Hans Lienhardt

Den Auftakt in der publizistischen Hetze gegen die Bibelforscher (jede andere Wort als Hetze wäre sicher unangemessen) machte nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg ein gewisser Karl Weinländer, der unter anderem auch unter dem Pseudonym "Hans Lienhardt" agierte. Schullehrer will er gewesen sein. Nun denn, seine Schüler können einem noch heute leid tun. Aber in gewisser Hinsicht war er durchaus repräsentativ. Er verkörperte alle einschlägigen Ressentiments jener Tage.

Die erste Auflage seines Pamphlets mit dem programmatischen Titel "Ein Riesenverbrechen am deutschen Volke und die ernsten Bibelforscher" leitet er schon mit der Behauptung ein:

"Es ist nun recht seltsam, dass seit jener verhängnisvollen übereilten Revolution und Waffenstreckung in Deutschland eine Sekte sich bemerkbar macht, welche das deutsche Volk zu noch törichteren Schritten verleiten will und die mit denselben notwendig kommenden schrecklichen Schicksale im Voraus als gottgewollt und in der Bibel prophezeit hinstellte."

Hier haben wir sie also schon, seine Grundeinstellung. Es gab zum Missvergnügen von Lienhardt und Konsorten keinen "Siegfrieden". Der Waffenstillstand war in seiner Sicht "übereilt". Ob er selbst denn in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges gelegen hat, darüber verliert Lienhardt kein Wort. Man mag es mit gewichtigen Gründen bezweifeln. Aber er hat sicher seinen Teil auch beigetragen, um ein Bibelforscherwort aufzunehmen, indem er seine Schüler in die Schützengräben hineingepredigt hat. Heinrich Mann hat ja solchen Kreaturen wie dem Lienhardt, in seinem Roman "Der Untertan" ein bleibendes "Denkmal" gesetzt. Da kann man nämlich auch solche "Volkserzieher" "bewundern", die andere in die Schützengräben hineinpredigen.

Es wäre müßig, alle unwahren Detailbehauptungen von Lienhardt jetzt hier im Detail "aufzuspießen". Sein Pamphlet ist reich damit "gesegnet". Es kann jetzt hier nur darum gehen, die entscheidenden Grundlinien zu skizzieren. Und eine solche ist, dass auch er sich als glühender Gläubiger, des just zu jener Zeit auch auf den deutschen Markt verbreiteten antisemitischen Pamphlets "Protokolle der Weisen von Zion" erweist. Bei Lienhardt liest sich das so:

"Ich höre den entsetzten Leser fragen: 'So wäre denn alles, was uns dieser Jude Russell und seine 'Ernsten Bibelforscher' vormachen, Schwindel? Gewiss! Noch mehr! Ein fein ausgedachter Plan des Weltjudentums zur Erlangung der Weltherrschaft."

Lienhardt weiß denn auch prompt eine abenteuerliche Variante zu präsentieren, wie denn in seiner Lesart die "Protokolle der Weisen von Zion" auf den deutschen Markt gelangt sein sollen. Dem Sachkenner dreht sich bei diesen falschen Behauptungen allerdings buchstäblich der Magen um. So behauptet denn der Märchenerzähler Lienhardt allen Ernstes:

"Da schrieb z. B. ein jüdischer Rabbiner namens Ascher Ginsberg für die Zionistenversammlung in Basel 1897 einen Plan zur Erlangung der Weltherrschaft durch die Juden. Eine nach Frankfurt a. M. gesandte, vermutlich für die jüdische Freimaurerloge 'Zur aufgehenden Morgenröte' bestimmte Abschrift des Planes und des Sitzungsberichts konnte durch Bestechung des Kuriers von Geheimagenten der russischen Regierung abgeschrieben werden. Die Abschrift wurde von dem russischen Professor Nilus, einem hochgeachteten Gelehrten, veröffentlicht. Bezeichnend ist, dass die jüdisch-russischen Bolschewisten alle erreichbaren Exemplare seines Werkes verbrannten. Etliche gelangten in die Hände des Verlages 'Auf Vorposten' in Charlottenburg, der durch Gottfried zur Beek eine deutsche Übersetzung unter dem Titel 'Die Weisen von Zion' besorgen ließ".

