Vor (mehr) als 50 Jahren
Was 1962 Wahrheit war
Ein brennendes Feuer - weiter anheizen!
Offenbar eines der Motto der WTG.
Wenn also USA-Kreml-Astrologen (im konkreten Fall eher kanadische
Kreml-Astrologen) bei ihrer Auswertung sowjetischer Publizistik, das
Zeugen Jehovas-Thema darin entdeckten, dann kann man fast darauf
warten, diese Vorgänge dann auch in der WTG-Literatur reflektiert
wieder zu finden.
Ein solcher Fall liegt offenbar bezüglich der kanadischen Zeitung
"Toronto Daily Star" vom 2. 7. 1960 vor. Da gab sich also ein
kanadischer Journalist, scheinheilig ganz "erstaunt", eine für die
Zeugen Jehovas negative Berichterstattung in der sowjetischen Presse
entdeckt zu haben. Und seinem Bericht gab er dem Titel:
"Jehovas Zeugen - Spinnen für die Sowjets in der roten Welt".
Und als weitere der sowjetischen Presse entnommene Artikelüberschriften zitiert er unter anderem:
"Apostel des Pulverfasses",
"Spinnen" usw.
"Sie sind Spinnen, und hassen das Licht. Sie weben ihre Netz in
dunklen Ecken, krabbeln dann weg und warten, bis sich ein Opfer im
Netz verfängt. Und sie finden Opfer."
Das eine eher militant orientierte Organisation - die ihr Wesensgefüge mit vermeintlicher "Politiklosigkeit" koppelt, keine Gnade in sowjetischen Augen finden konnte, liegt auf der Hand. Denn auch jener Staat hatte die totale Vereinnahmung des Einzelnen auf seine Fahnen geschrieben. Da kamen quasi zwei totale Vereinnahmer miteinander in Konflikt. Die Geschichte indes berichtet noch von ein paar mehr solcher Konfliktkonstellationen. Angefangen von Hitlerdeutschland, bis nach 1945 selbst in einigen afrikanischen Ländern wie
Malawi zum Beispiel.
Jenem kanadischen Journalisten indes muss vorgehalten werden,
vorsätzlich blind für die eigene kanadische Geschichte zu sein. Er
hätte im Fall des kanadischen Politikers Duplessis, durchaus eine
Vergleichsanalogie haben können, dass selbst sein Land, und keineswegs
"nur" die Sowjetunion, vor solchen Konflikten nicht verschont blieben.
Ob kanadische Totalitaristen oder sowjetische Totalitaristen, da die
Rolle des jeweiligen Widerpartes spielen, ist allenfalls ein
gradueller, aber kein grundsätzlicher Unterschied.
Zu Duplessis siehe unter anderem:
Herr Duplessis agiert
Wie bereits bemerkt lies sich die WTG den Fall nicht entgehen, und
berichtete unter anderem in ihrer "Wachtturm"-Ausgabe vom 1. 1. 1962
darüber.
Das Infame dieser Berichterstattung besteht insbesondere darin, dass
es WTG-seitig mit der Angabe gekoppelt wurde (S. 21) bereits seit 1879
habe man selbst im (damals noch nur Englischsprachigen) "Wachtturm"
sich Antikommunistisch produziert.
Das war und ist es doch, was die USA-Falken und Co, namentlich auch in
der Zeit um 1960 hören wollten. Und die WTG bedient denn auch prompt
diese Erwartung.
Das ein kanadischer Journalist die Anti-ZJ-Polemik der Sowjets
aufspießt, mag man noch nachvollziehen können. Die zusätzliche
Verschärfung WTG-seitig indes ist namentlich in der ausgebuddelten
Aussage zu sehen, man selbst sei ja auch schon seit 1879
Antikommunist!
In der "Erwachet!"-Ausgabe, feiert auch die WTG den im Westen
zeitgenössisch als "Dissidenten" vermarkteten Milovan Djilas,
namentlich bezüglich seines Buches "Die neue Klasse".
http://de.wikipedia.org/wiki/Milovan_Djilas
Der Titel "bringt" es dann ja schon, dass die westlichen Pharisäer
sich selbstgerecht an die Brust klopfen konnten. Ob es der Inhalt
seiner Ausführungen auch "bringt" mag einstweilen noch mit einem
Fragezeichen versehen bleiben.
