Geschrieben von + am 26. August 2006 23:45:12:

Als Antwort auf: Meckis zauberhafte Reise durch das Offenbarungsbuch - Epilog geschrieben von + am 16. Juli 2006 00:23:38:

Hallo Manfred!

Nachfolgend der versprochene Link.

Aus der DVD Datensicherung Kopierte ich am Mittwochmorgen die avi-Datei auf eine Festplatte.
Dauer: 2 Minuten

Das 2,4 GB Original lese ich in ein Filmbearbeitungs-Programm ein.
Dauer: 2 Minuten

und exportiere es im Netzwerk als mpg2 zu einem anderen Rechner.
Dauer 11 Minuten

Diese 373 MB Datei transferiere ich auf den Google server mit dem Google Uploder Programm.
Dies dauert etwa 7 Stunden

Jedoch kam nach 2 Stunden diese Meldung:

Das bedeutet alles noch mal von vorne.
…zwei weitere Stunden Später…

Was bleibt einem dann anderes übrig als Stündlich nachzusehen ob es denn nun wieder funktioniert.

30 Sekunden Später dann diese Meldung

Freitag 2:00 ging der Transfer endlich weiter.

Seid Freitag 9:30 liegt der Film bei Google

Bevor sie es Prüfen muss man noch angeben ob er kostenlos oder kostenpflichtig sein soll…

Dann durchläuft der Film bei GoogleVideo zwei Testfasen.

Eine Technische und einer „der Vater und Mutter erschlagen hat" wird gezwungen sich den Film anzusehen und zu genehmigen.
Als Einstellungsdatum wird der 24.8 angegeben. Am 24.8 funktionierte der Server noch gar nicht. Wenn, dann begann der Upload am 23.8.
Dauer der Genehmigungsfase: 3 Tage

Photobucket kam übrigens dafür nicht in Frage, weil dort die Filme maximal 5 Minuten lang sein dürfen.

Nach dieser Odyssee hier wieder der neue Link:

http://www.metacafe.com/watch/7997313/make_tomorrow/

Geschrieben von Gerd am 27. August 2006 10:41:50:

Als Antwort auf: Re: Meckis zauberhafte Reise durch das Offenbarungsbuch - Epilog geschrieben von + am 26. August 2006 23:45:12:

Super, lieber +, Kompliment für Können und Zeitaufwand!

Während des Filmes kam ich, auch wegen der Raffer, in einen gewissen Zwiespalt. Als einigermaßen Kenner der Offenbarungstexte weiß ich natürlich, dass sich die WTG schwerpunktmäßig und reisserisch gewisse Passagen heraus pickte, um ihre Schäfchen in ein ängstliches Trauma zu versetzen, und dann deren Ängste in "Jehovas Herde" gestillt zu bekommen.

Die Terrorattacken seit dem 11/9/06 erinnern andererseits, dass es schon den Beginn einer Erfüllung all der vorausgesagten Offbg.-Schrecknisse geben KÖNNTE. Mich läßt ein solcher Gedankengang nicht los, dabei an die Worte Jesu denkend "wenn all dies geschieht, dann hebet eure Häupter, denn eure Befreiung naht".

Wie weit darf sich ein Christ so "hinauslehnen" und sich solcher Gedankenkombinationen hingeben, ohne gleich als spinnerter Phantast eine geballte Ladung aufs Haupt zu bekommen?
------------------

Noch eine technische PS-Frage: Wie bekommst du die Abbildungen der einzelnen Karten auf deinen Speicher (Abbildung von dem Filmschneideprogramm, den Google-Warnungen u. dgl.)? Etwa mit ALT+screen-shot, oder geht das auch einfacher?

Dankesgrüße an unseren + sendet -

Gerd

Geschrieben von + am 27. August 2006 14:57:29:

Als Antwort auf: Re: Meckis zauberhafte Reise durch das Offenbarungsbuch - Epilog geschrieben von Gerd am 27. August 2006 10:41:50:

Hallo Gerd!

In nachfolgender Antwort gebe ich Dir bedingungslos Recht, möchte dies aber um nachfolgendes erweitert wissen:

Aus aktuellem Anlass bin ich momentan etwas empfindlich was den Umgang mit der Aussage „Befreiung naht" angeht.

>>>„dabei an die Worte Jesu denkend "wenn all dies geschieht, dann hebet eure Häupter, denn eure Befreiung naht".<<<

Wachtturm 1.10.2006

Seite 30 WENN – DANN – ABER NOCH NICHT JETZT
Der Wachtturm sagt IN JENER CHAOTISCHEN ZEIT – und diese ist JETZT NOCH NICHT.

Auch wenn es eine Tatsache ist das wir uns jeden Tag um 24h der Befreiung nähern, bleibt die Frage, ob es sich hier um eine so erwähnenswerte Grundwahrheit handelt.
Aus meiner Sicht ist diese Aussage eher peinlich kindisch – aber ich kann mich täuschen.

German meinte zu dem Film dass dies auch ein Werbefilm für die Wachtturm Gesellschaft sein könnte.

Mit dem was Ihr beide mir Vorwerft habt Ihr natürlich Recht.
Ihr dürft dabei aber nicht vergessen dass ich nach wie vor ein Zeuge Jehova bin.
Das es also durchaus an einem „Einladungs-Nachmittag-mit-staubtrockenenm-Kuchen-und-erbauenden-Gesprächen" vorkommen kann das ich einen neuen Film zeige.
Bedenke bitte dass ich diese Filme nicht selten FÜR Jehovas Zeugen mache.
Dann kommentiert dies Manfred zwar Möglicherweise mit: „der hat es noch nicht einmal ins Nichtschwimmer Becken geschafft", aber ein erster Schritt kann es sein, zu erkennen das man Nichtschwimmer ist - oder?

Nur weil ich mir Vorstellen kann das meine Enkel bereits nichts mehr mit der Jahreszahl 1914 anfangen können – und wollen (so wie wir heute mit 1799), bedeutet das noch lange nicht das ich nicht auch gerne zu der Generation gehören WILL die das Ende erlebt.

Wachtturm 15.9.2006

Ich weiß zwar, das schon mein Vater immer sagte „lange geht das nicht mehr weiter" und auch, aller Wahrscheinlichkeit nach, meine Urenkel über die immer höher steigenden Lebenserhaltungskosten jammern werden.
Trotzdem sehe ich nichts Verwerfliches darin zu HOFFEN.

Wachtturm 1.10.2006 Seite 26

– oder?

Entscheidend ist doch nur eines:

Wachtturm 15.10.2006

Ich stehe zwar auf dem Standpunkt das ein gutes Verhältnis zu Gott nicht durch mechanische Vorgänge wie „fortgesetztes Erkenntnis aufnehmen" erreicht werden kann.
Aber für ein Bibelstudium ist die Wachtturm Gesellschaft nun Mal da.

Seite 3

Dafür füttere ich sie doch.
Für irgendwas muss sie ja gut sein.

Seite 5

ERKENNTNIS – wenn auch kein Glaube.
Wenn wir uns darüber auch schon ausführlich ausgelassen haben, das die Zwangsjacke der Wachtturm Gesellschaft in Verbindung mit dem Erwerb von Erkenntnis dem Verhältnis zu Gott eher im Wege stehen kann.

Hierin bin ich zum Beispiel absolut nicht mit dem heutigen Tagestext einverstanden.

 

Glaube hat nichts mit Wissen zu tun.
Wissen schadet einem Glauben eher, als das er ihm Nutzen würde.

>>> Wie weit darf sich ein Christ so "hinauslehnen" und sich solcher Gedankenkombinationen hingeben, ohne gleich als spinnerter Phantast eine geballte Ladung aufs Haupt zu bekommen? <<<

Es ist ein Unterschied:

• ob ich sage, dass ich das ich eifrig Gottes Wort erforsche
und dabei zu diesem oder jenen Ergebnis komme -
einschließlich der vollkommen natürlichen Widersprüche die sich daraus von allen Seiten ergeben könnten –

• oder wenn man behauptet Gottes Verbindungsweg zu sein –
wie es in dem heutigen Wachtturm Studium behauptet wird.

Seite 22

Warum soll ich nicht ein „spinnerter Phantast" sein?

Wohin ich mich bei dem Film „gelehnt" habe, habe ich hier bereits geschrieben.

Parsimony.18108

Die Wachtturm Gesellschaft existiert, um die Bibel zu erforschen.
Sie liefert ein Produkt – genannt Bibelstudium.
Dies soll gefälligst das Beste sein das es zu erwerben gibt.
Um dieses wäre es schade wenn es dies nicht mehr gebe.

Das ihr dies über den Kopf gestiegen ist, ist kein Grund das man sich von dem Bibelforschen an sich abwendet – einschließlich spinnerter Phantastereien.
Wenn die Wachtturm Gesellschaft heute Becherchen mit Gift verteilen würde – ist es doch meine Sache ob ich diese Schlucke.
Wenn die Wachtturm Gesellschaft heute behauptet jemand sei fortan von Gott getrennt – ist es doch meine Sache ob ich diese Schlucke.

Gezogen werde ich von Gott – nicht von der Wachtturm Gesellschaft (Joh. 6:44, 12:32).

„Ich bin überzeugt,
daß weder Tod noch Leben,
noch Engel,
noch Regierungen,
noch Gegenwärtiges,
noch Zukünftiges,
noch Mächte,
noch Höhe,
noch Tiefe,
[noch die Wachtturm Gesellschaft mit ihrer Kaltinquisition,]
noch irgendeine andere Schöpfung imstande sein wird,
uns von Gottes Liebe zu trennen, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn"
(RÖMER 8:38, 39).

Zu Deiner „technischen PS-Frage":
Nein – ich koche auch nur mit Wasser ;-)

1. Entsprechendes Fenster aktivieren
2. Tastenkombination „ALT-Drucken"
3. Einfügen in ein Bildbearbeitungsprogramm (Ich verwende Irfan-View)
4. Zuschneiden (Freistellen) und Größe ändern
5. Abspeichern

Geschrieben von Gerd am 27. August 2006 17:45:56:

Als Antwort auf: Re: Meckis zauberhafte Reise durch das Offenbarungsbuch - Epilog geschrieben von + am 27. August 2006 14:57:29:

Vielen Dank für deine Antwort, der ich sehr positiv gegenüber stehe! Meine Zeilen heute waren auch nur meine Eindrücke bei der Filmbetrachtung. Die WTG meint doch immer, sie sei wachsam und mache ihre Schäfchen auch wachsam, daher "Erwachet!" und "Wachtturm". Wie sieht die Praxis bei langjährigen Mitläufern aus: Sie werden bei der immer wieder eingehämmerten NAHEN Endzeitankündigung - MÜDE! Es erinnert an eine Alarmanlage die immer Fehlalarme auslöst, was zur Folge hat, dass die Besitzer das Ding AB-schalten, um nicht die Umgebung zu erschrecken.

Ein Spitzensatz von dir: "Ich stehe zwar auf dem Standpunkt das ein gutes Verhältnis zu Gott nicht durch mechanische Vorgänge wie „fortgesetztes Erkenntnis aufnehmen" erreicht werden kann."

So sehe ich das auch und mag nicht die Gedanken im heutigen Tagestext. Ein gutes Verhältnis zu Gott, den wir VATER nennen dürfen, kommt nach m.M. nicht durch horizontale Bibelstudien, sondern durch vertikales Wirken dessen, der die Herzen prüft!

Danke für den technischen Tipp! Dann mache ich es auch richtig, aber nahm noch nicht den Irfan-View, den ich auch besitze. Das muss ich noch probieren.

Zum Schluss noch mein Lieblingstext, 2Chron. 16:

9 Denn Jahwes Augen durchlaufen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf i h n gerichtet ist.

Das kann man nicht durch die "blaue Bombe" erlernen, oder sonstwie "einstudieren", meint herzlich grüßend -

Gerd

Geschrieben von + am 27. August 2006 18:37:00:

Als Antwort auf: Re: Meckis zauberhafte Reise durch das Offenbarungsbuch - Epilog geschrieben von Gerd am 27. August 2006 17:45:56:

Hallo Gerd!

Was passiert wenn man andauernd ruft:
EIN WOLF! EIN WOLF!

Geschrieben von Gerd am 27. August 2006 20:13:16:

Als Antwort auf: Re: Meckis zauberhafte Reise durch das Offenbarungsbuch - Epilog geschrieben von + am 27. August 2006 18:37:00:

Tja +, das kann man verschieden sehen, auch so:

www.enfal.de/krieg.htm

Die meinen es mit uns ja auch soooo gut!

Abendgruß!
Gerd

Geschrieben von Gerd am 27. August 2006 10:43:55:

Als Antwort auf: Re: Meckis zauberhafte Reise durch das Offenbarungsbuch - Epilog geschrieben von Gerd am 27. August 2006 10:41:50:

Korrektur!
11/9/06 soll natürlich 11/9/02 lauten!

Sorry!

Geschrieben von German am 27. August 2006 11:26:48:

Als Antwort auf: Re: Meckis zauberhafte Reise durch das Offenbarungsbuch - Epilog geschrieben von Gerd am 27. August 2006 10:43:55:

Streng genommen war es der 9/11/2001

Geschrieben von Drahbeck am 27. August 2006 11:55:12:

Als Antwort auf: Re: Meckis zauberhafte Reise durch das Offenbarungsbuch - Epilog geschrieben von German am 27. August 2006 11:26:48:

Da nun schhon so viele Daten umherschwirren, dann vielleicht noch eins mehr.
Der Einfachheit halber mittels des Titelbildes eines von mir keineswegs "geschätzten" Verschwörungstheoretiker. Eben weil ich besagtem Herrn nicht schätze, ist das andererseits durchaus ein Grund seine Auslassungen zur Kenntnis zu nehmen.
So "verdreht" ist halt die Welt!

Geschrieben von Drahbeck am 03. September 2006 10:11:47:

Als Antwort auf: Re: Meckis zauberhafte Reise durch das Offenbarungsbuch - Epilog geschrieben von Drahbeck am 27. August 2006 11:55:12:

Als relatives Novum ist zu registrieren, dass in der aktuellen "Spiegel"Print-Ausgabe (Nr. 36 vom 4. 9) eine DVD-Beilage (76 Minuten) von "Spiegel TV" über den 11. September 2001 mit enthalten ist. Ein Schwerpunkt dieses Filmes auch das Herausarbeiten jener Spuren, welche nach Hamburg führten. Im Gegensatz zu jenem Verschwörungstheoretischem über Google Video einsehbarem Video, auf das hier auch hingewiesen wurde, kann man diesem Film von "Spiegel TV" schon eher Seriosität bescheinigen.

Genau diese Aussage kennt man ja bereits von den fanatisierten Zeugen Jehovas zu Rutherford und DDR-Zeiten.
Aufgabe des eigenen Ichs, für vermeintlich "überwertige" Ideen, in anderer Lesart:
Illusionen.
Geschrieben von + am 03. September 2006 11:21:02:

Als Antwort auf: Re: 11. September geschrieben von Drahbeck am 03. September 2006 10:11:47:

Hallo Manfred!
Hallo Maximus!

Nun.
Mal angenommen 1975 wäre etwas Geschichtlich Einschneidendes passiert.
Mit der Geschichtlichen Tragweite, wie der Beginn des ersten Weltkrieges.

Man hatte die gleichen Zitate, die man heute verwendet um zu sagen „eigentlich haben wir 1975 nicht vorhergesagt" verwendet um dann zu sagen „Wir sind die größten Propheten".
Gott hat 1975 die Luft angehalten!
Bloß nichts passieren lassen!
Das gleiche gilt für unser gegenwärtiges „Befreiung greifbar nahe".

Das Buch „Dinge in denen es unmöglich ist das Gott lügt" ähnelt sich grundlegend mit unserem heutigen Buch „Was lehrt die Bibel wirklich".
Es sagte keine Jahreszahl voraus und die Mitgliederzahlen stagnierten.

