Vorangegangen:
Querbeet 04
Quer beet 05
Nicht thematisch sortierte Anmerkungen
Überwiegend mit Zeugen Jehovas Bezug
Re: interna - Drei Wege – ein Ziel –
Überleben
Die Autorin Barbara Kohout: „ Wenn ich damals über die Wachtturm
Gesellschaft das gewusst hätte was ich heute weiß wäre ich nie zur
Wachtturmgesellschaft gekommen“
Herr Priv. Doz. Dr. med. Martin Sack vom Klinikum rechts der Isar der TU
München und Leiter der deutschsprachigen Gesellschaft für
Psycho-Traumatologie schrieb der Autorin folgendes: „…Andererseits haben
wir immer wieder ehemalige Zeugen Jehovas in stationärer oder
tagesklinischer psychotherapeutischer Behandlung und die Methode
Abweichler aus den Reihen der Zeugen Jehovas mit ‚sozialen Tod’ zu
bestrafen ist mir daher gut bekannt. Schade das darüber so wenig in der
Öffentlichkeit gesprochen wird und das diese Vorgehensweisen nicht klar
geächtet und unterbunden werden.“
Das eine Trennung von der Wachtturmgesellschaft aber durchaus handfeste
gesundheitliche Verbesserungen mit sich bringen kann erlebte das Ehepaar
auch.
Ehemann der Autorin: „Als ich die 50 überschritt, bekam ich Probleme mit
den Nerven.
Naja – wir werden alle nicht jünger – und so schob ich es auf das Alter.
Ich ging halt zu Ärzten und nahm Medizin.
Aber als ich das Rentenalter überschritt, wurden die nervlichen Probleme
immer gravierender und belastender.
Mit 70 verließ ich die Wachtturm Gesellschaft.
Nicht nur das ich jetzt keine Ärzte für meine Nerven brauche – ich habe
die Medikamente von dem Moment als ich die Wachtturm Gesellschaft
verlassen hatte einfach nicht mehr benötigt.“
Barbara Kohout: „Wir wollten nie wachtturmkritische Literatur lesen weil
wir ahnten dass mit der Wachtturm Gesellschaft irgendwas nicht stimmt.
Wir fürchteten dass wir aus eigener Beobachtung das anerkennen müssten,
was in Wachtturmkritischer Literatur stehen würde.
Es war Angst.
Nicht die Angst dass uns der Zornesblitz Gottes treffen könnte, wenn wir
wachtturmkritische Literatur lesen würden – sondern wir fürchteten uns
davor, dass gezeigt zu bekommen und sehen zu müssen, das wir insgeheim
sowieso schon ahnten.
Wir wollten nicht sehen – und waren somit blinder als ein Blinder.“
Die Autorin geht der Frage nach, wie es passieren konnte dass eine ganze
Großfamilie in die Fänge einer Sekte geraten konnte.
Sie beschreibt eine Zeit in der die Wachtturmgesellschaft ihren
Mitgliederboom erlebte und hilft Menschen in Ausnahmesituationen zu
verstehen warum gerade sie dann so anfällig für Sekten sein können.
Und das Ehepaar macht Mut auch noch im hohen Alter zu „sehen“ und einen
Fehler der in ihrer Kindheit zu fatalen Folgen führte zu korrigieren.
Barbara Kohout
„Drei Wege – ein Ziel – Überleben“
Erscheinungsdatum: 10.7.2009
http://www.amazon.de/Drei-Wege-ein-Z...8168990&sr=8-1
http://www.editionnove.de/shop/detai...-3-85251-801-5
Solaris
Hallo "+", hast Du dieses Buch schon gelesen? Ich hätte gerne einen
Leser gehört, bevor ich dafür über 20 Euro locker mache...
Zitat von Solaris
Hallo "+", hast Du dieses Buch schon gelesen? Ich hätte gerne
einen Leser gehört, bevor ich dafür über 20 Euro locker mache...
Ich war bereits Leser des Buches.
Meine Eindrücke dazu habe ich hier zusammengefasst:
http://forum.mysnip.de/read.php?2709...1650#msg-31650
Re:Zeugen Jehovas in
Wikipedia
Zitat von raccoon
Wozu? Damit die sich dort tummelnden Zeugen jede Änderung sofort
rückgängig machen? Damit wieder ein Edit-War entbrennt und der
Artikel gesperrt wird?
Nicht einmal ein Link zu infolink hatte dort lange Bestand...
Es gibt noch mehr Ungereimtheiten in der Wikipedia
Ein seit 2002 vorangekündigtes (zweites ZJ-Buch) des Herr Detlef Garbe.
Den Status des Dauer-Vorangekündigt-Seins bis heute nicht verlassen
habend, was wiederum der allgemeinen Situation auf dem Buchmarkt (und der
Internet-Konkurrenz) zuzuschreiben ist, hat dort in den mageren Hinweisen
auf Buchhandels-Literatur (in Punkt 10) ebenfalls schon seit Jahren, einen
festen Platz zugewiesen bekommen; was wiederum dergestalt Sinn macht, das
alles WTG-kritische, sorgfältig wieder heraus katapultiert wird.
Da bleibt dann in der Tat nicht mehr viel übrig, (außer eben den Werken
des inzwischen zur SED-Nachfolgepartei konvertierten Herrn Besier und
analoges).
Das jenes Buch indes bis heute nicht erschienen, von der einen
Pflichtexemplars-Anspruch habenden Deutschen Nationalibliothek
(Frankfurt/M, Leipzig) nicht nachgewiesen wird, bekommen die dortigen
Unterbelichteten einfach nicht mit.
Re:Kopierservice
Gerald Becker, Exitus?
Zitat von nouvaleur
... Der Gerald Becker war auch so einer. Der hat sich an dem
Material offenbar gesundgestossen und ist in den Ruhestand
gegangen ....
Erinnere ich mich recht, hatte „Theologe Frank" hier mal gepostet,
Becker habe aus gesundheitlichen Gründen seiner Firma aufgegeben, und sich
dabei auf ein Telefonat mit seiner Frau berufen.
Zweitens. Schon lange für vorgenannten Fakt, hatte man bei Becker (in der
Parxis) nichts mehr bekommen. Das ging schon so seit der Umstellung von DM
auf Euro in diesem Lande so.
Auf seiner Webseite waren noch jahrelang danach nur DM-Preise angegeben.
Von der „Hinhaltung" der Besteller, der nicht Erreichbarkeit und
dergleichen, kann ich auch ein Trauerliedchen singen. Insofern ist die
Webseitenlöschung so gesehen, auch nur konsequent.
„German" ist zuzustimmen „Reichtümer" im eigentlichen Sinne hat er
sicherlich damit nicht erworben.
Wie es bei ihm noch was gab (lang, lang ist es her) da ist mir seine Klage
durchaus noch geläufig.
Hätte er nicht auch ein paar aktive Zeugen auch noch als Kunden gehabt,
wäre ein wirtschaftlicher Crash schon weitaus früher auf der Tagesordnung
gewesen.
In seinen Worten (sinngemäß), die paar wenigen Käufer aus der Ex-ZJ-Szene
könne er vergessen. Ausser „heisser Luft" kam von denen nichts ...
Gloeckels Verlautbarung
Erinnere ich mich recht, gab es auch hier - zeitnah - eine Diskussion
zu dem von Gloeckel jetzt wieder aufgewärmten Thema.
Gemäss seiner eigenen Aussage habe er ja bei der WTG angefragt. Bezüglich
einer „Bestätigung"; selbige wie voraussehbar aber nicht bekommen.
Es wird also etwas unbestätigtes publiziert.
Nun kann man sich ja auf den Standpunkt stellen. Ist doch eine
interessante These, da da ventiliert ist. Da könnte doch was dran sein.
Die wenigsten hier werden dann wohl diesem „da könnte doch was dran sein",
auch widersprechen wollen.
Es könnte auch was dran sein, dass der Mond aus grünem Käse besteht, wie
ein gewisser Mister Hank beispielsweise wähnt zu wissen.
Glauben kann man viel; eben auch an besagtem „grünen Käse".
Solange das auf der Glaubensebene bleibt „okay" wenn auch mit etwas
mulmigen Bauchgefühl.
Wollte man gegen alle Glaubensthesen Front machen - ein aussichtsloses
Unterfangen.
Der Knackpunkt offenbart sich dann, wird solch eine Glaubensthese in der
Form verkündet, dass sie justiziabel als Tatsachenbehauptung gewertet
werden kann. Dann kann es kritisch, sehr kritisch werden. Nun behaupte ich
nicht, dass letztgenannter Status schon erreicht wäre. Ich behaupte in der
Sache überhaupt nichts.
Ich erinnere mich nur an meine eigenen Erfahrungen aus dem Jahre 2007 als
da jenes Schreiben erstmals auftauchte.
Wie tauchte es auf?
Auf einer anonymen „Eintages-Webseite" ohne ordentliches Impressum.
Wie lange währte die „Lebensdauer" jener anonymen Webseite? Nicht viel
länger als eben Eintagesfliegen zu leben pflegen. Und wie der Tatbestand
des verscheidens der Eintagesfliegen-Webseite erreicht war, da war auch
bei mir „Schluss mit Lustig". Der Vorgang wurde ersatzlos gelöscht.
Was andere tun ist deren Angelegenheit.
Sollte es einen tatsächlichen Empfänger jenes Schreibens geben, der dann
auch gewillt ist, das Gerichtsfest zu bezeugen, wäre selbstredend eine
andere Situation.
Auf solch einen Zeugen warte ich bis heute - immer noch vergeblich!
Was man dann auch noch so „um drei Ecken hört".
Da gibt es wohl Kreise, welche wähnen der Landesregierungen von
Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, auch ihre Dienste andienen zu
können. Und zu den dabei offerierten „Events" soll da unter anderem auch
besagter Brief gehören (wie der Gerüchteküche so wie sie mir zu Ohren kam
entnehmbar ist).
Ich behaupte, dass gilt auch für besagte Gerüchteküche, überhaupt nichts.
Sollte da in deren Sog jetzt auch der Herr Glockel mit eingespannt sein,
ist das alleinige Angelegenheit angedeuteter Herrschaften.
Ach ja bevor ichs vergesse zu erwähnen; auf sonderliche „Sympathie" können
besagte Herrschaften von meiner Seite aus, sicherlich nicht hoffen.
AW: Jakob Lorber
Kirchlicherseits wird Lorber den „Neuoffenbarern" zugerechnet.
„Er meinte, neue, über die Bibel hinausgehende, Offenbarungen
erhalten zu haben, die er in Gottes Auftrag in 25 -30 Büchern mit
insgesamt etwa 10.000-12.000 Manuskriptseiten, niederschrieb"
Beispielsweise will er über einen
„Briefwechsel Jesu mit Abgarus Ukkama, Fürst von Edessa"
„Bescheid" wissen, was denn schon mal vom Titel her charakteristisch
sein dürfte.
Nur eben, seriöse Forscher halten wenig bis nichts von solchen
zusätzlichen „Offenbarungen".
So gesehen sind dann auch etwa die Mormonen „Neuoffenbarer", da sie eben
auch neben der Bibel weitere Schriften hochhalten (ebenfalls
abenteuerlicher Art) und noch ein paar mehr Gruppierungen. Da geht es dann
aber auch hüh und hott lang.
Was die eine Gruppe als „Neuoffenbarung" anerkannt wissen will, bedeutet
noch lange nicht das auch andere deren „Suppe" akzeptieren. Da kocht
jedere hübsch für sich, seinen eigenen „Brei".
Noch ein Zitat (von Kurt Hutten, ein empfeglenswerter Autor will man einen
Überblick über die klassische Sektenszene haben. „Seher Grübler
Enthusisten").
Besagter Hutten stellte auch fest:
„In den Kreisen, die sich um Jakob Lorber gebildet haben, werden
auch heute fortlaufend Offenbarungen empfangen und verbreitet. Sie
reichen in ihrem Umfang und inneren Gehalt allerdings bei weitem
nicht an Lorbers Schriften heran."
Ergo wer den ideologischen „Regen" durch eine analoge „Traufe" ersetzen
will, kann da sicherlich auch auf seine Kosten kommen.
Katholischerseits etwa wird formuliert:
„Der falsche Mystiker Jakob Lorber"
Das für die Catholica alles außerhalb ihrer eigenen Firma falsch ist,
bedarf sicherlich keiner näheren Erläuterung. Aber mit der Vokabel
„Mystiker" ist zugleich auch eine zutreffende Charakterisierung des in
Rede stehenden Gewäsch gegeben.
Ein katholischer Autor meinte dann noch in einem Zeitschriftenaufsatz den
Begriff „Mystiker zu erweitern als „Aftermystiker" ....
AW: Jakob Lorber
64 Jahre alt wurde der 1800 geborene Lorber. In der Zeit schrieb er
einiges zusammen.
Dem Vernehmen nach waren es dann wohl hauptsächlich seine Schüler, die
dann so etwa ab 1850 sein Schrifttum erfassten und weiter verbreiteten.
Bei ebay war auch schon mal - relativ Preisgünstig - eine CD-ROM seines
Schrifttums im Angebot. Zwar hatte ich mir die erworben; gleichwohl ist
mir bis heute vieles andere wichtiger, so dass ich die immer noch nicht
gesichtet habe. Und dieser Zustand wird höchstwahrscheinlich noch eine
längere Zeit bestehen.
Habe ich es richtig mitbekommen, kann man sein Schrifttum aber auch
irgendwo im Internet herunterladen. Man frage mich aber bitte nicht wo.
Wie gesagt, andere Dinge sind mir persönlich wichtiger.
Es ist wohl eher ein „loser Haufen" der sich da von seinem Schrifttum
beeindruckt fühlt. Man macht nach den Ausführungen von Hutten zu urteilen,
den Spagat zwar die eigenen Theorien zu verfolgen. Jedoch keinen
ausdrücklichen Kirchenaustritt damit zu verbinden.
Weiter soll auch diese Gruppe im Zuge der Nazi-Sektenverbote, 1937 von
selbigem mit betroffen worden sein, und habe sich erst wohl 1949 erneut
aufgestellt.
Also feste kirchliche Strukturen, wie sie andernorts gegeben sind, darf
man da wohl nicht erwarten (oder besser formuliert befürchten).
Hutten der für andere Gruppierungen auch Zahlen ihrer jeweiligen
Größenordnung nennt, ist diesen Aspekt betreffend, bei dieser Gruppe
schweigsam.
Das wiederum scheint eben in dem Umstand begründet zu sein, dass in diesen
Kreisen ein ausdrücklicher Kirchenaustritt nicht gefordert wird.
Diesen Punkt betreffend halten es die Zeugen und andere, ja bekanntlich
anders.
AW: Jakob Lorber
Detailzitat aus dem Beitrag der „Wikipedia"
„Harald Stößel († 1996), ein ehemaliger
Lorber-Anhänger, gründete den „Lichtkreis Christi" ...
Letzteren betreffend vielleicht nicht uncharakteristisch.
Im Rahmen einer diesbezüglichen Sondierung, hatte mal ein kirchlicher
Funktionär, Matthias Pöhlmann von der Evangelischen Zentralstelle für
Weltanschauungsfragen, in der Zeitschrift seiner Institution
(Materialdienst der EZW im Jahre 2001 Heft 5/2001) einen Artikel
publiziert mit der Überschrift:
"Sie haben eben mit Jesaja gesprochen!" Zu Besuch
beim Lichtkreis Christi in Berlin"
Das mit dem „Jesaja" wurde dem Genannten dann im Anschluß an einen
Veranstaltungsbesuch, wo er ja als „Neuling" auffiel (jedenfalls nicht als
ständiger Besucher bekannt war), von einer Anhängerin, über den
Vortragsredner, dann im Anschluß an die Veranstaltung, gesagt.
AW: Beratungsfall "Gefährdung Kindeswohl";
Unterstützung gesucht
Wenn sich das ganze auf der Schiene „Jusizia" abspielen soll, dann
interessiert das urteilende Gericht höchstwahrscheinlich „wer kann die
meisten Aktenzeichen über bereits abgeschlossene Verfahren" benennen.
Und dann kann es passieren - dass die WTG gesponserte Gegenseite sagt.
„Der aber ist ja nicht objektiv genug". Schon mal nicht so selten
passiert.
Ob denn Frau B ... „hilfreich" sein könnte, belasse ich mal
meinerseits mit einem Fragezeichen versehen. Zumindest sei ihr Name im
diesbezüglichen Exkurs mit erwähnt.
Dann wäre es doch mal empfehlenswert, sich namentlich in die juristische
Literatur etwas „einzulesen", Allerdings ist letzteres leichter gesagt als
getan; dieweil das relevante ziemlich verstreut in juristischen
Zeitschriften befindlich ist, weniger in einer zusammenfassenden
Monographie.
Immerhin gibt es aus den letzten Jahren eine doch durchaus
zusammenfassende Monografie, der man sogar das Prädikat „empfehlenswert"
zubilligen kann. „Billig" ist dieses Buch (eine juristische Dissertation)
sicherlich nicht.
Immerhin gibt es ja noch wissenschaftliche Bibliotheken (in Berlin etwa
die Staatsbibliothek; auch in der Berliner Zentral- und Landesbibliothek
ist ein Exemplar nachgewiesen) wo man sich das Buch ausleihen kann, wenn
der Anschaffungspreis eben zu abschreckend ist.
Ohne Aufwand indes - so oder so - geht das ganze ohnehin nicht vonstatten,
zumindest dann nicht, will man es ernsthaft betreiben.
Anja Vellmer:
„Religiöse Kindererziehung und religiös begründete Konflikte in der
Familie". Im Jahre 2010 erschienen.
Eine Bewertung jenes Buches meinerseits, gibt es an anderer Stelle.
Mit den wissenschaftlichen Bibliotheken ist das ja so, sie pflegen nicht
„unmittelbar vor der Haustür" anzugrenzen. Ergo ist auch einiger Aufwand
für deren Nutzung nötig.
Wer da einen kostenpflichtigen Mittelweg suchen sollte, sei hingewiesen
auf
http://www.subito-doc.de/
Dort kann man sich (sofern man sich dort auch angemeldet hat, als
Grundvoraussetzung) auch einzelne Zeitschriftenaufsätze kostenpflichtig
bestellen, und bekommt die dann in Kopienform an die Wohnanschrift
geliefert. Selbstredend muss man die fraglichen Zeitschriftenaufsätze erst
einmal selbst recherchieren. Diese Arbeit nehmen einen die Bibliotheken
nicht ab.
Für dort angemeldete ist sogar auch die Ausleihe etlicher Bücher möglich,
meines Wissens auch das genannte Vellmer-Buch.
Nicht alle Bibliotheken gewähren auch die Ausleihe ihrer Bestände auf dem
Subito-Wege.
Das konkrete Buch indes ist auf diesem Wege aus der SULB Saarbrücken
ausleihbar.
Das kostet pro Buch, erinnere ich mich recht 9 Euro, zuzüglich der
Verpflichtung, es an die ausleihende Bibliothek versichert (Einschreiben
oder Paket) wieder zurückzusenden.
Man bekommt dann dieses Buch dann auch an die Wohnanschrift geliefert, und
kann sich so den regulären Weg zu einer wissenschaftlichen Bibliothek
ersparen.
Selbstredend, da ja noch relativ neu, kann man es auch im Buchhandel
erwerben; eben zu den dort üblichen Preisen.
AW: JZ und Scientology
Eine umtriebige Dame namens Y... beliebte, in Erkenntnis dessen, was in
der Marktwirtschaft gefragt ist; unter anderem „Belobhudelung" für
Gruppen, , die wiederum von ihren Krikern kaum des Lobes würdig erachtet
werden. Aber wo Money winkt, sammeln sich auch die „Zugreifer".
Ergo vernahm man von besagter Dame, unter anderem
Sie zog an der Spitze einer Scientology-Demonstration für
„Religionsfreiheit", wie es bei den Scientologen hieß.
Berichtet wird insbesondere über eine 1998 durchgeführte Europa-Tournee
mit dem Ziel Frankfurt, wo am 10.8.98 eine Demonstration stattfand.
Die Läufer mit der IAS-Fackel für religiöse Freiheit trafen nach ihrem
3000-Kilometer-Lauf in Frankfurt an und übergaben ihr die Fackel.zeremoniell.
Flankiert von deutschen und internationalen Würdenträgern ... begann
besagte Dame den Umzug zum Platz der alten Oper.
Auch an einer ähnlichen Veranstaltung ein Jahr früher
soll sie denn ja schon mal teilgenommen haben.
Siehe dazu auch:
http://www.ingo-heinemann.de/titel01.htm
Damit war ihr diesbezügliches Engagement keineswegs beendet.
Als Scientology zu einer spaktakulären Veranstaltung nach Brüssel einlud,
deren publizistische Kommentierung namentlich einem dort mit anwesenden
Herrn B. wohl nicht sonderlich gut bekommen ist.
Auch bei diesem Spektakulum sah man auf im Internet publizierten Fotos,
besagte Dame, ihrer Leistungen angemessen, am Präsidiumstisch sitzend.
Just um diese Zeit ebenfalls, entdeckten den Zeugen Jehovas zugehörige
Kreise, beide genannte Herrschaften auch für sich, und ließen etwa besagte
Dame auf diversen sogenannten „Standhaft"-Veranstaltungen vor sich
dozieren. Auch über den mit angedeuteten Herrn gibt es dann ja ähnliches
zu berichten.
Nun mag man ja vielleicht einwenden, die Einlader sei doch nicht die
offizielle WTG gewesen.
Sonderlich überzeugend, wirkt angesichts des dabei anwesendem Publikum’s
eine solche Einlassung wohl nicht.
Auch die vormalige WT Cleanup-Seite hatte dann ein ähnliches Engagement,
bezogen auf Österreich dokumentiert.
AW: Rauchen bis Mitte der 70er bei ZJ
erlaubt?
Bereits im „Informator" (Vorläufer des jetzigen „Unser
Königreichsdienst") vom Mai 1949 verlautbarte sich die WTG mit den Worten:
„Mögen denn alle solche Brüder, die bisher ein Dienstamt in einer
Gruppe bekleideten, die Raucher sind und glauben, von dieser
Leidenschaft nicht lassen zu können, sofort an das Büro der
Gesellschaft Mitteilung machen, um ihr Amt in andere Hände übergehen
zu lassen. Und mögen andere Brüder, die gerade für ein Dienstamt
vorgeschlagen werden sollen, jedoch heimlich rauchen, dies
bekanntgeben, damit ihre Mitdiener von einem solchen Vorschlag
absehen. Kein Raucher darf in einer Gruppe der Organisation Gottes
ein Dienstamt bekleiden!
