Geschrieben von D. am 12. Mai 2005 10:00:47:

Eines Morgens in Sankt Augustin: *Dingdong* GEZ, Ordnungsamt, Kripo, FBI? Wer konnte das zu dieser frühen Stunde sein? Ich schaute durch den Türspion. Auf treten: Zwei alte Jungfern im Alter zwischen 45 und 60. Ich öffnete die Tür.
"Ja, bitte?"

Alte Junfern: "Ja, guten Tag, wir würden uns gerne mit Ihnen über Gott unterhalten...?"
*Dingdong* in meinem Kopf, ENDLICH, die Zeugen Jehovas, ich hatte schon garnicht mehr dran geglaubt, dass es die tatsächlich gibt. ...

www.zyn.de/zeugen_jehovas/757020.html?t=spiggl/spigglstory

Geschrieben von Jasmin am 12. Mai 2005 18:51:26:

Als Antwort auf: ich hatte schon garnicht mehr dran geglaubt, dass es die tatschlich gibt. geschrieben von D. am 12. Mai 2005 10:00:47:

((smile))

Geschrieben von D. am 14. Mai 2005 09:17:43:

Als Antwort auf: Re: ich hatte schon garnicht mehr dran geglaubt, dass es die tatschlich gibt. geschrieben von Jasmin am 12. Mai 2005 18:51:26:

Noch ein Text dieser Machart ...

Geschrieben von D. am 06. Mai 2005 08:36:46:

Als Antwort auf: Re: Der Fall Charlotte Tetzner geschrieben von Drahbeck am 17. Oktober 2004 08:06:17:

Ein Pressebericht zum Buch der Charlotte Tetzner
www.freiepresse.de/TEXTE/NACHRICHTEN/KULTUR/TEXTE/220261.html

Charlotte Tetzner

Geschrieben von D. am 06. Mai 2005 08:33:10:

Als Antwort auf: Schwarzenegger wittert ein Geschäft geschrieben von D. am 19. Mai 2004 04:37:28:

Er hat alle seine Quäler überlebt Die Torturen von drei Konzentrationslagern hat Leopold Engleitner überlebt. Erst jetzt schlägt dem mit fast 100 Jahren ältesten Einwohner von St. Wolfgang im Salzkammergut so etwas wie Anerkennung und Rehabilitation entgegen.

Siehe auch:

Parsimony.8152

Geschrieben von gecko am 06. Mai 2005 12:22:51:

Als Antwort auf: Re: Vom Straßenarbeiter zum Medienstar geschrieben von D. am 06. Mai 2005 08:33:10:

wird er die 100 euro nehmen, die man zum 100. geburtstag vom bundespräsidenten bekommt? falls das ggf in österreich auch der fall ist...

Geschrieben von Drahbeck am 06. Mai 2005 16:29:54:

Als Antwort auf: Re: Vom Straßenarbeiter zum Medienstar geschrieben von gecko am 06. Mai 2005 12:22:51:

Über "mangelnde" Aufmerksamkeit brauchte Leopold Engleitner in den letzten Jahren sich sicherlich nicht zu beklagen.
Bilder. Empfang des Engleitner in der Wiener Hofburg durch den Bundespräsidenten Klestil.

Geschrieben von Drahbeck am 06. Mai 2005 16:47:26:

Als Antwort auf: Re: Vom Straßenarbeiter zum Medienstar geschrieben von Drahbeck am 06. Mai 2005 16:29:54:

Auch Herr Wrobel, wenn auch nicht in der Wiener Hofburg; sondern nur ein paar Hausnummern tiefer, bei einer Gedenkveranstaltung im ehemaligen KZ Mauthausen, fand es auch angenehm, sich mit Medienstar Engleitner zusammen, von der Kamera ablichten zu lassen.

Geschrieben von Drahbeck am 11. Mai 2005 23:59:53:

Anläßlich der Einweihung der Zweigbüro-Anlage in Selters, kommentierte die CV (Nr. 187; Februar 1985) dazu:

SELBST die engsten Mitverbundenen werden in Zucht genommen. Es gab schließlich „harte Arbeit und drängende Termine." Im Baugeschehen. Und dabei wurden - man kann es sich bildlich vorstellen - „Langmut, Barmherzigkeit, Vergebung und Selbstbeherrschung auf die Probe gestellt." (S.24) Aber der ausgeübte Druck auf die Bau-Zeugen half: Am 21 . April 1984 konnte die Einweihungsfete steigen.
Wer nun aber denkt, daß all die eingeladen wurden, die am Bau mitgewirkt hatten, irrt sich gewaltig. Vorrang hatte die leitende Körperschaft mit F. W. Franz an der Spitze, die BRD-Bethelfamilie und die leitenden Brüder von 24 Zweigbüros.
Natürlich hatten auch die „reisenden Aufseher" (Bezirks- und Kreisdiener) das „Vorrecht", mitzufeiern.
Als Trostpflaster für den kleinen Zeugen in der BRD wurden notgedrungen noch seinesgleichen eingeladen: „die frühere Baufamilie und Bauhelfer, die l ä n g e r e Zeit dort gewesen waren".
„Eine andere liebevolle Vorkehrung bestand darin, daß jeder Zeuge aus Deutschland eingeladen wurde, der schon 60 Jahre oder länger getauft war. Wie begeisternd, daß etwas mehr als 200 von ihnen kommen konnten!" (S. 25)
Von 106 834 ZJ in der BRD (lt. Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1984) kamen 200 ca. 80jährige nach Selters!!!

Geschrieben von Rudi am 12. Mai 2005 04:15:38:

Als Antwort auf: Liebevolle Vorkehrung" geschrieben von Drahbeck am 11. Mai 2005 23:59:53:

das ist wirklich liebevoll, der Rest kriegt die Einladung in den weiteren 60 Jahren, bis zu guter Letzt, so gut wie alle dort waren.
Das ist theokrat. Gerechtigkeit, denn in 60 Jahren leben ja schließlich die heutigen 80-jährigen Alteren nicht mehr.
Also denkt man an diese Treuen zuerst.
Wenn alle kommen würden, wäre das vom Aufwand her zuviel und der Sache nicht angepasst.Der Rahmen würde gesptrengt werden, und zudem muss gepredigt werden, bzw.sollen die Versammlungaktivitäten aufrechgehalten sein. Auch so wird Jehova gepriesen. Für die Fertigstellung des Baues werden bestimmt Dankgebete gesprochen, die Jehova ehren und er erteilt den weiteren Segen.
Die anderen Gläubigen und Helfer verstehen das sicherlich, und sind freudig auf der Seite der älteren, getauften Vorbilder.

Geschrieben von Rudi am 13. Mai 2005 22:42:26:

Als Antwort auf: Re: Liebevolle Vorkehrung geschrieben von karl am 13. Mai 2005 14:34:30:

es gibt nichts auf dieser Erde, was einfach "nur super" ist. Es gibt keine Vollkommenheit, keine Perfektion. Alles ist fehlerhaft und unterliegt einem Zerfall, einer Täuschung, einem Fehler.
Nichts aber auch rein gar nichts ist perfekt oder super. Auch die menschliche Auslegung der Bibel ist fehlerhaft, genau wie der Mensch selbst. Und wenn er noch so denkt, dass er alles zu erklären weiss, belügt er sich nur selbst.
Niemand kann alles erklären, denn der Mensch ist nicht allwissend und schon gar nicht einfach nur super.
Ich wüßte wirklich nicht, dass sich einer über das, was die Gesellschaft beschließt und wiedergibt, öffentlich beschwert hat oder mal "Hallo" gesagt hat!?
Hat er überhaupt diesen Mut? Kann er überhaupt diese Kraft aufbringen, öffentlich seine Meinung zu vertreten, gegensätzlich der Masse, dem Gruppenzwang Widerstand leisten?
Es sei denn ein Interessierter oder einer der ZJ, der mitdenkt und eine eigene Meinung hat. Aber der ist wohl dann schon Abtrünnig und halbwegs verloren, je nach dem wie weit er sich schon von den vorgegebenen Gedanken distanziert hat. Was ist daran einfach nur super??
Das ist zu loben, eine eigene Meinung und Ansicht zu haben und für die einzustehen, auch wenn viele anderst denken. Sich selbst nicht zu verlieren und den Mut und die Kraft zu haben aufzustehen, das sind die eigentlichen Gewinner!!!
Denn jeder steht und fällt durch seinen eigenen Glauben und seine eigene Meinung und eigene Ansicht.
Niemand darf andere bervormunden, es sei denn es handelt sich um kleine Kinder. Aber selbst die muss man zur Eigenständigkeit und Eigenverantwortung im Denken und Handeln erziehen.

Geschrieben von Drahbeck am 13. Mai 2005 07:31:02:

Als Antwort auf: Liebevolle Vorkehrung" geschrieben von Drahbeck am 11. Mai 2005 23:59:53:

Der Fall Marianne Hertel
In der CV 186 (Januar 1985) aus Dresden-Leuben gelesen (auszugsweise):
Söhnchen Thomas war als Junge in der Elbe ertrunken. Mutti Marianne wurde später zuckerkrank. Dazu kam ein schweres Nierenleiden. Was da an Leid und Kummer in der Ehe zu ertragen war, kann man sich von außen nur schwer vorstellen. Die „temperamentvolle" Zeugen-Ilse hatte es sich als „beste Freundin" vorgenommen, die Marianne lt. WT-Missionsauftrag ebenfalls unter den Wachtturm zu holen. Sie würde in der vom WT gepredigten „neuen Welt", die „bald kommen" würde, ihr Söhnchen wiedersehen und andere Glücksverheißungen mehr. Natürlich war sie in einer von verständlichen Gefühlen überwältigten leidgeprüften, kummervollen und trostbedürftigen Situation. So hatte unsere Zeugen-Ilse ihre „beste Freundin" schließlich auch so weit, daß sie sich ohne Wissen ihres Mannes gar dem WT-Blutkultdogma verschrieb, buchstäblich auf Leben und Tod. Ein Blutmythos unseligster Art, wonach man selbst in Todesgefahr die Blutspende (Transfusion) ablehnen muß.

