Geschrieben von Drahbeck am 18. September 2006 05:39:43:

Bereits seit einiger Zeit, im wesentlichen wohl ab dem Jahre 2004, kursieren im Internet einige Zeugen Jehovas bezügliche Texte von ihm. Einer von ihnen wurde in etwas abgewandelter Form unter der Überschrift „Die Hackordnung wird gewahrt", schon früher hier dokumentiert.
Hackordnung

Offenbar in zusammengefasster und erweiterter Form, gibt es diese Texte jetzt auch als Buch unter dem Titel „Korkeiche und Olivenzweig (Vier Jahre als Missionar in Portugal)"

Etwas verwundert registriert man, dass Willi Bühler fast überwiegend von "Bibelforschern" redet und die seit 1931 geläufige Bezeichnung Zeugen Jehovas, darin fast nie verwendet. Gleichwohl ist der Kontext eindeutig. Es sind die Zeugen Jehovas gemeint. Diese semantische Ungenauigkeit ist auch aus dem Grunde beanstandbar, dieweil es in Rudimenten nach wie vor Bibelforscher-Gruppen gibt, welche die Wandlungen der Rutherford-Zeit und danach, nicht mitmachten.

Man erfährt, den 1941 in Österreich geborenen Willi Bühler, hat es noch im Kindesalter, zusammen mit seinen Eltern nach Brasilien verschlagen. Im Jahre 1969 kehrte er nach Deutschland zurück, und etwa ab 1972 begann seine „Zeugen Jehovas-Karriere", die ab etwa dem Jahre 2000 wieder beendet ist.
In den dazwischen liegenden Jahren, wie schon der Buchtitel sagt, war er auch einige Zeit in Portugal.

In Deutschland kam er 1971 erstmals in nähere Berührung mit den Zeugen Jehovas. Schon dieses sollte zugleich auch existenzielle Folgen haben. In seinen Worten:

„Je mehr ich mit den Bibelforschern die Bibel studierte, desto größer wurde meine Panik: Harmagedon stand vor der Tür. Ich brach mein Ingenieurstudium ab - denn in der neuen Welt brauchte man keine Ingenieure – und ließ mich am 5. August 1972 - rund drei Jahre vor Harmagedon - taufen. Ich war gerettet! In Gottes schützender Organisation geborgen."

Zum Vorfeld der Umsiedlung nach Portugal berichtet der Verfasser unter anderem:
„Aber ich hatte an der andauernden Arbeitslosigkeit zu knabbern. Vor ein paar Monaten hatte ich meine Arbeit bei der >Iduna Versicherung< verloren; schrieb laufend Bewerbungen und erhielt laufend Absagen. Es hatte den Anschein, als ob sich alle Welt gegen mich verschworen hätte und ich in Deutschland keinen Job mehr bekommen könnte.
Bei meinem letzten Job - bei der Iduna-Versicherung hatten wir einen neuen Verkaufsleiter, Herr Förster, bekommen, der hatte sich vorgenommen den Außendienst >neu zu strukturieren<; er wollte, wie er es ausdrückte, mehr >Dampf< machen. Die Neukundengewinnung sollte forciert werden, die Außendienstler sollten sich nicht auf der Bestandspflege ausruhen, sondern sollten jetzt führend in der Akquise vorangehen. Nach einem neuen Konzept, das sich der Verkaufsleiter ausgearbeitet hatte, mußte jetzt jeder Außendienstler einen Tag lang Termine machen, und dann würde der Verkaufsleiter die Temine mit dem Außendienstmitarbeiter abarbeiten und das Verkaufsgespäch führen. Da die neuen Abschlussziele heraufgesetzt worden waren, sollte die Abschlussquote wesentlich verbessert werden. Diese Ochsentur sollte über einen Zeitraum von zwei Jahren durchgezogen werden, und dann würde sich die Spreu vom Weizen trennen. Ich hatte dabei immer mehr den Eindruck gewonnen, dass ich da irgend wann nicht mehr mithalten könnte und irgendwann hinten runter fallen würde. Jedes Jahr wurde die Messlatte höher gesetzt - irgendwann würden die Mitarbeiter das nicht mehr packen. Und eines Tages war es dann auch soweit - ich und zwei weitere Außendienstler schafften dann auch tatsächlich die >Messlatte< nicht mehr und wir bekamen zu hören: »Wir passen nicht zusammen, wir müßen uns trennen!«.

Nachfolgende Versuche wieder beruflich Fuss fassen zu können, verliefen ebenfalls ungünstig. In dieser für ihn frustrierenden Situation suchte die WTG solche, welche bereit wären in das „Hilfe tut not Gebiet Portugal" umzuziehen. In Portugal war die Ära Salazar zu Ende gegangen. Und gleichwie später beim Zusammenbruch des Ostblockes, witterte die WTG auch in Portugal „Morgenluft" und suchte händeringend solche, welche dem zu entsprechen bereit waren. Vielleicht war auch seine damalige Ehefrau solch ein Katalysator, der jenes „Angebot" in den Bereich der näheren Betrachtung führte. Portugiesische Sprachkenntnisse waren ohnehin aus der Brasilienzeit schon vorhanden.

Seine damaligen Überlegungen fasst er in die Worte:
„Das Werk sollte neu organisiert und angekurbelt werden. Wenn es in Deutschland keine Arbeit für mich geben sollte, was sollte uns daran hindern nach Portugal zu ziehen? Dort wäre zumindestens das Klima besser. Schließlich gilt Portugal ja als Sonnenland. Und Deutschland? Herbst und Winter in Wiesbaden gingen mir mächtig auf den Geist. Monate lang Kälte und Nebel, nie einen blauen Himmel zu Gesicht bekommen, das machte mich depressiv. Und das sollte ich - der ich aus dem sonnigen Brasilien gekommen war - bis an mein Lebensende hier aushalten? Da müßte ich ja bescheuert sein. Wenn schon keinen Job, dann aber bitte ein besseres Klima. … Ich war achtunddreissig Jahre alt und Meggi gerade fünfundzwanzig. Wir waren anpassungsfähig, und die portugiesische Mentalität war uns beiden vertraut; zumal wir ja zu der portugiesischen Versammlung in Frankfurt gehörten. …"

Seit 1982 in Portugal ist die anfängliche Aufnahme bei den örtlichen Zeugen Jehovas, überaus freundlich. Nicht „alle Tage" kamen dort Zugereiste aus Deutschland an. Diesem Umstand entsprechend, schwimmt er anfänglich gar auf einer Art „Euphoriewelle". Was die finanziellen Aspekte betrifft, notiert er:
„Für die laufenden Kosten, wie Miete und Lebensunterhalt, erhielten wir von der internationalen Bibelforschervereinigung, Zweigstelle Estoril, einen Unkostenbeitrag erstattet. Es langte mit ach und krach, aber irgendwie kamen wir bis Monatsende immer hin. Auch hatten wir den Vorteil, daß meine Schwiegermutter in Bad Bramstedt uns ab und zu einen Hundert-Mark-Schein per Post zukommen ließ. Auserdem bekamen wir von den Glaubensbrüdern mitunter Unterstützung in Form von Naturalien, denn Portugiesen sind gewohnt zu teilen. Wir wurden sehr oft zum Essen eingeladen und unsere Brüder hätten auch das letzte Stück Brot mit uns geteilt."

Was die Wohnverhältnisse anbelangt, erwiesen die sich, gemessen am deutschen Standard, als ausgesprochen katastrophal. Aber da galt eben die WTG-Maxime: Es soll möglichst wenig kosten. Zum zunehmendem Problem wurde dies, als sich 1984, so nicht eingeplanter Familienzuwachs einstellte. Nicht eingeplant deshalb auch, weil die finanzielle WTG-Unterstützung, prinzipiell nur an kinderlosen Ehepaaren orientiert ist Eine etwaige Aufstockung im Sinne eines "Kindergeldes", gibt es prinzipiell nicht..
Zitat:

"Jonathan (der Sohn) litt jetzt zunehmend an Atemnot, er röchelte förmlich. Eines Nachts mußten wir um zwei Uhr morgens mit ihm ins Krankenhaus, in die Notaufnahme, er drohte zu ersticken. Die Ärzte bestätigten ihm eine >Larangite edemica<, Erkrankung der Atemwege, zufolge der zu hohen Konzentration von Pilzsporen in der Luft."

Die Frage des „lieben Geldes" machte sich zunehmend bedrückend bemerkbar, nachdem die Familienzuwachs sich eingestellt hatte. Um eine Lösung zu finden, nahm auch seine Frau eine „Nebenbeschäftigung" an, die man ahnt es schon, in der Fachwelt mit dem Begriff „Strukturvertrieb" beschrieben wird. Auch dabei gab es - man ahnt es schon – ernüchternde Erfahrungen.
Unser Autor schreibt dazu:

„Hier handelt es sich nämlich um einen >Strukturvertrieb<, oder mit dem modernen Fachausdruck: >Nettwork-Marketing<, ähnlich dem des >Schneeballsystem<. Um bei diesem Vertriebsystem richtig Geld zu verdienen muß man sich zuerst eine >Struktur< aufbauen. Und das funktioniert auf folgende Weise, hier ein Beispiel: Ich vertreibe eine Ware. Dann werden zwei meiner Kunden zu meinen >Geschäftspartnern<, indem sie wieder andere Kunden als Geschäftspartner rekrutieren und diese rekrutieren wiederum weitere Geschäftspartner und so weiter. Wenn man sich dann eine Struktur mit etwa zwanzig >Ebenen< aufgebaut hat, kann man dann richtiges Geld verdienen, denn die unteren Ebenen. arbeiten ja alle fleißig mit am Aufbau der >Struktur<, die zu diesem Zeitpunkt aussieht, wie eine Pyramide. Aber dies alles erfordert, wie schon erwähnt – Ausdauer und vor allem viel Zeit. Wer denkt er könne schnell reich werden, der irrt sich gründlich. Dieser leidliche Kampf ums Geld begann sich nun in vermehrtem Maße auch auf unsere Familie auszuwirken, die Folgen: Spannungen, Reibereien, Zank und Unfrieden."

Letztendlich sollten diese finanziellen Engpässe auch das Ende des Portugal-Abenteuers einleiten, wofür auch der Satz steht:

„Eines Tages überraschte mich Meggi mit der Aussage: »Ich möchte für drei Monate nach Hamburg gehen, um bei der Firma ADECO zu arbeiten und komme dann wieder. Dort würde ich nämlich wesentlich mehr Geld verdienen als es hier möglich wäre. Bei der Tupperware komme ich auf keinen grünen Zweig.« Sie würde in Bad-Brahmstedt, bei ihrer Mutter wohnen und jeden Tag mit der AKN nach Hamburg fahren. Ich fiel aus allen Wolken. Wäre das nicht eine Bedrohung für den >Vollzeitdienst nicht drin, wir besaßen kein Telefon."

Betrachtet man das „Portugal-Abenteuer" als eine längere Reise, so gilt wohl auch in diesem Fall: Wenn einer eine Reise macht, kann er was erzählen. Wie er noch in Portugal war setzten alsbald schon weitere Ernüchterungen ein (inzwischen hat er er dort bei den Zeugen „Karriere" gemacht), sodass er als „Ältester" auch in ein Ausschlusskomitees berufen wird, welche relativ komplizierte Fälle in auswärtigen Versammlungen lösen soll. Die dabei gesammelten Erfahrungen lehren ihn, dass in der Praxis wohl einiges nicht so ist, wie es in der Theorie sein sollte. Gleichwohl ist bei solchen Fällen Licht und Schatten ziemlich ungleichmäßig verteilt. Eine „Juristenausbildung" hat er und andere, die mit solchen Fällen betraut, selbstredend nicht; obwohl sie durchaus von Vorteil für die jeweiligen Sachverhalte wären. Ohne ausreichende Kompetenz, müssen letztendlich Entscheidungen gefällt werden, bei denen (auch bei ihm) ein fader Beigeschmack, ob der Überforderung, zurückbleibt.

Das kommentiert er wie folgt:
„Hier hatten wir wieder einmal mehr den Beweis, dass nicht alle Eheleute »ein Fleisch« werden, so wie es der Schöpfer der Ehe ursprünglich vorgesehen hatte und wie es den Bibelforschern immer wieder vorgegaukelt wird, nämlich: Wer heiratet, der hat »ein Fleisch« zu werden, man muß nur den Verstand »einschalten« und daran arbeiten, dann kommt die Liebe von selber, man muß sie mit dem Ratio herbeizwingen. Gefühle sind nicht so wichtig, es hat sich alles im Kopf abzuspielen, basta; bilde dir ein, daß du glücklich bist und du bist es! Selbstbetrug läßt grüßen! Seelische Bindung? Ist nicht so wichtig! …Ich hatte den Eindruck, daß wir nicht die richtigen »Helfer« waren. Wir waren, wie Blinde, die über die Farbe Rot diskutierten. Ein Eheberater oder Psychologe wäre hier angebrachter gewesen. Aber die >0rganisation< verteufelt Eheberater und Psychologen als Werkzeuge des Teufels …Von >Seelsorge< hatte uns keiner was erzählt oder irgendetwas beigebracht. Selbsternannte Heilsbringer waren wir, die selber nicht heil waren und andere anhand auswendig gelernter Bibelverse in die Schranken weisen oder gar verdammen sollten, wenn sie sich nicht »schriftgemäß« verhielten, indem wir sie aus der >Gemeinde Gottes< hinausstießen, um sie gleichsam der >Welt Satans< zu übergeben. … Am liebsten hätte ich geraten sie sollten die Scheidung einreichen, aber das durfte ich nicht. Ich wäre wegen Verbreitung von Irrlehren selber vor ein Rechtskomitee geladen worden. Aber alles andere wäre Kurpfuscherei. Aber die Organisation will es so haben. Also mußten die Kurpfuscher ran. … Wir riefen Isilda herein und teilten ihr unseren Entschluß mit, sie aus der Organisation auszuschließen.Sie wurde kreidebleich, ihr Gesicht blutleer; sie begann zu zittern, dann sackte sie auf ihrem Stuhl zusammen und wurde ohnmächtig. Als ich vorschlug etwas zu unternehmen, riet Carlos - jetzt da wir Isilda dem Teufel übergeben hätten -, gar nichts zu unternehmen. Ich fühlte mich unangenehm berührt und unwohl in meiner Haut. …Sie saßen daneben und unterhielten sich, wie die Formalitäten des Ausschlusses über die Bühne gehen sollten; konnten anscheinend, wie schizoide Persönlichkeiten Gefühl und Verstand voneinander abspalten, eines hatte nichts mit dem anderen zu tun. Zum ersten Mal kamen mir meine Glaubensbrüder vor, wie Automatenmenschen. … Ich kam mir vor, als säße ich im falschen Film. Nachdem sich Isilda einigermaßen erholt hatte sagten wir ihr, daß sie gehen könne. Unsicher schwankend, zitternd und von Weinkrämpfen geschüttelt verließ sie den Saal. Wir machten die Dokumentation des Ausschlusses in vierfacher Ausfertigung fertig, eine weiße, eine gelbe, eine grüne und eine graue Ausfertigung, alles mußte ja schließlich seine Ordnung haben."

Tragikkomische Dinge erlebte er in seiner Amtszeit im „Ausschlusskomitee" auch. So den Fall, dass der „Kassenwart" einer Zeugen Jehovas-Versammlung, der jahrelang unbeanstandet seine Tätigkeit ausgeübt, plötzlich der Geldunterschlagung bezichtigt wurde. Das monatliche Spendenaufkommen eines Monats war plötzlich nicht mehr auffindbar. Das hatte Folgen. Der Betreffende wurde aller seiner Ämter entsetzt und auch innerhalb der Versammlung machte sich ein Hassklima gegen ihn breit. Namentlich seine Familienangehörigen litten besonders darunter. Aus Angst vor Einbrüchen, hatte der „Kassenwart" die Gepflogenheit, die Gelder in der Wäsche zu verstecken. Offenbar hatte er wohl etwas „zu gut" versteckt. Jedenfalls war das Geld trotz intensivster Suche, nicht mehr auffindbar. Einen Wohnungseinbruch hatte er aber gegenüber der Polizei auch nicht gemeldet. Ergo. Wurde er der Unterschlagung bezichtigt. Zudem dazu verdonnert, den „unterschlagenen" Beitrag – in Raten – selbst aus eigenen Mitteln zurückzuzahlen. Das wäre vielleicht noch das kleinere Übel gewesen. Faktisch war er aber ab jenem Tage zur „Unperson" in der Versammlung degradiert.

Jahre später, wurde aus anderem Grunde jener Wäscheschrank in seine Einzelteile zerlegt. Und siehe da, dass vermisste Geld fand sich jetzt doch noch an. Trotzdem gab es für ihn keine Rehabilitierung. Das Hassklima saß schon zu tief. Seine Familienangehörigen wollten das nicht länger erdulden und bestanden darauf. Ein „auswärtiges Ausschlusskomitee" zu der auch unser Autor gehörte, müsse den Fall erneut untersuchen. Da sie hartnäckig genug waren, kam es schließlich auch dazu. Und diese „Auswärtigen" erst, waren es, die dann die verspätete Rehabilitierung doch noch in die Wege leiteten.

Ein deutscher „Missionar" in Portugal sollte sich noch in anderer Beziehung als „Magnet" erweisen. Dergestalt, dass deutsche Zeugen Jehovas bei Portugal-Urlausbsaufenthalten, unbedingt das Verlangen „verspürten" zur Versammlung wo dieser „Missionar" tätig war, hinzupilgern. Solch ein Besuch, der es sich nicht verkneifen konnte über die „ärmlichen Verhältnisse" laut und vernehmlich die Nase zu rümpfen, sollte noch für einen „Event" der besonderen Art sorgen. Nein, man lies es nicht nur beim „Naserümpfen" bewenden. Man gedachte als „Wohltäter" in die Geschichte einzugehen. Und damit die so „Beschenkten" schon mal einen Vorgeschmack bekämen, hatte man praktischer Weise gleich ein paar Fotos von dem zukünftigen „Geschenk" mitgebracht.

Was sollte es sein? Richtig! Ein „standesgemäßer" Königreichssaal, der selbstredend über das ärmliche Niveau portugiesischer Verhältnisse erhaben war.
Da wussten denn die deutschen Foto-Überbringer zur Erläuterung mitzuteilen. Das sei ehemals eine Zeichenbaracke gewesen, erstellt in Selters, für den Bau der dortigen WTG-Anlage. Die aber sei nun inzwischen abgeschlossen; die Zeichenbaracke werde somit nicht mehr benötigt. Eine andere deutsche Zeugen Jehovas-Gemeinde der jenes Objekt als zukünftiger Königreichssaal zugedacht, hätte inzwischen schon aus eigenen Mitteln einen solchen erstellt. Die überzählige Baracke war somit weiter im Angebot.

Die deutschen Foto-Überbringer wussten noch mehr mitzuteilen. Die Baracke solle in Einzelteile zerlegt und per Schiffsfracht bis nach Lissabon gesandt werden. Die Kosten für diese Schiffsfracht würden die deutschen „Wohltäter" aus ihren Privatmitteln bestreiten.