Es bleibt abzuwarten ob heute nicht wieder jemanden einfällt, „aufzuräumen".

>>>„Vielleicht sind wir gar nicht so sehr mit dem Königreich verbunden?
Vielleicht beten wir gar nicht so inbrünstig, daß es kommen möge?
Vielleicht möchten wir noch ein bißchen länger Zeit mit dieser alten Welt haben?"

Nehmen wir den heutigen Wachtturmstudienartikel – Wachtturm vom 15.Juli 2006.

Jehova befreit den Niedergedrückten.

Zuerst wird die Niedergedrücktheit auf ein der Gesellschaft Regelkonträres Verhalten definiert (Absatz 1 bis 4).
Dann wird die Frage erläutert:
Warum könnten wir uns Niedergedrückt fühlen?
• Wir bekommen suggeriert wir wären Sünder (Absatz 5 bis 9).
Hierbei werden passende Sünden von der Gesellschaft sogar erst erfunden.

• Wir bekommen ein schlechtes Gewissen eingeredet weil wir nicht genug in den Dienst gehen (Absatz 10 bis 12).
Hierbei werden wir aufgefordert, Nachahmer selbst erfundener „Anforderungen" zu sein

• Wir bekommen suggeriert das die Welt zugrunde geht (Absatz 13 bis 15).
Die Deutung der „Erkennungsmerkmale" liefert die Gesellschaft natürlich ebenfalls im Eigenbau.

Zuletzt wird die Lösung der Frage serviert:
Was ist die Lösung für Niedergeschlagenheit? (Absatz 16 bis 20)

• Noch mehr Dienst
Natürlich im Sinne der Gesellschaft

• Noch mehr Gottgefallen.
Was Gott missfällt definiert die Gesellschaft.

• Noch mehr Dringlichkeitsbewusstsein.
Selbstredend: in der Hand der Gesellschaft.

Geschrieben von Drahbeck am 03. September 2006 12:14:05:

Als Antwort auf: Re: 11. September, 1975 und der heutige Wachtturmstudienartikel geschrieben von + am 03. September 2006 11:21:02:

Nach 1925

vermied Rutherford es zwar, konkrete Endzeitdaten zu nennen. Das aber war nur Kosmetik.
In der Praxis spielte er sehr bewusst weiter auf dem „Endzeitklavier",
um ihm die schauerlichsten Jaultöne zu entlocken.
Eine seiner beliebten Hinhaltthesen dabei, niemand habe verstanden, weshalb der erste Weltkrieg
zu Ende gegangen sei, obwohl kaum eine der handelnden Kriegsparteien ihre Zielstellung erfüllt sah.

Milchmädchenlogiker Rutherford wusste darauf zu antworten.
„Jehova" habe dieses vermeintlich abrupte Ende des Weltkrieges bewirkt,
da es in seinem „Plan" gelegen, der Menschheit noch ein „umfassndes Zeugnis" zu geben.

Nach einigen Jahren dieser vermeintlichen „Zeugnisperiode" zog er mal Bilanz.
Die kann man in etwa in der 1932 erschienenen Rutherford-Broschüre „Gesundheit und Leben"
nachlesen. Darin wusste er sich auch wie folgt zu verbreiten (S. 24f.)

„Es sind bereits mehr als Einhundertdreißig Millionen Bücher in die Hände der Menschen
gelegt worden (sprich: Rutherford-Schriften), und dieses Werk nimmt weiter zu
und nähert sich seinem Abschluss.
Aller Tatsachen zeigen, dass Harmagedon schon in kurzer Zeit über die Welt kommen wird,
und diese Zeitspanne ist viel kürzer als die Lebensdauer einer Generation."

Dem Begriff Generation (auch von den späteren Zeugen Jehovas dann noch überstrapaziert),

begegnet man noch ein zweites Mal in dieser Broschüre. Etwa wenn er auf S.. 20f. schreibt:
„ Die Menschen der Erde zählen jetzt nach Tausenden von Millionen.
Viele dieser Millionen stehen erst in den Tagen ihrer Jugend.
Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt gegenwärtig etwa 40 Jahre.
Angesichts dieser anerkannten Tatsachen und der sicheren und unbestreitbaren Wahrheiten,
die in der Bibel dargelegt sind, kann nun vertrauensvoll gesagt werden,
dass es gegenwärtig Millionen auf der Erde gibt, die niemals sterben werden."

Also 1932 + 40 (großzügig gerechnet), würde dann wohl etwa 1972 entsprechen,
wo die von Rutherford genannte Generation bereits vergangen ist.

Das alles ist so ein Absurdistan und hat nur deshalb einen Nährboden,
weil Wunschdenken eben viele Menschen beherrscht.
Die einen wollen eben mit einer buchstäblichen Lotterie „reich" werden,
und sind dennoch unterm Strich immer die Verlierer.
Und die anderen versuchen es eben mit der „Religionslotterie" für die analoges gilt.

Und wenn dann mal wieder Zeit ist einen Kassensturz zu machen.
Etwa beim Ende des zweiten Weltkrieges, bekommen sie zu allem Hohn dann noch gesagt:
„Zeit wird niemals lang wenn man zu tun hat. Haben wir etwa nichts mehr zu tun ..."
Dann werden wieder mal zehn oder zwanzig Jahre zusätzlich angehängt.

Inzwischen haben neue Generationen das Feld betreten,
mit denen dasselbe Narrenspiel weiter betrieben wird.
Und Nutznießer ist bestenfalls die WTG-Funktionärsschicht der oberen Chargen.

Aber das kennt man ja zur Genüge:
Die dümmsten Schweine pflegen sich ihre Metzger selber zu suchen!

Geschrieben von + am 03. September 2006 13:52:42:

Als Antwort auf: Re: 11. September, 1975 und der heutige Wachtturmstudienartikel geschrieben von Drahbeck am 03. September 2006 12:14:05:

Hallo Manfred!

Wie meintest Du?

Milchmädchenlogiker aus Absurdistan betreiben ihre eigene Religionslotterie.

Ja, so könnte man das heutige Wachtturm Studium zusammenfassen.

Ich hoffe ich klaue Dir jetzt nicht Deinen Artikel, aber es passt wie Bestellt zu unserem heutigen Wachtturmstudium.
Du zitierst mit dem Artikel „Harmagedon ist nahe", den Trost vom 1.6.1945:

Aus dem Artikel „Harmagedon ist nahe" möchte ich noch drei bemerkenswerte Aussagen zitieren, die zu unserem heutigen Wachtturm Studium mit dem Thema „Niedergedrücktheit überwinden" passen.

 

 

  Geschrieben von D. am 27. August 2006 10:43:18:

Als Antwort auf: KdöR geschrieben von Drahbeck am 06. Juli 2006 11:00:26:

Thüringen: Zeugen Jehovas bald Körperschaft öffentlichen Rechts?

Das Land Thüringen prüft die Zulassung der Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts. Der Rechstvertreter der Gemeinschaft, Gajus Glockentin, sagte MDR 1 RADIO THÜRINGEN, einer derartigen Anerkennung stehe nichts mehr im Weg. Er hoffe, dass Ende des Jahres seine Glaubensgemeinschaft den neuen Status in allen deutschen Ländern erhalten habe. Nach höchstrichterlichem Urteil sind Jehovas Zeugen in Berlin als Körperschaft öffentlichen Rechts anerkannt. Das Urteil gilt als richtungsweisend für die Länder. Mit dem Status kann die Glaubensgemeinschaft unter anderem Kirchensteuer erheben oder sich an der Seelsorge in Krankenhäusern und Gefängnissen beteiligen.

Geschrieben von indianer56 am 27. August 2006 17:42:13:

Als Antwort auf: Re: KdöR - Thüringen geschrieben von D. am 27. August 2006 10:43:18:

wenn man dies betrachtet waren die berliner zj vorkämpfer in dieser sache.
jetzt ziehen pirkl und die fachabt. jura der zj dann in anderen bundesländern nach. was eigentlich nicht verwunderlich ist , wenn in berlin recht gesprochen wurde wird es fast automatisch in anderen bundesländern auch anerkannt.
Geschrieben von Drahbeck am 25. August 2006 16:27:25:

Die "Körperschaft des öffentlichen Rechts" fühlt sich befugt in einer vom 16. 10. - 12. 11. datierten Aktion ihre sogenannten "Königreichs-Nachrichten Nr. 37" zu verbreiten.
Der bezeichnende Titel selbiger:
"Das Ende der falschen Religion ist nahe". Jeder getaufte Zeuge Jehovas soll mindestens 50 Exemplare zur Verteilung davon erhalten. Auch an die Nichtgetauften, die sogenannten "Interessierten" ist gedacht. Summarisch werden die mit 5 Exemplare pro Nase veranschlagt.
Gedacht ist, wie bei den Zeugen durchaus üblich, an eine persönliche Übergabe, verbunden mit einem entsprechenden Zeugnis. Aber auch an die auf diesem Wege nicht erreichten, denkt man:
"Ab Montag, dem 6. November kann dort ein Exemplar eingeworfen werden, wo niemand zu Hause ist."

Mit genannter Titelüberschrift, sind dann wohl nicht zuletzt auch andere "Körperschaften des öffentlichen Rechts" gemeint. Es wäre wohl nicht uninteressant deren Meinung zu dem neuen Mitbewohner im Staatsmelkungsboot, kennen zu lernen.
Auch wenn sie es mit dem "vornehmen Schweigen" halten sollten, kann man auch so unschwer deren Meinung dazu erraten.

Natürlich kommen die WTG-Statistiker (wie zu erwarten) auch auf ihr Recht. "Grandiose Höchstzahlen" waren ja schon immer deren Metier. Und so wird denn auch nicht versäumt darauf hinzuweisen:
"Alle sollten sich merken, wie viele (Exemplare) sie abgegeben haben, und dies auf der Rückseite ihres Predigtdienstberichtes für Oktober und November notieren."

17 Baufirmen, die Schwarzarbeit ausführen (mit einem Volumen von 1022 Königreichssälen in den letzten 15 Jahren), nennt genannte "Körperschaft des öffentliche Rechts" jetzt auch ihr eigen. In deren Vokabular etwas vornehmer formuliert, als "Bauregionen". Das Besondere eben an ihnen. Sie leisten dasselbe was auch konventionelle Baufirmen zu leisten in der Lage sind. Stöhnen indes die konventionellen Baufirmen über die Steuerlast, so sind da die Zeugen Jehovas eigenen "Bauregionen" cleverer. Und der Nachtwächterstaat schläft in der Frage weiter seinen Schlaf ...

Was er bei dieser Art Bauleistung eben nicht als Steuerquote hereinholt, dass drückt er dem blöden deutschen Michel eben andernorts auf; einschließlich solcher, welche sich eben nicht den Zeugen Jehovas verpflichtet wissen.

...

Für das ab 7. Januar 2007 nun schon zum xten Mal durchzustudierende Buch aus dem Jahre 1988 "Die Offenbarung. Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe!", gibt es jetzt sogar eine offizielle Korrekturliste, da zwischen 1988 und 2007 unfraglich, einige Jahre dazwischen liegen.
Ob sich dabei "weltbewegendes" befindet? Mir scheint eher nicht. Merkwürdig. Sogar nicht ausgeschriebene Bibelstellen wie Matthäus 25: 31 - 33, will man jetzt gestrichen wissen (Kapitel 4).

Geschrieben von Drahbeck am 24. August 2006 06:35:02:

Mit der Adressangabe:
"San Diego, Kalifornien, den 9. Februar 1934.
An Herrn Reichskanzler Adolf Hitler, Braunes Haus, München" adressiert, sandte ein nicht unbekannter Herr einen Brief ab.
Und um seinem Anliegen den rechten Nachdruck zu geben, liess er in diesem Schreiben auch noch wissen:

"Falls bis zum 24. März 1934 auf dieses ernstliche Begehren keine Antwort erfolgt ... dann wird Gottes Volk in anderen Ländern, unter allen Nationen der Erde, mit der Veröffentlichung der Tatsachen über Deutschlands ungerechte Behandlung von Christen beginnen".

Nun ja, die angekündigten Veröffentlichungen gab es in der Tat noch. Weniger aber schon im Jahre 1934. Da herrschte immer noch das Prinzip Hoffnung vor. Da war der deutsche WTG-Vertreter Dollinger immer noch im Amt, und versuchte "mit langeln Löffeln" mit dem Teufel höchstpersönlich (wenn es denn sein musste) zu dinieren. Und siehe da. Eine gewisse Geschicklichkeit kann man Dollinger dabei sogar attestieren. Hatte er es doch sogar erreicht, die materiellen WTG-Besitztümer wieder aus der faschistischen Beschlagnahmung "loszueisen". Das muss wohl auch der eingangs genannte Herr aus San Diego so gesehen haben. Also setzte er seine angekündigte Drohung erst mal auf "Sparflamme" um Herrn Dollinger nicht ins Handwerk zu pfuschen. Erst als Dollinger sich im Mai 1935 dann auch unter den vom Naziregime bereits Verhafteten befand, erinnerte sich der mächtige Herr in San Diego wieder seiner Drohung. Jetzt gewährte er allerdings kein weiteres "Pardon". Jetzt wurde - aus seiner Sicht - Klartext geredet.

Dieser "Klartext" kam bei den Adressaten durchaus "an". Nur, dass die eben der Meinung waren, wie "mächtig" der Herr in San Diego wäre. Das müsste erst mal die Praxis erweisen.
Allerspätestens 1936 wurde das dann allerdings ernst, bitterer Ernst.
Und falls die Nazis noch meinten, den "Spuk" mir "rechts" beiseite wischen zu können. So öffneten ihnen spätestens am 29. März dieses Jahres, die an diesem Tage vorgenommene "Volkszählung", die wohl in offizieller Lesart den Titel "Wahlen" trug, drastisch die Augen.

Regional auf Bayern (als Veranschaulichungsbeispiel) bezogen. konnnte man in den Lageberichten der dortigen Politischen Polizei, auch beispielsweise solche Meldungen vorfinden wie die nachstehenden:

Weil er am 29. März. 1936 nicht gewählt hat, wird der Bibelforscher, Bäcker Ludwig ELSENBAST, wohnh. in Bolanden (Lkr. Kirchheimbolanden), von der empörten Ortsbewohnerschaft zum Ortsausgang geschleift und dort mit der Auflage freigelassen, nicht mehr in den Ort zurückzukehren. Der Bäcker begibt sich daraufhin nach Marienthal zu seinen Eltern. Dort nimmt ihn das B(ezirks)A(mt) Rockenhausen in Schutzhaft. Elsenbast war früher Soz(ial) Dem(okrat) und trat später zur KPD über. Nach der Machtergreifung wurde er zum Ernsten Bibelforscher.

Der der Wahl ferngebliebene Bibelforscher Gustav REINHEIMER, wohnh. in Frankelbach (Lkr. Kusel), wird von der „empörten Bevölkerung" aus seiner Wohnung geholt und wiederholt gewaltsam durch das ganze Dorf gezerrt. Anschließend wird er in Schutzhaft genommen.

Weil er sich nicht an der Wahl beteiligt hat, kommt es vor der Wohnung des Bibelforschers. Wilhelm LICHTENHAGEN, wohnh. in Kaiserslautern, zu Demonstrationen Die Demonstranten hängen Plakate mit Aufschriften wie „Internationaler Verbrecher wohnt im 1. Stock" und „Achtung! Landesverräter, nennt sich Streiter Christi" an das Haus. Lichtenhagen wird in Schutzhaft genommen.

