Geschrieben von Prometeus am 06. März 2005 11:46:51:

Vom Regen in die Traufe?

heute gefunden bei Idea:

Ausstieg nach 35 Jahren Zeugen Jehovas

Wolfgang Kühne und seine Frau kehren einer totalitären Sekte den Rücken
...

 Seine eigenen Erfahrungen in der Sekte will er in einem Buch veröffentlichen. Die Christliche Verlagsgesellschaft in Dillenburg, zu der er durch deren Christliche Bücherstube in Eschweiler in Kontakt gekommen ist, hat bereits Interesse an dieser Veröffentlichung bekundet.

Geschrieben von Tajame-S... am 26. März 2005 18:07:24:

Als Antwort auf: vom Regen in die Traufe? geschrieben von Prometeus am 06. März 2005 11:46:51:

Hallo Prometeus!

Ich habe Ihren Artikel über Ihr Kommen und Gehen zu und weg von den ZJ gelesen. Auch ich machte eine ähnliche Karriere bei diesen. Ich bin 1999 wegen Fehltritte ausgeschlossen worden. Es ist eine lange Geschichte. Heute bin ich froh, dass ich alles von "aussen" betrachten kann. Das braucht Zeit. Ich besuche nun eine christliche Gemeinschaft. Das tut gut. Mit Christus wandeln. Das ist heutzutage ohnedies schwer genug. Ich würde gerne Kontakt mit Ihnen aufnehmen.

Danke für Ihren Beitrag

Geschrieben von D. am 07. März 2005 11:45:35:

Als Antwort auf: Re: vom Regen in die Traufe? geschrieben von Prometeus am 07. März 2005 11:14:09:

Es gibt da noch in Idea einen zweiten Artikel, inhaltlich wohl etwas anders "gestrickt" ist, der mehr auf ergänzende Informationen ausgerichtet ist, unter dem Titel:

"Wenn die Zeugen Jehovas klingeln "

Ein wie mir scheint anfechtbarer Absatz, darin besonders das Interview mit dem WTG-Funktionär Köbe, der da alle seine Schönrednnerkünste zur Anwendung bringt.

Zitat:

"Seit dem Oderhochwasser im Sommer 2002 gibt es in Deutschland auch einen karitativ tätigen Zweig, das „Christliche humanitäre Hilfswerk der Zeugen Jehovas", das weltweit tätig ist – wie jüngst in der Katastrophenhilfe zugunsten der Tsunami-Opfer. Wobei die Verantwortlichen Wert auf die Feststellung legen, daß nicht nur Zeugen Jehovas, sondern auch Andersgläubige in den Genuß der Hilfe kommen: „Wir wollen allen Menschen Gutes tun", heißt es dabei  ...

 Eine organisierte Diakonie gibt es nicht. Statt dessen verweist Köbe darauf, daß rund ein Drittel aller erwerbstätigen Zeugen Jehovas einer Beschäftigung nachgeht, „die im öffentlichen Interesse liegt": etwa in der Behinderten- oder Altenpflege, der Kinderbetreuung, in sozialen Diensten oder im Gesundheitswesen. Insgesamt handelt es sich dabei um etwa 16.000 Menschen. "Geschrieben von D. am 07. März 2005 11:48:36:

Als Antwort auf: Re: vom Regen in die Traufe? geschrieben von D. am 07. März 2005 11:45:35:

Ohne inhaltliche Bewertung sei auch noch jener Eintrag im Gästebuch hier wiedergegeben, den man vielleicht in einen ähnlichen Kontext stellen kann:
------------------------
396) Markus P... aus Deutschland schrieb am 6.März 2005 um 14:50 Uhr: --
Vielen Dank für die gute Zusammenstellung der geschichtlichen Daten und Fakten.
Ich selbst war bis 1990 Mitglied der Zeugen Jehovas! Im Juni 2005 werde ich mein Studium der Philosphie und kath. Theologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Heiligenkreuz/Niederösterreich abschließen.
Voraussichtlich werde ich im Juni 2006 zum Diakon und im April 2007 zum kath. Priester geweiht werden.
Alle die Kontakt mit mir aufnehmen wollen lade ich herzlich dazu ein.

Geschrieben von Abaddon am 10. März 2005 13:19:21:

Als Antwort auf: Re: vom Regen in die Traufe? geschrieben von D. am 07. März 2005 11:48:36:

Tja, in St. Pölten ist er sicher gut aufgehoben ...

Wer Zeugen Jehovas schon schlimm findet sollte vielleicht nicht grade katholisch werden ... (siehe Titelüberschrift)

Geschrieben von Rudi am 06. März 2005 12:45:16:

Als Antwort auf: vom Regen in die Traufe? geschrieben von Prometeus am 06. März 2005 11:46:51:

die Antwort für alles heißt annehmen wie es war und wie es nun ist und das Vergangene in Frieden loslassen.
Man ging freiwillig dazu und freiwillig weg.
Man weiss, dass man beim einem Ausstieg
von den Freunden gemieden wird. Man muss sich nun bewußt machen, dass das in Wirklichkeit niemals Freunde waren- eher Fundamentalisten. (Freund, aber nur nach Bedingungen, die immer in Verbindung mit Opfer stehen und wenn man die Opfer nicht mehr geben kann oder will, dann wird unweigerlich die Liebe angezweifelt---ein Teufelskreislauf)
Aber das Problem liegt doch nicht bei dem Aussteigenden, denn man selbst könnte den Kontakt zu den Menschen aus dem Kreis der ZJ aufrechterhalten und mit denen z.Bsp. einen Kaffee trinken. Das Problem haben die zurückgebliebenen ZJ. Die können das nicht, denn sie haben nur im Sinn Jehova treu zu bleiben und der Aussteigende ist nicht Jehovas treu geblieben und hat nicht die Liebe)
Man muss sich nach dem Ausstieg bewußt sein, dass ein Kontakt nicht möglich ist, weil die es nicht wollen und man baut sich dann was Neues auf, geht seinen Weg.
Ob man vom Regen in die Traufe kommt, hängt nur von einem selbst ab. Man hat doch hinzugelernt und versucht von nun an sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und nicht auf Lösungsvroschläge von außen zu hoffen.)
Helfen kann man den zurückgebliebenen ZJ nicht. Geholfen hat einem dort auch niemand auszusteigen. Man erarbeitet sich seinen Austieg alleine und glaubt daran, dass das richtig ist.
Um Kinder, die dort beleiben, ist es insofern schade, dass ein normales Verhältnis unmöglich erscheint. Wahrscheinlich ist selbst eine gemeinsame Familienunternehmung unmöglich, weil den Dortgebliebenen, das was man tut, so sinnlos erscheint. Viele sagen nur: Nach all dieser Belehrung, so was Fruchtloses.
Aber auch das wusste man durch die WTG Belehrung vorher und man war bereit, alles in Kauf zu nehmen. Man nimmt es jetzt in Kauf, es ist der bezahlte Preis für die wiedergewonnene Freiheit. Traurig, eigentlich unmenschlich aber wahr.
Loslassen, ja selbst Kinder loslassen.
Helfen nur dann, wenn Hilfe erwünscht wird.
Und vor allem die Kinder oder andere Zurückgebliebene nicht volllabern. Motto: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.
Man hat den Kindern diese Belehrung selbst anerzogen.
Nun entscheiden sie selbst.
Alles war vorher bekannt. Jeder, der ein ZJ werden will, weiss das!!!!
Nicht hinterher jammern und die anderen sind schuld.
Jeder trage seine eigene Verantwortung, denn man hätte diese Schulung ablehnen können.

Geschrieben von ichbins am 10. März 2005 00:13:44:

. Der Pressesprecher der Zeugen, Walter Köbe (Selters) wird mehrmals zitiert.

Was mich interessiert: Wie ergibt sich folgendes Zitat?

"In Deutschland zählt die Gemeinschaft 210.000 getaufte Mitglieder, davon 165.000 im aktiven Dienst,"

Worum handelt es sich bei den 210.000? Sind dies neben untätige auch ausgeschlossene oder jene welche die Gemeinschaft verlassen haben?

Außerdem ist wohl bekannt, dass sich nur eine Handvoll männliche Zeugen Jehovas als MITGLIEDER titulieren dürfen und der Rest kein Stimm- oder Mitgliedsrecht haben.

LG Ichbins

Geschrieben von Benjamin am 25. März 2005 18:45:34:

Als Antwort auf: 210.000 oder 165.000 ? geschrieben von ichbins am 10. März 2005 00:13:44:

Die 165.000 sind die Aktiven Zeugen Jehovas:
Das sind die, die regelmässig einmal Pro monat einen Predigtdienstbericht abgegeben! Also bekanntgeben das Sie im Predigtdienst tätitig waren!
Getauft sind aber 210.000 Zeugen Jehovas, die ausgeschlossenen Zeugen werden nicht mehr als Getauft mitgezählt!

Interesannt wäre mal zu ermitteln wieviele getaufte Katholiken oder Protestanten jeweils bei dem Gottesdienst Anwesend sind!

Geschrieben von Rudi am 10. März 2005 17:36:05:

Als Antwort auf: 210.000 oder 165.000 ? geschrieben von ichbins am 10. März 2005 00:13:44:

ZJ sind ein Verein. Die Handvoll Männer sind die Ältesten, die dem Verein vorstehen und die die eigentlichen Mitglieder sind. Sie sind auch so eingetragen.
Neben Ältestensitzungen in theokr. Sicht, gibt es auch Vereinssitzungen, den Verein im Sinne des Vereinswesen betreffend.
Das sind Forderungen zur Gründung und Führung eines Vereines.
Die anderen ZJ unterstützen den Verein.