Da bekamen die zukünftig „Beschenkten" vor lauter Staunen den Mund nicht mehr zu. Wie man so sagt: „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul." Natürlich wäre dann zu Detailabwicklung noch einiger Schriftverkehr mit den deutschen „Wohltätern" vonnöten. Praktischerhalber, da ja kein anderer am Ort deutsch sprach, wurde unser „Missionar" dazu auserkoren.

Nach dem verfliegen der ersten Euphorie stellte sich alsbald heraus. Auch in Portugal gab es Zollbehörden. Die hatten nun das „ungöttliche" Ansinnen einen Zollpreis zu veranschlagen, mit dem man bequem innerhalb Portugals zwei neue Königreichssäle kostenmäßig hätte abdecken können. Die deutschen „Wohltäter" indes wollten – um ihres Nachruhmes willen – aber vorerst doch noch nicht auf ihrem „Ruhm" verzichten. Und so zog sich die groteske Geschichte weiter in die Länge. Zusehends stellte sich dabei auch heraus, dass die „Wohltäter" „zur Zeit" nicht flüssig waren. Schließlich kulminierte dieses „zur Zeit" in der brieflich mitgeteilten Endaussage. Sie hätten eine „Neudisposition" ihrer Finanzen vorgenommen. Und innerhalb dieser „Neudisposition" sei die ursprüngliche Position „Königreichssaal" nunmehr gestrichen. Da stand er nun unser „Missionar" und Schriftführer wie ein „begossener Pudel" da.

In seinen eigenen Worten:
„Was war das eigentlich gewesen? Waren wir einer Fatamorgana nachgelaufen? Oder waren wir Hochstaplern aufgesessen? Es war also doch nicht Gottes Wille gewesen, daß dieser Saal nach Portugal kommen sollte. Es blieben Fragen wie: Wollte sich dieses Ehepaar, mit ihrem hochstaplerischen Gebaren, als die großzügigen Gönner hervortun? »groß rauskommen«? Wollten sie im Rampenlicht stehen, sich im Licht von Ruhm sonnen? Wir, die wohlhabenden Deutschen, schenken euch armen Portugiesen, einen Königreichsaal! Hofften sie darauf, auch noch ein »Denkmal« gesetzt zu bekommen? Ich glaube, nur Gott alleine kannte die Antwort darauf.

Nun standen wir - die Ältesten — aber da, wie die begossenen Pudel. Wir hatten uns blamiert bis auf die Knochen. Mit hängenden Ohren erklärten wir der Versammlung den Sachverhalt, und mußten einräumen, daß wir auf fragwürdige Brüder hereingefallen waren. Es sei eben nicht Gottes Wille gewesen, daß der Saal nach Portugal kommen sollte, es waren menschliche Pläne, nicht Gottes Pläne gewesen."

Über sein dem Jahre 2000 zuzuordnender „Absprung" von den Zeugen Jehovas, sei noch die nachfolgende Passage zitiert:
„Ich denke da an eine Begebenheit, die sich zutrug als ich von der Versammlung Hamburg-Lurup zu der Versammlung Hamburg-Altona, gewissermaßen >Zwangsumgesiedelt< wurde (eine Glaubensschwester hatte es bewirkt). Ich stand unter >Sanktionen<, und hatte >Redeverbot<, weil ich mich mit der Psychoanalyse von Sigmund Freud beschäftigt hatte; außerdem hatte ich mich mit der Tiefenpsychologie und da mit den >Grundformen der Angst«, von Fritz Riemann, beschäftigt.
Das war ein Dorn in den Augen des Vorsitzführenden Aufsehers, Klaus (Name geändert) und dem Dienstaufseher, Jochen (Name gändert) und gleichzusetzen mit >Rebelion gegen die Organisation«. Jeder Art von freiem Denken, haftet aber - bei den Bibelforschern - der Geruch der Ketzerei an; muß unterbunden und sofort mit Sanktionen belegt werden. Vor allem, damit ein >glaubensschwach gewordener Bruder< seine Ketzereien nicht in der Versammlung verbreiten kann, muß sofort ein >Redeverbot< (Maulkorb) verhängt werden; und dieses Redeverbot gilt Weltweit! Hört, hört!
An so einem Vorgehen, hätte selbst Erich Mielke (oberster Spitzelchef der DDR) seine wahre Freude gehabt".

Beachtlich auch sein Statement:
„Was veranlaßt Menschen, sich bis zum >Geht-nicht-mehr< zu demütigen; ihr Selbstbewußtsein und Selbstwertgefühl aufs gröbste zu beschädigen, nur um wieder ein Teil der Organisation zu werden, die sie dereinst von sich stieß? Und was treibt die Menschen gerade wieder dorthin zurück? Es ist das Gefühl der Geborgenheit, des »Dazugehörens.«
Vor einiger Zeit sprach ich mit jemandem, der einmal im Knast gesessen hatte. Er sagte, daß auch der Knast ein gewisses Maß an Geborgenheit bieten würde. Man hat ein garantiertes Bett, eine unkündbare Wohnung, sein regelmäßiges Essen und seine Arbeit. Vor allem, es wird für einem gedacht und entschieden. Er meinte: »Was will man mehr?«
Interessant - was will man mehr? Immer wieder bleiben meine Gedanken an diesem Satz hängen, und ich frage mich: Hat man mehr zu wollen? Darf man mehr wollen? Mehr vom Leben erwarten, als Essen und Unterbringung? Oder ist das, was man unter >Leben< versteht schon mit Essen und Trinken abgegolten? … Ich weiß nicht, wie der Leser jetzt darüber denkt; mir wäre das doch etwas zu wenig; unterscheidet sich doch der Menschen vorn Tier dadurch, daß er ein denkendes Wesen ist. Hat nicht der Philosoph Renne Descartes den Satz geprägt: »Cogito ergo sum« (Ich denke, also bin ich). Umgekehrt formuliert: Wer nicht denkt, der existiert nicht."

Der Verfasser teilt noch weitere Details mit, welche letztendlich den endgültigen „Absprung" von der WTG-Organisation bewirkten. Man sollte sie selbst einmal gelesen haben, was hiermit auch anempfohlen sei!

Geschrieben von Drahbeck am 14. September 2006 07:05:49:

Bei der Bewertung der Frühzeit der jetzigen Zeugen Jehovas, man vergleiche etwa die Jahrgangsdatei zum Jahre
1908
drängte sich mir nicht selten der Eindruck auf; „Landeskirchliche Gemeinschaften", (zeitgenössische) „Freikirchen" und eben die Russell-Bewegung, erweisen sich in wesentlichen Parametern als aus „ähnlichem Holz" geschnitzt; was Differenzen im Detail nicht ausschließt.

Gerade verwandte Brüder, sollen manchmal die härtesten Fehden untereinander austragen.

Es gibt in der Kirchengeschichte, namentlich dort, wo es auch „verweltlichere Formen" selbiger gibt, einen Grunddissenz. Der zwischen „Fundamentalismus und Offenbarungsgläubigkeit" auf der einen, und „anpassen" an die Welt auf der anderen Seite. Wohin der Fundamentalismus im Falle der Russell-Bewegung führte, kann man beispielsweise an ihrer Technik- und Radio-Euphorie ablesen. Gemäß Rutherford etwa, wurde das Radio schon vor vielen Jahrtausenden „in der Bibel vorausgesagt" und „zur rechten Zeit" sichtbar. Ursprünglich wollte er es gar in einer Art Allein-Verwendungszweck für sich usurpieren, da es ja „von Jehova gegeben sei". Die rauen Realitäten lehrten aber auch dem Spinner Rutherford noch, was die Welt wirklich beherrscht: nämlich ökonomische Gesetze.

All seine Purzelbäume, welche auch ihm nicht erspart blieben, erwiesen sich letztendlich als ein verspätetes anpassen an selbige. Den gesamten vermeintlich ideologisch Ballast, sogenannter Bibelauslegungen, der da mitgeschleift wurde, war lediglich eine (sich wandelnde „Tarnkappe") für ökonomisch-politische Interessen und ihrer Durchsetzung, getreu dem Motto:

„Früher hatten wir das Land und ihr die Bibel. Jetzt haben wir die Bibel – und ihr das Land".

Die heutige Evangelisch-methodistische Kirche, war schon C. T. Russell bekannt. In ihr sah er besonders bezüglich der von Russell abgelehnten Höllenlehre, „den" Widerpart, welcher im Rang gleich nach der katholischen Kirche kam. Ein evangelisch-methodistischer Theologe, Dr. Karl Zehrer, dessen Dissertation ich gelesen, hatte in ihr herausgearbeitet, wie denn diese Form des Christentums die Nazizeit überlebte. Zeitweise waren diese Freikirchen, im Gegensatz zur aufmüpfigen „Bekennenden Kirche" aus dem Bereich Evangelische Kirche, dem Naziregime lammfromm gegenüber. „Lammfromm" war man schon zu Kaisers Zeiten und rühmte sich, allen etwaigen sozialistischen Bestrebungen gegenüber, besonders resistent zu sein. Diese – ich nenn es mal soziologischen Aspekte – interessieren die fundamentalistischen Strömungen des Christentums nicht sonderlich. Sie wähnen, hätten sie die „rechte Bibelauslegung", sprich bei solchen Fragen wie etwa „Hölle" und „Dreieinigkeit", dann wäre schon „alles in Butter". Ob jene Butter „ranzig" tangiert ihren Horizont schon nicht mehr. Aus ihrer Selbstgerechtigkeit werden sie allenfalls dann mal „herausgeschüttelt", wenn man ihnen die Detail's der Zehrer'schen Dissertation mal unter die Nase reiben sollte. Der Anstoß dazu muss dann allerdings von außen kommen und der wird keineswegs „geschätzt". Das mit dem nicht „geschätzt" kennt man auch andernorts. So schließt sich der Kreis.

Rutherford's Radioeuphorie als Spinnererei eines Geisteskranken zu klassifizieren, wäre dann wohl eine ähnliche Ebene. Was die angedeuteten Detail's im Falle Karl Zehrer anbelangt, verweise ich auf „Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" (S. 260f Abschnitt: „Der Fall Neef", welcher von Zehrer in Besonderheit dargestellt wird).

Lese ich jetzt das Buch eines 1963 geborenen Autors, welcher heute der Evangelisch-methodistischen Kirche angehört, und der zwei Jahre lang mit den Zeugen „studierte". Dann aber kurz vor der Zeugentaufe doch noch den „Absprung" schaffte, drängt sich mir der Eindruck auf, mit einem Karl Zehrer (eben von jener Kirche), kann er es wohl nicht aufnehmen. Er bewegt sich allenfalls auf der Ebene des „Gemeinde-Schrifttums".
Lese ich des weiteren in der fraglichen Schrift solche Sätze wie:

„Die Fehler und Unzulänglichkeiten der WTG als Organisation sollen daher in diesem Buch in den Hintergrund treten.";

dann denke ich mir meinen Teil dazu. Und diese Gedanken gehen in die Richtung. Das ist nicht meine Position. Solche „unter den Teppich-Kehrer" werden meinen Beifall jedenfalls nicht finden.

Was Herr Martin Doering da so unterm Strich bietet, ist eigentlich banal. Dann kann man also wieder die Feuerhöllenlehre akzeptieren, und auch die Dreieinigkeit (auch wenn er das expressis verbi so deutlich nicht ausspricht) und dann wäre alles „gut".

Das mag für ihn eine Individal-Antwort sein; dass sei akzeptiert. In größerem Rahmen jedoch ist sie gewogen und als zu leicht befunden. So leicht wie der Umstand, dass von den rund 140 Seiten seines Buches, rund ein Drittel „Anhang" (Register, Bibelstellenregister usw. ist (ich möchte mal den sehen, der davon in der Praxis einen realen „Nutzen" hätte). Also sein eigentlicher Text zum Thema reduziert sich so schon mal auf bescheidenere etwa 90 Seiten des Buches. Davon wiederum der Löwenanteil „Darstellung" der Zeugenlehre. Das mag ja für jemand der die noch nicht kennen sollte, vielleicht „interessant" sein. Für unsereins drängt sich bei diesen Passagen doch eher das Gefühl gähnender Langeweile auf. Nun ja, wie ich es „Gewichtmäßig werte" sagte ich schon.

Immerhin es soll nicht nur kritisiert werden. Notierenswert erschien mir beispielsweise seine Antwort auf die Frage, ob denn alle Christen predigen „müssten". Die Antwort von Doering:
„Die Bibel spricht jedoch nie davon, dass alle predigen sollten oder gepredigt hätten." Und dabei verweist er auf Bibelstellen wie etwa Epheser 4:11.

„Nun stützt sich aber die WTG mit ihrer Behauptung, dass alle »wahren« Christen predigen müssten, auf Berichte der Apostelgeschichte: Apostelgeschichte 20,20: (...) wobei ich mich nicht davon zurückhielt, euch alles, was nützlich war, kundzutun und euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren. (NW)
»Hier steht's doch«, werden ZJ sagen, »von Haus zu Haus«! - Leider nein, denn wörtlich heißt es öffentlich und in [den] Häusern'!, also sowohl im öffentlichen als auch im Privatbereich - kein Hinweis auf eine Hausiererei nach ZJ-Art."

Noch so ein Doering'scher Kardinalsatz:

„Da unzweifelhaft das Königreich auf der Erde noch nicht aufgerichtet ist, leben wir noch in der Zeit des Glaubens und nicht in der Zeit des Schauens. Für diesen Fall aber lehrt uns die Bibel eindeutig die himmlische Hoffnung: Jeder, der an Jesus Christus glaubt, erhält ewiges Leben im Himmel".

Genau so sah es auch Russell. Dann kam jedoch Rutherford. Der befand. Klinkenputzen ist angesagt. Nur so wird man eine „starke Organisation". Diese geschichtlichen Aspekte indes im Detail aufgezeigt, sucht man schon wieder vergebens im Doering'schen Buch.

In einem Fallbeispiel, dass er „Claudia" nennt, und das man „übersetzt" sehr wohl auf den Autor selber übertragen kann, offenbart er dann auch noch, weshalb es in seinem Falle wohl nichts mit dem Zeugen Jehovas-werden, wurde. Besagte „Claudia" lässt er wie folgt reflektieren:

„Claudia bekommt aber auch mit, dass gegen die, die sich nicht völlig der WTG unterordnen und es wagen, eigene und unbequeme Gedanken oder gar Kritik zu äußern, die schlimmsten Drohungen ausgesprochen werden."

Den "Trost" seiner Ausführungen sieht der Verfasser wohl in der Aussage:
"Die eigentliche Tragik der Wachtturm-Religion ist, dass sie (den Eifer jedes einzelnen Zeugen Jehovas in allen Ehren!) ihre Anhänger damit vom biblisch verbürgten ewigen Leben ausschließt."

Tja, da wären wir dann wieder mal beim "Patentrezept" aller Religion. Das Jenseits soll es richten! Pech, wenn man dabei an solche (abgewandelte) Jenseits-Akrobaten, wie die Zeugen gelangt, die dafür gar den Verzicht auf ein angemessenes "diesseitiges" Leben in Kauf nehmen, oder gar - faktisch - fordern.

Tja das "Jenseits". Emanuel Kant würde zu ihm sagen, und er hat es bereits so gesagt in seinem "Träume eines Geistersehers", dass
"nach den obigen Sätzen zu urteilen, kann die anschauende Kenntnis der andern Welt Allhier nur erlangt werden, indem man etwas von demjenigen Verstande einbüßt, welchen man für die gegenwärtige (Welt) nötig hat."

Geschrieben von Drahbeck am 12. September 2006 05:38:20:

Weniger bekannt in Alt-Bundesrepublikanischen Gefilden

Weniger bekannt in der alten BRD ist der Umstand, dass in Sachen des Buches „Der Gewissenskonflikt" der Osten schneller war als der Westen. Zu Zeiten wo es dieses Buch in Deutsch im Westen noch nicht gab. Im Osten gab es dies schon. Eigenständig übersetzt unter dem etwas schwerfälligen Titel „Krise des Gewissens".

Selbstredend wurde dieser Umstand auch in der CV weidlich ausgenutzt. So wurde dort in diversen Folgen darüber berichtet. Unter anderem auch in der CV 213 (April 1987) die ein Referat über den Fall Raymond Franz enthielt. Wie sich sein Fall in östlicher Sicht darstellte, ist durchaus noch heute lesenswert.
Nachstehend die diesbezüglichen CV-Ausführungen.

40 Jahre Vollzeitdienst als Pionier, Sonderpionier, Kreisaufseher, Bezirksaufseher und Missionar, Zweigaufseher, Bethelmitarbeiter und dann Mitglied der leitenden Körperschaft der WTG bzw. ZJ in Brooklyn, New York, USA, der "Weltzentrale der Zeugen Jehovas" - das ist Raymond Victor Franz - Neffe des WTG-Präsidenten Frederick William Franz, nunmehr ein Kronzeuge gegen die WTG, wie es ihn noch nie gab! Vertraulich wurde er Ray genannt.
Er war ZJ in der 3. Generation, schon Eltern und Großeltern vor ihm waren das, damals Bibelforscher genannt. Die WTG-Verkündigung, die dann sein Leben entschied, waren die Darlegungen von. WTG-Präsident Rutherford 1938 "Schaut den Tatsachen ins Auge" und "Füllet die Erde". Danach sollte im 2. Weltkrieg Harmagedon beginnen und dann auch gleich das Paradies. Nur wenige Jahre noch sollten die damaligen Jugendlichen warten mit Heiraten und Kinderzeugen. Das muß man heute einmal nachlesen! So ließ sich Ray 1939 mit 17 Jahren im Sinne der WTG taufen, um sein Leben ihrem Werk zu verschreiben"

Nach Schulende 1940 gings gleich in den WTG-Vollzeitdienst, 1940 würde der letzte Sommer vor Harmagedon sein. Man lese das! Und in welchem Trubel das dann alles verdrängt wurde und unterging! 1940 sogleich in den USA verhaftet und Prozesse erlebt, Dann 1940/41 der Gegensatz von J. F. Rutherford und F. W. Franz, weil alles weiterging und nichts endete. Dann wie Ray von Minenarbeitern beschossen wurde. Dann erlebt er als 19jähriger Jugendlicher ZJ den WTG Kongreß 1941 in St. Louis, der Kinder und Jugendkongreß, der die Alten abschrieb und die Jugendlichen für die nächste Generation begeisterte. Danach als Sonderpionier das opferreiche und spartanische Wohnwagenleben in Ohio. Wieder verhaftet, So wurde er sozusagen „im Feuer gehärtet".

Dann kam 1944 die Gileadschule und ein Besuch in "Beth Sarim", dem "Haus der Fürsten", in Wirklichkeit eine Villa für WTG Präsident Rutherford. Man muß lesen, wie Ray das aufnahm. Wer schon heute kennt diesen ganzen WTG-"Fürsten"-Schwindel? Man kann nur staunen!
1946 wird Ray als "Gesalbter" WTG-Aufseher in Puerto Rico. Für seinesgleichen war die Heirat damals unerwünscht. Wer diesen WTG-"Rat" nicht befolgte, verlor seine Dienstvorrechte, seine "Zuteilung".

