflösung aller bestehenden Ordnung die Tore. Der Bannerträger in diesem alles bedrohenden Heerlager ist vor allem und hervorragend die Freimaurerei. Ihr muss darum auch besonders der Kampf von Seiten aller Staatserhaltenden Elemente und Kreise gelten.

S. IX:
Eine entchristliche oder dem Einfluss der christlichen Religion mehr oder weniger entzogene und beraubte Schule wird nämlich unbedingt die furchtbarste Pflanzstätte der Glaubens und Sittenlosigkeit und damit die Mutter der Ungebundenheit und sozialdemokratischer revolutionärer Elemente. Die Schule entchristlichen heißt kurzweg Sozialdemokraten züchten und unter die Throne vor allem Patrone des Umsturzes legen. Gerade gegen revolutionäre Elemente sollte man sich heutzutage am besten und grundlegend zu sichern, durch eine möglichst christliche Fundamentierung der Gesellschaft und das geschieht am gründlichsten und erfolgreichsten durch Schulgesetze und durch ein Erziehungssystem, die sich aufbauen auf dem Christentum und durchdringen lassen, vom religiösen, christlichen Geiste dem mächtigen und solidesten staats- und sittenerhaltenen Faktor.

S. 16:
Als der berühmte ehemalige Freimaurer Taxil sein zu Hunderttausenden verbreitetes Epochemachendes Werk gegen die Freimaurerei vor einigen Jahren veröffentlichte, welches durch die an der Hand von lauter Dokumenten und Beweisstücken gemachten unerhörten Enthüllungen wie eine Sprengbombe unter der verblüfften Freimaurer fuhr, da traten manche Freimaurer sofort aus der Loge aus, nachdem sie diese unleugbaren Schilderungen der Freimaurer gelesen und die ganze Verwerflichkeit der Grundsätze und Pläne derselben erkannt hatten.

[Redaktionelle Einfügung. Vorstehend euphorische Bewertung des Taxil sollte einige Jahre später noch einen empfindlichen Dämpfer erhalten, indem selbst katholische Kreise einräumten, einem gigantischem Betrug aufgrund ihres Wunschdenkens, aufgesessen zu sei. Weiter in der Textzitierung]:

S. 24
Die Freimaurerei ist nicht anders als die Revolution in Tätigkeit, nichts anderes als eine permanente Verschwörung gegen den politischen und religiösen Despotismus (d. h. gegen Thron und Altar).

S. 30:
Wir bemerken ein für alle Mal, das Taxil selbst ein hervorragender Freimaurer war, der nach seinem vor einigen Jahren erfolgten Austritt aus der Loge an der Hand der seltensten Dokumente (schriftliche Beweisstücke) und der besten Freimaurerquellen ein die innersten Geheimnisse der Freimaurerei aufdeckendes zweibändiges Werk schrieb und bisher ganz unbekannte Dinge enthüllte, so dass die Freimaurer der ganzen Erde als entlarvt am Pranger und in der peinlichsten Verlegenheit standen und noch stehen. Was aber wussten sie auf Taxils Entlarvung zu erwidern? Nichts, gar nichts, keinen Satz vermochten sie ihm zu widerlegen, maßloses Schimpfen war ihre ganze Kunst und Antwort auf dieser Epochemachende Werk. Die Freimaurerei kann eben alles ertragen nur nicht das Tageslicht - in diesem Punkte ist sie mit Maulwurf und Nachteule verwandt.

S. 33:
Vermögen und Rank sind bezüglich der Aufnahmebefähigung im allgemeinen ausschlaggebend [bei den Freimauern]. Bezüglich der guten Sitten ist ein sehr großer Spielraum gegeben.

S. 67:
Der Kampf der gegen Thron und Altar, gegen Glaube und Autorität so erbittert und planmäßig auf der ganzen Linie seit geraumer Zeit geführt wird, ergeht von einem wohlorganisierten Zentrum aus und dieses Zentrum ist der internationale Geheimbund der Freimaurer.
„Dieser hat aber seine Mitglieder notorischer Weise in der liberalen Ministerien von Frankreich und Italien, von Spanien und Belgien und anderswo."

