Annotationen zu den Zeugen Jehovas
"Jan van Helsing"

Es gibt da einen Autor, dessen Schrift für einige offenbar zu einer Art "Offenbarung" geworden ist. Das derselbe in der Bundesrepublik Deutschland (zeitweilig) indexiert war, stört die nicht. Seine Gläubigen betrachten dies eher als eine Art Gütesiegel.

Normalerweise würde ich mich für diesen Herrn nicht sonderlich interessieren. Zu abstrus erweist sich doch sein Gedankengut. Dennoch er hat offenbar eine gewisse Breitenwirkung erzielt. Gab es doch da sogar einige, die in einem Diskussionsforum zum Thema Zeugen Jehovas sein Pamphlet anpriesen. Und nicht nur das, sondern zugleich auch noch die berüchtigte Antisemitenbibel "Protokolle der Weisen von Zion".

Damit beginnt sich dieser Vorgang auch auf meine Person hin zu bewegen. Bei meiner Beschäftigung mit der "Geschichte der Zeugen Jehovas" bin ich sehr wohl auf diese "Protokolle der Weisen von Zion" mit gestossen. Den äußeren Anlass dafür gab, dass in den dreißiger Jahren in der Schweiz ein diesbezüglicher spektakulärer Prozess stattfand. In seiner Substanz stellte sich immer wieder aufs neue heraus: Ohne diese berüchtigten "Protokolle" hätte es auch diesen Prozeß nicht gegeben. In meinem Buch gehe ich auf die Details dazu ein. Einige diesbezügliche Grundlinien hatte ich aber schon davor in einem Zeitschriftenaufsatz publiziert. Man vergleiche dazu: Jonak

Das nächste mal, wo ich in Sachen "Protokolle der Weisen von Zion" unangenehm berührt wurde, war als die berüchtigten Schriften des Robin de Ruiter erschienen. Auch in ihnen lässt sich wiederum das Phänomen "Protokolle der Weisen von Zion" eruieren. Man kann dazu auch vergleichen: Robin de Ruiter

Wie eingangs gesagt, war Anfang des Jahres 2001 der Versuch zu registrieren, in dem InfoLink-Diskussionsforum zum Thema Zeugen Jehovas, die Schrift des bereits genannten "Jan von Helsing" als neue "Offenbarungsbibel" zu empfehlen. Ich kann nicht verhehlen, dass der diesbezügliche Versuch mich äußerst unangenehm berührt hat und habe das auch entsprechend zum Ausdruck gebracht. Etwa mit der Bemerkung:

"Für mich stellt sich der Fall 'Helsing' dar gleichgelagert mit dem Fall de Ruiter, über den ich auch schon deutliche Worte gefunden habe. ...Weiß de Ruiter gar die schauerliche Mär zu berichten, Hitler sei mit Hilfe der bösen Freimaurer noch fünf Minuten vor zwölf aus Berlin entkommen, so lese ich bei Helsing analoges. Zitat aus Helsing ...
"Auch um den physischen Verbleib Adolf Hitlers gibt es viele Mythen. Nach der Aussage Franz Bardons und Miquel Serranos (ehem. chilenischer Botschafter in Osterreich) ist Hitler durch die Hilfe der 99erLoge nach Südamerika geflohen."

Lese ich bei de Ruiter, in dem 'Orden Skull & Bones' gäbe es einen Russell, dem er allerhand Schlechtigketen anhängt. Und geht de Ruiter gar so weit (ohne stichhaltigen Beweis) eine Verbindungslinie zu dem Charles T. Russell der Bibelforscher herzustellen, so finde ich allerhand schaurige Mär über den 'Orden Skull & Bones' auch bei Helsing. ...

Was will ich damit sagen? Sagen will ich damit, daß mancher, geblendet von der scheinbar eine einfache Antwort bietenden Verschwörungstheorie, auch allerhand bedenkliches mit herunterschluckt. Genau dies ist in meiner Sicht auch das Problem bei Helsing. Kürzlich sagte einer ... Auch eine halbe Wahrheit kann eine ganze Lüge sein! Helsing ist überreich mit Halbwahrheiten versehen!"