So unterschrieb Marianne folgenden von der WT-Organisation vorgegebenen Text, dem Personalausweis beizufügen:
„Ich halte mich streng an die Gebote der Bibel und damit auch an die Forderung, sich von Blut zu enthalten (Apostelgeschichte 15:28,29). Auf Grund dieses Gebotes muß ich in jedem Fall eine Bluttransfusion ablehnen. Auch in einem Notfall oder wenn diese Ablehnung Ihrer Meinung nach den Tod für mich zur Folge hätte. Ich anerkenne und schätze Ihre Bemühungen, mir zu helfen sehr, bitte aber gleichzeitig um Verständnis, daß ich mein christliches Gewissen rein erhalten möchte. Bitte geben Sie mir unter keinen Umständen Blut. Sollten sich daraus Folgen ergeben, spreche ich jeden von Verantwortung frei. Infucol oder andere Blutexpanderstoffe können angewendet werden.
Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis."
Marianne Hertel
geb. 4.11.1925
Dresden. 4.10.1979

Durch die schweren Krankheiten schien es mit unserer Marianne bald zu Ende zu gehen. Mit dem Verlust des Liebsten droht die Bitternis des Alleinbleibens um so mehr, wenn man älter geworden ist und einer auf den anderen innig angewiesen war.
Würde sie Heinz, ihren Mann, verlassen müssen, der der WTG und den ZJ gegenüber sehr skeptisch geblieben war?
Natürlich gab es eine Hilfsmöglichkeit bei solchen gefährlichen Nierenleiden. Blutaustausch oder Transfusion. Wie gesagt, wußte Heinz jedoch nicht, daß seine Marianne durch die Zeugen-Ilse mit dem WT dahin gebracht worden war, jene WT-Blutkulterklärung vom 4.10.79 zu unterschreiben. Aus ihr WT-gemäß beigebrachter Furcht vor einem angeblichen Verlust ewigen Lebens, göttlicher Gunst und der Möglichkeit, ihr Kind wiederzusehen und auch, um nicht vernichtet zu werden. Das lag in ihrem Personalausweis, damit ihr die Ärzte im Krankenhaus kein Blut zu einer notwendig werdenden Lebensrettung geben können, so daß sie in den Tod geht.

So nahm dieses Schicksal seinen WT-gemäßen Lauf und Marianne starb, ließ ihren Mann hilfs- und fassungslos zurück. Wie „wunderbar" hatte doch die Zeugen-Ilse da „geholfen". Nicht zu reden von der verantwortungslosen Anleitung durch eine „beste Freundin", etwas vor dem Ehemann geheimzuhalten, was tödliche Folgen für die Ehe haben kann. …

Voll WT-Geist schrieb unsere Zeugen-Ilse dem Hinterbliebenen danach am 12.8.80 in einem „Zeugnisbrief" resolut:
„Dir, lieber Heinz, rate ich aufrichtig, werfe Dein Vertrauen (wenn es auch noch so klein ist) nicht weg, welches eine große Belohnung hat! Hebr. 10:35. Der Marianne zuliebe, du willst sie doch mal wiederbekommen, gesund und neugestaltet, sowie auch Thomas.
Glaubst Du, Gott lügt?"

Geschrieben von Rudi am 13. Mai 2005 23:58:33:

Als Antwort auf: Re: Der Fall Marianne Hertel geschrieben von Drahbeck am 13. Mai 2005 07:31:02:

Furchtbar traurig, doch leider total realistisch in diesen Kreisen. Danke, dass du das mal abdruckst.

Wo war da wirklich Hilfe, wo war da Liebe zur Freundin, Liebe zum Leben, Liebe zum Glauben und zu Gott, dem Lebengeber oder gar zu sich selbst zu sehen?? Da ist nur noch die bedingungslose Annahme der WT Bibelauslegungen zu verzeichnen, dass diese absolut korrekt und absolut bestens ist, Genau aufgrund dieser unrealistischen Überzeugung deshalb geschehen solche lebensmüden Taten.

Dem verwitweten Mann bleibt nach Ilses Ansicht nur dann nochceine Hoffnung, wenn er widerum genau das tut was Ilse ihm jetzt, genauso wie einst seiner Frau aufzeigen will. Aufzeigen tut siwe das, aus den ständig wechselnden Ansichten der Auslegungen der ZJ.
Er müsste seinen Glauben den fehlerhaften unvollkommenen und unperfekten Glaubensansichten der ZJ unterwerfen, um am Leben zu bleiben und seine Frau in der Auferstehung wiederzusehen.
Eine Anmassung sondersgleichen und wir alle sollten hellhörig werden
Das sind viele auch, doch nach dem Gesetz gibt es Religions-Freiheit Meinungs-und Glaubensfreiheit.
So kommt ein menschliches Sprichwort zum Tragen:
Jeder macht sich selbst "Himmel" oder "Hölle". Mit dem was man tut, schaufelt man sich sein eigenes Grab....

Geschrieben von Drahbeck am 14. Mai 2005 18:17:15:

Als Antwort auf: Die "CV" ist eine Schmähschrift geschrieben von Raimund am 14. Mai 2005 12:55:22:

Ein "Sturm im Wasserglas" mit Regional-Berliner Kolorit ist seit einigen Tagen zu registrieren. Nach der deutschen Wiedervereinigung, gab es pö a pe auch eine Wiederherstellung jene Bahnnetze, die durch die deutsche Teilung einstmals nach 1945 getrennt wurde. Mit einer jener Nutznießer ist ohne Zweifel Berlin mit seinem ausgedehnten S- und U-Bahn-Netz. Aber auch der Eisenbahnverkehr profitiert davon. So wurden bzw. werden, bestimmte Fernverbindungen völlig "neu zugeschnitten" (mit teilweise beachtlichen Fahrtzeitverkürzungen). Im Zuge dessen kommt es auch zu Bahnhofsneubauten. Zu nennen da insbesondere der (bisherige) "Lehrter Bahnhof" in Berlin, als ein diesbezüglicher Neubau, der "die" Funktion eines zentralen Hauptbahnhofes wahrnehmen soll.

Fast in optischer Sichtweite des Bahnhofes Berlin-Zoo befindlich, der all die Jahre davor die Hauptbahnhof-Funktion namentlich für das vormalige Westberlin wahrnahm (und noch nimmt).
Der Sturm im Wasserglas entzündete sich nun an der Ankündigung des Bahnpräsidenten Mehdorn, wenn der neue Hauptbahnhof ans Netz geht, aus Kostengründen, möglicherweise den Bahnhof Berlin-Zoo nicht mehr für den Fernverkehr zu nutzen, die Züge dort einfach ohne Halt durchfahren zu lassen. Auf das Für und Wieder dieser Planung soll hier nicht eingegangen werden. Worauf ich hinaus will, ist etwas ganz anderes. Im Zusammenhang mit diesem Disput veröffentlichte die heutige "Berliner Zeitung" auch einen Artikel, der in einem geschichtlichen Rückblick, jenen Westberliner Hauptbahnhof Zoo etwas näher unter die Lupe nimmt. Unter anderem teilt er auch mit, dass im Zuge der Siegervereinbarungen nach 1945, die gesamte Reichsbahn in die östliche Obhut kam. Das dies auch bedeutete, das besagter Bahnhof Zoo, bis zum Mauerfall unter östlicher Direktion (mitten in Westberliner Gebiet) stand. Das haben die heutigen Schreihälse aber damals klaglos hingenommen; dieweil sie nicht anders konnten.

Tja so ist das mit den Schreihälsen. Auch in Sachen CV wurden die westlichen Schreihälse erst etliche Jahre nach dem Mauerfall kraft ihrer Wassersuppe stark. Den Vergleich kann ich mir allerdings nicht ersparen. ...

Geschrieben von Drahbeck am 14. Mai 2005 13:23:59:

Als Antwort auf: Die "CV" ist eine Schmähschrift geschrieben von Raimund am 14. Mai 2005 12:55:22:

Was Sie da zu zitieren belieben, ist mit Verlaub gesagt "Schnee von gestern".
Natürlich war die CV ein Instrumentarium der DDR-Kirchenpolitik. So wie auch die auf katholische Kreise angesetzte Zeitschrift mit dem Titel.
"Begegnung. Zeitschrift progressiver Katholiken" selbiges war. Oder auch das sogenannte "Evangelische Pfarrerblatt" für das ähnliches zutrifft. Auch bei beiden zuletzt genannten ist nach der Wende, analog zur CV der Nachweis erbracht worden, dass sie vom DDR-Staat ausgehalten, und vorrangig dessen Interessen vertraten. Insofern bildet die CV da keine grundsätzliche Ausnahme, auch wenn Herr H. das anders sehen will.

Im übrigen ist zur Genüge die WTG-Anweisung bekannt (selbst in der CV abgedruckt), diese doch möglichst ungelesen zu verbrennen. Ein sicherlich nicht geringer Teil hat sich auch daran gehalten. So wie auch in der Gegenwart, ein sicherlich nicht geringer Teil jener Zeugen Jehovas, die über Internet verfügen, nicht zu den ständigen Besuchern dieser oder ähnlicher Webseiten gehört. Wenn ich mir allerdings die Webseitenfrequentierung der Gebhard-Webseite ansehen. Im Durchschnitt täglicher Aufruf von mehr als 1.000 Seiten. Wenn ich mir die tägliche Frequentierung dieses Forums, mit etwa 500 Aufrufen (am Wochenende in der Regel weniger, aber zumindest an den Werktagen) ansehe, dann fällt es mir allerdings schwer, dass so zu interpretieren. Das alles seien Nichtzeugen.

So war es auch mit der CV. Die Linientreuen schnitten sie. Nicht alle indes waren auf Dauer wohl linientreu. Und das eben ist der Ärger der WTG, der auch in ihren Worten (respektive Zitierungen) zum Ausdruck kommt. Es steht Ihnen ja frei, die CV nicht zu lesen. Einige indes werden es wohl anders halten. Und allein das ist aus meiner Sicht ein Wert an sich. Das Ihre Interessen nicht die meinigen sind, bedarf wohl keines weiteren Kommentares, werter Herr "Raimund". Je mehr sie "aufjaulen" umso mehr der Beweis, dass da ein neuralgischer Nerv getroffen wird.

Ach ja, dann beliebten Sie ja noch das Uraniabuch mit ins Spiel zu bringen. Welche "Ehre", dass sie mich nun gar noch zu dessen "Verfasser" befördern wollen. Ich hatte das Gejaule der WTG-Apologeten diesbezüglich immer anders in den Ohren. Namentlich Ihr Herr H. konnte sich doch nicht genug daran ergötzen, an der Feststellung, dass "Herausgeber" und tatsächliche Verfasser nicht identisch seien. So ändern sich offenbar die Zeiten.

Zum Thema Uraniabuch

Geschrieben von Drahbeck am 15. Mai 2005 10:33:19:

Als Antwort auf: Ach, wo denn? geschrieben von Raimund am 15. Mai 2005 10:08:08:

Sie können es bei Ihren Entscheidungen halten, wie Sie wollen.

Das ich Ihre politischen Auffassungen nicht teile; das Thema hatten wir schon. Alles was aus "Richtung Osten" kommt ist doch für Sie und Ihresgleichen schon mal mit Vorbehalten belastet. Über die diesbezügliche Mentalität etlicher Alt-Bundesrepublikaner gebe ich mir auch keinen Illusionen hin. Mein Tun und Lassen indes wird sich vom diesen Ressentiments nicht sonderlich beeindrucken lassen.

Im übrigen fand ich es nicht uninteressant in einer der letzten "Spiegel"-Ausgaben zu lesen, wie da einige in der CDU ihre derzeitige Vorsitzende (Merkel: trotz all ihrer Befürwortung Neoliberaler bzw. kapitalistischer Strukturen) in Wahrheit bewerten. Als großen "Betriebsunfall" denn es eigentlich so schnell wie möglich zu korrigieren gälte; was aber leider bisher, umstandehalber noch nicht möglich gewesen sei.

Trotz all ihrer Anbiederei hat somit selbst Frau Merkel in ihren Kreisen nicht den "rechten Stallgeruch". Insofern gebe ich mir, was meine Person betrifft auch keine sonderlichen Illusionen hin. Zwischen formaljuristischer Wiedervereinigung und tatsächlicher, werden wohl noch Generationen vergehen. Meine Generation wird das eher wohl nicht erleben.