Von diesem Zentrum der Loge aus wird der Geist des Unglauben und Unchristentum verpflanzt auf die Lehrstühle und Hochschulen und höheren Unterrichtsanstalten um von da aus die gebildeten Stände systematisch zu vergiften. Diese unheimliche Glaubensfeindliche Geist der Loge macht sich breit in unserer Presse, in ungezählten liberalen Zeitungen, die oft nichts anderes sind als das Sprachrohr der Loge und die Kanäle durch welche dieselbe ihre antichristlichen Ideen unter die Massen leitet, macht sich breit auf dm Büchermarkt mit seinem ganzen Wust ungläubigen und unsittlicher Produkte, dieser Geist ist in die darstellende Kunst, in die Malerei und Skulpturen gefahren, aus deren Sinnbestrickenden Gebilden er in schamlosen öffentlichen Darstellungen herausgrinst und heilige Scham und ehrbare Zucht zusammentritt. Dieser Geist ist verkörpert und kristallisiert in so manchem Parteiführer und Kammermitgliedern und Vereinen und hochstehenden Persönlichkeiten, die im Dienste der Loge stehend, für Verbreitung und Fortsetzung der freimaurerischen Grundsätze und Bestrebungen sich tätig erweisen und ihre Macht und ihre Stellung den Zwecken der Freimaurerei zur Verfügung stellen.

S. 67:
Kurz Christentum und Freimaurerei liegen heute miteinander im Riesenkampf in Deutschland so gut wie in anderen Ländern. Man sollte ja nicht vergessen, dass hinter dem Liberalismus die Loge steht und das sich die Loge möglichst viele Faktoren dienstbar zu machen verstanden hat.

S. 68
Einer ist es, der von der Hochwarte der Zeit herab die ganze Gefahr der Loge mit scharfen Weitblick und tiefem Scharfblick durchschaut und den Mut und die Autorität besessen hat, die Menschheit auf die Größe und Tragweite dieser Gefahr hinzuweisen in Worten, die ob ihrer Wucht und Wissenschaftlichkeit und Wahrheit das Aufsehen aller Kreise erregten - es ist Papst Leo XIII. in seiner hochbedeutsamen Enzyklika vom 20. April 1884. In diesem meisterhaften Rundschreiben erhebt der gelehrte Papst drei schwere Anklagepunkte der gegen die Freimaurerei. Er bezeichnet dieselbe

1) als die Todfeindin des Christentums im allgemeinen und der katholischen Kirche im besonderen
2) als eine drohende Gefahr für die menschliche Gesellschaft in Bezug auf Familie Kirche und Staat.

S.69:
3) bezeichnet er sie in ihren Prinzipien und Absichten und in der Wahl mancher Mittel vom Standpunkt des göttlichen Gesetzes und des Naturrechtes als ein verwerfliches und unsittliches Institut.

S. 71:
Das „Organ für die Gesamtinteressen der Freimaurerei" die „Bauhütte". also immer wieder ein deutsches Organ, schreibt als begeistertent Nachruf auf den frechen Leugner der Gottheit Christi, David Strauß u. a.:

„Mit Strauß ging der Gewaltigster einer in der streitbaren Schar der Aufklärer dahin. ... Ein Freimaurer muss sich im Gewissen verbunden fühlen, aus der Betrachtung dieses heroischen Lichtträgers furchtbare Entschlüsse zu ziehen für die Logentätigkeit. Strauß zählte äußerlich nicht zu unserm Bunde, aber tausende und abertausende Bruderherzen sympathisieren (waren im Einverständnis) mit den gewaltigen Zerstörer der den Plan säubern half, auf dem sich der Humanitätstempel der Zukunft erheben soll."

S. 72:
Kann man sich deutlicher und begeisterter als Freund und Anhänger diese urgewaltigen Zerstörer des Christentums und damit zugleich als Feind und Gegner desselben ausgeben, als es in diesen schwerwiegenden Worten geschieht?