"Erwachet!" zitiert von Djilas:
"Da der kommunistische Staat auf Gewalt gegründet ist und sich im fortwährenden Konflikt mit seinem Volk befindet, muß er - selbst wenn es keine außenpolitische Gründe dafür gibt - militärisch sein. Der Kult, der mit der Macht, besonders mit der militärischen Macht getrieben wird, ist nirgends so ausgeprägt wie in kommunistischen Ländern."
Und weiter im "Erwachet!"-Zitat:
"Vielfach erinnert der moderne
Kommunismus an die Ausschließlichkeit religiöser Sekten im
Mittelalter. Die Beobachtungen über den Calvinismus, die der
serbische Dichter Jonan Ducic in seinem Buch 'Tuge; vedrine'
(Trauer und Heiterkeit) niedergeschrieben hat, könnten sich auch
auf die geistige Atmosphäre in einem kommunistischen Land
beziehen:
'Als Staatsmann und Tyrann an der Spitze der Republik, schmiedete
er (Calvin) gleich Fesseln seine eisernen Gesetze über das ganze
Leben im Staat und schrieb selbst die Gefühle der Familie vor ...
Aber er war auch der Schöpfer einer Theokratie, die nicht weniger
einer persönlichen Diktatur glich als die päpstliche Diktatur ..."
Da wird man sofort an den WTG-eigenen Grundsatz der Theokratie
erinnert, welche verdächtig ähnlich jener Djilas'schen Definition
gleicht.
Eine weitere Frage ist noch zu stellen. Waren solcherlei
WTG-Statements in ihrer international verbreiteten Zeitschrift,
wirklich "hilfreich". Das Sie Öl für die Seele der westlichen
Falken-Pharisäer waren, kann nicht strittig sein. Die Frage indes
lautet, ob sie hilfreich waren?
Im Spiegel der nachfolgenden Entwicklung zeigte sich, dass namentlich
der Grundsatz eines Willy Brandt: "Wandel durch Annäherung",
zunehmende Bedeutung gewann. Vielleicht ein besonders wichtiges
Ergebnis diesbezüglich die sogenannte Helsinki-Konfrenz "für
Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa".
http://de.wikipedia.org/wiki/Konferenz_über_Sicherheit_und_Zusammenarbeit_in_Europa
Die erst hat dann auch "Lockerungen" im östlichen Machtbereich
bewirkt.
Indes die Politik "Wandel durch Annäherung" wurde im Westen auch von
maßgeblichen Kreisen, zu der Zeit aktiv torpediert. Für jene
Torpdeo-Abschießern, war die kunstgerechte Vermarktung eines Herrn
Djilas sicherlich das "gefundene Fressen".
Zu diesen Torpededierern gehört dann sicherlich auch die WTG!
http://de.wikipedia.org/wiki/Milovan_Djilas
Exkurs:
Was das innerorganisatorische Klima in der WTG-Religion anbelangt, ist
auch ein Bericht in der "Erwachet!"-Ausgabe vom 8. 3. 1962
aufschlußreich. Selbiger berichtet über eine Abschlußfeier der
WTG-Schule "Gilead". Deren Absolventen sind ja allesamt für die
höheren Weihen in der WTG-Hierarchie vorgesehen. Bezeichnend
insbesondere der Umstand. Im Vorfeld bekommt ein solcher Absolvent
keineswegs schon mitgeteilt, wo er denn nun eingesetzt wird. Das
allein entscheidet die oberste WTG-Führung. Da wird man sofort an den
Kadavergehorsam etwa der Jesuiten erinnert, den auch die WTG
praktiziert. Charakteristisch dafür ist auch der Passus im genannten
Bericht:
"Für viele war die Überraschung groß,
als Bruder Knorr die Ernennungen bekanntgab.
Die einen wurden als Zweigdiener, die anderen als Bezirks- oder
Kreisdiener, als Missionare oder Sonderpioniere, als Übersetzer,
Drucker und Unterweiser der Königreichsdienstschule eingesetzt."
Und eine solche Organisation geriert sich als Multiplikator des Herrn Djilas! Wohl geeignet auch als Thema für ein Witzblatt!
Fallbeispiel Spanien
Etwa um 1952 gab es in Spanien, laut Mitteilung des "Wachtturms"
vom 15. 2. 1962, etwa 121 Zeugen Jehovas. Straff angeleitet von der in
den USA sitzenden Führung selbiger.
Und die damit verbundene Militanz (etwa das prinzipielle
Treppenterierdasein) führte in den nachfolgenden Jahren zu massiven
Steigerungen dieser Zahlen.