Mir hatte mal in Rahmen meiner Berufstätigkeit (und dieses Votum werte ich durchaus als "Volkes Stimme") ein Alt-Westberliner gesagt. Wenn es nach ihm gehen würde, so würde er die Mauer in Berlin wieder errichten lassen; aber zweimal so hoch, wie sie denn ehedem war.
Auch in Ihren Voten sehe ich diese Ressentiments letztendlich bestätigt.

Geschrieben von Drahbeck am 15. Mai 2005 11:12:19:

Als Antwort auf: Au weh geschrieben von Raimund am 15. Mai 2005 10:47:44:

Sie übersehen (bzw. wollen übersehen), dass wie selbst Frau Y... zitiert, von meiner Person bereits um 1985 als Sie im sicheren Westen saßen, meinerseits die CV in Schreiben an das Staatsekretariat für Kirchenfragen der DDR, als Stasi-Instrumentarium definiert wurde. Ich habe mich damals um die Zuspitzung der Konflikte in dieser Form nicht "gerissen". Ich hätte es vorgezogen, weiter analog zu etlichen anderen, das "DDR-Nischenbürger-Dasein" zu pflegen. Es war mir nicht vergönnt. Und diese Zuspitzung ist mir auch nicht sonderlich "gut" bekommen, dieweil damit die Stasi nunmehr schwarz auf weiß hatte, mich als ihren erklärten Feind zu behandeln; und die dafür vorgesehenen "Zersetzungsmechanismen" auf der Arbeitsstelle und andernorts auch einsetzte.

Insofern tangiert mich Ihre CV-Kritik nicht. Was ich an der CV zu kritisieren habe, habe ich bis heute immer noch in den Einleitungen zu den CV-Einscannungen ausgesprochen.

Dies hindert mich aber keineswegs auch daran, die CV auch als WTG-Oppositionsorgan zu werten, und dasjenige was weiterhin (relative) Bedeutsamkeit hat, herauszukristallisieren.

Ihr Verdikt. Jede Zeile der CV müsse schon von vornherein und grundsätzlich, undiskutabel sein, ist in der Tat nicht meine Position.

Aber das da Welten trennen, bestätigt sich immer wieder aufs neue.

CV-Einleitungen

Geschrieben von Raimund am 15. Mai 2005 14:31:41:

Als Antwort auf: Re: Au weh geschrieben von Drahbeck am 15. Mai 2005 11:12:19:

Das klingt ja, als wären Sie "Staatsfeind Nr.1" für die DDR gewesen. Ich bin wirklich überrascht, daß nach der Wende Ihre Rolle im Widerstand nicht die gebührende Achtung gefunden hat, die sie verdient.

Ja, ja, immer an vorderster Front gegen den Totalitarismus. Damals gegen die SED, heute gegen die WTG ...

Geschrieben von Drahbeck am 15. Mai 2005 15:05:24:

Als Antwort auf: Re: Au weh geschrieben von Raimund am 15. Mai 2005 14:31:41:

Von "Staatsfeind Nr. 1" habe ich nicht geredet. Aber ich hatte sehr wohl meine Probleme mit dem DDR-Regime. Andere mögen noch größere Probleme gehabt haben. Das bestreite ich nicht. Jedenfalls haben mir die Probleme die ich hatte, völlig "gereicht".
Das alles ist übrigens schon seit undenklich langen Zeiten auf meiner Webseite nachlesbar. Aber lesen ist offenbar (sofern es über spartanische Bild-Zeitungs-Überschriften hinaus geht) offenbar schon für einige eine zu große Kraftanstrengung, zu der sie nicht fähig. Oder lieber und besser gesagt, nicht willens sind. Insbesondere dann wenn man ein bestimmtes Zerrbild hat (siehe beispielsweise "David"). Von diesem David'schen Zerrbild sind sie (was mein Rolle zu DDR-Zeiten anbelangt) wohl nicht allzuweit entfernt.

Ich weiß lange Texte sind für manche ein "Graus" offenbar auch für Sie. Ich gebe mich auch nicht unbedingt der Illusion hin, gerade Sie nun zum lesen langer Texte "bewegen" zu können. Auch auf die Gefahr hin, dass diese Worte wiederum ergebnislos verhallen. Dennoch der Hinweis. Die Y.-Datei habe ich jetzt etwas "ergänzt". Genauer, eine zweite Y. bezügliche Datei, die auch schon längere Zeit existiert, an diese angehängt. Sozusagen aus zwei, eins gemacht. Damit ist sie, die ohnehin schon lang war, noch länger geworden. Kommentar dazu: Siehe vorstehend. Immerhin kann man dort auch einiges zum Thema Gebhard und DDR vorfinden, wenn man denn lesen "kann".

Y,,,n

Geschrieben von Drahbeck am 20. Mai 2005 04:21:07:

Als Antwort auf: Re: Der Fall Marianne Hertel geschrieben von Drahbeck am 13. Mai 2005 07:31:02:

In Kommentierung der "Wachtturm"-Ausgabe 21/1984 meinte die CV (189, April 1985) einmal
WARUM wird jeder Zeuge so in Atem gehalten?
Gerade in diesem Vorgehen liegt Methode. Mit jeder Faser seines Körpers soll er der WTG-Lehre verfallen sein. So wird er vom frühen Morgen bis zum späten Abend beschäftigt, damit in ihm ja keine Zweifel an der Echtheit seines Glaubens aufkommen. Er darf nicht nach rechts und nicht nach links schauen. Und mit der Zeit verfehlt diese Methode ihre Wirkung nicht:
EINGESCHÜCHTERT von der leitenden Körperschaft und ihren Ältesten reißt der Zeuge seinen Dienst herunter und immer wesensfremder kommt ihm das "normale" Leben vor. Die WTG hat ihn versklavt!
ERST durch allzu bittere Erfahrungen und Enttäuschungen wird er oftmals geradezu in die Wirklichkeit zurückgestoßen. Jeder Stoß ist mehr oder weniger schmerzhaft.

Weiter meint man zu dieser WT-Ausgabe noch:
"Führe Neue zur Organisation Gottes"
EINE CHARAKTERISTISCHE ÜBERSCHRIFT DES STUDIENARTIKELS
DIE Versammlung und darin eingeschlossen die verschiedenen Dienstämter bis hin zur leitenden Körperschaft spielen im Leben eines Zeugen eine zentrale Rolle.
AKTIVE Mitarbeit in der Versammlung ist Pflicht für jeden ZJ. Elementare Voraussetzung ist hierbei die Anerkennung der Führungsrolle der leitenden Körperschaft. ...
Wenden wir uns deshalb einem anderen Aspekt zu.
KÜNSTLICH ERRICHTETE FREUNDSCHAFTEN
"Lade sobald wie möglich andere von der Versammlung ein, dich zum Studium zu begleiten, damit der Studierende möglichst früh neue Freundschaften schließen kann. Er muß erkennen, daß er, ganz gleich, welche Freundschaften er im alten System der Dinge verliert, durch neue Bekanntschaften in der 'ganzen Bruderschaft in der Welt' reichlich entschädigt wird." (S. 17,18)
Fakt ist:
DER angehende Zeuge muß a l l e Freundschaften in "der Welt" aufgeben, um von seinen Glaubensbrüdern akzeptiert zu werden. Auch verwandtschaftliche Bindungen werden häufig in Frage gestellt, falls die Angehörigen nicht bereit sind, diesen Glauben anzuerkennen.
ALS Ersatz bietet die WTG die Liebe der Brüder und Schwestern an, die sich auf lange Zeit oft als recht kümmerlich erweist.
DIESE künstlich errichteten Freundschaften sind - so beleidigend es zuerst klingen mag - vielfach nichts anderes als eine gekonnte Form von Heuchelei unter dem Deckmantel der Bruderliebe.
SIE zerbrechen bei Nichtigkeiten, spätestens aber dann, wenn ein Partner berechtigte Zweifel an bestimmten Lehren hegt.

Geschrieben von Drahbeck am 27. Mai 2005 06:00:16:

Als Antwort auf: Re: Warum ... geschrieben von Drahbeck am 20. Mai 2005 04:21:07:

Gelesen in der CV 190; bezugnehmend auf den „Wachtturm" Nr. 24/1984:
EIN Erlebnisbericht, erzählt von Karl F. Klein, der seit 1974 ein Glied der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas ist.

Seit 1925 im Bethel, ist er der kompetente Mann, über die Vorgänge innerhalb und außerhalb der Weltzentrale zu schreiben.
Ein junger Zeuge der Gegenwart ist erstaunt, wenn Klein sich beispielsweise erinnert:
"In jenen Jahren (ca. 1918; Anm. d. Red.) sagte man uns; "Lies die sieben Bände der Schriftstudien jedes Jahr durch, wenn du in der Wahrheit bleiben willst.'
Natürlich wollte ich in der Wahrheit bleiben und las daher pflichtgetreu jedes Jahr diese Bände durch, bis ich ins Bethel kam." (Seite 23)
Dann brauchte er dies sicher nicht mehr zu tun, denn zu jener Zeit hatte Russells Nachfolger, Rutherford, schon wieder einige Lehrmeinungen seines Vorgängers über Bord geworfen. Und die über die Bibel erhobenen Schriftstudien waren plötzlich nicht mehr aktuell.

LOYALITÄT AUCH GEGENÜBER FEHLERN
Daß es Menschen gab, die mit diesen und ähnlichen Vorgängen nicht einverstanden waren, läßt sich denken. Tatsächlich trennten sich in der Geschichte der WTG mehr oder weniger große Gruppen von ihr. Eine dieser Gruppen, die "Feststehenden", erwähnt auch Karl Klein.
Aber mit welchem Kommentar?!
"Wenn Fehler gemacht wurden, benutzen einige, die nicht von ganzem Herzen loyal sind, dies als Entschuldigung dafür, die Gemeinschaft zu verlassen." (Seite 23)
Hier kommt der Standpunkt der WT-Gesellschaft zum Vorschein:
Loyalität gegenüber allen Lehren der leitenden Körperschaft muß bekundet werden; Loyalität auch gegenüber ihren Fehlern!

wahlälteste
NOCH ein anderer Punkt wird ZJ-Neulingen befremdend vorkommen. Gemeint ist das Wahlältesten-System, mit dem Rutherford aber bald aufräumte. Mit ca. 18 Jahren wurde Mr. Klein zum Altesten gewählt, der frühe Beginn seiner Karriere als ZJ.

SIE HABEN SICH LÄCHERLICH GEMACHT
ABER nicht nur Russell hatte Fehler gemacht, die nachfolgenden Präsidenten Rutherford und Knorr irrten sich in verschiedenen Punkten noch gewaltiger. Klein kommt nicht umhin, wenigstens in einer kleingedruckten Fußnote darauf hinzuweisen:
"Hinsichtlich seiner (Rutherfords; Anm. d. Red.) irrigen Feststellungen in bezug auf das, was wir im Jahre 1925 erwarten könnten, sagte er einmal vor uns allen im Bethel; 'Ich habe mich lächerlich gemacht.'" (Seite 26)

Ohne Zweifel richtig! Rutherford hat aber nicht nur sich selber lächerlich gemacht, sondern war der Hauptschuldige daran, daß Tausende Verkündiger zum Gespött der Welt wurden und Spießruten liefen. Kein Harmagedon war gekommen, die Fürsten wie Mose, Aaron, Josua usw. waren nicht auferstanden, und die eigens für sie erbaute Luxusvilla mußte, nachdem Rutherford einige Jahre darin gewohnt hatte, verkauft werden.