Diese Linie hat sich in den nachfolgenden Jahren eher verschärft.
Erinnert sei auch an einen einschlägigen Presseartike
„Selbstmord Wegen
Rauchverbot
BILD-Zeitung 21. Oktober 1987 •
HAMBURG-AUSGABE •
Zeuge Jehovas erhängt am Osterbek-Kanal"
AW: Rauchen bis Mitte der 70er bei ZJ
erlaubt?
Kritisch zum Thema Rauchen äußerte sich bereits die Deutschsprachige
Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" (Ausgabe Bern) vom 15. 4. 1925.
Dort gab es die Rubrik „Fragenbeantwortung", und eine dieser lautete eben:
"Wenn das Rauchen nicht gottgewollt ist, wie soll man sich als
Inhaber eines Zigarrengeschäftes stellen? Soll man das Geschäft
aufgeben? Ich bemerke, daß dieses den Lebensunterhalt meiner Familie
bestreitet und eine andere Existenzmöglichkeit fast ausgeschlossen
ist. Lade ich durch Weiterverkauf Schuld auf mich?"
Damals noch wurde eine Ex-cathedra Antwort vermieden. Die Fragesteller
konnte daraus herauslesen, er müsse nicht unbedingt diese berufliche
Tätigkeit aufgeben.
Erklärte Raucher-Gegner indes konnte auch das Gegenteil herauslesen.
Man suchte damals also noch „Wasser nach beiden Seiten zu tragen".
Heinrich Himmler, seines Zeichens NS-Terrorchef, brachte in seiner 1944er
Zeugen Jehovas-Denkschrift (21. 7. 44), in der er seine Pläne entwickelte,
die Zeugen Jehovas „demnächst" als „Wehrbauern" in einer dauerhaft
faschistisch besetzten Sowjetunion zu verwenden, auch den Detailsatz mit
unter:
Sie seien „schärfstens gegen die Juden und gegen die katholische
Kirche und den Papst eingestellt. Ferner sind sie unerhört nüchtern,
trinken und rauchen nicht..."
Den Volltext von Himmlers Auslassungen kann man unter anderem bei
Zipfel Kirchenkampf nachlesen.
In einem von Regin Weinreich herausgegeben Tagungsband (S. 229f.) kann man
auch die eher bedrückende Episode vernehmen die dort Alois Moser zu
Protokoll gab (und das alles spielte sich im KZ Wewelsburg ab):
„Eines Tages durfte ich mich wegen meines Alters in
die untere Bettetage legen. Unsere Strohbetten hatten zwei Etagen.
Das Bett wurde frei, weil ein Mitgefangener heraus gestorben war. Es
war ein Bruder, der sich durch seine Unterschrift unter den Revers
`freigekauft' hatte. Er freute sich schon auf die Heimreise am
nächsten Tag. Doch als der Morgen anbrach, war er tot. Ich
durfte sein Bett belegen. Als ich das Bett baute, merkte ich, daß in
seinem Strohsack viele Zigarettenpäckchen versteckt waren.
Diejenigen, die dem Rauchen verfallen waren gaben alles her, sogar
ihr letztes Stück Brot, um zu Zigaretten zu kommen. Sie starben lieb
an Hunger, bevor sie das Rauchen aufgaben. So war es auch bei diesem
Bruder."
Ein wesentlicher Zeitraum in der Verschärfung der WTG-Doktrin in Sachen
Rauchen, scheint dann wohl Anfang der 1970er Jahre zu sein.
Siehe zu letzterem auch
19352Rauchen
Rutherford mit Cadillac in Positur, ist als Bild auch mir bekannt. Schon
zu einem Zeitpunkt wo das Internet noch nicht aktuell war, in der
polnischen Bibelforscher-Zeitschrift „Swit" etwa abgebildet. Indes die
weitergehende Interpretation, selbiger habe dabei auch als Raucher
posiert, ist meines Erachtens nicht belegbar. Und mit nicht belegbarem
sollte man lieber etwas zurückhaltender sein.
AW: Heute neue resolution vorgelesen
Zitat von Siron
Der nächste logische Schritt:
Ein Tagesgeldkonto bei der WTG für 0 Prozent Zinsen. Dazu der
passende Wachtturm-Artikel "Sicherlich wird ein treuer Diener
Jehovas davon Gebrauch machen"...
Selbst die formal als „Freikirchen" bezeichneten, nebst den sogenannten
„Großkirchen" unterhalten eigene Banken.
Siehe etwa
http://de.wikipedia.org/wiki/Spar-_u...cher_Gemeinden
Tagesgeld (Zinssatz variabel) derzeit für Anleger 0,75 Prozent.
Da lassen sich via Tagesgeldvergleiche wohl einige säkulare Banken
nachweisen, die da „etwas" mehr bieten.
Ist man endgültig KdöR (überall), schaun wir mal, wie es dann wohl so mit
der WTG weiter geht.
AW: Heute neue resolution vorgelesen
Zitat von Chris
Was könnte eine "Entwicklungsmöglichkeit sein...?
„Amtsblatt von Jehovas Zeugen in Österreich"
www.jehovas-zeugen.at/uploads...2010__Nr.1.pdf
§ 16 (4)
„Sollte das Zweigkomttee ... Mitgliedsbeitrge festlegen sind Mitglieder
zur Leistung des Mitgliedsbeitrages verpflichtet".
Ein seinerzeitiger Fernsehmoderator würde dazu vielleicht kommentieren:
„Noch Fragen Kienzle ..."
AW: Wehrersatzdienst, das schäbige
Verhalten der WTG
Zitat von Heinz
Eines kapiere ich bis heute nicht. Einige Infolinker haben auf
Veranlassung von den Betreibern des Forums damals an das
Verwaltungsgericht Berlin geschrieben und die inneren Zustände der
WTG geschildert. Unter anderem ihre Machenschaften in Bezug auf
die Verweigerung des Ersatzdienstes, ihr Umgang mit ehemaligen ZJ,
die in Anstand (!) die Sekte verlassen haben.
Es hat nichts genützt. In dem Verwaltungsgericht müssen bekloppte
Richter zu Gunsten der WTG entschieden haben.
Bereits Horst Knaut notierte in seinem Zeugen Jehovas bezüglichen Buch
„Propheten der Angst" aus dem Jahre 1975:
„Ach, malen Sie doch den Teufel nicht an die Wand. Das sind doch
alles nur harmlose Spinner!" Diese vielverbreitete Meinung über
religiöse Außenseiter kann
man oft hören. Auch ein Mann hinter einem hohen sozial-liberalen
Regierungsschreibtisch sagte mir das. ..."
[Einfügung; die genannten Schreibtisch-Inhaber mögen dann ja
verschiedentlich noch gewechselt haben. Die skizzierte Gesinnung wohl
nicht. Weiter im Zitat]
„Na ja, na ja, in etwa habe es das ja schon immer gegeben, meinte
der Mann am Schreibtisch.
Ministerialblätter sind seit zehn Jahren seine Pflichtlektüre. Und
diese Lektüre ist umfangreich. Hinzu kommen sein Parteiamt und damit
sein Mitengagement für ein Kirchenpapier, die Bildungsplanung und
dann erst die kulturpolitischen Perspektiven ... die parteipolitisch
skizziert werden müssen .. . Nein, wirklich nein, mit »Banalitäten«
kann man sich daneben nicht auch noch belasten ...
So ist in etwa die Situation - nicht nur aus dem Blickwinkel eines
Schreibtisches aus gesehen. Religiöse Orientierungen finden nur an
den relevanten großen Glaubenspositionen statt."
Dieses Land hat nun mal ein Grundgesetz, welches sich von der
Verfassungswirklichkeit in Hitlerdeutschland und Ostdeutschland, deutlich
absetzt (was ja zu begrüßen ist).
Eben genannte Regime praktizierten in der angesprochenen Frage den Weg des
„kurzen Prozesses". Und der ist in der Regel „lautlos".
Das nicht zu wiederholen, darauf orientiert eben das Grundgesetz.
Die andere Seite der „Medaille" wurde hier ja schon beschrieben.
Wo die Freiheit „Grenzenlos" ist, ist auch die Freiheit des Untergangs des
einzelnen Individuums gegeben.
Insoweit sind solche „Individual-Erfahrungen" für Verfassungsrichter nicht
relevant.
Das Recht zur Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen ist schon mal im
Grundgesetz verankert. Kommt eine „Religionsfirma" daher, welche das
(damals) eben auch auf Ersatzdienste ausweitet, können daraus
resultierende Konflikte auch nur über „Letztendliche"
Gerichtsentscheidungen „bereinigt" werden.
Bis es soweit durch den Instanzenweg hindurch ist, dass kann dauern, und
dauern und dauern.
Namentlich die damalige CDU plädierte je für einen harten Kurs.
Seitens der damaligen SPD (Gustav Heinemann z. B.) und auch einiger
Rechtsanwälte indes sagte man, namentlich im Hinblick auf Zweit- und
Drittverurteilungen für den gleichen Sachverhalt. So kann das aber nicht
weitergehen und man mühte sich namentlich den Umstand der Zweit- und
Drittverurteilungen, wieder abzustellen.
Ostdeutschland hatte ebenfalls erst ab 1962 die allgemeine Wehrpflicht
eingeführt. Davor gab es dort nur die „Landsknecht-Überrumpelung", aber
eben keine de jure Wehrpflicht.
Der Unterschied zwischen beiden Teilen Deutschlands war schon mal der.
Verfassungsgerichte sind dort grundsätzlich nicht vorgesehen. Ergo galt
das staatliche Diktat. Wer sich dem nicht beugte, wanderte nicht selten -
lautlos -, dann aber gleich 18 Monate, in den Knast.
In Westdeutschland mit der offenen Gesellschaft, konnte man eben das alles
auch in diversen sich abspielenden Gerichtsverfahren „begutachten".
Da Verfassungsrichtern eben auch das Beispiel der Diktaturen geläufig ist,
werden sie sicherlich „vorsichtig" agieren.
Erinnert sei auch daran, der vom Berliner Senat thematisierte Umstand der
politischen Abstinenz, stach in letzter Konsequenz eben nicht. (auch wenn
es um 1997 zeitweilig anders aussah)
.
Die Verweigerungshaltung in Sachen Ersatzdienstverweigerung, stellt sich
aus der Sicht von Verfassungsrichtern als ähnlich gelagert da, wie eben
die Verweigerungshaltung im Kontext politischer Abstnenz.
Das ist halt der Preis freiheitlicher Gesellschaften.
Zu dieser Freiheit gehört dann auch die Freiheit, fallweise „verrecken" zu
können, aus welchem Anlass auch immer. Und keinen der anderen
„Freiheitsapostel" interessiert es!
AW: Wehrersatzdienst, das schäbige
Verhalten der WTG
Heinz
Danke Drahbeck für Deine Ausführungen!
Bist Du nicht auch der Meinung, dass die WTG die Ersatzdienstverweigerung
ganz gezielt eingesetzt hat, um zu zeigen: Wir sind anders, wir vertreten
den wahren Glauben.
Die Opfer interessierte die WTG überhaupt nicht. Die "Führer" (ich kannte
einige persönlich) hatten Charaktereigenschaften, die hätten auch ganz
"andere Dinge" ( ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen)
leiten können.
AW: Wehrersatzdienst, das schäbige
Verhalten der WTG
Ja, selbstredend muss die WTG-Praxis kritisch bewertet werden.
Und dies auch kommentierend zum Ausdruck bringend.
Es ging mir nur darum die Motivationslage der Verfassungsrichter etwas zu
verdeutlichen.
Es hilft nicht viel weiter denen „allein" die Schuld in die Schuhe zu
schieben.
Weiter kommen kann man allenfalls über den Aspekt.
Das Grundgesetz garantiert nicht nur die Religionsfreiheit. Es werden noch
andere Rechte garantiert. Man kann sich also nur darauf konzentrieren die
Verletzung dieser anderen Rechte durch die WTG zu belegen.
Das Thema Wehrdienst, das Thema etwa des berüchtigten Anti-Bildungs-Video
des Herrn Lösch, ist da meines Erachtens wenig geeignet.
Zur Religionsfreiheit gehört auch der Dummheitsverkauf. Und relevanter
Dummheitsverkäufer ist unfraglich auch die WTG.
Solange jedoch eben auch freiwillige Konsumenten des
Dummheitsverkaufs-Angebotes da sind, ist der mögliche Spielraum mal, sehr,
sehr eingeengt.
AW: Wehrersatzdienst, das schäbige
Verhalten der WTG
Ottonio
Um eine KdöR zu werden, brauchte die WTG nur 2 Dinge glaubhaft
darzulegen:
1.) eine beträchtliche Anzahl Mitglieder (durch die Taufe wurde das
Einverständnis vorausgesetzt, Mitglied zu sein).
2.) die Gewähr der Dauer, also dass es diese Religionsgemeinschaft wohl
noch eine Zeitlang geben wird.
Ganz grob und ungeschminkt gesagt.
Alles andere war völlig wurscht und für die Katz, denn das ganze Drumherum
(Ersatzdienst, Wahlbeteiligung, Verhalten gegenüber Ausgeschlossenen, usw,
etc.) war schlicht und ergreifend für die Entscheidung irrelevant, da sie
nicht die Punkte 1 und 2 berührten. Deswegen wurden auch die Berichte
seitens von Gegnern und Ausgeschlossenen ungelesen in den Papierkorb
geworfen (wenn nicht buchstäblich, so doch im übertragenen Sinne.
Ungelesen in jedem Fall). Irrelevant für die Entscheidung. Keiner
Begutachtung wert.
Zum Buch von Eva-Maria Kaiser und Ulrich Rausch „Die
Zeugen Jehovas. Ein Sektenreport" gab es noch (zumindest in den
zuletzt als Neubuch ausgelieferten Exemplaren, einen beigelegten „Errata"
Zettel.
Selbiger erwähnt als erstes die Darstellung finanzieller Aspekte in jenem
Buch, und der entsprechende Abschnitt endet auf dem Errata-Zettel mit dem
Satz.
„Wir halten daher unsere Behauptungen nicht mehr aufrecht".
Hingewiesen wird zu dieser Aussage auf Detailausführungen auf den Seiten
68, 70, 74, 76, 82, 83, 89, 90, 108, 175, 179, 215.
Auch der Verlag des unseligen Herrn Robin de Ruiter, musste in der ersten
Auflage seines ersten ZJ-Buches (deutschsprachiger Art) ähnliche
Veränderungen, letztendlich aber auch die Finanzaspekte vordergründig
betreffend, vornehmen (klammheimlich vornehmen). Von mir an anderer Stelle
dokumentiert.
Gemessen an dem etablierten Kirchensteuersystem andernorts, oder auch an
der Zehnten-Kassierung (möglichst vom Bruttoeinkommen berechnet, und wenn
es geht noch ein „bisschen" mehr. Auch solche Beispiele lassen sich in der
tiefgestaffelten Religionsindustrie durchaus nachweisen).
Gemessen an diesen anderortigen Finanzpraktiken, ist die WTG-Religion wohl
eher ein „Waisenknabe".
Dennoch kann man meines Erachtens auch in ihrem Falle durchaus -
berechtigt - von Profitgier sprechen.
Nur ist die mehr auf andere Mechanismen orientiert.
Ein neueres Buch der letzten Zeit berichtet beispielsweise davon, wie
welche für die WTG Sonderpionierdienste ausübende, ihre tatsächliche
Wohnungseinrichtung unter anderem mit Apfelsinenkisten bestückten.
Wohl kaum weil sie „Fans" letzterer „Möbelstücke" waren, sondern
schlichtweg aus finanziellen Zwängen. Beispielsweise gehörte zu ihren
„Errungenschaften", die sie da mit auskosten durften, auch der Umstand,
von dem mageren WTG-Salär noch eine Krankenversicherung aus eigener (mager
bestückter Kasse) selbst bestreiten zu müssen, und anderes mehr.
Insoweit hat wohl die WTG die „besseren" Karten, verwehrt sie sich gegen
Unterstellungen, primär „nur" ein Gewinnorientiertes Unternehmen zu sein.
Tatsächlich Gewinnorientiertheit, pflegt in diesem Lande etwas anders
auszusehen. Man Frage mal - beispielhaft - beim Direktor der Deutschen
Bank nach, oder auch etwa bei Scientology und andere mehr.
Ein anderes WTG-kritisches Buch (zwar schon etwas älter; gleichwohl in der
Schilderung des relevanten Aspektes, keineswegs „veraltet", berichtet da
von einem Pionier für die WTG.
Zwei Tage in der Woche arbeitete der als Taxifahrer. Der Rest der Woche
war für die WTG-Interessen bestimmt.
Wenn das mal nicht auch eine Form hochgradiger Ausbeutung, und sei es nur
Selbstausbeutung ist. Wäre der Betreffende nicht im WTG-Milieu gelandet.
Ob er dann auch die Meinung vertreten hätte, zwei Tage in der Woche
bezahlte Arbeit auszuführen „reicht", erscheint zumindest mir mehr als
zweifelhaft.
Und dann sehe man sich doch mal namentlich die weiblichen Pioniere in
WTG-Gefilden näher an. Vielfach kann man registrieren, die haben noch
einen verdienenden Ehemann.
Krass gesprochen nutzt die WTG da indirekt solche Situationen vorsätzlich
aus. Auch ein Faktum dass man durchaus mit dem Begriff „Profitgier"
beschreiben kann. Und wenn man diese Vokabel nicht mag, kann man sie ja
durch andere mildere austauschen.
Indes der im Hintergrund wirksame „Gier-Faktor" der WTG, ist damit
keineswegs „wegerklärt".
Kommt es indes zu einem kriseln solch einer Ehe, auch aufgrund des
WTG-Ausbeutungsmechanismus, was dass dann für Weiterungen haben kann,
dürfte wohl aufmerksamen Beobachtern, veranschaulicht an einem aktuellen
Beispiel, wohl nicht entgangen sein.
Es wurde in einem hiesigen Diskussionsbeitrag auch der Aspekt mit
eingeflochten, dass WTG-Chargen vom Typus Kreisaufseher und ähnliches,
sich nicht zu schade sind, sich halt mal ein Auto der Nobelmarke Audi oder
ähnliches „schenken" zu lassen. In der Kirchengeschichte gibt es dafür den
Begriff der „Simonie". Wo letztere heutzutage besonders „blüht" dürfte
wohl nicht zuletzt in der WTG-Religion sein.
Ein weiteres WTG-kritisches Buch berichtet darüber, wie der damalige
WTG-Fürst Franke seine Goldene Hochzeit auf Hawaii feiern konnte. Und
siehe da, ein Herr „Ricky King" fand sich dort auch ein, um seinem
Simonie-Fürsten das „standesgemäße" Kränzchen zu servieren.
Ob Herr Franke in jeinen Jahren je eine reguläre Steuererklärung, als
WTG-Taschengeldempfänger abgegeben hat, gegenüber den Steuerbehörden,
erscheint mir eher zweifelhaft. Das reguläre WTG-Salär bot ja dazu auch
keinen Anlass.
Die Frage wäre allenfalls zu stellen.
Und wie verhält es sich in dem Jahre mit der Hochzeitsreise?
Und wie verhält es sich in den Jahren, wo bei gewissen WTG-Chargen der
neue Audi vor der Tür steht?
Kürzlich bin ich auf ein Buch gestoßen, welches auch den Fall des
„Gebetskünstlers" Hans Müller in der Nazizeit mit behandelt. Der
entsprechende Beleg ist jetzt mit in einer diesen Hans Müller betreffenden
Datei mit eingearbeitet.
Der fragliche Autor meint gar werten zu können, in der Nazizeit würde man
Kontakte zu den faschistischen Repressionsorganen, über bestimmte
höhergestellte Personen in der WTG-Hierarchie unterhalten haben, weil man
unter „Jehovas" vermeintlichen „Schutz" glaubte, so die
Nazirepressionsorgane „austricksen" zu können, und in deren Schatten,
munter weiter missionarisch wirken zu können.
Mag man solcherlei Thesen auch als nicht stichhaltig zurückweisen (auch
ich neige dazu). So bleibt dennoch der Umstand bestehen, dass der
„Gebetskünstler" Hans Müller, schon sehr früh vor den
Nazi-Repressionsorganen „umgedreht" wurde und faktisch für die Nazis
nunmehr arbeitete.
Die wiederum befolgten das Prinzip „lange Leine".
Mit ausdrücklicher Protektion durch die damalige Berner WTG-Leitung, wurde
besagter Gebetskünstler Hans Müller in der deutschen
WTG-Untergrundorganisation an einflußreichen Stellen lanciert, und konnte
über mehrere Jahre den Schein erwecken, ein treuer Zeuge Jehovas zu sein;
wozu vielleicht, seine enorme Gebetskunst auch mit beigetragen haben mag.
Dann im Jahre 1940 kam die Stunde der Wahrheit. Der Himmler’sche SD
schickte diesen Hans Müller auf eine Rundreise durch Deutschland, wo
dieser Zusammenkünfte mit den ihm bekannten anderen Untergrundfunktionären
arrangierte. Und die waren so konzipiert, dass sie diesmal für alle derart
Kontaktierten eine Fallenstellung beinhalteten.
Gebetskünstler Hans Müller kann die WTG-Religion ihre weitgehende
Kopfentauptung, just im Jahre 1940 zuschreiben.
Der fragliche Autor, der hier zitiert wurde, rätselt nun seinerseits über
die Motivation dieses Hans Müller. Die eher mageren Geldbeträge, die
dieser denn mal vom SD kassierte, konnten es doch wohl nicht gewesen sein.
Und dabei wähnt dieser Autor werten zu können (und das sei nur wertfrtei
zitiert, ohne ausdrückliche Bejahung).
Jedenfalls mein er zu Motivation dieses Hans Müller werten zu können;
„Er regte sich über den großzügigen Lebenswandel der Berner Leitung
auf, die von dem mühsam und unter Gefahr im Reich gesammelten Geld
lebte."
Meinung:
Thilo S. mit seinem Populismus ist ein
„Spätgeborener".
Er wäre in der Partei eines Adolf Hitler mehr als gut aufgehoben gewesen.
Da wurde auch solcher Populismus kreiert.
Damals wurden Pöbel die Juden zum Fraße vorgeworfen. Heute eben die
Islamisten.
Selbstredend gab es in beiden Fällen auch objektive Ursachen. Stichwort
„Geldjuden", Stichwort dass in der neu gegründeten Sowjetunion nach dem
ersten Weltkrieg, dort Juden auf vielerlei herausgehobenen Posten saßen.