So meine ich es mal gehört und gelesen zu haben.

Geschrieben von Drahbeck am 10. März 2005 07:21:40:

Als Antwort auf: 210.000 oder 165.000 ? geschrieben von ichbins am 10. März 2005 00:13:44:

Das mit den unterschiedlichen "Mitglieds"zahlen ist wohl erst im laufe der Entwicklung eingetreten, wo die Zeugen-Leitung nicht endende Anstrengungen unternahm (nimmt) KdöR werden zu wollen. Davor galt die Maxime wie in "Gott bleibt wahrhaftig" postuliert.
Nur wer predigt (und einen Predigtdienstbericht abgibt), wird als "dazugehörig" angesehen.
Noch heute basieren die Jahrbuchberichte nur auf der Zahl jener, welchen einen Predigtdienstbericht abgeben.

Aber beim "Gedächtnisnahl" kann man es besonders markant beobachten. Die dortige Anwesendezahl, die in der Regel die "Jahrbuchzahl" erheblich übersteigt, verdeutlicht das Umfeld, der im "Sog" der Zeugen sich befindlichen.
Es macht sich natürlich in Sachen KdöR-Ansprüche besser, kann man eine höhere Zahl vorweisen. Und so entstanden wohl die derzeit "210.000". Es gab aber mal eine Zeit, da sollten es nur 190.000 gewesen sein. Zu beiden Zeitpunkten war die Zahl der Predigtdienstberichts-Abgebenden etwa konstant.

Das allein macht schon deutlich. Es handelt sich - mehr oder weniger - um Statistiktricks, zur Imageaufwertung. Dazu gehört wohl auch, die vorgebliche Mitgliedschaft in der "Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland". Wer da also relativ regelmäßig WTG-Veranstaltungen besucht (einschließlich Kind und Kegel), und das sind bekanntlich wöchentlich mindestens drei Tage, der wird automatisch als "Mitglied" gezählt. Ein "Mitglied", das keinerlei Stimmrecht oder sonstige "Rechte" hat. So wie es aussieht, dürften die 210.000 eher mit jenen identisch ein, die da zumindest einmal wöchentlich in einer WTG-Veranstaltung zählbar sind.

Geschrieben von Rudi am 10. März 2005 21:47:34:

Als Antwort auf: Re: 210.000 oder 165.000 ? geschrieben von Drahbeck am 10. März 2005 07:21:40:

wird gezählt, ist aber kein Mitglied, soviel ich weiss. Teilnehmer.. es sind die Teilnehmer.
Ist dir das nicht bekannt, dass nur die Ältesten zum Verein zählen?

Geschrieben von Rudi am 10. März 2005 21:48:47:

Als Antwort auf: Re: 210.000 oder 165.000 ? geschrieben von Rudi am 10. März 2005 21:47:34:

oder Anwesende....

Geschrieben von Abaddon am 10. März 2005 13:10:27:

Als Antwort auf: Re: 210.000 oder 165.000 ? geschrieben von Drahbeck am 10. März 2005 07:21:40:

Mein Gott ... ihr leidet wohl wirklich unter Verfolgungswahn! "Imagetricks" ... überall ist es doch so, dass Kinder als zugehörig gerechnet werden ... allen voran bei den Katholiken, wo sie sogar zwangsgetauft werden!

Wenn man bei anderen Religionsgemeinschaften nur die als MITGLIEDER zählen würde, die AKTIV sind oder vielleicht gar noch mit anderen über ihren Glauben sprechen, dann würden die Zeugen wohl schon an der Nr. 1 der Mitgliederzahlen kratzen! ;-)

Also bitte immer OBJEKTIV bleiben ...

Geschrieben von Rudi am 10. März 2005 22:22:46:

Als Antwort auf: Re: 210.000 oder 165.000 ? geschrieben von Abaddon am 10. März 2005 13:10:27:

Frage doch mal einen ZJ, ob er eine Mitgliedschaft zu diesem Verein unterschrieben hat!
Jeder, der zu einem Verein gehören möchte um zugehörig zu sein, muss einen Antrag ausfüllen und unterschreiben.

Geschrieben von Benjamin am 25. März 2005 21:56:30:

Als Antwort auf: Guter Rat geschrieben von Wachtturmforscher am 06. März 2005 23:20:40: Dein Aufruf Berichte zu Fälschen und überhaupt die Unwahrheit zu sagen und zu Heucheln. Zeigt im Übrigen auch an wie ernst man im allgemeinen deine Kommentare nehmen darf!
Denn sie Zeigt ja deutlich deine Einstellung an!
So jemanden wie dir glaubt man doch kein Wort!

Geschrieben von Drahbeck am 08. März 2005 07:03:42:

Als Antwort auf: Re: 1. 3. 1955 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 01. März 2005 03:54:06:

Wie die Selbstbelügungsreligion Zeugen Jehovas, Umschau zu anderen Varianten der Selbstbelügungsreligion Christentum hält, kann man auch markant an der "Erwachet!"-Ausgabe vom 8. 3. 1955 beobachten.

Wie nicht selten, so auch in diesem Fall, reichert man das dann diesen Bericht mit einer Karikatur an, die nach der Auffassung von "Erwachet!" das wesentliche auf den Punkt bringen würde, im Sinne der Zeugen Jehovas.

Nachstehend sollen d i e s e "Erwachet!"-Ausführungen einmal unkommentiert, vorgestellt werden. Unter der Überschrift "Christus - die Hoffnung der Welt" liest man im einleitenden Artikel genannter Ausgabe:

Da fand also 1954 in Evanston (Illinois, USA) eine Weltkirchenkonferenz statt, in der sich alles, was im eigener Sicht "Rang und Namen" hat, gegenseitig die Türklinke in die Hand gab. Auch "Erwachet!" kam nicht umhin, diesem Ereignis auf seine Art eine gewisse Relevanz zuzubilligen. Es tat es in der Form, indem es aus der umfänglichen Presseberichterstattung jene Passagen herausfilterte, die seiner Meinung nach den neuralgischen Nerv treffen würden. Daran hängt man dann kommentierend die eigenen Positionen, als Kommentar an. Letzteres kann man mehr oder weniger vergessen, da die Positionen der Zeugen Jehovas im hiesigen Leserkreis als bekannt, vorausgesetzt werden können. Interessant ist eigentlich nur, was "Erwachet!" von der 1954er Weltkirchenkonferenz glaubt herausdestilliert, seiner Leserschaft mitteilen zu sollen.
Das Hauptthema der zweiten Weltkirchenkonferenz, die im vergangenen Jahr in Evanston (Illinois, USA) stattfand, lautete „Christus — die Hoffnung der Welt". Die große Meinungsverschiedenheit über jenes Thema zeigte, wie zerrissen die Kirchen heute sogar in solch grundlegenden Dingen wie der Hoffnung des Christen sind. Die beiden gegensätzlichen Meinungen wurden am Eröffnungstag der Konferenz von Professor Edmund Schlink, Heidelberg (Deutschland), und Professor Robert L. Calhoun, Vereinigte Staaten, dargelegt.

Edmund Schlink führte treffend aus: „In den neutestamentlichen Schriften wird uns zugleich große Trübsal angekündigt, die über die Welt hereinbricht, bevor sie vergeht: Kriege und Hungersnöte, Zerfall der Gemeinschaft, Massensterben und Naturkatastrophen. Es wird uns geboten, aufzumerken, wenn solches geschieht. Wo von dem kommenden Christus als der Hoffnung die Rede ist, ist immer auch die Rede vom Ende der Welt... Viele Christen sind gegen diese Ankündigung taub geworden. Sie tun sie als jüdisch-apokalyptischen Gedanken ab. Aber gleichzeitig ist unübersehbar, daß die Angst vor dem Ende die Menschheit heute beherrscht . . Zwischen den Ängsten der heutigen Menschheit und der neutestamentlichen Ankündigung des Endes besteht freilich ein wesentlicher Unterschied -. . Aber nach den neutestamentlichen Aussagen sind die Katastrophen der Endzeit nicht nur menschliche Untat oder Auswirkung menschlichen Versagens. sondern Gottes Tat. Gott wird dieser Welt das Ende bereiten .. . Wenn es uns bei diesem Thema [Christus — die Hoffnung der Welt] nur um den Bestand dieser bedrohten Welt geht, dann werden wir das Thema unserer Konferenz verfehlen .. . Der Christus-Name läßt sich nicht mißbrauchen als Parole im Kampf um die Selbsterhaltung dieser Welt."

Weiter sagte er: „So ist Christus die Hoffnung der Welt, nicht als Garant für den Bestand dieser Welt, sondern als Erlöser aus den Bindungen dieser Welt ... Christus ist die Hoffnung der Welt nur insoweit, als die Welt nicht die Welt bleibt, sondern sich in Buße und Glauben verwandeln lässt … So sammelt Christus durch das Evangelium jetzt schon inmitten dieser Welt sein Volk, das mit ihm in einem neuen Leben wandelt. . . Darum ist die Zeit, in der wir leben, letzte Zeit."