S.109
Ja, wo man den Altar d. h. den Glauben an Gott, den Kriege erklärt, da pflanzt sich dieser Krieg in fluchbeladener Folge hinüber auf den Thron, d. h. auf das Königtum und jede obrigkeitliche Gewalt von Gottes Gnaden, und der Anstoß und Schlachtenruf zur Umwälzung und zum Umsturz der gesellschaftlichen Ordnung ist gegeben. Aus unheimlichen verderben schwangeren Schoße der organisierten und systematisch geplanten Unglauben stiegen schon früher und steigen auch in unserer Zeit empor, die politischen Revolutionen und die sozialistischen Bewegungen unserer Tage. Einen planmäßigen organisierten und systematischen Unglauben aber, als er in dem Freimaurerum (der höheren Grade) sich vorfindet gab es noch nie. Darum ist auch die tiefgehende und die ganze Welt in Atem anhaltende sozialistische Bewegung der Jetztzeit die dräuend und gährend die heutige Gesellschaft mit ihrem Umsturzideen durchzieht, sie ist im innersten Grunde eine im Garten der Loge, an den Grundsätzen des Freimaurerei herangereifte giftige Frucht. Revolution und Sozialdemokratie sind mit einem Worte herausgeboren worden aus dem innersten Wesen der Loge, sind die ihren Grundsätzen und Lehren wahrhaft würdigen und notwendig entwachsender Geisteskinder.

S. 121
Der Liberalismus dieser Handlanger und Sturmbock der deutschen Freimaurerei arbeitet ruhig aber sicher weiter am Ruin des Staates. Hinter ihm verschanzt sich die deutsche Loge, durch ihn operiert sie in bereits 20jährigen „Kulturkampf" durch Knechtung der Kirche, durch Unterbindung ihrer Lebensadern, durch Entchristlichung der Ehe und Schulen, durch Berufung teils ungläubiger, teils Glaubens gleichgültiger Lehrkräfte, durch Verhöhnung des Glaubens, durch Vergiftung der Bühne, der Literatur der Presse.

Dieses liberale Geschäft der Loge ist nun schon zwanzig Jahre in Deutschland im Gange. Die ausgestreute Freimaurerersaat ist unter den Sonnenstrahlen der Vaterlandsverwüstenden „Kulturkampfes" bereits in der ungläubigen Generation, die in diesen zwanzig Jahren herangewachsen ist, in die Halme geschossen und die unzufriedenen „Arbeiterbataillone", die mächtig wühlenden und wogenden sozialdemokratischen Elemente bilden die würdigen, aber sehr gefährlichen Früchte des Treibens der deutsche Loge, dass in der brennend gewordenen sozialen Frage, im Drohen der Sozialdemokratie, jetzt ausreift und sich auszutoben anschickt. Was also die deutsche Freimaurerei in ihren „flotten Kulturkampf" durch die Hand des Liberalismus gesät und gepflanzt hat, es beginnt sich ausreifen sehr bedenklich auszureifen in heillosen aber ganz notwendiger Konsequenz, in der modernen Sozialdemokratie dieser schrecklichen Bescherung für unser liebes Vaterland.

S. 122:
Betrachten wir zum näheren Beweis einmal die Hauptgrundsätze der Freimaurerei. Lassen wir da eine der ersten und gelehrtesten Autoritäten auf dem Gebiete der „Logenwissenschaft" reden, den berühmten Pater Pachtler. Er sagte seinem schon oft zitierten Werke: „Der stille Krieg gegen Thron und Altar", 2. Auflage, S. 270 ff.

„Bei Betrachtung der Hauptgrundsätze der Freimaurerei finden wir in derselben den Sozialismus beziehungsweise Kommunismus, teils mit eingeschlossenen teils geradezu ausgesprochenen und als einzig berechtigten Zustand der Gesellschaft gepredigt, im Vergleich zu welchen unsre gegenwärtige gesellige Ordnung Missbrauch der Gewalt und lasterhafte Habsucht ist. Dass eine Idol ist die Freiheit. Diese ist aber im Sinne der Loge geradezu unmöglich, wenn die Verschiedenheit der Stände besonders die Grundlage derselben, der Reichtum der Einzelnen fortbesteht. Man mag vor dem Gericht tausendmal alle Einwohner eines Staates als gleichberechtigt hinstellen, der Reichtum der Wenigen und die Armut der vielen wird die Freiheit des Naturalismus immer illusorisch machen.

Wer daher die Freiheit in jenem naturalistischen Sinne, wie sie von der Loge gelehrt wird, auf seine Fahnen schreibt, muss folgerichtig die Ungleichheit der Stände und der gesellschaftlichen Stellung insbesondere jene des Vermögens, als feindliche Festung im eigenen Lande verabscheuen. Das erkannte schon 1790 eine Reihe von Eingeweihten ...

