Die Gräfin lässt grüßen ...
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 18. Dezember 2009 01:42
Und ein russischer Hofrat zur Zeit des Zarentums bedankt sich artig.

Aber eilen wir den Geschehnissen nicht zu weit voraus (bzw. zurück). Begnügen wir uns für erste mit einem Votum aus der Nazizeit.
Nicht von einem echten Nazi, das wohl weniger. Aber ein Votum dessen Verfasser
(zumindest ich), durchaus nicht scheue ihn als Narren zu bezeichnen.
Nun sind ja bekanntermaßen die Zeugen Jehovas im Naziregime von einem Verbot ereilt worden. Nicht primär wegen närrischer Ansichten, wohl aber weil sie den politischen Intentionen der Nazis in die quere kamen.
Das alles ist nur zu bekannt, und bedarf an dieser Stelle nicht der Wiederholung.

Nun gab es im Randbereich der Zeugen Jehovas zu der Zeit auch solche, die jenes Verbot mit einigen Blessuren mehr oder minder erfolgreich überleben konnten.
Einer der sich auch Blessuren einhandelte, war mit Sicherheit ein Wilhelm Burmester in Lüneburg
(im Norden Deutschlands).

So recht trauten ihm auch die Nazis nicht über den Weg. Und je länger je mehr setzte sich bei denen die Meinung durch. Der sei in der Verbotsschublade, wohl am besten aufgehoben. Bis sich diese Meinung dann endgültig verfestigt hatte, verging aber einige Zeit. Namentlich die Flugblattaktionen der Zeugen Jehovas, mit denen er nun wirklich nichts zu tun hatte, sollten auch ihm zum Verhängnis werden.

Was so ein strammer Nazi war, dessen Tagesprogramm war voll ausgefüllt. Da blieb kaum ein Quentchen Zeit zum Luftholen. Und das galt dann wohl auch für die Herren von der Gestapo. Und in diesem Zustand der permanenten Überlastung, hatten die einfach nicht die Muße zwischen den verschiedenen Schattierungen im Zeugen Jehovas-Umfeld zu differenzieren. Da waren die einfach total überfordert. Und in diesem Zustand der Überforderung war für sie die Rasenmähermethode
(von den Kommunisten um 1950 dann fast Kopiergenau wiederholt), noch das einfachste und bequemste.

Was dieser Burmester war früher mal WTG-hörig, jetzt aber so nicht mehr? Völlig uninteressant für die Nazi-(Nachtwächter)"leuchten".
Das ist doch alles ein und dieselbe "Suppe" befanden sie. Damit war dann auch das Schicksal von Herrn Burmester zu Nazizeiten besiegelt.
Bevor es soweit kam, hatte er allerdings im Jahre 1936 noch die letzte Chance, mit einer eigenen Publikation in Erscheinung zu treten. Die Fortsetzung seiner damaligen Publizistik, war ihm dann erst nach 1945 vergönnt.

Also sprach Herr Burmester, seines Zeichens Bibelforschender Pyramidenphantast.

Siehe dazu auch
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,26783,26892
...
In seiner Anfang 1936 erschienen Schrift "In dem Schatten eines Mächtigen" (S. 3f.)

"Zur Abfassung nachstehender Abhandlung bin ich angeregt worden durch die in dem Jahre 1935 erschienene vorzügliche Schrift von Pfarrer a. D. Friedrich Ackermann in Haßfurt a. M.: Die Neue Biblische Zeittafel", welche für den Chronologen in vieler Hinsicht beherzigenswert und interessant ist. ... Während ich mit der darin niedergelegten Chronologie bis zum Jahre 999 v. Chr. restlos übereinstimme, gehen alsdann weiter zurück unsere Ansichten leider auseinander. ...

Mir scheint, daß die Bibelchronologie in Band II der Schrift-Studien" - erschienen 1889 - bis heute einer solchen exakten Prüfung immer noch standgehalten hat."


Nun ist weder die Meinung von Herrn Burmester, noch die des von ihm ja auch bemühten Herrn Russell die meinige. Das mit Sicherheit nicht. Aber wenn schon da von Herrn Burmester ein Pfarrer a.D. als sein Gewährsmann bemüht wird, ist es naheliegend, sich auch für diesen Herrn etwas näher zu interessieren. Und siehe da, nicht nur eine, sondern gleiche mehrere Schriften zum Chronologie-Thema hat dieser Herr Ackermann veröffentlicht.

Zum Beispiel mit den Titeln

"Siehe Er kommt
Und werden heulen alle Geschlechter der Erde
Ein Kompendium alles dessen, was ein Bibelchrist von den "letzten Dingen" wissen sollte"
Heft 1 und 2; 1927.

In letzteren (Heft 2 S. 48) wusste er dann auch mitzuteilen, dass die Wiederkunft Christi ums Jahr 2000 zu erwarten sei. Da mittlerweile das Jahr 2000 auch Geschichte ist, kann man sich ja so seinen eigenen Reim darauf machen, was von diesen (wie ich es formuliere) Spinnern denn zu halten sei. Zugegeben sei aber, dass Jahr 2000 lag ja außerhalb seines wahrscheinlichen Lebensradius.
Dann gab es da noch von diesem Herrn

"Die Weltchronik bis zur Geburt Jesu Christi. Nach den Angaben der Bibel" 1931
"Die Unhaltbarkeit der modernen wissenschaftlichen Zeitrechnung vor Christi Geburt und ihre Fehlerverbesserung an Hand der "Neuen Zeittafel nach den Angaben der Bibel" 1933
"Die "neue biblische Zeittafel" des vorchristlichen Reich-Gottes und Weltgeschichte als Norm und Regulator für die Richtigstellung der modernen wissenschaftlichen Chronologie" 1935.


Angebunden war er an einem sogenannten "Bibelbund", noch heute existierend .

Ich kann blos immer wieder darüber lachen, wenn gewisse kirchliche Kreise "kraft ihrer Wassersuppe" glauben das Recht zu haben, andere Zweige der Religionsindustrie als Sekten zu bezeichnen. Wer da im Einzelfall der größere Sektierer ist, dürfte wohl eine Frage sein, über die trefflich zu streiten wäre.

Sieht man sich die Ackermann'schen Schriften näher an, stellt man ein nicht uninteressantes Resultat fest.
Man weis ja von den Zeugen Jehovas, dass in deren Chronologien, das Jahr 607/606 v. Chr. eine bedeutende Rolle spielt. Demgegenüber gibt es aber auch andere Zweige der Religionsindustrie, die just das Datum 586/87 v. Chr. als angemessener bezeichnen.

In diesem Streit ist nun zu konstatieren, das besagter Herr Ackermann mit Vehemenz sich für 606/07 und gegen 586/87 ausspricht.

So meint er seinen Gegnern etwa vorhalten zu können
:
"Dem einfältigen Bibelleser, ganz besonders aber dem in der Schrift ernstlich forschenden Theologen, der sich durch das "Sumpfgelände und den Finsterwald chronologischen Durcheinanders" sowie durch die Hunderte von oftmals scharfsinnigen, meist aber grund- und haltlosen Arbeits- und Studierhypothesen neuerer Chronographen glücklich hindurch gearbeitet und auf dem Felsboden biblischer Offenbarungsgeschichte wieder festen Fuß gefasst hat, wird es stets unverständlich bleiben, dass so viele protestantische Theologen und Alttestamentler angesichts der hell leuchtenden chronologischen Fixstern in der Hl. Schrift eine "nur" 4000 jährige Dauer der vorchristlichen Menschheitsgeschichte meinen ablehnen zu müssen."

Und weiter Originalton Ackermann:
"Nur vom Jahre 606 abwärts und aufwärts lassen sich die biblischen Zeitangaben sowie die profan-wissenschaftlichen Daten aufs harmonischste synchronisieren, während jedes andere geschichtswidrige Datum der Zerstörung Jerusalems die schreiendsten Dissonanzen und nie zu lösende Differenzen verursacht."

Das war dann ja wohl für Burmester und auch die Zeugen Jehovas "Wasser auf die Mühlen"

Und noch ein Votum von Ackermann:

"Es ist kein Ruhmesblatt in der Geschichte moderner Chronologiewissenschaft, dass besonders die protestantischen Gelehrten ganz hingenommen von den großen Fortschritten der ägyptischen und assyrischen Keilschriftforschung, nur allzu schnell auf die Geltendmachung der Hl. Schrift als oberster Autorität und primärer Geschichtsquelle verzichten und in Bibelchronologischen Fragen, von den Ägyptologen und Assyriologen gefangen oder in ihr Schlepptau nehmen ließen."

Zu diesem Dissenz sei noch eine andere, 1887 erschienene Schrift von Nikolaus Howard, mit dem Titel "Beiträge zum Ausgleich zwischen alttestamentlicher Geschichtserzählung, Zeitrechnung und Prophetie einerseits, und assyrischen nebst babylonischen Keilinschriften andererseits" zitiert.
Und in selbiger liest man
(S. 7):

"Zwischen der Regierung von Ahab (Achab) und der von Ahas (Achas) rechnet die Bibel ungefähr ein halbes Jahrhundert mehr, als nach assyrischen Keilinschriften die meisten Vertreter dieser neuen Wissenschaft annehmen zu können meinen."

Das wiederum hat dann Herrn Ackermann zu seinen vollmundigen Thesen beflügelt.

Noch einmal sei Herr Ackermann zitiert. In seinem "Siehe Er kommt
Und werden heulen alle Geschlechter der Erde" findet man auch die Angabe
(Heft 2 S. 46):

"Unter den bald 200 wissenschaftlichen Berechnungen der Aera von Adam bis Christus, deren Extreme (6584 das eine, 3483 das andere) um 2000 Jahre auseinander liegen zählt Julius Afrikanus 5500 Jahre bis auf Christus, Skaliger 3950, Kepler 3984, Ussher 4004. In ähnlicher Weise differenzieren die Jahreszahlen des Eintritts der Sintflut, des Turmbauer zu Babel, der Berufung Abrahams, des Auszugs Israels aus Ägypten usw., auch das Geburtsjahr Jesu Christi."

Aber diese gewaltigen Differenzen störten ja Herrn Ackermann nicht, der wie vernommen, glaubte sich auf das Jahr 2000 als das Jahr der Wiederkunft Christi festlegen zu können.

Genug über die Ackermann's und Burmester.
Nähern wir uns jetzt der Gräfin, die da grüßen lässt.

Henry Grattan Guinness


Siehe zu letzterem auch:
http://books.google.de/books?id=3cNPxPjNVB4C&pg=PA206&lpg=PA206&dq=Grattan+Guinness+Henry&source=bl&ots=E0j42gWpDL&sig=srW5p1HVxItPL1xsoDuwphCwnnE&hl=de&ei=kTfTStabJ5OomgODiv2LAw&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=13&ved=0CCoQ6AEwDA#v=onepage&q=Grattan%20Guinness%20Henry&f=false

Grattan hatte schon vor der Jahrhundertwende mit einem zweibändigen Werk von sich reden gemacht. Zwar hat es die WTG und Russell (sehe ich es richtig) nicht rezipiert. Das aber aus dem Grunde auch, weil ja Russell meinte "genauer" zu sein.
Nur eine eher beiläufige Erwähnung des Guiness hatte ich mal registriert; und zwar in einem Lebensbericht im "Wachtturm" vom 1. April 1949.
Zitat:

In dieser „WT-Ausgabe findet sich, in WT-Vokabular verpackt, auch der Erlebnisbericht einer 71jährigen Zeugin Jehovas, die in Schweden zwanzig Jahre lang Übersetzungsarbeiten für die WTG aus dem Englischen in Schwedische machte. In einigen Nebensätzen gewinnt man da durchaus interessante Einblicke.
Etwa wenn sie über ihre eigene Biographie anmerkt:
"Dann gefiel es dem Herrn, mir den Weg zum unentgeltlichen Besuch des nicht sektiererischen Ausbildungsheim für Missionare in London von Dr. Grattan Guiness zu öffnen."

Schon hier muss man Widerspruch anmelden. "Nicht sektiererisch" meint diese Dame, sei das Wirken des Herrn Guiness gewesen. Das kann man bestenfalls dahingehend gelten lassen, als Guiness, ideologisch, auf einer ähnlichen Wellenlänge schwamm wie Russell."

Namentlich die Randgruppen um Russell indes, haben jenes Guinness'sche Werk sehr wohl registriert, rezipiert, und als Russell's 1914-Erwartungen in die Binsen gingen, verstärkt als eigentliches Evangelium angesehen.
Insbesondere auch am
Fall Küppers nachweisbar.

Im Jahre 1889 erschien also der erste Bund mit dem Titel

"Das nahende Ende unseres Zeitalters im Lichte der Geschichte, Weissagung und Wissenschaft"
Vorgestellt wird darin der Verfasser als:
H. Grattan Guinneß
Vorsitzender der Königlichen Geographischen Gesellschaft und Direktor eines Missionsseminars in London"
Die "Autorisierte Übersetzung nach der 8. Auflage des englischen Originals" ins Deutsche erfolgte von einer Gräfin Elisabeth Grouven.

