Geschrieben von D. am 29. Dezember 2002 11:59:47:

Geschichtlich betrachtet waren nach den USA in den 1920er Jahren mit die meisten Bibelforscher in Deutschland vorhanden. Im Wachtturm-Jahrgang 1926 gab es mal eine Detailauflistung wieviele Bibelforscher in welcher Stadt usw. am Gedächtnismahl des Jahres 1926 teilnahmen. Die Untergliederung in Teilnehmer und Anwesende gab es damals ja noch nicht. Anwesende waren da gleich Teilnehmer. Die diesbezüglichen Zahlen habe ich jetzt mal zusammengezählt. Die "Spitzenstädte" mal in der Reihenfolge ihrer Wertigkeit.
Platz eins belegte angefochten Dresden, gefolgt dann von Leipzig, Berlin, Magdeburg, Essen, Chemnitz, Hamburg, München, Nürnberg, Stuttgart, Kiel und noch etliche andere Städte, die sich zahlenmäßig aber immer mehr abflachen.
Zusammengezählt ergab dies für 1926 24 459 Gedächtnismahl-Anwesende in Deutschland.
Zum Vergleich: Im Jahre 1915 waren es 1 368 Teilnehmer.
Interessant ist aber vielleicht noch eine andere Zahl. Bekanntlich trimmte Rutherford seine Bibelforscher zu Bücherverkäufer. Nicht jedem behagte allerdings diese Entwicklung. Und so ist es bemerkenswert, dass die Zahl der deutschen Verkündiger, dass heißt derjenigen, die der WTG auch einen Bericht ablieferten für 1928 auf 9 755 beziffert wurde

Geschrieben von Ewald am 29. Dezember 2002 23:34:23:

Oh leihet mir euer Ohr und höret folgende Begebenheit. Wir schreiben das Jahr 2002 des Herrn und diese Geschichte spielt in Schwerin. ...
Geschrieben von
D. am 30. Dezember 2002 00:10:13:

Als Antwort auf: ein etwas anderer Erlebnisbericht <3899.htm> geschrieben von Ewald am 29. Dezember 2002 23:34:23:

Google machts möglich
InsideDarkness; Horrorgeschichten
Dort durchklicken zu Robert Zobel

www.insidedarkness.de/frames/start/id_index_start.htm

Geschrieben von Ewald am 30. Dezember 2002 14:54:31:

Als Antwort auf: Re: ein etwas anderer Erlebnisbericht <3900.htm> geschrieben von D. am 30. Dezember 2002 00:10:13:

Hey D. bist ja ein echter Detektiv.
Also ob das eine Horrorgeschichte ist sei mal dahingestellt.
DA gibt es bestimmt andere Erlebnisse mit den ZJ die mehr einer Horrogeschichte nahekommen.

Bin jetzt mal für ein paar Tage weg.

Ich wünsche allen alles Gute fürs neue Jahr.

Ewald

Geschrieben von D. am 30. Dezember 2002 17:24:13:

Gestern bei ebay. Vier Bände des "Tagesanbruch" (dem Vorläufer der Russellschen "Schriftstudien" unter anderem Seriennamen) im Angebot. Schwindelerregende Preise von bis zu 170 Euro pro Band werden geboten. Mit unter den Bietern ein italienischer Profi.
Man fragt sich nur eines. Weshalb sind diesen Leuten diese Bände soviel Geld wert?
Kennen die nicht das Schriftstudienangebot via CD-ROM von Herbert Raab? Oder die Online-Variante ...
Gleichwohl, es bleibt natürlich jedem selbst überlassen, wie er denn sein Geld verbrennen will.
Eine Zusammenfassung einiger Kernaussagen von Russell mal in nachstehendem Link:

Schriftstudien-Zusammenfassung Russells Stein

Geschrieben von D. am 09. Januar 2003 15:53:52:

Als Antwort auf: Rückblick auf die Hitlerzeit <3917.htm> geschrieben von Drahbeck am 05. Januar 2003 13:20:11:

In der "Erwachet!"-Ausgabe vom 8. Juli 1998 setzte sich die WTG einmal mit jenen Anwürfen auseinander, die ihr Verhalten im Jahre 1933 in Deutschland in ein schiefes Licht stellen. Tenor der dortigen Abhandlung. Wir sind doch der "Engel des Lichts". Wie man sich da erdreisten könnte kritische Rückfragen zu stellen.
Offensichtlich werden diese Rückfragen trotz dieser WTG-Verteidigung aber immer wieder aufs neue gestellt. So hat beispielsweise eine durchaus als evangelikal anzusehende Webseite (Glaubensstimme, die unter anderem das Buch von Franz Stuhlhofer "Das Ende ist nahe" und noch einige andere interessante Texte offeriert), kürzlich auch eine Faksimilewiedergabe der Berlin-Wilmersdorfer WTG-Erklärung vom 25. 6. 1933 mit auf ihrer Webseite eingestellt. Den hiesigen Lesern wird damit sicherlich nichts neues mitgeteilt. Aber wie man sieht, das Thema zieht immer wieder aufs neue seine Kreise und will einfach nicht verstummen. Sehr zum Mißbehagen der WTG, die das am liebsten so hätte. Und so ist denn zu registrieren, dass der fragliche Artikel aus obiger "Erwachet!"-Ausgabe auch auf der WTG-Webseite mit eingestellt ist.
www.watchtower.org/languages/deutsch/library/g/1998/7/8/article_01.htm
In der Sache erspare ich mir jetzt eine Detailauseinandersetzung mit diesen WTG-Ausführungen. Erinnert sei daran, dass die meinerseits schon vielfach vorliegt. Es sei nur auf die Links in der Linksammlung "Hitlerzeit" hingewiesen. Etwa auf den zum Thema:
Anbiederung
Oder: Beflaggung
Und anderes mehr.
Ich fürchte für die WTG. Trotz dieser Einstellung ihres "Erwachet!"-Artikels auf Ihrer Webseite. Das Thema wird nicht zur ruhen kommen. Kann es auch nicht. Dieweil die WTG-Verteidigung etliche Schwachstellen aufweist

Hitlerzeit

Geschrieben von D. am 10. Januar 2003 17:07:48:

Eine eingegangene Frage.
Und der Versuch ihrer Beantwortung.

eine Frage in Bezug auf ein Buch von den Zeugen Jehovas. Sie kennen sicherlich "Mein Buch mit biblischen Geschichten". Ich kannte das bisher nur in gelbem Einband mit bordeauxroter Schrift. Jetzt habe ich neulich ein blaues Exemplar ersteigert mit goldfarbener Schrift. Der Inhalt scheint identisch zu sein. Wissen Sie, ob das eine Neuauflage ist oder ob es einen anderen Grund gibt für die zwei verschiedenen Farben beim Einband?

Das scheint eine Frage zu sein, wo ich eigentlich auch nur spekulieren kann. Offizielle Infos dazu habe ich auch nicht. Ich kenne das Buch auch nur in der Variante gelber Einband...
Aber neulich bin ich über etwas ähnliches gestolpert. Das Buch von 1985 "Das Leben - Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung" (auch blauer Einband, goldfarbene Schrift) kannte ich bisher auch nur im Größenformat 18 x 23 cm. Dasselbe Buch habe ich jetzt aber auch im Miniformat 12 x 16 cm. Man braucht bei letzterem fast schon eine Lupe zum lesen wegen der kleinen Schrift. Seitenzahl und Inhalt alles unverändert.
Mir scheint, die WTG tritt gegenüber früher bei ihrer "Literatur" auf die Kostenbremse. Beispiel: Es gibt gegenüber früher keine Hardcover-Umschläge bei ihren Neuerscheinungen mehr. Ich kenne auch noch andere WTG-Bücher mit unterschiedlichen Buchumschlägen. Beispielsweise das 1961-Buch "Dein Name werde geheiligt". Das habe ich sowohl mit blauem, als auch mit ockerfarbenem Umschlag vorzuliegen. Inhalt aber gleich.
So wird es sich wohl auch in dem genannten Fall verhalten. Vielleicht hat die WTG mal als "Schnäppchen" en gros Materialien für blaue Umschläge eingekauft. So werden die eben auf diese Art vermarktet

Geschrieben von Robin am 13. Januar 2003 17:54:19:

Kann man denn davon ausgehen, dass alle ZJ Wehrdienstverweigerer sind?

Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass die Ableistung von Ersatzdienst zum Ausschluss führte. Zumindest war das Dienstamt flöten.
Heute werden ZJ ausgeschlossen, wenn sie sich weigern, Ersatzdienst zu leisten.

Geschrieben von Drahbeck am 21. Januar 2003 12:22:23:

Als Antwort auf: Re: Blut für Öl <4002.htm> geschrieben von D. am 20. Januar 2003 11:22:20:

Für die "Catholica" und verwandtes wahr Jahrhundertelang die Höllenlehre einer ihrer wichtigsten Machtfaktoren. Je besser es der Priesterschaft gelang, ihre Schäfchen in Angst und Schrecken zu versetzen, um so gefügiger, um so ausbeutungsbereiter waren letztere. Die "Legende von Jesus hat uns ein fettes Leben beschert", sollen vielleicht in einer schwachen Stunde, vielleicht auch der Legende nach, einiger ihrer Profiteure schon mal bekannt haben.
Theoretisch hatte Russell die Höllenlehre dann abgeschafft. Praktisch haben seine Nachfolger sie nur modifiziert. In der Ausmalung ihres "Harmagedons" können sie es durchaus mit den größten Zynikern der Catholica aufnehmen.

Nun ist es vielleicht wieder einmal so weit. Die Generalstabsplaner haben ihre Pläne gemacht. Sorgfältig sortierend. Welcher "Schurke" so wie ihn beseitigen, bringt uns den größten Profit (beispielsweise Erdöl). Und welche Schurken die über kein Erdöl verfügen, können wir einstweilen außen vor lassen. Das ganze darf natürlich nicht an der Stimmung der eigenen Bevölkerung scheitern. Die muss schon mit "Hurra - es ist endlich Krieg" schreien. Das war schon im ersten Weltkrieg so. Und das bemühte sich im WK 2 auch Hitler so auf die Bühne zu bekommen. Was besseres gibt es für solche Zielstellung als die ratio auszuschalten!

Harmagedon fiebern nicht nur die Zeugen entgegen. Noch etliche andere. Man sehe sich mal Stuhlhofers Buch an. Oder wer in Berlin den Fernsehsender Offener Kanal empfangen kann und wer mit seiner Zeit nichts besseres anzufangen weiss. Der sehe sich mal an einem Wochenende a l l e angebotenen religiös orientierten Sendungen an. Er wird mit Sicherheit fündig werden. Beispielsweise bei einer Sendereihe der Siebenten-Tags-Adventisten Reformationsbewegung. Von unbedeutenden Kleinigkeiten abgesehen, vermeint man da die Diktion in Sachen Endzeit der Zeugen Jehovas von vor noch gar nicht so langer Zeit wieder zu vernehmen.

Dann gibt es, jetzt werde ich mal etwas deutlicher, auch "Ex"-Zeugen Jehovas. Wieso die sich "Ex" nennen ist manchmal nicht so recht klar. Konzediert sei ihnen, dass sie auch am WTG-Totalitarismus gescheitert sind. Wäre der nicht, wären sie heute noch "stramme Zeugen Jehovas". Ideologisch sind sie es zum Teil noch. Namentlich im Sinne der "Harmagedontheorie".

Sicherlich, die Menschheit hat die Fähigkeit sich selbst auszurotten. Auch die "genialsten" Generalstabsplaner verkalkulieren sich manchmal. In Ihren Planungen ist ihnen der Sieg gewiss. In ihren Planungen werden sie die Bedingungen diktieren.
Ihnen allen sei mit der Phytia aus dem klassischen Altertum geantwortet.
"Wenn du den Halys überschreitest wirst Du ein großes Reich zerstören".

