Re: Zwei Drittel aller Deutschen glauben an ein Leben nach dem Tod
geschrieben von: Belliwell
Datum: 05. April 2009 02:12
Also ich weiß nicht was ich glauben soll. Nicht nach meiner Zeit bei den Zeugen. Was
ich mir wünsche und was ich glaube geht weit auseinander. Dabei ist das was ich mir
wünsche näher an der Bibel als das was ich glaube.
Ich befinde mich in einer Abwarten-Position. Einfach abwarten was da kommen mag. Festlegen
will und kann ich mich nicht mehr. Dazu ist viel zu viel kaputt gegangen.
Re: Zwei Drittel aller Deutschen glauben an ein Leben nach dem Tod
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 05. April 2009 14:01
Belliwell
Also ich weiß nicht was ich glauben soll. Nicht nach meiner Zeit bei den Zeugen.
Das kann ich gut nachempfinden, da wir D I E "WAHRHEIT" bereits kennenlernen "durften".
Was ich mir wünsche und was ich glaube geht weit auseinander. Dabei ist das was ich mir wünsche näher an der Bibel als das was ich glaube.
Für mich bleibt die Bibel weiterhin spannend.
Ich befinde mich in einer Abwarten-Position. Einfach abwarten was da kommen mag. Festlegen will und kann ich mich nicht mehr. Dazu ist viel zu viel kaputt gegangen.
Das ist eine prima Einstellung, so bleibt man offen und wird nicht zum Dogmatiker.
Die Gute Nachricht Kohelet
(Prediger) 3:19-22
Menschen und Tiere haben das gleiche Schicksal. Beide
verdanken Gott ihr Leben, und beide müssen sterben. Nichts hat der Mensch dem Tier
voraus, denn alles ist sinnlos. Alles muß an den gleichen Ort. Aus dem Staub und der Erde
ist alles entstanden, und zum Staub der Erde kehrt alles zurück. Wer weiß denn, ob der
Lebensgeist des Menschen wirklich in die Höhe steigt und nur der Lebensgeist des Tieres
in die Erde versinkt?
So habe ich eingesehen, daß der Mensch nichts
Besseres tun kann, als den Ertrag seiner Arbeit zu genießen. Das hat Gott ihm zugeteilt.
Wie sollte er sich auch freuen an dem, was erst nach ihm sein wird?
Talk Talk Life's What You Make It
http://www.myvideo.de/watch/792093/Talk_Talk_Live_s_What_You_Make_It
Re: Zwei Drittel aller Deutschen glauben an ein Leben nach dem Tod
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 05. April 2009 14:57
Noch ein Sonntags-Bibeltext:
Matth. 12: 30 Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt,
der zerstreut.
Re: Zwei Drittel aller Deutschen glauben an ein Leben nach dem Tod
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 05. April 2009 15:13
Die Gute Nachricht
Markus 9:40Re: Zwei Drittel aller Deutschen glauben an ein Leben nach dem Tod
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 05. April 2009 15:31
Vor 200 Jahren:
Was schert mich Weib, was schert mich Kind, mein Kaiser ist in Gefahr!
Re: Zwei Drittel aller Deutschen glauben an ein Leben nach dem Tod
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. April 2009 16:46
Unter der Überschrift Selbst Kirchenmitglieder glauben nicht", gibt es ja
die bereits erwähnte Meldung des Religionsmonitors", inhaltlich vielleicht
etwas erweitert, nunmehr auch auf
Jesus.de.
Und dort eben auch Leserkommentare dazu.
Einer dieser kommentierenden Leser etwa meint:
Ulrich Parzani sagt es jeden Abend bei ProChrist mehrmals lest in der Bibel, lest
selbst in der Bibel!!!
In den Religionsgemeinschaften/Kirchen wird den Leuten gesagt was sie in der Bibel lesen
sollen, aber nicht lest die ganze Bibel.
Als ich 2003 mein Leben Jesu übergab habe ich in der ganzen Bibel studiert und mußte
feststellen das ich in der Freikirche wo ich war meinen Glauben aus der Bibel nicht leben
konnte. Ich habe mit Gottes Hilfe eine Freikirche gefunden die sehr nah an der Bibel
festhält.
Ich glaube heute nicht mehr, sondern ich habe die GEWISSHEIT das ich, wenn Jesus zum 2.
mal kommt bei ihm in seiner Königsherrschaft sein werde!
Nun kann ich mit diesem Herrn und seinen Geistesverwandten, nicht weiter streiten.
Es wäre wohl auch vergebliche Liebesmüh.
Aus dem Grunde erspare ich es mir auch jetzt auszusprechen, was ich über solche
Gewissheitsträger" denke.
In einem für morgen vorgesehen Beitrag, aus einem anderen Anlaß, werde ich das dann
vielleicht noch nachholen..
Re: Zwei Drittel aller Deutschen glauben an ein Leben nach dem Tod
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 05. April 2009 18:44
Es gibt viel mehr gläubige Gewissheitsträger.
Wahrscheinlich 2/3 der sog. fortschrittlichen Menschen. Denen kann man über das
(Beispiel) Kunstwerk "Auge" noch so deutlich zeigen, dass sich dieses Organ
nicht selbst erfunden haben kann - sie sind sich gewiss dass es so gegangen ist.
Schließlich haben sie ja studiert und sind nicht so dumm, wie das hinterwäldlerische
Gottesvolk.
Re: Zwei Drittel aller Deutschen glauben an ein Leben nach dem Tod
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. April 2009 19:23
Tja lieber Gerd, wenn es also um die Frage Evolutionstheorie geht, habe ich schon
früher meine Auffassung dazu dergestalt zusammengefaßt.
Ich war bei der Schöpfung nicht dabei.
Es kann so oder anders gewesen sein.
Ergo ist einräumen. Es gibt weiterhin ungeklärte Fragen.
Deshalb vermeide ich für meine Person auch eine ausdrückliche Identifizierung mit jenen
Kreisen, die da meinen mit der Evolutionstheorie seien alle Fragen gelöst".
Nur, Religion reduziert sich eben nicht nur auf diesen Aspekt.
Nochmals zitiert etwa die Aussage von Robert Ingersoll:
"Nehmen wir an, ich lese das Buch, dass man die Bibel nennt und wenn ich damit fertig
bin, komme ich zu dem Schluss, dass es von Menschen geschrieben wurde. Ein Pfarrer fragt
mich:
'Haben Sie die Bibel gelesen?' Und ich antworte, dass ich es getan habe.
'Sind Sie der Überzeugung, dass sie göttlich inspiriert wurde?'
Wenn ich die Inspiration der Heiligen Schrift leugne, würden die Leute mir nie ein Amt
übertragen. Was hätte ich zu antworten?
Sollte ich nicht meine wirkliche Meinung kundtun? Oder sollte ich zum Heuchler werden und
vorspiegeln, was ich nicht fühle und mich selbst für immer hassen, weil ich ein
kriechender Feigling bin? Ich für meinen Teil, ich möchte lieber, dass ein Mensch mir
aufrichtig sagt, was er denkt. Ich möchte lieber, dass er mannhaftig bliebe. Ich möchte
tausendmal lieber ein mannhafter Ungläubiger als ein unmännlicher Gläubiger sein."
Was wirft man denn den Zeugen neben ihrem Totalitarismus denn noch so besonders vor?
Wohl nicht zuletzt ihre Endzeitthesen (ob mit oder ohne Jahreszahlen).
Jedenfalls als Mohrrübe für den Esel konzipiert.
Was ist denn für ein Unterschied, wenn es Leute gibt, wie z. B. ein Herr Gassmann, die
das ZJ-Datum 1914 lediglich durch ein anderes ihrer Meinung nach besseres"
Datum, nämlich 1948, ersetzt wissen möchten.
Unterm Strich verbreiten jene Leute dasselbe Gedankengut in anderer Verpackung.
Lediglich, dass sie die zusätzliche Zuspitzung auf expresis verbis-Daten, im Stiele,
1914, 1925, 1975 vermeiden.
Und zu ihren Gunsten" muss man dann ja auch noch einräumen, so raffgierig
ausgeprägt wie bei den Zeugen, ist es dort nicht. Der WTG-Totalitarismus mag ja ein paar
Zacken schärfer sein. Was wiederum sich auch aus der individuellen geschichtlichen
Entwicklung der einzelnen Gruppen erklären lässt.
Indes denke ich an das Beispiel der Adventisten, mit ihrer Zehnten-Forderung, ihrer
süffisanten Anregung" auch noch ein zweiten Zehnten (also schon 20%)
zurückzulegen, ist das für mich jedenfalls Grund genug, um auch von anderen Formen der
Religionsindustrie" bedient" zu sein.
Ein neues Lied, ein besseres Lied,
o Freunde, will ich euch dichten!
Wir wollen hier auf Erden schon
das Himmelreich errichten.
Wir wollen auf Erden glücklich sein
und wollen nicht mehr darben,
verschlemmen soll nicht der faule Bauch,
was fleißige Hände erwarben.
Es wächst hienieden Brot genug
für alle Menschenkinder,
auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust
und Zuckererbsen nicht minder.
Ja, Zuckererbsen für jedermann,
sobald die Schoten platzen!
Den Himmel überlassen wir
den Engeln und den Spatzen.
Das wiederum sehen die Jenseitsverkäufer eben grundsätzlich anders
Re: Zwei Drittel aller Deutschen glauben an ein Leben nach dem Tod
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 05. April 2009 20:14
Nun, es gibt auch Menschen die an einen denkenden Schöpfer glauben und die Bibel
garnicht kennen.
Auch die sind Gewissheitsträger, das du, eher negativ besetzt, zitiertest.
Die einen schöpferischen Gott total aus ihrem Kalkül ausschließen, aber die
selbständige Entwicklung aus einer Mikrobe bis zum Elefanten für richtig halten, sind in
meinen Augen auch Gewissheitsträger. Aber mein Auge hat sich von selbst gebildet? - Ich
unlogischer Kleingläubiger, habe einfach nicht die Kraft das für wahr zu halten.
Drei Bücher - Einleitender Exkurs
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 04. April 2009 01:59
Fangen wir mal den heutigen Buchbericht mit einem Exkurs an.
Wie man weis begann die WTG-Religion auf deutschen Boden, erst zur Jahrhundertwende (um
1900) Fuß zu fassen. Die Kreise wo ihr das gelang, waren im besonderen die sogenannt
Landeskirchlichen Gemeinschaften".
Ich für meine Person erlaube mir diesen Begriff Landeskirchliche
Gemeinschaften" etwas anders zu formulieren; nämlich als der
Sektenflügel" innerhalb der Grosskirchen.
Einen eigenen Laden" machten sie ja noch nicht auf; bzw. wahrten eine gewisse
Nabelschnur" zu den Grosskirchen".
Ideologisch indes handelte es sich nicht selten um prächtige"
Sektiererexemplare.
Nicht nur die WTG-Religion tat diesen Kreisen Abbruch, auch die um jene Zeit auch
auftauchende Pfingstbewegung" gleichermaßen.
Es gab in der Frühzeit durchaus eine mächtiges Hin- und Her-Gewandere"
zwischen Landeskirchlichen Gemeinschaften", Pfingstlern, WTG-Anhänger. Hin und
her, und zurück.
Der frühe WTG-Funktionäre Georg Rabe, hatte bereits eine Karriere" als
Pfingstler hinter sich, um ein Beispiel zu nennen.
Je näher man sich ideologisch stand, umso stärker waren auch gegenseitige Anfeindungen
zu beobachten.
Zum Bereich der sogenannt Landeskirchlichen Gemeinschaften, gehörte auch die
sogenannte Zeitmission, begründet von einem gewissen Jakob Vetter.
Dort wiederum lässt sich eine polemische Schrift gegen die WTG-Religion, schon in der
Frühzeit nachweisen. Die eines gewissen Otto Bommert, mit dem Titel:
Wider Millium-Tages-Anbruch. Oder:
Wie C. T. Russell das Kreuz Christi zunichte macht.
Verlagshaus der Deutschen Zeltmission, Geisweid i. Westf. 1920.
Daraus mal einige Zitate:
S. 5:
Die Lehre der hl. Schrift, dass durch wirkliches
Blutvergießen nur Sühnung geschieht, 3. Mose 17,11; Hebr. 9,22 kennt Russell nicht.
S. 6:
Soviel ist jedenfalls sicher, Russells korrekte
Übersetzung" ist so vollkommen ungerecht und falsch nach dem Grundtext, er hat sie
zugeschnitten auf seine Lehre.
S. 13:
In der letzten drei Jahrgängen seines Organs in
Deutschland der Wachtturm besonders im Jahrgang 1909 hagelt es aber auf seine Gegner
hernieder in Ausdrücken wie: ihr Mitternachtsgeheul, auf dem Wege zum zweiten Tode
befindlich, häßliche, grausame Gefühle, unfreundlicher Verdacht sei im Herzen des
Gegner, neuer Lichtträger, erstaunlicher Schriftausleger, wir können leicht vermuten,
dass ziemlich viel Biegung und Verdrehung von Schriften vorgenommen werden muss, damit sie
den Zwecken dieses Redakteurs dienen. Hiermit meint er einen Bruder, der öffentlich
Stellung gegen ihn nahm bezüglich des Blutes Christi, der Verfasser (d.
h. Bommert)
S. 13:
Und was macht Russell? Er selbst biegt und dreht die
Schrift zu oft zugunsten seiner Theorie, und dabei wird von seinen Getreuen auf seine
Treue dem Worte gegenüber hingewiesen.
S. 14:
Sein getreuer Diener hier in Deutschland, Herr O. A.
Koetitz in Barmen, der seine Sache vertritt, folgt ihm hierdurch getreulich. Der Verfasser
dieser, der öffentlich und frei die Fehler Russells ans Licht zog, suchte er in einer
Durchschrift an seine Getreuen dadurch unschädlich zu machen, dass er ihn und anderen in
Hinweis auf 2. Thessl. 3 gebot:
Wir gebieten euch aber Brüder, im Namen unseres Herrn Jesu Christi, dass ihr euch
zurückzieht von jedem Bruder, der unordentlich wandelt und nicht nach der Überlieferung,
die er von uns empfangen hat. Auge in Auge, in Gegenwart eines Bruders darüber zur
Beweisführung zu Rede gestellt, meinte er ja, was der Apostel dort meinte, das könne er
ihm nicht beweisen, aber - ja aber - man könnte doch auch dieses oder jenes darunter
verstehen.
S. 15:
Die von ihm herausgegebenen Chronologie braucht hier
nicht berührt zu werden. Ist da ein Fehler, so zeigt sich's 1914 schon. Zudem halten fast
alle christliche Gemeinschaften dafür, dass wir am Ende dieser Zeit angelangt sind.
Vorgebaut hat Russell schon, falls es (das 1000jährige Reich) nicht pünktlich wie er
vorher gelehrt, eintreffen sollte."
Als Gegenreaktion dann ein paar Sätze aus dem deutschen Wachtturm" des
Jahres 1911.
Da schreibt dessen damaliger Redakteur (Koetitz):
Antwort
Lieber Bruder Bommert!
Deinen Briefe vom 5. September und die Drucksache habe ich erhalten. Ich bin davon zwar
nicht überrascht, umso mehr aber betrübt worden. Du hast manche äußere Anzeichen von
Liebenswürdigkeit, auch Kenntnis über Gottes Wort will ich Dir nicht abstreiten. und
Dein Stillschweigen, vermeiden der Versammlung und der persönlichen Aussprache ist mir,
hielt ich ursprünglich für eine Folge deiner kranken Kopfnerven.
Nachdem ich dich einige Male besucht, und Du, anstatt zu mir zukommen, dich indirekt durch
Bruder Haltewig an mich wendest, befürchte ich sehr, dass meine briefliche Ermahnung zur
Vorsicht nichts gefruchtet haben wird, was Bruder H. gesagt haben wird. Meine Befürchtung
hat sich nun bestätigt.
Ein offener Angriff des Glaubensstandpunktes eines in gleicher Gemeinschaft stehenden
Bruders ist immer eine Gegnerschaft und offene Gegnerschaft bedeutet Lieblosigkeit; sich
gegen solche Angriffe zu wehren ist dagegen unter Umständen einige heilige Pflicht.
Im vorliegenden Fall haben die Brüder Henninges usw. zuerst das Band der Liebe und
Brüderlichkeit verlassen, und gegen die Angriffe und drohende Verwirrung noch
unbefestigter richtete sich Bruder Russells Verteidigungsartikel.
Du tadelst Bruder Russell wegen "sogenannter neuer Offenbarung" und übersiehst
scheinbar, dass Bruder Russell sich nicht auf Gesichte, Träume oder unmittelbare
Gedankeninspiration beruft, sondern nur auf die Verheißung des Vaters, dass der Geist der
Wahrheit in aller Wahrheit leitet und Zukünftiges verkündet ...
Das Zitat mag dann ja reichen. Sicherlich verdeutlich es wohl. Zimperlich"
ging man miteinander wohl nicht um.
Da ja nun schon mal die Zeltmission" mit genannt wurde, ist es vielleicht auch
nicht uninteressant, sich eine Schrift dieses Jakob Vetters mal etwas näher anzusehen.
Und zwar die mit dem Titel: Ist die Seele unsterblich?"
Daraus wiederum einige Zitate:
S.3:
Man hat uns gelehrt: Die Seele ist bestimmt für ein
ewiges Dasein
Die materialistische Philosophie bestreitet das.- sie bestreitet es mit aller Schärfe und
mit der brutalsten Heftigkeit, Der Monistenpriester von Jena nennt das Dogma von der
Unsterblichkeit der Seele eine Citadeile des Aberglaubens, die fallen müsse um jeden
Preis. (Haeckels Welträtsel S.77)
S.6:
Endlich stellt der Materialist die Menschenseele auf
die gleiche Stufe mit der Tierseele und sagt uns, wenn die Menschenseele unsterblich
wäre, so müßte auch die Tierseele Unsterblichkeit besitzen. Aber der Gedanke an eine
Fortdauer der Tierseele entbehrt tatsächlich jeder Berechtigung.
Warum sollte es anders sein? fragt der Ungläubige. "Ueberall im Universum herrscht
dasselbe Gesetz. Die Zehntausende von Welten, die jetzt rasend dahinrollen, werden
ersterben und vergehen. Unser Planet wird alt und todesmatt. Das blaue Meer wird zu Eis,
die Kontinente versinken in die Tiefe, und alles wird wüst und leer. Der Tod hat dann
wieder den Sieg errungen - alles ist vorbei und dahin."
S.7:
Was haben wir als denkende Menschen für Antwortungen
zu den Behauptungen des Unglaubens? Nun, vor allem halten wir es für puren Unsinn, daß
Gehirn und Seele ein und daselbe Ding sein sollen.
S.8:
Zerstöre ich die Orgel, dann muß der Organist
aufhören zu spielen, aber er hört nicht auf zu leben. Geradeso ist es mit der Seele. Die
Seele hört bei dem Tode des Leibes nicht auf zu arbeiten, aber deswegen hört sie nicht
auf zu existieren. Damit wäre also Tod des Leibes" nicht gleichbedeutend mit
"Tod der Seele".
S.9:
Wenn auch die Tierseele sterblich wäre, so bewiese
dies doch noch nicht, daß die Menschenseele auch sterblich sei; denn es ist dich ein
großer Unterschied zwischen der Menschen- und der Tierseele.
S.13:
Der Glaube an eine Fortdauer der Seele nach dem Tode
ist in der Bibel bewiesen. Sollte es kein ewiges Leben geben, so bleibt unser Lebenszweck
ein Rätsel. Nur die Hoffnung, daß alle Ungleichheiten des Erdenlebens in einem
zukünftigen Dasein völlig ausgeglichen sein werden, kann uns bewahren, Gott der Willkür
und Ungerechtigkeit zu zeihen. Nur der Glaube an ein Endgericht, in der jeder empfangen
wird, "nach dem er gehandelt hat bei Leibes Leben, es sei gut oder böse", kann
die menschliche Gesellschaft vor einem skrupellosen Kampf alle gegen alle, vor einer ins
Unendliche anwachsenden Vermehrung der Zuchthäuser und Hinrichtungen bewähren. Die
Unsterblichkeitshoffnung ist keine Phantasie sie stammt von Gott."
Damit wäre dann ja das Thema der Seelenlehre erst einmal angesprochen.
Im nachfolgenden Posting wird dieser Faden noch etwas weiter gesponnen"
Re: Drei Bücher (1)
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 04. April 2009 02:10
Prolog:
Die Idee von der Seele ist und bleibt eine Hypothese
Zwei Bücher, die der Tendenz nach, wie "Feuer und Wasser" zu einander
stehen, sollen heute mal etwas näher vorgestellt werden.
Man weis, schon seit den Tagen der frühen Russellbewegung und Nachfolger, wird von diesen
die Lehre einer unsterblichen Seele abgelehnt.
Man weis weiter, in breiten Kreisen des christlichen Hauptstromes hält man es diesen
Punkt betreffend anders.
Endzeit-Naherwartungen (abgesehen von gewissen evangelikalen Kreisen) findet man im
"Hauptstrom" des Christentums eher weniger.
Der Ersatz dafür dort lautet eben; eine unsterbliche Seele, die da vermeintlicherweise,
bei Erfüllung gewisser Voraussetzungen, dann mal in den Himmel gelangen könne.
Einige gehen dann gar soweit, sich den den Petrus als "Himmelspförtner"
vorzustellen.
Etwas abweichend von dieser Linie des christlichen Hauptstromes, ist die Position der
heutigen Religionsgemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten.
Der Katholik Max Heimbucher etwa, meinte in einer 1926 erschienenen Schrift,
diesbezüglich ausführen zu sollen (frühe Adventbewegung)
"Schon vorher ward indes durch George
Storr, der zur Vorbereitung auf die erwartete Wiederkunft Christi "Sechs
Predigten" veröffentlicht hatte, der Keim des Zwiespalts in die neue Adventkirche
gesenkt. Storr lehrte nämlich, daß die Unsterblichkeit der Seele nicht zur natürlichen
Ausstattung des Menschen gehöre."
Jenem George Storr begegnet man dann auch noch im Umfeld des Charles T.
Russell.
Siehe dazu auch
Parsimony.6368
Da sich im Falle Russell auch adventistische Wurzeln nachweisen lassen, hat er seine
diesbezügliche Position letztendlich von den Adventisten "abgekupfert". Ist
also diesbezüglich keineswegs originell.
Etwa im Jahre 1957 wurde seitens der Siebenten-Tags-Adventisten auch eine Schrift
publiziert mit dem Titel "Fragen um die Unsterblichkeit der Seele".
Selbige kann man als durchaus relevante Zusammenfassung der diesbezüglichen
adventistischen Position ansehen.
Aus ihr sei nachstehend etwas zitiert.
Einleitend wird in ihr konstatiert:
"Die Lehre von der Unsterblichkeit der
Seele ist eine der ältesten und verbreitesten Lehren. Sie wurde auf Erden schon
verkündigt, ehe noch der Glaube an Christus, den Erlöser gepredigt wurde."
Dann meint man weiter:
"Der Standpunkt, den die Heilige Schrift
in dieser Frage einnimmt, ist jedoch unvereinbar mit der Lehre, daß die Seele unsterblich
sei.
Die Bibel lehrt deutlich, daß das zukünftige Leben des Menschen von einer
Auferstehung der Toten oder von einer Verwandlung ohne Tod abhängig ist.
Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele hat die christliche Predigt so
durchdrungen, daß für die von der Auferstehung der Toten wenig oder kein Raum übrig
ist. Wenn die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele wahr wäre, dann wäre aber die von
der Auferstehung tatsächlich wertlos; denn es wäre vergebliche Mühe, auf die
evangelische Lehre von der Auferstehung der Toten so viel Gewicht zu legen.
Nach der Lehre von der Unsterblichkeit der Seele gibt es, wie oben gezeigt,
folgerichtig keinen eigentlichen Tod und somit auch keine Auferstehung.
Verdrängt die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele nicht nur die Lehre von
Christi Wiederkunft, sondern auch die Hoffnung der Christen. Wenn daher die Lehre von der
Unsterblichkeit der Seele die Menschen in den Himmel kommen läßt, ehe das Ende der Welt
da ist und die letzte Posaune ertönt, ehe die Zeit da ist, da der Herr selbst vom Himmel
herniederkommt, und die Toten auferweckt, ehe er noch in den Wolken des Himmels mit
großer Macht und Herrlichkeit erscheint und seine Engel sendet, seine Auserwählten zu
sammeln, - wenn sie die Menschen in den Himmel versetzt, ehe diese Ereignisse stattfinden,
so tut sie es entgegen den Worten Christi. Es ist daher klargestellt, daß der Glaube an
die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele der Lehre von der Wiederkunft Christi und
damit der göttlichen Wahrheit widerspricht."
Man glaubt auch:
"Wir haben durch wohlüberlegte Schlüsse
aus biblischen Grundsätzen bewiesen, daß die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele der
Lehre von der Auferstehung der Toten, der Wiederkunft Christi und dem Gerichte
widerspricht, daß sie das Erlösungswerk Jesu unwirksam macht, indem sie ewiges Leben
auch ohne Christus für möglich hält. Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele ist
die Grundlage des Spiritismus. ..."
Diese Ausführungen dürften dann wohl über weite Strecken mit der, seitens
der Zeugen Jehovas identisch sein.
Es war schon davon die Rede, dass dies nicht unbedingt die Position des
"Hauptstromes" im Christentum ist, der ja die Himmel-Hölle-Philosophie
kultiviert.
Der schon bereits genannte Katholik Heimbucher meinte auch vollmündig verkünden zu
können:
"Kaum eine andere Glaubenslehre ist in der
Heiligen Schrift so oft und so deutlich bezeugt als diese, daß es eine Hölle gibt und
daß die Hölle ewig dauert. Mit der katholischen Kirche anerkennt deshalb auch der
gläubige Protestant diese Lehren.
Herr Heimbucher hat übrigens in seiner "Die neuzeitlichen Sekten"
betitelten Schrift, noch ein paar andere Highlights auf Lager. Etwa wenn er seine
katholische Leserschaft schon einleitend mit der These vergattert:
"Du darfst eine verbotene Schrift - und
alle Sektenschriften sind verboten - weder selbst lesen noch an andere ausleihen,
verkaufen oder verschenken. Du darfst sie auch nicht in deinem Hause behalten. Es könnte
sie jemand zufällig finden und durch ihre Lesung Schaden nehmen. Händige sie ohne
Säumen deinem Seelsorger aus oder wirf sie gleich selbst ohne langes Besinnen ins
Feuer!"