Und damit wären wir schon mal bei der Gräfin, "die da grüßen lässt" angelangt.
Im Vorwort zur 8. Aufl. dieser Übersetzung liest man dann auch die Sätze:


"Die Ereignisse der letzten 4 Jahre haben die in diesem Buche ausgesprochenen Ansichten und Erwartungen bestätigt. Der vollständige Verlust des türkischen Reichs, sowie der zunehmende Verfall und die bevorstehende Auflösung derselben sind nur klarer hervorgetreten.
Das im allgemeinen tolerante und fast freigeisterische 19. Jahrhundert ist in derselben Zeit durch das plötzliche Hervorbrechen und das schnelle Umsichgreifen eines Geistes erbitterter Feindschaft gegen die Juden überrascht worden.
In dieser elenden Lage wenden die russischen Juden ihre Gedanken natürlicherweise zur Auswanderung und zwar besonders nach Palästina."


Also man kann vom Ansatz her (bei vielleicht differierenden Details) gewisse ähnliche Gedankengänge, wie auch bei Russell registrieren.
Auch er fabuliert von sieben Zeiten = 2520 Jahre.
Die deutsche Übersetzung dieses Buches erschien zwar in Berlin. Sonderliche Beachtung
(außer Randkirchenkreisen) fand sie wohl nicht. Garantiert auch nicht in den Kreisen der Universitätstheologie. Die zogen es doch vor, Herrn Guinness durch Nichtbeachtung zu beantworten.

Ganz anders hingegen war nun die Reaktion auf dieses Buch im geographischen Bereich des heutigen Staates Lettland.

Ein Land mit einer äußerst wechselvollen Geschichte. Um die Jahrhundertwende zwar politisch zu Russland gehörend; gleichwohl geschichtlich entwickelt, über eine starke deutsche Minderheit verfügend. Mehr noch. Die dortigen Deutschen bildeten die Oberschicht. Die eigentlichen Letten sahen sich zunehmend in der Rolle von Halbleibeignen der Deutschen dort. Diese sozialen Spannungen entluden sich schon mal in den Jahren 1905/06. Ganz kurzzeitig lernte Lettland sozusagen als "Stapellauf" schon mal eine kommunistische Diktatur der Machart kennen, wie sich nach Ende des Weltkrieges dann noch Gesamt-Russland zu kosten bekam.

Und die Kommunisten in Lettland, solange sie an der Macht waren, übten in der Sicht der dortigen Oberschicht, und das waren wie bereits festgestellt überwiegend Deutsche, eine wahre Schreckensherrschaft aus.

Blitzableiter war dabei für die Kommunisten auch und besonders die Deutschen Evangelisch-Kirchlichen Kreise.
Zwar wurde diese kommunistische Herrschaft vom zaristischen Russland dann gewaltsam niedergekämpft. Indes der Schrecken der kommunistischen Terrorherrschaft, sie mag zeitlich auch nur "kurz" gewesen, saß nun tief in den Knochen der lettischen Oberschicht, namentlich auch in deren Deutsch-Christlicher Variante.

Als dann im Weltkrieg, ab etwa 1915, Lettland erneut von Deutschen Militär besetzt wurde, überschlugen sich in der Folge die Ereignisse.
Da gab es abwechselnd Sieger und Besiegte. Und keiner konnte seine zeitweilige Macht längere Zeit ausüben.
Sogar nachdem Deutschland den Versailler Vertrag unterzeichnet hatte, standen weiterhin Deutsche Militärkräfte, beziffert auf 70.000 in Lettland. Und das sogar mit Billigung der USA.

Deren Kalkül war, im russischen Bürgerkrieg möglichst die Kommunisten zu besiegen. Den deutschen Militär war dabei die Rolle einer Hilfskraft zugedacht. Deshalb genehmigte man das Weiterbestehen deutscher Militärischer Formationen in Lettland, noch im Jahre 1919. Mehr noch, die deutschen Militärkräfte die zeitweilig bis auf einen kleinen Brückenkopf in Libau (in dem Hin und Her zusammengedrängt waren), wurden nun etwa ab Februar 1919 durch zusätzliche Freiwillige kräftig aufgestockt. Der Versailler Vertrag hatte zwar den Krieg im Westen beendet; im Osten hingegen ging er munter weiter. Und das mit ausrücklicher Billigung der USA-Regierung als einer der Tonangebenden im Versailler Vertrag.
Auch die Deutschen ihrerseits waren an dieser Kriegsausweitung interessiert, obwohl ja die ursprüngliche kaiserliche Regierung Deutschlands, nunmehr nicht bestand.
Ihr Kalkül. Sollten sie Sieger in diesem Kampf werden, so hofften sie damit ein Faustpfand zu haben, um die harten Bedingungen des Versailler Vertrages, ihrerseits nun wieder etwas abmildern zu können.

Nachdem sich im russischen Bürgerkrieg jener Jahre letztendlich gezeigt hatte, die Kommunisten bleiben die Sieger, war damit auch das Schicksal der deutschen Truppen in Lettland besiegelt.

Die Kämpfe gingen aber speziell in Lettland weiter.
Drei Hauptformationen waren da Anfang 1919 auszumachen.
Kommunisten Moskauerhöriger Art,
Lettische Nationalisten
und Deutsche Okkupanten.
Okkupanten deshalb, weil zu ihren erklärten Kriegszielen zu Zeiten der kaiserlichen deutschen Regierung, auch die Annexion Polen (damals ohnehin zu Russland gehörend), wenn möglich auch noch Russland und ganz besonders das Baltikum (mit bereits teilweise Deutschstämmigen dort) gehörte.
Diese Kriegsziele mussten dann erheblich zurückgesteckt werden im Verlauf der weiteren Geschehnisse.
Aber offenbar nicht im Baltikum, wo man ja selbst das okay von USA-Präsident Wilson dazu hatte.

Aber im Baltikum war eben innerhalb ganz kurzer Zeit heute jener, morgen dieser der drei genannten Kräfte zeitweiliger "Sieger".
Die Siege und Niederlagen wechselten sich dort in jenen Tagen in einem Tempo ab, wie andernorts die Leibwäsche gewechselt wird.

Nachdem die Amis dann sahen, der deutsche Erfüllungsgehilfe zur Niederringung der Kommunisten hat sein Ziel auch nicht erreichen können, gaben sie letztendlich grünes Licht für die lettischen Nationalisten, die dann aus diesen Wirren als der endgültige Sieger hervorgingen bis zur nächsten Etappe (die aber erst 1940 dann auf der Tagesordnung der Geschichte stand).

Für die Verlierer, zu der auch die deutsche Oberschicht, und in ihr besonders auch die kirchlichen Kreise gehörten, hieß das Schicksal Emigration nach Deutschland (günstigenfalls; ungünstigenfalls "Kopf ab" an Ort und Stelle).

Wesentliche Stützen der in Deutschland aufkeimenden Nazibewegung basierten dann auch auf lettischen Emigranten. Um nur stellvertretend auch für andere, zwei Namen zu nennen. Der spätere Nazi-Chefideologe Alfred Rosenberg, und auch der Nazipfarrer Julius Kuptsch. Letzterer auch ausgewiesen dann noch durch eine relativ umfängliche Anti-Zeugen Jehovas-Publizistik.

Das also in groben Zügen die lettische Territorialgeschichte, die zu beachten im Hinterkopf sich empfiehlt.

Um die Jahrhundertwende war es ja noch nicht ganz so weit.
Was aber damals schon zu beobachten war, ist der Umstand, dass in der letttisch-deutsch-kirchlichen Oberschicht sich besonders ein Familienclan derer van Beuningen hervortat, der sich im besonderen durch die Schriften des genannten Guinness Grattan angesprochen fühlte.

Im Jahre 1900 publizierte ein in St. Petersburg lebender Paul W. Uno van Beuningen in Riga Lettland eine Schrift mit dem Titel:
"Das Kommen des Messias, des Königs und seines tausendjährigen Reiches auf Erden nach den Weissagungen im Buche Daniel und in der Offenbarung".

Hauptthesen darin
Der Untergang des Islam - 1917
Der Untergang des Papsttums - 1923
- der zweite Advent - der Beginn des tausendjährigen Reiches 1933 und die Wiederannahme des Volkes Israels.


Und weiter die Aussage in dieser Schrift (S. 3)
"Dieses Büchlein, welches die wesentlichen Resultate der H. Grattan Guinneß'schen Forschungen enthält. Der heilige Gott gab es H. Grattan Guinneß, die bisher dunkel und mit geheimnisvollen Zeitangaben versehenen Weissagungen im Buche Daniel und in der Offenbarung zu enträtseln entreissen und das volle verstehen desselben zu ermöglichen."

Ein besonderes Bonmot meint dann Herr Beunigen mit der Aussage tätigen zu können (S. 157):
"Wer kann denn dieser falsche Prophet sein? Nun einfach Marx, der Vater der Sozialdemokratie.
Marx war ursprünglich der Begründer der internationalen Arbeiter-Association und wurde seit 1867 durch sein Buch "das Kapital" der geistige Vater, ja recht eigentlich der Prophet der Sozialdemokratie."


Und weiter meint er postulieren zu sollen (S. 200):
"Der mit dem Liberalismus in engster Verbindung stehende Parlamentarismus in den westeuropäischen Staaten dürfte sich schwerlich in das 1000jährige Reich hinüber retten. Wenigstens so, wie er jetzt ist, gewiss nicht. ... Von den Regierungsformen, welche heute bestehen, scheint die Monarchie die einzige zu sein, welches zur Zeit des 1000jährigen Reiches fortdauern wird, diese wird jedenfalls wiederholt in den Weissagung genannt."

Damit hatte ja dieser Herr Hofrat seine politische Meinung "gekonnt" in religiöser Verpackung kredenzt.

Es war von einem Familienclan die Rede. Zu diesem Urteil muss man ja dann kommen, nimmt man zur Kenntnis, das schon im Jahre 1905 wiederum in Riga (deutschsprachig)
ein Oberst a. D. Theodor van Beuningen eine Schrift mit dem Titel publizierte:

"Wachet!" "Ich komme bald!"
Geschichte der Menschheit in Verbindung mit der chronologischen Weissagung.


Inhaltlich sich weitgehend an die vorgenannte anlehnend.
In ihr findet man auch die andernorts bemühten "2520 Jahre" gekoppelt mit der Aussage
(S. 65):

"587-1933
Der Ausgangspunkt zur Konstruktion unseres Parallelogramms ist das Jahr 747 v. Chr. in dem die Gründung des Neubabylonischen Reiches erfolgte, das Jahr 587 ist das Ende der Anfangsära d. H. das Datum des vollständigen Falles der Stadt Jerusalem. Das Jahr 1773 bezeichnete den Beginn der Endära nach 2520 Jahren vom Jahr 747 v. Chr. In diesen 1773 Jahren beginnt der Fall des Papsttums und des Islams. Da nun auch von 587 v. Chr. 2520 Jahre weggehen sollen, so finden wir das Jahr 1933 in dem das umgekehrte von dem geschehen soll, was sich von 587 zugetragen hatte. Das goldene Haupt die Macht der Heiden oder die Vorherrschaft der Heiden soll enden und das Volk Israel und alle Völker die durch dieses Volk gesegnet werden sollen, das heißt die wahren Christen sollen herrschen. Das wahre Christentum soll zur Herrschaft kommen."


Auch in einer weiteren Schrift ("Die Wiederkunft des Heilands im Jahre 1932-33 oder die Erfüllung der zweiten und letzten Bitte des täglichen Gebetes "Dein Reich komme, und erlöse uns vom Bösen!") schreibt dieser Oberst a. D. Theodor van Beuningen

"müssen wir folgern, da die Wiederkunft des Herrn 1932/33 stattfindet, dies Gericht 10 Jahre früher also 1922/23 beginnt.
Die Vorherrschaft der Heiden und ebenso das sinken der Macht des auserwählten Volkes war ein allmählich sich vollziehendes Ereignis und währte von 747 bis 588/87. Von dieser Anfangs Ära sollen sieben Zeiten = 2520 Jahre bis zum vollenden der Zeit der Heiden verfließen, es muß also eine Ära des Sinkens und Schwindens der Macht der Heiden vorhanden sein, die von 1773 - 1932/33 währt. In der Ära des Aufkommens der Macht der Heiden finden wir solcher Ereignisse, die mit Deutlichkeit auf den stufenweisen Fall der Macht des auserwählten Volkes hinweisen, bis endlich im Jahre 598/97 das jüdische Königreich seine Selbstständigkeit verlor. Hiermit begann das Gericht über Jerusalem, welches 10 Jahre von 598/97 bis 588/87 wehrte. Sieben Zeiten = 2520 Jahre von diesem Gericht an vergehen aber von 1922/23 bis 1932/33.

Werden wir uns davon überzeugen können, dass das verwerfen des Teufels aus dem Himmel im Jahre 1793 stattfand und, dass sein erstes Werk auf Erden die erste französische Revolution war."


Dann gab es noch einen weiteren Beuningen. Der hiess dann Friedrich van Beuningen, und führte den Titel: Pastor zu Schrunden in Kurland und der "glänzte" unter anderem mit der 1901 in Riga (deutschsprachig) erschienenen Schrift:
"Dein Reich komme
(Die zweite Bitte das "Vater unser" Ev. Matth. 6,10)
Kurz gefasste Lehre der H. Schrift über das bevorstehende Ende dieser Weltzeit, die Wiederkunft des Herrn, unseres Herrn, und das tausendjährige Reich der Herrlichkeit"

Auch er bietet dieselben bereits bekannten Thesen.
Auf S. 38 etwa schreibt er:


"An der Hauptsache kann das aber nicht ändern, nämlich das allen oben dargelegten Weissagungsreihen zufolge der bevorstehenden Untergang der Türkenherrschaft auf 1917 und der Papstherrschaft auf 1923 fällt, und das der Eintritt des Herrlichkeitsreichs 1933 zu erwarten ist."