Das wiederum muss durchaus in dem Kontext gesehen werden. Das zaristische
Regime praktizierte schon vor Hitler, von allen europäischen Staaten den
allerschärfsten Antisemitismus. Nun gab es jenes Regime nicht mehr.
Etliche Juden stellten sich dem bolschwistischen Regime zur Verfügung. Das
Pendel schlug also um.
Das wiederum billige, zu billige Munition für die Nazis etwa in
Deutschland.
Also im Falle der Juden kann man durchaus auch objektive Ursachen
ausmachen.
Die heutigen Juden heißen dann wohl Islamisten, dieweil deren
Integrationsfähigkeit in diesem Lande namentlich, stark angezweifelt wird.
Auch das kann man durchaus als Detail objektiver Art einordnen.
Herr Thilo S. indes sollte sich sagen lassen.
Es ist eines einen Tatbestand zu beschreiben; ein anderes ist es sehr wohl
welche Vorschläge gemacht werden. Und da ist Thilo S. vorzuhalten:
„Konstruktiv" sind seine Vorschläge nicht.
Er bedient lediglich den Aspekt der Fremdenfeindlichkeit, so wie es vor
ihm schon die Nazis taten.
Der langjährige Leiter des Berliner Zentrums für Antisemitismusforschung
(angesiedelt an der Technischen Universität Berlin), Ernst Benz (auch
ausgewiesen durch eine umfängliche Publizistik) kam, wie Presseberichten
entnehmbar, vor einiger Zeit in die Schußlinie reaktionärer Kräfte.
Weshalb? Nun weil er je länger je mehr der Meinung zuneigt; „nur
Antisemitsmusforschung" zu betreiben ist Schmalspurdenken. Er plädiert
(jetzt) dafür das zur generellen Vorurteilsforschung auszubauen, was
wiederum einigen nicht passt.
Benz hat den entscheidenden Nerv jetzt erkannt.
Und sicherlich hat der Pöbel via Buchhandelsumsatzzahlen, den Herrn Thilo
S. inzwischen zu einem steinreichen Mann gemacht.
Dennoch bleibe ich bei meinem Votum.
Auch Herr Hitler hatte viele Bewunderer. Wiederholt sich das nun erneut;
Kommentar siehe vorstehend, und Pöbel bleibt Pöbel!
In Kommentierung des Herrn Geert Wilders, welche ja auch diese Linie
bedient, und der vor einiger Zeit auch einen Auftritt in Berlin
absolvierte, gab es Journalistenvoten, über das Publikum jener
Veranstaltung.
Und da wurde gewertet, wie "Verlierer der Gesellschaft" sah das dort
anwesende Publikum eigentlich nicht aus. Eher wie das Gegenteil.
Auch Jehovas Zeugen in den USA machten, in den dortigen 1940er Jahren,
ungebetene Bekanntschaft mit dem Ku Klux Klan.
Auch für diese Mittelschichten-Strömung galt.
Zu den tatsächlichen Verlierern der Gesellschaft, gehörten auch die nicht.
Ob in letzter Konsequenz der Ku Klux Klan in den USA sich "nur" mit dem
Teeren und federn seiner Opfer begnügte, die Nazis in Deutschland hingegen
dieses System zu brennenden Auschwitzöfen ausweiteten, ist letztendlich
nur den übrigen "Umweltbedingungen" zuschreibbar. Da fehlte halt dem Ku
Klux Klan die entsprechende Logistik. An dergleichen Nazigesinnung indes,
mangelte es nicht.
Es ist schon merkwürdig wenn fromme Bibelbuchstabenträger, so überaus
wenig mit der Jesuanischen Bergpredigt, in der Praxis anzufangen wissen.
Diesen Typus gab es schon früher, bei den "Deutschen Christen" zu
Nazizeiten etwa "bewunderbar".
Und es gab ihn auch im Sektenmilieu.
Etwa im Umfeld der Zeugen Jehovas-Splittergruppen, welche da die
Bibelstelle von den "Fischer und Jägern" besonders bemühten.
Dieweil nicht genügend Juden nach Palästina "freiwillig" ausgewandert
seien (Fischer) müssen halt zur Erfüllung des "göttlichen Plans" die
"Jäger" (die brennenden Auschwitzöfen) nachhelfen.
Das wird auch im Falle Thilo S. die letzte Konsequenz sein, wird diese
Strömung stärker.
Sei es nur in der "abgemilderten" Form des Ku Klux Klan. Sei es in einer
weniger abgemilderter Form, wenn die flankierend notwendigen
Rahmenbedingungen dafür gegeben sind, und diese Strömung sich in der
Gesamtgemengelage, stark genug weis
Julius Streicher verteidigte sich im Nürnberger
Hauptkriegsverbrecher-Prozess auch mit Hinweis auf deftige antijüdische
Aussagen Martin Luthers.
Auch Hitler seinerseits wies in veröffentlichter Publizistik darauf hin,
halte man ihm seine Judenpolitik vor, so habe er darauf nur zu antworten,
er setze nur (vielleicht etwas konsequenter) um, was auch die katholische
Kirche bereits in früheren Zeiten gelehrt, nun aber in Hitlers Sicht, etwa
durch ihre Koalitionen zwischen Zentrumspartei und SPD (die es in Weimarer
Republikzeiten auch gab) zum „Waschlappen" mutiert sei, der er Hitler,
selbstredend nicht sein wolle.
Die katholische Kirche bezichtigte in ihrer Geschichte - sachlich
unrichtig - die Freimaurerei eine Synagoge Satans zu sein.
Insoweit wird man in den Kirchenkellern andernorts, auch einige, nochmals
wiederholt, einige Leichen in den jeweiligen Kirchenkellern vorfinden, so
man nur suchen (will).
Der Dreißigjährige Krieg war in seinem Hauptbestandteil, vor allem ein
Religionskrieg, auch das gälte es festzuhalten.
Nun aber - auch als Folge des ersten Weltkrieges - gab es bezüglich
Palästinas, rasante politische Neuentwicklungen. Die wurden nach dem
Schock der brennenden Auschwitzöfen, noch rasanter.
Allerdings war jener Landstrich vordem keineswegs „unbewohnt". Gewisse
Araberkreise fühlten sich da genauso bezüglich der Entscheidungen, die
andere da durchsetzten, überrollt wie sich den heutzutage unter anderen
Vorzeichen, auch ein Herr Thilo S. überrollt vorkommen mag.
Weil Großmachtpolitik, nicht zuletzt hinschielend auf Erdölvorkommen, ihre
Großmachtambitionen diktierte, war die Kehrseite der Medaille einige
Kriege zwischen Arabern und dem erst nach 1945 gegründeten Israelischen
Staat.
Das Kriegs"glück" war den Arabern dabei nicht hold, auch das ist
feststellbar. War ihnen der erhoffte Sieg auch versagt, so blieb zumindest
ein Ergebnis bestehen: Ein abgrundtiefer Hass.
Hinweise etwa zum Stichwort World Trade Center, sind letztendlich auf
diese Hasswurzel zurückführbar.
Es gibt politisierende Religionen (jene Christen welche sich da etwa unter
anderem in CDU/CSU sammeln), sind solche politisierte „Christen".
Und es gibt (manchmal) auch noch „spirituell Staatenlose", die ihr
Staatenlos-Sein, unter anderem auch durch Nichtbeteiligung an Wahlen und
ähnliches dokumentieren.
An welche Gruppierung da besonders zu denken wäre, dürfte in hiesigen
Kreisen nicht unbekannt sein.
Auch der Islam ist letztendlich dem Bereich politisierender Religionen
zuortbar. Kombiniert mit den genannten Hass-Elementen kann das in der Tat
eine sehr gefährliche explosive Mischung ergeben. Siehe die jüngeren
Beispiele Ägypten, Libyien ect.
Jedoch ist es eine Fehlinterpretion, die Variante „spiritueller
Staatenlosigkeit" auf dem Religionsfelde als „dominierend" zu erklären.
Die war zu allen Zeiten eine Minderheit, wird auch weiterhin eine
Minderheit bleiben, wenn nicht gar eine aussterbende Minderheit.
Thomas Müntzer schon im Großen Bauernkrieg, exerzierte es vor, wie
handfeste Politik-Gegensätze im religiösen Kleide getarnt daherkommen.,
Kritisiert man das Verhalten gewisser islamischer Bereiche, namentlich die
mit politischer Auswirkung, ist auch nach deren politischer Motivation,
nicht aber nach deren religiöser „Verpackung" zu fragen.
Kriegsziel des kaiserlichen Deutschland war, jener 1914 ausgebrochene
Krieg, könne nur mit einem „Siegfrieden" für Deutschland enden. So hatten
es die dominierenden Alldeutschen schon Jahrzehntelang davor als Dogma
gelehrt.
Am Ende des Krieges gab es aber keinen „Siegfrieden" sondern nur die in
der Sicht nicht weniger: Schmach von Versailles.
Und diese Schmach von Versailles machte dann auch einen Hitler stark.
Wer nun verkennen will, jene von ihnen nicht gewünschten Entwicklungen,
welcher die Araber überrollten, sind durchaus mit der Ausgangsbasis wie
sie in Deutschland bezüglich des Weltkrieges bestand, vergleichbar. Wer
das nicht anerkennen will, lässt einen wesentlichen Aspekt vorsätzlich
außer acht.
Natürlich sind auch die Israelis für jegliche Schützenhilfe ihre Position
betreffend empfänglich und dankbar. Heutzutage wird man diese
Schützenhilfe nicht zuletzt in evangelikalen Kreisen vorfinden, mit der
These Israel = gleich „Augapfel Gottes".
Damit begeben sich diese Kreise indes auf ein letztendlich politisches
Gebiet. Sie schütten ihrerseits zusätzliches Öl ins bereits brennende
Feuer.
Ziel einer verantwortlichen Politik könnte nur der Interessenausgleich
sein, so schwer der auch sein mag. Die Politik der evangelikalen Kreise
ist dabei so „nützlich" wie ein Kropf.
AW: "LORENZIANER" in Sachsen - Ehemalige gesucht!
Gründungszeitraum der Lorenzianer ist laut dem Konfessionskundler Kurt
Hutten, in seinem „Seher Grübler Enthusiasten" die Zeit der ersten
Weltkrieges. Den Gründer Hermann Lorenz (1929 verstorben) bezeichnet er
als „Träger medialer Offenbarungen". Ergo in Richtung Spiritismus hin
tendierend.
Insoweit besteht schon mal der Unterschied zu den Zeugen Jehovas, als
letztere Spiritistischen Thesen (Geistererscheinungen usw.) weniger
zugetan sind. Sie werden von den ZJ allenfalls als abzulehnende
„Buhmänner" vorgeführt.
Dann wohl auch noch die regionale Begrenzung der Lorenzianer auf Sachsen /
Erzgebirge. Kaum über diesen Bereich hinausragend. Auch da wieder der
Unterschied zu den Zeugen, welche ja von regionaler Beschränkung überhaupt
nichts halten.
Vielleicht besteht eine Schnittmenge zu den Zeugen dergestalt, dass nach
dem Tode von Lorenz auf eine Art kollektive Führung orientiert wurde,
welche man ja vielleicht auch den heutigen Zeugen unterstellen kann.
Die Zeiten der „Ein-Mann-Show" Made in J. F. Rutherford, sind wohl auch
bei den Zeugen heutzutage vorbei.
Beide Gruppen verfügen aber über ein weit ausgesponnenes Feld von
Harmagedon-Theorien. Zwar auch in den Details differerierend, aber im
Grundsatz wohl auch bei den Lorenzianern weit ausgewalzt.
Dann will Hutten noch wissen.
Abschottungspolitik gegenüber der „bösen Welt", auch sehr tief ausgeprägt
bei den Lorenzianern. In dem Kontext unterstellt er auch, Radio und
Fernsehen, seien bei den Lorenzianern verpönt.
Ob denn dieser Rigorismus, den es zumindest zeitweilig gab, auch noch in
der Gegenwart akut ist, kann ich als Außenstehender, der sich nur auf
veröffentlichte Literatur in dem Falle stützt, nicht beurteilen.
Dann vielleicht noch ein Zitat von Hutten das zwar unkommentiert bleiben
soll, aber zumindest für diejenigen die aus dem ZJ-"Kulturkreis" stammen,
einen weiteren Unterschied verdeutlicht.
„Er (Lorenz) war überzeugt, daß Gott
durch ihn rede. So wurden die Offenbarungen gesammelt und in den
sog. „Pergamenten" aufgezeichnet. Diese stellen eine sakrosankte
Schrift dar, der Bibel gleichgeachtet, die weder nachgedruckt noch
abgeschrieben werden darf. Nur auszugsweise werden die Texte den
Mitgliedern in die Hand gegeben, bzw. den Predigten der Wächter
[eine Art Versammlungsleiter, bei den Zeugen würde man vielleicht
von „Ältesten" reden] zugrunde gelegt (neben biblischen Texten)."
AW: "LORENZIANER" in Sachsen - Ehemalige
gesucht!
In einem Text auf der religio-Webseite gab (oder gibt?) es noch die
Detailangabe:
„Der
Glauben der Lorenzianer ist stark von den Endzeitvorstellungen der
Offenbarung Johannes geprägt. Die Katastrophen und Kriege der
Moderne werden als Beweis der Richtigkeit dieser Thesen angesehen"-
Wie gehabt, wie bei
den Zeugen kann man dazu wohl nur sagen.
Jene „Eliasburg" muss dann ja wohl ein
ziemlich umfängliches Gebäude sein. Von 1.000 Sitzplätzen ist da die Rede.
Eine weitere kirchliche Verlautbarung
zu diesem Thema notiert:
„Mit dem Auftreten von
Hermann Lorenz sei der Prophet Gottes, der vor dem jüngsten Tag nach
der Ansicht der Lorenzianer noch erscheinen muss, ... Die
Katastrophen und Kriege unserer Zeit werden als Beweis dieser Thesen
angesehen.
Jener eben schon zitierte Text notiert weiter:
„Weitere spektakuläre Ereignisse begleiteten
den Weg der Lorenzianer Am 3.2.1918 veröffentlichen mehrere
sächsische Zeitungen Artikel mit Balken-Überschriften wie
"Weltuntergang im Februar - zwei Prophezeiungen"
oder "17. Februar - Jüngstes Gericht - beginnt mit Sintflut!". In
den Beiträgen wird darauf hingewiesen, dass auf den Flusswiesen der
Flöha bei Blumenau eine Arche gebaut werden soll, die dann auf dem
Hainberg bei Olbernhau von den Auserwählten zu besteigen ist, um sie
- wie einstmals Noah seine Lebewesen - vor den Fluten zu erretten
und nunmehr das Überleben des besten Teiles der Menschheit zu
sichern. Eine weitere, ähnliche Theorie, für die Zeit vor 2000
erfüllte sich nicht!"
Auch diesen Satz gebt es in den kirchlichen Verlautbarungen noch:
„Die nicht eingetroffenen Weissagungen und die
verrinnende Zeit seit dem Tod ihres Propheten öffnen vielen der
kleiner werdenden Anhängerschaft nicht die Augen über die
Verführung, der sie auf dem Leim gegangen sind .... Etliche aber
haben sich enttäuscht und ernüchtert zurückgezogen."
Auch dazu kann man wohl nur sagen:
Wie gehabt. Wie bei den Zeugen!
Der selbst aus dem Erzgebirge stammende Konfessionskundler Helmut Obst hat
in der DDR-Ausgabe seines „Apostel und Propheten der Neuzeit" auch einige
großformatige Bildbeilagen, die Lorenzianer betreffend, mit hinzugefügt.
Unter anderem einige Innen- und Außenaufnahmen der „Eliasburg". Sicherlich
ein imposantes Gebäude
In der Neuauflage seines genannten Buches (im Jahre 2000) gibt es diese
Bilder zwar auch noch, aber nur verkleinert, im Text mit hineingestreut,
und somit nicht mehr ganz so Eindruck-erheischend..
Notierenswert vielleicht auch noch. Wie sich 1950 das DDR-Verbot der
Zeugen Jehovas anbahnte, sind auch Verlautbarungen der Lorenzianer in der
Tagespresse bekannt geworden, aus der man aus jeder „zweiten Zeile" die
Angst herauslesen konnte, vielleicht noch ein ähnliches Schicksal zu
bekommen (was aber nicht der Fall war).
Immerhin war es für das DDR-Regime eine Art Entlastung, konnte man in der
Presse beispielsweise lesen;
Zitat:
Ein Dokument der puren Angst möchte ich
jene Verlautbarung betiteln, die da in der in Chemnitz erscheinenden
Zeitung "Volksstimme" am 11. 9. 1950 erschien. Davor war der gleiche
Text bereits in der gleichfalls der SED gehörenden Zeitung "Freie
Presse" in Zwickau am 6. 9. 1950 erschienen. ... Mit Stolz
geschwellter Brust, konnte die "Volksstimme" daher zitieren:
"Auch die Mitglieder der
Religionsgemeinschaft in Christu Jesu haben ihre Missbilligung der
verbrecherischen Tätigkeit der Zeugen Jehovas zum Ausdruck gebracht.
'Besonders empört waren wir, als wir
durch die Meldungen der Presse in den letzten Tagen erfahren
mussten, dass die Zeugen Jehovas gerade in dieser Zeit, in der es
gilt, alle Kräfte für die Erhaltung des Friedens einzusetzen eine
mehr als zersetzende Tätigkeit unter der Bevölkerung entfachten.
Daraus müssen wir die Schlussfolgerungen ziehen, dass die Zeugen
Jehovas die Worte 'Gott' und 'Religion' auf das gröblichste
missbrauchen und in Wirklichkeit gemäß den Weisungen ihrer
amerikanischen Auftraggeber den anglo-amerikanischen
Kriegsvorbereitungen dienen und Vorschub leisten.
Wir als Mitglieder der Gemeinschaft in
Christu Jesu e. V. stehen ganz auf dem Boden der neuen
demokratischen Ordnung und in Treue zur Deutschen Demokratischen
Republik als einem Hort des Friedens.
Wir haben deshalb, um das kostbarste
Gut der Menschheit, den Frieden zu erhalten, innerhalb der
Gemeinschaft Friedenskomitees gebildet, die sich tatkräftig
einreihen sollen in die große Weltfriedensbewegung. Wir sind
bestrebt, am friedlichen Aufbauwerk mit allen uns verfügbaren
Kräften mitzuarbeiten und insbesondere unsere Mitglieder für den
Sieg der Volkswahlen am 15. Oktober zu mobilisieren und somit einen
Baustein für Deutschlands Einheit und seinen Frieden zu erbringen.
Lengefeld und Schwarzenberg den 3.
September 1950.
Für die Mitglieder: Der Vorstand der
Gemeinschaft in Christu Jesu e. V.
gez.: Willy Lorenz, Emil Zimmermann,
Rudolf Stenker.'
Die Erklärung wurde zur 800-Jahr-Feier
der Stadt Schwarzenberg dem Mitglied des Nationalrates Herrn
Bürgermeister Magnus Dedek übergeben. Sie zeigt, dass das Verbot der
Zeugen Jehovas die Zustimmung der übergroßen Mehrheit unserer
Bevölkerung hat."
Zitat:
Zitat von ...
Wie kann man einem Zeugen entgegnen der behauptet das
Hitlerdokument ist eine Fälschung von Gegnern? Liegt das in
irgendeinem seriösen historischen Archiv aus?
Die Frage ist meines Erachtens etwas unprazis formuliert.
Schon in der Bibel gibt es die Aussage "Des Büchermachens nimmt kein
Ende".
Führende Bibliothek etwa, beziffern ihre Bestände in
Millionen-Dimensionen.
Um bei Beispiel Bibliotheken zu verbleiben. Eingehende Neuzugänge
werden dort katalogisiert. Auch vielfach gewissen Schlagworten
zugeordnet. Wer sich in die jeweiligen Bibliothekskataloge
einarbeitet, die örtlich durchaus sehr unterschiedlich aufgebaut sind,
hat die Chance "die Nadel im Heuhaufen" zu finden.
Es gibt nicht nur Bibliotheken, es gibt auch Archive. Und da wiederum
nicht nur "eines" sondern etliche.
Das Bundesarchiv mit den Standorten Berlin/Koblenz ist ein solches.
Wie es die DDR noch gab, hatte auch die Archive. Nur vor dem Erfolg
haben die "Götter den Schweis" gesetzt.
Um beim Fall DDR zu verbleiben. Die hatte eine besonders restriktive
Benutzungspolitik. Wer dort Zugang zu Archivmaterialen bekam, wurde
"gesiebt". Zu DDR-Zeiten - ich kann ein Klagelied davon singen -
wurden mir Archivstudien weitgehend verweigert.
Das änderte sich erst Anfang der 90er Jahre, als es die DDR nicht mehr
gab, und deren Archivbestände teilweise auch dem Bundesarchiv
zugeschlagen wurden. Teilweise.
Die Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen indes, praktiziert im
Vergleich zur weitgehend liberalen Praxis des Bundesarchivs, noch
heute nahezu DDR-Praktiken. Nur Handverlesene Leute bekommen dort
Zugang. Wessen "Nase nicht passt" der bleibt außen vor.
Um beim Beispiel der vom Bundesarchiv übernommenen Akten zu
verbleiben. Deren Standorte und auch Signaturen haben sich gewandelt.
Was beispielsweise früher mal in Potsdam war (Zentralarchiv der DDR)
befindet sich heute in Berlin. Das ist ein Beispiel von mehreren.
Bücher lassen sich katalogisieren. Akten weitaus schwieriger. Dafür
gibt es "Findbücher" in den Archiven, die aber vielfach nur einen sehr
groben Überblick vermitteln können.
Aufgabe des Forschers ist es nun, dort die Nadeln aus dem weitaus
größeren Heuhaufen herauszufischen.
In der Regel lassen sich zitierte Dokumente auch mittels der
zugehörigen Signaturen, lokalisieren.
Indes zu erwarten, ein bestimmtes Dokument wird quasi in einer
"Ausstellungshalle" auf dem Präsentierteller offeriert, ist mehr als
Blauäugig. Das ermöglicht schon mal gar nicht der Riesenumfang an
Einzeldokumenten, welche Archive ihr eigen nennen.
Etliches Material bezüglich der Zeugen Jehovas ist auch im
Bundesarchiv und anderen Archiven vorhanden (als "Nadel im
Heuhaufen"). Die zugehörige Signaturen (zum Zeitpunkt der
Einsichtnahme) lassen sich auch benennen.
Insoweit ist die Schutzbehauptung von "Fälschungen" prinzipiell
zurückzuweisen.
