Datum: 23. März 2008 15:17
Grundlage des Glaubens eines Christen ist die Bibel.
Damit er nach einzelnen Satzteilen der Bibel sein Leben eichen kann, ist ein
Zeuge des Wachtturms gezwungen die Bibel als durchgehend von Gott inspiriert,
historisch und wissenschaftlich genau anzusehen.
Sonst gaukelt er sich selbst etwas vor.
Wie sonst kann er es rechtfertigen das er sein Leben nach Satzbausteinen der
heiligen Schrift ausrichtet wenn er andere Stellen Kapitelweise in das Reich
der Märchen verabschiedet.
Die zentralen Gestalten der Bibel sind neben dem Schöpfer die realen Personen
Moses, David, Salomo und Jesus.
So wie Moses das Volk Israel aus der ägyptischen Gefangenschaft herausführte,
so erlöste Jesus die Christen durch seinen Tod am Kreuz.
So wie die Könige der Israeliten erfolgreich und weise waren wird Jesus als
Anführer der Vernichtungsarmeen erfolgreich sein und weise regieren.
So beschaulich diese Vergleiche für den gläubigen Zeugen des Wachtturms auch
sein mögen, mit der historischen Wirklichkeit hat es überhaupt nichts zu tun.
Schon der Auszug aus Ägypten ist jedoch keine Realität, sondern frei erfunden.
Bedauernd, ja resignierend stellte unlängst der Archäologe Israel Finkenstein,
Universität Tel Aviv, fest, was Religionshörige Menschen nicht zur Kenntnis
nehmen wollen:
»Mehr als 90 Prozent aller Gelehrten stimmen darin überein, dass es keinen
Exodus des Volkes Israel aus Ägypten gab.«
Natürlich können sich auch 100% der Gelehrten irren.
Schauen wir uns deswegen die weltbekannten Geschichten der Bibel näher an.
Abraham nimmt mit seiner Viehherde ein Land in Besitz.
Die Familie wächst bis Geschwister aus neid ihren Bruder nach Ägypten als
Sklaven verkaufen.
Dort deutet dieser geschasste Bruder dem Pharao einen Traum…
…und bekommt dafür eine leitende Stellung in der Ägyptischen Verwaltung.
Später rettet er seine Familie vor einer drohenden Hungersnot, indem er sie zu
sich nach Ägypten holt.
Nicht Lange aber und das Volk Israel gerät in ägyptische Sklaverei.
Da wählte Gott selbst, Moses aus und schickte ihn zum Pharao.
Der Tyrann soll das gedemütigte Volk wieder in Freiheit ziehen lassen.
Trotz einiger Zauberkunststücke, weigert sich der Pharao und Gott schickt zehn
schlimme Plagen.
Zehn Plagen, von Gott geschickt, bringen den hartherzigen Pharao schließlich
dazu, das Volk Israel unter der Führung Moses zu entlassen.
Für alle zehn Plagen, könnte man nach natürlichen, vernünftigen Erklärungen
suchen.
Die vernünftigste aller Erklärungen ist aber, das Infragestellen des
Zustandekommens überhaupt.
Und selbst wenn man davon Ausgeht dass es diese Plagen gab, ist man gezwungen
die Beschreibung der Bibel zu relativieren und zu interpretieren.
So wie es die Bibel beschreibt kann es nicht gewesen sein.
Da der verstockte Pharao das Volk der Israeliten nicht ziehen ließ, kam es zu
einer schlimmen Heimsuchung:
Viehpest wütet und nimmt den Ägyptern eine zentrale Säule ihrer Wirtschaft:
»Da starb alles Vieh der Ägypter.«
Die Wachtturm Gesellschaft ist sich sehr wohl über die Folgen dieser Aussage
bewusst.
Deswegen Manipulierte sie hier ihre Bibelübersetzung:
„. . .und allerart Vieh Ägyptens begann zu sterben. . .“
(2. Mose 9:6)
Nur in der Fußnote findet man die Korrekte Übersetzung:
Od.: „und alles Vieh“, „und der ganze Viehbestand“.
„da starb alles Vieh der Ägypter“
(Luther 1984)
„da starb alles Vieh der Ägypter“
(Elberfelder)
„Das Vieh der Ägypter begann zu sterben“
(Hoffnung für alle)
„und alles Vieh der Ägypter starb“
(Schlachter 2000)
„Alles Vieh der Ägypter verendete“
(Gute Nachricht)
„Alles Vieh der Ägypter ging ein“
(Einheitsübersetzung)
„Alles Vieh der Ägypter starb“
(Neues Leben)
Warum aber verändert die Wachtturm Gesellschaft absichtlich ihre
Neue-Welt-Bibel-Version?
Weil sonst auf die fünfte Plage folgende Beulenpest Plage kein Vieh mehr zu
quälen da gewesen wäre.
Denn nachdem der böse Pharao noch immer nicht auf die jüdischen Sklaven
verzichten wollte, schickte Gott die Blattern.
„. . .und er soll zu entzündeten Beulen werden, die in Blasen an Mensch und
Tier im ganzen Land Ägypten ausbrechen…“
(2. Mose 9:9)
Gemerkt?
Auch hier manipuliert die Wachtturmbibel den eigentlichen Text.
Nicht das „Vieh“ wurde mit der Beulenpest befallen sondern „Tiere“.
Dies hätten ja auch die Echsen in der Wüste sein können.
Nur wie kann die Wachtturm Gesellschaft das erkranken der „Tiere“ in Ägypten
als Plage für Pharao verkaufen?
Wie lauten echte Bibelübersetzungen?
„und böse Blattern aufbrechen an den Menschen und am Vieh in ganz Ägyptenland“
(Luther 1984)
„an den Menschen und am Vieh im ganzen Land Ägypten“
(Elberfelder)
„die als Blattern aufbrechen an Menschen und Vieh im ganzen Land Ägypten“
(Schlachter 2000)
„an Mensch und Vieh Geschwüre mit aufplatzenden Blasen hervorrufen, in ganz
Ägypten“
(Einheitsübersetzung)
Sowohl die Ägypter als auch ihr Vieh wurden befallen.
Die Frage ist nur - welches Vieh?
Alles Vieh der Ägypter war doch schon durch die fünfte Plage dahingerafft
worden.
Wie kann das Vieh der Ägypter der fünften Plage komplett zum Opferfallen und
sterben ... und dann in der sechsten Plage von Blattern gepeinigt werden?
Damit nicht genug!
Denn immer noch zeigte sich der Pharao uneinsichtig.
Die siebente Plage brachte Hagel,
»so schwer, wie er noch nie in ganz Ägyptenland gewesen war, seitdem die Leute
dort wohnen«.
Unter dieser Naturkatastrophe hatten die Ägypter und ihr Vieh zu leiden,
behauptet die Bibel:
»Und der Hagel erschlug in ganz Ägyptenland alles, was auf dem Felde war,
Menschen und Vieh.«
Auch bei der siebten Plage heißt es „Neuer Herr selbe Dame“.
Wie Formuliert die Wachtturmbibel die siebte Plage:
„. . .Der Hagel schlug alles, was auf dem Feld war, vom Menschen bis zum Tier.
. .“
(2. Mose 9:25)
Auch hier entspricht der Text der Neuen-Welt-Bibel nicht einer Übersetzung
sondern einem Wunschgedanken.
Wieder spricht die Wachtturm Gesellschaft von „Tieren“.
Nach dem Wortlaut der Wachtturmbibel wäre dies jedoch wieder nur bedingt eine
„Plage“ für die Ägypter gewesen.
Was juckt es den Ägypter, wenn die Schlangen in der Wüste vom Hagel getroffen
werden?
Der Wortlaut der ernstzunehmenden Übersetzungen ist besser:
„Und der Hagel erschlug in ganz Ägyptenland alles, was auf dem Felde war,
Menschen und Vieh“
(Luther 1984)
„Der Hagel erschlug in ganz Ägypten alles, was auf dem Feld war. Menschen,
Vieh und alle Feldpflanzen erschlug der Hagel“
(Einheitsübersetzung)
Hallo!
Bitteschön welches Vieh?
Erst fällt alles Vieh der Ägypter in der fünften Plage der Viehpest zum Opfer.