Dann fuhr er fort: „Daß es letzte Zeit ist, scheint vielen widerlegt durch die fast 2000 Jahre, die seit Jesu Kommen verflossen sind. Viele sind irre geworden an der Verheißung seiner zukünftigen Erscheinung. Aber die Länge der Zeit ist keine Widerlegung der Verheißung. Sie ist kein Zeichen einer Schwäche Gottes, als ob er nicht zu erfüllen vermöchte, was er durch Jesus und durch die Apostel verkündigen ließ. Es ist die Zeit der göttlichen Geduld: Gott will, daß viele gerettet werden ... dann wird die Welt vergehen, und es wird hervortreten die neue Schöpfung aus ihrer Verborgenheit."

Wir stehen heute, sagte er, „dem nachchristlichen Menschen gegenüber . . Er hat die Freiheit losgerissen von der Unterwerfung unter Christus. Er hat die Herrschaft über die Natur usurpiert. Er unternimmt es selbst, das ewige Friedensreich zu schaffen, und wartet nicht mehr auf Christi Kommen ... Der Aufruhr dieser Welt ist den Hoffenden das sichere Vorzeichen des Kommens Christi. Die Welt würde nicht so toben, wenn er nicht der Sieger wäre. Die Herbststürme dieser Welt sind die Zeichen des kommenden Frühlings. Die Erschütterungen dieser Zeit sind die Geburtswehen der neuen Schöpfung."

Was hielt der Weltkirchenrat von diesen Worten, die zum Nachdenken anregen und in denen viel Wahrheit liegt? Ein Kritiker der biblischen Hoffnung sagte, Professor Schlinks Ausführungen hätten sich wohl „kaum mit der Auffassung kirchlichgesinnter Leute über das Wesen jener Hoffnung gedeckt". Die Zeitschrift ‚The Christian Century' bezeichnete „die vielen theologischen Unverständlichkeiten" in den Ausführungen Professor Schlinks sowie die schlechte Akustik und die furchtbare Hitze als Ursache dafür, daß sich die zweite Hälfte der „Eröffnungssitzung der Vollversammlung vor allem durch den Menschenstrom auszeichnete, der das Stadion verließ". Schlinks Rede soll „bei vielen amerikanischen Delegierten Anstoß erregt" haben, die glaubten, solchen Auffassungen längst „entronnen" zu sein.

Nach einem anderen Kommentar hat Professor Robert L. Calhoun von der theologischen Fakultät der Yale-Universität „die Hoffnung des Christen in annehmbarerer Weise dargelegt". Was war seine Auffassung? Daß das Königreich hier und jetzt kommen könne durch die Bemühungen des Menschen, nicht durch Gott. Von materialistischen Amerikanern sagte er: „Wenn wir an Hoffnung denken, so ist es gewöhnlich Hoffnung auf ein besseres Leben morgen für unsere Kinder, für die wachsende Zahl derer, die von uns abhängen und für die wir uns verantwortlich fühlen. In diesem Zusammenhang ist es begründet, daß vieles in unserer Theologie auf die Ethik den besonderen Ton legt und sehr viel weniger mit der Eschatologie vertraut ist", das heißt, mit der Hoffnung über die Zeit des Endes, der Wiederkunft Christi und dem endgültigen Geschick des Menschen.

Somit führten sie die erhabene Aufgabe nicht aus, das Reich Christi zu predigen, und verwässerten jene Botschaft, um sie auf menschliche Ziele anzuwenden. Unsere Theologie, erklärte er, „fand Anzeichen für den Einbruch des Reiches Gottes in der fortschreitenden Beseitigung von Krankheiten und Hunger, in der Abschaffung der Sklaverei und in der Verbreitung christlicher Gewissensverantwortung in dem ganzen Bereich privater und öffentlicher Angelegenheiten ... Hier wurde weder das letzte Gericht noch das ewige Leben vergessen, aber das eigentliche Vertrauen lag auf Gottes Gnade von Tag zu Tag."

Nach ihrer Meinung ist es wahrscheinlich bedauerlich, daß Jesus nicht daran dachte, vor allem vertrauensvoll an der Verbesserung der politischen Lage der Juden unter der römischen Herrschaft zu arbeiten, die Sklaverei abzuschaffen, auf die Herabsetzung drückender Steuerlasten hinzuwirken und sich mit der Lösung politischer und sozialer Probleme zu beschäftigen. Wahrscheinlich denken sie, es sei eine Schmach, daß Jesus seinem himmlischen Vater gehorchte, von seiner Wiederkunft predigte und dieser Tätigkeit so viel Aufmerksamkeit schenkte, daß er für nichts anderes Zeit fand. Sie mögen finden, es sei bedauerlich, daß Jesus diesen Weg ging; wahre Christen denken jedoch nicht so! Wahre Christen freuen sich über die Werke, die Jesus tat; sie sind der Meinung, daß nichts hätte wichtiger sein können, und führen dieses Werk weiter, indem sie auf die Zeichen für die Nähe dieses Königreiches hinweisen und die Verkündigung dieses Reiches jetzt vollenden.

Calhouns Theorie erweist sich als praktisch unanwendbar. Daher gibt er zu, in der heutigen, vom Atomkrieg bedrohten Welt sei „kein Anzeichen da, daß die irdische Geschichte fortschreitend vom Bösen gereinigt werde und sich ständig der Vollkommenheit nähere". Und weiter gibt er zu, daß „eine Hoffnung, die gerechterweise über solch schlangenköpfige Gefahren triumphieren kann, nach einem ,neuen Himmel und einer neuen Erde ausschauen muß". Aber, erklärt er, „Gott ist es — und nicht wir —, der allein wissen kann, was diese neue Ordnung sein wird. Eine zu vertrauensselige Spekulation ist hier nicht am Platze, und wir amerikanischen Protestanten haben zum größten Teil versucht, sie zu vermeiden." Aber Gott sagt uns in seinem Worte, was die „neue Ordnung" ist; warum sollte „Spekulation" nötig sein? Durch ihre Gewohnheit, bewusst das, was Gottes Wort sagt, außer acht zu lassen, haben sie, wie Calhoun sich ausdrückt, „die Fühlung mit dem Glauben der Kirche durch die Jahrhunderte hin verloren", dem Glauben nämlich, dass es in der „kommenden Zeit" eine neue Welt geben wird.

Hat sich an der Destruktivität, an der vorrangigen Orientierung auf den Sankt Nimmerleinstag, am Hoffen und Harren, das die Mitgliedschaft (mit Ausnahme der Profiteure die in den höheren Rängen der Organisation sitzen) zum Narren hält, inzwischen etwas verändert. Wohl kaum, ist die Antwort, wenn man nachfolgenden Auszug aus dem "Königreichsdienst" liest:

Geschrieben von Drahbeck am 15. März 2005 07:13:25:

Als Antwort auf: Re: 8. 3. 1955 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 08. März 2005 07:03:42:

Es ist wahrlich ein entlarvender Satz, wenn da selbst der „Wachtturm" in seiner Ausgabe vom 15. 3. 1955, sozusagen als zeitweilige Öffnung eines Überdruckventils, um Dampf abzulassen einräumt:
„Manchmal mögen Zeugen Jehovas denken, wenn sie hören, wie der Versammlungsdiener den Felddienst bespricht, diese Diener hätten als fünfte Kategorie aufgeführt werden sollen, bei der es nie ein 'genug' gäbe."
Das selbst der WT das mal einräumt, nicht um es zu ändern, sondern lediglich als zeitweilige - kurzfristige - Öffnung des „Überdruckventils" spricht wahrlich Bände.
Twisselmann etwa, gab in einem seiner Bücher mal jene Episode zum besten, wo ein Bezirksaufseher eine Zeugin Jehovas bewusst mißverstand. Zitat:
„'Wir sind eine Knüppel-Organisation' weinte sie (eine Zeugin Jehovas). Der Bezirksaufseher verstand - offenbar bewusst - falsch: 'Richtig' sagte er: 'Wir sind eine Krüppel-Organisation. Wir haben so viele Kranke und Krüppel'. Sie aber bestand darauf: 'Knüppel-Organisation habe ich gesagt.'"

Auch im Osten Deutschlands, wie generell in den Ostblockstaaten, herrschte derselbe Antreiberdruck. Da für Bilanzorientierte Yankees - auch für die in Brooklyn - nur eines zählt, steigende Bilanzen, ist es offenkundig, das allen Widerständen zum Trotz, auch dort diese WTG-Politik durchgepeitscht wurde. Das dabei Opfer fällig wurden, die durchaus zu der Frage berechtigen, ob sie denn die „Sache" wert gewesen sind, wird von der WTG jedenfalls, nicht zufriedenstellend reflektiert.