O ho, sagten sich nun auch die Nazis. Der Herr in San Diego meint es tatsächlich ernst.
Ergo reagierten sie auf ihre Art darauf. Jetzt begann der tatsächliche Krieg. Eine "Frontmeldung" aus der Lageberichten der B(ayerischen)P(olitischen)P(olizei) sei noch desweiteren zitiert:

Bei der Aburteilung eines Bibelforschers vor dem So(nder)G(ericht) München am 23. Juli 1936 beantworteten 20 Zuschauer den deutschen Gruß des Vorsitzenden nicht, bleiben vielmehr in demonstrativer Weise sitzen. Über sie wird Ordnungsstrafe verhängt, die später in Schutzhaft umgewandelt wird, weil das geschlossene Auftreten der 20 Personen und die vor Gericht inszenierte, „an Palastrevolution grenzende Demonstration" das Ansehen des Gerichtes auf das „schwerste gefährdet" hat.

Aua. Sollten die Nazis bis dahin (vielleicht) noch geschlafen haben. So wurden sie allerspätestens jetzt hellwach. Da steckt Organisation dahinter, war die Erkenntnis Nummer eins.
Die Erkenntnis Nummer zwei lautete dann.
Es muss versucht werden möglichst den Kopf der Organisation auf deutschem Boden zu treffen.
Also so ihre Erkenntnis Nummer drei, die Gründung eines speziell für dieses Thema abgestellten Ressort's.

Die hatten Glück. Schon am 24 August 1936 konnten sie den deutschen Untergrundchef Fritz Winkler festnehmen. In aller Eile die "Zitrone Winkler" auspressend beschloss man auf der Basis der so gewonnenen Erkenntnisse, am 31. August, eine nunmehr Deutschlandweite Verhaftungsaktion vorzunehmen.

Alles andere nach Winkler war dann (früher oder später) nur noch eine Frage des Dominospieles. Fällt der erste Stein, gibt es auch für die nachfolgenden kein Halten mehr!

Im übrigen muss man sich ernstaft wohl auch fragen, ob die Untergebenen des Herrn aus San Diego, durch ihren unüberlegten Aktionismus, nicht selbst noch dazu beigetragen haben, der Gestapo die Adressen der deutschen Zeugen Jehovas frei Haus zu liefern, wovon etwa auch ein Rundschreiben vom 28. 5. 1936 (Bay. Hauptstaatsarchiv, Sammlungen Schumacher) kündet:

Was es zu Fritz Winkler sonst noch zu sagen gäbe

Geschrieben von Drahbeck am 24. August 2006 06:40:48:

Als Antwort auf: Zur Erinnerung geschrieben von Drahbeck am 24. August 2006 06:35:02:

Technischer Hinweis:
Dieweil die Dokumente zu groß, wurde von der ursprünglichen Absicht sie im Text eingebettet darzustellen, wieder Abstand genommen; um die Lesbarkeit des Textes beizubehalten.

Weitere Links zur Hitlerzeit

Geschrieben von Drahbeck am 05. September 2006 07:42:47:

Als Antwort auf: Re: Zur Erinnerung (Dokumente) geschrieben von Drahbeck am 24. August 2006 06:40:48:

Kirstin John, etwa schreibt:
"Am 16. Juli 1936 wurde Georg Klohe auf dem Weg nach Leipzig zum sächsischen Bezirksdienstleiter Erich Frost von der Gestapo verhaftet. Er geriet damit in die erste reichsweite Verhaftungswelle, die die Gestapo gegen die Angehörigen der Bibelforscher-Vereinigung führte. Vor und direkt nach dem Anfang September stattfindenden Luzerner Kongreß, für den sich Klohe bereits ein Visum besorgt hatte, nahm die Gestapo führende IBV-Funktionäre fest und führte damit einen folgenschweren Schlag."

Das war derjenige, welcher in Henningsdorf bei Berlin, begonnen hatte mit der Produktion von WTG-Schallplatten. Da hatte die Gestapo schon mal den "richtigen Fisch an der Angel".

Jener Luzerner Kongress war für Anfang September 1936 anberaumt. Das wusste auch die Gestapo bereits im Vorfeld. Etwa 1.000 deutsche Zeugen Jehovas wollten dorthin fahren; nur etwa 300 von ihnen erreichten auch das Ziel tatsächlich. Auch auf der Rückreise gab es weitere Verhaftungen.

Immerhin war es dem auf diesem Kongreß anwesenden Rutherford möglich, quasi zeitlich fast nahtlos, auf die Gestapo-Verhaftungsaktion vom August 1936 zu reagieren, und eine neue Leitung für Deutschland einzusetzen. Vorbereitet wurde auf diesem Kongreß auch die dann am 12. Dezember 1936 zur Verteilung in Deutschland gelangte Protestresolution.
Sollte sich die Gestapo, aufgrund ihrer Verhaftungsaktion vom August 1936 je auf den Standpunkt gestellt haben. Na ja. Jetzt können wir uns erstmal auf unseren "Lorbeeren" ausruhen, wurde sie allerspätestens am 12. 12. 1936 eines Besseren belehrt.

Und wichtig auch. Sie nahm die Herausforderung an. Wer von den deutschen WTG-Funktionören von ihr im August 1936 noch nicht erwischt wurde, den sollte es allerspätestens im Jahre 1937 noch treffen. Ende 1937 war die deutsche Zeugenorganisation dann weitgehend - tatsächlich - zerschlagen. Sie sollte einen regionalen "Neuaufbauschub" dann erst wieder erfahren, als der zweite Weltkrieg inzwischen ausgebrochen war, der in der Tat für die Befindlichkeit der Zeugen Jehovas sich als Motivierungsfaktor erwies.

Da in diesen Geschehnissen jener sich heute zum 70mal jährende "Luzerner Kongress" in der Tat eine Schlüsselrolle einnahm, ist es durchaus angemessen, sich für seine Details etwas näher zu interessieren. Weiteres auch im nachfolgenden Link

Schattenbilder vom Luzerner Kongreß

Geschrieben von + am 27. August 2006 15:31:43:

Als Antwort auf: Re:Ich meine? geschrieben von HW. am 27. August 2006 14:51:18:

Hallo HW!

Du hast doch hoffentlich die beiden nicht gleich wieder weitergeschickt?

Waren es zwei Brüder?

Du hättest sie doch wenigstens zum Tee einladen können.
Oder Du hättest ihnen Dein aktuelles Zitat von Karl Popper aus dem Wachtturm zum nachdenken mitgegeben:

Wachtturm 15.Mai 1975

 

Hüte dich vor unheiligen Wortneuerungen und den Streitreden der . . . sogenannten Wissenschaft" (1. Tim. 6:20, Allioli).

Ihr hättet doch mindestens zum Abschied

1. Timotheus 6:20 lesen können:

O TimÍtheus, behüte, was als anvertrautes Gut bei dir hinterlegt ist, indem du dich von den leeren Reden abwendest, die verletzen, was heilig ist, und von den Widersprüchen der fälschlich so genannten „Erkenntnis".

Du sagst dass dies eine Zitatfälschung wäre.
Liegt Dir eine Aussage von Karl Popper vor oder die Quelle aus dem dieses Zitat entnommen wurde?

Geschrieben von HW. am 27. August 2006 22:30:24:

Als Antwort auf: Re:Ich meine? geschrieben von + am 27. August 2006 15:31:43:

Es lag mir einmal eine Orginalschrift vom Popper -Zitat vor.
So ca. 1991 hier in B-Bethel Chr. Hochschule.
Deswegen kann ich sagen, die WTG reisst Sätze aus den Zusammenhang, und begeht Wortdreherei, was für mich Verfälschung bedeutet.

Hier textete ich Orginalton WTG- Seite.
Wo die WTG sich freiwaschen will, mit dem Text, -das UN-Kinderhilfswerk hat gesagt, dass innerhalb einer Generation-,...
Immer leicht auf anderer Aussagen ein Katechismus /WT vollzubekommen?
Die Zeugen müssen das büffeln. Wenn der Kopf voll damit ist wird zum Predigen gesandt, -geht was schief, wäscht sich der Turm in UN-Schuld.
"Jah,- die anderen haben gesagt".
"Ich bin echt einmal gespannt was der Wachtturm so in etwa 5oo Jahren druckt?
Das bekommen wir ja alle mit? Wer Harmagedon überlebt hat gute Changsen.

Gruss
HW.
, f.a.

Geschrieben von HW. am 27. August 2006 19:55:27:

Als Antwort auf: Re:Ich meine? geschrieben von + am 27. August 2006 15:31:43:

Ich hatte hier bei mir schon mal einen Sonderpionier zum Tee eingeladen.
Er verzweifelte auch, kam später zum Nachdenken.
Da ging es um das Thema ob der mensch Gott sehen kann (Pniel sich mit Gott im Dreck herumtollen kann/ Moses ihn aber nicht sehen durfte)

Ich glaube die Gesellschaft hatte ihn dann gefeuert.
Hatte auch ziemliche private Schwierigkeiten.
Wer als zeuge hat das nicht?
-
Ich lasse nun keine Fremden mehr hier rein:

Parsimony.19139
aus dem text gerissen:
Schon wenn ein einziges Komma versetzt wird, wo es nicht hingehört, kann der ganze Satz eine Katastrophe aus:
lösen.
-
Die Meinung eines Gelehrten
In den Schriften der Zeugen Jehovas werden des öfteren Wissenschaftler zitiert oder auf ihre Arbeiten verwiesen, um den Standpunkt zu unterstreichen. Manchmal wird betont, daß der Zitierte kein Zeuge Jehovas ist. Mir erscheint das paradox. Wer die 'Wahrheit' hat, muß die Gelehrten, die die 'Wahrheit' nicht haben, nicht zitieren. Sie sind aus der 'Welt' und vertreten mitunter auch Standpunkte, die nicht zur 'Wahrheit' passen. Nun, man macht es trotzdem, offenbar aus dem Mangel heraus, daß angesehene Gelehrte nun mal keine Zeugen Jehovas sind. Wie auch, wenn man die Universitäten als Hort der Unmoral verteufelt. An der Stelle sollte man innehalten und einmal fragen: 'Warum lesen Gelehrte Jahrzehnte in der Bibel und verstehen die Wahrheit doch nicht? Sie ist doch eigentlich so einfach zu verstehen.' Als Antwort auf die Frage bekommt man in der Regel Mat. 11:25:

Parsimony.19139

Geschrieben von Drahbeck am 27. August 2006 16:58:13:

Als Antwort auf: Re:Ich meine? geschrieben von + am 27. August 2006 15:31:43:

Der Fall Popper geistert schon einige Jahre in der Literatur herum.

Mit zum erstem Mal ist er mir in der CV 142 (Mai 1981) begegnet.
Der Einfachheit halber zitiere ich einfach mal das, was ich seinerzeit als Einleitung zu genannter CV notierte:

CV142

„Ein Artikel in dieser CV-Ausgabe will nachweisen, dass der WT ungenau zitiert. Dazu wird als Fallbeispiel Sir Karl Popper herangezogen. Zitat aus der CV:

Jüngst widerfuhr das dem bekannten Begründer des "kritischen Rationalismus",
Sir Karl R a i m u n d (Name wegen Wortsperre einen früheren User betreffend, gesperrt geschrieben) Popper, England, der im WT zitiert wurde. Popper steht in sehr hohem Rang in der westlichen Geisteswissenschaft und Philosophie. Auf ihn stützen sich Bundespolitiker, wie Helmut Kohl, CDU und Bundeskanzler Helmut Schmidt und man erhofft sich von ihm durch seinen "kritischen Rationalismus" u.a. auch eine Vernichtung der "zentralen Ansprüche des Marxismus".
Auf welche WT-Ausgabe sich die unkorrekte Zitierung beziehen soll, wird nicht angegeben. Der Vergleich ergibt. Gemeint ist der WT vom 15. 5. 1975 (S. 294).
Darin wird Popper mit dem Satz bemüht:
"Die Wissenschaft ist kein System gesicherter oder nachgewiesener Erklärungen … wir wissen nicht, wir können nur vermuten".

Laut CV legt Popper aber Wert auf die Feststellung:
"Da Sie mich aber ausdrücklich gefragt haben, ob das eine falsche Interpretation ist, muß ich Ihnen sagen, daß es sich in der Tat um eine falsche Wiedergabe handelt. Es ist einer Lüge gleichzusetzen; und diese ganze Sache ist in einem Höchstmaß unfair."
Da müsste man doch wohl erst das fragliche Buch des Popper selbst lesen; wobei noch nicht einmal mitgeteilt wird, um welches es sich handelt und welche Seite dort.
So, mit diesen paar hingeworfenen Brocken zu beurteilen, ob da wirklich falsch zitiert wurde fällt mehr als schwer. Billige Erbenszählerei

Der nächste der den Fall aufgriff war offenbar Gerd Wunderlich in seinem Buch „Jehovas Zeugen die Paradies-Verkäufer" (S. 82f.).
Wunderlich befand sich zu dem Zeitpunkt schon auf dem „Absprung von der WTG". Als „unsicherer Kantonist" in ihren Reihen bereits gehandelt, gab es da noch eine hitzige Diskussion mit einem der WTG-Getreuen. Und dabei wird ebenfalls der Fall Popper bemüht. Ob sonderlich „überzeugend", möchte ich doch eher dahingestellt sein lassen.

Wunderlich schreibt:
"Uns ist ein Bericht im ,Wachtturm' vom 15.5.1975 aufgefallen. In dem Artikel .Wird die Wissenschaft wirklich deine Probleme lösen?' wird auf der Seite 294 ohne Quellenangabe ein Zitat des Philosophen Karl Popper zerstückelt und sinnwidrig wiedergegeben, nur um, wie wir glauben, diesen Wissenschaftler für die Interessen der WTG zu mißbrauchen."

"Das glaubst du doch wohl selbst nicht", bemerkte Bruder Stefan B. erstaunt. "Überhaupt, wie kommst du darauf, daß im ,Wachtturm' Zitate falsch wiedergegeben werden?"
"Darf ich euch das einmal zeigen?" fragte ich darauf. Als man mir das erlaubte, erkundigte ich mich zunächst, ob ihnen die Passage "Genauigkeit der Darlegung" aus unserem Lehrbuch "Leitfaden für die theokratische Predigtdienstschule" bekannt sei. Auf Seite 110 dieses Buches lesen wir:

"Jehovas Zeugen sind eine Organisation der Wahrheit. Wir sollten den Wunsch haben, die Wahrheit zu reden und jederzeit in allen Einzelheiten völlig genau zu sein. Dies sollte nicht nur hinsichtlich der Lehre der Fall sein, sondern auch in unseren Zitaten, in dem, was wir über andere sagen, oder darin, wie wir sie darstellen, ferner in Dingen, bei denen es um wissenschaftliche
Angaben oder um Tagesereignisse geht."
"An diesem Maßstab wollen wir einmal den genannten Abschnitt aus dem Wachtturm vom 15.5.1975 messen", sagte ich (Wunderlich) zu den Ältesten.

Auf der Seite 294 linke Spalte oben steht:
"Wahre Christen haben eine ausgeglichene Ansicht in bezug auf wissenschaftliche Erkenntnisse, und das führt zu guten Ergebnissen. Sie lassen sich nicht von ,wissenschaftlichen' Vorstellungen irreführen, die oft eher persönliche Meinungen als erwiesene Tatsachen sind. Der Philosoph Karl Popper gesteht:

,Die Wissenschaft ist kein System gesicherter oder nachgewiesener Erklärungen; ... wir wissen nicht; wir können nur vermuten. Und unsere Vermutungen werden vom Unwissenschaftlichen geleitet, vom Metaphysischen ...'

Der christliche Apostel Paulus gab Timotheus folgenden weisen Rat: ,Hüte dich vor unheiligen Wortneuerungen und den Streitreden der ... sogenannten Wissenschaft' (l. Tim. 6:20, Allioli)."
"Na und, was soll denn daran falsch zitiert sein?" fragte Bruder Stefan B.