Dies mag mit einem faktischen Harmagedon identisch sein oder auch nicht. Ob die Sieger ihre Ziele wirklich erreichen? Und ob den "Hurraschreiern" die wundersame "Errettung" wirklich beschert sein mag. Das mag für den in seiner Vorstellung so sein, der die ratio auzuschalten beliebt. Andere werden dazu als Kommentar indes nur dies sagen:
Der Menschheit erleidet nur das Schicksal dass sie sich selbst bereitet. Wir spielen nur Vabanque (alles oder nichts) ließ Hitler in seinem Generalstab verkünden. Die Rolle der Vabanquespieler ist offenbar noch nicht ausgespielt.

. Geschrieben von Drahbeck am 14. Januar 2003 06:18:53:

Bereits Mitte Oktober 1939 wurden die damals 1004 französischen Zeugen Jehovas, von der französischen Regierung verboten. Es sollte das Vorspiel noch schlimmeren sein, dass alsbald eintrat. Ein "Zankapfel" zwischen Deutschland und Frankreich war auch das Elsass. Jeweils kriegerische Ereignisse führten zu seinem "Anschluss" an Deutschland, oder im Gegenzug auch an Frankreich. Im Ergebnis der Ersten Weltkrieges wurde es davor bei Deutschland, wieder Frankreich zugeschlagen. Gleichwohl blieb der Anteil deutschsprechender Bewohner verhältnismäßig groß.

Nach 1940 hatte es Hitlerdeutschland wieder annektiert. Für die dortigen Zeugen Jehovas hatte dies zur Folge, dass genanntes bereits französischerseits ausgesprochenes Verbot, noch um einiges verschärft wurde.
Etliche Zeugen Jehovas dieser Region, müssen zeitgenössisch der "ersten Generation" zugerechnet werden. Das heisst es waren keineswegs solche, die aufgrund bereits bestehender elterlicher Tradition Zeugen Jehovas waren. Es waren also im hohem Maße "Neukonvertierte". Unter ihnen auch eine Familie Arnold aus Mülhausen im Elsass.

Wie schon angedeutet machte die Gestapo nachdem sie die Herrschaft im Elsass eingenommen hatte, nicht viel "Federlesen" mit den Zeugen Jehovas. Eine Tochter aus der Familie Arnold, Simone Arnold (später verheiratete Liebster) berichtet autobiographisch darüber. So erwähnt sie, nach der Verhaftung ihres Vaters (sie war 1930 geboren, hat also die Vorgänge als halbwüchsiges Kind schon voll bewusst mitbekommen), dass ihre Mutter, nach der Verhaftung einen Brief erhielt. Zitat:
"Wie konnte Papas Stiefvater, der liebevolle und großzügige Paul Arnold, einen solchen Brief schreiben? Wie konnte mein Opa-Pate nur solche Dinge sagen? Und wie konnte er glauben, Deutschland sei das Schwert der katholischen Kirche im Kampf gegen Abtrünnige und Kommunisten? Er sei stolz darauf, wieder Deutscher zu sein, und glücklich, dass Ungeziefer wie wir endlich ausgerottet würde. Auch freue er sich, dass sein Stiefsohn im Gefängnis sitze, und hoffe, dass er bald im Konzentrationslager lande. Er sei stolz darauf, dass mein Cousin Maurice sich freiwillig in die deutsche Wehrmacht gemeldet habe und dass seine ältere Schwester deutschen Soldaten diene. Für ein Deutschland, das von allen Feinden befreit werden müsse, einschließlich der Bibelforscher, sei kein Preis zu hoch. Die Unterschrift 'Heil Hitler! Paul Arnold'."

Noch so eine Episode die den ganzen Ernst der Lage deutlich machte. Nachdem der Vater verhaftet, berichtet die Tochter:
"Mutter war zur Bank gegangen und kam kreidebleich zurück. Die Gestapo hatte unser Konto aufgelöst. Es sollte noch schlimmer kommen. Sie kam mit leeren Händen vom Arbeitsamt wieder.
'Ohne Arbeitskarte kann niemand arbeiten', sagte Mutter leise …"