Wenn es sein muss, schickten chinesische Militärs in einem Krieg mit Vietnam, ihre Soldaten als lebende „Panzersperren" zum überrollen hin. Wenn es sein muss, agiert die WTG in ähnlicher Weise. Für sie zählt ja nur eines. Die anschließende „Siegesfanfare" - nicht die vorangegangenen Opfer. Das Beispiel einer solcher Siegesfanfare, kann man auch in der zeitgenössischer WT-Ausgabe vom 15. 3. 1955 nachlesen, wo unter der Überschrift: „Die rote Verfolgung heute überwinden" unter anderem ausgeführt wurde:
Im Jahre 1950 haben über 20.000 Zeugen regelmäßig die gute Botschaft in Ostdeutschland gepredigt, als die Kommunisten das Werk verboten und alle Brüder in Gewahrsam nahmen, die im Hauptbüro in Magdeburg dienten, ferner die reisenden Vertreter und die Aufseher an den verschiedenen Orten. Insgesamt wurden mehr als 2.000 verhaftet, und gegenwärtig sind dort 1283 im Gefängnis. Trotz den vermehrten Schwierigkeiten des Predigens unter Verbot und der fortwährenden Gefahr der Verhaftung haben sich ihre Reihen nachgefüllt, so daß es heute in Ostdeutschland wieder über 20.000 tätige Zeugen gibt. …
Zum Beispiel wurde nach den Kongressen der Neuen-Welt-Gesellschaft im Jahre 1953 auf die Tätigkeit von Haus zu Haus in Ostdeutschland Gewicht gelegt. …

In der Tschechoslowakei, in Ungarn, Rumänien, Polen und Jugoslawien, wo das Werk der Zeugen Jehovas seit Jahren verboten gewesen ist, stellen wie ein gleiches Überwinden der Verfolgung fest. Im Jahre 1946 waren in diesen Ländern 11.131 christliche Zeugen Jehovas tätig; im Jahre 1950 war ihre Zahl auf 28.183 angestiegen. Und wie viele waren es im Jahre 1954? Fast viermal soviel wie im Jahre 1946, nämlich 42.767.

Geschrieben von Drahbeck am 22. März 2005 07:14:29:

Als Antwort auf: Re: 8. 3. 1955 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 15. März 2005 07:13:25:

Über Italien liest man in "Erwachet!" vom 22. 3. 1955, dass es dort im Jahre 1947 in ganz Italien, nur 150 Zeugen Jehovas gegeben habe, bei einer Gesamtbevölkerung von 47 Millionen (58 Millionen im Jahre 2003). Damit gehört Italien zu jenen Ländern, wo der Start der Zeugen Jehovas im wesentlichen auf die Jahre nach 1945 zu terminieren ist. Hatten Deutschland und Großbritannien in Europa vor dem Zweiten Weltkrieg (bzw. vor 1933) bereits beachtliche Zeugen Jehovas-Gemeinden. So indes Italien noch nicht. Dennoch hat Italien, beide genannten Länder, in den nachfolgenden Jahren noch numerisch überflügelt.

Die Relationen werden darin deutlich, dass noch immer 90 Prozent der Bevölkerung sich nominell katholisch nennen. Und das bis 1984 der Katholizismus, juristisch den Rang einer Staatsreligion hatte. Gibt es in Deutschland seit der lutherischen Reformation auch einen numerisch beachtlichen Block des Protestantismus. So in Italien eher nicht. Dort wurde die Zahl des Gesamtprotestantismus (ohne Zeugen Jehovas), gerade mal auf rund 50.000 beziffert.

Die 10.000er Marke an Zeugen Jehovas in Italien, wurde etwa 1966 erreicht. Die 100.000er Marke etwa 1983. 200.000 etwa 1993. Danach scheint sich das Wachstum auch in Italien verflacht zu haben, denn in Jahre 2004 war man erst bei rund 230.000 angelangt. Zieht man jedoch "Diasporagemeinden" mit in die Betrachtung ein, ändert sich das Bild. So sind in Deutschland etwa, einige direkt italienischsprachige Zeugen Jehovas-Versammlungen nachweisbar. Man kann weiter gehen und sagen. Die Positionen Zugang und Abgang in Deutschland bei den Zeugen Jehovas, werden derzeit vorrangig von den fremdsprachigen Versammlungen (und damit auch italienischen, aber nicht nur) getragen. Die Zugangspositionen deutscher Herkunft hingegen, verglichen mit früheren Jahrzehnten, verflachen in diesem Lande zunehmend.

Ist der Start in Italien, wie ausgeführt, erst in den Jahren nach 1945 zu lokalisieren. Hat also dort kaum jemand die 1925-These, oder die These der zweite Weltkrieg münde in Harmagedon, aktiv miterlebt, so bedeutet das nicht, dass sich nicht auch im italienischsprachigen Bereich, inzwischen Zeugen Jehovas-kritische Stimmen hörbar gemacht hätten.
Erst kürzlich gab es eine Schlagzeile mit Italienbezug:

Parsimony.12518

Unter anderem kann man auch noch vergleichen:
mitglied.lycos.de/BrOttonio/

www.infotdgeova.it/

www.infotdgeova.it/link.htm

www.brooklyntower.com/italiano/

digilander.libero.it/alorenzi/franke.htm

www.cesnur.org/testi/geova_it99.htm

Anmerkungen zu Introvigne

Der wesentliche Konkordatinhalt

Italienische Versammlungen in Deutschland

Geschrieben von Drahbeck am 01. April 2005 08:28:31:

Als Antwort auf: Re: 22. 3. 1955 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. März 2005 07:14:29:

Im "Wachtturm" vom 1. 4. 1955 ist zum einem schon mal die These von der "unbekannten Lebenszeit Adams" auffällig, auf die schon mal hingewiesen wurde.

Siehe: Unbekannte Adam'sche Lebenszeit

Zum anderen der dritte Teil der Serie "Neuzeitliche Geschichte der Zeugen Jehovas", die später noch - in überarbeiteter Form - ihren Niederschlag in dem WTG-Buch "Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben" fand. Dieser dritte Teil widmet sich vorrangig der organisatorischen Verfestigung der Russell-Bewegung.

Man erfährt, dass ein entscheidender Schritt dazu im Jahre 1881 unternommen wurde. In jenem Jahre wurde die gesetzliche Eintragung einer "Zion's Watch Tower Tract Society" vorgenommen. Wollte man das auf deutsche Verhältnisse übertragen könnte man in etwa sagen. Ein loser Kreis, der sich als Verein konstituierte, beantragt "eingetragener Verein" zu werden (weil damit gewisse Vorteile gegenüber einem nur Privatverein verbunden sind). Und dieser beantragte e. V.-Status wird von den zuständigen Behörden bewilligt.

Wohin denn solche Weichenstellungen führen können, kann man als außerhalb des Themas liegend, an einer kürzlichen Pressemeldung aus diesem Lande entnehmen. Da gibt es einen Steuerzahlerbund in diesem Lande; auch mit e.V. Status. Und weil dessen Mitgliederstamm - zahlender Mitgliederstamm - beachtliche Größenordnungen hat, kann er es sich leisten auch einige seiner Führungskräfte hauptamtlich zu beschäftigen. Jener Bund, der Steuerverschwendung wo immer möglich anprangert, geriet nun in die Schlagzeilen, weil sein erster Mann gleich dreifach Gehalt bezieht. Richtig mitbekommen, haben die anderen Führungskräfte das wohl nicht (sagen sie jedenfalls). Jedenfalls kann dieser Herr mit dem dreifachen Gehalt sich rühmen, mehr zu verdienen, als ein "einfacher Bundestagsabgeordneter". Als "große Wohltat", insistierenden Fragen ausgesetzt, verkündet er, lediglich auf weitere Gehaltssteigerungen zu verzichten. So kann das mit den Vereinen ausufern!
Deshalb werden meinerseits auch Vereine die sich als Nachfolgevereine konstituieren, weil auch aus fiskalischen Gründen, sie sich mit den Vorgängervereinen, die nach wie vor weiter bestehen, überworfen haben, in der Regel kritisch bewertet werden. Das aber nur nebenbei.

Im Jahre 1896 wurde dann der Begriff "Zion's" aus dem Namen gestrichen.
Neben Russell als Präsident, fungierte ein nicht sonderlich hervorgetretener William I. Mann als Vizepräsident, und Russell's Frau Maria F. Russell als Sekretär und Kassierer; womit sie eine beachtliche - faktische - Machtstellung innehatte. Berücksichtigt man dem Umstand, dass etwa ab 1897 im "Zion's Watch Tower" der zuvor regelmäßig erscheindende Autorennamen M(aria) F. Russell versiegt, nicht mehr auftaucht, darf man wohl spekulieren dass die 1896-er Statutenveränderung, als ein "Nebenergebnis" auch die Ausbootung der Frau Russell aus ihrer Schlüsselstellung mit bewirkte. Der englische "Zions Watch Tower" enthielt in seiner Ausgabe vom 1. 6. 1897, letztmalig, einen mit ."M. F. RUSSELL" namentlich gezeichneten Artikel. Danach nie mehr.

Der "Wachtturm" notiert weiter das im Jahre 1886, wie er betont "nach vielen Schwierigkeiten" (die nicht näher erläutert werden), der erste Band der später als "Schriftstudien" bekannten Serie erschien.

Davor wurde aber schon (seit 1881) ein Buch verbreitet, verfasst von J. H. Paton mit dem Titel "Day Dawn" [Tagesanbruch]. Kritiker meinen nun wahrzunehmen, dass die Eigenständigkeit des Russell bei Band I "Schriftstudien" sich in Grenzen hält. Es eher eine Umschreibung respektive Erweiterung der Paton'schen Ausführungen sei. Zu der Zeit, wo Russell noch mit dem Adventisten Barbour zusammenarbeitete, war Russell "der junge Mann" in diesem Kreis.

(Bild: Paton)

Wie sich der Dissens zu Barbour herauskristallisierte, gelang es Russell, Paton mit zu sich herüberzuziehen, und so Barbour weiter kaltzustellen.

Zur Institutionalisierung gehörte weiter der Erwerb eigener Immobilien. Um 1890 hatte diese Society dann schon, wie der WT schreibt "400 tätige Mitverbundene".