"Darauf will ich ja jetzt kommen", gab ich zur Antwort.
"Obwohl, wie ich schon sagte, die Gesellschaft keine Quelle angibt, was allein schon sehr unseriös ist, ist es Bruder Martens gelungen, das Buch von Karl Popper, aus dem die WTG zitiert, ausfindig zu machen. Es handelt sich um das Buch ,Logik der Forschung' (Tübingen, 1971). Ich möchte euch jetzt einmal das vollständige Zitat vorlesen (Seite 223);

" Unsere Wissenschaft ist kein System von gesicherten Sätzen, auch kein System, das in stetem Fortschritt einem Zustand der Endgültigkeit zustrebt. Unsere Wissenschaft ist kein Wissen (episteme): weder Wahrheit noch Wahrscheinlichkeit kann sie erreichen. Dennoch ist die Wissenschaft nicht nur biologisch wertvoll. Ihr Wert liegt nicht nur in ihrer Brauchbarkeit: Obwohl Wahrheit und Wahrscheinlichkeit für sie unerreichbar ist, so ist doch das intellektuelle Streben, der Wahrheitstrieb, wohl der stärkste Antrieb der Forschung.
Zwar geben wir zu: Wir wissen nicht, sondern wir raten. Und unser Raten ist geleitet von dem unwissenschaftlichen, metaphysischen (aber biologisch erklärbaren) Glauben, daß es Gesetzmäßigkeiten gibt, die wir entschleiern, entdecken können. " (Nur die kursiven Stellen wurden von der WTG zitiert. Im Falle dieser Zitierung anstelle kursiv = fett))

"Ihr seht also, wenn man das vollständige Zitat liest und nicht nur die Fragmente, die von der Gesellschaft zusammengestoppelt sind, kommt etwas ganz anderes heraus.
Popper sagt, wissenschaftliche Erkenntnis könne "zwar" nie endgültig sein, da immer wieder neue Entdeckungen gemacht würden. Deswegen ist wissenschaftliche Wahrheit nicht absolut, sondern sie nähert sich nur an. Dennoch ist die Grundlage wissenschaftlicher Arbeit die Annahme, daß es Gesetzmäßigkeiten gibt, die wir entschleiern, entdecken können'.

Was uns allerdings die Gesellschaft durch diese Zitat-Manipulation vermitteln wollte, war etwas ganz anderes. Jeder Leser, der nicht weiß, was Popper wirklich gesagt hat, muß glauben, Popper, gesteht (diese Worte gebraucht die WTG gerne, wenn sie andere zu ihren Gunsten zitiert), daß Wissenschaft mehr oder weniger Nonsens ist. Damit hat die Gesellschaft bei unseren Brüdern großen Erfolg. ...

Wenn die Wissenschaft im Gegensatz zum Wachtturm' steht, dann muß sich eben die Wissenschaft korrigieren.'"
Jetzt nahm Bruder Stefan B. das Gespräch wieder auf:
"Ich kann nicht mit dir übereinstimmen, daß die Gesellschaft das Popper-Zitat gegen den Sinn zitiert hat." Auch Bruder Paul M. schloß sich dem an und erklärte: "Es ist doch völlig gleich, ob der Autor in seinen Ausführungen etwas anderes sagen wollte. Das ändert doch nichts an der Tatsache, daß er die Worte, die die Gesellschaft zitierte, tatsächlich geschrieben hat."

Dieser Logik konnte ich beim besten Willen nicht folgen und meinte, daß sie das Zitat noch einmal in Ruhe durchlesen und überdenken sollten. Da an eine Klärung dieser Punkte nicht mehr zu denken war, verabschiedeten sich die beiden Ältesten von uns mit der Bitte, wir möchten über alles schweigen. Das lehnten wir ab.

Auch der Katholik Ludwig Neidhart kommt in seinem Buch (in einer Fußnote verpackt und bei weitem nicht so umfangreich wie bei Wunderlich) in ähnlicher Weise auf den Aspekt zu sprechen.

Im bereits zitierten Wunderlich-Zitat ist von einem Herrn Martens die Rede, welcher wohl diesen vermeintlich grandiosen Fund initiiert habe (zumindest im Falle Wunderlich). Täuscht mich nicht alles, dürfte wohl dieser Herr Martens und etliche vor und nach ihm, der katholischen Ecke zuzuschlagen sein. Es gibt halt immer wieder mal solche Fälle, dass da einige glauben „Weltbewegendes" ausgebuttelt zu haben. Beschränkt sich die Auseinandersetzung mit der WTG auf solcherlei, dann sieht es wohl nicht gerade gut aus. Das kann bestenfalls den Rang einer Fußnote einnehmen. Wird es jedoch zum „Kronargument" hochstilisiert. Na dann, gute Nacht! ...

Geschrieben von + am 27. August 2006 18:31:38:

Als Antwort auf: Re: Popper geschrieben von Drahbeck am 27. August 2006 16:58:13:

Hallo Manfred!

Danke für die Perfekte Antwort!

>>> „den Rang einer Fußnote" <<<

Wenn man sich die Mühe machen würde in einer Universität die Mensa zu besuchen und dort sich die Gespräche zwischen Studenten der (zusammengehörenden) Richtung Theologie/Philosophie und anderen bodenständigerer Lehrstühle wie Mathematik, Biologie oder Physik anhört würde man sehr schnell feststellen das sich diese zwei Abteilungen schon vom Prinzip widersprechen.

Ich habe mich, nach dem ich HW geantwortet hatte, gefragt von welchen Wert es haben soll, wenn sich ein Lehrstuhlinhaber der vergeistigten Richtung Theologie/Philosophie über die bodenständigeren Wissenschaften anderer Lehrstühle kritisch äußert.
Er ist Philosoph.
Seine Aufgabe ist es Wissenschaften nicht als System gesicherter oder nachgewiesener Erklärungen zu Beschreiben.
Er wird doch dafür bezahlt das er die bestehenden „Grundwahrheiten" hinterfragt.

Aber sag mir niemand etwas gegen Fußnoten:

Die letzte 14tägige Erwachet Ausgabe vom 22.12.2006

hatte eine Auflage von 22.842.000

und wurde über den grünen Tisch auf 32.412.000 erhöht.

"Erwachet!" Oktober 2006

Jetzt gibt es aber entsprechende Rückmeldungen dass trotz des halbierten Erscheinungsdatums, die Einzelausgabe nicht öfters abgegeben werden.
Pioniere und Verkündiger bekamen „automatisch" vorsorglich eine höhere Zeitschriftenmenge.
Nur brauchen „Zeitschriftenruten" den Erwachet halt einfach nicht doppelt.
Momentan ist es regelrecht schwierig die bestellte Erwachetmenge zu reduzieren.

Es wird interessant zu beobachten ob man sich den Luxus leisten will zum nächsten Jahreswechsel die Auflage trotzdem weiter (wie bisher) anzuheben.

Königreichsdienst Dezember 2005 Seite 8

Geschrieben von Drahbeck am 22. August 2006 15:36:30:

Als Antwort auf: Re: 15. 8. 1956 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 15. August 2006 06:57:01:

Vielleicht mag es auch mal angebracht sein, nicht nur "bitterernste" Themen zu behandeln. Aus dem Abstand von fünfzig Jahren sieht manches anders aus. Nun ist zwar bekannt, dass namentlich Rutherford das Radio als "göttliche Einrichtung zur von Gott bestimmten Zeit" hochjubelte. Das war allerdings auch um 1956 schon "Schnee von gestern".
Dennoch findet man in der "Erwachet!"-Ausgabe vom 22. 8. 1956 eine Notiz zum Thema Radio. Man ist geneigt dafür die Überschrift zu wählen:
"Erfindungen auf welche die Welt 'gewartet' hat".
Diese Überschrift verwandte "Erwachet!" zwar nicht. Aber so unpassend wäre sie dann doch wohl nicht. Aber bilde sich jeder seine eigene Meinung dazu.

"Erwachet!" wusste seine Leser mit der nachfolgenden Neuigkeit zu "beeindrucken":

"Eine deutsche Herstellerfirma von Rundfunkgeräten hat jetzt eine drahtlose akustische Radioschaltung erfunden. Man kann dadurch das Rundfunkgerät ein- oder ausschalten, indem man auf der Frequenz von neun Kilohertz pfeift. Wer nicht mit der Frequenz von neun Kilohertz pfeifen kann, bekommt vom Radiohändler eine Pfeife, die aus einem kleinen Gummibalg und einem Pfeifenröhrchen besteht. Es ist gleichgültig, wo man auch im Zimmer steht, ja, man kann auch durch die Tür pfeifen. Die Schallwellen treffen dann das Radio auf einen als Mikrofon wirkenden statischen Hochtonlautsprecher, der den Pfeifton aufnimmt. Über einen auf die Frequenz des Pfeifsignals abgestimmten Resonanzverstärker wird der Impuls dann zum Schaltrelais gesteuert, welches das Gerät ein- oder ausschaltet. Schon mit sehr schwachen Pfeiftönen kann man das Gerät an- oder abschalten. Nach Ansicht von Fachleuten eröffnen sich mit der drahtlosen akustischen Schaltung neue Perspektiven für die Automatisierung im Heim."

Darauf wartete die Welt

Geschrieben von Drahbeck am 01. September 2006 06:10:16:

Als Antwort auf: Re: 22. 8. 1956 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. August 2006 15:36:30:

In der Rubrik "Mein Lebensziel verfolgend" des "Wachtturms" vom 1. 9. 1956, liest man den Bericht einer, welche dann später zur ersten Klasse der "Gilead-Schule" gehören sollte, als "Versuchskanichen", welche bemerkenswerte Vokabel, sie in diesem Kontext gebrauchte. Das sagt dann wohl einiges aus, wie es um die Logistik jener "Gilead-Schule" zur Anfangszeit bestellt war. Schon zu einem früheren Zeitpunkt wurde hier notiert, dass beispielsweise der Bücherbestand der Gileadschule, gemessen an den Anforderungen einer regulären Hochschule, mehr als mager war. Da mögen sich zwar in den späteren Jahren noch Verbesserungen ergeben haben. Damals jedenfalls, war das bestenfalls eine Indoktrinationsanstalt. Jedoch keine tatsächliche "Hochschule", welche auch wissenschaftlichen Kriterien entsprechen würde.

Ihre Pionierlaufbahn, begann die in Rede stehende Rosa May Dreyer am 1. 9. 1936. Zitat:
"Mein Problem war, ob es gerechtfertigt wäre, meiner verwitweten Mutter und meinen sechs jüngeren Brüdern und Schwestern mein finanzielles Einkommen zu entziehen. Doch sagte ich mir, daß einer von ihnen ebenso die finanzielle Last tragen könnte, da dieses möglich war."

Noch ein Zitat:
"Für einen neuen Pionier ist jede kleine Sache etwas Großes. Daher kann ich sagen, daß wir überglücklich waren, mit Bruder Rutherford sprechen zu dürfen, der uns ermutigte, unsere Arbeit fortzusetzen."

War Rutherford eine "charismatische Persönlichkeit"?

Vielleicht, zumindest in der Sicht seiner Anhängerschaft. Hört man sich einige überlieferte Tonaufzeichnungen von Rutherford-Vorträgen an, fällt schon mal auf, dass er etliche seiner Vorträge mit der Floskel, die wohl eine Grußfloskel darstellen soll "Hey" beendet und darauf ein frenetischer Beifallssturm einsetzt.

Jener Rutherford, der etwa in seinem "Rechtfertigung" (Band I S.154) polemisierte:

"Die Frauen machen Affen oder Drahtpuppen aus den Männern. Diese sind weibisch, Weichlinge und leicht beeinflußbar geworden und. haben wahre Männlichkeit und Festigkeit in der Verwaltung der Angelegenheiten des Staates und des Heimes eingebüßt. Wenn zum Beispiel Männer am Tische sitzen, und eine Frau tritt herein, so erheben sich alle Männer, um ihr Ehrerbietung zu zollen; und auf diese Weise stellen sie die Frau über den Mann. Die Männer nehmen den Hut ab, wenn sie einen Personenaufzug betreten, wo eine Frau zugegen ist; und von diesen Manieren heißt es, sie seien Bezeugungen der Ehrerbietung und zeigten, daß man ein Gentleman sei. Die Sache ist aber fein ausgelegt, und die wahre Bedeutung ist weit verschieden von der allgemeinen Auffassung. Es ist eine List Satans, die Menschen von Gott und seiner festgelegten Regel über die richtige Stellung von Mann und Weib wegzuwenden."

Jener Rutherford ist sich nicht zu schade gewesen, namentlich seine weibliche Anhängerschaft, wie man las, eben auch als Pioniere für seine "Society" auszunutzen. Die "Kärnerarbeit" dürfen sie zwar machen. Ansonsten aber befinden sie sich weitgehend auf dem Status relativer Rechtlosigkeit.

Unfähig aber, dass auch tatsächlich weitgehend zu begreifen. Aber dass kennt man ja auch andernorts, denn und darin ist ein Wahrheitskern enthalten:

"Die dümmsten Schweine suchen sich ihren Metzger selbst".

Rutherford Tonprobe

Geschrieben von Drahbeck am 08. September 2006 07:17:16:

Parsimony.18939

Als Antwort auf: Re: 1. 9. 1956 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 01. September 2006 06:10:16:

Im Gulag-Lager Workuta (Sibirien, im hohen Norden der vormaligen Sowjetunion) wurde laut Bericht von "Erwachet!" (8. 9. 1956) zeitgenössisch die Zahl der Zeugen Jehovas auf 122 und im ganzen Strafgebiet Workuta auf 1800 beziffert.
Das alles "verpackt" in einem für die Mentalität der Zeugen Jehovas beflügelnden Artikel mit der Überschrift:
"Ich fand Glauben an Gott in einem russischen Zwangsarbeitslager. Von einem repatriierten deutschen Staatsangehörigen".

Entsprach die Nazi-KZ-Politik weitgehend dem Grundsatz: "Vernichtung durch Arbeit", so galt für die russischen Gulag-Lager weitgehend ähnliches. So es "Abstufungen" in diesem Vergleich gibt, sind sie doch wohl eher als marginal zu bewerten. Da gibt es nichts zu beschönigen. Das einzelne Menschenleben war für beide Regime ein "Nichts".

Da lernt also ein Deutscher (offenbar ein Kriegsgefangener) im genannten Gulag-Lager auf spektakuläre Weise die Zeugen Jehovas kennen. Die dortigen Arbeitskolonnen, im Bergbau eingesetzt (draußen herrschen sechzig Grad Minus, was schon mal die gefürchteten dortigen Rahmenbedingungen veranschaulicht). Da lernt also ein Deutscher in seiner wild zusammengewürfelten Strafbrigade (Kennzeichen: babylonisches Sprachgewirr. Fast keiner versteht die Sprache des anderen) einen Zeugen Jehovas kennen. Auf erst einmal unerfreuliche Art. Seine Strafbrigade weist eines Tages beim "abzahlen" einen zu wenig auf. Es stellt sich heraus, der ist aus "politischen" Gründen verhaftet worden. Sein "Vergehen". Bei einer "Filzung" wird bei ihm eine Bibel beschlagnahmt. Er erklärt daraufhin in den Streik zu treten, bis er selbige wieder zurückbekommt. Das mit dem "zurückgeben" war dann wohl nichts. Sowjets und Nazis die man sehr wohl dabei im gleichem Atemzug nennen kann, pflegten solche Art von Aufmüpfigkeit auf ihre spezifische Art zu "lösen".

Für die Verbliebenen der Strafbrigade hatte das aber zur Folge, dass sie ihr Arbeitssoll (stets hochgeschraubt) nicht mehr erfüllen konnten. Das wiederum war für die russischen Apparateschicks "Sabotage". In dieser Zwickmühle befand sich nun auch der Deutsche (der zugleich Kolonnenführer war). Ein Wort ergab das andere. Und er solidarisiert sich mit dem verhafteten Opfer (Solidarisierung aus der Motivation heraus, wie das Problem der Norm-Untererfüllung wieder gelöst werden können). Jetzt verstehen Sowjets und Nazis (der Vergleich ist durchaus passend) erneut keinen Spaß. Der dortige Kerker bekommt einen zusätzlichen Bewohner. Eben den genannten Deutschen. Dort nun lernt er die Geschichte jenes ukranischen Zeugen Jehovas erstmals richtig kennen.

