Geschrieben von anonym am 07. Dezember 2005 00:36:46:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Opa ging gerne spazieren.
Besonders gern ging er im Sand am Strand entlang.
Am liebsten hatten wir es, wenn er uns mitnahm, uns huckepack" trug und uns
über Gott erzählte.
Manchmal fing Opa an, laut zu singen.
Er hatte eine kratzige hohe Tenorstimme.
Oma war es am liebsten, wenn er aufhörte zu singen, denn er konnte eigentlich den Ton
nicht halten, aber uns gefiel es so.
Wenn wir mit einstimmten und zusammen sangen, war es uns wohl ums Herz.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa sagte:
Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen
Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in
den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um
,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte
Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus
#########################################################
Photodrama der Schöpfung Seite 4
Es werde Licht! Und es ward Licht." (1.Mose 1,3)
Diese Worte stellen kurzgefaßt das Resultat der 7000 Jahre dar, genannt der erste
Tag". Dies heißt nicht, daß Gottes Wort nicht genügt haben würde, irgend ein
Wunder zu bewirken, sondern Gott zieht es vor, seine herrlichen Vorsätze auf natürlichem
Wege hinauszuführen.
Wachtturm 22 April 1961
Seite 5
Die Bibel sagt jedoch nicht ausdrücklich, wie lang die sechs
Schöpfungstage waren, und das Zeugnis der Natur deutet an, daß es sich um lange
Zeitperioden gehandelt hat. Die Bibel enthält jedoch Anhaltspunkte, die uns helfen, die
Länge des Ruhetages Gottes zu bestimmen. Da diese sieben Tage alle zu einer
Woche" gehören, ist es vernünftig, anzunehmen, daß jeder dieser Tage gleich
lang war, wie das auch die sieben Tage einer Kalenderwoche sind. 2. Mose 20:8-11.
Tage von verschiedener Länge
Wenn wir in Betracht ziehen, daß der Schöpfer, Jehova Gott, den Schöpfungsbericht
inspiriert hat und daß das Zeugnis der Natur zeigt, daß von der Zeit an, da
nachdem die Erde sich abgekühlt hatte zum erstenmal auf der Erde Licht erschien,
bis zu der Erschaffung des Menschen sehr viele Jahre vergangen sein müssen, kommen wir zu
dem Schluß, daß keine Tage von 24 Stunden gemeint sein können. Im Schöpfungsbericht
selbst werden verschiedene Zeitperioden als Tag bezeichnet. Als Gott das Licht
Tag" nannte, meinte er damit einen Tag von zwölf Stunden. Als er sagte, daß
die Lichter an der Ausdehnung des Himmels zu Zeichen und zur Bestimmung von Tagen
und Jahren" seien, meinte er ganz eindeutig Tage von vierundzwanzig Stunden. Die
ganze Schöpfungswoche wird sogar als ein Tag bezeichnet: Dies ist die Geschichte
des Himmels und der Erde ... an dem Tage, da Jehova Gott Erde und Himmel machte."
1. Mose 1:5, 14; 2:4.
Die Bibel berichtet auch, daß Gott je einen Tag für ein Jahr" bestimmt hat
und daß bei ihm ein Tag" ist wie tausend Jahre". Bestimmt weisen
auch Ausdrücke wie der Tag Jehovas" und der Tag Christi" auf
Zeitperioden hin. Somit gibt es in der Bibel keine Stütze für die Auffassung, daß jeder
Schöpfungstag nur vierundzwanzig Stunden gedauert habe. 4. Mose 14:34; 2. Pet.
3:8; Joel 2:1; Phil. 1:10.
Seit den ersten paar Jahrhunderten nach Christus bis heute hat es viele Bibelgelehrte
gegeben, die die Auffassung teilten, die Delitzsch in seinem Werk New Commentary on
Genesis vertritt und die lautet: Damit sind Tage Gottes gemeint, bei ihm sind
tausend Jahre wie ein Tag, der vergangen ist, PS. 90:4 ... Die Schöpfungstage sind, wie
die
Heilige Schrift selbst zeigt, keine Tage von vierundzwanzig Stunden, sondern Äonen ...
Denn dieses irdische und menschliche Zeitmaß kann keine Anwendung auf die ersten drei
Tage haben ... auch nicht auf den Sabbat, weil dort die einschränkende Redewendung
fehlt." In dem jüdischen Werk Encydopedia of Bible Interpretation, Ka-sher, 1953,
lesen wir etwas Ähnliches.
Da aus der Bibel hervorgeht, daß Gottes Ruhetag siebentausend Jahre lang ist, ist es
vernünftig, zu schlußfolgern, daß die anderen sechs Tage, von denen im ersten Kapitel
des 1. Buches Mose gesprochen wird, gleich lang sind, also insgesamt 42000 Jahre umfassen.
Diese Zeitperiode scheint in Anbetracht der Mutmaßungen der Wissenschaftler kurz zu sein;
doch ist sie lang genug, daß alles, was in 1. Mose 1:3-28 aufgezählt wird, vor sich
gehen konnte, daß Licht werden konnte, die Ausdehnung, das Trockene und die Vegetation
entstehen konnten, die Lichter erscheinen, die Fische, Vögel, Landtiere und zum Schluß
der Mensch geschaffen werden konnten. Somit wird unser Glaube an den Schöpfungsbericht
der Bibel sowohl durch Gründe der Vernunft als auch durch das Zeugnis der Bibel selbst
gestärkt, weil sie uns erkennen lassen, wie lang die Schöpfungstage waren.
Wachtturm 1970 15.5 Seite 309-312
Die Schöpfungstage, von Gottes Standpunkt aus gesehen
DAS WORT TAG" IN DER BIBEL
Nicht nur von einem Jahr, sondern sogar von tausend Jahren spricht Gottes Wort mitunter
als von einem Tag. Der Prophet Moses kam durch sein Nachsinnen zu dem Schluß: Denn
tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie
eine Wache in der Nacht." Der Apostel Petrus drückte es noch eindeutiger aus mit den
Worten: Möge diese eine Tatsache eurer Kenntnis nicht entgehen, Geliebte, daß ein
Tag [griechisch heméra] bei Jehova wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein
Tag." Ps. 90:4; 2. Petr. 3:8.
DIE LÄNGE DER SCHÖPFUNGSTAGE
Wie lang waren denn diese Tage" der Schöpfung? Die Bibel hilft uns, die Länge
des siebenten Tages zu errechnen. Da diese Tage" alle zu einer einzigen
Woche" gehörten, ist anzunehmen, daß alle diese Tage" gleich lang
waren.
Was die Länge des siebenten Tages betrifft, so ist es interessant festzustellen, daß die
Bibel beim siebenten Tag nichts von einem Abend" und einem Morgen"
sagt wie im Falle der anderen sechs Tage. Das ist von nicht geringer Bedeutung. Der
Bericht lautet einfach: Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn; denn an
demselben ruhte er von all seinem Werk." 1. Mose 2:3.
Die einzig logische Schlußfolgerung ist die, daß der siebente Tag damals weiter
andauerte. Stützt die Bibel diese Schlußfolgerung? Jawohl, denn sie spricht davon, daß
Jehova Gott Jahrtausende nach der Schöpfung immer noch ruhte. So lesen wir in Psalm
95:8-11, daß Jehova zu den Israeliten in der Wüste sagte, sie würden wegen ihrer
Herzenshärte nicht in seine Ruhe eingehen. Das zeigt, daß Gott von der Zeit der
Erschaffung Evas an bis zu jener Zeit, also mehr als 2 500 Jahre, von den in 1. Mose,
Kapitel 1 und 2 beschriebenen Werken geruht hatte.
Etwa 400 Jahre später sprach der Psalmist David (Ps. 95:8-11) vom Eingehen in die Ruhe
Gottes in seinen Tagen. Und über tausend Jahre nach den Tagen Davids sprach der Schreiber
des Hebräerbriefes davon, daß Jehova Gott immer noch ruhe. Er ermahnte die Christen,
nicht so zu handeln wie die Israeliten in der Wüste, die nicht in Gottes Ruhe eingegangen
seien, sondern ihr Äußerstes zu tun, in jene Ruhe [Jehovas Ruhe] einzugehen".
Er sagte in diesem Zusammenhang, daß dem Volke Gottes noch eine Sabbatruhe"
verbleibe. Da die Worte des Apostels Paulus auch auf die heutigen Christen anwendbar sind,
läßt dies den Schluß zu, daß Jehova nun schon fast 6 000 Jahre Sabbat hält oder von
seinen sichtbaren Schöpfungswerken ruht. Hebr. 4:9, 11.