Und da die Inquisition auch zu den Errungenschaften" seiner Kirche
gehört; und da es Gestapo und Stasi zu dem Zeitpunkt zwar so noch nicht gab, fühlt sich
Herr Heimbucher kraft seiner katholischen Wassersuppe, aber berufen, deren Credo schon mal
vorab seinen katholischen Mannen einzubläuen. Etwa mit seinem sinnigen Vergleich:
Aber bist du denn nicht ein
"Denunziant", ein feiger Angeber, wenn du also gleich, sobald ein
Sekten-Kolporteut in deinem Orte auftaucht, zum Pfarrer läufst? Nein, so wenig du ein
Denunziant bist, wenn du bei den weltlichen Behörde Anzeige erstattest, daß jemand einen
Mord begehen will."
Das schrieb er wie gesagt, im Jahre 1926. Und just letztere These hat dann wohl in der Sache überlebt; bzw. begierige Nachahmer gefunden, etwa bei den Zeugen Jehovas.
Noch eine Kontrastmeldung".
Thun in der Schweiz ist derzeitiger Sitz des Schweizer Zweigbüros der WTG.
Schon in der Frühzeit der deutschsprachigen Bibelforscherkreise, spielte es eine gewisse
Rolle.
Russell's Erwartungen bezüglich der Akzeptanz der deutschen Ausgabe des Zion's
Wachtturm" hatten sich nicht erfüllt. Er war nahe daran, diesen wieder einschlafen
zu lassen.
An der Übersetzung seiner Schriftsudien"-Bände aus dem Englischen ins
Deutsche, waren auch einige seiner damaligen Fan's" massgeblich beteiligt, die
eben in Thun (Schweiz) wohnten.
In dieser Schwächephase des WT begannen jene im Herbst 1902 mit der der Herausgabe einer
eigenen Zeitschrift mit dem Titel Die Aussicht".
Jene Kreise verstanden sich zwar als massgeblich von Russell inspiriert, mit der
Einschränkung jedoch, als Papst" dem sie sich mit Haut und Haaren im
Kadavergehorsam zu verschreiben hätten, wollten sie ihn doch nicht anerkennen. Sie
wollten eben auch in der übrigen religiösen Szene, namentlich in den Geistesverwandten
pietistischen Kreisen, fallweise auch mal Anleihen vornehmen können, wenn es ihnen
sachlich nützlich erschien.
Just wie nun die Aussicht" auf den Markt kam, begann Russell seine zeitweiligen
Einschlafungspläne für den Zion's Wachtturm" in deutschsprachige Ausgabe,
wieder zu revidieren.
So schickte er als erstes mal seinen Schwiegersohn (Ehemann seiner Stieftochter Rose Ball)
nach Deutschland, um die WTG-Tätigkeit dort zu aktivieren.
Für den hatte er zwar alsbald noch andere Verwendung, Henniges wurde dann als Russells
Statthalter nach Australien beordert.
Aber immerhin ist zu registrieren, dass ab 1904 dann, die WTG-Tätigkeit mittels des
deutschsprachigen Zions Wachtturm", massiv ausgeweitet wurde, gegenüber der
Zeit davor.
Das alles war (zwar nicht ausgesprochenerweise, aber faktisch dennoch so), als massive
Konkurrenz zur Aussicht" ausgestaltet. Diese sollte in Grund und
Boden" runtergedrückt werden, eben auf purer Konkurrenzbasis.
Erfahrungen wie man so was macht, hatte Russell ja bereits früher. Das hatte er mit
Barbour's Zeitschrift, mit dem er ja in der Frühzeit auch einige Zeit zusammengearbeitet
hatte, dann auch schon so praktiziert. Die Forcierung des WTG-Klinkenputzersystems
bewirkte zudem, dass diese Kreise um die Aussicht" in diesem Konkurrenzkampf
zusehends ins Hintertreffen gerieten.
Im Bestand der Deutschen Bücherei Leipzig, gibt es auch ein Buch das in einem in einem
in Thun ansässigen (gewesenen) Wartverlag" mal erschien.
Eine direkte Verbindungslinie zu den frühen Aussichtskreisen" lässt sich zwar
dokumentarisch so nicht nachweisen. Ich unterstelle aber, das der Verfasser jenes Buches
sehr wohl quasi zur Enkelgeneration" der Aussichts"kreise gehört.
Sein Buch gab er den Titel Zuerst die Beerdigung - dann die Behimmlung".
Inhaltlich liegt es sehr wohl auf der Linie jener, welche eine Seelenlehre im Stile der
Großkirchen" ablehnen.
Und diese Kreise sind ja, wie bereits festgestellt, eher in der Minderzahl.
In seinem Buch verwendet jener Verfasser auch einen bemerkenswerten Vergleich.
Der Verfasser heisst Hans Steinemann.
Übrigens in den 40er Jahren hiess der verantwortliche Redakteur der Schweizer Ausgabe des
Trost" Hugo Steinemann. Eine verwandtschaftliche Linie scheint nicht
ausgeschlossen zu sein.
Der Steinemann des Trost" verschwand wieder eines Tages sang- und klanglos aus
den Impressumsangaben des Trost", ohne dass dessen Leserschaft eine nähere
Erläuterung über das warum und wieso erhielt.
Wird einer auf diese Art geschasst, lässt das schon mal tief blicken.
Eine Äußerlichkeit. Sie sei aber doch notiert. Bis zur "Trost-Ausgabe vom 15. 9.
1940 (einschließlich) zeichnete Franz Zürcher als deren Presserechtlich verantwortlicher
Redakteur. Zürcher war inzwischen zugleich zum WTG-Zweigdiener (Aufseher, oder
Koordinator in heutiger WTG- Terminologie) aufgestiegen.
Der vorherige WTG-Zweigdiener M. C. Harbeck war zu einem ZJ-Kongress im Jahre 1940 nach
den USA abgereist. Auf seinen Posten konnte (oder durfte) er nicht mehr zurückkehren, wie
man aus einem Bericht des Zürcher im "Wachtturm vom 1. 3. 1966 entnehmen kann.
Nun ab der "Trost-Ausgabe vom 1. 10. 1940, wird ohne nähere Erläuterung, der Name
eines neuen Presserechtlich Verantwortlich, des Hugo Steinemann, genannt.
Es ist schon merkwürdig zu benennen. In der gesamten WTG-Literatur gibt es bis heute,
keinerlei Auskunft über diesen Steinemann. Auch nicht in dem die Schweiz bezüglichen
Geschichtsbericht im 1987er ZJ-Jahrbuch. Und dies trotz des Umstandes.
Als der "Wachtturm ab Oktober 1944 in der Schweiz wieder neu erscheinen konnte,
zeichnete ebenfalls Steinemann anfänglich, Presserechtlich für ihn verantwortlich.
Der Name Steinemann tauchte schon früher im Impressum des "Goldenen Zeitalters mit
auf. Bezeichnet als Lehrer H. Steinemann. Außerdem gab es von der Schweizer WTG
herausgegeben, in den 1940er Jahren noch, einige auf seinen Namen lautende Broschüren.
In den Zeugen Jehovas bezüglichen Naziakten ist er auch aktenkundig geworden. Als
Versandstelle (unter seinem Namen, Bern Meisenweg 27) von WTG-Schriften, adressiert an
deutsche Zeugen Jehovas.
So etwa in der Tagesmeldung des Gestapa vom 8. 10. 1934 notiert:
H. Steinemann, Bern, Meisenweg 27 und J. Soller, Meisenweg 27, Bern,
als Versender von WTG-Schriften
Entweder war man damals noch so blauäugig in WTG-Kreisen, dass man hoffte, das ginge
"gut." Es ging aber nicht gut. Postzensur war doch für das Naziregime eine
seiner "leichtesten Übungen". Und so bekam denn selbiges, auch via des Herrn
Steinemann, die Adressen von deutschen Zeugen Jehovas frei Haus geliefert!
Siehe auch:
Parsimony.20226
Nun also noch das Zitat von diesem Hans Steinemann. Selbiger schreibt:
Einen alten ernsten Bibelforscher hörte ich
begeistert vom Seelenschlaf erzählen, gerade so, wie wenn er ihn eben erlebt hätte. Es
war rührend, zu hören, wie er die Sache darstellte. Nach seiner Meinung werden die
Gläubigen alle, wenn sie gestorben sind, schlafen gelegt. Auch Paulus schläft nach
seiner Meinung. Am meisten Freude empfand er ob dem Manöver, das Gott dann am Ende des
Seelenschlafes mit den Schläfern durchführen werde. Damit sie nicht trauern über die
allzulang verschlafene Zeit - bei Paulus wären es ja bis jetzt rund 1900 Jahre - werde
Gott durch ein seltsames Experiment den Schläfern die Meinung beibringen, sie hätten nur
ganz kurze Zeit, nur eine Nacht geschlafen. Das Erwachen nach diesem Blitzschlaf mit
Überschallgeschwindigkeit sei großartig. Man merkte dem Manne an, daß er diese Platte
vom Seelenschlaf schon oft hatte spielen lassen.
Ein lieber Freund und Glaubensbruder, der mich öfter zu Gast geladen hatte, kündigte mir
Freundschaft und Bruderschaft und kam auch nicht mehr in meine Bibelstunden.
Warum? Einzig aus dem Grund, weil ich wiederholt bezeugt hatte der frohen Hoffnung zu
sein, gleich nach meinem Sterben zum Herrn zu kommen. Das war für ihn Irrlehre genug, um
sich von mir zu trennen. Er war früher ernster Bibelforscher und hielt fest an der Lehre
vom Seelenschlaf."
Das geschilderte Faktum der Kündigung der Freundschaft, ist dann ja wohl wieder mal
charakteristisch.
Wiedermal werden Dogmen, die man doch wohl auch anzweifeln kann, als
höherwertig" eingestuft in der Sicht der diesbezüglich Betörten, als eben
andere Aspekte,
Für diese Dogmatiker ist also der Mensch f ü r
die Dogmen da; nicht aber umgekehrt, die Dogmen für den Menschen!
Wer den denkt analoge Fälle gäbe es nicht auch in der Gegenwart, für den kann ich
allerdings dann nur ein mitleidiges Lächeln empfinden, so traurig die Sache an sich ist!
Und es war weiter von einem zweiten Buch die Rede, dass dazu in gewisser Hinsicht wie
im Verhältnis Feuer zu Wasser steht.
Jenes zweite Buch setzt erst mal den grob angedeuteten christlichen "Hauptstrom"
voraus. Mit der gegenteiligen Auffassung wie zitiert der Adventisten/Zeugen Jehovas, setzt
es sich nicht auseinander.
Gleichwohl hat sein Verfasser auch, wie ich meine, bedenkenswertes zu Papier gebracht.
Bevor darauf näher eingegangen wird, dann noch eine Vorbemerkung zu einigen
"Äußerlichkeiten":
(Ein dritten Buch wird morgen vorgestellt)
Re: Drei Bücher (2)
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 04. April 2009 02:17
Da gibt es also eines (von mehreren) Büchern, dass ich mir immer mal selbst auch
ansehen wollte, es aber in der Praxis nie geschafft habe.
Da waren immer einige ziemlich große Hürden davor.
Zwar sind mir wissenschaftliche Bibliotheken bekannt, die es auch in ihrem Bestand haben.
Aber bekannt sind mir auch deren Konditionen dazu. Einsichtnahme nur an Ort und Stelle im
dortigen Lesesaal.
Nun habe ich zwar etliches Sitzefleisch" in Lesesälen wissenschaftlicher
Bibliotheken abgesessen" (eben bei solcher Literatur die nur zu vorgenannten
Konditionen zugänglich ist). Und da war es eben so. Anderes war halt
wichtiger; und das in Rede stehende Buch rutschte immer tiefer in die Kategorie
irgendwann - vielleicht".
Nun hat sich die Möglichkeit aufgetan, es zwischenzeitlich mal antiquarisch aufzugabeln;
habe es somit auch als Privatexemplar vorzuliegen.
Aber, auch da wiederum Probleme. Sonderlich lesefreundlich" ist es sicherlich
nicht. Zweispaltig, in engen Zeilen gedruckt, noch dazu in Frakturschrift. Also wieder das
alte Lied: Verschieben auf irgendwann".
Nun bin ich neulich über etwas gestolpert". Just jenes Buch (offenbar auch in
einer amerikanischen Bibliothek vorhanden) wurde auch von Google eingescannt.
Und die Wunder" dabei nahmen kein Ende. Sogar komplett herunterladen kann
(oder konnte) man es bei Google.
Denkt man an das massive Störfeuer von interessierter Seite gegen Google's
Bücher-Einscann-Programm, wirklich ungewöhnlich. Sehr ungewöhnlich.
Ansonsten bekommt man ja in der Google-Büchersuche mehr oder weniger nur Titeldaten.
Eventuell (wenn man Glück hat), bei einigen auch ein paar unvollständige Seiten zu
Gesicht. Aber nichts da mit runterladen". Das kann man sich schon mal
prinzipiell abschminken".
Nun ja man kennt es ja auch andernorts. Es sind halt eben auch wirtschaftliche Interessen
damit verbunden. Und insofern braucht man über die Störfeueraktionen auch nicht
übermäßig verwundert zu sein.
Wie gesagt das in Rede stehende Buch, auch bei Google in Frakturschrift, ist [oder war,
dazu noch weiter unten etwas]dort komplett herunterladbar.
Mehr noch, als Zugabe bietet Google auch eine Transformation in die heutige
Maschinenlesbare Schrift mit an. Rechte Freude" will bei letzterer zwar nicht
aufkommen. Genutzt wurde ja dabei offenbar das Marktbeherrschende Programm von Abby. Aber
das fallweise umfängliche Korrektur-Nachbearbeitungen dabei nötig sind, kennt man ja
auch aus anderen Beispielen.
Man kommt also um den aufwendigen Vergleich mit der Fraktur-Vorlage nicht herum.
Selbige wurde hier allerdings nicht Hundertprozentig realisiert. Das ist alles auch eine
Zeitfrage. Im wesentlichen geht es also um die Dokumentation des Sinnes, im
Ursprungstext.
Bei soviel Wunder auf einmal bei einem Objekt, konnte ich es mir nun doch nicht versagen,
das lange hinaus geschobene Buch, nun doch einmal im Detail anzusehen.
Ich würde dem Verfasser bescheinigen; er schreibt weitschweifig, zu weitschweifig. Nicht
das rechte für den heutigen Geschmack.
Aber zu dem Verfasser gilt es eben auch zu bemerken. Zu seiner Zeit, wo er das erstmals
publizierte, entfaltete das alles nahezu revolutionäre" Wirkung. Namentlich
etlichen Funktionären der Religionsindustrie blieb damals fast die Luft weg".
Sie haben sich von dem Schlag wieder erholt und aufgerappelt. Auch das ist klar und
unbestreitbar. Aber bei aller Weitschweifigkeit, kommt man nicht umhin, diesem Buch den
Rang eines Klassikers" zuzusprechen (auch wenn nur wenige von den heutigen
Zeitgenossen) es je gelesen haben. Da ich ja nun auch einer dieser wenigen"
bin, sei es im nachfolgenden so gehalten (ohne Seitenverifizierung) kommentarlos einige
Zitate aus dem Google-Exemplar vorzustellen.
[Vorab noch eine Anmerkung zu dem ist oder war". Registriert habe ich
beispielsweise folgendes. Da gab es eine Quellschrift zur sogenannten
Katholisch-apostolischen Gemeinde, das Testimonium"; Vorläufer der heutigen
Neuapostolischen Kirche. Alt genug um in der Google-Buchsuche nach ihr zu suchen, schien
sie ja. Allerdings ohne greifbares Ergebnis. Etwas anderes spuckte" Google
dafür aus. Unter anderem ihre Zitierung in einer (katholischen) Zeitschrift namens
Schlesisches Kirchenblatt" Jahrgang 1845. Und siehe da, aus dem Bestand der
Harvard-Universität gibt es die auch bei Google. Etwa 90 MB, in Frakturschrift.
Interessiert also das Stück" mal heruntergeladen. Aus Zeitgründen dann
beabsichtigt, die auch vorhandene Transformation in die heutige Schrift, dann am nächsten
Tage zu nutzen.
Beim Aufruf ergab sich dann am nächsten Tag eine Überraschung. Es ist ja bekannt,
das Sammlungswütige Google speichert alles erreichbare, eben dann auch meine IP.
Nun ergab sich der erstaunliche Umstand, der Tags zuvor komplett herunterladbare Jahrgang
ist nicht mehr erreichbar. Umgeschaltet" auf Description". Da hat
also Google mitbekommen. Da hat einer den Jahrgang mal heruntergeladen. Und just diese
Möglichkeit dann anschließend blockiert.
Nun bin ich in Sachen Testimonium" nicht auf Google angewiesen. Ich kenne es
bereits aus Bibliotheksstudien.
Allein, der Umstand, wie da Google reagiert, erscheint mir doch bemerkenswert.
Also sollten andere auch die Erfahrung sammeln, bestimmte Sachen sind nur unter
bestimmten Glücksumständen zeitweilig erreichbar. Siehe vorstehendes. ]
Nun noch die Zitate aus David Friedrich Strauss:
Das Leben Jesu für das deutsche Volk bearbeitet
von David Friedrich Strauß.
erklärte ich ausdrücklich, das Werk sei nur für
Theologen bestimmt, für Nichttheologen sei die Sache noch nicht gehörig vorbereitet, und
daher das Buch absichtlich so eingerichtet worden, daß sie es nicht im Zusammenhang
verstehen können. Dießmal habe ich umgekehrt für Nichttheologen geschrieben und mich
bemüht, keinem Gebildeten und Denkfähigen darunter auch nur in einem Satze
unverständlich zu bleiben: ob auch die Theologen (ich meine die zünftigen) mich lesen
wollen oder nicht, gilt mir gleich.
Auf der andern Seite hat sich in der Zwischenzeit herausgestellt, daß gerade die
Theologen am wenigsten diejenigen sind, von denen ein unbefangenes Urtheil in dieser Sache
zu erwarten ist. Sie sind ja Richter und Partei zugleich. Mit der bisherigen Ansicht von
den Gegenständen des christlichen Glaubens, insbesondere der Grundlage desselben, der
evangelischen Geschichte, sehen sie ihre eigene bisherige Geltung als geistlicher Stand in
Frage gestellt.
Und soviel ist jedenfalls sicher, wenn das Christenthum aufhört ein Wunder zu sein, so
können auch die Geistlichen nicht mehr die Wundermänner bleiben, als die sie sich bis
dahin so gerne gebärdeten.
Diesem höheren vereinigenden Standpunkt aber kann das deutsche Volk nicht anders
entgegengehoben werden, als indem es in das Innere der Religion eingeführt und von dem
äußern Beiwerke, worin auch die konfessionellen Unterscheidungslehren ihre Wurzeln
haben, losgemacht wird. Dazu waren von katholischer Seite der Deutschkatholizismus, von
protestantischer die Genossenschaft der Lichtfreunde, die sich beide bereits in
freireligiösen Gemeinden zu verschmelzen anfangen, beachtenswerthe praktische Versuche;
dazu soll das vorliegende Werk von wissenschaftlicher Seite her einen Beitrag geben.
In dieser Hinsicht reicht es dem französischen von Renan über dm Rhein hinüber die
Hand.
Einer der ersten und, wenn man nach dem Beifall und der Geltung urtheilen darf, die
er bald und für lange Zeit gewann, auch glücklichsten Versuche, die evangelische
Geschichte unter den neuen biographischen Gesichtspunkt zu stellen, war des Zürichers J.
Heß Lebensgeschichte Jesu", die, seit 1768 bis in dieses Jahrhundert herein in
einer Reihe von Auflagen erschienen, das Lieblingsbuch unserer Väter war. Heß stand noch
in dem guten Glauben, daß durch ein wenig Nachgiebigkeit von Seiten der kirchlichen
Vorstellung sich die in den Evangelien enthaltene Geschichte Jesu mit den Anforderungen
des biographischen Pragmatismus in den schönsten Einklang bringen lasse.
Eine gewisse Kritik der evangelischen Quellen ist auch aus dem gläubigsten
Standpunkt deßwegen nicht zu umgehen, weil wir über das Leben Jesu vier Berichte haben,
die theils das Gleiche, doch nicht selten mit verschiedenen Umständen und in
verschiedener Ordnung, erzählen; theils haben aber auch die einzelnen wieder manches für
sich, und zwar so, daß, was der eine gibt, zuweilen mit dem, was der andere berichtet,
unvereinbar scheint. Hier hält sich nun zwar Heß begreiflich so conservativ wie
möglich.
Ganz besonders aber ist die Lehre vom Teufel und den Dämonen der Punkt, wo auch Heßens
Supranaturalismus dem Andrang der Aufklärung nicht hat widerstehen können.
Nicht umsonst war der gewaltige Angriff auf Bibel und Christenthum in den
sogenannten Wolfenbüttelschen Fragmenten, nicht umsonst die Lessing'schen Abhandlungen
darüber, die den ganzen Streit auf einen höheren Boden erhoben, vorangegangen.
Jetzt galt es also, an den evangelischen Erzählungen der Reihe nach im Einzelnen
nachzuweisen, daß einerseits alle Versuche, das Uebernatürliche aus ihnen
wegzuerklären, oder seinen Widerspruch gegen die Naturgesetze zu bemänteln, vergeblich
seien, daß sie aber dafür auch keinen Anspruch daraus machen können, als geschichtliche
Berichte im strengen Sinne zu gelten.
Dieser Schluß des Deisten, daß, wenn in so hellen und kritischen Zeiten, wie die
damaligen, eine Fälschung der Art möglich gewesen, Aehnliches in so dunkeln und
unkritischen Zeiten, wie die der Entstehung des Christenthums waren, noch weit leichter
habe vorkommen können, ist in der That vollkommen begründet. Gerade die nächsten
Jahrhunderte vor und nach Christi Geburt waren die eigentliche Blüthezeit solcher
Unterschiebungen, und gerade die ältesten Christen, und zwar nicht blos ungebildete,
sondern die gelehrtesten Kirchenväter nicht ausgenommen, die leichtgläubigsten in
Anerkennung solcher offenbar untergeschobenen Schriften. So beruft sich der Verfasser des
in unserem Kanon befindlichen Briefs Judäa (V. 14) auf eine Weissagung des Henoch, des
siebenten Erzvaters von Adam an, die wir in dem apokryphischen Buche Henoch lesen;
er glaubte also, wie später Tertullian und andere Kirchenväter, in diesem Machwerke, das
frühestens dem letzten vorchristlichen Jahrhundert angehört, einer schwachen Nachahmung
insbesondere des Buchs Daniel, die wirklichen Weissagungen des Vaters von Methusalah und
Urgroßvaters von Noah zu finden.
Schon Celsus sprach von Verfälschung der Sibyllenorakel, aber Origenes verlangte die
Vorweisung der unverfälschten Exemplare, und Lactantius berief sich gegen den Vorwurf
christlicher Unterschiebung aus Varro und Cicero, die, vor Christi Geburt schon
gestorben, von der Erythräischen und anderen Sibyllen sprechen (aber freilich von den
Weissagungeu aus Christus, um die es sich handelt, noch nichts wissen).
Von diesen angeblichen Pilatus-Acten nämlich, die wir jetzt umgearbeitet im Nivaulium
Niocäemi lesen, wissen wir, daß sie das Machwerk eines Christen waren, der eine im
Wesentlichen aus unseren Evangelien gezogene und mit allerhand Fabeln ausgeschmückte
Erzählung von der Verurtheilung, dem Tod und der Auferstehung Jesu in das Gewand eines
Berichts von Pilatus an den Kaiser Tiberius gekleidet hatte, um die Sache für die
Widersacher desto glaublicher und aufdringlicher zu machen.
so steht soviel fest, daß wir gegen das Ende des zweiten Jahrhunderts nach Christus
dieselben vier Evangelien, die wir noch jetzt haben, in der Kirche anerkannt und von den
drei hervorragenden Kirchenlehrern Irenäus in Gallien, Clemens in Alexandrien und
Tertullian in Karthago als Schriften der Apostel und Apostelschüler, deren Namen sie
tragen, vielfach zitiert finden. Zwar war noch immer eine ziemliche Anzahl weiterer
Evangelien in Umlauf, es gab ein Evangelium der Hebräer und der Aegyptier, des Petrus,
des Bartholomäus, des Thomas, des Matthias, auch, der zwölf Apostel, die nicht blos
ketzerische Parteien gebrauchten, sondern aus die sich mitunter auch rechtgläubige
Kirchenlehrer noch beriefen; doch als die eigentlich zuverläßigen Grundlagen des
Christenglanbens wurden um jene Zeit und fortan jene vier betrachtet.
Oder achten wir uns verbunden, alles das als wirkliche apostolische Ueberlieferung
anzuerkennen, wofür sich Irenäus aus das Zeugniss derer, welche die Apostel noch gekannt
hatten, beruft? Die Alten", sagt er einmal, welche den Johannes, den
Schüler des Herrn, noch gesehen, erinnern sich, von ihm gehört zu haben, wie der Herr
von jenen Zeiten lehrte und sagte: Tage werden kommen, da werden Reben wachsen, jede mit
10,000 Schößlingen, und an jedem Schößling 10,000 Aeste, und an jedem Ast 10,000
Zweige, und an jedem Zweig 10,000 Trauben, und an jeder Traube 10,000 Beeren, und jede
Beere wird, ausgepreßt, 25 Metreten (etwa 6 Ohm) Wein geben. Und wenn einer von den
Heiligen nach einer solchen Traube greifen wird, so wird eine andere rufen: ich bin eine
bessere Traube, nimm mich, und preise durch mich den Herrn. Gleicherweise werde
ein Weizenkorn 10,000 Aehren treiben, und jede Aehre 10,000 Körner geben, und jedes Korn
10 Pfund reines weißes Semmelmehl, und die übrigen Früchte, Samen und Kräuter nach
Verhältniß. Dafür gibt auch Papias, der den Johannes noch gehört und mit Polykarp
Umgang gehabt hat, ein alter Kirchenlehrer, schriftliches Zeugniß im vierten seiner
Bücher, deren er fünf geschrieben hat (unter dem Titel Auslegung der
Herrnsprüche").
während doch diesem so bestimmten Zeugniß für die Rede Jesu von den paradiesischen
Riesentrauben kein Mensch Glauben schenkt und schon Eusebius keinen geschenkt, sondern um
dieser und ähnlicher Geschichten willen den Papias einen Mann von sehr wenig
Verstande genannt hat.