Die Probleme blieben nicht aus. Erst als es WTG-Präsident N. H. Knorr 1950 selbst nicht mehr aushielt und heiratete, wurde das anders. Das soll also von, Gott gewesen sein? Man muß es lesen. Im zu engen Missionarheim in Puerto Rico dann keine geringen Probleme. Gefahren wie Paratyphus, Ruhr, Liebes-Probleme, Nervenzusammenbruch unter den Brüdern und Schwestern. Alles menschlich, allzu menschlich.
Dann auch "theokratische Kriegslist" wie Schmuggel, eine gefährliche Halbwahrheit für den Diktator Trujillo, eine Ray-Attrappe im Bett. Lüge, Täuschung, Betrug, Tarnung, Verdeckung, Irreführung, Falschheit, Ablenkung, Bluff, Schwindel, alles erlaubt, wenn es der WTG dient. Da gab es keine Skrupel, weithin bis heute nicht.
1959 ist Ray 36 Jahre alt und heiratet endlich auch. Cynthia, eine Missionarin. Die Ehe bleibt im Sinne der WTG kinderlos, ein Sichversagen, am Ende eine Tragik.
Dann als dieser WTG-Unsinn begriffen wurde, war es zu spät. Tausende Leser werden ihr eigenes WTG-Schicksal wie in einem Spiegel sehen. Ein unsagbares Herzeleid.

1984 ist Ray dann Absolvent der 39. Klasse in Giliead, um anschließend 1965 Mitglied des WTG-Hauptbüros in Brooklyn zu werden. Er tritt in die Schreibabteilung der WTG ein, wo die "geistige Speise" fabriziert wird. Er ahnt noch nicht, was damit für ihn beginnt. Zunächst ist er glücklich zu wirken, wo er den "Tisch des Herrn" wähnt.
Der Organisation treu bis zum Tode?
Mit dem Eintritt in die WTG-Schreibabteilung muß sich Ray wie nie zuvor dem Studium widmen. Nach und nach gehen ihm da förmlich die Augen über. "An den Zitzen von Babylon saugen", um "geistige Speise" zu schaffen? Erstaunlich! Sie spotten, aber sie "saugen"! Am 20.10.1971 wird er schließlich Mitglied der leitenden Körperschaft der Organisation, Mitglied des höchsten Gremiums. Die Produktion der "geistigen Speise" und die Vorgänge in den geschlossenen bzw. geheimen Sitzungen der leitenden Körperschaft (LK) lassen es schließlich wie Schuppen von seinen Augen fallen. Er lernt Dinge kennen, die er niemals
erwartet und für möglich gehalten hatte, geschweige für denkbar.
Was nun vor unseren Augen abrollt! Es widerstrebt Ray, falsche WTG-Lehren herstellen zu helfen. Er erlebt einen ungeheuerlichen Schwindel um die LK, von der es bis 1975 nur eine Illusion gab.

Er sieht in Wirklichkeit "Monarchen" regieren. Gegen Mehrheiten in der LK werden falsche Lehren auferlegt. Ray muß heute das und morgen das Gegenteil davon als "göttliche Wahrheit" formulieren. Er weigert sich als LK-Mitglied, WT-Artikel als gültige "geistige Speise" zu signieren, seine Zustimmung zu geben, da er das nicht verantworten kann und will. Damit macht er sich verdächtig. Die von den eigentlichen Machthabern in der WTG und LK durchgeführte Politik in Mexiko und Malawi, wo es am Ende um Freiheit, Leben und Tod der einfachen Verkündigter geht, ist einer scheidenden Faktoren. In ungeheuerlichen inneren Konflikten reift es in ihm heran, das nicht länger mitzumachen, ohne zum bewußten Heuchler und Schuldigen vor Gott und Menschen zu werden.

Schließlich "ergreifen" sie ihn und bringen ihn als "Verschwörer" - nichts war falscher als das - vor eine hörige, gnadenlose LK-Inquisition, um ihn auf ihrem Altar der "Einheit auf Kosten der Wahrheit" zu "opfern". Denn seine Positionen sind auf eine erschütternde Weise lauter und wahrhaftig, wie sich jeder Leser überzeugen kann. "Ray, gib nicht auf, dies sind alte Männer, sie werden nicht ewig leben!" und' "Wenn König Saul (WTG-Präsident Franz) stirbt, dann werden. sich die Dinge ändern", rieten ihm die Ängstlichen im WTG-Hauptbüro.
Er gab nicht auf. Sein Buch, das nun seinen Lauf um die Welt nimmt, beweist es uns.

Weiteres zum Thema Raymond Franz

Eine weitere CV, die auf Raymond Franz einging

1177 Regeln

Geschrieben von TT am 13. September 2006 03:55:47:

Hallo!

Ich habe das Buch von R. Franz - Gewissens Konflikt - gelesen. Bin nun am überlegen mir sein Zweitlingswerk zu bestellen.
Hat jemand von euch "auf der Suche..." schon gelesen?
Ist es empfehlenswert?

TT

Geschrieben von + am 13. September 2006 09:05:06:

Als Antwort auf: Auf der Suche nach christlicher Freiheit geschrieben von TT am 13. September 2006 03:55:47:

Hallo TT!

Pflichtlektüre kommt dem Inhalt sehr nahe.
Ich würde das Buch „Gewissenskonflikt" bei einer Skala von 0-100 bei 110 einordnen.

„Auf der Suche nach Christlicher Freiheit" dagegen bei 30.

Die Frage ist wohl eher wo das Interessenfeld des jeweiligen Lesers liegt.
Während der Schwerpunkt bei „der Gewissenskonflikt" in der Geschichte der Wachtturm Gesellschaft liegt, konzentriert sich „Auf der Suche nach Christlicher Freiheit" mehr auf eine theologische Auslegung.
30 Punkte bekommt das Buch von mir, weil es noch das ein oder andere Detail zu „der Gewissenskonflikt" ergänzt und die Auslegung als Alternative zu der Lehraussage des Wachtturms begreift.

Wem das Buch „Kommentar zum Jakobusbrief" begeistert hat, wird „Auf der Suche nach Christlicher Freiheit" möglicherweise besser als mit nur 30 Punkten bewerten…;-)

Inhaltsverzeichnis:
1. Die Suche nach christlicher Freiheit ....................... 12
2. Der Kanal Gottes ..................................... 19
3. Zentralistische Vollmacht .............................. 36
4. Das wiederkehrende Grundmuster ........................ 63
5. Der treue und verständige Sklave ....................... 117
6. Rettung aus Glauben, nicht durch Werke ................. 165
7. Von Haus zu Haus ................................... 188
8. Gesetzesdenken — der Feind der christlichen Freiheit ....... 215
9. Blut und Leben, Gesetz und Liebe ....................... 259
10. Hirten der Herde ..................................... 283
11. Der Mißbrauch des Gemeinschaftsentzugs ................ 315
12. Indoktrination und Unterordnung ....................... 353
13. Argumentation und Manipulation ....................... 389
14. Ein Volk für seien Namen ............................. 438
15. Eine herrliche gute Botschaft ........................... 469
16. Eine verlockende Verheißung ohne Erfüllung .............. 496
17. Christliche Freiheit — eine Herausforderung .............. 548
18. Eine Versammlung freier Menschen ..................... 584

Geschrieben von Orpheus am 16. September 2006 12:57:32:

Als Antwort auf: Re: Auf der Suche nach christlicher Freiheit geschrieben von + am 13. September 2006 09:05:06:

Zitat : Die Frage ist wohl eher wo das Interessenfeld des jeweiligen Lesers liegt.

Das ist so. Ich habe das Buch ganz gelesen, aber nicht den Glauben an die Bibel als monolithisch auszulegendes Wort Gottes mitgebracht. Was ich mitgenommen habe, ist eben, daß die Auslegung der WTG sehr, sehr fragwürdig ist. Eine "Wahrheit" aber im Sinne einer hieb- und sitichfesten Auslegung ist nicht zu entnehmen, einfach weil es keine gibt. Ray FRanz ist eben ein biblegläubiger Chriust geblieben, ich nicht. Ich würde casa Buch heute nur noch durchblättern, vieles überblättern und nur dort etwas detaillierter lesen, wo es um die Belange dieser selbstgerechten Organisation geht.

Ganz verzichten mnöchte ich aber dennoch nicht auf dieses Buch, es hat einen festen Platz in meiner Bibliothek wie manche andere. Ein absolut empfehlenswertes für denjeneigen, der die Entwicklung der WTR-Ges. verstehen möchte, ist übrigens Jim Penton's Apocalypse Delayed (nur in englisch).

Geschrieben von Drahbeck am 13. September 2006 09:38:42:

Als Antwort auf: Re: Auf der Suche nach christlicher Freiheit geschrieben von + am 13. September 2006 09:05:06:

Als relativ interessantere Details im zweiten Franz-Buch würde ich etwa die Wiedergabe des Protokolls bezüglich eines Auftrittes von F. W. Franz (Namen nicht verwechseln) und Covington, vor einem schottischen Gericht im Jahre 1954 ansehen, und wie sie da in ihrer Zeugenaussage in die Enge getrieben wurden. (S. 21) Dieser Aspekt ist allerdings zwischenzeitlich auch andernorts schon dokumentiert. Der "Hauch des Neuen und Exklusiven" ist vorbei.

Den interessanteren Detailaspekten zugehörig auch, der Ausschluß eines Zeugen Jehovas durch die WTG-Organisation, in dessem 91 lebensjahr. Sie konnten also selbst eine mögliche "biologische Lösung" in dem Fall nicht abwarten! (S. 322f.)

Ebenfalls den Fall einea Zeugen Jehovas der sich "erdreistet" hatte, Mitglied des Roten Kreuzes zu werden, und dieserhalb Spießruten laufen musste (S. 340f.).

Der Suizidfall Clarisse Greutmann (S. 543).
Gerade solch unliebsame Vorkommnisse beliebt man ja

Geschrieben von Martin am 14. September 2006 18:18:03:

Als Antwort auf: Re: Auf der Suche nach christlicher Freiheit geschrieben von Drahbeck am 13. September 2006 07:05:00:

Der Preis mag ja Spitze sein, aber als ZJ hätte ich mir das Buch nie bestellt - meine Frau hätte es ja mitbekommen. Was nicht im Buchhandel zur Verfügung stand (oder Internet), kam für mich nicht in Frage.

Geschrieben von gert am 14. September 2006 21:39:30:

Als Antwort auf: Re: Auf der Suche nach christlicher Freiheit geschrieben von Martin am 14. September 2006 18:18:03:

Ein weiterer Gedanke, der mir früher nie gekommen ist, als ich bei der etablierten Kirche war, das alle Kirchen, Glauben und T a t trennen. Erst durch diesen Trick kann es überhaupt zur Ideologiebildung kommen. Würde man den Glauben wieder von der Tat abhängig machen, gäbe es keine
auschliessliche Erlösung mehr, über predigen oder lehren.
Und Glaubenspraxis würde wieder in die Verantwortung des Einzelnen überführt. Wie es auch sein sollte...

Geschrieben von Drahbeck am 11. September 2006 11:24:36:

Ein Blick auf die Webseite des Herrn Poppenberg (Drei Linden Film) scheint (wenn mich nicht alles täuscht) zu offenbaren, dass er dort seine Zeugen Jehovas bezüglichen Videos zu reduzierterem Preis (im Vergleich zu früher) anbietet.

Nun macht Herr Poppenberg wieder mal Reklame zu einem weiteren Film zum Thema „Intelligentes Design". Eigens eine „Premiere-Veranstaltung", so lässt er wissen, sei dazu anberaumt. Dieses Thema findet dann ja wohl in breiteren religiösen Kreisen (als wie nur den Zeugen) Resonanz. Die WTG-"Standhaft"-Serie ist ohnehin abgeklungen. Schon verständlich, dass der Geschäftsmann Poppenberg sich nunmehr nach Kräften müht, die „Kurve doch noch zu meistern".

Geschrieben von Maximus am 11. September 2006 16:17:21:

Als Antwort auf: Poppenberg geschrieben von Drahbeck am 11. September 2006 11:24:36:

Von wegen Premiere! Ich habe den Film schon im Juli gesehen.

Geschrieben von Drahbeck am 11. September 2006 16:28:17:

Als Antwort auf: Re: Poppenberg geschrieben von Maximus am 11. September 2006 16:17:21:

Na ja. Der Film datiert ja schon aus dem Jahre 2002 (in den USA hergestellt, und Poppenberg hat jetzt dessen deutsche Vertriebsrechte)

Immerhin hat er eigens jetzt dafür für den 16. 9. das Berliner Filmtheater "Urania" angemietet, mit der plakativen Überschrift "Film-Uraufführung". Und damit ich es wohl nicht übersehe, eigens per Post einen entsprechenden Werbebrief zugesandt.
Ich nehme mal an, sollte jenes Filmtheater zum genannten Termin "ausverkauft" sein, dann mit Sicherheit nicht meiner Person wegen. Die wird nämlich von dem Angebot, keinen Gebrauch machen.

Geschrieben von Lollo am 11. September 2006 17:21:39:

Als Antwort auf: Re: Poppenberg geschrieben von Drahbeck am 11. September 2006 16:28:17:

Ist eigendlich bekannt ob von der WTG irgendwelches
Geld in die Taschen von Fritze P. gelandet ist?
Wundern tät es mich nicht.

Geschrieben von Drahbeck am 11. September 2006 17:32:39:

Als Antwort auf: Re: Poppenberg geschrieben von Lollo am 11. September 2006 17:21:39:

Auf einigen "Standhaft"-Veranstaltungen ist Herr Poppenberg nachweislich aufgetreten. Auch wenn deren Konditionen in der Regel nicht publik gemacht wurden, ist davon auszugehen, dass für das dortige Erscheinen (zumindest indirekt), auch Geld geflossen ist. Es liegen Video-Aufzeichnungen solcher Veranstaltungen vor, die sich nicht selten über mehrere Tage erstreckten, wo in der Vorankündigung der Aufführung von Popppenberg-Videos, ausdrücklich darauf hingewiesen wurde. Es wird (im Gegensatz zur übrigen "Standhaft"-Veranstaltung), ein Eintrittsgeld erhoben.

Was die finanziellen Transaktionen anbelangt, dürften etwaige Gelder wohl kaum von zentraler Stelle (sprich WTG) gezahlt worden sein. Sehr wahrscheinlich jedoch von den örtlichen Gemeinden, die formal Träger der jeweiligen örtlichen Veranstaltung waren.

Geschrieben von Drahbeck am 12. September 2006 09:41:52:

Als Antwort auf: Was Herr Zimmermann so zu vermelden weis geschrieben von Drahbeck am 12. September 2006 05:11:32:

Offenbar liegt der von Zimmermann verbreiteten Meldung, eine andere Meldung zugrunde. Sie sei nachstehend ebenfalls (kommentarlos) zitiert:

Patient aus Nervenklinik Hadamar bei Limburg geflüchtet
Wiesbaden/Limburg - Ein als gewalttätig eingestufter Patient der Nervenklinik Hadamar nahe des hessischen Limburg ist am Sonntag geflüchtet.
Nach Polizeiangaben leidet der 33-Jährige an religiösen Wahnvorstellungen, die sich gegen die Zeugen Jehovas richten. Die Beamten vermuten ihn deshalb auf dem Weg nach Selters im Taunus, wo eine Verlags­gesellschaft der Zeugen Jehovas residiert.

Geschrieben von w am 12. September 2006 14:58:46:

Als Antwort auf: Was Herr Zimmermann so zu vermelden weis geschrieben von Drahbeck am 12. September 2006 05:11:32:

Wollte der von Infolink fanatisierte nicht nach Selters und sich mit Blut übergiesen?

w

Geschrieben von Drahbeck am 12. September 2006 15:42:10:

Als Antwort auf: Re: R i z wa n M o d i ? geschrieben von w am 12. September 2006 14:58:46:

Von Zeit zu Zeit gibt es offenbar „Einzelfälle" solcher, welche die Nachwirkungen der WTG-Religion nicht in „kultivierten" Formen zu verkraften vermögen. Die mögen in Einzelfall sogar mit der Justiz in Konflikt kommen.
In anders gelagerten Fällen offenbart sich das in massiven gesundheitlichen Problemen, bishin schlimmstenfalls in Richtung Suizid. Dann gibt es da immer die „Gretchenfrage". Was ist Wirkung, und was ist Ursache. In der oberflächlichen Gesellschaft, in der wir leben, wo den „anerkannten" Religionen von vorne und hinten der Zucker in den „Allerwertesten geblasen" wird, wird allerdings über die tieferen Ursachen nicht reflektiert.

Selber Schuld - so die Pharisäerweisheit. Gell Herr Abaddon!!

Ein diesbezüglicher (Justiz) Fall - über den in der Presse berichtet wurde - war der eines Einbruches bei einem Steuerberater. Im Forumsarchiv 20 (etwas herunterscrollen) ist der Fall mit dokumentiert.
„KEIN WELTUNTERGANG - DA BRACHEN SIE BEI SEKTE EIN"
Zwilling wollten Schwindel bei Zeugen Jehovas aufdecken.
Freispruch, obwohl sie 40 Akten mitgehen liessen ..."

Gleichwohl ist alles bezüglich des von Herrn Zimmermann derzeit genannten Falles reine Spekulation. Und letzteres ist nicht immer sonderlich „hilfreich".

Forumsarchiv A20

Geschrieben von Sabine am 12. September 2006 12:18:44:

Als Antwort auf: Wer von euch is da wieder durchgedreht??? :-))) geschrieben von Abaddon am 12. September 2006 08:42:46:

Es ist bekannt das einige Infolinker Dauergäste in psychatrischen Kliniken sind,sich darüber lustig zu machen finde ich nicht fair.

Geschrieben von Drahbeck am 12. September 2006 09:51:18:

Als Antwort auf: Wer von euch is da wieder durchgedreht??? :-))) geschrieben von Abaddon am 12. September 2006 08:42:46:

Abaddon beliebt zu fragen, wer "da durchgedreht sei".

Gemäß der den Zeugen Jehovas nicht unbekannten, von ihnen in bestimmten Konstellationen sehr bewusst eingesetzten "Technologie", Fragen mit Gegenfragen zu beantworten, sei das jetzt auch einmal zur Anwendung gebracht. Die Gegenfrage lautet in diesem Fall, wer ist da um 1949 "durchgedreht"?

Der 1949er "Durchdrehungsfall" über den groß seinerzeit die "Lausitzer Rundschau" (28. 5. 1949), die "Sächsische Zeitung" (und wohl noch einige andere östliche Presseorgane) berichteten, bildete so eine Art "Auftakt" jener Entwicklung, welcher dann zum DDR-Verbot noch führen sollte.
Genannte Zeitung schrieb damals:

„„Am Dienstag früh gegen 6 Uhr ermordete, wie uns von der Kriminalpolizeiabteilung Bautzen mitgeteilt wird, der 37jährige Steinbrucharbeiter Fritz Löbelt in Belmsdorf bei Bischofswerda in seiner Wohnung seine 42jährige Ehefrau Martha Löbelt, geb. Jaeschke, indem er ihr mit einem Küchenmesser und einem Büchsenöffner den Hals durchschnitt. Zuvor hatte er ihr zahlreiche Stiche und tiefklaffende Schnitte in die linke Rückseite beigebracht. Seine beiden 15jährigen Kinder Sonja und Lotte Löbelt konnten sich nur durch rasche Flucht dem gleichen Schicksal entziehen.