Überdies ist derjenige der eine Fälschung behauptet, dann seinerseits
erst mal Beweispflichtig.
Ein Beispiel nur noch.
Über Herrn Konrad Franke existieren in verschiedenen Archiven
Materialien, dieweil die Gestapo zu ihrer Zeit, auch Durchschriften an
andere ihrer Dienststellen weiterleitete.
Auch Herr Hubert Roser, hat bei seinen Archivstudien, Materialien über
Herrn Franke eingesehen.
Herr Roser trat dann noch auf diversen "Standhaft"-Veranstaltungen als
ZJ-Apologet auf. Um seine Klientel nicht gar zu erschrecken, benutzte
er auf einer solchen Veranstaltung (über die eine Video-Aufzeichnung
vorliegt) einen Kunstgriff.
Er berichtete zwar, was er denn so über Franke gelesen hat (was
weitgehend mit dem identisch ist, was vordem schon in
DDR-Publikationen veröffentlicht war). Nur verwandte er vorsätzlich
einen anderen Namen für seinen Berichtsgegenstand. Um seine Klientel
nicht gar zu schocken!
Eine kürzliche Pressemeldung kündete von der gerichtlichen
Verurteilung eines von zwei Tätern, die einen Brandanschlag auf einen
Königreichssaal der Zeugen Jehovas zu verantworten haben.
Das es für eine solche Tat keinerlei Entschuldigung geben kann, dürfte
(hoffentlich) unstrittig sein.
Einer der Täter, der jetzt verurteilt wurde, 26 Jahre alt. Dem anderen
(20 Jahre alt), steht noch eine Verhandlung vor dem Jugendgericht
bevor.
In der Presseberichterstattung wurde mit erwähnt, bis zu 15 Jahren
Haft könne das Strafmaß gehen.
Und was bekam denn nun der 26jährige als Urteil? Ein Strafmaß dass
sicherlich weit unter dem möglichen Höchstrahmen liegt. Mehr noch, das
Urteil wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Da fragt man doch erstmal erstaunt. Zur Bewährung ausgesetzt? Wie den
dieses?
Nun, das Gericht kam wohl nicht umhin die Gesamtpersönlichkeit des
Täters einzuschätzen. Und da - gemäß Presseberichten - kam wohl
zutage. Nicht mal lesen und schreiben könne der Täter. Er arbeitet
ansonsten in einer sogenannten "geschützten Werkstatt".
Nun kann man darüber stolpern. Nicht mal lesen und schreiben kann der?
Wie ist denn so etwas überhaupt möglich?
Wieso das möglich war, lassen auch die Presseberichte unbeantwortet.
Wie auch immer, offenbar wähnte das Gericht, vorgenannte Umstände im
Sinne einer Bewährungsstrafe zu bewerten.
Ergo was lehrt denn nun dieser ganz spezielle Fall?
Lehren tut er wohl auch, es kann wohl auch Umstände geben, die es
nicht erlauben, die für voll zurechnungsfähige Menschen gültigen
Kriterien anzuwenden.
Heutzutage analysiert man die Zeugen soziologisch, findet man in ihren
Reihen gewisse Mittelstandsphänomene (nicht nur, aber auch).
Diese Mittelstandsphänome gab es wohl in den zwanziger/dreißiger
Jahren, bei den sich der WTG anschließenden weitgehend noch nicht.
Sollte es Ausnahmen von dieser Regel auch da gegeben haben, waren die
prozentual garantiert geringer vorhanden, als heutzutage.
Und je mehr der "Mittelstandstypus" dominiert, umso mehr geht die
Entwicklung in Richtung "Kulturchristen" wie auch bei den
"Großkirchen" schon weitaus länger beobachtbar. Gott ist für diesen
Typus ein "guter Mann" - und das war es dann auch schon. Ansonsten
wirkt vor allem, Tradition, Tradition und nochmals Tradition. Weitaus
weniger, wirklich echte und tiefe Überzeugung.
Die ersten Generationen, die sich den ZJ anschlossen, waren nicht
selten, auch im buchstäblichen Sinne, Mühselige und Beladene. Sie
japsten den WTG-Endzeitthesen in ihrem "Hamsterrad" nach, und das
keineswegs im Sinne des Phrasendreschens heutiger "Kulturchristen".
Gibt es heutzutage noch Fälle, wo eine beschränkte geistige
Zurechnungsfähigkeit unterstellt werden kann. Dann doch wohl auch für
die Fälle im "Hamsterrad", welche durchaus nicht "durchblickten".
Hätten sie Durchblick gehabt, wären sie ja wohl nie Zeugen Jehovas
geworden. Sie wurden es aber.
Ob sie die Kraft, in ihrer speziellen Situation gehabt hätten, das
sich drehende "Hamsterrad" zu verlassen, darf in vielen Fällen in
Frage gestellt werden. Es waren halt arme Schlucker (vielfach) denen
auch mildernde Umstände des "nicht durchblicken könnens" zuzubilligen
sind.
Sie wurden Opfer ihrer Führung, die allerdings anders hätte agieren
können.
Die Täter sitzen in Brooklyn, die Opfer zu jener Zeit, in Deutschland!
Zitat:
Es ist keine Frage
mangelnden Intellekts,
sich einer Glaubensgemeinschaft anzuschließen. Da spielen weitaus
komplexere
Ursachen und innere Beweggründe eine Rolle
Die erste Generation der "Neu-Gefischten“ ist sicherlich
grundlegend anders zu bewerten; noch dazu in politischen
Krisensituationen, welche sowohl für die Weimarer Republik als für das
Naziregime unterstellbar sind, als die darauf aufbauenden zweiten und
dritten Generationen usw.
Bei letzteren zeigen die Traditionselemente ihre Wirkung.
Bei der ersten Generation in Krisensituationen, unter anderem die
Protesthaltungen, bezogen auf Umweltbedingungen, denen der einzelne
sich machtlos ausgeliefert sieht. Und diese Machtlosigkeit in einer
religiösen Weltsicht dann verklärt findet, was ihn im besonderen
anspricht.
Und vielen ist es nicht vergönnt, sich an den eigenen Haaren aus dem
Sumpf herausziehen zu können. Oder wie ein Schriftsteller mal
formulierte:
"Wer einmal aus dem Blechnapf fraß ...“ Ergo die eigene Machtlosigkeit
immer aufs neue bestätigt bekommt.
Da sind dann "Welterklärungselemente“ im Stile der Zeugen, die
vermeintliche "Alternative“.
Das alles hat weniger mit Pauschalbegriffen wie "dumm“ oder nicht dumm
zu tun.
Dafür um so mehr mit der Erkenntnis:
Das Sein bestimmt das Bewußtsein.
Trotz aller Bemühungen der Zeugen, nimmt der Anteil der "ersten
Generationen“ in heutigen Zeiten, in den Industriestaaten
kontinuierlich ab.
Jedenfalls gab es in den zwanziger/dreißiger Jahren, erheblich mehr
von den "Neu-Gefischten“, gemeßen am damaligen Gesamtbestand der
Bibelforscher/Zeugen Jehovas, als heutzutage.
Und wenn hier der Kontext zu in "Stolpersteinen“ verewigten Opfern des
Naziregimes hergestellt wurde, dann ist in erster Linie diese
Generation gemeint.
Für nach 1945 Geborene, pflegen bis zum heutigen Tage, keinerlei
"Stolpersteine“ verlegt zu werden.
Vielleicht darf dann ja auch an Dr. Detlef Garbe erinnert werden, welcher
sich auch umfänglich mit dem Themenkomplex Jehovas Zeugen in der NS-Zeit,
befasst hat.
Garbe versagt den Zeugen mit Sicherheit nicht den Respekt, namentlich auch
nicht den kleinen, welche die „Suppe auszulöffeln hatten".
Ob er denn das gleiche Maß an Respekt auch für Herrn Rutherford übrig hat,
erscheint mir so nicht belegt.
Er greift Rutherford nicht offensiv an. Das darf man auch so deuten.
Garbe hat in seiner Studienzeit auch das Fach Evangelische Theologie mit
belegt. Es wurde letztendlich kein „Pfarrer Garbe", aber (das ist meine
Privat-Unterstellung, der Versuchung den Spruch zu beherzigen „Eine Krähe
hackt der anderen Krähe die Augen nicht aus". Dieser Versuchung dürfte wohl
auch er nicht widerstanden haben).
Immerhin notiert Garbe auf Seite 554 der dritten Auflage seines Buches in
einem dort enthaltenen Nachwort (und dieses Nachwort gab es in der 1. und 2.
Auflege schon mal nicht.)
Er bescheinigt dort den Zeugen Jehovas-Opfern darin erneut seinen Respekt.
Grenzt diese Aussage aber mit der Feststellung ein.
Als Vorbilder, etwa im heutigen Schulunterricht, eignen sie sich nicht.
Diese Vorbildfunktion sollte nach Garbe eher solchen Namen gebühren wie:
Herbert Baum,
Dietrich Bonhoeffer,
Mildred und Arvid Harnack,
Helmuth Hübener,
Julius Leber,
Max Josef Metzger,
Carl v. Ossietzky,
Sophie und Hans Scholl,
Claus Schenk Graf von Stauffenberg,
Hilda Monte und ähnlichen Persönlichkeiten.
Wer denn die Geschichte der da von Garbe namentlich Genannten näher verfolgt,
wird ohne Zweifel feststellen. Durchaus relevante Namen im Kontext des
Naziregimes.
Sogar der Name eines einer kleineren Religionsgemeinschaft angehörenden
(Helmuth Hübener = Mormone) war darunter. Allerdings das muß dann wohl
ausdrücklich hinzugefügt werden.
Die „Story Standhaft trotz Verfolgung" können die Mormonen wegen Hübener wohl
kaum abziehen. Deren deutsche Kirchenleitung war nämlich auch nicht einen Zoll
besser, als etwa andere deutsche Kirchenleitungen, zur gleichen Zeit.
Da Garbe nun die Option gewählt hat, ausdrücklich ausgewählte Namen zu nennen,
darf man wohl feststellen. Nicht ein einziger Zeuge Jehovas Name ist in dieser
Kollektion enthalten. Das er keinen Erich Frost, keinen Konrad Franke (und
noch einige mehr dazu) mit aufzählt, verwundert Sachkenner überhaupt nicht.
Aber immerhin. Auch ein Julius Engelhard hat es nicht soweit gebracht, in
dieser Garbe’sche Liste mit Vorbildfunktion für die heutige Pädagogik erwähnt
zu werden. Und auch Engelhard wurde in seiner Eigenschaft als Zeuge Jehovas,
von den Nazis einen „Kopf kürzer" gemacht.
Auch Zeugen Jehovas Wehrdienstverweigerer haben es offenbar nicht soweit
gebracht, in die vorgenannte Garbe’sche Liste mit aufgenommen zu werden.
Einer der neuralgischen Punkte des Naziregimes war die Kirchenpolitik.
Der de facto Chefideologe der Nazis diesbezüglich, Alfred Rosenberg, hatte
schon in den zwanziger Jahre eine maßgebliche „Aktie" an den bewusst
„schwammig" formulierten § 24 des NSDAP-Parteiprogramms der davon faselte, man
vertrete „positives Christentum". Das ganze aber mit einem hinterhältigen
Ergänzungssatz kombiniert. Sofern selbiges nicht dem „germanischen
Moralgefühl" widerspreche.
Je länger je mehr wurde indes deutlich, was die Nazis unter „germanischen
Moralgefühl" verstehen wollten.
Vor allem das Eine:
„Und heute gehört uns Deutschland und morgen die ganze Welt".
Das war im Nazisicht Bluternst gemeint. Dazu wurde ihre Rassentheorie
künstlich mißbraucht und anderes mehr.
Das in Nazisicht, etwaige pazifistische Strömungen (aus welcher
Detailmotivation auch immer) keinerlei Gnade fanden, verstand sich als
Konsequenz des vorgenannten.
Die Kirchen schwankten, und schwankten und schwankten nochmals. Das mit dem §
24 des Naziprogrammes war auch ihnen weitgehend nicht geheuer, und das
sprachen sie dann ja vor 1933 auch vielfach deutlich, nach 1933 dann etwas
„gezähmt deutlich" aus.
Hitler hatte bereits in seinem „Mein Kampf" mit postuliert. Er schätze „gemanische
Religionsgründer" nicht sonderlich.
Die Spitze galt dann auch dem Rosenberg. Nur glaubte Hitler, weiterhin auf
Rosenberg nicht verzichten zu können, dieweil der mittlerweile Chefredakteur
seines „Völkischen Beobachters" war. Wenn der vorgenannte Disput zu „heiß"
wurde, dann hatte Rosenberg soviel Instinkt mittels „Sand in die Augen
streuender Thesen" auf zeitweilige Tauchstation zu gehen. Im Bewußtsein, es
kommen auch noch andere Tage. Aufgeschoben sei halt nicht aufgehoben.
Da hatte ein anderer früher Nazi, Arthur Dinter weniger Zeitgefühl, was der
politische Opportunismus erfordere. Und prompt schmiss ihn Hitler auch aus
seiner Partei heraus.
Für Hitler war erst mal vor allem wichtig, die politische Macht zu erringen.
Dazu brauchte er, wie die Dinge lagen, auch die Wahlstimmen von Christen. Ergo
wurde denen das vermeintlich positive Christentum, in allen Jaultönen
untergejubelt. Und Hitlers Kalkül ging dann ja auch auf.
Ohne die Stimmen der Christen, ohne die Selbstauflösung der katholischen
Zentrumspartei, die durch ihre Selbstauflösung Hitler erst den Weg frei
machte, wäre es vielleicht nicht so weit gekommen.
Der Herr Papst erhoffte sich für dieses Entgegenkommen einen Preis.
Nichts leichter als das, so die Devise Hitlers. Der soll sein Konkordat
bekommen, im Bewusstsein Papier ist geduldig.
Und papierene Verträge können auch gebrochen werden, wenn die Zeit dafür reif,
was für Hitler eine der „leichtesten Übungen" war.
Es dauerte wahrlich nicht lange, und der grosse Katzenjammer über das
„positive Christentum" ereilte als kalter Schauer die Kirchen in Deutschland.
Begriffe wie „Kirchenkampf in Deutschland" (so der Buchtitel eines Buches von
Friedrich Zipfel und andere mehr künden vielfältig davon).
Jetzt rächte sich der Fluch der bösen Tat für die Nazis.
Sie wollten eigentlich „Ruhe" an der Kirchenfront haben. Selbige aber bekamen
sie nicht.
Diese Dispute gingen soweit, das offiziellen Kirchenvertretern auch die
Teilnahme an einer Ökumenischen Konferenz in England, vom Naziregime
verweigert wurde.
Dennoch waren auch auf dieser Konferenz dann deutsche Teilnehmer anwesend. Aus
dem Bereich der Freikirchen. Die „sangen" dort das „Hohelied" Auch wie schön
ist es doch in Deutschand!
Einer dieser Sänger hat dann seinen Part wohl so beeindruckend vollbracht, das
Hitler sich im Anschluss daran genötigt sah, selbigem eine heißersehnte Orgel
aus seiner „Privatschatulle" so mir nichts dir nichts zu „schenken" (worüber
Zehrer in seiner Dissertation auch berichtet). Und diesen Vorgang kann man
sehr wohl als politischen Preis bewerten.
Da bekamen die ernüchterten Vertreter der Großkirchen allerdings wohl eher
Tränen in den Augen.
Folge der Kirchenkampf setzte sich nahezu - trotz aller
Nazi-Eindämmungsversuche - ungebrochen fort.
Zu diesen Eindämmungsversuchen gehörte dann auch die Neuetablierung eine
Ministeriums für die kirchlichen Angelegenheiten. Letzteres dürften die
Rosenbergs und Co wohl kaum wohlwollend zur Kenntnis genommen haben, und
sorgten auch dafür das die tatsächliche Macht jenes Ministeriums zunehmend
beschnitten wurde.
Immerhin konnte dieses wohl eher Chaos-Ministerium noch zwei spektakuläre
Schritte vollziehen.
Schritt eins.
Die Russisch-orthodoxe Kirche in Deutschland, erhielt noch zu Nazizeiten (wohl
als einziger Fall dieser Art) noch den Status einer Körperschaft des
öffentlichen Rechts.
Schritt zwei. Der in Bonn residierende Bischof der altkatholische Kirche wurde
vom Kirchenminister, eigens in einer Zeremonie, auf Hitler vereidigt. Das
Kalkül der Altkatholiken dabei „eine Hand wäscht halt die andere" scheint dann
auch aufgegangen zu sein.
Das Schicksal der Zeugen Jehovas ist bekannt.
Auch sie hatten schon damals ihre Splittergruppen. Auch solche mit eigenen
Zeitschriften.
Auch die mussten zwar zeitweilige "Dellen" in Kauf nehmen, konnten sich aber
wieder aufraffen, und ihre Blätter bis ins Jahr 1940 hinein erscheinen lassen.
1940 indes musste aus Gründen der Papierersparnis, auch weite Teile der
übrigen konfessionellen Presse ihr Erscheinen einstellen.
Genanntes Publikationsende ist also nicht ihnen selbst anzulasten.
Diese Blätter segelten auf dem gleichen opportunistischen Kurs, der auch die
Freikirchen beseelte.
Es war also auch für Sekten im Naziregime möglich zu überleben.
Wohl aber nicht für eine Sekte deren Doktrin seit 1929 lautete.
Die in Römer 13 genannten „obrigkeitlichen Gewalten" können nur Jehova und
seine „sichtbare Organisation" auf Erden sein.
AW: Mormonen und
die Stasi
Es gehörte zur Politik der Stasi-Krake, alle relevanten
Organisationsformen zu infiltrieren.
Zur Erreichung dieses Zieles wurden schon mal unterschiedliche Mittel
eingesetzt.
Nennen westliche Dienste ihre Leute etwa V(ertrauensmänner) oder
ähnlich, hat sich im Falle des Ostens eher der Begriff I(nformelle)
M(itarbeiter) eingebürgert.
Es ist offenkundig dass auch um die Kirchen die Stasi (wie auch ihre
westlichen) Pedants, keinen Bogen machte.
Zur Erreichung dieses Zieles nutzte man unterschiedliche „Arten".
Die eher wenigen waren die auf einer gewissen Überzeugungsbasis
agierenden.
Dann gab es die eher großere Gruppierung der „Herausgebrochenen" (sprich
Erpressten); und auch noch die weitaus langwieriger zu bewerkstelligende
Gruppierung der „Einzuschleußenden".
Im Falle der Zeugen lassen sich alle drei Gruppierungen nachweisen.
Was die „Einzuschleußenden" anbelangt, gab es etwa im Bereich der Evang.
Kirche besondere „Blüten".
Die waren wie im Falle des Magdeburger Konsistorialrates Detlev Hammer,
dann in Personalunion noch O(ffiziere) i(m) b(esonderen) E(insatz).
Dieser zahlenmäßig eher geringere Gruppe, pflegte dann ein Gehalt sowohl
von ihrem kirchlichen Dienstherrn als auch ein Zusatzgehalt von der
Stasi zu kassieren.
www.ekmd.de/geschichte/geschichteekm/geschichteekkps/6238.html#hammer
Inwieweit die „Herausgebrochenen" nicht doch eher „arme Schweine" waren,
wäre eine Frage, welche der Individualbewertung bedürfte.
Bezogen auf die USA ist aktenkundig, dass seitens der CIA auch diverse
Mormonen zu ihrem Personal gehören.
Eine Staatsverneinende Dokrin a la Zeugen Jehovas in den Jahren 1929 -
1962, ist den Mormonen ja prinzipiell fremd.
Zitat aus einem „Spiegel"-Artikel:
„Mormonen-Elite, die in Washington oft genug im Kongress, in Ministerien
oder in der CIA zu finden ist"
www.spiegel.de/spiegel/print/d-52109142.html
Im Bewusstsein, dass ihre Konkurrenz sich auch besonders der Mormonen
bedient, bestand schon mal eine gewisses Stasi-Interesse, da mit zu
ziehen.
Insofern kann nur der über solcherlei Meldungen überrascht sein; der da
den Glaubenssatz nachbetet.
Die westlichen Dienste seien Engel; die östlichen indes das Gegenteil
davon.
Siehe auch
Parsimony.5015
AW: Mormonen und die Stasi
Ich möchte meinerseits aber doch auf eine Widersprüchlickeit
hinweisen; und berufe mich dazu auch auf die Bücher von Dirksen, Yonan
und Hirch (ohne jetzt den Aufwand zu betreiben dass mit konkreten
Seitenangaben zu belegen).
Sicherlich hatte die Stasi schon vor dem November 1965 im Zeugen
Jehovas-Bereich ihre IM.
Besonders unrühmlich da der Herr Kirchhof (Klarname).
Bereits auf dem Hamburger ZJ-Kongress 1961 (gemeinhin als
„Matschkongress" in die Geschichte eingegangen), wurde seitens der WTG,
in offenbarem Schulterschluss mit westlichen Geheimdiensten, welche
schon im Vorfeld davon Wind bekamen, im August 61 macht der Osten seinen
Laden dicht.
Im Vorfeld dessen (also im Juli 1961 Hamburger Kongress) installierte
die WTG für den herannahenden „Tag X" eine Leitung ihrer Organisation im
Bereich DDR, die nur aus dort wohnhaften bestand.
Davor wurde Ostdeutschland auch vom Westberliner Bethel angeleitet.
Den Kopf dieser Leitung bildete der Dresdner Werner
Liebig, welcher
bereits im Jahre 1950 vom DDR-Regime zu lebenslänglich verurteilt wurde.
Manchmal sollen ja wohl auch lebenslängliche noch einen Gnadenerweis
erhalten, was auch in diesem Falle zutraf. Ergo musste er sein
lebenslänglich doch nicht voll absitzen, was allerdings 1950 so noch
nicht voraussehbar war.
Wer der Kopf jener DDR-Leitung war, bekam dann auch die Stasi mit.
Ihr Ziel war nun ein „Enthauptungsschlag", der dann im November 1965 in
die Praxis umgesetzt wurde. Denn das der Östliche Mauerbau das
Weiterwirken der Zeugen eben nicht behindert hatte, war auch der Stasi
deutlich geworden.
Dieser November Aktion 1965 wies einige bemerkenswerte Tücken auf.
Fast alle bedeutenden höheren WTG-Funktionäre in Ostdeutschland,
erhielten an jenem Tage, eher unerbetenen Stasibesuch. Für einige endete
jener Besuch auch mit einem konkreten Haftbefehl; für einige andere
indes „nur" mit einer Hausdurchsuchung, und oder der Vernehmung. Jedoch
eben nicht in allen Fällen auch mit tatsächlicher Verhaftung.