Zusammengefasst. Alle Beuningen berufen sich als wesentlichen Gewährsmann auf den Guinness Grattan. Sie wähnen von ihm inspiriert, besonders dem Jahre 1933 eschatologische Dimensionen andichten zu können.
So wie Russell Jahre vorher sein Datum 1914 postulierte; so auch die Beuningen Jahre vorher das Jahr 1933.

Nun erfüllten sich aber Russells Aussagen in ihrer Kernsubstanz nicht. Das große lavieren, die Suche nach Ersatzlösungen war angesagt. Das betraf sowohl die WTG als auch von ihr separierten Kreise. Es waren dabei allerlei Daten im Angebot
(siehe das Fallbeispiel Burmester im angegebenem Link).

Aber auch das ist zu registrieren. Auch das Datum 1933 schon bei den Beunigen's im Angebot, besaß nun für (einige) Splittergruppen der WTG, zeitweilig eine magische Kraft.

Einer für den das auch zutraf war der Friedrich Bösenberg. In einer mehrteiligen Serie, wird ab morgen, über ihn weiteres zu berichten sein.
Zur Detaileinstimmung auf Bösenberg sei dann schon mal hingewiesen auf das

Forumsarchiv 261
Dort der Beitrag vom 04. Juli 2008 20:48
Siehe auch:
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,10523,11010
Dort etwas herunterscrollen bis zu
Eine Kriegspredigt aus dem Jahre 1916
13. August 2008 05:30
Schaufensterrede Made in Baden-Württemberg
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 04. Dezember 2009 11:34
Da gibt es jetzt also wieder mal eine Pressemeldung, wo ich "ganz Hin- und Hergerissen" bin.
Zum einen Nur auf Baden-Württemberg bezogen, und damit den Rest der Republik in keiner Weise tangierend.
Der überwiegende Rest der Republik hat ohnehin schon vollendete Tatsachen geschaffen.
Selbst wenn Baden-Württemberg sich da "zieren" sollte, gleicht das eher dem Kampf gegen Windmühlenflügel.
Und ob die dortigen "große Sprücherklopfer" wirklich den nötigen langem Atem haben, erscheint mir mehr als zweifelhaft.
Schaufensterreden kann man ja halten. In den seltensten Fällen indes haben sie was bewirkt.

In meiner Sicht ist das alles eher kontraproduktiv.
Die Gemengelage der nicht vollzogenen Trennung von Staat und Kirche, wird man wohl in Baden-Würrtemberg mit zu allerletzt "verändern" wollen.
Insofern ist mein Urteil:
Gewäsch - ohne Substanz!
Dieses Urteil nehme ich erst dann zurück, wenn der Baden-Württembergische Sprücheklopfer, etwa die Herrschaften in Bayern zu einer Korrektur der dort bereits geschaffenen vollendeten Tatsachen zu bewegen vermag.
Erstens wird der Baden-Württembergische Sprücheklopfer, keinerlei reale Anstrengungen in der Richtung unternehmen.
Und sollte wieder Erwarten das anders sein, nichts erreichen!

Cui bono, wem nützt das ganze Theater.
Offenbar jenen die da meinen einer weißen Weste zu bedürfen. Ob ihr Waschmittel wirklich "so superweiß wäscht", kann man sehr wohl unterschiedlich werten.

Wer nicht in der Lage und willens ist, die (faktisch) nicht vollzogene Staat-Kirche-Trennung anzugehen, kann sich dann auch seine Schaufensterrede ersparen.
Re: Schaufensterrede Made in Baden-Württemberg
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 04. Dezember 2009 13:45
Nun also will sich die Baden-Württembergische FDP den sonstigen Baden-Württembergischen Sprücheklopfern anschließen.
Zitat:
«Wenn wir diesen Verein anerkennen, begeben wir uns auf eine abschüssige Piste.»

Erst jetzt???
Auf der abschüssigen Bahn ist dieses Land schon, seitdem die Amerikaner den Kirchenfilz von vorne und hinten Zucker hineinbliesen (Zur Zeiten der Militärregierung).
Und diese Linie dann konsequent in den nachfolgenden Jahren weiter ausgebaut wurde.
Da war die Lage noch überschaubar. Inzwischen sind weitere Antragsteller hinzugekommen (Antragsteller auf Alimentierung aus der Staatskasse), und weitaus mehr noch, stehen bereits in den Startlöchern.
Ich nehme bei dieser Replik keinesfalls säkulare Kräfte aus.
Beispiel in der letzten "Diesseits" des Humanististischen Verbandes gelesen.
4000 Mitglieder, davon aber rund 1000 Hauptamtliche (erklärt sich zum Beispiel durch das Faktum des von diesem Verband angebotenen Lebenskundeunterricht). Der Verband könnte sich gleich in Verband der Lebenskundelehrer umbenennen; das wäre wohl sachgerechter.
Ist das nun eine gesunde Zahlenrelation?
Mir würde es mehr als schwerfallen, das zu bejahen.
Beispiel der Thüringische Landesverband innerhalb jenes Verbandes (erst vor relativ kurzer Zeit wohl gegründet). Stolz vermeldet man das 25. Neumitglied.
Sorry wenn solcherlei Zahlen "berauschend" sein sollen, dann ist meine Vorstellung davon etwas anders.
Zurückkehrend zur FDP, auf Bundesebene hat die gerade einen neuen Kirchenbeauftragten aus ihren Reihen benannt. Der Vorgänger war katholischer, der jetzige protestantischer Konfession.
Es fällt mir ebenfalls mehr als schwer, diesen personellen Konstellationen einen Vertrauensvorschuß zuzubilligen.
Ganz im Gegenteil, ausgesprochenes Mißtrauen!
Und auch die Baden-Würrtembergischen "Eintagsfliegen" ändern nichts grundsätzliches daran!

Zitat
Zur Motivationslage der FDP:

"Man würde auch das wertvolle Gut der öffentlich-rechtlichen Körperschaft entwerten, die ein einmaliges Privileg für die christlichen Kirchen ist."

Damit ist schon mal klar, worum es geht. Um die Aufrechterhaltung eines Zweiklassenrechts.
Alles andere ist dann nur vorgeschobener Nebelvorhang, fallweise zu nutzen beabsichtigt. Dann aber nicht aus den vorgeschobenen Gründen, sondern nur zur Wahrung des Zweiklassenrechts.

Fehlt blos noch der Hinweis auf das Nichtwählen, seitens der Zeugen.
Zwar im Presseartikel jetzt so nicht angesprochen; aber mit Sicherheit keineswegs an "letzter" Stelle bei diesbezüglichen Politikerverlautbarungen einzuordnen.

Noch hahnebüchener der Detailsatz:
FDP-Mann "Rülkes Vorschlag, auch den Verfassungsschutz einzuschalten, scheiterte am Nein des Innenministeriums."

Herr Rülke was haben Sie eigentlich in ihrer Schulzeit im Fach Deutsche Geschichte für Noten kassiert?
Sehe ich mir ihr Votum zugunsten der Schlapphüte an, drängt sich mir jedenfalls der Eindruck auf. Deutsche Geschichte war für sie permanent als Schlafstunde auserkoren. Zumindest zu den Detailzeiten wo da die Hitlerzeit und der Ostdeutsche Staat abgehandelt wurde.

Ein Politiker, dem im öffentlichen Diskurs die Zeugen betreffend, nicht viel mehr einfällt, als wie die Schlapphüte ins Spiel zu bringen, der hat sich erst mal schon grundlegend selbst disqualifiziert.

Im übrigen erwarte ich von einer "Bonzenpartei" wie der FDP in der in Rede stehenden Sache, ohnehin nichts!
Re: Schaufensterrede Made in Baden-Württemberg
geschrieben von: Alphabethus
Datum: 05. Dezember 2009 10:34
Hat jemand die offizielle Anerkennung der Zeugen Jehovas als Religionsgemeinschaft in Bayern bereits an anderer Stelle als auf der Seite von Wachtturm Org. gelesen? Ist diese Meldung denn schon staatlicherseits bestätigt?
Leider bin ich nicht sehr geschickt im Aufspüren von relevanten Veröffentlichungen. Für einen Tipp wäre ich sehr dankbar.
Re: Schaufensterrede Made in Baden-Württemberg
geschrieben von: Mona
Datum: 05. Dezember 2009 11:39
Hallo Alphabetus,

auf Ad Hoc News wird die Meldung bestätigt!
Herzliche Grüße
Mona
Re: Schaufensterrede Made in Baden-Württemberg
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. Dezember 2009 11:42

Alphabethus
Hat jemand die offizielle Anerkennung der Zeugen Jehovas als Religionsgemeinschaft in Bayern bereits an anderer Stelle als auf der Seite von Wachtturm Org. gelesen? Ist diese Meldung denn schon staatlicherseits bestätigt?

Im Gegensatz zu anderen Bundesländern, hat Bayern in der ZJ-KdöR-Frage die Strategie verfolgt, klammheimlich vollendete Tatsachen zu schaffen.
Andere Bundesländer, allen voran Baden-Württemberg, gefolgt von Rheinland-Pfalz, diskutierten, teils auch öffentlich. Auch etwa Bremen.
Dann gab es eine ganze Reihe Bundesländer, die beschränkten sich auf eine Kurzmitteilung, über den Status, dass nun vollendete Tatsachen geschaffen sind, etwa Hessen und noch einige andere mehr.

Im Falle Hessen kann man das ja noch am ehesten nachvollziehen, dieweil eben die WTG-Zentrale Selters, dort ansässig ist.
Unklar in der „Galerie der KdöR-Anerkennungs-Umfaller" ist mir persönlich bisher noch das Land Nordrhein-Westfalen.
Ist das auch schon „umgefallen" oder herrscht dort noch „Schwebezustand".
Bewusst habe ich da keine Meldungen registriert, oder sie sind mir eben entgangen.

Besonders in Bayern herrscht schon seit jeher der Kirchenfilz hoch zehn mal hoch zehn.
Die Catholica dort der besondere Nutznießer, schon seit jeher.
Nachdem nun Berlin als erstes Land den Zeugen nachgeben musste, und höchstrichterlich dazu genötigt wurde, ist offenbar die Entscheidung in Bayern die.
Der katholische Kirchenfilz bleibt völlig unangefochten.
Selbst Diskussionen darüber werden jedenfalls von CSU-Seite, strikt blockiert.
Ergo um nicht den katholischen Kirchenfilz auch nur ansatzweise zu tangieren, wurde der Weg gewählt auch den Zeugen willfährig zu sein.

Hätte es darüber eine Diskussion gegeben dort, wäre ja vielleicht bei einigen auch die Frage aufgekommen, der Zweiklassenbehandlung.
Dem einen bläst man von vorne und hinten Zucker hinein, den anderen will man es aber versagen.
Und dann hat Bayern wohl auch der Blick nach Österreich gelehrt.
Trotz aller Verschleppungsstrategien in Österreich, war die unliebsame Entscheidung nicht zu verhindern.

Das in Bayern vollendete Tatsachen ohne Diskussion geschaffen wurden, ist allein schon an dem Umstand ersichtlich, das ab Anfang nächsten Jahres, die Zeugen, auch in öffentlich-rechtlichen Rundfunk, eigene Radiosendungen zugestanden bekommen haben.

Bezüglich der eher mageren Verlautbarungen (wie vor beschrieben) Bayern betreffend, siehe auch:
ad-hoc-news.de/zeugen-jehovas-nun-koerperschaft-des-oeffentlichen-rechts--/de/Politik/20225822

Mit zitiert in einem thematischen Gesamthread
http://forum.mysnip.de/read.php?27094,26590,27319#msg-27319

Dort unter dem Datum:
12. Mai 2009 19:06

Zeugen Jehovas im Radio
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 09. Dezember 2009 17:33
Auf Bayern 2: Zeugen Jehovas gehen auf Radiosendung
{1}
von Heinz-Peter Tjaden

Die Zeugen Jehovas gehen auf Sendung. Bei Bayern 2. Ab 17. Januar. Allerdings zu einer unpassenden
Zeit: 6.45 Uhr. Denn laut Buchtitel ist die Welt morgens um 7 Uhr noch in Ordnung – für diese Glaubensgemeinschaft aber nie – weil: Die Welt wird vom Teufel regiert. Nicht mehr lange. Aber bis zur ersten Radiosendung möglicherweise doch.

Frühaufsteher erschrecken wird wohl nicht das Ziel sein. Deswegen werden die Zeugen Jehovas das mit dem Teufel verschweigen. Der kommt oft genug in ihren Schriften vor. Die werden überall auf der Erde gedruckt. Prima Idee. Das macht die Wachtturmgesellschaft. Verteilt werden diese Schriften von den Zeugen Jehovas. Vorher müssen sie gelesen werden. Dafür gibt es Versammlungen.
Das Vertriebssystem funktioniert also. Besser als mit Buchhandlungen, die manchmal anbieten, was sie wollen.

