Re: Zur Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 15. Januar 2011 14:04
Mit der Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999) hoffen diese, dass die:

www.jehovaszeugen.de/0/pdf/rec/ues/1998/1998-09-01.pdf / Seite 2

Diskussion versachlicht wird und somit im Interesse einer Kultur des Miteinanders in einer pluralistischen Gesellschaft mit Vergangenheit dient.

Unter Punkt 2 (Seite 4) stellt man "Aussagen von Aussteigern und religiöser Konkurrenz" infrage. Zitiert wird auf Seite 5:

HANS W. ALBERTS
Eine Gemeinschaft nur aus der Perspektive ihrer 'Aussteiger' zu betrachten, hieße wohl ebensowenig, ihr gerecht zu werden, wie sie nur im Spiegel ihrer konkurrierenden Gegner zu sehen.

Eine Gemeinschaft nur aus der Perspektive von Aussteigern zu betrachten, würde ihr nicht gerecht werden.
Betrachtet man eine Gemeinschaft jedoch auch aus der Perspektive der Aussteiger, könnte dadurch die "Diskussion versachlicht" werden und der "Kultur des Miteinanders" dienen?

ALBERTS
Weder 'Aussteiger' noch Konkurrenten sind verlässliche Zeugen dessen, was in einer Gemeinschaft wirklich vorgeht.

Sind allein die rechtlichen Vertreter der "Gemeinschaft" als Zeugen verlässlich?

Ist die WTG ernsthaft daran interessiert, dass die "Diskussion versachlicht" wird und fördert sie eine "Kultur des Miteinanders"?

WACHTURM 15. April 2009 S. 6
Satan - ein Abtrünniger und unverschämter Widersacher ...

Satan war das erste Geschöpf, das abtrünnig wurde. Abtrünnige in unserer Zeit verraten die gleichen Wesensmerkmale wie der Teufel. Ihr Denken ist oft vergiftet von einer kritischen Haltung gegenüber einzelnen Personen in der Christenversammlung, gegenüber Ältesten oder gegenüber der Leitenden Körperschaft ... Da ist es nur natürlich, dass Diener Jehovas nicht das Geringste mit ihnen zu tun haben wollen!

Vergleiche: PR

Re: Zur Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 16. Januar 2011 09:53
In kaum einer anderen Religionsgemeinschaft unserer Zeit wird so ein Theater um Ehemalige gemacht wie bei den Zeugen Jehovas. Der letzte davor war nach meiner Erinnerung Luther, der in Acht und Bann geschlagen wurde.

Von jedem Abtrünnigen zu behaupten, er hätte den Geist Satans, ist aus meiner Sicht eine Diskriminierung. Ich jedenfalls kenne viele Abtrünnige, die sehr viel wahrheitsliebender sind, als viele Zeugen Jehovas. Und gerade ihre Wahrheitsliebe hat dazu geführt, die Zeugen zu verlassen.

Viele Noch-Zeugen würden sich angeekelt abwenden, wenn sie wüßten, wie es hinter den Kulissen der Zeugen zugeht. Es vergeht keine Woche, wo sich nicht jemand hier bei mir meldet. Oft sind es Menschen, die schon seit Jahren untätig oder ausgesteigen sind, die erst jetzt mit der Aufarbeitung anfangen und ganz erstaunt sind, wie viele Ex-Zeugen im Internet unterwegs sind.

Wie naiv sind Pikl & Co., wenn sie immer noch glauben, das geheim halten zu können.
Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - Druck auf Aussteiger?
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 16. Januar 2011 21:05
In der Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999) erwähnen diese die:

www.jehovaszeugen.de/0/pdf/rec/ues/1998/1998-09-01.pdf / Seite 14
Funktion des Gemeinschaftsentzugs

Was ist Zweck des Gemeinschaftsentzugs?

WACHTTURM 15. April 2009 S. 6
Satan - ein Abtrünniger und unverschämter Widersacher ...

Abtrünnige in unserer Zeit verraten die gleichen Wesensmerkmale wie der Teufel. Ihr Denken ist oft vergiftet von einer kritischen Haltung gegenüber einzelnen Personen in der Christenversammlung, gegenüber Ältesten oder gegenüber der Leitenden Körperschaft ... Da ist es nur natürlich, dass Diener Jehovas nicht das Geringste mit ihnen zu tun haben wollen!

Sind solche Umgangsformen mit ehemaligen, kritischen Mitgliedern einer K. d. ö. R. auch anderswo üblich?

Im WTG- Buch von 2010 ,,Hütet die Herde Gottes" steht, dass Älteste u.a. die Aufgabe haben:

S. 8
die Versammlung rein zu erhalten

Geht es z.B. darum, Kritik Ausgeschlossener von der Versammlung fernzuhalten?

Im Kapitel 5 des Buches ,,,Hütet die Herde Gottes' - Wann ein Rechtskomitee gebildet werden sollte" heißt es:

Seite 58
1. Erfahren die Ältesten von einer schweren Missetat, sollten sie unverzüglich handeln, um die Versammlung zu schützen ...

Welche "schwere Missetat" könnte die Bildung eines Rechtskomitees erfordern und möglicherweise mit einen Gemeinschaftsentzug geahndet werden?

HÜTET DIE HERDE GOTTES S. 60, 65
10. ... Trotz wiederholter Ermahnung willentlicher, fortgesetzter, unnötiger Umgang mit einem Ausgeschlossenen, mit dem man nicht verwandt ist ...

16. Abtrünnigkeit: Eine Trennung von der wahren Anbetung, ein Absondern, Rebellion.

Was ist "unnötiger Umgang" mit einem Ausgeschlossenen?
Sind solcherlei Handlungsanweisungen von einer weiteren K. d. ö. R. bekannt?

In der Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" gehen die Vertreter der WTG auf den Vorwurf von Kritikern ein, die Androhung des Gemeinschaftsentzugs sei ein Mittel von "Sanktionsmechanismen zur Durchsetzung der Glaubensgebote". Sie behaupten, das:

S.16
sein Sinn und Zweck ein anderer ist.

HÜTET DIE HERDE DES GOTTES S. 116

6. Wenn von Brüdern oder Schwestern bekannt ist, ungebührlichen Umgang mit einem Verwandten zu haben, der nicht bei ihnen wohnt und ausgeschlossen ist oder die Gemeinschaft verlassen hat sollten Älteste mit ihnen reden und sie anhand der Bibel ermahnen.

Warum? Was ist von Ausgeschlossenen zu befürchten?

HÜTET DIE HERDE GOTTES S. 116
Steht fest, dass das Verhalten gegen den Zweck des Gemeinschaftsentzugs verstößt und dass der Betreffende nicht auf die Ermahnung hört, eignet er sich wahrscheinlich nicht für Vorrechte in der Versammlung, die nur vorbildlichen Verkündigern eingeräumt werden. Gegen ihn würden keine rechtlichen Schritte unternommen, es sein denn, er hätte ständig geistige Gemeinschaft mit dem Ausgeschlossenen oder würde den Gemeinschaftsentzug offen kritisieren.

Rechtliche Schritte erfolgen demnach, wenn er "ständig geistige Gemeinschaft mit dem Ausgeschlossenen" hat oder den "Gemeinschaftsentzug offen" kritisiert? Was bedeutet dies?
Die WTG schreibt, Jehovas Zeugen sollten:

UNSER KÖNIGREICHSDIENST August 2002
keinen gesellschaftlichen Umgang mit einem Ausgeschlossenen haben ...

Wachtturm vom 15. Dezember 1981 ... Seite 24 ...
,Fest steht, dass ein Christ, der .... ausgeschlossen werden muss viel einbüßt ... einen Großteil der Gesellschaft seiner christlichen Verwandten.'

Ist ein Zweck des Gemeinschaftsentzugs im Folgenden erfüllt?

UNSER KÖNIGREICHSDIENST August 2002
Welche Änderungen nahmen Familienangehörige vor und was hatte das zur Folge?

Nachdem ein Bruder und seine leibliche Schwester auf einem Kreiskongress einen Vortrag gehört hatten, wurde ihnen bewusst, dass sie sich gegenüber ihrer Mutter, die woanders lebte und seit sechs Jahren ausgeschlossen war, anders verhalten mussten.

Der Bruder rief sofort nach dem Kongress seine Mutter an, versicherte ihr, dass er sie liebe, und sagte ihr anschließend, dass er und seine Schwester nicht mehr mit ihr sprechen würden, es sei denn, wichtige Familienangelegenheit würden dies erfordern.

Kurz darauf fing seine Mutter an, Zusammenkünfte zu besuchen, und schließlich wurde sie wieder aufgenommen.

Das WTG- Buch "Bewahrt euch in Gottes Liebe" von 2008 erklärt, wann man den Kontakt abbrechen sollte, nämlich:

Seite 34, 35
wenn er sich vom wahren Glauben distanziert ...

Vielleicht ist das genau das was er braucht, um zur Besinnung zu kommen und zu Jehova
zurückzukehren.

Weiter wird ausgeführt:

BEWAHRT EUCH IN GOTTES LIEBE Seite 208
Durch den Verlust lieb gewordener Kontakte zu Freunden und zur Familie kommt er womöglich ,,zur Besinnung", sieht den Ernst seines Fehlers ein und kehrt zu Jehova zurück ...

Ist das u.a. Sinn und Zweck des Gemeinschaftsentzugs?
 

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - Druck auf Aussteiger?
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 18. Januar 2011 19:36
Die Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999) enthält die Aussage:

www.jehovaszeugen.de/0/pdf/ues/1998/1998-09-01.pdf / Seite 15

Jede Person, die Zeuge Jehovas wird, trifft vor ihrer Taufe eine bewußte unbeeinflusste Entscheidung darüber, nach welchen Prinzipien sie ihr weiteres Leben gestalten möchte.

Mit der Taufe trifft also eine Person die Entscheidung, nach welchen Prinzipien sie ihr "weiteres" Leben gestalten möchte"!
Wie alt sind mitunter Personen, die Zeugen Jehovas werden?

WTG- Buch 2008 JAHRBUCH DER ZEUGEN JEHOVAS 2008 S. 57

Ungarn - Eine 12-jährige Schwester erzählt: ,,Ich hab mich vor neun Monaten taufen lassen ...

Ist die Annahme realistisch, daß ein Kind von der ursprünglichen Entscheidung für sein "weiteres" Leben möglicherweise im Erwachsenenalter abrückt?

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S.15
Der einzelne trifft diese Entscheidung ohne den von Link für getaufte Zeugen Jehovas wegen der Sanktionen des Gemeinschaftsentzugs unterstellten Drucks.

Vor der Taufe trifft nach Auffassung der WTG also eine Person die:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 15, 16
bewußte Entscheidung, sein weiteres Leben als Zeuge Jehovas leben zu wollen ... um künftig in Übereinstimmung mit den Lehren der Religionsgemeinschaft zu leben.

Was könnte bspw. die 12-jährige Zeugin Jehovas nach ihrer Taufe unternehmen, wenn sie nicht mehr nach den Prinzipien der Zeugen Jehovas leben möchte?

GAJUS GLOCKENTIN radiobremenTV

Es genügt ein kurzer Brief oder eine Aussage gegenüber einem Zeugen Jehovas, innerhalb von Sekunden oder Minuten kann jemand seine Religionszugehörigkeit wechseln.

Oben Stehendes ist korrekt!

GAJUS GLOCKENTIN
Selbstverständlich üben wir keinen Druck aus.

"Selbstverständlich üben wir keinen Druck aus." Ist auch dies korrekt?

WTG- Buch 2005 ORGANISIERT, JEHOVAS WILLEN ZU TUN S. 155
Wer die Gemeinschaft verlässt, indem er den Glauben und die Anbetung Jehovas aufgibt, wird ... genauso betrachtet, als wäre ihm die Gemeinschaft entzogen worden.

Wie sollten sich Jehovas Zeugen einer Person gegenüber verhalten, die die Gemeinschaft verlässt oder ausgeschlossen wird?
Was lehrt die WTG?

WTG- Buch 2008 BEWAHRT EUCH IN GOTTES LIEBE S. 34, 35
Mitunter ist es nötig, den Kontakt zu jemandem aus der Versammlung abzubrechen. Zum Beispiel wenn jemand ausgeschlossen wird ... oder die Gemeinschaft verlässt.

Entsteht dadurch Druck auf Zeugen Jehovas und Aussteiger?

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 18
Wenn ein Zeuge Jehovas, der bei seiner Hingabe und Taufe freiwillig die Verantwortung vor Gott übernommen hat, nach biblischen Grundsätzen zu leben, dieser nicht mehr nachkommen möchte, steht es ihm jederzeit frei, die Religionsgemeinschaft zu verlassen.

Angenommen, die 12-jährige Zeugin Jehovas möchte mit 18 Jahren die Gemeinschaft verlassen (wohnt allein), ihre Verwandten bleiben Zeugen Jehovas:
Was lesen Zeugen Jehovas in WTG-Publikationen?

WTG- Buch 2008 BEWAHRT EUCH IN GOTTES LIEBE S. 35
Es ist bestimmt alles andere als leicht, die Verbindung zu einem Freund oder Verwandten abzubrechen. Werden wir trotzdem konsequent bleiben ... ?

Zeugen Jehovas sollten den Kontakt abbrechen?

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 18
Diese Person legt dann selbst keinen Wert mehr auf geistliche Gemeinschaft mit ihren früheren ,,Glaubensbrüdern" ...

Aussteiger legen keinen Wert mehr auf die Gemeinschaft mit Verwandten?

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 18, 19
Ihr selbstgewählter Wechsel des sozialen Umfeldes ist natürlich auch mit Änderungen verbunden, wie z.B. bei jedem Umzug, bei einem Arbeitswechsel und ähnlichem.

Nach "jedem Umzug, bei einem Arbeitswechsel und ähnlichem" findet ein Kontaktabbruch zu Freunden und Verwandten statt?

WTG- Buch 2005 ORGANISIERT, JEHOVAS WILLEN ZU TUN S. 151, 152
Die Ältesten wachen ... gewissenhaft über die Herde und bemühen sich, sie vor Elementen zu schützen, die geistigen Schaden anrichten können ...

Ist ein Zweck des Gemeinschaftsentzugs, die Religionsorganisation vor ausgestiegenen oder ausgeschlossenen kritischen, "Elementen zu schützen"?

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 20
Im übrigen gibt es auch bei den anderen christlichen Glaubensrichtungen den Begriff der Abtrünnigkeit oder des Abfalls vom Glauben, der ähnliche Folgen nach sich zieht.

Welche Glaubensrichtungen sind das?
Welche K . d. ö. R. erwartet, wie Jehovas Zeugen, den Kontaktabbruch zu ehemaligen Mitgliedern?

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - Druck auf Aussteiger?
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 18. Januar 2011 23:44
In diesen Ausführungen wird nicht berücksichtigt, dass jemand nach deutschem Recht mit 14 Jahren religionsmündig wird.

Ich habe inzwischen etliche fälle betreut von Jugendlichen, die mit 14 Jahren oder älter es vorgezogen haben über das Jugendamt in eine Pflegefamilie zu gehen mit dem Ergebnis, dass Zeugen-Eltern den Kontakt komplett abbrachen, weil das Kind nicht mehr im elterlichen Haushalt lebte. Diesen Eltern ist vorzuwerfen, dass sie ihrem unmündigen Kind die elterliche Fürsorge vorenthalten haben. Wieviel mehr Chancen hätten diese Kinder gehabt, wenn sie emotional und finanziell unterstützt worden wären.

Eine junge Ex-Schwester wurde heroinsüchtig mit 14 und ging in Hamburg auf den Strich. Die Mutter lehnte den Kontakt ab und half ihr nicht! Sie mußte ja Jehova mehr gehorchen als einem mütterlichen Herzen, falls überhaupt vorhanden.

Vergessen wird auch, dass sich viele bei der Taufe Jehova hingegeben haben. Nach der Taufe mussten sie entdecken, dass Gehorsam gegenüber einer menschlichen Organisation gefordert wurde. Das hatte mit ihrer Hingabe nichts mehr zu tun. An einen Eid, dem falschen Adressaten gegeben, braucht sich allerdings niemand verpflichtet zu fühlen. Gerade hier macht die WTG einen entscheidenden Denkfehler. Wer das Spiel durchschaut hat, ist tatsächlich frei.
Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - Druck auf Aussteiger?
geschrieben von: Conzaliss
Datum: 19. Januar 2011 11:26
Im Gegensatz zu früher geben sie sich jetzt auch der Organisation der ZJ hin - Änderung der Tauffragen...
Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - Druck auf Aussteiger?
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 19. Januar 2011 17:18
Stimmt.

Aber viele Neu-Aussteiger sind Jahrzehnte dabei. Für die war das noch eine persönliche Beziehung zu Gott, nicht zu einer organisation, die sich an seine Stelle setzt.
Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - Druck auf Aussteiger?
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 21. Januar 2011 23:18
Zu lesen ist in der Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999) das:

www.jehovaszeugen.de/0/pdf/ues/1998/1998-09-01.pdf / Seite 40
Kinder in der Regel noch gar nicht getaufte Mitglieder der Religionsgemeinschaft sind135 ...

135
Da es keine Kindertaufe gibt.

Tauft die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas Kinder?

WTG- Buch 2002 JAHRBUCH DER ZEUGEN JEHOVAS 2002 S. 56
Andreia, eine 8-jährige Zeugin in Portugal, bemerkte, dass eine Mitschülerin sehr traurig war.

WTG- Buch 2005 JAHRBUCH DER ZEUGEN JEHOVAS S. 60
Olena, war gerade mal 12 Jahre alt, als sie sich im Dezember 2003 auf Hawaii taufen ließ.

Weiter in den Ausführungen:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 40
und es deshalb sie betreffend auch nicht die Maßnahme des Gemeinschaftsentzugs geben kann.

Im WTG- Buch "Hütet die Herde Gottes", gerichtet an die Ältesten, heißt es:

S. 82
3. In einem Rechtskomitee tätig zu sein ist eine schwere Verantwortung. Älteste richten ...

Ihre Entscheidung hat für den Betreffenden, für Familienangehörige, die in der Wahrheit sind, und für andere in der Versammlung wahrscheinlich lang anhaltende und weitreichende Auswirkungen ...

Was für "wahrscheinlich lang anhaltende und weitreichende Auswirkungen" sind dies in ihrer Gesamtheit?

HÜTET DIE HERDE GOTTES S. 82
4. Einen reuelosen Missetäter in der Versammlung zu belassen könnte sich verderblich auswirken ...

5. Mit der Hilfe Jehovas können Älteste ein richtiges Urteil fällen

Kann bei Kindern ein Rechtskomitee einberufen werden?

WTG- Buch 2010 HÜTET DIE HERDE GOTTES S. 85
Verfahrensweise bei getauften Minderjährigen

14. Es ist am besten, wenn bei der Verhandlung nicht nur der Jugendliche anwesend ist, sondern auch seine Eltern, sofern sie Zeugen Jehovas sind ...

Kinder, d.h. Minderjährige, gibt es unter Zeugen Jehovas.
Kinder erhalten keinen Gemeinschaftsentzug?

Was ist, wenn Kinder die Volljährigkeit erreicht haben?
Die WTG schreibt an junge Leute gerichtet:

WACHTTURM 15. November 2010 S. 15 Abs. 14
Manche lassen sich lieber noch nicht taufen aus Angst, später ausgeschlossen zu werden.

Angst? Hat "ausgeschlossen zu werden" "wahrscheinlich lang anhaltende und weitreichende Auswirkungen"?

Der Öffentlichkeit stellt die WTG den Ausstieg aus der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas so dar:

WTG- Broschüre 1995 JEHOVAS ZEUGEN - MENSCHEN AUS DER NACHBARSCHAFT - WER SIND SIE? S. 14
Wer nicht aufrichtig bereit ist, sein Bestes zu tun, um die alte Persönlichkeit abzulegen und die neue anzuziehen, offenbart durch seine Handlungsweise, daß er kein Zeuge Jehovas mehr sein möchte. Er kann sich jederzeit zurückziehen.

So einfach ist das?
Warum dann, wie vom WT richtig beschrieben, diese "Angst, später ausgeschlossen zu werden"?

 

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - Druck auf Aussteiger?
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 22. Januar 2011 14:23
Öffentliche Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999):

www.jehovaszeugen.de/0/pdf/ues/1998/1998-09-01.pdf / S.18
wie sich Zeugen Jehovas gegenüber ausgeschlossenen Verwandten verhalten, entscheiden diese selbst.

Zeugen Jehovas entscheiden selbst?

WTG- Buch 2010 HÜTET DIE HERDE GOTTES S. 116
Wenn von Brüdern oder Schwestern bekannt ist, ungebührlichen Umgang mit einem Verwandten zu haben, der nicht bei ihnen wohnt und ausgeschlossen ist oder die Gemeinschaft verlassen hat, sollten Älteste mit ihnen reden und sie anhand der Bibel ermahnen.

Warum sollten Älteste Jehovas Zeugen, die selbst entscheiden, bei ungebührlichem Umgang mit ausgeschlossenen Verwandten "ermahnen"?
Was ist Inhalt der Ermahnung?
Der Ordnungsruf den Kontakt abzubrechen? ["Bewahrt"-Buch S. 34, 35, 208 / "Königreichsdienst" August 2002]
Was versteht die WTG unter "ungebührlichen" Umgang?

Werden Brüder, die ausgeschlossene Verwandte haben, als Älteste oder Dienstamtgehilfen dem Zweigbüro empfohlen, sollte sich die Ältestenschaft vorher fragen:

HÜTET DIE HERDE GOTTES S. 37
16. Ein Familienangehöriger, der ausgeschlossen worden ist oder die Gemeinschaft verlassen hat ...

Hatte die Familie keinen unnötigen Kontakt mit ihm, solange er woanders wohnte?

Was versteht die WTG unter unnötigem Kontakt zu einem ausgeschlossenen Familienmitglied, das woanders wohnt?
Soll ein Zeuge Jehovas keinen "unnötigen" Kontakt zu einem ausgeschlossenen Familienmitglied, das woanders wohnt, haben?

"Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts S.18
Die Beteiligten bestimmen ... selbst die Intensität der fortbestehenden familiären Beziehungen, wozu auch die Häufigkeit der Kontakte zählen mag.

Älteste sollten allerdings, laut WTG, mit den beteiligten Zeugen Jehovas "reden" und sie "ermahnen"?
 

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - Druck auf Aussteiger?
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 23. Januar 2011 14:26
Geschrieben steht in der Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999):

www.jehovaszeugen.de/0/pdf/rec/ues/1998/1998-09-01.pdf / Seite 40
Der Vorwurf, die Religionsgemeinschaft binde Eltern und Kinder in ein "Aufsichts- und Überwachungssystem" ein, was sie dazu verpflichte, sich unterwürfig gegenüber den Aufsehern in den Gemeinden der Religionsgemeinschaft zu verhalten, ist ebenfalls unhaltbar.

Geschrieben steht:

WTG- Buch 2005 ORGANISIERT, JEHOVAS WILLEN ZU TUN S. 151, 152
Die Ältesten wachen ... gewissenhaft über die Herde und bemühen sich, sie vor Elementen zu schützen, die geistigen Schaden anrichten können ...

Worüber "wachen" Aufseher u.a.?

WTG- Buch HÜTET DIE HERDE GOTTES S. 66
Bewusstes Verbreiten von Lehren, die der von Jehovas Zeugen gelehrten biblischen Wahrheit widersprechen ...

Druck gibt es bei Jehovas Zeugen nicht nach Aussage der Stellungnahme:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 24
Der Versuch von Link, einen Druck durch ,,die Androhung des Gemeinschaftsentzugs" zu konstruieren ... geht fehl

Die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 35
lehnt in weitergehender Respektierung der Persönlichkeit und des Selbstbestimmungsrechts des Kindes jede Kindertaufe ab ...
Niemand wird als Zeuge Jehovas ,,geboren" oder als Kleinkind als Zeuge Jehovas getauft.

"Kleinkinder" sind keine Zeugen Jehovas. Kinder können durchaus Zeugen Jehovas sein.

Mitgeteilt wird:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFENTLICHEN RECHTS S. 35
Der Religionsgemeinschaft kann nur beitreten, wer sich der Tragweite der Entscheidung bewußt ist und diesen Schritt nach reiflicher unbeeinflußter Überlegung freiwillig ausführt.

Bezüglich der Lehren der Zeugen Jehovas trifft ein zukünftiges Mitglied laut Darstellung:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 25
bereits vor seiner Taufe eine vorverlagerte Gewissensentscheidung

Auch Kinder.

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 26
Die Religionsgemeinschaft erklärt in der von ihr zur Verfügung gestellten Literatur ihrer Leserschaft den biblischen Standpunkt, den der einzelne schon vor seiner Taufe und Mitgliedschaft als richtig erkannt hat.

Was geschieht, wenn ein Kind, wie die 12- jährige Zeugin Jehovas Olena [Jahrbuch der Zeugen Jehovas 2005 S. 60], mit zunehmender Reife ihre frühere "vorverlagerte Gewissensentscheidung" ändert? Ist die Androhung des Gemeinschaftsentzugs dann möglicherweise eine Form des Drucks?

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - Druck auf Aussteiger?
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 23. Januar 2011 17:55
Meine Tochter ließ sich mit 13 Jahren taufen, um dazuzugehören, wie sie später sagte. Kurz nach der Taufe begann sie heimlich zu rauchen, wurde mit 15 Jahren erwischt und gelobte Besserung. Eine Zurechtweisung durch den Sekretär unter 4 Augen!

Mit 17 lief sie davon und kroch bei weltlichen Freunden unter, schreib einen Zweizeiler und vermied jeden Kontakt von sich aus. Da sie noch nicht volljährig war, suchte ich den Kontakt überwachte, dass sie die Ausbildung beendete, dann verlor ich sie aus den Augen.

Heimlich hielt sie den Kontakt zu ihren jüngeren Geschwistern (alle ungetauft).

Das alles wäre nie passiert, wenn es das Kontaktverbot bei den Zeugen nicht gäbe. Durch meine Ausstiegsarbeit habe ich inzwischen etliche ähnliche Fälle von Jugendlichen betreut. Es geht jenen am besten, die sich nie als Kind oder Jugendlicher taufen ließen. Die anderen haben mit schweren Folgen zu kämpfen, bis hin zu Suizidversuchen und Drogen- und Alkoholkonsum. Schwere Schicksale.
Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. / Kindsbegriff
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 23. Januar 2011 23:14
Vielleicht noch ein Hinweis zum Begriff "Kind".

JURAFORUM Lexikon
Es besteht keine gesetzliche Definition des Kindsbegriffs. Allgemein wird als Kind bezeichnet, wer noch nicht 14 Jahre alt ist.

Als Kindheit bezeichnet man die ersten zwölf bis vierzehn Lebensjahre.

Das die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas KINDER tauft, ist den Führungskräften bewusst:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 35
Niemand wird als ... Kleinkind als Zeuge Jehovas getauft.

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - Druck auf Aussteiger?
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 24. Januar 2011 19:20
Kritisiert wird in der Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999) Prof. Christoph Link:

www.jehovaszeugen.de/0/pdf/ues/1998/1998-09-01.pdf / S. 20
Unzutreffend ist auch der ... Verweis auf eine weitere Publikation der Religionsgemeinschaft. Das von der Wachtturm-Gesellschaft herausgegebene Buch Organisiert, unseren Dienst durchzuführen, auf das verwiesen wird, enthält an der genannten Stelle keinerlei Hinweise darüber, daß die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas "jedes Zuwiderhandeln gegen deren Weisungen mit dem Stigma der 'Abtrünnigkeit' belegt". Der sodann folgende weitere Hinweis von Link auf das Handbuch Gebt acht auf euch selbst ... geht ebenso fehl, denn dieses Buch enthält keine Seite 160. Es endet auf Seite 158 mit einem Index.