Was auf dem ersten Blick wie „Willkür" aussah, entpuppte sich in der
rückblickenden Wertung als ein gigantisches „Schachspiel".
Der ist verhaftet, jener aber nicht. Warum, weshalb wieso so und nicht
anders, dann die Überlegung der Freigebliebenen.
Und nachdem man sich von dem ersten Schrecken wieder erholt hatte,
machte man sich an die Arbeit, wieder neue Leistungsstrukturen zu
installieren.
Dabei stiegen einige auf, andere fallweise aber auch ab.
Genau diesen Umstand hatte auch die Stasi in ihrer Regieplanung mit
eingebaut. Ihr Ziel war es nun (fallweise half sie auch mit kräftiger
Gerüchtestreuung nach), dass tatsächliche WTG-Hardliner eher als
unsichere Kandidaten erschienen, und womöglich ihre IM in der
ZJ-Leitungsstruktur aufstiegen.
Nun ist die wesentliche Frage noch die.
Ab wann war besagter „Hans Voss" alias Hermann L. Stasi-IM?
Nach allem was ich bisher zum Thema gelesen habe, gehe ich davon aus, er
wurde in jener November-Aktion 1965, eine der „Herausgebrochenen"; oder
wie es im Jargon dieser Dienste auch heißt umgedreht.
War Kirchhoff schon vor November 1965 Stasi IM, so Laube eben erst nach
diesem Zeitpunkt.
Ergo kann man Laube keineswegs für Vorgänge mit haftbar machen, die
terminlich vor dem November 1965 lagen.
Diese Feststellung wiederum hat auch Konsequenzen dergestalt.
Es gab nach dem November 1965 (mit Ausnahme des Wehrdienstbereiches)
keine Verhaftungen in der Zeugen Jehovas Anlegenheit mehr. Die Stasi
konnte lediglich weiter mit ihren berüchtigten Zersetzungsmethoden
agieren; sie konnte fallweise auch saftige Geldstrafen verhängen. Aber
was sie nicht mehr konnte, waren eben Verhaftungen zu veranlassen,
lediglich aus dem Grunde, dieweil der Betreffende sich als aktiver Zeuge
betätigte.
Da waren auch der Stasi nunmehr (primär um kein außenpolitisches
Aufsehen zu erregen), die Hände gebunden.
Laube erlangte allerdings für die Stasi dergestalt besondere Bedeutung,
als er nun innerhalb der skizzierten neuen Leitungsstruktur der Zeugen,
aufgestiegen war.
Für die Stasi erwies er sich in all den Jahren danach, bis zum Ende der
DDR, als prächtig melkbare Kuh.
Auch mit seiner Hilfe, war die vermeintlich konspirative ZJ-Organisation,
für die Stasi nunmehr ein offenes Buch.
Er mag da so manchen für die Stasi wertvollen Tipp vermittelt haben.
Diese Tipps mögen dann auch für manchen eine Verschärfung der
Stasi-Zersetzungstrategie zur Folge gehabt haben.
Nur eine Behauptung kann eben nicht aufrecht erhalten werden. Das durch
sein agieren, Zeugen tatsächlich ins Gefängnis kamen.
Sollte eine andere Meinung bestehen, muss ich den konkreten
Beweisantritt dafür einfordern; und wenn der eben nicht möglich ist,
darauf bestehen auf der Feststellung.
Eine tatsächliche Verantwortlichkeit des Laube, für tatsächlich
erlittene Haft von Zeugen Jehovas, ist nicht bewiesen; und wird meiner
Meinung nach, auch weiterhin nicht zu beweisen sein.
AW: Mormonen und die Stasi
Nun ja, ich kann mich in der Hauptsache auch nur auf das
veröffentlichte stützen.
Und da stellt es sich mir so dar. Laube blieb ohne Unterbrechung die
Zeit nach 1965 bis zum Ende der DDR IM.
Es ist bereits richtig festgestellt, selbst redete er darüber nicht.
Infolge dieses Schweigens ist er dann auch in jene Kommission mit
hineingelangt, welche die Wiederzulassung in der DDR, mit dem noch
bestehenden Staatsekretariat für Kirchenfragen vereinbarte.
Da er schon mal in dem Gremium war, ergab es sich wohl so, dass man den
Schweiger Laube, dann auch ins Präsidium der neugegründeten
„Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in der DDR" mit aufnahm.
Die dann im „Wachtturm veröffentlichten Artikel von ihm und auch von
Schleusner, mögen dann ja womöglich schon einige Zeit in Brooklyn
geschmort haben, bevor sie dann tatsächlich publiziert wurden. Richtig
dürfte wohl auch sein, dass Brooklyn jene Artikel dann noch redigierte
(sprich für die eigenen Interessen deformierte).
Nun kam die Gauckbehörde langsam in Fahrt. Und da ist es dann wohl
einigen deutlich geworden, was es mit diesem „Hans Voss" so tatsächlich
auf sich hat.
Wann das konkret deutlich geworden ist (zeitlich) kann ich allerdings
auch nicht beantworten.
Jedenfalls werden da wohl einige Betroffene bei ihrer Akteneinsicht auch
auf den Namen des „Hans Voss" gestoßen sein.
Dann ist es Usus in der Gauckbehörde, stellt ein Betroffener einen
Stasi-Decknamen in seinen Stasi-Unterlagen fest, der ihn von der Sache
unangenehm berührt, hat er Anspruch darauf, sich auch den Klarnamen dazu
mitteilen zu lassen (denn der steht ja nicht in der eigenen
Betroffenenakte).
Und denn Rest kann man sich schon ausmalen. Da werden wohl einige mit
dem Gefühl zu kämpfen gehabt haben, dass ihnen da Hörner aufgesetzt
wurden.
Der Part der WTG indes in solchen Fällen kennt nur einen Aspekt:
Schadensbegrenzung; womöglich totschweigen. Und wo sich das Totschweigen
nicht ganz vermeiden lässt, eben nicht mehr zu sagen als wie unbedingt
als notwendig erachtet wird.
Meines Erachtens hat sich diese Totschweigetaktik auch im Fall Laube
gezeigt.
Sein WT-Jubelbericht war der WTG die Publizierung wert. Die nachfolgende
Noch-Entwicklung, indes nicht!
Das Thema Atheismus
in der vormaligen DDR, reduziert sich im Kern auf den Aspekt
Totalitarismus.
Schon zu Nazizeiten ist der Hitler’sche Slogan überliefert:
Die Alten mögen in die Kirche wanken - die Jugend indes gehört mir.
Von dem gleichen Impetus waren auch die Ostdeutschen Apparatschicks
beseelt.
Sie wollten die Jugend nicht primär aus Gründen eines vermeintlich
„reinen Atheismus" vereinnahmen, sondern als aktive Unterstützer ihrer
Politik, die sie denn für „richtig" ansehen zu müssen glaubten. Diese
Politik (Verstaatlichungen etwa in großem Umfange) kann man in der
rückblickenden Schau als gescheitert bewerten.
Es gab zwar in der Weimarer Republik auch die sogenannt „religiösen
Sozialisten". Die wiederum waren in der Gesamtkirchlichen Landschaft
eine Minderheit. Eine Minderheit, nicht selten von der kirchlichen
Majorität auch aktiv bekämpft. Und die kirchliche Majorität war in der
Regel Deutschnational bis auf die Knochen.
Stichwort Martin Niemoeller mit seinem programmatischen Buch „Vom U-Boot
zur Kanzel". Und Niemoeller’s Position war keineswegs eine
Außenseiter-Position. Die der „religiösen Sozialisten" hingegen, hatte
sehr wohl Außenseiterstatus, ohne nennenswerten tatsächlichen Einfluss
in der kirchlichen Landschaft.
Man könnte noch ergänzend hinzufügen. Die Schnittmenge zwischen den
Hugenberg’schen Deutschnationalen (kirchlicherseits stark favorisiert)
und den Hitlerristen, war verdächtig eng. Mag Hugenberg auch keine
konkreten Kriegspläne favorisiert haben (das war das primäre
Charakteristikum der Hitleristen). Aber ansonsten war, was die
favorisierte Innenpolitik beider Gruppen anbelangt, weitgehender Konsenz,
auch demonstriert anläßlich der „Harzburger Front".
Insofern bestand zwischen den aufgrund russischer Bajonette an die Macht
gehievten Ostdeutschen Kommunisten und kirchlichen Kreisen eine
weitgehende Entfremdung.
Dennoch „zähmten" sich die Ostdeutschen Kommunisten anfänglich.
Es lässt sich archivalisch nachweisen, dass sie nach 1945 es strikt
verhinderten, dass die zu Weimarer Republikzeiten relativ starken
Freidenker, in organisatorischer Form wieder Fuss fassen konnten.
Die Entscheidung, staatlich besoldete theologische Fakultäten wieder an
den Ostdeutschen Universitäten zuzulassen, wurde schon sehr früh gefällt
und blieb auch bis zum Ende der DDR voll intakt.
Als ein Olaf Klohr etwa, in den 1960er Jahren an der Universität Jena,
einen sogenannten „wissenschaftlichen Atheismus" aufziehen wollte, wurde
er alsbald nach faktischem Ultimatum der Ost-CDU „in die Wüste
geschickt". Die SED beugte sich diesem Ultimatum.
Künftig konnte Klohr nur noch künftige Seefahrtsoffiziere, über seinen
„wissenschaftlichen Atheismus" belehren.
Eine Schriftenreihe dazu, die Klohr herauszugeben sich bemühte, wurde in
der DDR als Geheime Verschlussache" behandelt. Ja nicht etwa
öfffentliches Aufsehen damit erregen.
Aus dieser großen Angst, wurden sogar eigene Gesetze verletzt.
Die Deutsche Bücherei Leipzig, hatte einen gesetzlichen
Pflichtexemplarsanspruch darauf.
Noch heute ist ihr Bestand dazu lückenhaft, andere wissenschaftliche
Bibliotheken erhielten noch weniger, bis null komma nichts davon.
Ich hatte mal versucht mit Klohr (wie er noch lebte) einen Kontakt
aufzubauen.
Ein einziges banales Antwortschreiben von ihm erhielt ich dann ja auch.
Inhaltlich völlig nichtssagend.
Viel aufschlußreicher war die Art, wie er diesen Brief versandte.
Per Kurierpost. Das heißt auf einem Postwege der speziell für „Geheimdokumte"
konzipiert war in der DDR. Ein fallweises Einschreiben tat es also
nicht. Nein, es musste die Kurierpost sein.
Das war dann auch Ausdruck der großen Angst der Ostdeutschen
Apparatschicks, die CDU-Blockflöten könnten ihr Ultimatum, der oder wir,
erneut wiederholen.
Was nun die Jugendweihe anbelangt.
SED-Funktionär Ulbricht, entstammte einem Elternhaus Freireligiöser
Prägung. Von dort war und ist der Schritt zum Agnostizismus/Atheismus
sicherlich nicht weit in Vergangenheit und Gegenwart. Dort entstammt
auch die Jugendweihe. Sie wurde dann in der Tat Ostdeutscherseits stark
forciert.
Das aber auch nicht zuletzt deshalb weil kirchliche Kreise in
Vergangenheit (und sicherlich auch in der Gegenwart in nicht
unbeträchtlichem Umfange) den Politikvorstellungen konträr
gegenüberstehen, wie sie denn glauben Linksorientierte Kreise forcieren
zu sollen oder zu müssen (wobei ich mich jetzt einer Bewertung
diesbezüglicher Politikansätze enthalten möchte).
Ergo ist der Dissenz etwa Ostdeutsches Regime - kirchliche Jugendweihe,
im Hauptkern den Unterschiedlichen Politikansätzen zuzuschreiben.
Mit Sicherheit aber nicht im Stile der albanischen Radikalinski, die da
wähnten zu Ostzeiten, den ersten „atheistischen Staat der Welt"
proklamieren zu sollen, und dabei mit Pauken und Trompeten, jämmerlich
gescheitert sind!
Ich sehe in dem Zitat von Rolf Heinrich keinen Widerspruch zu der
These:
Das Ostdeutsche Regime war ein totalitäres.
Opposition zu ihm konnte auch in der Form religiöser Plattformen
daherkommen.
Ich habe es ja noch selbst bewusst miterlebt, wie in der DDR erschienene
Kirchenzeitungen (etwa die „Die Kirche" und auch die „Potsdamer Kirche"
in den letzten Ostdeutschen Jahren, nur noch mit teilweise massiven
Zensuseingriffen (unbedruckte Seitenteile) erschienen.
Namentlich Teile der evangelischen Kirche boten der politischen
Opposition logistische Unterstützung. Aber es gab auch das Gegenteil
davon, die CDU-Blockflöten um ihr Organ „Neue Zeit" (die ich damals auch
im Abonnement hatte).
In der Sicht des Honecker-Regimes wurden dann die CDU-Blöckflöten
bejubelt, die Opposition etwa mit ihrem Underground-Blatt „Grenzfall"
der tiefsten Reaktion zugerechnet, sofern man es nicht wagte, ohnehin
die Justizmaschinerie dabei in Anwendung zu bringen (aus Angst wegen der
Außenwirkung).
Es war also die politische Kritik (etwa die Reisebeschränkungen und
anderes mehr), die dem Ostdeutschen Regime auf die Nerven ging.
Jene Kreise indes, die da im besonderen die Kritik trugen (etwa
genanntes Beispiel „Grenzfall") waren keineswegs „streng religiös".
Sie nutzten nur halt die Logistik der Kirchen (die CDU-Blockflöten boten
ja ihre auch vorhandene Logistik nicht an. Und auch die katholische
Kirche und die Zeugen Jehovas, und auch die sogenannten Freikirchen,
verkrochen sich in ihr letztes Mauseloch.
Der Impetus der dann das Ostdeutsche Regime ins Schleudern brachte, war
rein politischer Natur.
Die Atheismus-Frage spielte in ihm die Rolle: Nullkomma nichts!
Zitat:
Aber manche meinen eben,
das man sich es in Diktaturen beqummachen soll, und kritisieren
die Zeugen Jehovas für genau dieses Verhalten - das sie sich
nicht auflehnen...
Um noch einmal den Aspekt aufzunehmen, das Verhalten in
Diktaturen. Das auch das Naziregime eine solche war, steht außer
Frage.
Nur, es "fiel nicht vom Himmel", sondern kam durch reguläre Wahlen
an die Macht.
Insoweit haben die prinzipiellen Wahlverweigerer auch eine Teilaktie
daran.
Auch der Nichtwähler stärkt politische Kräfte.
Ob die dann seine "Interessen" vertreten, steht erst mal auf einem
völlig anderen Blatt.
Sicherlich vermögen relative Minderheiten, nicht eine allgemeine
"Großwetterlage" zu verändern. Aber sie müssen sich auch sagen
lassen.
Gerade jene Kräfte, die durchaus klarer als sie selbst sahen. Die
schon im voraus prognostizierten:
Wer Hitler wählt, der wählt den Krieg!
Gerade diesen Kräften sind sie dann ja zusätzlich in den Rücken
gefallen. Ergo von einer Teil-Mitschuld, können sie sich sicherlich
nicht freisprechen.
Nun besagte die tatsächliche "Großwetterlage", dass namentlich der
Herr Papst in Rom, schon mal mit Mussolini Erfahrungen gesammelt
hatte.
Mussolini war mal erklärter Atheist.
Seine Überzeugung wechselte er dann noch, wie andere ihre
Leibwäsche.
Der Opportunist Mussolini und der Opportunist Herr Papst, trafen
sich alsbald auf einer gemeinsamen Wellenlänge.
Hatten vorherige italienische Regierungen dem päpstlichen
Kirchenstaat den Garaus beschert, besagte das "Gentlemann-Agreement"
beider Herren nun.
Der Herr Papst wird dafür sorgen, das jene politische Partei in
Italien, welche mit der deutschen katholischen Zentrumspartei
identisch ist. Diese Partei wird sich selbst auflösen, und Herrn
Mussolini den ungestörten Ausbau seiner Macht ermöglichen.
Mussolini seinerseits wird als Gegenleistung, den Kirchenstaat des
Herrn Papst wiederherstellen lassen (bei Karlheinz Deschner
fallweise nachlesbar).
Genauso ist es dann auch abgelaufen.
Dieser Coup inspirierte dann den Herrn Papst im besonderen. Was in
Italien geklappt hat, könnte auch im Falle eines Hitlerdeutschland
wiederholt werden.
Auch da war der Herr Papst bereit, den Preis der Selbstauflösung des
Zentrums zu bezahlen, die erst dem Hitlerregime den Weg endgültig
frei machte.
Nun hat diese Großwetterlage mit den Zeugen Jehovas noch nichts zu
tun. Den Preis für ihre politische Unbedarftheit, mussten sie dann
ja alsbald auch bezahlen, vielleicht früher und im größeren Umfange
als andere.
Stichwort andere:
Zu diesen anderen gehörten auch die Gemeinschaft der
Siebenten-Tags-Adventisten.
In die Verästelungen der Religionsindustrie, arbeiteten die
Nazichargen sich sicherlich nicht tiefer ein. Deren Motto war eher.
Der Rasenmäher.
Und ein Rasenmäher in Aktion pflegt wenig zu differenzieren. Diese
"Pflanze" könnte man ja "unbeschädigt" lassen, dieweil sie doch
einen höheren Wert hat, als etwa erklärtes Unkraut.
Zu dieser Differenzierung war der Nazi-Rasenmäher schon mal
prinzipiell unfähig.
Dieser Unfähigkeit mussten dann auch besagte STA mit auskosten,
indem sie alsbald auch mit einem Verbotsbescheid überhäuft wurden.
Man kann aber unterstellen, die STA selbst waren sich keinerlei
Schuld bewusst, weshalb sie den auch dieses Schicksal ereilte.
Nun war auch für sie erst mal guter Rat teuer.
Nicht ganz. Sie fanden einen potenten Ratgeber in ihren Reihen, eine
gewisse Hilda Jost. Und die verstand es in Engelszungen, unter
Hinweis auf das nachweisbare Advent-Wohlfahrtswerk, die Nazis so zu
beeindrucken, dass die ihre Verbotsentscheidung klammheimlich wieder
zurück nahmen.
Ergo mit besagtem Wohlfahrtswerk hatten die STA nun ein Fastpfand in
der Hand, das ihnen in der Stunde der Not, dann wirklich aus der
Patsche half.
Ein organisierten Wohlfahrtswerk bei den Zeugen. Wohl Fehlanzeige in
Vergangenheit und Gegenwart.
Nun muss man sicherlich auch noch das Thema Wehrdienstverweigerung
mit ansprechen.
Auch das war für die STA nicht akut.
Nun kann man dieserhalb den Zeigefinger erheben und sagen. Seht ihr!
Dieser Zeigefinger sollte dann aber auch auf folgendes zeigen.
Die Nummer zwei in der deutschen WTG-Hierarchie zu Zeiten des
Wechsels Weimarer Republik/Hitlerregime war Hans Dollinger, gleich
hinter Balzereit kommend. Dollinger führte beispielsweise auch die
Verhandlungen mit Regierungsvertretern (sofern es etwas zu
"verhandeln" gab).
Auch Dollinger selbst stellte sich dann noch die existenzielle Frage
des Wehrdienstes.
Seine Individualantwort auf diese Frage lautete.
"Mein Tod (der Tod Dollingers) würde wohl niemand nützen, sein
Weiterleben indes vielleicht doch. Ergo verweigerte er persönlich
nicht den Wehrdienst.
Es ist zwar richtig, es gab einen hohen Anteil von
Wehrdienstverweigerern im Naziregime, die Zeugen Jehovas waren. Aber
durchaus nicht alle handelten so.
Es gab auch solche Fälle
Der Vater als Zeuge Jehovas bereits im KZ umgekommen. Der Sohn indes
meldet sich freiwillig zur Kriegsmarine. Seine damalige Überlegung,
dann müsse er ja vielleicht erst mal Lehrgang auf Lehrgang
absolvieren usw. Er hoffte sich also durchmogeln zu können, und hat
dieserhalb, auch das Naziregime überlebt.
Und dann vergesse man nicht die Schweizer ZJ-Wehrdiensterklärung aus
dem Jahre 1943.
Dann vergesse man nicht, dass offizielle WTG-Doktrin noch heute ist.
Keine grundsätzlichen Pazifisten zu sein. Man würde dann kämpfen,
wenn Jehovas es befiehlt. Ergo käme es nur auf den "rechten"
Befehlshaber an!
Sicherlich war die Variationsmöglichkeit des einzelnen in Sachen
Wehrdienst, zu Nazizeiten mal sehr, sehr eingeschränkt.
Um nochmals auf die miterwähnten Adventisten zurück zu kommen. Die
gab es ja auch in den USA. Und in den USA gab es zu der Zeit auch
Wehrpflicht.
Da war es dortige adventistische Praxis sich möglichst für
Sanitätsdienste und ähnliches zu melden. Um eine reelle Chance dafür
zu haben, wie ein Buch das die Adventisten in volkskundlicher Sicht
beleuchten will, berichtet.
Um eine reelle Chance dafür zu haben, orientierten die
USA-Adventisten darauf, dass schon ihre Kinder, möglichst Mitglieder
im Roten Kreuz seien.
In der Stunde der Not erreichten es dann die USA-Adventisten sogar,
das ganze Sanitäts-Batallione in den USA nur aus Adventisten
zusammengestellt wurden!
Zitat:
"Auch der Nichtwähler
stärkt politische Kräfte"Was meinst Du, wessen Kräfte der
Nichtzeugenjehovaswähler in der Diktatur der DDR denn gestärkt
hat? Die Kandidaten der Nationalen Front waren doch alle
gleichgestellt, also keine demokratische Wahl möglich; Null
Wirkungund gravierende Nachteile für die Nichtwähler.
Der Kontext "Nichtwähler" bezog sich in meiner Sicht, in erster
Linie auf die Zeit der Weimarer Republik.
Fakt ist: Hitler kam nicht etwa durch einen "Militärputsch" an die
Macht, oder weil die Weimarer Republik einen militärischen Krieg
verloren, und der Sieger einem ihm genehmen Vasallen dann ans Ruder
gesetzt hätte. Vorgenannte Umstände waren alle unzutreffend.
Hitler kam bei der Wahl des Jahres 1933 ans Ruder, weil er (mit
seinen Koalitionären) ausreichend Wahlstimmen bekam, um eine
Regierung unter seiner Führung bilden zu können.