Darum anerkennt die Freimaurerei keinen Unterschied der Stände, oder wie sie sich ausdrückt „der Bund will verbinden was durch gesellschaftliche Übereinanderstellung getrennt", er will die Ungleichheit der Stände als „eine Mitursache der schweren und endlosen Übel der Menschheit aufheben."

Die Vernichtung des Königtums, des Adels das Priestertum und jeder Kulturen sind nur die ersten Schritte auf der Bahn jener gleißenden Freiheit.

S. 123:
Wird sodann dem Menschen die Abschüttelung des göttlichen Joches als weitere Grundbedingung seiner persönlichen Freiheit zugemutet, wird er einzig und allein als Bürger dieser Erde anerkannt, so hat er auch das Recht, seinen Anteil an dieser „gemeinsamen Mutter" zu reklamieren, dann ist die Armut Schande und Sklaverei, dann ist der Reichtum schreiendes Verbrechen der „oberen Zehntausend".

Das zweite Idol des Bundes ist die Gleichheit, wiederum in rein naturalistischen Sinne, nicht bloß als Gleichheit an Rechten und Pflichten, sondern auch an Lebensgenuss, wie man unausweichlich zugestehen muss, wenn man hochamtlich erklärt:

„Die Loge betrachtet die Menschen als Wesen einer Gattung, als Bürger einer Welt, als Eigentümer Einer Erde, als Kinder Einer Mutter."

Nach christlichen Grundsätzen ist der rechtlich erworbene Reichtum ein vollbegründetes Besitztum und kann seinem Eigentümer ebenso wenig bestritten werden wie die übrigen leiblichen und geistigen Vorzüge oder Mängel; nur ruht auf ihm die Pflicht desto größere Mildtätigkeit gegen dürftige Nebenmenschen. Ganz anders aber denkt der echte Maurer; ihm sind Reichtümer nur verbrecherische Habsucht, die Güter der Erde müssen gemeinsam sein. Setzen wir lieber gleich die Stelle

„Die Gleichheit muss jenem köstlichen Frieden und jenes angenehme Vertrauen hervorbringen, die so beneidenswert aber mit der Habsucht unvereinbar sind, vielmehr alle Pläne dieses Lasters zunichte machen und den Menschen wieder zum gemeinsam gebraucht aller Güter und Reichtümer geben, deren Besitz so viele Sorgen, der Verlust so großen Kummer verursacht."

Selbst die Ungleichheit der geistigen Begabung darf keinen Unterschied mehr hervorbringen. Man stellt folgenden Grundsatz auf:

„Törichterweise hat man früher geglaubt, dass hohe Begabung und Scharfsinn des Geistes, bei einem Teil der Menschen den Tribut der Hochachtung und Verehrung von Seiten der übrigen beantworten dürfe. Alle diese bei seinesgleichen in einem höheren Grade, als bei ihm selbst vereinigten Vorteile rechtfertigen durchaus nicht seine Gottlosigkeit ... kurz, es heißt die Menschennatur erniedrigen, ihre Würde niedertreten, allen ihren Wert vernichten, wenn man in irgendeinem Menschen mehr anerkennt als einen Gleichen."

Also absolute Unterschiedslosigkeit der Menschen! Keine Stände, keine Reichen, keine Armen, keine Gelehrten und Vorgesetzten ... alle sind gleich! Einem mehr Achtung zu schenken, als einem anderen ist eine Gottlosigkeit! Ja in einer und derselben Werkstelle muß Stellung und Lohn gleich sein, auch der geschickteste Arbeiter verdient nicht ein Körnchen „Weihrauch", nicht eine Krume Brot mehr als jeder andere. Dieser letzte Grundsatz ist schon bis in die tiefsten Schichten gedrungen.

S. 127:
Vergessen wir endlich nicht, dass die von der Freimaurerei geübte Leugnung des Jenseits, die mit der frechen Leugnung Gottes ganz notwendig gegeben ist, zum Überfluss von der Loge klar genug ausgesprochen wird, allein schon zum Sozialismus führen muss. Denn wenn es kein Jenseits, keine jenseitige Belohnung und Bestrafung gibt, dann muss der allgemeine Ausgleich natürlich im Diesseits geschehen. Wenn man den Menschen den Himmel raubt, ihm die Hoffnung auf denselben abspricht und als ein Unding bezeichnet, dann muss der Himmel auf Erden gesucht und geschaffen werden, durch mögliche Beglückung der Einzelnen, durch einen Ausgleich zwischen Reich und Arm, dann es die Sozialdemokratie im Recht, wenn sie gegen die bisherige Gesellschaftsordnung Sturm läuft, die gleiche Verteilung der Güter anstrebt und als Köder den von ihr aufgewühlten Massen ein irdisches Paradies verheißt.