Sind die bisherigen Beobachtungen richtig, so muß Lucas im Verhältniß zu Matthäus der
spätere Evangelist sein; daß er es aber ist, läßt sich auch unabhängig von dem
Bisherigen beweisen. Wenn im Eingang der großen eschatologischen Rede bei Matthäus (24,
3) die Frage der Jünger an Jesum lautet: wann wird dieß geschehen, und welches ist
das Zeichen deiner Wiederkunft und des Endes der Welt?" so sagen sie nach zwei
Punkten, der Zerstörung des Tempels zu Jerusalem, von der Jesus so eben gesprochen hatte,
und der Wiederkunft Christi zur Abschließung der gegenwärtigen Weltperiode, welche beide
sie sich in unmittelbarem Zusammenhange denken. Statt dessen läßt Lucas (21, 7) sie
tautologisch so fragen: wann wird dieß sein, und was ist das Zeichen,
wann dieß (nämlich die so eben von ihm vorhergesagte Zerstörung des Tempels) geschehen
wird?" wobei also der Punkt von der Wiederkunft ganz fallen gelassen ist; offenbar
weil der Verfasser durch den Erfolg belehrt war, daß die Zerstörung des Tempels und die
Wiederkunft Christi sammt dem Weltende nicht so unmittelbar, wie noch der Verfasser des
ersten Evangeliums geglaubt hatte, zusammenhingen.
Wollen wir nun erfahren, was, abgesehen von der nationalen Messiasidee, das
eigenthümliche religiöse Bewußtsein Jesu gewesen ist, so werden wir nicht nur von der
kirchlich hergebrachten Ansicht, sondern auch von der jetzt herrschenden
theologischen Richtung vorzugsweise aus das johanneische Evangelium verwiesen, in welchem
der Jünger, der an Jesu Brust gelegen, gleichsam die innersten Geheimnisse dieser Brust,
die tiefsten Erlössungen Jesu über sein eigenes Wesen und sein Verhältniß zu Gott
niedergelegt habe. Dabei ging die ältere Theologie ehrlich und unbefangen zu Werke, indem
sie die Sache an ihrer Spitze faßte und alles, was Jesus im vierten Evangelium von sich
als dem eingeborenen Sohn Gottes, dem Licht der Welt, dem, in dem Vater ist und in dem die
Menschheit den Vater sieht, dem vom Himmel Stammenden und zum Himmel Zurückkehrenden
aussagt, einfach daraus erklärte, was ja in demselben Evangelium theils als Lehre des
Evangelisten, theils aber auch als Zeugniß Jesu von sich selbst vorliegt, daß
er nämlich als das persönliche göttliche Schöpferwort von Ewigkeit her bei Gott
gewesen, dann für eine Zeitlang zum Behufe der Erlösung der Menschheit Mensch geworden
sei, um, wenn er diesem Zwecke genügt hätte, wieder zu Gott in den Himmel
zurückzukehren ... Hienach wäre also das Selbstbewußtsein Jesu das eines göttlichen
Wesens gewesen, das nur vorübergehend einen menschlichen Leib, vielleicht auch eine
menschliche Seele angenommen, dabei aber die klare Erinnerung seines frühern Zustandes,
das volle Bewußtsein seiner Göttlichkeit behalten hatte.
Mit einem solchen Jesus, der für die altgläubige Theologie eben derjenige war, den
sie brauchte, weiß nun aber die moderngläubige nichts mehr anzufangen.
Von den Ebioniten sagt Epiphanius, in ihrem angeblichen Matthäus-Evangelium komme der
Ausspruch Christi vor: Ich bin gekommen, die Opfer abzuschaffen, und wenn ihr nicht
ablasset zu opfern, wird der Zorn (Gottes) von euch nicht ablassen." Dieß ist der
Abscheu vor blutigen Opfern, welchen die Ebioniten mit den Essenern gemein hatten, und der
sammt der essenischen Enthaltung von Fleischspeisen in der ascetisch-dualistischen Welt-
und Lebensansicht dieser Sekte seinen Grund hat. Von dieser Ansicht war Jesus weit
entfernt; um so näher lag seiner Ueberzeugung, daß zur Versöhnung mit Gott
nur aus rein innerlichem Wege zu gelangen sei, der Widerwille gegen den krassen
Materialismus des Opferdienstes, der ihn, besonders wenn er diesen Viehmarkt im Tempel
jetzt zum erstenmale sah, leicht zu jenem Acte prophetischen Eifers fortreißen konnte.
Daß Jesus den evangelischen Berichten zufolge ,seine Wiederkunst so nahe gedacht hätte,
daß er seinen Jüngern sagte, es seien einige unter den um ihn Stehenden, die den Tod
nicht schmecken werden, bis sie des Menschen Sohn in seinem Reiche kommen gesehen (Matth.
16, 28); diese Generation werde nicht vergehen, bis dieß alles geschehen, d. h. die
Wiederkunft des Menschensohnes mit allen vorbereitenden und begleitenden Umständen
eingetreten sein werde (Matth. 24, 34); daß er insbesondere sogleich nach der von ihm
gleichfalls vorhergesagten Zerstörung Jerusalems diese letzte Katastrophe eintreten ließ
(Matth. 24, 29); daß er sich also in Bezug aus den Zeitpunkt jedenfalls gewaltig geirrt
hätte, indem nicht nur jene, sondern seit 1800 Jahren eine Generation um die andere
vergangen ist, ohne daß seine vorausgesagte Wiederkunft eingetroffen wäre: dieß macht
aus unserem Standpunkte die Sache nicht einmal schlimmer, da wir, um die Vorhersagung der
Wiederkunft eines Menschen in den Wolken als etwas Leeres zu erkennen, nicht erst der
Erfahrung bedürfen, daß sie aus den bestimmten Zeitpunkt nicht eingetroffen ist.
Um so weniger können wir uns zu einer der gewaltsamen Umdeutungen versucht fühlen,
welche die Theologen hier in wahrem Wetteifer mit den Textesworten vorgenommen haben,
indem sie unter dem Geschlecht", das nicht vergehen sollte, bis das alles
geschehen wäre, bald das Judenvolk, bald die christliche Kirche, oder unter dem
Allen", was vorher geschehen sollte, nur die Zerstörung Jerusalems, oder unter
dem Geschehen" nur den ersten Anfang der Ereignisse verstanden, in deren
Fortgang wir noch heute mitten inne stehen.
Wenn aber Jesus in der Hauptstelle bei Matthäus (24, 30 sg. 25, 31 sg.) sagt, nach
jenen Vorgängen an den Gestirnen werde das Zeichen des Menschensohnes am Himmel
erscheinen, dann werde man unter dem Wehklagen aller Völker der Erde des Menschen Sohn
aus den Wolken kommen sehen mit großer Macht und Herrlichkeit, er werde seine Engel
aussenden mit einer stark schallenden Trompete, um von allen vier Winden her seine
Auserwählten zu versammeln, hieraus sich aus seinen Thron setzen, um alle Menschen zu
richten, die einen in's ewige Feuer, die andern in's ewige Leben eingehen zu lassen: so
widerstrebt eine solche Schilderung jeder Umdeutung in das blos Bildliche, und wie die
christliche Kirche sie von jeher im Wortverstande genommen hat, so ist sie auch sicherlich
von Jesu gemeint gewesen, wenn sie wirklich von ihm vorgetragen worden ist.
Das einemal sagt Jesus seinen Jüngern, des Menschen Sohn werde wiederkehren, ehe sie noch
mit ihrer messianischen Verkündigung in allen Städten Israel's herumgekommen sein werden
(Matth. 10, 23); das anderemal sagt er, diese Wiederkunft werde nicht eher eintreten, als
bis das Evangelium in der ganzen Welt unter allen Völkern verkündigt sei (Matth. 24,14).
Das ist doch sehr zweierlei; es müßte also von der einen dieser Vorhersagungen bis zur
andern Jesus seine Ansicht wesentlich geändert haben, oder vielmehr es ist klar, daß man
die eine Jesu zu einer Zeit und in einem Kreise in den Mund legte, wo man das
Messiasreich nur für das Volk Israel bestimmt dachte, die andere von einem Standpunkt
aus, dem die Berufung der Heiden in dasselbe bereits eine ausgemachte Sache war.
Allein davon abgesehen, daß Matthäus nicht von einer Gruppe mehrerer, sondern von Einem
Sterne spricht, so wiederholt sich ein solches Zusammentreffen zweier, ja dreier Planeten
nicht so selten (zwischen Jupiter und Saturn alle zwanzig Jahre), daß es sternkundigen
Morgenländern als etwas so ganz Besonderes hätte erscheinen können, wie in der
Erzählung des Matthäus vorausgesetzt wird; daher hat auch Kepler selbst die
Planetenkonjunction für sich allein nicht genügend gefunden, sondern
vermuthet, es möge zu derselben noch ein neuer außerordentlicher Stern hinzugetreten
sein, wie zu seiner Zeit, im Jahre 1604, eben als gleichfalls jene drei Planeten
beisammenstanden, als einmal ein solcher Stern erschienen, und nachdem er längere Zeit
mit der Helle eines Fixsterns erster Größe geleuchtet hatte, allmählig erblaßt und
zuletzt verschwunden war. Da jedoch zwischen dem Erscheinen eines solchen Sterns und der
Conjunction jener Planeten schlechterdings kein innerer Zusammenhang stattfindet, so
schwebte die Vermuthung, daß, wie im Jahre 1604 nach Christus, so auch zur Zeit seiner
Geburt, mit der ordentlichen Planetenvereinignng ein außerordentlicher Stern
zusammengestossen sein möge, so lange in der Luft, bis Professor Wieseler in Göttingen
in chinesischen Zeittafeln fand, daß in der That im vierten Jahr vor dem Ausgang unserer
Zeitrechnung (und just um so viel setze diese die Geburt Jesu zu spät) ein heller Stern
erschienen und längere Zeit sichtbar gewesen sei.
Alle Achtung vor der Genauigkeit der Zeittafeln des himmlischen Reichs, alle auch vor
einer Theologie, welche dererlei, Beweise für die Wahrheit des Christenthums (!)
zusammenzusuchen, bis an die chinesische Mauer treibt: wir unseres Theils gestehen, daß
uns die Reise zu weit ist, ja daß sie uns als einen Umweg erscheint, da wir das Gesuchte
besser und genügender in der Nähe zu haben glauben.
Von Josephus bis zu Justin dem Märtyrer und Philostratus herunter sind jüdische,
christliche und zum Theil auch griechisch-heidnische Schriften von Besessenen und deren
Heilungen voll. Es hat demnach die Angabe der drei ersten Evangelisten, daß dergleichen
Kranke Jesu häufig vorgekommen, alle historische Wahrscheinlichkeit für sich. Und
vermöge der großen Rolle, welche in Krankheiten dieser Art die Einbildungskraft spielt,
läßt sich, wie schon öfter von uns bemerkt worden, eine Heilung durch das bloße Wort
Jesu bei keiner andern Krankheitsart eher denken, als bei dieser. Daß nun das
vierte Evangelium gerade von solchen Kranken und Heilungen nichts meldet, das deutet
gewiß nicht auf einen Verfasser, der dem Leben und Wirken Jesu als Augenzeuge, oder auch
nur als bald nachher lebender Landsmann nahe stand.
Schlußbetrachtnng.
Diese Einsicht kommt uns eben an dieser Stelle um so gelegener, je gründlicher sich uns
am Schlusse unseres kritischen Geschäfts die Ueberzeugung aufdringt, wie mangelhaft und
unsicher unsere historische Kunde von Jesus ist. Nachdem wir die Masse von mythischen
Schlinggewächsen verschiedener Art, die sich an dem Baume hinausgerankt, entfernt haben,
sehen wir, daß, was wir bisher für Aeste, Belaubung, Farbe und Gestalt des
Baumes selber hielten, großentheils vielmehr jenen Schlinggewächsen angehörte; und
statt daß uns nun nach Wegräumung derselben der Baum in seinem wahren Bestand und
Aussehen wiedergegeben wäre, finden wir vielmehr, wie die Schmarotzer ihm die eigenen
Blätter abgetrieben, den Saft ausgesogen, Zweige und Aeste verkümmert haben, seine
ursprüngliche Figur mithin gar nicht mehr vorhanden ist.
Diese Unterscheidung des historischen Christus von dem idealen, d. h. dem in der
menschlichen Vernunft liegenden Urbilde des Menschen wie er sein soll, und die
Uebertragung des seligmachenden Glaubens von dem ersteren aus das letzteren,
ist das unabweisliche Ergebniß der neueren Geistesentwicklung; es ist die Fortbildung der
Christusreligion zur Humanitätsreligion, woraus alle edleren Bestrebungen dieser Zeit
gerichtet sind. Daß man darin so vielfach einen Abfall vom Christenthum, eine Verleugnung
Christi sieht, beruht aus einem Mißverstand, an welchem die Ausdrucksweise, vielleicht
auch die Denkart der Philosophen, die jene Unterscheidung gemacht haben, nicht ohne Schuld
ist..
http://books.google.de/books?id=SJJAAAAAIAAJ&printsec=frontcover&dq=David+Friedrich+Strau%C3%9F
Weitere thematische Angebote bei Google (nicht ausgewertet). Unter anderem:
http://books.google.de/books?id=KjtMAAAAIAAJ&printsec=frontcover&dq=editions:0cPN5Gq4zKxTJM1BQtw#PPA1,M1
http://books.google.de/books?id=yz1MAAAAIAAJ&printsec=frontcover&dq=editions:0cPN5Gq4zKxTJM1BQtw
Siehe zu David Friedrich Strauss auch noch:
Parsimony.25710
Re: Drei Bücher (3)
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. April 2009 05:10
Thomas Paine
Nochmals eine Zitierung bereits früher ausgeführten:
Heutzutage ist der Karlheinz Deschner (als der
relativ bekannteste seiner Zunft) vielleicht etwas ähnliches, was zur Zeit Russells, die
Russell'schen Buhmänner Thomas Paine und Robert Ingersoll waren. Gegen beide (Paine und
Ingersoll) hatte Russell schon in den Schriftstudien polemisiert: Seine Mission sieht
Russell in einem biblizistisch orientierten Kampf gegen den Unglauben. [17] Besonders
polemisiert er dabei auch gegen Thomas Paine und Robert Ingersoll denen er Gottesleugnung
und Lästerung ankreidet. [18] Paine hatte beispielsweise erklärt:
"Sollen wir denn kein Wort Gottes - keine
Offenbarung haben? Ich antworte mit Ja, es gibt ein Wort Gottes, es gibt eine Offenbarung.
Das Wort Gottes ist die Schöpfung, welche wir vor Augen haben und nur in diesem Worte,
welches keine menschliche Erfindung fälschen oder umgestalten kann spricht
Gott zu dem ganzen Menschengeschlecht." [19]
Indem Russell also gegen Paine Stellung bezieht,
offenbart er, dass ihm der Bibelglaube als unabdingbar erscheint. Ähnliches ist auch im
Falle Ingersoll feststellbar.
Letzterer hatte einmal ausgeführt:
"Nehmen wir an, ich lese das Buch, dass man die
Bibel nennt und wenn ich damit fertig bin, komme ich zu dem Schluss, dass es von Menschen
geschrieben wurde. Ein Pfarrer fragt mich:
'Haben Sie die Bibel gelesen?' Und ich antworte, dass ich es getan habe.
'Sind Sie der Überzeugung, dass sie göttlich inspiriert wurde?'
Wenn ich die Inspiration der Heiligen Schrift leugne, würden die Leute mir nie
ein Amt übertragen. Was hätte ich zu antworten?
Sollte ich nicht meine wirkliche Meinung kundtun? Oder sollte ich zum Heuchler werden und
vorspiegeln, was ich nicht fühle und mich selbst für immer hassen, weil ich ein
kriechender Feigling bin? Ich für meinen Teil, ich möchte lieber, dass ein Mensch mir
aufrichtig sagt, was er denkt. Ich möchte lieber, dass er mannhaftig bliebe. Ich möchte
tausendmal lieber ein mannhafter Ungläubiger als ein unmännlicher Gläubiger sein."
[20]
Russell betrachtete sich als konträr dazu
stehend. Für ihn waren das keine akzeptablen Positionen. [21] Er glaubte auf der Basis
eines wörtlichen Bibelglaubens einen "lang verlorenen Schlüssel zur
Schrifterkenntnis" gefunden zu haben. Auch die Zulassung des Bösen in Vergangenheit
und Gegenwart sei damit erklärbar, weil damit "die Menschheit belehrt und erzogen
werde für ihre Einführung in das Goldene Zeitalter der Prophezeiung." [22]
..."
In seinen im Volksboten" (Strehlen, Schlesien) seinerzeit (gegen
klingende Münze) veröffentlichten Predigten, erwähnt Russell ebenfalls den Paine. Etwa
an einer Stelle (20. 6. 1914) mit der Aussage;
Wir sind uns alle der betrübenden
Tatsache bewußt, daß nicht viele Kinder Gottes die volle Gewißheit des Glaubens haben,
von der die Schrift redet. Wir müssen vielmehr alle zugeben, daß die große Mehrzahl
nicht nur ihren Glauben verliert, sondern auch die Grundlage des Glaubens. Seit Jahren
haben die großen Universitäten und Bildungsstätten der Christenheit den Glauben
untergraben, in dem sie die Bibel untergraben haben. Zwar richten sich ihre Angriffe nicht
auf den Glauben selbst, denn sie geben alle zu, daß der Glaube als eine erhabene
Charaktereigenschaft eine gewisse Berechtigung habe, und, daß die Bibel den Glauben
lehre, und doch fahren sie fort, dieselbe Arbeit zu tun, die Robert Ingersoll und Thomas
Paine zu vollbringen trachteten, nämlich das Vertrauen an die Bibel als das Wort Gottes
zu untergraben.
Dieses Vertrauen ist die eigentliche Grundlage alles Glaubens. Was bleibt uns als
Grundlage unseres Glaubens, nachdem wir unser Vertrauen verloren haben? Es bleibt uns
lediglich die sogenannte höhere Textkritik und die Evolutionstheorie, und dies würde
gleichbedeutend damit sein, daß viele nach einer kurzen Verfolgung solcher Gedankengänge
zu dem Schlusse kommen würden, daß die Bibel lediglich eine Sammlung ausgewählter
Stücke altjüdischer Literatur sei, deren Verfasser nicht auf der Höhe unseres heutigen
Wissens gestanden hätten."
Diese Zitate machen dann wohl deutlich - dass sei wertfrei festgestellt - dass für
Russell der Paine eine Art Vorzeige-Gegner darstellt, mit dessen Positionen er eben nicht
übereinstimmt.
Aber eine sich in weitere Details vertiefende Auseinandersetzung mit Thomas Paine, im
WTG-Schrifttum gibt es nicht.
Paine's Hauptwerk hatte den Titel Das Zeitalter der Vernunft". Daneben hat er
noch weiteres geschrieben, auch unter Bezugnahme auf die religiöse
Szene.
Im Deutschsprachigen gibt es dazu schon seit dem Jahre 1848 eine Zusammenfassung in einem
Buche mit dem Titel Thomas Paine's Theologische Werke".
Schon vor Jahren hatte ich selbiges mal in einer wissenschaftlichen Bibliothek gesichtet.
Zwar in der damals üblichen Frakturschrift gedruckt. Immerhin eben eine relevante
Zusammenfassung seiner Gedankengänge.
Erfreulicherweise ist nun der Umstand zu registrieren, dass just dieses Buch auch zu den
von Google eingescannten gehört. Mehr noch. Man kann (oder konnte) es sich komplett
herunterladen. Auch eine Variante in der heute üblichen Schrift ist möglich.
http://books.google.de/books?id=WBSz7eqjrHAC&dq=Thomas+Paine's+Theologische+Werke&printsec=frontcover&source=bl&ots=7U8iv1EhqM&sig=dH5pJnG1hs4VaEF4gJ-A-X-bRdA&hl=de&ei=zVyzSfv_EomM_gbh1-m-BA&sa=X&oi=book_result&resnum=1&ct=result
Dies wiederum mag der Anlass sein, einmal aus vorgenannten Buch, ein paar Auszüge
mehr vorzustellen, als Russell dies getan hat. Man kann in selbigem unter anderem lesen:
Man sollte sich wohl hüten,
Dichtung mit Irrthum zu verwechseln. Dichtung ist der Schleier der Wahrheit, während
Irrthum ihr Trugbild ist; und Erstere ist oft erfunden worden, um den letzteren zu
zerstreuen. Allein so unschuldig dieselbe in ihrem Grundsatz sein mag, so wird sie
gefährlich, sobald sie die Haupteigenschaft des Irrthums annimmt, das heißt, sobald sie
zum besonderen Vortheil irgend einer Klasse von Menschen gebraucht wird.
Die christliche Religion entspricht genau dieser Bezeichnung des Irrthums in jedem Punkte.
Dieselbe ist seit mehr als achtzehnhundert Jahren unaufhörlich genährt"
worden; Millionen auf Millionen sind an ihre Priester verschwendet worden,
um dieselbe zu verbreiten, und doch ist sie noch immer weit entfernt, die allgemeine
Religion zu sein."
Dann zitiert er einige Statistikzahlen, die selbstredend nicht den gegenwärtigen
Stand darstellen:
Nach Bellamy's Geschichte aller
Religionen, gibt es unter den 800 Millionen Seelen, welche angeblich die Erde bewohnen
nur 183 Millionen Christen; 130 Millionen sind Muhamedaner; 3 Millionen sind Juden,
und 487 Millionen sind Heiden."
Ist dieses nicht ein schlagender Beweis, daß das Christentum nicht wahr sein kann?
Wenn dasselbe eine göttliche Eingebung gewesen wäre, und Gott hätte wirklich diese Erde
besucht, um dasselbe den Menschen zu lehren, würde es sich nicht schon lange vor dieser
Zeit über die ganze Welt verbreitet haben?
Es ist das Werk von Menschen, und kann deshalb nicht
allgemein werden.
Anstatt daß Prediger des Evangeliums die Grundsätze der Sittlichkeít und Tugend lehren
sollten, was sie für ihre Nebenmenschen nützlich machen würde, prägen sie fast
unaufhörlich ihre eigenthümlichen Lieblings-Dogmen ein; denn sie wünschen die Religion
in das zu setzen, worin sie nicht zu suchen ist, in dem Glauben an unverständliche
Sätze, um den Gegenstand verwirrt zu machen, damit man ihr Predigen für deren Erklärung
um so nöthiger halten möchte.
Unter den Nebeln, die durch die Einführung einer Religion, welche die Verleugnung der
Vernunft verlangt, über die Menschheit gebracht worden sind, nimmt die Heuchelei einen
bedeutenden Platz ein, weil sie auf die Gesellschaft am verderblichsten wirkt.
Bezugnehmend auf zeitgenössische Geschehnisse kommentiert er dann:
Der Umstand, daß in Frankreich gegenwärtig
der ganze National - Priesterstand und, alles, was religiöse Zwangssysteme und Zwang in
Glaubenssachen bezweckt, gänzlich abgeschafft worden ist, hat nicht allein meine Absicht
beschleunigt, sondern auch ein derartiges Werk äußerst nöthig gemacht, damit nicht in
dem allgemeinen Schiffbruch des Aberglaubens, falscher Regierungssysteme und falscher
Theologie auch die Sittlichkeit, die Menschenliebe und die wahre
Theologie (Gotteslehre) aus den Augen gesetzt werde.
Da mir mehre meiner Collegen und andere meiner Mitbürger in Frankreich mit dem Beispiel
vorangegangen sind, aus freien Stücken ihr eigenes Glaubensbekenntniß abzulegen, so will
auch ich das meinige ablegen, und zwar eben so aufrichtig und freimüthig wie der Mensch
im Geiste mit sich selber verkehrt.
Ich glaube an Einen Gott, und nicht an mehr und ich hoffe auf einen glücklichen
Zustand nach diesem Leben.
Ich glaube an die Gleichheit der Menschennatur, und ich glaube, daß religiöse Pflichten
darin bestehen, Gerechtigkeit zu lieben, Erbarmen zu üben und unsere Nebenmenschen
glücklich zu machen.
Ich glaube nicht an die Artikel, welche die jüdische Kirche, die römische
Kirche, die griechische Kirche, die türkische Kirche, die protestantische Kirche
aufstellen, noch an das Bekenntniß irgend einer Kirche, welche ich kenne. Mein Geist ist
meine Kirche.
Alle nationalen Kirchenanstalten, seien sie jüdisch, christlich oder türkisch, halte ich
für nichts weiter als menschliche Erfindungen, welche man aufgestellt hat, um die
Menschen einzuschüchtern und zu Sklaven zu machen und Macht und Gewinn an sich zu
reißen.
Mit dieser Erklärung will ich nicht diejenigen verdammen, welche einen andern Glauben
haben; sie haben dasselbe Recht zu ihrem Glauben, wie ich zu dem
meinigen. Allein es ist zum Glücke des Menschen nothwendig, daß er sich im Geiste treu
bleibe. Der Unglaube besteht nicht in dem Glauben oder Nichtglauben an gewisse Sätze,
sondern derselbe besteht in dem äußerlichen Bekenntniß eines Glaubens, welchen man
innerlich nicht hat.
Über die Resonanz auf seine Thesen äußert er dann:
Bald nachdem ich die Schrift Gesunder
Menschenverstand" in Amerika herausgegeben hatte, hielt ich es für höchst
wahrscheinlich, daß auf eine Revolution im Regierungssystem eine Revolution im
Religionssystem folgen würde. Wo immer die unlautere
(ehebrecherische) Verbindung zwischen Kirche und Staat zu Stande gekommen ist, sei es die
jüdische, die christliche oder türkische, da hat sie jede Erörterung über die
festgesetzten Glaubensartikel und über die ersten Grundsätze der Religion durch Martern
und Strafen so nachdrücklich verboten, daß bis zu einer Veränderung des
Regierungssystems jene Gegenstände nicht aufrichtig und offen vor die Welt gebracht
werben konnten; allein nach einer solchen politischen Veränderung muß auch eine
Umwälzung im Religionssystem eintreten.
Die menschlichen Erfindungen und die Ränke der Priester werden alsdann aufgedeckt und der
Mensch wendet sich wieder zu dem reinen untermischten und
unverfälschten Glauben an Einen Gott, und nicht mehr.
Jede Nationalkirche oder Religion hat sich dadurch gegründet, daß sie eine
ausdrückliche Sendung von Gott, die gewissen Individuen mitgetheilt wurde, behauptete.