„Jehova und sein Wort" soll die Sendung auf Bayern 2 heißen. Dieses Wort ist von der Wachtturmgesellschaft neu übersetzt worden. Immer wieder. So manche Übersetzung hat einfach nicht funktioniert. Noch weniger die Interpretationen.
Sonst wäre die Welt schon lange eine andere. Und zwar diese: 144000 im Himmel, alle anderen auf der Erde. Alles Zeugen Jehovas – bis auf wenige Ausnahmen. Zu denen jetzt auch die Bayern 2-Macher gehören dürften.

Wer aber wird zuhören beim Ei aufschlagen und Marmelade auf das Brötchen schmieren?
Wahrscheinlich auch nur die Zeugen Jehovas.
Rundfunkgebühren zahlen müssen ist schließlich kein Grund, dieser Glaubensgemeinschaft das linke Ohr, das rechte Ohr oder sogar beide Ohren zu leihen. Wer schon bei Radiosendungen der evangelischen und der katholischen Kirche auf Durchzug schaltet, macht das auch bei „wirren und abstrusen Gedanken". Vor denen die Junge Union
(JU) aus Karlsruhe in einer Pressemitteilung vom 4. Dezember warnt. OT: „JU-Chef Reifsteck: ´Wer die Zeugen Jehovas mit den Volkskirchen gleichstellen will, handelt verantwortungslos und unchristlich.´"

Diese Glaubensgemeinschaft gleichstellen? Das wird der Wachtturmgesellschaft nicht gefallen.
Die hält sich für etwas Besseres – für den einzigen Kanal Gottes. Daraus ist nun Bayern 2 geworden. So mancher Abstieg kommt langsam – dann aber gewaltig! Das ist das Teuflische an dieser Welt…

Auf Bayern 2: Zeugen Jehovas gehen auf
Radiosendung | Sajonara.de - Internetmagazin (9 December 2009)

http://www.sajonara.de/2009/12/08/auf-bayern-2-zeugen-jehovas-gehen-auf-radiosendung/
Re:Ein Blatt aus dem Süden kommentiert
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 09. Dezember 2009 05:27
Wohl mit Sitz in Konstanz (also auch Baden-Württemberg, an der Schweizerischen Grenze), ist das Zeugen Jehovas-Thema jetzt sogar einen Leitartikel wert.
Ein relatives Novum.
Ansonsten pflegen Zeitungsredaktionen, Zeugen Jehovas bezügliche Meldungen, doch am liebsten auf der "vorletzten Seite" unterzubringen.
Man merkt es dem Kommentator an.
Auch er ist "ganz hin- und hergerissen".
Zugute halte ich ihm (nicht aber den Vertretern der "Bonzenpartei" FDP), dass er die "Schlapphüte" nicht mit ins Spiel bringt.
Man sieht, einige sind durchaus noch lernfähiig, sofern sie eben nicht zum Kreis genannter Partei gehören.

Natürlich verursacht eine ZJ-KdöR-Entscheidung vielerlei "Bauchschmerzen". Auch in diesem Kommentar werden ja einige mit genannt. Und bezüglich dieser "Bauchschmerzen" habe auch ich keinerlei Dissenz dieweil man das ja ähnlich sieht.

Die aber von dem Kommentator auch nicht gestellte Frage ist weiterhin.
Warum war das Kirchenfilz-Bayern (und andere) den Zeugen willfährig?
Die Antwort liegt auf der Hand. Weil man dort den Kirchenfilz grundsätzlich begünstigt.
Und so viel anders ist die Motivationslage wohl auch in Baden-Württemberg nicht.

Auch der Kommentator befürchtet, und auch ich befürchte, er befürchtet zu recht.
Letztendlich werden Gerichte im Formaljuristischen Sinne zugunsten der Zeugen entscheiden
.
Präzendenzfälle dafür, liegen "Haufenweise vor der Tür".
Ja und nun glauben wohl einige trotz alledem, doch noch die "Quadratur des Kreises" hinzubekommen.
Viel "Glück" dabei, kann ich nur sagen.
Wer sich nicht dazu bekennen kann und will, entweder nur einen "Kreis" oder nur ein "Quadrat" anzugehen, wird wohl eher vom "Glück" verlassen sein.
Don Quichott läßt grüßen!
Re: Herr Goll verlautbart sich
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 10. Dezember 2009 09:53
Na dann schaun wir doch mal, wie das "Tauziehen" so weiter geht.
Für mich ist vor allem relevant, dass in dem verlinkten Text, diesmal die "Schlapphüte" nicht mit vorkommen.
Diesmal ...
Sollten sie je wieder im fraglichen Kontext mit in Erscheinung treten, ist jedenfalls bei mir "Schluss mit lustig".

Wer meint sich in der in Rede stehenden Sache, auf die "Schlapphüte" stützen zu sollen, den bewerte ich als Gegner, und werde ihm diese Gegnerschaft, im öffentlichen Diskurs, auch nicht ersparen.
Im übrigen ist meine Einschätzung, es wird die Quadratur des Kreises versucht, unverändert.
Wesentlichen Voraussetzungen geht man geflissentlich aus dem Wege. Der Voraussetzung eine wirkliche Trennung von Staat und Kirche als Voraussetzung, allen weiterem zu schaffen.
Man träumt also weiter davon, ein Zweiklassenrecht aufrecht erhalten zu können.
Fallobst
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 30. November 2009 02:21
"Im Namen von Göttern ist alles erlaubt" so der Titel eines Kapitels des Buches "Fallobst im Herbst" .
Zeugen Jehovas-spezifisch ist es sicherlich nicht. Eher der Art Allgemeinplätze aneinander reihend, das Buch des Herrn Peter Schunck "Fallobst im Herbst".

So meint der Verfasser etwa:

"Es gehört offenbar zu unserer Natur, vielem zu glauben, was schlichte, aber phantasiebegabte Mitmenschen als göttlich inspirierte Offenbarung ausgeben, sei es auch noch so leicht als abstruses Menschenwerk zu durchschauen. Den Zeugen Jehovas beispielsweise gilt der Pastor Russell, ebenfalls ein Amerikaner, als Prophet. Er vertrat unter anderem die Meinung, er habe den "Plan Gottes mit der Menschheit" entdeckt und im Jahr 1874 habe die zweite Gegenwart Christi begonnen, auch wenn der Herr als unsichtbares Geistwesen erst bis in die oberen Luftschichten gelangt sei. Die Berechnungen, wann nach dem Harmagedon das tausendjährige Reich Jehovas beginne, mußten immer wieder verschoben und schließlich ganz aufgegeben werden. Es steht aber kurz bevor."

Und dann kommt der Satz
"Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen."
Worüber dann ja nachzudenken wäre

In seiner weiteren Einschätzung findet sich dann noch der Satz:

Der Anblick der alten Leute, die den "Wachtturm" öffentlich und so erfolglos den Passanten anbieten, müßte jeden von einem Glauben abschrecken, der von seinen Anhängern das triste Eckenstehen fordert, und er müßte ihn mit Mitleid für soviel Entsagung erfüllen. Doch zugleich sollten wir uns der Tapferkeit erinnern, mit denen die Bibelforscher die Verfolgung bis zum Märtyrertod durch die Nazis wie Sowjets hinnahmen.

Und er meint es so deuten zu können:
Der gerecht Denkende muß zugeben, daß der feste Glaube an religiöses Menschenwerk gläubigen Menschen Halt und Sicherheit auf der schwankenden Erde verleihen kann und daß sie, so absonderlich es in ihrem Kopf aussehen mag, doch Achtung verdienen. Sie dürfen nur nicht Macht erringen, weil sie dann so erbarmungslos mit den Nichtgläubigen umgehen würden wie alle Religionen es immer getan haben.
Man muß den Glauben der Menschen achten, denn für viele ist er der Wegweiser im Dasein. Für viele Elende und Entrechtete bietet die Religion das einzige Mittel, ihrem Dasein einen Sinn zu geben und den Kummer zu ertragen.


Tja "Kummer ertragen" da soll es dann ja wohl noch andere Varianten geben. Etwa die, Sorgen in Alkohol zu ersäufen.
Nicht das dieser Variante das Wort geredet werden soll - mitnichten
Aber es muss schon gefragt werden ob der Preis, den da die "Variante ohne buchstäblichem Alkohol" nicht doch ein zu hoher ist.
Der Verfasser nennt ja selbst das Beispiel des erfolglosen öffentlichen "Wachtturm"-Anbietens.
Wer sich wirklich mit der Geschichte der Zeugen Jehovas befasst, wird da noch ganz andere Beispiele benennen können, wobei dann das erfolglose "Wachtturm"-Anbieten dann noch in der Kategorie des Unbedeutenden - nicht relevanten - einzustufen ist!
Re: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann glauben's ZJ noch heute
geschrieben von: Frau von x
Datum: 01. Dezember 2009 11:10

So meint der Verfasser etwa:
... Den Zeugen Jehovas beispielsweise gilt der Pastor Russell, ebenfalls ein Amerikaner, als Prophet. ... Die Berechnungen, wann nach dem Harmagedon das tausendjährige Reich Jehovas beginne, mußten immer wieder verschoben und schließlich ganz aufgegeben werden. Es steht aber kurz bevor."

UNSER KÖNIGREICHSDIENST für NOVEMBER 2009 S.1:
Für das Predigen ... bleibt nicht mehr viel Zeit und das Ende dieses Systems steht vor der Tür (...).

Erwachet! für NOVEMBER 2009 S.11, 23:
Wie die Urchristen erkennen auch Zeugen Jehovas Jesus als ihren König an, als den Herrscher des Königreiches Gottes - einer Regierung im Himmel, die bald für dauerhaften Frieden und echte Sicherheit auf der Erde sorgen wird (...).

Gott ... wird sogar schon sehr bald alle schlechten Menschen von der Erde wegfegen.

WT vom 1.DEZEMBER 2009 S.12:

Bald ist es mit allem Leid vorbei

Jehova Gott wird sogar die Toten zum Leben zurückbringen. Unter seiner Regierung wird es schon bald weder Amokläufe noch andere schreckliche Gewalttaten geben.

Re: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann glauben's ZJ noch heute
geschrieben von: Kurt
Datum: 01. Dezember 2009 11:53
Hoffentlich auch keinen geistigen Missbrauch von Zeugenkindern, keine
menschenverachtenden Vorschriften, die den Umgang mit Ehemaligen verbieten usw.
Markeeting
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 30. November 2009 12:12
Made in Nairobi (Kenia)

http://www.youtube.com/watch?v=-iRFX9saqpY

Zur geschichtlichen Rückerinnerung noch dieses:

Dem Beispiel Malawis und Sambias folgend, hat die kenyanische Regierung die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas (am 7. Juli 1973) verboten. _ In einer vor dem Parlament in Nairobi vorgetragenen Regierungserklärung heißt es, in Kenya herrsche zwar Religionsfreiheit, doch nicht für die Zeugen Jehovas, 'die eine subversive Antiregierungsorganiation' darstellt." [37] Man warf ihnen u. a. vor, die kenyanische Flagge nicht zu respektieren, Propaganda gegen die Teilnahme an Wahlen zu verbreiten, sich zu weigern der Einheitspartei "Kanu" beizutreten, das Bild von Präsident Kenyatta zu missachten; ihren Kindern zu lehren, keine andere Autorität als die des Himmels zu respektieren.

Dieser "Sündenkatalog" von Vorwürfen, mag insbesondere in Kenntnis der deutschen Geschichte, zu vielerlei Widerspruch herausfordern. Letztendlich gilt es aber auch einmal die andere Seite zu sehen und zu registrieren, dass es Politik der USA ist, geistigen Neokolonialismus auszuüben, und all und jedem, der etwas dagegen setzt, die Kontraposition mittels ihres Werkzeuges, der Zeugen Jehovas, entgegenzusetzen. ...

Der seinerzeitige kirchliche Sektenexperte Kurt Hutten, registrierte zeitgenössisch auch den Fall Kenia. In Huttens Worten:
"Auch Kenia erließ 1973 ein Verbot, da die Zeugen »Panikmache unter religiösen Vorwänden« betreiben."

Die CV-Ausgabe Nr. 110 meinte mal werten zu können (Zitierung jetzt ohne eigene Detailüberprüfung):
" In Kenia liegen die Verhältnisse günstiger, denn mit 6474 km2 pro Versammlung entspricht
dieses Gebiet vergleichbar dem Bezirk Dresden der DDR."

Siehe auch

Parsimony.7688
Anmerkungen zur Diskussion um Bergman
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 05. Dezember 2009 15:26
Da ich in einem gewissen Forum nicht angemeldet bin (und auch nicht die Absicht dazu habe), halte ich es mal wieder so.
Wenn mich das unwiderstehliches Verlangen übermannt, meinen Senf dazu zu geben, dann halt auf dieser Seite hier.
Da ist nun der Jerry Bergman (aus den USA) wieder mal ins Visier der Kritik geraten. Diesmal nicht aus WTG-Munde (was ja überhaupt nicht mehr überrascht) sondern aus einer anderen Ecke.