Nach den polizeilichen Feststellungen beging Löbelt, der überzeugter Anhänger der religiösen Auffassungen der 'Zeugen Jehovas' ist, die furchtbare Tat in einem Zustand religiösen Wahnes. Er befahl seiner Frau und den Kindern, sich nackt auszuziehen, riss ihnen dann selbst die Kleider vom Leibe, forderte sie auf, sich die Haare aufzulösen, allen Schmuck abzulegen und die Bilder von den Wänden abzunehmen. Nach der Tat hackte der Wahnsinnige, mit einem Eisenstück bewaffnet, nackt auf dem Küchenfenster und hielt vor den auf der Straße sich sammelnden Bewohnern Predigten, in denen er zum Ausdruck brachte, dass Jehova regiere und dass er die Tat bzw. das Opfer im Sinne Jehovas vollbracht habe. Er wurde dann von Polizeibeamten überwältigt und gefesselt, da er - immer unter Anrufung Jehovas - stark tobte. Die Einwohnerschaft bekundete beim Abtransport Löbelts nach der Landesanstalt Großschweidnitz in lebhaften Kundgebungen ihre Empörung über die grauenvolle Bluttat."

Am 16. 6. 1949 brachte die gleiche Zeitung einen weiteren Artikel. Er war überschrieben: „Jehovas Zeugen aggressiv."
„Am 12. Juni veranstalteten die 'Zeugen Jehovas' einen Werbesonntag in Bischofswerda. Vermutlich hängt diese Maßnahme mit der Mordtat des Jehova-Anhänger Löbelt in Belmsdorf bei Bischofswerda zusammen.

Aus Dresden waren eine Anzahl zur Verstärkung der Bischofswerda Gruppe herangezogen worden. Sie traten bei ihrer 'Hauswerbung' sehr aggressiv in Gruppen von 4 bis 6 Mann auf, stellten die Füße zwischen die Türen, wenn besonders verängstigte alleinstehende Frauen die Türen wieder schließen wollten und bedrohten die Abweisenden, dass sie 'aufgeschrieben' würden. Auf Grund des religiösen Mordes und des Auftretens der Zeugen weigerte sich die Wirtin des 'Goldenen Engels', ihren Saal der Sekte zur Verfügung zu stellen. Daraufhin bedrohte sie der Wortführer der Zeugen Jehovas, Herr Haufe, mit den Worten: 'Sie werden ihre Ablehnung noch bitter bereuen.'

Haufe und zwei andere Zeugen weigerten sich, dass Grundstück zu verlassen, so dass die Wirtin des 'Goldenen Engels' polizeiliche Hilfe anfordern musste.
Am Nachmittag aber behaupteten die Zeugen Georg Bär und Gottfried Klenke aus Dresden, dass die Arbeiterpartei den Saal nicht freigebe. Die 'wahrheitsliebenden' Zeugen widerriefen ihre Verleumdung auch dann nicht, als durch polizeiliche Gegenüberstellung festgestellt wurde, dass die Wirtin von sich aus den Saal nicht freigibt.

Das Auftreten der 'Zeugen Jehovas' beunruhigte die Einwohnerschaft, so dass es in den Straßen Bischofswerda zu lebhaften Antipathiekundgebungen gegen die Sekte kam. Vor der Wohnung des Haufe versammelten sich ebenfalls viele Einwohner, die ihren Unwillen gegen das empörende Verhalten der Zeugen zum Ausdruck brachten. Durch Eingreifen demokratischer Funktionäre wurde dann Ruhe und Ordnung wieder hergestellt."

Der Fairnes halber sei noch hinzugefügt, das schon zeitgenössisch von den Zeugen Jehovas die Darstellung zu diesem Mordfall in Belmsdorf anders gewertet wurde

Dazu mag als zusätzlicher Beleg eine Aktennotiz aus den Akten der K5 (Vorläufer der DDR-Stasi) dienen in der zu lesen ist:
ZA VI 3168
Blatt 52
Polizeipräsidium Dresden 30. 6. 49
Komm K 5
In ihren Veranstaltungen weisen sie vielfach darauf hin, dass der Mörder von Belmsdorf kein Zeuge Jehovas war. Als Argument führen sie an, dass er nicht die Taufe erhalten habe, sondern lediglich einige Veranstaltungen der ZJ besucht hätte. Sie erklären, dass diejenigen, die den ZJ diese Tat unterschieben wollen, von Dämonen und Teufeln beherrscht würden, die somit gegen Jehova und seine Anhänger vorgehen und sie vernichten wollen."

Dennoch diente dieser Vorfall als Aufhänger für das regionale Verbot im Landkreis Bautzen. Die WTG ließ ihre Anhängerschaft diverse Protestbriefe gegen diese Darstellung schreiben, Schließlich sahen sich die Kommunisten genötigt, ihr Verbot der Zeugen Jehovas im Landkreis Bautzen am 14. 11. 1949 wieder aufzuheben.

Herr D., etwa schreibt in seinem einschlägigen Buch zu diesem Vorfall noch::

"Ein weiterer spektakulärer Fall, der die öffentliche Aufmerksamkeit in Sachsen auf die Zeugen Jehovas lenkte, war der Fall Lebelt. Ein Arbeiter namens Lebelt war im Dezember 1948 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt und wohnte in Belmsdorf bei Bischofswerda in Sachsen.
Mehrfach im Krieg verwundet, stand er wegen einer schweren Kopfverletzung in ständiger ärztlicher Behandlung. Enttäuscht über den Krieg und die gegenwärtigen Verhältnisse besuchte Lebelt mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern einige Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas in Bischofswerda. Ende Mai 1949 wurde ihm vom Arbeitsamt eine Arbeit in einem Steinbruch zugewiesen, obwohl Ärzte vor Anstrengungen gewarnt hatten.

Kurz darauf geriet er während dieser schweren Arbeit in geistige Umnachtung. In diesem Zustand fiel er am 25. Mai 1949 über seine Frau her und schlachtete sie buchstäblich ab, indem er ihr die Kehle durchschnitt. Seine Töchter retteten sich mit einem Sprung aus dem Fenster. Lebelt besudelte sich dann vollständig mit Blut und erklärte den Dorfbewohnern, er habe sich im Blut des Lammes gewaschen. Mit konfusen Reden und Gebärden jagte er durch den Ort und erzählte Arbeitern, er habe Jehova ein Opfer dargebracht. Schließlich wurde er in eine Heilanstalt verbracht.

Später wurde ihm der Prozeß gemacht. In der gesamten Gegend verbreitete sich nun die Meinung, daß Lebelt und die Lehren der Zeugen Jehovas für diese Bluttat verantwortlich seien. In Bischofswerda ließ die kommunistische Bürgermeisterin zahlreiche Plakate an Bäumen und Latemenpfählen
anbringen mit dem Inhalt, Jehovas Zeugen lehrten, daß man Greise und Kinder töten müsse und sich die Menschen vorsehen sollten, da sie sonst auch Opfer der Zeugen Jehovas werden würden. Flugblätter wurden verteilt mit der Frage: "Wie lange wollen deutsche Dienststellen diesem Treiben zusehen? Wir fordern sofortige Auflösung dieser Mord-Organisation."

Die "Sächsische Zeitung" berichtete am 30. Mai 1949, daß "der Wahnsinnige, mit einem Hammer und einem Eisenstück bewaffnet, nackt auf dem Küchenfenster" hockte und den Bewohnern predigte, er habe "das Opfer im Sinne Jehovas vollbracht". Es kam zu erheblichen Pöbelaktionen und Ausschreitungen der aufgehetzten Bevölkerung gegen die Zeugen Jehovas.

Diese entschlossen sich deswegen, am 12. Juni 1949 eine großangelegte Aufklärungsaktion durchzuführen, um über den Fall Lebelt zu informieren. Die von dem "Diener für die Brüder" Ernst Pietzko geleitete Aktion wurde durch Beschimpfungen und Bedrohungen von selten der Einwohnerschaft begleitet. Bei einem anschließend in Bischofswerda durchgeführten Gottesdienst kam es unter den Augen der tatenlosen Volkspolizei zu tumultartigen Ausschreitungen gegen die Zeugen Jehovas, wobei der Königreichssaal demoliert und mehrere Teilnehmer der Zeugen Jehovas blutig geschlagen wurden. Die Zeugen Jehovas erstatteten daraufhin Anzeige ...

Geschrieben von Hunter am 18. September 2006 13:11:21:

Was kritische Szenenbeobachter schon lange vermuteten, zeigt sich nun in bedrueckender Klarheit:

In Deutschland wird die fast schon pathologisch anmutende Sektenangst von Geschaeftsleuten genutzt, um unter dem Deckmaentelchen des Gutmenschelns knallharte Geschaeftsinteressen zu verfolgen.

Jetzt hat es also auch "Ausstieg e.V." getroffen.

Ein Blick in das Impressum verraet:
AUSSTIEG e.V. Co. KG ist für den Inhalt dieser anderen Webseiten nicht verantwortlich.

Ein eingetragener Verein als Vollhafter einer Kommanditgesellschaft. Da kann direkt der Steinfels noch in die Lehre gehen.
http://www.ausstieg.info/impressum.html

Geschrieben von D. am 18. September 2006 13:21:10:

Als Antwort auf: Das Geschäft mit der Sektenangst geschrieben von Hunter am 18. September 2006 13:11:21:

Die Banalität der angebotenen Inhalte, auf der in Rede stehenden Webseite, dürfte das ganze als eines Kommentares (sowohl mit pro oder auch contra-Tendenz) als zuviel der Ehre erscheinen lassen.
Tiefer hängen, und zur Tagesordnung übergehen!

Geschrieben von D. am 23. September 2006 05:03:23:

In einer Österreich-spezifischen Pressemeldung liest man jetzt:

Pfarrzentrum Neualm
Mein Leben als Zeuge Jehovas

34 Jahre in der "Wahrheit"
Vortrag und Gespräch mit Günther K..., St. Gilgen
Dienstag, 26. September 2006, 20.00 im Pfarrzentrum Neualm

Mein Leben als Zeuge Jehovas - 34 Jahre in der "Wahrheit"

Jeder kennt Zeugen Jehovas, wie sie von Tür zu Tür gehen, wie sie auf der Straße ihre Zeitschriften "Der Wachturm" und "Erwachet" anbieten. Nur wenige wissen, wie man als Zeuge Jehovas denkt und fühlt, welche Zweifel und Ängste ein Zeuge Jehovas hat und welcher Unterschied zwischen dem einzelnen Zeugen Jehovas und der hinter ihm stehenden Organisation besteht.
In diesem Vortrag un der anschließenden Diskussion sollen meine eigenen 30-jährigen Erfahrungen in dieser Gruppe, aber auch jene, die ich mit Außenstehenden hatte, erläutert werden.

Offenbar sind da schon weitere Termine ähnlicher Art anvisiert, wovon auch der nächste Link kündet:
10.10.2006 Kath. Bildungswerk - Vortrag Günther K... "Mein Leben als (ehem.) Zeuge Jehovas" Meixnerhaus 20.00 Uhr
www.kaprun.at/Veranstaltungen/veranst04.htm

Schon etwas früher hörte man von ihm. Man vergleiche dazu:
http://www.sektenausstieg.net/index.php?option=com_content&task=view&id=1355&Itemid=29

Und in einer Internet-Datei (im pdf-Format), wo man es auf dem ersten Blick nicht vermuten würde, kann man weiteres über ihn lesen (dort auf Seite 4)
www.iran-aawa.com/AAWA-Ak-8.PDF

Geschrieben von + am 09. September 2006 01:09:47:

Kriegsgefangene unter König David

Aus meiner Elberfelder Bibel 1958 die ich vor der Herausgabe der Neuen Welt Übersetzung gebrauchte:

 

2. Samuel 12:31

1. Chronika 20:3

 

Alternativ die Leander Übersetzung von 1924

2. Samuel 12:31

1. Chronika 20:3

Alternative drei: die Luther Übersetzung von 1949

2. Samuel 12:31

http://www.chricken.de/aufbaubilder/illustrationen/hinrichtung.jpg

1. Chronika 20:3

Die Wahrheit aus der Neuen Welt Übersetzung

2. Samuel 12:31

 

http://www.abtei-kornelimuenster.de/images/David 02.jpg

1. Chronika 20:3

Querverweise der Neuen Welt Übersetzung

Amos 1:3

Kalte Lügen im Namen des Herrn.

Mein hilfloser Beitrag zu dem WDR Film „Delphinsommer" von gestern Freitag den 8.9.2006.

Geschrieben von Maximus am 09. September 2006 22:03:44:

Als Antwort auf: Kalte Lügen im Namen des Herrn / Kriegsgefangene unter König David geschrieben von + am 09. September 2006 01:09:47:

Nun „+", was wollen Sie uns mit dem Vergleich der NWÜ der Bibel mit anderen jahrzehntealten Übersetzungen anhand ausgewählter Stellen sagen? Daß die WTG falsch übersetzt? Aber wie bringe ich das hiermit in Übereinstimmung:

2. Samuel 12:31

Luther-Bibel 1984:

Aber das Volk darin führte er heraus und stellte sie als Fronarbeiter an die Sägen, die eisernen Pickel und an die eisernen Äxte und ließ sie an den Ziegelöfen arbeiten. So tat er mit allen Städten der Ammoniter. Danach kehrten David und das ganze Kriegsvolk nach Jerusalem zurück.

Rev. Elberfelder:

Das Volk aber, das darin war, führte er heraus und stellte es an die Steinsäge, an die eisernen Pickel und an die eisernen Beile und ließ sie als Sklaven an den Ziegelformen arbeiten. Und so machte er es mit allen Städten der Söhne Ammon. Und David und das ganze Volk kehrten nach Jerusalem zurück.

Einheitsübersetzung:

Auch ihre Einwohner führte er fort und stellte sie an die Steinsägen, an die eisernen Spitzhacken und an die eisernen Äxte und ließ sie in den Ziegeleien arbeiten. So machte er es mit allen Städten der Ammoniter. Dann kehrte David mit dem ganzen Heer nach Jerusalem zurück.

Somit stimmt die NWÜ mit anderen gebräuchlichen Übersetzungen überein.

Was wollten Sie uns also mitteilen? Daß die WTG falsch übersetzt oder die anderen? Ich komme nicht ganz mit…
http://www.bibleserver.com/index.php

Geschrieben von + am 10. September 2006 02:23:09:

Als Antwort auf: Re: Kalte Lügen im Namen des Herrn / Kriegsgefangene unter König David geschrieben von Maximus am 09. September 2006 22:03:44:

Hallo Maximus!

>>>"Was wollten Sie uns also mitteilen? Daß die WTG falsch übersetzt oder die anderen? Ich komme nicht ganz mit…"

Du hast Recht – ich hätte dieses ausführlicher Aufarbeiten müssen.
Ich hatte dies jedoch unter dem Eindruck der Fernsehfilmes „Delfinsommer" abgeschickt und mich rein auf eine Begebenheit dieses Filmes berufen.
Das aber am Schluss.

Um so mehr, mein Dank für Deine Nachfrage.

Die Neue Welt Übersetzung hält sich nicht an den Urtext – es ist keine „Übersetzung" – sondern bestenfalls einen Querschnitt vorhandener Übersetzungen.

Damit schließt sie sich „modernen" Übersetzungen an, die sich dem politischen Zeitgeist beugen und - exemplarisch an diesen beiden Texten demonstriert - eine lange Tradition der „Verbesserung" der Bibel fortführen.
Ob es sich hier um eine Weltbewegende „Erschröcklichkeit" handelt muss jeder für sich selbst entscheiden.
Auf alle Fälle wurde hier das Wort Gottes verwässert um politisch nicht anzuecken.

Worum geht es bei Samuel und Chronika?

David führte gegen die von Gott verurteilten Ammoriter einen heiligen Krieg.

Gemäß der Septuaginta belagerte Nahasch, der König der Ammoniter, etwa einen Monat nachdem Saul zum König von Israel bestimmt worden war, die Stadt Jabesch in Gilead. Er verlangte die Übergabe der Stadt unter der grausamen Bedingung, daß er nur Frieden schließen werde, wenn sich jeder ihrer Männer das rechte Auge ausbohren lasse.

(1. Samuel 11:11) . . .Und es geschah am nächsten Tag, daß Saul daranging, das Volk in drei Trupps aufzustellen; und sie kamen während der Morgenwache ihres Weges mitten ins Lager und schlugen dann die Ammonter nieder, bis der Tag heiß wurde. Als sich einige Übriggebliebene vorfanden, da wurden sie zerstreut, und es wurden nicht zwei unter ihnen beisammen übriggelassen.

David führte den Krieg seines Vaters gegen die heidnischen Nachbarnationen weiter.

Die in 2. Samuel 12:31 beschriebenen Vernichtungsorgien entsprachen dem Gebot Gottes.

Heute suchen wir nach Gründen, das diese Abmilderung vom Tod zur Zwangsarbeit als Verbesserung angesehen werden kann.

Vergleicht man dies jedoch mit den Querverweisen, von denen ich bereits zwei aus der Neuen Welt Übersetzung selber angeführt habe, hinterlässt dies ein schiefes Bild.

Gottes Kriege waren gerechte Kriege.
Urteile deren Vollstreckung nicht in Frage gestellt werden durften.

Gottes Gerechtigkeit verlangt das die Gesetzlosen hinzurichtet werden und gegen alle Widerspenstigen, die sich weigern, seinen gerechten Gesetzen zu gehorchen, Krieg geführt wird. Es war daher gerecht, dass Jehova die Bösen zur Zeit der Sintflut hinwegfegte, Sodom und Gomorra zerstörte und die Vernichtung der Streitkräfte Pharaos herbeiführte.

Jehova erlegte den Israeliten die heilige Pflicht auf, in dem Land der Verheißung, in das er sie führte, als seine Urteilsvollstrecker zu dienen. Dadurch, dass Gott die Israeliten, die vor ihrer Befreiung aus Ägypten in der Kriegführung unerfahren waren (2Mo 13:17), siegreich gegen „sieben Nationen, die volkreicher und mächtiger" waren als sie, führte, machte er sich einen großen Namen als 'Jehova der Heerscharen, der Gott der Schlachtreihen Israels'.

Die Israeliten erhielten dadurch auch die Gelegenheit, ihren Gehorsam gegenüber Gottes Geboten sogar in dem Maße zu bekunden, dass sie ihr Leben in Kriegen einsetzten, die sie im Auftrag Gottes führten (5Mo 20:1-4).

Wer also die vollstreckten Urteile heute, wegen einer gleich wie gearteten Politischen Großwetterlage abmildert, versündigt sich gegen genau diese Göttlichen Urteilsvollstreckungen.
Insbesondere dann wenn wir nicht müde werden darauf hinzuweisen das diese grausamen Urteilsvollstreckungen zu unserer heutigen Unterweisung niedergeschrieben wurden.

