Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben

CV 210

Nach einer bereits in der vorherigen CV-Ausgabe enthaltenen Kurznotiz, beginnt mit dieser Ausgabe, die sich über weitere CV-Ausgaben erstreckende, groß angelegte Berichterstattung über das Buch des Raymond Franz "Crisis of Conscience". Der renommierte Claudius-Verlag München, legte dann an 1998 (also mehr als ein Jahr später) unter dem Titel "Der Gewissenskonflikt" eine wie es im Impressum heisst, "vom Verfasser autorisierte Übersetzung vor".

Fest steht jedenfalls. Die Ausgabe, auf welche die CV sich bezieht, ist mit jener aus dem Claudius-Verlag n i c h t identisch.

Offenbar wurde das Buch unabhängig voneinander, zweimal aus dem Englischen ins Deutsche übertragen. Die DDR-Kreise gaben denn ihrer Übersetzung, die wie gesagt eher fertig war, den Titel "Krise des Gewissens". Auch der Detail-Textvergleich ergibt eindeutig. Die DDR-Übersetzung muss man wohl von der "Qualität" her als ziemlich holprig übersetzt bezeichnen. Davon erfährt der CV-Leser zu diesem Zeitpunkt noch nicht allzuviel.

Die CV schreibt in dieser Ausgabe lediglich:

"Er (Franz) veröffentlichte sie 1983 in einem Buch "Krise des Gewissens" (engl.), das inzwischen internationale Verbreitung und Reaktion gefunden hat, und nun auch im Sinne der Absicht des Autors in deutscher Sprache vorliegt."

Nochmals betont, bereits mehr als ein Jahr vor der Ausgabe des Claudius-Verlages.

Von einer "Autorisierung" dieser CV-Variante des Buches kann man wohl kaum reden. Bestenfalls von einer Duldung. Das Franz Interesse daran hatte, dass sein Buch möglichst weit verbreitet wurde (inklusive Übersetzungen) ist ja nachvollziehbar. Zu dem Zeitpunkt war die DDR zudem noch ein selbstständiger, von der Bundesrepublik Deutschlang unabhängiger Staat.

Weiter lassen sich auch diverse in der DDR vertriebene Bücher nachweisen, für die es auch Pedant in Westdeutschland gab. In der Regel enthielten die dann aber einen Hinweis dergestalt, dass sie nur zum Vertrieb innerhalb der DDR und der sozialistischen Länder bestimmt seien.

Später wurde "Krise des Gewissens" dann noch direkt von der CV vertrieben.

Einleitend findet man in der CV-Ausgabe des Franz-Buches die Angabe:

"Im Selbstverlag hergestellt. Nur zur persönlichen Verwendung".

Wer denn dieser "Selbstverlag" sei, ist schon im Buch selbst nicht mit eingedruckt. Allenfalls fügte die CV dann noch ihren Stempelabdruck mit bei. Auch ist das Impressum als sehr zweifelhaft zu bezeichnen; verwendet es doch die ISBN-Angabe der USA-Ausgabe.

Noch zweifelhafter erweist sich dann das angefügte Sachregister, indem man solche Stichworte wie "Antikommunismus, indirekt" vorfinden kann. Vergleicht man die angegebenen Seite dazu, gibt es nur einen Kommentar, "Mit der Brechstange herbeigezaubert", dieses Stichwort.

Auch die Ausgabe des Claudius-Verlages enthält ein Sachregister. Selbstredend gibt es solch anfechtbare Stichworte dort nicht.

Beispiele aus der DDR-Ausgabe des Franz-Buches.

Registrierenswert - im negativen Sinne - auch noch ein ziemlich polemischer Beitrag über das Buch einer gewissen Christine King. Ich würde dieses Buch auch kritisch sehen. Allerdings nicht auf dem Gossenniveau, dass die CV dazu präsentiert.


CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR

NR: 210 GERA JANUAR 1987

Christliche Verantwortung 1987 Teil I

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