ZWISTIGKEITEN IN DER WELTZENTRALE
MIT dem dritten Präsidenten in der Geschichte der WTG, N. H. Knorr, scheint Klein nicht besonders gut ausgekommen zu sein.
Die Äußerung seiner Frau spricht Bände:
"Schließlich kann man nicht erwarten", sagte sie, "daß ein tüchtiger Direktor eines Unternehmens und ein überaus romantischer Musiker immer miteinander übereinstimmen." (Seite 27)
Rutherford - "ein tüchtiger Direktor eines Unternehmens ..."? Die liebe Gretel Klein muß es ja wissen ...!
Allerdings wird sich Karl Klein in der Funktion eines Gliedes der leitenden Körperschaft nicht allzuviel Romantik erlauben dürfen.

WIE "MUTIG"!
MIT F. W. Franz zusammen besuchte Karl Klein die Brüder in der Dominikanischen, Republik, "die unter Verbot standen".
Und nun wörtlich:
"Es bedeutete unseren Glaubensbrüdern sehr viel, daß wir es, um sie zu besuchen, riskiert hatten, durch Trujillo in Schwierigkeiten zu kommen." (Seite 28)
Was für Helden!!
Für wieviel mehr müssen sie sich doch halten im Gegensatz zu denen, die täglich der Gefahr ausgesetzt sind. Einer Gefahr, die von Franz, Klein und dergl. provoziert wird.
Noch ein anderer Aspekt:
Rühmte sich Jesus seiner guten Taten wegen, oder wusch er nicht seinen Jüngern die Füße?
Außerdem werden Franz und Klein nicht allzuviel riskiert haben, auf ihre Rechtsanwälte konnten sie sich schon immer verlassen.

Geschrieben von Drahbeck am 07. Mai 2005 01:58:33:

Als Antwort auf: Re: Apollo geschrieben von Drahbeck am 05. Mai 2005 12:01:13:

"Cui bono" wem nützt es? Diese Frage soll schon die alten Römer umgetrieben haben. Sie stellten sich die Frage besonders dann, wenn sie mit einem Vorgang konfrontiert wurden, der auf den ersten Blick keine leichte Erklärungsvariante zu bieten schien. Dann, so ihre Erkenntnis; möge man das ganze doch etwas "reifen" lassen. Und in diesem Reifungsprozess würde sich auch schon mit herausstellen, wer denn der Nutznießer der auf den ersten Blick etwas verquasten Thesen ist.

Mit seinem 1994 in Deutsch erschienen Buch "Die geheime Macht hinter den Zeugen Jehovas", hatte sich der holländische Autor Robin de Ruiter, nicht nur für die WTG (die ihn noch nie sonderlich ernst nahm. Und die dazu auch keinen berechtigten Anlass hat). Also nicht nur für die WTG hat sich dieser Herr de Ruiter (alias Apollo Janssen) unmöglich gemacht. Es lassen sich auch etwa bei Detlef Garbe, Wertungen über de Ruiter nachweisen, die diesem nicht gerade das "beste" Zeugnis ausstellen; namentlich aufgrund einer gewissen partiellen Rechtslastigkeit.

Auch von Gebhard wurde dieser de Ruiter schon scharf angegriffen. Damit dürfte, abgesehen von einigen Fans aus der Weltverschwörungszene, das Maß an Publizität positiver oder negativer Art, bei diesem Herrn schon erschöpft sein. Weder ein Herr Hubert Roser, noch ein Hans Hesse oder wenn immer vergleichbares man da nennen will, hat diesem Herrn de Ruiter je eine nennenswerte Zeile gewidmet. Vielleicht haben sie mit diesem partiellen Schweigen, gar nicht mal so unrecht. Es ist eigentlich zuviel der nicht verdienten "Ehre" sich mit diesem Herrn weiter zu beschäftigen.

Eine Abschweifung. Was wäre die WTG ohne ihre Harmagedontheorie? Sie wäre so etwas wie der Fisch ohne Wasser. Was wäre der Herr de Ruiter ohne Verschwörungstheorien? Er wäre genauso ein hilfloser Fisch ohne Wasser. Verschwörungstheorien müssen sein, für ihn. Hat er die nicht, so ist er als Publizist, als der er sich ja sieht, nicht lebensfähig.

Vielleicht kann man auch noch sagen. Aus seinen "Lehrlingsjahren" ist der Herr de Ruiter wohl inzwischen heraus. Zwei seiner vormaligen Lehrmeister darf man aber durchaus nach wie vor bei ihrem Namen nennen. Einmal den Fritz Springmeier in den USA (eine "Kapazität" in Verschwörungstheorien), ohne die auch ein de Ruiter ein "Fisch ohne Wasser" wäre. Und zum zweiten den Deutschen Johannes Rothkranz. Letzterer einer der geistigen Köpfe einer obskuren rückwärtsgewandten katholischen Sekte, der "Pro fide Catholica" mit einem diesbezüglichen Verlag, in dem die allermeisten deutschen Elaborate dieses de Ruiter erschienen sind.

Gemäß seinen vorgenannten Ziehvätern, findet man denn auch prompt bei de Ruiter allerlei Verschwörungstheoretisches, was davor schon die Nazis und Vorgänger

propagierten. Offenbar ist aber kein kalter Kaffee kalt genug, um nicht immer wieder mal als ungenießbare Jauchebrühe erneut aufgewärmt zu werden. Dieses "Verdienst" dürfen sich die Herren Springmeier und Rothkranz, und in ihrem Gefolge auch ihr "Lehrling" de Ruiter, sehr wohl zuschreiben.

Mit zuletzt (zumindest im Pro fide Catholica Verlag) erschien im Jahre 2001 von besagtem Herrn de Ruiter, dass Büchlein "Der 11. September 2001. Osama bin Laden und die okkulten Kräfte hinter den terroristischen Anschlägen auf die USA". So krude wie der Titel. So krude auch sein Inhalt. Verschwörungstheorie pur! Wenn es auch im Anhang dazu, gewisse Quellenangaben gibt. So war (auch) für diese Schrift schon charakteristisch, dass die entscheidenen, wirklichen tragenden Thesen, unbelegt blieben. Immerhin musste da Herr de Ruiter, seinen katholischen, vorgenannten Sektenkollegen wohl noch dahingehend entgegenkommen, dass da "okkulte Kräfte" noch mit genannt wurden.

Wie soll man es deuten? Ist der Markt dieser katholischen Sektierer für de Ruiter inzwischen zu eng geworden? Wahrscheinlich ist dem so. Dafür spricht auch, dass de Ruiter erstmals, im Oktober 2004, in einem anderen "deutschen" Verlag publizieren konnte. Nun kann man diesen Frankfurter Zambon Verlag, mit Sicherheit nicht in die katholische Sektiererecke stellen. Folgerichtig findet man in dieser neueren Veröffentlichung kaum mehr jene Liebedienerei an die katholischen Traditionalisten von vorgestern, die doch bisher immer noch zu seinem Markenzeichen gehörte. Jetzt konzentriert sich de Ruiter auf das für ihn wesentliche. Und das sind eben die Verschwörungstheorien. Das vormalige katholische Beiwerk, mutiert dabei zu nicht mehr benötigtem Ballast.

Deshalb auch die weiter oben ausgesprochene Vermutung. Jetzt hat er wohl seine Lehrlingsjahre hinter sich gebracht. Sieht man sich das Verlagsprogramm dieses Zambon-Verlages näher an, registriert man eines. Obwohl theoretisch ein "deutscher" Verlag; wäre die Bezeichnung arabisch-islamischer Verlag, vielleicht gar nicht mal so unangemessen. Aber das mit dem "Deutsch" will ja in heutigen Zeiten von "Multikulti", ohnehin nicht viel besagen.

Charakteristisch vielleicht auch solch ein Titel aus diesem Verlag wie:
Fahdil, Abdul Haq
Arabisch - Mutter der deutschen Sprache?
Schon der genannte Autorenname lehrt. Die allerwenigsten Autoren in diesem Verlag, kann man schon vom Namen her, dem deutschen Kulturkreis zuordnen.
Auch solche flotte Titel findet man dort vor wie den:
Fini, Massimo
Gegen die(se) Demokratie
Auch das sei nicht unerwähnt. Auch das bietet dieser Verlag an:
Marx, Karl / Engels, Friedrich
Komnist Partisi Manifestosu
Türk
Und auch solchen, sicher nicht uncharakteristischen Titel wie:
Matzouranis, Georg
Man nennt uns Gastarbeiter

Und in diesem "deutschen" Verlag hat es nun auch Herrn de Ruiter verschlagen. Dort ist er gleich mit zwei Büchern präsent. Einmal:
Ruiter, Robin de
El 11 de septiembre 2001
Mito y Mentiras
und zum anderen:
Ruiter, Robin de
Der 11. September 2001
Der Reichstag des George W. Bush

Wer nun registriert hat, dass da ja erneut der 11 September 2001 thematisiert wird, hat durchaus richtiges bemerkt. Aber es gibt schon gewisse Unterschiede. Umfasste das 2001er Büchlein zum Thema rund 114 Seiten. So sind 2004 daraus immerhin 245 Seiten geworden. Wurden 2001 noch die "okkulten Kräfte" bemüht; so jetzt 2004 politische Kräfte. Insofern ist schon ein gewisser Quantensprung zu registrieren. De Ruiter macht es 2004 einem auch nicht mehr ganz so leicht, ihn der Unglaubwürdigkeit zu überführen. Er hat inzwischen auch dergestalt hinzugelernt: grundsätzlich keine nachprüfbaren Quellen mehr zu benennen. Das war 2001 noch anders. Mit anderen Worten: Er behauptet nur.

Und sei es, dass es (nur als Beispiel, was er nicht sagt) behaupten würde: "Der Mond besteht aus grünem Käse". Eine Rückfrage, wer sagt das, wo steht das, wie kann das nachgeprüftr werden, ist bei de Ruiter schon nicht mehr zulässig. Er schwingt sich damit zum "Glaubenspapst" auf. Man hat seine Thesen einfach runterzuschlucken. Nun mögen einzelne Thesen nicht immer, schon im voraus und grundsätzlich falsch sein. Aber die Chance das zu beurteilen, gewährt de Ruiter nicht.

Er stellt sich also auf denselben Hank'schen Grundsatz (Hank, dass war der mit dem "grünen Käse im Mond"). Weil Hank auch sagte, nach Benutzung der Toilette soll man sich die Hände waschen. Und weil dieses Händewaschen allgemein als richtig anerkannt wird. Aus demselben Grund müsse auch die These desgleichen Autors über den grünen Käse im Mond richtig sein. Genau dieser Sachlage begegnet man nun auch bei de Ruiter 2004.