Über die psychische Gesundheit von Zeugen Jehovas, referierte (nebst anderen Themen) auch Herr Bergman.
Um zu wissen, dass just diese Thematik ein heißes Eisen darstellt, muss man sich keineswegs auf Herrn Bergman berufen (kann es aber). Dieweil er eben das auch mit thematisierte.
Nun bin auch ich nicht auf dem Gebiet Psychologie ausgebildet.
Ich habe zwar schon einige in der Datei Diplomarbeiten, nachgewiesene Studien (größtenteils auf der Ebene Hausarbeit, kaum aber darüber hinausgehend, gelesen) (den Sonderfall eines Herrn aus der Schweiz der darüber eine Dissertation verfasste; selbige auch über den Buchhandel beziehbar) mal ausklammernd. Und über jene da mit „emipirischen Fragebogenbeantwortungen agierenden Herrschaften, nicht immer eine ausgesprochen „gute Meinumg".

Im Gegensatz zu anderen, war mein Urteil über diesen Herrn aus der Schweiz, eher in Richtung „Zerriss" tendierend.
Er hat zwar ein Buch mit Druckzeilen vollgefüllt. Inhaltlich aber weniger rübergebracht, als man es denn vom Buchumfang vielleicht vermuten könnte.
Und deshalb bekam dieser „Zerriss" von mir auch nur den Titel „Dieter Nuhr Verschnitt".
Da lobe ich mir in der Tat Bergman, der da in seiner (nur) Broschüre (bezogen auf die deutsche Ausgabe) deutlicher und klarer formulierte. Man merkt bei ihm auch, dass er mit der ZJ-Thematik aus eigener Erfahrung vertraut ist.

Und wer das etwa bestreiten sollte, sei auch auf seine in Buchform vorliegende (englischsprachige) Bibliographie zur Zeugen Jehovas-Literatur verwiesen.

Nun ist aber eine merkwürdige Abweichung vom Thema zu registrieren.
Die Bergmann'schen Aspekte „Zur seelischen Gesundheit von Zeugen Jehovas", werden in einem Disput auf die Gretchenfrage Evolution oder Schöpfung, umkanalisiert.
Diese Umkanalisierung kann ich jedenfalls, weder verstehen, noch tolerieren.

Es ist ja nichts neues, dass Zeugen und auch von ihnen separierte Kreise, den Aspekt des Anti-Evolutionismus hochzuhalten pflegen.
Meine Position zu diesen Fragen ist weiterhin die.

Ich war weder bei einer Schöpfung, noch bei einer Evolution mit dabei. Ergo kann ich nur vom Hörensagen zur Kenntnis nehmen, was es dazu für Thesen gibt.

Ich kann damit leben, dass es halt Fragen gibt, wo es derzeit noch keine schlüssigen Antworten gibt. Das tangiert mich nicht.
Sagen wir mal so: zwei Jahrhunderte früher, wussten die damaligen Zeitgenossen auch noch nicht. Es wird eines Tages Elektrizität geben. Heute gibt es sie.
Und in meiner persönlichen Kindheit hätte ich mir damals auch nicht vorgestellt. Es wird eines Tages Internet geben. Da ich ja selbiges heutzutage auch nutze, ergibt sich daraus auch, gewisse Fragen sind zu gewissen Zeiten noch nicht plausibel in allen Datails beantwortbar.
Es muss also durchaus die Bereitschaft eingefordert werden, dass es weiterhin unbeantwortete Fragen gibt. bzw. das bestimmte Antwortversuche, nicht jeden befriedigen werden.

Dann ist es, anerkennt man das, nur recht und billig, just jene Fragen eben nicht in den ostentativen Vordergrund zu stellen.
Wer es dennoch tut, hat es halt „nötig", zur eigenen „Siegesgewißheit".
Die aber wird spätestens am Tage y zur Farce, wenn der Sensensmann sein Werk vollzieht.
Dann kann sich meinetwegen entscheiden, wer da einem Phantom nachgejapst ist.
Re: Anmerkungen zur Diskussion um Bergman
geschrieben von: Alphabethus
Datum: 05. Dezember 2009 16:10
Zur Frage der psychischen Gesundheit bei Jehovas Zeugen (eingeschlossen in den Überbegriff Psychokulte) habe ich ein sehr informatives Buch von Prof. Gunther Klosinski gelesen. Er ist Ärztlicher Direktor der Abteilung Psychiatrie und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter, der Uniklinik in Tübingen. Er hat eigene Studien zu diesem Thema gemacht und sie in seinem Buch "Psychokulte - Was Sekten für Jugendliche so attraktiv macht" in der Beck'sche Reihe veröffentlicht. Das Buch enthält auch sehr umfangreiche Literaturverweise zu diesem speziellen Thema.
Re: Anmerkungen zur Diskussion um Bergman
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 05. Dezember 2009 17:50
Kleine Klarstellung, warum im besagten Forum aus meiner (von mir begonnenen) Betrachtung: " Psychologische Hilfe für Sektenaussteiger - aber wie?", dann aus dem Ufer lief. Eine streitbare, sich als versierte Fachfrau darstellende Mitschreiberin, beurteilte den Jerry mal so, mit Weichenstellung zur Evolution hin:

>>... also, zu diesem Dr. Bergmann.

Der scheint mir einer zu sein, der gerne die Dinge seinen eigenen Vorstellungen anpaßt. Zudem argumentiert er streckenweise polemisch. man merkt genau, welcheSicht er auf die Dinge hat.
DAbei hat er nicht verstanden (oder tut zumindest so), wie Evolution funktioniert.

Die Erkenntnis ist seit Darwin fortgeschritten.
Es ist eben nicht so, daß "die fittesten überleben", sondern der Ausleseprozeß ist ein Negativ-Auslese-Prozeß. Klar bleiben die Fittesten übrig (obwohl es manchen von denen per Zufall eben auch erwischt, zur falschen zeit am falschen ort...). Es läuft so, daß die nicht gut angepaßten sich rausmendeln und nicht überlebensfähig genug Nachwuchs haben.

Das erklärt auch, wieso in sehr erfolgreich sich durchsetzenden Populationen plötzlich ein Abbruch geschehen kann. Zu erfolgreich, zu große Populationsdichte... Wegbrechen der ERnährungsgrundlage.
Auch das gibts.

Ich will hier aber nicht gleich wieder ne Vorlesung halten - hier mein Lesetip der Zoologe Mayr...<<

Tja, so kann's laufen und das eigentliche Thema sich verlaufen...
Re: Anmerkungen zur Diskussion ...
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 07. Dezember 2009 15:56
Nun also registriert man im angesprochenen Forum (diesmal von einer anderen Userin) wieder die sattsam bekannte Unterstellungslinie.
Darwinismus = Sozialdarwinismus = Manchesterkapitalismus = brennende Holocaust-Öfen und ähnliches mehr in der Richtung.
Dagegen ist zu setzen, dass zumindest in der Theorie, Sozialdemokratisch bis kommunistisch orientierte Kreise, dem klassischen Sozialdarwinsmus eine Absage erteilt, sich mit ihm so nicht identifizieren.
Wenn der Nazismus als solches puren Sozialdarwismus praktizierte, dann ist er, nur er dafür haftbar.
Die "Sippenhaft" wer Darwinismus als einen Welterklärungsversuch zumindest der Kenntnisnahme wert erachtet, derjenige müsse zugleich extensiver Sozialdarwinist sein, diese Sippenhaft ist auf das entschiedenste zurückzuweisen.

In der dem Filmemacher Poppenburg gewidmeten Datei (der auch auf dieser Vereinfachungsschiene herumreitet) komme ich auch auf Ernst Haeckel zu sprechen, der wesentlicher Fortentwickler des Darwin'schen Ansatzes ist.

Poppenberg
Siehe dort insbesondere den Absatz 5 (da noch andere Poppenberg bezügliche Details dort zusammengefasst sind).

Der Vereinfacher und Vereinfacherinnen, Darwinismus gleich Holocaust werden mit meinen entschiedenen Widerstand zu rechnen haben.

Im übrigen ist es Hohn hoch zehn, der Catholica, mit ihrer Propagierung des Ständestaates durch Leo XXIII., mit ihrer These vom "Götzen Humanität" und weitere päpstliche Nachbeter, als positive Alternative dazu herausstellen zu wollen.

Man vergleiche zum Thema auch:
Parsimony.24535
Re: Anmerkungen zur Diskussion ...
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 08. Dezember 2009 12:57
Zitat:
"Ein falsches Weltbild muss keine schlimmen Folgen haben, im Fall des Darwinismus hatte es schlimme Folgen."
"Der" Darwinismus ist kein Weltbild. Er ist ein Erklärungsversuch (Evolution) den man ablehnen, akzeptieren, oder auch einen Mittelweg dabei versuchen kann.

Die Unterstellung, Manchesterkapitalismus und schlimmeres hätte es nie gegeben, wäre nicht der Gedanke einer Evolution, durch Darwin und Nachfolger entstanden, ist falsch.

Ökonomische Gesetzmäßigkeiten, und Egoismus als wesentliche Triebfeder des "Manchesterkapitalismus" hätte es auch so gegeben, wenn Darwin nicht seine Thesen publiziert hätte.
Hinter vorgenannten Thesen steht die Illusion, hätte es keine Verweltlichung gegeben (die in letzter Konsequenz aus dem Darwinismus beruht), würden weiter die Menschen mit "frommen Augenaufschlag" gen Himmel schauen, und nur das tun was bornierte, selbstsüchtige Funktionäre der Religionsindustrie für ihre eigene Interessenlage als nützlich erachten. Dann gäbe es die "heile Welt".
Auch dieser Denkansatz ist falsch.

Es gab einen Dreissigjährigen Krieg und noch mehr Schrecknisse, obwohl es zu der Zeit noch keinen Darwinismus gab.

Und namentlich auch Päpste, etwa in den Enzyklika's Leo XXIII. haben sich mit ihrer These vom Ständestaat, als Schleppenträger des Manchesterkapitalismus entpuppt.

Übergeschwappt diese These auch im Evangelisch-kirchlichen Bereich.
Stellvertretend sei auf den "Narr in Christo Emannuel Quint" von Hauptmann verwiesen. Dort etwa auf die Dialoge:

»Gut", sagte der Pfarrer - sein Name war Schimmelmann -, »dein Glaube ehrt dich, mein Sohn. Aber es ist dir bekannt, daß in der Bibel steht: Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen ...

Jetzt erhob sich der Pfarrer in seiner ganzen Länge und Breite vom Stuhl, auf dem er gesessen hatte, sah Emanuel scharf an und sagte mit Ernst und Gewicht: "Bete und arbeite, heißt es, mein lieber Sohn. Gott hat die Menschen in Stände geteilt. Er hat einem jeden Stand seine Last und einem jeden Stand sein Gutes gegeben. Er hat einen jeden Menschen nach seinem Stand und seinem Bildungsgrad in ein Amt gesetzt. Das meinige ist, ein berufener Diener Gottes zu sein. ...

Man weiß in Schlesien ebensowohl als in gewissen anderen Provinzen Ostelbiens, daß hie und da ein adliger Gutsbesitzer überaus kirchengläubig und doch zugleich von einer reizbaren Härte ist, die nichts von der Milde des Heilands atmet. Wenn solche Leute, deren es in der Miltzscher Gegend einige gab, gelegentlich zu hören bekamen, wie Quint in dieser und jener Gesellschaft, etwa beim Apotheker von Krug oder beim Rittergutsbesitzer Salo Glaser, zu sehen gewesen sei, so konnten sie sich kaum genügend entrüsten. Besonders ein Herr von Kellwinkel, dessen Eigentum an die Herrschaft Miltzsch grenzte, wurde, sooft er dergleichen vernahm, ja schon durch den Namen Quints in Wut versetzt.

Soziale Fürsorge liebte er nicht. Not wollte er niemals anerkennen. Dazu gezwungen, führte er sie ausschließlich auf die Schuld des Betroffenen zurück und nannte sie eine verdiente Strafe. Die ewige Mahnung zum Mitleid und zur Barmherzigkeit hätte er nicht nur am liebsten aus allen, auch frommen Schriften, sondern auch von den Kanzeln verbannt. Schilderungen gewisser arger und schlimmer Mißstände, Darstellungen von Beispielen himmelschreiender Dürftigkeit, wie sie mitunter in Büchern oder Journalen vorkommen, machten den Autor, dem sie entstammten, in seinen Augen zuchthausreif.

»Schloß und Riegel« - in Sätzen wie: »Der Kerl gehört hinter Schloß und Riegel!« - war sein Lieblingswort. Er sagte: »Wenn Schiller heut gelebt hätte ... e, und dann brachte der Nachsatz: "Schloß und Riegel." Kurz, Herr von Kellwinkel hätte, wenn es nach ihm gegangen wäre, die ganze deutsche Herzens und Geisteskultur hinter Schloß und Riegel gesetzt.

Nachdem Emanuel Quint auch noch die Kirchen und "sogenannten Gotteshäuser", sowohl protestantische als katholische, insgesamt als das wahre Golgatha Jesu Christi bezeichnet hatte, wofür ja auch das nachgemachte Kreuz und die Ausstellung seiner Martern den Beweis liefere, stieß er gleichsam dem Faß der Langmut seiner Zuhörer durch diesen Abschluß den Boden aus.

