Der Fall Vjekoslav Marinic [Ein Videobericht]

http://www.youtube.com/watch?v=jq6wjAkkefs

Gelesen in dem 1976 erschienen Buch von Christa Meves mit dem Titel:

„Lange Schatten - helles Licht. Aus meinem Tagebuch"

Darin auch der nachfolgende Passus:

„Niemals hätte ich es für möglich gehalten, daß es so schwer ist, sich hier im Westen einzugewöhnen" sagt die sechzehnjährige Cornelia. Sie hat vor einem Jahr mit ihren Eltern und Geschwistern aus der DDR ausreisen dürfen. Der Vater ist Frührentner - da erlaubten die Behörden die Abwanderung. „Meinen Geschwistern geht es genauso", sagt Cornelia, „wir kommen uns wie Fremde vor. Drüben hatte jeder von uns drei bis vier feste Freunde in seiner Klasse. Aber hier sind wir isoliert. Hier denkt jeder nur an sich. Ich habe so vieles versucht, um an die Mädchen in meiner Klasse heranzukommen. Die finden mich wohl auch ganz gut. Wenn man sich ein bißchen besser kennt, erzählen sie wohl auch von ihren Problemen - aber zuhören, was der andere sagt, das können sie überhaupt nicht. Und dann gibt es kaum welche, die sich für etwas anderes interessieren als für Sex, Kleider, Pop, Fernsehen. Hier lesen meine Klassenkameradinnen keine Zeile freiwillig - nur was sie für die Schule aufgenötigt bekommen. Es machen auch nur ganz wenige selbst Musik. Das war in der DDR alles ganz anders - viel besser. Ich habe manchmal richtig Heimweh nach drüben. Da gab es ganz viele richtige Menschen."

Aber ihr seid doch freiwillig fortgegangen", gebe ich zu bedenken.

„Doch, natürlich", erwidert Cornelia lebhaft. „Das war ja scheußlich - dieses Angst-haben-Müssen, dieses nur-ja-sagen-Dürfen, diese Verlogenheit, diese erzwungene Anpassung. Wir waren zuerst alle wahnsinnig glücklich, in der Freiheit zu sein; aber die Leute hier, die können das ja überhaupt gar nicht mehr richtig genießen. Die haben das überhaupt nicht in ihrem Bewußtsein. In meiner Klasse kann ich mir da den Mund fusselig reden; dann finden sie mich noch komisch."

Dieses Zitat hat in direkter Beziehung, mit dem Zeugen Jehovas-Thema nichts zu tun, das ist unzweifelhaft.

Die Zitierte war zum Zeitpunkt des Zitats, noch Jugendliche. Der Jugend sagt man nach, sich besser an neue Rahmenbedingungen anpassen zu können, als etwa „ältere Semester". Dennoch kündet sie auch von Anpassungsschwierigkeiten. Und das nicht unbedingt im „DDR-Nostalgie-Sinne". Ein junger Mensch hat noch seine Zukunft vor sich.

Die tatsächlichen „DDR-Nostalgiker" dürften wohl eher die sein, die da aus ihren bisherigen Geleisen Herausgeworfenen (vielleicht zu DDR-Zeiten sogar Etablierten), und für die nun der „Zug zur Neuanpassung" im Individualfall, „abgefahren" ist.

Von einer religiösen Sozialisation vernahm man im vorliegenden Fall nichts. Angesichts weitgehender Entkirchlichung in der DDR, kann die auch prinzipiell nicht unterstellt werden. Das neue Milieu beschreibt die Berichterstatterin denn auch mit den Worten:

„Und dann gibt es kaum welche, die sich für etwas anderes interessieren als für Sex, Kleider, Pop, Fernsehen. Hier lesen meine Klassenkameradinnen keine Zeile freiwillig - nur was sie für die Schule aufgenötigt bekommen. ..."

Alles Aspekte welche eben auch nicht dem Bereich religiöser Sozialisation zuortbar sind.

Wenn schon genannte Jugendliche vorgenannte Schwierigkeiten hat, ohne erkennbare religiöse Sozialisation, um wieviel mehr wirkt sich ein „Kulturbruch" aus dem auch totalitären Milieu der Zeugen Jehovas aus!