Cui bono fragten die Römer. Wem nützt also de Ruiter 2004? Wohl kaum den katholischen Traditionalisten. Die können "ihren" de Ruiter nun einstweilen vergessen. Aber die subtile de Ruiter Art, Behauptungen, kombiniert mit Zweifeln (ohne Begründung für letztere), wird auch in diesem de Ruiter'schen Elaborat bis zum Erbrechen fortgesetzt.
Jetzt aber stellt sich auch klarer heraus, wer denn tatsächlicher Nutznießer ist. Schon der gewählte Buch-Untertitel, der den 11. September 2001 mit dem deutschen Reichstagsbrand des Jahres 1933 vergleicht, ist nicht blos eine stilistische Floskel. Es ist Programm. Wie gesagt: Die früher bemühten "okkulten Kräfte" sind jetzt ins Nirwana verschwunden. Dafür knallharte politische Anklagen an die Adresse der USA.

Wurden früher noch (auch bei de Ruiter) die ach so schrecklichen Freimauer, die bösen Buben erster Klasse, in der Lesart der Verschwörungstheoretiker bemüht. So sind auch die jetzt bei de Ruiter vollkommen verschwunden. Ihre Rolle nimmt jetzt das USA-Establishment ein.

Ich sagte es schon. De Ruiter macht es einem jetzt erheblich schwerer, ihn der offenkundigen Falschaussage zu überführen. Das aber auch nur aus dem Grunde, weil er sich des Tricks bedient, keine nachprüfbaren Quellen zu benennen, und seine Thesen in der Form einer nicht hinterfragbaren tibetanischen Gebetsmühle präsentiert. Man kommt also nicht umhin, gewissen Thesen einen gewissen Wahrheitsgehalt zuzuerkennen. Auch dieses Votum ist allerdings nur die halbe Wahrheit.

Fachhistoriker werden auch weiterhin bei de Ruiter, sofern sie sich überhaupt mit ihm beschäftigen, was eher nicht der Fall ist, das ungute Gefühl nicht los. Das ist ein Konjunkturschreiberling. Er "bedient" eine vorfindliche Meinung einer bestimmten Klientel, ohne auf das Für und Wider im Einzelfall ausreichend einzugehen. Ihm ist auch die Prokrustesbett-Strategie sehr geläufig. Er zieht und zerrt an etwas, was nicht so recht passen will, bis es endlich doch vermeintlich "passt".

Dem "Schreibkomitee der Zeugen Jehovas" hat man nicht selten in den letzten Jahren den Vorhalt gemacht. Die wirklich "zündenden" Ideen, sind diesen Herren wohl schon lange ausgegangen. Nun die Brooklyner Herren wissen nur zu gut, warum das so ist. Die Geschichte ihrer Auslegungen ist nur zu gut bekannt. Da kann man sich nicht mehr allzu weit aus dem Fenster hängen. Diese Sorgen haben (einstweilen) die Verschwörungstheoretiker, als neue Ersatzreligionslieferer noch nicht. Die holen schon mal den grünen Käse vom Mond herunter. Und für die ist auch der Quantensprung denkbar, den blauem Himmel für rot zu erklären. Mitten in diesem Millieu de Ruiter, nebst Helsing, Jo Conrad und etlichen anderen dieser "Güte". Deren Geschäft boomt, dass muss man ohne Zweifel angesichts ihrer Verkaufszahlen bestätigen. Da könnten ja die Brooklyner Schreibstrategen, fast vor Neid erblassen. Was nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden.

Einige Stichpunktthesen zu de Ruiter 2004:
Ein durchaus charakteristisches Beispiel für die gezielten Angriffe von de Ruiter gegen das USA-Establishment, wenn er auf Seite 10 schreibt:
"Dieser brutale Prozess in Form eines Wirtschafts-Weltkrieges wird mit der harmlos klingenden Bezeichnung 'Globalisierung' getarnt. Er bedeutet in seiner vorläufigen Konsequenz: Ein paar internationale Banken und multinationale Konzerne werden die Welt beherrschen, während die einstigen souveränen Nationalstaaten nur noch die Funktion einer Verwaltungsagentur ausführen."

Für diese These muss bei ihm aber auch wieder der von Antisemiten 1922 ermordete deutsche Außenminister Walter Rathenau herhalten, mit einem nachweisbar aus dem Kontext gerissenenen Zerr-Zitat (das auch mit zu Naziideologie gehörte).
De Ruiter zitiert (sehr wahrscheinlich wörtlich abgeschrieben aus dem Nazibuch "Handbuch der Judenfrage"):
"Der deutsche Staatsmann Walter Rathenau, einer der Männer, die es im Leben zu großem Einfluss gebracht haben, bekannte in der 'Neuen Wiener Presse' vom 24. Dezember 1912:
"300 Männer, die sich untereinander kennen und die selbst ihre Nachfokher ernennen, sind es, die die Geschicke der Welt leiten. Der Grund ihrer Macht liegt in ihrer absoluten Geheimhaltung."

Damit ist für de Ruiter die Kontinuität der vermeintlichen "Drahtzieher im Hintergrund" von Rathenau bis Bush, schon mal, als nicht hinterfragbarer Glaubenssatz gegeben.
Was es aber noch zum Fall Rathenau relevantes zu sagen gäbe. Das allerdings ist für de Ruiter schon wieder kein Thema.
Zum Fall Rathenau, kann man beispielsweise in der Wikipedia auch dies lesen:
Am 24. Juni 1922, in Berlin ermordet, deutscher Industrieller und Politiker.
Erfolgreicher Unternehmer, Politiker und Autor geriet er schnell in den Fokus der antisemitischen Rechten in der Weimarer Republik. Als Außenpolitiker wollte er das Deutsche Reich nach der Niederlage im 1. Weltkrieg wieder zu einem Faktor der europäischen und internationalen Politik machen. Er gilt als Weichensteller einer deutsch-russischen Aussöhnungspolitik, die mit seiner Ermordung für viele Jahrzehnte ein jähes Ende fand
Trotz seines Wunsches nach wirtschaftlicher und politischer Annäherung stand Rathenau der Sowjetunion kritisch gegenüber
Als deutscher Vertreter schloss er am Rande der Reparationskonferenz von Genua... widerstrebend mit der Sowjetunion den Vertrag von Rapallo zur gegenseitigen Anerkennung und Zusammenarbeit und zum Verzicht auf Reparationen ab. Nationalistische und nationalsozialistische Gruppen warfen ihm "Erfüllungs-Politik" vor und hetzten gegen ihn mit Parolen wie Bringt um den Walther Rathenau, die gottverdammte Judensau.
Walther Rathenau wurde am 24. Juni 1922 von zwei jungen Offizieren ermordet, die der rechtsradikalen "Organisation Consul" (OC) angehörten."

Noch ein anderes Beispiel. Wie ausgeführt sind es diesmal die USA, den die "Spitze" von de Ruiter gilt. Dazu führt er auch das nachfolgende Verzerrungsbeispiel an:
"Es gibt jedoch keinen Zweifel, dass der Untergang der Lusitana inszeniert wurde. Die Ladung dieses Schiffes bestand aus Gütern, die für Großbritannien bestimmt waren und folglich war es auch kein reines Passagierschiff, wie die Amerikaner behaupten.
Es ist bekannt, dass es Präsident Wilson war, der die Bill of Lading der zum Untergang geweihten Lusitana in die Archive des amerikanischen Finanzministeriums verbracht hat. Aus dieser Bill of Lading geht eindeutig hervor, dass die Lusitana militärische Güter transportierte."

Dazu ist einmal festzustellen. Die Versenkung der Lusitana durch deutsche U-Boote erfolgte bereits 1915. Bis 1917 hingegen zögerten die USA noch, offiziell in den Weltkrieg einzutreten. Wahrscheinlich werden Fachhistoriker den Fall Lusitana erheblich differenzierter bewerten, als das bei de Ruiter der Fall ist. Wiederum gibt es auch hier, dass alles Geschreibsel von de Ruiter total entwertende Faktum zu registrieren. Relevante Behauptungen werden nicht Quellenmäßig belegt. Wo bitte schön, auf welcher Seite in welchem Buch (mutmaßlich aus der rechten Ecke) kann man nachlesen, dass Wilson Akten verschwinden liess?

Noch so ein banaler Satz bei de Ruiter (S. 33)
"Heute wissen nur noch wenige, dass der ehemalige irakische Präsident Saddam Hussein einst von den USA gestützt wurde."
Ach ja, wenn das heute nur noch wenige wissen (wollen), dann ist das allerdings bedauerlich. Dem ist zuzustimmen. Indes für dieses Wissen bedurfte ich jedenfalls, keines Herrn de Ruiter. Das konnte auch anderen, welche die politische Lage aufmerksam beobachten, schon vorher bekannt sein.

In wesssen "Dienst" indes heute de Ruiter steht, wird schon deutlich mit folgendem Beispiel, der Seite 68.

Erzeugen von Zweifel zum "reinwaschen" der Islamisten. Das ist offenbar sein derzeitiges Hauptgeschäftsfeld.
Symptomatisch ist dafür auch seine These auf Seite 85:
"Wieso wurden in einer ansonsten hochprofessionell geplanten und durchgeführten Operation von den angeblichen Attentätern Spuren hinterlassen? Die Spurenlegung "wie bei einer Schnitzeljagd" verfolgt einen offensichtlichen Zweck: Den Islam als Feindbild aufzubauen. An die Stelle des früheren Feindbildes Kommunismus sind die "Selbstmordattentäter" des Islam gesetzt worden."

Hier wieder prägnant die de Ruther'sche Technologie. Zweifel erwecken, durch unbewiesene Behauptungen. Keinerlei Beweis für die Behauptung. Man hat das eben deshalb zu glauben, weil es im Sinne von de Ruiter's finanzieller Taschenfüllung nützlich ist. Eine Reflektion des Für und Wider, findet nicht statt.

Das "Schreibkomiteee der Zeugen Jehovas" und de Ruiter sind, was diese Technologie betrifft, durchaus kompatibel!

Hank und der grüne Käse im Mond
Weiteres zu de Ruiter

Geschrieben von Drahbeck am 11. Mai 2005 23:56:16:

Als Antwort auf: Re: 08.05.1945 - Gedenken an die Opfer geschrieben von Widerrede am 09. Mai 2005 19:26:33:

Zu Ihrem Posting:
In politischer Hinsicht trennen uns, das ist offensichtlich, Welten. Ihre Instinktlosigkeit ausgerechnet am 8. Mai Ihre sattsam bekannte Meinung zu verkünden spricht für sich.

Zum Thema CV. "Objektiviät" unterstelle ich der sicherlich nicht. Und das was ich an Ihr zu kritisieren habe, habe ich bis heute noch immer beim Namen genannt.
Innerhalb der nächsten Wochen bin ich soweit. Die CV 191 (zur Zeit noch nicht eingescannt) war die letzte Ausgabe, die ich von der CV zugesandt bekommen hatte. Danach wurde ich von deren Versandliste gestrichen.
Die Gründe dafür sind mir durchaus bekannt (für das streichen von der Versandliste). Im Zusammenhang mit meinen aggressiven Schreiben an das Staatssekretariat für Kirchenfragen, hatte ich auch eine Eingabe an den Staatsrat der DDR gerichtet, indem die CV meinerseits auch scharf angegriffen wurde. Das war der Tropfen, der dann "das Faß zum überlaufen brachte" (im vorberichteten Sinne).