Die Grundsätze des Manchesterkapitalismus besagen, nur die stärksten
Elbogen entscheiden. Auch im Falle Spanien zur Anwendung gebracht.
Nun soll es durchaus Staaten geben, welche fallweise die freie
Konkurrenz einzuschränken gewillt sind, und das nicht erst seit heute.
Zölle auf ausländische Waren sind beispielsweise solch ein
Instrumentarium. Damit werden ausländische Produkte künstlich
verteuert, um der einheimischen "Wirtschaft" die sich in Bedrängnis
sieht, einen gewissen Schutz zu gewähren.
Letztendlich setzte das spanische Regime, auch eine Art Zollbestimmung
zugunsten der "angestammten" katholischen Kirche ein.
Großes Zeter und mordio-Geschrei deshalb bei den Zeugen Jehovas. Das
spanische Regime wurde mittels organisierter Kampagnen, mit
Protestbriefen seitens der Zeugen Jehovas eingedeckt. Daraufhin sah
sich der spanische Botschafter in den USA, zu einer Stellungnahme
veranlasst, welche der WT vom 15. 2. 1962 auch abdruckte. Er
verbreitet sich darin mit den Sätzen:
"In meinem Land (Spanien)
besteht unbeschränkte Religionsfreiheit, denn Artikel VI des
'Rechts der Spanier' (Fuero de los Espanoles) lautet:
'Niemand darf wegen seiner religiösen Überzeugung und der privaten
Pflege seines Gottesdienstes belästigt werden.'
Niemand kann mit Recht behaupten, in Spanien bestehe keine
Religionsfreiheit, wenn man bedenkt, daß es für 15.000
nichtkatholische Spanier etwa 260 protestantische Kirchen gibt und
auch einige Moscheen und Synagogen. Es muß jedoch berücksichtigt
werden, daß es ein Gesetz gibt, daß jede religiöse
Proselytenmacherei oder Progaganda verbietet, um Recht und Ordnung
aufrechts zu erhalten und reaktionäre Einflüsse zu unterdrücken.
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung des Landes ist, wie
Ihnen bekannt sein dürfte, katholisch, und die Katholiken
betrachten die protestantischen Lehren als Irrtum. Aus diesem
Grunde kann es die spanische Regierung nicht dulden, daß Irrtum
unter ihren Bürgern verbreitet werde. Diese Haltung ergibt sich
logischerweise aus ihrem Glauben."
Der Disput WTG contra Spanien, reduziert sich letztendlich auf den
Aspekt gewisser symbolischer "Zollbestimmungen". Dagegen laufen nun
die Verfechter der freien Konkurrenz, insonderheit auch die WTG massiv
Sturm.
Die Sachlage hat dann wohl ein Zeitungskarikaturist treffend mit
diesem Bild auf den Punkt gebracht:
An die Adresse besonders von Ostdeutschland gerichtet höhnt die "Wachtturm"-Ausgabe vom 1. 3. 1962:
"Man mochte noch so hohe gesetzliche Schranken oder 'Mauern' errichten, hinter denen man sich verschanzte, diese Heuschrecken erklommen sie ... Die Mauern, die der Nationalsozialismus, der Faschismus und die katholische Aktion zum Schutze der Christenheit errichteten, und auch die Mauern, die der russische Kommunismus errichtete, konnten Jehovas symbolisches Heuschreckenheer an seinem Vormarsch nicht hindern."
Und weiter liest man in derselben WT-Ausgabe:
"Wie lange sollen die gesalbten christlichen Zeugen Jehovas, die heute noch auf Erden sind, die Geistlichkeit mit dieser quälenden Botschaft peinigen? Solange sie vor Gottes Krieg von Harmagedon leben ..."
"Nordkönig"
Den westlichen Falken mag ja die Selbsteinschätzung der Zeugen
Jehovas als Heuschreckenplage, namentlich im Hinblick auf die
Ostblockstaaten mehr als angenehm gewesen sein.
Beispiel 1:
Wie eine katholische Publikation auf die Selbstinzenierung der Zeugen
Jehovas als Heuschreckenplage reagierte
Beispiel 2:
Wie eine sowjetische Publikation das von den Zeugen Jehovas selbst
gelieferte Stichwort Heuschreckenplage reflektierte
Diese Kurzsichtigkeit indes verkennt, das diese Aggressivität der
WTG-Religion, dann keineswegs nur im Hinblick auf den Ostblock zu
registrieren ist.