Von jenem Pamphlet lebt die gesamte Lienhardt-Schrift. Aus den "Protokollen" zitiert er denn in der Folge reichlich und wendet dies selbstredend auf die Bibelforscher an. Es wäre ein Fehler zu meinen, dass der Ulrich Fleischhauer mit seinem Kompagnon Hans Jonak von Freyenwald, die in den 30-er Jahren auch Furore mit den "Protokollen" machten. Das die da "neues" offeriert hätten. Mitnichten. Schon Lienhardt hatte das alles vorgekaut.

Bei Lienhardt kann man beispielsweise in Zitierung und Kommentierung der "Protokolle" lesen:

"'Wir erscheinen gewissermaßen den Arbeitern als Retter aus der Knechtschaft und schlagen ihnen vor, in die Reihen unseres Heeres von Sozialisten, Anarchisten und Kommunisten einzutreten. Diese Richtungen und Parteien unterstützen wir grundsätzlich und täuschen der Arbeiterschaft einen allgemeinen Gesellschaftsdienst im brüderlichen Sinne (Kommunismus) vor.'

'Unsere Hauptstützen sind die von uns beherrschten Freimaurerlogen. Sie müssen unser Feldgeschrei: 'Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit' verbreiten, den vaterländischen Gedanken zerstören und den internationalen fördern.'

Und euch ihr 'ernsten Bibelforscher', ist eine besondere Rolle ausgedacht: Ihr sollt dem deutschen Volke weismachen, die Wirkungen des schauerlichen jüdischen Weltverbrecherplanes seien ein vorbestimmter 'Plan Gottes' und 'göttliche Harmonie', und der von den Juden eingesetzte Weltkönig sei der verheißene Messias, der wiederkommende Christus und der jüdische Weltsowjetstaat sein tausendjähriges Gottesreich!

Ihr ernsten Bibelforscher seid zum Werkzeug des Werkzeug des Weltjudentums bestimmt und sollt einstweilen die Schulen und Universitäten schlecht machen, die Kirche untergraben, das deutsche Volk auf das Erscheinen des jüdischen Weltkönigs vorbereiten und ihm göttliche Ehre erweisen. Vergleicht und ihr werdet die Russellschen Lehren Zug um Zug in dem jesuitisch jüdischen Verbrecherplan wiederfinden! …

Russell musste als einer der offenbar in die Pläne des Judentums Eingeweihten genau wissen, dass der Weltkrieg vom Weltjudentum seit Jahrzehnten von langer Hand vorbereitet und sein Ausbruch auf Sommer 1914 bestimmt war. Infolgedessen konnte er auch leicht prophezeien, dass die Zeit der Drangsal und des Messianischen Weltreiches 1914 beginnen würde. Seine Berechnung der Zahl 1914 aus der Bibel ist nur ein Taschenspielerkunststück, darauf berechnet, und leichtgläubige Christenmenschen die vom Weltjudentum herbeigeführten schrecklichen Ereignisse, die nach ihrem Verbrecherplane kommen mussten, als Weltenplan Gottes erscheinen zu lassen.

Der 9. November 1918 brachte die vom Judentum schon längst vorbereitete Revolution, dass größte Verbrechen aller Zeiten am deutschen Volke. Die Juden um Kohn, Haase und Landauer und ihren Genossen rühmten sich laut und öffentlich, sie gemacht zu haben. Die Folge war der übereilte Abschluss des Waffenstillstandes, den wiederum ein Jude, der getaufte Erzberger unterschrieb, und zwar mit lächelndem Munde und ohne ein Wort des Widerspruches."

Es ließen sich noch mehr solche und ähnliche Äußerungen aus der Feder von Lienhardt zitieren. Sie offenbaren allesamt eines: Lienhardt war ein politisch denkender Mensch. Er gab zwar vor auch Christ zu sein. Letzteres kann jedoch mit Fug und Recht als aufgestülpte Maskerade bezeichnet werden. Um es akzentuierter zu formulieren.