Insoweit ist bei den mittels russischer Bajonette an die Macht
gehievten in der SBZ, ein prinzipieller Unterschied.
Die andere Frage ist dann allerdings die. Nachdem die Diktaturen
erst mal installiert sind, und spätestens seit dem Reichstagsbrand
im Falle 1933; oder der Zwangsvereinung von KPD/SPD, wie dann
sogenannte "Wahlen" zu bewerten sind.
Jedenfalls nicht mit dem Maßstab mehr, der für die Zeit der Weimarer
Republik galt.
In diesen Diktaturen sind dann sogenannte "Wahlen" zu Volkszählungen
degradiert. In beiden Diktaturen.
Dann stellt sich die Fragestellung durchaus anders.
Die Nichtbeteilung an solchen Volkszählungen konnte durchaus
ernstliche existenzielle Folgen haben. Das "Zürcher" Buch "Kreuzzug
gegen das Christentum" ist für die Zeit nach 1933, voll von solchen
Beispielen.
Da stelle ich eher die Frage:
Und warum kommt in solchen Konstellationen die doch ansonsten so
hoch gepriesene "theokratische Kriegslist" nicht zur Anwendung?
Wusste man nicht, man konnte es spätestens bei der
Volkszählungs-"Wahl" vom November 1933 studieren, wie die Nazis
reagieren würden?!
Der Konflikt mit dem Naziregime setzte erst in verstärktem Maße ein,
nach der Publizierung etwa der Luzerner Resolution der Zeugen. Davor
wäre nach vorangegangenem "Lehrgeld" durchaus noch ein
geschmeidigeres agieren der Zeugen möglich gewesen.
Konfliktfrei wäre das sicherlich auch nicht abgelaufen. Indes wurde
seitens der Zeugen Jehovas verstärkt der Aspekt des demonstrierens
zur Anwendung gebracht. Und die Nazis waren die letzten, die sich
solcherlei Demonstrationen zu bieten bereit gewesen wären.
Zitat aus einem Gerichtsverfahren zu Nazizeiten. Der
Pflichtverteidiger (später berichtete er in einem eigenen Buch
darüber) gab sich alle Mühe seine Klientin vor ärgerem zu bewahren.
Er schildert in ausgeschmückter Weise.
Diese Frau müsse nun auf sich allein gestellt, einen Bauernhof
bewirtschaften. Andere Angehörige hatte die Naziarmee schon
kassiert. Und sie habe wahrlich kein leichtes Los, arbeite aber
unter diesen widrigen Umständen bis zur Erschöpfung. Und - da werden
ihm die Richter sogar zugestimmt haben. Sie sei allenfalls als
Verführte anzusehen; aber nicht als etwaige Führungskraft der
Zeugen.
Und seine Klientin vergatterte dahingehend. Sollte sie das Gericht
nach ihrer Meinung befragen, solle sie nur sagen. Ich schließe mich
meinem Herrn Verteidiger an.
Wäre das dann auch so abgelaufen, wäre sie aller Wahrscheinlichkeit
mit einer relativ milden Strafe davon gekommen
.
Wie aber lief der Fall tatsächlich ab? Sie wurde zum
Verhandlungsende vom Richter gefragt, ob sie noch was zu sagen
hätte? Da wäre der Zeitpunkt gewesen, so zu handeln, wie sie ihr
Verteidiger instruiert hatte.
Was geschah tatsächlich.
Sie sagte dem Richter unverblümt ins Gesicht
"Jehova möge sie erleuchten!"
Besagter Richter dürfte wohl kaum auf eine "Erleuchtung" durch
Jehova gewartet haben. Im Gegenteil, er empfand diese Antwort als
demonstrative Herausforderung.
Der Verteidiger in rückblickender Kommentierung, nur eigene Narretei
hätte ihm noch Hoffnung geben können.
Es kam wie zu befürchten. Der Richter verkündete die damals mögliche
gesetzliche Höchststrafe.
Kommentar des Richters, Die letzte Aussage der Angeklagten, sei von
solch einer Impertinenz, wie man sie in diesen ZJ-Kreisen ansonsten
nur sehr selten begegnet.
Insofern reduziert sich auch in dieser Geschichtsphase der Vorhalt
an die Adresse der Zeugen, dahingehend, aufgrund ihrer weiter
bestehenden politischen Unbedarftheit, sich ein Maß an Leiden
aufgehalst zu haben, das durchaus etwas "geringer" hätte ausfallen
können.
Analog durchaus auch auf DDR-Verhältnisse übertragbar.
Je länger je mehr, erkannten auch andere Persönlichkeiten, es muss
etwas gegen die Nazis geschehen.
Zu empfehlen wäre insbesondere eine gründliche Auseinandersetzung
mit dem Verhalten von Dietrich Bonhoeffer, der auch zu dieser
Erkenntnis kam.
Jedenfalls bestand sein agieren nicht blos in einer nutzlosen
Demonstrationsmotivation a la Zeugen Jehovas.
Zur DDR noch.
Noch Anfang der 90er Jahre verhöhnte der "Wachtturm" jene
kirchlichen Kreise (respektive in deren Windschatten segelnde), die
massgeblich zur "Wende" beitrugen.
Als in Polen die Solidarnosc das dortige Regime destabilisierte,
fand man die dortigen Zeugen Jehovas im Lager der Streikbrecher, was
dann dem polnischen Regime noch einen politischen Preis wert war,
indem nunmehr in Polen ZJ-Kongresse veranstaltet wurden, zu einer
Zeit, wo man in anderen Ostblockländern nicht im entferntesten daran
denken konnte.
Diese Belohnung der Zeugen Jehovas durch das polnische
Diktatursystem, ist allerdings auf die gleiche Ebene zu stellen, wie
der eines Heinrich Himmler, welcher auch (erst) 1943 "unerhört
positive" Eigenschaften bei den Zeugen Jehovas entdeckte, und diese
für seine zukünftige Politik nutzbar zu machen gedachte, teilweise
in Ansätzen auch schon umsetzte.
Im historischen Kontext stellt sich der Verweis auf die Nazizeit durchaus etwas
differenzierter dar.
Ich bin kein „Fan" des Herrn B..., eher ein scharfer Kritiker selbigen, seine
opportunistische Phase den Zeugen Jehovas gegenüber, betreffend.
Und „passend" hat jener Herr heutzutage das Parteibuch der „Linken" als sein
Eigentum. Wer es nicht weis, die „Linken" nannten sich ja nicht immer so, davor
hatten sie auch schon mal andere Namen: wie PdS oder auch SED.
Nun ja, jeder sucht sich das ihm gemäße Milieu.
In einem muss ich Herrn Besier allerdings
recht geben.
Wenn er im Kontext des Reizwortes „Anbiederung" sinngemäß ausführte. Wenn denn
das agieren der WTG im Jahre 1933 schon „Anbiederung" gewesen sein soll, dann
gäbe es für Vergleichsweises Verhalten der sogenannten Großkirchen, überhaupt
keine sprachlich angemessene Vokabeln.
Recht hat er diesen Punkt betreffend. Da müsste man in der Tat von
Super-Super-Super-Anbiederung reden (vielleicht diese Vokabel noch um ein paar
weitere „Super" ergänzen).
Wer auf das Verhalten eher atheistisch ausgerichteter Strömungen zu Nazizeiten
verweist. Da gab es in der Tat erschreckendes.
Kurt Hutten, nach 1945 zum Sektenexperten der Evang. Kirche avanciert. Vor 1945
eine umfängliche Publizistik in Sachen „Deutschglauben" und verwandtes
betreibend, verweist in ihr beispielsweise auf den Leipziger Prof. Bergmann als
einem Protagonisten diesbezüglich. Hutten zitiert umfänglich dessen Forderung
nach Änderung der Deutschen Verfassung.
Darin wollte Bergmann in der Tat sich und seinesgleichen zur Staatskirche
erheben. Konventionelles Christentum indes eher auf den Status begrenzen.
Vielleicht könnte man als „Gnadenerweis" denen ja dann doch noch das
„Gnadenbrot" zubilligen.
Egal, was Bergmann auch immer wollte.
Er bestimmte nicht die Nazipolitik. Die Nazis machten auch ohne Bergmann was sie
wollten.
Die skizzierte „Phase Bergmann" indes datiert erst ab etwa 1935.
Davor waren ganz andere Kräfte relevant, namentlich die „Deutschen Christen".
Die „Nation vor Gott" titelte ein beschreibendes Buch aus dieser Zeit, deren
Intention. Damit waren dann äußerst scharfe Innerkirchliche Zerreißproben die
Folge.
Und die „Deutschen Christen" waren keineswegs „zimperlich". Stellvertretend sei
nur auf den Fall zweier Süddeutscher Bischöfe verwiesen, welche in
Machtmißbrauch seitens der „Deutschen Christen" unter Hausarrest gestellt
wurden, weil sie nicht so wollten, wie die Nazi-"Deutschen Christen" wollten.
Mit diesem Fall handelte sich allerdings das Naziregime eine weltweit beachtete
Blamage ein.
Hitler höchstpersönlich sah sich genötigt, seine Satrapen, die besagte
Hausarrest-Aktion zu verantworten hatten, öffentlich zu demütigen. Indem er sich
genötigt sah, besagte Bischöfe aus ihrer misslichen Lage, höchstpersönlich zu
erlösen. Das tat er garantiert nicht, weil er etwa ein „Fan" der „Bekennenden
Kirche" gewesen wäre. Das war er mit Sicherheit nicht. Aber gewissen Zwängen und
Machtkonstellationen, konnte sich selbst ein Hitler nicht entziehen.
Spätestens nach dieser Geschichtsphase, war die Uhr der Nazi-Begünstigung der
Nazi-"Deutschen Christen" abgelaufen.
Eine Folge die Umsteuerung der Nazis, nunmehr auf den Grundsatz.
Konkurrenz könne das „Geschäft beleben". Und erst in dieser Phase konnten dann
die Bergmann und Co in der skizzierten Weise von sich reden machen.
Ergo zusammengefasst.
Wer mit den Finger auf eher atheistische Kreise zu Nazizeiten zeigt, der möge
bitte bei seinen Anprangerungsambitionen, auch nicht die Nazi-."Deutschen
Christen" vergessen.
Namentlich in Thüringen, hatten selbige eine besondere Hausmacht.
Einer von ihnen ein Herr Grundmann, zu Nazizeiten Begründer eines kirchlichen
Antisemitismus-Instituts. Besagten Herrn Grundmann, wagte selbst die theoretisch
„antifaschistische" DDR nach 1945 nicht zu nahe zu treten, obwohl das durchaus
geboten wäre.
Im Schutze der Thüringer Evangelischen Kirche, konnte der weiter Karriere
machen, als sei „nie etwas gewesen". Und „passend" dazu Google man mal etwa im „Spiegel"-Archiv
zum Namen des Thüringischen Oberkirchenrates Gerhard Lotz.
Es ist wohl kein wesentlich Unterschied festzustellen, wem diese kirchlichen
Kreise gefügig waren. Gestern den Nazis, den Tag darauf eben den
Nazi-Nachfolgern!
Zitat von Jonathan
Gut, hätte eine ernste Auseinandersetzung werden können, aber wer so viel
Wert darauf legt, mit Schmutz, Lügen und Unwahrheiten zu werfen, dem möchte ich
nicht das Privileg zuteil werden lassen, ernstgenommen zu werden durch eine
ernsthafte Antwort.
Wie peinlich.
Zu dem Rundumschlag von ... meinerseits die Anmerkung.
Wer den mit dem Finger auf Deschner zeigt, dieweil der in der Tat Mäzene hat
(dito Schmidt-Salomon), täte gut daran die staatlich finanzierten theologischen
Fakultäten, auch mal zu thematisieren, als einem Beispiel (es gäbe sicher noch
ein paar mehr).
Schon seit den Tagen eines David Friedrich Strauss (nach einem Wort Karl Barths
das "böse Gewissen der Theologie"). Haben Theologen denn überhaupt ein
"Gewissen" wäre meine ergänzende Frage dazu. Die sind doch in allererster Linie
Lohnschreiber.
Schon seit den Tagen eines Strauss zeigte es sich.
Wer zum Kirchenkritiker mutiert (Selbstgestellte Frage von Strauss "Sind wir
noch Christen?" und seine ehrliche Antwort, er könne das keineswegs bejahen).
Schon seit jenen 1830 Jahre Tagen zeigte es sich, die "Fleischtöpfe" einer
Universitätslaufbahn sind Kirchenkritikern prinzipiell versperrt.
Suffisant auch der Verweis auf die Naziikone Houston Stewart Chamberlain.
Hätte blos noch gefehlt (aber vielleicht kommt das ja noch) im gleichen Atemzug
dessen Jünger, den Nazi-Lohnschreiber Alfred Rosenberg zu erwähnen.
Es ist ausgesprochen perfid Religionskritiker pauschal in die faschistische Ecke
zu stellen, wie es ja hier beabsichtigt ist.
Zu Mynarek noch.
Dann wäre es wohl auch thematisierenswert wie die Firma des Herrn Papst mit
selbigem umgesprungen ist. Ihn mit diversen Prozessen überziehend. Votum von
Mynarek, als in Folge jener Prozesse die Gerichtsvollzieher wieder bei ihm
auftauchten. Und unter anderem auch seine Schreibmaschine beschlagnahmten.
Mynarek darauf verweisend, die sei aber für ihn sein Arbeitswerkzeug als
Schriftsteller. Er belehrt wurde.
Er könne ja nunmehr auch per Handschrift seine Manuskripte anfertigen.
Da hatte die Firma des Herrn Papst, die allergeringsten Skrupel es soweit kommen
zu lassen.
Sicherlich da stimme ich zu, ist Mynareks Geschäftsverbindung zum "Universellen
Leben" mehr als mies.
Das aber sahen schon mal andere auch so. In der Print-Zeitschrift des
Humanistischen Verbandes (Diesseits), lässt sich beispielsweise ein Artikel
nachweisen, der Mynarek eben wegen genannter Verbindung auch hart kritisiert.
Zitat von ...
...
Ausgangspunkt bzw. Hintergrund für diese Diskussion ist vielmehr die aktuelle
Studienarbeit eines ehemaligen Zeugen Jehovas, in welcher aktuelle atheistische
Strömungen untersucht werden. ...
- Welche relevanten Gruppierungen dominieren den "Markt";
...- In welcher Weise rekrutieren sich die Zugänge zum organisierten Atheismus;
Die Vokabel „organisierter Atheismus" ist meines Erachtens eine schillernde
Vokabel, die nicht durch die Wirklichkeit gedeckt ist. Als ständiger Abonnement
der am Markt befindlichen einschlägigen Zeitschriften „Diesseits" und „M(aterialien
und) I(nformationen zur) Z(eit)". In letzterer war eine Zeitlang übrigens
Schmidt-Salomon der Presserechtlich verantwortliche Redakteur.
Als Abonnement vorgenannter Blätter meinen ich die These wagen zu können. Von
meinem eigenen Verhalten dann auch auf andere übertragend.
Sympathie für atheistische Strömungen in Ex-ZJ-Kreisen ist zunehmend,
vielleicht sogar im letzten Jahrzehnt massiv gestiegen, ziehe ich etwa das
hiesige Forum in die Betrachtung mit ein, und bewerte diesbezüglich etwa die
Phase Stefan E. Wolf und als Kontrast die gegenwärtige Phase.
Eine Reihe jener die für sich persönlich wähnen, religiöse Krücken zu benötigen,
haben mittlerweile hier den „Staub von ihren Füssen geschüttelt"; bzw.
diejenigen die hier noch „aushalten" sind nicht mehr die Dominierenden,
allenfalls eher liberal gestimmt, getreu dem Motto „Gott ist ein guter Mann".
Und an einen guten Mann zu glauben kann ja wohl nicht verwehrt sein (und ist
auch nicht verwehrt).
Aber die strengen Dogmatiker, haben hier wohl eher einen schweren Stand.
Also in Wertung der „Sympathieskala" hat atheistische Sympathie hier mächtig
zugelegt.
Eine völlig andere Frage ist, die der Organisiertheit.
Der Humanistische Verband mit seinem „Haupterwerbszweig" staatlich erteilten
Lebenskundeunterricht an Schulen anbieten zu können. Bei dem verschwimmen eher
die Konturen.
Genannter Verband hätte auch keine Skrupel, sich als Militärseelsorger zu
etablieren. Hauptsache nur, es ließe sich via Melkung der Steuerzahlerkasse
bewerkstelligen.
Über den Freidenkerverband (Sitz Dortmund) sonderlich viele Worte zu verlieren,
wäre wohl zuviel der unverdienten Ehre.
Relevant ist allenfalls die MIZ, wie dies übrigens zu seinen Lebzeiten schon der
Sektenpfarrer Friedrich Wilhelm Haack einmal feststellte.
Durch den Hinweis von Haack bin ich übrigens persönlich auf die MIZ gestoßen,
die ich vordem auch nicht kannte.
Den „Freidenker" hatte ich zwar in der Berliner Staatsbibliothek schon zu
DDR-Zeiten gelesen. Aber schon damals war mein Eindruck. Wohl kaum sonderlich
geeignet einen „Hund hinterm Ofen vorzulocken."
Das Handicap der MIZ und des sie tragenden IBKA ist nach wie vor, dass es nicht
gelingt, die genannten Sympathieströmungen, in „Zahlungsbereite Konsumenten"
umzuwandeln.
Dabei spielt eben das spezifische ZJ-Trauma eine besondere Rolle, von
Organisiertheit in der Nach-WTG-Zeit erst mal gründlich die Nase voll zu haben.
Ein Herr Twisselmann,
um einen Gegenpol zu benennen, ist letztendlich ein „kirchlich Gekaufter" (nunmehr
in der Kirche Karriere machend). Indes die „Aufkauf-Angebote" der Kirchen
diesbezüglich sind wohl auch nicht gerade im Steigen begriffen.
Es mag solche „Aufkauf-Aktionen" weiterhin geben, wenn sie den Einzelnen
interessant erscheinen.
Für das Gros gilt, nach dem WTG-Trauma, von Organisiertheit weitgehend
lebenslang kuriert zu sein. Sowohl in der Form kirchlicher Organisiertheit, als
fallweise auch der Form atheistischer Organisiertheit.
Zitat
Gut, hätte eine ernste Auseinandersetzung werden können, aber wer so viel
Wert darauf legt, mit Schmutz, Lügen und Unwahrheiten zu werfen, dem möchte ich
nicht das Privileg zuteil werden lassen, ernstgenommen zu werden durch eine
ernsthafte Antwort.
Wie peinlich.
Zu dem Rundumschlag von ... meinerseits die Anmerkung.
Wer den mit dem Finger auf Deschner zeigt, dieweil der in der Tat Mäzene hat
(dito Schmidt-Salomon), täte gut daran die staatlich finanzierten theologischen
Fakultäten, auch mal zu thematisieren, als einem Beispiel (es gäbe sicher noch
ein paar mehr).
Schon seit den Tagen eines David Friedrich Strauss (nach einem Wort Karl Barths
das "böse Gewissen der Theologie"). Haben
Theologen denn überhaupt ein "Gewissen" wäre meine ergänzende Frage dazu. Die
sind doch in allererster Linie Lohnschreiber.
Schon seit den Tagen eines Strauss zeigte es sich.
Wer zum Kirchenkritiker mutiert (Selbstgestellte Frage von Strauss "Sind wir
noch Christen?" und seine ehrliche Antwort, er könne das keineswegs bejahen).
Schon seit jenen 1830 Jahre Tagen zeigte es sich, die "Fleischtöpfe" einer
Universitätslaufbahn sind Kirchenkritikern prinzipiell versperrt.
Suffisant auch der Verweis auf die Naziikone Houston Stewart Chamberlain.
Hätte blos noch gefehlt (aber vielleicht kommt das ja noch) im gleichen Atemzug
dessen Jünger, den Nazi-Lohnschreiber Alfred Rosenberg zu erwähnen.
Es ist ausgesprochen perfid Religionskritiker pauschal in die faschistische Ecke
zu stellen, wie es ja hier beabsichtigt ist.
Zu Mynarek noch.
Dann wäre es wohl auch thematisierenswert wie die Firma des Herrn Papst mit
selbigem umgesprungen ist. Ihn mit diversen Prozessen überziehend. Votum von
Mynarek, als in Folge jener Prozesse die Gerichtsvollzieher wieder bei ihm
auftauchten. Und unter anderem auch seine Schreibmaschine beschlagnahmten.
Mynarek darauf verweisend, die sei aber für ihn sein Arbeitswerkzeug als
Schriftsteller. Er belehrt wurde.
Er könne ja nunmehr auch per Handschrift seine Manuskripte anfertigen.
Da hatte die Firma des Herrn Papst, die allergeringsten Skrupel es soweit kommen
zu lassen.
Sicherlich da stimme ich zu, ist Mynareks Geschäftsverbindung zum "Universellen
Leben" mehr als mies.
Das aber sahen schon mal andere auch so. In der Print-Zeitschrift des
Humanistischen Verbandes (Diesseits), lässt sich beispielsweise ein Artikel
nachweisen, der Mynarek eben wegen genannter Verbindung auch hart kritisiert.
Zitat
...
Ausgangspunkt bzw. Hintergrund für diese Diskussion ist vielmehr die aktuelle
Studienarbeit eines ehemaligen Zeugen Jehovas, in welcher aktuelle atheistische
Strömungen untersucht werden. ...
- Welche relevanten Gruppierungen dominieren den "Markt";
...- In welcher Weise rekrutieren sich die Zugänge zum organisierten Atheismus;
Die Vokabel „organisierter Atheismus" ist meines Erachtens eine schillernde
Vokabel, die nicht durch die Wirklichkeit gedeckt ist.Als ständiger Abonnement
der am Markt befindlichen einschlägigen Zeitschriften „Diesseits" und „M(aterialien
und) I(nformationen zur) Z(eit)". In letzterer war eine Zeitlang übrigens
Schmidt-Salomon der Presserechtlich verantwortliche Redakteur.
Als Abonnement vorgenannter Blätter meinen ich die These wagen zu können. Von
meinem eigenen Verhalten dann auch auf andere übertragend.
Sympathie für atheistische Strömungen in Ex-ZJ-Kreisen ist zunehmend, vielleicht
sogar im letzten Jahrzehnt massiv gestiegen, ziehe ich etwa das hiesige Forum in
die Betrachtung mit ein, und bewerte diesbezüglich etwa die Phase Stefan E. Wolf
und als Kontrast die gegenwärtige Phase.