Dies hat jener Anhänger der Verschwörungstheorie in keiner Weise beeindruckt. Ganz im Gegenteil. Für sie heißt die Parole nun: "Die Fahne Helsing noch höher heraushängen." Man soll ja im Leben, wenn notwendig, auch mal seine eigene Position kritisch hinterfragen. Also habe ich mich gefragt: Stehe ich mit meiner Ablehnung wirklich so allein? Was meinen denn andere über Helsing, die mit meiner derzeitigen Kontroverse nichts zu tun haben?

Und siehe da, ich fand durchaus auch an anderer Stelle Voten, die den "Helsing" gleichfalls ablehnend gegenüberstehen. Mit dieser Feststellung möchte ich diese Replik einstweilen beenden. Nachstehend sei noch etwas aus diesen Voten zitiert. Die Internetadresse aus der der entsprechende Text entnommen würde, wird jeweils noch mit hinzugefügt:

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/8984/1.html

Litanei der Weltverschwörung

T.H. Barth 24.10.2000

Wie Adolf Hitler im Internet zu einer X-Akte stilisiert werden soll

Wer es noch nicht wissen sollte, auch Helmut Kohl ist Mitglied eines jüdischen Geheimbundes. Als Sohn jüdischer Eltern geboren, habe sich "Henoch Kohn" später taufen lassen und "den deutschklingenden Namen Kohl" angenommen. Solche und ähnliche Erkenntnisse lassen sich in dem Buch "Geheimgesellschaften" lesen, dessen Autor Jan van Helsing eigentlich Jan Udo Holey heißt. Auf den Markt kam es beim Ewart-Verlag 1993 und soll 100000 Mal verkauft worden sein, bis im Mai 1996 von der Staatsanwaltschaft Mannheim der Lagerbestand beschlagnahmt und das Buch wegen Volksverhetzung verboten wurde. ... Natürlich gibt es van Helsings Buch, erweitert durch einen zweiten Band mit einem langen Gespräch, mittlerweile auch im Internet zum Herunterladen. Holey hat inzwischen einen eigenen Verlag in Fichtenau, über den er seine neueren Bücher, darunter auch "Die Akte Jan van Helsing" zum verschwörungsmäßigen Verbot seiner Bücher, und einige andere derselben Art anbietet, allerdings nicht die verbotenen. Die bietet neben Adolf Hitlers "Mein Kampf" beispielsweise das Thulenet zum Herunterladen an. Das Thulenet ist übrigens auf einen Deutschen mit Sitz in Berlin registriert, auch wenn der Provider sich in den USA befindet.

Von van Helsing gibt es auch noch mehr. Beispielsweise "Unternehmen Aldebaran. Kontakt mit Menschen aus einem anderen Sonnensystem", das dieser mit Karin und Reiner Feistle geschrieben hat. Vielleicht wollen die drei ja eine Sekte wie Rael aufmachen, zumindest haben sie angeblich schon selbst Kontakt mit Außerirdischen gehabt, die auch Wunderliches wissen. So sollen sich nach dem Zweiten Weltkrieg noch "drei Millionen Reichsdeutsche" im Erdinnern versteckt halten....

Als der rassistische Antisemitismus sich Ende des 19.Jh. etablierte, war er zunächst säkulare Fortentwicklung der mittelalterlich-kirchlichen Juden-Verteufelung als Christusmörder und Satansanbeter. Schon bald entstanden dann paranoide Ideen einer "jüdischen Weltverschwörung", die sich insbesondere in Deutschland zur Angstvorstellung vom "Sieg des Judentums über das Germanentum" (Wilhelm Marr, 1879) steigern sollten.

Einen Kulminationspunkt bildeten um 1900 die "Protokolle der Weisen von Zion", obgleich sie schon 1920 als Fälschung des zaristischen Geheimdienstes entlarvt wurden. Dennoch lieferten sie die Hauptmotivation für Hitlers Kriegserklärung an die "jüdisch-imperialistischen Mächte" und sind bis heute beliebtes Propagandainstrument z.B. arabischer und neonazistischer Antisemiten.