Wenn es nach dem Politiker Lienhardt gegangen wäre, dann hätten wir in Deutschland noch heute eine Monarchie. Mehr noch. Das Ständesystem bestände unangefochten. Die "Blaublütigen" und die wenigen von ihnen auserwählten bürgerlichen Chargen hätten das sagen. Der Rest hätte zu schweigen, zu arbeiten und keinerlei Ansprüche zu stellen. Versteht sich, auch auf religiösem Gebiet. Eine Organisationsstruktur, wie etwa bei den Bibelforschern, ohne Hauptamtliche in den örtlichen Versammlungen, wäre auch für Lienhardt ein "Sakrileg". Oder um es mit einer Episode aus dem Roman "Der Narr in Christo. Emanuel Quint" von Gerhart Hauptmann wieder zugeben:

"Bete und arbeite, heißt es, mein lieber Sohn. Gott hat die Menschen in Stände geteilt. Er hat einem jeden Menschen nach seinem Stand und seinen Bildungsgrad in ein Amt gesetzt. Das meinige (als Pfarrer) ist, ein berufener Diener Gottes zu sein …"

Bekanntlich hielten sich die Bibelforscher nicht an dieses Ständesystem. Das aber nur nebenbei.

Zu seinem großen Missvergnügen musste auch Lienhardt registrieren, dass die politische Entwicklung in Deutschland einen ganz anderen Weg eingeschlagen hatte, als den, den er aus seiner Interessenlage für richtig hielt. Bezeichnend auch sein vielsagender Satz vom angeblich "voreilig abgeschlossenen Waffenstillstand".

Da die politische Entwicklung so ganz andere Wege ging, als er und seine "blaublütigen" Inspiratoren sie sich wünschte, musste ein Sündenbock her. Er fand ihn ohne Zweifel in den Bibelforschern.

Etwas lehrt der Fall Lienhardt noch. Das was die Bibelforscher/Zeugen Jehovas in ihrer religiösen Einfalt, als "Welterklärung" offerieren, ist für politisch denkende Menschen, zu allen Zeiten (nicht nur beim Fall Lienhardt) Null und nichtig. Politisch denkende Menschen fragen nach den politischen Implikationen des Tun und Lassens der Bibelforscher/Zeugen Jehovas. Was die für die "blaublütigen" Politiker des Ersten Weltkrieges waren, hat der Fall Lienhardt zur Genüge gezeigt.

Bei der nächsten Politikergeneration (namentlich des Nazismus) war ebenfalls das nicht Einstimmen in den nationalistischen Chor eine entscheidende Prämisse.

Bei ihren Nachfolgern, die sich da als "Kommunisten" betitelten, war es die Erkenntnis, dass Zeugen Jehovas-Verhalten nutzt den verhassten "amerikanischen Imperialismus" weit mehr als der eigenen Interessenlage.

Und selbst die heutige freiheitliche Bundesrepublik kam zu dem richterlichen Ergebnis. Ein Staat im Staate sein (etwa dokumentiert durch das Nichtwählen), ist zwar vom Grundgesetz her toleriert, reicht jedoch nicht aus um für weitergehende Ansprüche, etwa als "Körperschaft des öffentlichen Rechts" eine tragfähige Grundlage zu bilden.