Die Juden haben ihren Moses; die Christen ihren Jesus Christus, ihre Apostel und Heiligen,
und die Türken ihren Muhamed als ob der Weg zu Gott nicht jedermann auf gleiche
Weise offen stünde.
Jede dieser Kirchen zeigt gewisse Bücher auf, welche sie Offenbarung über das Wort
Gottes nennt. Die Juden sagen, ihr Wort Gottes sei von Gott an Moses von Angesicht zu
Angesicht gegeben worden; die Christen sagen, ihr Wort Gottes sei durch göttliche
Eingebung herabgekommen, und die Türken sagen, ihr Wort Gottes (der Koran) sei durch
einen Engel vom Himmel gebracht worden. Jede dieser Kirchen klagt die andere des
Unglaubens an und ich meines Theils glaube ihnen allen nicht.
Wenn wir die unzüchtigen Geschichten, die wollüstigen Ausschweifungen, die grausamen und
martervollen Hinrichtungen, von der unversöhnlichen Rachgier lesen, womit die Bibel mehr
als zur Hälfte angefüllt ist, so würde es passender sein, dieselbe das Wort eines
Dämons (bösen Geistes), als das Wort Gottes zu nennen. Sie ist eine Geschichte der
Ruchlosigkeit, welche dazu gedient hat, die Menschen zu verderben
und zum Vieh herabzuwürdigen, und ich, meines Theils, verabscheue dieselbe darum
aufrichtig, so wie ich Alles verabscheue, was grausam ist.
Doch Mancher wird vielleicht sagen: Sollen wir denn kein Wort Gottes keine
Offenbarung haben! Ich antworte mit Ja; es gibt ein Wort Gottes, es gibt eine Offenbarung.
Das Wort Gottes ist die Schöpfung, welche wir vor Augen haben, und nur in diesem Worte,
welches keine menschliche Erfindung fälschen oder umgestalten kann, spricht Gott zu dem
ganzen Menschengeschlechte."
Über seine Biographie berichtet er dann:
Da mein Vater zur Sekte der Quäker
gehörte, so hatte ich das Glück, eine vorzüglich sittliche Erziehung und einen
ziemlichen Vorrath nützlicher Kenntnisse zu erhalten. Obwohl ich in die Grammatik-Schule
ging, so lernte ich doch kein Latein, nicht allein weil ich keine Neigung zur Erlernung
von Sprachen hatte, sondern auch weil den Quäkern die Bücher mißfielen, worin jene
Sprache gelehrt wird. Allein dieses verhinderte nicht, daß ich mit dem Inhalte aller in
der Schule gebrauchten Bücher bekannt wurde.
Allein die christliche Fabel von Gott dem Vater, wie er seinen Sohn ums Leben bringt, oder
Leute anstellt, um dieses zu thun (denn soviel besagt jene Fabel mit dürren Worten), kann
nicht von Eltern ihren Kindern erzählt werden; und will man ihnen
sagen, es sei geschehen, um die Menschheit glücklicher und besser zu machen, so macht man
die Sache noch viel schlimmer, als ob die Menschheit durch das Beispiel eines Mordes
gebessert werden könnte; und will man ihnen sagen, daß dieses Alles ein Mysterium oder
unbegreifliches Geheimniß sei, so ist dies nur eine Entschuldigung für die
Unglaublichkeit der Geschichte.
Wie verschieden ist dies Alles von dem reinen und einfachen Bekenntniß des Deismus
(Glaubens an Einen Gott)! der wahre Deist hat nur Eine Gottheit, und seine Religion
besteht in der Betrachtung der Macht, Weisheit und Güte Gottes in seinen Werken und in
dem Bestreben, ihm in der Moral, in der Wissenschaft und der Kunst
immer ähnlicher zu werden.
Die Religion, welche sich unter allen andern dem wahren Deismus in ihren moralischen und
wohlthätigen Vorschriften am meisten nähert, ist das Glaubensbekenntniß der Quäker;
allein sie haben sich zu sehr beschränkt, indem sie die Werke Gottes aus ihrem System
wegließen, obwohl ich ihre Menschenliebe hochachte, kann ich doch nicht umhin, über die
Grille zu lächeln, welche die ganze Natur lautlos gemacht und in trübe Farben gekleidet
haben würde, wenn man den Geschmack der Quäker bei der Schöpfnng hätte zu Rathe ziehen
können!
Nicht eine Blume hätte ihre Farbenpracht entfalten, nicht ein Vogel sein Lied
trillern dürfen.
Man mag die sogenannten Wunder aus einem Gesichtspunkte betrachten, aus welchem man wolle,
so ist deren Wahrheit unwahrscheinlich und deren Dasein unnöthig. Sie würden, wie zuvor
bemerkt wurde, keinen nützlichen Zweck haben, selbst wenn sie wahr wären; denn es ist
weit schwieriger, einem Wunder Glauben zu verschaffen, als einem offenbar sittlichen
Grundsatz ohne ein Wunder. Ein sittlicher Grundsatz redet eine allgemeine Sprache an und
für sich. Ein Wunder könnte nur etwas Augenblickliches sein und nur von Wenigen gesehen
werben; nachher erfordert es eine Übertragung des Glaubens von Gott
auf einen Menschen, wenn man ein Wunder auf die Erzählung eines Menschen glauben soll.
Anstatt also die Berichte von Wunfern als Beweis für die Wahrheit irgend eines
Religionssystems zuzulassen, sollten sie als Kennzeichen seiner Unglaubwürdigkeit
betrachtet werben. Es ist zur Vollständigkeit und Aufrichtigkeit der Wahrheit nothwenbig,
daß sie solche Krücken verschmähe, und es ist dem Charakter einer Fabel angemessen, die
Hilfe zu suchen, welche die Wahrheit von sich weist. So viel über Geheimnisse und Wunder.
Als nächstes äußert er dann in einem zweiten Teil" seiner Schrift:
Ich habe im ersten Theile des Zeitalters
der Vernunft bemerkt, es sei schon längst meine Absicht gewesen, meine Gedanken über
Religion der Öffentlichkeit zu übergeben; allein ich hätte dieses ursprünglich für
eine spätere Lebenszeit aufgespart, in der Absicht, es das letzte Werk sein zu lassen,
welches ich unternähme.
Die Umstände jedoch, welche in Frankreich gegen das Ende des Jahres 1793 obwalteten,
bestimmten mich, dasselbe nicht länger hinauszuschieben.
Man war von den gerechten und menschlichen Grundsätzen der Revolution, welche die
Philosophie anfänglich verbreitet hatte, abgewichen. Obwohl die der Gesellschaft eben so
gefährliche, wie für den Allmächtigen beleidigende Vorstellung, daß die Priester
Sünden vergeben könnten, nicht länger zu herrschen schien, so hatte sie doch die
Gefühle der Menschlichkeit abgestumpft und die Menschen zur hartherzigen Verübung aller
Arten von Verbrechen geschickt gemacht.
Der unduldsame Geist der Kirchenverfolgungen war in die Politik übergegangen; das
sogenannte revolutionäre Tribunal nahm die Stelle der Inquisition ein und die Guillotine
und der Pfahl überboten die Scheiterhaufen der Kirche.
Ich sah viele meiner vertrautesten Freunde fallen, andere täglich in's Gefängniß
schleppen und ich hatte Grund zu glauben (es waren mir bereits Winke gegeben), daß
dieselbe Gefahr mir selbst drohe.
Unter so ungünstigen Umständen begann ich den ersten Theil des Zeitalters
der Vernunft; ich hatte überdies weder eine Bibel, noch ein Testament, worauf ich mich
beziehen konnte, obwohl ich gegen Beides schrieb, noch konnte ich mir jene Bücher
verschaffen. Demungeachtet habe ich ein Werk geliefert, welches kein Bibelgläubiger
widerlegen kann, wenn er gleich nach seiner Bequemlichkeit und von einer ganzen Bibliothek
von Kirchenbüchern umringt schreiben mag.
Sie werben jetzt finden, daß ich mich mit einem Alten und Neuen Testamente versehen habe;
und ich kann hinzufügen, daß ich an denselben weit schlimmere Bücher fand, als ich mir
gedacht hatte. Wenn ich in dem ersten Theile des Zeitalters der Vernunft"
irgend einen Irrthum begangen habe, so ist es der gewesen, daß ich
von einigen Theilen jener Bücher besser gesprochen habe, als sie verdienten.
Ich sehe, daß alle meine Gegner mehr oder weniger zu sogenannten Schriftbeweisen und zur
Bibel-Autorität ihre Zuflucht nehmen, um sich aus der Klemme zuziehen. Sie sind des
Gegenstandes so wenig Meister, daß sie einen Streit über Glaubwürdigkeit mit einem
Streit über Lehren verwechseln; ich will sie jedoch zurechtsetzen, damit sie, wenn sie
die Lust haben sollten, weiter zu schreiben, lernen mögen, wo sie anzufangen haben.
Zufällig sind alle Antworten auf den ersten Theil des Zeitalters der Vernunft, welche ich
gesehen habe, von Priestern geschrieben, und diese frommen Leute, wie ihre Vorgänger,
streiten, zanken und behaupten, die Bibel zu verstehen; jeder versteht dieselbe auf eine
andere Art allein jeder versteht sie am besten, und sie stimmen in nichts weiter
überein, als darin, daß sie ihren Lesern erzählen, Thomas Paine verstehe dieselbe
nicht.
Anstatt mit den aus der Bibel gezogenen Lehrsätzen ihre Zeit zu vergeuden und sich
darüber zu Parteistreitigkeiten zu ereifern, sollten diese Menschen wissen und
wenn sie dies nicht wissen, so erweist man ihnen eine Gefälligkeit, wenn man sie belehrt,
daß vor allen Dingen die Frage zu untersuchen ist, ob sich
hinlängliche Autorität vorfindet für den Glauben, daß die Bibel das Wort Gottes sei,
oder ob dies nicht der Fall ist?
Ich komme nunmehr zu den historischen und chronologischen Beweisen. Die Chronologie oder
Zeitrechnung, welche ich benutzen werde, ist die biblische Zeitrechnung; denn ich gedenke,
Beweise für irgend etwas nicht außerhalb der Bibel zu suchen, sondern die Geschichte und
Zeitrechnung selbst beweisen zu lassen, daß Moses nicht der Verfasser der ihm
zugeschriebenen Bücher ist. Die Bemerkung ist demnach hier am rechten Orte (wenigstens
für solche Leser, welche nicht die Gelegenheit haben mögen, dieses zu wissen), daß in
den großeren Ausgaben der Bibel und ebenfalls in einigen kleineren,
eine Reihenfolge von Jahrzahlen am Rande jeder Seite gedruckt steht, um anzugeben, wie
lange vor Christi Geburt die auf jeder Seite erzählten Begebenheiten vorfielen oder
vorgeallen sein sollen und folglich, welche Zeitlänge zwischen einem geschichtlichen
Ereigniß und einem andern verflossen ist.
Ich habe nunmehr die Bibel durchgegangen, wie man mit einer Axt durch den Wald geht und
Bäume fällt. Da liegen sie und die Priester mögen sie wieder pflanzen, wenn sie
können. Sie mögen sie vielleicht in den Boden stecken, allein sie werden dieselben nie
wieder zum Wachsen bringen. Ich gehe nunmehr zu den Büchern des Neuen Testaments
über.
Das Neue Testament.
Das Neue Testament stützt sich, wie man uns sagt, auf die Prophezeihungen des Alten; in
diesem Falle muß es das Schicksal seiner Grundlage theilen.
Ich bekümmere mich also nicht um die Existenz oder Nicht-Existenz jener Personen, sondern
ich bekämpfe nur die Fabel von Jesus Christus, wie sie im Neuen Testamente erzählt wird
und die ausschweifende und träumerische Lehre, welche man darauf gebaut hat.
Sollte die Bibel und das Neue Testament in Zukunft zusammenfallen, so bin ich nicht daran
Schuld. Ich habe nichts weiter gethan, als die Beweise aus jener der worrenen Masse
von Gegenständen, womit sie vermischt sind, ausgezogen, und jene Beweise in
ein deutlich sichtbares und leicht verständliches Licht gestellt, und nunmehr überlasse
ich dem Leser für sich selbst zu urtheilen, wie ich für mich selbst geurtheilt habe.
Erneut kommt er auf die Quäker zu sprechen, und zwar mit der Aussage:
Die einzige Seele, welche nicht verfolgt hat,
sind die Quäker, und der einzige Grund, welchen man dafür anführen kann, ist der, daß
sie eher Deisten als Christen sind. Sie glauben nicht viel von Jesus Christus und sie
nennen die Bibel einen todten Buchstaben. Hätten sie derselben einen schlimmern Namen
gegeben, so wären sie der Wahrheit näher gekommen.
Es liegt jedem, der den Charakter des Schöpfers verehrt und der das Verzeichniß der
selbstgeschaffenen Leiden zu vermindern und die Ursache der zahlreichen Verfolgungen unter
den Menschen zu beseitigen wünscht, die Pflicht ob, alle Vorstellungen von einer
offenbarten Religion als eine gefährliche Ketzerei und als einen gottlosen Betrug zu
verdammen. Was haben wir aus dieser vorgeblichen offenbarten Religion gelernt?
Nichts, was für den Menschen nützlich und Alles, was für seinen Schöpfer beschimpfend
ist. Was lehrt uns das Alte Testament? Raub, Gräuelthaten und Mord. Was lehrt uns
das Neue Testament? Den Glauben, daß der Allmächtige mit einem versprochenen
Frauenzimmer Unzucht trieb! und der Glaube an diese Unzucht ist zu einem Glaubensartikel
erhoben.
Was die Bruchstücke von Sittenlehren betrifft, welche ohne Ordnung hier und da in jenen
Büchern zerstreut sind, so bilden sie keinen Theil dieser vorgeblich offenbarten
Religion. Es sind die natürlichen Vorschriften des Gewissens und die Bindemittel, wodurch
die Staatsgesellschaft zusammengehalten wird und ohne welche dieselbe nicht bestehen kann,
und sie sind fast in allen Religionen und in allen Staaten dieselben.
Das Neue Testament lehrt in dieser Hinsicht nichts Neues, und wo es sich hervorzuthun
versucht, wird es gemein und lächerlich. Die Lehre von der Nichtvergeltung von Beleidigungen
ist in den Sprüchen, welche eine Sammlung aus heidnischen wie jüdischen Schriften sind,
weit besser ausgedrückt, als in dem Neuen Testament. Es heißt dort, Sprüche 25, V. 2l:
Hungert deinen Feind, so speise ihn mit Brod; dürstet ihn, so tränke ihn mit
Wasser;") aber wenn es im Testament heißt: So dir jemand einen Streich gibt
auf deinen rechten Nacken, dem biete den andern auch dar;" so ist dies ein
Meuchelmord an der Würde der Persönlichkeit und erniedrigt den Menschen zu einem
kriechenden Hunde.
Die Feinde zu lieben, ist ein anderer Grundsatz erheuchelter Moral und hat überdies keine
Bedeutung. Es liegt dem Menschen, als einem sittlichen Wesen, die
Pflicht ob, eine Beleidigung nicht zu rächen, und dies ist eben so gut in einem
politischen Sinn, denn sonst gäbe es kein Ende der Wiedervergeltungen, Einer würde sich
an dem Andern rächen und dieses Gerechtigkeit nennen; hingegen sollte man um so mehr
lieben, je mehr man beleidigt würbe, so würde dies, wenn es möglich wäre, dem
Verbrechen noch eine Belohnung darbieten. Ueberdies ist das Wort Feinde zu unbestimmt und
allgemein, als daß es in einem moralischen Lehrsatz gebraucht werden könnte, welcher
stets deutlich und bestimmt sein sollte, wie ein Sprüchwort. Wenn jemand aus Irrthum oder
Vorurtheil der Feind eines Andern ist, wie wegen religiöser und manchmal wegen
politischer Meinungen, so ist jener Mensch verschieben von einem
Feinde, welcher in seinem Herzen eine verbrecherische Absicht hegt und es liegt uns die
Pflicht ob und es trägt gleichfalls zu unserer Ruhe bei, einer Sache die bestmögliche
Auslegung zu geben. Allein selbst dieser irrige Beweggrund in ihm liefert keinen
Beweggrund zur Liebe von unserer Seite und zu behaupten, daß wir aus freiem Antriebe und
ohne irgend einen Grund lieben sollen, ist eine moralische und Physische Unmöglichkeit.
Die Sittlichkeit wird beeinträchtigt, wenn man derselben Pflichten vorschreibt, deren
Erfüllung erstlich unmöglich ist, und wenn sie möglich wäre, böse Folgen haben, oder,
wie zuvor bemerkt wurde, für Verbrechen Belohnungen darbieten
würde. Der Grundsatz, Andern zu thun, was wir wünschen, daß uns gethan werde, begreift
nicht diese seltsame Lehre vom lieben der Feinde, denn Niemand erwartet Liebe von Andern
für seine Verbrechen oder für seine Feindschaft.
Die Leute, welche diese Lehre von der Liebe gegen ihre Feinde predigen, sind im
Allgemeinen selbst die größten Verfolger und sie handeln dabei folgerecht, denn jene
Lehre ist eine Heuchelei und es ist natürlich, daß Heuchelei gerade das Gegentheil von
dem thut, was sie predigt. Ich, meines Theils, mißbillige die Lehre und betrachte sie als
eine erdichtete oder fabelhafte Moral; dennoch gibt es keinen
Menschen, welcher sagen kann, ich hätte ihn, oder irgend jemanden sonst, oder irgend eine
Partei verfolgt, sei es in der amerikanischen oder in der französischen Revolution, oder
ich hätte in irgend einem Falle Böses mit Bösem vergolten.
Wenn wir die Beschaffenheit unseres Zustandes auf Erben betrachten, so müssen wir
einsehn, daß wir keines solchen Dinges, wie einer offenbarten Religion, bedürfen. Was
brauchen wir zu wissen? Predigt uns nicht die Schöpfung, das Weltall, welches wir vor
Augen haben, das Dasein einer allmächtigen Kraft, welche das Ganze regiert und ordnet?
Und ist nicht der Beweis, welchen diese Schöpfung unfern Sinnen vorstellt, unendlich
stärker als irgend eine Schrift in einem Buche, das irgend ein Betrüger verfassen und
das Wort Gottes nennen könnte? Was die Sittlichkeit anbelangt, so besteht die Kenntniß
derselben in dem Gewissen jedes Menschen.
Dies ist also unsere Lage. Das Dasein einer allmächtigen Kraft ist uns hinlänglich
bewiesen, obwohl wir die Art und Weise ihres Daseins nicht begreifen können, weil dies
unmöglich ist. Wir können nicht begreifen, wie wir selbst hierher kamen und dennoch
kennen wir es als eine Thatsache, daß wir hier sind. Wir müssen ferner wissen, daß die
Kraft, welche uns in das Dasein rief, uns wegen der Art, wie wir hier gelebt haben, zur
Rechenschaft ziehen kann, wenn es ihr gefällt und zu jeder Zeit, wann
es ihr gefällt, und deshalb, ohne irgend einen andern Grund für diesen Glauben zu
suchen, ist es vernünftig, zu glauben, daß der Allmächtige dies thun wird, weil wir im
Voraus wissen, daß er es thun kann. Die Wahrscheinlichkeit, oder selbst nur die
Möglichkeil der Sache, ist Alles, was wir wissen sollten, denn wenn wir es als eine
Thatsache wüßten, so würden wir bloße Sklaven des Schreckens sein; unser Glaube würde
keinen Werth haben und unsere besten Handlungen würden keine Tugend sein.
Der Deismus lehrt uns sonach, ohne die Möglichkeit einer Täuschung, Alles, was uns zu
wissen Noth thut oder zweckmäßig ist. Die Schöpfung ist die Bibel des Deisten. Er liest
darin, in der eigenen Handschrift des Schöpfers, die Gewißheit seines
Daseins und die Unwandelbarkeit seiner Macht und alle andern heiligen Schriften und
Testamente sind für ihn Fälschungen. Die Wahrscheinlichkeit, daß wir in Zukunft zur
Rechenschaft gezogen werden mögen, wird für einen nachdenkenden Menschen den Einfluß
des Glaubens ausüben; denn weder vermag unser Glaube die Thatsache hervorzurufen, noch
vermag unser Unglaube dieselbe umzustoßen. Da wir uns in solcher Lage befinden und da es
zweckmäßig ist, daß wir uns darin befinden sollten, um freithätige Wesen zu sein, so
ist es nur der Thor und nicht der Weise, ja nicht einmal der kluge Mensch,
welcher leben möchte, als ob es keinen Gott gäbe.
Allein der Glaube an Gott ist durch seine Vermischung mit den wunderlichen Fabeln des
christlichen Glaubensbekenntnisses und mit den, in dem Alten Testament erzählten, tollen
Abenteuern und mit dem verworrenen und unzüchtigen Unsinn des Neuen Testaments so
geschwächt worden, daß der Geist der Menschen wie in einem Nebel befangen und verwirrt
ist. Indem er alle diese Dinge in einer verworrenen Masse betrachtet, verwechselt er
Thatsachen mit Fabeln, und da er nicht Alles glauben kann, so fühlt er eine Neigung,
alles zu verwerfen.
Hingegen der Glaube an Gott ist ein von allen andern Dingen unterschiedener
Glaube und sollte mit nichts Anderem vermengt werden. Die Vorstellung einer Dreifaltigkeit
von Göttern hat den Glauben an Einen Gott geschwächt. Eine Vervielfältigung der
Glaubensartikel wirkt wie eine Theilung des Glaubens, und in dem Maße, wie Etwas getheilt
wird, wird es auch geschwächt.
Die Religion wird auf solche Weise eine Sache der Form, anstatt der Wahrheit, eine Sache
der Einbildung, anstatt der Grundsätze, Sittlichkeit wirb verbannt, um einem
eingebildeten Ding, welches man Glauben nennt, Platz zu machen und dieser Glauben hat
seinen Ursprung in einer angeblichen Unzucht; ein Mensch wird gepredigt anstatt Gottes,
eine Hinrichtung wirb zu einem Gegenstand der Dankbarkeit, die
Priester beschmieren sich mit Blut, wie eine Mörderbande und brüsten sich mit der
Herrlichkeit, welche ihnen dasselbe verleihe; sie halten eine alberne Predigt über das
Verdienst der Hinrichtung, und darauf preisen sie Jesum Christum, weil er sich hinrichten
ließ, und verdammen die Juden, weil sie dieses thaten.
Da die Türken denselben Grund anführen, warum Sie an den Koran glauben, so ist es
offenbar, daß die Erziehung den ganzen Unterschied ausmacht und daß Vernunft und
Wahrheit mit der Sache nichts zu thun haben. Sie glauben an die Bibel wegen des Zufalls
der Geburt; die Türken glauben an den Koran wegen desselben Zufalls, und Einer nennt den
Andern ungläubig. Allein, wenn wir das Vorurtheil der
Erziehung aus dem Spiele lassen, so stellt sich als vorurtheilslose Wahrheit heraus, daß
Alle Ungläubige sind, welche einen falschen Glauben von Gott haben, mögen sie nun ihr
Glaubensbekenntniß aus der Bibel oder aus dem Koran, aus dem Alten Testament oder aus dem
Neuen ziehen.
Wenn es dem Einen beliebt, die sogenannte Bibel für das Wort Gottes zu halten, und wenn
ein Anderer wegen seiner innigen Ueberzeugung von der Reinheit und Vollkommenheit Gottes,
gegenüber den Widersprüchen jenes Buches, wegen der Unzüchtigkeit mancher seiner
Erzählungen, wie von Lot, welcher sich berauscht, und seine beiden
Töchter schwängert, was nicht einmal ein Verbrechen genannt wird, und wofür die
albernsten Entschuldigungen vorgebracht werden, wegen der Unsittlichkeit mancher
seiner Vorschriften, wie derjenigen, kein Erbarmen zu zeigen, und wegen gänzlichen
Mangels an Beweis in der Sache wenn, sage ich, ein solchet Mann denkt, er sollte
jenes Buch nicht für das Wort Gottes halten: so hat jeder derselben ein gleiches Recht zu
seinem Glauben; und wenn der Eine das Recht hat, seine Gründe für seinen Glauben
anzuführen, so hat auch der Andere ein gleiches Recht, seine Gründe für den
entgegengesetzten Glauben anzuführen. Alles, was über diese Regel
hinausgeht, ist eine Inquisition."
Re: Drei Bücher (3)
geschrieben von: Frau von x
Datum: 06. April 2009 13:13
Drahbeck
In seinen im Volksboten" (Strehlen, Schlesien) seinerzeit (gegen klingende
Münze) veröffentlichten Predigten, erwähnt Russell ... . Etwa an einer Stelle (20. 6.
1914) mit der Aussage;
Wir sind uns alle der betrübenden Tatsache
bewußt, daß nicht viele Kinder Gottes die volle Gewißheit des Glaubens haben, von der
die Schrift redet. Wir müssen vielmehr alle zugeben, daß die große Mehrzahl nicht nur
ihren Glauben verliert, sondern auch die Grundlage des Glaubens. Seit Jahren haben die
großen Universitäten und Bildungsstätten der Christenheit den Glauben untergraben, in
dem sie die Bibel untergraben haben. Zwar richten sich ihre Angriffe nicht auf den
Glauben selbst, denn sie geben alle zu, daß der Glaube als eine erhabene
Charaktereigenschaft eine gewisse Berechtigung habe, und, daß die Bibel den Glauben
lehre, und doch fahren sie fort, ... das Vertrauen an die Bibel als das Wort Gottes zu
untergraben.
Und was macht die von Russell gegründete WTG?
Mit dem Finger auf sich selbst zeigend, müßte man zugeben:
Seit Jahrzehnten haben die Führer der ZJ Bildung verteufelt, da sie ihnen helfen
könnte, die ganze Sache zu durchschauen.
Wie auch im Erwachet! für APRIL 2009 zu lesen:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,20308,20432#msg-20432
Zwischen den von "+" erwähnten Seiten 6 und 8
findet sich der Hinweis:
Das Beste, was du
für deine Bildung tun kannst,
ist Gott kennenzulernen
...
Es gibt viel Wichtigeres als Geld. Zum Beispiel, dass es einem körperlich und psychisch
gut geht, dass man ein gutes Gewissen hat und dass man sich Gott, dem wir unser Leben
verdanken, zum Freund macht. Das ist mit Geld nicht zu bezahlen. Doch wenn man reich oder
berühmt werden möchte, könnten einem diese Geschenke von Gott verloren gehen -
vielleicht sogar für immer. ...