Auf diese Weise kämen wir auf 6 000 Jahre. Ist das die Länge des siebenten Tages? Nein,
denn wir lesen: Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn." Dieser
Tag muß sehr gut" enden, und das ist angesichts der heutigen Weltlage nicht
der Fall. Folglich kann der Tag" noch nicht zu Ende sein. Diese sechstausend
Jahre sind in Wirklichkeit gewissermaßen die Arbeitswoche des Menschen gewesen, in der er
im Schweiße seines Angesichts gearbeitet hat. Er wird jedoch unter der
Tausendjahrherrschaft Christi, die nach der biblischen Chronologie und aufgrund der
Erfüllung der biblischen Prophezeiungen nun sehr bald beginnen wird, ruhen können.
1. Mose 2:3.
Das siebente Jahrtausend des siebenten Tages" wird somit ein Sabbat sein. Satan
und seine Dämonen werden während dieses Tages gebunden sein. Christus und seine
gesalbten Nachfolger werden als Könige und Priester herrschen. Mit welchem Ergebnis? Alle
Feinde Gottes werden unter Christi Füße gelegt werden. Durch diesen Sabbat wird der
siebente Tag wirklich geheiligt sein, denn er wird Gerechtigkeit hervorsprossen lassen.
1. Kor. 15:24-28; Offb. 20:1-6; Psalm 72.
Demnach ist der siebente Tag" der Schöpfungswoche also siebentausend Jahre
lang. Aufgrund der Länge des siebenten Tages" ist es daher vernünftig
anzunehmen, daß jeder der anderen sechs Tage" ebenfalls siebentausend Jahre
dauerte. Das würde genügend Zeit lassen für die Erschaffung aller Dinge, die nach dem
Bibelbericht an jedem der sechs Schöpfungstage erschaffen wurden.
EINE EREIGNISREICHE WOCHE"
So erschien am ersten Tag" allmählich Licht über der Wassertiefe",
die die Erde umhüllte. Am zweiten 7 000-Jahr-Tag" wurde zwischen den zwei
Wasserschichten die Atmosphäre gebildet. Am dritten Tag" erschien nach und
nach das trockene Land, und Jehova Gott erschuf jede Art von Pflanzen: Gräser, Büsche
und Bäume.
[Fußnote]
Nach 1. Mose 5:3-29 und 7:6 vergingen von der Erschaffung Adams bis zur Sintflut 1 656
Jahre. Wie aus 1. Mose 11:10 bis 12:4 hervorgeht, vergingen von der Sintflut bis zu der
Zeit, wo Gott mit Abraham seinen Bund schloß, 427 Jahre. Aus Galater 3:17 geht hervor,
daß von diesem Zeitpunkt an bis zur Gesetzgebung 430 Jahre vergingen, und das macht
zusammen über 2 500 Jahre. Siehe Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und
nützlich", Seite 281, 282.
###########################################
****************************************************************
Mit der Aufgabe der 1975 Auslegung waren wir gezwungen die 7000 Jahre dauernden
Schöpfungstage aufzugeben.
Dies schloss mit ein das wir die grundsätzliche Auslegung 1 Tag für ein Jahr aufgeben mussten.
Das Leben Wie ist es entstanden? Durch Evolution oder durch Schöpfung? Kap. 3 S. 34 Was sagt der Schöpfungsbericht? ***
Das Vorerwähnte soll zu einem Verständnis des Schöpfungsberichts beitragen. Aus diesem wirklich realistischen Bericht geht hervor, dass sich der Schöpfungsprozess nicht nur über eine Zeitspanne von 144 Stunden (6 × 24), sondern über viele Jahrtausende erstreckte.
Unterredungsbuch S. 385 - S. 386 Schöpfung
Wurde die gesamte stoffliche Schöpfung vor 6 000 bis 10 000 Jahren
innerhalb von nur 6 Tagen erschaffen?
Die Tatsachen widersprechen einer solchen Schlussfolgerung:
(1) Auf der nördlichen Halbkugel kann man in einer klaren Nacht den Andromedanebel sehen.
Sein Licht benötigt etwa 2 Millionen Jahre, um die Erde zu erreichen, was anzeigt, dass
das Universum zumindest Millionen von Jahren alt sein muss.
(2) Das Vorkommen radioaktiver Endprodukte im Gestein der Erde lässt darauf schließen,
dass manche Gesteinsschichten Milliarden von Jahren lang keiner Veränderung unterworfen
waren.
In 1. Mose 1:3-31 ist nicht von der ursprünglichen Erschaffung der
Materie oder der Himmelskörper die Rede. Dort wird beschrieben, wie die bereits
bestehende Erde als Wohnstätte für den Menschen hergerichtet wurde. Dazu gehörte die
Erschaffung grundlegender Arten von Pflanzen, Meerestieren, fliegenden Geschöpfen,
Landtieren und die Erschaffung des ersten Menschenpaares. Von alldem wird gesagt, es sei
innerhalb eines Zeitraumes von sechs Tagen" geschehen. Das hebräische Wort,
das mit Tag" wiedergegeben wird, hat jedoch eine Vielzahl von Bedeutungen,
darunter: eine lange Zeit; der Zeitraum für ein außergewöhnliches Ereignis"
(W. Wilson, Old Testament Word Studies, Grand Rapids, Mich. [USA], 1978, S. 109).
Der verwandte Ausdruck lässt den Gedanken zu, dass jeder Tag" Tausende von
Jahren gedauert haben könnte.
Alle Ideen haben ihre Geschichte. Nur leider sind sich die Anhänger
bestimmter Ideen dessen nicht bewusst.
Weiß man aber nichts über den Anlass, die Ursprünge und den Entwicklungsgang einer
Idee, so meint man oft, sie sei wahr, selbst wenn das gar nicht der Fall ist.
Auf solcher Unkenntnis gedeiht sehr leicht Fanatismus.
Weiß man Bescheid über die geschichtliche Entwicklung einer Idee, so heißt das nicht
gleich, dass sie damit auch widerlegt ist, doch man kann ihren Wahrheitsgehalt besser
abschätzen.
Ein sehr anschauliches Beispiel dafür, wie eine Idee solche Folgen zeitigen kann, ist das
Konzept der "Heidenzeiten", die Christus in Lukas 21:24 erwähnt.
Der Grundsatz "ein Tag für ein Jahr"
Gemäß einer Berechnung sollen die "Heidenzeiten" oder
"bestimmten Zeiten der Nationen" insgesamt 2520 Jahre dauern, wobei man sich auf
das Tag-Jahr-Prinzip stützt.
Danach steht in Zeitprophezeiungen der Bibel jeweils immer ein Tag für ein Jahr,
"genauso wie auf einer Landkarte ein Zentimeter beispielsweise immer für einen
Kilometer steht".
Prophetische Zeiträume werden in der Bibel an zwei Stellen ausdrücklich auf diese Weise
berechnet:
in 4. Mose 14:34 (genau wie die Kundschafter das Land 40 Tage ausgeforscht hatten, so
musste Israel 40 Jahre durch die Wüste wandern, "ein Jahr für einen Tag")
und in Hesekiel 4:6 (Hesekiel sollte 390 Tage lang auf seiner linken Seite liegen und 40 Tage lang auf seiner rechten Seite, wobei er prophetisch die Vergehungen Israels und Judas trug, die diese in ebensoviel Jahren begangen hatten, "ein Tag für ein Jahr").
Hierbei gilt es zu beachten, dass diese Auslegung in beiden Fällen aus
der Bibel selbst stammt.
Diesen Berechnungsgrundsatz für prophetische Zeiträume wandten einige Rabbiner auf die
"siebzig Wochen" aus Daniel 9:24-27 an, doch als allgemeines Prinzip wurde er
nicht vor dem ersten Jahrhundert formuliert, und zwar von dem berühmten Rabbi Akibah ben
Joseph (ca. 50-132 u.Z.), und auf die längeren Zeitperioden der Prophezeiungen Daniels
wurde das Prinzip erst Anfang des 9. Jahrhunderts angewandt.
Rabbi Nahawendi und einige seiner Nachfolger sahen die 2300 Tage aus Daniel 8:14 als Jahre
an, die von der Zerstörung Shilohs (942 v.u.Z.) bis zum Jahr 1358 u.Z. liefen; dann
würde der Messias kommen.