Eine Reihe jener die für sich persönlich wähnen, religiöse Krücken zu benötigen,
haben mittlerweile hier den „Staub von ihren Füssen geschüttelt"; bzw.
diejenigen die hier noch „aushalten" sind nicht mehr die Dominierenden,
allenfalls eher liberal gestimmt, getreu dem Motto „Gott ist ein guter Mann".
Und an einen guten Mann zu glauben kann ja wohl nicht verwehrt sein (und ist
auch nicht verwehrt).
Aber die strengen Dogmatiker, haben hier wohl eher einen schweren Stand.
Also in Wertung der „Sympathieskala" hat atheistische Sympathie hier mächtig
zugelegt.
Eine völlig andere Frage ist, die der Organisiertheit.
Der Humanistische Verband mit seinem „Haupterwerbszweig" staatlich erteilten
Lebenskundeunterricht an Schulen anbieten zu können. Bei dem verschwimmen eher
die Konturen.
Genannter Verband hätte auch keine Skrupel, sich als Militärseelsorger zu
etablieren. Hauptsache nur, es ließe sich via Melkung der Steuerzahlerkasse
bewerkstelligen.
Über den Freidenkerverband (Sitz Dortmund) sonderlich viele Worte zu verlieren,
wäre wohl zuviel der unverdienten Ehre.
Relevant ist allenfalls die MIZ, wie dies übrigens zu seinen Lebzeiten schon der
Sektenpfarrer Friedrich Wilhelm Haack einmal feststellte.
Durch den Hinweis von Haack bin ich übrigens persönlich auf die MIZ gestoßen,
die ich vordem auch nicht kannte.
Den „Freidenker" hatte ich zwar in der Berliner Staatsbibliothek schon zu
DDR-Zeiten gelesen. Aber schon damals war mein Eindruck. Wohl kaum sonderlich
geeignet einen „Hund hinterm Ofen vorzulocken."
Das Handicap der MIZ und des sie tragenden IBKA ist nach wie vor, dass es nicht
gelingt, die genannten Sympathieströmungen, in „Zahlungsbereite Konsumenten"
umzuwandeln.
Dabei spielt eben das spezifische ZJ-Trauma eine besondere Rolle, von
Organisiertheit in der Nach-WTG-Zeit erst mal gründlich die Nase voll zu haben.
Ein Herr Twisselmann, um einen Gegenpol zu benennen, ist letztendlich ein
„kirchlich Gekaufter" (nunmehr in der Kirche Karriere machend). Indes die
„Aufkauf-Angebote" der Kirchen diesbezüglich sind wohl auch nicht gerade im
Steigen begriffen.
Es mag solche „Aufkauf-Aktionen" weiterhin geben, wenn sie den Einzelnen
interessant erscheinen.
Für das Gros gilt, nach dem WTG-Trauma, von Organisiertheit weitgehend
lebenslang kuriert zu sein. Sowohl in der Form kirchlicher Organisiertheit, als
fallweise auch der Form atheistischer Organisiertheit.
Zitat
Nach wie vor, keine Kritik an Inhalten, nur polemische Vorwürfe
ehe ich auch so.
Trotzdem meinerseits noch ein paar Anmerkungen:
Das Sie kein Freund atheistischer Tendenzen sind (Deismus mit einbezogen)
brachten Sie ja schon ausreichend deutlich zum Ausdruck.
Die Mehrheit der hier darauf erhaltenen Antwortpostings indes (kann) auch
verdeutlichen. „Beifall" für Ihre Position haben Sie hier wohl kaum geerntet.
Sie und wir werden damit zu leben haben, das es halt wie schon Lessing
feststellte „garstige Graben" gibt, die nicht zu überwinden sind.
Sieht man sich die Publizistik kirchlicher Kreise an, ist dort übrigens auch ein
zunehmender Auflagenschwund zu verzeichnen.
Nur ein Beispiel. Das seinerzeitige eher liberale „Flaggschiff" im Bereich der
evangelischen Kirche „Deutsches Allgenmeines Sonntagsblatt" von der Kirche
zusehends subventioniert, hatte dann wohl ein so stark angewachsenen
Subventionsbedarf, das einige befanden. Jetzt machen wir den Laden dicht. Das
kümmerliche Nachfolgeorgan von Werbebeilagen überflutet, das man manchmal fragt,
bekommt man nun mehr Werbebeilagen als eigentliche Zeitschrift (Chrismon),
spricht schon dadurch Bände, das anstatt vier Ausgaben pro Monat des DAS, gibt
es jetzt halt nur eine pro Monat.
Als (noch) Abonnement selbigen trage ich mich allerdings ernsthaft mit dem
Gedanken das auch noch zu kündigen. Inhaltlich „heruntergekommen" ist genanntes
Blatt in meiner Sicht allemal.
Das Internet ist für die konventionelle Presslandschaft, auch andernorts eine
riesengroße Herausforderung. Keinesfalls überall „gemeistert".
Prognosen sagen, ob es im Jahre 2040 noch Tageszeitung, konventionell gedruckt,
im heutigen Umfange geben wird, ist mehr als fraglich.
Das gilt analog auch für den Zeitschriftensektor, egal welcher Tendenz auch
immer. Ergo wird das auch nicht vor den eher atheistisch ausgerichteten, ein
„Bogen machen".
Zumindest hat der HVD weitgehend durch Ausbau seiner Internetpräsenz die
„Zeichen der Zeit" erkannt. Inwieweit, parallel dazu Printorgane sich noch zu
halten vermögen, mag die Zukunft erweisen. Und sollte es ein weiteres Eingehen
von Printorganen geben, ist das ja nicht mit einem inhaltlichen Vakuum
identisch. Es gibt für Internetnutzer mehr als reichlichen Ersatz.
Zum von ihnen als „links" difffamierten Alibri-Verlag, nur die Randbemerkung.
Ich habe eigentlich gestaunt, dass jener Verlag glaubte es sich leisten zu
können. Das aus vier Bänden bestehende Werk „Der Atheismus und seine Geschichte
im Abendlande" aus den 1920 Jahren neu herauszugeben zu können. Ein
wirtschaftliches Risiko allemal (meiner Meinung nach).
Würde indes sein Autor (Fritz Mauthner) nun nicht mehr unter den Lebenden
weilend, ihr Votum lesen, ein „links" ausgerichteter Verlag habe ihn neu
verlegt, durfte dessen Bewertung ihrer Charakterisierung allenfalls in einem
Lachkrampf bestehen (so das möglich wäre).
Immerhin ist der Alibri-Verlag der was Religionskritische Bücher in der
Gegenwart anbelangt, zwar einerseits ein Nischenverlag (aus den
Gesamtgesellschaftlichen Zwängen heraus). Trotz dieser widrigen Umstände indes,
der potenteste derzeitige (spezialisierte) Anbieter. Davon künden auch seine
immer neuen Titelangebote.
Schmidt-Salomons „Zentralrat"Vorstellungen
dürften weiterhin Seifenblasen bleiben. Das
sehe ich auch so.
Indes auch die Kirchen hatten schon mal ihre zerronnen Seifenblasen.
Die Ambition der „Deutschen Christen" beispielsweise ...
Zum (fallweisen) Weiterlesen
Eine spezielle Leseempfehlung für Sie. Auch wenn Sie davon voraussichtlich
keinen Gebrauch machen.
Der Titel jenes Buches spricht Bände über diesen Mullahstaat Bundesrepubllik
Deutschland, dessen Verfechter was den Aspekt Mullahstaat betrifft, Sie ja auch
sind:
http://www.denkladen.de/product_info...8ffda6afeaf370
http://www.denkladen.de/
http://www.alibri-buecher.de/index.php/cat/c3_Zeitschriften.html/XTCsid/e5d27cd73813efffc313368c964d827a
Zitat
Zum von ihnen als „links" difffamierten Alibri-Verlag, nur die Randbemerkung.
Ich habe eigentlich gestaunt, dass jener Verlag glaubte es sich leisten zu
können. Das aus vier Bänden bestehende Werk „Der Atheismus und seine Geschichte
im Abendlande" aus den 1920 Jahren neu herauszugeben zu können. Ein
wirtschaftliches Risiko allemal (meiner Meinung nach).
Würde indes sein Autor (Fritz Mauthner) nun nicht mehr unter den Lebenden
weilend, ihr Votum lesen, ein „links" ausgerichteter Verlag habe ihn neu
verlegt, durfte dessen Bewertung ihrer Charakterisierung allenfalls in einem
Lachkrampf bestehen (so das möglich wäre).
Dem User drahbeck ist offenbar entgangen, dass der Alibri-Verlag bereits 1994 in
die neu gegründete Assoziation Linker Verlage („ALiVe“) integriert wurde, die
einen Zusammenschluss kleinerer linker Verlage darstellt und seit 1997 auch eine
gemeinsame Verlagsauslieferung hat.
Der Sitz der aLiVe befindet sich übrigens beim Alibri-Verlag in Aschaffenburg.
Kann ja mal passieren
Zitat
.. offenbar entgangen, dass der Alibri-Verlag Der Sitz der aLiVe befindet
sich übrigens beim Alibri-Verlag in Aschaffenburg.
Nun ja, ein Fritz Mauthner brachte es in seiner auch Eigenschaft als
Sprachforscher (unter anderem seinem groß angelegtes „Wörterbuch der
Philosophie" selbst einmal zur (in der Tonlage positiven) Erwähmung in der
Zeugen Jehovas Zeitschrift „Trost" vom 1. 9. 1944 (in der Schweiz erschienen).
Zitat „Trost"
„F. Mauthner, einem Sprachforscher von besonderer Gründlichkeit."
Oder auch „Trost" 1, 8, 1943
„Folgende Abschnitte sind einem Buch über "Kritik der Sprache" von Fritz
Mauthner (Band 3, S. 590 ff: Wissen und Worte) entnommen:"
(ohne jetzt weiter jenes Zitat zu vertiefen).
Aus der Einleitung der „Mauthner’schen Atheismus-Geschichte (Auflage 1923) sei
nur zitiert:
„Ich möchte diejenigen, die mir vertrauen, auf die helle und kalte Höhe
führen, von welcher aus betrachtet alle Dogmen als geschichtlich gewordene und
geschichtlich vergängliche Menschensatzungen erscheinen, die Dogmen aller
positiven Religionen ebenso wie die Dogmen der materialistischen Wissenschaft,
auf die Höhe, von welcher aus übersehen Glaube und Aberglaube gleichwertige
Begriffe sind. Was ich zwischen den Zellen des niederreißenden Buches aufbauend
zu bieten suche, mein Kredo also, ist eine gottlose Mystik, die vielleicht für
die Länge des Zweifelweges entschädigen wird."
Ob Mauthner sein selbst formuliertes Credo in der Praxis auch erreicht hat,
stelle ich - als meine Privatmeinung - in Frage.
Immerhin, er setzt wie zitiert, vermeintlich „positive Religionen" und
Aberglauben, auf eine Stufe. Da widerspreche ich ihm nicht. Indes wähnt er ja
auch dem Materialismus eine prinzielle Absage erteilen zu sollen, zugunsten
einer nebulösen Mystik. Da trennen sich dann schon wieder die Wege.
Indem nun ausgerechnet der Albri-Verlag Mauthner neu verlegte, ist das ein
Zeichen dafür:
Entweder hat man Mauthner nicht „kapiert" (was angesichts der Menge des
bedruckten Papiers denkbar ist.) Oder aber mit dem linken Verlagstouch ist es
dann eher in Richtung Beliebigkeit bestellt.
Im heutzutage üblichen politischen Diskurs, pflegt die Vokabel „links" eher im
Buhmannschreck-Sinne für kleine Kinder Verwendung zu finden.
Selbst wenn man diese Wertung so nicht gelten lassen will, würden mir da eher
noch andere Buhmänner/Frauen einfallen, angefangen von einer Sarah Wagenknecht
bis zu einem Gerhard Besier.
Nicht aber im Alltagsverhalten jener Alibri-Verlag.
Sie machen es sich, wie hier schon verschiedentlich festgestellt, mit ihren
Pauschulurteilen etwas zu einfach - zu billig. ...
AW: Atheistische Verbindungslinien am Beispiel der Brights
Ihre tendenziöse Darstellung stellt also auf die Eugenik
unseligen Angedenkens ab.
Wie gedenken Sie sich mit dem Umstand auseinander zu setzen, dass es auch in
christlichen Kreisen Vertreter Eugenischer Thesen gab. Nicht unbedingt in der
Gegenwart mehr, wohl aber in der Geschichte.
Als ein Beispiel dafür ist auf die Zeugen Jehovas zu verweisen, für die besagter
Vorhalt zutreffend ist.
Eugenik
Der von ihnen mit genannte Ernst
Haeckel war übrigens zu Zeiten des ersten Weltkrieges auch ein
Deutschnationalistischer Einpeitscher. Kann
man sicherlich auch kritisch bewerten. Nur es gab von diesem Typus noch ein paar
mehr. Zum Beispiel den späteren evangelischen Bischof Otto Dibelius, für den das
auch zutreffend ist. (Beweise bei Bedarf noch lieferbar).
Dibelius indes, stand auf der anderen Seite der Barrikade, als etwa Haeckel.
Sie nannten den Monistenbund. Nur, der - eher elitär ausgerichtet - beherrschte
keineswegs allein die Religionskritische Szene.
Da war schon mal seit den 1880 Jahren der eher bürgerliche Freidenkerbund (Bruno
Wille beispielsweise).
Ab 1909 machte Konrad Beißwanger (Herausgeber einer Zeitschrift mit dem Titel
„Der Atheist"), in der Szene auch von sich reden.
Dann gab es noch kurz vor Beginn des Weltkrieges das „Komitee Konfessionslos",
das insonderheit den Kirchenaustritt auf seine Fahnen geschrieben hatte.
Nach Weltkriegsende gab es weitere atheistische Strömungen. Unter anderem den
Feuerbestattungsverein der da hochstaplerischer Weise den Begriff „Freidenker"
auch an seine Haustür heftete. Jene Szene verbreiteter sich weiter (auch in
verschiedene Strömungen). Jedenfalls war das Ende vom Lied, das der Monistenbund
seine Glanzzeit allenfalls in der Vergangenheit sehen konnte. Nicht aber schon
mehr in den 1920er Jahren.
Es wird sicherlich an einzelnen Strömungen, immer was zu kritisieren geben, auch
in der Gegenwart.
Sie belieben sich ja nun besonders auf Schmidt-Salomon „einzuschießen". Ich
persönlich hatte da eher ein anderes „Schussziel" und zwar den HVD, der
exemplarisch auch keine Skrupel hätte Militärseelsorge zu realisieren, unter der
nicht gegebenen Voraussetzung allerdings, er könnte dafür auch die
Steuerzahlerkasse melken.
Man könnte auch den Freidenkerverband (Sitz Dortmund) noch mit ins Visier
nehmen, bezüglich seiner DKP-Nähe (DKP heisst „Deutsche Kommunistische Partei"
die ja immer noch mehr schlecht als recht, existieren soll).
Aber keiner der genannten (und übergangenen) Gruppen „dominiert" die „Szene"
Schmidt-Salomon mag vielleicht etwas aktiver als andere sein. Aber auch für ihn
gibt es „Trauben die zu hoch hängen", als dass er sie erreichen könnte.
Ergo ist weitgehender Pluralismus in der genannten Szene, nach wie vor der
tatsächliche Sachstand.
Und dann bauen Sie da einen Buhmann dergestalt auf, als wenn nun alle EX-ZJ mit
„fliegenden Fahnen" zu aktiven Mitglieder der Giordano Bruno Gesellschaft
würden.
Den Beweis, dass es so wäre, habe Sie nicht angetreten, können Sie nicht
antreten.
Ihre Polemik ist wieder einmal
- Gewogen und für zu leicht befunden worden -!
Ein FAZ-Artikel bringt also ihr „Credo" zum Ausdruck. Eine Reihe ihrer Thesen
kann man ja in selbigem wiederfinden.
Und weshalb nun diese „Aufgeregtheit" wäre meine Rückfrage dazu?
Irgendwie erinnert mich diese Aufgeregtheit an das Jahr 1989 in der DDR. Da
befand das östliche Regime, dass all die Jahre davor die These durchsetzte. Ein
organisiertes Freidenkertum wird in seinem Bereich, im Interesse eines eher
brüchigen Burgfriedens mit den Kirchen, nicht zugelassen.
Just 1989 änderte das östliche Regime dies, und setzte knall auf Fall der
erstaunten Öffentlichkeit, einen Freidenkerverband vor die Nase. Konsternierte
kirchliche Kommentare, ob dieses Umstandes, in der Folge.
Noch 1965 hatten die Kirchen ja einen großen Sieg gefeiert, indem an der
Universität Jena, Olof
Klohr sein dortiges Projekt,
einen atheistischen Lehrstuhl, nach sowjetischem Vorbild aufzuziehen,
klammheimlich beerdigen musste. Als Parteisoldat fügte sich Klohr dem Umgemach,
und durfte fortan - unter faktischen Ausschluß der Öffentlichkeit - an der
Ingenieurschulre für Seefahrt in Warnemunde-Wustrow (an der Ostsee), nur dort
noch Seeefahrtsoffiziere zum Atheismus „bekehren" (sofern sie das nicht ohnehin
vordem waren).
Und nun 1989 der Kontrast dazu. Mit staatlichen Geldern aufgezogen, eine
Freidenkerbund in der DDR, konzipiert fürs breite Publikum.
Mancherlei Machinationen indes, pflegen sich auch von selbst zu lösen. So auch
in diesem Fall. Die Macher konnten zwar das Ende der DDR nicht unbedingt voraus
wissen (vielleicht ahnen . Aber nicht wissen).
Jedenfalls schon Mitte 1990 musste die Verbandszeitschrift ihr Erscheinen
einstellen, dieweil kein staatlicher Sponsor mehr vorhanden. Der heutige HVD
„kaufte" dann einige aus diesem Kreise auf, unter anderem Herrn G..., und konnte
sich selbst so - erstmals - etwas numerisch vergrößern.
Auch im kirchlichen Bereich gibt es Stiftungen. Aus dem Zeugen Jehovas-Bereich
lassen sich beispielsweise zwei Stiftungen namentlich benennen.
Wenn es Schmidt-Salomon gelang, für seine Interessen eine Stiftung auch anleiern
zu können, so ist das immerhin so außergewöhnlich auch nicht. Wer „Atheisten"
das nicht gewähren will, an den muss ,man dann auch mit der Forderung
herantreten. Dann auch Schluss mit kirchlichen Stiftungen.
Insoweit ist Ihre künstliche Aufgeregtheit, etwas zu vordergründig.
Oder vielleicht hat er doch (Schmidt-Salomon) einen gewissen Nerv getroffen,
getreu dem Motto:
Getroffene Hunde - bellen besonders laut.
Wenn sie hier noch eine Polemik gegen (einen) User ... entfalten, dann ist auch
die - wieder einmal - daneben.
Thema dieses Forums und ähnlicher Seiten sind die Zeugen Jehovas, ihre kritische
Reflektierung, vielleicht auch Ansätze in Richtung Selbsthilfegruppen ect.
Aber keinesfalls ist hier Herr Haeckel, oder Herr Schmidt-Salomon (und was
dazwischen liegt) dominierendes Thema.
Ihre Themen-Aufoktroyierung ist zumindest an diesem Platze - daneben!
Zitat
Na, wenn hier einige so gut über den Atheismus usw. bescheid wissen...
Dann sagt mir als -auf dem Gebiet Atheismus nicht auskennender Sektenaussteiger-
(da nur in der Sektenlehre wirklich gut bewandert) bitte was falsch ist an dem
was ... schreibt.
Falsch wäre aus meiner Sicht, dass EX-ZJ in nennenswerter Größenordnung, nunmehr
aktive Mitglieder der „Giordano Bruno Gesellschaft" würden. Quasi die
ZJ-Mitgliedschaft mit der aktiven Mitgliedschaft in dieser austauschen würden.
Worin er vielleicht recht haben mag ist der Sympathiefaktor.
Das heisst, die Kirchen, Freikirchen bieten sich ja EX-ZJ auch als „Alternative"
an.
Nur sind EX-ZJ keine „homogene" Masse. Diejenigen die kirchliche Alternativen
für sich wahrnehmen, über Prozentsätze konnte man wohl nur spekulieren.
Unabhängig von Prozentsätzen, ist ihr Anteil nach meinem Eindruck eher
abnehmend.
Steigend der Anteil indes jener, die etwa das agieren von Schmidt-Salomon als
interessant einstufen.
Das geht aber dann nicht soweit, dass sie tatsächlich organisierte
Mitglieder dort würden.
Ich persönlich lese zwar auch „atheistische" Blätter (MIZ, Diesseits). Lese
zeitgleich aber auch kirchliche Blätter.
Und in jeder MIZ Ausgabe gibt es ein ganzseitiges Inserat „Werden Sie Mitglied
im „Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten e.V."
Jahresbeitrag 50 Euro (fallweise auch ermässigt). Das Inserat gehört zum „Standardrepertoir"
genannten Blattes. Ich habe es nie wahrgenommen, auch zukünftig nicht, begnüge
mich also mit den 15 Euro jährlich für den MIZ-Bezug.
Ergo sollte genannter IBKA beispielsweise die kritisierten Buskampagnen oder
ähnliches realisieren, tut er das jedenfalls nicht mit meinen Beitragsgeldern.
Es ist in der Tat ein qualitativer Unterschied, verlässt man die Ebene eines
Sympathisanten, und erreicht den Status eines zahlenden Mitgliedes. Diese
Sachlage gibt es bekanntermaßen auch anderswo.
Falsch ist die tendenziöse Aufbereitung des Falles Ernst Haeckels (und
verwandtem).
Richtig ist, Haeckel war im Deutschsprachigem Bereich der bedeutendste
„Einpeitscher" des Darwinismus. Da gibt es allerdings eine Grenzlinie zu
beachten, die des „Sozialdarwinismus".
Überleben der Kräftigsten, Untergang den Schwächen. Besonders pointiert hat
diese Linie dann noch ein Friedrich Nietzsche bezogen. Unbestritten, berechtigt
formulierter Kirchenkritik von Nietzsche, etwa den markigen Satz (sinngemäß). "Erlöster
müssten die Christen aussssehen" sollte er Sympathie für sie haben, und
anderes mehr, besteht in der Tat die Gefahr in die Herrenrasseideologie,
ausgehend vom Darwinismus, abzurutschen. Besonders krasses Beispiel dafür der
Nazismus, für den das zutreffend ist.
Besonders pointierte Vertreter des Darwinismus, müssen sich daher auch der Frage
stellen, wie sie es denn mit dem Sozialdarwinismus so hielten.