Link gegenüber sollte man nachsichtig sein. Fehlerfrei ist keiner.
Beispiel: Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 39
,,Körperliche Gewaltanwendung hat in einer Familie, die nach der Bibel lebt, keinen Platz (Ps. 11:9) ... "

Psalm11 enthält keinen Vers 9!

Zum Kernthema.
Prof. Christoph Link schreibt:

1

Da nach der Lehre der Zeugen Jehovas die "leitende Körperschaft" der Wachtturmgesellschaft als "Kanal Gottes" anzusehen ist, bedeutet dies, das jedes Zuwiderhandeln gegen deren Weisungen mit dem Stigma der "Abtrünnigkeit" belegt werden kann.
"Organisiert, unseren Dienst durchzuführen", hg. v.d. Wachtturmgesellschaft, dt 1983, S. 206 ff

Weiter schreibt Link:

2
Auch minderschwere Verstöße führen bereits zu einer "Bezeichnung",

"Gebt acht auf euch selbst...", aaO. S. 160.

die eine Art sozialer Quarantäne auslöst.

Wird Link (Zitat 1) durch Folgendes bestätigt?

WTG- Buch 2010 HÜTET DIE HERDE GOTTES S. 58, 60, 65, 66,
Kapitel fünf - Wann ein Rechtskomitee gebildet werden sollte ...

1. ... um die Versammlung zu schützen ...

9. Dreistes, zügelloses Verhalten ...

10. Bei Folgendem kann es sich um dreistes Verhalten handeln, wenn der Missetäter es immer wieder tut und dadurch eine unverschämte, überhebliche Haltung verrät (keine vollständige Aufstellung):

Trotz wiederholter Ermahnung willentlicher, fortgesetzter unnötiger Umgang mit einem Ausgeschlossenen, mit dem man nicht verwandt ist ...

16. Abtrünnigkeit: Eine Trennung von der wahren Anbetung, ein Absondern, Rebellion. Darunter fällt ...

Bewusstes Verbreiten von Lehren, die der von Jehovas Zeugen gelehrten biblischen Wahrheit widersprechen ...

Reagiert jemand nicht auf eine erste und eine zweite Ermahnung, sollte ein Rechtskomitee gebildet werden ...

Verursachen von Spaltungen oder Fördern von Sektierertum: Das ist eine vorsätzliche Störung der Einheit der Versammlung oder untergräbt das Vertrauen der Brüder in die von Jehova vorgesehene Art der Leitung. Es kann Abtrünnigkeit sein oder dazu führen ...

Wird Link (Zitat 2) durch Folgendes bestätigt?

WTG- Buch 2005 ORGANISIERT, JEHOVAS WILLEN ZU TUN S. 150
Unordentliche bezeichnet halten

Im zweiten Brief an die Thessalonicher warnte Paulus davor, dass gewisse Personen, die sich unordentlich aufführten, einen schädlichen Einfluss ausüben könnten, falls die Versammlung ihnen weiterhin einen guten Ruf bescheinigen würde.

Paulus ermahnte die Christen in Thessalonich, sich ,,von jedem Bruder zurückzuziehen, der unordentlich und nicht nach der Überlieferung wandelt, die ihr von uns empfangen habt" ...

Link meint, eine "Bezeichnung" sei "eine Art Quarantäne"?

ORGANISIERT, JEHOVAS WILLEN ZU TUN S. 151
Diejenigen, die um die angesprochene Situation wissen ... schränken ihre gesellschaftlichen Kontakte zu solchen Personen ein ...

die entschiedene Haltung der treuen Glieder der Versammlung könnten den Unordentlichen tatsächlich veranlassen, sich zu schämen und zu bereuen.

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. / Unbeeinflußt?
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 25. Januar 2011 19:36
Ergänzung zum Beitrag vom 23.01.2011 14:26:

Geschrieben steht in der Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999) die Religionsgemeinschaft:

www.jehovaszeugen.de/0/pdf/rec/ues/1998/1998-09-01.pdf / S. 35
lehnt in weitergehender Respektierung der Persönlichkeit und des Selbstbestimmungsrechts des Kindes jede Kindertaufe ab119. ...
Niemand wird als Zeuge Jehovas ,,geboren" oder als Kleinkind als Zeuge Jehovas getauft.

"Kleinkinder" sind keine Zeugen Jehovas. Kinder können durchaus Zeugen Jehovas sein.

Mitgeteilt wird:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFENTLICHEN RECHTS S. 35
Der Religionsgemeinschaft kann nur beitreten, wer sich der Tragweite der Entscheidung bewußt ist und diesen Schritt nach reiflicher unbeeinflußter Überlegung freiwillig ausführt.

Die WTG stellt in ihrem Buch von 1989 "Fragen junger Leute - Praktische Antworten" die interessante Frage: "Werde ich beeinflusst?"

Seite 74
Hast auch du angefangen, auf eine bestimmte Weise zu reden, zu handeln oder dich zu kleiden? Die 17jährige Susi behauptete: ,,Kein Jugendlicher kann einen zwingen, etwas zu tun, was man nicht tun möchte."

Bewußt ist der WTG:

Seite 74
Der Gruppenzwang kann aber so unterschwellig sein, daß man ihn nicht sofort erkennt.

Beeinflussungen können so "unterschwellig" sein, dass man sie nicht erkennt!

Die WTG gibt für Eltern und Kinder das Buch "Lerne von dem grossen Lehrer" (2003) heraus. Darin steht:

Seite 6, 7
Am Anfang sind Babys ganz und gar auf Hilfe angewiesen. Es reicht allerdings nicht, nur ihre körperlichen Bedürfnisse zu stillen. Sie brauchen auch ... religiöse Unterweisung ...

Das Buch Lerne von dem grossen Lehrer ... bietet Eltern und Kindern biblischen Lesestoff, den sie zusammen lesen können.

Was ist Ziel dieses und anderer WTG-Bücher?

LERNE VON DEM GROSSEN LEHRER S. 7

Ihr werdet bemerken, dass dieses Buch den Kindern Reaktionen entlocken möchte.

Wie möchte die WTG das erreichen?

LERNE VON DEM GROSSEN LEHRER S. 7
Das soll durch die vielen gut durchdachten Fragen erreicht werden.

Zum Beispiel:

LERNE VON DEM GROSSEN LEHRER S. 227
Was denkst du, wer der beste Freund ist, den wir haben können? - Ja, Jehova Gott.

Sie fragt auch:

LERNE VON DEM GROSSEN LEHRER S. 241, 242
Wer wird denn überleben, wenn Gott die heutige Welt vernichtet? - Werden es Menschen sein, die nichts von Gott wissen wollen ... ?

Es folgt die Suggestivfrage:

LERNE VON DEM GROSSEN LEHRER S. 242
Möchtest du zu den Überlebenden gehören? - Wäre es nicht schön, wenn Gott unsere ganze Familie retten würde, so wie er Noahs Familie rettete?

Welche Reaktion wird die WTG einem Kind mit obenstehender Frage "entlocken"?

LERNE VON DEM GROSSEN LEHRER S. 243
Die Bibel beschreibt Harmagedon als den ,,Krieg des großen Tages Gottes, des Ällmächtigen"

Könnte ein Kind vor Harmagedon Angst haben?

LERNE VON DEM GROSSEN LEHRER S. 249
Wir wissen, dass Harmagedon nah ist.

Deshalb sollten wir nicht damit warten, Gott unsere Liebe zu zeigen und ihm zu dienen.

Die WTG rät Kindern, wegen Harmagedon, sie sollten "nicht damit warten ... zu dienen"?

Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 40
Ebenfalls unzutreffend ist der Vorwurf, die Religionsgemeinschaft setze als ein wirkungsvolles Druckmittel Angst vor der Vernichtung in Har-Magedon ein, die ihre Mitglieder den Kindern einimpfen sollten

Das Buch der WTG "Fragen junger Leute - Praktische Antworten" (1989) meint:

Seite 311
Doch deine Zukunft hängt davon ab, daß du dich Gott nahst.

WTG- Buch "fragen junger leute - praktische antworten" Band 2 (2008):

"Wie werde ich ein Freund Gottes?" - Zitiert wird der 12jährige Jeremy.

Seite 289
Als Jeremy einmal etwas Schlimmes durchmachte, wurde ihm bewusst, wie wertvoll die Freundschaft mit Gott ist. ,,Als ich 12 war, hat mein Vater unsere Familie verlassen", erzählt er. ,,Ich weiß noch, wie ich einmal nachts im Bett lag und Jehova angefleht hab, dass mein Vater zurückkommt."

In seiner Verzweiflung begann Jeremy in der Bibel zu lesen. Die Worte in Psalm 10:14 gingen ihm sehr zu Herzen. Dort heißt es, dass sich ein vaterloser Junge Jehova anvertrauen darf und dass ihm Jehova helfen möchte. Jeremy sagt: ,,Es war so, als würde Jehova direkt zu mir sprechen und mir sagen, dass er mein Helfer und Vater sein möchte. Könnte ich einen besseren Vater haben als ihn?

Man führt durch Fragen:

FRAGEN JUNGER LEUTE - PRAKTISCHE ANTWORTEN (1989) S. 315
Sollte man nicht, sobald man sich selbst einer Freundschaft mit Gott erfreut, anderen eifrig helfen, auch solch ein kostbares Verhältnis zu erlangen?

Ja, für den, der
Gottes Freund sein möchte, ist es ein Erfordernis, 'eine öffentliche Erklärung zur Rettung abzulegen' (Römer 10:10).

Was tut ein Freund Gottes?

FRAGEN JUNGER LEUTE - PRAKTISCHE ANTWORTEN (1989) S. 317
Zur gegeben Zeit sollte dich deine Wertschätzung für deinen himmlischen Freund veranlassen, dich ihm rückhaltlos hinzugeben und dies durch die Wassertaufe zu symbolisieren.

Was schließt die "öffentliche Erklärung" eines Getauften ein?

FRAGEN JUNGER LEUTE - PRAKTISCHE ANTWORTEN (1989) S. 318
Dazu gehört auch, sich mit der weltweiten Organisation der Zeugen Jehovas zu identifizieren.

2008 fragt die WTG "Soll ich mich taufen lassen?" [Seite 304] und antwortet:

FRAGEN JUNGER LEUTE - PRAKTISCHE ANTWORTEN Band 2 (2008) S. 305
Wer ein Christ sein möchte, muss sich taufen lassen.

In Band 1 "Fragen junger Leute - Praktische Antworten" (1989) ist zu lesen:

Seite 318
,,Meiner Meinung nach zögern viele Jugendliche, sich taufen zu lassen", bemerkt Robert.

Möchte die WTG das sich mehr Minderjährige taufen lassen?

Seite 318
,,Sie fürchten, daß es ein endgültiger Schritt ist, den sie nicht wieder rückgängig machen können"

Wovor fürchten sich Jugendliche? Vor einem möglichen Gemeinschaftsentzug?

Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin zitieren [siehe oben 119]:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 35
119 Stark und Iannaccone aaO., S. 140:

,,relativ wenige Zeugen unter 16 Jahren qualifizieren sich als Verkündiger." (Übersetzung durch den Verfasser).

Der Stand als Verkündiger geht der eigentlichen Taufe voraus.

Soll durch das Zitat von Stark und Iannaccone der Öffentlichkeit vorgespiegelt werden, nur über 16Jährige seien getauft?

Auch wenn sich angeblich "relativ wenige" unter 16 als Verkündiger qualifizieren, sollte man diese Vorbilder doch erwähnen:

JAHRBUCH DER ZEUGEN JEHOVAS 2002 S. 45
Grant ist ein achtjähriger Verkündiger in der Provinz Coperbelt (Sambia). Schon als Kleinkind war er in der Lage, einfache Geschichten zu den Bildern in dem Buch Der größte Mensch, der je lebte zu erzählen.

JAHRBUCH DER ZEUGEN JEHOVAS 2004 S. 55
Martin, einem 13-jährigen ungetauften Verkündiger in Paraguay, bereitet das informelle Zeugnisgeben Freude.

JAHRBUCH DER ZEUGEN JEHOVAS 2001 S. 50
Jessica, eine 15jährige allgemeine Pionierin, die in Peru lebt, ist als einzige in ihrer Familie in der Wahrheit.

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - Druck auf Aussteiger?
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 28. Januar 2011 23:46

WACHTTURM 15. April 2009 S. 6
Abtrünnige in unserer Zeit verraten die gleichen Wesensmerkmale wie der Teufel. Ihr Denken ist oft vergiftet von einer kritischen Haltung ... gegenüber der Leitenden Körperschaft ...

Da ist es nur natürlich, dass Diener Jehovas nicht das Geringste mit ihnen zu tun haben wollen!

Abtrünnige werden von den Verfassern mit dem Teufel verglichen.
Kritik ist unerwünscht.

Warum?

AUSBRUCH AUS DEM BANN DER SEKTEN von Steven Hassan S. 106
Mitglieder werden darauf gedrillt, jede Kritik für unwahr zu halten.

Ist das so?

WACHTTURM 15. Februar 2011 S. 19
Würden wir uns mit dem abgeben, was uns Abtrünnige so weismachen wollen, könnte das unseren klaren Blick trüben - und uns dafür blind machen, wie kostbar die geistige Speise ist, die uns Jehova ,,zur rechten Zeit" durch den ,,treuen und verständigen Sklaven" zukommen lässt ...

Andrè hatte Jehova viele Jahre gedient, ließ sich dann aber von Abtrünnigen Sand in die Augen streuen - eine schmerzhafte Erfahrung. Eigentlich hatte er gedacht, es könne ihm nichts anhaben, sich so eine Seite von Abtrünnigen im Internet einmal kurz anzusehen. Er erzählt:

,,Die ,Weisheiten', die die Abtrünnigen so von sich gaben, klangen irgendwie interessant. Und je mehr ich mich damit beschäftigte, desto mehr Gründe meinte ich zu haben, von der Organisation Jehovas wegzugehen. Aber dann nahm ich die Argumente gegen Jehovas Zeugen unter die Lupe und da ging mir auf, wie durchtrieben sie waren. Diese Irrlehrer rissen Informationen aus dem Zusammenhang und präsentierten das dann als ,handfesten Beweis' gegen uns. Das gab den Ausschlag, warum ich dann wieder unsere Publikationen las und in die Zusammenkünfte ging.
Ich begriff sehr schnell, wie sehr ich mich ins eigene Fleisch geschnitten hatte: Ich hatte so viel verpasst. Zum Glück ist Andrè jetzt in der Versammlung wieder integriert.

Wurde Andrè, bevor er wieder integriert war, gemieden?

Die WTG 2011:

WACHTTURM 15. Februar 2011 S. 32
Der Apostel Petrus schrieb warnend: ,,Bleibt besonnen, seid wachsam."

Warum?

,,Euer Widersacher, der
Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen" (1. Pet. 5:8).

Könntest du dieser jemand sein?

Die WTG 2007:

WACHTTURM 15. Januar 2007 S. 19, 20
,,Bleibt besonnen, seid wachsam", ermahnt Petrus, ,,euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht jemand zu verschlingen" (1. Petrus 5:8)

Wie ein Löwe hat es
Satan oft gerade auf die Jungen und Unerfahrenen abgesehen ...

Aber selbst ein ausgewachsenes Schaf kann es nicht mit einem Löwen aufnehmen. Deshalb brauchte man mutige Hirten, die die Herde schützten ...

Im übertragenen Sinn gebraucht Jehova ebenfalls Hirten, um seine Schafe vor dem brüllenden Löwen zu schützen ...

AUSBRUCH AUS DEM BANN DER SEKTEN S. 106
So werden kritische Worte zum Beispiel im voraus entkräftet als ,,die Lügen über uns, die Satan den Menschen in den Kopf setzt" ...

Sinn und Zweck des Gemeinschaftsentzugs ist in erster Linie:

WACHTTURM 15. Februar 2011 S. 31
2. ... die Versammlung vor schlechtem Einfluss zu schützen

Erwachsene Menschen werden von der "LK der ZJ" vor "schlechtem Einfluss" geschützt?

WACHTTURM 15. Februar 2011 S. 31
3. um den Sünder wenn möglich zur Reue zu bewegen.

Erwachsene Menschen sollen wenn möglich durch den Druck des Gemeinschaftsentzugs wieder in die Versammlung integriert werden?

WACHTTURM 15. Februar 2011 S. 32
Daran, dass du den Kontakt zu der ausgeschlossenen Person abbrichst, ist zu erkennen, dass du die Einstellung und das Verhalten hasst, die dazu geführt haben ...

Deine Treue ... macht es wahrscheinlicher, dass der Betreffende bereut und er ... zurückkommt.

Der Druck des Gemeinschaftsentzugs hat im Folgenden sein Ziel erreicht:

WACHTTURM 15. Februar 2011 S. 32
Eine Schwester, die ausgeschlossen und später wiederaufgenommen wurde, schrieb:

,,Dass Jehova darauf achtet, seine Organisation rein zu erhalten, zeigt, wie sehr er seine Diener liebt. Darüber bin ich sehr froh! Was Außenstehenden vielleicht herzlos vorkommt, ist nicht nur notwendig, sondern ist wirklich liebevoll."

Ob ihr wohl zu dieser Einsicht verholfen worden wäre, wenn die anderen in der Versammlung und vor allem ihre Angehörigen regelmäßig Kontakt zu ihr gehalten hätten, solange sie ausgeschlossen war?

Interessant, diese Frage der "LK der ZJ"!

AUSBRUCH AUS DEM BANN DER SEKTEN S. 194
Eine rechtmäßig handelnde Organisation würde niemals den Kontakt zu ehemaligen Mitgliedern zu verhindern suchen.

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - Druck auf Aussteiger?
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 29. Januar 2011 11:33
Aus einer Disposition für ZJ-Vortragsredner, Nr. 3 3/91 Printed in Germany

zuerst Auszug aus Seite 1, Hervorhebung von mir:

MIT JEHOVAS VEREINTER ORGANISATION DIENEN
Anmerkung für den Redner:

Fördere die Wertschätzung für die slchtbare Organisation Jehovas, und mache deutlich, welch wichtige Rolle sie für unser Verhältnis zu Jehova spielt. Zeige, daß es darauf hinausläuft, Jehova und seinen Vorsatz zu verwerfen, "in dem Christus wieder alle Dinge zusammenzubringen", wenn man die Organisation verwirft (Eph 1:10). Erkläre, daß nur die Leben erhalten werden, die mit Jehova und seiner Organisation vereint werden und vereint bleiben .
JEHOVA IST EIN GOTT HARMONISCHER, VEREINTER TATEN (5 Min.)
"Jehova, unser Gott, ist ein Jehova" (5Mo 6:4) Jesus und seine Nachfolger widersprachen dem nie (ra 90) Bibel lehrt nicht, Gott sei eine Dreieinigkeit (ti 12-3) Bald wird die ganze Menschheit anerkennen müssen, daß Jehova einer ist (Sach 14:9; 979 22. 2. 27-8)
Jehovas Zeugen bejahen und verkünden, daß Gott einer ist (1Kor 8:4-6) Er ist ein glücklicher Gott, kein Einsiedler (lTi l:ll)
Jehova freut sich darüber, von einem großen Gefolge loyaler erschaffener Untertanen umgeben zu sein (Ps103:20) ...

Seite 2, Hervorhebung von mir, Auszug:

GEFÄHRLICH, JEHOVAS IRDISCHE ORGANISATION VOM MENSCHLICHEN STANDPUNKT AUS ZU BETRACHTEN (6 Min.)
Einige werden kritisch, behaupten, Jehova habe keine Organisation. Sagen vielleicht, es käme vor allem darauf an, seinen Nächsten zu lieben, oder ein persönliches Verhältnis zu Gott sei das Wichtigste oder es genüge schon, die Bibel für sich zu lesen (rs 359-62) Personen, die einen solchen Standpunkt einnehmen, gleichen Satan
Sie sagen sich vom Vater, Jehova, los (lTi 1:19, 20; 2Ti 2:16-19) Dadurch, daß sie Jehovas Organisation verwerfen, verwerfen sie auch den Schutz des vortrefflichen Hirten, der nur "eine Herde" hat (Joh 10:16) Solche Personen legen Wert auf persönliche Rettung, nicht auf Rechtfertigung Jehovas (w88 15. 1. 17-8; hp 192)
DIENE ENG MIT JEHOVAS VEREINTER ORGANISATION ZUSAMMEN (12 Min.) Um im Dienst für Gott ausharren zu können, müssen wir wissen, woran die Organisation Jehovas zu erkennen ist (rs 325) Wir müssen uns regelmäßig zu den Versammlungszusammenkünften versammeln (Heb 10:23-25) ,
---------------------------
Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - / Unwahrheiten?
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 29. Januar 2011 13:17
Ergänzung zum Beitrag vom 21.01.2011:

Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999):

www.jehovaszeugen.de/0/pdf/ues/1998/1998-09-01.pdf / Seite 40
Der Vorwurf, die Religionsgemeinschaft binde Eltern und Kinder in ein "Aufsichts- und Überwachungssystem" ein, was sie dazu verpflichte, sich unterwürfig gegenüber den Aufsehern in den Gemeinden der Religionsgemeinschaft zu verhalten, ist ebenfalls unhaltbar.

Dies gilt auch für die Vorwürfe, man halte Kinder mit dem "Damoklesschwert des Gemeinschaftsentzugs" in Schach, wobei Verfehlungen, die zu einer solchen Maßnahme führen können, "den Ältesten zu melden" seien, und Eltern dürften dabei nicht versuchen, ihre Kinder vor den notwendigen
Zuchtmaßnahmen zu schützen.

Der "Wachtturm" vom 15. Januar 2007:

WACHTTURM S. 17, 19
Sich nicht aus der Bahn werfen lassen, wenn sich ein Kind von Jehova abwendet

Selbst wenn du als Mutter oder Vater alles richtig gemacht hättest, könnte dein Kind sich trotzdem aufgelehnt haben. Lass Jehova deine Gefühle wissen, und er wird dir helfen, damit fertig zu werden.

Du musst allerdings noch mehr tun, um im Dienst für Jehova nicht aus der Bahn geworfen zu werden und Satan nicht ausgeliefert zu sein.

Was müssen Eltern u.a. tun?

WACHTTURM S. 20
Im übertragenen Sinn gebraucht Jehova ... Hirten, um seine Schafe vor dem brüllenden Löwen zu schützen, und sie kümmern sich um die Herde ...

Diesen Männern legt Petrus eindringlich ans Herz: ,,Hütet die Herde ... "

Den Hirten mag es mit der Unterstützung der Eltern gelingen, einem Jugendlichen zu helfen, seinen Kurs zu korrigieren.

Eltern sollen die Maßnahmen der Hirten unterstützen? Zum Beispiel den Gemeinschaftsentzug?

WACHTTURM S. 20
Wenn Hirten mit deinem Kind reden müssen, würdest du es vielleicht am liebsten gegen Zuchtmaßnahmen abschirmen.

Eltern sollen Kinder nicht vor "Zuchtmaßnahmen" schützen?

WACHTTURM S. 20
Doch das wäre ein großer Fehler. Petrus fordert uns auf, 'dem Teufel zu widerstehen' - nicht den geistigen Hirten

Eltern sollen "den geistigen Hirten" nicht widerstehen, sondern sich "unterwürfig" verhalten?

WACHTTURM S. 20
Ist dein Kind ein getaufter Christ, zeigt aber keine Reue, erhält es womöglich Zucht in der strengsten Form: den Gemeinschaftsentzug.

Was erwartet die WTG von Eltern beim Gemeinschaftsentzug eines volljährigen Kindes das nicht mehr im Haus wohnt?

WACHTTURM S. 20
Zwar können notwendige Familienangelegenheiten Kontakt mit dem Ausgeschlossenen erfordern, aber Eltern sollten sich bemühen, den Umgang mit dem Ausgeschlossenen auf das Nötige zu beschränken.

Was erwartet die WTG noch?

WACHTTURM S. 20
Unterstütze die Maßnahmen der Hirten.

Was erreicht die WTG dann möglicherweise?

WACHTTURM S. 20
Dich auf die Seite deines Kindes zu stellen würde ihm keinen Schutz vor dem Teufel bieten. Du gefährdest damit in Wirklichkeit dein eigenes Verhältnis zu Jehova. Unterstützt du dagegen die Hirten in ihren Anstrengungen, wirst du selbst ,,fest im Glauben bleiben" und dein Kind wird die beste Hilfe erhalten ...

dein gutes Beispiel wird es deinem Kind womöglich erleichtern, auf die liebevolle Einladung Jehovas, zu ihm umzukehren, positiv zu reagieren

Kritische Abtrünnige werden so von Jehovas Zeugen ferngehalten und der Druck des Gemeinschaftsentzugs bringt sie eventuell dazu "umzukehren"?

Weiter mit der WTG- Stellungnahme von Pikl und Glockentin:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 40
Diese Ausführungen liegen schon deshalb neben der Sache, da Kinder in der Regel noch gar nicht getaufte Mitglieder der Religionsgemeinschaft sind, und es deshalb sie betreffend auch nicht die Maßnahme des Gemeinschaftsentzugs geben kann.

Kinder betreffend gibt es "nicht die Maßnahme der Gemeinschaftsentzugs"?

WACHTTURM S. 20
Ist dein Kind ein getaufter Christ, zeigt aber keine Reue, erhält es womöglich Zucht in der strengsten Form: den Gemeinschaftsentzug ...

Wenn das Kind minderjährig ist und noch bei dir zu Hause wohnt, kümmerst du dich natürlich um sein körperlichen Bedürfnisse ...

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - / Fragen
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 30. Januar 2011 13:47
Weitere Fragen zur:

Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999):

www.jehovaszeugen.de/0/pdf/ues/1998/1998-09-0.pdf / Seite 35
Es ist unzutreffend, wenn Link behauptet, daß Kinder, deren Eltern Zeugen Jehovas sind, keinen Umgang mit Andersgläubigen haben dürfen.

Da die Religionsgemeinschaft Eltern keine Vorschriften macht, ist es den Kindern sehr wohl gestattet, mit ihren Klassenkameraden auch privaten Umgang zu haben oder mit andersgläubigen Kindern zu spielen.

Wäre es "wohl" gestattet, wenn Kinder von Zeugen Jehovas mit andersgläubigen Kindern von ehemaligen Zeugen Jehovas Umgang hätten?
Würden Älteste eine solche Situation ausnahmslos akzeptieren?

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - / Fragen
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 31. Januar 2011 17:19
Weitere Fragen zur:

Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999):

www.jehovaszeugen.de/0/pdf/ues/1998/1998-09-0.pdf / Seite 3
Schriften für den ,,inneren Dienstgebrauch" werden zweckgebunden verwendet, um interne Dienstabläufe zu gestalten - wie dies in jeder Organisation der Fall ist; sie sind jedoch keine Geheiminformationen.

Zum ,,inneren Dienstgebrauch" gehört folgende Anleitung?

WTG- Buch 2010 HÜTET DIE HERDE GOTTES S. 114, 115
2. Wenn die Ältesten erfahren, dass jemand der ausgeschlossen ist oder der die Gemeinschaft verlassen hat, weggezogen ist, senden sie weder seine Verkündigerberichtskarten (S-21) noch die vertraulichen Unterlagen an die Versammlung, in deren Gebiet er jetzt wohnt oder deren Zusammenkünfte er besucht.

Auf welchen Umwegen "erfahren" die Ältesten, wenn "jemand der ausgeschlossen ist oder die Gemeinschaft verlassen hat, weggezogen ist"?
Sollten die Ältesten in Erfahrung bringen, wenn eine solche Person weggezogen ist?
Woher wissen die Ältesten, in welchem Versammlungsgebiet "er jetzt wohnt"?

HÜTET DIE HERDE GOTTES S. 115
Doch sollte man den Ältesten der neuen Versammlung in einem kurzen Brief seine Adresse mitteilen und dass er ausgeschlossen ist oder die Gemeinschaft verlassen hat. Dann können sich die dortigen Ältesten des Falls annehmen ...