Zusammenfassung in einem Buche mit dem Titel Thomas Paine's Theologische
Werke".
http://books.google.de/books?id=WBSz7eqjrHAC&dq=Thomas+Paine's+Theologische+Werke&printsec=frontcover&source=bl&ots=7U8iv1EhqM&sig=dH5pJnG1hs4VaEF4gJ-A-X-bRdA&hl=de&ei=zVyzSfv_EomM_gbh1-m-BA&sa=X&oi=book_result&resnum=1&ct=result
Man kann in selbigem unter anderem lesen:
Alle nationalen Kirchenanstalten, ..., halte ich für
nichts weiter als menschliche Erfindungen, welche man aufgestellt hat, um die Menschen
einzuschüchtern und zu Sklaven zu machen und Macht und Gewinn an sich zu reißen.
Heute würde er sicher Sekten noch mit erwähnen.
Jede Nationalkirche oder Religion hat sich dadurch gegründet, daß sie eine ausdrückliche Sendung von Gott, die gewissen Individuen mitgetheilt wurde, behauptete. Die Juden haben ihren Moses; die Christen ihren Jesus Christus, ihre Apostel und Heiligen, und die Türken ihren Muhamed als ob der Weg zu Gott nicht jedermann auf gleiche Weise offen stünde.
Dann gibt es noch die, denen dieser Sendbote nicht reicht und die sich als Sprachrohr desjenigen dazwischen schieben müssen, wie der "treue und verständige Sklave" bei ZJ.
Wenn es dem Einen beliebt, die sogenannte Bibel für das Wort Gottes zu halten, und wenn ein Anderer wegen seiner innigen Ueberzeugung von der Reinheit und Vollkommenheit Gottes, gegenüber den Widersprüchen jenes Buches, wegen der Unzüchtigkeit mancher seiner Erzählungen, wie von Lot, welcher sich berauscht, und seine beiden Töchter schwängert, was nicht einmal ein Verbrechen genannt wird, und wofür die albernsten Entschuldigungen vorgebracht werden, wegen der Unsittlichkeit mancher seiner Vorschriften, wie derjenigen, kein Erbarmen zu zeigen, und wegen gänzlichen Mangels an Beweis in der Sache wenn, sage ich, ein solcher Mann denkt, er sollte jenes Buch nicht für das Wort Gottes halten: so hat jeder derselben ein gleiches Recht zu seinem Glauben; und wenn der Eine das Recht hat, seine Gründe für seinen Glauben anzuführen, so hat auch der Andere ein gleiches Recht, seine Gründe für den entgegengesetzten Glauben anzuführen. Alles, was über diese Regel hinausgeht, ist eine Inquisition."
Sehr gut formuliert.
Loriot
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 17. März 2009 10:30
Auf der Plattform PremiumPresse" unter der Rubrik
Produkt-Tipps" gerade jetzt gelesen:
Loriot - Pappa ante portas
... Im Lebensmittelgeschäft ordert der clevere Geschäftsmann gleich 150 Gläser Senf,
weil er sie billiger bekommt, und bestellt bei den Zeugen Jehovas im Abo Wurzelbürsten
und Badesalz. ..."
premiumpresse.de/produkt-tipp-loriot-pappa-ante-portas-PR411169.html
Ach ja, und wie ging dass mit den Zeugen Jehovas so weiter?
Ortenau
geschrieben von: Drahbeck (
Datum: 23. März 2009 12:10
Ein Maler wird da angesichts eines runden Jubiläums, in einem Beitrag gewürdigt.
n der diesbezüglichen Laudatio auch der Satz:
1951 wurde er nach persönlichen Enttäuschungen, Anfeindungen und sogar
Verleumdungen zum ersten Zeugen Jehovas in Freistett. Und immer noch besucht er jeden
Freitag und Sonntag ihre Versammlungen in Achern."
Und ein Satz davor:
Politisch tätig war er als Kreisverordneter von 1948 bis 1951."
Und pünktlich zum Beginn seiner ZJ-Karriere hat er dann wohl diese politische Tätigkeit
eingestellt.
Und sieht man sich jene Presseseite näher an, liest man da auch
Baden Online. Portal der Ortenau".
Ich muss gestehen - ich wohne ja nicht dort - dass der Begriff Ortenau mir nicht
sonderlich geläufig ist.
Aber meine diesbezügliche Bildungslücke, wurde ja vordem schon von Loriot etwas
aufgefüllt.
Also Endergebnis.
Nun gibt es schon zwei Berühmtheiten der Ortenau, die dann auch mal zu meiner
Kenntnisnahme gelangten.
Verstehe ich es richtig, dann zählt wohl auch die Stadt Offenburg zu jener Region.
Und zu Offenburg und Jehovas Zeugen fällt just auch mir wieder ein Link ein.
Wieder was dazu gelernt!
Offenburg
Re: Ortenau
geschrieben von: Herodes
Datum: 23. März 2009 13:25
In der Ortenau wohnt auch der Satiriker und Kabarettist Dr. Satori - vermutlich haben sie alle was miteinander zu tun. Dr. Satoris Onlinepräsenz heißt nicht mehr Giftspritzer, sondern mittlerweile www.pseudolus.de - habe ich soeben im Internet erfahren.
Neulich im Internet
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 02. April 2009 04:13
Die "Mecki-Serie" von "Plus" ist offenbar jetzt auch auf einer
Webseite entdeckt worden, wo man solche Verlinkung eher weniger erwarten würde.
ariva.de/neulich_im_Internet_t372646
Grad bei mir zu Hause
geschrieben von: F.a.M.
Datum: 02. April 2009 05:12
http://de.sevenload.com/pl/FVZjp4y/500x403/swf
Re: Neulich im Internet
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 02. April 2009 08:1
"Plus" und seine Enthüllungen sind einsame Klasse!
Die WTG und ihre Auslegungen, sowie die Zeichnungen dazu, sind ja auch nicht übel:
Re: Im Zeitspiegel - Immobiliendeal
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 11. März 2009 04:36
Ein dubioser Immobiliendeal erhitzt die Gemüter.
Firma Henkel, war dass nicht die, unter anderem mit dem Waschpulver das da weisser waschen
soll, bis es nicht mehr weißer geht ???
Besagte Firma (oder wenn nicht dann eben eine Namensähnliche) hatte da wohl (im strammen
CSU-Bayern) aus ihrem Privatbesitz eine Burg zu verkaufen.
Nicht mehr ganz zeitgemäss jenes Gemäuer und wohl auch etliches an Investitionen
erheischend, soll es wieder halbwegs sinnvoll nutzbar sein.
Sicherlich hätte - und das sagt man auch - die örtliche Gemeinde jenes Objekt gerne
übernommen und hätte sich auch eine sinnvolle Nutzung zum Gemeinwohl vorstellen können.
Es kam anders, aus einem ganz schlichten Grund und der hiess Mammon.
In Zeiten klammer Kassen konnte jene Gemeinde einfach nicht mit einem anderen Bieter
mithalten.
Tja und da schwirrt nun die Gerüchteküche.
Der Bieter legt ja einstweilen Wert auf sein Inkognito, möchte seinen Klarnamen nicht in
der Presse lesen.
Unterhalb dieser Schwelle indes sollen fast alle Spatzen jener Gemeinde es von den
Dächern pfeifen, und dass dazu nicht glaubwürdig dementiert.
Beziehungsweise überhaupt nicht dementiert.
Wenn auch der neue Mammonstarke Besitzer seinen Namen nicht genannt wissen will.
Aber dass er den Zeugen Jehovas zugerechnet wird. Diese in der Presse veröffentlichte
Angabe erscheint ihm wohl nicht verhindernswert, im Gegensatz zu seinen Erlkönig-Namen.
Kauft ein Zeuge Jehovas solch eine Burg, dann erreicht das wohl schon den Grad eines
Politikums.
Es gab schon andere religiöse Gruppen, es gab auch schon politische Parteien, die
andernorts begehrten gewisse Immobilien zu erwerben.
Manchmal (nicht immer) mussten sie massiven Widerstand erfahren.
Ich bin sicher (als Beispiel) währe etwa im konkreten Fall ein Scientologe der Käufer.
Ein Sturm der Entrüstung, namentlich in Verfassungsschutzfragen nicht zimperlichen
Bayern, würde ihm aus allen Rohren der Publizistik entgegenschallen. Und ob er dann noch
nervenstark genug wäre, dass alles durchzustehen, wäre wohl nicht unbedingt
ausgemachte" Sache.
Aber es ist ja nun kein Scientologe der Käufer, sondern eben ein Rumpelstilzchen-Zeuge
Jehovas.
Rumpelstilzchen deshalb, weil letzteres dem vernehmen nach, ja auch besonders stolz darauf
sein soll.
Oh wie gut dass niemand weiss - dass ich Rumpelstlzchen heiss."
Einigen Anlass zum Nachdenken bietet der zugrunde liegende Pressebericht sicherlich.
Und Spekulationen über etwaige Strohmänner sind jedenfalls derzeit, wohl kaum als
ausgeräumt zu bewerten.
Ach ja, noch was, lese ich es richtig, ist der Erscheinungsort jenes Presseorgans
Rosenheim.
Es ist wahr (beziehungsweise nicht bewiesen). Der Ort Rosenheim fand sich auch gekoppelt
mit dem Begriff Zeugen Jehovas, schon andernorts in gewissen Schlagzeilen. Und letztere
hörten wohl auf den Namen Akzenta".
Wie gesagt, eine Verbindung beider Begriffe ist derzeit nicht gegeben, und wird auch nicht
behauptet.
Aber in der Mißtrauenskartei" kommt eben auch dieser Begriff mit vor.
Nicht weniger, aber auch nicht mehr, will ich mit der Einführung auch dieses Begriffes
sagen.
pressewoche.de/ro-region.article/102370.html
Re: Im Zeitspiegel - Immobiliendeal
geschrieben von: Frau von x
Datum: 12. März 2009 10:33
Drahbeck
Ein dubioser Immobiliendeal erhitzt die Gemüter. ...
Wenn auch der neue Mammonstarke Besitzer seinen Namen nicht genannt wissen will.
Aber dass er den Zeugen Jehovas zugerechnet wird. Diese in der Presse veröffentlichte
Angabe erscheint ihm wohl nicht verhindernswert, ... .
Kauft ein Zeuge Jehovas solch eine Burg, dann erreicht das wohl schon den Grad eines
Politikums.
...
Aber es ist ja nun kein Scientologe der Käufer, sondern eben ein Rumpelstilzchen-Zeuge
Jehovas.
pressewoche.de/ro-region.article/102370.html
Zeitungszitat: "Laut Berthaler ging die Ruine für 180 000 Euro an den neuen Besitzer."
Der auch hier: http://forum.mysnip.de/read.php?27094,19080,19123#msg-19123
erwähnte Erwachet! für März 2009, beschäftigt sich auf den Seiten 6-8 mit dem Thema:
Etwas Besseres als Reichtum
Jon, der in den USA lebt, war beruflich ausgesprochen erfolgreich.
Bereits als junger Mann reiste er durch die ganze Welt und verdiente dabei sehr viel Geld.
Er und seine Frau hatten ein schönes Haus und führten ein angenehmes Leben. ...
Ein anderes Beispiel: ... Kostas ... Bevor er sich selbständig machte, verdiente er in
einem Jahr mehr Geld als die meisten seiner Landsleute in ihrem ganzen Leben. ...
Beide Männer sind allerdings überzeugt, dass es etwas Besseres gibt als Reichtum. Heute
engagiert sich John dafür, anderen biblisches Wissen zu vermitteln, ... . Er sagt:
"Ich habe es immer wieder beobachtet und auch selbst erlebt, dass viel Geld nicht
glücklich macht. ...
Kostas erklärt: "In Saus und Braus zu leben wäre nicht
in Gottes Sinn. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir verpflichtet sind, alles was er
uns über unsere täglichen Bedürfnisse hinaus gibt, gemäß seinem Willen zu verwenden.
Mit seiner Familie hat Kostas vor Kurzem begonnen, eine Fremdsprache zu lernen, um mehr
Menschen mit der biblischen Botschaft zu erreichen. ...
Jon und Kostas ist klar geworden, dass es weit Lohnenderes gibt als materiellen Reichtum.
...
:::
Wie klug ist es also, heute schon nach etwas weit Lohnenderem zu streben als nach
Reichtum! (...).
Hervorhebung von mir
Angenommen die Aussage der Zeitung stimmt und der Käufer ist wirklich ein ZJ, was denkt er sich wohl, wenn er in diesem Monat das Erwachet! verbreitet?
Re: Im Zeitspiegel - Immobiliendeal
geschrieben von: Maxi
Datum: 12. März 2009 12:32
Soviel Heuchelei tut richtig weh!!
Vielleicht war er ja auch nur ein Strohmann der WTO?!
Re: Im Zeitspiegel - Immobiliendeal
geschrieben von: Stefan75
Datum: 13. März 2009 06:33
Manche Zeugen haben nunmal, wenn sie erfolgreich im Beruflichen Leben oder geerbt
haben, reich.
Und wenn dieser Zeuge meint, nicht alles der WTG zu schenken, kann ich das nachvollziehen.
Wenn dieser nun etwas kauft, was ihn am Herzen liegt, weil er dort wohnt, finde ich das
nicht bedenklich.
Bedenklich würde ich es erst einstufen, wenn dieser JZ dort ein " geheimes Zeugen
Zentrum" errichten würde. Da so etwas aber nicht passiert.
Das die Zeitung das Thema anspricht, ist doch normal, aber ich finde, Angst müssen die
sich da nicht machen.
Kenne auch in meiner Stadt einige reiche Brüder, die mit ehrlicher Arbeit viel Geld
verdient haben und recht gut lebten und leben.
Re: Im Zeitspiegel - Immobiliendeal
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 13. März 2009 06:54
180.000 Euro hört sich erst mal viel, sehr viel an. Namentlich für die übergroße
Mehrheit, die wohl kaum von solchen Summen zu träumen wagt.
Und dann findet man ja wohl auch im Zeugen Jehovas-Bereich etliche auf Hartz IV
Niveau" herabgedrückte.
Das dann bei manchen der Klos im Halse stecken bleibt" mag wohl doch
nachvollziehbar sein.
Die Kluft zwischen arm und reich macht auch um die Zeugen Jehovas keinen Bogen. Und die
WTG wäre wohl die letzte, die daran was ändern würde.
Etliche der WTG-Hauptamtlichen leben ja auch buchstäblich - von ihrer geviewten
Schnorrermentalität - von den Reichen, die es eben auch bei den Zeugen gibt.
Natürlich, dass muss man auch einräumen. Sieht man sich den Immobiliensektor an (es muss
ja nicht unbedingt gleich eine Burg" sein) wird man dort auch vielerlei Objekte
in ähnlicher finanzieller Größenordnung finden können. Dann ist ja immer noch die
Zusatzfrage. Bezahlt solch ein Käufer das aus seiner Portokasse", oder nimmt
er eben Kredit dafür auf. Nicht selten ist so etwas mit Kreditfinanzierung gekoppelt.
Ob es im vorliegenden Fall auch so ist, mag mangels begründeter Auskünfte, dahingestellt
sein.
Ich nehme mal an, der Käufer wird ja wohl schon etwas älter als wie nur 20
Jahre" sein.
Und dann stellt sich doch wohl auch die Frage, was folgt eines Tages".
Vielleicht hat er ja genügend Angehörige, denen er wohlgesonnen, und die dann
eines Tages" davon profitieren.
Vielleicht tritt aber auch der Fall ein, dass eines Tages", die WTG sich als
Erbe herausstellt.
Es wäre wohl nicht der erste Fall dieser Art.
Das alles sind so Fragen, die man wohl auch stellen kann.
Auch wenn es derzeit darauf eben keine schlüssigen Antworten gibt.
Re: Im Zeitspiegel - Immobiliendeal
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 13. März 2009 09:30
Und noch das.
Ob der frischgebackene Burgbesitzer; die örtlichen Zeugen Jehovas dürften ja wohl
wissen, um wem es sich da handelt.
Ob der nun in diesen Kreisen, dort auf Dauer glücklich sein kann oder wird, erscheint
wohl so ausgemacht auch noch nicht zu sein.
Man vergleiche mal ein Fallbeispiel dazu, aus den
Geschichten aus dem Wienerwald
Es gibt sicherlich vielerlei Kontrastbeispiele dazu.
Ein wie mir scheint durchaus aussagekräftiges ist auch jenes von Rolf Nobel geschilderte
Ich zitiere dann mal eine Passus aus einem entsprechenden Posting:
Parsimony.22223
"Nach Tisch" ist dann der Spott fällig. Selber Schuld wer das zu wörtlich
nahm. Selber schuld, wer wie etwa in Diktaturstaaten (fünfziger Jahre DDR,
beispielsweise, sich lebenslängliche Gerichtsurteile einhandelte). Einer der so
Verurteilten auch ein Herr Günter Rosenbaum. Zwar lebenslänglich sass er nicht, aber die
reichlichen zehn Jahre dürften wohl auch so "ausgereicht" haben. In einem
veröffentlichten Bericht über ihn (aus dem Jahre 1999) findet sich auch der Passus:
"Mit dem Tod von Wilhelm Pieck 1961 hofften viele politische Gefangene auf eine
Amnestie. Auch dem inzwischen 36jährigen Günter Rosenbaum wurden von der Anstaltsleitung
mehrfach Hoffnungen gemacht, bald entlassen zu werden. Doch jedes Mal kurz vor dem
erwarteten Entlassungstermin hieß es dann:
"Sie haben die Freiheit nicht verdient!"
Heute glaubt Rosenbaum, daß dieses Vorgehen Methode hatte. "Die Stasi wollte mich
psychologisch fertigmachen, und sie hatte Erfolg damit."
Weiter findet sich in diesem Bericht auch der Satz:
"Auf die ehemalige DDR schaut Günter Rosenbaum ohne Verbitterung oder Rachegefühle
zurück, auch wenn er für seine zehn Haftjahre nur eine geringe Entschädigung von
einigen tausend Mark erhalten hat und sich mit einer zusätzlichen Opferrente von
monatlich 189 Mark begnügen muß."
189 DM (nicht Euro: DM); das lasse man sich mal "auf der Zunge zergehen"
Zehnjähriges Zwangsaussetzen aus dem Berufsleben. Davor war Rosenbaum WTG-Kreisdiener in
der illegalen Organisation. Also auch in dieser Zeit kaum irgendwelche regulären
Rentenansprüche so erwerbend. Also pauschal. Anderthalb Jahrzehnte für Rentenansprüche
"floten gegangen".
Von der WTG jedenfalls erhielt und erhält er dafür keine Entschädigung.
Und was die schäbigen 189 DM Opferrente anbelangt, von einem Staat dem nur das
Wohlergehen der Leute wie Herr Ackermann und Co von der Deutschen Bank in erster Linie
interessiert. ...
Nun dieser schäbige Staat hat da wahrhaftig keinen Grund sich als mit "Ruhm
bekleckert" anzusehen.
Das ist dann so ein typischer Fall nach dem Motto: Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan.
Der Mohr kann gehen.
Was soll eigentlich dieser Herr Rosenbaum einem Journalisten gegenüber
eigentlich noch anderes sagen als wie:
"ohne Verbitterung oder gar Rachegefühle zurückzublicken".
Wie glaubwürdig das ist, mag denn jeder für sich beantworten.
Würde er solche Einstellung nicht bekunden, würde er in der Tat seinen
Opfergang im Nachhinein noch verdoppeln. Psychologisch also durchaus
nachvollziehbar.
Zu nennen wäre auch (als weiteres Beispiel) jener von Rolf Nobel
geschilderte Fall, eines gleichfalls in DDR-Gefängnissen Einsitzenden,
der dann in seiner anschliessenden "Westzeit" seine Berufstätigkeit
auf zwei Tage pro Woche als Taxifahrer reduziert, um die übrige Zeit
für die WTG-Interessen zur Verfügung zu haben. Da kann man sich ja
dann schon im Vorfeld ausrechnen, was demjenigen für eine "fett"-
magere Rente erwartet, wenn es dann soweit ist. Möglicherweise wird
dann noch auf Sozialhilfe des Staates spekuliert. Eine in
Zeugenkreisen gar nicht so seltene Einstellung. Den Staat "melken" wo
immer es geht.
Re: Im Zeitspiegel - Immobiliendeal
geschrieben von: Frau von x
Datum: 13. März 2009 11:34
Stefan75
Manche Zeugen haben nunmal, wenn sie erfolgreich im Beruflichen Leben oder geerbt haben,
reich.
Und wenn dieser Zeuge meint, nicht alles der WTG zu schenken, kann ich das nachvollziehen.
Kenne auch in meiner Stadt einige reiche Brüder, die mit ehrlicher Arbeit viel Geld
verdient haben und recht gut lebten und leben.
Stefan, es ist nicht so, daß ich diesen Brüdern (oder Schwestern) ihren Reichtum
nicht gönnen würde.
Die Frage muß aber erlaubt sein, wie es geht, daß ein ZJ erfolgreich im beruflichen
Leben sein kann, wenn in den Zeitschriften die er verteilt steht, man bräuchte keinen
Beruf erlernen, sondern besser wäre eine Laufbahn als Vollzeitprediger, der entweder
keiner weltlichen Arbeit nachgeht oder wenigstens seine Arbeitszeit auf ein Minimum
reduziert.
Warum schenkt er/sie nicht alles der WTG, obwohl ihre Religionsführer ihnen auftragen
Zeitschriften abzugeben, in denen ZJ als leuchtende Beispiele zitiert werden, die sich
verpflichtet fühlen, alles was Gott ihnen über die täglichen Bedürfnisse hinaus gibt,
gemäß seinem Willen zu verwenden.
In den Zeitschriften wird auch mindestens zwei Mal im Jahr auf mehreren Seiten aufgezeigt,
wie und was man alles Spenden kann und auch ein Erbe wird gern genommen.
Wie paßt ihr Lebensstil mit dem überein, was sie anderen erzählen oder lehren? Sind sie
sich im Klaren darüber, was sie anrichten, wenn sich ein junger Mensch, der keine
Lebenserfahrung hat und ihnen vertaut, das tut, was er von ihnen hört oder liest?
Re: Im Zeitspiegel - Immobiliendeal
geschrieben von: Maxi
Datum: 13. März 2009 12:36
liebe Frau von x ! Du hast mir aus dem Herzen gesprochen
Ich kann mich noch gut an einen Tagessonderkongress Herbst 2006 erinnern, wo gesagt wurde:
Jeder solle seine persönliche Situation überdenken und sich eine
kleine Wohnung und ein kleines Auto anschaffen, um Zeit und Geld für die Belange
der "Wahrheit" zu haben !!!
Liebe Frau von X, lieber "mysnip X"
geschrieben von: Jochen4321
Datum: 30. März 2009 10:23
Hallo Ihr beiden!
Hallo lieber Mitleser,
schreibe euch ein paar Zeilen, da ich öfters an euch denken muss - vielleicht sind da ja
auch ein paar Gedanken für den einen oder anderen MItleser dabei.
Wie schon gesagt, muss ich öfters an euch denken. Dies tue ich, weil ihr ja Mitglieder
seid bei einer Organisation, nur weil ihr Aufklärer gegen diese sein wollt. Vielleicht
seid ihr auch nur noch dabei, weil ihr vielleicht Verwandte in dieser Gemeinschaft habt,
die ihr nicht missen wollt. Vielleicht, wie schon gesagt, ich weiß es ja nicht.
Weiß auch nicht, ob ihr diesen Weg noch lange gehen werdet - ob ihr jetzt euer
"Leben lang" da mitmachen wollt, oder ob ihr mit den Gedanken spielt da
aufzuhören. Wir ihr euch auch dazu entscheidet ist eure Sache, will mich nicht
einmischen.
Will mich nur bei euch bedanken, das ihr so vorgeht - um Brüdern zu helfen zu erkennen,
das bei der Wachtturmgesellschaft die "Blinden die Blinden leiten". Ihr seid
sozusagen in der "Höhle des Löwen", um Brüder zum nachdenken anzuregen - wie
ihr das macht weiß ich nicht. Bitte verratet dies auch nicht, da der "Feind hier
mitliest" und dann demnächst ein Königreichartikel die verschiedensten Formen
verbietet, mit den man seinen Mitmenschen zum eigenständigen Nachdenken bringen könnte.
Ich wäre aber schon Neugierig, wie ihr das tut, oder ob ihr tatsächlich mal Erfolg
hattet.
Möchte jetzt auch nicht wissen, wie ihr über den Sklaven, die Brüder, die Bibel etc.
denkt - da mache ich mir keine Sorgen um euch. Oder muss ich das?
Ich weiß nur, wie es mir ging als ich erfuhr, vielmehr bewust wurde, das die WTG nichts
mit Gottes Vorhaben zu tun haben kann - mir ging es erstmal komisch, dann schlecht und
jetzt aber wieder ziemlich gut. Ich habe es später in der Versammlung nicht mehr
ausgehalten, die ich noch aufgrund meiner Familie einige Zeit lang besuchte. Wie haltet
ihr das aus? S.Hassan ist euch ein guter Begleiter wie es scheint.
Macht es gut und danke für die stätigen NEWS!
Euer Jochen
Re: Danke, Jochen !!!
geschrieben von: Frau von x
Datum: 30. März 2009 13:01
Jochen4321
... , da ich öfters an euch denken muss - ... .
Mir geht es genauso. Erst gestern sagte ich zu meinem Mann, daß ich vergessen hatte, mich bei deiner Frau für die Grüße zu bedanken, die sie kürzlich an alle im Forum gerichtet hatte, was ich deshalb gleich an dieser Stelle nachholen möchte. Ich hatte mich auch gefragt, ob sich der VA nochmal, wie versprochen, bei euch gemeldet hat und wie es Euch und den Kindern geht.
... weil ihr Aufklärer gegen diese sein wollt. ...
Sind wir das? Wenn ich sehe, wie wenig Beiträge zur Sache und wie oft die, wo es um Befindlichkeiten und Querelen geht, angeklickt werden, bin ich mir da gar nicht so sicher. Um so mehr hat mich dein Beitrag gefreut.
Weiß auch nicht, ob ihr diesen Weg noch lange gehen werdet - ob ihr jetzt euer "Leben lang" da mitmachen wollt, ...
Das wissen wir selbst nicht, weil es von so vielen Faktoren abhängt. Wir lassen uns überraschen. Trotzdem denken wir, daß es wichtig ist was zu tun. Das kann natürlich nur jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Will mich nur bei euch bedanken, das ihr so vorgeht - ...