Das nun schon nicht mehr vorhandene Vieh wird dann in der sechsten Plage mit
Blattern gestraft und in der siebenten Plage durch Hagel getötet!?
Man kann auf diese frappierenden Widersprüche nur noch mit Ironie reagieren:
Kann es sein, dass das nach der fünften Plage verstorbene Vieh, von Gott
wieder Auferweckt wurde, um die Blattern der sechsten Plage zu überleben,
so dass es in der siebenten Plage dann erneut aufs Feld getrieben wird, um
dort vom Hagel erschlagen zu werden?
Oder gewährte Gott, nachdem er sich erst die Mühe machte in der fünften Plage
„alles Vieh“ zu töten, den Ägyptern zwischen der fünften und sechsten Plage
genug Zeit sich riesige Viehherden aus den Nachbarländern (sofern überhaupt
vorhanden) zu Kaufen und monatelang ins Land zu treiben, damit man dann diese
durch Pest und Hagel erneut vernichtet?
Egal welche Erklärungen man heranzieht, egal ob man den Text der Bibel
„verbessert“.
Der Text der Bibel kann so unmöglich für bare Münze genommen werden.
So oder so muss er entweder verfälscht oder phantasievoll interpretiert
werden.
Man möchte meinen, dass die Ägypter nun über kein einziges Stück Vieh mehr
verfügten.
Aber weit gefehlt!
Die zehnte und letzte Plage wird besonders blutig!
Die Erstgeburt wird dahingemetzelt, von Mensch ... und Vieh:
»Und zur Mitternacht schlug der Herr alle Erstgeburt in Ägyptenland vom ersten
Sohn des Pharao an, bis zum ersten Sohn des Gefangenen im Gefängnis ... und
alle Erstgeburt des Viehs.«
„. . .und alles Erstgeborene des Viehs...“
(2. Mose 12:29)
Warum schreibt die Wachtturm Bibel hier nicht auch dass es nur Erstgeburten
allerart „Tiere“ traf?
Hätte dies hier die Wirkung der Strafe Gottes zu sehr geschmälert?
In der fünften Plage traf es – laut Wachtturmbibel - nur aller Art des
Viehbestandes.
Aller Art könnte auch nur eine Ziege, einen Ochsen, ein Huhn, ein Hase gewesen
sein.
In der sechsten und siebten Plage könnte es – laut Wachtturmbibel – auch nur
die Schlangen und Echsen in der Wüste getroffen haben, denn es traf nur
„Tiere“.
Aber ausgerechnet jetzt, in der 10 Plage musste es doch „alles“ Erstgeborene
des Viehs sein?
Hört! Hört!
Vorher verfälscht man den kompletten Text der Bibel – warum ausgerechnet jetzt
nicht?
Warum hat Gott nicht auch in der 10 Plage „allerart Vieh“, also einer
erstgeborenen Ziege, einem erstgeborenen Ochsen, einem erstgeborenen Huhn,
einem erstgeborenen Hasen sowie den erstgeborenen Tieren wie den Echsen und
Schlangen in der Wüste, die Kehle durchgeschnitten?
Auch hieran kann man die Minderwertigkeit der verfälschen Wachtturmbibel
deutlich erkennen.
„und alle Erstgeburt des Viehs“
(Luther 1984)
„auch alle Erstgeburt des Viehs“
(Elberfelder)
„Es war Mitternacht, als der Herr alle Erstgeborenen in Ägypten erschlug, vom
Erstgeborenen des Pharao, der auf dem Thron saß, bis zum Erstgeborenen des
Gefangenen im Kerker, und jede Erstgeburt beim Vieh.“
(Einheitsübersetzung)
Durch die fünfte Plage starb alles Vieh der Ägypter.
Die sechste Plage brachte den bereits toten Tieren Blattern,
die siebente mörderische Hagelkörner
und die zehnte Plage ließ nun das eigentlich bereits radikal ausgerottete Vieh
nochmals bluten!
Alle Erstgeborenen, jedes Kälbchen, jedes junge Schaf, aber auch jedes
Menschenkind, vom Sohn des Pharao bis zum Kind der Magd, sollen getötet worden
sein.
Eine Frag die sich stellt ist, warum es der Autor der Geschichte über die 10
Plagen ausgerechnet 4x auf das Vieh abgesehen hatte.
Hierzu muss man berücksichtigen dass die eigenen Gottheiten in direkter
Konkurrenz zu den Gottheiten der Nachbarschaft standen.
"Einsichten über die Heilige Schrift"
Band 1 Seite 68
Merkwürdig menschlich ist das Verhalten Gottes.
Einerseits steht er offensichtlich auf der Seite seines Volkes indem er Pharao
demütigt.
Er verspricht Mose:
„Nun wirst du sehen, was ich Pharao antun werde, denn wegen einer starken Hand
wird er sie wegsenden, und wegen einer starken Hand wird er sie aus seinem
Land hinaustreiben.“
(2. Mose 6:1)
Geht es nach der Wachtturm Gesellschaft, ging es Gott um eine
Machtdemonstration.
Dabei verschweigt Gott aber seinen Dienern, dass er plante zu seiner
Machtdemonstration die ersten neun Plagen ergebnislos verstreichen zu lassen.
Im Gegenteil.
Pharao hätte Moses möglicherweise sofort gehen lassen.
Doch Gott selbst ließ das Herz Pharaos verstockt werden.
Kaum aber hatten die entsetzlichen Plagen Wirkung gezeigt,
kaum hatte sich der Pharao damit abgefunden, dass ihn seine israelitischen
Sklaven verließen,
da veranlasste Gott abermals den Pharao, die Juden zu verfolgen und schickte
die Ägypter absichtlich in die für sie vorbereitete, tödliche Falle.
„So ließ Jehova das Herz Pharaos, des Königs von Ägypten, verstockt werden,
und er jagte dann den Söhnen Israels nach, während die Söhne Israels mit
erhobener Hand auszogen.“
(2. Mose 14:8)
Wenn die Logik der Wachtturm Gesellschaft zutrifft waren die 10 Plagen
lediglich ein mörderisches Possenspiel.
Eine Machtdemonstration gegen den damaligen „Weltherrscher“.
Nur um welchen Pharao soll es sich gehandelt haben?
Die Bibel macht keine direkte Angabe.
Warum kann der Autor der Bibel den ägyptischen Herrscher nicht beim Namen
nennen?
War es Ramses II. (1279-1213 v. Chr.)?
Ein unscheinbarer Nebensatz, der historisch allerdings falsch ist, könnte als
Hinweis verstanden werden:
„Da setzten sie Zwangsarbeitsoberste über sie, zu dem Zweck, sie beim Tragen
ihrer Lasten zu bedrücken; und sie bauten dann für Pharao Städte als
Vorratsplätze, nämlich P?thom und R?mses.“
(2. Mose 1:11)
Das Ganze hat nur einen Haken.
Eine Stadt Ramses hat es nie gegeben, wohl aber Pharao Ramses II., der die
Stadt Piramesse erweitern ließ.
Historisch lässt sich die Geschichte der Bibel nicht mit den Regenten des
Schauplatzes in den die Ereignisse stattgefunden haben sollen vereinbaren.
Schon zweimal nicht wenn man gezwungen ist mit den Jahreszahlen der Wachtturm
Gesellschaft zu jonglieren.
Einsichten Band-2 Seite 386 Moses
Wenn Moses 80 Jahre alt war als der Auszug aus Ägypten erfolgte, geschah der
Auszug Zeitnah um 1513 v.u.Z.
Diese Wachtturnzeitrechnung lässt sich dann aber nicht mit den Dynastien der
Ägypter in Übereinstimmung bringen.
Wie gesagt, geschah der Auszug aus Ägypten unter der Regentschaft von Ramses
II., also etwa 1279-1213 v.u.Z.
Es wäre ein Leichtes dies mit den Dynastien der Ägypter abzugleichen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Pharaonen
Was sagt die Wachtturm Gesellschaft darüber das dies nicht passt?
Einsichten Band -1 Seite 263 Auszug aus Ägypten
Ausgerechnet die Wachtturm Gesellschaft spricht von einer sehr zweifelhaften
Grundlage, von abweichenden Jahrhunderten.