Den Sonntagsrednern in diesem Lande muss immer wieder vorgehalten werden.

Ihr wisst überhaupt nicht, was eine tatsächliche Zeugen Jehovas-Sozialisation, im Konfliktfall für weitaus drastischere Folgen hat.

Nicht jedem indes ist es gegeben zur Vermeidung dessen den Grundsatz zu beherzigen

Wenn schon die Sonntagsredner in ihrer Dummheit Pro-Zeugen-Jehovas-Entscheidungen treffen, welche von der Sache her keineswegs zwingend notwendig sind, dann kann ich dazu kommentierend nur erneut, meine tiefste Verachtung, diesen Detailsapekt betreffend, über diesen Super-Mullahstaat, und namentlich über die das „Super-Mullahstaat" Befördernden aussprechen!

Exkurs:

Zum Beispiel: Fredrich-Wilhelm Haack
Er ist zwar früh verstorben, gleichwohl brachte er es ja in seiner Aktivzeit zum kirchlichen Sektenbeauftragten.
Und wenn ich Haack auch als den Typus des "Kulturchristen" einschätze, jener Typus für den da gilt "Gott sei ein guter Mann". Aber mit Bibel-Buchstabenklauberei haben es die "Kulturchristen" wohl weniger "am Hut".
Streitbar war er sicherlich auch, der Herr Haack; ein "Leisertreter" somit nicht. Davon konnten dann besonders die sogenannten "Jugendsekten" ein Klagelied singen, und so manchem aus diesem Genre, soll ja noch heute der "Kamm anschwellen" (der Wutkamm, das nur zur Präzisierung) sollte der Name Haack genannt werden.

Wer sich indes den Buchstaben-Sektierern keineswegs verbunden weis, wird nicht umhin kommen, Haack auch heute noch seine Referenz zu erweisen.
Er hat verschiedentlich manch klugen Gedanken zu Papier gebracht, was allerdings nicht ausschließen kann, dass man seine Wortkreation "Jugendsekten" durchaus kritisch sehen kann. Für diese Vokabel hat er dann ja wohl so eine Art de-facto "Copyright". Streicht man indes die Teilsilbe "Jugend" aus dem Wort, redet also nur von Sekten oder Religionen, dürfte man der tatsächlichen Sachlage sehr nahe kommen.

In seiner "Glanzzeit" war Herr Haack sicherlich ein viel gefragter Mann, der sich über mangelnde Einladungen als Referent, wohl kaum zu beklagen brauchte. Und so manches seiner Referate, gab es dann ja auch anschließend noch in gedruckter Form.
Die Hanns-Seidel-Stiftung soll ja dem Vernehmen nach, sehr CSU-nah sein,
Nun bin ich selbst zwar durchaus nicht CSU"nah", muss aber im Falle Haack einräumen, Namen sind Schall und Rauch; wichtig allein kann nur das auf solcherlei Tagungen ausgeführte sein.
Da gibt es zum Beispiel aus dem Jahre 1979, eine von der "Akademie für Politik und Zeitgeschehen der Hanns Seidel-Stiftung e. V." herausgegebene Schriftenreihe deren Heft 15, aus der mal einiges zitiert sei.
Einleitend erfährt man:

Zitat:

"Bei der vorliegenden Veröffentlichung handelt es sich um geringfügig überarbeitete Vorträge einer Tagung, die die Akademie für Politik und Zeitgeschehen der Hanns-Seidel-Stiftung e. V. Im Dezember 1978 in Wildbad Kreuth durchgeführt hat."

Dort aber referierten noch andere Herrschaften. So unter anderem ein Herr Hans Löffelmann.
Von dem sei schon mal das Statement zitiert:

Zitat:

"Ohne die Glaubens- und Religionsfreiheit des einzelnen einschränken zu wollen, muß deutlich gesagt werden, daß die sog. "Neuen Jugendreligionen" eine Gefahr darstellen.
Einmal Mitglied ist es ungeheuer schwer, sich von der Gruppe zu trennen. Hat man der Gemeinschaft erst einmal alles geopfert, ist man ohne abgeschlossene Ausbildung, gegebenenfalls innerhalb der Gemeinschaft an Partner und Kinder gebunden, so bedarf es größter Anstrengungen, sich unter diesen erschwerten Bedingungen wieder der gesellschaftlichen Realität zu stellen."