Es gab detaillierte Gesetze über Angriffe auf Städte und ihre Belagerung.

Die heutigen „Verbesserungen" widersprechen diesen Gesetzen.

Jehova gab den Israeliten Richtlinien darüber, wie sie bei der Eroberung Kanaans vorgehen sollten. Die in 5. Mose 7:1, 2 erwähnten sieben Nationen Kanaans sollten samt Frauen und Kindern ausgerottet werden.

(5. Mose 7:1-2) Wenn Jehova, dein Gott, dich schließlich in das Land bringt, in das du ziehst, um es in Besitz zu nehmen, wird er dann gewiß volkreiche Nationen vor dir vertreiben, die Hethter und die Girgaschter und die Amorter und die Kanaanter und die Perister und die Hiwter und die Jebuster, sieben Nationen, die volkreicher und mächtiger sind als du. Und Jehova, dein Gott, wird sie dir bestimmt überlassen, und du sollst sie besiegen. Du solltest sie unweigerlich der Vernichtung weihen. Du sollst keinen Bund mit ihnen schließen noch ihnen irgendwelche Gunst erweisen.

Ihre Städte sollten der Vernichtung geweiht werden (5Mo 20:15-18).

(5. Mose 20:15-18) Auf diese Weise wirst du mit allen Städten tun, die von dir weit entfernt sind, welche nicht zu den Städten dieser Nationen gehören. Jedoch von den Städten dieser Völker, die Jehova, dein Gott, dir als Erbe gibt, sollst du nichts Atmendes am Leben erhalten, denn du solltest sie unbedingt der Vernichtung weihen, die Hethter und die Amorter, die Kanaanter und die Perister, die Hiwter und die Jebuster, so wie es Jehova, dein Gott, dir geboten hat, damit sie euch nicht lehren, gemäß all ihren Abscheulichkeiten zu tun, die sie ihren Göttern gegenüber getan haben, und ihr tatsächlich gegen Jehova, euren Gott, sündigt.

Zwar konnten Städte gemäß 5. Mose 20:10-15 gewarnt werden, und es sollten ihnen Friedensbedingungen angeboten werden.

!!! Aber erst wenn sich die Stadt ergab, wurden ihre Einwohner verschont und zur Zwangsarbeit herangezogen !!!

In der hier relevanten Begebenheit (2.Samuel 12:26-31) wird aber eindeutig von Kampfhandlungen gesprochen.

Diese Gelegenheit, sich zu ergeben, sowie die Zusicherung, dass ihr Leben verschont würde und ihre Frauen nicht vergewaltigt oder belästigt würden, war für diese Städte ein Anreiz, vor dem Heer Israels zu kapitulieren, und auf diese Weise konnte viel Blutvergießen vermieden werden.

Ergab sich die Stadt nicht, so wurden zumindest alle männlichen Bewohner getötet.

Durch das Töten der Männer wurde einer späteren Auflehnung der Stadt vorgebeugt. Die „Frauen und die Kleinkinder" wurden verschont. Daß mit den „Frauen" hier zweifellos Jungfrauen gemeint sind, wird auch in 5. Mose 21:10-14 angedeutet, wo es von voraussichtlichen Kriegsbräuten nur heißt, sie würden um ihre Eltern weinen, nicht aber um ihren Ehemann. Auch bei einer früheren Gelegenheit, als die Israeliten die Midianiter schlugen, hieß es ausdrücklich, daß nur Jungfrauen verschont wurden. Dadurch, daß nur Jungfrauen verschont wurden, wurden die Israeliten vor falscher Anbetung und sicher auch vor Geschlechtskrankheiten geschützt (4Mo 31:7, 17, 18).

Die Vernichtung konnte aber weit über die Bewohner hinaus gehen.
Nicht selten beinhaltete dies sogar Tiere und materielle Gegenstände.

Den Pferden des Feindes wurden während der Hitze des Kampfes die Sehnen durchgeschnitten, um sie untauglich zu machen; nach der Schlacht wurden sie zweifellos getötet (Jos 11:6).

Ausnahmen finden wir nur dort wo Gott dies Ausdrücklich billigte.
Davon kann in Davids Krieg gegen die Ammoniter nicht die Rede sein.

In Samuel ist werde die Rede davon, das dieser Krieg von Gott missbilligt wurde noch berichtet er von einer unweigerlich folgenden Missbilligung Gottes wenn sie, entgegen der Anordnung, Feinde zu eigenen nutzbringenden Frondienst eingesetzt hätten.
Hätte David tatsächlich Kriegsgefangene am Leben gelassen hätte er gegen das Gebot des „Banngutes" verstoßen.

• (5. Mose 7:26) Und du sollst nichts Verabscheuungswürdiges in dein Haus bringen und tatsächlich zu etwas werden, was gleich ihm der Vernichtung geweiht ist. Es sollte dir ganz und gar widerlich sein, und du solltest es unbedingt verabscheuen, denn es ist etwas der Vernichtung Geweihtes.

• (Josua 6:18) Was euch betrifft, haltet euch nur von dem, was der Vernichtung geweiht ist, fern, damit euch nicht eine Begierde ankommt und ihr wirklich etwas von dem, was der Vernichtung geweiht ist, nehmt und das Lager Israels tatsächlich zu etwas macht, was der Vernichtung geweiht ist, und es in Verruf bringt.

• (Josua 7:11) Israel hat gesündigt, und sie haben auch meinen Bund übertreten, den ich ihnen als Gebot auferlegte, und sie haben auch von dem genommen, was der Vernichtung geweiht war, und haben auch gestohlen und es auch geheimgehalten und haben es auch unter ihre eigenen Geräte gelegt.

• (Josua 22:20) War es nicht chan, der Sohn Srachs, der einen Akt der Untreue an dem Banngut beging, das der Vernichtung geweiht war, und kam nicht über die ganze Gemeinde Israel heftiger Zorn? Und er war nicht der einzige Mann, der in seinem Vergehen dahinscheiden mußte.' "

• (1. Chronika 2:7) Und die Söhne Karmis: char, der Israel in Verruf brachte, der einen Akt der Untreue beging hinsichtlich des Banngutes, das der Vernichtung geweiht war.

Nachfolgend mehrere Beispiele in denen Gott die Israeliten Strafte, wenn sie dem Gebot alles der Vernichtung zu weihen – eines Banngutes - (zum Beispiel aus Mitleid oder Habgier) nicht nachkamen:

• (4. Mose 31:13 -17) Dann zogen Moses und Eleasar, der Priester, und alle Vorsteher der Gemeinde vor das Lager hinaus, ihnen entgegen. Und Moses wurde zornig über diejenigen, die über die Streitkräfte bestellt waren, die Obersten der Tausendschaften und die Obersten der Hundertschaften, die vom Feldzug heimkamen. Und Moses sprach zu ihnen: „Habt ihr jede weibliche Person am Leben erhalten? Siehe! Sie sind es, die auf das Wort Bleams hin den Söhnen Israels Anlaß gegeben haben, wegen der Angelegenheit des Por Untreue gegen Jehova zu begehen, so daß die schlagartige Plage über die Gemeinde Jehovas kam. Und nun, tötet alles Männliche unter den Kleinen, und tötet jede Frau, die mit einem Mann Verkehr gehabt hat, indem sie bei einer männlichen Person lag.

• (Richter 5:23- 27) ‚Flucht Mros', sprach der Engel Jehovas, ,Flucht seinen Bewohnern unaufhörlich, Denn sie sind nicht zum Beistand Jehovas gekommen, Zum Beistand Jehovas mit den Starken.' Jael, die Frau Hbers, des Kenters, wird unter Frauen überaus gesegnet sein, Unter Frauen im Zelt wird sie überaus gesegnet sein. Um Wasser bat er, Milch gab sie; In der großen Festmahlschale für Majestätische reichte sie geronnene Milch. Ihre Hand streckte sie dann zum Zeltpflock aus Und ihre Rechte zum Hammer der Schwerarbeiter. Und sie hämmerte auf Ssera, sie durchbohrte sein Haupt, Und sie zerschlug und zerhieb seine Schläfen. Zwischen ihren Füßen brach er zusammen, er fiel, er lag da; Zwischen ihren Füßen brach er zusammen, er fiel; Wo er zusammenbrach, da fiel er, überwunden.

• (1. Samuel 15:9 – 11; 19 - 23) Aber Saul und das Volk hatten Mitleid mit gag und mit dem Besten des Kleinviehs und des Großviehs und mit den fetten [Tieren] und den Widdern und mit allem, was gut war, und sie wünschten sie nicht der Vernichtung zu weihen. Was all die Habe betrifft, die verachtet und verworfen war, diese weihten sie der Vernichtung. Das Wort Jehovas erging nun an Samuel und lautete: „Ich bedauere wirklich, daß ich Saul als König regieren ließ, denn er hat sich davon abgewandt, mir zu folgen, und meine Worte hat er nicht ausgeführt."
Warum also hast du der Stimme Jehovas nicht gehorcht, sondern bist gierig über die Beute hergefallen und hast getan, was böse war in den Augen Jehovas?" Saul dagegen sprach zu Samuel: „Ich habe doch der Stimme Jehovas gehorcht, indem ich an den Auftrag heranging, mit dem Jehova mich aussandte, und ich brachte gag, den König von malek, her, aber malek habe ich der Vernichtung geweiht. Und das Volk nahm dann von der Beute Schafe und Rinder, das Auserlesenste davon als etwas der Vernichtung Geweihtes, um es Jehova, deinem Gott, in Glgal zu opfern." Darauf sagte Samuel: „Hat Jehova ebensoviel Gefallen an Brandopfern und Schlachtopfern wie daran, daß man der Stimme Jehovas gehorcht? Siehe! Gehorchen ist besser als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett von Widdern; denn Widerspenstigkeit ist dasselbe wie die Sünde der Wahrsagerei und vermessenes Vorandrängen dasselbe wie [die Benutzung] unheimlicher Macht und [der] Traphim. Weil du das Wort Jehovas verworfen hast, verwirft er daher dich, daß du nicht König seist."

• (1. Könige 20:42) Er sprach nun zu ihm: „Dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚Darum, daß du den mir zur Vernichtung geweihten Mann aus deiner Hand losgelassen hast, soll deine Seele an Stelle seiner Seele sein und dein Volk an Stelle seines Volkes.' "

• (Josua 6:18) Was euch betrifft, haltet euch nur von dem, was der Vernichtung geweiht ist, fern, damit euch nicht eine Begierde ankommt und ihr wirklich etwas von dem, was der Vernichtung geweiht ist, nehmt und das Lager Israels tatsächlich zu etwas macht, was der Vernichtung geweiht ist, und es in Verruf bringt.

Die Neue Welt Übersetzung beugt sich einfach dem Zeitgeist und verfälscht die Aussage der Bibel zu ihrem eigenen Nutzen.
Sie Verbessert das Gesetz Gottes.
Das diesen Fehler andere Übersetzungen auch begehen, ist keine Entschuldigung.

Verflucht sei,
wer den Auftrag Jehovas nachlässig ausführt;
und verflucht sei,
wer sein Schwert vom Blut zurückhält!
(Jeremia 48:10)

PS.:
Hattest Du die Möglichkeit den Film Delfinsommer auf dem WDR zu sehen.
Ich zitierte die gefälschten Bibeltexte mit einem Kommentar:

„Kalte Lügen im Auftrag des Herrn"

Wenn auch der Film aus dramaturgischen Gründen einige Dinge anders darstellte, bezog ich mich hier auf eine messerscharfe, präzise Beobachtung.

Eine Schwester klingelt an der Tür eines Wohnungsinhabers der gerade einen Trauerfall in der Familie hatte.
Dies war allerdings weder Zufällig noch aus uneigennützigen Gründen.
In dem Film erzählte die Schwester dem Wohnungsinhaber von ihrer (erfundenen) Alzheimer kranken Mutter, die sie jeden Tag Stück für Stück verloren.

„Lügen im Auftrag des Herrn" nannte sie dies danach.
Wer hier in diesem Forum schon länger mitliest hat einige solche Musterbeispiele „Theokratischer Kriegslist" live miterlebt.

Königreichsdienst Januar 1970 Seite 8

Erwachet 22 Januar 2001

Seite 8

Nachrichten aus dem Jenseits

Geschrieben von gert am 10. September 2006 13:14:05:

Als Antwort auf: Re: Kalte Lügen im Namen des Herrn / Kriegsgefangene unter König David geschrieben von + am 10. September 2006 02:23:09:

Wenn das so ist, schlösse sich gleich danch die Frage an, GIBT es denn eine wortgetreue Übersetzung? Und wenn ja, welche wäre die, deiner Meinung nach, Beste?

Geschrieben von + am 10. September 2006 17:04:40:

Als Antwort auf: Re: Kalte Lügen im Namen des Herrn / Kriegsgefangene unter König David geschrieben von gert am 10. September 2006 13:14:05:

Hallo gert!

Welche Übersetzung ist schlechter oder besser?

Diese Frage ähnelt sehr der Frage ob man sich nach der Trennung von den Bibelforschern in die Fänge einer anderen Sekte begeben soll.

Als ich heute im Garten saß und eine Übersetzung aus dem Jahre 1924 las war ich drauf und dran mir die Neue Welt Übersetzung zu holen.
Deren Sprache bin ich gewohnt.
Ich war es Maximus schuldig das ich eine der älteren Bibeln las.
Eine der Stellen las ich meiner Frau vor.
Altdeutsche Schrift, altdeutsche Begriffe und komplizierter Satzbau.
Und auch diese Bibel hat sicherlich seine ideologisch gefärbten Fallstricke – die ich aber nicht kenne.

Bei der Neuen Welt Übersetzung weiß ich wenigstens woran ich bin.

Meine Antwort auf Deine Frage ist Freiheit.

Eine Freiheit die es nicht gäbe wenn es einen exklusiven Vertreter Gottes hier auf Erden gäbe.
Eine Freiheit die mit einschließt, sich auch mit Deinem Gedanken auseinanderzusetzen.
Nein ich meine nicht tolerieren.

„Toleranz sollte nur eine vorübergehende Gesinnung sein: sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen." – Goethe

Ich meine Anerkennung.
Die Anerkennung dass es viele Formen der Dankbarkeitsbekundungen gegenüber Gott gibt.
Diese sind nicht alle meine Wege aber es sind richtige Wege.

Doch wegen der falschen Brüder, die unauffällig hereingebracht wurden und sich einschlichen, um unsere Freiheit, die wir in Gemeinschaft mit Christus Jesus haben, zu belauern, damit sie uns vollständig versklaven könnten — diesen gaben wir nicht nach durch Unterwerfung, nein, nicht für eine Stunde, damit euch die Wahrheit der guten Botschaft erhalten bliebe.
(Galater 2:4-5)

Ihr seid von Christus losgetrennt, wer ihr auch seid, die ihr versucht, durch Gesetz gerechtgesprochen zu werden; ihr seid von seiner unverdienten Güte abgefallen. …Denn was Christus Jesus betrifft, ist weder Beschneidung von irgendwelchem Wert noch Unbeschnittenheit, sondern Glaube, der durch Liebe wirksam ist.
(Galater 5:4-6)

Für eine solche Freiheit hat Christus uns frei gemacht.
Darum steht fest, und laßt euch nicht wieder in ein Joch der Sklaverei spannen.
(Galater 5:1)

Geschrieben von gert am 10. September 2006 17:29:52:

Als Antwort auf: Re: Kalte Lügen im Namen des Herrn / Kriegsgefangene unter König David geschrieben von + am 10. September 2006 17:04:40:

stimmt einfach.

Geschrieben von gert am 10. September 2006 13:23:51:

Als Antwort auf: Re: Kalte Lügen im Namen des Herrn / Kriegsgefangene unter König David geschrieben von gert am 10. September 2006 13:14:05:

Man sollte altes und neue Testament sauber trennen. Denn im neuen Testament ist vom "neuen Bund" die Rede. Der löst aber den alten Bund ab. Somit ist auch der neue, und nicht der alte Bund bindend.

Vergleiche, Römer Brief des Paulus.

Geschrieben von gert am 10. September 2006 13:37:15:

Als Antwort auf: Re: Kalte Lügen im Namen des Herrn / Kriegsgefangene unter König David geschrieben von gert am 10. September 2006 13:23:51:

Interressant auch der aktuelle Spiegel Artikel, über Gott und Kultur, oder "...hasst gott die Religionen??" Es ist von einer Art thelepathischen Revolution die Rede. Ich kann dem nur zustimmen. Der Prozess begann etwas 1995, und hält seitdem an. Es bewegt sich was.
Der neue Glaube wird frei sein, von orthodoxen Zwängen.
Die Menschen werden nicht ungläubig, oder materalistisch werden, sondern es wird sich ein neuer, ein wahrer Glaube schlisslich etablieren. Streng genommen, ist nicht mal der Bibeltext für solch eine Revolution nötig. Denn heisst es nicht: der Geist weht wo er will?

Geschrieben von Maximus am 10. September 2006 07:21:54:

Als Antwort auf: Re: Kalte Lügen im Namen des Herrn / Kriegsgefangene unter König David geschrieben von + am 10. September 2006 02:23:09:

Hallo "+",

nein, ich habe "Delphinsommer" nicht gesehen, ich habe keinen Fernseher. Allerdings weiß ich, daß die dargestellte Handlung - die gegenüber dem Wohnungsinhaber lügende Schwester - keineswegs Billigung durch die Lehre der ZJ findet, auch nicht durch den Begriff der "theokratischen Kriegslist". Mögen wie viele auch immer sich dazu hinreissen, niemand wird dazu "von oben" aufgefodert. Solche Verhaltensweisen sind auch insofern heikel, weil das ganze Lügengebäuse spätestens dann in sich zusammenfällt, wenn der Wohnungsinhaber darauf eingeht, und in ein Bibelstudium einwilligt, und man sich so besser kennenlernt.

Aber zum Ausgangspunkt: wenn ich Sie richtig verstehe, "+", dann werfen Sie der WTG vor, sie hätte aus falscher Rücksicht auf den Zeitgeist die von Ihnen angeführten Bibelstellen derart verfälscht, daß Jehova/Gott und die in seinem Auftrag handelnden Personen nicht mehr als grausam erscheinen. Die Fremdvölker wurden von David nicht - wie ältere Übersetzungen sagen - entsprechend dem göttlichen Urteilsspruch ausgerottet, sondern für Frondienste eingesetzt. Der alttestamentarische Charakter Gottes als ein Rachegott sollte zuücktreten und dem des liebenden Gottes des Neuen Testamentes angeglichen werden.

Nun, mir ist das noch zu spekulativ, weil sich offenbar alle bekannten modernen Bibeln dieser Übersetzung angeschlossen haben. Vielleicht lag hier wirklich ein Übersetzungsfehler vor? Zumal die ZJ eigentlich nicht gerade zimperlich bei solchen Darstellungen sind. Ich werde mich mal bemühen, hierzu weiter zu recherchieren.

Geschrieben von + am 10. September 2006 14:10:53:

Als Antwort auf: Re: Kalte Lügen im Namen des Herrn / Kriegsgefangene unter König David geschrieben von Maximus am 10. September 2006 07:21:54:

Hallo Maximus!