Wenn jemand die Gemeinschaft verlassen hat und umzieht sind Jehovas Zeugen trotzdem aller Wahrscheinlichkeit nach weiterhin über ihn informiert?
Ist diese Vorgehensweise der WTG gegenüber ehemaligen Zeugen Jehovas den meisten ZJ, Ehemaligen und Außenstehenden bewußt?
Ist diese Verfahrensweise bei ehemaligen Mitgliedern von einer weiteren K.d.ö.R. bekannt?

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 20
Es gibt bei Jehovas Zeugen auch kein ,,System ständiger Überwachung durch die Aufseher und Ältesten" ...

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - / Fragen
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 01. Februar 2011 19:52
Weitere Fragen zur:

Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999):

www.jehovaszeugen.de/0/pdf/ues/1998/1998-09-01.pdf / Seite 21
Der Hinweis von Link über das Anfertigen von Aufzeichnungen betrifft nur Fälle, in denen getaufte Personen, die schon längere Zeit keine Gemeinschaft mehr mit Jehovas Zeugen pflegen, aber als solche noch bekannt sind, schwere Sünden begangen haben, die gemäß der Bibel einen Gemeinschaftsentzug zur Folge haben könnten.

Aufzeichnungen macht die WTG nur über Zeugen Jehovas?

WTG- Buch 2010 HÜTET DIE HERDE GOTTES S. 128, 129
11. Spricht ein getaufter Zeuge Jehovas, der seinen gläubigen Ehepartner des Ehebruchs beschuldigt, einen Ältesten an und möchte bestätigt haben, dass er frei ist, sich scheiden zu lassen und wieder zu heiraten, sollte der Älteste die Angelegenheit der Ältestenschaft unterbreiten. Der Ankläger ist erst dann frei, wenn genügend Beweise für die Missetat vorliegen ...

13.
Selbst wenn der beschuldigte Ehepartner kein Zeuge Jehovas ist (ausgeschlossen wurde, die Gemeinschaft verlassen hat oder sich nie taufen ließ), sind generell zwei Zeugen nötig, die die Missetat bestätigen.

Jehovas Zeugen möchten über den Ehepartner eines Zeugen Jehovas der "sich nie taufen ließ" und dessen "Missetat" Bescheid wissen?
Ist dem Ehepartner, der nie ZJ war und der Öffentlichkeit bewußt, was über Nichtmitglieder in Erfahrung gebracht wird?

HÜTET DIE HERDE GOTTES S. 130
Ist die Angelegenheit unklar, könnten die Ältesten den beschuldigten Ehepartner selbst befragen, wenn dieser dazu bereit wäre.

Ist kein Grund bekannt, zu bezweifeln, dass der Ungläubige unsittlich gehandelt hat, kann man den unschuldigen Partner vor Jehova die Verantwortung dafür tragen lassen, dass die von ihm angestrebte Scheidung, schriftgemäß ist.
´´

Jehovas Zeugen interessiert unter Umständen, ob "der Ungläubige" also ein Nichtmitglied "unsittlich gehandelt hat"?
Gibt es diese Art von Interesse gegenüber Nichtmitgliedern auch bei anderen Körperschaften des öffentlichen Rechts?

 

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - / Unwahrheiten?
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 02. Februar 2011 16:36
Neuer Beitrag, neue Unterstützung für Bremen:

bit.ly/i0fweX
Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - / Blut - Formulare
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 05. Februar 2011 14:20
Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999):

www.jehovaszeugen.de/pdf/ues/1998/1998-09-01.pdf / Seite 29
Link fehlinterpretiert auch die weiteren von der Religionsgemeinschaft ihren Mitgliedern für Krankheitsfälle zur Verfügung gestellten Dokumente.

Die Verwendung von Dokumenten, wie beispielsweise dem Dokument zur ärztlichen Versorgung ("Blutkarte") und sonstiger Formulare soll den Mitgliedern als Hilfe bei der Verwirklichung ihrer Entscheidung dienen.

Die Dokumente sind lediglich eine "Hilfe"?

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 29
Dabei dürfte in jüngster Zeit die Verwendung von Patiententestamenten und Vorsorgevollmachten immer mehr Bürgern nicht unbekannt sein und zunehmen.

Ja.

JEHOVAS ZEUGN ALS KÖRPERSCHAFTD DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 29
So stellen auch andere Kirchen und Religionsgemeinschaften Formulare für Patiententestamente zur Verfügung.

Ja.
Stellen andere aber im Zusammenhang mit ihren Formularen auch derartig lenkende Fragen, wie Jehovas Zeugen?

KÖNIGREICHSDIENST JANUAR Januar 2008 S. 6
Zögern wir es hinaus?

Was könnten wir hinaus zögern?


Das Ausfüllen der Formulare ,,Ergänzende Patientenverfügung und Vollmacht mit Betreuungsverfügung" und ,,Dokument zur ärztlichen Versorgung", die getauften Zeugen Jehovas zur Verfügung gestellt werden.

Minderjährige betreffend wird gefragt:

KÖNIGREICHSDIENST S. 6
Haben wir festgelegt, mit welchen Behandlungsmethoden wir bei uns und unseren Kindern einverstanden wären und mit welchen nicht?

vgl.: Drohung gegenüber Ärzten?
 

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - / Fragen
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 05. Februar 2011 23:15
Weitere Fragen zur:

Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999):

Zitiert werden nach Auffassung der WTG "Objektive Betrachter":

STARK und IANNACCONE / www.jehovaszeugen.de/pdf/ues/1998/1998-09-01.pdf / Seite 12
,,Im Ergebnis neigen die Zeugen dazu, sich selbst als in die Führungsstruktur Eingebunden zu betrachten, als vielmehr ihr unterworfen zu sein ... "

Ein Teil der Zeugen Jehovas könnte sich so betrachten.
Sind Jehovas Zeugen der Führung unterworfen?

KÖNIGREICHSDIENST September 2007
Billigt es ,,der treue und verständige Sklave", wenn sich Jehovas Zeugen eigenständig zusammentun, um biblische Themen zu untersuchen und zu debattieren? ...

Nein.

Im "Erwachet!" vom August 2010 heißt es:

Jeder hat das Recht, zumindest richtige Informationen zu erhalten ...

Ist eine Bedingung, um "richtige" Informationen bewerten zu können, der Zugang zu allen verfügbaren Informationen?
Von welcher Bedeutung ist es dabei, "eigenständig" vorgehen zu dürfen?

RUDTKE / www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=31228
Es ist sachlich nicht gerechtfertigt, Patienten, die Zeugen Jehovas sind, im Rahmen des Aufklärungsgesprächs auf diese Quellen hinzuweisen.

Warum sollten Zeugen Jehovas nicht auf gewisse "Quellen" hingewiesen werden?

Will man kritisches Denkvermögen einschläfern?
Informationen kontrollieren?
Widersprüchlichkeiten nicht erklären?
Uniformität?

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. - Kindererziehung / BGB 1631 (2)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 09. Februar 2011 18:32
Stellungnahme "Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts" von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999):

www.jehovaszeugen.de/pdf/ues/1998/1998-09-01.pdf / Seite 37, 38
Die Art, wie Link ergebnisbestimmt argumentiert, wird in Verbindung mit den Ausführungen zu dem Unterthema "Zuchtmittel" deutlich.

Hier wird der Religionsgemeinschaft zu Unrecht vorgeworfen, sie empfehle den Eltern "auch strenge Zuchtmittel als geeignete Sanktionen" ...

In den Veröffentlichungen der Zeugen Jehovas wird betont, daß es nicht angebracht ist, Kinder mit Schlägen zum Wohlverhalten zu erziehen. ... 128

Was bedeutet die interpretationsfähige Aussage "nicht angebracht"?

In den Veröffentlichungen der ZJ wird betont, daß es nicht angebracht ist, Kinder mit Schlägen zum Wohlverhalten zu erziehen?

KÖNIGREICHSDIENST Januar 2010 Seite 2
Lies und besprich die angegebenen Bibeltexte. (Sprüche 22:6, 15)

Was liest der Zeuge Jehovas im Bibeltext?

SPRÜCHE 22:15
Torheit ist an das Herz eines Knaben geknüpft; die Rute der Zucht ist das, was sie von ihm entfernen wird.

"Rute der Zucht" - Was versteht die WTG darunter?

Pikl und Glockentin meinen:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 38
In den Veröffentlichungen der Zeugen Jehovas wird betont, daß es nicht angebracht ist, Kinder mit Schlägen zum Wohlverhalten zu erziehen.

Völlig klar wird die Ideologie der WTG erst, wenn auch die durch Pikl und Glockentin in den Fußnoten angegebenen Publikationen gesichtet werden, sowie die dort wiederum erfolgten Verweise. Man gelangt über diese Umwege zum Beispiel zu der Aussage:

ERWACHET! 8. September 1992 S. 27
Wenn körperliche Züchtigung für nötig befunden wird, sollte das Kind den Grund wissen.

WTG-Buch1992 "Einsichten über die Heilige Schrift":

Band 2 Seite 1012
Die ,,Rute" versinnbildet auch die elterliche Gewalt ...

auch das buchstäbliche Züchtigungsmittel.

Eine Mutter (Zeugin Jehovas) schlug ihr Kind und begründete dies mit den "Erziehungsmaximen ihrer Glaubensgemeinschaft"?

WTG- Buch EINSICHTEN ÜBER DIE HEILIGE SCHRIFT Band 2 S. 1012
Eltern sind Gott gegenüber verpflichtet, die Rute zu gebrauchen ...

Wie steht die WTG zu Folgendem?

SPRÜCHE 29:15
Die Rute und Zurechtweisung sind das, was Weisheit gibt ...

Die WTG behauptet, sie stütze ihre Lehre auf die Bibel. Sie interpretiert die Bibel.

Kann man von der WTG verlangen, daß sie sich im "Wachtturm" klar und deutlich gegen körperliche Züchtigung (BGB § 1631) ausspricht?

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. / Schlussgedanken
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 12. Februar 2011 00:02
Welchen Wahrheitsgehalt kann man Stellungnahmen der WTG beimessen?
Was liest man zum Stichwort Lüge?

WTG- Buch 1992 EINSICHTEN ÜBER DIE HEILIGE SCHRIFT Band 2 S. 237
Bösartiges Lügen wird zwar in der Bibel verurteilt, aber das bedeutet nicht, daß man verpflichtet ist, jemandem wahrheitsgemäß irgendwelche Informationen zu geben, die zu erhalten er kein Recht hat.

Pikl und Glockentin werfen Link vor, er unterstelle der Organisation:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999) S. 6,

sie äußere gezielt Unwahrheiten gegenüber allen außerhalb ihrer Organisation stehenden Institutionen und Personen.

Weiter über Link:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 7
Gänzlich unerwähnt läßt er ferner die in gleichem Artikel erwähnte Erinnerung, daß ein Christ im Zeugenstand verpflichtet ist, die Wahrheit zu sagen.

Ist ein Christ verpflichtet "jemandem wahrheitsgemäß irgendwelche Informationen zu geben, die zu erhalten er kein Recht hat"?
Dürfen Anbeter Jehovas Personen, die "keine Anbeter Jehovas" sind irreführen und Tatsachen verschweigen?


Die WTG schreibt über Jesus, er hielt sich bei gewissen Gelegenheiten zurück:

EINSICHTEN ÜBER DIE HEILIGE SCHRIFT Band 2 S. 237
eine vollständige Auskunft zu geben oder gewisse Fragen direkt zu beantworten, wenn er dadurch unnötigen Schaden angerichtet hätte ...

Zweifellos muß die Art und Weise, wie Abraham, Isaak, Rahab und Elisa handelten, als sie Personen, die keine Anbeter Jehovas waren, irreführten oder ihnen gewisse Tatsachen verschwiegen, ebenso beurteilt werden.

Möglich ist, daß Anbeter Jehovas "Personen, die keine Anbeter Jehovas" sind keine "vollständige Auskunft" geben und "gewisse Fragen" nicht direkt beantworten?

Welchen Einfluss hat die WTG auf Einzelpersonen? Was lehrt sie Kinder?

WTG- Buch 2003 LERNE VON DEM GROSSEN LEHRER S. 242, 141
Bald wird Jesus bei der Vernichtung aller Regierungen die Führung übernehmen.

In der Bibel steht: ,,Die Welt vergeht."

Das bedeutet, dass alle Menschen, die dem grossen Lehrer nicht nachfolgen, eines Tages nicht mehr da sind. Sie bekommen kein ewiges Leben.

Gefragt wird:

Seite 255
Was müssen wir also tun, wenn wir für immer leben wollen? -

Vor allem brauchen wir Erkenntnis über unseren himmlischen Vater Jehova und auch über seinen Sohn, der für uns gestorben ist. Dazu müssen wir die Bibel studieren. Das Buch Lerne von dem grossen Lehrer hilft uns dabei.

Wie wichtig ist es für unser ewiges Leben, dass wir
immer mehr über Jehova lernen? -

Es
ist für uns genauso wichtig, wie täglich zu essen.

Pikl und Glockentin betonen immer wieder, Jehovas Zeugen entscheiden persönlich.
Bezogen auf die Kindererziehung schreiben sie, die Religionsgemeinschaft mache:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 35, 36, 39
keine Vorschriften ...

Eltern aufgrund ihres Erziehungsrechts Entscheidungen bezüglich der Kindererziehung gemäß ihrer Wertvorstellungen treffen ...

Inwieweit die Eltern Anregungen der Religionsgemeinschaft in ihrer Kindererziehung anwenden, entscheiden sie allein ...

Eltern entscheiden selbst, auf welche Weise sie bei der Erziehung ihrer Kinder vorgehen ...

Über einzelne Erziehungsmaßnahmen entscheiden die Eltern persönlich ...

Was lehrt die WTG?

WTG- Buch 2010 WAS GOTT UNS DURCH JEREMIA SAGEN LÄSST S. 48, 49
Jehova wollte Jeremia und Israel vor Augen führen, dass er das Recht hat, Völker und Nationen so zu formen, wie er es möchte ...

Wie formt Jehova denn Einzelpersonen?

"Jehova" formt Einzelpersonen?

Seite 49, 53,
Gott schickt uns zwar keinen Propheten wie Jeremia, doch er läßt uns nicht ohne Anleitung.

Der treue und verständige Sklave gibt uns Hinweise, wie wir nach biblischen Prinzipien leben können ...

Auf jeden Fall tust du dir selber auf lange Sicht den größten Gefallen, wenn du ... die Ratschläge des treuen und verständigen Sklaven beherzigst.

Warum sollten Zeugen Jehovas die "Anleitung", "Hinweise" und "Ratschläge" des "Sklaven" beherzigen?

Seite 159
Wir kennen Jehovas Beschluss, bald über alle, die seine Warnungen in den Wind schlagen, Unglück zu bringen.

Jehova warnt? Durch die "Anleitung", "Hinweise" und "Ratschläge" des "Sklaven"?
Wer formt Einzelpersonen?

WACHTTURM 15. Dezember 2010 S. 20
Wer auf Gott hört, unterstützt außerdem gern die ... Brüder der leitenden Körperschaft ...

Die Haltung der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas gegenüber:

WT Seite 20
ist ausschlaggebend dafür, wie wir in der großen Drangsal beurteilt werden

Wie werden Zeugen Jehovas entscheiden?

Re: Zur Anerkennung als K. d. ö. R. / "Gutachtliche Stellungnahme" von Besier
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 13. Februar 2011 19:40
Am Ende noch Anmerkungen zu folgendem abwertenden Satz Prof. Dr. Christoph Link gegenüber:

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS von Rechtsanwalt Armin Pikl und Betriebswirt (VWA) Gajus Glockentin vom 01.09.1998 (Anlage 2 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999) S. 7
Abgesehen von seinen zahlreichen teils gefährlichen, teils einfach lächerlichen Irrtümern und Widersprüchen, übernimmt Link völlig die Perspektive der sogenannten Anti-Sekten-Bewegung.

Wessen Perspektive übernimmt die "Gutachtliche Stellungnahme" der Besiers?

Zum Thema "Gemeinschaftsentzug" der ZJ berufen sich die Besiers auf Stark und Iannaccone. Sie schreiben:

,,ZEUGEN JEHOVAS/WACHTTURM-GESELLSCHAFT: EINE ,VOR-MODERNE' RELIGIÖSE GEMEINSCHAFT IN DER ,MODERNEN' GESELLSCHAFT? - GUTACHTLICHE STELLUNGNAHME" (TEIL 2 ... ) von Prof. Dr. theol. Dr. phil. Gerhard Besier und Dipl.-Psych. Renate-Maria Besier vom 22.12.1998 (Anlage 1 zum Schreiben an das Bundesverfassungsgericht vom 28.01.1999) S. 41, 42

daß, das Verfahren des "Gemeinschaftsentzuges" selten vorkommt, weil ZJ, die den Anforderungen nicht genügen, die Gemeinschaft von selbst verlassen. 240

Ein in der religiösen Praxis also wenig erhebliches Verfahren wird in der apologetischen Literatur zum Schlüsselargument für den Erweis totalitärer Strukturen.

Wie "selten" (Zahlen weltweit) kommt der "Gemeinschaftsentzug" vor?
Ist ein "in der religiösen Praxis" angewandtes "Verfahren" nach Häufigkeit der Anwendung zu beurteilen?
Ist ein fragwürdiges "Verfahren" weniger fragwürdig, wenn es "selten vorkommt"?


Unerwähnt lassen die Besiers, daß Zeugen Jehovas die "die Gemeinschaft von selbst verlassen", die gleiche Behandlung erwartet wie beim "Gemeinschaftsentzug".

Wessen Perspektive übernehmen die Besiers? Die von Pikl/Glockentin?

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 16
Die vorurteilsfreie Untersuchung der Praxis und Lehre der Zeugen Jehovas offenbart jedoch, daß ein Gemeinschaftsentzug relativ selten vorkommt62

Kommt ein "Gemeinschaftsentzug" nun "selten" (Besier) oder "realtiv selten" (Pikl/Glockentin) vor?
Konkrete Zahlenangaben (Gemeinschaftsentzüge weltweit) wären interessant.

Besier über Link:

,,ZEUGEN JEHOVAS/WACHTTURM-GESELLSCHAFT: EINE ,VOR-MODERNE' RELIGIÖSE GEMEINSCHAFT IN DER ,MODERNEN' GESELLSCHAFT? - GUTACHTLICHE STELLUNGNAHME" (Teil 2 ... ) S. 53, 54
Die ZJ haben inzwischen eine ausführliche Stellungnahme zu dem Linkschen Gutachten abgegeben. 300 Darin heißt es eingangs, Links Gutachten zeige "nicht die für eine objektive Stellungnahme notwendige innere Distanz zum Thema, sondern" verrate "Voreingenommenheit gegenüber den Zeugen Jehovas".

Dem kann leider nicht widersprochen werden.


300 Armin Pikl/Gajus Glockentin (Hgg.), Jehovas Zeugen als Körperschaft des öffentlichen Rechts

Ist Besier objektiv?

ZEUGEN JEHOVAS/WACHTTURM-GESELLSCHAFT: EINE ,VOR-MODERNE' RELIGIÖSE GEMEINSCHAFT IN DER ,MODERNEN' GESELLSCHAFT? - GUTACHTLICHE STELLUNGNAHME (Teil 2 ... ) S. 42

Die Maßnahme des "Gemeinschaftsentzugs" findet sich in unserer Gesellschaft häufig und wird in anderen Kontexten geradezu als Normalität aufgefaßt.

Firmen beispielsweise ist es gestattet, Arbeitnehmer, die gegen ihre Loyalitätspflichten verstoßen, zu entlassen ("auszuschließen").

Welche Firma in Deutschland erwartet von ihren Arbeitnehmern den Kontaktabbruch zu ehemaligen Arbeitnehmern?

Pikl und Glockentin meinen Link erliege :

JEHOVAS ZEUGEN ALS KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS S. 7
teils einfach lächerlichen Irrtümern

Prof. Dr. theol. Dr. phil. Gerhard Besier und Dipl.-Psych. Renate-Maria Besier behaupten, Bibelforscher im Ersten Weltkrieg:

ZEUGEN JEHOVAS/WACHTTURM-GESELLSCHAFT: EINE, VOR-MODERNE' RELIGIÖSE GEMEINSCHAFT IN DER ,MODERNEN' GESELLSCHAFT? - GUTACHTLICHE STELLUNGNAHME (TEIL 1 ... ) S. 7
folgten den Dienstbefehlen, richteten jedoch keine Waffen auf andere Menschen.

www.jehovaszeugen.de/rec/ues/default.htm

Die WTG behauptet Bibelforscher im Ersten Weltkrieg:

WTG-Buch 1993 JEHOVAS ZEUGEN - VERKÜNDIGER DES KÖNIGREICHES GOTTES S. 191, 192
schossen ... in die Luft ...

Wessen Perspektive übernehmen die Besiers?

Re: Bürgerschaftspräsident Weber
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 06. Februar 2011 08:36
Für Bürgerschaftspräsident Weber war oder ist in "vorauseilendem Gehorsam", da ist er sicherlich nicht der "einzigste" der Art (siehe nur als Beispiel die bayrische "Gutsherrenart-Entscheidung" zu dem Thema).
Für besagtem Bürgerschaftspräsidenten, ohne jegliche auch nur ansatzweise persönlicher Konfrontation mit den Zeugen Jehovas (was dann ja die "rechte" Ausgangsbasis für billige Sonntagsreden ist - zu billig).
Für besagtem Bürgerschaftspräsidenten ist also die Sache "schon gelaufen" ...

www.radiobremen.de/politik/nachrichten/politikanerkennungzeugenjoehovas100.html

Siehe auch:

www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Vermischtes/51105/Zeugen+Jehovas+koennten+bald+Koerperschaft+sein.html?id=324036
Re: Bürgerschaftspräsident Weber
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 06. Februar 2011 08:41
Am Rande mit notiert.
Offenbar Mitglied einer Partei welche ich vorziehe als sachgerechter in
CSPD umzutaufen.
Re: Bürgerschaftspräsident Weber
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 06. Februar 2011 08:46
So so:
Auch das kann man dann wohl im Internet lesen:

www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Politik/179554/Bremer+Buergerschaftspraesident+in+Bedraengnis.html
taz (Regionalausgabe Bremen)
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 29. März 2011 05:38
In einem Art Sammelbericht kommt die taz (Regionalausgabe Bremen) darauf zu sprechen, dass in den rund acht Wochen die bis zur dortigen Bürgerschaftswahl in Bremen noch sind, eine Reihe von Gesetzesvorhaben, doch noch zum Abschluss gebracht werden sollen (vor der Wahl).
Nun ist - das ist meine Meinung - mir die Tendenz besagter Regionalausgabe der taz, namentlich beim Zeugen Jehovas-Thema, schon zu früheren Zeitpunkten, mehrmals unangenehm aufgefallen. Das lässt sich schon bei der dortigen Berichterstattung über das seinerzeitige Langel-Verfahren verifizieren und auch bei anderen Anlässen.

Scheinheilig zitierte der taz-Bericht zum Langel-Verfahren, etwa den WTG-Anwalt mit der sinngemäßen Aussage vor Gericht. Besagter Anwalt habe ja ein Jurastudium absolviert. Ergo in der Milchmädchenlogik gewisser Leute, könne es ja wohl nicht so sein, was etwa der
WTG-Funktionär Lösch zum Thema Bildung zum "besten" gab.
Nützliche Idioten und Gefälligkeitsschreiber soll es ja wohl auch andernorts geben, aus welchen Gründen auch immer.

Zwar erwähnt die taz in ihrem derzeitigen Bericht auch, dass die Zeugen Jehovas in Bremen, voraussichtlich nicht als "schützenswerte Körperschaft öffentlichen Rechts" von der dortigen Bürgerschaft eingestuft werden. Das aber ist derzeit immer noch Spekulation, dieweil eine tatsächliche Entscheidung definitiver Art, wohl noch nicht gefallen ist. Gleichwohl mag es so sein, dass da jenen Journalisten, durchaus gewisse Hintergrundinformationen zugänglich sind, wie es in der Sache wohl weiter gehen wird.
Ich finde es schon mehr als bedenklich, sieht man die Wurzeln, aus denen die taz entstanden, findet man sie beim Thema Zeugen Jehovas auf Seiten der Gegner der Bürgerrechte wieder. Von Blättern mit anderem Background dürfte man ja nicht sonderlich verwundert sein, über solche Tendenz. Die Rede ist aber eben von der taz (Regionalausgabe Bremen).

Nun kann man den Vorhalt artikulieren, wie es denn ja auch die taz tut.
Die Pharisäer in ihrem "Heierbettchen" hätten ja vieles an die diesbezüglichen Anhörung in Bremen auszusetzen.
Bereits vom "Suppenkaspar" kennt man den Slogan, welcher offenbar auch die taz inspiriert:;
"Ich mag die Suppe aber nicht ..."
Sicherlich muss man eine Suppe nicht unbedingt "mögen".
Dann sollte aber auch reflektiert werden, worum es sich eigentlich dreht. Um den Anspruch auch privilegiert werden zu wollen.

Ergo nicht blos einfache Suppe zu konsumieren, sondern ein fürstliches Mahl.
Hätte besagte taz auch darüber reflektiert, könnte sie ja in meiner Achtung etwas steigen. Hat sie aber nicht ...!

Sicherlich habe auch ich was an der "Suppe" auszusetzen. Zuerst und vor allem, dass es dieses Privilegierungssystem überhaupt gibt. Ein Zweiklassenrecht dauerhaft durchzuhalten, dürfte mehr als schwer sein.
Siehe Beispiel Österreich, wo man mit allerlei juristischen Tricks "Zeit raus schindete" letztendlich aber doch kapitulieren musste.
Nüchtern bewertet kann man also nicht prinzipiell verwundert sein, sollte man neuerliche Kapitulationen zu registrieren haben.
Einigen allerdings geht dieses kapitulieren nicht schnell genug.

Die wirklich echte Alternative wäre, einer tatsachlichen Trennung von Staat und Kirche näher zu treten. Auf die wage ich in diesem Mullah-Kirchenfilzstaat auch nicht zu hoffen, würde sie aber als notwendig erachten.

www.taz.de/1/nord/bremen/artikel/?dig=2011%2F03%2F29%2Fa0001&cHash=c84e24a596
Ihr Völker der Welt - Schaut auf diese Stadt !
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 29. März 2011 19:10
Panne bei einer Kommunalwahl in Hessen.
Der Bereich wo die Panne passierte (Vernichtung von ausgefüllten - aber noch nicht ausgewerteten Briefwahlunterlagen), passierte in jener Gegend, wo auch die WTG ihren Sitz hat. Pikanterweise aber nicht in der eigentlichen Ortschaft Selters. Eben nur in den umliegenden Ortschaften. Und da gib es eine bemerkenswerte Detailangabe. Die Angabe wieviel Prozent der Wahlberechtigten in Selters, auch tatsächlich an der Wahl teilnahmen.
Magere 44 % der Wahlberechtigten.
Ich weis es zwar nicht defintiv; würde aber spekulieren. Die mageren 44 % Wahlbeteiligung in Selters dürften wohl Deutschlandweit der „Spitzenwert" an negativer Wahlbeteiligung sein.
Klagen gewisse Politiker gelegentlich über nachlassende Wahlbeteiligungen, kann man denen wohl nur sagen, in Abwandlung eines Wortes von Ernst Reuter:

Ihr Völker der Welt - Schaut auf diese Stadt! (Selters)

www.fnp.de/nnp/region/hessen/briefwahlunterlagen-aus-versehen-verbrannt_rmn01.c.8795783.de.html
Dem deutschen "Super-Mullahstaat" ins "Stammbuch" geschrieben
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 11. Februar 2011 08:49
Ein Fallbeispiel
Bremen 16. Februar
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 13. Februar 2011 11:22
Details der Terminplanung:

Einer im Internet (zeitweilig) jetzt wohl nicht mehr?
Terminplanung bezüglich der öffentlichen Sitzung der Bremischen Bürgerschaft am 16. 2. 2011 kann man auch diese Details entnehmen.
Einziges Thema an dem Tage, die Zeugen Jehovas.