Als der Krieg ausbrach, bekam der Vater des Ukrainers den Stellungsbefehl zum einrücken in die Armee. Zum vorgesehenen Zeitpunkt verlässt er auch das Haus. Jedoch kommen am nächsten Tag die Geheimdienstbeamten ihn suchen. Sie finden ihn (vorerst) nicht. Es stellt sich heraus. Der Gesuchte hauste von da ab versteckt in einem Erdloch. Einige Zeit geht dieses Versteckspiel gut. Dann wird auch er erwischt. Zu den Kriegswirren gehört auch der Umstand, dass jene Gebiete zeitweilig unter deutsche Fremdherrschaft gerieten. Dann wieder erneut russisch wurden. Erst im Jahre 1953 sollte der Ukrainer seinen Vater wiedersehen. Allerdings sehr kurz nur, unter bedrückenden Rahmenbedingungen. Der Jugendliche hatte aufgrund seiner Biographie auch die Religion seines Vaters angenommen.

Zitat:
"Da, im Mai 1953 wurde ich bei der Arbeit festgenommen und nach Minsk gebracht. Nach dreimonatiger Untersuchungshaft kam ich vor Gericht. Dort fand ich auch Vater, Mutter und Schwester auf der Anklagebank. Die Anklagepunkte waren bei allen die gleichen: 'Vorbereitung zum Hochverrat' und 'Mitarbeit im Nachrichtendienst einer fremden Macht'.
für Vater lautete das Urteil Verbannung nach Sibirien auf Lebenszeit, für Mutter 20 Jahre und für die Schwester 15 Jahre Zwangsarbeit, und ich erhielt 10 Jahre."

Fazit. Das Leben auch dieser Familie wurde von den Sowjets-Nazi zerstört, im sehr buchstäblichen Sinne. Das für sie die Religion nun erst recht zum Strohhalm-Anker wurde, kann man durchaus nachvollziehen. Wenn die Zahl der heutigen Zeugen Jehovas auf dem Territorium der ehemaligen Sowjetunion als beachtlich einzuschätzen ist. So hat mit Sicherheit, die frühere Politik der Sowjet-Nazi ihren Anteil daran. Wesentlichen Anteil daran.
Weiteres Fazit. Parteien, namentlich mit relativer "Hausmacht" auf ostdeutschem Territorium, in der die "Gestrigen" nach wie vor präsent sind, werden für mich daher unwählbar bleiben. Wer sich nicht dazu bekennen kann, einen klaren und unzweideitigen Trennungsstrich zur früheren Sowjet-Nazi-Politik zu ziehen. Der sollte (eigentlich) nichts anderes verdienen!

Allerdings ebenso unwählbar bleiben (für mich) jene Parteien, für welche die Herren Theologieprofessoren der Berliner Humboldt-Universität sich berufen fühlten, zwei Wochen vor der Berliner Wahl, eine "Wahlempfehlung" auszusprechen.

In ihrem die Sowjetunion bezüglichen Video, stellt die WTG auch einige Zeitzeugen vor. Unter anderem einen Herrn Nikolaj Dubowinski. Der lebte auch in buchstäblichen Erdlöchern (respektive Bunkern). In diesem Falle aus dem Grunde, weil er dort WTG-Literatur vervielfältigte. Irgendwann wurde auch er erwischt, zum Tode verurteilt (später Urteilsumwandlung zu 25 Jahren Straflagern).

Herr Dubowniski

Liest man solche Berichte, kommt man nicht umhin "Farbe zu bekennen". Das gleiche WTG-Video zitiert auch eine Grundsatzaussage von Lenin, der da gemäß WTG-Aussage einmal erklärt haben soll:
"Jede religiöse Idee, jede Idee von einem Gott, selbst jedes kokettieren mit einem Gott, ist eine unsagbare Abscheulichkeit, die gefährlichste Torheit, die schändlichste Infektion."
Welche Konsequenzen aus der Lenin'schen Prämisse abgeleitet wurden, kann man "plastisch" auch am Falle Dubowinski ablesen.

Eines gilt es jedoch festzustellen, wie immer man auch zu der Aussage von Lenin steht. Die diesbezügliche Politik darf auf keinen Fall "kurzatmig" gesehen werden. Sie muss unter langfristigem Aspekt bewertet werden. Und dieser langfristige Aspekt lehrt, dass genau das, was Lenin und die Seinigen durch ihre Politik "verhindern" wollten. Das genau das letztendlich von ihnen befördert wurde.

Man mag viele Vorbehalte der WTG gegenüber haben. Aber zu diesem Beispiel Sowjetunion gilt es ein klares, und unzweideutiges. So nicht! zu sagen!
Zu den Kirchenpolitischen Rahmenbedingungen der Sowjetunion kann man beispielsweise in der 1947 im "Verlag der sowjetischen Militärverwaltung in Deutschland" erschienenen Schrift von O. Fjodorow "Die Religion in der UdSSR" auch den "denkwürdigen" Satz lesen:

"Wie vorsichtig, überlegt und taktvoll die Politik der Sowjetmacht in dieser religiösen Frage ist, zeigt auch die sowjetische Gesetzgebung über das Verfahren zur Schließung von Kirchen, Synagogen, Moscheen.
Die Sowjetbehörden gestatten die Schließung von Gotteshäusern nur, sofern die Gläubigen selbst es fordern ..."

Das rekapituliere man sich nochmals. Eine Schrift, welche die kirchlichen Verhältnisse der Sowjetunion in "rosaroten" Farben darstellen will, stellt das Verfahren von Kirchenschließungen als "taktvoll" hin.

Weiter liest man in dergleichen Schrift: (S. 37)
"Insgesamt wurden von den religiösen Organisationen und der Geistlichkeit viele Dutzende von Millionen Rubeln für die Verteidigung des Landes gespendet (zweiter Weltkrieg).
Bei der Überweisung der gesammelten Summen an die Sowjetbehörden wandten sich die Gläubigen mit feierlichen Zuschriften an den Führer des Sowjetvolkes, J. Stalin ..."

Da kann man als Kommentar nur sagen. Unter solchen Rahmenbedingungen, wurden die Menschen ja geradezu animiert in Opposition zum herrschenden Regime zu treten.
Die Zuwächse der Zeugen Jehovas zu damaliger Zeit, sind im wesentlichen als Ausdruck politischer Opposition in religiöser Verklärung zu werten. Und was die Zuwächse in der Nach-Sowjetunion-Zeit anbelangt, weitgehend auch noch die Nachwirkung, eines durch und durch morschen Regimes. Wobei die neue "Heilslehre" des Manchester-Kapitalismus, ein übriges tut, Menschen den einzigen Ausweg nur noch im religiösen Opium sehen zu lassen. Und was die davor liegende Phase anbelangt, wo dieses Opium verpönt war. Ein "Entzug" ist nur dann wirksam, wenn das Bedürfnis nach dem Stimulans-Mittel echt überwunden ist. Ist das nicht der Fall, sind Rückfälle vorprogrammiert. Das religiöse Opium wurde zu Sowjetzeiten durch etwas weit schlimmeres ersetzt. Durch die staatlichen Geheimdienststrukturen auf allen Ebenen. Ohne diese Geheimpolizei als eigentliche Staatstütze, wäre dieses Regime schon viel früher zusammengekracht.

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Geschrieben von Drahbeck am 15. September 2006 07:01:08:

Als Antwort auf: Re: 8. 9. 1956 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 08. September 2006 07:17:16:

Unter Berufung auf einen Presseartikel der "New York Times" zitiert der "Wachtturm" vom 15. 9. 1956 die nachfolgende Meldung aus Ungarn:
"Aus Budapest sandte ein amerikanischer Zeitungsherausgeber, Eugene Pulliam, seiner Zeitung einen Bericht über die Religion in Ungarn:
'In Übereinstimmung mit der neuen Sowjetlinie 'Süßigkeit und Licht' revidierte der kommunistische Hochkommissar in Ungarn seine Taktik der Verfolgung von Priestern und Pastoren. Ein Programm sogenannter Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche sei eingeführt worden. Statt daß die Leute gescholten werden und man sie bedroht, weil sie an Gott glauben und die Kirche besuchen, werden die Leute nun angespornt, die Messe und die Kirche zu besuchen. ... Nie habe Ungarn eine solche Wiederbelebung des Kirchenbesuches mit angesehen ... Natürlich ist immer irgendeine Falle dabei, diesmal die Bedingung, daß Priester und Pastoren jeden Sonntag eine kurze 'Predigt' lesen, worin die kommunistische Philosophie angepriesen wird.' - Times, 17. Oktober 1955."

Anstatt dass die WTG solch einem Element offensichtlicher "Tauwetterpolitik" einen positivem Aspekt abgewinnt, kann sie sich nur dazu bereitfinden, das ganze kritisch zu werten. Angesichts ihrer eigenen Erfahrungen - zu jener Zeit - mit den kommunistischen Regimen, hätte die ungarische Entwicklung doch nur in ihrem eigenen Interesse liegen können. Das dem so ist, sah man Jahrzehnte später, auch im Falle Polen. Das dortige kirchenpolitische "Tauwetter" nach den Danziger Streiks mit Etablierung der Solidarnosc, hatte zur Folge, dass der polnische Staat den Zeugen Jehovas sogar große, massenwirksame öffentliche Kongresse zubilligte. Ein Umstand, wovon Zeugen Jehovas (jener Zeit) in den anderen Ostblockstaaten nur träumen konnten.

Und man zeigte sich diesem polnischen Entgegenkommen auch anerkenntlich, indem nunmehr jegliche scharfmacherische Töne früherer Jahre vermieden wurden. Ob ähnliches schon damals, auch in Ungarn möglich gewesen wäre, mag einstweilen unbeantwortet bleiben. Zumindest war Ungarn zu damaliger Zeit auf der Ebene der Kirchenpolitik das liberalste von allen Ostblockstaaten. Selbst in der Kardinalfrage der Wehrdienstproblematik fand man dort noch einen "Königsweg".
Es hätte doch eigentlich im Interesse der WTG gelegen, durch Lob für die ungarische Entwicklung, selbige vielleicht gar noch weiter zu forcieren. Nichts von alldem zu damaliger Zeit. Und der Grund dafür ist auch offenkundig.

Die von Rutherford 1929 eingeführte Obrigkeitslehre, wurde von der WTG erst 1962/63 wieder revidiert. In den Jahren davor galt auf WTG-Seite die Prämisse, den kalten Krieg noch kälter zu machen!

Zum Thema Ungarn vielleicht noch ein Zitat, was schon zu einem früheren Zeitpunkt bezüglich dieses Landes notiert wurde:

Zu Ostblockzeiten, war ja Ungarn, nebst Polen, als relativ liberal bekannt, auch auf dem Sektor Kirchenpolitik. Gleichwohl gab es auch dort harte Auseinandersetzungen, für die der Name Kardinal Mindszenty in den Anfangsjahren nach 1945 steht.

In der deutschsprachigen "Budapester Rundschau" verkündete der seinerzeitige ungarische Staatssekretär für Kirchenfragen, Imre Miklos, im Jahre 1974 (Nr. 36 vom 9. 11. 74), dass der ungarische Staat die Kirchen jährlich mit fast 70 Millionen Forint bezuschusse (wie gesagt: zu kommunistischen Zeiten). Um so auch ihr Wohlverhalten zu erkaufen. Letzteres sagte er zwar so nicht, ist aber faktisch so.

Sandor Palotay, seinerzeitiger Präsident des Rates der Freikirchen in Ungarn, und gleichzeitiger Verfasser des Buches "Tevedesek Utjan A 'Jehova Tanui'" (Budapest 1977). Den Titel deutet der richtig, wer das als eine Schrift über die Zeugen Jehovas einschätzt!
Palotay bezifferte in der "Budapester Rundschau" Nr. 19/1975, die Gesamtzahl der den Freikirchen zugerechneten in Ungarn, auf circa 44- 45 000 Mitglieder.

Da ich schon mal die "Budapester Rundschau" zitiere, vielleicht auch noch die Ausgabe Nr. 16/1977. Darin wird mitgeteilt, dass der ungarische Staat, die circa 4 000 Mitglieder zählenden "Christgläubigen Nazarener", just (erst) 1977 staatlich anerkannt hatte. Jene "späte" Anerkennung basierte nicht zuletzt auf dem Problem, dass auch diese Religionsgemeinschaft Wehrdienst verweigert.
Man fand einen "Königsweg" dergestalt dass sie, Zitat: "anstelle Waffenausbildung und -dienst gesundheitliche, technische oder andere militärische Aufgaben verrichten."

Damit auch ja nicht zuviele in den Genuss dieses "Privilegs" kamen, vereinbarte man weiter, dass die Nazarener den Mitgliedern, die sich im Wehrdienstalter befanden, ausdrücklich "eine mit den Unterschriften von drei Kirchendienern versehene Bescheinigung geben" müssen.

Die genannten Zahlen verdeutlichen, dass christliche Kreise außerhalb der "Großkirchen", auch in Ungarn als numerisch klein eingeschätzt werden müssen. Das man ihnen demzufolge auch heute keine besonderen finanziellen Privilegien, wie in einigen anderen Ländern, zugestehen will.

Die Zeugen Jehovas, mit ihren derzeit rund 20 000 in Ungarn, dürften da wohl inzwischen etliche der anderen Freikirchen numerisch überflügelt haben.
Das der ungarische Staat eine geforderte Subvention in "Einzelfällen" jetzt verweigert, kann ich nur begrüßen. Der Kirche-Staat-Filzstaat Deutschland ist diesbezüglich wahrlich kein zu empfehlendes Vorbild.

Geschrieben von Drahbeck am 22. September 2006 07:01:23:

Als Antwort auf: Re: 15. 9. 1956 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 15. September 2006 07:01:08:

J. F. Rutherford schrieb in dem 1928 erschienenen Buch „Schöpfung"
„Es ist zu erwarten, dass die von Menschen stammenden Theorien über die Erschaffung der Erde voneinander abweichen. Diejenige Theorie aber, die vernünftig erscheint und von der Schrift unterstützt wird, hat Anspruch auf eine unparteiische Prüfung. Alle Theorien, die sich nicht im Einklang mit der Heiligen Schrift befinden, können als nutzlos beiseite gelegt werden.

Es scheint, dass es der Plan Jehovas war, das Licht über sein großes Werk zum Wohle der Menschen erst vom Jahr 1874 n. Chr. an zunehmen zu lassen. In diesen Jahre war es auch, daß Isaak N. Vail zum ersten Mal seine Schrift betitelt 'Das Ringsystem der Erde' veröffentlichte. Der Titel nimmt Bezug auf einer Reihe aufeinanderfolgender ringförmiger Hüllen von Wasserdampf, die die erschaffene Erde umgeben haben und in verschiedenen Perioden auf sie nieder gefallen sein sollen.

Vor der Untersuchung des Berichtes der Heiligen Schrift sei hier nachfolgend eine kurze Zusammenfassung dieses Vail'schen Ringtheorie gegeben:
Die Erde war anfänglich eine glühendflüssige Masse, die wirbelnd durch den Raum rollte. Ihre gewaltige Eisenhitze trieb alle Dämpfe, Wasserdämpfe sowie auch metallische Dämpfe, aus ihrem Inneren heraus und ließen sie zum Himmel aufsteigen. Hitze und Zentrifigulkraft zusammen bewirkten, dass diese Dämpfe sich in entsprechender Entfernung am Himmel aufsammelten, und zwar besonders in der Äquatorgegend.