Zitate dieser Art brauchen wohl nicht noch weiter ergänzt zu werden. Und so ist man denn auch keineswegs "überrascht" vernimmt man im weiteren Verlauf des Berichtes, dass auch Simone Liebster noch am eigenen Leibe erfahren sollte. Ausgestoßen aus der Schulgemeinschaft, "Heimerziehung" überantwortet und anderes mehr.
Nach 1945 gab es ein relatives Happyend. Auch der Vater kehrte aus dem KZ zurück. War es wirklich ein "Happyend"?
Es mag sich jeder seine eigene Antwort darauf formulieren, wenn er auch Sätze liest wie beispielsweise den:

"War dies denn wirklich mein Vater? Wie konnte sich seine Stimme so sehr verändert haben? In nur vier Jahren war er ein Greis geworden. Er hatte seine Zähne verloren und war fast taub. Seine Beine hielten ihn nicht mehr aufrecht. Die Hände zitterten. Sein rundes Gesicht war ganz lang. Seine Gesichtsfarbe war nicht mehr rosa, sondern gelb. Er war mir so fremd, wie auch ich ihm fremd vorkommen musste".

Die Simone Arnold besuchte dann im Jahre 1952 (also als Zweiundzwanzigjährige) die WTG-Schule Gilead. Dort lernte sie dann noch einen Druckereiarbeiter namens Max Liebster kennen. Dort als Schriftsetzer eingesetzt. Max Liebster, viele werden es wissen, hatte auch eine persönliche "KZ-Karriere" schon hinter sich. Die Simone Arnold auch in ihrer Familie plastische Beispiele dafür vor Augen. Die beiden heirateten schließlich im Jahre 1956. Liest man auch zwischen den Zeilen. Etwa jenen Satz wo die Simone betont, dass dieser Max doch erheblich älter sei als sie selbst, und zitiert sie dann eine Mit-Gileadabsolventin die sich dergestalt verbreitet, man solle sich aufopfern. Berücksichtigt man dies alles wird man vielleicht sagen können. Es war keine "reine Liebesheirat". Aber das soll es ja bei den Zeugen Jehovas des öfteren geben. Nicht nur im Falle Simone und Max Liebster.

Nachdem der Bericht der Simone Arnold Liebster bereits seit einiger Zeit in Englisch vorgelegen hat, gibt es unter dem Titel "Allein vor dem Löwen" jetzt auch eine überarbeitete deutsche Fassung davon. Im Anhang gibt es auch einen knappen Abriss über die politisch-geschichtliche Entwicklung des Elsass. Diese Mit-Anfügung ist durchaus zu begrüßen, da nur wenige mit dessen spezifischer Geschichte näher vertraut sein dürften.

Geschrieben von Drahbeck am 15. Januar 2003 14:05:38:

Bei ebay gibt es zur Zeit noch das Angebot das "Photo-Drama" auf CD-ROM. Nicht von der WTG. Es handelt sich dabei um eine private Edition.

Neben dem Text des Photodrama-Buches im pdf-Format in Deutsch und Englisch, werden auch die dazugehörigen Bilder (separat) offeriert. Das seinerzeitige WTG-Photodrama-Buch brachte die Bilder nur in schwarz-weiss-Wiedergabe. Hier werden sie in Farbe offeriert.
Am interessantesten ist vielleicht das eigentliche Photodrama (ein Media Player zum abspielen muss auf dem Computer vorhanden sein). Zusammengeschnitten auf eine Spieldauer von rund einer Stunde, kann man sein "Bedürfnis" nach religiösem Kitsch befriedigen.

Russell tritt übrigens auch in Erscheinung (mehr zum Schluss). Seine Tonlage passt "wie die Faust aufs Auge" zum vorher offerierten. Made in Kitsch.
Schon einleitend hört man in dozieren. Bemerkenswert. Sein Steckenpferd, die Pyramide, wird im Hintergrund mit offeriert. Dann begegnet man der Noah-Story. Woher der Russell nur das alles so genau wusste? Beispielsweise, dass Noah über einen "meterlangen"Vollbart verfügte. Die nächste Rührseligkeitsepisode. Die Opferung des Isaak durch Jakob. Man muss in der Tat die ratio dabei ausschalten, sonst könnte man dazu auch kritische Anmerkungen machen. Ein Gott der Menschenopfer fordert?!