Wie gesagt, auf die Detailvokabel, "Jugend" würde ich meinerseits schon verzichten wollen. Auf das weitere zitierte etwas weniger.

Sicherlich gibt es, dass muss hinzugefügt werden, den relevanten Unterschied bei den Zeugen Jehovas, dass die doch in der Regel ein relativ bürgerliches Berufsleben aufzuweisen haben. Das mit dem "ohne Ausbildung" kann also so nicht eins zu eins übernommen werden.

Wie bereits vermerkt, referierte auf jener Tagung auch Herr Haack. Von ihm sei dann mal das nachfolgende zitiert:

Zitat:

"Die Gruppen argumentieren dann so: Wenn heute von Jugendreligionen so kritisch geredet wird, ist eine kleine Gruppe von fanatischen Hetzern am Werk."

Da werde eben auch Haack namentlich genannt.
Weiter im Zitat:

Zitat:

"Die Kritiker haben alles Schlimme verursacht; sie seien eigentlich schuld am schlechten Ruf."

Dazu kommentiert Haack dann:

Zitat:

"Nach meiner Kenntnis haben die Fachleute eher zurückhaltend geredet. Das sieht man z. B. am Begriff der Jugendreligionen und daran, daß man nicht von "wilden Sekten" oder "religiösen Terrorgruppen" spricht."

Nun setzt er sich im nachfolgenden mit einem bestimmten Apologeten-Typus auseinander. Das liest sich dann so:

Zitat:

"Auf der anderen Seite gibt es Kritiker wie Reimar Lenz, einem Literaten der Gegenkultur und Propagandist einer "Synkretistisch"-Liberalen Gesellschaft.
Er schreibt in der Zeitschrift "Esotera - die Wunderwelt an den Grenzen unseres Wissens" im November 1978 einen Artikel, der dann im Dezember fortgesetzt wird, nämlich:
"Jugendreligion - Notwehr oder Hexenjagd"....

Der Positivzustand kommt in solchen Schlagworten zum Ausdruck, wie etwa "totale Freiheit" bei Scientology, die heute die prozeßfreudigste und aggressivste Jugendreligion ist. Oder wir haben "absolute Glückseligkeit" oder "Zufriedenheit", oder eine "Welt ohne Haß und Kriminalität". Es sind immer Globalbegriffe, die dort annonciert werden.
Allerdings verlangt dieses "Rettende Rezept" von dem Wissenden oder Eingeweihten den totalen Einsatz."

Und bei der genannten Forderung des totalen Einsatzes, dürfte man wiederum verdächtig nahe auch bei den Zeugen Jehovas angelangt sein.
Und seine Resümee fasst er dann auf Seite 21 etwa in dem Satz zusammen:

Zitat:

"Soweit ich weiß, ist Religionsfreiheit immer auf das Individuum bezogen, nicht auf die Organisation (jene hat Versammlungsfreiheit und andere Freiheiten).
Ich bin darum der Ansicht, daß die Kritik heute an diesen Gruppen die einzige Möglichkeit für die Gruppenmitglieder ist, von dieser Religionsfreiheit etwas Gebrauch zu machen, weil die Gruppen die interne Kritik und somit die Ausübung der Religionsfreiheit für die Mitglieder völlig unterbinden."

Man sollte über diese Ausführungen von Haack meines Erachtens, durchaus einmal tiefer nachdenken.
Hoffentlich nicht "nur" in besagter Hanns-Seidel-Stiftung.

Kasper Hauser-Welt
Friedrich Wilhelm Haack in einem Tagungsbeitrag im Jahre 1982:

Zitat:

Diese Täuschung ist ein Bestandteil des Systems der ...religionen. Sie hat jedoch nicht nur die Funktion der Missionserleichterung. Sie ist auch ein Machtmittel innerhalb der Gruppe. Wer unten steht, weiß wenig. Er wird Schritt für Schritt eingeweiht und kann erst von oben aus das ganze System überblicken. Wer aber nichts weiß, der ist unfähig zur Kritik. Man sagt ihm: Warte ab bis du mehr weißt, dann wirst du auch sehen, warum das von dir jetzt Kritisierte so sein muß.
Es wäre höchste Zeit, die Erziehungsmodelle und -ziele dieser Gruppen einmal genau zu untersuchen und zu analysieren. Es könnte sich erweisen, daß hier Kinder in regelrechten Kasper-Hauser-Welten erzogen werden und daß ihnen die Fähigkeit zur Freiheit schon in ihrer Kindheit aberzogen wird.