Wahrlich, nachdem die Loge den Glauben an ein Jenseits weggeworfen und diesen Unglauben unter die Massen mehr und mehr kolportiert hat, durch Schrift und Wort, durch Gesetze und Lehrstühle, da muss der Ruf erschallen:

„Den Himmel in der andern Welt habt ihr uns genommen, so verschaffet uns einen solchen in dieser Welt."

Ein schreckliches und wirksameres Religionsferment als dieses hätte man nicht erfinden und in den Schoß der Gesellschaft werfen können. Es ist ganz unheimlich zu wissen, dass mit dieser systematisch betriebene Leugnung des Jenseits in der Loge und durch die Loge, das letzte Ziel des Menschen und sein höchste Streben in dieser Erde und ihre Güter gelegt und gebannt ist und dass damit für alle ungläubig gemachten und gewordenen Menschen, die nicht zu den Reichen und Begüterten zählen, die Unzufriedenheit mit ihrem Loose und das verzweifelten Bestreben gegeben ist, auf dem Wege der Gewalt, in Blut und Kampf, sich die Genüsse und die Güter dieser Welt und damit ihren Himmel auf Erden zu verschaffen.

Der hat also die Loge in ihren mehr als hundertjährigen Bestande durch systematische fortgesetztes verbreiten ihrer verderblichen Lehren, in dem sie einen persönlichen Gott und jenseitigen Belohner leugnet und verhöhnt, eine ganz giftige Frucht gezeitigt und ein Geschlecht herangezogen das zusammen geschweißt durch wilden Fanatismus, mit tiefen Ingrimm an den Pfeilern der heutigen Gesellschaft rüttelt und in den den sozialdemokratischen Elementen mit ihren internationalen Charakter eine Macht besitzt, deren Niederhaltung und Zufriedenstellung, die ungesäumte, energisch durchgeführte Zusammenwirkung von Kirche und Staat herausfordert. Aber nur eine vollkommen freie Kirche und ein auf christlichen Grundsätzen aufgebautes und dementsprechend handelnder Staat können den einbrechenden Umsturzfluten widerstandsfähige Dämme bauen und den mächtig drohenden Übel Abhilfe schaffen.

Die innersten Prinzipien der Loge müssen konsequenterweise das bestehen der Armeen ausschließen. Die Devise der Loge ist ja, wie sie nachgewiesenermaßen selbst offen und oft bekennt:

„Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" in Beziehung auf die gesamte Gesellschaft. Ein stehendes Heer aber ist ungefähr das gerade Gegenteil dieser Devise, da militärischer Gehorsam, militärischer Subordination und Rangordnung mit dieser gemeinten Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wahrlich nicht vertragen.

Ebenso muß der antinationale und internationale Charakter der Freimaurerei, demzufolge sie nicht bloß ihrer religiösen, sondern auch jeder politischen Unterschied zwischen den einzelnen Völker niederreißen will, muss ihr Hauptideal eine sozialdemokratische Weltrepublik und der damit gegebene Hass gegen jedes Königtum, eine prinzipielle Stellungnahme gegen den Militarismus im Gefolge haben.

S. 153:
Deshalb müsse aller wahrhaft staatserhaltenen Elemente sich zusammenscharen und gegen die Freimaurerei Stellung nehmen. in ähnlicher Weise wie es eine Kirche tut, die katholische. Sie verwirft seit Beginn des Freimaurertums dasselbe als Glaubens- und sittengefährliche, Kirche und Staat bedrohende Gesellschaft verbietet ihren Mitgliedern den Beitritt zur Loge unter Strafe des Ausschlusses von der Kirche. Die Loge weiß das nur zu gut, daher ihr infernaler Hass gegen alles katholische.

Warum geht der Staat nicht in ähnlicher Weise vor, er, der am meisten von den Glaubens und sittenlosen, von den Revolutionären und antimonarchistischen Grundsätzen und Bestrebungen der Loge zu fürchten hat?