In gleicher Weise sah er die 1290 Tage (Daniel 12:11) als Zeitraum von Jahren an, der mit
der Zerstörung des zweiten Tempels (70 u.Z.) beginnen sollte und zum selben Enddatum
führte: 1358 u.Z..
Es erscheint nicht notwendig, das "Jahr-Tag-Prinzip" auf diese Prophezeiung
anzuwenden, und zwar einfach deshalb, weil darin keine Tage, sondern lediglich Wochen
erwähnt werden.
Das hebräische Wort für "Woche", shabua, bedeutete für einen Juden nicht
immer eine Zeitspanne von sieben Tagen wie im Deutschen und Englischen. Shabua heißt
wörtlich "sieben".
Die Juden kannten auch eine "sieben" oder shabua von Jahren (3. Mose 25:3, 4, 8,
9).
Waren "Wochen von Jahren" gemeint, so wurde gewöhnlich das Wort für
"Jahre" hinzugefügt, aber nicht in jedem Fall:
"Im nachbiblischen Hebräisch taucht v Wochen' mit der Bedeutung von 'Wochen von
Jahren' Hunderte von Malen auf in den Jubeljahrschriften (ca. 150 v.u.Z.), in der Mischna
und im Talmud" (G. F. Hasel: The Seventy Weeks of Daniel 9:24-27. Washington 1976).
Waren "Wochen von Tagen" gemeint, so wurde häufig das Wort für
"Tage" angefügt, wie in der anderen Stelle in Daniel, wo shabua vorkommt (10:2,
3).
In Daniel 9:24 heißt es einfach, "siebzig sieben sind bestimmt worden", und aus
dem Kontext geht hervor, dass anscheinend "siebzig sieben von Jahren" gemeint
sind.
So kommt es, dass in manchen Übersetzungen "siebzig Jahrwochen" steht (Bruns,
Menge, Die Bibel in heutigem Deutsch). Siehe Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 1353,
und Kapitel 3, Fußnote 60.
Schon bald taten andere es Nahawendi gleich, wie zum Beispiel Saadia ben
Joseph im selben Jahrhundert und Salomo ben Jeroham im 10. Jahrhundert.
Der Letztgenannte zählte die 1335 Jahr-Tage (Daniel 12:12) ab Alexander dem Großen und
kam so auf das Jahr 968 u.Z. als spekulatives Datum der Erlösung Israels.
Der berühmte Rabbi Rashi (1040-1105) errechnete, dass die 2300 Jahr-Tage im Jahr 1352 zu
Ende gehen sollten, worauf seiner Ansicht nach der Messias kommen würde.
Abraham bar Hiyya Hanasi dachte sich, die 2300, 1290 und 1335 Jahre endeten zu
verschiedenen Zeitpunkten im 15. Jahrhundert.
Viele weitere jüdische Gelehrte, selbst noch aus dem 19. Jahrhunden,
legten andere Zeitpunkte für das Kommen des Messias fest, wobei sie sich ebenfalls auf
das Jahr-Tag-Prinzip stützten.
Der erste christliche Bibelausleger, der das Jahr-Tag-Prinzip auf die langen
Zeitabschnitte aus Daniel und Offenbarung anwendete, war anscheinend der Abt des
Zisterzienserklosters von Corace, Joachim von Fiore.
Darauf wies Charles Maitland im Verlauf des letzten Jahrhunderts in mehreren Abhandlungen
hin.
Als er beispielsweise die Auffassung widerlegen wollte, die 1260 Tage aus Offenbarung 11:3
seien 1260 Jahre, kam er nach umfangreichen Nachforschungen zu dem Schluss:
"Das System der 1260 Jahre ... war völlig unbekannt, bis ein verrückter Abt es im
Jahr 1190 in die Welt träumte".
Viele Anhänger der Jahr-Tag-Theorie haben im 19. Jahrhundert versucht, diese Äußerung
Maitlands über den späten Ursprung dieses Prinzips zu widerlegen, doch stets ohne
Erfolg.
Selbst Reverend E. B. Ellion, einer der gelehrtesten unter seinen Gegnern, musste nach
gründlicher Erforschung aller vorliegenden Quellen zugeben:
"Die in den Prophezeiungen Daniels und denen der Offenbarung über den Antichrist
genannten Tage wurden von den Kirchenvätern der ersten vier Jahrhunderte als
buchstäbliche Tage und nicht als Jahre gedeutet".
Nach dem 4. Jahrhundert gab es zwar einige Bibelausleger, die für eine symbolische
Bedeutung der 1260 Tage eintraten, doch haben sie (bis zum 12. Jahrhundert) nie die
Jahr-Tag-Regel darauf angewandt und auch nicht auf andere Zeitabschnitte, ausgenommen die
dreieinhalb Tage aus Offenbarung 11:8, die manche Ausleger als dreieinhalb Jahre deuteten
(so erstmals Victorinus im 4. Jahrhundert).
Das war natürlich weit entfernt vom durchgängigen Gebrauch einer Jahr-Tag-Regel.
So musste Elliott in seiner Abhandlung über die 1260 Tage Maitland zustimmen, dass
Joachim von Fiore der erste christliche Autor war, der das Jahr-Tag-Prinzip auf diese
Prophezeiung anwendete:
"Wie gerade gezeigt, war Joachim Abbas aus dem 12. Jahrhundert der erste, der dies in
sehr grober Form versuchte;
und im 14. Jahrhundert folgte ihm der Wiclif-Anhänger Walter Brüte".
Joachim, der wahrscheinlich von Rabbinern beeinflusst war, ließ die 1260 Jahre zur Zeit
Christi zu zählen anfangen. Er glaubte, sie würden schon bald in ein "Zeitalter des
Geistes" münden.
Wenn er sich auch auf kein bestimmtes Jahr festlegte, so sieht es doch so aus, als habe er
das Jahr 1260 u.Z. im Sinn gehabt.
Dieses Jahr wurde nach seinem Tod "von seinen Nachfolgern als das Schicksalsjahr
angesehen, das den Anfang eines neuen Zeitalters bringen würde, und daran glaubten sie so
fest, dass einige, als dieses Jahr verstrichen war, ohne dass sich etwas Besonderes
ereignete, überhaupt keiner seiner Lehren mehr glaubten".
Die Werke Joachims waren Anstoß für eine neue Auslegungstradition, in der das
Jahr-Tag-Prinzip die Grundlage für die Deutung von Prophezeiungen bildete.
Während der folgenden Jahrhunderte wurden zahllose Daten für die Wiederkunft Christi
festgelegt, die überwiegend auf diesem Prinzip basierten.
Die meisten Reformatoren glaubten an dieses Prinzip, und es wurde bis weit ins 19.
Jahrhundert von der Mehrzahl der protestantischen Theologen vertreten.
Die Anwendung des Prinzips auf die Heidenzeiten
In Offenbarung 11:2, 3 ist von einer prophetischen Zeitspanne von
"zweiundvierzig Monaten" oder "tausendzweihundertsechzig Tagen" die
Rede, während derer der "Vorhof ... des Tempelheiligtums ... den Nationen gegeben
worden [ist], und sie werden die heilige Stadt zweiundvierzig Monate lang
niedertreten" (Offb. 11:2).
Es erschien darum einleuchtend, diese Worte mit der Prophezeiung über die Heidenzeiten in
Lukas 21:24 in Verbindung zu bringen, und genau das taten einige der
Nachfolger Joachims auch.
Da aber in Offenbarung 11:2, 3 und 12:6, 14 anscheinend von der christlichen Kirche die
Rede war, deutete man Jerusalem oder "die heilige Stadt" gemeinhin als die
römische Kirche. Einige vertraten die Auffassung, die Bedrängnis der heiligen Stadt
werde im Jahr 1260 enden; andere glaubten, diese Prophezeiung beziehe sich auf das
buchstäbliche Jerusalem.
Arnold von Villanova, ein bekannter Arzt des Mittelalters, identifizierte die Heidenzeiten
als die 1290 Tage in Daniel 12:11 und vermutete, dass die Abschaffung der jüdischen Opfer
bei der Zerstörung Jerusalems durch die Römer deren Beginn bedeuteten, so dass er das
Ende der Heidenzeiten für das 14. Jahrhundert erwartete.
Das Auslaufen der Heidenzeiten in der nahen Zukunft wurde auch mit den Kreuzzügen in
Verbindung gebracht.
Arnold sagte:
"Wie können die Treuen das heilige Land den Ungläubigen entreißen, wenn nicht das
Ende der Heidenzeiten bevorsteht?".