Prof. Dr. Gritt Klinkhammer, Fachbereich Religionswissenschaften Universität Bremen
10.00 - 10.30
Die Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen - Darstellung der Glaubensgrundsätze
Kurzer religionswissenschaftlicher und religionspsychologischer Diskurs

Ministerialrat Eberhard Birkert, Referatsleiter
RiVG Dr. Jens Hofmann, Referent
Justizministerium Baden-Württemberg
10.30 - 11.00
Erläuterung der Stellungnahme des Justizministeriums Baden-Württemberg

Pastor Helmut Langel Sektenbeauftragter der Bremischen Evangelischen Kirche
Netzwerk Sektenausstieg e.V. Barmstedt
AUSSTIEG e.V. Karlsruhe
KIDS e.V. (Kinder in destruktiven Sekten), Brilon
Themen:
Gefährdung von Ehe und Familie (Art. 6 Abs. 1 GG)
- Beeinträchtigt oder gefährdet das Verhalten der Religionsgemeinschaft und deren Mitglieder den gebotenen Schutz von Ehe und Familie?
- Ausgrenzung der der Religionsgemeinschaft zugehörigen Familienmitglieder ?
- Aktive Hinarbeit auf die Trennung von Ehepartnern und Familie?
11.00 - 12.00

Netzwerk Sektenausstieg e.V., Barmstedt
Zeugen Jehovas-Ausstieg gGmbH in Gründung, Hamburg
Beeinträchtigung und Gefährdung der Religionsfreiheit (Art. 4 GG)
Hält die Religionsgemeinschaft austrittswillige Mitglieder in der Gemeinschaft fest?
12.00 - 12.30

Tagungspause
12.30 - 13.30

Prof. Dr. med. Hans-Iko Huppertz,Professor-Hess-Kinderklinik, Klinikum Bremen-Mitte
Dr. med. Burkhard Hofmann, Rotes-Kreuz-Krankenhaus, Bremen
Gefahr von Leib und Leben Erwachsener und Minderjähriger (Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG)
- Gefährdet die Religionsgemeinschaft durch das Verbot der Annahme von Bluttransfusionen Leib und Leben Minderjähriger?
- Erschwert oder unterläuft die Religionsgemeinschaft staatliche Schutzmaßnahmen? (§ 1666 BGB: Das Familiengericht kann anstelle der Eltern oder eines anderen Inhabers der elterlichen Sorge die Einwilligung zur Bluttransfusion ersetzen)
13.30 - 14.00

Dr. Jörg Schilling, Referatsleiter Senatorin für Bildung und Wissenschaft
Gabriele Schoppe Amt für Soziale Dienste, Mitarbeiterin des Jugendamtes Bremen Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales
KIDS e.V. (Kinder in destruktiven Sekten), Brilon
Pastorin Ingrid Witte Sektenbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche
AUSSTIEG e.V. Karlsruhe
Netzwerk Sektenausstieg e.V.,Barmstedt
Zeugen Jehovas-Ausstieg gGmbH in Gründung, Hamburg
Kindeswohl
a) Körperliche Züchtigung: Hält die Religionsgemeinschaft zur Verletzung des absoluten Gewaltverbots in der Kindererziehung (§ 1631 Abs. 2 BGB) an?
b) Kindesmissbrauch: Gibt es bei der Religionsgemeinschaft Fälle des Missbrauchs und lässt der Umgang damit Zweifel an der Rechtstreue aufkommen?
c) Schulbildung und Persönlichkeitsentwicklung: Besteht eine bildungsfeindliche Grundhaltung der Religionsgemeinschaft und welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die betroffenen Kinder?
14.00 - 15.30

Gajus Glockentin Jehovas Zeugen in Deutschland
Stellungnahme eines Vertreters der Religionsgemeinschaft Jehovas Zeugen in Deutschland
15.30 - 16.00

Als Gesamtzeitrahmen ist veranschlagt
10.00 - 16.30

www.bremische-buergerschaft.de/uploads/tx_cal/media/Pressemitteilung_37_16022011.pdf
Alternativ auch:
webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:6OZVjRMLnO0J:www.bremische-buergerschaft.de/uploads/tx_cal/media/Pressemitteilung_37_16022011.pdf+16+februar+jehovas&cd=98&hl=de&ct=clnk&gl=de&source=www.google.de
Re: Bremen 16. Februar
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 15. Februar 2011 10:46
Wir fahren hier gegen 8 Uhr los. Ich bin mal gespannt, wie die Anhörung organisiert ist. Viel Redezeit hat der einzelne nicht. Da bleibt zu hoffen, dass sich alle kurz fassen.

Es wird auf jeden Fall ein spannender Tag. Ich hoffe, dass viele Aussteiger es einrichten können, anwesend zu sein.
Re: Bremen 16. Februar
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 16. Februar 2011 04:12
Pressenotiz:

www.radiobremen.de/politik/nachrichten/politikzeugenjehovas100.html

www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Vermischtes/323919/+Heute+Stellungnahme+im+Parlament+zu+Zeugen+Jehovas.html

Ein weiterer Beitrag dergleichen Zeitung wurde was seine Linknotiz anbelangt, meinerseits andernorts eingeordnet.

Siehe
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,92238,92238#msg-92238

Hinweis (außerhalb) der Bremen-Thematik:
Zwei in Unheile
namentlich genannte Blätter, werden hier grundsätzlich nicht mehr erwähnt, erst recht nicht Linkadressen dazu genannt (dieser Blätter), was auch immer sie denn inhaltlich mitzuteilen vermögen.
Erkannte frühere Linkadressen jener Blätter, werden ersatzlos an diesem Ort gelöscht.
Sollten sich andere kommerzielle Presseorgane der superscharfen Politik dieser Blätter noch mit anschließen, ist auch deren - ersatzlose - Löschung zugehöriger Linkadressen, vorgesehen.

Re: Bremen 16. Februar
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 16. Februar 2011 17:20
Wie bereits der Terminplanung zu entnehmen war, sind zu der heutigen Anhörung in Bremen (unter anderem) auch Vertreter der Landesregierung von Baden-Württemberg mit eingeladen.
Presseberichte kündeten bereits früher (aber nur in Kurzform), Baden-Württemberg habe sich definitiv dazu entschlossen, zum Ansinnen der Zeugen Jehovas Nein zu sagen.
Offenbar auf der Grundlage der heutigen Anhörung in Bremen, erläutern nun einige Presseberichte den Standpunkt von Baden-Württemberg dazu, etwas näher:

www.badische-zeitung.de/suedwest-1/land-zeugen-jehovas-verstossen-gegen-grundgesetz--41392892.html

www.bild.de/BILD/regional/stuttgart/dpa/2011/02/16/land-zeugen-jehovas-verstossen-gegen-grundgesetz.html

Eine weitere Meldung notiert:
Rheinland-Pfalz habe sich nunmehr auch zum Nein-Sagen entschlossen.
In dieser Meldung werden aber auch noch Nordrhein-Westfalen und Bremen als solche erwähnt, welche sich noch nicht entschieden haben, weder in die eine, noch die andere Richtung.

www.domradio.de/aktuell/71475/zweifel-an-der-rechtstreue.html

www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=7644148/cw5147/

Siehe auch (Tondatei)
www.radiobremen.de/nordwestradio/sendungen/nordwestradio_journal/audio52438-popup.html

Ein Journalistenbericht über die heutige Anhörung in Bremen:

www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Vermischtes/324036/Jehovas+Zeugen+wollen+mehr+Rechte.html
Re: Bremen 16. Februar
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 16. Februar 2011 19:32
So, wieder daheim. Ich berichte morgen ausführlicher.

Jetzt soviel:

es war eine ausgezeichnete Anhörung mit vielen Experten aus diversen Fachrichtungen, von denen jeder pro Frage 5 Minuten Redezeit hatte. Alle Aussteiger hatten sich unabhängig voneinander auf die Anhörung vorbereitet. Daher waren die Ansätze alle völlig verschieden und ergaben aus meiner Sicht ein so rundes Gesamtbild, das sich völlig mit den Beobachtungen der Experten deckte.

Die Mitglieder des Rechtsausschusses stellten interssierte Fragen und bohrten nach. Von großer Bedeutung natürlich die Blutfrage. Alle Aussteiger haben einen guten Eindruck hinterlassen, waren sehr sachlich, ruhig und diszipliniert. Es wurde sehr viel zitiert.

Morgen mehr!
Re: Bremen 16. Februar
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 17. Februar 2011 09:50
Gajus Glockentin hatte den letzten Redebeitrag und war so dämlich den Rechtsausschuss anzugreifen, indem er behauptete, das ganze sei ohnehin eine reine Showveranstaltung gewesen und die Zeugen wären vorgeführt worden von den Abtrünnigen.

Sowohl die Vorsitzende, als auch alle Fraktionen wiesen das energisch von sich und betonten, dass es sich bei der Anhörung um ein ordentliches Instrument der Demokratie handelt und sie sich gewünscht hätten, dass Glockentin seine 5 Minuten zu einem sachlichen Statement genutzt hätte, statt die Redebeiträge anderer Anwesender zu werten.

In einem jedoch waren sich alle einig. Glockentin hatte behauptet, es wären keine konkreten Fälle genannt worden, sondern nur allgemien Beahuptungen aufgestellt worden, was nicht stimmt. Sowohl von Ärzten, als auch von mir und Nora wurden konkrete Fallbeispiele zitiert, allerdings ohne Namensnennung. Auch der Rechtsausschuss erklärte im Anschluss im persönlichen Gespräch, dass konkrete Fälle natürlich hilfreich wären.

Bernd Galeski konnte am eigenen Beispiel aufzeigen, welche Konsequenzen der Ausstieg für ihn hatte, was den Rechtsausschuss sehr beeindruckt hat.

Meine Bitte daher nochmals an alle: wendet euch bitte noch einmal mit euren konkerten Fällen an den Rechtsausschuss. Dies gilt auch besonders für +, der ja gerade das Ende seiner Ehe/Familie erlebt. Tenor ist besonders die Zerstörung der Ehe/Familie und die Benachteiligung im Bildungsbereich.

Auch von mir, von Ausstieg eV, von Bernd und von Kids eV werden die Fälle anonymisiert nach dort geschickt. Jeder weitere Fall ist geeignet das Argument der zeugen, es würde sich um einzelne Extremfälle handeln, zu entkräften.
Re: Bremen 16. Februar
geschrieben von: . +
Datum: 17. Februar 2011 10:04
Wem soll ich es Schicken?

Kannst du die genaue Kontaktadresse nennen?
Re: Bremen 16. Februar
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 17. Februar 2011 10:57
Was Google den so mitteilt fragt man den Begriff Rechtsausschuß der Bremischen Bürgerschaft ab.

http://www.bremische-buergerschaft.de/index.php?id=264

http://www.bremische-buergerschaft.de/index.php?id=266

Namentlich bei den aufgeführten Mitgliedern selbigen, begegnet man ja einer ganzen Reihe von unterschiedlichen Individualanschriften.
Da stellt sich doch wohl die Frage, sofern nicht ein ganz konkreter Ansprechpartner noch benannt wird, ob da nicht das Spiel wiederholt wird "von Pontius zu Pilatus schicken, und dann wieder von Pilatus zu Pontius".
Wird gar noch der Link genutzt
Bürgerschaftskanzlei, dann vergleiche man mal zu letzterer auch:

http://forum.mysnip.de/read.php?27094,92238,92238#msg-92238
Re: Bremen 16. Februar
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 17. Februar 2011 13:12
Ein weiterer aufschlußreicher kommentierender Journalistenbericht zur gestrigen Anhörung

http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Nachrichten/Startseite/Zerrbild-oder-abstruse-Sekte-_arid,515819_puid,1_pageid,52.html

Hinweis. Die Direktverlinkung wird allerspätestens dann wieder aufgehoben, wenn das Posting in den Bereich Forumsarchiv "abrutscht".
Re: Bremen 16. Februar
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 17. Februar 2011 13:41
Aber klar doch:

Bremische Bürgerschaft
Rechtsausschuss
z. H. Frau Grotheer-Hüneke
Postfach 10 69 09
28069 Bremen

oder

Marlis.Grother-Hueneke@Buergerschaft.Bremen.de
Re: Bremen 16. Februar
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 17. Februar 2011 13:44
Ich habe ein wenig zusammengetragen auf meinem Blog:

http://www.zeugenjehovas-ausstieg.de/03-blog/

Wenn ihr noch was findet....
Re: Bremen 16. Februar
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 17. Februar 2011 16:39
Hallo +,

natürlich sprechen die Bremer für Bremen, aber...

wenn sie keine bremer Fälle bekommen können, nehmen sie auch jeden anderen, denn es geht um das Gesamtbild. (zu deiner Frage an Bernd).

Der Vorsitzenden ist im Moment jeder Beweis recht und dem stellv. Fraktionsvorsitzenden der Grünen sowieso. Der ist sehr kompetent und liest offensichtlich alles, was er bekommt. Das ist der Horst Frehe.

Alles Material wird kopiert und den Fraktionen zur Verfügung gestellt. Dann beraten die Fraktionen noch einmal und schließlich (vor Mai) kommt es zu einer abstimmung ohne Fraktionszwang. Jeder einzelen Abgeordnete entscheidet nach seinem Gewissen!!!!

Eine größere Chance bekommen wir nicht.
Re: Bremen 16. Februar
geschrieben von: . +
Datum: 18. Februar 2011 09:48
Hallo Ricarda,

ich habe sie angeschrieben mit der Frage ob ich etwas für sie tun kann.
 
Re: Bremen 16. Februar
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 18. Februar 2011 09:59
Sehr gut. Zum Thema "Familien werden zerstört" hast du so einiges zu sagen. Und da kommt es nicht wirklich darauf an, ob du nun in Bremen, Hamburg oder anderswo wohnst.

Gerade du hast ja sehr um deine Familie gekämpft. Ich wünsche dir mindestens zweierlei.

1. dass es deiner Frau wie Schuppen von den Augen fällt und sie selbst aufwacht

2. dass die Zeugen die Verfassungswidrigkeit des Gemeinschaftsentzuges erkennen und damit endlich aufhören

Glockentin hat betont, dass er Zeuge Jehovas in der 4. Generation ist. Er ist also ein Hineingeborener. Sorry, aber das sind die, die nichts anderes kennengelernt haben. Mit Scheuklappen aufgewachsen und weltfremd. Der hat noch nicht einmal verstanden, was eine Anhörung überhaupt ist. Gäste und Presse äußerten nach seinem Auftritt, das der die Anhörung wohl mit seinem "Königssaal" verwechselt hätte.

Siehe auch

Mysnip.93171  Nicht erfrischend

Kommentar zu einem Kommentar
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 18. Februar 2011 02:33
Im Gegensatz zu anderen, sehe ich den Vorhalt nicht beseitigt, in der ZJ-KdöR-Angelegenheit ist die primäre Motivation der politisch Handelnden, das Zweiklassenrecht.
Den "Guten" wird "Zucker in den Allerwertesten geblasen", den "nicht-Guten" dann eben nicht.
Vom rein säkularen Standpunkt (der allerdings nicht mit der Verfassungsmäßig verbrieften Religionsfreiheit identisch ist. Und die Religionsfreiheit wird auch meinerseits prinzipiell anerkannt).
Also vom rein säkularen Standpunkt einer Privatmeinung, kann man auch sagen.
Eine Religionsfirma welche für einen Teil ihres hauptamtlichen Personals das Zölibat zur Pflicht erklärt, verletzt elementare Menschenrechte.
Fallweise konnte man diese Argumentationslinie noch fortsetzen, etwa auf Vereine wie Opus Dei verweisen (das diesbezüglich noch ein Zacken schärfer ist).
Oder auch auf einen programmatischen Buchtitel von Karlheinz Deschner verweisen, "Mit Gott und den Faschisten" und anderes mehr.
Darüber sehen die Apostel des Zweiklassenrechts schon mal grundsätzlich und vorsätzlich hinweg.

Es mag für einige - das ist auch für mich persönlich mehr als verständlich - "Balsam für die Seele" sein, vernimmt man, unter Führerschaft von Baden-Württemberg haben die ZJ-Ambitionen, nunmehr erstmals einen deutlichen Dämpfer erfahren.
Schön und gut, auch ich wäre der letzte, der gegen diesen Dämpfer aus Prinzip was einzuwenden hätte.

Die "Seele" der so handelnden Politiker ist durchaus "gespalten".
Ihre begründende Motivation kann man in zwei wesentliche Teile aufsplitten.
Der eine Teil sind die "vorgeschobenen Argumente".
Sicherlich gibt es dabei Argumente. Es gibt aber ebenso auch Argumente gegen das mit genannte Fallbeispiel Zölibat. An das gehen aber die Kirchenverfilzer schon mal kaum, bestenfalls in billigen Sonntagsreden (zu billig) heran.
Ihre eigentliche Motivation indes liegt auf einer völlig anderen Ebene.
Die nämlich der politischen Abstinenz.

Ich wage die Prophezeiung:
Würde die WTG-Religion selbige wirklich ernsthaft aufgeben, wären CDU/CSU und auch CSPD und noch ein paar mehr (unter anderem auch die FDP) nahezu "über Nacht" bereits, ihren Widerstand gegen die ZJ-Ambitionen zu begraben.

Gegen Dummheitsverkaufs-Firmen haben besagte Parteien selbst nichts prinzipielles einzuwenden.

Es könnte allerdings auch sein, dass das Kalkül der Kirchenverfilzer letztendlich doch nicht so aufgeht, wie sie sich es denn wünschten.
Es könnte nämlich sein, dass dann an Wahltagen, nicht die vorgenannten Parteien, tatsächliche Nutznießer einer (theoretischen) Aufgabe der ZJ-Politikabstinenz wären, sondern um ein vielfaches mehr etwa solche Parteien, wie die da etwa die mit dem Namen firmierende "Partei Bibeltreuer Christen".

Ich selbst habe ja mal einen Aufmarsch diesbezüglicher Kreise in Form einer Demonstration in Berlin, hautnah miterlebt. Und bei deren skandierten Rufen nach Macht, mehr politischer Macht, ist mir im buchstäblichem Sinne des Wortes schlecht geworden.
Jetzt wiederholt sich die Machtergreifungs-Orgie des 30. Januar 1933, war mein damaliger subjektiver Eindruck.
Und seit dem Tage sage ich weiter als meine Privatmeinung.
Das ist mir das Nicht-Wählen der WTG-Hörigen allemal lieber, als wie eine tatsächliche Stärkung genannter "Partei Bibeltreuer Christen" und ähnlicher Vereine.

Soweit sehen indes die prinzipiellen Kirchenverfilzer nicht, wollen es nicht sehen.
Sie geben sich der Illusion hin, eine ihre Politikabstinenz aufgebende WTG-Religion würde sich in das Heer der sonstigen einordnen, mit denen sie schon seit Jahrzehnten in trauter Filzokratie verbunden sind.

Die Zeitung "Badische Zeitung" fühlt sich nun bemüßigt unter der Überschrift "Halsstarrige Haltung" die derzeitige Baden-Württembergische ZJ-KdöR-Entscheidung zu kommentieren. Pro ZJ-kommentiert.

Der Kommentar der "Badischen Zeitung" ist nicht mein Kommentar, was ich dann ja mit vorstehendem Ausführungen deutlich zu machen versucht habe.
Mein Kommentar kann nur prinzipiell und grundsätzliche lauten (wiederum in Zitierung eines Buchtitels) der da lautet:

"Schmeißt die Kirche aus dem Staat"

Die großen und kleinen, ohne Ansehen der Person.
Mit dieser Forderung ist keineswegs die verbriefte Religionsfreiheit als solches, in Frage gestellt.

Von dieser Position ist selbstredend auch der Kommentar in der "Badischen Zeitung" Lichtjahre entfernt. Der dortige Kommentator sieht halt nur eines, ein Zweiklassenrecht wird sich auch weiterhin als brüchig erweisen. Allenfalls ist die Frage nach dem Zeitpunkt des Bruches, aber prinzipiell wird er kommen.
Baden-Württemberg (und noch ein paar andere Bundesländer) stehen in diesem Kalenderjahr vor Wahlterminen. Schau'n wir doch mal, wie die politische Landschaft nach diesen Wahlterminen so aussehen wird.

Schau'n wir auch mal nach dem mit CSPD-geführten Land Nordrhein-Westfalen, mit seinen 17 Millionen Einwohnern (genauso viele wie die seinerzeitige DDR; inzwischen in mehrere neue Bundesländer aufgesplittet) aufzuweisen gehabt hatte (in ihrer "Glanzzeit". In der Nach-"Glanzzeit" dann halt eben ein "paar" weniger).

Wie auch immer das tatsächliche Verhalten von Nordrhein-Westfalen in der Gegenwart muss auch bewertet werden. Und dieses Verhalten besteht darin, dass de facto NRW den jetzt mal den Zeugen Paroli bietenden Bundesländern, durch versagen der Solidarität, in den Rücken fällt.
Den gleichen Tatbestand hatten zwar einige andere Länder, etwa das Kirchenfilz-Bayern, schon weitaus früher erfüllt.
Nur eben Nordrhein-Westfalen wird derzeit von der CSPD mit regiert.
Von letzterer Pfarrerpartei erwarte ich mittlerweile auch nichts mehr, so leid es mir tut, das aussprechen zu müssen. Aber es ist die bittere Wahrheit!

www.badische-zeitung.de/kommentare-1/halsstarrige-haltung--41447255.html

Man sehe sich auch den heutigen Kommentar der "Nordwest-Zeitung" zum Thema an. Zwar nicht so zugespitzt formuliert wie der von der "Badischen Zeitungen" und eben nur auf Bremen bezogen.
Aber auch da begegnet man dem Faktum.

Auch in Bremen gibt es politische Kräfte, welche dem bayrischen Gutsherrenmodell folgen wollten (auch solche mit dem Parteibuch der CSPD). Einfach vollendete Tatsachen schaffen, so ihr Patentrezept.
Das ist in Bremen überhaupt noch zu einer Anhörung vor dem dortigen Rechtsausschuss der Bremischen Bürgerschaft gekommen ist, ist wohl in deren Augen eher der Rubrik zuzuordnen.
Ein nicht vorgesehener "Betriebsunfall". Nun ist letzterer ab doch noch tatsächlich eingetreten.
Indes dass die "Kuh damit vom Eise wäre" wird man auch weiterhin nicht sagen können.

Und die Verfechter des "bayrischen Gutsherrenmodells", egal ob in NRW oder Bremen, warten nur darauf, in ihrem Sinne vollendete Tatsachen zu schaffen.
Einer neuen Runde gerichtlicher Auseinandersetzungen, welche sicherlich Geld kostet, der reden sie mit Sicherheit nicht das Wort, sondern eher dem Gegenteil.
Ist dann ein Land stark verschuldet (soll ja heutzutage so selten auch nicht sein), kommt zusätzlich das Argument der "scheißenden Angst" mit hinzu. Man habe halt nicht soviel Geld zum Windeleinkauf, wie man angesichts der eigenen "scheißenden Angst" benötige.

Und im übrigen was gehen den "bayrisch-bremisch-NRW-Gutsherren" die Zeugen eigentlich an.
Es herrscht doch Narrenfreiheit in diesem Lande. Zur Narrenfreiheit gehört dann wohl auch ein zünftiger KdöR-Status!

www.nwzonline.de/Region/Stadt/Bremen/Artikel/2543090/Zeugen-Jehovas-suchen-Anerkennung.html
 
Re: Kommentar zu einem Kommentar
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 18. Februar 2011 10:00
Hallo Drahbeck,

es ging in Bremen ausdrücklich nicht um die Religionsfreiheit, sondern darum, ob die Zeugen durch den Körperschaftsstatus aufgewertet werden sollten und Schulen und Kindergärten betreiben dürfen. Im Fokus stand denn auch vor allen Dingen das Kindeswohl.

Stundenlanges Stillsitzen, Prügelstrafen, Indoktrinierung, Behinderung der Entfaltung der Persönlichkeit durch Ausgrenzung, Toleranz gegenüber Familiengliedern anderer Religionen (geteilte Häuser), Klassenfahrten, Theaterbesuche, Feiertage wie Geburtstage und Weihnachten, nicht zuletzt die Blutfrage bei Kindern (Fallbeispiel des 3 Wochen alten Säuglings). Hier ist noch einmal Nora zu danken, die deutlich gemacht hat, dass eine Ehe im geteilten Haus (welch ein Ausdruck überhaupt) keine Chance hat auf Dauer zu bestehen. Sie hätte ihre Fallbeispiele bis zum Abend fortsetzen können, wurde wegen der 5 Minuten Redezeit dann unterbrochen. Sie zitierte aus zahlreichen Briefen und Mails.
Re: Kommentar zu einem Kommentar
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 18. Februar 2011 10:37

Margit Ricarda Rolf
Stundenlanges Stillsitzen, Prügelstrafen, Indoktrinierung, Behinderung der Entfaltung der Persönlichkeit durch Ausgrenzung, Toleranz gegenüber Familiengliedern anderer Religionen (geteilte Häuser), Klassenfahrten, Theaterbesuche, Feiertage wie Geburtstage und Weihnachten, nicht zuletzt die Blutfrage bei Kindern

Ja sicher. Diese Sachlage wird ja auch nicht von mir bestritten.
Ich sehe halt nur noch einen anderen Aspekt.
Und der ist eben: Politik ist ein hartes Geschäft (Herr Guttenberg beispielsweise wird es Tagesaktuell bestätigen können).
Da gibt es fallweise ein "Hauen und stechen". Und zu allererst steht da der Satz.
Zuerst kommt das Fressen - dann kommt die Moral (wenn sie denn noch "kommt").

Letztendlich tangiert werden (indirekt) im Falle einer Ausweitung für ZJ-ungünstiger Entscheidungen, auch etablierte Filzokratie-Ansprüche. Die da auch was zu verlieren haben, werden nicht unbedingt tatenlos zuwarten.
Lobbyisten gibt es viele. Auch so mancher Journalist nimmt fallweise eine Lobbyistenfunktion war.

Und da werden eben erkannte Schwachpunkte gezielt ins Visier genommen.
Bisherige höchstrichterliche Entscheidungen lassen sich immer noch von dem Grundsatz leiten, was dem einen recht, muss dem anderen billig sein.
Wenn andere Teile der Religionsindustrie massiv "Zucker in den Allerwertesten geblasen bekommen", dann ist es für eine Höchstrichterliche Entscheidungsfindung, nur schwer vermittelbar, weshalb da bestimmte Ausnahmen praktiziert werden sollen.
Das ist das Dilemma, was ich eben als Zweiklassenrecht bezeichne.

Und dieses Zweiklassenrecht, wenn es nicht tatsächlich (dringend notwendig) reformiert wird, birgt eine hohe Gefahr des Scheiterns.
Mißstände kann man auch in anderen Teilen der Religionsindustrie sehr wohl nachweisen. Keineswegs "nur" bei den Zeugen.
Wer diese Sachlage aus seinem Gesichtsfeld ausblendet, läuft Gefahr, dass ihm seine Gegner nachweisen werden, einen zu eng begrenzten Gesichtskreis nur zu haben.

Re: Kommentar zu einem Kommentar
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 18. Februar 2011 11:54
Ministerialrat Birkert und Dr. Hofmann haben sehr klar und eindeutig dargelegt, weshalb sich Baden-Würtemberg entschlossen hat, den zeugen jehovas die Anerkennung der Körperschaftsrechte zu versagen. Sie sind dabei auf juristische Feinheiten eingegangen und haben den Bremern quasi empfohlen ihren Fokus nicht auf jene Punkte zu legen, die aussichtslos sind (weil gerichtlich bereits abgearbeitet), sondern sich auf jene zu konzentrieren, die erfolgversprechend sind. Herr Frehe (Grüne) sagte dann auch anerkennend, sie hätten wohl die besseren Hausaufgaben gemacht. Da müsse Bremen wohl nacharbeiten.

