|
Geschrieben von Drahbeck am 17. Dezember 2006 06:43:15: Als Antwort auf: Re: "Wachtturm" 8. 12. 1946 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 16. Dezember 2006 05:48:09: Mit der "Trost"-Ausgabe vom 15. 12. 1946 ist ein vorläufiger Schlusspunkt
in doppelter Hinsicht erreicht. Zur "Trost"-Ausgabe vom 15. 12. 1946 noch dies. Offenbar erfolgte mit der
Titeländerung, auch eine Änderung des Redakteurs. Redakteur für "Trost" war
in den letzten Jahren H. Steinemann. In der übrigen WTG-Literatur personell nicht weiter
beschrieben. Vielleicht hat dieses auffällige Schweigen sogar einen tieferen Grund. Um noch einmal auf Steinemann zurückzukommen. Es war nicht der "erste" und mutmaßlich auch nicht der letzte Fall; dass frühere hochrangige WTG-Funktionäre in Konflikt mit dieser Organisation gerieten. Ein solcher Fall scheint mir auch Steinemann zu sein. Im Bestand der Deutschen Bücherei Leipzig gibt es von einem Hans Steinemann eine Broschüre aus den sechziger Jahren, die liest man sie, den Eindruck vermittelt, der Verfasser liegt auf Bibelforscherlinie. Seine frühere Überzeugung hat er sicherlich nicht aufgegeben. Der Knackpunkt, auch in anderen Fällen, ist doch wohl der: Der Totalitarismus der WTG. Offen bleiben muss derzeit die Frage, ob es sich um den "Trost"-Redakteur Steinmann oder dessen Sohn handelt. Aber man sagt ja nicht umsonst: "Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm". Nachstehend ein paar Auszüge aus der Broschüre: "Zuerst die Beerdigung - dann
die Behimmelung" erschienen in einem "Wartverlag" zu Thun (Schweiz); also
einem Verlag außerhalb des WTG-Imperiums. Inhaltlich scheint sie mir eine Rückkehr zu
Russell's Tagen zu sein. Auch kein "Novum" in etlichen von der WTG unabhängigen
Bibelforscherkreisen. "Vom Gräberkult und Totenkult. Da ist der Rückfall ins Heidentum deutlich (S.
7). Einen alten ernsten Bibelforscher hörte ich begeistert vom Seelenschlaf erzählen, gerade so, wie wenn er ihn schon erlebt hätte. Es war rührend, zu hören, wie er die Sache darstellte. Nach seiner Meinung werden die Gläubigen alle, wenn sie gestorben sind, schlafen gelegt. Auch Paulus schläft nach seiner Meinung. Am meisten Freude empfand er ob dem Manöver, das Gott dann am Ende des Seelenschlafes mit den Schläfern durchführen werde. Damit sie nicht trauern über die allzulang verschlafene Zeit - bei Paulus wären es ja bis jetzt rund 1900 Jahre - werde Gott durch ein seltsames Experiment, den Schläfern die Meinung beibringen, sie hätten nur ganz kurze Zeit, nur eine Nacht geschlafen. Das Erwachen nach diesem Blitzschlaf mit Überschallgeschwindigkeit sei großartig. Man merkte dem Manne an, dass er diese Platte vom Seelenschlaf schon oft hatte spielen lassen (S. 39). Ein lieber Freund und Glaubensbruder, der mich öfter zu Gast geladen hatte, kündigte mir Freundschaft und Bruderschaft und kam auch nicht mehr in meine Bibelstunden. Warum? Einzig aus dem Grund, weil ich wiederholt bezeugt hatte der frohen Hoffnung zu sein, gleich nach meinem Sterben zum Herrn zu kommen. Das war für ihn Irrlehre genug, um sich von mir zu trennen. Er war früher ernster Bibelforscher und hielt fest an der Lehre vom Seelenschlaf (S. 40). Seltsam genug ist es, dass gerade die Frommen, auch die unserer Tage, die durchaus israelitisch, das heißt also reichsmäßig orientiert sind und somit auf das Reich Gottes warten, doch partout in den Himmel wollen und nicht merken, dass für Israel und alle Reichsgenossen die Erde und zwar das Tausendjahrreich auf der Erde bestimmt ist und nachher die neue Erde. (S. 59). Im Berner WTG-Verlag erschien unter dem Verfassernamen H. Steinemann im Jahre 1944
unter anderem die Broschüre "Verheißung und Erkenntnis" in der einleitend
gesagt wird: Bemerkenswert an der "Trost"-Ausgabe vom 15. 12. 1946 ist auch der darin
lesbare "Eiertanz", der bezüglich der Verschiebung des WTG-Datums von 1872 auf
1972 vorgenommen wurde. An andere Stelle dazu mehr. Siehe dazu (auch): |