Für Walter Brüte, Nachfolger Wiclifs im England des ausgehenden 14. Jahrhunderts,
begannen die Heidenzeiten "kurz nach dem Weggang der Apostel".
Er rechnete 1290 Jahre vom Zeitpunkt der Zerstörung Jerusalems an:
Wenn man nun in den Chroniken nachschaut, wird man finden, dass nach der Zerstörung
Jerusalems und der Zerstreuung des heiligen Volkes und der Aufrichtung des Greuels, d.h.
des Götzens der Vernichtung Jerusalems, am heiligen Orte, also dort, wo zuvor der Tempel
Gottes stand, 1290 Tage verstrichen sind, wenn man - wie es bei den Propheten allgemein
getan wird - einen Tag für ein Jahr nimmt.
Die Zeiten der Heidenvölker, denen Gott die Niedertretung der heiligen Stadt nach deren
Riten und Gebräuchen für 42 Monate gewährte, sind vollendet.
Da nach dieser Berechnung die Heidenzeiten bereits abgelaufen waren, glaubte Brüte an ein
unmittelbar bevorstehendes zweites Kommen Christi.
Die Zeit ging weiter und ließ viele für die Apokalypse angegebene Daten hinter sich.
Die 1260 oder 1290 Jahre ließen sich nicht mehr von der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70
oder dem Tod der Apostel an zählen.
Nun musste der Ausgangspunkt auf ein späteres Datum verlegt werden.
Gruppen, die von der Römischen Kirche verfolgt und als Ketzer gebrandmarkt wurden,
hielten sich im allgemeinen für die "wahre Kirche", die in Offenbarung 12 als
ein Weib dargestellt wurde, das für "1260 Tage" in die "Wildnis"
fliehen musste, den Zeitraum, für den das geistige Jerusalem niedergetreten werden
würde.
Den Anfang hierfür legte man häufig irgendwo in das 4. Jahrhundert, wie es besonders oft
die Reformatoren taten.
John Napier (1550-1617), der herausragende schottische Mathematiker und Erforscher der
Prophetie, ließ die Zeitspanne um das Jahr 300 oder 316 beginnen, so dass sie in der
zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts endete.
Aus den niedertretenden Heiden wurde schon bald das römische Papsttum.
Später verschob man den Ausgangspunkt weiter nach vorn, ins 6. oder 7. Jahrhunden, als
die Päpste eine echte politische Macht waren.
So zählte beispielsweise George Bell gemäß einem Artikel, den er im Londoner
Evangelical Magazine von 1796 veröffentlichte, die 1260 Tage vom Jahr 537 oder 553 an und
sagte den Sturz des Antichristen (des Papstes) für "1797 oder 1813" voraus.
Bell schrieb über die 1260 Jahre:
Die heilige Stadt soll von den Heiden oder den Papisten niedergetreten werden, die zwar
dem Namen nach Christen sind, aber in ihrer Religionsausübung Heiden, indem sie Engeln,
Heiligen und Bildern Anbetung darbringen und die Nachfolger Christi verfolgen.
Diese Heiden nehmen das tägliche Opfer hinweg und richten den Gräuel auf, der die
sichtbare Kirche Christi für die Zeit von 1260 Jahren verwüstet daliegen lässt.
Das wurde 1795 während der Unruhen nach der Französischen Revolution niedergeschrieben,
gerade bevor der Papst von französischen Soldaten gefangen genommen und ins Exil gebracht
wurde. Von besonderem Interesse dabei ist, dass diese Ereignisse in Frankreich und Italien
zum Teil bereits fast ein Jahrhunden zuvor von mehreren Bibelauslegern vorausgesagt worden
waren; der Bekannteste unter ihnen war der schottische Pastor Robert Fleming jun. (ca.
1660-1716).
Wegen dieser beachtlichen Vorhersagen galt das Jahr 1798 unter Bibelkommentatoren bald
ganz allgemein als das Ende der 1260 Jahre.
Diese Auffassung - mit kleinen Abweichungen - machten sich auch Charles Taze Russell und
seine Nachfolger (bis 1930) zu eigen; noch heute herrscht sie unter den
Siebten-Tags-Adventisten vor.
Die Französische Revolution von 1789-1798 und die Wirren ihrer Nachwehen in Europa riefen
bei vielen Menschen ein großes Interesse an der Erforschung der Prophetie hervor,
insbesondere da einige der Umwälzungen von den Bibelauslegern vorausgesagt worden waren.
Die Revolution erreichte ihren Höhepunkt mit der gewaltsamen Beseitigung der Monarchie
und der Ausrufung der Republik im Jahr 1792.
Neue, extremistische Führer stürzten Frankreich in eine Zeit des Terrors und des Chaos
und eröffneten eine fast ununterbrochene Zeit der Eroberungskriege, die bis 1815
andauerte, als Kaiser Napoleon bei Waterloo geschlagen wurde.
Die Historiker sind sich darin einig, dass die Französische Revolution einen wesentlichen
Wendepunkt in der Geschichte darstellte.
Mit ihr ging eine lange Zeitepoche relativer Stabilität in Europa zu Ende.
Sie entwurzelte die überkommenen Ordnungen und hatte weit reichende Folgen für das
politische und religiöse Denken.
Der Historiker R. R. Palmer sagt dazu auf Seite V von Georges Lefebvres Werk The Corning
ofthe French Revolution (New York 1947) folgendes:
Selbst heute, in der Mitte des 20. Jahrhunderts, kann man noch immer sagen, dass die
Französische Revolution am Ende des 18. Jahrhunderts der Wendepunkt der modernen
Zivilisation war, und das trotz all der Dinge, die zu Lebzeiten heute noch gar nicht so
alter Menschen geschehen sind; und es gilt auch für Amerika oder andere Teile der Welt,
in denen die europäischen Großmächte nicht mehr die Machtposition ausüben, die sie
einst hatten.
Die Entwurzelung politischer und sozialer Ordnungen und Institutionen in Europa
veranlasste viele Menschen zu dem Glauben, sie lebten in den letzten Tagen.
Menschen aller Schichten - Geistliche, Politiker, Rechtsanwälte und Laien - widmeten sich
dem Studium der Prophetie.
Eine umfangreiche Literatur zu dem Thema entstand, Zeitschriften wurden gegründet, die
sich diesen Fragen zuwandten, und auf beiden Seiten des Atlantiks wurden Konferenzen über
Prophetie abgehalten.
Das religiöse Erwachen begann zwar in England, breitete sich aber schnell auf den
Kontinent und die Vereinigten Staaten von Amerika aus.
In den USA erreichte die Strömung ihren Höhepunkt in der bekannten Miller-Bewegung.
Als Zeitpunkt für das zweite Kommen wurden allgemein die Jahre 1843, 1844 oder 1847
genannt, in denen die 2300 Jahr-Tage aus Daniel 8:14 zu Ende gehen sollten.
In dieser Atmosphäre fieberhafter Spekulation entstand auch eine neue Interpretation der
Heidenzeiten, bei der die 1260 Jahre auf 2520 Jahre verdoppelt wurden.
John Aquila Brown
Der erste Bibelausleger, von dem bekannt ist, dass er auf 2520 Jahre
kam, ist John Aquila Brown. Das war 1823. Er brachte diese Zeitspanne allerdings nicht mit
den Heidenzeiten aus Lukas 21:24 in Verbindung; die Heidenzeiten waren für ihn 1260
Mondjahre, was 1242 Jahren nach dem Julianischen Kalender entsprach.
Wenn auch nichts über das Leben von J. A. Brown bekannt geworden ist, so beeinflusste er
doch das Endzeitdenken seiner Tage beträchtlich. Er war nicht nur der Urheber der
2520-Jahr-Berechnung, sondern wandte auch als erster die 2300 Jahr-Tage aus Daniel 8:14
auf die Zeit von 457 v.u.Z. bis 1843 u.Z. an.
Browns Chronologie erschien zuerst in einem Artikel der Londoner Zeitschrift The Christian
Observer, Ausgabe vom November 1810.
Sowohl in England wie auch den USA sollte sich das Interesse der Bibelausleger auf das
Jahr 1843 als den Endpunkt der 2300 Jahre konzentrieren, wenn später auch einige
Kommentatoren das Jahr 1844 bevorzugten (wie auch Brown selbst in späteren Jahren) oder
das Jahr 1847.
Das Jahr 1843 wurde von den Nachfolgern Millers in den USA einmütig übernommen.