Warum duldet und hätschelt er vielmehr fortgesetzt in unbegreiflicher Kurzsichtigkeit diesen Feind im eigenen Schose? Die Kirche als auf der Hochwarte der Zeit stehend, erfüllt schon längst ihre Pflicht gegen die schwere Gefahr des Freimaurertums; warum lässt der Staat nicht von ihr und glaubt ihr nicht?

S. 154:
Warum verbot und verbietet der Staat vielmehr religiöse Ordensverbindungen, Ordensverbindungen, deren Lehren und Wirken die Fundamente jedes Staates, nämlich Glauben, Gehorsam und Sittlichkeit am besten stützen, am meisten kräftigen; Ordensverbindungen, deren Statuten und Regeln offen vor aller Welt liegen, deren Tätigkeit eine der Öffentlichkeit angehörige und entfernt keine geheime ist?

Viel besser und gegenüber der sehr ernsten Zeichen der Zeit immer notwendiger wäre es, der Staat würde den Mut und die Weisheit haben, einen geheimen Staat im Staate, wie es die Loge tatsächlich der ist einmal zu verbieten.

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Das also sind Beispiele dafür, wie federführend die zeitgenössische katholische Kirche (aber nicht nur sie) gegen die Freimaurerei agitierte. Dieser Kampf ging selbst nach dem ersten Weltkrieg weiter. Allerdings gab es da einen "Führungswechsel". Zunehmend nahmen Deutschnationale Kreise das Heft dabei in die Hand. Kulminierend im Sicherheitsdienst des Reichsführers SS (Heinrich Himmler) mit seinem Freimaurerreferat und der dort groß gewordenen "Koryphäe" Adolf Eichmann (dem Technokraten des Holocaust),

Selbst nach 1945 lebt die Anti-Freimaurer-Agitation unsachlicher Art, fort. Namentlich in Verschwörungstheoretisch orientierten Kreisen in den USA. Aber auch in rückwärtsgewandten katholischen Kreisen in Deutschland ("Pro Fide Catholica") Letztere kann man zwar als Sekte innerhalb des Katholizismus bezeichnen. Gleichwohl von einigen dortigen Herrschaften mit Augurenlächeln nicht nur geduldet. ... Einer der dortigen "Hoftheologen" der Herr Rothkranz schlug denn, nicht ohne gewisse Folgerichtigkeit, auch den Bogen zur rechtsextremen Kreisen vor denen er dem Vernehmen denn schon mal zu referieren pflegte. Die Antisemitenbibel „Protokolle der Weisen von Zion" hat es ihn ja dann auch noch angetan, was dann wohl schon einiges aussagt.

In dem vorangegangenen Beitrag über den Ewald Vorsteher, habe ich selbigen als Sektierer, nicht gerade der angenehmsten Art, chararakterisiert. Sind solcherart Sektierer im Zeugen Jehovas-Umfeld "ausgestorben"? Es wäre zu schon um wahr zu sein. Ist es aber nicht.

Einer der solch einem noch Steigbügelhalterdienste leistet, sogar aus einer gewissen Folgerichtigkeit, ein Herr Lothar Gassmann. Dessen Verschulden würde ich allerdings höher veranschlagen, denn Gassmann hat sehr wohl eine zeitweilige universitäre Ausbildung hinter sich, was man dann wohl von seinem Hätschelkind Erich Brüning, wohl nicht sagen kann.

In einer programmatischen Schrift des Brüning, in Buchform aus dem Jahre 2005, mit dem Titel "Der fremde Agent. Freimaurerei, Vatikan und die Evangelikalen", liest man im Impressum beispielsweise die Angabe:

"Redaktion und Satz. Lothar Gassmann".

Das darf man ja dann wohl so deuten, dass Gassmann nicht unwesentlich an diesem Brüning'schen Antifreimauer-Erguss beteiligt ist.