Dr. Hofmann ergänzte brilliant mit Zitaten aus dem Wachttrum von Februar und dem Bewahrt euch-Buch. Der Vorwurf von Glockentin (der wohl mir galt, weil ich aus dem Paradiesbuch und dem Unterredungsbuch zitiert habe), man hätte ja mit veralteter Literatur argumentiert und früher sei eben geprügelt worden, greift hier nicht, wenn es um die Ausgrenzung Abtrünniger geht. So konnte Glockentin dann auch nur die Flucht nach vorn antreten und den Gemeinschaftsentzug als verfassungskonform öffentlich verteidigen.

Natürlich greife ich dem Urteil der Bürgerschaft nicht vor. Die zunehmende Betroffenheit war aber fühlbar. Erlanson saß zeitweilig mit den vor Entsetzen vor sein Gesicht gehaltenen Händen dort. Frau Winther war die Empörung an der Körperhaltung anzusehen. Die Vorsitzende hatte Mühe ihre Sprache wiederzufinden, usw. Ab 15 Uhr waren die Abgeordneten zunehmend entsetzt und sprachlos.

Nun tagt der Rechtsausschuss, sammelt weitere Beweise und berät sich. Dann tragen die Teilnehmer das Ergebnis in die Fraktionen und stellen den Abgeordneten frei ohne Fraktionszwang ihrem Gewissen gemäß zu entscheiden. Das mag wie stille Post sein. Wie dann der einzelne Abgeordnete letztlich entscheidet ist ja nicht abzuschätzen.

Dennoch bitte ich jeden von uns seinen kleinen Beitrag zu leisten. Noch ist es Zeit den Rechtsausschuss mit Informationen zu versorgen.
Re: Kommentar zu einem Kommentar
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 18. Februar 2011 12:43
Sicherlich ist aus hiesiger Sicht, der Verlauf der Bremer Anhörung positiv zu werten.
Erst einmal dass sie überhaupt stattfand, und auch ihre substanziellen Ergebnisse.
Sollten sich jetzt noch im Nachhinein Ansatzpunkte ergeben, (ohne penetrant aufdringlich zu agieren), jenen Rechtsausschuß mit zusätzlichen Materialien zu versorgen, wäre das nur zu begrüßen. Die nur zugebilligten 5 Minuten-Statements konnten ja wohl kaum ausreichen, alles relevante "rüberzubringen"; auch wenn sie sich denn als Glücksumstand, weitgehend ergänzt haben mögen.

Fakt ist erst mal Baden-Württemberg und auch Rheinland-Pfalz haben nunmehr Tatsachen geschaffen.
Bravo!
In dieses Lob indes mischt sich weiterhin die bange Frage, ob diese Tatsachen denn wirklichen Bestand haben.
Und auch die Frage wie es letztendlich Bremen und NRW halten.
Man kann aus der Situation heraus beeindruckt sein. Ist offenbar auch so abgelaufen.
Nach "überschlafen" indes, kommt dann etwas mehr die bange Frage zum tragen.
Und welche Konsequenzen hat das nun auch für die eigene Interessenlage, außerhalb dieser speziellen Fragestellung?

Und da habe ich weiterhin im Falle Bremen, zur dortigen CSPD mal sehr, sehr mageres "Vertrauen" bis hingehend, zu ausgesprochenem Mißtrauen.
Die WTG wird sicherlich nach einiger Zeit auch noch eine Klärung ihrer Position vornehmen, wie sie denn nun weiter zu agieren gedenkt.
Nur Niederlagen "hinnehmen" ohne zu kämpfen???
Auf dieses Glatteisgebiet möchte ich mich dann doch lieber nicht wagen.

Wahrscheinlich trifft es dann wohl insbesondere Baden-Württemberg als Wortfüher, die anderen als (Anhängsel) vielleicht mit eingeschlossen.
Andernorts las ich einen Lobgesang auf das Buch der Frau Sarah Ruth Pohl.
Nun muss man zwar einräumen, gegenüber den WTG-Apologeten Singlenberg, den letztere besonders als Polemiker auf das Eimuth-Buch "Die Sektenkinder" ansetzte, ist Frau Pohl sicherlich ein Fortschritt.
Allerdings ein "Fortschritt" der in alter WTG-Manier, die Kritikerszene, weiterhin bewusst und vorsätzlich ignorierte.
Nun kann ich sicherlich Frau Pohl nicht absprechen, dass auch sie noch die Chance hat zu lernen. Sollte es so sein, wäre es schön (zu schön um wahr zu sein).
Meinerseits indes kann ich im Falle von Frau Pohl mich nur auf ihr Buch konzentrieren, welches ich ja selbst auch gelesen habe.
Und da fällt es mir doch mehr als schwer, mich da einem Lobgesang anzuschließen.
Aber vielleicht sind ja unter Blinden die Einäugigen hoch im Kurs (wäre relativierend einzuräumen).
Ob denn besagte Frau Pohl in einer gerichtlichen (denkbaren) Auseinandersetzung Baden-Württemberg versus WTG noch eine Gutachterrolle oder ähnliches spielt. In diesem Lande zählen ja Gutachter nur dann, haben sie einen Doktortiel, egal wie dürr ihre Dissertation, im Einzelfall auch sein mag, mag dann ja die Zukunft zeigen.

http://forum.mysnip.de/read.php?27094,46206,61417#msg-61417
Eintrag vom
24.05.10 16:46
Re: Kommentar zu einem Kommentar
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 18. Februar 2011 13:03
Hallo Drahbeck,
es entstand ja auch die Frage, was jetzt mit jenen Ländern ist, die bereits anerkannt haben. Ich nehme es mal vorweg.

Ich warte auf den Sonntag. Sobald wir hier in Hamburg einen Regierungswechsel haben, kommt das Thema erneut auf die Agenda. Wie das hier in Hamburg druchgewunken wurde, ist inakzeptabel. Ursuala Caberta hat wesentlichen Anteil daran und meine Beschwerden bei ihrem Vorgestzten bleiben ohne Konsequenzen.

Sobald sich das Personalkarrussel in Hamburg dreht, werden wir sehen, ob sich was bewegen läßt. Die Monarchie Ole von Beust ist nicht mehr da. Ahlhaus will hier keiner und dann schauen wir mal, ob Olaf Scholz sich seine Bürgernähe bewahrt, wie es es mir versprochen hat. Ich wirke als Parteilose in seiner Politikwerkstatt mit und bin im ständigen Dialog.

Die Stadtbahn konnten wir bereits verhindern (hoffentlich) und meine Zeugen-Sorgen kennt unser Bürgermeister in spe auch. Es könnte sogar sein, dass es der neuen Regierung Spaß macht, die Leichen der alten aus dem Keller zu holen.

Meinung
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 22. Februar 2011 11:27

In Hamburg schwebt die CSPD (welche sich ja offiziell nur SPD nennt), derzeit auf "Wolke sieben", vielleicht gar noch höher.
Ob es ihr indessen vergönnt ist, zu begreifen, das war weniger "Belohnung" eigener Leistung, dafür um so mehr Abstrafung durch den Wähler, derjenigen Parteien, die dort zuletzt vordem das Sagen hatten.
Ob das jenen auf "Wolke sieben Schwebenden" wirklich bewusst ist, das darf wohl mit einigen Fragezeichen versehen werden.
Wie auch immer, die Alltag wird früher oder später, auch eine Siegerpartei noch einholen. Und dann schau'n wir mal, wie dann dieses Einholergebnis so aussehen wird.

Im Kontext der Zeugen Jehovas-Thematik war sicherlich in den letzten Tagen, besonders das Bundesland Bremen relevant und auch Gegenstand entsprechender Kommentare.
Namentlich eine Anhörung vor dem Rechtsausschuss der Bremischen Bürgerschaft, erweckte eine Art kleinen "Sturm im Wasserglas".
Klein unter anderem auch deshalb, dieweil auch Bremen klein ist, im Vergleich zu anderen Bundesländern.
Klein auch deshalb weil eine bisherige Linie erstmals dort in Öffentlichkeitswirksamer Form, durchbrochen wurde.
Diese bisherige Linie wird dann ja wohl als negativer Wortführer, besonders vom Kirchenfilzland Bayern repräsentiert.
Vollendete Tatsachen schaffend ohne Diskussion, wie das in Gutsherrenkreisen ja so unüblich auch nicht sein soll.

Zurückkehrend zu Bremen.
Auch dort gab es nachweisbare Befürworter der Kopierung des bayrischen Gutsherrenmodells.
Siehe beispielsweise
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,92238,92238#msg-92238

 Die wiederum mit Parteibuch der CSPD (meinetwegen auch SPD). Wenn es zu jener Anhörung in Bremen kam, ist dieses sicherlich nicht das vorrangige "Verdienst" der CSPD. Die hat sich allenfalls einer Meinungsführerschaft einer anderen Partei in der Frage gebeugt. Aber gleich auch in einem Statement gegenüber einem Fernsehsender betont, nun müsse man halt noch "beraten".

Die Motivation der CSDP bei solchen "Beratungen" ist dann vor allem eines:
Opportunismus.
Was ist opportun? Auch in der Sicht der CSPD, dem bayrischen Gutsherrenmodell zu folgen.
Der "Erdrutsch-Sieg" in Hamburg, hat sicherlich unterm Strich auch die Opportunisten in der CSPD gestärkt. Die meinen nun wieder "Morgenluft" zu wittern.
Man vergleiche beispielsweise mal:
http://forum.sektenausstieg.net/showthread.php?13104-Kontroverse-über-Glaubensgemeinschaft-in-Bremen&p=381258&viewfull=1#post381258
Dort das Posting 91 .
Ich als Privatperson bin weder in Hamburg noch in Bremen wahlberechtigt (aus geographischen Gründen).
Das eine indes habe ich mir fest vorgenommen. Dort wo ich zum gegebenen Zeitpunkt auch wählen kann, wird die opportunistische CSPD, im Vergleich zu früheren Wahlen, eine Stimme weniger haben.
Auch die Gysi-Partei erhielt bei den letzten Wahlen an denen ich mich beteiligen konnte nicht meine Stimme; obwohl just der Herr Gysi in dem Wahlkreis wo ich wohne als Direktkandidat kandidierte und siegte.
Insoweit mag meine einzelne Stimme bedeutungslos sein. Das sehe ich auch so.
Sollte einer nach den Gründen jener Stimmverweigerung fragen, will ich diese Frage auch nicht unbeantwortet lassen.
Sie bestehen auch in dem Umstand, dass die Auch-opportunistische Gysi-Partei einen Herrn Besier zu den ihrigen zählt (der als meine Privatmeinung in der Westerwelle-Partei sicherlich besser aufgehoben wäre).
Nun also gibt es schon zwei namentlich benannte Partei (eigentlich gibt es ja noch ein paar mehr) die auf meiner erklärten Ignorierliste stehen.

Re: Meinung
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 22. Februar 2011 14:32
Nun mit meiner Kandiatur als Parteilose hat es ja nicht geklappt. Die Zeit war kanpp, das Wetter grauslich und viele Menschen sind verdrossen, wenn man sie um eine Unterstützungsunterschrift bittet. Da ich selbst nicht antreten konnte, habe ich Olaf Scholz unterstützt, den ich sehr schätze.

Die Hamburger Wahl war eine Personenwahl - in erster Linie. Ahlhaus geht schon mal gar nicht und die Hajduk will auch keiner. Der Verdienst der CDU hieß die letzten Jahre Ole von Beust. Wehe, wenn ich mal was gegen Ole gesagt habe. Dann hieß es sofort: "Haben Sie was gegen Schwule?" Dass Ahlhaus sich gegen Oles Mitwirkung ausgesprochen hat, brach ihm vor allen Dingen in hamburg das Genick.

Und Olaf Scholz hat auf meinen (und anderer) Rat gehört und hat hier die Politikwerkstatt eingerichtet. Politik für Hamburger Bürger zum Mitmachen. Ich gehe dort gern hin und natürlich muss sich auch jeder anhören, was es über die zeugen jehovas zu sagen gibt und die Unfähigkeit einer Ursula Caberta, die die Anerkennung in Hamburg nicht verhindert hat, obwohl sie von mir mit ausreichend Material versorgt worden ist, auch über die Missbrauchsfälle.

Am 2. März trifft sich die Bürgerschaft. Dann wissen wir, wer was macht und wofür Ansprechpartner ist. alles, was seit 2001 nicht bearbeitet worden ist, weil der alte Senat sich aufs Ausitzen verstand, wird dann neu aufgerollt. Dann wird sich zeigen, wie der neue Senat mit den Wünschen der Hamburger umgeht. Ich kenne jedenfalls inzwischen aus der Hamburger Bürgerschaft so viele Abgeordnete, dass ich zuversichtlich bin, den einen oder anderen Stein ins Rollen bringen zu können.

Anerkennungsverfahren Bremen und Baden-Württemberg
geschrieben von: der einzig wahre Bauer
Datum: 24. Februar 2011 10:26
Im Zuge des Anerkennungsverfahrens sollte von Jehovas Zeugen verlangt werden, dass sie ihr "geheimes" internes Regelwerk offen legen.
„Leitbuch für Älteste“
“Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde”

Dieses interne Regelwerk von Jehovas Zeugen ist systemrelevant und maßgeblich für die Führungspersonen in dieser Organisation.

Die Anerkennung sollte ggf. solange ausgesetzt werden, bis das Buch vorliegt, bzw. bis ein Gerichtsverfahren zur Offenlegung abgeschlossen ist.
Wenn es um die Frage Blutspende geht, gibt es Aussagen, dass dies eher eine persönliche entscheidung aufgrund eines biblisch geschulten Gewissens ist. Also eine reine Gewissensentscheidung der Betroffenen.

Dies ist jedoch anders zu sehen, wenn diesbezügliche Aussagen im Kontext des Leitbuches für Älteste betrachtet werden

Nur ein Beispiel für die Verlogenheit der Wachtturm Zeugen.
STELLUNGNAHME VON JEHOVAS ZEUGEN AN DIE ENQUETE-KOMMISSION "ZUKUNFT DES BÜRGERLICHEN ENGAGEMENTS"

Um jemandem, der stationäre Krankenhausbehandlung benötigt, eine optimale medizinische Versorgung zu ermöglichen, haben Jehovas Zeugen ein weltweites Netz von Krankenhausverbindungskomitees aufgebaut (1 400 Komitees in über 150 Ländern; in Deutschland arbeiten 55 Komitees mit ca. 4 400 Ärzten zusammen). Diese Komitees setzen sich aus geschulten und erfahrenen " aufgrund freiwilligem Engagement tätigen " Zeugen Jehovas zusammen, die auf Wunsch des Patienten als Verbindungspersonen zwischen Arzt und Patient tätig werden.";

Diese Aussage ist eine Lüge.

Der Zweck der KVK's dient ausschließlich der Abwehr von drohenden Bluttransfusionen. Siehe Aussage im "Leitbuch für Älteste" "Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde"; Seite 21 ff.:

"Personen, die aufgrund gesundheitlicher Probleme mit der Blutfrage konfrontiert werden, brauchen besonderen Beistand. Einige benötigen vielleicht schon vor ihrer Einlieferung ins Krankenhaus Hilfe, damit sichergestellt wird, daß die medizinisch-rechtlichen Formulare angemessen ausgefüllt sind und mit den behandelnden Ärzten gesprochen wurde, um eine Transfusion zu vermeiden (g91 8.3. S.3-8; km 12/90 S.3-6).
Das Krankenhausverbindungskomitee sollte nur angerufen werden, wenn der Patient einen Arzt benötigt, der zur Zusammenarbeit bereit ist, wenn sich eine Konfrontation anbahnt oder wenn weiterhin die Gefahr besteht, daß dem Patienten Blut aufgezwungen wird."

Die Ältesten sind auf der Königreichsdienst-Schule angewiesen worden, das KVK nur für Verkündiger und nur im Zusammenhang mit der Blutfrage anzurufen.

Ausserdem sind den Brüdern die Glieder des KVK in der Regel nicht bekannt (mit Ausnahme der Ältesten) und die Ältesten treffen die Vorentscheidung, ob das KVK überhaupt angerufen wird.

Interessant ist auch noch ein Nachsatz in Bezug auf humanitäre Hilfe, der die o.a. Lüge noch unterstreicht:

"Bei der Beurteilung, ob, und wenn ja, welche humanitäre Hilfe Personen gewährt werden kann, die in der Versammlung keinen guten Ruf haben, ist Unterscheidungsvermögen notwendig."

Beitrag von Spezi
Gimpelfang-Forum

Gottesdienst bei Jehovas Zeugen = nicht jugendfrei
geschrieben von: der einzig wahre Bauer
Datum: 24. Februar 2011 10:38
Die Themen die im Gottesdienst von Jehovas Zeugen angesprochen werden sind häufig nicht jugendfrei. Kinder werden gezwungen zuzuhören.

Doch was müssen Kinder während des Gottesdienstes anhören?

Von Hurerei, Unsittlichkeit, Pornografie, Geschlechtsverkehr und vielen anderen ähnlichen begiffen sit doch in fast jeder "Gottesdiesnt-Zusammenkunft" die Rede.

Man vergleich doch einfach mal die Studienartikel des Wachtturm oder die Themen der Dienstzusammenkunft!

"Lerne von dem großen Lehrer" - das JZ-Buch für Kinder:

"Zum Beispiel gefällt es den Dämonen, wenn Jungs und Mädchen gegenseitig mit ihrem Penis oder ihrer Scheide spielen."

Und das nennt sich "Bibel-Studium"?
Sind das Themen für Kinder im Vorschulalter oder für 6 bis 10jährige Kinder?

Vergleiche:
Oralverkehr - Ein Thema für Kinder?
Kontrolle der Sexualität von Zeugen Jehovas
geschrieben von: der einzig wahre Bauer
Datum: 24. Februar 2011 12:27
Ein typisches Merkmal von Sekten ist, die Sexualität ihrer Anhänger kontrollieren zu wollen.

"Ich hatte mit 17 Jahren sexuellen Kontakt zu einer Frau."
vergleiche: "du weißt, dass du jetzt sterben musst!"

„Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde“.
Dieses Buch ist in 5 Gruppen unterteilt und behandelt verschiedene „Delikte“. Solch ein Buch wird in manchen Punkten den Vorschriften des jüdischen Talmud ähnlich sein. Die Teile 1-4 behandeln die Aufgaben der Ältesten in ihren verschiedenen Funktionen. Teil 5 trägt eine bezeichnende Überschrift: „Aufseher, die für das Recht herrschen“. Dann kommt: „Macht euren Brüdern bewußt, daß sie für die Reinerhaltung der Versammlung Verantwortung tragen“. Natürlich ist das bis zu einem gewissen Grad zulässig, aber gehen nachfolgende Moralvorschriften nicht doch zu weit?:

Seite 92:

„Unreinheit schließt das absichtliche flüchtige Berühren der Geschlechtsteile oder Streicheln der Brüste ein (1.Thes.4:7,8; 1.Tim.5:1,2).“

Wer sich der Mühe unterzieht, letztgenannte Bibelstellen nachzulesen, wird nur verständnislos den Kopf schütteln können. Mit keiner Silbe wird etwas erwähnt, was irgendwie auf „flüchtiges Berühren“ u. dgl. hindeuten würde. Diese Texte lassen Zweifel aufkommen, ob der betreffende Textverfasser folgerichtig zu denken vermag. In weiteren Seiten des Buches kommen noch Wörter wie: „Kopulation, Penetration, Orgasmus“ usw. vor. Die strengen Gebote gehen noch über etliche Seiten.

Der „große Bruder“ bestimmt die Sitten

Nach langem Suchen, bei großer Auswahl unter den Glaubensschwestern, fand ich auch eine „reife“, die ich zum Standesamt führte. Hochzeit per Standesamt ist Pflicht, die „Welt“ macht die gottgebilligten Ehepaare, Logik der WTG. Erst dann dürfen Paare sexuelle Kontakte pflegen. Ein Grund, warum viele junge Zeugen im frühen Alter heiraten und oft früh geschieden werden. Vorehelicher Sex ist verboten, auch „Masturbation“.
Ich erlebte später, beim „theokratischen Gericht“, wie ein junger Bruder uns aufsuchte und bekannte, häufig zu „masturbieren“. Wir drei Männer des „Rechtskomitees“, reagierten verlegen und gaben ihm „theokratischen Rat“. Dieser junge Mensch wirkte danach befreit, als käme er direkt aus einem Beichtstuhl.

Ich führe dieses, zugegebenermaßen etwas peinliche, Beispiel nur deswegen an, weil es signifikant für alle totalitären Gruppen ist.

vergleiche:
http://gimpelfang.de/cms/index.php?page=1420478676&f=1&i=1014408600
Mein Leben als Zeuge Jehovas

Der Fall Vjekoslav Marinic

Bei einer Gelegenheit badete ich mich in der Wanne, während meine Mutter meine Schwester pflegte. In der Entspannung im heißen Wasser wurde ich sexuell erregt. Entrüstet schrie mich meine Mutter an, ob ich denn nicht wüßte, dass die perversen Menschen in Sodom und Gomorrha von Jehova mit Feuer vom Himmel vernichtet wurden! Ich bekam große Angst. Wieder war ich schlecht, ein Sünder. Am Abend betete ich inbrünstig um Vergebung für meine schlechten Neigungen. Ich wußte: Solche Gefühle dürfen nicht sein, sonst tötet mich Gott in Harmagedon.

Auf diese Weise wurde ich ein verklemmter, sexualfeindlicher Mensch. Was anderen Menschen natürlich Lust bereitet, verschafft mir Höllenqualen, Schamgefühle, Angst, Schuldbewußtsein.

"Die Zeugen Jehovas haben mein Leben zerstört. Hiermit gebe ich meinen Freitod bekannt. Ich habe mich in der Nähe meiner Wohnung erhängt. Mein Leiden und meine Qualen waren zu groß. Ich konnte sie nicht mehr ertragen und war völlig verzweifelt und erschöpft. Ich musste diesen letzten Schritt tun, um endlich Frieden zu haben."

Durch die ständige Beschäftigung mit dem Begriff Sünde ist die Sexualität in Wirklichkeit Hauptthema bei den Zeugen Jehovas. Es vergeht keine Zusammenkunft, bei der nicht gegen die geschlechtliche Unmoral gewettert wird.

Mir wurde vermittelt, an Mädchen zu denken sei eine sehr große Sünde. In der ersten Klasse verliebte ich mich in eine wunderschöne Spanierin, Elisabeth. Ich schmolz dahin, wenn ich sie sah. Sie hatte wunderschöne braune Augen, schulterlanges schwarzes Haar und war ein richtiger Kumpel. Doch meine an sich lieben und zarten Gefühle der Zuneigung und Sympathie wurden als fleischlich, weltlich, unangemessen und nicht geistig bewertet. Ich wurde aufgewühlt von Schuld-, Scham- und Sünderbewußtsein. Bestrafung und Tod würden sicher folgen. Mir blieb nichts anderes übrig, als diese menschlichsten und schönsten aller Empfindungen so lange zu geißeln, bis ich ihnen gegenüber völlig erkaltete.
.... den Abschiedbrief sollte jeder einmal lesen... ganz

Wachtturm (WT) vom 15.10.1999 S.19 der Abs.7
Meldepflichtig!

Der WT schreibt: Gotteslästerung Abtrünnigkeit, Götzendienst und die geschlechtlichen Sünden Hurerei, Ehebruch und Homosexualität waren meldepflichtig und Älteste (oder Priester) mussten sich damit befassen. Das trifft auch auf die Christenversammlung zu (3.Mose 5:1; 20:10-13; 4.Mose 5:30; 35:12; 5.Mose 17:9; 19:16-19; Sprüche 29:24).

Dazu kommt, dass die ‘Meldepflicht mit eindeutig falsch angewandten Bibeltexten begründet wird, aus dem Gesetz Moses, unter dem ja Christen nach sonstiger Auslegung der WTG nicht mehr stehen;

Rechtskomitee als mittelalterliches Tribunal
Aushorchung intimster Situationen im Namen Gottes.. als wenn der es nicht schon wüsste...
Denunziation des Schwiegersohnes in spe nach aktiver Ausforschung
die Methoden und der gelebte Glaube

Offenbar ist es eine Gepflogenheit unter Jehovas Zeugen, gegenseitig die sexuellen Gepflogenheit, Praktiken und Neigungen auszuforschen. Zumindest kein Einzelfall.

wurde meine Frau auch nach den intimsten Details unserer Ehe ausgefragt und dabei zum Beispiel auch unsere "sexuellen Praktiken" von den Damen einer Wertung unterzogen

Weiterhin ist dieses Vorgehen (zumindest was die spanische Versammlung in Hanau anbetrifft) kein Einzelfall sondern System! Die Frau einer weiteren venezolanisch/deutschen Familie wurde auf dieselbe Weise gekeilt. Und auch dort wird nicht im geringsten versucht die Ehe (die auch schwierig ist) zu retten. Im Gegenteil!

Familie, Ehe zerstört

Arme Kinder
geschrieben von: der einzig wahre Bauer
Datum: 24. Februar 2011 12:31
Wachtturm 15.11.06

,,Erst einmal bereite ich mich vor. Dabei suche ich einen Absatz heraus, den auch mein Sohn versteh und den er in eigenen Worten erklären kann. Dann konzentrieren wir uns beide auf ,seinen Absatz', wie er ihn nennt, und ich bitte ihn, mir den Inhalt durch Beispiele aus dem Alltag zu erklären. Danach spielen wir seine Antwort für die Zusammenkunft mehrere Male durch. Wir benutzen dazu irgend etwas in der Größe eines Mikrofons, damit er weiß, wie er es halten muss, wenn er seine Antwort gibt. Ich bin sehr froh, dass keine Zusammenkunft vergeht, ohne dass er eine Antwort gibt oder sich zumindest meldet.

Bereits in frühester Kindheit auf Äußerlichkeiten gedrillt. Nicht Innere Werte, sondern äußere Wirkung ist entscheidend. Kindgerecht erscheint dies nicht. Als Kind ein Verhalten wie Erwachsene zeigen.

Kindern beibringen, ...
sich in Zusammenkünften frei zu äußern

Den kollektiven Leistungsdruck verspüren Kinder und Eltern. Wie anders kann die Reaktion nach so einem Artikel sein?

Eltern werden beobachtet...
Ein geflügelter Begriff ist,stark oder schwach in der "Wahrheit" zu sein. Es gibt nur entweder oder. Wird die Leistung erbracht ist es gut, eine vorbildliche Familie. Meldet sich das Kind nicht bei jeder Zusammenkunft kann schon schnell mal die Einordnung in geistig schwach erfolgen. Um die Kinder kümmern .... da kann ein Zeuge Jehovas ganz schnell nur eine Betrachtung sehen: werden die Erwartungen erfüllt, wird mit dem Kind geprobt und wird das Kind darauf vorbereitet Antworten in den Zusammenkünften zu geben.

Der Anspruch besteht schon bei kleinen Kindern. Wie der bildlichen Darstellung zu entnehmen ist, also wenn Kinder in die Schule gehen. 6 - 8 Jahre.

Fröhliche Kindheit?

Schule ist bei Jehovas Zeugen nicht so wichtig. In der Regel lauten die Äußerungen in Richtung: "Nur das was nötig ist" Sieht so die Bildung aus die wertvoller ist?

Anregung in dieser Art, für die Schule, einen Sport oder das Erlernen eines Musikinstrumentes zu üben, fand ich in noch keinem Wachtturm. Eher Artikel die zu einer Minderung oder Begrenzung schulischer Bildung führen. Artikel die Bildung auf das Notwendigste reduziert.