Überleitend zu "Rabbi Jesu" wird man eingestimmt durch ein Kirchenlied aus "Babylon der Grossen" Stille Nacht heilige Nacht…"
Pardon. Damals feierte man ja noch Weihnachten. Folgerichtig war das d a m a l s rechtens. Wie man denn auch die Kreuzigung an einem buchstäblichen Kreuz dargestellt bekommt.
Überhaupt, gegenüber der Buchversion sticht besonders hervor, dass man die musikalische Untermalung mit serviert bekommt. Ein paar "stramme Opern-Arien" kann man sich so einverleiben. Mit einer Selbstverständlichkeit, wie man sie von den heutigen Zeugen Jehovas durchaus nicht gewohnt ist, gehört die klassische Orgel, nebst Geigengesang zu den dominierenden Musikinstrumenten. Warum eigentlich nicht mehr heute? Wohl weil Rutherford dann noch entdeckte, die gehört ja auch zu "Babylon der Großen"

Summa summarum: Die ganze Veranstaltung war doch wohl im Sinne "religöser Erbauung" konzipiert. Etwas was Rutherford dann auch in die Wüste jagte.
Wer dafür eine "Ader" hat und wer auf so etwas "abfährt", kommt vielleicht auf seine Kosten. Wem diese Eigenschaft inzwischen grundlegend abhanden gekommen ist, für den bleibt als Endresümee nur das Urteil übrig. Eine grandiose Kitschveranstaltung!

Geschrieben von Gerd Borchers am 16. Januar 2003 08:41:40:

Als Antwort auf: Photodrama <3963.htm> geschrieben von Drahbeck am 15. Januar 2003 14:05:38:

>> Die Opferung des Isaak durch Jakob. Man muss in der Tat die ratio dabei ausschalten,

Oho, sehr interessant. grimpf blau

Geschrieben von D. am 17. Januar 2003 21:04:34:

Als Antwort auf: K. Re. <3978.htm> geschrieben von Martinus am 17. Januar 2003 15:08:23:

Folgt man dieser Diktion, wären dann wohl "blos" die "bösen Ex-ZJ" die schlimmen Geschäftemacher.
Zeugen Jehovas hingegen die "Heiligen".
Einen solchen "Heiligen" kann man derzeit bei ebay beobachten. Ist nur ein kleines Beispiel. Der hat die Marktlücke entdeckt CD-ROM-Angebot "Photodrama". Vom ersten ebay-Angebot bis jetzt (er bietet immer noch wieder neu an) haben sich seine Preise drastisch nach oben verschoben. Nicht etwa weil seine Herstellungskosten teurer geworden wären. Sondern um des Profites willen. So ist das mit den "Heiligen", die sich da Zeugen Jehovas nennen

Geschrieben von Martinus am 17. Januar 2003 23:58:42:

Ich habe nie behauptet, dass ZJ "Heilige" sind - ganz im Gegenteil!

Aber "ungläubige" Ex-Zeugen sind es noch weniger.
Ist doch klar: Wenn es keinen Gott gibt, besteht auch kein Grund, ein moralisch einwandfreies Leben zu führen.

So einfach ist das.

Das ganze pseudointelektuelle Geschwätz soll doch nur ablenken.

Geschrieben von D. am 18. Januar 2003 00:12:59:

Als Antwort auf: Re K. <3986.htm> geschrieben von Martinus am 17. Januar 2003 23:58:42:

Ob die Gleichung: Moral = Gottesglaube
und Gottesglauben = Moral
in der Praxis immer aufgeht, erscheint mir so ausgemacht nicht zu sein. Ein Blick in die Kirchengeschichte belegt dies. Letztendlich auch für Zeugen Jehovas zutreffend.
Empfehlenswert wäre da auch einmal eine Auseinandersetzung mit den Ausführungen von August Bebel

August Bebel

Geschrieben von D. am 18. Januar 2003 00:41:47:

Als Antwort auf: Re: Re Moral <3987.htm> geschrieben von D. am 18. Januar 2003 00:12:59:

Siehe vergleichsweise dazu auch mal:

Die Gesellschaft wurde der Schmach preisgegeben 19132Schmach

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