1891 tourte Russell nebst Anhang erstmalig auf einer Weltreise zur Ausdehnung seiner Organisation. 1898 war, was die fiskalischen Aspekte betrifft auch bedeutsam. In einer Fußnote liest man dazu:
"Ursprünglich lautete dieses Besitztum auf den Namen der Tower Publishing Company, eines privaten Konzerns, den C. T. Russell persönlich leitete. Im April 1898 wurde das Eigentumsrecht auf diese Anlagen und dieses Besitztum auf die gesetzliche Körperschaft, die Watch Tower Bible and Tract Society, übertragen."

Kritiker wollen dazu wissen, auch aus dem Grunde um finanzielle Forderungen von Frau Russell abzublocken, zog es Russell nunmehr vor - offenbar auf Anraten seiner Anwälte - nunmehr - de jure - mittellos zu sein.

Apropos Anwälte. Ein solcher namens Rutherford, sandte im Jahre 1894 ein belobhudelndes Schreiben an diese "Society, in dieser WT-Ausgabe mit abgedruckt.,
Darin findet sich unter anderem der Satz:
"Das Ergebnis ist, daß meine liebe Frau und ich selbst diese Bücher mit dem lebhaftesten Interesse gelesen haben".

Wobei noch anzumerken wäre, dass man in späteren Jahren von diesem Rutherford nie mehr die Floskel "meine liebe Frau" vernimmt, sondern eher gegenteilig zu wertende Aussagen.

So polemisiert er beispielsweise im Band I seiner "Rechtfertigung (S. 154, 157):
"Die Frauen machen Affen oder Drahtpuppen aus den Männern. Diese sind weibisch, Weichlinge und leicht beeinflussbar geworden und haben wahre Männlichkeit und Festigkeit in der Verwaltung der Angelegenheiten des Staates und des Heimes eingebüßt. Wenn zum Beispiel Männer zu Tische sitzen, und eine Frau tritt herein, so erheben sich alle Männer, um ihr Ehrerbietung zu zollen; und auf diese Weise stellen sie die Frau über den Mann. Die Männer nehmen den Hut ab, wenn sie einen Personenaufzug betreten, wo eine Frau zugegen ist; und von diesen Manieren heißt es, sie seien Bezeugungen der Ehrerbietung und zeigten, dass man ein Gentleman sei. Die Sache ist aber fein angelegt, und die wahre Bedeutung ist weit verschieden von der allgemeinen Auffassung. Es ist eine List Satans, die Menschen von Gott und seiner festgelegten Regel über die richtige Stellung von Mann und Weib wegzuwenden. Der Herr hat erklärt, dass Weichlinge das Königreich der Himmel nicht ererben werden (1. Korinther 6:9). Das beweist, dass die Forderung oder der Brauch, den Frauen Huldigungen darzubringen, nicht von Gott, sondern vom großen Feinde Gottes kommt. Es hat den äußeren Anstrich, als wäre diese Ehrerbietung ganz in Ordnung, und darum ist die Sache um so täuschender. "

Zu weiterem siehe auch:
Anmerkungen zu Rutherford's Prvatleben

Der liebe Bruder Russell

Geschrieben von Drahbeck am 28. Februar 2005 03:23:36:

In der Endphase der "DDR", machte deren Staatssicherheitsminister im "Parlament" (Volkskammer) mit einer Rede Furore, die je nach Standpunkt geeignet war, Lachsalven oder auch das Gegenteil davon zu produzieren.
"Ich liebe doch alle Menschen. Ich liebe doch alle …" tönte da der Herr Mielke.
So, so, mag man dazu nur sagen. Wer diese vorgebliche "Liebe" in der Praxis erfuhr, wird da wohl andere Vokabeln dafür verwenden.
An vorstehendem fühlt man sich unwillkürlich erinnert, wenn man in "Erwachet!" vom 22. 10. 1953 die nachfolgende Ausführung über die "Liebe" der Zeugen Jehovas lesen konnte:
"Ein Abonnent schreibt: 'Gestern machte ich einen Nachbesuch bei einem Mann, der sich erkundigte: 'Was denken Sie über die Katholiken?' Ich frage ihn: 'Was halten Sie von ihnen?' Er antwortete: 'Nun, ich weiß nicht, aber ich hörte, daß Jehovas Zeugen sie hassen.' Darauf erwiderte ich: 'Ich will Ihnen sagen, was wir wirklich von ihnen denken. Wir lieben sie so sehr, daß wir von Haus zu Haus gehen, Stunde um Stunde, Tag für Tag, Jahr um Jahr in jedem Lande auf der Erde, um ihnen von Gottes Königreich zu erzählen und sie auf den Weg hinweisen, den sie einschlagen möchten, um ewig in Glück zu leben, und dies trotz all der Dinge, die sie oder irgend jemand sonst uns deswegen antun mögen. Lieben Sie so sehr?"
Mag man das auch als billige Polemik abtun, so besteht dabei doch ein tieferer Hintergrund. Schon unmittelbar nach 1945 wurde ein örtlicher Zeugen Jehovas-Funktionär, namens August Seck vor den Kadi gezerrt. Die WTG war darüber so erbost, dass sie eigens unter dem Titel „Gottesdienstfreiheit" eine Vortragserie dazu veranstaltete. Das ganze spielte sich zu einer Zeit ab (1947/48), wo das DDR-Verbot der Zeugen noch nicht Realität war. Und so findet man den in dem diesbezüglichen Vortragsmanuskript auch noch solche Sätze wie die:
„In der Ostzone suchte die Geistlichkeit beider Konfessionen, wie uns maßgebliche Offiziere der Sowjetischen Militär-Administration bekundeten, einen Einfluß dahingehend geltend zu machen, dass nur die katholische und evangelische Kirche als erlaubt anerkannt würden. Alle Sekten, besonders Jehovas Zeugen, würden im Volke Unruhe stiften und dürften nicht geduldet werden. Die sowjetische Besatzungsmacht hat sich aber klüger verhalten …"
Die Attacke in „Gottesdienstfreiheit" richtet sich also nicht vordergründig gegen den Osten. Ziel der WTG-Attacke ist ein Gericht in den westlichen Bezirken Deutschlands, zu einer Zeit, wo dessen Teilung noch nicht so zementiert war, wie dies einige Jahre später der Fall war.
„Auf Grund des Paragraphen 166 wurde am 3. September 1947 der Prediger August Seck aus Recklinghausen durch das Amtsgericht Haltern i. W. unter der Amtsführung des Amtsgerichtsrates Marx wegen angeblicher Beschimpfung der katholischen Religion zu einer Geldstrafe von RM 900,—, Ersatzweise 3 Monate Gefängnis verurteilt. Er soll in einem Vortrage, der von Jehovas Zeugen veranstaltet worden war, gesagt haben, der Papst sei der Steigbügelhalter des Faschismus gewesen und habe auf der Anklagebank in Nürnberg gefehlt, ferner, die katholische Kirche trage die Hauptschuld an den Kriegen der letzten Jahrhunderte.

Dieses Urteil wurde am 6. 11. 47 durch das Landgericht Münster in Westfalen, unter dem Vorsitz des Landgerichtsdirektor Homost und unter Mitwirkung der Amtsgerichtsräte Dr. Uppenkamp und Pardon bestätigt.

Es ist dies der erste Fall in der Geschichte der deutschen Nachkriegsjustiz, dass ein Zeuge Jehovas wegen irgendwelcher Äußerungen, die er bei der Verkündigung des Evangeliums vom Reiche Gottes gemacht hat, vor ein Gericht gezerrt wurde."
weiß die WTG dazu zu berichten.

Im weiteren Verlauf ihrer Ausführungen erhält das erkennende Gericht von der WTG massive Gerichtsschelte. Die Richter werden, via öffentliche WTG-Vorträge belehrt:
„Unter offensichtlicher Missachtung der erwiesenen Wahrheit, nämlich, dass Seck in seiner Rede überhaupt nichts gesagt hat, für das er den Beweis schuldig geblieben wäre, wurde er unter Mißbrauch des Paragraphen 166 des Strafgesetzbuches verurteilt mit der Behauptung, dass dieser Paragraph hauptsächlich die Erhaltung des Religionsfriedens zum Ziele habe. Und hier i r r t das Gericht! Von der Erhaltung eines sogenannten Religionsfriedens, den es in Wahrheit gar nicht geben kann, spricht das Gesetz nicht. Man denke nur daran, dass der Protestantismus überhaupt nur im Kampfe der Reformation gegen den Papismus entstanden ist, und, falls er wirklich "protestantisch" wäre, nur im Kampfe gegen Rom bestehen könnte. Der Protestantismus, die ganze protestantische evangelische Kirche, auf Protest gegen Rom gegründet, hat Sinn und Zweck verloren, wenn sie aufhört zu protestieren, wenn sie mit dem Papsttum einen Religionsfrieden schließt.