Ich habe schon einige Unterstellungen erlebt im Sinne der Hubbard'schen Technologie, wovon der "David", den ich ohnehin nicht ernst nehmen kann, nur einer ist. Da wurde ich beispielsweise schon zum hauptamtlichen Stasimitarbeiter in der Wikipedia "befördert". Die das behaupten, offenbaren nur eines. Ihren Willen zur Diskreditierung um jeden Preis, wieder besseres "Wissen". Sofern sie denn überhaupt "Wissen" haben. Diesen Hubbard-Jüngern belieben auch Sie sich anzuschließen. Das verwundert einerseits überhaupt nicht. Hubbard hat es ja genau erklärt, warum das so ist. Pech nur für Sie und Ihresgleichen, dass Ihr Zerrbild nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt.

Um nochmal auf die CV zurückzukommen. Eigentlich wäre nun mit der Nummer 191 die Einscannungsarbeit beendet. Zu Ihrem Ärger kann ich Ihnen aber mitteilen. Aus der alten BRD habe ich die weiteren CV-Ausgaben leihweise zur Verfügung gestellt bekommen. Habe sie somit auch als Kopien vorzuliegen; was bedeutet, es geht mit der CV-Einscannung weiter.
Ach ja bevor ich es vergesse. Vielleicht noch eine "Empfehlung". Lernen Sie doch Ihr Hubbard-Evangelium einfach auswendig. Dann müssen sie nicht immer erst nachsehen, wenn Sie Ihre Attacken bestreiten.

Zu "Hilfestellung" nochmal Ihr Hubbard-Evangelium:

"1. Finde heraus, wer uns angreift.
2. Beginne sofort den Angreifer auf VERBRECHEN oder Schlimmeres zu untersuchen, arbeite dabei mit eigenen Spezialisten und nicht mit Leuten von draußen!
3. Fahr die Retourkutsche, indem du sagst, wir begrüßen, dass der Angreifer untersucht wird.
4. Füttere die Presse mit tatsächlichen Beweisen gegen die Angreifer, also mit ihren dunklen, blutigen, sexuellen und verbrecherischen Machenschaften. Unterwerfe dich niemals einer Untersuchung über uns. Mach es den Angreifern schwer ... Benutze ihr Blut, ihren Sex und ihre Verbrechen, um Schlagzeilen zu machen, nicht aber uns.
Er (Anm. der Feind) darf seines Eigentums beraubt werden, er darf auf jede Weise durch einen Scientologen geschädigt werden, ohne Strafverfahren durch Scientologen. Man darf ihm Streiche spielen, ihn belügen, betrügen oder vernichten.
Unterdrückerische Handlungen sind klar und eindeutig diejenigen versteckten oder offenen Handlungen, die wissentlich darauf berechnet sind, den Einfluß oder die Tätigkeiten von Scientologen zu verkleinern, einzuschränken oder zu zerstören, oder darauf, Fallgewinne oder fortgesetzte Erfolge und Aktivitäten in Scientology seitens eines Scientologen zu verhindern. Da Personen oder Gruppen, die so etwas machen, nur aus Eigeninteresse heraus zum Schaden aller anderen handeln, können ihnen nicht die Rechte gewährt werden, die rationalen Wesen normalerweise gewährt sind."

Projekt CV

CV-Kommentare

Geschrieben von Drahbeck am 06. Mai 2005 09:49:55:

Im politischen Diskurs dieser Tage begegnet man als Vergleichsmetapher auch den Heuschrecken. Dazu ist festzustellen: Es gibt noch eine andere Heuschreckenplage, die sich selbst auch so bezeichnet.
Schon im berühmt-berüchtigten Band 7 der „Schriftstudien" findet man eine diesbezügliche Karikatur

Offenbar hat selbst in sowjetischen Publikationen über die Zeugen Jehovas, so in einer 1969 in Moskau erschienenen, solche eine Heuschrecken-Karikatur der WTG ihre Reflektierung gefunden.

Bezogen etwa auf die USA, konstatierte der Zeitzeuge William Schnell:
„Es war jetzt ein Teil der sorgfältig geplanten Politik der Wachtturm-Gesellschaft, Jehovas Zeugen bei den Menschen verhaßt zu machen. Das geschah ebenso durch die Art und Weise ihres Predigens wie durch den Inhalt ihrer Predigten. Damit sollten Jehovas Zeugen in eine Lage gebracht werden, in der sie als Märtyrer für die Sache der Religion dastehen würden. Man richtete sonntägliche Zeugentreffen ein. Sie verglich man - indem man sich in dem Buch Licht der Terminologie der Offenbarung bediente - mit ,,Heuschrecken, die den Firnis von den Religionisten herunterfraßen".

Zu dem von Schnell mit genannten Rutherford-Buch „Licht" (Band 1) siehe den nachfolgenden Auszug daraus.

Auch James Penton etwa, zitiert in seinem Buch „Endzeit ohne Ende":
"Höchst beispielhaft für die allgemeine Haltung unter den Zeugen war ein Brief aus Granville, unterzeichnet von Grace Fiske mit "Eure Brüder und Mit-Heuschrecken".

Auch die WTG selbst bediente sich in verschiedenen Publikationen der Heuschrecken-Metapher. So etwa in dem (englischsprachigem) Rutherford-Buch „Religion", dass an diversen Stellen geradezu von diesem Vergleich strotzt. Etwa, wenn es an einer Stelle heißt:
„(Sie, Jehovas Zeugen) "stellen ihre Grammophone vor den Türen und Fenstern auf und senden die Botschaft vom Königreich direkt in die Häuser hinein und in die Ohren derer, die den Wunsch haben mögen, sie zu hören; und in der Zeit, da Leute, die zuhören wollen, der Botschaft lauschen, werden auch etliche 'Sauertöpfe' zum Mitanhören genötigt. Die Heuschrecken dringen in die Wohnungen der Menschen ein, fressen sogar den Firnis vom Holz weg und bis zu einem gewissen Grade selbst das Holz. Ebenso bringen die mit Heuschrecken verglichenen treuen zeugen Jehovas die Königreichsbotschaft direkt ins Haus und zerstören den scheinbaren Glanz der religiösen Dinge."

Auch im 1975-Jahrbuch-Bericht der ZJ über die USA begegnet man dieser Diktion. Etwa wenn dort berichtet wird:
„Sie wurden zu 78 Divisionen organisiert, und zu jeder Division gehörten eine Anzahl Autos mit je 5 Arbeitern, und dann wurden 10 bis 200 Autos zu dem "Unruheherd" geschickt. Wenn einige Christen im Predigtdienst verhaftet wurden, wurde dies der Gesellschaft berichtet. Dann erging ein Aufruf, und bald danach trafen sich an einem Sonntag alle Autogruppen einer Division an einem vereinbarten Treffpunkt, im allgemeinen auf dem Lande, empfingen Anweisungen und Gebietszuteilungen und "belagerten" dann die Stadt wie "Heuschrecken" und gaben der ganzen Gemeinde Zeugnis, und das manchmal innerhalb von nur 30 bis 60 Minuten.

Auch diverse andere Jahrbuchberichte äußern sich ähnlich:
Einer etwa schreibt:

„Als im Frühjahr 1926 der fünfte Engel seine Trompete blies, wurde damit ein Angriff von symbolischen Heuschrecken angekündigt (Offb. 9:1-11). In jenem Jahr hielten die Bibelforscher vom 25. bis 31. Mai einen internationalen Kongreß in London ab. Die Resolution, die sie dort ganzherzig annahmen, hieß "Ein Zeugnis an die Herrscher der Welt".
Ein weiterer Bericht vermerkt:
„Es gab überall im Lande viele solche Vorfälle, bei denen die Bemühungen der Geistlichen, die Wahrheit zu unterdrücken, fehlschlugen. Es nützte ihnen nichts, wenn sie ihrer Herde sagten, sie sollte nicht auf die Brüder hören; dies weckte nur die Neugier und gab Anlaß zu Fragen. Ein enttäuschter anglikanischer Priester kam in Accra zu Bruder J. B. Commey und protestierte: "Warum hört ihr nicht mit diesem Unsinn auf? Euretwegen stellen mir die Frauen dumme Fragen." Nach einiger Zeit sahen die Geistlichen, daß sie den symbolischen Heuschrecken, die auf ihrer religiösen Weide Verheerungen anrichteten, nicht gewachsen waren."

Auch gegenüber den für die Zeugen missliebigen politischen Systemen der Nazis und Kommunisten, höhnte etwa der „Wachtturm" in seiner Ausgabe vom 1. 3. 1962:
„Man mochte noch so hohe gesetzliche Schranken oder "Mauern" errichten, hinter denen man sich verschanzte, diese Heuschrecken erklommen sie, selbst wenn sie, bis an die höchsten Gerichte des Landes gelangen mussten. Sie stiegen über solche Mauern hinweg und rückten weiter vor. Die Mauern, die der Nationalsozialismus, der Faschismus und die Katholische Aktion zum Schutze der Christenheit errichteten, und auch die Mauern, die der russische Kommunismus errichtete, konnten Jehovas symbolischen Heuschreckenheer an seinem Vormarsch nicht hindern.

Wer knallharten Kapitalismus in Reinkultur befürwortet, für den ist auch das Heuschreckendasein eine logische Konsequenz. Für den ist es auch eine weitere Konsequenz, wo immer möglich die „Agypter zu berauben"; selbst wenn dieses Ziel, wie im Falle KdöR, gar einen anderthalb Jahrzehnte währenden Kampf erfordern mag.