Im Dickicht der rechtsextremen Internet-"Conspiracy" erleben die "Protokolle" eine vielfache digitale Wiedergeburt, denn nie ließen sich Fälschungen so leicht herstellen, variieren und verbreiten wie heute im Web.

Auch v. Helsings Text über "die Geheimbünde", der hier exemplarisch herausgegriffen sei, greift auf diese angeblich zu Unrecht kritisierte Quelle zurück. Er verquickt in der Diktion eines Zwölfjährigen die "Protokolle" zu einem mehr durch Fleißarbeit als durch Kreativität gespeisten Mammutwerk. Aus alten Nazi-Mythen, Satanismus, Zahlenmystik, Ufo-Science-Fiction bis hin zu esoterischen Visionen entsteht eine ermüdende Litanei der Weltverschwörungen. "In den Schulbüchern bekommen die deutschen Kinder etwas von dem bösen Adolf Hitler erzählt, der anscheinend ... der allein Schuldige dieser Ereignisse war." In "Wahrheit" stand dahinter Aleister Crowleys okkulter Illuminaten-Orden, dem neben Rudolf Steiner, Begründer der anthroposophischen Waldorfschulen, auch der Horror-Autor Bram Stoker angehörte. Letzterer lieferte mit seiner Figur des Dracula-Jägers v. Helsing dem Autor offensichtlich sein Pseudonym. Das Ergebnis ist ein braungefärbter Abklatsch der auch bei Hackern beliebten "Illuminatus"-Trilogie Robert Anton Wilsons, die im Kinofilm "23" die Basis eines dokumentarischen Hackerepos lieferte.

Die Jagd nach "der Wahrheit", nach Ufos und Geheimdiensten sowie eine simple Schwarz-Weiß-Moral verbindet die braune Mystik mit Hollywoods Akte-X-Mystery, der Kultserie nicht nur für Internet-Kids. Paranoia erreicht als Modetrend auch die Mitläufer der Netz- und Massenmedien. Vielleicht liegt hier deren Beitrag zu heutigen Neonazi-Erfolgen: In der Umlenkung von Kritikfähigkeit in für die Konsumkultur harmlose, für die so erzeugten Sündenböcke aber tödliche Bahnen.

In der Wochenzeitung DIE ZEIT 1998 Nr. 23 gelesen:
Braune Esoterik auf dem Vormarsch:
Viele Bücher aus der New-Age-Szene zeichnen ein rassistisches Weltbild

Rechter Wahn
von Oliver Schröm
unter Mitarbeit von Dorit Kowitz & Anton Maegerle
Die Juden hätten 1933 den Deutschen den Krieg erklärt, schreibt Jan van Helsing in seinem zweibändigen Werk "Geheimgesellschaften". Deshalb hätten die Juden "allerhöchstens ein Anrecht auf ein Stück Land irgendwo in Rußland". Selber schuld seien sie am wiedererstarkenden Antisemitismus: Der israelische Geheimdienst Mossad finanziere "größtenteils die deutsche Neonazi-Szene". Helmut Kohl, enthüllt Helsing, sei Mitglied eines jüdischen Geheimbundes. Als Sohn jüdischer Eltern geboren, habe sich "Henoch Kohn" später taufen lassen und "den deutschklingenden Namen Kohl" angenommen.

Die "Geheimgesellschaften", 700 Seiten stark, erschienen 1995 im Ewert-Verlag, der auf Gran Canaria und im nordrhein-westfälischen Lathen residiert. Binnen Wochen wurden mehr als 100 000 Exemplare verkauft, das Stück zu 45 Mark: ein Bestseller, ein Millionengeschäft.