Wortlaut und Sinn des Paragraphen 166 StGB. lassen klar die Absicht des Gesetzgebers erkennen, nicht einen Religionsfrieden von zweifelhaftem Wert, sondern innerhalb der religiösen Auseinandersetzung lediglich die Rechte der verschiedenen Religions-Organisationen und allenfalls die religiösen Empfindungen ihrer Anhänger zu schützen. Aber weder diese noch jene werden dadurch verletzt, dass über die politischen Machenschaften der religiösen Führer der Welt, auch wenn sie Kirchenfürsten genannt werden, über ihr Paktieren mit politischen Abenteurern und über ihre machtpolitischen Weltherrschaftsgelüste freimütig die Wahrheit gesagt wird.
Noch weniger besagt der Paragraph 166, dass es Beschimpfung einer Religionsgesellschaft sei, wenn unbestreitbare Tatsachen, die man dem deutschen Volke lange genug vorzuenthalten verstanden hat, in ruhiger und sachlicher Weise (wie das Gericht zugeben mußte) der Öffentlichkeit unterbreitet wurden. Das deutsche Volk hat ein berechtigtes Interesse daran und einen Anspruch darauf, zu erfahren, was alles dazu beigetragen hat, es in den Abgrund seines unbeschreiblichen Unglückes zu stürzen, auch dann, oder erst recht dann, wenn solche "Beiträge" in der Haltung oder im Versagen einer oder aller christlichen Kirchen Deutschlands bestehen."

Weiter wird in jenem „Gottesdienstfreiheit"-Vortrag ausgeführt:
„Weiteres Tatsachen-Material ist in der in Deutschland und anderen Ländern verbreiteten Broschüre "Jehovas Zeugen im Feuerofen" zusammengestellt. Wir können hier nicht alles mehr erörtern. Alle diese Dinge sind ja so überzeugend, so eindeutig und klar, und die Zusammenarbeit zwischen der römisch-katholischen Hierarchie und dem Faschismus ist darüber hinaus auch in der politischen Presse vielfach erwähnt worden, daß jeder, der nur sehen will, die Wahrheit sieht:
Jawohl, der Papst ist der Steigbügelhalter des Faschismus gewesen!"
So also sah die „Liebe" der Zeugen Jehovas zu den Katholiken, von der eingangs die Rede war, in der Praxis aus.

Geschrieben von Rudi am 28. Februar 2005 11:59:51:

Als Antwort auf: Re: Die Liebe" der Zeugen Jehovas in der Praxis. geschrieben von Ingo am 28. Februar 2005 11:52:56:

Hallo Ingo,

woher kommt dein Sinneswandel? Du warst doch wie ein Verkündiger der ZJ? Hast so was von Stellung bezogen!
Was ist denn geschehen, dass man nun so was liest.
Im Übrigen finde ich das realistisch, was du jetzt niederschreibst.
Gruß
Geschrieben von Ingo am 28. Februar 2005 12:34:46:

Als Antwort auf: Re: Die Liebe" der Zeugen Jehovas in der Praxis. geschrieben von Rudi am 28. Februar 2005 11:59:51:

Hallo Rudi!

Ich war IMMER überzeugter Katholik. Dies ging auch aus meinen Beiträgen eindeutig hervor.

Meine Sympathie mit den Zeugen bezog sich auch immer auf deren Missionstätigkeit und auf ihr radikales Christ-sein.

Schaut man jedoch etwas tiefer und nicht so oberflächlich, schaut man mit offenen Augen und nicht mit verklärtem Blick auf diese Sekte, erkennt man aber sehr schnell, daß das, was die predigen und lehren, so in Großteilen nicht biblisch fundiert und so auch nicht in der Heiligen Schrift steht.

Es geht mir also um die Lehre der ZJ, die ich für mich nicht akzeptieren kann und - unter den gegebenen Umständen und Fakten - auch nicht will.

Außerdem mangelt es mir bei dieser Sekte an Nächstenliebe.

Eine Religionsgemeinschaft, die sich als elitär und von Gott besonders bevorzugt ansieht, kann schon nicht mit dem Segen Gottes versehen sein.Diese Lehre widerspricht der Lehre Jesu von der Gottes- und Nächstenliebe und widerspricht somit der Heiligen Schrift, der Bibel, dem Worte des lebendigen, dreifaltigen und barmherzigen Gottes!

Jesus Christus predigte das Evangelium auch nicht für eine priveligierte, auserwählte Klasse, sondern für ALLE Menschen, damit ALLE Menschen gerettet werden!

Außerdem finde ich es menschenverachtend und lieblos, wie die ZJ - zum Teil - mit ausgestoßenen/ausgeschlossenen Ex-Mitgliedern umgehen.

Ich kann mit bestem Wissen und Gewissen sagen:
Die katholische Kirche ist DIE Kirche Jesu Christi!

Herzlicher Gruß,
Ingo

Geschrieben von Rudi am 28. Februar 2005 13:09:09:

Als Antwort auf: Re: Die Liebe" der Zeugen Jehovas in der Praxis. geschrieben von Ingo am 28. Februar 2005 12:34:46:

Wauw!!

Ich gehörte viele Jahre zu dieser Sekte.
Gescheitert bin ich in 1. Linie daran, dass ich so viel Lieblosigkeiten untereinander (innerhalb) beobachtet habe. Wie man mit Brüdern/Schwestern umgeht, die nicht regelmässig kamen bzw. studierten oder nicht ´so viel in den Dienst gingen. Brüder/Schwesterm, die ihre Kommentare im WT Studium auf so manchen,über den sie schlecht dachten, abstimmten....
Auch wie Kinder dort erzogen werden und wie man sie völlig getrennt zu Außenseitern aufzieht, das stieß mir bitter auf.
Bilderbuchkinder, schöne Kleidchen und Anzüge und traurige Seelen, in die ich oft blickete.
So viele unglückliche Ehen und wenig soziale Kontakte sogar innerhalb der Sekte. Immer wird auf den Umgang geachtet, sogar innerhalb.
So viel Druck: Immer hast du , kannst du nicht , warum nicht??

An den Lehren bemerkte ich erst mal nicht viel. Hielt sie für wahr. Ich bemerkte immer nur wieder, dass die Liebe (meiner Meinung nach) fehlte.
Erst mit dem Abstand, kann ich die Lehren analysieren und denke anderst drüber. Ich war vereinnahmet durch die Methode der Rhetorik mit ihren Facetten.

Geschrieben von Ingo am 28. Februar 2005 13:14:41:

Als Antwort auf: Re: Die Liebe" der Zeugen Jehovas in der Praxis. geschrieben von Rudi am 28. Februar 2005 13:09:09:

Hallo Rudi!

Deine Ausführungen sind ein Beleg dafür, wie wenig es in dieser Sekte um Gottes- und Nächstenliebe als vielmehr um Unterordnung, Manipulation, falsche Lehre, Lieblosigkeit und Zwang geht.

Ein weiteres Indiz dafür, daß die Sekte der ZJ NICHT die auserwählte Organisation Gottes ist.

Der dreifaltige Gott hat uns Menschen nämlich nicht als Marionetten erschaffen, sondern als Menschen mit freiem Willen, die sich an der Bibel, dem Worte Gottes, ausrichten sollen und die FREIWILLIG und EIGENVERANTWOTLICH vor Gott und dem Nächsten ein Leben der Gottes- und Nächstenliebe führen sollen.

Gruß,
Ingo

Geschrieben von Rudi am 28. Februar 2005 14:33:08:

Als Antwort auf: Re: Die Liebe" der Zeugen Jehovas in der Praxis. geschrieben von Ingo am 28. Februar 2005 13:14:41:

genau das versuchte ich dir in meinen bisherigen Schreiben zu vermitteln.
Wundere mich nur, dass du das jetzt so klar äußern kannst.
Auch wenn sie noch so oft Bibeltexte zitieren und meinen nach der Bibel zu leben, sind sie wie ein leeres Gefäß, das hohl klingt. Verdrehtes Reden in einem Deckmantel der schönen Worte....
Auch wenn sich vieles so logisch anhört, scheitern die ZJ meiner Meinung nach an der Liebe, die sie so hervorheben.
Das habe ich denen auch gesagt.
Aber ich habe alles nur mißverstanden, sagen die.
Ich bin an allem selbst schuld, sagen die.
Und genau deshalb habe ich das Bsp. von der Dina angeführt.
Hier wird das deutlich, wie einfach es ist Schuld zu verdrehen. Und wie schwer es ist, das klar zu erkennen.
Heute bin ich ein Stück weiter.
Die Führer verdrehen die Bibel, das ist denen ihre Schuld. (meien Ansicht)
Meine wars es auf diese zu hören.
Heute schüttle ich über mich selbst den Kopf, wenn ich daran denke, wie ich gesprungen bin, um ein Christ zu sein.
Ein bißchen Druck und ein schlechtes Gewissen und schon bin ich aufgestanden um alles dafür zu tun, das schlechte Gewissen loszukriegen und zu zeigen, dass man mit mir als Christ arbeiten kann,.

Geschrieben von ichbins am 27. Februar 2005 23:25:24:

Köln - Wegen gewerbsmäßigen Bandenbetrugs gegenüber ihren Glaubensbrüdern hat das Kölner Landgericht am Montag acht ehemalige Mitglieder der "Zeugen Jehovas" zu Freiheitsstrafen zwischen einem Jahr und vier Jahren und zehn Monaten verurteilt. Die drei Hauptangeklagten in dem sieben Monate dauernden Prozess, die als Drahtzieher des Millionenprojektes galten, bleiben weiter hinter Gitter, während die restlichen fünf Mitangeklagte wegen Beihilfe Bewährungsstrafen erhielten.