Wäre die Jahreszahlangabe der Wachtturm Gesellschaft Korrekt, hätte es sich um
den Pharao Amenophis I. gehandelt.
Das zeitliche Abgleichen mit den echten ägyptischen Dynastien ist aber
tatsächlich willkürlich.
Die Wachtturm Gesellschaft benötigt nämlich für ihre um jahrhunderte
differenzierende Chronologie und um am Ende auf 607 v.u.Z. für die Zerstörung
Jerusalems zu kommen, 20 erfundene Phantomjahre.
Wenn man 20 Jahre hinzudichten muss, um auf die falsche Jahreszahl für die
Zerstörung Jerusalems von 607 v.u.Z. zu kommen, muss man alle Zeitlinien
(Königreiche, Persönlichkeiten, Geschichtlichen Ereignisse) durch „Dichten und
Deuten“ manipulieren.
Dies führt zwangsläufig dazu das ägyptische Könige mit biblischen
Persönlichkeiten zusammen erwähnt werden, obwohl sie eigentlich schon Tod oder
noch gar nicht geboren waren.
Wahrhaft eine sehr zweifelhafte Grundlage.
Die Reihenfolge der Könige von Juda streckt die Wachtturm Gesellschaft zum
Beispiel, indem sie gemeinsame Regentschaftsjahre der Könige nacheinander
legt.
Da sie dies bei mindestens zwei Königen machen muss, um die 20 Phantomjahre zu
erfinden, muss die Wachtturm Gesellschaft dies bei allen relevanten Fällen
tun.
So kommt man jedoch alleine bei den Königen Israels auf über 80 überschüssige
Jahre.
Geht man weiter zurück bis zu dem Auszug aus Ägypten ergibt dies eine
fehlerhafte Chronologie von hunderten von Jahren!
Leider gibt es nicht den Hauch eines Hinweises auch nur eines ägyptischen
Historikers, der die Bibel oder gar die Wachtturm Chronologie bestätigt.
An dieser Stelle sei auf die widersprüchlichen Angaben der Bibel, bezüglich
der Dauer der ägyptischen Fremdlingschaft hingewiesen.
Einmal heißt es vollkommen unzweideutig:
„Und die Wohnzeit der Söhne Israels, die in Ägypten gewohnt hatten, betrug
vierhundertdreißig Jahre.“
(2. Mose 12:40)
„Die Zeit aber, die die Israeliten in Ägypten gewohnt haben, ist
vierhundertunddreißig Jahre.“
(Luther 1984)
„Die Zeit des Aufenthaltes der Söhne Israel aber, die sie in Ägypten
zugebracht hatten, betrug 430 Jahre.“
(Elberfelder)
„Insgesamt hatten die Israeliten 430 Jahre in Ägypten gelebt.“
(Hoffnung für Alle)
„Die Zeit aber, welche die Kinder Israels in Ägypten gewohnt hatten, betrug
430 Jahre.“
(Schlachter)
430 Jahre
In manchen Dingen liefert die Bibel genaue Angaben über geschichtliche Namen
oder macht genaue Angaben über die Alter der biblischen Protagonisten.
Das tut sie, um den Eindruck zu erwecken, historisch authentisch zu sein.
Hier wollten die Autoren der Bibel ein Alleinstellungsmerkmal liefern
gegenüber den althergebrachten „heiligen Schriften“.
Das Handeln der Götter fand bis dahin für gewöhnlich im unsichtbaren Himmel
statt.
Die Autoren der Bibel kreierten nun einen neuen Trumpf gegenüber den bis dahin
gemeinhin bekannten Gottheiten.
Der Gott der Bibel agierte stofflich auf der Erde!
Deswegen spickten die Autoren der Bibel, ihre Wunder mit anscheinenden
historischen Fakten.
Wenn diese Ereignisse aber nicht von Augenzeugen Zeitnah schriftlich
festgehalten wurden, mussten sich zwangsläufig Fehler einschleichen.
Insbesondere dann, wenn man von verschiedenen Quellen die Mythen zusammentrug.
Einer übernahm dann die Fehler vom anderen.
„Der Gott dieses Volkes Israel erwählte unsere Vorväter, und er erhöhte das
Volk während ihrer Fremdlingschaft im Land Ägypten und führte sie mit
erhobenem Arm von dort hinaus.
Und während einer Zeitspanne von ungefähr vierzig Jahren ertrug er ihr Gebaren
in der Wildnis. Nachdem er sieben Nationen im Land K?naan vernichtet hatte,
verteilte er das Land durch das Los unter sie:
all das während ungefähr vierhundertfünfzig Jahren.“
(Apostelgeschichte 13:17-20)
…ungefähr 450 Jahre inkl. 40 Jahre Wildnis.
Paulus kannte die Aussage der 430 Jahre.
Hatte aber sicherlich andere Sorgen, als die Alter der Israeliten die in
Gefangenschaft waren zu vergleichen.
Kann es denn sein das die Israeliten 430 Jahre in Ägypten wohnhaft waren?
Vergleichen wir doch die Alter der Israeliten die in Ägypten lebten.
Wir erinnern uns, dass Joseph von seinen Brüdern an Sklavenhändler verkauft
wurde.
Bei einer drohenden Hungersnot holte Joseph seine Verwandtschaft zu sich nach
Ägypten.
Mit den Jahren wurden diese Israeliten als Ausländer gehasst und versklavt.
Die Gefangenschaft begann.
Die Bibel sagt wie alt Moses war, als er die Israeliten aus der ägyptischen
Sklaverei befreite und wie alt sein Vater und Großvater wurden.
„Und die Söhne K?haths waren ?mram…
Und die Lebensjahre K?haths waren hundertdreiunddreißig Jahre.
?mram nun nahm J?chebed, die Schwester seines Vaters, zur Frau.
Später gebar sie ihm Aaron und Moses.
Und die Lebensjahre ?mrams waren hundertsiebenunddreißig Jahre.“
(2. Mose 6:16-20)
Kethath war der Großvater von Moses und wurde 133 Jahre alt.
Amram war der Vater von Moses und wurde 137 Jahre alt.
Kethath wird ausdrücklich von der Bibel als einer der 66 Verwandten
aufgezählt, der von Joseph nach Ägypten geholt wurde.
"Einsichten über die Heilige Schrift"
Band-2 Seite 47 Kehath
„Dies nun sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten kamen:
Und die Söhne L?vis waren G?rschon, K?hath und Mer?ri
Alle Seelen, die zu Jakob nach Ägypten kamen, waren die, die aus seiner Hüfte
hervorgegangen waren, ausgenommen die Frauen der Söhne Jakobs. Alle Seelen
waren [ihrer] sechsundsechzig“
(1Mo 46:8, 11, 26)
Nach dem zweiten Buch Mose Kapitel 7, Vers 7 war Amrams Sohn Moses, 80 Jahre
alt, als die Israeliten Ägypten verließen.
„Und Moses war achtzig Jahre alt, und Aaron war dreiundachtzig Jahre alt, als
sie zu Pharao redeten.“
(2. Mose 7:7)
Dies ergibt folgenden absolut maximal denkbaren Zeitraum:
Selbst wenn nun Kehath am Tag seiner Geburt nach Ägypten verschleppt wurde,
lebte er maximal 133 Jahre in Ägypten.
Selbst wenn nun Kehaths Sohn am Todestag seines Vaters geboren wurde, so
erduldete er maximal 137 Jahre die ägyptische Gefangenschaft.
Da nach Angaben der Bibel Moses 80 Jahre alt war, als die Gefangenschaft für
das Volk Israel in Ägypten endete, ergibt dies eine maximale Dauer der
Knechtschaft von 350 Jahren.
Und das natürlich auch nur, wenn Moses auch am Todestag seines Vaters Amram
geboren wurde.
K?hath und seine 133 Jahre +
Amram und seine 137 Jahre +
Moses und 80 Jahre
=====================
Summe = 350 Jahre
Und das auch nur wenn man dies mit dem wohlwollensten Auge des Glaubens
betrachtet.
Wie lange war nun das jüdische Volk in Ägypten Wohnhaft?
430, 450 Jahre oder maximal 350 Jahre?