Auch wenn mich niemand fragt:
Deine Einstellung in dieser Sache findet meine volle Zustimmung.

• Gott braucht nicht unsere Lügen
• Die Wachtturm Gesellschaft suggeriert uns zwar tatsächlich, sie billige diese Art Kriegslist. Sie bietet dazu eine Legitimation aus der Bibel. Dem kann und will ich mich jedoch nicht anschließen.
• Das Argument: „andere machen das alle" ist nicht Tragbar: „Millionen Katholiken können sich irren", sonst wäre die Erde eine Scheibe.
• Umso wichtiger Deine Kernaussage: „Ich werde mich mal bemühen, hierzu weiter zu recherchieren".

Ich weiß nicht ob ich nachher noch dazukomme etwas für Dich zum Thema „theokratische Kriegslist" zusammen zustellen.

Aber diese beiden Bibeltexte könnten es wert sein, namentlich als Beginn genannt zu werden, das Lehrgerüst der Wachtturm Gesellschaft zu hinterfragen.
Bei mir war es ein Bruder der mich ein Buch über die Geschichte Babylons suchen ließ.
Anfangs verstand ich nicht was er mir damit sagen wollte.
Aber man könnte sagen dies war mein Anfang zu recherchieren.
Bei manchen war es das Offenbarungsbuch bei anderen das Danielbuch.

Ich kenne einen Bruder der benennt eben diese beiden Bibeltexte: 2. Samuel 12:31 und 1.Chronika 20:3 als seinen „Anfang" das Lehrgerüst der Wachtturm Gesellschaft zu hinterfragen.

Ich kann Dir leider, bei der Antwort auf die Frage: „Fakten oder Spekulation im Zusammenhang mit Davids Umgang mit den Ammonitischen Kriegsgefangenen" nicht sehr weit helfen.
Mein Fachgebiet beschränkt sich beinahe zur Gänze auf die Literatur der Wachtturm Gesellschaft.
Als Unterstützung zu Deiner Recherche kann ich Dir nur dieses beisteuern:

Die rigorose Vernichtung der Kriegsgefangenen erinnerte nach dem Zweiten Weltkrieg zu sehr an den Holocaust Hitlers. Deshalb gibt das Zitat die vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland im Einvernehmen mit dem Verband der Evangelischen Bibelgesellschaften in Deutschland 1956 und 1964 genehmigte, 1971 gedruckte Bibel "Nach der deutschen Übersetzung Martin Luthers" so wieder: »Aber das Volk darin führte er heraus und stellte sie als Fronarbeiter an die Sägen, die eisernen Pickel und an die eisernen Äxte und ließ sie an den Ziegelöfen arbeiten."

Vielleicht ist Dir schon Aufgefallen das versierte Nutzer der Lutherbibel gerne darauf hinweisen: „Luther Übersetzung vor 1984 oder danach".

Die entsprechende Stelle des ersten Buches der Chronika 20:3 lautet jetzt in der vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland autorisierten Bibel "Nach der deutschen Übersetzung Martin Luthers": "Aber das Volk darin führte er heraus und ließ sie mit Sägen und eisernen Hacken und Äxten Frondienste leisten."

>>> „Vielleicht lag hier wirklich ein Übersetzungsfehler vor?" <<<

Bedenke bitte dass die Wachtturm Gesellschaft nicht sagt, wir hätten diese Texte jetzt wortgetreuer Übersetzt.
Sie bezeichnet diese Übersetzung lediglich als „richtiger", liefert hierfür aber keine Begründung.

Wachtturm 1.Februar 1951

Seite 47

Der hier erwähnte Wachtturm vom 15.11 1950 geht nicht auf 2.Samuel 12:31 ein sondern bezieht sich nur auf die Herausgabe der Neuen Welt Übersetzung.

Das Buch Einsichten Band 1 Seite 433 gibt jedoch zu, das man einen Buchstaben abgeändert hat und dadurch die Aussage komplett veränderte:

Wir ändern einen Buchstaben im Urtext und kommen so auf unsere heutige Variante.

Interessant ist auch das König Saul der Vorgänger Davids kurze Zeit vorher von Gott verurteilt wurde weil er Mitleid mit seinen Kriegsgefangenen zeigte.

Um einen Eindruck von der Nähe dieser zwei Begebenheiten zu gewinnen habe ich mich vorhin extra für dich, auf meiner Terrasse in die Sonne gesetzt und die paar Seiten von 1. Samuel 10 bis 2 Samuel 13 aus der Leander Übersetzung (1924) am Stück durchgelesen.

Hier verstärkte sich für mich der Eindruck dass ein Verschonen der Kriegsgefangenen dem Gebot Gottes zuwiderlief.

Bedenke eins.
Das Volk Israels murrte Gott weil sie einen König wollten.
Auslöser war hierfür ausgerechnet ein König Ammons!
Daraufhin bekamen sie von Gott widerwillig Saul als König.

Auffällige Fundstücke bei dem Lesen der Kapitel:

1. Samuel 15: 3:
Jetzt geh, und du sollst malek niederschlagen und ihn mit allem, was er hat, der Vernichtung weihen, und du sollst kein Mitleid mit ihm haben, und du sollst sie zu Tode bringen, Mann wie Frau, Kind wie Säugling, Stier wie Schaf, Kamel wie Esel.' "

1. Samuel 17:57-58
Sobald daher David vom Niederschlagen des Philsters zurückkam, holte ihn dann bner und brachte ihn vor Saul, mit dem Kopf des Philsters in seiner Hand. Saul sagte nun zu ihm: „Wessen Sohn bist du, Knabe?". . .

1. Samuel 27:9:
Und David schlug das Land, ließ aber weder Mann noch Frau am Leben; und er nahm Kleinviehherden und Rinderherden und Esel und Kamele und Kleider mit, wonach er zurückkehrte und zu chisch kam.

Im Kapitel 8 von 2. Samuel wird zwar ausdrücklich davon gesprochen das David Kriegsgefangene in seinen Schlachtzügen machte, aber im 10. Kapitel wird die Beleidigung der Ammoniter und deren mehrfache Bedrohung gegen David beschrieben.

Sehr viel Glaubwürdiger ist in dem Zusammenhang dieses grausame Verfahren der Juden:

„Man versenkte ihn in Mist bis zu den Knien und legte ein hartes Tuch in ein weiches und wickelt es ihm um den Hals. Der eine [Zeuge] zieht es an sich und der andere zieht es an sich, bis er seinen Mund öffnet, und man macht das Blei [wtl. Docht. Nach Gemara (52a): eine Bleistange] heiß, gießt es ihm in den Mund, so daß es ihm in die Gedärme fährt und ihm die Gedärme versengt"
(Die Mischna, Sanhedrin 7:2, übersetzt von S. Krauß, 1933, S. 209, 211).

Nachfolgend Gottes Gerichtsurteil an die Ammoniter:

Kein Ammonter oder Moabter darf in die Versammlung Jehovas kommen. Selbst bis zur zehnten Generation darf bis auf unabsehbare Zeit keiner der Ihrigen in die Versammlung Jehovas kommen, darum, daß sie euch auf dem Weg nicht mit Brot und Wasser zu Hilfe kamen, als ihr aus Ägypten auszogt, und weil sie Bleam, den Sohn Bors aus Pthor von Mesopotamien, gegen dich gedungen haben, um Übles auf dich herabzurufen. Und Jehova, dein Gott, wollte nicht auf Bleam hören, sondern Jehova, dein Gott, wandelte den Fluch für dich in einen Segen um, weil Jehova, dein Gott, dich liebte. Du sollst nicht auf ihren Frieden und ihre Wohlfahrt hinwirken alle deine Tage auf unabsehbare Zeit.
(5. Mose 23:3-6)

Dies ist, was Jehova gesagt hat: ‚ „Wegen drei Auflehnungen der Söhne mmons und wegen vier werde ich es nicht abwenden, weil sie die Schwangeren von Glead aufschlitzten zu dem Zweck, ihr eigenes Gebiet zu erweitern.
(Amos 1:13)

Recherchieren ist immer ein fortlaufender Prozess.
So wie Du mich um Fakten bittest, benötige ich von Dir Fakten um die Übersetzung in der heutigen Form zu Akzeptieren.
Es sind aber in meinen Augen höchst zweifelhafte Fakten, wenn die Wachtturm Gesellschaft oder von mir aus, der Rat der Evangelischen Kirchen, heute seine Übersetzungsvariante versucht zu Rechtfertigen.

Wenn es sie überhaupt jemals gegeben hat,
sind die Tage,
in denen ich Recherchieren mit dem blinden schlucken der Aussagen einer Religionsorganisation gleichgesetzt hatte, vorbei.

Dies bedeutet ewiges Leben,
daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen
über dich, den allein wahren Gott,
und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.

Geschrieben von TT am 10. September 2006 15:22:34:

Als Antwort auf: Re: Kalte Lügen im Namen des Herrn / Kriegsgefangene unter König David geschrieben von + am 10. September 2006 14:10:53:

Dann bist du sehr priviligiert, die Zeit und Möglichkeiten zu besitzen so intensiv zu recherchieren und dich des Studiums zu widmen!

"Otto-Normal"-Gläubiger, mit Beruf und Kinder etc., steht dann meistens ganz anders da!

Möge Gott ihm vergeben! ;)

Geschrieben von Zeugnis am 09. September 2006 22:52:16:

Als Antwort auf: Re: Kalte Lügen im Namen des Herrn / Kriegsgefangene unter König David geschrieben von Maximus am 09. September 2006 22:03:44:

aufgeschnappt:

Theologen müssen überaus vorsichtig sein mit liebgewonnenen Gegensätzen zwischen Altem und Neuem Testament, wie gewisse Christen sie früher aufstellten, und viele immer noch. Der amerikanische Baptistentheologe Harry Emerson Fosdick (1878-1969) war für dieses Denken typisch, als er 1922 schrieb:
"Vom Sinai nach Golgotha - hat es je einen klareren, überzeugenderen Bericht von Offenbarungsfortschritt gegeben? Die Entwicklung beginnt mit Jehovah, der sich in einem Gewitter auf einem Berg in der Wüste kundtut, und sie endet mit den Worten Christi: ‚Gott ist Geist, und seine Anbeter müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten;' sie beginnt mit einem Kriegsgott, der seine Anhänger zum Sieg führt, und sie endet mit den Worten: ‚Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm;' sie beginnt mit einem Provinzgott, der seinen Stamm liebt und dessen Feinde haßt, und sie endet mit dem Gott der ganzen Erde, angebetet von ‚einer großen Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen'; sie beginnt mit einem Gott, der die Amalekiter zu erschlagen befiehlt, ‚Mann und Frau, Kind und Säugling', und sie endet mit einem Vater, dessen Wille es ist, daß ‚nicht eins von diesen Kleinen verloren geht'; sie beginnt mit Gottes Volk, das weitab von seinen Blitzen steht und betet, er möge nicht zu ihm sprechen, damit sie nicht sterben, und sie endet mit Menschen, die in ihr Kämmerlein gehen und bei verschlossener Tür zu ihrem Vater beten, der im Verborgenen ist."
Zweifellos läßt eine solche Serie sich arrangieren, jedoch - wie der jüdische Theologe Claude Montefiore (1858-1938) es 1927 aufzeigte - eine andere auch:
"Vom Alten zum Neuen Testament - hat es je einen klareren, überzeugenderen Bericht von Rückschritt gegeben? Es beginnt mit ‚Habe ich Gefallen am Tode dessen der stirbt?'; es endet mit ‚Fort von mir, ihr Übeltäter!'. Es beginnt mit ‚Der Herr ist langsam zum Zürnen und reich an Erbarmen'; es endet mit ‚Fürchtet den, der Leib und Seele in der Hölle verderben kann'. Es beginnt mit ‚Ich werde bei dem Reuigen sein und ihn beleben'; es endet mit ‚Schmal ist der Weg der zum Leben führt, und wenige sind es die ihn finden'. Es beginnt mit ‚Ich zürne nicht für immer'; es endet mit ‚Weg, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer!' Es beginnt mit ‚Soll ich nicht Mitleid haben mit Ninive der großen Stadt?'; es endet mit ‚Am Gerichtstag wird es Sodom erträglicher gehen als jener Stadt'. Es beginnt mit ‚Der Herr ist gut zu allen, die ihn anrufen'; es endet mit ‚Wer gegen den Heiligen Geist spricht, für ihn gibt es keine Vergebung in dieser Welt oder der nächsten'. Es beginnt mit ‚Der Herr wird die Tränen abwischen von allen Gesichtern, er wird den Tod für immer zerstören'; es endet mit ‚Man wird sie in den Feuerofen werfen, dort wird Heulen und Zähneknirschen sein'."

Geschrieben von Bethelit am 06. September 2006 22:41:41:

Vorhin hatte ich Bethelit auf Psalm 82:6 geantwortet.

Hallo +
Ich habe keine neue Weltübersetzung, die von der Wachtturmgesellschaft gedruckt wurde.
Würdest Du mir den Text Psalm 82 ,6 der Neuen Weltübersetzung W.w. hier einsetzen?
Ich habe grosse Spannung damit zu diskutieren.

Überlege einmal?
Wenn ich mir diesen Text durchlese, komme ich zu dem Schluss, habe auch mit anderen Diskutanten darüber gesprochen, im Endeffekt könnte Gott ein Selbstmörder sein?
Da liegen trifftige Gründe vor.

freundlichen Gruss
Bethelit

Geschrieben von Bethelit am 06. September 2006 23:57:15:

Als Antwort auf: berlege einmal Hallo + geschrieben von Bethelit am 06. September 2006 22:41:41:

Der höchste Richter
1 "Ein Psalm Asafs." Gott steht in der Gottesgemeinde und ist Richter unter den Göttern. 2
______
Warum verlangt Gott?
>Du sollst keine anderen Götter haben neben mir?<
______
Steht aber selbst in der Gemeinde der Götter?

Wenn Gott in allem ist, 1 Korinter Kap 3 Vers 16 - >Ihr seid der Tempel<, aber alles in einem finalen Krieg beenden will rottet er seinen eigenen Geist, den Tempel 1. Korinter Kap. 3 Vers 16 in dieser Göttergemeinde aus?

Auch ein Bibeltext der Sprüche -Verse,- > Gott hat alles gemacht, auch das Böse für den üblen Tag<.

_______

Psalm 82
1 Ein Psalm Assaphs. Gott stehet in der Gemeine Gottes und ist Richter unter den Göttern.
2 Wie lange wollt ihr unrecht richten und die Person der Gottlosen vorziehen? Sela.
3 Schaffet Recht dem Armen und dem Waisen und helfet dem Elenden und Dürftigen zum Recht!
4 den Geringen und Armen und erlöset ihn aus der Gottlosen Gewalt!
5 Aber sie lassen ihnen nicht sagen und achten's nicht; sie gehen immer hin im Finstern; darum müssen alle Grundfesten des Landes fallen.
6 Ich habe wohl gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Kinder des Höchsten;
7 aber ihr werdet sterben wie Menschen und wie ein Tyrann zugrunde gehen.
8 Gott, mache dich auf und richte das Land; denn du bist Erbherr über alle Heiden.

__________

Ein Psalm; von Asaph. Gott steht in der Versammlung Gottes, inmitten der Götter richtet er. 2 Bis wann wollt ihr ungerecht richten und die Person der Gesetzlosen ansehen? (Sela.) 3 Schaffet Recht dem Geringen und der Waise; dem Elenden und dem Armen lasset Gerechtigkeit widerfahren! 4 Befreiet den Geringen und den Dürftigen, errettet ihn aus der Hand der Gesetzlosen! 5 Sie wissen nichts und verstehen nichts, in Finsternis wandeln sie einher: es wanken alle Grundfesten der Erde. 6 Ich habe gesagt: Ihr seid Götter, und Söhne des Höchsten ihr alle! 7 Doch wie ein Mensch werdet ihr sterben, und wie einer der Fürsten werdet ihr fallen. 8 Stehe auf, o Gott, richte die Erde! Denn du wirst zum Erbteil haben alle Nationen.
________
Der höchste Richter
1 "Ein Psalm Asafs." Gott steht in der Gottesgemeinde und ist Richter unter den Göttern. 2 »Wie lange wollt ihr unrecht richten und die Gottlosen vorziehen? "SELA". 3 Schaffet Recht dem Armen und der Waise und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht. 4 Errettet den Geringen und Armen und erlöst ihn aus der Gewalt der Gottlosen.« 5 Sie lassen sich nichts sagen und sehen nichts ein, / sie tappen dahin im Finstern. Darum wanken alle Grundfesten der Erde. 6 »Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Söhne des Höchsten; 7 aber ihr werdet sterben wie Menschen und wie ein Tyrann zugrunde gehen.« 8 Gott, mache dich auf und richte die Erde; denn du bist Erbherr über alle Heiden! < Kapitel 1 2 3 ... 80 81 [82] 83 84 ... 148 149 150 >
_______
freundlichen Gruss
Bethelit

Geschrieben von + am 07. September 2006 00:29:58:

Als Antwort auf: Re: überlege einmal Hallo + geschrieben von Bethelit am 06. September 2006 23:57:15:

Hallo Bethelit!

Zuerst zu der Neuen Welt Übersetzung.

Diese findest Du hier Online:

www.watchtower.org/languages/deutsch/bibel/index.htm

Verwendest Du den Button „Sprachen" liegen Dir alle Übersetzten Ausgaben vor.

Hier aber für Dich der Text aus unserer Studienbibel mit Querverweisen.

Hierzu die Querverweise

und die Fußnoten

Was Deinen Selbstmord Gottes angeht ist dies Bestandteil des Bibeltextes.
Wenn ein Mensch ein Gott, ein Mächtiger, sein kann, schließt das die Wahrscheinlichkeit, dass er Selbstmord machen könnte, leider mit ein.

Wenn Du DEN Gott, den Schöpfer von Himmel und Erde meinst würde ich aufgrund seiner Allmacht nicht Ausschließen das er in der Lage wäre Selbstmord zu begehen.

Was jedoch den 82ten Psalm angeht.
Nun, hierzu möchte ich Dir zwei Beispiele anführen, dass, wenn man eine Sache nur oft genug hin und herdreht am Ende alles Mögliche und Unmögliche sehen kann.

Beispiel 1:

Parsimony.19083

Er meinte dieses Bild…

 

…und glaubt hier mehr zusehen als weniger liebevoll gezeichnete Abbildungen in der Literatur der Wachtturm Gesellschaft.

Beispiel 2:

Parsimony.18856

Der Videolink aus dem Beitrag funktioniert nicht mehr.
Es ging um den Film LooseChange2:

http://www.veoh.com/watch/v173301073bSkPfXn

Wenn sie es noch dreimal drehen waren es Aliens die die Türme sprengten.

Entschuldige bitte wenn ich mir bei Dir schon wieder einen flapsigen Kommentar erlaube.

Aber wie gesagt.
Wenn Du den 82ten Psalm nur lang genug drehst und wendest könnte es sein das Dir daraus kleine Teufelchen entgegen Springen.