Am allermeisten bildete aber der Verkehr Emanuels mit einer wachsenden Anzahl gebildeter Menschen für die Seinen ein Ärgernis. Sie sahen erstens, nach Art ihrer Sektengenossen, Teufelswerk in aller Bildung und Wissenschaft und besaßen außerdem jenen Haß gegen bessere Kleider, edleres Aussehen und überlegene Lebensform, der dem Paria der Gesellschaft eigen ist.
Re: Anmerkungen zur Diskussion ...
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 08. Dezember 2009 14:00
Was mir seit Jahren bei dem besagten Thema auffällt:

Die darwinsche Entdeckung der biologischen Auslese in der Evolution, wird von deren Anhängern kritiklos hingenommen, die Natur weiß eben was sie tut.

Die gleiche Auslese auf einen Schöpfer projiziert, löst aber aber immer wiederkehrende Empörung gegen ihn aus...

Aus genanntem Forum zitiere ich mich selbst, noch aktuell für heute Abend, vielleicht wissen wir danach mehr:

Zitat: Manchmal erweitern auch TV-Programme den eigenen Horizont:

ARTE, Heute am 8. Dezember
Themenabend: Schöpfung oder Evolution...
(bis 21:02)

Aus dem Inhalt:
Einführung

Trotz des umfangreichen Wissens über den Ursprung der Menschheit und die Entwicklung der Welt sind bis heute auf diesem Gebiet viele Fragen offen. Das ruft die Wissenschaft und die Religion auf den Plan, die letzten Geheimnisse der Welt zu erklären. Der Themenabend stellt zum einen beide Fraktionen gegenüber und lässt sie zum anderen gemeinsam über ihre Theorien und Argumente diskutieren.
21:02
Big Bang im Labor
(bis 21:45) Dokumentation, F 2009

Aus dem Inhalt:
Wie die Welt wirklich*) entstand

Warum existiert das Universum? Warum ist die Erde so einzigartig und warum leben wir? Die Dokumentation widmet sich diesen drei Schlüsselfragen der Entwicklungsgeschichte und referiert die wissenschaftlichen Erklärungen, Hypothesen und Experimente, die den aktuellen Stand der Evolutionsgeschichte wiedergeben.
21:45
Wurde die Welt in sieben Tagen erscha...
(bis 22:30) Dokumentation, F 2009

Aus dem Inhalt:
Evolutionstheorie, Intelligent Design und Kreatinismus

Durch Charles Darwin und die Evolutionstheorie wurde die Beteiligung Gottes an der Entstehung der Arten infrage gestellt. Doch Bibel, Thora und Koran berufen sich hinsichtlich der Erschaffung der Welt auf eine aktive Rolle Gottes. Die Dokumentation zeigt, dass technischer Fortschritt und wissenschaftliche Entwicklung es heute gläubigen Menschen immer schwerer machen, an dieser Vorstellung festzuhalten.
22:30
Debatte
(bis 23:00) Diskussion

Aus dem Inhalt:

Pascal Picq (Paläoanthropologe)
Arnold O. Benz (Astrophysiker)
Moderation: Daniel Leconte
----------------------------------------------

(Gerd B. ): WETTEN dass, die gelehrten Herren... - in Anlehnung an die Termini einer Mitschreiberin - ...nicht einen Millimeter von ihren eingelernten Thesen abweichen werden ?

*) Zitat des Themas ^ : Wie die Welt wirklich entstand
"wirklich" - ja, das sind die von mir angedachten WAHRHEITEN derer, die alles schon wissen!

Zirkelschluss a priori:

Gott ist nicht!
DAS ist fortschrittlicher GLAUBE!

PS.: Wie ich soeben entdeckte, gibt es bei ARTE auch "Videos-on-demand" - also mag es auch übermorgen am PC auch zu sehen sein - ohne Gewähr von mir!
Photobucket
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 07. Dezember 2009 15:15

Vorab:
Ich nenne keine Usernamen. Ich versuche mal mehr allgemein, eine Problemlage zu beschreiben.
Das der vormalige "Kostenlos-Provider" "Geocities" nicht mehr im Netz ist, dürfte sich (vermutlich) schon herumgesprochen haben.
Bekanntlich hostete der User "Falco" seine Seiten auch dort.
Nun mag es ja in der Tat so sein, dass solcherlei "Umstellungen der Gemengelage" den einen oder anderen dann auch zu dem Schluss führt.
Na denn eben nicht. Verschwunden ist verschwunden.
Das wiederum will ich nicht bewerten. Das mag in der Tat im Ermessensspielraum des Einzelnen liegen.

Wogegen allerdings Widerspruch erhoben werden muss, ist wenn das alles im Sinne einer Verschwörungstheorie gedeutet wird (so auch im Falle "Falco").
Es gab schon frühzeitig Vorankündigungen, dass Geocities seinen "Kostenlos"-Betrieb einstellt. Wer das ignorierte - aus welchen Gründen auch immer - braucht sich nicht über das eingetretene Ergebnis zu wundern.

Nun also zum Bilderhoster "Photobucket".
Ganz kurzfristig (bald aber diese Entscheidung wieder korrigierend) hatte ich ja auch mal dort ein paar Bilder hochgeladen.

Grundsätzlich muss man sich über den Status dieses Hosters im klaren sein. Auch ein sogenannt "Kostenlos-Provider".
Kostenlos indes pflegt keinesfalls "umsonst" zu sein.
Früher oder später offenbaren sich "Fußangeln". Gegebenenfalls darf man über eine Betriebseinstellung auch nicht verwundert sein (siehe Geocities).
Da ich selbst auch schon mit vermeintlichen "Kostenlos-Providern", nicht die besten Erfahrungen gesammelt habe, ist meine Entscheidung jedenfalls die.
Nur noch mit "spitzen Fingern" anfassen, wenn denn überhaupt.

Aber bekannt ist weiter, das namentlich "Photobucket" auch in Deutschsprachigen Kreisen, eine ungewöhnlich breite Frequentierung hat.
Nur, kann ich jedem nur empfehlen, der dessen Dienste weiter nutzt, nutzen will, wachsam zu sein. Namentlich sorgfältig auf etwaige Änderungen der Geschäftspolitik von Photobucket zu achten, wenn man Überraschungen vermeiden will (so man sie vermeiden will).
Welche Entscheidung da jeder trifft, der da die Dienste von Photobucket nutzt, ist selbstredend jedem selbst überlassen. Da mache ich keine "Vorschriften".

Ich sage aber auch das.
Es ist mir keinesfalls "egal", muss ich registrieren (und solche Fälle habe ich schon registrieren müssen); das einzelne "Forumsarchive" der hiesigen Seiten, die durch besonders viel Bildmaterial seit jeher gekennzeichnet waren, plötzlich nur noch von Fehlermeldungen von seiten "Photobuckets" so strotzen.

Im Einzelfall unternehme ich da zwar "Rettungsaktionen" namentlich für einen nicht unbekannten User, dieweil mir seine Ausführungen durchaus erhaltenswert erscheinen.
Aber, meine Möglichkeiten sind auch begrenzt; und das bitte ich auch zu respektieren.
Es kann demzufolge auch "nicht gerettetes" geben.

Nun gab es gelegentlich (mengenmäßig weitaus geringer) auch bei "Photobucket" hochgeladenes Bildmaterial anderer User.
Da sage ich klar dazu. Ich bin schon so überlastet. Deren "Rettung" an diesem Ort ist nicht "mein Bier".
Wer Bildmaterial hier mit eingestellt hat, das bei "Photobucket" gehostet ist, wird das sicherlich ja selbst wissen. Sorgt er dafür, dass es weiterhin zugänglich bleibt, soll es mir recht sein. Trägt er dafür nicht Sorge; dann kann ich mich nur nochmals wiederholen.
Auch meine Ressourcen sind nur begrenzt.

Nachstehend mal solch eine Fehlermeldung seitens "Photobucket".
Ich bitte den entsprechenden User ausdrücklich um Nachsicht.
Das ist keinesfalls "persönlich" gemeint.
Das Beispiel kann auch durch andere Beispiele "bequem" ausgetauscht werden.

 

Re: Photobucket
geschrieben von: . +
Datum: 07. Dezember 2009 17:28
Ja das trifft da natürlich auch auf mich zu.
Es war halt so das ich 6 Jahre lang anonym aus dem Untergrund geschrieben hatte.
Und anonym schloss halt mit ein das es mir nicht möglich war unter meinem Namen einen kostenpflichtigen Dienst zu nutzen.

Den Wunsch hatte ich damals schon.
Es gab mal ein paar Tage eine Internet Domain mit dem Namen www.jesussirach.eu
Dort wollte ich eben diese Bilder in großen Stiel hinterlegen.
Bis mir jemand zeigte das man mit drei Klicken weiß er diese Domain bezahlt.
Das war dann gleichbedeutend das schnelle Ende meines Internetauftrittes.
Andererseits weiß ich nicht ob ich heute noch für dieses Archiv zahlen wollte.
So wären diese Faximile möglicherweise sogar schneller verloren gegangen.

Heute fehlt mir einfach die Motivation dazu.
Und wenn ich ganz ehrlich bin - bin ich heilfroh darüber.

Ich habe einen Ordner in dem die etwa 10 Photobuket Konten und deren Passwörter hinterlegt sind.
Ich hoffe es ist mir kein Konto durch die Lappen gegangen und werde alle in den erforderlichen Abständen wieder „Besuchen“ damit sie nicht deaktiviert werden.

Das Problem ist halt das man die Passwörter vergisst, wenn man die Notizen verlegt und die Seiten nicht mehr regelmäßig besucht.

So geschehen bei der Ricarda Seite.
Ich weiß das Passwort nicht mehr und eine Email anfrage wurde nie vernünftig beantwortet.

So geschehen bei der Infolinkseite.
Dort wechselte der Provider – ich gab ein neues Passwort an und habe keine Ahnung ob ich mir das Passwort irgendwo notiert habe.
Wenn ich mal Zeit habe werde ich es eventuell suchen.
 
Abgesehen davon sind dort alle Bildbeiträge beschädigt worden.

Dabei hat ein Schlingel dort heute so einen lieben Beitrag geschrieben.
Ich werde versuchen denjenigen anderweitig zu Kontaktieren und ihm virtuell den Hosenboden versohlen. 

Apropos Virtuell.

Das mit dem Virtuell gerät heutzutage mehr und mehr aus den Fugen.
Ich finde das nimmt wirklich besorgniserregende Ausmaße an.

Es soll schon Leute geben die mit ihrem Essen telefonieren!

...(pause und langsam bis drei zählen: 21 - 22 - 23)

Das glaubt ihr nicht?
Aber wenn ich es doch sage.

Letzthin wollte ich ins Bett gehen.
Meine Frau schlief schon, aber der Fernseher lief noch im Schlafzimmer.
Ich wollte also den Fernseher ausschalten –
Was musste ich da hören?

„Heiße Schnecken warten auf deinen Anruf!“

Mal abgesehen davon das ich Schnecken weder heiß noch kalt essen mag.
Aber damit dann auch noch telefonieren!

tststs
....
Versuchungen sollte man nachgeben.
Wer weiß, ob sie wiederkommen.
(Oscar Wilde, engl. Schriftsteller, 1854 - 1900)
Re: Photobucket
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 07. Dezember 2009 17:40
Soweit es die Bilddateien von "Recherchewahnsinn" anbelangt, und da wiederum begrenzt nur auf die "Forumsarchive", also nicht die etwaigen noch vorhandenen zusätzlichen Parsimony-Dateien, dürfte der größte Teil davon inzwischen gerettet sein.
Kaum war diese Sisiphysarbeit so halbwegs beendet, wurde mir schon "wieder schwarz vor Augen".
Bei den Dateien "Pfefferminzia" steht das gleiche Problem noch an.
Da allerdings ist bis jetzt noch nichts "gerettet".
Re: Photobucket
geschrieben von: Gerd B.
Datum: 08. Dezember 2009 13:46

Dank sei allen Bildarchivierern gesagt!

Eine Anfrage einer Baptistin, die hier auch schon mal schrieb, in einem von mir eher gemiedenem Forum:

www.bechhaus.de/phpBB2/viewtopic.php?t=1156

...veranlasste mich etwas aus den Mecki-seiten dort einzubauen. Aber wie das finden? Ganz leicht wie ich feststellte, ich ergoogelte mit der Eingabe von 2 Wörtern "Mecki Offenbarung" die Quelle:

Mecki

.+ und Manfred leisteten schon ganze Arbeit, alles gestochen scharf eingelagert.

Wie ihr sehen könnt, habe ich auf euch nicht vergessen!

Bei Infolink ist nun der weg, der mich sperrte, weil ich einen Artikel wiederholte, von einem Verfasser dessen Link längst weg war. Nun ermunterte mich eine Posterin dort, mich wieder neu anzumelden, ich weiß nicht, w a s mich derzeit so sehr hindert dies auch zu tun 

Unter blökenden Schafen gibt es auch manche Klugscheißerchens, die sich gut tarnen - aus meinem Photobucket-Archiv:

Nostalgie: ich denke zu Zeiten eines St. E. (Name siehe oben, den Kerl rechts außen) war die Qualität der Inhalte von 1999 bis ~2006 noch viel besser - oder verklärt die eigene graue Masse im Oberstübchen alles...

Oder zur gegenwärtigen Jahreszeit passend, was viele Ex-ZJ, nun Neoatheisten huldigen: das endlich zu feiernde Lichterfest,
aber bei mir bleibt nur: "leise rieselt der Kalk" ?