Zahlreiche Bibelkommentatoren rechneten die "sieben Zeiten der Heiden" von der
Gefangenschaft Manasses im Jahr 677 v.u.Z. an, wie zum Beispiel John Fry in seinem 1835
erschienenen Buch Unfitlfilled Prophecies of Scripture (Unerfüllt gebliebene
Bibelprophezeiungen).
Offensichtlich wollte man sie zur selben Zeit enden lassen wie die 2300 Jahre, mithin 1843
oder 1844.
Ebenfalls im Jahr 1835 veröffentlichte William W. Pym sein Buch A Word of Warning in the
Last Days (Ein Wort der Warnung für die letzten Tage), in dem er die "sieben
Zeiten" 1847 enden ließ.
Hervorzuheben hierbei ist, dass er seine Berechnung der 2520 Jahre für die Heidenzeiten
sowohl auf die "sieben Zeiten" in 3. Mose 26 wie auch auf die "sieben
Zeiten" in Daniel 4 stützt:
"Mit anderen Worten, die Bestrafung, vor der Mose warnte, die sieben Zeiten oder 2520
Jahre währen sollte, und die Strafen, die Daniel geoffenbart wurden, die durch die
Reinigung des Heiligtums nach dem Verlauf des größten Teils der 2520 Jahre zum Abschluss
kommen sollten".
Andere Autoren, die das von dem deutschen Theologen J. A. Bengel (1687-1752) festgelegte
Jahr 1836 favorisierten, versuchten, die "sieben Zeiten" in jenem Jahr zum
Abschluss kommen zu lassen.
So tat dies unter anderen W. A. Holmes, Kanzler von Cashel, in seinem 1833 erschienenen
Buch The Time of the End (Die Zeit des Endes).
Er datierte die Gefangenschaft Manasses unter Esar-Haddon auf 685 v.u.Z., und durch
Hinzuzählen von 2520 Jahren kam er auf ein Ende der "sieben Zeiten" im Jahr
1835-36.
Edward Bickersteth (1786-1850), Prediger in Watton (Hartfordshire) probierte verschiedene
Ausgangspunkte für die sieben Heidenzeiten aus:
Rechnen wir die Gefangenschaft Israels von 727 vor Christus an, der Zeit der ersten
Gefangenschaft Israels unter Salmaneser, dann würde sie 1793 zu Ende gehen, als die
Französische Revolution ausbrach.
Gehen wir von 677 vor Christus aus, ihrer Gefangenschaft unter Esar-Haddon (demselben
Jahr, in dem Manasse, der König von Juda, in Gefangenschaft gebracht wurde, 2. Könige
17:23, 24; 2. Chronika 23:11), so würde sie 1843 enden.
Oder, wenn wir bei 602 vor Christus anfangen, als Jojakim endgültig durch Nebukadnezar
entthront wurde, so gelangen wir zum Jahr 1918.
Alle diese Zeitspannen mögen mit Ereignissen an ihrem Endpunkt in Verbindung stehen und
verdienen ernsthafte Beachtung.
Die Heidenzeiten und die Miller-Bewegung
Die Hauptwerke über Prophetie aus England wurden in den USA vielfach
nachgedruckt und übten einen starken Einfluss auf amerikanische Autoren dieses Gebiets
aus, darunter auch auf William Miller und seine Anhänger.
Ihre Auffassungen über die verschiedenen Prophezeiungen wurden zum größten Teil, wenn
nicht vollständig, zuvor bereits von anderen Bibelauslegern vertreten.
In der Frage der "Heidenzeiten" folgte Miller einfach seinen Vorgängern und
Zeitgenossen und ließ sie 1843 enden.
In einer Ansprache auf der First General Conference in Boston vom 14. und 15. Oktober 1840
behandelte Miller die Bibelchronologie.
Darin ordnete er die "sieben Zeiten" oder 2520 Jahre dem Zeitraum 677 v.u.Z. bis
1843 u.Z. zu. Ein paar Jahre später schrieb er auf Seite 11 von Wm. Müler's Apology and
Defence (1845):
"Aus meinen weiteren Studien der Heiligen Schrift zog ich den Schluss, dass die
sieben Zeiten der Vorherrschaft der Heiden beginnen mussten, sobald die Juden aufgehört
hatten, eine unabhängige Nation zu sein, was mit der Gefangenschaft Manasses der Fall
war, die die besten Chronologen mit 677 v.Chr. angeben."
Zu den Miller-Anhängern, die ebenfalls die 2520 Jahre vertraten, zählte Richard
Hutchinson (der Herausgeber von The Voice of Elijah), der 1843 eine Schrift verfasste mit
dem Titel The Throne ofJudah Perpetuated in Christ, sowie Philemon R. Russell (Herausgeber
von Christian Herald and Journal), der in der Ausgabe seiner Zeitschrift vom 19. März
1840 einen Artikel in diesem Sinne schrieb.
Die 2520 Jahre erscheinen auch auf Zeittafeln, die die Evangelisten der Miller-Bewegung
benutzten.
Nelson H. Barbour
Nach der "großen Enttäuschung" von 1844 zerbrach die
Bewegung Millers in mehrere Adventistengruppen.
Die ursprüngliche Gruppierung der "Evangelical Adventists" wurde durch
Spaltungen immer kleiner.
Manche meinten, der Zeitpunkt habe gestimmt, nur habe man auf das falsche Ereignis
gewartet.
Es hieß, man habe "das unrichtige Ereignis zur richtigen Zeit" erwartet.
Diese Position wurde von einer anderen Gruppe übernommen, die später als die
Siebten-Tags-Adventisten bekannt wurde.
Andere, unter ihnen Miller selbst, bekannten offen, sich in der Zeit geirrt zu haben.
Von vielen wurden neue Zeitpunkte festgesetzt: 1845, 1846, 1847, 1853, 1854, 1866, 1867,
1868, 1873 usw.
Die Adventistenbewegung spaltete sich immer weiter auf, als einzelne Anhänger immer neue
Daten festlegten, während andere überhaupt keine speziellen Endzeitdaten mehr
akzeptierten.
George Storrs, einer der Führer der Miller-Bewegung in ihrer letzten Phase, gründete
1863 eine Gruppe mit dem Namen "The Life and Advent Union".
Eine andere führende Persönlichkeit, Jonathan Cummings, verkündete 1852, "neues
Licht" über die Chronologie erhalten zu haben; das zweite Kommen sei für den Herbst
1853 oder das Frühjahr 1854 zu erwarten.
Viele Miller-Anhänger schlössen sich Cummings an, der die Zeitschrift World's Crisis
herausgab.
Sie riefen die Gemeinschaft "The Advent Christian Association" ins Leben
(später "The Advent Christian Church" genannt), die heute neben den
Siebten-Tags-Adventisten die bedeutendste adventistische Gruppierung ist.
Einer der Mitverbundenen Millers, Nelson H. Barbour, "verlor seinen Glauben
vollständig" nach der "großen Enttäuschung" von 1844 und wanderte nach
Australien aus, wo er während des Goldrauschs nach Gold schürfte.
Im Jahr 1859 kehrte er über London nach Amerika zurück.
"Um die Monotonie der langen Seefahrt zu überbrücken, schlug der englische Pfarrer
vor, wir sollten systematisch die Prophezeiungen studieren; dem stimmte der Bruder
bereitwillig zu".
Beim Lesen der Bibel meinte Barbour, den Fehler in Millers Rechnung entdeckt zu haben:
Weshalb ließ Miller die 1290 und die 1335 Jahr-Tage aus Daniel 30 Jahre eher als die 1260
Jahre anfangen?
Sollten nicht alle drei Abschnitte zur selben Zeit beginnen?
Dann würden die 1290 Jahre 1828 und die 1335 Jahre 1873 enden!
"Bei der Ankunft in London (1860) begab er sich in die Bibliothek des Britischen
Museums und fand dort neben anderen ausführlichen Werken Elliotts Horae Apocalypticae,
das damals (1860) als Standardwerk das Jahr 1866 als den Zeitpunkt für die Wiederkehr des
Herrn angab".
Elliott hatte in dieses Werk eine Zeittafel des Pfarrers Christopher Bowen mit
aufgenommen, betitelt "Die biblische Chronologie der Welt".
Diese verwies darauf, dass im Jahr 1851 seit der Erschaffung des Menschen 5979 Jahre
vergangen seien.
Schnelles Weiterrechnen zeigte Barbour, dass 6000 Jahre im Jahr 1873 ablaufen würden.