Exkurs

„Moses als Pulverfabrikant"
Im „Goldenen Zeitalter" gelesen - Eine Zeitreise
Die Magdeburger Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" vom 15. 5. 1929, ist sauer auf ein Buch, welches zu ihrer Kenntnis gelangte. Diese Verstimmung bringt sie dann auch mit den Sätzen zum Ausdruck:
„Mose als Pulverfabrikant
Weil sie unfähig sind, irgend etwas Vernünftiges zu schreiben, und weil die kranken Hirne ihrer in genasführten Nachfolger immer wieder nach auffälligen Dingen verlangen, welche die tote Ode ihrer armen Seelen etwas erheitern, findet man gelegentlich in jenem Teil der Presse, dem „das Kreuz zum Haken" geworden ist, Berichte unter obiger Überschrift wiederkehren. Diese Berichte haben natürlich den ausgesprochenen Zweck, die Bibel zu zerstückeln oder lächerlich zu machen. In Sonderheit ist jenen Schmierpinseln der Feder immer das alte Testament ein Dorn des Anstoßes, und wenn sie es bekämpfen und als ein Buch aufgelegten Schwindels hinzustellen versuchen, so scheint ihnen dabei zu entgehen, dann dass sie damit auch das Neue Testament und die Worte der Apostel, ja sogar die Worte Jesu diskreditieren und verächtlich machen. Von einem Leser des „Goldenen Zeitalters" wird uns die Beilage zur Rhein-Ems-Zeitung gesandt, wo wieder einmal unter obiger Überschrift zu diesem Zweck ein Unfug aufgelegt wird, zu welchem man sich nur fragen muss, wie es überhaupt eine Tageszeitung wagen kann, ihren Lesern ein solches Gemisch wilder Phantasie und Spekulation vorzulegen. Alle Berichte des alten Testamentes über geschehene Wunder, die Vernichtung der Heere Pharaos am Roten Meer, der Einsturz der Mauern Jerichos und so weiter, löst dieser Phantast einfach, in dem er schlankweg behauptet Mose habe schon das Schießpulver gekannt."

Nun ist die dem zugrunde liegende Pamphlet-Schrift in der Tat eine der Art, wo sich allen seriösen Forschern, „eher die Zehennägel hochkräuseln", als dass sie selbige „ernst" nehmen könnten.
Nur leider muss man registrieren, in Vergangenheit und Gegenwart (in der Gegenwart etwa insbesondere in der Esoterikszene, und nicht selten mit ihr eng verwoben, der Weltverschwörungszene), dass kaum eine These abstrus genug sein kann, um nicht dennoch gläubige Jünger zu finden. Das war nun, zurückprojektiziert auf die 1920er Jahre, offenbar schon damals ähnlich.

Man steht vor einer Weggabelung, soll man diese Spinnereien nun als das belassen, was sie sind, und einfach zur Tagesordnung übergehen? Oder muss man sich nolens volens bemühen, doch noch ein paar mehr Sätze dazu zu sagen?
Offenbar ist letzteres durchaus angezeigt, wofür auch der Umstand spricht, das jenes Pamphlet (wenn auch nur in sehr beiläufiger Form, als unbedeutende Zitierung) selbst schon in Englischsprachiger Literatur ihre Miterwähnung gefunden hat. Etwa in Penton's „Jehovah's Witnesses and the Third Reich".

Und noch etwas wird man sagen müssen. Der Verfassername „Jens Jürgens" ist ein Pseudonym.
Ausweislich der Kataloge der Deutschen Bücherei Leipzig steht fest, wie sein Klarname lautet:
Karl Weinländer.
Und noch etwas steht fest. Besagter Herr Weinländer hat noch einiges anderes publiziert, gleichfalls unter Pseudonymen. Zur Galerie seiner Pseudonynamen gehören auch noch die:
Hans Lienhardt
Hermann Wieland.
Friedrich Dollinger

Und spätestens bei dem Namen „Lienhardt" wird dem Sachkenner sofort klar. Der Zeugen Jehovas-Bezug ist gegeben. „Lienhardt" wurde schon kritisch kommentiert. Es ergibt sich, dass analoges auch im Fall „Jens Jürgens" angezeigt ist.

Erwähnt sei auch, dass meinerseits schon früher diese „Jens Jürgens"-Schrift einmal kommentiert wurde. Siehe dazu etwa
Weinlaender.pdf
Ergänzend auch
Elektrizitaet
Und noch etwas muss man mit dem Ausdruck des Bedauerns feststellen. Je abstruser gewisse Thesen, um so mehr „klingeln" bei den hinter ihnen stehenden Protagonisten die Kassen. Das weis man - ebenfalls mit dem Ausdruck des Bedauerns
zwar auch aus der Gegenwart.

Aber eben auch in den 1920er Jahren war es offenbar nicht viel anders. Für diesen Umstand spricht auch, dass die „Jens Jürgens"-Schrift mehrere Auflagen erlebte.
1921 erstmals erschienen als magere Broschüre von 32 Seiten Umfang, steigerte sie sich, in dem deren 9. Auflage (1937) schon mal einen Umfang von 100 Seiten hatte.