Was will also Herr Brüning dem geneigten (oder auch nicht geneigten Leser) in seiner Schrift über den "fremden Agent" mitteilen?
Schon in seinen beiden ZJ-bezüglichen Büchern, war sein Hang fürs Verschwörungstheoretische offenkundig. Nochmehr kulminiert nun in diesem „Spezialbuch"

Einleitend lässt Herr Brüning wissen:
„Sinn und Zweck des Buches ist es, den Ausgangspunkt und den Weg dieses Wesens aufzuzeigen und seinen Geist sichtbar zu machen, der in den Postulaten und Maximen Toleranz, Pluralismus, Relativismus und Pragmatismus selbst bis in das evangelikale Lager hinein vorgedrungen ist."

Versteht man es richtig, möchte er dann solche Eigenschaften wie „Toleranz ..." Negativ besetzt, gewertet wissen.
Alsbald begegnet man bei Brüning schon den ersten (für ihn) Gewährsleuten aus dem Lager der katholischen Sekte" „Pro Fide" wo bekanntermaßen auch Herr de Ruiter zu publizieren pflegt. Etwa der Mary B. Martinez, mit ihrem „Die Unterminierung der Katholischen Kirche."

Tolle Gewährsleute, die Sie da so haben, Herr Brüning, wäre mein Kommentar dazu. Derart eingestimmt, verwundert es dann auch nicht dem Haus- und Hoftheologen der „Pro Fide", dem Herrn Johannes Rothkranz auch bei Brüning zu begegnen.

Lady Queenborough,mir ihrem „Occult Theocrasy", ein „Geheimtipp" bei den USA-Verschwörungstheoretisch orientierten Kreisen, und davor schon in Hitlerdeutschland, bei dem den verpatzten „Siegfrieden" im ersten Weltkrieg nachtrauernden Ludendorfferinaner. Man ahnt es schon. Brüning kann halt nicht aus seiner Haut. Auch die gehört erneut zu seinen Gewährsleuten.

Das Zweite Vatikanische Konzil, von Papst Johannes XXIII einberufen, findet sich negativ besetzt, auch bei Brüning wieder. Wüsste man es nicht besser, dass besagter Brüning, denn auch mal eine Zeugen Jehovas bezügliche Biographie hatte, könnte man fast meinen „Pro Fide Catholica" hat eine neue Außendepedanz namens „Verlag für reformatorische Erneuerung" hinzugewonnen, in der just dieses Brüning'sche Werk erschien.

Zu den Brünig'schen Sorgen in diesem Buch gehört offenbar auch die:
„So kam denn die Kapitulation vor dem fremden Agenten überall zum Vorschein. Am deutlichsten in der Geste Papst Pauls VI.9 als er am 13. Nov. 1964 seine Tiara auf den Altar niederlegte."

Wieso Thesen solcher Art allerdings etwas mit „reformatorischer Erneuerung" zu tun haben sollen, ist für mich allerdings nicht nachvollziehbar.

Die Zeugen Jehovas polemisieren gegen die UNO. Brüning offenbar auch. Lediglich das er Päpsten alle Pro-UNO-Aussagen minutiös ankreidet.

Ökumenische Bestrebungen finden offenbar auch das besondere Mißfallen von Brüning. Unter denen die da von ihm solcherart namentlich stigmatisiert werden, befinden sich auch die evangelikalen US-Prediger Billy Graham und Robert Schuller, nebst anderen.

Noch so ein bezeichnendes Zitat aus der Brüning-Schrift:
„Evangelikale auf dem Weg nach Rom" - so überschrieb der Theologe und Publizist Lothar Gassmann einen Artikel in der Nr. 12/2002 der Zeitschrift „Mitternachtsruf'. Darin stellte er dar, wie auch deutsche Evangelikale von dem ökumenischen Sog erfaßt sind - und damit bewußt oder unbewußt auch von dem fremden Agenten: von der Freimaurerei mit ihrer relativistischen Toleranz gegenüber anderen Denk- und Glaubenssystemen."

A ja, von Herrn Gassmann wusste man ja schon. Er favorisiert 1948 als Ersatzdatum anstelle von 1914. Und just dieser „Mitternachtsruf" schwimmt bei dieser These auf gleicher Wellenlänge.

Es reicht (mir jedenfalls). Ich breche an dieser Stelle die weitere Referierung dieser Brüning'schen Auslasssungen ab.

Man Urteil über ihn und seinesgleichen habe ich schon vorab ausgesprochen. Ein neuzeitlicher „Ewald Vorsteher-Verschnitt". Kennzeichen. Sektiererische WTG-Thesen, durch noch extremere Thesen quasi „überholen"!


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