Im Mai 1996 ließ die Staatsanwaltschaft Mannheim den Lagerbestand beschlagnahmen und leitete ein Strafverfahren wegen Volksverhetzung ein. Dabei kam Überraschendes heraus: Der Autor Jan van Helsing heißt mit bürgerlichem Namen Jan Udo Holey und gehörte einst zur Punkerszene im baden-württembergischen Crailsheim. Dort hatte er einmal für Aufsehen gesorgt, als er auf dem Rathausplatz eine Deutschlandflagge verbrannte. Das Pseudonym Jan van Helsing hat sich der 32jährige bei der Hauptfigur aus Bram Stokers "Dracula"-Roman geborgt, um in einer Mixtur aus Hitlers "Mein Kampf", wilder Science-fiction und Schwarzer Magie ungestraft vor einer "jüdischen Weltverschwörung" warnen und den Holocaust leugnen zu können.

Den Vertrieb des Buches organisierte federführend Uli Heerd vom Michaels-Verlag im bayerischen Peiting. Er saß bis vor kurzem für die Grünen im Kreistag. "Zu dem Helsing-Buch gebe ich keinen Kommentar mehr", sagt Heerd jetzt. "Wir haben es nicht mehr im Angebot. Dafür haben wir jetzt andere Bücher, die sich mit Machtmißbrauch beschäftigen."

Bei Esoterikmessen werden derweil die "Geheimgesellschaften" weiterhin verkauft - unter dem Ladentisch. Bei der Leipziger Buchmesse im März dieses Jahres bot der Ewert-Verlag das Buch sogar offen an, jedoch in englischer und französischer Sprache, um sich so dem Zugriff der Staatsanwaltschaft zu entziehen.

Den Käufern, die sich sonst für Bachblütentherapie, Hellseherei und heilende Steine interessieren, scheint es egal zu sein, daß der Bestseller ins Visier der Justiz geraten ist. "Nur wer sich mit Esoterik nicht auskennt, kriegt das in die falsche Kehle", sagte in Leipzig eine Helsing-Anhängerin, die ihren Namen nicht nennen wollte.

"Drei Millionen Reichsdeutsche" sollen sich im Erdinnern versteckt halten

Am Messestand des Ewert-Verlags gab es auch einen neuen Jan van Helsing: "Unternehmen Aldebaran. Kontakt mit Menschen aus einem anderen Sonnensystem", Koautoren: Karin und Reiner Feistle. In dem Buch behaupten die drei, seit ihrer Kindheit regelmäßig von Außerirdischen besucht worden zu sein. Die Außerirdischen hätten am Ende des Zweiten Weltkrieges vielen Deutschen zur Flucht verholfen; "drei Millionen Reichsdeutsche" würden sich noch im Erdinnern versteckt halten.

Direkt neben dem Stand des Ewert-Verlags bot der Verlag für außergewöhnliche Perspektiven (VAP) aus dem nordrhein-westfälischen Preußisch Oldendorf seine Bücher feil. Im Angebot: das zweibändige Werk "Insider". Auf 500 Seiten erklärt es, "wer die Welt wirklich regiert", nämlich ein "weltweites Verschwörungsnetz" aus "westlicher Hochfinanz und Kommunisten", das eine "Neue Weltordnung" schaffen wolle, die für "die Menschheit den Abstieg in die Sklaverei bedeute". Vor zwanzig Jahren wurde es vom US-Bürger Gary Allen geschrieben; die Nachfrage hält bis heute an. "Es gibt in Deutschland 80 Millionen Einwohner", erklärt dazu VAP-Chef Bruno Goll, "ziehen Sie davon 7 Millionen Ausländer ab, bleiben noch immer 73 Millionen Leser übrig."

Nach Schätzungen des Börsenblatts, einer Fachzeitung des Buchhandels, werden mit Esoterikliteratur jährlich fünfzehn Milliarden Mark Umsatz gemacht. Der österreichische Esoterikkritiker und Sachbuchautor Roman Schweidlanka schätzt, daß ein Viertel der esoterischen Gemeinschaften im deutschsprachigen Raum rechtsextremistisch eingestellt sei. Schweidlanka spricht bereits von "arischer Esoterik".