Nachtrag:
Im Originaltext steht anstatt ...religionen "Jugendreligionen". Ein schillernder Begriff, der jetzt nicht unbedingt kommentiert sein soll.
Unabhängig von der wenig hilfreichen Eingrenzung auf "Jugend", hatte da Haack wohl wieder einmal, den Nagel auf den Kopf getroffen.
Zu dem von ihm auch verwendeten Begriff "Kasper-Hauser-Welten" siehe unter anderem auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kaspar-Hauser-Versuch

Aus einem Votum von Rüdiger Hauth
im gleichen Tagungsband

Zitat:

"Durch geschickten Psychodruck wird den ... Leuten suggeriert, daß ihr eigenes Schicksal ... ausschließlich von der Mun-Sekte abhängt. Ein Verringern des vollen Einsatzes für die Sekte, oder noch schlimmer, ein verlassen der Gemeinschaft würde sich also sehr negativ auf die Zukunft nicht nur der Betreffenden selbst, sondern auch auf die der ganzen Familie bis hin zum Verlust des "ewigen Lebens" auswirken. Aus Berichten Ehemaliger geht hervor, daß diese Methode des Psychoterrors im Sinne der Sekte gute Ergebnisse bringt, und man glaubt fest, das zufriedene Händereiben des Schulungsleiters im Hintergrund zu spüren."

Wie die Bilder sich dann doch wohl gleichen!
Weiter in der Zitierung des Votums von Herrn Hauth:

Zitat:

"Die Frage, ob man durch eine Jugendsekte ... in ein schöneres Leben gelangen kann, läßt sich objektiv nicht beantworten. Alle diesbezüglichen Erfahrungen sind subjektiv und müssen wohl in der Form, wie die Sektenmitglieder sie beschrieben haben, erst einmal stehen gelassen werden. Jemandem der die Sekten-"szene" länger beobachtet und dann gesehen hat, wie die von den Kult-Anhängern behaupteten "Erlebnisse" der Freundschaft, der Geborgenheit, des Glücks und der gegenseitigen Liebe zustande gekommen sind, müssen allerdings harte Rückfragen erlaubt sein:
Kann etwa ein durch winzige Heroinkügelchen erzeugtes "Glücksgefühl" wirklich als Glück bezeichnet werden?
Hat ein unter Gifteinwirkung vertriebenes Hungergefühl wirklich schon satt gemacht?
Bedeutet ein unter Tabletten nachlassender Schmerz wirklich schon Gesundheit?
Und in allen Fällen, in denen ... mit Hilfe ausgeklügelter Tricks und Techniken wie Gruppenzwang, Isolation, Indoktrination und Sprachverfremdung "Erlebnisse" vermitteln mit dem Ziel, sie psychisch und physisch fest in das jeweilige System einzugliedern, muß schärfte Kritik geübt werden."

´Was ist das wesentliche Credo der WTG-Religion? Offenbar dieses:

Das "Führer - wir folgen dir"-Prinzip. Und sei es auch ins Verderben!

Aus einer gerichtlichen Vernehmung des seinerzeitigen
WTG-Anwaltes Covington
Staatsanwalt:

Zitat:

Es wurde falsche Prophetie verbreitet?

Antwort:

Zitat:

Ich stimme zu.

Staatsanwalt:

Zitat:

Sie musste von den Zeugen Jehovas akzeptiert werden?

Antwort:

Zitat:

Das ist korrekt.

Staatsanwalt:

Zitat:

Wenn ein Glied der Zeugen Jehovas zu dem eigenen Schluss kam,
die Prophetie sei falsch, und das auch sagte,
wurde er dann üblicherweise ausgeschlossen?

Antwort:

Zitat:

Ja … Unsere Absicht ist es, Einheit zu haben.