Diese rotglühenden Dämpfe enthielten alle auf der Erde bekannten schmelz- und verdampfbaren Mineralien. Als die Erde sich abkühlte, legten sich die schwersten dieser Dämpfe die der Erde am nächsten waren, wie Ringe um dieselbe, und die leichteren Stoffe bilden zahlreiche andere Dinge, jeweils ihrem Gewichte und ihrer Dichte entsprechend. Diese Ringe oder Gürtel waren voneinander getrennt und scharf begrenzt. Die Umdrehung der dem Polargürteln näher gelegenen Ringe war langsamer als die der Ringe am Äquator. Als diese aus Wasserdampf geformten und schwer mit Kohlenstoff geladenen Ringe allmählich abkühlten, kreisten sie immer näher die Erde, bis sie schließlich zusammenbrachen und niederfielen. Die, welche der Erde am nächsten und am schwersten waren, fielen zuerst herab und ließen die entfernteren und leichteren Ringe sich allein in ihren Bahnen weiter um die Erde drehen, aber Ring um Ring kühlte in bestimmter Reihenfolge ab und fiel hernieder.

Professor Vail urteilt weiter, dass der letzte dieser Ringe hauptsächlich aus Wasser bestand, während die andern Ringe große Mengen Kohlenstoff und mineralische Stoffe, die durch die große Hitze der Erde ausgeschieden wurden enthielten. Das Sonnenlicht, das durch die Ringe, welche wie ein Baldachin die Erde einhüllten, hindurchdrang, verursachte gewissermaßen ein Treibhauszustand, der an den Polen das Pflanzen und Tierleben genauso wie auf anderen Teilen der Erde gedeihen ließ. Diese Ringe, die die Erde umgeben drehten sich rascher als die Erde um ihre Achse, und der Abkühlungprozeß bewirkte, das sie zur gegebenen Zeit auf die Erde fielen. Der Einsturz des letzten dieser Wasserringe trat erst nach der Erschaffung des Menschen ein und brachte die große Flut in den Tagen Noahs.
(S. 29, 30)

Weiter Rutherford:
„Ein sehr starker Beweis wird durch Prof. Vail für die Tatsache erbracht, dass alle Planeten durch ein allgemeines und unbeugsames Gesetz gebildet wurden, und da wir jetzt den Saturn von Ringen umgeben sehen und auf den Uranus an seinen noch unvollendeten Ringsystem ferner sehen, müssen wir den Schluss ziehen, dass auch die Erde durch fortschreitenden und aufeinanderfolgenden Zusammenbruch wasserhaltiger Ringe entwickelt wurde.

Das Ringsystem über die Bildung der Erde wie es Professor Vail befürwortet, ist vernünftig. Diese Theorie wird durch die im Worte Gottes offenbarte Wahrheit unterstützt.
(S. 33, 35)

Weiter liest man im genannten Rutherford-Buch:
„In den letzten Jahren wurden Tiere, die nur in den tropischen oder warmen Gegenden leben, eingefroren im ewigen Eis des Nordens entdeckt. Sie hatten grünes Gras im Magen, was beweist, dass sie beim Fressen des grünen Futters von einem plötzlichen Tode erteilt wurden und dass ihr Tod durch die Kälte verursacht wurde. Auch die Reste eines Mastodons mit grünen Futter im Maule, sind im Eis eingebettet gefunden worden. Dies ist ein weiterer Beweis für die vorstehende Behauptung. Die Tatsachen im Naturgeschehen widersprechen sich nicht und erscheinen nicht lächerlich, wie es mit Bezug auf gewisse Gelehrte gesagt werden muss. Wenn immer ein sogenannter Weiser die Bibel missachtet begibt er sich in einer schlimmen Lage". (S 95)

Was jene Ringtheorie anbelangt, begegnet man ihr noch im 1943 (Englisch) und 1946 (Deutsch) erschienenen WTG-Buch „Die Wahrheit wird euch frei machen". Dort unter anderem in Form einer Zeichnung dargestellt.

Schon in den „Schriftstudien" Band 6, kam der genannte Herr Vail mit einem ausführlichen Zitat zu Wort. Dort wird er wie folgt zitiert:

„Nachdem Vorstehendes geschrieben wurde, zitieren wir aus dem „Scientific American" folgende kurzgefaßte Darlegung aus der Feder Professors Vails:
Das erfrorene Mammut.
An den Redakteur des Scientific American:
„Ich habe mit großem Interesse in Ihrer Ausgabe vom 12. April die Bemerkung über die kürzlich gemachte Entdeckung eines Mammutkörpers in Kaltlagerung gelesen, der von Dr. Herz in den eishaltigen Regionen Ostsibiriens gefunden wurde. Meines Erachtens ist das wichtiger auf dem Pfade der Geologie als 'ein Stein von Rosetta'. Es liefert das stärkste Zeugnis zur Unterstützung der Behauptung, daß alle Eisepochen und alle Überflutungen, die die Erde je sah, durch das fortschreitende und aufeinander folgende Sinken ursprünglicher Erddünste, die unseren Planeten umgaben, verursacht wurden, wie die Wolkendünste des Planeten Jupiter und Saturn noch heute jene Körper umgeben.
„Es sei mir gestattet, meinen Kollegen vom Fache der Geologie die Annahme vorzuschlagen, wonach Überreste dieser feuchten Erddämpfe sich noch in geologisch sehr neuer Zeit um die Erde herum befunden hätten, wie die Wolkendecke den Jupiter noch jetzt umgibt. Solche Dämpfe mußten hauptsächlich in den Polarländern, woselbst die Anziehung am stärksten und die Zentrifugalkraft am schwächsten war, sich sammeln und dann als gewaltige Eismassen auf die Erde fallen. Solange hingegen die Dampfschicht bestand und die Erde gleichsam überdachte, mußte sie das Klima bis in die Polargegend hinein mild machen, daß der Boden zu einer Weide für Mammute und ihre Verwandten werden konnte, -- es war gewissermaßen wie eine Gewächshauserde unter einem Gewächshausdach. Wenn dies zugegeben wird, so kann man die Größe und Wirksamkeit der eine Welt voll reichen Lebens vernichtenden Eis- und Schneemassen nicht begrenzen. Das Mammut scheint mit so vielen anderen, die man mit unverdautem Futter im Magen aufgefunden hat, zu beweisen, daß es plötzlich vom Eis verschüttet wurde. Das ungekaute Gras in seinem Maule ist davon ein unwiderleglicher Zeuge. Glauben wir diesem Zeugnis, so können wir dem Eis seine Herrschaft nachweisen; wir brauchen nicht mehr bei der unwissenschaftlichen Annahme stehen zu bleiben, die Erde sei kalt geworden, um ein Schneebild zu erhalten, sondern sie erhielt das Schneekleid und wurde kalt.

„Während der Feuerzeit verdampften die Ozeane samt einer ungeheuren Menge von Mineralien und Metallen, und wenn wir zugeben, daß diese Dünste in ein Ringsystem geformt waren und im Laufe der Zeitalter in großen Abschlägen niederfielen, und einige sogar bis in das Zeitalter des Menschen hinein sich um die Erde lagerten, so können wir uns viele Dinge erklären, die heute dunkel und verwirrend sind.
„Schon 1874 habe ich einige dieser Gedanken in Broschürenform veröffentlicht, und daß ich heute die Ringtheorie erwähnte, geschieht mit der Hoffnung, die Denker des zwanzigsten Jahrhunderts möchten sie sich ansehen.
ISAAC N. VAIL." (S. 22, 23)

Auch in der Buchausgabe des „Photo-Dramas der Schöpfung", lässt sich die Ringtheorie nachweisen. So unter anderem auf Seite 5 (und an weiteren Stellen).

Ebenfalls in der "Der Weg zum Paradiese" von W. E. van Amburgh, mit Vorwort von Rutherford

Nun widmet sich „Erwachet!" vom 22. 9. 1956 in einem „Ein sonderbarer Planet. Der Saturn" betitelten Artikel erneut der Ringtheorie. In diesem Artikel findet sich auch der zustimmbare Satz:

„Natürlich ist der Saturn weit entfernt, unsere Kenntnis ist beschränkt, und bestimmt werden wir in Zukunft noch mehr hinzulernen."

Es wäre angemessen gewesen, hätte Rutherford schon ähnliches geäußert. Hat er aber nicht. Er stellte seinerzeit die Ringtheorie als für Gläubige unumstößlich hin. Es ist interessant zu registrieren, dass in dem genannten „Erwachet!"-Artikel die Vail'sche Ringtheorie nunmehr zum „Abschuss" freigegeben wird. „Erwachet!" schreibt:

„Im Jahre 1796 stellte Laplace die Nebeltheorie auf, um die Entstehung der Planten zu erklären. Er wies auf das Ringsystem des Saturns hin als Beispiel dieser Möglichkeit. Man glaubte, daß ebenso, wie Schmutz von dem Rand eines rotierenden Rades geworfen wird, wenn es schnell genug rotiert, auch Materie von der Sonne weggeschleudert wurde. Während sich die Sonne weiter zusammenzog, sammelte sich die hinausgeschleuderte Materie und kühlte ab, um so die Planeten zu bilden. W. M. Smart schreibt jedoch in seinem Buche 'The Orgien of the Earth' (der Ursprung der Erde), herausgegeben im Jahre 1951:

„Trotz des anscheinenden Erfolges - indem einige Hauptmerkmale unseres Planetensystems dadurch erklärt werden können - wird die Nebentheorie heute vollständig verworfen, zumindest, was die Entstehung der Planeten und Satelliten betrifft."

In seinem Buch 'The Earth's Annular Systems' (Das Ringsystem der Erde) wies Isaac N. Vail im Jahre 1902 auf die Ringe des Saturns hin, um zu beweisen, wie der Schöpfungsvorgang bezüglich der Erde vonstatten ging. Als die Erde noch ein glühender Ball war, stieß sie. so behauptet er, wie der Saturn, Feuchtigkeit und andere Stoffe in Form von Dampf aus, der im Raum schwebend mit der Erde rotierte, um später, als die Rotation verlangsamt wurde, wieder auf die Erde niederzugehen. Daß solch eine Hülle aus Dampf durch die Macht Gottes über der Erde gehalten wurde, wird in der Heiligen Schrift gezeigt; jedoch gibt es keinen Beweis, daß die Hülle jemals die Form eines Ringes hatte, und die Wissenschaft behauptet, daß der Planet Saturn keine Veranschaulichung dieses Vorgangs gibt."

Sicher ist es zu akzeptieren, wenn sich auch die WTG in naturwissenschaftlichen Fragen revidiert. Was das Unfaire an der ganzen Sache ist, stellt jedoch der Umstand dar, dass seitens der WTG, auch nicht andeutungsweise (nach dieser Korrektur) auf die vollmundigen Thesen zu Russell und Rutherford's Zeiten eingegangen wird. Es ist also wieder einmal das berühmte „Man hat geglaubt". Wer dieses „Man" in Sonderheit war, wird geflissentlich unterschlagen!

Noch eine Abwandlung der Ringtheorie

A(ugust) Fetz, dessen Bibelforscher bezügliches Buch aus dem Jahre 1925 man berechtigterweise, heutzutage tunlichst nur „mit der Kneifzange anfasst". Fetz war einer der zeitgenössischen Verschwörungtheoretiker (eine Spezies, es sei beklagt, die auch heute noch nicht „ausgestorben" ist). Unter den zeitgenössischen Verschwörungstheoretikern mit Bibelforscher-Bezug (es gab noch ein paar mehr von der üblen Sorte), war Fetz vielleicht gar der „ungekrönte Papst". Damaliges „Hauptverschwörungsthema" (wirklich nur damaliges? Da wäre ich mir nicht im entferntesten sicher) waren „die Juden".

Den Holocaust in der realen Form kannte man zwar um 1925 noch nicht; dieweil zeitlich später einzuordnen. Aber das es diesen dann gab. Mit Sicherheit hat auch Hetzer Fetz, seine nicht unwesentlichen Vorläuferdienste dabei geleistet. Da „Differenzierungen" für alte und neue Verschwörungstheoretiker ein Begriff „von einem anderen Stern" sind, mit dem sie überhaupt nichts anzufangen wissen. Da dies nun mal so ist, braucht man sich denn auch nicht zu wundern, dass Fetz „praktischerweise", die verhassten Bibelforscher zugleich in die „Judenschublade" mit hinein tat. Die war zwar keinesewegs „leer". „Bolschewisten" und andere Schreckgespenster, befanden sich dort schon. Aber auf ein „Schreckgespenst" mehr kam es den deutschnationalen Machern auch nicht mehr an. So landeten die „Judenfreunde" „Bibelforscher" (man denke nur an ihre Bücher „Die nahe Wiederherstellung Israels" (Russell), oder „Trost für die Juden" (Rutherford)) eben auch in dieser Schublade. Das sie dort landen konnten. Unzweifelhaft hat die WTG, wie diese Buchtitel schon verdeutlichen, es ihnen dabei leicht gemacht.

Was war denn der Herr Fetz noch? Im Hauptberuf ein stramm deutschnationaler Schuldirektor. Wenn die Bibelforscher in ihrer „Anklage gegen die Geistlichkeit" selbiger unter anderem vorwarfen, die Jugend in die Schützengräben des ersten Weltkrieges „hineingepredigt" zu haben, dann kann man sich sehr wohl auch Herrn Fetz bei dieser Tätigkeit plastisch vorstellen.

Offenbar aber hat sie ihn wohl nicht ganz „ausgefüllt", so das er sogar noch Zeit und Muße fand, sich dem Bibelforscherthema zu widmen. Einiges las er dazu. Aber auch „Stippvisiten vor Ort" gönnte er sich. Es wäre wohl etwas zu einfach, einen „gestandenen Schuldirektor" wie Herrn Fetz als „Milchmädchen" zu bezeichnen. Obwohl seine Logik nicht selten dazu animieren würde. Also wenn ich seine Grundsatzthesen nicht im entferntesten teile, so komme ich andererseits aber auch nicht umhin, auch die Ergebnisse seiner „Stippvisiten" bei den Bibelforschern zur Kenntnis zu nehmen. Und bei einer solchen registrierte er einen durchaus interessanten Aspekt. Der wiederum steht im Kontext zur bereits erläuterten „Ringtheorie". Er ist zugleich auch ein Zeugnis (analog auch zur Technikeuphorie der „Bibelforscher"), das einmal mehr aufzeigt, wie die denn zeitgenössisch so zu „ticken" pflegten.

Herr Fetz weiß als Zeitzeuge über das Resultat einer seiner „Stippvisiten" bei den „Bibelforschern" zu berichten:
„Wie wir neuerdings durch die Bibelforscher Redner erfahren, wird ein um die Erde liegender Elektrizitätsringing (den Saturnringen ähnlich) platzen und der Erde paradiesische Fruchtbarkeit ermöglichen. Als Beweis, dass die große Fruchtbarkeit überhaupt möglich sei berichtet ein Bibelforscher-Redner im Jahre 1923 im Bremerhafen, dass es schon jetzt einen Gelehrten gelungen sei unter dem Einflusse der Elektrizität eine Bohne zu züchten, an der sich 17 Personen hätten satt essen können." (Fetz S. 59).

Das Fetz sich seine Aussage keineswegs "aus den Fingern gesogen", sondern dass reale Vorstellungen und Diskussionen in Bibelforscher-Kreisen dahinter stehen, verdeutlicht (auch) jene Leserfrage, welche man in (der Schweizer Ausgabe) des "Goldenen Zeitalters" vom 15. 10 1923 lesen konnte (S. 31). Dort wurde angefragt:
"Wann denken Sie, dass der kürzlich im 'G.Z.' erwähnte elektrische Ring einstürzen wird?
Antwort: Die Bibel gibt hierüber keinerlei Auskunft. Im Zusammenhang mit den vorausgegangenen Betrachtungen über diesen elektrischen Ring möchten wir annehmen, dass dieses Ereignis stattfindet, wenn die weltenweite Drangsal, von der die Heilige Schrift spricht, ihren Höhepunkt erreicht haben wird."