Als Pseudotheologische Beilage gibt es dazu noch die sattsam bekannte
Auslegung über den "König des Nordens" (WT 15. 3. 1962). Vor 1945 als
der nazistische Block bezeichnet, und nach 1945 nunmehr dem
kommunistischen angedichtet. Bemerkenswert, nach dem späteren Ende der
Sowjetunion, ist dann der WTG aber die Vollmundigkeit entgangen, wen
sie den nun als weiteren "König des Nordens" definieren solle.
Sicherlich machte sich diese Auslegungsakrobatik, Anfangs der 1960er
Jahre politisch gut im westlichen Sinne. Selbst USA-Präsidenten
wähnten ja, die Sowjetunion als "Reich des Bösen" geoutet zu haben.
Als wieder erwarten nicht sowjetische, sondern von islamistischen
Selbstmordattentätern gesteuerte Flugzeuge in das USA-Wahrzeichen
"World Trade Center" hineinrasten, da hat wohl die bisherige "Nordkönig"-Auslegungsakrobatik,
als Nebenwirkung, auch einen "Knacks" abbekommen, von der sie sich
offenbar bis heute, noch nicht so recht wieder erholt hat.
Salto mortale!
"Wie sollten Christen zum zivilen Bevölkerungsschutz und
Strahlenschutz eingestellt sein?" Dieser Fragestellung begegnet man
als sogenannter "Leserfrage" im "Wachtturm" vom 15. 5. 1962. Und man
höre und staune, der sei jetzt sogar erlaubt. Da hat man aus der
vorangegangenen Geschichte der Zeugen Jehovas, noch was ganz anderes
in Erinnerung.
Die sicherlich nicht geringen Konflikte mit dem Naziregime wurden noch
durch die Komponente ergänzt, auch dazu nein zu sagen.
Die SS-Zeitschrift "Das schwarze Korps" etwa spießte die damalige
Position der Zeugen Jehovas mit dem Satz auf:
"Denn - 'wir stehen in Gottes Hand', und wenn Gott es will, dass eine Bombe einschlägt, so dürfen wir es nicht verhindern."
In den Hitler'schen KZ gab es Zeugen Jehovas, wie durch
Zeitzeugenberichte belegt ist, die etwa nicht nur Grußerweisungen
verweigerten, zusätzlich auch noch angeordneten Verdunklungsmaßnahmen
in den Baracken, nicht nachkamen.
Als Veranschaulichungsbeispiel ein Zitat aus dem Buch der Herren Hans
Hesse / Jürgen Harder (Abschnitt Martha Vollbaum):
"Ähnlich praktisch orientiert verhält
sich Martha, als sich die "Extremen" weigern, Appell zu stehen:
... Die "Extremen" werden durch ihre Weigerung von den
Aufseherinnen "fürchterlich traktiert", kommen in einen
Extra-Block oder in den Strafbunker.
Die "Gemäßigteren" versuchen, die "Extremen" zu ihrer eigenen
Sicherheit zu überzeugen. Hierzu ein Auszug aus einem Interview,
welches Martha mit ihrer Freundin Ria am 21. Juli 1984 geführt
hat:
"Da war diese Emma Sternitzki - weißt doch, diese Extremen. Und
davon war sie die Rädelsführerin. Und da hat die SS gesagt, die
kommt da hinten mit hin, daß die die anderen hier nicht mehr
verführen kann. Und die haben sie doch dabei kaputtgeschlagen.
Dieser eine von der SS war doch so ein Boxer. Und Emma wollte
nicht in die Porzellanfabrik. Und die konnte aber ganz feine
Arbeit machen und die in der Porzellanfabrik mochten ihre Arbeit
gern. Die war gut. Und dann mußte verdunkelt werden, wenn
Fliegeralarm war. Und sie wehrte sich: das ist nicht für Jehova!
Nee. Und sie hat jedes Mal solche Dresche gekriegt, da sahst Du
nichts Natürliches mehr an ihrem ganzen Körper! So hatte der sie
schon geschlagen.
Und den einen Morgen sollte sie die Verdunkelung hochmachen. Der
von der SS freute sich schon, daß der sie dann ordentlich boxen
konnte. Und die machte das nicht. Und dann hat der SS gesagt:
"Jetzt schlag ich sie k.o" daß es vorbei ist mit ihr. Jetzt hab
ich aber die Nase voll!" Und dann hat er sie so geboxt.