Einsichten Band -1 Seite 264 Auszug aus Ägypten
„Die Israeliten verbrachten jedoch nur 215 Jahre tatsächlich in Ägypten.“
!
Die Wachtturm Gesellschaft hat jedoch genug Übung die Chronologie zu
verbiegen.
Sie rechnen 430 Jahre vom Auszug aus zurück und berufen sich dann einfach auf
ein, dort in der nähe liegendes Ereignis.
Eine ihrer einfachsten Übungen.
Die biblischen Angaben über die Zahl der fliehenden Israeliten sind
Gigantisch.
Im zweiten Buch Mose heißt es, »sechshunderttausend Mann« hätten sich zu Fuß
auf den Weg gemacht, wobei allerdings die Frauen und Kinder zahlenmäßig nicht
erfasst sind.
„Und die Söhne Israels gingen daran, von R?mses nach S?kkoth aufzubrechen, in
der Zahl von sechshunderttausend kräftigen Männern zu Fuß, außer den kleinen
Kindern.“
(2. Mose 12:37)
600.000 währfähige Männer!
Zweimal wird an anderen Stellen diese Zahl noch genauer definiert:
„für jeden, der zu denen überging, die im Alter von zwanzig Jahren und darüber
eingeschrieben wurden, [deren Zahl] sich auf
sechshundertdreitausendfünfhundertfünfzig belief.“
(2. Mose 38:26)
„ja alle diese Eingeschriebenen beliefen sich auf
sechshundertdreitausendfünfhundertfünfzig.“
(4. Mose 1:46)
603.550!
Hier wird genau definiert dass es sich um die wehrfähigen Männer im Alter von
»zwanzig Jahren und darüber« handelt.
Wie groß muss demnach der Gesamttross gewesen sein?
Einsichten Band-1 Seite 264 Auszug aus Ägypten
Nach den vagen Angaben der Bibel flohen nach einer sehr langen Zeitspanne von
mehreren Jahrhunderten der Sklaverei etwa drei Millionen Israeliten aus
Ägypten.
Es lässt sich weder die Existenz eines 3.000.000 großen Heeres jüdischer
Sklaven in Ägypten, noch die Flucht einer solch gewaltigen Menschenmasse aus
Ägypten bestätigen.
Auch die in kürzester Zeit gehäuft auftretenden Katastrophen (»zehn Plagen«)
werden in keiner ägyptischen Quelle auch nur andeutungsweise erwähnt.
Damit wird der biblische Bericht schon etwas fragwürdig.
Oder sollten ägyptische Historiker schamhaft verschwiegen haben, dass sich ein
Sklavenheer einfach aus dem Staub machte?
Auf alle Fälle hätten Ägyptische Pharaonen vorher mit einem solch gewaltigen
Sklavenheer geprahlt.
Inzwischen wurde im östlichen Nildelta die Stadt Piramesse lokalisiert und
ausgiebig archäologisch untersucht.
Es fand sich nicht die kleinste Bestätigung für den biblischen Bericht.
Dabei wurden modernste Cäsiummagnetometer eingesetzt.
In 40 Tagen wurden 108 Hektar durchleuchtet.
Hausgrundrisse wurden ausfindig gemacht, aber auch Straßen, Kanäle und Gärten.
Voreilig vermeldeten die Medien einen vermeintlich sensationellen »Erfolg«.
Angeblich war man auf einen mit Blattgold belegten Boden gestoßen.
Davon lassen sich noch mehrere Beiträge im Internet finden.
Hatte man aber einen Teil von Ramses' Palast entdeckt, wie man hoffte?
Das ZDF vermeldete die vermeintliche Sensation in der Reihe »Sommer der
Entdeckungen«.
Die ernüchternde Wahrheit war dann allerdings dem ZDF keine Meldung mehr wert.
Um diese Entdeckungen wurde es wieder sehr schnell ruhig.
Der angeblich kostbare mit Blattgold belegte „Palastboden“ war etwas recht
Banales!
Man war auf die Abfälle einer Werkstatt gestoßen, in der einst Statuen aus
Holz oder Schatullen und Kisten vergoldet worden waren.
Man entdeckte eine Handwerkerwerkstatt.
Die kunstfertigen Handwerker hinterließen bei ihrer Arbeit tagtäglich auf dem
Werkstattboden Abfälle und Reste von Farben und Goldplättchen, die nach und
nach festgetreten wurden.
Die Archäologen finden also sogar Werkstätten mit Spuren von Gold die dort
verarbeitet wurden.
Aber von den Palästen Davids und Salomos, in denen angeblich Tonnen von
Edelmetallen verarbeitet wurden, soll keine Spur zu finden sein?
Von Gosen aus, so spekuliert die Wachtturm Gesellschaft, traten die Juden ihre
Flucht an.
So waren die Hoffnungen besonders groß, in den spärlichen Resten der einstigen
stolzen Metropole Hinweise auf den Auszug aus Ägypten zu finden.
Diese Metropole musste ja nicht nur die 3.000.000 Israeliten, sondern auch
noch Pharao, seine Armee und die Ägypter beherbergt haben.
Die Suche bleibt bis heute Vergeblich.
Nach Angaben der Bibel irrte das Millionenheer der Kinder Israels 40 Jahre
lang durch die Wüste.
Auf welchem Weg?
Welche Route wurde von Ägypten durch den Sinai gewählt?
Forscher nahmen sich die umfangreichen Berichte aus dem 2. Buch Mose vor.
Enttäuscht stellten sie fest:
Die aufgelisteten Städte lassen sich entweder nicht identifizieren oder
ergeben keine vernünftige Fluchtstrecke.
Theologen versuchten zu retten, was zu retten ist.
Gab es ursprünglich zwei verschiedene Überlieferungen von der Flucht?
Marschierten die Flüchtlinge nach Variante A am Mittelmeer entlang?
Benutzten sie die breite Heerstraße von Ägypten nach Palästina?
Oder ging es nach Variante B im Süden östlich der Bitterseen an den Golf von
Suez?
Wurden zwei Wege aus der Sklaverei ins Gelobte Land mündlich überliefert und
zu einem Reisebericht verarbeitet?
Ernüchternd ist die Feststellung des Kieler Historikers Herbert Donner:
»Eine auch nur einigermaßen vernünftige und verständliche Route ist nicht zu
rekonstruieren.«
Unverständlich bleibt, wieso für eine Wegstrecke, die in wenigen Monaten zu
absolvieren war, nach der Bibel 40 Jahre gebraucht wurden.
Wie sollen rund drei Millionen Menschen vier Jahrzehnte in der Wüste gelebt
haben?
Wovon haben sie sich ernährt?
Die Antwort der Bibel lautet: Manna.
Zu den großen Geheimnissen der biblischen Geschichte gehört das so genannte
Manna:
»Was ist das?«, auf Hebräisch »man hu?«, fragten die Kinder Israels, als sie
den seltsamen Stoff erstmals sahen.
So soll der Name Manna entstanden sein.
Das Alte Testament beschreibt Manna als »fein, flockig«, wie »Reif« habe es
ausgesehen.
Geschmeckt habe es wie »Flachkuchen mit Honig«.
Völlig zutreffend hält das Nachschlagewerk »Einsichten über die Heilige
Schrift« fest:
Einsichten Band -2 Seite 270-271 Manna
Nur Geheimnisse waren Bibelforschern schon immer zuwider, also musste eine
möglichst natürliche Erklärung gefunden werden.
In dem Beröerhandbuch heißt es zu Manna:
Wachtturm Dezember 1907
Seite 199
Seite 200
Schon 1823 spekulierte Christian Gottfried Ehrenburg:
Manna könnte von einer bestimmten Blattlausart, von Schmarotzern an den
Tamariskengewächsen, abgesondert worden sein, als ganz natürliches weißliches
Sekret.
Einleuchtend ist diese These nicht.
So wird im »Alten Testament« ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sich Manna
nur an sechs von sieben Wochentagen bilden würde.
„Sechs Tage werdet ihr es auflesen, aber am siebten Tag ist ein Sabbat. Da
wird sich keines bilden.“
(2. Mose 16:26)
Am siebenten Tag musste die Produktion ruhen.
Coccidien werden wohl kaum den Feiertag nach göttlichem Gebot geheiligt haben.