... wie ihr das macht weiß ich nicht. ...
Eins kann ich dir verraten. Wir halten das nur durch, weil wir zu zweit sind, darüber reden und zum Glück auch lachen können. Es kostet zwar sehr viele Nerven, aber da wir ja keine Kinder haben, opfern wir sie eben dafür.
Möchte jetzt auch nicht wissen, wie ihr über den Sklaven, die Brüder, die Bibel etc. denkt - da mache ich mir keine Sorgen um euch. Oder muss ich das?
Nein, Jochen brauchst du nicht.
Wie ich über Gott und die Bibel denke, konntest du vielleicht schon daran merken, daß
ich mich nie an einer diesbezüglichen Disskusion beteiligt habe. Ich lese aber alle
Beiträge.
An eine höhere Intelligenz glaube ich schon, aber mehr so in Form eines Forschers, dessen
Laborexperiment mit der Erde etwas aus den Fugen geraten ist und der nicht weiß, wie er
das wieder hinbiegen kann. Hätte er die Macht, warum gebraucht er sie dann nicht. Wieviel
Leid braucht es noch? Wobei ich micht nicht beschweren will. Uns geht es gut.
Die Bibel ist ein Buch, das ich ohne ZJ niemals gelesen hätte. Auch das ich heute gern
und viel lese, habe ich ihnen zu verdanken.
Die Brüder (und Schwestern ) tun mir einerseits leid. Andererseits
glaube ich, daß es für viele, gerade die Älteren, gut ist, daß sie nicht alles wissen.
Wütend werde ich beim Gedanken an die Kinder. Nur begrenzt helfen zu können, macht mich
rasend.
Um so mehr freue ich mich über dich und deine Familie. Deine Kinder können, wenn sie
wollen, Ostern feiern und wenn nicht, na dann eben nicht, aber sie haben die Wahl.
... danke für die stätigen NEWS!
Vielen Dank für deine anerkennenden Worte. Liebe Grüße an dich und deine Familie. Wir freuen uns sehr, wenn ihr euch meldet und uns wissen laßt, wie es euch geht und was ihr so macht. Der Frühling ist endlich da. Macht euch eine schöne Zeit!
Re: Lieber Jochen!
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 30. März 2009 22:12
Jochen4321
... Wie schon gesagt, muss ich öfters an euch denken.
Meine Frau erwähnte bereits, uns geht es ebenso. Ist eine ganze Weile her, aber du warst schließlich der Grund für meinen ersten Beitrag hier. Auch an Selinas erste Beiträge (Steinigung) erinnere ich mich. Wir gehen nun also schon ein Stück Lebensweg gemeinsam.
Dies tue ich, weil ihr ja Mitglieder seid bei einer Organisation, nur weil ihr
Aufklärer gegen diese sein wollt. Vielleicht seid ihr auch nur noch dabei, weil ihr
vielleicht Verwandte in dieser Gemeinschaft habt, die ihr nicht missen wollt. Vielleicht,
wie schon gesagt, ich weiß es ja nicht.
Weiß auch nicht, ob ihr diesen Weg noch lange gehen werdet - ob ihr jetzt euer
"Leben lang" da mitmachen wollt, oder ob ihr mit den Gedanken spielt da
aufzuhören. Wir ihr euch auch dazu entscheidet ist eure Sache, will mich nicht
einmischen.
Du kennst ja den Spruch: ,,Alles hat seine Zeit." Keiner sieht die Zukunft voraus.
Will mich nur bei euch bedanken, das ihr so vorgeht - um Brüdern zu helfen zu erkennen, das bei der Wachtturmgesellschaft die "Blinden die Blinden leiten". Ihr seid sozusagen in der "Höhle des Löwen", um Brüder zum nachdenken anzuregen - wie ihr das macht weiß ich nicht. Bitte verratet dies auch nicht, da der "Feind hier mitliest" und dann demnächst ein Königreichartikel die verschiedensten Formen verbietet, mit den man seinen Mitmenschen zum eigenständigen Nachdenken bringen könnte. Ich wäre aber schon Neugierig, wie ihr das tut, oder ob ihr tatsächlich mal Erfolg hattet.
Jochen, wichtig ist, selbst klare Standpunkte zu haben. Die zu erarbeiten dauert. Wenn man bei dem, was man denkt, sicher ist, kann man vielleicht ein wenig mehr aushalten und auch überzeugen. Den Ansatz überzeugen zu müssen, schließe ich für mich jedoch aus. Was regt zum Nachdenken an? Fragen.
Möchte jetzt auch
nicht wissen, wie ihr über den Sklaven, die Brüder, die Bibel etc. denkt - da mache ich
mir keine Sorgen um euch.
Oder muss ich das?
Wie meinst du das?
Bei einem Stichwort fällt mir Zimbardo ein. Er sagt:
,,Viele, die sich den Mantel der Autorität umhängen, sind Pseudo-Führer, falsche
Propheten, Betrüger oder Propagandisten in eigener Sache, denen man weder Respekt noch
Gehorsam erweisen, sondern die man vielmehr einem kritischen, öffentlichen Urteil
aussetzen sollte."
Ich weiß nur, wie es mir ging als ich erfuhr, vielmehr bewust wurde, das die WTG nichts mit Gottes Vorhaben zu tun haben kann - mir ging es erstmal komisch, dann schlecht und jetzt aber wieder ziemlich gut.
Das es dir jetzt wieder ziemlich gut geht, freut mich sehr. Nicht jeder der die Wahrheit erfährt kann dies aushalten. Deswegen würde ich auch nie mein Wissen aufdrängen (in die Foren kommt man ja freiwillig). Deine damaligen Gefühle verstehe ich. Als ich meine Erkenntnisse durch Bücher bestätigt sah und darüber hinaus noch andere Dimensionen erkannte, war der Schock groß. Dann begann die geistige Neuordnung.
Ich habe es später in der Versammlung nicht mehr ausgehalten, die ich noch aufgrund meiner Familie einige Zeit lang besuchte.
Auch das ist verständlich. Um es in der Versammlung auszuhalten, braucht man "gute" Gründe. Viele Versammlungen wird man eventuell leichter verlassen können als einige wenige. Diese Wenigen sind dann meist von lieben, aufrichtigen Menschen bestimmt, die ihren Glauben nicht nur WT-konform ausleben.
Wie haltet ihr das aus?
Ich höre der Stimmung entsprechende Songs. Gern auch etwas lauter.
Wenn dann darin noch die Verantwortung von Autoritäten aufgezeigt wird, umso besser.
Pearl Jam Jeremy
http://www.youtube.com/watch?v=oNO6pAJBCs4
Jochen, Selina - schön das ihr immer mal was von euch hören laßt!
Dankeschön!
Re: Danke, Jochen !!!
geschrieben von: Jochen4321
Datum: 01. April 2009 10:23
Hallo,
die Grüße leite ich gerne weiter. Den Kindern geht es bis auf nen Schnupfen ganz gut und
nein, der VA hat sich bis heute noch nicht gemeldet. Ich hätte da aber auch schon einen
neuen Bibelvers für ihn. 2.Petrus 2,4:
"In der Tat, wenn Gott sich nicht davon zurückhielt, die Engel, die gesündigt
hatten, zu bestrafen, sondern dadurch, daß er sie in den T?rtarus warf, sie Gruben
dichter Finsternis überlieferte, um sie für das Gericht aufzubehalten."
Wenn Petrus hier sagt, das die untreuen Engel bereits im Tartarus sind (ich persönlich
verstehe darunter, das schon damals diese auf die Erde verbannt wurden), wieso lehrt dann
dagegen die WTG, das dies erst zu Beginn der 1000 Jahre geschehen soll?
Natürlich kann man es auch bei der Frage belassen:"Lieber Bruder, wie verstehst du
den Vers?"
Zurück zu euch beiden. Ich sehe ich euch schon als Aufklärer. Auch wenn hier das Forum
vielleicht nur eine Art Ventil darstellt.
Kann euch zu nichts ermuntern oder entmutigen, was das Verlassen oder Bleiben in dieser
Gemeinschaft betrifft. Hat wahrscheinlich beides seine Vor-und Nachteile die es abzuwägen
gilt. Ich geb euch nur einen Tip: Sucht euch einen Ausgleich, egal was, irgend ein Verein
oder Hobby, wo ihr auch andere Leute kennenlernt.
Denn egal ob ihr dann in dieser Orga bleibt oder gehen wollt: Im ersten Fall gewinnt ihr
einen Teil Normalität zurück oder dazu (wie mans nimmt) und im zweiten Fall habt ihr
dann weit mehr soziale Kontakte, als wenn man nur seinen Partner hat (will dies allein
nicht schlechtreden), welcher allerdings ebenso unter der Desozialisierung leiden würde.
Zwei Geschädigte können zwar einander mitfühlen, doch dies reicht gemäß meiner
eigenen Erfahrung leider nicht aus, um das Loch zu füllen, welches das
zwischenmenschliche betrifft (nicht die Lehre der Zeugen).
Man meint vielleicht gut vorbereitet zu sein auf einen Austieg, man ist Aufgeklärt vom
Verstand her. Doch dann merkt man, das diese Gruppierung noch ganz andere Bereiche deiner
Persönlichkeit als allein den Verstand im Besitz genommen hat. Das sage ich halt aus
eigener Erfahrung, wobei der Verstand schon mal ein Anfang ist, was den Weg zur
persönlichen geistigen Freiheit betrifft.
Nun denn, nur eben so ein Tip das mit dem Hobby o. Verein.
Ich freu mich aber immer von euch zu lesen - ich kenn sogar einen Beitrag von dir, der
über 400 mal angeklickt wurde!
Hab ich dich richtig verstanden, das du immer noch gerne in der Bibel ließt?
Für mich persönlich ist die Bibel ein Ozean in dem man eintaucht und immer wieder was
neues entdecken kann - gerade jetzt genieße ich die Freiheit, die Bibel so zu verstehen
wie ich kann und darf.
LG
Jochen
Re: Lieber Jochen!
geschrieben von: Jochen4321
Datum: 01. April 2009 10:43
Hi "X",
ja wir kennen uns nun schon Weile das ist richtig. Dank an dir nochmal für die S.Hassan
Beiträge. Ich bin neu in einem anderen Forum, wo man derzeit deine Kentnisse über seine
Erfahrungen und Ansichten gut gebrauchen könnte - es geht da derzeit viel um die STA, die
da ihren Thesen verbreiten.
Ich persönlich müsste mich ehrlicherweise erst wieder mit der Thematik befassen, um
denen gezielter helfen zu können.
Ansonsten hab ich deiner Frau für euch noch einen gutgemeinten Tip gepostet.
"Wie ich das meine?"
Nun ganz einfach: Man befindet sich u.U. in einer Phase in der man zwar vom Verstand her
weiß, das man sich eigentlich in einer Sekte befindet. Dennoch mag es vorkommen, das man
sich manchmal gewisse Fragen stellt, wie z.B.: Aber das kommt vielleicht doch von Gott?
Vielleicht ist das ja doch die Wahrheit? Die Bibel selber sagt das doch? etc. etc. Ich
rede hier von der Selbstschutzfunktion, das man einige Zeit lang nach dem berühmten
Strohhalm suchen mag, um nicht ins tiefe Loch stürzen zu müssen.
Ich bin aber zuversichtlich was eurer Wissen diesbezüglich betrifft, da mach ich mir mal
keine Sorgen, oder muss ich das?
Was mich interessiert ist, falls ich fragen darf, wie und wodurch kamen dir und deiner
Frau die ersten Zweifel? Wem von euch zuerst und wie habt ihr euch doch in diesen Dilemma
wieder gefunden? Veratet bitte nur, was euch nicht zur Last gelegt werden kann, wenn ihr
mögt.
LG nochmal an euch beide
Jochen
Re: Lieber Jochen!
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 01. April 2009 12:56
Meine Meinung zu dem Posting von Jochen. Ich kann selbstredend nicht für andere
sprechen, also nur für mich.
Mit der Empfehlung sich denn einen Verein oder ähnliches zu suchen, da ist was dran. Wer
es so halten möchte bitte schön.
Wie aber sieht das nun in der Praxis aus?
Was" für ein Verein?
Vielfach ist es doch so, da wird dann schon mal an eine andere Religionsform gedacht.
Jochen nannte mit im Posting den Begriff der Adventisten.
Die mögen in der Tat gewisse Gemeinsamkeiten vom Binnenklima" her aufweisen.
Nur, auch dort ist das schlucken von Kröten" angesagt. Nicht jedem ist dieses
Schluckvermögen" gegeben.
Abgesehen von der Ideologie, die ich genauso kritisch hinterfragen könnte, wie die der
Zeugen.
Gut, vielen stöhnen bei den Zeugen über den sogenannten Predigtdienst".
Dieser Aspekt mag andernorts so nicht ausgeprägt sein. Dafür dann halt andere Dinge.
Ich zitiere da mal aus einem Buch, mit dem ich mich dieser Tage noch mal etwas näher
beschäftigt habe. Ich kommentiere das Zitat nicht. Das kann jeder der mag für sich
selber tun oder es auch sein lassen:
Meines Erachtens hat man nur dann eine Chance", wenn es einem gelingt, die von
den Zeugen antrainierte Unmündigkeit wirklich abzulegen. Wer dass nicht schafft, und also
den Regen durch die Traufe auswechselt...
Nun ja, nun habe ich doch schon etwas kommentiert, was ich ja eigentlich gar nicht
wollte".
Nun also doch noch kommentarlos das anvisierte Zitat
Georg Ludwig, Die Sekten der Gegenwart", Leipzig 1930:
Vom Zehntengeben
Eine Unterredung v. H. F. Schuberth ...
Obgleich wir unser Geld ganz der Sache des Herrn zur Verfügung stellen und uns freuen,
alles direkt oder indirekt für diesen Zweck auszugeben, bedeutet es doch für das Werk
eine große Hilfe und ist außerdem eine einfache Tat des Gehorsams gegen Gottes Gebote,
wenn wir regelmäßig einen bestimmten Teil unseres Einkommens eigens für den Zweck der
Verkündigung des Wortes beiseite legen. Wer der Meinung ist, daß das Zehntengesetz bloß
eine levitische Verordnung war, ist im Irrtum. Es muß immer wieder betont werden: wie das
Sabbathgebot, so bestand auch das Zehntengesetz bereits vor der Gesetzgebung am Sinai.
Auch durch Jesus ist dieses Gesetz nicht aufgehoben sondern gerade bestätigt worden. Denn
als er einmal vom Zehnten sprach, bemerkte er:
"Dies sollte man tun." Matth. 23, 23. Es ist einfach unsere Pflicht, dem Herrn
den Zehnten zu geben. Gaben der Wohltätigkeit, freiwillige Opfer und Dankopfer sind darin
nicht einbegriffen.
Die Israeliten mußten jährlich zwei Zehnten bezahlen und am Ende des dritten Jahres
einen dritten Zehnten ihres Einkommens. -
- Wie verhält es sich heute mit uns? -
Manche unserer Geschwister legen den zweiten Zehnten bei sich zu Hause zurück und
bezahlen davon ihre verschiedenen Missionsgaben. Das ist aber ihre persönliche
Angelegenheit. Nach dem Worte Gottes sind wir nur zum Bringen des ersten Zehnten
verpflichtet. -
Alle Einrichtungen des sogenannten Neuen Bundes, der in Wirklichkeit ewig ist, müssen
heute noch von uns beobachtet werden, und alle Einrichtungen und Gebote, die erst zur Zeit
des Alten Bundes aufkamen, sind ans Kreuz geheftet und für uns nicht mehr bindend . -
Es ist unser Vorrecht, daß wir heute, wie einst Abraham dem Melchisedek, Christo unserm
hohen Priester nach der Ordnung Melchisedeks, treu den Zehnten von all unserm Einkommen
zahlen. - Selbst die ganz Armen sollten Gott ihre Gaben bringen. Auch sie müssen
Teilhaber der Gnade Christi werden, indem sie sich selbst verleugnen, um denen zu helfen,
deren Not drückender ist als ihre eigene. Die Gabe des Armen, die Frucht der
Selbstverleugnung, steigt als ein süßer Wohlgeruch zu Gott empor. -
Das Zehntengeben ist aber kein mit Gott abgeschlossener Geschäftsvertrag, der uns eine
Fülle weltlicher Güter einbringt. -
Geistlicher Segen ist uns die Hauptsache, er vollendet den inneren Menschen.
Ähnlichkeiten ??? / Das Missionswerk historischer Adventisten
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 04. April 2009 12:56
MHA - Prophetie online
Re: Lieber Jochen!
geschrieben von: Jochen4321
Datum: 01. April 2009 15:21
Danke für die Infos über die Adventisten.
Nicht das mich jemand falschversteht, das ich will das der liebe X jetzt zu den STA gehen
soll - weit gefehlt, falls das so rüberkam. Der "mysnip x" kennt sich eben gut
mit der Aussteigerthematik seitens S.Hassan aus (Autor des Buches "Ausbruch aus dem
Bann der Sekten"). Wissen was ich gern hätte um den STA'lern von einem ganz anderen
Aspekt aus beleuchten zu können. Wie schon gesagt müsste ich mich da erst wieder
reinfinden.
Danke für die Infos nochmal.
Re: Hallo Jochen !
geschrieben von: Frau von x
Datum: 03. April 2009 10:06
Jochen4321
Hab ich dich richtig verstanden, das du immer noch gerne in der Bibel ließt?
Leider nicht und hoffentlich hält sich deine Enttäuschung jetzt in Grenzen.
Ich wurde atheistisch erzogen und habe früher allgemein nichts gern gelesen. Das änderte
sich, als ich mit ZJ in Verbindung kam. Wie du weißt, wird man dazu ermuntert die Bibel
durchzulesen, was ich dann mehrmals getan habe und vorallem die Veröffentlichungen zu
"studieren", wozu mich mein Gehorsam gegenüber dieser Organisation auch
antrieb. Womit wir beim Thema wären. Ich hatte ja schon Mal erwähnt, daß ich eher
organisations- als gottgläubig war. Soll heißen, mein Verstand war mehr dabei und nicht
das Herz. Heute würde ich es als Vorteil bezeichnen, da es mir geholfen hat, mich von
dieser Organisation zu "lösen", nachdem ich erkannte, was eigentlich dahinter
steckt. Diese Erkenntnis habe ich meinem Mann zu verdanken, der sehr geduldig mit mir war.
Ohne die ZJ hätte ich wahrscheinlich nie die Bibel gelesen, weil ich wie gesagt keine
Leseratte war. Heute würde ich mich als solche bezeichnen, da ich den Wert des Lesens
erkannte und das habe ich den ZJ zu verdanken, sie haben mich früher dazu
"gezwungen" und heute tue ich es gern. Die Bücher von R.Franz und auch
Manfred's sind nicht gerade dünn, aber das schreckte mich nicht ab.
Für mich persönlich ist die Bibel ein Ozean in dem man eintaucht und immer wieder was neues entdecken kann - gerade jetzt genieße ich die Freiheit, die Bibel so zu verstehen wie ich kann und darf.
Das sagen zu können, finde ich sehr schön. Dazu fehlt mir vielleicht die
Spiritualität. Ich denke auch, daß die Erziehung dabei eine große Rolle spielt.
Aufgrund dessen wirst du wahrscheinlich nie davon loskommen (was keinesfalls negativ
gemeint ist) und ich sehe die Bibel so wie früher, als Geschichtsbuch.
Was deinen Rat bezüglich Hobby und Verein angeht, habe ich dich verstanden und er ist
auch richtig, wenn man keinerlei Kontakte außerhalb der Organisation hat, was bei uns zum
Glück nicht der Fall ist.
Ein schönes, sonniges Wochenende und mein Mann meldet
sich.
Re: Hallo Jochen !
geschrieben von: Bluna
Datum: 03. April 2009 11:29
Liebe Frau von X,
als ich eben Deine Worte an Jochen las, war es mir, als ob Du auch mich beschreibst. Bis
auf den Unterschied, daß ich schon immer eine Leseratte war, ist mir die
"Wahrheit" auch nur bis in den Kopf gelangt.
Meine Erziehung und den Mangel an Religiösität ließen gar nichts anderes zu.
Es war wie bei Dir eher eine Organisationsgläubigkeit, die aber durch immer gößere
Zweifel und Enttäuschungen getrübt wurde.
Ich hätte schon gerne einen festen Glauben, und ich beneide so manchen darum. ( nicht im
Sinne von Missgunst!)
Aber Glauben kann man einfach nicht erzwingen.Die vielen Jahre meiner Sektenzugehörigkeit
haben allerdings Spuren hinterlassen, sodaß mich doch manchmal der Gedanke quält: was
ist wenn doch etwas Wahres daran ist? Ich meine nicht die ZJ, sondern das Christentum an
sich.
Werde ich dann dafür bestraft? Könnte mir Jesus das vergeben?
Entschuldigung für die Einmischung in Euer Gespräch, aber es war mir ein Bedürfnis.
Liebe Grüße
Bluna
Re: Hallo Jochen !
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 03. April 2009 11:51
Danke auch für das Votum meinerseits!
Vieles im Leben ist ja auch das Produkt der Erziehung.
Was wäre, würde ein Kind nicht durch die Fürsorge seiner Mutter, eben auch die
Muttersprache erlernen ?!
In Deutschland eben die deutsche Sprache (in der Regel).
In anderen Kulturkreisen eben dann die dortige Sprache.
Und die Religionsindustrie hat eben auch ein massives Interesse daran, dass das was sie
verkaufen kann, eben möglichst viel einbringt.
Siehe Beispiel Adventisten mit ihrer obligaten Zehntenforderung, der unverblümten
Anregung" für ihre Funktionarsschicht (und deren Projekte) gar noch einen
zweiten Zehnten möglichst" zu opfern. Womit man schon bei zwanzig Prozent
angelangt wäre.
Das fatale daran. Nur die allgemeinen Steuern, die auch andere Bürger zu erbringen haben,
bleiben auch den Adventisten nicht erspart.
Mag dieses Beispiel in pekuniärer Hinsicht krass sein. Viel anders ist es auch in anderen
Formen der Religionsindustrie nicht.
Was aber bieten diese Leute unterm Strich:
Vor allem eines. Das Jenseits" zu verkaufen, von denen eben keiner genaues
weis.
Morgen und übermorgen komme ich noch auf drei Bücher zu sprechen. In indirekter Form,
dann quasi eine Fortsetzung der angerissenen Gedankengänge.
Re: Hallo Jochen !
geschrieben von: Jochen4321
Datum: 03. April 2009 15:24
Hallo,
was soll ich denn enttäuscht sein? Ich schreib dies als Negativ-Verdienst der WTG zu,
wenn jemand nichts mehr mit der Bibel anfangen kann, wenn er durch diese Orga mit diesem
Buch in Kontakt kam und es daraufhin dann besser sein lässt.
Ist doch nich dein Fehler!
Thema "Spritualität - mag dich nur ungern korrigieren, aber:
Bei mir war kaum die Erziehung im Spiel wenn es um meinen Glauben geht - wenn du dich da
an meine Geschichte erinnern kannst - meine unschöne wenn nicht gar sadistisch ausgelebte
Erziehung wäre eigentlich mein bestes Argument, um von Gott gar nicht's mehr wissen zu
wollen (find es daher ironisch wie du gerade bei mir darauf kommst, nicht das ich dir
damit ein grundsätzlich ironisches Naturell unterstellen möchte).
Doch ich will nicht ausschließen, das generell die religiöse Erziehung bei anderen ein
wesentlicher Faktor in der Glaubensfindung bleibt - bei mir halt nicht so.
Mag einer es so auslegen wollen: Misshanlungserfahrungen haben mich innerlich in eine
religiöse "heile Welt" flüchten lassen. Doch dann wäre ich immer noch ein JZ.
Bin ich aber nicht.
Nein, mein Weg zu Gott war ein anderer, den ich vielleicht irgendwann mal anschneide, wenn
es denn hier jemanden interessieren sollte. Um es kurz anzukreiden, gehe ich derzeit als
konfessionsloser Christ durchs Leben.
Liebe "Frau vom X", diese Dinge hier sage ich nicht deinetwegen, sondern auch
wegen den einen oder anderen Mitleser hier, der im Sinn haben mag, das alle Ex-Zeugen ja
Ungläubige Sünder und Abtrünnige sein mögen.
Vor Sekten und Religionsorganisationen gilt es vielmehr zu warnen, die sich von anderen
abschotten und sich als universell-Wahrheit darstellen, aber nicht warnend vor einem Gott,
der doch nichts dafür kann, was die Leute auch noch in seinen Namen an Blödsinn
verzapfen.
Re: Hallo Bluna !
geschrieben von: Frau von x
Datum: 03. April 2009 15:40
Bluna
Es war wie bei Dir eher eine Organisationsgläubigkeit, die aber durch immer gößere
Zweifel und Enttäuschungen getrübt wurde.
Zweifel und Enttäuschungen gab es auch bei mir, aber der Glaube an die Organisation und daß sie vielleicht doch recht haben könnte, waren immer für eine Entschuldigung gut. Bis eben zu dem Zeitpunkt als mir klar wurde, daß die WTG auch nur ein Verlagsimperium ist und eine von Menschen gemachte Organisation, die keinesfalls den Segen Gottes haben kann (wenn es ihn denn gibt).
..., sodaß mich doch manchmal der Gedanke quält: was ist wenn doch etwas Wahres daran
ist? Ich meine nicht die ZJ, sondern das Christentum an sich.
Werde ich dann dafür bestraft? Könnte mir Jesus das vergeben?
Solange ich glaubte, daß die Organisation der ZJ von Gott kommt, hatte ich diese Angst
auch. Nur so ließen sich die Enttäuschungen ertragen. Heute ist sie wie weggeblasen.
Vielleicht auch ein Vorteil, wenn man nicht mehr glaubt.
Sollte es ihn doch geben, bin ich auf seine Erklärung gespannt, wie er das Leid erträgt,
was er sich tagtäglich anschauen kann oder guckt er weg? Manche mögen das für Blasphemie
halten, ich bin heute so frei.
Ich hoffe niemandem zu nahe getreten zu sein, es ist nur meine Meinung.
Entschuldigung für die Einmischung in Euer Gespräch, aber es war mir ein Bedürfnis.
Bitte jederzeit wieder!!! Ich bin bestimmt nicht die Einzige, die sich darüber freut.
Viele, liebe Grüße und einen schönen Frühling!