Ihm erschien das eine bemerkenswerte Bestätigung seiner eigenen Berechnung der 1335
Jahre.
Nach seiner Rückkehr in die USA bemühte sich Barbour, andere für dieses neue Datum der
Wiederkehr des Herrn zu interessieren.
Vom Jahr 1868 an begann er, seine Resultate mündlich und schriftlich öffentlich bekannt
zu machen.
Im Jahr 1870 brachte er die Schrift Evidences for the Corning of The Lord in 1873: or the
Midnight Cry heraus, aus deren zweiter Ausgabe bereits zitiert wurde.
Außerdem schrieb er eine Artikelserie über seine Zeitrechnung für die Zeitschrift
World's Crisis, deren damaliger Herausgeber Miles Grant hieß.
Im Jahr 1873 gründete er eine eigene Zeitschrift mit dem Titel The Midnight Cry (Der
Mittemachtsruf), "deren Auflage schon bald darauf bis zu 15 000 Exemplare monatlich
betrug".
Darin wurde verkündet, dass "der Bräutigam für 1874 zu erwarten" sei.
Doch als dieses Jahr gekommen und verstrichen war, bereitete das Barbour und seinen
Anhängern große Sorgen:
Als das Jahr 1874 kam und es in den buchstäblichen Wolken und auch sonst kein Zeichen der
fleischlichen Wiederkehr Jesu zu sehen gab, kam es zu einer gründlichen Prüfung aller
Argumente, auf die der 'Mitternachtsruf sich gegründet hatte.
Als kein Mangel oder Fehler darin gefunden wurde, führte das zu einer kritischen Prüfung
der
Schrifttexte, die etwas über die Art und Weise des Kommens Christi auszusagen scheinen,
und bald stellte sich heraus, dass es ein Fehler war, Jesus bei seinem zweiten Kommen im
Fleische zu erwarten ....
B. W. Keith, einer der Leser des Midnight Cry (und später Artikelschreiber für Zion's
Watch Tower), "hatte das 24. Kapitel von Matthäus anhand der Emphatic Diaglott
gelesen, einer neuen und sehr genauen Wort-für-Wort-Übersetzung des Neuen Testaments.
Als er bei Vers 37 und 39 ankam, war er sehr überrascht, dort die Worte zu lesen:
'Denn so wie die Tage Noahs wird auch die Gegenwart des Sohnes des
Menschen sein.'"
Er stellte fest, dass das griechische Wort parousia, das sonst mit "Kommen"
wiedergegeben wurde, als "Gegenwart" übersetzt wurde.
Damit ergab sich eine Möglichkeit, das Datum 1874 noch zu retten, und von da an lehrten
Barbour und seine Mitverbundenen, Jesus sei tatsächlich 1874 gekommen und sei von da an
"unsichtbar gegenwärtig":
"Damit war klar zu Tage getreten, dass zwar die Art und Weise, in der sie Jesus
erwartet hatten, verkehrt gewesen war, dass aber der Zeitpunkt, der im Midnight Cry
genannt worden war, stimmte, und dass der Bräutigam im Herbst des Jahres 1874
tatsächlich kam ... "".
Wieder einmal hieß es, dass "ein unrichtiges Ereignis zur richtigen Zeit"
erwartet worden war.
Dieser Erklärung konnten aber die meisten Leser des Midnight Cry nicht folgen und die 15
000 Leser "gingen bis auf etwa 200 zurück".
Barbour selbst war davon überzeugt, dass der Morgen des Tausendjahrtags angebrochen sei,
und so meinte er, der Titel Midnight Cry passe nicht mehr für seine Zeitschrift.
Er sagte: "Kann mir vielleicht jemand sagen, wie ein 'Mitternachtsruf am Morgen
ertönen soll?"
So hieß die neue Zeitschrift, die er im Juni 1875 herausgab, nachdem die alte ihr
Erscheinen im Oktober 1874 eingestellt hatte, Herold of the Morning (Herold des Morgens),
was zu den damaligen Ansichten Barbours besser passte.
In einer der ersten Ausgaben (September 1875) veröffentlichte er seine Berechnung der
Heidenzeiten, wobei er deren Abschluss mit 1914 angab.
Charles Taze Russell
Charles Taze Russell eröffnete zusammen mit seinem Vater und einigen
weiteren Bibelforschem in Allegheny (Pennsylvanien) im Jahr 1870 eine Bibelstudiengruppe,
die in engem Kontakt mit einigen Adventisten stand, darunter einer Gruppe in Allegheny
unter der Leitung von Jonas Wendell, und mit der Gemeinde George Storrs in New York.
Russell wusste zwar, dass einige der Adventisten, so auch Jonas Wendell, Christus für
1873 oder 1874 zurückerwarteten, lehnte aber bis 1876 jede Festlegung von Daten ab:
"Im Januar 1876 wurde meine Aufmerksamkeit in besonderer Weise auf den Gegenstand der
prophetischen Zeit gelenkt, und wie sehr sie mit diesen Lehren und Hoffnungen verknüpft
ist. Es kam dies so:
Ich erhielt ein Blatt genannt "Der Herold des Morgens", von seinem Verfasser,
Mr. N. H. Barbour, zugesandt."
Russell war überrascht herauszufinden, dass Barbours Gruppe zu derselben Schlußfolgerung
über die Art und Welse der Wiederkehr Christi gelangt war wie seine eigene, "dass
Sein Kommen gleich dem Diebe sein würde, nicht im Fleische, sondern als ein Geistwesen,
den Menschen unsichtbar".
Sofort schrieb Russell an Barbour wegen der Zeitrechnung, und zu einem späteren Zeitpunkt
im Verlauf des Jahres 1876 verabredete er sich mit ihm in Philadelphia, wo Russell
während des Sommers geschäftlich zu tun hatte.
Russell verlangte von Barbour, ihm, "wofern es ihm möglich wäre, völlig und
schriftgemäß zu beweisen, dass die Prophezeiungen auf 1874 als die Zeit hindeuteten, mit
der des Herrn Gegenwart und 'die Ernte1 angefangen habe.
Er kam," so Russell, "und seine Beweise befriedigten mich".
Es wird deutlich, dass Russell bei diesen Treffen sämtliche Zeitberechnungen Barbours
übernahm, auch die für die Heidenzeiten.
Noch während Russell sich in Philadelphia aufhielt, schrieb er einen Artikel mit der
Überschrift "Die Heidenzeiten: Wann sollen sie enden?", den George Storrs in
seiner Zeitschrift Bible Examiner in der Nummer vom Oktober 1876 druckte.
Auf Seite 27 nimmt er dort Bezug auf die "sieben Zeiten" aus 3. Mose 26:27, 33
und Daniel 4 und gibt die Länge der Heidenzeiten mit 2520 Jahren an; diese hätten 606
v.u.Z. begonnen und würden 1914 enden, "wenn Jerusalem für immer befreit werden
wird und der Jude zu dem Befreier sagen wird:
'Siehe, unser Gott, auf den wir gewartet haben und der uns retten wird!'."
Was hat er nun für 1914 genau erwartet?
In seinem 1889 erschienenen Buch The Time Is At Hand (deutsch 1900: Die Zeit ist
herbeigekommen, später als Band 2 der Schriftstudien bezeichnet) schrieb er auf Seite
76-78 (deutsche Ausgabe Seite 73, 74):
Erstens, dass dann das Königreich Gottes ... volle und universelle, ,. weltenweite, Herrschaft erreicht haben und "aufgerichtet," oder auf Erden fest gegründet, sein wird.
Zweitens beweist es, dass er, dem das Recht, diese Herrschaft an sich zu nehmen, gebührt, dann als der neue Herrscher der Erde gegenwärtig sein wird.
Drittens beweist es, dass etliche Zeit vor dem Ablauf von 1914 n.Chr. das letzte Glied der göttlich anerkannten Kirche (Herauswahl) Christi, das "königliche Priestertum," "der Leib Christi," mit dem Haupte verherrlicht sein wird
Viertens beweist es, dass von jener Zeit an Jerusalem nicht länger von den Nationen zertreten sein, sondern sich aus dem Staub der göttlichen Ungnade zur Ehre erheben wird ...
Fünftens beweist es, dass mit jenem Datum, oder auch früher, Israels Blindheit anfangen wird, sich Wegzuwenden; denn ihre "Blindheit zum Teil" sollte so lange dauern, "bis dass die Vollzahl der Nationen eingegangen sein würde" (Rom. 11:25) ...