Und da die dümmsten Schweine sich bekanntlich ihren Metzger selbst aussuchen, sagen die „Ägypter" in diesem Vergleich auch noch Ja und Amen.
Geschrieben von Drahbeck am 13. Mai 2005 09:35:52:

Als Antwort auf: Re: Lotto: Ist das wahr? geschrieben von SD am 12. Mai 2005 23:09:35:

Ich denke mal zu der Frage:
„Warum die Katholische Kirche später wieder vom Zinsverbot abrückte" wird, falls es eine vertiefende Diskussion dazu geben sollte (was man ja nicht unbedingt schon voraussetzen kann), früher oder später auch der Name Silvio Gesell mit seiner „Freiwirtschaftslehre" fallen. Da kann ich es mir doch nicht versagen, etwas anzumerken:

Fangen wir erst mal mit der katholischen Kirche an. Die hat schon seit den Tagen Leo XIII, ihren Frieden mit der kapitalistischen Wirtschaftsstruktur geschlossen. Ich zitiere einfach nachstehend einige Passagen dazu:

Will man ein zusammenfassendes Resümee wagen, dann wird man sagen können, dass Russells gesellschaftspolitische Aspekte sich in Nuancen, nicht aber im grundsätzlichen unterscheiden von der katholischen Soziallehre jener Zeit, wie sie etwa in der 1891 veröffentlichten Enzyklika "Rerum Novarum" von Papst Leo XIII. vorliegt. Auch Leo XIII. beschreibt die vorhandenen ökonomischen Widersprüche. Auch seine Enzyklika verkündet:
"Vor allem ist also von der einmal gegebenen unveränderlichen Ordnung der Dinge auszugehen. … Es mögen die Sozialisten solche Träume zu verwirklichen suchen, aber man kämpft umsonst gegen die Naturordnung an. Es werden immerdar in der Menschheit die größten und tiefgreifendsten Ungleichheiten bestehen." [100]

Dann wäre ein „Gedankensprung" als nächstes zu machen. Wie die Nazis von sich reden machten, da hatten sie ja anfangs noch nicht die politische Macht usurpiert. Das war dann erst 1933 der Fall (einige Länderparlamente mal ausklammernd). Sie mussten vorerst auch versuchen argumentativ etwas in ihrem Sinne zu bewegen. Herausragend in dieser Phase ihrer Geschichte auch ein gewisser Gottfried Feder der besonders damit Furoure machte in einem veröffentlichten Kommentar zum Programm der NSDAP, auch den Aspekt „Zinsknechtschaft" einer besonderen Geißelung zu unterziehen. Das da offerierte Versprechen, diese „Zinsknechtschaft" zu brechen, war einer der Magneten, der bewirkte, dass aus der Nazisekte eine starke politische Kraft wurde.

Aber ach, wie es dann tatsächlich soweit war, und die Nazis die politische Macht usurpiert hatten. Was wurde da aus diesem Versprechen? Mit einem kurzen Wort: Nichts. Unterstrichen wurde das auch noch dadurch, dass Feder nie einen herausragenden Posten im Naziregime bekam. Hitler hatte für ihn einfach keine Verwendung mehr. Gemessen an seiner früheren Bedeutung war es schon eine Abschiebung, dass er lediglich auf eine relativ unbedeutende Universitätsprofessur abgeschoben wurde. Er hatte sicher andere Vorstellungen, von seiner eigenen „Bedeutung".

Jene These des Gottfried Feder, der wiederum auf Silvio Gesell aufbaut, fand allerdings in Randkreisen der katholischen Kirche einen erneuten Niederschlag. Auch dazu ein Zitat:
„Ein anderer ebenfalls im Randspektrum der katholischen Kirche angesiedelter Verlag wusste im Jahre 1969 in einem Buch, worin auch die Zeugen Jehovas mitbehandelt wurden, seine Leser mit der Kernthese zu beeindrucken: Das Hitler am Nationalsozialismus Verrat begangen hätte, indem er sich von Gottfried Feder's These von der zu brechenden Zinsknechtschaft abgewandt hatte. Wäre Gottfried Feder von den Nazis nicht auf das Abstellgleis geschoben worden - so die Botschaft – wäre der Nationalsozialismus für diese Kreise eine akzeptable Angelegenheit gewesen; einschließlich der Antisemitismus, der als ökonomisch , heruntergespielt wird. (Vgl. dazu: Heinrich Malzkorn "Divide et impera", Brüggen/Niederrhein 1969).

Da nun verschiedentlich auch der Name des Silvio Gesell fiel, vielleicht noch ein ebenfalls nicht uninteressantes Zitat der österreichischen Autorin Awadalla:

Sie schreibt:
„Der EKC war wohl das bekannteste und vermutlich größte Pyramidenspiel im deutschsprachigen Raum. Am 11. Jänner 1996 wurde in Frankfurt am Main das Konkursverfahren gegen den EKC und mehrere seiner Firmen eröffnet. Der Konkursverwalter in Frankfurt meint, es sei nicht zulässig, den EKC als Pyramidenspiel zu bezeichnen, er spricht vom "grauen Kapitalmarkt" und von "klassischem Kapitalanlagebetrug", denn bei einem Spiel sei den Mitspielenden bekannt, daß sie verlieren können, beim EKC hingegen sei durch die Versprechungen der WerberInnen ein Verlust ausgeschlossen worden; es handle sich also schlicht um Betrug. Unter diesen Voraussetzungen kam es zu den strafrechtlichen Verurteilungen vor dem Landgericht Frankfurt am Main. Von deutscher Seite müssen sich österreichische Behörden mangelndes Interesse an einer Verfolgung des EKC und seiner Aktivitäten vorwerfen lassen. Die bis Oktober 1996 geprüften Forderungen ergeben eine Summe von siebzig Millionen Mark, rund 500 Millionen Schilling, das sei aber, so der Konkursverwalter erst ein Siebtel der Gesamtforderungen

Am 31. Oktober 1996 wurde die Gründerin des EKC, Damara Bertges, von Zürich, wo sie in Untersuchungshaft saß, in Handschellen nach Frankfurt zu dem gegen sie eröffneten Strafverfahren überstellt. Vor dem Gerichtssaal jubelten ihr die Fans zu, noch immer im Glauben, Bertges hätte ihnen Glück gebracht, hätten dies nicht die Behörden Österreichs, Deutschlands und der Schweiz vereitelt. Im Jänner 1997 wurde sie zu acht Jahren Haft verurteilt.

In Österreich ist Detektiv Dietmar Guggenbichler, gegen den bei Redaktionsschluß noch immer voruntersucht wurde der einzige Verdächtige. Damara Bertges und Hans-Günther Spachtholz hatten den EKC gegründet und die Geschäfte über die Bertges-GmbH, den Vereinssitz in Stansstad in der Schweiz und eine irische Briefkastenfirma abgewickelt. Die Anklage lautet auf schweren Betrug. Viele glauben jedoch daran, daß der EKC - sofern er hätte weitermachen können – die vorübergehenden Zahlungsschwierigkeiten ab Ende 1994 längst überwunden hätte. Von den insgesamt erhobenen 94.000 Mitgliedern sind je rund 22.000 in Österreich und in der Schweiz, wo Pyramidenspiele seit 1938 verboten sind, der Rest hauptsächlich in Deutschland zu Hause. Aber auch auf undruchsichtige Wege zu Geld gekommene slowenische StaatsbürgerInnen wollten - zumeist über österreichische Mittelspersonen – ihren Reichtum vermehren. Viele der EKC-AnlegerInnen haben ihr ganzes Vermögen verloren; zumindest ein Fall ist bekannt, in dem ein hoher Kredit (mehrere Millionen Schilling) aufgenommen wurde, um die angebliche Verzinsung von 71 Prozent durch EKC-Letters zu erreichen. Besonders stark ausgeprägt scheint der Spieltrieb in Kärnten zu sein, von dort kommen 26 Prozent der österreichischen SpielerInnen, allein in Klagenfurt (90.000 EinwohnerInnen) sind es knapp tausend, nur rund hundert weniger als in Wien (1,5 Millionen EinwohnerInnen).

Ganze Familien, manchmal fast ganze Dörfer sind geschlossen dem EKC beigetreten. Deshalb ist es nicht verwunderlich, daß nur vereinzelt Geschädigte die Behörden einschalteten - wer will schon gegen die eigenen Familienmitglieder, die Nachbarschaft oder den Chef (ein Kärntner Tischlereibesitzer warb fast die gesamte Belegschaft) prozessieren oder vor ihnen dumm dastehen? Ein anderer triftiger Grund für das Verschweigen der Verluste ist im Einsatz von Schwarzgeld zu suchen; alles das macht die BetreiberInnen relativ sicher.

Der EKC referierte in seiner Zeitschrift "Civilcourage" auch Thesen des Gründers der Anthroposophie, Rudolf Steiner, und Silvio Gesell, dessen 1916 veröffentlichte Freiwirtschaftslehre nicht nur beim EKC, sondern auch bei den Mitgliedern des Weltbundes zum Schutz des Lebens (WSL) hoch im Kurs stehen. Gesells Lehre sieht alle Probleme der Wirtschaft durch ständiges Wachstum, ständig steigenden Absatz und Abschaffung der Zinsen (als einzig hemmender Wirtschaftsfaktor) als gelöst an. Soziale Absicherung ist nicht vorgesehen, es gilt das Recht des Stärkeren. Abgerundet wird das Bild durch Antisemitismus und Verschwörungstheorien.

Geschrieben von Drahbeck am 13. Mai 2005 07:09:33:

Als Antwort auf: Re: Lotto: Ist das wahr? geschrieben von SD am 12. Mai 2005 23:09:35:

Also bei solchen "Argumentationen" bekomme ich immer Bauchschmerzen. "Fundraising" Geld sammeln, ist auch bei der WTG nichts ungewöhnliches. Unter Lottospielen verstehe ich jedoch im allgemeinen eine diesbezügliche individuelle Handlung, mit dem Ziel der individuellen Bereicherung (die in der Regel ohnehin nicht erfolgt).

Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, dass es diesem Punkt betreffend, Änderungen gegenüber der früher ablehnenden Haltung dazu gegeben hätte. Und wenn einer in Aktienfonds (beispielsweise) investiert, dann ist dieser Tatbestand nicht in dem Sinne identisch mit Lottospielen, oder sonstigen Glücksspielen.

Geschrieben von Drahbeck am 12. Mai 2005 14:50:37:

Die „Anthroposophie" (Gründer Rudolf Steiner), den der Nazipublizist Gregor Schwartz-Bostunitsch einmal als einen „Schwindler wie keinen" bezeichnete, ist für Jehovas Zeugen in der Regel kein Thema (was auch nicht weiter zu bedauern wäre). Man mag lediglich noch hinzufügen, dass sie in gewisser Hinsicht eine Art „esoterischer Gegenentwurf" zu den Zeugen Jehovas darstellt. Gelegentlich gab es auch in diesem Forum schon mal solch einen Anthroposophie-Jünger, der von mir aber alsbald gestoppt wurde, und wo ich auch keinen „Wert" auf ein Wiedererscheinen lege.
Den Gegenentwurf der Anthroposophie sehe ich insbesondere in dem Umstand, dass es zu den Grundsatzthesen der Zeugen Jehovas gehört, eine weiterlebende „Seele" zu verneinen.

Hier nun setzt der Gegenentwurf der Anthroposophie ein. Alles was Russell und Nachfolger unter dem Stichwort „Spiritismus" ablehnen. Genau das sucht die Anthroposophie zu „kultivieren". Charakteristisch dafür auch der Titel eines der Steiner-Bücher: „Wie erlangt man Erkenntnis der höheren Welten?".

Ihren „Start" hatte die Anthroposophie im wesentlichen nach dem Ersten Weltkrieg. Die Vorgängerstationen „Theosophie" jetzt mal ausklammernd. Ein Industrieller, Waldorf. Raucher (was Zeugen auch nicht sind) wissen mit diesem Namen schon was anzufangen. Marke Waldorf-Astoria. Besagtem Industriellen ist es wesentlich zuzuschreiben, dass man noch heute von Anthroposophie spricht. Namentlich das er das Schulkonzept des Steiner aktiv beförderte. Den Begriff Waldorfschulen wird sicherlich der eine oder andere schon gehört haben, auch wenn er sonst nicht allzuviel mit dieser Richtung am Hut hat. Und über diese Schiene (das eigene Schulwesen) reproduziert sich die Anthroposophie eben wesentlich. Man braucht nur den Namen des Innenminister Otto Schily zu nennen; dann hat man ein Beispiel eines solch absolvierten schulischen Weges vor sich.