Laut Anklage hatte die Bande innerhalb von drei Jahren knapp 20 Millionen Euro von insgesamt 568 Geldgebern verprasst. Wie das Gericht in seinem Urteil ausdrücklich voranstellte, waren diese Summen im Prozess wegen mangelhafter Aufklärungsarbeit der Ermittlungsbehörden zu Gunsten der Angeklagten nach unten zurecht gerückt worden. "Die eigentliche Arbeit mussten wir in der Hauptverhandlung nachholen", sagte der Vorsitzende Richter mit deutlicher Kritik an der Polizeiarbeit.

Ihren Geständnissen zufolge war es der Bande über eine 1997 gegründete Versicherungsvermittlungsgesellschaft gelungen, ihren Glaubensbrüdern auch Anlage- und Immobiliengeschäfte mit laut Gericht "völlig überzogenen" Gewinnversprechungen Millionen aus der Tasche zu ziehen. "Da hätten alle Alarmglocken läuten müssen, Renditeversprechungen von 37 Prozent sind einfach absolut unseriös", schalt der Vorsitzende Richter die geprellte Klientel, - insgesamt 289 Fälle - der insgesamt 8,81 Millionen Euro innerhalb von drei Jahren entlockt worden war. Angesichts der gutgläubigen und vor allen Dingen auch geldgierigen Klientel unterstrich das Gericht im Urteil "deutlich strafmildernde Gesichtspunkte", denn den Angeklagten "wurde es wirklich sehr leicht gemacht".

In keinem einzigen Fall - so das Urteil - seien die in der Regel stets bar geflossenen Gelder im fünf- und sechsstelligen Bereich wie versprochen investiert worden, sondern dienten vielmehr, "um Löcher zu stopfen und den Lebensunterhalt der Angeklagten zu finanzieren, und sie lebten davon nicht schlecht".

Freundliche Grüße

ichbins

Geschrieben von minus am 28. Februar 2005 11:48:10:

Als Antwort auf: Urteil im Mammutprozess um Zeugen Jehovas geschrieben von ichbins am 27. Februar 2005 23:25:24:

Habgier

so bezeichnen Jehovas Zeugen derartige Geschäfte?!

Geschrieben von Rudi am 28. Februar 2005 11:55:40:

Als Antwort auf: 30.000 Durchschnitt geschrieben von minus am 28. Februar 2005 11:48:10: Und Jehova hat das alles gesehen und ans Licht gebracht und nun müssen sie sich verantworten.
Mit der Bibel und der WTG hat das nichts zu tun.
Zu Habgier und damit zu so einer Missetat wird nirgends aufgerufen. Sie sind selbst für ihr Tun verantwortlich.
Wegen solchem Verhalten wird schlecht über die WTG und Jehovacgesprochen, die nichts dafür können, wenn jemand so was tut.
Selbstverständlich können auch diese Menschen bereuen und umkehren und dann aufs Neue Jehovas Willen tun.
Auch sie haben noch die Möglichkeit, wenn sie bereuen, im Paradies auf Erden zu leben.

Geschrieben von Ichbins am 03. März 2005 01:29:18:

Als Antwort auf: Re: 30.000 Durchschnitt geschrieben von Rudi am 28. Februar 2005 11:55:40:

Wenn man die Fehler dieser ganzen Situation bei den Initiatoren der Zeugen Jehovas finden kann die dieses Geldgeschäft angebahnt haben, so fällt etwas auf: Viele "Brüder" haben sich gefunden, die zu etwas Besonderen bereit waren.

Der Redakteur schrieb: "Angesichts der gutgläubigen und vor allen Dingen auch GELDGIERIGEN KLIENTEL unterstrich das Gericht im Urteil "deutlich strafmildernde Gesichtspunkte", denn den Angeklagten "wurde es wirklich sehr leicht gemacht"." (Großschrift von mir)

Viele Zeugen Jehovas wollen offensichtlich jetzt schon weit mehr haben als das Lebensnotwendige. Können also viele nicht auf die neue Ordnung warten? Oder wollen diese materiellorientierten ihr Geld für die Theokratie einsezten?

Wie auch immer. Meines Erachtens liegt das Problem besonders bei den Personen, die dafür ein ideales Zielpublikum abgaben.

Freundliche Grüße
ichbins

Geschrieben von verwundert am 28. Februar 2005 23:25:16:

Als Antwort auf: Re: 30.000 Durchschnitt geschrieben von Rudi am 28. Februar 2005 11:55:40:

Zeugen Jehovas ein Ansammlung habgieriger Deppen?

Was hat Jehova doch für Diener?

Wie der Herr, so das Gescherr?

Ein Gott der sich solche Diener sucht, der so ein Volk hat, was soll ich von einem solchen Gott halten?

Dieser Gott der BALD die Welt vernichten will, hat sich für seine seine Warnung an die Menschheit, eher abschreckende Menschen ausgesucht.

Was hat er sich blos dabei gedacht????

Geschrieben von hihihi am 01. März 2005 14:32:31:

Als Antwort auf: Re: 30.000 Durchschnitt geschrieben von D. am 01. März 2005 10:10:05:

... seien die in der Regel stets bar geflossenen Gelder im fünf- und sechsstelligen Bereich

Ich stelle mir gerade den Geldboten vor, der das Geld ins Köfferchen packt.

Brauchst du eine Quittung?

Nein, ich vertraue dir!!

Ja, das kannst du - du bekommst auch 37% Verzinsung!!!

Aber bei Bargeld fällt mir auf: Warum?

Zumindes machen sich die Betrogenen verdächtig, bei einer derartigen Handhabe, ggf. Schwarzgeld investiert zu haben.

Ob die Steuerbehörden einmal ermitteln wo das Geld herkam?

So wird mir auch verständlich, dass die Polizei und Staatsanwaltschaft so wenig ermittelte. Die Steuerfahndung hätte bei den Opfern womöglich mehr nachweisen können als die Opfer als Schaden angaben. Die "Betrogenen" konnten schwerlich Belege für ihr Geld vorweisen - waren sie womöglich selbst Betrüger?. Da jammerten sie sicherlich lieber und ließen es bei der Aussage Barzahlung ohne Quittung bewenden. Alle hielten sie für Bekloppte.

Oder?

Geschrieben von Drahbeck am 27. Februar 2005 18:47:35:

Als Antwort auf: Rolf Hochhuth geschrieben von Info am 27. Februar 2005 14:23:53:

Ob Hochhuth in der Sache derzeit eine "gute Figur" abgegeben hat, mag man mehr bezweifeln, denn glauben. Wenn er im Nachhinein als "Entschuldigung" sagt, er kannte die "Junge Freiheit" und ihre Tendenz nicht, dann spricht das eher für einen Traumtänzer, denn für einen Realisten.

Hochhuth hatte sich mit seinem Stellvertreter-Drama damals in der Tat einen Namen gemacht. Das verzeihen ihm noch heute gewisse Leute - beispielsweise Altkanzler H. Kohl - noch immer nicht. Von einigen Apologeten der katholischen Kirche, die sich beim "wegerklären" mit den Zeugen-Apologeten eigentlich die Hand reichen könnten, was ihre "Technologie" betrifft (nicht die Inhalte), erst gar nicht zu reden

Hochhuth ist nicht bei seinem "Stellvertreter" stehen geblieben. Wer vor einiger Zeit den Knatsch verfolgt hat, bezüglich der Berliner Theaterlandschaft, die aus fiskalischen Gründen nach wie vor von Subventionskürzungen bedroht ist. Und wie da Hochhuth mit einem "Angebot zur Rettung" kam, dass ein "vergiftetes Angebot war"; dergestalt das sein angebotenes Engagement darauf hinaus lief sich zum Überpapst krönen zu lassen. Besagtes Theater sollte, wenn es nach Hochhuth ginge, nur noch seine Stücke aufführen und sonst nichts. Dafür versprach er sich dann etwas finanziell engagieren zu wollen.
Zum Glück wurde daraus nichts.

Auch dabei gilt es zu sagen. Unterm Strich hat dabei Hochhuth auch keine gute Figur abgegeben.

Goldhagen etwa meinte dass es vor Hochhuth kaum offene Kritik am praktischen Verhalten des Schweigepapstes gegeben hat. Dem ist, soweit es den Aspekt Publikumswirksamkeit betrifft, zuzustimmen. Und dieses Verdienst bleibt Hochhuth auch ungeschmälert erhalten. Das ändert aber nichts an dem Umstand, dass man ihn auf anderen Feldern kritisch sehen kann.

In der "Erwachet!-Ausgabe vom 8. Juli 1964 ist die WTG in zwei Artikeln, zeitgenössisch relativ umfänglich darauf eingegangen. Der eine überschrieben:
"'der Stellvertreter' redet ins Gewissen und erregt Ärgernis" S. 9 - 19. Ein Artikel der den Umfang sonstiger "Erwachet!"-Artikel deutlich übersteigt. Und der zweite Artikel in der gleichen Ausgabe (S. 19 - 21):
"Das Konkordat zwischen Hitler-Deutschland und dem Vatikan".