Meistens (nicht immer aber meistens) ringen sie sich dazu durch, heutzutage, dem
Sozialdarwinismus eine Absage zu erteilen, und das ist gut und auch notwendig.
Persönlich halte ich überhaupt nichts davon, die Frage des Darwinismus „hochzukochen".
Ich war weder bei einer Schöpfung, noch bei einer Evolution dabei. Ergo kann ich
nur die Thesen die es dazu gibt, als Unbeteiligter zur Kenntnis nehmen. Sie
können richtig oder auch falsch (oder auch ein Mittelding davon sein). Die
Vollmundigkeit eines Herrn Kutschera, der da eindeutig in Richtung Darwinismus
votiert, geht mir jedenfalls ab.
Ich kann sehr wohl damit leben, dass es weiterhin ungelöste Fragen gibt.
Die Philosophen und Religionen haben die Welt nur auf unterschiedliche Weise
erklärt. Viel wichtiger als Erklärungsversuche indes wären Änderungen,
Verbesserungen.
Es ist andeutungsweise von einem Dissertationsprojekt die Rede. Als einer der
selbst schon einige Dissertationen gelesen (teilweise auch rezensiert hat),
stelle ich da mal die banale Frage.
Katholisch orientiert?
Evangelisch orientiert?
Diese Frage ist ja bis jetzt völlig unbeantwortet.
Man wüsste schon gerne, mit wem man es da zu tun hat. Auch unter dem Aspekt (das
wäre meine persönliche Motivation), mich genauer auf ihn „einschießen" zu
können. Das krude Credo, das er bisher offerierte, gibt mir mehr als genug
Anlass dazu.
Ich erinnere nur auch an seine Miterwähnung der Naziikone Houston Stewart
Chamberlain
Zitat Wikipedia:
„Sein bekanntestes Werk sind die ‘Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts’
(1899), das zu einem Standardwerk des rassischen und ideologischen
Antisemitismus in Deutschland avancierte."
Damit ist der Fall Chamberlain (1927 verstorben) noch nicht beendet.
Er hatte dann noch einen ganz speziellen Nazijünger namens Alfred Rosenberg, der
dann auf dieser Basis noch einen „Mythos des XX. Jahrhunderts" auf den
Ententeich setzte. Die Kontroversen um Rosenberg sind mir durchaus ein Begriff.
Einiges thematisches dazu habe ich gelesen. Rosenberg glitt auf der Basis
Chamberlain/Darwinismus besonders in Richtung Herrenrasse"moral" ab. Hatte
zeitgleich auch eine starke antiklerikale Komponente. Sein „Handbuch der
Romfrage" (Hrsg.) mag stellvertretend dafür nur genannt werden. Aber auch der
„Mythos" selbst strotzt nur so vor Antiklerikalismus.
Wirft also einer hier im Kontext Darwinismus den Namen Chamberlain in den Raum,
dann frage zumindest ich, was will er damit sagen, Wohin soll die Reise gehen?
Zitat
...
Dass aber nur dieser ein Recht auf Überleben habe, ist niemals Bestandteil
der Theorie gewesen.
Karlheinz Deschner notiert in seinem Buch „Das Jahrhundert der Barbarei", und
das wäre nur eine von mehreren möglichen Belegstellen
„1889, hat Alfred Friedrich Krupp (er wollte erst
nach seinem Tode als Stifter dieses Preises genannt werden) eine hohe Summe für
ein Preisausschreiben ausgesetzt: »Was lernen wir aus den Prinzipien der
Deszendenztheorie in bezug auf die innere Entwicklung und Gesetzgebung der
Staaten?« Dieses Preisausschreiben trägt bedeutsam zur Entwicklung des
deutschen »Sozialdarwinismus« bei. Der Gewinner des Preises, der bayerische Arzt
Wilhelm Schallmeyer, fordert einen »Rassedienst«, um das deutsche Volk
biologisch auf den Daseinskampf der Staaten vorzubereiten. Biologische
Aufrüstung tut not! Heimkehrende Krieger sollen mehrere Frauen erhalten, um die
Lücken in der Bevölkerung zu schließen.."
Dieses Programm wurde dann von den Nazis umgesetzt.
Nun kann man in der Tat darüber streiten, ob eine Sozialdarwinische
Interpretation des Darwinismus „sachgerecht" ist oder nicht. Immerhin gab es sie
die Linie von Krupp bis zu Hitler.
Noch einmal Deschner, im gleichen genanntem Buch:
„Was sich in unserem 20. Jahrhundert zunächst bis heute ausfaltet, ist im späten
19. und frühen 20. Jahrhundert, vor 1914, vorgedacht, vorgeplant worden:
Eroberung fremder Länder zum Zweck rücksichtsloser Ausbeutung aller ihrer
Wirtschaftsgüter, Rohstoffe, Landwirtschaften; Entrechtung der einheimischen
Bevölkerung, ihre Herabdrückung zu einem minderen Rechtsstand, ja zur Sklaverei;
Umsiedlung »fremder« Völker und Volksgruppen; Austreibung; Ausmordung als
gezielte, geplante Tötung. Die Tötung also (da jeder Krieg der Zukunft von
Vordenkern im späten 19. Jahrhundert auch als Bürgerkrieg konzipiert wird) des
»lebensunwerten«, des »minderwertigen Lebens« im eigenen Volke, die Tötung, die
Vernichtung fremder, minderrassiger Volksgruppen.
Alexander Tille, stellvertretender Geschäftsführer deutscher Industrieller in
Berlin, 1903 Syndikus der Handelskammer und industrieller Verbände in
Saarbrücken, tritt daselbst in enge Beziehungen zu dem Freiherrn von
Stumm-Halberg, der als Großindustrieller und Reichstagsabgeordneter (1888
geadelt) die »Ära Stumm« mitgeschaffen hat:
Ihm wird das Verdienst zugeschrieben, Wilhelm II. von seiner
arbeiterfreundlichen Haltung abgebracht und zum leidenschaftlichen Kampf gegen
die Sozialdemokraten entflammt zu haben.
Alexander Tille lehrt 1895 (Darwin und Nietzsche, ein Buch Entwicklungsethik):
Der Mensch ist ein biologisches Material, das richtig verwertet werden muß. Die
Natur ist erbarmungslos grausam-brutal im Hinopfern von Einzelwesen, um die
Gattung zu erhalten. Ihr müssen wir uns anpassen. Es ist das Recht der stärkeren
Rasse, »die niedere zu vernichten«, die höhere deutsche Kultur siegt so über die
niedere Kultur anderer Völker. Die Stärkeren haben ein Recht, ein anderes Land
zu »nehmen«. Es ist eine soziale Notwendigkeit, »daß solange man die Untüchtigen
nicht töten will, es eine Stufe gibt, auf die sie hinuntersinken können« (diese
Stufe entspricht der ersten Stufe des Polenprogramms Hitlers!).
Ein Vorläufer und Gesinnungsgenosse Tilles, Schallmeyer, regt in diesem Sinne
Zwangskolonien für Minderwertige an.
Der schon mitgenannte Alexander Tille fungierte auch als Vowortschreiber zu
dem Buch von Thomas H. Huxley „Soziale Essays" (1897 erschienen) Als Snippets in
der Google-Buchsuche erreichbar. Gleichwohl stütze ich mich nicht auf diese,
sondern auf eigene Studien.
Darin jubelt er:
„Hat es Huxley gerade für seine Aufgabe gehalten, einmal vom Standpunkte des
Naturforschers aus mit der gesammten Sozialideologie ins Gericht zu gehen, die
im modernen Sozialismus ihre unheilvollste Frucht gezeitigt hat."
Im weiteren wird ausdrücklich auf die Elemente des Sozialdarwinismus
abgestellt.
Darwin habe ich meinerseits nicht direkt zitiert.
Von Darwin lassen sich auch Aussagen nachweise, eigentlich wolle er sich mit der
Religion überhaupt nicht „anlegen" (sinngemäß).
Gleichwohl entwickelten die Dinge ihre Eigendynamik.
Dafür stehen dann die Tille und Co.
In der Anti-Evolutions-Apologetik der WTG wird auch als eine „Folge" des
Darwinismus auf den Hitlerismus verwiesen. Pauschal vermengend, und ausblendend,
dass strenger Sozialdarwinismus bei vielen heutigen Darwinisten, eben nicht
gegeben ist.
Die Wikipedia widmet dem Begriff Sozialdarwinismus einen
eigenen Artikel. Er ist somit in der wissenschaftlichen Literatur (weniger
vielleicht in der Alltagssprache) eingeführt.
Daraus der Satz:
„Sie (die sozialwissenschaftliche Theorierrichtunng) war in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr populär. Sie wendet Teilaspekte der
Evolutionstheorie nach Charles Darwin auf menschliche Gesellschaften an."
Es ist also in dieser Defintion mehr von der Vergangenheit die Rede (zweite
Hälfte des 19. Jahrhunderts). Das eine erneute Blüte angesichts des Hitlerismus
weniger wahrscheinlich ist, liegt auf der Hand.
Wird also eine überwiegend Vergangenheitsbeschreibung geliefert ist das aber
nicht damit identisch, es hätte sie nicht gegeben, bloß dieweil man sie
persönlich nicht akzeptiert. Es hat sie sehr wohl gegeben.
Weiter Wikipedia:
„Kritisiert wird am Sozialdarwinismus unter anderem eine unkritische
Übertragung von biologischen Gesetzen auf menschliche Gesellschaft. Zudem werden
seine naturwissenschaftlichen Grundannahmen von vielen modernen Biologen als
überholt angesehen."
Auch dieser Wikipedia-Satz noch:
„Aufgrund der propagierten Ungleichheit und der beispielsweise hieraus
resultierenden Betonung des Rechts des Stärkeren ist der Sozialdarwinismus heute
ein Wesensmerkmal des Rechtsextremismus. Der Kern rechtsextremer Ideologie
artikuliert sich in der „Ideologie der Ungleichheit", aus der ethnische,
geistige und körperliche Unterschiede zum Kriterium für die Zuweisung eines
minderen Rechts- und Wertestatus für bestimmte Individuen und Gruppen
hergeleitet werden."
Auch das notiert die Wikipedia noch:
„Obwohl aus dem Darwinismus nicht zwangsläufig eine bestimmte politische
Ideologie folgt, bezogen sich Eugeniker und Rassisten Ende des 19. und Anfang
des 20. Jahrhunderts typischerweise auf Erkenntnisse der Evolutionstheorie, um
ihre Forderungen als wissenschaftlich fundiert darzustellen. ... Die
sozialdarwinistische Deutung der Geschichte als Kampf zwischen verschiedenen
Rassen wird als ein zentraler Bestandteil der NS-Ideologie angesehen."
http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdarwinismus
Die Tonlage die der da in Rede stehende User, eigentlich schon seit seinen
ersten Postings angeschlagen hat, erinnert mich verdächtigt an die katholische
Apologie den Otto von Corvin betreffend.
Veranschaulichbar an einer 1949 erschienenen Schrift von einem Leopold Schwarz
mit dem Titel: "Die wichtigsten Sekten und Irrlehren der neueren und neuesten
Zeit".
Corvin hatte unter anderem auch ein Buch publiziert mit dem Titel "Der
Pfaffenspiegel".
Eine Münchner Zeugen Jehovas Versandbuchhandlung (Leitol, ob die allerdings noch
aktiv ist, weis ich nicht). Jedenfalls in den 1990 Jahren gab es von der auch
Werbeprospekte. In diesem Angebot unter anderem auch besagten "Pfaffenspiegel".
Insider wissen indes, der ist auch Online greifbar. Man ist also keineswegs nur
auf eine Print-Ausgabe angewiesen, was aber jetzt nicht das Thema ist).
Besagter "Pfaffenspiegel" lag schon zu Nazizeiten der katholischen Kirche
"schwer im Magen" wovon hochrangige Verteidigungsschriften, auch von
katholischen Bischöfen künden.
Und immer noch "schwer im Magen" lag sie offenbar auch dem genannten Herrn L.
Schwarz.
Letztere meinte sich in Sachen Corvin wie folgt verbreiten zu sollen.
Corvin "unterhielt Verbindungen zu dem abgefallenen Geistlichen Ronge. Als im
Jahre 1844 anläßlich der Ausstellung des Hl. Rockes in Trier sich unter Führung
des abgefallenen Priesters Ronge, dessen deutschkatholische Sekte von der Kirche
absplitterte, veröffentlichte Corvin 1846 als Beitrag zu den Kirchenfeindlichen
Bestrebungen Ronges den Paffenspiegel."
So, der Kult um einen angeblichen "heiligen Rock" als Anbetungsgegenstand für's
katholischre Volk wird als nicht hinterfragbare Sachlage hingestellt.
Indes sowohl Ronge als Corvin, hinterfragten diesen Kult sehr wohl
Und seinen Frust bringt Herr Schwarz in den weiteren Sätzen zum Ausdruck:
"In vielen hat er die Ehrfurcht vor Kirche und Priesterstand zerstört. Daß
ein solches Werk auf dem Index der verbotenen Bücher steht ist
selbstverständlich."
"Ehrfurcht vor Kirche und Priesterstand" als "hehre's Ziel" ist es offenbar auch
was da so diesen User umtreibt, nach meinem Eindruck.
Die Zeiten haben sich lediglich dahin gewandelt, dass heutzutage insonderheit
ein Schmidt-Salomon die Stelle wahrnehmen "darf", welche in früheren Zeiten
einem Corvin zugedacht war.
Herr Schwarz ist sich auch nicht zu Schade sich zu der Meinung zu entblöden, Corvin
stehe daher "zurecht auch auf den Index der verbotenen Bücher."
Solchen antidemokratischen (im eigentlichen Wesen) Usern ein Pardon zu gewähren,
ist meines Erachtens Fehl am Platz. Sie selber gewähren es ja auch nicht. Er ist
ja noch nicht mal bereit den Mindestanforderungen, einer näheren Vorstellung
seiner Person, zu entsprechen. Dazu gehört keineswegs die Nennung von Klarname
und Hausnummer.
Aber nur als Heckenschützen gewähren zu lassen, ist angesichts der Substanz
seiner Vorhalte, auch nicht legitim.
Damit ist ja nicht gesagt, er könne sich nicht artikulieren. Er kann es sehr
wohl weiterhin. Er braucht beispielsweise nur einen eigenen Internet-Blog
aufzumachen (was heutzutage ja eine der leichtesten Übungen ist). Oder sich auf
irgend einer anderen Seite seiner Gleichgesinnten tummeln, was auch möglich ist.
Er erhebt ja einen gewissen Anspruch, der da wohl in Richtung Dissertation
irgendwann mal gehen soll. Insoweit ist es nicht mehr als wie recht, wenn ihm an
diesem Orte die Türe verwiesen wird!
Hitler war zu allererst, prinzipienloser
Opportunist.
Beispiel der berüchtigte Punkt 24 des NSDAP-Programms, der da vom „positiven
Christentum" faselt, dass man angeblich vertrete - sofern - jetzt kommt der
Haken, selbiges nicht dem „germanischen Moralgefühl" widerspreche.
Besagtes „germanisches Moralgefühl" war zu allererst die Rassentheorie. Die
„Germanen" als „Herrenmenschen", die anderen - namentlich auch die Juden als
„Untermenschen", die unter „Fremdenrecht" zu stellen seien. Nachdem der
Ausbeutungsmechanismus (nach Kriegsausbruch) nicht mehr funktionierte. Bis dahin
wurden „auswanderungswillige" Juden gar noch mit einer „Reichsfluchtsteuer"
belegt, die ihre faktische soziale Totalberaubung beinhaltete. Die dann
bettelarmen konnten erst dann ausreisen, kassierte das Naziregime von
ausländischen Hilfsorganisationen dafür Devisen.
Der Kriegsausbruch beendete diese Politikphase, sie wurde durch die Phase der
brennenden Auschwitzöfen abgelöst.
Nazistisch orientierte Pastoren („Deutsche Christen"), wollten gar in den Status
der alleinigen Staatsreligion aufsteigen. Innerkirchliche Opposition lies diese
Pläne zusehends zu Seifenblasen zerrinnen.
Zwar hatte der Nazistaat noch Mitte 1933 bei Kirchenwahlen, besagte „Deutsche
Christen" massiv protegiert; indes schon im Herbst 1933 konnte ein Alfred
Rosenberg verkünden, die Zeiten der Protegierung einer kirchlichen Strömung
seien nunmehr vorbei. Besagter Rosenberg, auch eine wesentliche Aktie am Punkt
24 des NSDAP-Programms habend, war ohnehin nie Freund der Symbiose-Ambitionen
der „Deutschen Christen". Er musste sich allenfalls der Parteiraison zeitweilig
beugen. Und die Parteiraison besagte, zum Machterwerb benötigte Hitler auch die
Stimmen der Christen.
Nachdem ein Franz von Papen - mit Zustimmung Hitlers - dann das Konkordat mit
dem Vatikan angeleiert hatte, wurde der dafür fällige politische Preis zur
Auszahlung angemahnt. Und dieser Preise hieß:
Selbstauflösung katholischen Parteien (Bayrische Volkspartei und auch das
Zentrum). Der Preis wurde gezahlt. Damit war der Weg für die Nazis zur
uneingeschränkten Diktatur geebnet.
Im berauschenden Gefühl der erreichten uneingeschränkten politischen Macht,
wurden die anfänglich den Kirchen gegenüber gemachten Lippenbekenntnisse
zusehends zur Makulatur ohne Praxiswert.
Die Presseresonanz in ausländischen Zeitungen, etwa auf die Innerkirchliche
Opposition der "Bekennenden Kirche" ging den Nazis zusehends auf die Nerven.
Verschiedene vordergründige "Befriedungsaktionen" scheiterten allesamt.
Daher schon im Jahre 1935 die Umsteuerung der Nazipolitik.
1933 noch Protegierung der "Deutschen Christen".
1935 hingegen schon Praxisanwendung des Grundsatzes "Konkurrenz belebt das
Geschäft" (und keine Protegierung der "Deutschen Christen" mehr). Die mussten
nun selber sehen wo sie "blieben". Abgesehen von Thüringen, blieben sie nunmehr
zusehends, auch in der Bedeutungslosigkeit.
Die "Konkurrenz" kam überwiegend in der Form des sogenannten "Deutschglaubens"
daher.
Motto dieser Kreise: "Die Nation vor Gott". Ergo Nationalismus im Stile
Rosenberg, gekoppelt mit "religiösen Elementen", die von "Hüh bis hot" reichen
konnten, fallweise auch ausgesprochen atheistische Elemente beinhalten konnten.
Nur, keine der skizzierten Gruppen, erhielt mehr staatliche Protektion, denn de
facto Nazi-Politik war es nun, die unterschiedlichen Gruppen mögen sich
möglichst selber zerfleischen, wobei die Nazis im Hintergrund die Rolle des
lachenden Dritten wahrnehmen wollten, und auch wahrnahmen.
Hitler Stellvertreter Rudolf Hess, nach seinem spektakulären Englandflug nunmehr
"ausgefallen" hatte alsbald einen Nachfolger, namens Martin Bormann. Das war ein
Typ, der weitaus weniger im Rampenlicht agierte. Gleichwohl entscheidenden,
zunehmenden Einfluss auf Hitler gewann.
Von Bormann sind Dokumente bekannt, die ganz unverblümt erklären, das
Christentum habe nunmehr aus Deutschland zu "verschwinden". Worüber Bormann
allenfalls mit sich reden lies, war der dafür anzusetzende "Zeitplan". Er sah
auch wohl zu recht, werden seine Pläne in der Kriegszeit zu aktiv umgesetzt,
besteht wohl die Gefahr, des weiteren zerbrechens des "Modus vivendi" mit den
Christen.
Ergo terminierte auch er die Endumsetzung seiner Pläne, mehr auf die Zeit, nach
dem vermeintlichen "Endsieg".
Musste er sich also auch taktische Beschränkungen auferlegen, so war er aber
durchaus willens und praktizierte das auch so, wo immer möglich "Nadelstiche"
zur Anwendung zu bringen, auf das dass Christentum eines Tages "der
Vergangenheit" angehören möge.
Hitler ist zeit seines Lebens formelles Kirchenmitglied geblieben.
Und was weitaus schwerwiegender in meiner Sicht ist. Seine Kirche - die
katholische Kirche - hat bis heute nie den Versuch unternommen, ihn wenigstens
im Nachhinein zu exkommunizieren.
Damit lädt besagte Kirche Hitlers Blutschuld auf sich selbst.
Erinnere ich mich recht, heiratete ein Göring spektakulär kirchlich; also nicht
blos zivilrechtlich getraut.
Dieses Beispiel Göring belegt, das beiderlei Arten von Entscheidungen im
Naziregime möglich waren.
Man darf diese "Christen" vom Typus Nazi, allerdings nicht auf die Ebene der
Zeugen, etwa stellen.
Der Zeugen Grundsatz der Politikabstinenz war ihnen ja völlig fremd.
Die Nazizeitschrift "Das Evangelium im Dritten Reich", hat auf einem ihrer
Titelbilder (meiner Erinnerung nach auch von "Consolation" der Zeugen Jehovas
reproduziert), Hitler in "demütiger" Pose bei verlassen einer Kirche gezeigt.
Siehe:
Consolation
Dort mit zu besichtigen.
Hitler war zugleich Vegetarier.
Da bekommt wohl ein Karlheinz Deschner, bei dem Gedanken Magenkrämpfe. Auch
Deschner ist Vegetarier.
Der Unterschied besteht allerdings darin, dass Hitler sein Vegetarierdasein
zugleich mit seiner Eigenschaft als skrupeloser, Menschenverachtender,
Menschenschlächter zu verbinden wusste.
Bezüglich Göbbels ist festzustellen. Der blieb ebenfalls zeitlebens formelles
Kirchenmitglied.
Ich meine aber irgendwo gelesen zu haben, dass einer der Nazigranden formell aus
der Kirche austrat. Könnte eher wahrscheinlich, auf Himmler zutreffen. Kann das
aber auf Anhieb nicht quellenmäßig belegen.
Für die Haltung Himmlers mag die Aussage aus dem Jahre 1936 exemplarisch sein:
"Der Reichsführer SS, Heinrich Himmler, ordnet an, dass SS-Angehörige bei einem
Kirchenaustritt auf keinen Fall ihre SS-Zugehörigkeit als Grund angeben sollen.
Himmler will vermeiden, dass den Kirchenvertretern offene Belege der
nationalsozialistischen Kirchenfeindlichkeit in die Hände fallen."
Es ging also vordergründig um die Wahrung des Scheins.
Querbeet 06
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