Es gibt sehr wohl zum Waldorf-Schulwesen auch einiges kritisches zu sagen. In einigen Büchern des Alibriverlages beispielsweise, kann man sich darüber sachkundig machen.

Auch die Hitlerzeit hinterließ ihre „Blessuren" bei der Anthroposophie. Noch heute spielen Argumente aus dem diesbezüglichen Konfrontations-Fundus eine gewisse Rolle. Sie sollen hier übergangen werden. Wer da näheres wissen will, sei auf das Schrifttum des schon genannten Alibri-Verlages verwiesen.

Geschrieben von Drahbeck am 17. Mai 2005 00:10:27:

Vor einiger Zeit gab es im Dreisat-Fernsehen (vom Schweizerischen Fernsehen übernommen), einen Bericht über eine Sektentragödie der etwas grotesken Art. Eine saturierte, gute bürgerliche Familie in der Schweiz, ist mit ihrem relativen Wohlstand nicht zufrieden. Sie will mehr. Namentlich die Mutter macht den Anfang und zieht weitere Familienmitglieder in ihren Sog. Ihr "Geheimrezept" heißt Esoteriktrip.

Offenbar gelangte sie dabei in einen Spiritistenzirkel, der sich durch "Medium" Geisterbotschaften verkünden lässt, die für bare Münze genommen werden. Auch dann, wenn sie sehr wohl in die Lebensgestaltung der dieserart Gläubigen aktiv eingreifen. Die Folgen ließen nicht auf sich warten. Die Familie verkaufte ihren gesamten, durchaus stattlich zu nennenden Besitz und übereignete ihn dieser Sekte. Wobei, man wundert sich schon gar nicht mehr, auch Endzeitthesen eine Rolle spielten. Der Weg führte als nächstes nach Portugal, und von dort schon nach kurzer Zeit in ein südamerikanisches Land (ich glaube es war Belize), wo eine Farm erworben wurde. In Außendarstellungen stellte sich diese Sekte als "Wohltäter" der Menschheit dar. Die Innensicht selbiger, ergab ein anderes Bild. Genannte Familie, die sich diesem Guru mit Haut und Haaren verschrieben, hatte auch, noch minderjährige Kinder.

Der Guru dieser Sekte nahm es sich heraus, auch die sexuell zu missbrauchen. Der Vater kam bei einer solch eindeutigen Situation als Augenzeuge hinzu. Der Guru hatte aber seiner Opfer schon soweit (bildlich gesprochen) hypnotisiert, dass selbst der Vater, das was er mit eigenen Augen sah, schweigend geschehen ließ.

Eines der sexuell missbrauchten Opfer, spielte die Hauptrolle in diesem Filmbericht. Es gelang ihr in späteren Jahren, inzwischen volljährig, eine Flucht aus der Sektenkolonie in Szene zu setzen, und mit materiell Nichts, in die Schweiz zurückzukehren. Sie hatte insofern noch Glück im Unglück, dass in ihrer weitläufigen Verwandtschaft in der Schweiz auch solche übriggegblieben waren, die ihr doch noch eine erste Starthilfe für den Neuanfang gewährten. Auch kam ein Kontakt mit dem Journalisten Hugo Stamm zustande (bekannt durch einige Bücher zur Sektenthematik), der ihr Hilfestellung leistete, ihre Südamerika-Erfahrungen, in Buchform einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Wobei eben auch genannter Fernsehfilm diese Rolle mit wahrnahm.

Nicht jeder solcher Fälle "landet" auch im Fernsehen. Es gibt auch ähnliche, über die man nur, eventuell in Buchform mal etwas erfahren kann. Über einen solchen Buchbericht, nachstehend weiteres.

Man glaubt es kaum. Dennoch es ist zu registrieren. Da veröffentlichte ein gewisser Reinhard Lier im Jahre 1994 im Selbstverlag (Lier-Verlag) eine Broschüre mit dem Titel:
„Religiöser Gruppenwahn und Endzeithysterie".
Wovon berichtet er. Etwa von aus Büchern zusammengelesenes? Nein, offenbar berichtet er von selbsterlebtem. Der „Guru" dem er und einige andere noch auf dem Leim gingen, bezeichnet er als eine charismatische Persönlichkeit. „Ludwig" nennt er ihn, fügt aber gleich einleitend hinzu, dass Namen und Orte aus rechtlichen Gründen geändert wurden.

So äußert er etwa (S. 11)
„Ludwigs Aussagen hatten Gewicht, waren für mich von großer Bedeutung. Immerhin kannte ich ihn schon seit 1982, als er Vorträge über Religionsfragen und viele andere Themen hielt. Für mich war er in den Jahren zu einem wichtigen geistigen Impulsgeber geworden. Er war es, der mir die Bedeutung Jesu Christi bewußt gemacht hatte. Durch ihn fand ich zu einem lebendigen Glauben. Sein geistiger Durchblick ließ mich unsensibel und blind werden für mögliche Schwachstellen in seinem Gedankengebäude."

Schon an dieser Stelle bleibt eine gewichtige Frage offen. Es ist von einem christlichen Background die Rede. Der aber wird nicht näher verifiziert. Unklar bleibt, ob dieser Ludwig von „Christentum" auf eigene Faust, oder ein solches in einem größeren Rahmen angebundenes, betrieb.

Jedenfalls die Ergebnisse sind erschütternd genug. Als Ende der 1980er Jahre der Ostblock seinen weltgeschichtlichen Crash erlebte, als der erste Irakkrieg von sich reden machte, da wurde das alles von diesem „Ludwig" endzeitlich verklärt. Und schlimmer noch: Er fand in dem ihm Hörigen gläubige Opfer

Zitat (S. 12, 13):
„Der Wirbelsturm, den Ludwig mit seinen defintiven Aussagen in meinem Freundeskreis auslöste, war enorm. Ich gab wie einige andere auch meine berufliche Tätigkeit auf und begann, den Verkauf einer geschenkten Immobilie einzuleiten. Meine Frau Katrin machte bei allem voll und ganz mit, ja ihre Entschlossenheit und ihr rigoroses Handeln bestätigten mich immer mehr, auf dem rechten Weg zu sein. Wir alle stürzten uns in 'Kriegsvorbereitungen', um gut gerüstet der für den 20. Juni 1990 angekündigten Katastrophe entgegenzugehen. Es wurden Geländewagen, Wohnwagen und Campingausrüstungen gekauft. Anna, ein Mitglied der Gruppe, verkaufte ihre Wohnung auf Ludwigs Anraten für über 400.000 DM und gab alles Geld zügig aus. Desgleichen Brigitte, die ein Haus für über 600.000 DM verkaufte, sowie auch Helga, die ungefähr 400.000 DM für ihr Haus erhielt. Ich erhielt für meine Immobilie 220.000 DM, die auch schnell ausgegeben waren: Zwei Geländewagen, zwei Wohnwagen, Rücksäcke, Zelte, Kleidung und vieles andere wurden schnellstens besorgt, denn wir standen unter Zeitdruck. Auch war von Ludwig die Anweisung gekommen, jetzt täglich mindestens zwei Stunden zu meditieren und zu beten, um sich immer mehr von der äußeren Welt und dem drohenden Chaos zurückzuziehen und die Wurzeln im Inneren zu stärken."

Weiter, dergleiche Verfasser:
„Ich gebe zu, ich - und letztlich wohl wir alle - fühlte mich als Auserwählter, als Eingeweihter. Ich durfte um Gottes Plan wissen und sollte zudem noch das ganze anstehende Chaos überleben. Daß sich dadurch sehr bald bei uns ein Elitebewußtsein entwickelte, dürfte klar sein. Später, als sich dann die Gruppe um Ludwig fest formiert hatte, kamen dann die großen Retter- und Menschheitsbeglückungs-Vorstellungen noch hinzu: Wir sollten nach der Katastrophe in der Lage sein, materiell und geistig die Überlebenden zu versorgen."

Offenbar spielte sich diese „Provinzposse" in deutschen Landen (und oder auch in Österreich) ab. Von einer missionarischen „Ausstrahlung" in weitere Länder ist nichts bekannt. Auch handelt es sich der Größenordnung nach, wohl um eine überschaubare Gruppe. Das alles änderte nichts daran, dass es kam, wie es kommen musste. Die schillernde Seifenblase zerplatzte in ein Nichts.

In der Folge bekamen nun auch noch einige Rechtsanwälte, Arbeit und damit verbundenes Honorar. Das hört sich indes leichter an, als es tatsächlich war. Das waren alles - theoretisch - mündige Bürger. Wenn sie als mündige Bürger Rechtsgeschäfte tätigten, dann hilft es wenig, diese dann nachträglich zu bedauern. Wenn mündige Bürger, dann noch Schenkungen vornehmen, wovon dieser „Ludwig" wohl nicht zu knapp profitierte, gilt ähnliches. Wenn sie dann gar noch Teile ihres vormaligen Eigentums in kommuneähnliche Unternehmungen investierten, dann es ist schwer, nach deren Scheitern, noch die Besitzanteile fein säuberlich sortieren zu können. Jedenfalls handelt es sich hierbei um doppelt Geschädigte. Ideell sowieso. Und zusätzlich auch noch materiell in beträchtlichem Umfang.

Von einer Verurteilung - etwa durch ein Gericht ausgesprochen - dieses „Ludwig" liest man keine Silbe in diesem Heft. Lediglich findet sich die Angabe noch, dass „eine Wiedergutmachung durch den Sektenführer nicht geschehen ist."
So liest man etwa noch S. 63, 64):

„5 Jahre danach...
Ludwig und seine Freunde reisen irgendwo im Wohnmobil umher und bemühen sich weiterhin, die Menschheit durch Traktate und Gespräch von ihrem Glauben zu überzeugen. Die immer noch sympathisierenden Freunde ignorieren alle geschehenen Unstimmigkeiten und Fehltritte ihres 'Führers' und finanzieren auch weiterhin diesen Gruppenwahn. ...
Zwei weitere Frauen, die beide kurz vor dem Selbstmord gestanden hatten, und drei Kinder schafften auch den Ausstieg. Ein paar der Gruppe leben in Österreich, andere bewirtschaften weiterhin treu und brav das landwirtschaftliche Anwesen. ..."

Tja, so soll das sein. Dummheit kostet eben einen hohen Preis!

Einen Nachtrag gilt es wohl noch zu machen. Recherchiert man etwas im Internet, findet man erstaunliches. Heute bezeichnet sich der vorgenannte Broschüren-Schreiber wohl als "Heilpraktiker" und betreibt ein "Privates Institut für Phänomenologische Studien".
Auch "Familienaufstellungen nach Bert Hellinger" gehören wohl zu seinem Programm.
Damit ist dann wohl, soweit es meine Person betrifft, der letzte Funken an Verständnis und "Mitleid", für diesen Fall, endgültig "den Bach herunter".

Da das Thema Hellinger hier schon mal vorkam, auch noch ein diesbezüglicher Linkhinweis:

Parsimony.7615

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