Kinder lehren, zuzuhören:
geschrieben von: der einzig wahre Bauer
Datum: 24. Februar 2011 12:42
Kinder aller Altersstufen werden getrimmt, ALLEM zuzuhören was in den Versammlung gesagt wird:

Königreichsdienst 01/2001
Kinder lehren, zuzuhören:
Kinder benötigen geistige Unterweisung. ... Es ist nicht vernünftig, Spielzeug und Malbücher mitzunehmen, um Kinder bei Laune zu halten. Unnötiges Aufsuchen der Toiletten hindert sie ebenfalls daran, gut zuzuhören. Eltern sollten sich ernsthaft darum bemühen, dass Kinder in den Zusammenkünften stillsitzen und zuhören, ...
ENDE

Solange Jehovas Zeugen NICHT eingestehen, dass sie ihre Lehre geändert haben und sie sich ausdrücklich von ihrem Buch EINSICHTEN distanzieren, sollten ihnen schon aus diesem Grunde die Körperschaftsrechte verwehrt bleiben:

Wer derartige Bücher verbreitet, MUSS sich heute von den darin gelehrten "Bibel-Lehren" distanzieren.

Eine Gemeinschaft die derartige Lehren gelehrt hat und sich nicht eindeutig davon distanziert, kann keine Körperschaftsrechte verliehen bekommen:

Einsichten, Band 1, S.677

Die Kinder mußten ihre Eltern aus tiefstem Herzen achten. Von der „Rute" der elterlichen Autorität wurde konsequent Gebrauch gemacht (Spr 22:15). Sie mußte jedoch liebevoll angewandt werden, doch das ungehorsame Kind wurde streng in Zucht genommen, manchmal bekam es sogar die buchstäbliche Rute zu spüren (Spr 13:24; 23:13, 14).

Einsichten, Band 1, S.1065
Sentimentalität kann bewirken, daß jemand über Liebe und Haß keine ausgeglichene Ansicht mehr hat, wie das anscheinend bei David in Verbindung mit seinem Sohn Absalom der Fall war (2Sa 18:33; 19:1-6). Auch der, der "seine Rute zurückhält, haßt seinen Sohn, wer ihn aber liebt, der sucht ihn sicherlich heim mit Züchtigung" (Spr 13:24).

Einsichten, Band 2, S.848
Da alle Menschen "in Vergehen" hervorgebracht und "in Sünde" empfangen werden (Ps 51:5), gibt die Bibel Eltern den Rat, die Rute der Autorität konsequent anzuwenden, manchmal auch in Form der buchstäblichen Rute (Spr 22:15). Dadurch mag das Kind vor Schaden oder gar vor dem Tod bewahrt werden (Spr 23:13, 14).

Einsichten, Band 2, S.1012
Die "Rute" versinnbildet auch die elterliche Gewalt. Im Buch der Sprüche gibt es viele Hinweise auf diese Gewalt, und die Rute symbolisiert alle Formen der Zucht, auch das buchstäbliche Züchtigungsmittel. Die Eltern sind Gott gegenüber verpflichtet, die Rute zu gebrauchen, indem sie das Kind in Zucht nehmen. Eltern, die das nicht tun, sind nicht nur verantwortlich dafür, wenn ihr Kind eine Beute des Verderbens und des Todes wird, sondern sie bringen auch Schande über sich und ziehen sich Gottes Mißbilligung zu (Spr 10:1; 15:20; 17:25; 19:13).

Re: Anerkennungsverfahren Bremen und Baden-Württemberg
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 25. Februar 2011 09:08
Dem Rechtsausschuss wurde ein Exemplar des neuen Buches "Hütet die Herde" zur Verfügung gestellt. Alle Fraktionen bekommen eine Kopie.

Bernd hat während der Anhörung großzügig aus diesem Buch zitiert und die dortigen aussagen jenen in für die Öffentlichkeit bestimmten Passagen gegenübergestellt. Die Doppelzüngigkeit und die Misshandlung von Kindern kam gut rüber.
Re: Anerkennungsverfahren Bremen und Baden-Württemberg
geschrieben von: der einzig wahre Bauer
Datum: 25. Februar 2011 14:59
So eine Kopie mag ja informativ sein...
ich denke, viel wichtiger sind die juristischen ... na sagen wir mal "Spielereien"

Der Ausschuss sollte erkennen, dass dieses "geheime" Buch von Jehovas Zeugen offiziell im Zuge des Verfahrens ausgehändigt werden muss.

... dass da irgendwer dieses Buch übergibt und wenn es in zigfacher Ausfertigung erfolgt, ist nicht sonderlich dem Verfahren förderlich. Meine Meinung.

Die Gefahr besteht einfach, dass da das Urheberrecht kommt und von wegen illegal und nicht verwertbar.

Also, es sollte schon offiziell eingefordert werden, dass Jehovas Zeugen dieses Buch offiziell in das Verfahren einbringen und dass von Jehovas Zeugen verlangt wird, dieses Buch vorzulegen.....

... gerade wegen der Hinweise auf eklatante Widersprüche die man informell erhalten hat....

Auf hier gilt: immer den Rechtsweg einhalten

Mit den illegalen Kopien bekommt der Ausschuss mehr Probleme oder sicher eher Probleme in der Verwertung, als wenn er eine völlig legitime Forderung auf Vorlage des Buches durch Jehovas Zeugen stellt....

.... und wenn Jehovas Zeugen das Buch nicht vorlegen, dann kann man ihnen mit einem derartigen Verhalten sicherlich vorhalten, die notwendge Mitwirkung am Verfahren versagt zu haben.

Wer etwas will, der muss auch was bringen... und wer nichts bringt, kann nciht bekommen...

z. B. die Körperschaftsanerkennung

Richter können aus einer vermeintlichen Kleinigkeit mal schnell, knick, knack, einen wichtigen entscheidungsrelvanten Tatbestand kreieren ....

.. oder man streitet sich erst einmal jahrelang darum, das Buch vorzulegen ... ist sicherlich ebenfalls öffentlichkeitswirksam ...
Re: Anerkennungsverfahren Bremen und Baden-Württemberg
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 26. Februar 2011 15:19
Das ist ein interessanter Gedanke, den ich gern aufgreifen werde.

So dämlich es letztlich ist: unterm Strich bleibt immer nur die juristische Relevanz.

Aber ich danke für die Anregung. Die Idee ist gut. Gerade, weil mir in Bremen entgegen gehalten wurde, dass das Buch "ja geheim" sei und man erst prüfen müsse, ob es verwendet werden dürfe, halte ich die Idee es zu verlangen für gut.

Das ist letztlich genauso, wie die Fälle von sexuellem MIssbrauch. Glockentin hat gesagt, man würde ja sogar "gefälschte Briefe und veraltete Literatur" nutzen. Er hat nicht gesagt, auf welchen Brief er sich bezieht. Ich vermute aber mal, auf jenen umstrittenen Brief zur Vernichtung etwaiger Unterlagen vom 04.01.2007

Ich glaube, es ist an der Zeit, die Dokumente mal irgendwie online zur Verfügung zu stellen. Ich habe noch keine Idee. Mir fehlt auch etwas die Zeit. Der gesamte Schriftwechsel muss ja erstmal eingescant werden. Und die Ausstiegsarbeit ist ja auch für mich nur "Hobby", also eher eine Arbeit am Wochenende. Dennoch bleibe ich natürlich am Ball.
Baden-Württemberg
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 14. März 2011 18:14
Einer Meldung zufolge, sei das Spektakel des Prozessierens wegen Nichtgewährung der "süßen Früchte" welche Babylon die Große und ihre Handlanger auf Politikerebene für "Wohlverhalten" und dem Grundsatz der Filzokratie. - "Eine Hand wäscht die andere" - gewährt; nunmehr auch auf Baden-Württemberg erweitert.
Dieser Meldung zufolge wollen die Möchte auch gerne zu Babylon gehören wollenden WTG-geführten Zeugen Jehovas, diese von ihnen so heiß ersehnten "süßen Früchte", nunmehr auch in Baden-Würrtemberg sich gerichtlich erstreiten.
Allerdings, ohne den üblichen Filzokratenpreis dafür bezahlen zu wollen. Das ist das eigentlich besondere an diesem Fall.

Erreichen die Zeugen ihr Ziel, steht wohl eine Nachfolgelawine derjenigen auch noch ins Haus, welche ebenfalls unbedingt, die staatliche Alimentierung für sich als notwendig erachten.

Einer Meldung des hpd (Humanistischer Pressedienst) zufolge, habe man schon mal regional in Wiesbaden, sich Zeugen Jehovas als Referenten eingeladen. Man will halt lernen, wie man die eigenen ähnlich gelagerten Ambitionen, am besten unter Dach und Fach bekommt. Und da sind halt auch für den HVD (Humanistischer Verband - früher mal als "Freidenker" oder auch Atheisten firmierend), selbst die Zeugen willkommene Lehrer.

Trotz allem Kontrapalaver etwa von einem Herrn Thilo S. und Co, werden sich dann wohl auch die Islamisten und noch ein paar mehr, nicht lange bitten lassen!

nachrichten.t-online.de/zeugen-jehovas-wollen-als-koerperschaft-des-oeffentlichen-rechts-anerkannt-werden/id_44981118/index?news

www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=7765598/1bf511e/

www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.glaubensgemeinschaft-zeugen-jehovas-klagen-gegen-das-land.2a9fd8f4-52ca-409d-9a05-2c4d1a93383b.html
Re: Baden-Württemberg
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 14. März 2011 20:18

Freitag,
18.03.2011
18:00 Uhr
Wiesbaden
Freireligiöse Gemeinde Wiesbaden
Rheinstraße 78
Manfred Bucksch, Mitglied der Zeugen Jehovas, berichtet im Religionskritischen Arbeitskreis Wiesbaden über die Glaubensvorstellungen der Zeugen Jehovas und steht anschließend auch einer Diskussion zu Verfügung.
Die Zeugen Jehovas genießen in letzter Zeit wieder verstärkt Aufmerksamkeit. Erreichten sie doch nach einem langwierigen Prozess die Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechtes (K.d.ö.R.) in fast allen Bundesländern, so auch in Hessen. Aktuell prozessieren sie diesbezüglich gegen das Land Rheinland-Pfalz. Die Bedeutung von Körperschaftsrechten wird deutlich, wenn man sich beispielsweise mit dem Thema Religionsunterricht an öffentliche Schulen oder gar der Errichtung eigener Schulen beschäftigt, oder aber mit dem Privileg auf eine eigene Glaubenssendung im Öffentlichen Rundfunk und Fernsehen.
Wo also wollen die Zeugen Jehovas hin? Welchen Einfluss planen sie auf die Gesellschaft zu nehmen und welche Mittel wollen sie hierfür verwenden?
Was für einen Menschenbild haben sie von Andersdenkenden, wie beispielsweise Atheisten?
Wenn Sie diese und weitere Fragen mit einem Mitglied der Zeugen Jehovas diskutieren möchten, sind Sie herzlichst eingeladen in den Religionskritischen Arbeitskreis Wiesbaden.
hpd.de/termine/kalender/termine.php

Ein Schelm, welcher nicht die Doppelbödigkeit einer solchen Meldung, und ihrer Detail-Formulierung erkennt (oder erkennen will).

Re: Baden-Württemberg
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 14. März 2011 21:33
Es geht neben den Image-Aspekten, welche zur Zeit die dominierenden sein mögen (was sich auch noch ändern kann), auch um Geld (welches der dumme Steuerzahler - superdumme - auch der WTG-Religion in den Rachen werfen soll).
Zitat aus einem früheren Posting:
am: Juli 12, 2004, 06:46:00

"Dann wird mir die Sache, warum sie UNBEDINGT KdöR werden wollen schleierhaft!" Durchaus nicht. Es geht um das Melken der Staatskasse.
Machen die Großkirchen schon jahrzehntelang "gekonnt". Aufgrund des Proporzssystems haben auch andere KdöR entsprechende Ansprüche. Selbst solche Gruppen wie der eher kleine "Bund für Geistesfreiheit" in Bayern (eher atheistisch orientiert) kassiert auf dieser Basis; dieweil es ihm vor etlichen Jahrzehnten gelang KdöR zu werden.
Jüdische Gemeinden finanzieren ihren Finanzhaushalt zu erheblichen Teilen aus Staatsgeldern.
Besonders lukrativer Kuchen.
Religionsunterricht an den Schulen. Zu 90 und mehr Prozent aus der Staatskasse finanziert. Und immer mehr Gruppen haben sich schon heute in diesen "Markt" eingeklagt. Nebst Großkirchen, Islamisten, Buddhisten, Sogenannte "Humanisten", die lediglich bedauern, dass es mit der von ihnen auch begehrten Militärseelsorge noch nicht so recht geklappt hat. Je mehr er hat, je mehr er will.
Dem Erfindungsreichtum sind da keine Grenzen gesetzt. Die genannten "Humanisten" lassen sich beispielsweise ihre diversen Klagen, zur Ausweitung ihrer Alimentierung (Anwalts- und Gerichtskosten) auch aus der Staatskasse bezahlen.
Steuersätze die der Staat erhebt, sind für die KdöR begünstigt.
Beispielsweise WTG-Kongressverpflegung.
Die war mal ein lukratives Geschäft für die WTG. Zutaten billig einkaufen, durch kostenlose Arbeitskräfte zubereiten lassen, dann zu Marktpreisen verkaufen. Bis eines Tages Vater Staat von dem so erwirtschafteten Mehrwert auch partizipieren wollte.
Da zog die WTG es doch lieber vor, die Kongressverpflegung wieder einschlafen zu lassen. Wäre sie indes schon damals KdöR gewesen, hätte sie dieses Geschäft bruchlos fortsetzten können. Dies sind keineswegs die "einzigsten" Einnahmequellen. Es gibt deren noch erheblich mehr. Und an Innovativen Überlegungen zu deren Ausweitung wird es auch der WTG mit Sicherheit nicht mangeln.
Vielleicht ist dann sogar denkbar, dass die WTG ihren Hauptamtlichen erstmals ein reguläres Gehalt nach BAT zahlt. Das sind natürlich auch für die WTG verlockende Aussichten. Da lässt man sich diesen Kampf zur Erreichung dessen, schon einiges kosten.
Weiteres kann man dem Buch von Carsten Frerk "Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland" entnehmen.
...
Noch zwei Kurznotizen zum finanziellen Aspekt der KdöR-Debatte.
Die Zeitschrift "Diesseits" beklagt in ihrer ... Ausgabe
(60/2002)
"Berlin - Völlig überraschend hat die Senatsverwaltung für Kultur in den Sommerferien die Zuschüsse für den Lebenskundeunterricht um mehr als 310.000 Euro abgesenkt. Das führte zu erheblichen finanziellen Engpässen, die einen Schülerzuwachs im soeben begonnenen Schuljahr verhindern.
Während die Islamische Föderation und das Kulturzentrum Anatolischr Aleviten ihr Schülerwachstum bezahlt bekommen, kann der Humanistische Verband Deutschlands in diesem Schuljahr nicht mehr dem Wunsch vieler Eltern nach Lebenskunde nachkommen. Der Humanistische Verband rief dazu auf, bei der Senatskulturverwaltung gegen die Finanzkürzungen zu protestieren."

Mein Kommentar dazu.
Wenn da die Vokabel "völlig überraschend" verwandt wurde, trifft sie den Sachverhalt nicht. "Überrascht" kann eigentlich keiner sein, der die Lage öffentlicher Kassen einzuschätzen vermag. Eine ganz andere Frage ist, wer vom "Streichkonzert" erwischt wird und wer nicht.
Hier kann man in der Tat andere Wünsche haben, als es wie die tatsächliche Praxisumsetzung.

Zweite Meldung aus der gleichen Zeitschrift. Auch ein Teil der "Unterorganisationen" des HVD (den es in der jetzigen Form ja erst rund zehn Jahre gibt) besitzt, historisch gewachsen, bereits KdöR- Status. So auch der "Bund für Geistesfreiheit" in Bayern.
Einem Leserbrief eines dortigen Funktionärs ist zu entnehmen:
"Im Gegensatz zu den Kirchen wirkt sich dieser Status für den bfg nur in drei Details aus:
1. Die Gemeinnützigkeit wird ohne Prüfung durch Finanzämter zuerkannt, die auch kein Recht haben, die internen Finanzen zu prüfen.
2. Aufgrund dieses Status besteht ein Rechtsanspruch auf Gehör im Rundfunk, also auf Rundfunksendungen;
3. Der Freistaat Bayern gewährt einen geringen jährlichen Staatszuschuss (derzeit 5,10 Euro pro Mitglied und Jahr) als Ausgleich für die weit höheren Subventionen, die er an die Kirchen und den Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden leistet."

Damit dürften in etwa auch die diesbezüglichen WTG-Begehrlichkeiten umrissen sein. Der Unterschied besteht wohl lediglich darin, dass die WTG eine größere Anhängerschaft vorweisen kann als beispielsweise der bfg. Ergo auch größere Ansprüche stellt, zu Lasten der Steuerzahlerkasse.

Zitat von Karl Marx in „Das Kapital":

Die Kirche von England

(als Beispiel)

verzichtet eher auf 38 ihrer 39 Glaubensartikel, als denn auf ein 39ten Teil ihrer finanziellen
Einkünfte.

Die nächste Etappe ist eingeläutet
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 03. März 2011 15:02
www.rp-online.de/panorama/deutschland/Zeugen-Jehovas-klagen-gegen-Rheinland-Pfalz_aid_971549.html

nachrichten.t-online.de/zeugen-jehovas-klagen-gegen-das-land-rheinland-pfalz/id_44747826/index

Anmerkung:
"Gemeinnützigkeit" welche durchaus auch Steuervorteile beinhaltet, der Druckereibetrieb in Selters partizipiert schon Jahrzehntelang davon, dass seine Druckerzeugnisse eben nicht mit einer 7 % Mehrwertsteuer belastet werden, welche andere Buchhandels- und Zeitschriftenverlage sehr wohl abführen müssen (und anderes mehr).
Gemeinnützigkeits-Vorteile der vorbeschriebenen Art, sind sehr wohl auch auf Vereinsrechtsbasis möglich.

Die "Königsklasse" KdöR ist dafür nicht zwingend erforderlich.
Allerdings, weis man auch (nicht erst seit heute).
Je mehr er hat, je mehr er will.
Und das ein Zweiklassenrecht eine wacklige Angelegenheit sein kann, wurde hier schon früher kommentiert.

Wird also offenbar zuerst gegen Rheinland-Pfalz und wohl (sofern nicht noch eine ergänzende Nachricht kommt) nicht auch gegen Baden Württemberg (?) vorgegangen, den doch wohl eigentlichen Wortführer auf Regierungs-Verwaltungs-Ebene; ist mein Kommentar dazu, namentlich in einem früheren Kommentar von Kurt Tucholsky bezüglich der SPD nachlesbar.

Der ist auch wie "maßgeschneidert" (lässt man zeitbedingte Elemente außer Betracht) auf die heutige CSPD, welche ja wohl in Rheinland-Pfalz das sagen hat, zugeschnitten.

Das Lied vom Kompromiß
Re: Die nächste Etappe ist eingeläutet
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 03. März 2011 15:56
Ein historischer Vergleich.

Entnommen in der Form von Zitaten aus dem 1934 erschienenen Buch von Hans Kars "Kanzler und Kirche. Bismarcks grundsätzliche Einstellung zu den Kirchen während des Kulturkampfes“
.
Zum Hintergrund dabei gilt es zu beachten.
Zwar waren relevante Teile des Deutschen Reiches von der Reformation erfasst, gleichwohl gab es in ihr auch unterschiedliche Strömungen.
Eine Strömung repräsentierte unfraglich Martin Luther.
Es gab aber auch die Strömung der "Reformierten" die namentlich heute noch in der Schweiz dominierend ist. Eben auch mit Ausstrahlungen auf Deutschland.

Und hier war es wiederum besonders Preussen, welches diese "religiöse Kleinstaaterei" beenden wollte.
Zu diesem Zweck wurde in Preußen eine Unierte protestantische Kirche eingeführt (mit massivem staatlichen Druck im Hintergrund), welche diese verschiedenen Strömungen innerhalb des Protestantusmus, zwangsvereinigen wollte.
Und nun kommen die Zitate aus vorgenanntem Buch:"

Seit 1840, seitdem Friedrich Wilhelm IV, der Romantiker, den Thron der Hohenzollern bestiegen hatte, kam diese orthodoxe pietistische Partei zur unumschränkten Herrschaft in Preußen. Ihr theologischer Führer war der Berliner Professor Hengstenberg, der als Redakteur der "Evangelischen Kirchenzeitung" und durch seine Verbindungen zu der einflußreichen Hofkamarilla, auch die Weltlichen Machtmittel in den Dienst der Reaktion zu stellen verstand.
Aber Druck ruft nur Gegendruck hervor. Waren dem gewaltsamen Eifer, mit dem die Regierungen die Unionssache betrieben, die Altlutheraner entgegengetreten, so trat jetzt gegen die Reaktion der Orthodoxie die rationalistische Bewegung der sogenannten "Lichtfreunde" auf.

Der König aber sah in der orthodoxen Partei die einzige wahre Stütze von Thron und Altar, und Hengstenberg blieb Sieger.

Und die Gewaltmaßregeln, die die Regierung nun gegen die widerstrebenden Gemeinden und Geistlichen anwandte, reizten diese natürlich nur noch mehr und trieben sie schließlich zur Lossagung von der unionistischen Landeskirche und zur Bildung einer eigenen altlutherischen Kirche.
Andere Landeskirchen hatten die Union überhaupt nicht eingeführt und standen nun wieder gegen die unierten Preußens."

Also selbst das doch wohl relativ starke Preußen, im deutschen Staatenverbund, schaffte es nicht seine Pläne einer Unierten Kirche wirklich in "Vollendung" zu realisieren.
Damit ist veranschaulicht, eine "Zwangsläufigkeit" im Sinne der WTG-Interessen, muss keineswegs sein.
Dazu ist allerdings auch aktives Handeln, durchaus vonnöten.
Ob letztere Voraussetzung bei "Waschlappen" wirklich "gegeben" ist, darf wohl mit Fragezeichen versehen bleiben.

Re: Die nächste Etappe ist eingeläutet
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 04. März 2011 07:43
Es war nicht anders zu erwarten. Nur diesmal wird das Gericht wohl die Stellungnehmen der Abtrünnigen einfließen lassen müssen in die Beurteilung. Ich bin sicher, dass die Länder jene Personen, die sie angehört haben auch in den Zeugenstand rufen werden. Das dürfte dann für die Zeugen Jehovas nicht so angenehm sein. Zumal ich auch mit viel Presse rechne.
Einige Rheinland-Pfalz bezügliche Notizem
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 04. März 2011 10:59
Zum Thema Rheinland-Pfalz einige Erinnerungs-Reminiszensen.

Jener Bundesbeamte (wohl der Zollverwaltung angehörend), der da gerichtlich einklagen wollte, den Besuch von Zeugen Jehovas-Kongressveranstaltungen, als bezahltem Urlaub gewährt zu bekommen, und der auch in der Revisionsverhandlung letztendlich gescheitert ist, dürfte wohl geographisch im Lande Rheinland-Pfalz wohnen.
Zumindest gab es in seiner Sache eine Verhandlung auch vor dem Oberverwaltungsgericht von Rheinland-Pfalz.

Die Neuapostolische Kirche hat auch in Rheinland-Plalz KdöR-Status.
Allerdings besteht da schon mal der bedeutende qualitative Unterschied, den Grundsatz spiritueller Staatenlosigkeit (Nichtwählen usw.) praktizierte selbige zu keinem Zeitpunkt. Im Gegenteil gibt es Bewertungen, welche ihr namentlich zu Nazizeiten und wohl auch in der DDR, eine vielleicht zu nahe Staatsverträglichkeit bescheinigten.

Wie auch immer, aus Trier (im Lande Rheinland-Pfalz) gibt es die Meldung (Engelland), dass dort eben auf der Basis KdöR, die Neuapostolische Kirche eine Volksschule eingerichtet hat.
Dieses Faktum von Schulen in privater Trägerschaft, kann man ja auch andernorts registrieren, etwa als besonders bekanntem Beispiel, den Waldorfschulen der Steinerianer.
Insoweit muss schon die Frage gestattet sein.
Derzeitiges Ziel der WTG ist es, den KdöR-Status erst mal in allen Bundesländern in "trockenen Tüchern" zu bekommen.
Indes aus Österreich ist schon mal belegt, dass sich die WTG dort juristisch das Recht abgesichert hat, fallweise auch Kirchensteuern zu erheben (auch wenn sie derzeit davon noch keinen Gebrauch macht), so sind dennoch die Weichen voreingestellt.

Es gibt sicherlich keinen Stillstand bei eingeleiteten Tendenzen.
Das Beispiel der Neuapostolen belegt, was da alles noch so passieren kann .. zur gegebenen Zeit.

Gelesen in der von Besier herausgegebenen Zeitschrift "Religion Staat Gesellschaft" (Krenzer)

"Nachdem die Wachtturm-Gesellschaft die Videodokumentation Standhaft trotz Verfolgung - Jehovas Zeugen unter dem NS-Regime" produziert hatte, bot sie diese den Kultusministerien der Länder zum Verleih in den Landesbildstellen an... (es) reagierten die Ministerien zunächst äußerst zurückhaltend.
Hintergrund war ein vom Landesmedienzentrum Rheinland-Pfalz 1997 in Auftrag gegebenes Gutachten, das zu dem Ergebnis kam, das Video sei für den Gebrauch an Schulen nicht zu empfehlen. Das Gutachten ... ist zwar bis heute unveröffentlicht geblieben, eine Kurzfassung nennt aber als wesentlichen Kritikpunkt, der Film greift einseitig und verfälschend eine kleine Gruppe von Zeugen Jehovas heraus und verallgemeinert die Aussagen"

(Schreiben des Landesmedienzentrums Rheinland-Pfalz vom 24. 7. 1997) ..."

Ergänzend dazu die Meldung aus dem alten Infolink:

"Das Gutachten wurde vom Landesmedienministerium Rheinland-Pfalz in Auftrag gegeben. Der Leiter des sogenannten "Informationsdienstes" (also der PR-Abteilung) der WTG, Wolfram Slupina, hat gegen das Gutachten Einspruch erhoben. In einem Antwortschreiben des Landesmedienministeriums Rheinland-Pfalz an Herrn Slupina heißt es:´

"Eine der wichtigsten Aufgaben unserer Einrichtung ist es, klassiche AV-Medien und neue Medien zu sichten, zu bewerten und zu überprüfen, ob sie für einen Einsatz in der Schule geeignet sind. Dabei werden rein sachliche und fachliche Kriterien zugrunde gelegt. Diesen sachlichen und fachlichen Kriterien genügt der eingereichte Videofilm nicht."

Im Gegensatz zur Behauptung von Krenzer (siehe oben), konnte man im alten Infolink (das heisst jenes vor einigen dort durchgeführten "Relancen" auch lesen.
Das fragliche Gutachten, sei auch bei Infolink im vollem Wortlaut zu lesen gewesen.

Weiter las man bei Infolink zu diesem Thema auch:

"Doch genau dieses Gutachten konnte bisher im Original-Wortlaut bei InfoLink nachgelesen werden. Welche Rolle diese Einrichtung des Landes Rheinland-Pfalz in dieser Sache spielt, bleibt unklar. Ebenso der Grund, warum man in Koblenz so aufgeregt über den Vorfall ist.
Eine Aufforderung zu einem sachlichen Gespräch wurde jedenfalls kategorisch abgelehnt. Statt dessen gibt man sich betont herablassend und pocht mit dem Hinweis auf irgendwelche "Rechte" stur auf die Entfernung des Dokuments. InfoLink hat das Dokument vorerst vom Server gelöscht. ...