Außerdem war Manna den Kindern Israels vollkommen fremd.
Wäre es ein natürliches Produkt von Pflanzenschmarotzern, hätten sie es
gekannt.
Dessen ungeachtet schwärmt Werner Keller auch in den Neuauflagen seines
Weltbestsellers »Und die Bibel hat doch recht« auf Seite 124:
»Als besonders wundersame Nahrung der wandernden Israeliten gilt das Manna.
Die gallertigen, süßlich schmeckenden Mannatröpfchen kann man noch heute
frühmorgens an Tamariskenzweigen finden.«
!
Die Realität sieht jedoch weit weniger romantisch aus.
Pro Tag benötigt ein Mensch etwa 2 Liter Flüssigkeit.
Von den Vieherden ganz zu Schweigen.
Das bedeutet dass diese Nomaden Millionenstadt täglich 6.000.000 Liter reines
Trinkwasser trinken muss um zu überleben.
6.000 Kubikmeter - 6.000 Tonnen Wasser.
Und dann hat noch nicht ein Schaf oder ein Kamel getrunken.
Ganz zu schweigen von dem Wasserverbrauch für die minimalsten hygienischen
Erfordernisse.
Wir sprechen ja schließlich nicht von 40 Tagen Wüstenwanderung sondern von 40
Jahren.
Geradezu Märchenhaft wird es aber wenn die Autoren der Bibel etwas ins Detail
gehen.
„Dein Überwurf nutzte sich auf dir nicht ab, noch ist dein Fuß diese vierzig
Jahre angeschwollen.“
(5. Mose 8:4)
„Während ich euch vierzig Jahre in der Wildnis ständig leitete,
nutzten sich eure Kleider an euch nicht ab,
und deine Sandale nutzte sich an deinem Fuß nicht ab.“
(5. Mose 29:5)
„Und vierzig Jahre lang versorgtest du sie mit Nahrung in der Wildnis.
Es fehlte ihnen an nichts.
Selbst ihre Kleider nutzten sich nicht ab, und selbst ihre Füße schwollen
nicht an.“
(Nehemia 9:21)
Wie hätten sie auch die Kleider waschen, reparieren oder gar neue Beschaffen
sollen.
Wachtturm 15. 9.2004
Seite 26
»Die Forscher beurteilen den Vorgang nüchterner.
Schon aus Wasser- und Nahrungsmittelmangel hätte eine solch hohe Zahl an
Menschen in der Wüste niemals überleben können.
Mehr als 10 000 Nomaden konnte die Sinai-Halbinsel zu keiner Zeit ernähren,
zudem war die Wüste schon damals nicht menschenleer, sondern bereits von
anderen Stämmen bevölkert.«
(Geo Spezial 04/00)
Intensive archäologische Ausgrabungen haben zudem in der Wüste Sinai nicht den
Hauch eines Hinweises auf die vierzigjährige Odyssee erbracht.
So bleibt für den Archologen Israel Finkenstein nur eine mögliche
Schlussfolgerung, nämlich, »dass es keinen Exodus des Volkes Israel aus
Ägypten gab«.
(Geo Magazin 2002/01)
Dennoch sei nicht alles fiktiv, schreibt Krauss in seinem neuen Buch "Das
Moses Rätsel" (Ullstein Verlag).
Der erdichteten Bibelfigur liege seiner Meinung nach ein historisches Vorbild
zugrunde:
Mase-sa-ja - ein ägyptischer Vizekönig, der im 13. Jahrhundert v. Chr. gegen
einen der Pharaoen Sethos II. oder Sethnakht Krieg führte.
Dabei hatte jener Mase-sa-ja, Vizekönig der ägyptischen Provinz Kusch, noch
wenige Jahre zuvor den Pharao Mer-ne-ptah (1213-1203 v.Chr.) gegen Aufrührer
wie Amenmesse verteidigt.
In einer Tempel-Inschrift rühmt er seinen Triumph über die Rebellen mit rohen
Worten:
"Gewaltig ist der Sieg.
Leichen häufen sich.
Auf die Heerführer der Gegner fallen Feuer.
Und die Sieger schneiden vielen Besiegten Hände und Ohren ab und reißen ihnen
die Augen heraus.
Wer überlebt, fristet fortan ein Leben als Sklave."
Nach seinem Sieg allerdings erhebt sich Mase-sa-ja gegen den neuen Pharao und
beansprucht als Gegenkönig Amun-mase-sa den Thron.
Die These von Krauss:
"Der Jahwist - so nennen die Alt-Testamentler den ältesten biblischen Dichter,
der über Moses schrieb - hat auf die Biografie dieses alten Ägypters
zurückgegriffen, um seine Geschichte glaubwürdig zu machen."
Tatsächlich erzählen bieblische/jüdische Sagen aus der gleichen Epoche,
dass Moses in Äthiopien (Kusch) gelebt,
eine Kuschitin geheiratet,
Krieg geführt
und ein Zerwürfnis mit dem Pharao gehabt habe.
Für Krauss liegt es nahe, dass die Sagen und die Erzählung aus dem alten
Testament miteinander verzahnt sind.
Die Liste der Gemeinsamkeiten zwischen Moses und Mase-sa-ja sei lang.
Zum Beispiel sei der Name sehr ähnlich, der zudem beweise, dass Moses "ein
waschechter Ägypter" war.
Der typisch ägyptische Namensteil Mase bedeute "ist geboren".
Die Silbe “mes” kommt in fast jedem Namen vor, der eine Herkunft symbolisieren
soll.
Ramses, Thutmosis, Ahmose, Amenmesse, Hapimose, usw.
Moses hat für seinen tatsächlichen Ziehvater Sobekhotep 4 Krieg gegen Kush
geführt.
Beide sollen zur Zeit Ramses II. geboren worden sein;
beide Väter waren Neffen ihrer Ehefrauen.
Beide waren Königskinder mit Thronanspruch,
lebten zehn Jahre in Kusch,
führten dort Krieg
und erhoben sich gegen den Pharao.
Moses floh und führte angeblich später das Volk Israel in die Freiheit.
Mase-sa-ja - beziehungsweise Amun-mase-sa - kämpfte, unterlag und verschwand
aus der Geschichte;
Sethos II oder Sethnakht der Sieger in diesem Bürgerkrieg und (dadurch)
Begründer der 20. Dynastie, ließ den Namen des treulosen Prinzen aus vielen
Wandtafeln herausmeißeln.
Amenmesse starb im Amt (ob natürlich oder weil sein „Königsmacher“ Arsa ihn
nicht mehr brauchen konnte, ist unbekannt), genau wie Sethos 2, der ebenfalls
nur Arsas Marionette war.
Dass der geschlagene Gegenkönig ins Heilige Land zog, hält Krauss für
ausgeschlossen.
Und selbst wenn der gescheiterte Putschist mit den Kindern Israels
zusammengetroffen wäre:
"Weshalb sollte er die jüdische Nationalreligion gestiftet haben?"
img.geo.de/GEO/kultur/geschichte/53.html
Egal ob einen die Parallelen beeindrucken oder nicht -
die Versuche, die biblische Erzählung mit der ägyptischen Geschichte korrekt
zu verzahnen scheitert auch in diesem Falle wieder am Gebrauch der
herkömmlichen Chronologie.
Da kann man noch so viel interpretieren, es wird nicht zusammenpassen.
Dann ergeben sich zwangsläufig Zweifel, nach dem grundsätzlichen
Wahrheitsgehalt dieser Mythen.
Wenn man aber Moses in die Zeit von Ramses platziert, muss man doch auch für
Abraham, Joseph, Joshua, die Richter, Saul, David, Salomon, die getrennten
Reiche, bis hin zum assyrisch-babylonischen Exil Berührungspunkte vorweisen
können, welche Moses geschichtliche Einordnung rechtfertigen würden.
Woher kamen dann die ersten Bewohner von Israel, wenn nicht als ein
Millionenheer fliehender Sklaven aus Ägypten?
Darüber kann man nur spekulieren.
Vermutlich wurden im Hügelland von Judäa und Samaria um 1200 v. Chr. einstige
Nomaden sesshaft.
Des Herumziehens müde ließen sie sich nieder und betrieben Landwirtschaft.