Nun ja, da fällt einem unwillkürlich auch der „Wunderweizen" wieder ein, über den ebenfalls zeitgenössisch erstaunliches berichtet wurde.

Herrn Marley Cole indes scheint diese Euphorie in Sachen „Wunderweizen" schon nicht mehr beeindruckt zu haben, denn er müht sich in seinem ZJ-bezüglichen Buche, eben jenem „Wunderweizen" als eine nicht mehr reproduzierbare „Mutation" wegzuerklären. So haben diese „Wunder" wieder einmal einen bemerkenswert kurzen Zerfallswert!

Geschrieben von Drahbeck am 22. September 2006 07:14:25:

Als Antwort auf: Re: 22. 9. 1956 (Vor fnfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. September 2006 07:01:23:

Dokumentation:

Artikel: "Die Ringe der Erde" in "Das Goldene Zeitalter" (Ausgabe Barmen), 15. 4.1923

Von manchen Forschern unserer Tage wird angenommen, unsere Erde sei während der 42.000 Jahre ihrer Zubereitung von einer Anzahl ringartiger Formationen bestehend aus Kohlenstoff, Dunst, Gasen, Dampf etc. umgeben gewesen. Unter dem Einfluß der Abkühlung verringerte sich die Rotationsgeschwindigkeit an der Peripherie, sodaß die Ringe sich immer völliger um unseren Planeten schlössen, bis im Laufe langer Epochen einer nach dem ändern einstürzte, was große Überschwemmungen und klimatische Veränderungen zur Folge hatte.. Die aus schwerer Materie — wie z. B. Kohlenstoff und schwerere Gase — bestehenden Ringe stürzten, weil sie sich der Erde am nächsten befanden, zuerst ein, die leichteren später. Auf diese Weise bildeten sich die verschiedenen Erdlagen, Felsgestein, Kohle, Mineralien usw. Der letzte dieser Ringeinstürze verursachte die zu Noahs Zeit stattfindende Sintflut mit ihrem urplötzlichen klimatischen Wachsel.

Es gibt zahlreiche geologische Beweise für die Richtigkeit dieser sogenannten Ringtheorie. Und nicht nur diese geologischen Zeugnisse besitzen wir, sondern selbst zwei stumme, himmlische Zeugen — Jupiter und Saturn — bestätigen und demonstrieren uns diese Ringtheorien.

Da die Erde sich noch immer in einem gewissermaßen unvollendeten Zustand befindet, so dürfen wir logischerweise den Schluß ziehen, daß der Entwicklungs- oder Schöpfungsprozeß fortschreitet, und daß noch andere Ringe die Erde umgeben, die zur bestimmten Zeit einstürzen und erstaunliche Folgen und Veränderungen auf unserem Planeten nach sich ziehen werden.

Angestellte Untersuchungen weisen das Vorhandensein drei unterschiedlicher Sphären, die mit Ringen verglichen werden können, in unserer gesamten Atmosphäre nach. Daß es in der oberen Luftschicht einen besonderen mit Elektrizität geladenen Ring gibt, wird aus einigen merkwürdigen Erscheinungen bei Radium-Signalen geschlossen.

Mit besondern Instrumenten können die unteren Schichten der Atmosphäre erforscht werden, indes die obern Regionen durch Beobachtung der Berührungsstrahlen der untergehenden Sonne untersucht wurden.

Die drei Schichten der Erdatmosphäre heißen Troposphäre, Stratosphäre und Coronium. Die 11 Kilometer hohe Troposphäre liegt direkt über der Erde. Sie enthält 79 Volumenteile Stickstoff und 21 Volumenteile Sauerstoff. Bis zu 10 Kilometer Höhe nimmt die Temperatur mit jedem Kilometer 5 Grad und beim 11 Kilometer sogar 9 Grad ab; von da ab bleibt sie mit — 55 Grad für die höheren Lagen beständig. Die Troposphäre erweist sich als ein schlechter elektrischer Konduktor, dafür als ein um so besserer Isolator.

Die Stratosphäre dehnt sich vom 11. bis zum 75. Kilometer aus. In ihr nimmt der atmosphärische Druck so stark ab, daß sie sich besonders als elektrischer Konduktor eignet, daher auch ihr Name: der „Elektrische Ring". In dieser Schicht hat sich das Verhältnis zwischen Stickstoff und Sauerstoff verschoben; das leichtere Stickstoffgas nimmt zu, indes das erheblich schwerere Sauerstoffgas mit der Höhe volumetrisch abnimmt. Vom 74. Kilometer an verschwindet es gänzlich, so daß die Atmosphäre von da an nur noch aus Stickstoff besteht. Vom 74. bis 75. Kilometer erscheint Wasserstoffgas (das bekanntlich leichteste von allen Gasen), und vom 75. Kilometer an aufwärts enthält die Atmosphäre ausschließlich nur noch das letztere (Hydrogen). Der Stickstoffgürtel (bis zu 74 Kilometer Höhe) ist im Vergleich mit dem Wasserstoffring, der 220 Kilometer hoch ist, nur schmal. Auf der Sternwarte in Zürich wird die Atmosphäre auf 550 Kilometer Höhe angegeben. Außerhalb des Coroniums befindet sich der leere Weltraum. Wenn die letzten Sonnenstrahlen am Abend diesen durcheilen, so verliert der Himmel seine blaue Farbe, weil die Wasserstoffatome, welche die kurzen Lichtwellen brechen, fehlen.

Diese die Erde umgebenden Ringe greifen nicht ineinander, sondern sind vielmehr scharf voneinander abgegrenzt; daher auch ihre ringartige Gestalt.

Aus den Untersuchungen geht hervor, daß Stürme, Zyklone, Regen, Schnee etc. nur in der Troposphäre, einer im Verhältnis zur Erde sehr dünnen Schicht, vorkommen. (Hätte die Erde die Größe einer Orange, so wäre die Troposphäre etwa stark wie das die Orange umhüllende Papier.) Es besteht kein Zweifel, daß in kommenden Zeiten unser Planet noch gewaltige Veränderungen erfahren wird, die mit der Aufrichtung des Goldenen Zeitalters in engem Zusammenhang stehen.

Ein Großteil der Wissenschaftler glaubte sich berufen, einen unüberbrückbaren Gegensatz zu konstruieren zwischen dem in erhabener Einfachheit entworfenen Schöpfungsbericht der Bibel und den Resultaten der exakten Wissenschaft. Wenn wir die Dinge genau und vorurteilslos betrachten, so gewahren wir, daß die Bibel nichts über die Bildung der Erde selbst berichtet. Sie sagt uns nur, daß die Erde im Anfang war — „wüste und leer". Es waren auf ihr weder Berge noch Täler, weder Flüsse noch Ozeane, weder Pflanzen noch Tiere. Aber die Erde war da. Es wird nicht gesagt, wie lange zuvor sie geschaffen worden sei. Den Bericht den l. Mose l von den Schöpfungstagen gibt, bezieht sich nicht auf die Konstruktion unseres Erdballs, sondern auf seine Instandsetzung als menschliche Wohnstätte.

Es gibt verschiedene Theorien darüber, wie die Erde ihre jetzige Gestalt gewann. Wir folgen derjenigen, die mit der Bibel am engsten im Einklang steht. Es ist die sogenannte Valianische Theorie. Sie geht, wie oben erwähnt, von der Annahme aus, daß Ringe wie beim Saturn und Gürtel wie beim Jupiter die Entwicklung der Erde als Planet illustrieren.

Die Erde befand sich einst in glühendem Zustande, wie dies an den Gesteinen der azoischen oder unbelebten Periode zu erkennen ist, die zwar in der Bibel nicht erwähnt, von der Wissenschaft aber so bezeichnet wird. Als die Erde glühend war, wurden Wasser und Mineralien in gasförmiger Gestalt weithin abgestoßen. Nach deren Abkühlung und Formierung bildeten sie in einer gewissen Entfernung große Ringe um die Erde.

Allmählich wich die Rotation der Ringe von derjenigen der Erde ab, und zwar in dem Verhältnis ihrer Entfernung von dem Mittelpunkte der Schwerkraft. Diese Wasser- und Mineralringe wurden durch die am Äquator besonders starke Zentrifugalkraft von der Erde abgehalten.

Es gibt Gelehrte, welche in diesem Zusammenhang behaupten, daß in Kürze der oben besprochene elektrische Ring ebenfalls einstürzen werde, und daß dann durch dessen Einsturz in wenigen Jahren Gärung, Mikroben und Parasiten zerstört und Pflanzen und Tiere außerordentlich begünstigt werden würden.

Dürften wir nicht annehmen, daß der große Lenker des Universums all diese Dinge vorbereitet hat, um zur gegebenen, von ihm vorgesehenen Zeit, auch auf unserem Planeten Zustände zu schaffen, die dem Menschen ein ideales und glückliches Dasein ermöglichen?
R. H. L.

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Artikel: "Der Schöpfungsbericht der Erde" in: "Das Goldene Zeitalter" (Barmen) 1. 6. 1923

Die biblische Schöpfungsgeschichte berichtet nichts über die Bildung der Erde selbst. Sie sagt nur, daß die Erde "im Anfang war" — "wüste und leer". Es waren auf ihr weder Berge noch Täler, weder Flüsse noch Ozeane, weder Pflanzen noch Tiere. Aber die Erde war da. Es wird nicht gesagt, wie lange Zeit zuvor sie geschaffen worden sei. Der Bericht, den 1. Mose 1 von den Schöpfungstagen gibt, bezieht sich nicht auf die Konstruktion unseres Erdballs, sondern auf seine Instandsetzung als menschliche Wohnstätte.

Es gibt verschiedene Ansichten darüber, wie die Erde ihre jetzige Gestalt gewann. Am engsten mit der Bibel im Einklange steht die sogenannte Valianische Theorie. Sie geht von der Annahme aus, daß Ringe wie beim Saturn und Gürtel wie beim Jupiter die Entwicklung der Erde als Planet bewirkten.

Die Erde befand sich einst in glühendem Zustande, wie dies an den Gesteinen der azoischen oder unbelebten Periode zu erkennen ist, die zwar in der Bibel nicht erwähnt, von der Wissenschaft aber so bezeichnet wird. Als die Erde glühend war. wurden Wasser und Mineralien in gasförmiger Gestalt weithin abgestoßen. Nach deren Abkühlung und Formierung bildeten sie in einer
gewissen Entfernung große Ringe um die Erde.

Allmählich wich die Bewegung dieser Ringe von derjenigen der Erde ab, und zwar in dem Verhältnis ihrer Entfernung von dem Mittelpunkte der Schwerkraft. Diese Wasser- und Mineralringe wurden durch die am Äquator besonders starke Zentrifugalkraft von der Erde abgehalten. Die über den Wassern "schwebende" oder "brütende" Kraft Gottes entwickelte ein Licht, das möglicherweise der Aurora Borealis (Nordlicht) entsprach, aber kein Sonnenlicht war, denn die Sonne erschien nicht vor dem vierten Tage.

Es werde Licht! Und es ward Licht" (l. Mose 1:3). Diese Worte stellen also, kurzgefaßt, daß Resultat einer längeren Zeitperiode dar, genannt der "erste Tag". Dies heißt nicht, daß Gottes Wort nicht genügt haben würde, irgend ein Wunder zu bewirken, sondern Gott zieht es vor. seine herrlichen Vorsätze auf natürlichem Wege hinauszuführen.

Es gibt Gelehrte, welche behaupten, daß die Erde von noch einem Ringe umgeben sei, nämlich von einem elektrischen Ringe, durch dessen Einsturz in wenigen Jahren Gährung, Mikroben und Parasiten zerstört und Pflanzen und Tiere außerordentlich begünstigt werden würden.
Pax.
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Artikel: "Ein Festessen von einer einzigen Bohne. Zeichen des Anbruchs einer besseren Zeit. Ungeahnte Fruchtbarkeit im Goldenen Zeitalter"; in: "Das Goldene Zeitalter" (Bern) 1. 3. 1923
Siebzehn Personen haben sich vor kurzem von einer von einer einzigen Bohne satt gegessen. Dieses wirklich erstaunliche Festessen wurde auf einem amerikanischen Gut veranstaltet, und die Mammut-Bohne stammte von einem Dr. Briant, der Versuche anstellt, mit Radium riesige Gemüse zu züchten. Er hat dabei, wie wir einem amerikanischen Blatt entnehmen, die erstaunlichsten Ergebnisse erzielt, sowohl was die Schnelligkeit wie die Größe des Wachstums bei Gemüsen anbetrifft. Es gelang ihm, Bohnen zu erzielen, von denen eine 23 Pfund wog. Diese Bohnenungeheuer sind langgestreckt in der Form und liefern ein köstliches Mahl. Aus einer solchen Bohne veranstaltete Briant nun sein Festessen, indem er sie in drei Teile teilte. Jedes Bohnenstück wurde auf besondere Weise zubereitet, und diese drei Gerichte bildeten nun den Speisezettel des Essens, an dem 17 Personen teilnahmen und satt wurden.

Ähnliche großartige Erfolge wurden bei anderen Gemüsen erzielt. Kohlköpfe mit einem Umfang von 18 Fuß, Äpfel, so groß wie Fußbälle, Kürbisse, so gewaltig, daß sie nicht durch eine gewöhnliche Türe hindurchgingen — das sind so einige Beispiele von den Pflanzenwundern, die der Amerikaner in seinem Zaubergarten mit Hilfe des allmächtigen Radiums hervorgebracht hat.

Und da gibt es immer noch Menschen, die bezweifeln, daß Raum und Nahrung genug sein werde im Goldenen Zeitalter für alle Geschlechter der Erde?

Und ist die Tatsache, daß solche wunderbare Erfolge in der Früchte- und Gemüsekultur heute schon in Erscheinung treten, nicht ein neuer Beweis, daß wir im Anbruch des Goldenen Zeitalters leben?

Es sind der Redaktion des "Goldenen Zeitalters" auch´hochinteressante Angaben über Wunder-Weizen-Kulturen zugegangen, die wir in einer der nächsten Nummern veröffentlichen werden."

Geschrieben von Nora am 22. August 2006 14:04:43:

Habe das so reingeklickt:
Ich sage und schreibe noch Weiters dazu:

Braucht etwas Zeit.