Staatsanwalt:

Zitat:

Einheit um jeden Preis?

Antwort:

Zitat:

Einheit um jeden Preis …

Staatsanwalt:

Zitat:

Einheit aufgrund zwangsweisen Annehmens falscher Prophetie?

Antwort:

Zitat:

Das räume ich ein

Staatsanwalt:

Zitat:

Und derjenige, der seine Ansicht äußerte, dass sie ... falsch sei, und der dann ausgeschlossen wurde,
würde gegen den Bund verstoßen, wenn er getauft war?

Antwort:

Zitat:

Das ist richtig.

Staatsanwalt:

Zitat:

Und wäre, wie Sie gestern ausdrücklich sagten, des Todes würdig? …

Antwort:

Zitat:

Ich antworte unbedingt mit ja. Ohne Zögern.

Staatsanwalt:

Zitat:

Bezeichnen Sie das als Religion?

Antwort:

Zitat:

Das ist es sicher.

Staatsanwalt:

Zitat:

Nennen Sie das Christentum?

Antwort:

Zitat:

Ganz bestimmt.
Zitat Vjekoslav Marinic:

Zitat:

Es gab da in unserer Versammlung eine Familie namens Topal mit drei Kindern: Goran, der Ãlteste war zwei Jahre älter als ich, Sascha war ein Jahr jünger und Tanja zwei Jahre jünger. Wir waren gute Freunde und, so selten sich auch die Gelegenheit ergab, spielten wir gerne zusammen.
Doch Vasa der Vater war brutal im Umgang mit seinen Kindern, besonders mit Goran. Für jede kleine Verfehlung, für jedes minimale nicht den Anforderungen Vasas genügen wurde Goran schwer bestraft. Er wurde ständig geschlagen. Ich habe noch lebhaft Gorans Gesicht vor mir, wie er mit verbissenen Lippen die Schläge seines Vaters über sich ergehen ließ und mit aller Kraft gegen die Tränen und Schmerzausrufe ankämpfte. Aus seinen Augen quoll Verbitterung und Hass. Jeder Hieb lief wie ein kalter Schauer über meinen Rücken und ein quälendes Ohnmachtgefühl überflutete mich. Niemand von den mächtigen Erwachsenen zeigte sich solidarisch mit uns Kindern. Die Liebe Christi wurde gepredigt, aber in deren Namen Hass und Aggressionen an uns Kindern ausgelebt und noch als Liebestat erklärt.
Das war der Beginn meiner schizophrenen Persönlichkeitsspaltung. Zwei einander widersprüchliche Strömungen spalteten mich: Ich musste das mein Empfinden von erlebtem Hass gewaltsam unterdrücken und verleugnen, aber unter Zwang als erfahrene Liebe erklären. Goran Topal ist heute ein Obdachloser.

Mein vergleiche kontrastierend auch
"Es gab keine Liebe, es gab die Bibel und Hiebe..."

Zitat in einer Anhörung des Rechtsauschußes der Bremischen Bürgerschaft, bezugnehmend auf die Praxis der Zeugen Jehovas, den Aspekt fallweise als notwendig (ärztlicherseits) erachteter Bluttransfusionen betreffend:

Zitat:

Bei Geburten liegt die Sterberate der Mütter, die zu den Zeugen Jehovas gehören, bis zu 60 mal über dem Durchschnitt. Das religiös begründete Verbot der Bluttransfusion sorgt für dieses Desaster, und es bringt Ärzte in größte Schwierigkeiten.

Zitat
RA Jürgen Zillikens in einer Anhörung im Rechtsausschuß der Bremischen Bürgerschaft:

Zitat:

Leider habe ich in mehreren Fällen erlebt, dass der Vorwurf des sexuellen Mibrauchs geäußert wurde (in Sorgerechtsfällen, wo nur einer der tangierten Partner Zeuge Jehovas ist), um eben zu verhindern, dass der andere Elternteil das Kind überhaupt zu Besuch bekommt. Um damit quasi jeglichen Besuchskontakt auszuschließen.
(Diese Vorwürfe) sind in keinem einzigen Fall den ich (Zillikens) bearbeitet habe, registriert worden, haben aber dazu geführt, das über Monate manchmal Jahre hinweg, die Umgangskontakte eben doch verhindert wurden, weil kein Familiengericht einem Vater, der nur unter dem Verdacht steht zu sexuellem Mißbrauch, ein Kind zu Besuch anvertrauen wird ...
Das ist für mich das zentrale Argument zu sagen, der Staat muss einer Sekte nicht den Körperschaftsstatus verleihen, wenn diese Grundrechte anderer Menschen verletzt oder zu mindestens gefährdet.