Sechstens beweist es, dass die große "Zeit der Trübsal," "dergleichen nicht gewesen, seitdem ein Volk ist," (die englische Ausgabe fügt hier ein: in einer weltweiten Herrschaft der Anarchie) ihren schließlichen Höhepunkt erreichen und an jenem Zeitpunkt enden wird ... und "die neuen Himmel und eine neue Erde" mit ihrem Friedenssegen werden dann von der durch Trübsal zerschlagenen Menschheit erkannt werden
Siebentens beweist es, dass das in Macht ein- und aufgerichtete Reich Gottes vor jenem Datum in der Welt sein und das heidnische Standbild (Dan. 2:34) geschlagen und zermalmt, die Macht dieser Könige verzehrt, haben wird.
Das waren nun wirklich wagemutige Voraussagen.
Glaubte Russell tatsächlich, diese bemerkenswerten Dinge würden alle innerhalb der
folgenden 25 Jahre wahr werden?
Ja, das tat er.
Er hielt seine Chronologie sogar für die Chronologie Gottes und nicht bloß für seine
eigene. Im Jahr 1894 schrieb er über das Jahr 1914:
"Wir sehen keinen Grund, die Zahlen zu ändern, und wir könnten das auch gar nicht,
selbst wenn wir es wollten.
Es handelt sich, so glauben wir, um Gottes Daten, nicht die unseren.
Man behalte aber im Sinn, das Jahr 1914 ist nicht das Datum für den Beginn, sondern für
das Ende der Zeit der Bedrängnis".
Man glaubte also, die "Zeit der Bedrängnis" solle einige Jahre vor 1914
beginnen, "nicht später als 1910", und 1914 ihren Höhepunkt erreichen.
Doch 1904, gerade 10 Jahre vor 1914, änderte sich Russells Sichtweise.
In einem Artikel von Zions Wacht-Turm vom August 1904 erklärte er unter der Überschrift
"Weltweite Anarchie unmittelbar nach Oktober 1914", dass die Zeit der
Bedrängnis nach Oktober 1914 beginnen solle:
Wir erwarten nun, dass die Anarchie, die den Abschluss bilden wird zur großen Zeit der
Drangsal, die den Segnungen des Millenniums vorausgehen wird, nach Oktober 1914
stattfinden wird - sehr bald darnach nach unserem Dafürhalten - "in einer
Stunde", "plötzlich."
[... Wir sollten] nicht erwarten ..., dass unsere 40jährige Ernte, die mit Okt. 1914 zu
Ende geht, die schreckliche Periode der Anarchie einschließen wird, die von der Heiligen
Schrift über die Christenheit verhängt ist.
Diese Änderung brachte einige Leser auf den Gedanken, es könnte in dem chronologischen
System noch weitere Fehler geben.
Ein Leser meinte gar, Bischof Ushers Chronologie könnte genauer sein, wenn sie für die
Zerstörung Jerusalems das Jahr 587 v.u.Z. statt 607 v.u.Z. ansetze.
Dann würden die 2520 Jahre 1934 enden statt 1914.
Russell aber bekräftigte seine Überzeugung von der Richtigkeit des Jahres 1914, wobei er
sich auf die anderen Zeitparallelen bezog, die darauf hinwiesen:
"Wir wüssten keinen Grund, um nur eine Ziffer ändern zu können; es würde die
Harmonie und die Parallelen zwischen dem Jüdischen- und Evangeliums-Zeitalter
zerstören".
Und in einer Antwort an einen anderen Leser schrieb er:
"Die Harmonie der prophetischen Zeitperioden untereinander ist einer der stärksten
Beweise für die Richtigkeit unserer Bibelchronologie.
Sie passen ineinander wie die Zahnräder einer vollkommenen Maschine.
Wollte man die Chronologie selbst um nur ein Jahr ändern, wäre diese ganze Harmonie
zunichte gemacht.
So genau sind die verschiedenen Beweise, die sich in den Parallelen zwischen dem
jüdischen und dem Evangeliumszeitalter finden".
Gestützt wurden diese Argumente noch durch Artikel der Brüder Edgar aus Schottland.
Russell war von seinen Daten also 1904 noch genauso überzeugt wie 1889, als er schrieb,
das Verständnis dieser Zeitzusammenhänge sei das "Versiegeln an der Stirn"
gewesen, das in Offenbarung 7:3 erwähnt wird.
Mit dem Näherrücken des Jahres 1914 allerdings wurde Russell in seinen Äußerungen
immer vorsichtiger.
In einer Antwort auf einen Leserbrief schrieb er 1907:
"Wir haben niemals behauptet, dass unsere Berechnungen unfehlbar seien.
Wir haben niemals gesagt, dass dieselben sich auf Wissen, auf unbestreitbare Beweise,
Tatsachen oder Erkenntnis gründen; wir haben vielmehr stets darauf bestanden, dass sie
sich auf Glauben gründen".
Anscheinend handelte es sich nicht mehr um "Gottes Daten", wie noch 13 Jahre
zuvor von ihm behauptet.
Sie könnten auch fehlbar sein. Russell zog sogar in Erwägung, dass 1914 verstreichen
könnte (und auch 1915), ohne dass irgend etwas von dem eingetreten sei, was man erwartet
habe:
Aber lasst uns einmal einen Fall annehmen, der zwar unsern Erwartungen durchaus
entgegengesetzt ist:
Angenommen, das Jahr 1915 geht vorüber, die Weltlage ist ruhig, und die Tatsache ist
offenbar, dass die "Auserwählten" noch nicht alle "verwandelt" sind
und die Wiederherstellung des Natürlichen Israel zur göttlichen Gunst unter dem Neuen
Bunde (Rom. 11,12.15), noch aus steht, was dann?
Würde damit unsere Chronologie nicht als falsch erwiesen sein?
Gewiss!
Und würden wir damit nicht eine bittere Enttäuschung erfahren?
Allerdings!
... Welch ein Schlag wäre das?
Eine der Saiten unserer "Harfe" würde gesprungen sein!
Nichtsdestoweniger, geliebte Freunde, würde unsere Harfe noch alle ändern Wohlgetönten
Saiten haben, und dessen könnte sich keine andere Vereinigung von Kindern Gottes auf
Erden rühmen.
Weiterhin bestand Unsicherheit darüber, ob in die Berechnungen ein Jahr Null eingehen
solle oder nicht (zwischen l v.u.Z. und l u.Z.). Russell brachte diesen Punkt bereits 1904
auf, doch als 1914 näher rückte, wurde die Frage immer drängender.
Auf 1914 war man gekommen, indem man einfach 606 von 2520 abgezogen hatte, allmählich
erkannte man aber, dass es in unserem Zeitrechnungssystem kein Jahr Null gibt.
Folglich waren es vom 1. Oktober 606 v.u.Z. bis zum 1. Januar 1 u.Z. nur 605 Jahre und 3
Monate, und vom 1. Januar 1 u.Z. bis zum Oktober 1914 nur 1913 Jahre und 9 Monate,
insgesamt also 2519 statt 2520 Jahre.
Demzufolge würden die 2520 Jahre nicht im Oktober 1914, sondern erst im Oktober 1915
ablaufen.
Im Jahr 1913 wurden Russells Äußerungen über 1914 noch vorsichtiger.
In dem Artikel "Lasst eure Gelindigkeit kundwerden allen
Menschen" in der Wacht-Turm-Ausgabe vom Juli 1913 ermahnte Russell seine Leser, keine
"wertvolle Zeit damit zu vergeuden, dass [sie] zu raten suchen, was dieses Jahr, oder
das nächste Jahr, usw., eintreten wird".
An seine früher veröffentlichte Chronologie glaubte er nun nicht mehr:
"Dies ist die gute Botschaft der Gnade Gottes in Christo - einerlei ob nun die
Vollendung der Kirche vor dem Jahre 1914 stattfindet, oder nicht".
Noch unsicherer klingt er in der Ausgabe vom Dezember desselben Jahres:
Wir warten auf die Zeit, da die Herrschaft der Welt auf den Messias übergehen wird.
Wir können nicht sagen, ob dies Oktober 1914 oder Oktober 1915 sein wird.
Es könnte möglich sein, dass unsere Rechnungsweise in Bezug auf den Gegenstand um
verschiedene Jahre von der Tatsache abweicht.
Wir vermögen es mit Gewissheit nicht zu behaupten.
Wir wissen es nicht; es ist eine Sache des Glaubens, nicht des Wissens.