Mit der Seite 52 des Offenbarungsbuches klappt dies auf alle Fälle.

Wenn Du die Seite 52 vorsichtig aus dem Offenbarungsbuch heraustrennst.

Diese beidseitig dick mit Original Bienenhonig bestreichst

und diese dann beidseitig, dicht mit Maiskörnern bedeckst,

in eine Pfanne mit siedend heißen Fett legst

springen Dir in kürzester Zeit hunderte von weißen Teufelchen entgegen.
Geschrieben von Bethelit am 07. September 2006 15:53:20:

Als Antwort auf: Rezept zum extrahieren kleiner Teufelchen aus religiösen Schriften geschrieben von + am 07. September 2006 00:29:58:

*)) Was jedoch den 82ten Psalm angeht.
Nun, hierzu möchte ich Dir zwei Beispiele anführen, dass, wenn man eine Sache nur oft genug hin und herdreht am Ende alles Mögliche und Unmögliche sehen kann. "Das kam im Schlusssatz in unserer Diskussion ähnlich heraus".
Galaxien voller Leben und Tod werden geschaffen, und wieder zerstört.
Ein ewiger Kreislauf, mit immer wieder neuem Leben.
Nur die Zeiten sind anders, als bei der bisherigen Anschauung".
Danke nochmals , vielen Dank.
freundlichen Gruss Bethelit

melde mich z. Thema wieder

Geschrieben von gert am 07. September 2006 16:27:27:

Als Antwort auf: Re: Rezept zum extrahieren kleiner Teufelchen aus religiösen Schriften geschrieben von Bethelit am 07. September 2006 15:53:20:

aber nur, wenn man hartnäckig am Buchstabensinn festhält.-

Geschrieben von Bethelit am 08. September 2006 00:19:58:

Als Antwort auf: Re: Rezept zum extrahieren kleiner Teufelchen aus religiösen Schriften geschrieben von gert am 07. September 2006 16:27:27:

1. Eine Melodie von Asaph.
Studienbibel:
Psalm 82 ,1
*)Gott*bezieht Stellung in der Gemeinde (c) des Göttlichen ;
Inmitten der Götter (Dreieck) richtet er:(e)
2.
Der höchste Richter
1 "Ein Psalm Asafs." Gott steht in der Gottesgemeinde und ist Richter unter den Göttern.
3.
www.hillschmidt.de/quiz/bibel/psal82.html

Ein Psalm; von Asaph. Gott steht in der Versammlung Gottes, inmitten der Götter richtet er.
4.

Psalm 82
Ein Psalm Assaphs. Gott stehet in der Gemeine Gottes und ist Richter unter den Göttern.

Aussage einer Home-Page /Psalmdeuter.
Der Psalm ist eine scharfe Polemik gegen die Kanaanitische Religion. Diese hatte die Vorstellung einer Götterversammlung, der ein einzelner Gott vorsaß. Der Gott Israels hat, wenn man dieser Deutung folgen will, den Vorsitz in dieser Versammlung übernommen und bezichtigt die Götter ungerecht zu handeln und prophezeit ihnen ihren baldigen Fall bzw. Tod. Indem der Psalmist Gott in Vers 1 als den Richtenden darstellt, unterstreicht er dessen souveräne Machtstellung. In Vers 8 wird dies nochmals aufgenommen, wo Gott aufgefordert wird, die Erde zu richten.

Wie ich das zur Zeit sehe?:!
Gott unterläuft einen Fehler
Alles im Himmel ist vollkommen.
Gott ist in Allem in und in der Gemeinde inmitten der Götter im Himmel und auf Erden.
Er hat alles unter Kontrolle.
Der Fehler seiner Kontrolle fällt nicht auf
Bis der Himmel rebbelliert.
Rebellen kommen auf die Erde, durch Gott, wurde Rebellion auf der Erde implantiert.
Vor ca. 2.000Jahren oder 4 Milliarden Jahre vorherschon brach Krieg im Himmel aus
Die Götter im Menschen werden gerichtet, wie Unkraut rausgerissen,immerwieder, also sich selbst gerichtet, weil Gott in allem und inmitten ist.
Die Erde wird gerichtet, Erdbeben, Hurrikane, Tornados, Wassertzunamis, Feinstaub und giftigen Dämpfen.
Die Götter in Steinen, in Bäumen im Wasser, Fisch , Maus, Wespe, alles Vieh wird gerichtet.
Vogelgrippe, Verseuchtes Wasser, Napalm,BSE, Pandemie, Spanische Grippe, Pest Cholera, Armagedon, Jüngste Gericht.

Gott ist immer am richten, vom Altertum oder vorherschon bis heute und über morgen hinaus.
Gott mit uns inmitten der Kriegsgemeinden, in allen Schlachten( in vielen Texten AT nachzulesen)
Gott mit Deutschland, Gott mit Russland, Gott mit Amerika, zum Wohle des ewigen Friedens.

Hat er nun genug gerichtet, steht er alleine da.
Ihm bleibt nichts anderes übrig, als sich den Strick selber zu drehen oder von vorne anzufangen?
Selbstmord beim Gummitwist?
Also nein.
Ich komme über Vers eins nicht hinaus.
Gott ist von Göttern umzingelt und sucht einen Ausweg.
Am besten er nimmt eine Nadel und lässt die Seifenblase zerplatzen.
Also wieder Selbstmord.
Denn ohne Götter oder den göttlichen Geist im Menschen kein Gottesbeweis.
Da Gott immer wieder Fehler unterlaufen, bleibt seine Bastelstube ein Versuchslabor.
Schon daran zu erkennen, dass die Interpunktierung immer anders ist, und der Name Assaph immer wieder anders geschrieben wird.

Kann mir nicht vorstellen, dass erst Pisa eingreiffen muss?
Der >Psalm 82, 1 ist eine weitere Diskussion wert.

lieben Gruss
Bethelit

Geschrieben von TT am 05. September 2006 15:50:46:

Hallo +!

Ich habe auch mal eine Frage:

Du sagst, dass du ein Zeuge für Jehova bist und Predigen gehst.
Was verkündigst du denn den Menschen?

Gruss TT

Geschrieben von + am 05. September 2006 17:27:40:

Als Antwort auf: An +! geschrieben von TT am 05. September 2006 15:50:46:

Hallo TT!

Vorhin hatte ich Bethelit auf Psalm 82:6 geantwortet.
So gehe ich mit Dir zusammen von Haus zu Haus.
Hätte der Wohnungsinhaber sich gelangweilt?
Hätten wir wiederkommen dürfen?

Aber eigentlich fragte er nach der Auslegung der Wachtturm Gesellschaft.
Ich komme aber erst in zwei Stunden nach hause an einen Index.
Dann präzisiere ich eventuell noch mal die Antwort an Bethelit.

Deine Frage wurde mir hier schon mehrfach gestellt und von mir schon verschieden Beantwortet.
Deswegen versuche ich es diesmal mit einer Rückfrage an Dich:

Was erzählst Du dem Wohnungsinhaber?

Schaltest Du geistig ab – im Sinne von „Du schließt mit Deinem Leben ab" – und sagst im Dienst das, was Du glaubst sagen zu müssen?
Nach dem Motto „Augen zu und durch"?
Irgendwann werden die zwei Stunden schon vergangen sein?

Was machst Du wenn Dich Dein Wohnungsinhaber fragt ob Du zu den Suchenden gehörst?
Was sagst Du wenn er zu Dir sagt wir wären eine Endzeitsekte?

Ich kenne Dich bis jetzt noch zu wenig, würde Dich aber wahnsinnig gerne im Dienst begleiten.
Hast Du es schon einmal ohne Uhr versucht?
Ohne Tasche?
Ohne eine Zeitschrift oder ein „Sonderangebotsaktionsfaltblatt" abgeben zu wollen?
Kennen Dich Deine Wohnungsinhaber?
Und ich meine jetzt nicht wegen einer großen Tasche oder einem genauso groß geblümten Kleid?

Was soll ich im Dienst schon sagen?

Galater 4:16
„Nun denn, bin ich euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage?"

Deswegen versuche ich es diesmal mit dieser Rückfrage:

Was erzählst Du dem Wohnungsinhaber?

Angenommen Du kämst an meine Tür?
So wie es letzthin HW passierte?
Hättest Du Lust darauf zu jemanden wie mir zu einer Tasse Tee zu kommen oder es würde langweilig wenn ich Dich an Deiner Tür anträfe?

Geschrieben von TT am 06. September 2006 11:37:17:

Als Antwort auf: Re: An TT! geschrieben von + am 05. September 2006 17:27:40:

Hi +!

Danke für die Antwort!

Mir war schon klar, dass du nicht direkt auf diese Frage antwrten würdest.
HÄTTEST du auf diese Frage geantwortet, dann hättest du dich selbst mit Widersprüchen in die Bredoullie gebracht.
Dafür hast du zuviel "Epignosis".
Du bist schlau genug meine Frage ausweichend mit einer Gegenfrage zu beantworten.
Aber zumindest behauptest du, DASS du in den Dienst gehst!

Ich beantworte dir trotzdem deine Frage:
Nein, ich gehe nicht mehr Predigen. WÜRDE ich aber im Dienst gehen, so würde ich mit einer anderen Einstellung gehen. Wie du richtig sagtest: Ohne Uhr, ohne Abgabezwang, ohne Erfolgsdruck etc.

Schöne Grüße TT

Geschrieben von + am 06. September 2006 22:08:47:

Als Antwort auf: Re: An TT! geschrieben von TT am 06. September 2006 11:37:17:

Hallo TT!

Seid ich heute Mittag Deine Antwort gelesen habe kann ich mich eines Gefühls nicht erwehren.
Ich glaube das Du gar nicht so sehr wissen wolltest ob und was ich predige, sondern kann es sein das Du nach einer Möglichkeit suchst um zu sagen, das Du Predigst?

Ich weiß, dass Du sagtest dass Du „nicht mehr Predigen gehst".
Könnte es sein das Du nach Begriffen suchst um einer Tatsache Geltung zu Verschaffen.
Der Tatsache dass Du eben doch für Jehova Zeugnis ablegst.

Wenn auch nicht in einer Form die man auf einen Berichtszettel pressen kann.
Wenn auch auf eine Art die Menschen nicht kontrollieren können.

Bevor ich darauf zurückkomme möchte ich Dir zuerst für Deine ehrliche Antwort danken.
Ich habe mir meine Antworten an Dich noch einmal angesehen.
Eigentlich glaube ich schon dass ich Dir geantwortet hatte und nicht nur ausgewichen bin.

Denn Deine Frage war in meinen Augen zweiteilig:
• Einmal „was ich dem Wohnungsinhaber erzähle".
Das Beispiel mit „Bethelit" verwendete ich hierfür als ein exemplarisches Alltagserlebnis.
Und zu dem Erzählen gehört auch das gegenseitige Austauschen mit meinen Dienstpartner.

• Der zweite Teil der Frage war, ob ich in den „Dienst" gehe.
Die Frage ist doch was Du mit „Dienst" meinst.
Dienst, im Sinne einer Beteiligung an einer Mitgliederwerbung nach dem Schneeballsystem, für eine menschliche Organisation.
Oder Dienst, im Sinne von Verkünden des Königreiches, Zeugnis ablegen für meinen Gott.
Dieses Zeugnisablegen lässt sich doch nicht auf eine einzige Form (dem Haus zu Haus Dienst) reduzieren.
Verkündigen ist doch nicht darauf beschränkt was Menschen kontrollieren können.

Missionarischer Eifer eines gottesfürchtigen Bibelforschers, hat nichts mit dem Stundenziel oder einem „Berichtszwang" einer menschlichen Organisation zu tun.

Was ich tue, will ich Dir nicht Antworten.
Meine rechte Hand soll nicht wissen, was meine linke Hand tut.
Warum soll ich mir damit dann bei Dir eine Reputation erkaufen.
Ich möchte keine Anerkennung von der Wachtturm Gesellschaft und auch keinen Lohn von Dir.
Wenn ich dies in der Organisation nicht hinausposaunen möchte – wieso dann vor Dir?
Ich Verkünde das Wort Gottes – Schluss aus.
Ja - Ich gebe regelmäßig einen Berichtszettel ab – dieser ist jedoch immer geringer als der tatsächliche „Einsatz".
Zugegeben - damit beuge ich mich Menschengeboten und bitte meinen Gott hierfür um Vergebung.
Und das Wort „Einsatz" an sich, sehe ich schon mit großen Sorgenfalten.
Denn es Impliziert bereits eine Form der Gottergebenheit die kalt und berechnend ist.

Berichtbar ist.

Nur kann man Predigen ohne dass man dies vor Menschen herausposaunt –oder?
Predigen und Verkündigen gab es schon vor der Erfindung der Wachtturm Gesellschaft.
Predigen und Verkündigen gab es schon vor der Erfindung der Gebietskarte, dem informellen Zeugnisgeben, dem Laden zu Ladendienstes, dem Telefondienstes oder irgendwelcher anderer Formen der altarartigen Menschengebote die wir uns heute so selbstherrlich aufhäufen.

Die Ursprünge des Berichtszettels und der Klataquisition liegen im Unglauben und Misstrauen.
Unglauben das Gott derjenige ist der für die Verkündigung sorgt und Misstrauen gegenüber den eigenen Schäfchen.
Misstrauen, ob sie überhaupt Missionieren, ob sie genug tun, ob sie dies effektiv tun.
Ein Mensch – oder eine Organisation möchten berechenbare Erfolge vorweisen.
Wollen vor anderen Menschen glänzen, beweisen das sie eifrig sind.
Eine menschliche Organisation möchte ihren vollen Lohn bereits heute abheben.
Ignorierend dass es Gottes Werk ist – Gottes Sieg, nicht der Erfolg eines Menschen.

Du sagst hier sehr ehrlich, das Du nicht mehr Predigst.

Nun, zu Zeiten der Apostel übernahmen die Jünger der Christenversammlung verschiedene Aufgaben.
Die wenigsten der Chrisenversammlung waren reisende Apostel.
Die Bibel spricht von Gefäßen zu unterschiedlichen Zwecken.
Aber alle hatten Missionarischen Eifer.
Alle Verkündeten - Auch wenn sich dieser unterschiedlich äußerte.
Insbesondere in den unterschiedlichen Lebensfasen.

Niemand wurde jedoch nach einem imaginären Mindesteinsatz beurteilt.
Keiner in der ersten Christenversammlung sammelte seinen monatlichen Stundeneinsatz, den er zum Verkünden des Wortes Gottes verwendete.
Nicht einmal die „Vollzeitdiener" taten dies.
Der Begriff „unregelmäßiger Verkündiger" war noch nicht geboren.
Ich kann Dir keinen Bibeltext heraussuchen in dem die Frage geklärt würde ob man bei der Berechnung der Predigdienststunden den Anfahrtsweg zum Gebiet schon mitzählen darf oder nicht.
Vergeblich suchen wir eine klärende Antwort auf die Frage ob man mit einer halben Stunde Predigdienst im Monat schon zu den regelmäßigen oder noch zu den unregelmäßigen Verkündigern zählt.
Vergeblich suchen wir nach dem Titel der Schriften, die die Apostel verteilt hatten.
Es gibt keine Aufzeichnungen, wie viel Verkündiger auf einen Juden kamen.
Keine Empfehlung wie man Jerusalem in Gebiete aufteilen solle oder wie oft das Gebiet durchgearbeitet werden sollte.
Etc. etc.
Trotzdem waren es alle geschätzte, eifrige Mitglieder der Christenversammlung.

Und obwohl das uns doch allen Bewusst ist, veranlassen Dich unsere heutigen Menschengebote zu glauben:
„Nein, ich gehe nicht mehr Predigen."

Wie gesagt, wir kennen uns nicht.
Aber ich möchte jetzt zwei unverschämte, plakative Behauptungen aufstellen:

Wer nur in den Dienst geht um Stunden zu schieben Predigt nicht.
Und Du Predigst erst, seid Du aufgehört hast „in den Dienst zu gehen".

Wer Deine hier gezeigte Einstellung besitzt, hat mehr Missionarischeneifer im kleinen Finger als die Gesamten
2,5 fantastillionen Stunden die wir jährlich verwenden um unsere Gaben der Barmherzigkeit vor Menschen hinaus zu posaunen.

Bitte nicht falsch verstehen.
Damit will ich niemanden seinen Einsatz, den er in aller Aufrichtigkeit erbringt herabwürdigen.
Aber wenn Du – TT – überlegst – und darauf brauchst Du nicht zu Antworten – und ich Dich nicht komplett falsch einschätze – besitzt Du den gleichen missionarischen Eifer, wie die von uns so glorifizierten ersten Christen, zur Zeit der Apostel.
Es könnte doch sogar sein, das Gott Deine Entscheidung
(und dieser Schritt war sicherlich nicht leicht),
das herausposaunte Berichten so genannter „gerechter Werke" zu beenden,
mehr schätzt als meine Entscheidung mich vor menschlichen Geboten zu beugen.

Denn dafür zahlst Du einen hohen Preis.

Du musst hinnehmen dass dich Deine eigenen Brüder deswegen für geringschätzig erachten.
Weil Du Deine Gaben der Barmherzigkeit nicht vor Dir her Posaunst wie es die Heuchler (zu denen ich mich zählen muss) tun, damit man von den Brüdern als regelmäßiger Verkündiger verherrlicht wird.

Geschrieben von TT am 07. September 2006 11:57:11:

Als Antwort auf: Re: An TT! geschrieben von + am 06. September 2006 22:08:47:

Danke +!

Wahre Worte!

Dein Satz mit dem "imaginären Mindesteinsatz" fand ich gut ausgedrückt!

Es ist sicherlich gut eine positive Motivation zu entwickeln. Sie darf allerdings nicht in Druck und Zwang ausarten. Durch einen vorgegebenen Zeiteinsatz, egal ob Verkündigerdurchnitts-Stunden, Hilfspionier, Pionier, Sonderpionier oder Missionar, kann es vorkommen, dass man mehr darauf bedacht ist "Stunden zu kloppen" als Menschen mit Gottes Wort bekannt zu machen.

In letzter Zeit denke ich sowieso viel darüber nach wie viele Fantasie-Wörter die WTG gebraucht!
Aber nicht nur Wörter. Sondern auch Hausgemachte Vorschriften und Gewohnheiten die keine biblische Grundlage besitzen. Ich werde es mir sparen, jetzt versuchen zu wollen alles aufzuschreiben.

Wenn man bedenkt, dass es für all diese ausgedachten Dinge nur der Text aus Matthäus 24: 45-47 herangezogen wird, so ist doch sehr erstaunlich was man da alles hineinintepretieren kann!
Zumal der tuvS von sich selbst behauptet nicht inspiriert zu sein!

Gruss TT

Geschrieben von JZ am 07. September 2006 14:46:13:

Als Antwort auf: Re: An TT! geschrieben von TT am 07. September 2006 11:57:11:

Mal sehen was passiert.

Ich gebe jetzt einfach mal keinen Bericht mehr ab!

Ic halt euch auf dem Laufendem.

JZ

Geschrieben von + am 07. September 2006 15:45:23:

Als Antwort auf: Re: An TT! geschrieben von JZ am 07. September 2006 14:46:13:

Hallo JZ!