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Die Auflage von 1921 macht aus ihrem Hetz-Herzen schon mal keine Mördergrube, indem sie zu wissen vermeint (S. 3)

„Im deutschen Volke ist die Erkenntnis erwacht, daß es sein ganzes Elend dem internationalem Judentum zu verdanken hat."

Auch die Veränderungen des Untertitels jener Schrift sind beachtlich.
1921 wollte selbiger lediglich einen „2500jährigen Weltbetrug" aufdecken.
In der 9. Auflage hingegen glaubt man schon Moses als „Räuberhauptmann und Erzbolschewist" erkannt zu haben.

Nicht uninteressant. Auch Herr Hitler vertrat in der von einem seiner damaligen Intimusse herausgegebenen Schrift „Der Bolschewismus von Moses bis Lenin", eine ähnliche These!
So schließt sich auch in dieser Beziehung der Kreis!
Siehe den Ausriss aus einer Hitler'schen Pamphlet-Schrift:

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Anmerkung: Wenn Hitler in seiner Polemik auch besonders auf Sachsen abstellt, so muss das auch in dem Kontext gesehen werden, zu jener Zeit hatte Dresden die - weltweit - größte Versammlung von WTG-Hörigen. Schon davor erwies sich Sachsen als ein Einfallstor für Freikirchliche Kreise. Die Methodisten etwa, sind in dieser Region verhältnismäßig stärker als in anderen deutschen Regionen vertreten. Die Methodisten sind aber länger in Deutschland vertreten als die „Bibelforscher". Letztere profitierten von den bereits durch freikirchliche Kreise „aufgeweichten Boden", der ihnen eben jene Dominanz etwa in Dresden, oder auch im Vogtland ermöglichte, zu einer Zeit, wo der WTG andernorts, nur ein „steiniger Acker" begegnete.
Zu den regionalen Unterschieden in Deutschland, die Religionszene betreffend, kann man als weiteres exemplarisches Beispiel auch auf Schleswig-Holstein verweisen. Dort saßen die „frühen Nazichristen", eben wegen ihrer betont-nationalistischen Ausrichtung, besonders fest im Sattel. Exemplarische belegt auch in einem Aufsatz von Reimar Möller in Band 114 (1989) der „Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte". Möller stellt schon in der gewählten Überschrift seines Aufsatzes auf eine „Agrarisch-Kleinstädtische Region" ab, mit genannten Resultaten.
Man vergleiche als exemplarisches Beispiel auch einen frühen Hetzartikel aus dem „Landboten für Schleswig-Holstein".

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Die kommunistische Bibelforscherpest

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Sachsen ist dazu - soziologisch - auch ein Gegenpol.
Zurückkehrend zum Haupthema dieser Betrachtung.
In der 9. Auflage zitiert dieser „Jens Jürgens" auch aus den Vorworten seiner vorangegangenen Auflagen. So liest man etwa, aus dem Vorwort der 7. Auflage den durchaus charakteristischen Satz:

„Die Astrologisch-politische Rundschau veröffentlichte 1933/34 unter dem Titel „Die Rache der Pharaonen" eine Reihe von Artikeln, die sich auch mit des Mosesgeschichte befassen und ganz auf dem Boden unseres Buches stehen."

Damit gibt er denn wohl selbst einen Fingerzeig, wie sein Gewäsch einzuschätzen ist!
Eine Kostprobe aus seinen Absurditäten etwa die Seite 25 der 9. Auflage

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Das er nun - nach 1933 - auch „Morgenluft" zu wittern vermeinte, zeigt unter anderem die Seite 86 der 9. Auflage

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Nun, nachdem ja sein gelobtes „Naziparadies" angebrochen war, hatte er auch keine Skrupel mehr, sein seinerzeitiges Pseudonym „Lienhardt" selbst aufzulösen, wovon auch die Verlagsreklame in der 9. Auflage kündet.

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Weitere Ausführungen zu Lienhardt im Kapitel 7 des Buches "Geschichte der Zeugen Jehovas".

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1921er Rückblick zur Zeugen Jehovas-Geschichte