Einige Tage später meldete sich tatsächlich eine Person und gab an, die Landesmedienzentrum Rheinland-Pfalz zu vertreten. Es wurde behauptet, die Antwort auf die eMail sei dort nicht eingegangen (obwohl man ja offensichtlich die darin genannte Telefonnummer kannte). Außerdem wurde nochmals die Forderung wiederholt und nachdrücklich auf eine umgehende Löschung des Dokuments gedrängt.
Die Frage nach den Gründen für dieses kategorische Verhalten blieben unbeantwortet. Der Anrufer gab sich ziemlich hochnäsig und war zu keinem sachlichen Gespräch bereit.
Auffallend an dem Gespräch war, daß man es offensichtlich eilig hatte, das Gutachten aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit zu wissen.
Bemerkenswert war auch die Bemerkung zum Schluß:
"Wenn Sie das Dokument nicht löschen, werden wir Sie haftbar machen."
Die Antwort auf die Frage, um welche Haftung für welchen Schaden es denn hier gehen könne, war:

"Zum Beispiel falls die Zeugen Jehovas dagegen klagen sollten."

Außerdem ging bei InfoLink wenige Tage später ein ein - ganz wichtig per Einschreiben mit Rückantwortkarte - in dem die Forderung, das Dokument aus dem Internet zu entfernen, nochmals wiederholt wurde.
Auch diesmal wurden keine Gründe genannt und gedroht, man werde den Adressaten für jeglichen Schaden haftbar machen.
Damit ist eigentlich klar, woher der Wind weht. Offensichtlich hat sich die WTG beim Landesmedienzentrum Rheinland-Pfalz darüber beschwert, daß ein Gutachten über ihren Propagandafilm im Internet zu lesen ist. ...
Nun kann man darüber streiten, wie die urheberrechtliche Situation für ein Gutachten ist, das mit öffentlichen Geldern im Interesse der Öffentlichkeit erstellt wurde. InfoLink meint jedenfalls, daß es sich dabei nicht um ein Geheimpapier handeln kann, sondern um eine Information, auf die jeder Bürger ein Recht hat. Schließlich hat die Öffentlichkeit ein berechtigtes Interesse daran, die Entscheidungen der Behörden zu kennen und zu hinterfragen.

InfoLink gibt daher - zumindest in Auszügen - die Begründung der sechs Gutachter wieder, die den Videofilm "Standhaft trotz Verfolgung" als Unterrichtsmaterial für ungeeignet halten:

Der Film "Standhaft..." greift einseitig und verfälschend eine kleine Gruppe von Zeugen Jehovas heraus und verallgemeinert seine Aussagen.

Das Verhältnis zwischen Hitler und den Zeugen Jehovas wird geschichtsverfälschend dargestellt

Einige Statements von Historikern werden dazu benutzt, das Verhalten der Kirchen und einzelner Christen negativ zu verurteilen.

Die gesamte Machart entlarvt den Film als Werbefilm für die Wachtturm-Gesellschaft mit eindeutig missionarischer Tendenz.

Die missionarische Intention des Films verhindert eine inhaltliche und historische Auseinandersetzung mit dem Thema.

Das eindeutige Fazit:
Der Film eignet sich nicht für die Aufarbeitung der Widerstandsgeschichte im Nationalsozialismus. Er gehört nicht in die Hände von Schülern und wird daher nicht als Verleihmedium
empfohlen.
Stephan E. Wolf 24. 05. 98"

Ergo ist voraussehbar im Falle eines Erfolges ihres KdöR-Begehrens, wird die WTG sich nicht lange bitten lassen, darauf aufbauend, weitere Forderungen, dann aber mit diktatorischen Nachdruck - zu präsentieren.
Man vergleiche auch die thematische Einräumung von Detlev Garbe

Erinnert sei auch an das Zeugen Jehovas-Kongresszentrum in Bingen (Rheinland Pfalz)
Bei dessen Errichtung gab es in der Presse dazu auch einige Kommentare.

Unter anderem den:

Dass die Zeugen Jehovas ihr großes Binger Kongresszentrum fast komplett in Eigenleistung errichten, empfindet diese Leserin als Schwarzarbeit in großem Stil.
Schwarzarbeit und Ausbeutung
Als Nachkomme ehemaliger Binger Handwerker hätte ich doch einige Proteste der Handwerker erwartet: Handwerker, die in diesem Land mit vielen Abgaben ihre Leistungen berechnen müssen; Handwerker, die junge Leute ausbilden sollen - und so freiwilligen Leistungen mit Recht kritisch gegenüber stehen sollten!
Es handelt sich hier nicht um eine freiwillige Leistung von Eltern für die Verschönerung eines Kindergartens oder ähnliches, sondern um ein Bauvolumen, das auf 10 bis 15 Millionen Euro geschätzt wird!
Scheinbar gibt es nach oben keine Grenzen? Erstaunlich, wie wenig unsere Regierungen ihr "Land im Griff haben" oder hatten. Nach unten hin gibt es Regelungen genug - Strafe für nur fünf Minuten Überschreiten der Parkzeit, nach oben ist, wie mir scheint, nur Luft - der blaue Himmel!

Wenn man für Gottes Lohn arbeitet, erfolgen keine Einzahlungen, zum Beispiel in die Rentenkasse, oder? Also, Ihr Rentner, Eure Renten kommen aus dem, was heute eingezahlt wird! Bei 60 freiwilligen Helfern über Jahre macht das schon etwas aus, und wahrscheinlich gibt es noch mehr ähnliche Baustellen in Deutschland - Nullrunden!

Für mich ist das eine doppelt abgesegnete Schwarzarbeit: "Im Himmel wie auf Erden"! Moralisch gesehen ist es auch eine Ausbeutung von Menschen! ..."

www.main-rheiner.de/region/objekt.php3?artikel_id=2327276

Hinweis: Wohl nur eine Minderheit von Tageszeitungen belässt ihre einmal im Internet lesbaren Beiträge dort längere Zeit, was dann auch für den zitierten Kommentar zutrifft)

Re:"Rhein-Zeitung"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 04. März 2011 12:58

"Angesichts der Tatsache, dass das Land seine Ablehnung fast ausschließlich auf einen im Internet kursierenden gefälschten Brief stützt, der angeblich von unserer Religionsgemeinschaft verfasst worden sein soll, dürfte es ein Leichtes sein, unsere Rechtstreue nachzuweisen."

Mit diesem Satz werden die Zeugen Jehovas bezüglich ihrer Rheinland-Pfalz-Entscheidung in einem Bericht der "Rhein-Zeitung" zitiert.
Zwar beschreibt genannte Zeitung jenen Brief inhaltlich nicht näher.
Aber vermutlich geht man wohl nicht fehl in der Einschätzung, dass sei ein Brief des Inhaltes, die örtlichen Funktionsträger von Zeugen Jehovas-Versammlungen, sollen belastendes Material - etwa Kindesmißbrauchsfälle betreffend - "diskret" auf Nimmerwiedersehen "entsorgen".
Meinerseits habe ich zu diesem Vorgang schon früher erklärt.
Es hat sich bis heute kein tatsächlicher Empfänger jenes Briefes gemeldet, der bereit ist jenen Brief Gerichtsfest zu bezeugen.
Insoweit ist die Feststellung, fraglicher Brief sei eine Fälschung, bis auf weiteres auch nicht widerlegt.
Insofern halte auch ich die Einführung eines solchen Argumentes für mehr als gewagt und habe das auch schon weitaus früher so erklärt.
Ich kenne den Text der Verlautbarung nicht, welchen Rheinland-Pfalz in Sachen seiner Ablehungsentscheidung der WTG zustellte.
Sollte tatsächlich es so sein, wie genannte Zeitung berichtet, hätte auch ich so meine Bedenken

Meines Erachtens bedürfte auch der Aspekt mangelnder negativer Religionsfreiheit, wie sie etwa unter anderem Barbara Kohout
angesprochen hat, auch der Bewertung.

www.rhein-zeitung.de/regionales_artikel,-Jehovas-Zeugen-klagen-gegen-Rheinland-Pfalz-_arid,213097.html

Siehe auch
Vjekoslav Marinic

Auch das kann als Verletzung von Menschenrechten gewertet werden. Und die Verfassung garantiert nicht nur Religionsfreiheit, sondern eben noch ein paar Rechte mehr.
In dem Fall wo man darauf verweist.
A ja, die Catholica verletzt ja auch etwa mit ihrem Zölibat Menschenrechte, wäre doch rückfragbar.
Ob die Verletzer von Menschenrechten, unbedingt zu allem Überfluss noch mit der Königsklasse KdöR belohnt werden müssen?
Diese Fragestellung indes setzt wiederum einen gewissen politischen Willen voraus.
Bis auf weiteres, stelle ich den auch bei der CSDP in Abrede, und kann daher meinerseits nur meine tiefste Verachtung über diesen Mullahstaat auf kirchenpolitischem Felde, artikulieren

Re: Einige Rheinland-Pfalz bezügliche Notizen
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 04. März 2011 21:08
Bei der Anhörung in Bremen wurde genau dieser Punkt angesprochen. Niemand will den Zeugen Jehovas ihre Religionsfreiheit beschränken. Das können sie auch als Verein. als Körperschaft jedoch könnten sie Schulen betrieben und Kindergärten, sowie im Aufsichtsrat des Rundfunks sitzen.

Für dieses "Vorrecht" sei eine besondere Rechtstreue erforderlich, die die Zeugen scheinbar nicht erfüllen. Deshalb eben die Anhörung.

(Aus der Erinnerung)
Dann schaun wir mal, was daraus noch so wird
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 09. März 2011 18:06
...
nachrichten.t-online.de/-wir-haben-mit-der-klage-gerechnet-/id_44881810/index?news
 
Re: Dann schaun wir mal, was daraus noch so wird
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 10. März 2011 07:23
Ich warte jetzt noch ab, bis hier in Hamburg der Senat vereidigt ist. Dann muss ich schauen, wie wir das Verfahren hier in Hamburg erneut aufnehmen können. Da könnte ich jede Hilfe gebrauchen.

Grundsätzlich ist die Anerkennung in den anderen Bundesländern ja eher "durchgewunken" worden. Die CDU hatte in Hamburg nicht das geringste Interesse sich mit der Problematik zu befassen. Einige aus der SPD sind dagegen inzwischen für das Thema sensibilisiert worden. Mein Anliegen ist also nicht wirklich eine Überraschung hier in Hamburg und es gibt keinen Koalitionspartner mit dem man diskutieren muss.
Re: Anerkennung einfach eine politische Entscheidung?
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 02. April 2011 12:23

Drahbeck

"Angesichts der Tatsache, dass das Land seine Ablehnung fast ausschließlich auf einen im Internet kursierenden gefälschten Brief stützt, der angeblich von unserer Religionsgemeinschaft verfasst worden sein soll, dürfte es ein Leichtes sein, unsere Rechtstreue nachzuweisen."

Mit diesem Satz werden die Zeugen Jehovas bezüglich ihrer Rheinland-Pfalz-Entscheidung in einem Bericht der "Rhein-Zeitung" zitiert ...

Zitiert wird weiterhin ein Sprecher der Religionsgemeinschaft:

"Ich denke, es war einfach eine politische Entscheidung, unseren Antrag abzulehnen."
www.rhein-zeitung.de/regionales_artikel,-Jehovas_Zeugen-klagen-gegen-Rheinland-Pfalz-_arid,213097.html

War die Anerkennung der Zeugen Jehovas in mehreren Bundesländern als Körperschaft des öffentlichen Rechts auch einfach eine politische Entscheidung?

Re: Re:"Rhein-Zeitung"
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 04. März 2011 21:19
Hallo Drahbeck,

Glockentin hat den angeblich gefälschten Brief erstmals in Bremen erwähnt. Ich gehe mit dir einig, dass wir denselben Brief meinen.

Unverständlich ist, dass die Zeugen bisher nicht gegen mich oder andere vorgegangen sind und auf Unterlassung gekalgt haben. Pikl war sonst bisher sehr schnell damit!

Meine Ankündigung an Berlin, die Missbrauchsfälle öffentlich zu machen und den Opfern zu helfen war datiert auf Dez. 2006. Der Brief stammt vom 3. Jan. 2007. Ein zeitlicher Zusammenhang besteht also durchaus. Ein ehemaliger Älterster versicherte mir, der Brief sei echt. Solche Briefe habe es ständig gegeben. Schreibstil entspräche jenen Briefen.

Also warum wartet die WTG mehr als 4 Jahre? Auch die Staatsanwaltschaft Koblenz hat nicht behauptet, dass der Brief nicht echt sei. Der wurde mir auch nicht zurückgeschickt, nur die CD mit den Fallbeispielen (Word-Dateien auf CD). Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren eingestellt, weil der sexuelle Missbrauch nicht eindeutig bewiesen werden konnte, die eingereichten Beweise nicht ausreichten. Doe Betroffenen hätten selbst noch einmal Anzeige erstatten müssen, was nicht geschah. Cornelia W... z. B. lehnte das ausdrücklich ab!

Was würde man wohl finden in den Versammlungen, wenn man mit einem Durchsuchungsbefehl käme und, wie es im neuen Ältestenbuch angewiesen wird, nach jenen verschlossenen Briefumschlägen suchen würde, die in Fällen von sexuellem Missbrauch aufzubewahren sind? Findet man dann solche Umschläge, wenn wieviele? Oder sind die alle spurlos verschwunden?

Im letzteren Falle wäre der Brief dann wohl echt.
----------------------
Ausgeschriebener Familienname redaktionell verkürzt.
 
Re: Re:"Rhein-Zeitung"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. März 2011 06:48
Zum Thema Missbrauchsfälle dann meinerseits nochmals.
Magere 5000 Euro bietet die Katholische Kirche den in ihren Reihen ruchbar gewordenen Fällen an. Damit ist schon mal deutlich, wie solche Vertuschungsfälle auszugehen pflegen.
Grundsätzlich kann man der WTG nicht unterstellen, sie würde Mißbrauchsfälle begünstigen. Die ist dann im Einzelfall davon genau so "überrollt" wie dies für die katholische Kirche auch gelten mag.
Zum Thema gab es am 1. 5. 1992 auch ein vierseitiges Rundschreiben der WTG dazu.
(Seite 1 und 3 selbigen nachstehend).

Meines Erachtens ist es schwer, bis unmöglich, ihr daraus einen justiziablen Strick drehen zu können.
Man beachte auch den Schlussabsatz, jenes Schreiben solle in der Versammlungablage aufbewahrt werden, um für den Fall der Fälle zur Verfügung zu stehen.
Das wiederum gilt auch für alle weiteren relevanten Schreiben der WTG für die Ältestenschaften.
Sollte man aus Interessegeleitheit etwas anderes im Einzelfall vermuten, ist die dazu zu tragende Beweislast um ein vielfaches größer.
Ich kann nicht erkennen, dass irgendeiner der sich da involviert habenden, diese Beweislast tatsächlich getragen hätte.
Insoweit gilt sagt die WTG, dass sei eine Fälschung, ist diese Aussage nicht widerlegt.

"Ein ehemaliger Ältester versicherte mir, der Brief sei echt. Solche Briefe habe es ständig gegeben. Schreibstil entspräche jenen Briefen."

Das es ständig Briefe für die Ältestenschaften gibt, ist bekannt. Indes ist damit immer noch nicht ein tatsächlicher Beweis erbracht.

"Unverständlich ist, dass die Zeugen bisher nicht gegen mich oder andere vorgegangen sind und auf Unterlassung geklagt haben."

Auch der WTG muss man bei ihrem juristischen agieren eiskalte Berechnung zugestehen.
Die Abwägung im Vorfeld besagt dann wohl auch.
Das Streitgegenständliche Schreiben ist allgemein gehalten. Es unterstellt eine Tendenz, belegt diese Tendenz aber nicht im Einzelfall.
Anhand ihrer eigenen offiziellen Literatur kann die WTG nachweisen, dass sie keineswegs Mißbrauchsfälle "gut" findet.
Die Frage kann sich also nur auf den Vertuschungsaspekt verengen.
Dazu sind dann belegte Fälle tatsächlicher Vertuschung vonnöten.
In WTG-Sicht stellt sich jenes Schreiben wohl so dar - "böswillige Verleumdung".
Niemand ist genötigt, sich auf ein ungewisses Justizabenteuer einzulassen, wenn er sich erstens
"erhaben" über die Vorhalte wähnt, und zweitens dass alles so "allgemein" formuliert ist, dass voraussehbar ist, kaum ein Gericht entscheidet da zu ungunsten der WTG, eben weil die Beweislage zu dünn, entschieden zu dünn ist.
Andererseits bestreitet die WTG tatsächliche Mißbrauchsfälle auch in ihren Reihen nicht grundsätzlich; jedoch kann aus ihrer Interessenlage kein Anlass vorhanden sein, diese etwa in der Boulevardpresse zelebriert wieder zu finden. Ergo wird sie wohl auch nichts "förderndes" unternehmen, dass ein solcher Fall eintritt.
Namentlich der Verweis auf Bill Bowen dürfte für deutsche Verhältnisse kaum weiter helfen.

"Was würde man wohl finden in den Versammlungen, wenn man mit einem Durchsuchungsbefehl käme".

Dazu reicht aber keineswegs vorhandenes Mißtrauen in Ex-ZJ-Kreisen aus. Da würde eine Schwelle überschritten, für die lediglich Misstrauen als Basis, kaum ausreichend ist.

Das Grundsatzdilemma liegt meines Erachtens auf einer anderen Ebene.
Keine relevante politische Partei in diesem Lande ist willens dem ideologischen Dummheitsverkauf ein Contra entgegenzusetzen.
Wer Dummheit "kauft" und konsumiert - selber Schuld.
Es gibt in diesem Lande auch die grundsätzliche Freiheit zum verrecken, und keinem der anderen Freiheitsapostel interessiert dann, tatsächliches Verrecken.
Was die "Freiheitsapostel" aus ihrer eigenen Interessenlage allenfalls auch interessiert, ist der Aspekt "spiritueller Staatenlosigkeit" (Nichtwählen ect.) Da soll es dann ja sogar mal eine eher ansonsten ungewöhnliche Dreierkoaltion geben.
Ein FDP-geführtes Justizministerium in Baden Württemberg:
Einem Ministerpräsidenten mit CDU-Parteibuch in Baden Württemberg, der da wähnt, den Aufschrei im Volke (bzw. Teile des Volkes) in Sachen ZJ-KdöR-Ambitionen wohl doch nicht ganz zu überhören zu sollen.
Und auch einen CSPD-Ministerpräsidenten in Rheinland-Pfalz, den auch blos die "spirituelle Staatenlosigkeit" der Zeugen stört. Ansonsten stört ihm an denen schon mal gar nichts (was ja nicht heißen soll, er würde nun Zeuge Jehovas werden wollen. Das sicherlich nicht). Aber prinzipieller Dummheitsverkauf stört auch ihn nicht. Wer Dummheit kaufen will, soll es tun, so auch sein Credo.

Diese eingeengte Interessenlage lediglich auf der Basis "spiritueller Staatenlosigkeit", dass ist auch vorgenannten Herren bewusst, wurde schon mal vom Bundesverfassungsgericht als nicht tragfähig zurückgewiesen.
Im (unausgesprochenen) Wettbewerb mit dem auch Kirchenfilz-Bayern, stehen auch die Herrschaften der CSPD.
Wer der "bessere" Kirchenverfilzer ist, ist wohl auch so eine Frage, welche sie tatsächlich mit umtreibt.
Ich bezeichne daher bewusst - und mit Vorsatz - die "SPD" als CSPD.
Das schroffe reagieren ihres Vorsitzenden etwa in Sachen Laizisten, spricht dann ja schon Bände.
Namentlich im Ostdeutschen Bereich, dort noch nie sonderlich "stark" wähnt die CSPD des Kirchenfilzes zu bedürfen.
Daraus abgeleitet auch ihr Credo von dem Pelz waschen ohne dabei nass zu werden.
Ergo da man das Argument der "spirituellen Staatenlosigkeit" nicht als Hauptargument verwenden kann, werden ersatzweise andere Strohhalme vorgeschoben.
Siehe jetzt in Rheinland-Pfalz.
Es ist wirklich ein Trauerspiel das sich da offenbart.
Und die CSPD sollte sich mal ernsthaft fragen, ob sie sich mit ihrer Orientierung auf den Kirchenfilz wirklich ein "Gefallen" tut.
Meine Entscheidung an Wahltagen ist dazu bereits gefallen.

Re: Re:"Rhein-Zeitung"
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 05. März 2011 11:52
Hallo Drahbeck,
das oben zitierte Schreiben betrifft Missbrauchsfälle Erwachsener, die "vor" dem Beitritt zu den Zeugen in der Kindheit missbraucht worden sind. Natürlich kann man Menschen wie mir vorwerfen "dumm" zu sein, sich fischen zu lassen. Ich bin sehenden Auges hineingeschliddert und ich erinnere mich noch sehr genau an jene Nacht als ich zu Jehova gebetet habe: "Laß mich die Wahrheit erkennnen!" Mir ist das Gefühl noch in guter Erinnerung als wir das erste Mal zur Versammlung gefahren sind - bei Eisregen! am 4. Januar - der Wagen immer wieder zur Seite rutschte und mein Mann das Satan zuschrieb, der verhindern wollte, dass wir zur Versammlung fahren. Meine Tochter war 8 Jahre alt, mein ältester Sohn 5 und die beiden Lütten noch nicht geboren. Ich habe alle Gefühle der Vernunft weggeschoben nach dem Motto: Augen zu und durch. Ein geteiltes Haus wäre für mich nicht infrage gekommen.

Aber was ist mit meinen Kindern? Die beiden Lütten sind Hineingeborene. Meine drei Söhne sind nicht dumm. Sie hatten keine Wahl - bis zu unserem Ausstieg. Aber die Altlasten wiegen schwer.

Nun magst du sagen: "Aha. Ricarda verarbeitet mit ihrer Ausstiegsarbeit also ihre Schuldgefühle." Aber so einfach ist das nicht. Meine beiden Lütten verdanken ihr Leben der Tatsache, dass wir Zeugen Jehovas waren. Als Nicht-Zeugen wären wir eine Durchschnittsfamilie mit zwei Kindern geblieben. Ich war es, die zu ihrem Gatten sagte: "Wenn jemand Grund hat in diese Welt Kinder zu setzen, dann doch wir, die wir Harmagedon überleben wollen und nicht jene, die umkommen." (Ich hatte schon immer meine eigene Logik, die nicht unbedingt mit der des Sklaven überein stimmte, schon gar nicht mit der unseren einfältigen Ältesten in Lauenburg). Nun, ist (Gott sei Dank) keines meiner Kinder sexuell missbraucht worden. Aber sie sind Opfer von Gewalt und haben Chancen verpasst. (Kein Abi, kein Studium). Meine Söhne möchten mit der Ausstiegsarbeit übrigens nichts zu tun haben. Der älteste, (der die jüngeren prägt) sagt: "Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Man kann natürlich eigenes Versagen immer auf die Zeugen schieben. Aber irgendwann wird man erwachsen und muss selbst entscheiden, was man aus seinem Leben macht. Ich wäre heute rhetorisch nicht so gut, wenn ich nicht schon mit 7 Jahren in der theokratischen Predigtdienstschuel gewesen wäre." Nun, das ist ein Standpunkt. Seiner! Bei seiner Intelligenz würde er heute ohne Zeugenvergangenheit ganz woanders stehen. Jetzt erkämpft er sich das mühsam, weiß aber auch, dass es sein Verdienst ist, was er erreicht.

Das Motiv für meine Ausstiegsarbeit liegt eher darin, dass ich die Vergangenheit nicht ändern kann. Ich kann aber verhindern, dass sich das, was meine Kinder erleben mussten, ständig wiederholt. Also gilt meine Aufmerksamkeit den Kindern und Jugendlichen bei den Zeugen und Erwachsenen, die ihre Kindheit dort verbracht haben. Insbesondere ihnen reiche ich die Hand. Und dazu gehören eben Menschen, die als Kinder bei den Zeugen sexuell missbraucht worden sind.

Die Geschichten ähneln sich. Es gab einen sexuellen Missbrauch. Die Eltern wandten sich an die Ältesten. Es gab eine Untersuchung - keine zwei Zeugen. Der Täter leugnete oder bereute und missbrauchtes Kind und Eltern wurden genötigt zu schweigen und zu verzeihen, liefen sonst selbst Gefahr, ausgeschlossen zu werden. Das verkrafteten Eltern und missbrauchte Kinder nicht und stiegen aus, werden seitdem geächtet, als hätten sie eine schwere Sünde wie Hurerei oder Mord begangen und verlieren den Rest der Familie und ihr soziales Umfeld. Das ist das Verbrechen, das ich anprangere. Täter werden aufgrund der Zwei-Zeugen-Regel gedeckt.

Es wäre die Pflicht jedes Bürgers, solche Fälle anzuzeigen. Strafantrag zu stellen ist tatsächlich Sache des Betroffenen. Aber ein Offizialdelikt anzuzeigen Bürgerpflicht. Hier versagen die Zeugen - und die Staatsanwaltschaften. Wir brauchen in dieser Sache keine neuen Gesetze. Wir müssen die vorhandenen einfach nur durchsetzen und uns gegen den Filz wehren.

Warum wurden denn meine Anzeigen eingestellt? Warum hat mir die Staatsanwaltschaft ein Ordnungsgeld von € 250.000 angedroht, wenn ich weiter behaupte, Pikl würde Kindesmissbrauch bei den Zeugen Jehovas verschleiern? Ich habe in Hamburg Anzeige erstattet, nicht in Koblenz. Die Zuständigkeit richtet sich jedoch nach dem Wohnort des Straftäters. Pikl ist Rechtsanwalt in einer Soziätät von drei Anwälten. Natürlich kennen die die Staatsanwälte vor Ort persönlich.

Da liegt das Problem und das betrifft natürlich nicht nur die Missbrauchsfälle bei den Zeugen. Eine harte Nuss. Aber soll ich deswegen wegschauen? Das habe ich annähernd 15 Jahre getan! Der Weg, den ich eingeschlagen habe, ist mühseelig. Sicher. Aber steter Tropfen hölt den Stein.

Das gilt für Mobbing. Das gilt für Kindesmissbrauch. Das gilt für Umweltschutz. Das gilt für das Leben an sich. Von meiner Vision auf diesem Planten frei von Angst leben zu können sind wir noch unendlich entfernt. Aber da bin ich nun wieder eine gebürtige Lutheranerin: "Wenn morgen Harmagedon kommt, dann pflanze ich heute noch einen Apfelbaum!"