Noch ein Zitat aus einem Journalistenbericht, vorgenannte Anhörung betreffend:

Zitat:

Die mangelnde negative Religionsfreiheit. Austrittswillige werden massiv unter Druck gesetzt, bei den Zeugen Jehovas zu bleiben.

Wer letztere These mal an einem Praxisbeispiel veranschaulicht haben möchte, dem sei dann doch mal empfohlen den Verfasser jenes im nachfolgenden Link genannten Presseberichtes näher zu kontaktieren. Der wäre sicherlich geeignet, den Erfahrungshorizont der Unbedarften in den politischen Parteien, etwas aufzufüllen.

http://forum.mysnip.de/read.php?27094,92671,92671#msg-92671

Wie wird die opportunistische „Pfarrerpartei" CSPD sich bezüglich dieser Sachlage in Bremen und auch in Nordrhein-Westfalen verhalten?
Heult sie nach bayrischen „Gutsherrenmodell" (ohne Diskussion Tatsachen schaffend) mit den Wölfen, dieweil ihr nur Opportunismus aber nicht die in der Verfassung (außerhalb der Religionsfreiheit) auch gewähren Grundrechte wirklich was wert sind???

Fußnote:
Vorstehend genannte Partei „CSPD" nennt sich offiziell SPD.
Ich meinerseits ziehe es vor, sie in CSPD umzutaufen.

Notiert aus der Sendung Nachtcafe

25. März 2006 15:55:38:

Anrede des Moderators:
Sabine M..., waren Sie bei einer Vereinigung, die die Grenzen nicht mehr eingehalten hat?
Sie waren lange Jahre bei den Zeugen Jehovas. War da der Schritt zum Wahn schon überschritten?
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Antwort:
Sie würde jetzt spontan sagen: Die Grenzen wurden nicht einfach nicht eingehalten, sondern zu eng gesteckt. Man wurde in eine Form gepresst über Jahre, Jahrzehnte, die das einfach Mensch sein, einfach nicht mehr möglich sein ließ. Das sei speziell in ihrem Falle so, weil sie praktisch von Kindesbeinen mit diesen Lehren konfrontiert war....
Man hat früher immer das Gebot gehört, Du sollst Vater und Mutter ehren, und sie hat im stillen dann vielfach gedacht: Wo bleibt denn meine Ehre? Und hat sich dabei aber auch schon wieder schuldig gefühlt.
Und bei dem Satz "wieder schuldig gefühlt" kann der Herr Terwitte sein breit grinsendes Lächeln nicht verkneifen.
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Wohl im Bewusstsein dessen, dass das schüren von Schuldkomplexen ja auch mit zu seinem "Berufseinmaleins" gehört. Und das muss man wohl sagen. Eben nicht "nur" bei den Zeugen.

Was sie (Sabine M...) heute als Problem ansehen würde wäre, dass sich die Religionen alle auf ein Buch berufen, dass irgendwann von irgendwelchen Leuten mal geschrieben wurde.
Der Grundgedanke der Nächstenliebe zum Beispiel, im Christentum, das befürwortet sie ja eigentlich; nur: Alles was darum herumgebaut wird, ist das, was die Menschen letztendlich in den Wahn treibt. Zum Beispiel in solchen Sekten wie den Zeugen Jehovas, weil die Grenzen so eng gesteckt werden, dass man einfach entweder darüber hinaus wachsen muss, um wieder Mensch zu sein, oder aber man muss sich vollkommen anpassen, um dort zurecht zu kommen.