So sehr man den Berichtszettel auch ablehnen mag.
Ich habe nicht gesagt „gib keinen Berichtszettel ab".

Du hast weder den Berichtszettel noch den dahinter stehenden Disziplinierungsapparat zu verantworten.
Es gilt abzuwägen was schwerer wiegt:
- der Vorwurf der Heuchelei, und dem entwerten Deiner Gaben der Barmherzigkeit durch das öffentliche Berichten Deines Dienstes
- oder der Gefahr aus dem Tempel der Anbetung ausgeschlossen zu werden.

Was können wir dafür in welcher Zeit wir geboren wurden?
Wenn wir zur Zeit eines bösen Israelitischen Königs geboren worden wären, der heidnischen Gottheiten im Tempel Jehovas Opfert – was hätten wir beide daran ändern können?
Gib dem König was er fordert – er muss Gott dafür Rechenschaft ablegen.
Bis zu einer bestimmten Grenze – die Du allein festlegst – lohnt es sich dem König nachzugeben.
Mit dem Ziel, in Stille und Frieden Gemeinschaft mit Gott im Tempel zu pflegen.

Die Demütigung – und den Berichtszettel empfinde ich als Demütigung – ist zum Beispiel kein Grund keinen Bericht abzugeben.

Ich mache Dir einen Vorschlag.
Einen Kompromiss.
Hast Du eine Art Terminkalender?
Du legst ab heute (ab September als neues Dienstjahr) immer für 12 Monate fest wie viel Du Berichtest.
Du weist ja wie viel Du so im Durchschnitt der letzten 12 Monate Verkündet hast (und damit meine ich nicht nur den Haus zu Haus Dienst).

Als Beispiel hier ein regelmäßiger Verkündiger der kein Dienstamt anstrebt:
• September 2006: 3 Stunden 4 Rückbesuche 8 Zeitschriften
• Oktober 2006: 5 Stunden 2 Rückbesuche 2 Zeitschriften 40 Sondertraktate
• November 2006: 1 Stunde 1 Rückbesuch
• Dezember 2006: 3 Stunden 2 Rückbesuche 2 Zeitschriften
u.s.w.
Im Chaosprinzip (nicht immer das Selbe)
Dein Ziel ist, nicht unnötig zu provozieren.

Damit gibst Du den Menschen das, was sie sehen wollen.
Was Du fortan in Gemeinschaft mit Deinem Gott tust geht niemanden mehr etwas an.

Frag doch einfach Deinen Gott was er davon hält.

Geschrieben von JZ am 08. September 2006 00:05:00:

Als Antwort auf: Re: An JT! geschrieben von + am 07. September 2006 15:45:23:

Danke + , aber ich will es wissen.

Ich war heute nicht in der Zusammen kunft, ich hatte den Bericht nicht abgegeben.
Allerdings war meine Frau dort, und die hatte wohl einfach den Bruder ausgesagt "2 Stunden mindestens".
Das war nicht in meinen Sinne.
Ich werde nun den Ältesten informieren, das ich in Zukunft nicht weiter vorhabe zu berichten. Später dann mehr.

JZ

Geschrieben von JZ am 15. Oktober 2006 15:33:03:

Als Antwort auf: Re: An JT! geschrieben von JZ am 08. September 2006 00:05:00:

So, trotz vorhandener Tätigkeit hatte ich letzten Monat keinen Berricht abgegeben.
Statt dessen sendete ich jeden Mitglied des Versammlungskomites eine Email, worin ich ausdrücklich erklärte, das mein Dienst für Gott eine Sache zwischen ihn und mir seien und ich nicht mehr gedenke zu berichten.
Meine Befürchtung, das sofort jeder von denen mit mir sprechen wollte, hat sich bis heute nicht bestätigt.
Bisher hatte gar keiner von denen reagiert.
Ich halt euch auf dem laufendem...

Geschrieben von mia am 16. September 2006 08:16:55:

Als Antwort auf: Re: geschmökert geschrieben von + am 11. August 2006 16:49:27:

nein, ich bin kein getaufer zeuge- aber ich setze mich momentan- naja seit fast 3 jahren mit der bibel und den zeugen auseinander- und es fasziniert mich einfach wie simpel die weltordnung aufrechtzuerhalten wäre, wenn sich die richtigen leute damit auseinander setzen würden- (mit der bibel)naja, ehrlich gesagt ist es eine aufregende sache sich mit der bibel und den wissenschaften auseinander zu setzen- ich bin nach wie vor katholikin- vielleicht nicht mehr praktizierend- aber irgendwann macht sich jeder einmal auf die suche nach.....nach ein bißchen mehr wahrheit und nun gilt es zu prüfen.

Geschrieben von + am 16. September 2006 11:59:39:

Als Antwort auf: Re: geschmökert geschrieben von mia am 16. September 2006 08:16:55:

Hallo mia!

So anziehend uns ein einfaches schwarz/weiß Weltbild auch erscheinen mag, es ist gefährlich.

Die Welt in Gut und Böse aufzuteilen erscheint nur solange verlockend solange man nicht selber abschließend eingeteilt wurde.

Man bietet Dir an zu den Guten überzusiedeln.

Das ist verlockend.
Doch die gleichen Lockmittel wirken als Fangmittel wenn man erst einmal auf der Seite der „Guten" steht.

 

Mit alttestamentarischen Dingen zu spielen mag einen gewissen Reiz ausüben.
Verliert aber dann seine Attraktivität wenn man auf einmal feststellt das man nicht mehr in der Lage ist seine Burka abzulegen

Einfache Lösungen stellen sich früher oder später als falsch heraus:

Die Frage ist ob der, der diese einfachen Lösungen angeboten hat –
- dann noch bereit und in der Lage ist, falsche Lösungswege abzulegen.

 

- von Dir ebenfalls ein „einfaches" schematisches Verhalten einfordert.
Mit anderen Worten, Dir suggeriert das die „Welt" sich abnormal verhält und nicht der, der nach dieser „einfachen großen Idee" lebt, gleichzeitig aber hinter seiner „gerechten Fassade" in seinen eigenen Reihen die gleichen „Handlungen" versteckt die die „Welt Satans" kennzeichnet.

- tatsächlich aber in Wirklichkeit der gleichen Schablone entspricht die eigentlich die Welt Satans charakterisiert.

Nennen wir es mal gerade „meine theokratischen Verpflichtungen".
Diese zwingen mich momentan mit Brüdern zusammen zu seien denen ich nicht trauen kann.
Wobei ich Dir nicht sagen kann wen ich mehr fürchte, den Bruder auf der linken Seite des Bildes oder den Bruder auf der rechten Seite.

 

Die Welt ist Bund nicht schwarz weiß.
Die Praxis die Welt einfach zu erklären ist gefährlich.
Auf alle Fälle jedoch falsch.

 

Geschrieben von mia am 18. September 2006 12:06:20:

Als Antwort auf: Re: geschmökert geschrieben von + am 16. September 2006 11:59:39:

tja, das kenn ich auch schon alles- die ganzen geschichten über die zeugen- ich kenne auch die geschichten der katholischen religion- ich versuche auch die geschichte der wissenschaften zu kennen- wobei das die größere herausforderung ist- irgendeiner hat geschrieben- das bunte hätte zwei seiten oder so ähnlich und man würde gefahr laufen sich herauszupicken was einem besser passt- machen das nicht auch schon alle religionen? selbst die bibel lässt an so mancher stelle interpretationen des jeweiligen lesers zu. mag sein, das dir die bilder der zeugen gefallen- ich mache sie schon ständig darauf aufmerksam sich anders zu bebildern- ich finde sie albern.
wobei die texte zu denken geben. aber mal ganz ehrlich- mag sein das ich die welt nicht schwarz weiß sehe- sie ist nun mal bunt- und ist das nicht gut so? warum dieses ständige getue satan versus gott? wer am ende siegt steht doch in der offenbarung- warum diese ständigen beleidigungen gegenüber irgendwelcher religionen- wer weiß schon wer auf dem richtigen dampfer mitfährt? ich glaube nicht, dass der mensch jemals herausfinden wird was nun schluß endlich der richtige dampfer ist.....fine ist nur, das es ein buch gibt in dem eine menge antworten stehen die einem das leben leichter und manchmal auch sehr schwer machen können- mich wundert, dass der mensch immer einen club sucht in dem er im rudel beten kann- es gibt bibelinterpretationen- warum? und für wem sind diese von nutzen? vermutlich picken auch genau diese leute für sich das beste heraus um es sich zum selbstnutz und zum nutzen ihrer organisation zu machen. noch ein gedanke- wir können uns doch sowieso antrengen und uns hinterfragen so oft und so gut wir wollen- wir werden immer fehler machen auch wenn wir die bibel noch so gut kennen und studieren, auseinander dividieren und analysieren- wir sind unvollkommen und in dieser wundervollen bunten welt- (ja, ich finde, das die welt- meine kleine ureigens private welt- wundervoll sein kann)und ich bin davon überzeugt, das man glaube nicht mit druck oder zwang ausüben kann- und sollte dies der fall sein in den versammlungen der zeugen so verstehen sie da etwas falsch- wobei ich diese erfahrung nicht gemacht habe- war aber erst auch einmal!
und ich finde, das auch der glaube an sich bunt ist- in den verschiedensten facetten schildert die bibel ihre geschichte. aber ich komme ins schwätzen, schönen tag euch allen

Geschrieben von + am 18. September 2006 17:47:46:

Als Antwort auf: Re: geschmökert geschrieben von mia am 18. September 2006 12:06:20:

Hallo mia!

Danke für das Schwätzchen - Es war mir eine Ehre!
Vor deinem letzten Beitrag verneige ich mich und ziehe meinen Hut!

Damit wäre alles gesagt - treffender hätte man es nicht ausdrücken können.

Weißt Du – ich spreche von dem ganz normalen Alltagswahnsinn.

Natürlich hast Du mit Deiner Beobachtung Recht, wenn Du sagst das die Brüder alles ganz liebe Menschen sind.
Nur wer gezwungen wird in schwarz weiß zu denken, deren Liebe kippt pflichtgemäß in dem Moment in Hass um, wenn man, aus Sicht der Wachtturm Gesellschaft, von der begünstigten Sonnenseite in die verworfene Abtrünnigenseite fällt.
Ist doch die Grenze, wer zu den Guten zählt genauso willkürlich wie die Brandmarkung wer denn nun zu den Verdammten zählt.

Jetzt bitten mich ganz liebe Brüder Bilder für die Versammlung zu malen.
Nun stehe ich vor einer für mich höchst gefährlichen Aufgabe.
Natürlich könnte ich einfache „Parteikonforme" Bilder malen
...

Zum einen langweilt mich das zu Tode, zum anderen sträubt sich dabei in mir alles – wie Rheuma in den Gelenken.
Auf der anderen Seite bat man mich, weil ich eben keine stromlinienförmigen Arier-Bilder male.
Meine Bilder sehen vergleichsweise eher so aus: ...

oder so:

Entartete Kunst eben.

Was also tun.
Malen ist Gefühl – wie kann man das eigene Gefühl mit einem mir fremden Schönheitsideal der Wachtturm Gesellschaft in Einklang bringen?
Dabei ist es mir in keiner Sekunde möglich, diese verdammte Schere im Kopf auszublenden.
In einer fundamentalistischen Diktatur ist es einfach nicht möglich, so zu tun als wäre nichts.

Wenn Du Dir große Wandbilder Rubens ansiehst dann war er gezwungen seinen Auftraggeber (den Mönch außen, links oben!) ganz oben, rechts bei Gott zu malen.
Ich möchte aber Wetten das er die meiste Zeit damit verbracht hat, mit Genuss, die gepeinigten in der Hölle an der Unterseite des Bildes genau so aussehen zu lassen wie seine Auftraggeber.

Beneidenswert der, wer es nicht spürt das er in ein Schema gepresst wird.

Geschrieben von mia am 20. September 2006 19:58:48:

Als Antwort auf: Re: geschmökert geschrieben von + am 18. September 2006 17:47:46:

hi,
bleib bitte bei rubens und wie die "bunten" durchschauenden bebilderer noch so heißen mögen und- ich finde nach wie vor auch nette liebe menschen außerhalb der zeugen jehovas- naja, bin ja noch nicht mal bei den zeugen.. was red ich den da- die welt ist bunt und auf der abtrünnigen seite läuft gerade das oktoberfest- darf man da ohne schlechtes gewissen hingehen? wem gegenüber ein schlechtes gewissen?....ist nicht derjenige der sich ein schlechtes gewissen machen lässt schon auf dem falschen dampfer?.......!!

übrigens, wie kriegt man denn diese netten smilies in seinen text?( ich weiß, eine nicht sehr glaubensbezogene Frage, aber dennoch alltagsdringlich :-) )
und noch eine frage an dich- wo bekommt man nur soviele abscheuliche bilder ( naja gut- ein paar sehr gute sind auch darunter-) und kann sie noch sinnvoll in einen text zusammenfassen....sag grad, du malst wirklich die bilder für die zeugen.....jetzt, wenn ich wüßt wie ich des smilie da rein krieg käme eins....

Geschrieben von gert am 18. September 2006 18:39:24:

Als Antwort auf: Re: geschmökert geschrieben von + am 18. September 2006 17:47:46:

DAs Schöne an diesen Propagandabildern ist immer ihr
"zweifellos", ihr absolutes nicht-in-Frage-stellen des "Hier-und jetzt".

Geschrieben von sammy am 17. September 2006 22:05:46:

Als Antwort auf: Re: geschmökert geschrieben von + am 16. September 2006 11:59:39:

Die Welt ist Bunt!
Das stimmt schon, doch bedenke, dass buntes ein Teil des Weissen ist. D.h. buntes Licht entsteht nur dann, wenn vom weissen Licht etwas weggelassen, abgezwackt wird. Und genau das ist der Trick des Herrschers dieser (bunten) Welt! Das weisse ist langweilig und ödet an, das bunte lockt und begeistert. Das geschieht auch mit der Wahrheit. Die wird auch in viele Teichen aufgesplitten, und jeder pickt sich die Stücke heraus, die am besten in seine eigene Palette passen. Und so kommt jeder mit seiner Mischung und behauptet, es gibt viele Wahrheiten, die Welt ist bunt usw.
Ist Dir auch schon aufgefallen, wie viel Farbe einem entgegenspringt, wenn man solche Heftchen, die Du da zitierst, blättert? Eine schöne neue Welt, so bunt und einladend!
Am Ende wird aber alles zurückreduziert, -gerechnet, wie auch immer, stent nicht in unserer Kompetenz, auf das schlichte schwarz/weiss. Und wird dann die Summe Deiner (und meiner) Palette aus dieser bunten Welt das reine Weiss ergeben? Aus vielen bunten Farben eine weisse zu mischen, ist noch keinem Menschen gelungen.

Geschrieben von Orpheus am 16. September 2006 16:48:12:

Als Antwort auf: Re: geschmökert geschrieben von + am 16. September 2006 11:59:39:

Sag mir was Du liest und ich sag Dir wer Du bist.

Wer die WTG Schriften auch nur annähernd ernst nimmt und da "schmökert", der kann sein religiöses Weltbild auch aus Micky Maus beziehen und mir Donald Duck ein Bibelstudium führen. Wer das allerdings nicht merkt, hat es auch nicht anders verdient.

Erinnert mich an einen, der sich für einen Feinschmecker hält und bei MacDonalds oder Burger King ißt.

Beileid :-)

Geschrieben von + am 08. September 2006 11:36:49:

Hallo Bethelit!

In einer Sache bin ich mit Dir tatsächlich einer Meinung.
In der Sache das Gott bei seiner Schöpfung Fehler gemacht hat.

Der elementare Fehler in seiner Schöpfung, war die Kreation des Mannes.

Hattest Du die Berichterstattung rund um das Österreichische Mädchen Natascha Kampusch mitbekommen?

Im Nachhinein gibt es eine Art Ratlosigkeit warum ein Mädchen nach einer 8 jährigen Geiselnahme so einen Ausgeglichenen und hübschen Eindruck machen kann.

Dabei sind es tausende von Frauen – gerade im Moment – die einer unmenschlicheren Gefangenschaft, seid Jahren oder Jahrzehnten, unter ihrem Mann ausgesetzt sind.

Begünstigt durch eine von Männern geprägten Gesellschaft.
Frauen, denen das Schicksal nicht so gnädig ist, das ihr Peiniger vorzeitig verreckt.

Frauen besitzen eine Bewundernswerte seelische Tragfähigkeit.
Eine Kraft von denen wir wehleidigen Männer nur Träumen können.

Auf der Erde schuf Gott in einer unglaublichen Vielfalt und Vielzahl.
Und am Ende sollte die Krönung der Schöpfung der Mensch sein.
Nun war es aber zum Abschluss der Schöpfung offensichtlich so Stressig das Gott diese Schöpfung nicht ordentlich beendete.

Damit kam es zu der ersten bekannten Rückholaktion.

Gott erkannte das der Mann nicht Lebensfähig war, dass er eine Gehilfin brauchte.
So besserte er seine Schöpfung nach (1.Mose 2:18).

Jetzt hatte er aus seinen Fehlern gelernt und – weil die eigentliche Schöpfungsfase bereits hinter ihm lag – hatte er nun bei der Erschaffung der Frau alle Zeit der Welt.

Das Ergebnis war die ausstehende Krönung der Schöpfung.

So schön das Engel bereit waren ihren Platz im Himmel aufzugeben.
So schön das der schönste Engel – sein Leben verachtend – koste es was es wolle – die Aufmerksamkeit der Frau auf sich lenken wollte.

Leider kam es deswegen zu einer zweiten Rückholaktion.
Nach dem Sündenfall musste Gott in seiner schönsten Schöpfung einen Fehler einbauen.
Eine Art Sollbruchstelle.

Die Frau musste fortan mit einem tiefen Verlangen nach ihrem Mann leben (1.Mose 3:16).
Gott wusste, wenn er dies nicht so einrichten würde, dass die Frauen nicht ertragen könnten, wie hässlich und grenzenlos dämlich der Mann ist und die Gattung Mensch wäre sehr schnell ausgestorben.

Dieses tiefe Verlangen nach dem Mann, und das Leben unter seiner Herrschaft, ist eine Strafe.
So wie die Aggression und Gewaltbereitschaft des Mannes für die gesamte Schöpfung eine Strafe ist.
Genau dieses ausgleichende Element, diese übermännliche Kraft, der Frauen ist es, die uns heute nach dem Martyrium einer Natascha Kampusch so Fassungslos macht.

Nur finde ich, (ohne den Leidensweg Nataschas relativieren zu wollen) das es zu viele Frauen gibt die unter dem Chovinismus der Männer zu leiden haben.
Das hinter so mancher verstaubten Kleinbürgergardine, Höllen versteckt sind, die einer gleichen Aufmerksamkeit verdienen würden wie das hier Inszenierte Medienereignis.

Das wir Männer jeden Tag Gott für die Gnade, mit unseren Frauen leben dürfen, danken sollten.
Und Gott danken sollten das er die Frauen blind machte.

Blind für unsere erbärmliche Männlichkeit.

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