300 Siedlungen haben Archäologen bereits ausfindig gemacht.
Prof. Dr. Hans Schindler-Bellamy:
»Der Auszug aus Ägypten ist eine frei erfundene Geschichte. Er fand nicht
statt.«
Wie aber sieht es mit der weiteren Entwicklung der Israeliten aus.
Zu der damaligen Zeit soll es, laut dem Bericht der Bibel, bereits ein
gewaltiges Millionenvolk gewesen sein.
Was ist mit ihren glorreichen und militärisch bemerkenswert erfolgreichen
Königen?
Welche historischen „Berührungspunkte“ lassen sich zwischen den Personen der
Bibel und den Personen der Geschichtsschreibung finden?
Die Bibel ist ein überaus umfangreiches und komplexes Buch.
Unzählige Episoden werden zu Handlungssträngen aneinander gereiht.
Unzählige Geschichten werden detailreich erzählt.
So vielschichtig die Bibel auch ist, so lässt sich dennoch eine grundlegende
Aussage über den inhaltlichen Kern treffen:
Gott erwählt Israel als sein Volk.
Das wahre Volk Gottes.
Gott verspricht Abraham, seine Nachkommen zu einem großen Volk zu machen.
„Deinem Samen werde ich dieses Land geben.“
(1. Mose 12:7)
Unter König David wird diese göttliche Zusage wahr.
David bewährt sich als kluger Feldherr.
Dank strategischer Siege vereint er die zwölf Stämme Israels zu einem
mächtigen, wohlhabenden Volk.
Der auf dem Schlachtfeld unschlagbare David baut Jerusalem zu einer
prachtvollen, reichen Metropole aus.
David wird so als machtpolitischer Vater von Israel als Großreich gesehen.
Schon allein deshalb verwundert es nicht, dass im »Neuen Testament« der
Messias Jesus als direkter Nachkomme Davids bezeichnet wird.
Wie schon gesagt, will die Göttergeschichte der Bibel in der irdischen
Geschichte sichtbar, greifbar sein.
Vermeintlich wahre irdische Historie wird erzählt und soll das konkrete Wirken
Gottes in der realen Geschichte bezeugen.
Die Bibel beansprucht für sich, wahre Begebenheiten zu schildern, die vom über
allem stehenden Gott veranlasst wurden.
Demnach soll der Bibelleser Gottes Wirken im menschlich-irdischen Alltag
erkennen.
Nüchtern betrachtet gibt es nach dieser Auffassung zwei konträre Alternativen.
Entweder die biblische Historienschreibung ist wahr, dann ist auch der
biblische Glaube wahr.
Oder aber die biblische Geschichtsschreibung ist fiktiv, dann stimmt auch
nicht der biblische Glaube.
Wachtturm 1.2.1991
Seite 5 Warum die Religion ernst nehmen?
Der französische Theologe und biblische Archäologe Roland de Vaux wird da
schon direkter:
»Wenn sich der historische Glaube Israels nicht auf Geschichte gründet, ist
solch ein Glaube falsch und daher auch unser Glaube.«
Durch den Absolutionsanspruch der Wachtturm Gesellschaft stimmt sie der
Aussage von Roland de Vaux zu.
WENN sich der historische Glaube Israels nicht auf Geschichte gründet…
"Das Leben - Wie ist es entstanden?"
Kap. 17 Seite 212 Abs. 31 Kann man der Bibel vertrauen?
Da der Gott der Bibel vergleichsweise selten von seinen Niederlagen berichtet
lassen sich auch keine Niederlagen Davids oder Salomos in andern
außerbiblischen Chroniken finden…
Oder sollte man nach der Wachtturm Logik auch den aufgebauschten und
selbstvergötternden Geschichtsschreibungen der Israeliten genauso viel Skepsis
entgegenbringen?
David gehört zu den wichtigsten Menschen, die in der Bibel vorkommen.
Sein Name wird über 1000-mal erwähnt.
Nur Mose und Abraham kommen öfter vor.
In Jerusalem selbst gab es im Lauf der Jahrhunderte unzählige
wissenschaftliche Ausgrabungen.
Es fand sich nicht die Spur eines Hinweises auf die von der Bibel so gerühmte
Bautätigkeit Davids.
Jerusalem war auch im zehnten vorchristlichen Jahrhundert, also zu jenen
Zeiten, als David geherrscht haben soll, keineswegs eine imposante Metropole,
sondern kaum mehr als ein armseliges Dorf.
Man mag nun einwenden, dass die »Stadt Davids« nicht mit dem heutigen
Jerusalem identisch war.
David soll eine Siedlung auf einem Südosthügel an der Westflanke des
Kidrontals »erobert« haben.
Wenn die biblische Schilderung zutrifft, dann war diese Eroberung kein
glanzvoller Sieg, sondern nur ein bescheidener militärischer Erfolg.
Davids Stadt kann auch von den äußeren Ausmaßen nur ein kleines, bescheidenes
Dorf gewesen sein.
Von diesem ländlichen Flecken aus wurde kein Großreich Israel geleitet.
Für die Geschichten rund um David gibt es keine historischen Belege.
Und dass obwohl es sich bei ihm und seinen Sohn um die reichsten, militärisch
erfolgreichsten und weisesten Könige in der Geschichte der Menschheit
gehandelt haben soll.
Aber gerade deswegen ist es ein Schauspiel für die Redlichkeit der Wachtturm
Gesellschaft wie sie mit der Wahrheit umgeht.
"Ein befriedigenes Leben. Wie es zu erreichen ist"
Seite 13 Abs. 6
„Mit einem Mal gab es auch außerhalb der Bibel eine Bezugnahme auf David, die
aus alter Zeit stammte.“
Dito in der Broschüre…
"Ein Buch für alle Menschen"
Seite 14 Ist das Buch vertrauenswürdig?
„Somit waren König David und sein Herrschergeschlecht in der Welt des
Altertums offensichtlich gut bekannt.“
Was ist jedoch von diesem Fund zu halten?
Ein Bruchstück einer Stele (ein hoher, freistehender Pfeiler der oft als
Grabmal oder auch als Inschriften- oder Grenzstein diente.) wurde bei
Grabungen unter A. Biran auf Tel Dan (arab. Tell el-Qadi) entdeckt, wo sich im
Altertum die Stadt Dan befand - der nördlichste Punkt des antiken Israel.
Fragment A wurde im Juli 1993 gefunden, die Fragmente B1 und B2, welche
zusammengehören, im Juni 1994.
Möglicherweise gibt es auch eine Verbindung zwischen den Fragmenten A und
B1/2.
Diese These ist jedoch umstritten.
Die Inschrift wird in das 9. oder 8. vorchristliche Jahrhundert datiert.
Die Begrenzung durch das 8. Jahrhundert v. Chr. ergibt sich aufgrund der
darüber liegenden Zerstörungsschicht, die auf die assyrische Eroberung 733/732
v. Chr. zurückgeht.
Da diese Schicht oberhalb des Stratums, in welcher sich die Inschrift befand,
liegt, ist klar, dass die Zerstörung nach Errichtung der Stele und ihrer
späteren baulichen Wiederverwertung anzusetzen ist.
Eine exaktere Datierung dieser Vorgänge ist jedoch kaum möglich.
Zwar erscheint der Name des Verfassers auf den erhaltenen Fragmenten der Stele
nicht, doch handelt es sich höchstwahrscheinlich um einen König des
benachbarten Aramäerstaates von Damaskus. Sprache, Zeit und Ort der Errichtung
machen es wahrscheinlich, dass es sich beim Autor um Hasael oder seinen Sohn
Bar-Hadad handelt.
Obwohl nur Teile der Inschrift erhalten geblieben sind, hat sie innerhalb der
biblischen Archäologie für großes Aufsehen gesorgt.
Die Aufmerksamkeit richtet sich vor allem auf den Ausdruck „Haus David“ dem
die Wachtturm Gesellschaft sogar einen eigenen Wachtturmartikel widmet:
Wachtturm 15. 10.1996
Seite 31
Zu jener Zeit verwendete man Punkte als Trennungszeichen zwischen den Wörtern
in einem Text.