Armin Pfahl-Traughber, Mitarbeiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz in Köln, bestätigt: "Wenn ich in den Esoterikabteilungen der Buchhandlungen willkürlich ins Regal greife, erwische ich immer öfter ein Buch mit rechtsextremistischem Inhalt." Es ist bemerkenswert, daß diese Bücher nicht nur in den einschlägigen rechten Verlagen erscheinen. So brachte beispielsweise der Goldmann-Verlag das Buch "Schicksal als Chance. Das Urwissen zur Vollkommenheit" heraus. Der Esoterik-Bestsellerautor und Münchner Startherapeut Thorwald Dethlefsen schwadroniert darin im Stürmer-Stil: Der Mensch "hat sich zu bemühen, eine möglichst nützliche Zelle zu sein, so wie er es von seinen Körperzellen erwartet, damit er nicht zum Krebsgeschwür dieser Welt wird. Verläßt er dennoch die Ordnung mutwillig, um seine mißverstandene Freiheit auszukosten, so sollte er sich nicht wundern, wenn er eliminiert wird."

In "Karma und Gnade", erschienen im Münchner Aquamarin-Verlag, vertritt Verlagsleiter Peter Michel die Überzeugung, daß Mongoloide nur ihr schlechtes Karma abtragen: Sie seien in einem früheren Leben zu selbstsüchtig gewesen. Neben klassischen Esoterikwerken über Astrologie und Tod verlegte Michel auch die rassistischen Texte von Gisela Weigl und Franz Wendel, die Dunkelhäutigkeit mit "geistiger Schwerfälligkeit" gleichsetzen.

Dabei ist es nicht so, daß die Esoterikbranche von der rechtsextremen Szene unterwandert würde. Im Gegenteil: "Es ist die Esoterik selbst, von Anfang an und in ihrem Kernbestand, die sich mit Grundauffassungen des rechtsextremistischen Denkens deckt", sagt Holdger Platta, der als Wissenschaftsjournalist unter anderem für Psychologie Heute schreibt. Platta sieht bestürzende Übereinstimmungen zwischen rechtsextremistischen Ideologien und esoterischen Thesen. Da werde Sozialdarwinismus pur propagiert, das Leben als ewiger Kampf zwischen Starken und Schwachen dargestellt und der "Ausleseprozeß" bejaht.

Bereits beim US-Amerikaner Charles W. Leadbeater, einem Esoterikguru der zwanziger Jahre, finden sich Rechtfertigungen für die Ausbeutung und Vernichtung der Völker der Dritten Welt. Das Aussterben der Naturvölker nennt Leadbeater eine "karmische Unvermeidbarkeit", da die Angehörigen der germanisch-nordischen Rasse "als höher entwickelte Seelen bereits über diese hinweggeschritten sind".

Führende Nazis waren bekennende Anhänger der Esoterik. Heinrich Himmler, Reichsführer SS, ließ seine SS-Mannschaften teilweise biologisch-dynamisch ernähren und mit Naturheilmitteln kurieren. Aus seinem elitären Selbstverständnis, ein "Erleuchteter" zu sein, resultierte auch sein Rassenwahn und die Bejahung des Holocaust.

Einige zeitgenössische Esoteriker versuchen nun, die Verantwortung der Nazis an der Judenvernichtung zu relativieren: "Hätten die sechs Millionen wirklich entkommen wollen, wäre es ihnen geglückt", verkündete der amerikanische Esoteriktherapeut Phil Laut auf einem seiner Seminare. Und in einer ORF-Talk-Show behauptete der deutsche Staresoteriker Erhard Freitag schon einmal, das jüdische Volk hätte in den Gaskammern des "Dritten Reiches" Vergehen aus früheren Leben zu büßen gehabt.

Esoterikkritiker Platta weiß für den neuen Boom nur eine altbekannte Erklärung: "Eine wirtschaftliche Rezession geht stets einher mit der Konjunktur des Aberglaubens. Wenn es in einer Gesellschaft kriselt, nimmt leider die Bereitschaft zu, sich solchem Gedankengut zuzuwenden."

Ferner: people.freenet.de/panokratie/helsing.htm
Dieser Text entstand als Reaktion auf ein grow!-Interview mit Jan van Helsing (im wahren Leben als Jan Udo Holey bekannt).

Jo Conrad

Weltverschwörungstheorien

Die unsäglichen Protokolle der Weisen von Zion

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