Auch bei der letzten Aussage "um dort zurecht zu kommen", ist aus meiner Sicht des Mienenspiel des Herrn Terwitte aufschlussreich. Konnte er sich doch wohl nicht ganz des Eindruckes erwehren, beim eben ausgeführten, in einen Spiegel gesehen und sich selbst darin vorgefunden zu haben.
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Er kenne kaum ein Buch aus der Weltliteratur, dass so von grenzenlosen Sadismus geprägt sei wie die Offenbarung des Johannes, so ein "Nachlegevotum" von Schmidt-Salomon, nachdem er schon vorher - zur allgemeinen Erheiterung beitragend - seine Aussagen mit konkreten Bibelstellen belegte.
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Ein Christentum ohne Hölle und Teufel sei in etwa vergleichbar mit einem Elfmeterschießen ohne gegnerische Mannschaft. Ein weiterer Satz des Genannten, den wie kaum anders zu erwarten der "Vorzeigechrist" Terwitte nicht gelten lassen will. Nicht aus sachlichen Gründen; aber wohl weil er richtig mitbekommen hat, das solche Sätze sich für Seinesgleichen als "Imageschädigend" erweisen. Und da kann natürlich nicht sein, was nicht sein soll.
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Schmidt-Salomon meint weiter, die Menschheit habe ein Problem. Das Problem der "halbierten Aufklärung"
Auf der einen Seite sind wir technologisch im 21. Jahrhundert; aber die Weltbilder seien von archaischen Mythen geprägt. Dieses Zusammenspiel von höchstem technischen Know how und naivsten Kinderglauben, Beispiel Iran; das könne auf die Dauer nicht gut gehen.
Man würde sich so verhalten, als würde man Fünfjährigen die Verantwortung über einen Jumbojet übertragen.

Danach wurde gezielt die Sabine M... bezüglich ihrer Erfahrungen angesprochen.
Als sie drei Jahre alt war, wurden die Eltern Zeugen Jehovas, was selbstredend sich dann auch in der Erziehung niederschlug.

Dazu mal ein charakteristisches Zitat. Es war in der Sendung nicht verwandt. Dennoch scheint es mir die Sachlage zutreffend zu beschreiben.
In dem 1956 in Deutsch herausgekommenen WTG-Buch "In Einheit miteinander predigen", das nur an getaufte Zeugen Jehovas gegen namentliche Unterschrift abgegeben wurde, heißt es in einem Passus etwa:

"Eltern mögen ihre Kinder in den Felddienst mitnehmen, doch wenn die Kinder am Predigen der Botschaft kein Interesse haben, sondern einfach mitgehen, weil sie müssen, sollte man sie nicht als Verkündiger melden. Jugendliche Verkündiger können Felddienstberichte abgeben, sofern sie verstehen, was sie tun, und den Wunsch bekunden, diesen Dienst zu verrichten, weil sie erkennen, daß Jehova ihn getan haben will.

Eltern sollten ihre Kinder selbst in den Felddienst mitnehmen und diese Verantwortung nicht anderen Verkündigern auferlegen. Sie sollten stets daran denken, daß wir in den Felddienst gehen, um die gute Botschaft zu predigen, und daß uns in diesen Dienst nur solche begleiten sollten, die mitzugehen wünschen. Die einzige Ausnahme wäre im Falle von Eltern, die ihre eigenen Kinder mitnehmen, weil das zu ihrer Verantwortung gehört. Wenn Jugendliche am Dienst teilnehmen möchten und der weiteren Schulung bedürfen, so ist es vollkommen richtig, daß sie mit anderen Verkündigern ausziehen, die ihnen gerne behilflich sind, an Reife zuzunehmen."

Auch wenn man der Verklausuliertheit dieser Ausführungen Rechnung trägt, ist doch wohl die Tendenz unverkennbar, dass den Jugendlichen keine echte Entscheidungsmöglichkeit zugebilligt wird. Sie müssen mit in den Predigtdienst via ihrer Eltern, "weil das zur Verantwortung der Eltern gehöre."

Spielt sich das alles, durch die eingeschliffenen Mechanismen, ohne offenen Aufruhr ab, umso besser. Aber auch vorhandene Widerspenstigkeit ist letztendlich kein für die WTG akzeptabler Grund. Die müsse dann halt eben mehr oder weniger "taktvoll" ausgetrieben werden.