Re: Hallo Jochen !
geschrieben von: Jochen
Datum: 03. April 2009 16:15
Ich bin sehr dafür über Solche aufzuklären, die:
An Gott zu provitieren, das Jenseits verkaufen zu wollen, mit Religionen Geschäfte machen
..... sollte unbedingt angeprangert werden dürfen, mancher sieht darin sogar seine
Pflicht.
Das dann "Dumme" auf solche reinfallen und Gelder investieren ist gar keine
Frage.
Doch leider sehe ich bei manchen ehemaligen Jehovas Zeugen, das dieser das Denken als
solcher eben nicht ganz abzulegen vermochte und dann dahergeht jeden Gläubigen als solch
einen Dummen abzustempeln.
Mag nur der sich hier angesprochen fühlen, der diese Beobachtungsweise auch bei sich nur
beobachten kann.
Mal selbstkritisch betrachtend:
Bin ich (obwohl Ex-JZ) immer noch der Jehovas Zeuge der andere Religionen schlecht macht,
nur mit den Unterschied das ich die WTG ebenso schlechtrede?
Mache ich mich dadurch zu etwas besserem, wenn ich den Glauben anderer runterziehe?
Habe ich nach den JZ weitergesucht, oder war der "Bedarf gestillt"?
Wie hat eine Organisation es geschafft, das ich nicht weiter nach Gott suche?
Suche ich Gott, oder suche ich eine Konfession?
Re: Hallo Jochen!
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 03. April 2009 18:06
Jochen4321
... Ich bin neu in einem anderen Forum, wo man derzeit deine Kentnisse über seine
Erfahrungen und Ansichten gut gebrauchen könnte - es geht da derzeit viel um die STA, die
da ihren Thesen verbreiten. ...
Deinen Hinweis auf die STA greife ich demnächst auf.
"Wie ich das meine?"
Nun ganz einfach: Man befindet sich u.U. in einer Phase in der man zwar vom Verstand her
weiß, das man sich eigentlich in einer Sekte befindet. Dennoch mag es vorkommen, das man
sich manchmal gewisse Fragen stellt, wie z.B.: Aber das kommt vielleicht doch von Gott?
Vielleicht ist das ja doch die Wahrheit? Die Bibel selber sagt das doch? etc. etc.
Diese Phase gibt es. Bei mir liegt das schon etwas zurück.
Ich rede hier von der Selbstschutzfunktion, das man einige Zeit lang nach dem
berühmten Strohhalm suchen mag, um nicht ins tiefe Loch stürzen zu müssen.
Ich bin aber zuversichtlich was eurer Wissen diesbezüglich betrifft, da mach ich mir mal
keine Sorgen, oder muss ich das?
Nein!
Was mich interessiert ist, falls ich fragen darf, wie und wodurch kamen dir und deiner Frau die ersten Zweifel? Wem von euch zuerst ...
Ich habe mir nie vorschreiben lassen, wie oft und wieviel ich in der Bibel lese. Die
Gesellschaft tut zwar immer so, als hätte die Heilige Schrift Priorität. Das aber ist
nur ein, den Gläubigen, vermitteltes Gefühl. Zeugen Jehovas sind im Großen und Ganzen
aus- bzw. überlastet mit dem vorgegebenen Studienprogramm des ,,Sklaven", und das
nicht unbeabsichtigt. Wer persönlich mehr in der Bibel als in den Schriften irgendeiner
Gemeinschaft liest, wird zwangsläufig feststellen, wenn diese alleinigen
Wahrheitsanspruch erhebt, das er auf tönernen Füßen steht.
Also, mir kamen zuerst die Zweifel, weil das unabhängige Bibellesen half Ungereimtheiten
in Theorie und Praxis der Organisation zu erahnen. Das etwas nicht stimmte, nahm ich
anfangs nicht bewußt wahr. Weitere Lektüre tat ihr Übriges.
... wie habt ihr euch doch in diesem Dilemma wieder gefunden?
http://www.youtube.com/watch?v=n6hJYSi9v9g&feature=related
,,In guten wie in schlechten Tagen."
Viele Grüße!
Re: Hallo Jochen !
geschrieben von: Alphabethus
Datum: 04. April 2009 15:57
Hallo, und liebe Grüße an alle,
da auch die Mitleser angesprochen wurden, ist es mir ein Bedürfnis danke zu sagen. Mein
Mann und ich sind zwar "durch die Hölle gegangen" bis wir den Schock der neuen
Erkenntnis überwunden haben. Doch wir sind nun unendlich erleichtert, dass wir es mit
Eurer Hilfe geschafft haben. Vor kurzem lasen wir das Gedicht eines Philosophen aus dem
13. Jahrhundert (leider habe ich mir den Namen nicht notiert) aber es hat unsere
derzeitigen Empfindungen gut wiedergegeben:
Ich habe versucht IHN am Kreuze der Christen zu finden, aber er war nicht dort.
Ich bin zu den Tempeln der Hindus und in die alten Pagoden, aber ich konnte nirgends auch
nur eine Spur von IHM finden.
Ich habe auf den Bergen und in den Tälern gesucht, aber weder auf den Höhen noch in den
Tiefen war ich in der Lage IHN zu finden.
Ich bin zur Kabbala nach Mekka gegangen - aber auch dort war ER nicht.
Ich habe Gelehrte und Philosophen befragt, aber ER überstieg ihr Begriffsvermögen.
Dann aber habe ich mein Herz gesehen und dort wo ER wohnt, habe ich IHN gesehen.
Re: Hallo Jochen !
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 04. April 2009 16:29
Danke für das Votum, und viele Grüsse auch an einen nicht unbekannten User!
Die Betreffenden wissen sicherlich wer gemeint ist
Re: Hallo Jochen !
geschrieben von: Frau von x
Datum: 07. April 2009 10:43
Jochen4321
... (find es daher ironisch wie du gerade bei mir darauf kommst, nicht das ich dir damit
ein grundsätzlich ironisches Naturell unterstellen möchte).
Ironisch kann stehen für, spöttisch, sarkastisch, zynisch, beleidigend.
Jochen, bitte glaube mir, so war es auf keinen Fall gemeint. Wenn das bei dir so
angekommen ist, kann ich mich nur entschuldigen.
Ich kann manchmal nicht das ausdrücken, was ich eigentlich sagen will. Deswegen schreibe
ich eher selten eigene Texte, sondern lass andere für mich sprechen und hebe das hervor,
was mich bewegt.
Nein, mein Weg zu Gott war ein anderer, den ich vielleicht irgendwann mal anschneide, wenn es denn hier jemanden interessieren sollte.
Mich würde es interessieren.
Liebe Grüße!
Johann Hörstgen
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 01. April 2009 04:06
Im Rahmen der Stolperstein-Verlagungsaktion, in Mülheim (Ruhr) jetzt auch einen für
Johann Hörstgen:
Um 13.55 Uhr wird am 2. April an der Liebigstraße 27 ein Stolperstein für Johann
Hörstgen verlegt. 1906 geboren, wurde der Elektriker und dreifache Familienvater wegen
seines Bekenntnisses als Zeuge Jehovas ab 1936 mehrfach inhaftiert und 1944 wegen
Wehrkraftzersetzung" und Landesverrat" ermordet" (14. 8. 1944).
Dann kommt man wohl nicht umhin einzuräumen, dass der Fall Hörstgen ein
abschreckend-miserables Beispiel der unsensiblen DDR-Propaganda darstellte.
Sowohl im Uraniabuch, als auch in der CV (Nr. 37).
Schon früher hatte ich dazu kommentiert:
Vorgegeben wurde in dieser Ausgabe auch, dass man in einem relativ umfänglichen
Artikel "Leserfragen" beantworten wolle. Also mein Eindruck dazu ist jedoch der,
dass es sich da um selbst fabrizierte "Leserfragen" handelte. Erstmals wird in
dieser CV-Ausgabe auch auf das DDR-Buch zu den Zeugen Jehovas von 1970/71 hingewiesen.
Scheinheilig behauptet man, ein "Leser" habe angefragt, ob es stimme, daß
Johann Hörstgen ein Gnadengesuch an die Nazis gestellt habe.
Abgesehen davon, dass keiner der einfachen Zeugen Jehovas, vor diesem Buch je etwas von
Johann Hörstgen gehört hat, meint man nun genüsslich zitieren zu sollen, wie er um sein
Leben kämpfte. Dies ist die Information, die diese CV-Ausgabe zum Uraniabuch
herüberbrachte.
In der Tat, ich kann heute noch nicht soviel essen, wie ich angesichts dessen kotzen
möchte!"
Zitiert wird:
Johann Hörstgen hat folgendes Gnadengesuch geschrieben:
"An den
Herrn Senatspräsident
des Volksgerichtshof 6. Senat
Gnadengesuch:
Bin am 2. Juni vom 6. Senat des Volksgerichtshofes zum Tode verurteilt worden und bitte
den Senats-Präsident, die Todesstrafe in eine angemessene Zuchthausstrafe mildern oder
begnadigen zu wollen.
Wenn ich Sie, Herrn Senats-Präsident bitten dürfte, doch bei der Geheimen Staatspolizei
in Essen mal nachfragen zu wollen, in wie weit ich mich für den Deutschen Staat
eingesetzt habe, wie ich selbst bei der Geheimen Staatspolizei zur Ermittlung weiterer
Festnahme von Bibelforscher geholfen habe und wie ich selbst beim Einsatz mit der Gestapo
meinen Dienst am deutschen Volk gezeigt habe.
Dieser Bogen wäre zu klein, um alle Einzelheiten aufzuführen, was ich zugunsten des
deutschen Volkes getan habe _ Ich bitte ganz gehorsams mein Gnadengesuch genehmigen zu
wollen.
Johann Hörstgen"
Dieses Gnadengesuch nützte ihm aber nichts. Der Nazistaat gewährte kein Pardon. Das was
sie aus der Zitrone" Hörstgen an Informationen herauspressen wollten, wurde
herausgepresst. Ergo konnte die Zitrone" anschliessend entsorgt"
werden.
Anders lagen jene Fälle, insbesondere auch der Fall Franz Fritzsche, wo sich das
Naziregime erhoffte, ihn als Belastungszeugen für weitere Aufrollungen der
WTG-Organisation noch verwenden zu können.
Und wenn es auch dazu nicht mehr kam, weil zwischenzeitlich die Stunde des Naziregimes
abgelaufen war, erklärt genau dieser Umstand sein Überleben.
Auch der ZJ Horst Schmidt gibt in seinen Erinnerungen seiner Verwunderung darüber zum
Ausdruck, wie er, selbst als zum Tode Verurteilter, erlebte wie einer nach dem anderen
seiner Schicksalsgenossen auf die Guillotine wandern musste. Und immer dachte er. Der
nächste in dieser Reihe sei er dann wohl selbst. Auch er überlebte, trotz dieser
widrigen Umstände.
Dies ist allerdings nicht seinem persönlichen Verhalten zuzuschreiben. Da hatte er mit
Sicherheit keinen Einfluss darauf.
Aber die Nazischergen wussten auch, mit Schmidt hatten sie einen Kurier der
WTG-Organisation hochgenommen", der eben durch diese Kuriertätigkeit, die
ZJ-Organisation weiter am Leben erhalten hatte.
Und das regionale Neuorganisierungen von ZJ-Kreisen um 1944 zu registrieren waren, hatten
mittlerweile die einschlägigen Nazibehörden auch mitbekommen.
Das sie es nicht bei dieser Erkenntnis bewenden liessen, war den Nazis auch klar. Ihr Ziel
war eben die weitere Zerschlagung der ZJ-Organisation. Und in dieser Gemengelage konnten
sich die verantwortlichen Nazifunktionäre auch vorstellen, vielleicht für den Schmidt
als Belastungszeugen, nochmals Verwendung zu haben.
Hätten sie ihn aber umgehend einen Kopf kürzer gemacht, bestände ja diese Option nicht
mehr. Das erklärt dann wohl einiges wundersames Überleben".
Zurückkehrend zu Hörstgen.
Abgesehen von der miesen Vermarktung seines Gnadengesuches, notierte das Uraniabuch in der
Sache zu seinem Fall:
Im Frühjahr 1943 deckte die Gestapo eine WTG-Neuorganisation auf, die sich von
Essen im Ruhrgebiet bis auf die Städte Bochum, Oberhausen, Mühlheim, Karlsruhe,
Bruchsal, Mannheim, Speyer, Mainz, München, Innsbruck, Freiberg, Zwickau und Dresden
ausdehnte. Im anschließenden Prozess am 2. Juni 1944 wurden von den Verhafteten eine
ganze Reihe
zum Tode verurteilt. Dazu gehörten Wilhelm Bischoff, Theodor Hölter, Johann Hörstgen,
Friedrich Stoffels, Auguste Hetkamp u. a.
Das Hauptwerkzeug der Gestapo war hierbei offensichtlich Johann Hörstgen gewesen."
Filmberichte und Mennoniten
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 02. April 2009 08:44
Gleich zwei Filmberichte, die Religion thematisieren, offeriert die heutige Ausgabe ein
Zeitung"
Der eine davon nimmt Bezug auf den Religionskritischen Streifen Religulous" aus
den USA
Der zweite Film redet von den Mennoniten in Mexiko
Nun sind was die Mennoniten (jedenfalls in Deutschland) derzeit anbelangt, selbige hier
eher zu einer kleinen Gruppe geschrumpft.
Gleichwohl besitzen sie in der Kirchengeschichte hierzulande, dergestalt eine
Ausnahmeposition, dass ihnen in Preussen in der Wehrdienstfrage entgegen gekommen wurde.
Das allerdings war lange vor der Zeit, wo an ein Naziregime noch nicht zu denken war.
Noch heute werden sie in Kirchenhistorischen Darstellungen, diesbezüglich als
klassische Friedenskirche" definiert.
Wie aber ging es denn mit ihnen etwa in der Nazizeit weiter?
Das das Naziregime bei Kriegsdienstverweigerern keinen Spass verstand, war offenkundig.
Auch die Führungscrew der Mennoniten musste sich dieser Sachlage stellen.
Haben sie sich nun auch in dieser Zeit mit Ruhm bekleckert"? Wohl eher nicht.
Man lies es seitens der Mennoniten jedenfalls nicht zur Konfrontration kommen.
Sowohl als Zeitschriftenaufsatz, als auch als Separatdruck (im Bestand der Berliner
Staatsbibliothek vorhanden) gibt es dazu ein bemerkenswertes Dokument.
Es bestätigt wieder einmal:
Nichts ist so alt wie der Ruhm von gestern.
Und hat eine Funktionärsschicht (egal ob Religionsfunktionäre oder auch politische)
etwas real zu verlieren, sind vielerlei Purzelbäume" dann möglich.
Einige Auszüge aus diesem Dokument seien dann einmal im nachstehenden etwas näher
vorgestellt (kommentarlos):
Grundsätzliches über die deutschen Mennoniten, über ihre Stellung zu Wehrpflicht und
Eid und ihr Verhältnis zum Dritten Reich
Sonderdruck aus den "Mennonitischen Blättern" 1937 Nr. 10
S. 2:
Man hat uns amtlich um ein aufklärendes Wort über das Deutsche Mennonitentum gebeten, da
über dasselbe vielerorts ganz ungenaue Vorstellungen bestehen, besonders hinsichtlich des
Verhältnisses der Mennoniten zum Dritten Reich, zur allgemeinen Wehrpflicht, zum Eid usw.
Wir kommen diesem Wunsch umso lieber nach, da auch in letzter Zeit wieder in Büchern und
Zeitschriften falsche Angaben gemacht wurden, die sich mancherorts nachteilig für
Mitglieder unserer Gemeinden auswirken mußten. So hat man, um nur ein Beispiel
anzuführen, einen Mennoniten, der selbst Frontkämpfer war und mit Auszeichnungen für
seine Tapferkeit im Felde geehrt worden ist, vorgehalten, daß die Mennoniten
Kriegsdienstverweigerer seien. Da solche Fälle sich leicht wiederholen könnten, geben
wir hier die Erklärung bekannt, mit der wir auf jenes Ansuchen geantwortet haben.
Die deutschen Mennoniten stehen in unbedingter Treue zu unserem Führer und Reichskanzler
Adolf Hitler und dem Dritten Reich. Das haben sie von Anfang an in Wort und Tat bekundet.
Auf der Tagung der Ost- und Westpreußischen Mennoniten-Gemeinden vom 10. September 1933
haben sie dies feierlich in einem Huldigungs-Telegramm zum Ausdruck gebracht.
S. 3:
Von Anbeginn der national-sozialistischen Bewegung stehen Mennoniten in großer Zahl,
darunter alle alte und ältesten Kämpfer, tatkräftig und Opferbereit in vorderster
Front. Sehr viele bekleiden innerhalb der Partei verantwortungsvolle Ämter. Wir sind in
der Lage, dies mit Namen zu belegen. Allen ist der Dienst für unseren Führer eine hohe
Ehrenpflicht, die sie mit Begeisterung erfüllen. Unsere mennonitische Jugend strömte
sofort nach der Machtübernahme spontan in die Formationen der NSDAP.
Seit Einführung der allgemeinen Wehrpflicht haben auch die Mennoniten dieser ihrer
vaterländischen Pflicht in einer vom Staate genehmigten Form Genüge geleistet. Die
Kabinettsordre von Wilhelm I. vom 3. März 1868 gestattete den Söhnen der älteren
Mennonitenfamilien als Krankenwärter, Schreiber oder Trainfahrer zu dienen; aber schon
seit Beginn des deutsch-französischen Krieges von 1870/71 mehrte sich die Zahl der
Mennoniten, die für ihre Person freiwillig auf jede Vergünstigung verzichteten.
S. 4:
Im großen Weltkrieg 1914 - 1918 war es nur noch eine kleine Gruppe, zumeist älterer
Jahrgänge, die sich auf die Kabinettordre berief; weitaus die meisten dienten mit der
Waffe. Ein hoher Prozentsatz wurde zu Offizieren befördert und mit militärischen Ehren
ausgezeichnet. Eine große Anzahl ist gefallen, in manchen Gemeinden waren es 6 % der
Seelenzahl. Unter den Mennoniten gab es keinen einzigen Kriegsdienstverweigerer!
Heute wird von den deutschen Mennoniten der Heeresdienst ohne jede Einschränkung
geleistet. Schon vor Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht meldeten sich viele
Mennoniten aus dem Reich und aus den abgetrennten Gebieten als Freiwillige zur Reichswehr.
Durch die Verfassung der Deutschen Mennonitengemeinden ist das Prinzip der Wehrlosigkeit
völlig aufgegeben.
S. 5:
Elbing, den 23. September 1937
Der Vorsitzende der Vereinigung der Deutschen Mennonitengemeinden
Pastor Lic. theol. E. Händiges.
S. 8:
Im Weltkrieg haben sie sich größerenteils den Dienst mit der Waffe gestellt. Nur der
kleinere Teil hat von dem Vorrecht Gebrauch gemacht, das in Preußen (Kabinettsordre vom
3. März 1868) und Baden (Erlaß des Kriegsminsteriums vom 15. September 1869) für Söhne
alter Mennonitenfamilien galt, statt mit der Waffe durch den Dienst als Krankenwärter
oder Fahrer seine Pflicht zu erfüllen. Ohne Waffe wie mit Waffe sind viele für ihr
Vaterland gefallen.
Die deutschen Mennoniten erkennen Staat und Kirche als von Gott gegebene, in ihrem Wesen
und in ihrer Aufgabe jedoch verschiedene Ordnungen an. Sie suchen beiden Ordnungen durch
klare, auf Gottes Wirken und Christi Herrschaft gerichtete Verkündigung des Evangeliums
mit Wort und Tat zu dienen. Ihre Gemeindeleben unterhalten sie seit jeher aus eigenen
Mitteln, ohne staatliche Zuschüsse zu beanspruchen. Im Deutschen Reiche leben zur Zeit
13000, in der Freien Stadt Danzig rund 6000 und im benachbarten Polen noch rund 1000
Mennoniten.
Nicht blos "zwei Fälle"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 12. März 2009 17:51
Ach ja, wieder was Neues.
Na dann mal alle Betroffenen hin zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Der entpuppt sich neuerdings gar als Geldverteilungsinstitution.
Leider ist die da zugrunde liegende Pressenotiz etwas zu knapp.
Ich hätte da nämlich ein paar Rückfragen dazu.
Da haben also jene Richter nun den Österreichischen Staat dazu verknackt, zwei Zeugen
Jehovas (32 und 33 Jahre alt) 4000 Euro Schadenersatz zu zahlen.
Meine Frage ist nun speziell die. Wie lief denn das Prozedere dabei ab?
Aus anderen Fallbeispielen kann begründet unterstellt werden,
Bevor einer (als Privatperson, und das sind selbige ja wohl) zum Europäischen Gerichtshof
für Menschenrechte mit seinem Anliegen hin marschieren kann,
Bevor es soweit ist, hat er erst mal alle Stufen der Landesspezifischen Justizia zu
durchlaufen.
Nun bis ich über die Österreichischen Verhältnisse dabei nicht so sonderlich
informiert. Jedenfalls in Deutschland dürften da mindestens drei Gerichtsinstanzen (wenn
nicht gar noch mehr) hintereinander zu durchlaufen sein.
Und nicht zu vergessen. Es besteht Anwaltspflicht.
Jedenfalls würden in Deutschland die Anwalts- und Gerichtskosten dabei, ein erhebliches
mehr ausmachen als wie die genannten 4000 Euro.
Wer also bezahlt denn nun im Falle dieser beiden Österreicher die dort sicherlich auch
angefallenen Anwalts- und Gerichtskosten?
Leider lässt jene Pressemeldung diese sicherlich nicht unwichtige Frage, unbeantworet.
Und nun kommt der Witz des Tages"
Wofür erhalten denn nun jene Österreicher ihr eingeklagtes Taschengeld"?
Dazu liest man in jener Pressemeldung:
Sie hätten geltend gemacht, aktive Mitglieder anderer Religionsgemeinschaften
könnten von der Pflicht zum Wehr- oder Zivildienst enthoben werden. Dass (sei) bei ihnen
nicht der Fall gewesen sei,"
Ach so ist das also.
Dann kann man ja nur noch sagen, gäbe es nicht auch ein gewisses Verjährungsproblem.
Dann mal hin alle nach Strasbourg, die etwa wegen der WTG-Doktrin in Sachen Wehr- und
Ersatzdienst, sich tatsächliche Gefängnisstrafen, und andere Vermögensschädigungen
eingehandelt haben.
Für den Fall, müssten die dann aber in Strasbourg noch ein paar mehr Richter einstellen.
Das sind garantiert nicht blos zwei Fälle"!
Re: Nicht blos "zwei Fälle"
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 12. März 2009 18:01
Noch was, wie wäre es denn mit einer Tondatei zum Thema. Eine davon jedenfalls kann
auch ich offerieren.
Tondatei zum Thema
Ersatzdienst
Zwischen Optimismus und Freibrief
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 20. März 2009 16:45
Letzte vorangegangene thematische Meldungen.
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,20672,20672#msg-20672
Die Anerkennung könnte als Freibrief verstanden werden: 'So schlimm können die ja
nicht sein.'" So sieht der Psychologe Martin Felinger von der Gesellschaft gegen
Sekten und Kultgefahren die möglichen Auswirkungen der Entscheidung.
...
zählt aber einige Probleme auf: etwa der Glaube an den nahen Weltuntergang und die
dadurch ausgelöste Angst, die Menschen "manipulierbarer und weniger
eigenständig" mache. Oder das Verbot von Bluttransfusionen, das in den vergangenen
zwei Jahren zwei Menschen in Österreich das Leben gekostet habe.
Einige ehemalige Zeugen Jehovas würden in seine Beratungsstelle kommen und von sozialer
Isolation berichten, da es ihren früheren Glaubensbrüdern und -schwestern untersagt sei,
mit ihnen zu reden oder sie gar zu grüßen. Felinger nennt auch ein Kinderbuch, in dem es
heißt, die Kinder sollen sich Freunde suchen, "die Gott so lieben wie du
selbst".
...
. Das Resultat wird noch auf sich warten lassen, wie Oliver Henhapel vom Kultusamt sagt.
Das habe "pragmatische Gründe", da einige Stellungnahmen der einzelnen
Behörden und Ministerien erst am Montag einlangen und in den Bericht für die zuständige
Ministerin Claudia Schmied eingearbeitet werden müssen.
Re: "14. Kirche in Österreich: Zeugen Jehovas "optimistisch"
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 20. März 2009 23:16
"Manipulierbar und weniger eigenständig"
Drahbeck
Die Anerkennung könnte als Freibrief verstanden werden: 'So schlimm können die ja nicht
sein.'" So sieht der Psychologe Martin Felinger von der Gesellschaft gegen Sekten und
Kultgefahren die möglichen Auswirkungen der Entscheidung.
...
zählt aber einige Probleme auf: etwa der Glaube an den nahen Weltuntergang und die
dadurch ausgelöste Angst, die Menschen "manipulierbarer und weniger
eigenständig" mache. Oder das Verbot von Bluttransfusionen, das in den vergangenen
zwei Jahren zwei Menschen in Österreich das Leben gekostet habe.
Einige ehemalige Zeugen Jehovas würden in seine
Beratungsstelle kommen und von sozialer Isolation berichten, da es ihren früheren
Glaubensbrüdern und -schwestern untersagt sei, mit ihnen zu reden oder sie gar zu
grüßen. Felinger nennt auch ein Kinderbuch,
in dem es heißt, die Kinder sollen sich Freunde suchen, "die Gott so lieben wie du
selbst".
...
Weiter mit dem Zitat aus:
Die Presse.com
Zimmermann: "Persönliche Angelegenheit"
Dass es diese Vorschrift gibt, bestätigt Zimmermann.
"Es steht jedem frei, den Zeugen Jehovas beizutreten und sie zu verlassen." Aber
genauso habe die Gemeinschaft das Recht, ihre Regeln für den Umgang mit anderen Menschen
zu definieren.
"Es steht jedem frei." Ist es so einfach oder nicht?
Zimbardo Psychlogie S.597
Oft verläuft der Prozeß der Beeinflussung durch
Gruppennormen so allmählich und so subtil, daß ein Individuum nicht wahrnimmt, was
geschieht. Selten kommt es vor, daß sich ein Gruppenmitglied dem Gruppeneinfluß
entziehen kann.
Wie stark ist der Gruppeneinfluß bei ZJ, insbesondere für deren Heranwachsende?