Re: Photobucket
geschrieben von: prozessor
Datum: 08. Dezember 2009 19:47

Bei den Dateien "Pfefferminzia" steht das gleiche Problem noch an.
Da allerdings ist bis jetzt noch nichts "gerettet".

Ich habe mir die ganzen Alben mal heruntergeladen. Habe die Bilder allerdings durcheinandergeworfen, aber könnte evtl. bei der Restaurierung helfen.

Re: Photobucket
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 09. Dezember 2009 00:50
... Die Bilder habe ich auch alle. Auch alle bereits früher heruntergeladen.
Das ist also nicht das Problem.
Das Problem ist der enorm hohe Zeitaufwand.
Zwei Rechner nebeneinander in Betrieb.
Einer mit Windows xp, die entsprechende Forumsseite aufgerufen. Da kann man entweder die Bilder sehen so noch vorhanden, oder auch die Bilder-URL abfragen.
Mit der Bilder-URL abfragen klappt es unter Vista schon erheblich schlechter.
Alle ermittelten Bilder, dann auf den Server hochladen.
Das sagt sich leichter als es ist.
Es gibt diverse "Allerweltsnamen" "File" zum Beispiel die vielfach identisch in den verschiedenen Bilderdateien von "Plus" vorhanden sind.
Ergo ist fallweise eine Umbenennung vonnöten, so das jeder Bildername (bei mir) nur einmal existiert.
Das ist dann alles "Vorarbeit", immer noch nicht die eigentliche Arbeit.
Dann im zweiten Rechner das Bild löschen und durch das Ersatzbild austauschen.
Wären es nur ein "paar" könnte man ja darüber lachen.
Das "lachen" ist mir allerdings, mittlerweile angesichts der tatsächlichen Bildermengen schon vergangen.
Wenn "Plus" also eine seiner Bilderdateien in "Recherchewahnsinn" betitelte, dann kann ich bestätigen, das ist eine Arbeit, wo man nahe daran ist ...
Aber ich will ja nicht nur klagen. Ich werde das schon noch durchziehen. Es kostet halt Zeit, viel Zeit
Herford
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 26. November 2009 01:58
Zwei Detailsätze (sinngemäß)
Eine Freikirche in Herford (Westfalen) wesentlich von Russlanddeutschen getragen, will expandieren. Sprich ein neues Gemeindezentrum errichten.
Fündig im Immobiliensektor sind sie auch schon geworden.
Ihr derzeitiges genutztes Objekt, wurde früher von den Zeugen Jehovas genutzt. Offenbar in ihrer Sicht nunmehr nicht mehr ausreichend.
Nun kann man über letztere rätseln. Der Bericht führt es ja nicht im Detail aus.
Vielleicht hatten die sich einen Neubau hingestellt, brauchten infolge dessen die vorherige Immobilie so nicht mehr.
Diese Frage muss mangels Infos unbeantwortet bleiben.
Beantwortet werden kann jedoch, dass auch andernorts verschiedentlich schon registriert wurde, vormals von Zeugen Jehovas genutzte Immobilien haben einen Nachnutzer gefunden. Nicht so selten einen Nachnutzer ähnlich der vorbeschriebenen Art.
Noch ist es nicht soweit ...
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 18. November 2009 04:16
Ergo kann ich ja den Link aus ein Zeitung hier noch erwähnen. Ich werde mich auch hüten, die Verfasserin wörtlich zu zitieren, mit einer Ausnahme vielleicht, und zwar der, kommen diese Bestrebungen so durch, wird wohl eine Radikalkur angezeigt sein.
Der "Spiegel" etwa, hatte in seiner Internetpolitik bemerkenswerte Wandlungen vollzogen.
Erst Inhalte frei zugänglich, dann dieses wieder kippend; Zugang nur gegen Money gewährend.
Offenbar nicht leichten Herzens, hat aber die "Spiegel" diese Politik noch einmal geändert.
Man kann heute als Privatperson, sehr wohl auf sämtliche "Spiegel"-Inhalte über thematische Abfragen, zugreifen (mit Ausnahme der allerneuesten Ausgaben).
Hat man dann solch einen Beitrag ermittelt, liest man am Schluss den Hinweis, Verlinkungen (nichtkommerzieller Art), seien sehr wohl gestattet.

So, folgt man also dem heutigen Artikel der , dann gibt es also Bestrebungen dass noch ändern zu wollen. Es zur Zeit aber noch nicht geändert zu haben.
Man wird wohl gut daran tun, diesbezügliche Entwicklungen im Auge zu behalten.

Dann noch zum Grundsätzlichen. Diese Seiten hier werden Nichtkommerziell betrieben. Es ist auch ausdrücklich die (wie sauer Bier angebotene Option), durch Zulassung von Werbeeinblendungen, die Kosten zu reduzieren, nicht wahrgenommen.
Es besteht auch kein Vertrag etwa mit Google, welches ja auch so ein Angebot parat hat, mittels aufgerufener Keyworte, die aus Google-Sicht "passende" Werbeeinblendung dazu zu liefern. Wer solcherlei Optionen nutzt, bekommt von Google dafür eine entsprechende Vergütung.
Diese Option wurde hier aber weder in Vergangenheit noch Gegenwart genutzt ...

Kommt es also zu der angedeuteten Verschärfung, wird wohl auch eine Reaktion darauf bestehen, keine Links mehr zu nennen.
Fühlt man sich bezüglich einer Sachlage souverän genug, kann man die trotzdem - in eigene Worte verpackt, - vielleicht mit etwas Zeitverzögerung - trotzdem in der Substanz mitteilen.
Die „Spiegel"-Angabe, Verlinkungen seien noch gestattet, kann der und andere dann schon mal prinzipiell vergessen.
Ob diejenigen, die da glauben durch Verschärfung in Sachen Verlinkungen, sich wirklich einen „Dienst" erweisen, darf man wohl eher bezweifeln.

Gegen Google liefen und laufen interessierte Kreise ja auch Sturm.
Eine Folge davon, Google beschränkt sich zunehmend auf Englischsprachiges bei seinem Einscannprogramm. Die anderen Sprachen werden zusehends abgehängt.

Es soll auch Siege geben, die man wohl als Phyrussiege nicht zu unrecht bezeichnet.
Vielleicht ist man zeitgenössisch wieder mal gerade Augenzeuge, solch eines Phyrrussieges.
Dann noch zum dem Aspekt des kostenpflichtigen Abmahnens von Bloggern.
Wen es diesbezüglich erwischt, wird kaum erfreut darüber sein, und sich versuchen nach Möglichkeit zu wehren.
Und was steht am Ende?

Am Ende steht vor allem die Arbeits- und Finanzbeschaffung für die Abmahnanwälte.
Unterm Strich kann der eigentliche Auftraggeber solcher Aktionen, sein persönliches Auqivalent, dass er auf diese handgreifliche Art sich hereinholt, im Vergleich zu dem, was der Abmahnanwalt kassiert, letztendlich vergessen.

Aber offenbar sehen einige nur noch ihr Heil in dem Slogan:
Volle Fahrt - aufs nächst beste Riff!

Genug des Kommentares für heute.
Nochmals der Resümeesatz:
Holzauge sei wachsam! l
Meinung
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 13. Dezember 2009 07:31
Zu Parsimony-Zeiten gab es hier (genauer eben der Vorgangerplattform) Parsimony, auch schon mal hitzige Diskussionen in Sachen Islam.
Um es vorab zu sagen, ich werde sie hier nicht mehr dulden.
Daran ändert auch nichts der Umstand, das ein früherer Schreiber hier (zwar mit einer vormaligen ZJ-Biographie) inzwischen zum Funktionär einer eher Anti-islamischen Strömung mutiert ist.
Ich kann niemand seinen weiteren Weg in der Nach-ZJ-Zeit weiter kommentieren. Da sind bekanntermaßen vielerlei Wege möglich. Das gilt selbstredend auch für den "Prometeus".

Nun ist bekanntermaßen der Islam wieder mal in die Schlagzeilen geraten.
Wesentliches auslösendes Moment diesmal, eine Volksabstimmung dazu in der Schweiz.
Mit Verlaub gesagt, ob den islamische Gotteshäuser ein Minarett haben oder nicht, geht mir, solange ich nicht unmittelbar neben einem solchen wohnen muß, am "allerwertesten vorbei".
Ich habe vielleicht das Glück, auch nicht unmittelbar neben einem der traditionellen Kirchengebäude wohnen zu müssen.
Gleichwohl gibt es in der Straße wo ich wohne, wenn auch (zum Glück) in gebührender Entfernung, solch ein Gebäude.
Und hätte ich das Pech dort unmittelbar "nebenan" wohnen zu müssen, würde mich das dortige übliche "Gebimmel" auch entschieden stören.

Ich habe nicht die Absicht dieses Gebäude zu den dort vorgesehenen Zeiten zu betreten.
Ergo habe ich auch keinerlei "Bedarf" durch "Glockengebimmel" extra noch auf diese Zeitpunkte hingewiesen zu werden.
Das ist in meiner Sicht eine genauso große und ärgerliche Belästigung (die ich freilich nicht abzuändern vermag), wie denn andere vielleicht islamische Minarette bewerten mögen.
Ich stelle beide auf eine Stufe, und protestiere (wenn auch ergebnislos) gegen die da zugrunde liegende Privilegierung.

Ich halte es für einen grundsätzlichen Irrweg, Antipathien, noch dazu in organisierter Form, gegen eine bestimmte Religionsform, eben den Islam, zum Ausdruck zu bringen. Gleichzeitig jedoch dieselbe Vehemenz, gegenüber anderen Religionsformen, eben nicht anzuwenden.

Nun respektiere auch ich Religionsfreiheit. Das wiederum bedeutet aber nicht, dabei auch persönlichen "Bedarf" zu haben.
Jedenfalls kann die Einäugigkeit gegenüber den Islam nicht meine Zustimmung finden.
Ein bekanntes Nachrichtenmagazin kam, ausgelöst durch die Schweizer Entscheidung auch darauf zu sprechen.
Und da sei in der Tat ein Satz aus diesem Bericht zitiert.
Über den wesentlichen Inspirator der Schweizer Entwicklung liest man auch den Satz
Er  hält seit 15 Jahren Vorträge für Israel und gegen den Islam, er ist Politiker einer ultrarechten christlichen Partei, der Eidgenössisch-Demokratischen Union ... Er hat die Moschee in seinem Ort noch nie betreten, denn er hat gehört, dass Muslim werde, wer barfuß eine Moschee betrete ...
´
Jener Herrn wird also dem ultrarechten Milieu zugeordnet..
"Rechtes" Millieu, ist genauso wie andere "Milieus" breit gefächtert.
Jener Herr also mehr in der Richtung bornierter Christenkreise in der Schweiz.
Andernorts registriert man bei den Anti-Islamisten, auch, nicht selten, ein "rechtes" Milieu. Dann eben aber wohl nicht in der Richtung christlicher Winkelsekten. Um ein vielfaches mehr in der Richtung tumber Neonazikreise.

Damit ist noch nicht gesagt, das Funktionäre jener Anti-Islamisten-Kreise, auch zwangsläufig den Kontakt zu den Neonazikreisen "suchen" würden. Das wohl eher weniger.
In Berlin beispielsweise befand sich solch ein Funktionär von Anti-Islamistenkreise, auch vor einiger Zeit in Presseberichten wieder.
Und darin auch die Angabe. Nicht die NPD wohl aber die CDU betrachtete dieser Herr als seine eigentliche geistige Heimat. Die CDU indes, scheint (derzeit) wohl noch nicht so recht zu wissen, wie sie sich denn gegenüber den Anti-Islamkreisen so verhalten soll.
Ergo wendet sie wieder mal ihr Standardrezept an, dass des "aussitzens", in der Hoffnung, es "löst" sich so.

Am Rande vermerkt.
Islamistische Kreise sind bei der Suche nach denjenigen, welche sie in ihrer derzeitigen Kontroverse unterstützen, wohl nicht gerade von vielen Angeboten, auf die sie da zurückgreifen könnten, überschüttet.
Grundsätzlich merke ich auch noch an, ich lege auch keinen Wert darauf, in der Sache von islamistischen Kreisen zitiert zu werden.
In meiner Sicht ist die islamische Ideologie genauso "tump" wie noch ein paar andere, eben anders "Gestrickte".

Das einzige relevante Zugeständnis ist, dass Religionsfreiheit eben auch für Islamisten zu gelten hat, und dass ich den Vorrang der christlichen Variante der Nutzung der Religionsfreiheit, so eben nicht anerkennen kann.

Ich glaube mich also deutlich erklärt zu haben, wenn ich auch noch anmerke (obwohl das vom "Bekanntheitsgrad" ohnehin nicht passieren wird), keinen Wert darauf zu legen, etwa von Medien aus der Türkei vermarktet zu werden.
Darauf muss man dann ja wohl schon mal hinweisen, beachtet man auch den Umstand, dass ein Votum etwa von Heinz-Peter Tjaden, selbst türkischen Medien "vermarktungswürdig" erschien.

Ob denn Herr Tjaden inhaltlich soviel "anderes" rüberbrachte als ich, erscheint mir ohnehin zweifelhaft.