Schönes Wochenende

eine unverbesserlich optimistische
Ricarda
Re: Re:"Rhein-Zeitung"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. März 2011 12:17
Ich denke mal, was Individualschicksale anbelangt, so hat jeder der sich hier oder in anderen thematischen Foren schon mal geäußert hat, so sein "Päckchen zu tragen". Das mag nicht "identisch" sein; grundsätzlich ist es aber eines.
Und deshalb meine ich, auch solchen Parteien wie der CSPD, sollte mal mächtig das Feuer unter dem Allerwertetesten angezündet werden, damit sie von ihrer Ignoranz "alles halb so schlimm" mal aufwachen (hoffentlich).
Wobei man über den Grad noch vorhandener "Hoffnung" allerdings sehr geteilter Meinung sein kann. Bei mir jedenfalls tendiert sie gegen Null.
Und muss man dann zur Kenntnis nehmen, dass da wie der erwähnte Artikel der "Rhein-Zeitung" verdeutlicht, eine Argumentationslinie benutzt wird, bei der man das Scheitern schon im voraus prophezeien kann, wird die ganze Sache auch nicht "besser".
Natürlich bestehen da Sachzwänge. Dieser Teufelskreis kann meines Erachtens nur dann durchbrochen werden, wird einer tatsächlichen Trennung von Staat und Kirche, näher getreten.
Davon ist aber offenbar auch die CSPD "Lichtjahre" von entfernt.
Re: Re:"Rhein-Zeitung"
geschrieben von: Alphabethus
Datum: 06. März 2011 09:25
Hallo, Ricarda, so vieles aus Deinem Beitrag deckt sich mit meinen Erfahrungen, Gefühlen und Gedanken. Ich selbst kann überhaupt nicht einschätzen ob es stimmt, was mir immer wieder gesagt wir, dass ich meine Sektenzugehörigkeit mit meiner Arbeit bewältigen möchte. Meine Intuition ist jedenfalls die gleiche wie Deine: Ich möchte wenigsten in dem einen oder anderen Fall nach Möglichkeit verhindern, dass Andere in das gleiche Trauma hineinschlittern. Und das hat rein gar nichts mit Dummheit zu tun. Die psychologischen Hintergründe dafür sind leider so subtil und unsichtbar, dass selbst die Klügsten nicht dagegen gefeit sind, Seelenfängern auf den Leim zu gehen, wenn Zeit und Umstände zusammen passen. Aber die wirklichen Opfer sind die Kinder - leider! In gewisser Weise hat Dein Sohn und der meine wohl Recht. Jeder ist für sich selbst verantwortlich. Aber es ist auch eine Tatsache, dass jeder irgendwie mit seinen Gefühlen der Wut, Ohnmacht, Wehrlosigkeit oder der Gleichgültigkeit der Allgemeinheit fertig werden muss. Ich für meinen Teil sehe halt im Angriff noch immer die beste Verteidigung. Also lass uns weiter gegen diese Windmühlen anrennen. Irgendwann könnte ja doch mal ein Flügel beschädigt werden.
Re: Re:"Rhein-Zeitung"
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 06. März 2011 18:10
Nun, wenn ich könnte, wie ich wollte, dann würde es in Deutschland laizistische Schulen geben. Es gibt bei der SPD eine Arbeitsgruppe, die aber meine Ansichten zu diesem Thema nicht teilt.

Ich möchte auch sonntags einkaufen können. Geht hier ja einigermaßen. Fischmarkt bis 9:30 und ab 10 Uhr hat Lidl auf, aber ohne Frischfleisch und Tiefkühlkost. Und zur Not gibt es ja auch noch die Wendlehalle im Hauptbahnhof. Man behilft sich halt. Aber warum müssen wir am Sonntag ausruhen, weil Gott müde ist?!

Die Atheisten beginnen sich zu formieren. Langsam, aber immerhin. Nur, es wird jahre dauern, bis sie gleichberechtigt sind und die Fundamentalisten sind im Vormarsch. Das ist für mich jedoch kein Grund das Handtuch zu strecken.
Re: Re:"Rhein-Zeitung"
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 06. März 2011 18:22
Da bin ich bei dir.

Wenn mir die Ausstiegsarbeit keine Freude bereiten würde, dann würde ich es lassen. Ich habe telefoniert mit einem 18jährigen.

Gefischt mit 13, getauft mit 18 im Februar 2010, ausgestiegen im Dezember. Wohnt noch bei den Eltern. Da könnte man doch sagen: alles paletti, oder?

Aber so ist das nicht. Die Eltern waren nciht begeistert, als er Zeuge wurde. Kommunikation annhähernd Null. Jetzt sind sie froh, dass er raus ist. Kommunikation? Annähernd Null. Sie verstehen nicht, dass es ihn trotzdem schmerzt seine Brüder zu sehen, mit denen er Seite an Seite im Predigtdienst stand. Er ist froh raus zu sein, beginnt sein Leben selbstbestimmt zu leben. Aber wer versteht ihn jetzt?

Nein. Wir alten Hasen müssen für solche Menschen da sein. Ihnen zeigen, dass sie eben nicht allein sind. Und jeder von uns kann helfen. Ein kleines Stück, jeder auf seine Weise.

Ich hätte nie den Nerv wie drahbeck alles zusammenzutragen. Das könnte ich nicht. Aber er kann es! Oder wie +. ist doch toll, was er geleistet hat. So ist es doch gut, dass jeder seine Talente hat. Dadurch finden Aussteiger (hoffentlich) genau das, was sie jeweils brauchen.

Austausch zwischen uns ist wichtig. Vernetzung und gegenseitige Hilfe und Respekt.
Und damit meine ich ganz sicher nicht "Einheit", sondern Vielfalt.

Ich freue mich, dass es euch gibt. Schauen wir also, dass wir noch möglichst vielen Menschen hilfreich die Hand reichen, jeder auf seine Weise.

Wieder eine Familientragödie ...
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 06. Februar 2011 09:46

mit Zeugen Jehovas-Bezug

forum.gofeminin.de/forum/matern2/__f1248_matern2-Zeugen-Jehovas-HILFE-Kinderheim-Teil-2.html

Spende doch dein Herz
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 18. Februar 2011 12:04
Ich habe gerade einen ungeheuerlichen Anruf erhalten. Dass muss ich los werden.

Einer Schwester, die an Multipler Sklerose erkrankt ist, hat der Korodinator? gesagt, sie würde ja ohnehin bald sterben und sollte sich überlegen, ob sie nicht ihr Herz ihrem herzkranken Vater sprenden wolle. Da würde das Herz wenigstens noch einen Zweck erfüllen.

Sie war so fertig und fragte mich, ob denn die Zeugen jetzt Herztransplantationen zustimmen würden. Sie stand unter Schock, hat kein Internet und wußte nicht, was sie nun tun sollte. Weinend sagte sie mir, "Ich kann doch nicht zustimmen, dass man mir mein Herz rausnimmt und es meinem Vater gibt. Ich wollte doch auch noch leben."

Was ist jetzt ein Koordinator? Meint sie jemanden vom Krankanhausverbindungskommitee oder gibt es jetzt eine neue Bezeichnung für bestimmte Älteste?

Ihrer 95jährigen Oma hat dieser Koordinator € 4.000 abgenommen, mit der Begründung, die würden dringend für einen Nofall gebraucht. Die gutgläubige alte Damen hat daraufhin ihr Konto geplündert.

Welche Abgründe tun sich noch auf?
Re: Spende doch dein Herz
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 18. Februar 2011 14:30
Wir haben jetzt mehrfach telefoniert und ich bekomme Unterlagen zugeschickt. Das hat für mich eher mafiöse Strukturen, die ich so bisher bei den Zeugen nicht bemerkt habe.

Eine Glaubensschwester soll nach einer Komiteesitzung ausgesehen haben, als sei sie die Treppe runtergefallen. Auf Nachfrage, was passiert sei, soll sie gesagt haben, sie wolle nicht darüber reden.

Wäre es wirklich denkbar, dass Älteste alleinstehende Frauen bedrohen, nötigen oder verprügeln, um an ihr Vermögen zu kommen? Das mögen wirklich außergewöhnliche Fälle sein.

Ich weiß von einem Fall aus meinem Forum, dass die Zeugen sich an die alte Mutter herangemacht haben und bei ihrem Tod die Ausgeschlossene noch nicht einmal verständigt wurde, weil ihre Schwester eine Zeugin war und alles einfach an sich genommen hatte. Vom Tod erfuhr sie erst, als nichts mehr da war, also keine Erbmasse. Angeblich hätte die alte Mutter alles (auch das Haus) verlebt. Auch durch mehrere Prozesse wurde nichts erreicht.

Sind ähnliche Fälle bekannt? Fälle, wo Ausgeschlossene um ihr Erbe gebracht wurden? Fälle, wo Frauen bedroht wurden von Zeugen Jehovas oder genötigt wurden, Geld zu spenden?
Re: Spende doch dein Herz
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 18. Februar 2011 14:58
Bei Infolink hat der dortige User "Perle"
aus seinem eigenen Erleben mal einen zwar nicht identischen, aber ähnlich gelagerten Fall angesprochen.

Dann sei doch mal an den von der Obdachlosenzeitung "Strassenfeger" publizierten Fall erinnert.
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,73138,82019#msg-82019
18. September 2010 03:59
Im Fall Vjekoslav Marinic gibt es auch noch einem von ihm mit erwähnten Fall

Es gab da in unserer Versammlung eine Familie namens Topal mit drei Kindern: Goran, der älteste war zwei Jahre älter als ich, Sascha war ein Jahr jünger und Tanja zwei Jahre jünger. Wir waren gute Freunde und, so selten sich auch die Gelegenheit ergab, spielten wir gerne zusammen. Doch Vasa der Vater war brutal im Umgang mit seinen Kindern, besonders mit Goran. Für jede kleine Verfehlung, für jedes minimale nicht den Anforderungen Vasas genügen wurde Goran schwer bestraft. Er wurde ständig geschlagen. Ich habe noch lebhaft Gorans Gesicht vor mir, wie er mit verbissenen Lippen die Schläge seines Vaters über sich ergehen ließ und mit aller Kraft gegen die Tränen und Schmerzausrufe ankämpfte. Aus seinen Augen quoll Verbitterung und Hass. Jeder Hieb lief wie ein kalter Schauer über meinen Rücken und ein quälendes Ohnmachtgefühl überflutete mich. Niemand von den mächtigen Erwachsenen zeigte sich solidarisch mit uns Kindern. Die Liebe Christi wurde gepredigt, aber in deren Namen Hass und Aggressionen an uns Kindern ausgelebt und noch als Liebestat erklärt.
Das war der Beginn meiner schizophrenen Persönlichkeitsspaltung. Zwei einander widersprüchliche Strömungen spalteten mich: Ich musste das mein Empfinden von erlebtem Hass gewaltsam unterdrücken und verleugnen, aber unter Zwang als erfahrene Liebe erklären.
Goran Topal ist heute ein Obdachloser.

Re: Spende doch dein Herz
geschrieben von: Alphabethus
Datum: 18. Februar 2011 15:10
Es gibt keinen "vorsitzführenden Aufseher" mehr in den Versammlungen. Die heißen nun "Koordinator für die Ältestenschaft".
Re: Spende doch dein Herz
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 18. Februar 2011 15:30
Aha. Danke. Dann geht es in diesem Fall also um den "VA" einer Versammlung aus Bochum. Mal sehen, was wir noch heruasfinden können.
Re: Spende doch dein Herz
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 18. Februar 2011 15:32
Danke Drahbeck.
Es ist einfach schier unglaublich. Wenn man anfängt in einem Scheißhaufen zu wühlen (entschuldige den Ausdruck), dann fängt es wirklich mächtig an zu stinken.
Zwischen uns das Paradies
geschrieben von: . +
Datum: 28. Januar 2011 17:56
Zwischen uns das Paradies

http://www.zwischenunsdasparadies.de/

Oh mein Gott!!!

Oh mein Gott!!!

Tausche Moslem gegen Zeugen Jehova

Oh mein Gott!!!

"Fahr doch zum Teufel wo du hingehörst!!!"
"Worlds Apart"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 11. Februar 2011 03:36
Im Zeitspiegel
"Worlds Apart" (To Verdener = Zwei Welten)

Offenbar seit September 2008 gibt es - allen Querschüssen der ZJ-Fraktion in der Wikipedia zum Trotz - dort auch eine Referierung des Films "World Apart".
Leider gibt es von letzterem nach wie vor keine deutschsprachige Variante, vollgültiger Art.
Etwa die Einblendung von Textpassagen in den Film, kann ja nur als Notbehelf gewertet werden.
Immerhin kann man der Wikipedia eine inhaltliche Referierung entnehmen.
Am 11. Februar 2008 wurde der Film wohl erstmalig auf der Berlinale vorgestellt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Worlds_Apart_(Film)

http://www.youtube.com/watch?v=tsOR9rqCVwM

Siehe auch

http://forum.mysnip.de/read.php?27094,11621,11621#msg-11621

http://forum.mysnip.de/read.php?27094,678,678#msg-678

Nachtrag: Wenn es also mit der Direktverlinkung wieder mal nicht klappt (Fehlermeldung - was auch in anderen die Wikipedia beteffenden Fällen registrierbar ist); die Empfehlung, den Link in die Browserzeile zu kopieren. Dann müsste es klappen

Alternativ den Link nutzen
Suche nach „Worlds Apart (Film“ in anderen Artikeln.

Weshalb vorgenannte Probleme in der Wikipedia existieren, kann ich auch nicht beantworten; nur eben darauf hinweisen, sich durch Fehlermeldungen nicht "einschüchtern" lassen, weiter "am Ball zu bleiben".

Bayerns Grüne
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 10. April 2011 15:23
Vorab die Anmerkung.
Eine "Garantie" der Zugänglichkeit im Internet des nachgenannten Artikels der Evangelischen Wochenzeitung "Die Kirche" über einen "längeren" Zeitraum - ist angesichts der bisherigen Praxis jenes Blattes - eher unwahrscheinlich.
www.die-kirche.de/index.php?id=29&tx_ttnews[tt_news]=295&cHash=884743ea244dbfc12050318bd7d3bc1a

Jedenfalls gab es in deren Ausgabe vom 3. 4. 2011 (Nr. 14) auf deren Seite 1 einen Gastbeitrag. Das "Gast" muss dann wohl betont werden.
In einer redaktionellen Einleitung wird auf die Wahlen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz bezug genommen. Und dabei insbesondere auf den Umstand verwiesen des dortigen guten Abschneidens der "Grünen"

In dieser Gemengelage lässt genanntes Blatt die Religionspolitische Sprecherin der Grünen im Bayrischen Landtag, Frau Ulrike Gote zu Wort kommen, und jener Beitrag trägt dann die Balkenüberschrift "Staat und Kirche klarer trennen."
Votum der Grünen dabei. Die Gleichbehandlung aller Teile der Religionsindustrie, egal welcher Couleur.
Eine solche Forderung ist im traditionellen Kirchenfilz-Land Bayern, schon fast als "revolutionär" zu nennen.
Nun muss man aber wohl hinzufügen. So stark, wie in den beiden anderen genannten Bundesländern sind die "Grünen" in Bayern halt nicht.
Insoweit kann ich dazu nicht den Kommentarsatz mir versagen.

Derzeit ein Muster ohne Wert.

Frau Gote verweist auch darauf:

"Bundesweit gehören rund 40 Prozent der Menschen – in manchen Bundesländern bis zu 80 Prozent – keiner der großen Kirchen an. Diese Differenzierung erfordert es, das Verhältnis von Staat und Religionsgemeinschaften an die gesellschaftlichen Realitäten anzupassen."
Weiter liest man in ihrem Beitrag auch die Sätze:
"In Bezug auf die christlichen Kirchen halten wir eine deutlichere Entflechtung vor allem in finanzrechtlichen Belangen für notwendig: Wir möchten mit den Kirchen eine Verhandlungslösung für die Dotationen (Zuwendungen) finden, die auch laut Verfassungsauftrag in Artikel 140 des Grundgesetzes abgelöst werden sollen. Dabei geht es zum Beispiel um die Frage der Bischofsgehälter, die in Bayern aus dem Landeshaushalt finanziert werden."

Auch dazu kann ich mir den Kommentarsatz nicht ersparen:
Ja und nun? - Wieder ein Muster ohne Wert.
Oder wollen etwa die Grünen behaupten, sie hätten - wenigstens - dieses Ziel erreicht?
Ich jedenfalls kann es nicht sehen.

Ein weiterer "salbungsvoller" Satz von ihr:

"Wir erleben die Kirchen als wichtige Bündnispartner vom Eintreten für Frieden bis hin zu ethischen Fragen wie der Gentechnik. Eine weitergehende Entflechtung mündet für mich nicht im Laizismus: Wir fordern sie nur dort, wo sie notwendig ist."

So so; sie möchte als Teile der Religionsindustrie weiter "schöngeredet sehen".
Auch das Opus Dei?
Auch das Zölibat?
Auch die Kontrontationssituation im Fall der Fälle in Sachen Bluttransfusion, es auch zu der Konsequenz kommen zu lassen - lieber sterben denn Bluttransfusion?
Auch den Praxisgrundsatz als Schicksal hinzunehmen. Beteiligung an Wahlen prinzipiell Nein, egal welche Partei und wo auch immer.
Das islamische Kopftuch redet sie ja bereits "schön" (siehe weiter unten).
Solche Teile der Religionsindustrie wie etwa Scientology oder auch Zeugen Jehovas oder auch Opus Dei indes, kommen in ihrem genannten Beitrag - de facto - nicht mit vor - wie auch, für letztere wären wohl die salbungsvollen Worte:
"Bündnispartner vom Eintreten für Frieden bis hin zu ethischen Fragen wie der Gentechnik" kaum geeignet!

Wer sich namentlich freuen kann sollten die Grünen reale Bestimmungsmacht haben, dürfte der Islam sein, den sie ja auch namentlich mit erwähnt.
Da setzt sie sich schon mal vom CDU/CSU-Filz deutlich ab, der bei dieser Frage doch eher das Strickmuster verfolgt.
Radio Erwiwan sagt: Im Prinzip schon. Aber nur dann wenn Ostern, Pfingsten, Weihnachten in einem Schaltjahr noch dazu, auf einen Tag zusammenfällt.
Also beim Filz der großen Filzparteien (einschließlich CSPD) dürften die Islamisten wohl weniger zu erwarten haben.
Möglich, dass die Grünen auch auf diese Wählerklienten schielen, die andere Parteien eher "vernachlässigen".

Im Gegensatz zum Ansatz der de facto in der CSPD bedeutungslosen Laizisten (deren Ansatz mir in der Tat weit sinnvoller erscheint) verfolgt Frau Grote eher das Prinzip des "Pelz waschens ohne dabei nass zu werden".
Auch wenn die Grünen derzeit im Aufwind sein mögen, werden sie wohl kaum so stark werden, um eine Alleinherrschaft realisieren zu können. Sie sind letztendlich weiter auf Koalitionen angewiesen. Und da landet der Ansatz der Grünen eher im Bereich des zerredeten, des faktisch unwirksam werdenden.

Ich kreide es Frau Grote, das sei namentlich nochmals wiederholt, besonders negativ an, dass sie in ihren Reflexionen, zu den Themen etwa von Scientology und Zeugen Jehovas, eher nicht "Farbe bekennt".
Würde sie das nämlich tatsächlich tun, bedürfte ihre geschönte Weltsicht, wohl einer wesentlichen Korrektur.

Wer sonst nicht viel zu bieten hat, hat seit Bismarcks Tagen als Ersatz Religion zu offerieren. Ich kann nicht erkennen, dass die Grünen sich von dieser Linie unterscheiden würden.
Die staatliche Subventionierung der Religionsindustrie (und nur dieses Thema kann relevant sein. Nicht aber ob einer wähnt, sein Elend nur in Religion ersäufen zu können.
Oder andere Ausgeflippte wähnen den Weg zum "Übermenschen" über die Schiene bestimmter Teile der Religionsindustrie zu finden).
Die diesbezügliche staatliche Subvention steht in merkwürdigen Kontrast, etwa zu der Knausrigkeit, welche sich in hiesigen Gefilden mit dem Begriff "Hartz IV" zu verbinden beliebt.

Wenn es schon nicht gelingt, diese Subventionierung der Religionsindustrie nennenswert zurückzufahren, obwohl dieser Luxus wahrlich nicht mehr zeitgemäß ist, dann muss schon die Frage der Verhinderung ihrer Ausweitung gestellt werden.
Ein exemplarisches Beispiel solcher Ausweitung stellen auch die ZJ-KdöR-Ambitionen dar. In Gesamtheit stellen auch die Grünen bei dieser Frage (aber nicht nur sie) beschämende Versager dar.
Ich kann nur hoffen, das sich die Situation nicht noch dergestalt zuspitzt, dass vielleicht bloß tumpe Neonazikreise den diesbezüglichen Rotstift anzusetzen bereit sind, dieweil die sogenannt demokratischen Filz-Filz-Filz-Superfilz-Parteien, wieder mal ihr klägliches Versagen unter Beweis stellen!

In einem Votum auf ihrer Webseite stellt sich Frau Gote gegen die Mehrheitsposition ihrer Partei, in dem "Kopftuchstreit".
Sie erteilt der These einer "neutralen" Schule eine Absage.
Solcherlei Aussagen sind dann in letzter Konsequenz, auch "Wasser auf die Mühlen der Zeugen Jehovas". Nicht das die nun unbedingt mit den Islamisten in Sachen Kopftuch wetteifern wollten. Das wohl weniger. Dafür um so mehr auch das Schulwesen als Missionsobjekt zu mißbrauchen. Und bei letzterem haben die Zeugen garantiert keine Skrupel.

In Sonderheit würde ich eine Klärung des Verhältnisses Grüne zu den Zeugen Jehovas als erforderlich ansehen.
Die Anhörung etwa in der Bremischen Bürgerschaft, könnte Material dafür liefern. Sehe ich mir die Webseite der Frau Gote an, herrscht bei ihr zum genannten Thema Bremen; auch zum Thema Zeugen Jehovas generell, das grosse Schweigen.
Ein bisschen zuviel Schweigen, für einen Religionspolitischen Sprecher.
.
Auch wenn sie denn die Gutsherren-Entscheidung der bayrischen Regierung, aufgrund der Machtverhältnisse, nicht verhindern konnte, bestände zumindest die Option, eine oppositionelle Stellungnnahme dazu, zu Protokoll zu geben.
Auch davon hat man nichts vernommen.
Und ich unterstelle deshalb nichts vernommen, dieweil für Frau Grote auch die grössten Menschenrechtsverletzer, allesamt gut sind. Stören tuen sie allenfalls die staatlich bezahlten Bischofsgehälter. Ist dieser Makel dann irgendwann mal beseitigt, ist auch die Welt für Frau Gote auf dem Religionssektor wieder "heil" dieweil der Schein gewahrt ist (dann).

Nun kann man wie bereits gesagt, die Grünen in Bayern nicht für das "durchwinken" des dortigen ZJ-KdöR-Anspruch haftbar machen (dieweil sie ja nicht an der Regierung derzeit beteiligt sind).

Aber wofür man sie sehr wohl mit haftbar machen kann, (zumindest ich mache es) ist ihr großes große Schweigen zum genannten Thema. Vielleicht auch mangels eigener Beschäftigung mit der Thematik.
Von Rücktrittsforderungen an die Adresse katholischer Bischöfe, kann man zwar bei ihr auch Kenntnis nehmen.
Was sie an der Catholica kritisiert, "gleich sie wieder durch Lobbyismus" zugunsten der Islamisten aus.
Selbige mögen in Bayern einen schwereren Stand als andernorts haben. Typische Gutsherrenmentalität, eben zugunsten der Catholica.
Fallweise auch dann der sich ähnliche Rechte einklagenden, wie eben die Zeugen Jehovas.

Mit ihren derzeit rund 10% Wähleranteil haben die Grünen in Bayern ohnehin noch nicht den Grad erreicht, dass sie wirklich was - außer Deklarationen - bewegen könnten. Aber es wird ja wohl noch weitere Wahlen geben. Etwa in diesem Jahr auch noch in Berlin.
Nun ist Frau Grote sicherlich nicht für Berlin zuständig. Aber das sage ich auch. Die eine "bremische Schwalbe" macht noch lange keinen Sommer, zumal sie zu allem Überfluss nicht besiegelt ist.
Für mich stellt sich sehr wohl persönlich die Frage der Wahlentscheidung im Herbst dieses Jahres in Berlin.
Da bin ich dann "ganz hin- und hergerissen" Von einer Grostadtregion erwarte ich nicht unbedingt, dass die ein sonderliches Interesse an der ZJ-Frage hätte. Das mag andernorts vielleicht stärker ausgeprägt sein (wenn überhaupt). Aber gesetzt die Grünen werden auch in Berlin stärker. Was folgt dann?

Eventuell ein Koalition mit der hiesigen CDU? Der Frau Künast würde ich diesbezügliche Ambitionen sehr wohl zutrauen.
Sollte sich diese Option anbahnen, dann werde ich es wohl vorziehen, meine Stimme nicht den Grünen zu geben (von einigen anderen erst gar nicht zu reden). Auch auf die Gefahr hin, bloß noch die Option einer unter 5% Partei zu haben (etwa einer welche das Thema Internet besonders favorisiert).
Jedenfalls können die Grünen, in ihrem derzeitigen Darstellungsradius, mich nicht überzeugen!
Schaun wir mal wie das sich so weiter entwickelt.

Um auf "Die Kirche" zurückzukommen.
Aber die Motivation für diesen Gastbeitrag seitens der Zeitung "Die Kirche" dürfte schon klar sein.
Die Laizisten aus der CSPD dürften wohl in der "Die Kirche" kaum, auch die Chance zu einem Gastbeitrag bekommen.
Dabei wirkt natürlich mit entscheidend hinein, dass die ignorante SPD-Führung der nur erneut das Wort Kurt Tucholskys unter die Nase zu reiben wäre, nichts von ihren Laizisten wissen will.
Ich kann nur hoffen. Es gibt zwei Alternativen in dieser Gememengelage.
Entweder die ignorante SPD-Führung ändert ihre Position dazu (wonach es keineswegs aussieht), oder der Wähler straft sie noch weiter ab, in Richtung schon jetzt zu beobachtender Bedeutungslosigkeit.
Zitat von Karl Marx in "Das Kapital":

Die Kirche von England
(als Beispiel) verzichtet eher auf 38 ihrer 39 Glaubensartikel, als denn auf ein 39ten Teil ihrer finanziellen Einkünfte.

Re: Bayerns Grüne
geschrieben von: Margit Ricarda Rolf
Datum: 10. April 2011 19:39
Politik besteht auch immer aus den einzelnen Menschen, die sie gestalten. In Bremen war es ein Grüner, der die Anhörung auf den Weg gebracht hat und er hat bekannt schlechte Hausaufgaben gemacht zu haben im Vergleich zu den anderen Rednern. Was ich ihm hoch anrechne, ist, dass er nachgefragt hat - unermüdlich! Er wollte auch die anderen Unterlagen haben (Hütet-Buch z. B). Insgesamt war die Anhörung gut und intensiv.

Mit dem Laiszismus ist das so eine Sache. Es gibt eine SPD-Gruppe in Bremen. Ich habe dort angeregt eine laizistische Schule auf den Weg zu bringen (oder wenigstens mit einer anzufangen). Vielleicht bin ich an den falschen geraten. Jedenfalls war die Antwort eindeutig negativ. So weit wolle man nicht gehen.

Man will sich wohl mit der Macht Kirche nicht anlegen. Mich freut es jeden Sonntag neu, wenn ich bei Lidl einkaufe und lange an den überfüllten Kassen stehe. Sonntagsverkauf. Es gibt kein Frischfleisch und nur eingeschränkt Tiefkühlkost. Ein kleines Bollwerk gegen das Machtinstrument Kirche im Bahnhof Altona. Der Hamburger Fischmarkt von 6 - 9:30 Uhr ist das ja schon länger.

Ich spiele schon länger mit dem Gedanken Politiker mit der Frage ihrer Gottgläubigkeit zu konfrontieren. Mit großer Erleichterung habe ich zur Kenntnis genommen, dass unser Bürgermeister beim Amtseid auf den Zusatz "so wahr mir Gott helfe" verzichtet hat. Aber ob ich ihn von einer laizistischen Schule überzeugen kann?

Die Kanzlerin jedenfalls hat offensichtlich eine Glaubenskrise. Fokushima hat ihre Sicherheit, Gott würde schon alles richten, offensichtlich ins Wanken gebracht. Glaubte sie bisher, sie könne nur regieren, weil Gott mit ihr ist, dann fragt sie sich wohl jetzt, ob er sie verläßt, wenn es bei uns mal knallt.

Würde sie sich eingestehen, dass es keinen Gott gibt, dann müsste sie selbst Verantwortung übernehmen. Das traue ich ihr nicht zu. Und die heuchlerische Tragik im Gesichtausdruck, jedes Mal, wenn es Tote gibt, zeigt deutlich, wie oberflächlich ihr Glaube ist.

Ob rot, gelb grün, schwarz oder sonstwas, es geht immer nur um den einzelnen Politiker. Wie wir in Bremen erleben durften, gibt es auch gute Grüne. Aber sie wissen über unsere Problematik einfach zu wenig.

Das müssen wir ändern.

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