„Haus Davids“ jedoch erscheint als e i n Wort mit den Buchstaben „bjtdwd“ (in
lateinische Schriftzeichen transliteriert) und nicht als „bjt“ für Haus, dann
ein Trennungszeichen und dann „dwd“ für David.
Das hat verständlicherweise Fragen darüber aufgeworfen, wie „bjtdwd“ zu
interpretieren sei.
Zum Beispiel weil es damit vergleichbar wäre, wenn man in Deutschland das in
Stein gemeißelte Wort GERICHT finden würde und daraus den einzigen
Archäologischen Beweis konstruiert das es den
GERICHT
Honecker wirklich gegeben hätte.
Aber selbst wenn diese Lesung korrekt sein sollte, wäre dies ein
archäologischer Beleg für die Nennung EINES Davids.
Ob es sich bei dieser Nennung um den biblischen David handelt, steht jedoch
auf einem ganz anderen Blatt.
Die Erwähnung in der Wachtturm Literatur als "eine Bezugnahme auf König-David"
suggerieret deshalb etwas, das so nicht stimmt, nämlich das es ein Nachweis
wäre für die biblischen Erzählung, dass der Stammvater der Könige Judas der
biblische König David war.
Die Stele ist historisch in jedem Fall kein Beweis für ein Vereinigtes
Königreich Israel und Juda unter dem biblischen König David.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tel-Dan-Inschrift
Das Wichtigste an diesem archäologischen Fund ist aber etwas ganz anderes.
Egal wie man diesen Stein von Dan auch bewerten mag:
Höchst bemerkenswert ist auf alle Fälle, wie zehntausende von archäologischen
Funden, die der Wachtturm Chronologie widersprechen als unrelevant oder
unglaubwürdig abgetan werden und wie ein undefinierter Fund als „Mit einem Mal
als Beweis für die Bibel“ herangezogen wird.
Wachtturm vom 15.August 1972
22.000 archäologische Funde sind „für uns“ heute von begrenzter Bedeutung!
Warum wird von der Wachtturm Gesellschaft ein unklarer Fund als revolutionäre
Entdeckung hochgejubelt und zehntausende eindeutige Funde als unbedeutend
abgetan?
Die Antwort liefert eine kleingedruckte Fußnote im Anhang des Buches „Dein
Königreich komme“
Weil diese zehntausenden Funde eindeutig das Jahr 587 v.u.Z. beweisen.
Und damit das 1914er Dogma der Wachtturm Gesellschaft der Lächerlichkeit
preisgeben…
Ein Imperium, wie die Bibel es beschreibt gab es zu Davids Zeiten jedenfalls
nicht.
Davids Militärerfolge, von denen die Bibel spricht, hat es nach aktuellem
Wissensstand nie gegeben.
David wird von der Bibel ausführlich nicht nur als mächtiger und imposanter
Herrscher des von ihm vereinten Israel geschildert.
Sein Reichtum war nach der Bibel geradezu immens.
Das wird besonders deutlich, wenn wir in der Bibel lesen, welche Reichtümer er
für den Tempelbau zur Verfügung stellte:
„Und siehe, in meiner Trübsal habe ich für Jehovas Haus hunderttausend Talente
Gold und eine Million Talente Silber bereitgestellt.“
(1. Chronika 22:14)
100.000 Talente Gold und 1.000.000 Talente Silber.
Zu Davids Zeiten entsprach ein Talent einem Gewicht von 34,2 kg.
100.000 Talente Gold brachten also 3.420 Tonnen Gold, 1.000.000 Talente Silber
34.200 Tonnen Silber auf die Wage.
Demnach müsste David kein Multimillionär, sondern ein sagenumwobener
Multimilliardär gewesen sein.
Allein schon wegen dieses Reichtums, müsste er in parallelen, außerbiblischen
Quellwerken der Geschichtsschreiber zumindest erwähnt werden.
Aber David taucht nirgendwo außerhalb der Bibel auf, weder bei den
ägyptischen, noch bei den mesopotamischen Historikern.
Archäologische Ausgrabungen ergaben nicht den Hauch einer Spur für diese
angeblichen Reichtümer.
Heute findet und rekonstruiert man die Holzhütten der Germanen und die Tonnen
Gold eines der reichsten und bedeutetsten Könige der Menschheitsgeschichte
soll unauffindbar sein?
Die Berichte darüber sind offensichtlich frei erfunden.
Es hieße das sprichwörtliche Kind mit dem Bade ausschütten, wollte man
behaupten, dass David nie gelebt hat und nur eine Ausgeburt frommer Fiktion
sei.
Frei erfunden ist allerdings die Geschichte von David als König über ein
geeintes Reich Israel.
Damals gab es keine einheitliche Besiedlung Israels, geschweige denn eine
allgemein anerkannte zentrale Regierung.
Das Land war arm und weitestgehend dünn von bäuerlichen Einzelgruppen
besiedelt.
Ein Großreich Davids hat es nicht gegeben, palastähnliche Städte auch nicht.
Wer den biblischen Texten über David glauben möchte, muss die eindeutigen
Erkenntnisse der Archäologie ignorieren.
Das Resümee von Israel Finkelstein und Neil A. Silberman mutet mehr als
ernüchternd an:
»Aus archäologischer Sicht lässt sich über David und Salomo nur sagen, dass
sie existierten -und dass die Sagen um sie Bestand hatten.«
Die Geschichten um David sind keine historischen Berichte über einen mächtigen
Herrscher.
Es sind fromme Fiktionen, die Jahrhunderte nach der vermeintlichen Ära Davids
ersonnen wurden, um den religiösen Glauben an einen starken Gott, der die
Geschicke der Menschen lenkt, zu verfestigen.
Einem Gott der sogar in der Lage war die Sonne anzuhalten.
Wann die Texte entstanden, kann nicht als gesichert angesehen werden.
Es ist zu vermuten, dass sie von Anhängern des Eingottglaubens ersonnen
wurden, die ihren Gott als den mächtigsten himmlischen Regenten darstellen
wollten, der das Fundament des Staates Israel setzte.
Sie sind frommes Wunschdenken, das falsche Erinnerungen an ein »Goldenes
Zeitalter« produzierte, das es nie gegeben hat.
Sie sind genauso wahr oder unwahr wie die Legende von Atlantis, Robin Hood,
Loch Ness oder in der Schlacht angehaltene Sonnen.
Spätestens wenn man sich die Sagen um David’s Sohn näher ansieht.
»So war Salomo Herr über alle Königreiche, vom Euphratstrom bis zum
Philisterland, und bis an die Grenze Ägyptens; die brachten ihm Geschenke und
dienten ihm sein Leben lang.«
So steht es im ersten Buch der Könige (1.Könige 5:1).
„Und Salomo musste täglich zur Speisung haben
dreißig Sack feinstes Mehl,
sechzig Sack anderes Mehl,
zehn gemästete Rinder
und zwanzig Rinder von der Weide
und hundert Schafe,
ohne die Hirsche
und Gazellen
und Rehe
und das gemästete Federvieh.
Denn er herrschte im ganzen Lande diesseits des Euphrat, von Tifsach bis nach
Gaza, über alle Könige diesseits des Euphrat“
(1. Könige 5:2-4 Luther 1984)
Die historische Wahrheit sieht anders aus!
Einen Großkönig Salomo, Herrscher über ein mächtiges Imperium, hat es nie
gegeben.
Das erkennt man schon daran dass sich die Chroniken eklatant widersprechen:
„Und S?lomo hatte schließlich vierzigtausend Stände für Pferde zu seinen Wagen
und zwölftausend Reiter.“
(1. Könige 4:26)
„Und Salomo hatte viertausend Gespanne für seine Kriegswagen und zwölftausend
Leute für die Pferde.“
(Luther 1984)
„Und Salomo hatte viertausend* Stallplätze für die Pferde seiner Streitwagen*
und zwölftausend Pferde*“
(Elberfelder)
„Und S?lomo sammelte weiterhin Wagen und Reitpferde, so daß er schließlich
tausendvierhundert Wagen und zwölftausend Reitpferde hatte, und er hielt sie
in Wagenstädten und in der Nähe des Königs in Jerusalem stationiert. Und der
König machte dann das Silber und das Gold in Jerusalem den Steinen gleich“
(2. Chronika 1:14, 15)
„Und Salomo brachte Wagen und Reiter zusammen, sodass er 1400 Wagen und 12000
Reiter hatte, und legte sie in die Wagenstädte und zum König nach Jerusalem“
(Luther)
„Und Salomo sammelte Streitwagen und Reiter, so daß er 1400 Streitwagen und
12000 Reiter hatte“
(Schlachter 2000)
„Salomo beschaffte sich Wagen und die Besatzung dazu. Er hatte vierzehnhundert
Wagen und zwölftausend Mann als Besatzung und brachte sie in die Wagenstädte
sowie in die Umgebung des Königs nach Jerusalem.