Re: Meinung
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 16. Dezember 2009 19:11
Jetzt gibt es die Meldung, seitens der Islamisten sei bezüglich der Schweizer Entscheidung, die Anrufung des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte angedacht.
In der Meldung selber gibt es auch den Hinweis auf die Aktivlegitimation des Klägers, und das halt nicht jeder gleich zum EGM marschieren kann.
Davor müssen halt juristische (nationale) Zwischenstufen erst mal durchlaufen sein.
Und solches kann dauern, und nochmals dauern ...

Insoweit bleibt erst mal das weitere Prozedere und sein Ablauf abzuwarten.
Dennoch sollten die "Einäugigen" sich nicht zu früh freuen. In dem Text gibt es auch den Satz, und der dürfte sich als "schwergewichtiger" als so manch anderes erweisen:

Das (Schweizer) Verbot sei zudem diskriminierend, weil es nur für eine Religion gelte und nicht für alle.


Ein anderes Beispiel.
Weil den politisch Verantwortlichen in einer Schweizer Gemeinde "die Nase der Zeugen Jehovas nicht passte" (was man in subjektiver Sicht vielleicht nachvollziehen kann, was jedoch für politisch Verantwortliche kein objektiver Grund sein (darf).
Jedenfalls versuchte jene Gemeinde mit allerlei Finessen, welche das Baurecht wohl auch parat hat, einen Königreichssaalbau der Zeugen Jehovas zu verhindern.
Eine gütliche Einigung dabei gab es offenbar nicht.
Und so landete der Fall, über mehrere Gerichtsinstanzen schlußendlich beim Obersten Gericht der Schweiz, welches zugunsten der Zeugen Jehovas entschied.

Die "Einäugigen" werden sich sagen lassen müssen ihre Antipathien gegenüber den Islamisten, und vor allem der Versuch des in gesetzlicher Form festzuschreiben, sind durchaus mit vorgenannten Beispiel vergleichbar.
Lediglich, dass im Falle der Islamisten, wohl noch nicht alle Gerichtsinstanzen durchschritten sind.

Wie jammert ...
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 30. Dezember 2009 09:03
in einem Beitrag (als Detailzitat) ein in der Türkei ansässige, gleichwohl auch deutschsprachige Texte offerierende Plattform:

Stattdessen können Muslime in Deutschland mit ansehen, wie die Alewiten und die Zeugen Jehovas in Deutschland die Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts genießen können, sie aber weiterhin leer ausgehen.

Ach ja, so ist das also.
Die Sorgen der türkischen Herrschaften, werden sich dann ja wohl noch lösen lassen. Es ist allenfalls eine Frage der Zeit.
Der Mullahstaat Bundesrepublik Deutschland ist ja auf dem besten Wege "es allen recht" zu machen, vor allen denen, welche da mit "frommen Augenaufschlag" nach Selbstbedienung aus der Staatskasse gieren.
Hat man ansonsten auch nicht mehr viel zu bieten.
Der Religionindustrie gefällig zu sein, das ist immer noch drin.
Nun ja Scientology und noch ein paar andere werden DAS sicherlich auch aufmerksam registrieren, und wenn die vor ihnen (derzeit) noch liegenden Präzendenzfälle abgeschlossen sind, wohl auch nicht mehr lange zögern, die sich für sie daraus ergebenden Konsequenzen (wie sie meinen) zu ziehen ...
Welttoilettentag
geschrieben von: . +
Datum: 19. November 2009 15:24
Mein Beitrag zum heutigen Welttoilettentag.

Eine saubere Toilette mit weichem Toilettenpapier,
eine reibungslos funktionierende Spülung,
fließendes Wasser und duftende Seife zum Händewaschen
– das ist in vielen Teilen der Welt undenkbar.

Nun saß ich heute morgen, auf den Sprung zur Arbeit, für drei Minuten, ein Glas Kaba trinkend, am Esstisch.
Dort lag ein Königreichdienst (der ganze Tisch war voll von Wachtturmschund).

Na und ich konnte es nicht lassen fachmännisch den Königreichsdienst in die Hand zu nehmen.
Nach alter Gewohnheit suchte ich zuerst die Verkündigerzahlen.

Über diesen Oktober-2009-Königreichdienst konnte ich noch nie geschrieben haben und doch hatte ich zuerst das Gefühl, das ich über diesen noch vor Kurzen geschrieben haben musste.

Die gleichen Lügen wie eh und je.

163.000 Verkündiger im Mai – eine 1% Mehrung zum Verkündigerdurchschnitt des Vorjahres.

Wie geistig minderbemittelt muss man eigentlich sein, um diese „Amtsblatt für unterbelichtete Geisteskranke auf Freigang“ ernst zu nehmen?

Die geringste Verkündigerhöchstzahl in einem Mai seit der Wiedervereinigung und dann ersinnten diese Betrüger eine 1% Mehrung indem sie sie mit einem Verkündigerdurchschnitt vergleichen.

Apfel mit Birnen.

Wie kann ein Paradieshändler für sich in Dingen, die man nicht nachweisen kann, reklamieren, das er die Wahrheit besitzt, wenn man in den Dingen, die jeder Grundschüler der 1+1 zusammenzählen kann, als Betrug erkennen kann, lügt wie gedruckt.
Aber Rechnen konnten die Zeugen des Wachtturms noch nie.

Wie wollen sie behaupten sie hätten die Wahrheit, wenn sie doch in den einfachsten Grundrechenaufgaben Lügen das sich die Balken biegen?

Für alle die nicht sofort erkennen warum man eine „Höchstzahl“ nicht mit einer „Durchschnittszahl“ in einen Topf werfen kann, ein Beispiel:

Nehmen wir einmal an eure Tochter eröffnet bei der Bank ihr erstes Girokonto.
Dort bekommt sie einen Kontokorrent von 1000,- &euro; eingeräumt.
Innerhalb kürzester Zeit plündert sie ihr Konto und überzieht es bis zum Anschlag.

Nun wird eine 100,- &euro; Handyrechnung von der Tochter nicht von dem Konto abgebucht.
Du knüpfst Dir die Göre vor, was das denn soll das sie das Geld zum Fenster raus wirft.

Was antwortet sie Dir Rotzfrech?

Die 100,- &euro; Neuverschuldung stellt doch einen 10% Rückgang zu der Durchschnittsverschuldung dar!

So wie die Zeugen sagen das ihre Verkündiger Höchstzahl ein 1% Zuwachs zum Verkündigerdurchschnitt darstellt.
Das als begeisterte Nachricht – wenn es doch in Wirklichkeit nur die Fortsetzung des Verkündigerrückgangs darstellt.

Insbesondere wenn man bedenkt das ein Großer Teil derjenigen, die man heute zu den Verkündigern zählt, vor der Widervereinigung noch zu den Untätigen gerechnet worden wären.

Wenn man nicht mehr regelmäßig Wachtturmschund ließ, wird einem erst bewusst wie Arm dieser billige Schwachfug doch war bzw. nach wie vor ist.

Deswegen übermannt mich heute am Welttoilettentag meine soziale Ader und veranlasst mich zu folgendem Aufruf:

Spenden wir doch den Wachtturmschund der dritten Welt als Toilettenpapier.

PS.:
Abgesehen davon – kann nicht jemand den Zeugen sagen das sie mich nicht ständig mit ihren Weihnachtslieder CDs belästigen sollen?
Überall wo man momentan durch die Supermärkte streift wird man von diesem Brechreiz erregenden Zeugenheuchler Ricky King und seinen billigen Weihnachtslieder CDs angegrient.
Re: Welttoilettentag
geschrieben von: aka Geeko
Datum: 19. November 2009 15:56
@+ ..... 

Auf nach Africa!
Beobachtungen von GARWAIN
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 02. Januar 2010 22:53
www.zeugen-jehovas-aussteiger.de/index.php?option=com_content&view=category&Iayout=blog&id=7&Itemid=5
Re: Beobachtungen von GARWAIN
geschrieben von: Garwain
Datum: 03. Januar 2010 15:11hui, das ging ja schnell.
Kaum 2 Tage online und schon schreiben mich Leute von hier an.
Vielen Dank für das bisherige Feedback. Über weiteres freue ich mich natürlich !!
Re: Beobachtungen von GARWAIN
geschrieben von: X ~ mysnip
Datum: 03. Januar 2010 23:12

Garwain
hui, das ging ja schnell.
Kaum 2 Tage online und schon schreiben mich Leute von hier an.

Mich freut die Resonanz auf deine Arbeit und ich hoffe sie ist und bleibt überwiegend positiv. Es ist schon spannend zu lesen was du bei JZ beobachtet hast und wie du sie klassifizierst.  Aber! Der Leser steht nun auch vor der heiklen Aufgabe sich in die vorgegebenen Kategorien einzuordnen. 

Garwain, weiterhin viel Erfolg in deinem sozialen Engagement:
www.zeugenjehovas-ausstieg.de/01-forum-zj/index.php?topic=1594.msg14821#msg14821
... und privat alles erdenklich Gute euch beiden!!

2010
geschrieben von: Frau von x & X ~ mysnip ...
Datum: 31. Dezember 2009 13:40
... wünschen dir, Manfred, für das kommende Jahr vor allem Gesundheit!!!
Viele Grüße!
http://www.youtube.com/watch?v=m8MbNAsq6Qc
Re: 2010
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 31. Dezember 2009 14:11
Danke! Gleichfalls beste Wünsche zurück!
Es zeigt sich zwar, dass die von mir (persönlich) favorisierten historischen Themen, in breiten Kreisen nicht sonderlich gefragt sind.
Gleichwohl gedenke ich durchaus diese Linie fortzusetzen.
Neben der Fortsetzung der bereits bestehenden Serien, dann ab 3. 1. (jeweils im Monatsrhytmus noch eíne weitere "Vor einhundert Jahren".)
In ihr gibt es dann jeweils noch einen Link auf ein Monatsheft der "Die Aussicht", jener Zeitschrift, ab Herbst 1902 in der Schweiz erscheinend, welche in der damaligen Schwächephase des Deutschsprachigen "Wachtturms" zu erscheinen begann, als Russell schon kurz davor war, den Deutschsprachigen "Wachtturm" enschlafen zu lassen, weil seine damit verbundenen wirtschaftlichen Erwartungen sich nicht erfüllt hatten.
Wie nun aber die "Aussicht" zu erscheinen begann, korrigierte Russell diese Entscheidung und begann zu "klotzen" statt wie vorher nur zu "kleckern".
Das sich da eine potentielle Konkurrenz auftat, wollte er nicht zugestehen.
Beide Blätter vertraten eigentlich ähnliches Gedankengut. Soweit Differenzen offenkundig wurden, datieren die mehr auf die späteren Zeiten, nicht jedoch gleich zum Anfang.
Da nur ein Heft pro Monat eingescannt wird, bleibt das selbstredend ein Torso.
Die WTG hat ja auch den Konkurrenzkampf mit der "Aussicht" gewonnen", was nicht zu bestreiten ist.
Gleichwohl verdeutlicht die Existenz der "Aussicht", dass es zu allen Zeiten Oppositionsströmungen zur WTG gab.
Ob se zu mehr führen oder eben nicht, hängt auch von äußeren Anlässen ab.
Ein Herr Honecker wähnte einmal
"Den Sozialismus in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf".
Und die Ironie der Geschchte besteht dann wohl darin, dass just nicht allzu lange Zeit nach diesem flotten Spruch genau das eintrat, was Honecker wähnte, es könne nie geschehen
Re: 2010
geschrieben von: Frau von x
Datum: 01. Januar 2010 12:36

Drahbeck
Es zeigt sich zwar, dass die von mir (persönlich) favorisierten historischen Themen, in breiten Kreisen nicht sonderlich gefragt sind.
Gleichwohl gedenke ich durchaus diese Linie fortzusetzen.
Neben der Fortsetzung der bereits bestehenden Serien, dann ab 3. 1. (jeweils im Monatsrhytmus noch eíne weitere "Vor einhundert Jahren".)

"Die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler." (Ingeborg Bachmann)

"Die Zeit" zum Thema B...
geschrieben von: Drahbeck
Datum: 07. Januar 2010 10:12
In einem Herrn B... bezüglichen Artikel liest man auch als eine Zwischenüberschrift.
"Die Linke (wohin es Herrn B... ja nun verschlagen hat) müsse eine Partei für Künstler und Intellektuelle werden".
Ob denn dieses hehre Ziel eintritt. Schaun wir mal.
Solche Sätze bestätigen mir nur die These.
Zumindest in Sachsen, ist besagte Partei schon zur halben FDP mutiert.
So gesehen ist da der Herr B... sicherlich am rechten Ort.
Bei den letzten Wahlen auch derart "belohnt" dort, dass sämtliche Direktmandate die CDU kassierte, und besagte Linke 0,00 nichts.

Da sah es im Nachbarland Sachsen-Anhalt, was Direktmandate, und überhaupt Stimmen für jene Partei anbelangt, wohl etwas anders aus.
Ob besagte Partei nun eine "für Künstler und Intellektuelle" wird oder nicht, geht mir mit Verlaub gesagt, am Allerwertesten vorbei.
Jene Partei nebst FDP ist in ihrer gegenwärtigen Verfassung, für mich ohnehin unwählbar.
Insofern mögen die Herrschaften in Sachsen da so viel experimentieren, wie sie nur wollen.
Manche experimentiert sich halt in den relativen Abgrund hinein!

ZurIndexseite