Inzwischen ist Hochhuth nicht mehr die "einzigste" Stimme, die sich kritisch zu dem "Schweigepapst" geäußert hat. Ich habe auch keinen wesentlichen Dissenz zu den vorgenannten "Erwachet!"-Ausführungen. Nur stelle ich mal schlicht fest. Auch in ihrer neuesten WTG CD-ROM ist wieder alles vor 1970 ausgespart (technische Gründe dafür sind im Zeitalter der DVD nicht stimmig. Es sind bewusst ideologische Gründe, weshalb die WTG bei ihrem CD-ROM-Angebot alles vor 1970 ausspart. Nun bin ich der Meinung, meine Ressourcen sinnvoll einzusetzen. Wenn die WTG der Meinung ist, mit ihren Ausführungen in Sachen Hochhuth etwas die "Zeiten Überdauerndes" geschrieben zu haben. Nun niemand hindert sie daran, dass dann auf eine i h r e r Webseiten einzuscannen und der Nachwelt zu offerieren. Einen kritischen Kommentar meinerseits zu ihren damaligen Hochuth-Ausführungen braucht sie kaum zu fürchten.
Und weshalb es dazu keinen kritischen Kommentar gibt, habe ich glaube ich schon durch die Auswahl der nachfolgenden zeitgenösischen WTG-Karikatur deutlich gemacht, die übrigens auch James Penton in seinem neueren Buch für Abbildungswürdig hält

Meinerseits jedoch - angesichts vorgenannter Fehlleistungen des Herrn Hochhuth werden ich diesen Einscann-Aufwand nicht betreiben.

Nichts ist so alt wie der Ruhm von gestern!
Das gilt auch für Herrn Hochhuth!

Geschrieben von Mumpitz am 03. März 2005 21:12:55:

Als Antwort auf: Völliger Mangel an Reflexion geschrieben von D. am 02. März 2005 11:22:57:

Solch eine Kritik teile ich nicht, auch wenn die katholische Kirche sicher im Laufe der vergangenen Jahrtausende viel Schuld auf sich geladen hat.

Es ist alerdings etwas anderes, als Wadlbeißer kläffend einem hochintelligenten und verdienten Mann die Fähigkeit zur Reflexion abzusprechen, nur weil er sich gegen den millionenfachen Mord an Ungeborenen wendet und dabei vielleicht zu etwas zu plastischen Analagien greift oder weil er sich gegen die Schwulenehe wendet. Ich möchte hier dem Papst Beifall spenden, es wird heute offenbar immer schwieriger, für Werte einzutreten. In wenigen Jahren darf man sich wohl auch nicht mehr gegen Päderastie und Sodomie aussprechen.

Bei allem Abstand zu Bibel und Kirche - wie gut daß es diese katholische Institution noch gibt.

Geschrieben von Drahbeck am 02. März 2005 08:27:53:

Bezüglich des Buches "Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" gibt es seit einigen Tagen (offenbar aus Zeugenkreisen) eine neue Leser-Rezension zu registrieren. Sie soll - auch wenn der Grundsatz der Meinungsfreiheit prinzipiell anerkannt wird - nicht unkommentiert bleiben.
Bereits den Kommentar "aus dieser Ecke" zu meiner Webseite hatte ich kommentiert.
Siehe dazu
Wrobel
(am Textende)

Und davor schon die Auslassungen des Herrn Hirch;
siehe dazu unter anderem
Hirch

So auch jetzt mein Kommentar zu dieser "Leser-Rezension"
Geschichte ...

Geschrieben von Rudi am 06. März 2005 13:08:40:

Als Antwort auf: Re: Weniger Wachtturmsteher geschrieben von Hermann St... am 04. März 2005 23:30:10:

eben sehe ich auch so.
Mittlerweile geht mir die Rhetorik auf den Keks und sie kann dem Menschen Schaden.
Nehmen wir mal all das Gerede und die Argumente für/Wider Weltuntergang weg und wir schauen, was Wirklichkeit ist.
Zig Weltuntergänge seit Tausenden von Jahren und nichts als weitere Argumente, warum er noch nicht kam und dass er doch kommt.
Außer hochtrabenden Argumenten ist nichts eingetroffen.
Menschen reden für andere Menschen das Ende herbei, das nie kam.
Das haben auch die Religionsgründer so gemacht. Eben auch nur Menschen....

Geschrieben von Susann T... am 10. März 2005 23:55:17:

Als Antwort auf: Was ist eigentlich Aufgabe der Zeugen Jehovahs? geschrieben von Vera am 02. März 2005 21:35:19:

Antwort:
Zeugen Jehovas wechseln die Fronten (Seite) so wie sie diese gerade gebrauchen. Lass nur die Finger davon.

Ich kenne solche Fälle.

Susann

Geschrieben von Rudi am 06. März 2005 00:01:27:

Als Antwort auf: Jehovas Zeugen: religises Lehren-Chamleon oder pervertierte Verdummung? geschrieben von Bauer am 05. März 2005 23:01:49:

so war das angeblich auch in anderen Glaubensdingen.
Die Brüder/Schwestern sind dann der Ansicht, dass der "Redner" auf dem Kongress aufgrund seiner menschl. Unvollkommenheit "nur" seine persönliche Ansicht "voreilig" vertreten hat und verzeihen ihm.
Aber die Masse hat es totz allem zunächst gehört und vertraute auf die Worte des Bühnenredners, der dann meist aus dem Kreis der Ältesten, oder aus dem Kreis der Männer mit noch "ehrenvollerern" Ämtern stammt. Er wird bei vielen ZJ ernst genommen und es wird sich in der Regel danach ausgerichtet.
So auch mit dem Datum 1975.
Scheinbar haben sich auf den Kongressen in den Jahren vor 1975 die "Herren" wieder anderst geäußert als im WT. Nicht so vorsichtig, eher unverblümt.

So passiert dann das, das die Gesellschaft immer gut dar steht und nur ihr Redner sich falsch geäußert hat. Sie hat dann aber nichts mit dem Redner und dessen Gesagtem zu tun.
Zur Verantwortung wird in der Regel keiner gezogen und kann man auch keinen ziehen, denn es bleibt jedem selbst überlassen, ob er das was gesagt wird annimmt und folgt oder nicht.
Ausgenutzt wird meines Erachtens der bedingungslose hingebungsvolle Glauben....der auf völlig falschen Voraussetzungen beruht.
Jeder schafft sich hier auf dieser Erde seine eigene Wirklichkeit, so auch die ZJ und jeder einzelne davon.

Geschrieben von Rudi am 06. März 2005 23:35:03:

Als Antwort auf: Re: Jehovas Zeugen: religiöses Lehren-Chamleon oder pervertierte Verdummung? geschrieben von ttt am 06. März 2005 23:08:34:

das Problem liegt meines Erachtens darin, dass den ZJ und viele der Interessierten auf schriftlichem Weg erklärt wird, dass diese Religionsausübung absolut richtig ist und das dies der Maßstab für alles sei. Hierbei spilet alle Facetten der Rhetorik eine wesentliche Rolle.
Der ZJ und die Interessierten meinen nachvollziehen zu können, auch wenn so manches unverständlich erscheint, die ZJ sind das Volk Gottes und nur auf ihnen ruht der Segen Gottes. Genau für dies wird ihnen beständig Beweise geliefert. Viele Menschen neigen dazu, sich derart überzeugen zu lassen, auch auf anderen Gebieten, nicht nur in der Religion.
Deshalb wird von außen nichts angenommen und alles scheitert an der eigenen christ. Überzeugung und Überlegung.
Man nennt dies Fundamentalismus.
"Ich hab recht und wenn ich doch nicht recht habe, habe ich trotzdem Recht, mein Gegenüber hat immer Unrecht."Motto)
Das man Unrecht haben könnte, wird nicht mehr relativiert, nicht gesehen, nicht angenommen. Man denkt alles zu wissen.
Unmöglich für Kooperation und Kooperation.

Geschrieben von Rudi am 06. März 2005 23:40:33:

Als Antwort auf: Re: Jehovas Zeugen: religises Lehren-Chamleon oder pervertierte Verdummung? geschrieben von Rudi am 06. März 2005 23:35:03:

Fundamentalismus

Denkhaltung und Tathandlung, die ihre Einsicht aus höherer, nicht weiter ableitbarer Offenbarung bezieht und die prinzipielle Nichtidentität von intra-und extrapsychischen Vorgängen leugnet. Der typische Fundamentalist setzt die Anfangsbedingungen seines Handelns als Wahrheitswert und von dort aus leitet er konsequent ab. Dabei kann der Wahrheitswert religiöser, ethisch-moralischer, politischer, wissenschaftlicher oder ästhetischer Natur sein, die Folge ist immer gleich: Ausdifferenzierung einer Weltanschauung mit programmatischem Ausschließlichkeitscharakter.

Der Fundamentalist ist nicht mehr in der Lage, die eigene Vorgehensweise grundsätzlich zu relativieren, weil er die Relevanz von alternativen Bezugssystemen leugnet. (vgl. Logik der Dummheit )

Was für den modernen und aufgeklärten Zeitgenossen eine verhandelbare Position darstellt, ist für den Fundamentalisten eine Frage ums Ganze und das bedeutet: sie ist eben nicht verhandelbar.

Ende der Argumentation.

Geschrieben von D. am 05. März 2005 14:16:55:

Als Antwort auf: Re: Fr die Auslöschung der Menschen braucht es keine Bibelstellen! geschrieben von D. am 02. Mai 2004 08:35:50:

Ruanda

... Außerdem gibt es im land viele Zeugen Jehovas mit insgesamt rund 250 Kultstätten. 1994 waren vom Staat offiziell acht Konfessionen anerkannt, heute sind es rund 50. Auch weil der Staat eine religiöse Gruppe nicht als solche, sondern als Dienstleister im Sozialen bereich anerkennt. Es ist komisch, wenn man sieht, dass die katholische Kirche mit einer einfachen Nichtregierungsorganisation gleichgestellt ist.

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