Der König machte das Silber und das Gold in Jerusalem so häufig wie die
Steine“
(Einheitsübersetzung)
Wie die Lesweise auch immer war, auch das ist maßlos übertrieben.
Hermann Michael Niemann, Professor für »Altes Testament« und »Biblische
Archäologie«, wirkte an wichtigen Ausgrabungen vor Ort maßgeblich mit.
Mit wissenschaftlicher Akribie gelang ihm der Nachweis, dass Salomo
»allenfalls ein ambitionierter Lokalfürst in dem damals noch völlig
unbedeutenden, maximal 2000 Bewohner zählenden Jerusalem war«.
Der historische Salomo regierte über bescheidene zweitausend Untertanen.
Dann kann er nicht Zwölftausend »Leute für die Pferde« gehabt haben.
Es ist auch historisch völlig absurd, wenn die Bibel behauptet:
„Und S?lomos Weisheit war größer als die Weisheit aller Orientalen und als
alle Weisheit Ägyptens. Und er war weiser als irgendein anderer Mensch, als ?than,
der Esrach?ter, und H?man und K?lkol und D?rda, die Söhne M?hols; und sein
Ruhm drang zu allen Nationen ringsum.
Und man kam fortwährend aus allen Völkern, um S?lomos Weisheit zu hören, ja
von allen Königen der Erde her, die von seiner Weisheit gehört hatten.“
(1. Könige 4:30-34)
Dies lässt sich bestenfalls als orientalische, prosaische Übertreibung aus
1001 Nacht deklarieren.
Die Zeitgenossen Salomos außerhalb des kleinen Jerusalem hatten von der
Existenz des biblischen Königs schlicht keine Ahnung!
Und die »Königin von Sch?ba«?
Gleich zwei Mal erzählt die Bibel ausführlich vom Besuch der Königin von Saba
bei Salomo:
im ersten Buch der Könige und im zweiten Buch der Chronika.
„Nun hörte die Königin von Sch?ba den Bericht über S?lomo in Verbindung mit
dem Namen Jehovas. So kam sie, um ihn mit Rätselfragen auf die Probe zu
stellen.
Schließlich traf sie in Jerusalem ein mit einem sehr eindrucksvollen Troß,
Kamelen, die Balsamöl und sehr viel Gold und kostbare Steine trugen; und sie
kam dann zu S?lomo herein und begann zu ihm über all das zu reden, was ihr am
Herzen lag.
S?lomo seinerseits gab ihr dann über all ihre Angelegenheiten Bescheid.
Keine Angelegenheit erwies sich vor dem König als verborgen, über die er ihr
nicht Bescheid gegeben hätte.“
(1. Könige 10:1-3)
„Dann gab sie dem König hundertzwanzig Talente Gold und Balsamöl in sehr
großer Menge und kostbare Steine; und es hatte noch nichts dergleichen gegeben
wie das Balsamöl, das die Königin von Sch?ba dem König S?lomo gab.“
(2. Chronika 9:9)
Salomos Reichtum und seine Weisheit haben demnach die fremde Regentin in
höchstem Maße beeindruckt.
Geschenke von unschätzbarem Wert sollen ausgetauscht worden sein.
Von wem erhielt Salomo »120 Zentner Gold«?
Welcher herrschenden Kollegin »gab Salomo alles, was ihr gefiel und was sie
erbat, außer dem, was er ihr von sich aus gab«?
Die Bibel nennt nur ihren Titel: Königin von Sch?ba.
Wo aber lag ihr Königreich?
Lag es in Arabien, im Gebiet des heutigen Jemen?
Oder im südwestlichen Arabien?
War die Königin Äthiopierin?
Einsichten Band -2 Seite 821-822 Scheba
In jenen exotischen Gefilden gab es einige Herrscherinnen.
Das Ganze hat nur wieder einen Haken.
Für welche Kandidatin man sich auch entscheidet, sie ist falsch.
Salomo kann keine »Königin von Sch?ba« getroffen haben, weil er von 1037 bis
998 v. u. Z. regierte, die Damen aber erst mehrere Jahrhunderte später.
Es bleibt offen, ob die Königin von Saba wirklich existiert hat, da noch keine
Nennung der Königin in sabäischen Inschriften aus dieser Zeit gefunden wurden.
Als biblische Erzählung können die Ursprünge auch auf ältere Traditionen der
sumerischen und chaldäischen Mythologie zurückgehen.
Belegt ist, dass es arabische Königinnen gab (Zabibê Königin von Aribi,
744-727 v. Chr.).
Der schriftliche biblische Text entstand vermutlich erst zwischen dem 6. und
7. Jahrhundert v. Chr.
Es ist denkbar, dass König Salomo zwar Verbindungen zu einer arabischen
Königin unterhielt, dass der Name Saba aber eingefügt wurde, um die Bedeutung
Salomons hervorzuheben.
Nach einer anderen Theorie basiert die Erzählung der Königin von Saba auf dem
kanaanäischen Brauch der Heiligen Hochzeit.
Das würde insbesondere erklären, warum die christlichen Äthiopier den Ursprung
ihres Herrscherhauses aus einer unehelichen Beziehung zwischen Makeda und
Salomo ableiten.
Wie steht es um die Geschichtlichkeit der Bautätigkeit Salomos, die in den
Kapiteln 6 und 7 des ersten Buches der Könige so begeistert geschildert wird?
Glaubt man der Bibel, so muss Salomo ein gewaltiges Vermögen aufgewandt haben,
um den heiligen Gottestempel und die königlichen Paläste in verschwenderischer
Pracht erstehen zu lassen.
So exakt die Zahlenangaben der Bibel auch sind, so verschwenderisch der
unbekannte Autor Gold verbauen lässt, so enttäuschend ist die geschichtliche
Wahrheit.
Es gibt kein nennenswertes Bauwerk von überdurchschnittlicher Größe, das
tatsächlich so, wie die Bibel behauptet, von Salomo errichtet wurde.
1937 wähnte sich Nelson Glueck, Mitglied der fast schon legendären »American
School of Oriental Research«, auf den Spuren Salomos.
In den folgenden Jahren gab es immer wieder Ausgrabungen.
Voreilige Schlüsse wurden gezogen, Mauerreste als Hinweise auf Salomos Bauwut
gedeutet.
Heute wissen wir aber:
Auch die Reste eines Palastes in der altbiblischen Stadt Meggido sind einige
Jahrhunderte nach Salomo entstanden.
Die Bibel irrt, wenn sie Salomo einen mächtigen König nennt.
Sie irrt auch, wenn sie ihm gewaltige Baumaßnahmen und großen Reichtum
zuschreibt.
Eine kritische Auseinandersetzung mit dem biblischen Salomo führt zu
ernüchternden Erkenntnissen.
Historische Wirklichkeit und Bibeltext stehen in allen zentralen Punkten in
eklatantem Widerspruch zueinander:
Salomo war in Wirklichkeit kein Beherrscher eines Großreiches, sondern
allenfalls ein unbedeutender Lokalfürst mit einer handvoll von Untergebenen.
Er war kein Bauherr von Bedeutung.
Er wurde nicht von der Königin von Sheba oder Saba besucht.
Historisch betrachtet schrumpft das große biblische Volk Gottes zur
Unkenntlichkeit zusammen.
Als Zeuge Jehovas darf dies aber niemals auch nur gedacht werden.
Schließlich wähnt man sich ja in Besitz der 1001 großen Wahrheiten.
Datum: 24. März 2008 07:56
Datum: 25. März 2008 09:39
Datum: 25. März 2008 11:25
Datum: 27. März 2008 20:10