Im neusten Buch der WTG für Jugendliche liest man dies:
WTG-Buch 2008 fragen junger leute - praktische
antworten Band 2 S. 0, 306
,,Jugendliche haben oft ein aufregendes, spannendes Leben.
Wir wünschen dir, dass du diese Zeit genießen kannst, möchten dir aber
gleichzeitig ans Herz legen, so zu leben, dass sich Jehova über dich freut. Denk
daran: Er sieht, was du aus deinem Leben machst, und du bist ihm dafür verantwortlich.
...
Es ist unser innigster Wunsch, dass dir dieses Buch hilft, dem Druck und den Versuchungen
zu widerstehen, mit denen Jugendliche heute konfrontiert werden. Durch die wertvollen
Hinweise darin wirst du Entscheidungen treffen können, die Gott gefallen und sein Herz
erfreuen ...
Solange man nicht getauft ist, ist man Gott gegenüber nicht verantwortlich.
Falsch. Jakobus 4:17 gilt nicht nur für Getaufte: ,,Wenn ... jemand
weiß, wie er das tun soll, was recht ist, und es doch nicht tut, so ist es ihm
Sünde." Wenn du also weißt, was richtig ist, und reif genug bist, ernsthaft über
dein Leben nachzudenken, ist es vielleicht Zeit, mit deinen Eltern oder einem reifen
Christen über die Taufe zu reden. Sie können dir helfen, dich auf diesen Schritt
vorzubereiten."
Steven Hassan Ausbruch aus dem Bann der
Sekten S.107
Schuld und Angst sind essentielle Werkzeuge, um Menschen
unter Kontrolle zu behalten. Schuld dürfte wohl das wichtigste emotionale Druckmittel
sein, um Konformität und Gehorsam zu erzeugen
Re: Zwischen Optimismus und Freibrief
geschrieben von: Frau von x
Datum: 21. März 2009 12:00
Drahbeck
Die Anerkennung könnte als Freibrief verstanden werden: ...
Jahrbuch der Zeugen Jehovas 2009 S.25,26:
Amtliche Eintragung:
Warum und wie?
Die Gesetzgebung für Religionsgemeinschaften ist von Land zu Land verschieden. In manchen Staaten ... kann eine religiöse Gruppe die amtliche Eintragung und Anerkennung beantragen. ... In anderen Ländern werden Glaubensgemeinschaften in zwei Kategorien unterteilt. Die erste Kategorie umfasst die großen Religionsgemeinschaften. Eine Eintragung in dieser Kategorie bringt viele Vorteile mit sich, beispielsweise Steuerbefreiungen.
Österreich Am 31.Juli 2008 fällte der EGMR in dem Fall Jehovas Zeugen gegen Österreich ein bedeutendes Urteil. Das Gericht stellte fest, dass das österreichische Religionsgesetz die Glaubensfreiheit von Jehovas Zeugen einschränkt, weil es Religionen im zwei Klassen aufteilt und damit Bürger zweiter Klasse schafft. Die Brüder in Österreich bemühen sich seit 30 Jahren um die Anerkennung als Religionsgemeinschaft. Wie das Gericht erklärte, ist diese jahrelange Verzögerung "schwer zu rechtfertigen in Bezug auf religiöse Gruppen mit langer internationaler Tradition, die auch im Land seit langem etabliert und daher den zuständigen Behörden bestens bekannt sind, wie dies bei Zeugen Jehovas der Fall ist". Jetzt muss die Recjtslage in Österreich angepasst werden. Die Brüder hoffen, dass sie dadurch rechtlich mit den großen Religionsgemeinschaften gleichgestellt werden.
Zitat:
'So schlimm können die ja nicht sein.'" So sieht der Psychologe Martin Felinger
von der Gesellschaft gegen Sekten und Kultgefahren die möglichen Auswirkungen der
Entscheidung.
...
zählt aber einige Probleme auf: etwa der Glaube an den nahen
Weltuntergang und die dadurch ausgelöste Angst, die Menschen "manipulierbarer
und weniger eigenständig" mache. ... Felinger nennt auch ein Kinderbuch, in dem es
heißt, die Kinder sollen sich Freunde suchen, "die Gott
so lieben wie du selbst".
...
"Kinderbuch" der Zeugen Jehovas LERNE VON DEM GROSSEN LEHRER Kapitel 47 Seite 244-249:
WOHER WISSEN WIR,
DASS HARMAGEDON NAHE IST?
:::
...Du weißt bestimmt, wann der Sommer nah ist, Genauso kannst erkennen, wann Harmagedon nah ist. Das kannst du an dem Zeichenn erkennen,
das Jesus beschrieben hat (...).
Auf den zwei vorherigen Seiten ist abgebildet, woran man erkennt, dass Gottes
Königreich nah ist. ...
...
:::
Manche behaupten, das alles hätte es schon immer gegeben. Doch noch nie zuvor war alles
in so vielen Teilen der Welt gleichgestellt zu beobachten. Verstehst du, was das Zeichen
für uns bedeutet? - Wenn sich alles erfüllt, was zu dem Zeichen gehört, wird die
heutige böse Welt bald von der neuen Welt abgelöst.
...
... Wir wissen, dass Harmagedon nah ist. Deshalb
sollten wir nicht damit warten, Gott unsere Liebe zu zeigen und ihm zu dienen. Wenn wir
das aufschieben, könnte es eines Tages zu spät sein. ...
Als nächstes werden wir darüber sprechen, wie es sein wird, wenn der große Krieg von
Harmagedon vorbei ist.
...
Kapitel 44 S.227-231:
SUCH DIR FREUNDE;
DIE GOTT LIEBEN!
Ein Freund ist jemand, mit dem man gerne redet und gerne zusammen ist. Es ist aber
wichtig, die richtigen Freunde zu haben. ...
... Wenn wir also Jehovas Freunde sein möchten, müssen wir das tun, was Gott gefällt - ... .
Jesus sagte zu seinen Aposteln: "Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich
euch gebiete" (Johannes 15:14). Alles, wozu Jesus die Menschen aufforderte, kam
von Jehova. Die Freunde von Jesus waren also Menschen, die das taten, was Gott wollte. Ja, alle
seine Freunde liebten Gott.
:::
Das soll aber nicht heißen, dass Jesus zu Menschen, die Gott nicht dienten, unfreundlich
war. Nein, er war nett zu ihnen. ... Er besuchte sie, um mit ihnen über Jehova zu reden.
Er wollte ihnen helfen, ... Gott zu dienen.
...
:::
Wenn wir uns an dem großen Lehrer ein Beispiel nehmen wollen, werden wir dann auch
Menschen besuchen, die nicht unsere Freunde sind? - Ja. ... Wir besuchen sie, um mit ihnen
über Gott zu reden.
Mit guten Freunden ist man besonders gerne zusammen. Der richtige Umgang sind sie aber nur
dann, wenn sie tun, was Gott gefällt. ... Wenn sie ihn kennen lernen möchten, können
wir ihnen dabei helfen. Und wenn sie Jehova eines Tages
genauso lieben wie wir, können sie zu unseren besten Freunden gehören.
Es gibt da aber noch eine Möglichkeit herauszufinden, ob jemand ein guter Freund für
dich wäre. Beobachte, wie er sich benimmt. ... Gott hat genau gesehen, was er gemacht
hat, stimmts? ...
...
... Wir müssen also darauf achten, uns nur Freunde zu
suchen, die Gott lieben.
...
Hervorhebung von
mir
Re: Zwischen Optimismus und Freibrief
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 23. März 2009 10:57
Bitte warten ..
Vielleicht darf man das ja der Rubrik Nervenkrieg" zuordnen.
Andererseits dürfte der nun auch nichts wesentliches am voraussehbaren Ergebnis ändern.
Immerhin bekommen die Antragsteller so auf die indirekte Art" mitgeteilt, wie
gut gelitten" sie doch eigentlich seien.
Darüber gehen selbige lachend zur Tagesordnung über; auch das ist klar.
Im übrigen sind die ja auch nicht gerade zart besaitet", dokumentiert auch
durch ihre letzten drei vor den EMG in Straßburg gezerrten Fälle.
Nun hat ja jedes Land seine eigene Gesetzgebung, die nicht mit der anderer Länder
identisch ist.
Jedenfalls gibt es in der juristischen Literatur Deutschlands durchaus Belege dafür, dass
in Deutschland jene in Strasburg eingeklagten Urteile, gegen die Republik Österreich,
hier nicht zustande gekommen wären.
Hierzulande (alte BRD) tobte ja der Kampf in Sachen Wehrdienst-Rechtssituation, in den
frühen 1960er Jahren, auch in allen denkbaren Gerichtsinstanzen. Und das Ansinnen der
WTG, ihre Pioniere und Sonderpioniere, was fallweise Vergünstigungen anbelangt - auf
gleicher Stufe gewertet zu wissen wir etwa evangelische oder katholische Pfarrer, wurde
hierzulande jedenfalls von den Gerichten zurück gewiesen.
Hinzuweisen wäre da beispielsweise auf
Band 7 (1959) S. 66f. Der Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichtes":
Keine Wehrdienstbefreiung für Pionierverkündiger analog der Befreiung hauptamtlicher
Geistlicher in anderen Kirchen.
Oder daselbst auch den Band 14 (1962) S. 71f.; S. 318f.
Keine Wehrdienstbefreiung für Sonderpionierverkündiger.
Und den auch hierzulande vor den Europäischen Gerichtshof gezerrten Wehrdienstfall Albert
Grandath aus Düsseldort.
Jener Fall endete wie das Englischsprachige "Yearbook" des EMG belegt, eben
nicht mit einem WTG-Sieg.
"Yearbook of the European Convention on Human Rights"
Band 10 (1967) - Erscheinungsjahr 1969 S. 626f.
Siehe auch:
Nicht blos drei
Fälle in Österreich
Re: Zwischen Optimismus und Freibrief
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 24. März 2009 09:31
Ein ZJ-PR-Mann übt sich im Interview im Schönsprechen".
Leider sieht man in dem Video nicht den Sack voller Kreide" den er wohl in
Vorbereitung des Interviews gefressen" hat.
Oder irre ich mich da.
Bei Rotkäppchen und dem Wolf" spielte besagter Kreideverzehr jedenfalls eine
tragende Rolle ...
Re: ;-)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 24. März 2009 10:58
Drahbeck
Ein ZJ-PR-Mann übt sich im Interview im Schönsprechen".
Leider sieht man in dem Video nicht den Sack voller Kreide" den er wohl in
Vorbereitung des Interviews gefressen" hat.
Oder irre ich mich da.
Bei Rotkäppchen und dem Wolf" spielte besagter Kreideverzehr jedenfalls eine
tragende Rolle ...
bei ca. 3:40min
Reporter:
,,Wenn man Mitglied ist bei den Zeugen Jehovas und kein Mitglied mehr sein möchte, was
kann man dann tun?"
Zeuge Jehovas Christian W ...:
,,Grundsätzlich üben wir ja keinen Druck aus auf
diejenigen die Zeugen Jehovas sind. Und wenn sich jemand wirklich
dafür entscheiden sollte, was ja oft, sehr sehr selten vorkommt, dann
kann er seinen Austritt bei der Bezirkshauptmannschaft oder dem Magistrat machen. Seit
über 10 Jahren ist das gängige Praxis für wenige die das
wirklich tun möchten."
Re: ;-)
geschrieben von: Maxi
Datum: 24. März 2009 12:33
Nein. es wird überhaupt kein Druck ausgeübt, vorallem nicht auf die Familienmitglieder, die noch bei den Zeugen verbleiben---Lügner und Heuchler, kann ich da nur sagen!!!
Re: ;-)
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 24. März 2009 14:41
Hehe Beckdra,
beim Aufdeck gegen die Märchenerzähler, nicht selbst ein Märchen erzählen, wie das
hier:
Bei Rotkäppchen und dem Wolf" spielte besagter Kreideverzehr jedenfalls eine tragende Rolle ...
Schlag nach bei Grimm!
Liebe Grüße vom 7. Geißlein!
Mähehä~~~~!
Re: ;-)
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 24. März 2009 14:46
Gerd B.
Hehe Beckdra,
beim Aufdeck gegen die Märchenerzähler, nicht selbst ein Märchen erzählen, wie das
hier:
Bei Rotkäppchen und dem Wolf" spielte besagter Kreideverzehr jedenfalls eine tragende Rolle ...
Schlag nach bei Grimm!
Liebe Grüße vom 7. Geißlein!
Mähehä~~~~!
Oh, dann muss ich halt Sack und Asche anlegen.
Liegt in meinem Fall wohl die Lektüre etwas zu weit zurück.
Danke trotzdem für den Korrekturhinweis!
Re: Österreich / Christian W ...
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 24. März 2009 16:16
Maxi
Nein. es wird überhaupt kein Druck
ausgeübt, vorallem nicht auf die Familienmitglieder, die noch bei den Zeugen
verbleiben---Lügner und Heuchler, kann ich da nur sagen!!!
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,23366,23366#msg-23366
Hallo Maxi,
wenn nicht alles so traurig wäre, könnte man über Christian W ... schmunzeln.
Für mein Verständnis bringt er durch seine Wortwahl die Realität hinter der Fassade
sehr schön rüber. Zum Beispiel durch diesen Satz:
"Grundsätzlich üben wir ja keinen Druck aus auf diejenigen die Zeugen Jehovas
sind."
Ich habe ihn durch sein, sicher unbewußt, eingebautes "ja"
so verstanden:
"Grundsätzlich üben wir ja ...
Druck aus auf diejenigen die Zeugen Jehovas sind."
Auch klang in meiner Wahrnehmung noch das Wörtchen aber mit:
"Grundsätzlich üben wir ja keinen Druck aus auf diejenigen die Zeugen Jehovas
sind." ABER!
Viele Grüße an Alle!
Re: ;-)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 24. März 2009 18:02
X ~ mysnip
Drahbeck
www.vol.at/news/vorarlberg/artikel/zeugen-jehovas---ende-einer-sekte/cn/news-20090323-07463022
bei ca. 3:40min
Reporter:
,,Wenn man Mitglied ist bei den Zeugen Jehovas und kein Mitglied mehr sein möchte, was
kann man dann tun?"
Zeuge Jehovas Christian
W ...
"Und wenn sich jemand wirklich dafür entscheiden sollte, was ja oft, sehr sehr selten vorkommt, dann
kann er seinen Austritt bei der Bezirkshauptmannschaft oder dem Magistrat machen."
Versteh ich hier was falsch?
Auf die Frage des Reporters:
"Wenn man ... kein Mitglied mehr sein möchte ..."
antwortet Christian W ...
" ... was ja oft, sehr sehr selten vorkommt ..."
Kommt es nun "oft" oder "sehr sehr selten" vor, daß
jemand kein Mitglied mehr sein möchte?
Re: ;-)
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 24. März 2009 18:14
X ~ mysnip
"Wenn man ... kein Mitglied mehr sein möchte ..."
antwortet Christian W ...
" ... was ja oft, sehr sehr selten vorkommt ..."
Kommt es nun "oft" oder "sehr sehr selten" vor, daß
jemand kein Mitglied mehr sein möchte?
Das sind dann wohl die Tücken eines Life-Interviews.
Einmal aufgezeichnete Worte lassen sich im nachhinein schwerlich abändern.
Allenfalls herausschneiden. Dann aber besteht die Gefahr der Verstümmelung des
Sinnzusammenhanges.
In seinem Selbstverständnis wollte er sicherlich rüberbringen; dass seien
seltene" Fälle.
Darüber kann man streiten oder auch nicht.
Aber wie eben auch jene vermeintlich seltenen" Fälle in der Praxis behandelt
werden.
Darüber gab jenes Interview eben keine glaubwürdige Auskunft.
Re: ;-)
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 24. März 2009 22:09
Drahbeck
X ~ mysnip
"Wenn man ... kein Mitglied mehr sein möchte ..."
antwortet Christian W ...
" ... was ja oft, sehr sehr selten vorkommt ..."
Kommt es nun "oft" oder "sehr sehr selten" vor, daß
jemand kein Mitglied mehr sein möchte?
Das sind dann wohl die Tücken eines Life-Interviews. ...
Ja, ein Life-Interview meistern und bei dieser Materie konsistente Antworten geben, ist eine kognitive Herausforderung.
In seinem
Selbstverständnis wollte er sicherlich rüberbringen; dass seien seltene"
Fälle.
Darüber kann man streiten oder auch nicht.
Christian W ... antwortete auf die vom Reporter gestellte Frage ablenkend, indem er
sagte: Mitglieder würden nur "sehr sehr selten" austreten.
Ich frage mich: Warum fiel vorher das Wort "oft", daß er schnellstens in
"sehr sehr selten" korrigierte?
Aber wie eben auch jene
vermeintlich seltenen" Fälle in der Praxis behandelt werden.
Darüber gab jenes Interview eben keine glaubwürdige Auskunft.
Dann hätte die PR-Arbeit auch ihr Ziel verfehlt.
Übrigens, die besagten Sätze von Christian W ... kann man nicht mehr anhören.
Das Video ist aufs Positive gekürzt worden und damit
die PR gelungen.
Re: Zensur Made in WTG
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 25. März 2009 02:33
X ~ mysnip
Aber wie eben auch jene vermeintlich seltenen" Fälle in der Praxis
behandelt werden.
Darüber gab jenes Interview eben keine glaubwürdige Auskunft.
Dann hätte die PR-Arbeit auch ihr Ziel verfehlt.
Übrigens, die besagten Sätze von Christian W ... kann man nicht mehr anhören.
Das Video ist aufs Positive gekürzt worden und damit
die PR gelungen.
Das Video ist dann ja ganz massiv gekürzt" worden.
Also nicht bloß der Interviewpartner, eben auch jene Pressepublikation hat dann noch
einige kräftige Portion Kreide" zum fressen" verabreicht bekommen.
Das Thema Bluttransfusion, war in der ersten Video-Fassung auch mit "angekratzt"
(wenn auch kaum in aussagekräftiger Form).
Selbst diese vage Fragestellung fiel nun der Zensur zum Opfer.
Die "Dummen" (bitte die Anführungsstriche beachten), die da dieses WTG-PR-Video
sehen, sollen eben nicht aus ihrer Dummheit erwachen, indem sie vielleicht der WTG
unangenehme Fragen stellen.
In der ersten Videofassung gab es unter anderem auch einen Kameraschwenk, der die
aufgestellten Spendenkästen ins Blick rückte. Nicht blos einen" sondern
gleich zwei.
Einen für die WTG, einen für die örtliche Versammlungs-Unkosten.
Die Praxis der WTG-Funktionäre die Bedingungen für Interviews zu diktieren, und wenn
selbiges nicht möglich, dann das ganze platzen" zu lassen, ist ja nicht neu.
Das brachte schon mal ein anderer WTG-Funktionär ziemlich unverblümt in einem
Tondokument zum Ausdruck,
Zeitlich Anfang der 1990er Jahre auf einer Vergatterungsveranstaltung" in
Berlin, namentlich für die örtlichen WTG-Fürsten" aus dem Bereich des
vormaligen Ostdeutschlands.
Denen musste wohl noch verklickert werden, wie der WTG-Konzern den anderen Hampelmännern
(die sich selbstredend so nicht sehen), seine Bedingungen zu diktieren gedenkt.
Wir nennen keine Preise
..."
Re: Zensur Made in WTG
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 27. März 2009 22:22
Drahbeck
Das Video ist dann ja ganz massiv gekürzt" worden. ...
Im wahrsten Sinne des Wortes. Von über 9 Minuten auf 2:40.
Beachtenswert im jetzigen Interviewzusammenschnitt finde ich diese
öffentlichkeitswirksame Darstellung:
bei ca. 0:59min ,,Wir
haben das Gefühl das ma die staatlich Anerkennung verdienen und deshalb wär das
natürlich ein Vorteil ... gegenüber Diskriminierungsgeschichten an Schulen an
Kindern ...."
Hier noch ein Vorteil:
Jahrbuch der Zeugen Jehovas 2009
S.25
,,Amtliche Eintragung: Warum und wie? ...
bringt viele Vorteile mit sich, beispielsweise Steuerbefreiungen."
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,24167,24188#msg-24188
Ich frage mich regelmäßig, hat eine Organisation die auf Gott baut
Steuerbefreiungen nötig?
TV-Hinweis!
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 01. April 2009 17:33
Wie an anderer Stelle in diesem Forum von Manfred schon hingewiesen wurde, werden die
Zeugen Jehovas in Österreich wahrscheinlich staatlich anerkannt werden.
So ließ ich mich wieder einmal für eine Sendung überreden und steuerte meinen Senf bei,
Details mit weiteren Fotos hier:
tv.orf.at/program/orf2/20090403/450906901/262072/
http://static2.orf.at/tv/storyimg/200904/Storypart_t13690070.jpg
Ich: links außen
Dem jungen Mann mit Baby, konnte ich vor ca. 2 Jahren beim Ausstieg behilflich sein.
Kontakte ergaben durch seinen Beitrag bei Infolink. Erst durch seinen Hinweis, dass er die
"Matura" (in D "Abitur" genannt) gemacht hat, wusste ich, dass er
Österreicher sein muss. Dann tastete ich mich durch Beiträge im IL an ihn heran, er war
natürlich anonym. Am Ende stellte sich heraus, dass er nördlich von Wien wohnt, ich
südlich...
edit, mit PS.: PS.: Offenbar per Satellit auch im europäischen Ausland zu empfangen.
Re: TV-Hinweis!
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 03. April 2009 10:20
Österreich: ZJ-Anerkennung verschoben
Aus "Die Presse":
Zeugen Jehovas: Entscheidung nicht vor Ostern
Eine weitere Glaubensgemeinschaft ist mit ihrem Antrag auf Anerkennung als Kirche in
Österreich gerade erst abgeblitzt: Die Siebenten-Tags-Adventisten hatten ebenso einen
Versuch unternommen, konnten allerdings nicht die notwendigen Mitglieder aufweisen. Die
laut Volkszählung 4200 bekennenden Adventisten entsprechen nicht dem notwenigen Anteil
von zwei Promille in der Bevölkerung (etwas mehr als 16.000).
Weiter warten heißt es für die Zeugen Jehovas, deren Chancen auf Anerkennung gut sind.
Eine Entscheidung wird laut Henhapel nicht vor Ostern fallen.
-----------------------
Vielleicht beeinflusst die heutige TV-Sendung bei der Entscheidungsfindung in den Reihen
des Kultusgremiums.
Re: TV-Hinweis!
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 05. April 2009 07:30
Sensationell!
Die heutige "Kronen Zeitung"-Kritik, gab der Sendung 4 Kronen,
das kommt nur ganz selten vor.
http://i17.photobucket.com/albums/b65/Gerdy1/SchauplatzKRONE.jpg
Sonntagsgrüße!
Gerd
Re: TV-Hinweis!
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. April 2009 08:13
Habe ich es richtig gelesen, bringt der Sender "dreisat", am kommenden
Mittwoch zwischen 18 - 18,30 Uhr diese Sendung.
Da ich sie ja selbst auch nicht gesehen habe, hoffe ich sie nicht zu verpassen.
Re: TV-Hinweis!
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 05. April 2009 08:25
Sequenzen aus meiner Videoaufzeichnung, Beginn:
Königreichssaal:
Daniel, den ich im Infolinkforum entdeckte und für den Ausstieg ein paar Tipps gab, wie
er das ohne psychische
Schäden bewältigen kann. Was ihm, aufgrund seiner eigenen Kommentare, auch gelang:
http://i17.photobucket.com/albums/b65/Gerdy1/PICT1408.jpg
Re: TV-Hinweis!
geschrieben von: Belliwell
Datum: 05. April 2009 12:25
Hallöchen....
Wenn man weiß wie die Sendung heißt müsste man sie auch über die 3 Sat Mediathek sehen
können. Wenn sie schonmal lief müsste sie da zu finden sein.
LG Belli
Re: TV-Hinweis!
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. April 2009 12:46
Die Frage ist nur, ob da nicht blos eine Auswahl, aber keineswegs alle" Sendungen auch in die Mediathek gelangen.
Mittwoch, den 08.04.2009
18:00 Uhr
(VPS 17.59)
Fixplatz im Himmel
Reportage von Julia Kovarik und Alfred Schwarz
(aus der ORF-Reihe "Am Schauplatz")
(Erstsendung 3.4.2009)
[kurz]
Sie glauben, dass die Menschheit erst 6.000 Jahre alt ist und dass der Endkampf Jehovas
mit Satan bevorsteht: die Zeugen Jehovas. Aussteiger kritisieren die Organisation als
fundamentalistisch. Sie würde Gehirnwäsche an ihren Anhängern betreiben. Nun stehen die
Zeugen Jehovas vor der gesetzlichen Anerkennung als Religionsgemeinschaft. - Der Film
zeigt die Welt der Zeugen Jehovas.
[lang]
Sie glauben, dass die Menschheit erst 6.000 Jahre alt ist und dass der Endkampf Jehovas
mit Satan bevorsteht. Nur die wahren Jünger Gottes würden ins Paradies kommen, und nur
sie hätten einen Fixplatz im Himmel: die Zeugen Jehovas. Aussteiger kritisieren die
Organisation als fundamentalistisch. Die Zeugen Jehovas würden Gehirnwäsche an ihren
eigenen Anhängern betreiben und auch versuchen, neue Mitglieder mit manipulativen Mitteln
zu gewinnen. Doch jetzt stehen die Zeugen Jehovas vor der gesetzlichen Anerkennung als
Religionsgemeinschaft. Ehemalige Mitglieder finden das bedenklich, weil die Zeugen damit
eine Art "staatliches Gütesiegel" verliehen bekämen und sie nicht mehr als
Sekte auftreten müssten. Für ihr zukünftiges Dasein im Himmelreich nehmen dieZeugen ein
Leben mit vielen Einschränkungen auf sich, feiern weder Geburtstage noch Weihnachten.
Bluttransfusionen lehnen sie auch bei Lebensgefahr ab. Diese Überzeugungen predigen sie
im sogenannten Straßendienst mit dem "Wachturm" in der Hand und bei ihren
Hausbesuchen von Tür zu Tür. Wer sich von den Zeugen Jehovas abwendet, wird gemieden,
weil er nach ihren Lehren von Satan befallen wurde. Sogar innerhalb der Familie werden
Abtrünnige isoliert.
Julia Kovarik und Alfred Schwarz zeigen die Welt der Zeugen Jehovas, die auf jede Frage
eine unverrückbare Antwort haben.
Re: TV-Hinweis!
geschrieben von: Belliwell
Datum: 05. April 2009 19:06
Theoretisch müsste die Sendung dann automatisch abspielen.....grübel*