Und dann hat er gesagt: "So! Die steht nicht wieder auf!" Und sie
stand wieder auf die Emma. Und das war morgens ihre Tracht. Aber
bevor sie da morgens hinkam, da hatte sie bei uns beim Appell auch
schon ihre Tracht weg, weil sie doch nicht zum Appell ging. [...]
Die hat viermal am Tag ihre Dresche gekriegt.
Und dann einmal auf'n Sonntag [...], da war ich zufällig nich inne
Küche und da hab ich das mitgekriegt. [...] Jedenfalls sie kriegte
von der SS denn ja ihre Dresche. Und was für Fluchwörter! kamen
von der SS und den anderen Häftlingen [Zeugen Jehovas]: 'Hat
selber schuld!' und sowas, 'Das is ja nicht normal!' Und dann war
der Appell vorbei und sie hat ihre Dresche weg und wir gehen rein.
Und wenn denn gegessen wird und die Emma kriecht da hinten in ihre
Ecke und sitzt auf ihrem Bett und die zitterte und sie hat mir so
leid getan. Ich konnte nicht essen.
Denn bin ich zu ihr hin [...] und ich sech: 'Emma, das tut mir ja
so leid. Und ich empfinde so mit Dir.' Ich sag: 'Das ist ja bald
nicht mehr zum Ertragen. Aber hast Du Dir schon mal überlegt, wenn
Du das alles hörst, wie die Jehovas fluchen, ob das nun zur Ehre
Jehovas ist, was Du da machst? Verstehst das?'
Ich sach: Also
Emma, guck. Jehova der unterweist uns doch, was wir machen sollen,
was richtig
ist. Und der schult uns doch.'
Und ich sach: 'Wir wollen doch Jehova ehren. Und was du machst,
das veranlaßt
sie zum Lästern. [...] Was du machst ist ganz bestimmt nicht
richtig."
Da es sich hierbei keineswegs nur um einen Einzelfall handelte, ist
noch festzustellen, wie es weiter ging.
Auschwitz - die Todesfabrik - hatte auch einen gewissen
technologischen Vorlauf, namentlich in den berüchtigten
Euthanasieanstalten. Dort wurden schon mal die ersten Vergasungen
durchgeführt. Die dazu auserkorenen Opfer, namentlich aus den KZ
wurden auf "Transport" (ohne Rückkehr) geschickt. Eine Gruppe für die
das im besonderen zutraf eben auch jene Zeuginnen Jehovas, der Rubrik
"Extreme".
Man vergleiche zum Thema auch
Das Thema Luftschutz
Nun also auch dazu, ein Salto mortale!
"Unnütze Streitfragen"
Vermeintlich "Unnütze Streitfragen" meint der "Wachtturm" vom 1. 8. 1962 entdeckt zu haben. In der Auflistung die er da präsentiert befinden sich auch solche wie:
"Man könnte fragen: 'In welchem Jahr
kommt Harmagedon? ...
Gibt es nach Harmagedon noch Fabriken und Maschinen?
Werden die Männer wieder einen Bart tragen?
Welche Tauschmittel wird es in der neuen Welt geben?
Werden Frauen, die jetzt schon über die Jahre, in denen sie Kinder
haben können, am Fortpflanzungsauftrag teilhaben? ...
Diese und noch ein paar mehr Fragen seien allesamt unnütz.
Die Motivation der WTG ist dabei offenkundig. Dem Esel soll halt nur
die Mohrrübe vor die Nase gehalten werden. Indes, dass er sie
tatsächlich fressen könnte, ist wohl weniger vorgesehen.
Daher braucht man sich wohl auch nicht darüber zu wundern, dass andere sich über die vermeintlich unnützen Fragen, auch schon mal so ihre eigenen Gedanken gemacht haben. Zum Beispiel in der Form eines Tagesbuch eines "Harmagedon-Überlebenden
In einem Bericht über das afrikanische Land Nigeria, klopft der im "Wachtturm" vom 1. 12. 1962 abgedruckte Berichterstatter (W. R. Brown) sich bezüglich des Vorhaltes der vermeintlichen Politiklosigkeit - als Entgegnung darauf, mit den Sätzen selber "auf die Schulter"
"Wenn alle Religionsgemeinschaften wären wie Jehovas Zeugen, dann gäbe es keine Mordfälle, keine Einbrüche, keine Jugendkriminalität ..."
Dem Berichterstattenden Herrn ist dabei offenbar entgangen, dass
die Wirklichkeit indes, eine völlig andere Sprache spricht.
Siehe etwa