Guck:

www.ecclesiabz.com/rfw/zj_lehre.htm

Die Neue-Welt-Übersetzung
Der Bibel der Zeugen Jehovas (Neue-Welt-Übersetzung) wird der Vorzug gegenüber allen anderen Bibelübersetzungen gegeben, denn sie „setzt fälschlicherweise an 237 Stellen des Neuen Testaments den Gottesnamen ,Jehova' ein, obwohl er vom griechischen Urtext nicht erwähnt wird. Durch eine solche Übersetzungsfälschung fühlten sich jedoch viele Zeugen Jehovas, die des Griechischen nicht mächtig waren, in ihren Anschauungen bestärkt: Der Name, den sie trugen, wurde anscheinend schon in der Bibel erwähnt, und sie waren die Zeugen dieses Namens."[4]
Schwer zu verstehen ist, dass von Jehovas Zeugen einerseits behauptet wird, dass die Neue-Welt-Übersetzung ein Werk sei, in dem nichts hinzugefügt noch weggelassen worden sei, andererseits es aber sehr wohl zu Änderungen kam – trotz des Hinweises: „Wer absichtlich etwas am Inhalt der Bibel verändert oder Teile davon weglässt, vergreift sich am inspirierten Wort Gottes."[5] „Interessant ist auch, wie die Übersetzung überhaupt zustande gekommen ist. Das englischsprachige Übersetzungskomitee sieht es als ,verantwortungsvolle Aufgabe, die Heilige Schrift aus ihren Ursprachen Hebräisch, Aramäisch und Griechisch, in eine zeitgemäße Sprache' zu übertragen.[6] Allerdings wurde die deutsche Fassung ... nicht aus den Originalsprachen, sondern aus der englischen Übersetzung übertragen... Die Neue-Welt-Übersetzung, die die WTG in höchsten Tönen lobt, wurde also unter Zuhilfenahme anderer Übersetzungen von Männern durchgeführt, die der Ursprache kaum mächtig waren!.. Neben diesem mehr als fragwürdigen Umgang mit den Ursprachen der Bibel leistet sich die WTG noch viel Schlimmeres: bewusste Verfälschung der Heiligen Schrift, die sie doch eigentlich als Grundlage ihrer Lehren angibt. Doch dasselbe wie bei der Verwendung der Bibel als Steinbruch zur Unterstützung der eigenen Lehre kann man auch hier sagen: Wenn die Bibel nicht in das Konzept passt, wird sie einfach zurechtgebogen. Hier hat die WTG verschiedene Methoden entwickelt."[7] Kaiser und Rausch zählen verschiedene Methoden auf: Falschübersetzungen, bewusste Falschinterpretation, Auslassungen, Anpassung an die eigene Organisationssprache, Verschiebung der Interpunktion. „Als Beispiel ,möge Lukas 23,43 dienen. In der Einheitsübersetzung heißt es:
Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir: Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.
In der Neue-Welt-Übersetzung wird der zweite Doppelpunkt, der dem griechischen Komma entspricht, einfach ein Wort weiter gerückt. Es heißt da:
Und er sprach zu ihm: ,Wahrlich, ich sage dir heute: Du wirst mit mir im Paradies sein.'
... Der wirkliche Grund der Kommaverschiebung liegt in der Lehre der Zeugen Jehovas. Textstellen in der Neue-Welt-Übersetzung sind im Sinne der Lehre gewaltsam verändert. Da die Zeugen Jehovas das Paradies als einen zukünftigen Zustand nach der Endzeitschlacht von Harmagedon herbeiführen wollen, ihre Neue Welt, kann Jesus unmöglich gesagt haben: ,Heute wirst du mit mir im Paradies sein.' So etwas nennt man Textverbiegung nach dem Motto, dass textlich nicht sein kann, was lehrmäßig nicht sein darf."[8] Auch Hans-Jürgen Twisselmann zeigt auf, dass es im Bibelverständnis der Wachtturm-Gesellschaft zu einer Änderung und Umdeutung des Evangeliums gekommen ist; mehr noch: er weist darauf hin, dass die Lehre von Jehovas Zeugen in einem direkten Widerspruch zum Evangelium Jesu Christi steht und zwar in neunfacher Hinsicht:[9]

klick:

www.ecclesiabz.com/rfw/zj_lehre.htm

Geschrieben von + am 22. August 2006 21:02:36:

Als Antwort auf: Re: Ein Gott? Wieviele Übersetzungen,wozu? geschrieben von Nora am 22. August 2006 19:49:24:

Hallo Nora!

Gut, die drei Zitate kommen aus den Einsichtenbänden.

 

 

Sagst Du uns jetzt noch was Du uns damit sagen möchtest?

Dein Themen Überschrift lautete:
Ein Gott? Wieviele Übersetzungen,wozu?

Die Bibel spricht durchaus von vielen Göttern.

Auch Jesus bezeichnet sie als Gott.
Kein Mensch hat GOTT jemals gesehen; der einziggezeugte Gott, der am Busen[platz] beim Vater ist, der hat über ihn Aufschluß gegeben.
(Johannes 1:18)

Die Einheitsübersetzung Formuliert es mit: „Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vater ruht…"

Die Bibel bezeichnet Engel und Menschen und sogar Materielle Dinge als Götter.

Wo liegt also Deine Nutzanwendung?

Geschrieben von Default am 23. August 2006 16:11:32:

Als Antwort auf: Re: Ein Gott? Wieviele Übersetzungen,wozu? geschrieben von + am 22. August 2006 21:02:36:

Wo liegt also Deine Nutzanwendung?

Könnte vielleicht in die Richtung gehen (hat man mir erzählt in irgendeinem Forum, fand ich merkenswert):

EL SCHADDAI«.
El Schaddai der Scheitan, das hieß »der verworfene Engel«! (Schaddeim = die
Verworfenheit; »EL« = Großengel. EL ist oft irrtümlich mit Gott übersetzt worden. »Gott« heißt aber im altorientalischen »IL«.).
Oder
Abraham: hebräisch: »Ani ha El Schaddai«, übersetzt: Ich bin der El Schaddai
- der »Verworfene Großengel (Schaddai El) - der Satan« (siehe Herder-Bibel
Originalübersetzung 1. Moses:17,l).
Der Schaddai, der alttestamentarische Gott, ist der Verderber, der Widersacher Gottes.

nix für ungut
freundliche Grüße

Geschrieben von D. am 23. August 2006 18:10:54:

In Usbekistan, einer „Republik", früher zur inzwischen zerfallenen Sowjetunion gehörend, herrscht ein strenges Neo-Stalinistisches Regime. Da gibt es jetzt Meldungen, dass man dort selbst gegen „abweichlerische" islamistische Gruppierungen vorgeht. Insbesondere ist den Herrschenden dort jegliche Form von Proselytismus nicht genehm.

Wenn diese Restriktionen schon „abweichlerische" islamistische Gruppen treffen, impliziert das die Frage, wie es denn dort wohl den Zeugen Jehovas ergeht. Sehe ich es richtig, weist das ZJ-Jahrbuch dieses Land nicht aus (Es wird also summarisch den Verbots- und Einschränkungsländern zugeordnet).
Da mag die nachfolgende, dem Internet entnommene Detailmeldung, nicht uninteressant sein: Am 26. November fand vor dem Bezirksgericht Akmal-Ikromov in Taschkent eine Verhandlung gegen den 26-jährigen Marat Mudarisov statt, einem Aktivisten der religiösen Gemeinschaft der "Zeugen Jehovas". Er wurde nach Artikel 156 Abs. 1 (Anstachelung zu religiöser Feindseligkeit) zu 3 Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. Der ethnische Tatare Mudarisov ist der erste Vertreter einer nicht-islamischen Religionsgemeinschaft, der nach diesem Artikel des Strafgesetzbuchs verurteilt wurde. Er war am 19. Juli 2002 nach seiner Vorladung zur Bezirksabteilung des Geheimdienstes SNB verhaftet worden. Bei der Durchsuchung seines Hauses wurden Flugblätter auf usbekischer Sprache gefunden, die laut einem Gutachten zur Anstachelung von Feindschaft zwischen den Religionen geeignet seien. Der Verurteilte gibt an, dass er nicht gut genug Usbekisch könne. Bis zum 22. November wurde Mudarisov im Isolationsuntersuchungsgefängnis festgehalten. Als das am 16. November eröffnete Gerichtsverfahren jedoch die Aufmerksamkeit internationaler Organisationen und ausländischer Botschaften auf sich zog, wurde der Angeklagte unter der Bedingung auf freien Fuß gesetzt, das Land nicht zu verlassen. Mudarisovs Anwalt gibt an, dass in Buchara und Nawoi zwei weitere Prozesse gegen Zeugen Jehovas vorbereitet würden. Die Behörden werfen ihnen missionarische Tätigkeit vor, was als Verstoß gegen die Gesetze über religiöse Organisationen (Art. 216-2 Abs. 2 StGB) gewertet wird. Derzeit sind die Zeugen Jehovas nur in zwei Städten registriert - in Ferghana und in Tschirtschik, in anderen Regionen weigern sich die Behörden, ihre Existenz anzuerkennen (allein in Taschkent werden rund 3500 Zeugen Jehovas gezählt).

Geschrieben von Der Textator am 25. August 2006 22:52:30:

Hat jemand vielleicht neuere Quellen (ab 2000), dass es den Zeugen noch erlaubt ist, ihre Kinder auch körperlich zu züchtigen??
Danke.

Geschrieben von Drahbeck am 26. August 2006 07:17:21:

Als Antwort auf: Prügel bei ZJ geschrieben von Der Textator am 25. August 2006 22:52:30:

Im Kontext des "Jahrzehnte-Kampfes" um die Erreichung des "Körperschaft des öffentlichen Rechtes"-Status, hat man auf Seiten der Leitung der Zeugen Jehovas, selbstredend auch gelernt. Ungeschützte Äußerungen, welche als Befürwortung einer "Prügelpädagogik" gedeutet werden könnten, wird man in neueren Veröffentlichungen wohl schwerlich nachweisen können.

Zudem ist die offizielle Lesart: Für die Kindererziehung seien in erster Linie die Eltern verantwortlich. Kann man einzelnen von ihnen (das mal jetzt als Sandkastenspiel), eventuell ein Fehlverhalten nachweisen, so wäscht sich dennoch die Zeugenleitung die "Hände in Unschuld". Der "Knackpunkt" liegt meines Erachtens auch gar nicht mal in "antiquierten Erziehungsvorstellungen". Der Knackpunkt liegt viel eher in einem Klima vielfältiger Überlastung durch den faktischen Anforderungskatalog dieser Religionsgemeinschaft.

Wer auf die Hetze des Berufsalltages, noch anschließend die Hetze der Versammlunganforderungen der Zeugen Jehovas zu absolvieren hat (dreimal wöchentlich, zuzüglich Vorbereitung, Anreisezeit, Predigtdienst usw.). Wer vielleicht als Mann zudem noch zusätzliche Ämter innerhalb dieser Religionsgemeinschaft bekleidet, der kommt sehr schnell an dem Punkt, wo er tatsächlich überlastet ist.

Und in diesem Klima der Überlastung passieren dann eben die meisten "Ausrutscher", respektive Nachwirkungen von Vernachlässigungen. Auch dabei muss man auf den Einzelfall sehen. Nicht selten ist die Ehefrau und Mutter in solchen Familien nicht Berufstätig. Da mögen die familiären Anforderungen (vielleicht) besser "auf die Reihe gebracht" werden können, als dort, wo das eben so nicht der Fall ist. Was das wiederum für das "Gesamtfinanzbudget" der jeweiligen Familie bedeutet, braucht wohl nicht näher erläutert zu werden. Man kommt dem Aspekt auch nicht wirklich näher, wenn man wie das "hypnotisierte Kaninchen" auf vermeintliche, oder tatsächliche Hinweise in der älterer Literatur, in Sachen "Prügelpädagogik" starrt. Viel näher kommt man dem Aspekt, bezieht man tatsächliche Erfahrungsberichte ein. Und in den Erfahrungsberichten lassen sich - marginal - eben sehr wohl Aspekte der Prügelpädagogik nachweisen. Die wiederum reduziert sich in den allermeisten Fällen auf den Faktor Überlastung.
Man vergleiche etwa den Fall Nydegger
N...

Oder auch den Fall Phelan
Phelan

Die entscheidende Kritikbasis ist somit die von dieser Organisation vielfach forcierten Überlastungssituationen.
Erinnerungen von Zeugen Jehovas

Zum tieferen Einsteigen in die Materie

Geschrieben von Drahbeck am 26. August 2006 14:44:36:

Als Antwort auf: Meinung geschrieben von Drahbeck am 19. Juni 2006 07:07:00:

Verwundert reibt man sich die Augen, liest man in der letzten Ausgabe der "Brücke zum Menschen", auch eine Artikelüberschrift: "Warum ich Suchenden aus Sekten die katholische Kirche empfehle". Am Schluss des Artikels dann der dazugehörige Verfassername Ludwig Neidhart. Nun ja, früher schon mal (lang ist her) las man selben Verfassernamen schon einmal in der gleichen Zeitschrift.
Man kann dazu auch vergleichen

Parsimony.Thread5071

Man könnte Herrn Neidhart antworten, weshalb seine Empfehlung in die Rubrik "kontraproduktiv" einzuordnen ist, kann er eigentlich in seinem eigenen (nicht mehr lieferbaren) ZJ-Buch aus dem Jahre 1986 nachlesen. Da schrieb er beispielsweise auf Seite 130:
"Nichts steht den ZJ so fern wie die Mystik. Dazu fehlen auch schon die Voraussetzungen: der Glaube an die metaphysische Allgegenwart Gottes und an die innere Tiefe des Menschen, seine Geistseele, wo sich die mystische Gottesbegegnung ereignen kann. Die heutigen ZJ suchen zudem nicht einmal mehr das übernatürliche himmlische Heil, sondern das irdische Paradies."
Es ist einräumbar, dass die Catholica diesbezüglich ein Gegenentwurf darstellt; wenn nicht gar "der" Gegenentwurf.

Damit ist allerdings überhaupt nichts über die "Akzeptanz" dieses Gegenentwurfes bei der "Zielgruppe" ausgesagt.

Nun ja, da mag Herr Neidhart empfehlen was er will. Das sei ihm ja unbenommen. Das er von seiner Biographie her eben jener Kirche zugehörig, ist ja nicht unbekannt. Dennoch staunt man schon, dass genannte Zeitschrift solch einen Artikel abdruckt.
Hätte man dort einen Artikel abgedruckt etwa mit der Überschrift "Warum ich (Autor XYZ) eine Freikirche empfehle". Nun dann wäre wohl zu sagen. Reisende soll man nicht aufhalten. Wer da meint dort sein nächstes Reiseziel zu sehen. Viel Glück.

Und einräumnbar ist ja auch, dass die den Zeugen "mental" noch mit am nächsten stehen. So mancher solcher Reisende macht allerdings dann noch die Erfahrung. Das "erste Reiseziel" kann wohl doch noch nicht das letzte gewesen sein. Exemplarisch kann man das auch am Fall "All" studieren, der da gleich eine ganze "Batterie" solcher "Reiseziele" durchtestete, und wenn er denn nicht inzwischen gestorben, wohl noch weiterhin testet.
Der Fall "All"

Aber ausgerechnet die Zölibats-Kirche als erstes Reiseziel zu empfehlen, ist doch wohl etwas mehr als gewagt. Eine Ausnahme dabei anerkennend, wenn der "Reisende" vielleicht schon früher katholisch war; also quasi zu seinen Ursprüngen wieder zurückkehrt.

Geschrieben von Drahbeck am 26. August 2006 15:11:48:

Bereits vor Jahren wurde von Herbert Raab als CD-ROM vertrieben, eine deutschsprachige Ausgabe des Buches von Carl Olof Jonsson und Wolfgang Herbst mit dem Titel:
"Das Zeichen der letzten Tage - wann?"

Zumindest dem Titel nach, gibt es jetzt auch eine Print-Ausgabe davon. Der Titel ist gleich. Der Autorenname differiert (anstelle von Herbst jetziger Koautor Rud Persson)
Beziehbar unter anderem beim "Bruderdienst" für 15, 50 Euro inklusive Versand.
Nicht beziehbar hingegen bei Amazon.de oder dem sonstigen regulären Buchhhandel. Damit dürfte dann wohl auch schon eine gewisse Vorentscheidung über den Verbreitungsradius gefallen sein.

Inwieweit die Auswechslung des Ko-Autor-Namens auch inhaltliche Abweichungen beinhaltet, können wohl nur die beurteilen, welche die Print-Ausgabe mit der CD-ROM-Variante vergleichen (was ich mir nicht antun werde).

Eine Stellungnahme zur seinerzeitigen CD-ROM gibt es unter:
JonssonHerbst

Das Buch des Raymond Franz "Der Gewissenskonflikt" soll jetzt auch in einer französischsprachigen Ausgabe lieferbar sein.

Geschrieben von German  am 26. August 2006 18:29:48:

Als Antwort auf: Notiert geschrieben von Drahbeck am 26. August 2006 15:11:48:

"Wolfgang Herbst" war seinerzeit das Pseudonym von Rud Persson. Es hat sich nicht der Co-Autor geändert, sondern dieser tritt nun mit seinem richtigen Namen an die Öffentlichkeit.

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