Auch dieser Sabine M... blieb dieses Schicksal nicht erspart.
Als die Zeit reif war, wo üblicherweise die Berufsausbildung für Jugendliche ansteht, bewirkten diese Mechanismen in ihrem Fall, dass sie als ungelernte Kraft gleich halbtags in einem Hotel als Zimmermädchen zu arbeiten anfing. Halbtags auch deshalb, weil so ihr der von der WTG absolut favorisierte Pionierdienst nur möglich wurde.

Eine echte "Erfüllung" indes, fand sie je länger, je mehr, in dieser Lebensform wohl nicht.

Der erste Knackpunkt kam dergestalt, als sie 19 Jahre und zusammen mit einem älteren "Bruder" - ohne "Anstandswauwau" in einer Gaststätte sich einen angenehmen Tag mal gönnte. Irgendwie funktionierten die WTG-Spitzel "perfekt". Schon anläßlich der nächsten regulären Zusammenkunft, wurde sie im Anschluss daran, vor ein de facto Ausschlusskomitee ob dieses "Verbrechens" gestellt.

Letztendlich bewirkte diese Erfahrung ihr Abrutschen aus den WTG-Geleisen. Das Pendel "schlug jetzt um". Jetzt begann sie wohl einen tatsächlichen losen Lebenswandel, den es davor nicht gab. Erst nach der Geburt ihres ersten Kindes hat sie sich, aufgrund der damit verbundenen Pflichten als Mutter wieder gefangen. Sie deutet an, insgesamt drei Kinder nunmehr zu haben. Echte "Lebenshilfe" erfuhr sie in diesen Situationen nicht. "Nächstenliebe" ein Papierbegriff, jedenfalls soweit es die Zeugen betrifft.

Solange sie eine leistungsfähige Pionierin für die WTG war, hatte sie für die einen gewissen Wert. Jetzt aber wurde die "heiße Kartoffel" fallengelassen. Das nachträgliche Reflektieren über diese Umstände bewirkte letztendlich auch die Bereitschaft, ihre Individualprobleme, die letztendlich WTG-Religionsbedingt mit verursacht sind, auch via Fernsehen, öffentlich zu machen. Sicherlich gibt es genügend andere, die ähnliches Erlebten. Vielleicht aber nicht unbedingt den Weg der Fernsehöffentlichkeit einschlagen.

Die sich da ansonsten in den Fernseh-Talkshows "tummeln", sind doch eher "Typen" der Art wie Terwitte, meinetwegen auch Schmidt-Salomon. Sabine M... ist von ihrer Biographie her nicht unbedingt der "Typ" der auch dafür in Betracht kommt. Indem sie diese Schwelle überschritt wiegt ihre Anklage, im Vergleich zu dem "Sonntagsredner" Terwitte doppelt.
"Beiläufig" erfahrt man auch noch, dass Sabine M... in diesen Krisensituationen auch noch zwei Selbstmordversuche hinter sich hat. Das überrascht zwar einerseits überhaupt nicht, verdient es aber durchaus als wesentliches Charakteristikum der WTG-Religion, mit festgehalten zu werden.

Was sei das zentrale der Zeugen Jehovas-Religion, wird sie gefragt, verbunden mit der Bitte, diese Antwort doch in möglichst kurzer prägnanter Form abzufassen.
Ihre Antwort:
"Da fällt mir zuerst das Wort Leistung ein. Leistung bringen und Angst".
... "Man war als Kind schon gezwungen sich wie ein Erwachsener zu benehmen. Ich hatte eigentlich nie die Chance Kind zu sein."
"Das war wirklich naiv zu denken (die Sache mit dem Gaststättenbesuch). Zeugen Jehovas bringen kein Vertrauen entgegen."
Die Folgen. "Das ich sozial auf sehr schwachen Füßen stand erstmal. Das was ich vorher kannte, das gab's nicht mehr und was es gab, dass kannte ich nicht. Und damit muß man erst mal klarkommen ..."
http://www.manfred-gebhard.de/Nachtcafe15.jpg

Präzendenzfall Bremen

Nicht Erfrischend.mp3

Masimbabelle

Das Thema Suizid

Kindererziehung und Totalitär

Erinnerungen von Zeugen Jehovas

 

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