Früher hatte es geheißen, 1914 zähle zu "Gottes Daten", und "wollte man
die Chronologie selbst nur um ein Jahr ändern, wäre diese ganze Harmonie zunichte
gemacht".
Jetzt aber "könnte [es] möglich sein, dass unsere Rechnungsweise [...] um
verschiedene Jahre [...] abweicht", und man kann über dieses Thema nichts mehr
"mit Gewissheit behaupten". Eine beachtliche Kehrtwendung!
Im Wacht-Turm vom März 1914 kommt Russells schwankender Glaube an seine Chronologie klar
zum Vorschein:
"Wie wir schon darauf hingewiesen haben, sind wir keineswegs sicher, dass dieses Jahr
1914 einen so radikalen und schnellen Wechsel der Zeitverwaltung bringen wird, wie wir ihn
erwartet haben".
Besonders aufschlussreich ist der Artikel "Nahe sind die Tage" in derselben
Ausgabe:
Wenn es sich später herausstellen sollte, dass die Herauswahl gegen Ende Oktober 1914
nicht verherrlicht ist, so werden wir uns mit dem Willen des Herrn zu begnügen suchen,
welcher Art er auch immer sein mag. ...
Wenn das Jahr 1915 vorbeigehen sollte, ohne dass die Herauswahl vollendet und die Zeit der
Drangsal hereingebrochen ist, so möchten einige darin eine Kalamität erblicken.
Bei uns würde dies nicht der Fall sein. ...
Wenn nach der Vorsehung des Herrn die Zeit fünfundzwanzig Jahre später kommen sollte, so
würde der Wille des Herrn auch unser Wille sein. ...
Wenn der Zeitpunkt Oktober 1915 vorübergehen sollte, während wir uns noch hienieden
befinden und die Dinge noch im wesentlichen so gehen wie heute, während die Welt in ihren
Bemühungen, schwebende Streitigkeiten zu schlichten, anscheinende Fortschritte macht, die
Zeit der Drangsal noch nicht in Aussicht steht, und die Namenkirche noch nicht verbündet
ist, so würden wir sagen, dass uns in unserer Zeitrechnung irgend ein Irrtum unterlaufen
ist.
In diesem Falle würden wir die Prophezeiungen weiter durchforschen, um zu sehen, ob wir
einen Irrtum entdecken können.
Und dann würden wir uns fragen:
Haben wir ein unrichtiges Ereignis zur richtigen Zeit erwartet?
Der Wille des Herrn könnte dies zulassen.
Auch in der Wacht-Turm-Nummer vom Juli 1914 (Watch Tower vom 1. Mai 1914) ließ Russell
seine Leser - in Missachtung all dessen, was er früher gesagt hatte - wissen, dass
"wir in dieser Zeitschrift und in den sechs Bänden der Schriftstudien alles in Bezug
auf die Zeiten und Zeitläufe in einer Form der Vermutung dargestellt haben; d.h. nicht in
positiver Weise, noch auch mit der Behauptung, dass wir es wüssten, sondern lediglich mit
dem Dafürhalten, dass die Lehre der Bibel 'so und so' zu sein scheine".
Zwei Monate später scheint Russell so weit gewesen zu sein, die eigene Chronologie ganz
und gar über den Haufen zu werfen.
Auf die Anfrage eines Kolporteurs, der wissen wollte, ob die
Schriftstudien auch nach dem Oktober 1914 noch verbreitet werden sollten,
"da Du anscheinend einige Zweifel hast, ob sich bis zum Oktober 1914 alles erfüllen
wird", erwiderte er:
Wir glauben, dass diese Bücher auch in 100 Jahren noch verbreitet und
gelesen werden, vorausgesetzt, das Evangeliumszeitalter und dessen
Werk gehen weiter. ... Wir haben nicht zu behaupten versucht, dass
diese Gedankengänge unfehlbar seien, sondern haben sie im einzelnen
genau dargelegt, wie auch die Berechnungen, so dass jeder Leser die
Verpflichtung und das Vorrecht hat, selbst nachzulesen, nachzudenken
und nachzurechnen. Das wird in 100 Jahren noch von Interesse sein;
und wenn ein Leser dann besser rechnen und denken kann, so wird er
sich immer noch für das interessieren, was wir vorgetragen haben.
Russell war also anscheinend inzwischen so weit zu akzeptieren, dass das
Jahr 1914 wohl ein Fehlschlag war und dass seine Äußerungen über dieses
Thema für Erforscher der Bibel in 100 Jahren nur noch von historischem
Interesse wären.
Doch dann brach der Erste Weltkrieg aus und Russells schwankendes
Vertrauen zur Chronologie begann sich wieder zu erholen.
Wenn auch der Krieg nicht genau in das vorausgesagte Schema von Ereignissen passte - dass
die Zeit der Bedrängnis ein Kampf zwischen Kapital und Arbeiterschaft sein und zu einer
Periode weltweiter Anarchie führen würde so sah er im Weltkrieg doch das Vorspiel zu
dieser Situation: "Wir glauben, dass auch der Sozialismus einen nicht unwesentlichen
Faktor in dem jetzt tobenden Kriege spielt, der der größte und schrecklichste und
wahrscheinlich auch der letzte Krieg der Erde sein wird".
Einige Monate darauf schrieb er.
Wir glauben, dass die gegenwärtigen Nöte der Nationen lediglich den Anfang der großen
Drangsal bilden....
Die Nationen werden einander aufreiben, und das Ergebnis wird die Zeit der großen
Drangsal sein [der englische Originaltext an dieser Stelle sagt abweichend: Die Anarchie,
die auf diesen Krieg folgen wird, wird die wahre Zeit der Drangsal sein]. ... Wir glauben,
dass der Krieg die Nationen derart schwächen wird, dass nach demselben das Volk die
Durchführung sozialistischer Ideen anstreben wird. Natürlich werden die an dem
Fortbestand der gegenwärtigen Ordnung interessierten Klassen dem Volke entgegentreten;
und es wird sich eine Drangsal entwickeln, die große Umwälzungen [im englischen Text:
weltweiten Klassenkampf und Anarchie] im Gefolge haben wird.
Weiterhin argumentierte Russell, dass zwar die Stadt Jerusalem noch von den Heiden
niedergetreten werde, die Zeiten der Heiden aber trotzdem geendet hätten:
Die Zertretung der Juden hat aufgehört.
In der ganzen Welt, sogar in Russland, sind die Juden jetzt frei.
Der Zar von Russland hat am S. September 1914, also noch vor dem Ablauf der Zeiten der
Nationen, eine Proklamation an alle Juden des Russischen Reiches erlassen, die den Juden
die Erlangung des höchsten Ranges in der russischen Armee ermöglicht und der jüdischen
Religion die gleiche Freiheit einräumt, wie den ändern russischen Religionen.
Wo werden die Juden noch "zertreten"?
Wo werden sie noch verspottet?
Gegenwärtig werden sie in keiner Weise mehr verfolgt.
[Die gegenwärtigen Leiden vieler Juden in Russland und in dem von den Russen besetzten
Galizien wären demnach nur Begleiterscheinungen des Krieges.]
Wir glauben, dass die Zertretung Jerusalems aufgehört hat, weil die dafür bestimmte Zeit
zu Ende gegangen ist.
(Der Einschub in Klammern erschien nur in der später erschienenen deutschen Ausgabe der
Zeitschrift.)
Wiewohl Russell die sozialistische Revolution in Russland 1917 und die Rückkehr der Juden
nach Palästina teilweise voraussah, hat er natürlich nicht vorhergesehen, wie die Juden
in Deutschland, Polen und anderen Ländern während des Zweiten Weltkriegs verfolgt werden
würden.
Russells Widergewonnenes Vertrauen zu seiner Chronologie blieb vom Ausbruch des Ersten
Weltkriegs an bis zu seinem Tod am 31. Oktober 1916 ungebrochen; das zeigen die folgenden
Texte, die verschiedenen Ausgaben des Wachtturm aus jener Zeit entnommen wurden:
1. Januar 1915:... der Krieg wird in der Heiligen Schrift als mit dem großen Tages Gottes, des Allmächtigen, in Zusammenhang stehend vorausgesagt, dem "Tag der Rache unseres Gottes". 15. September 1915: Wenn wir die Bibelchronologie herab bis auf unsere Tage verfolgen, so finden wir, dass wir jetzt gerade im Anfang des großen Siebenten Tages der großen Woche der Menschheit leben. Das wird von den Ereignissen um uns herum zur Genüge bestätigt.
15. Februar 1916: In Band 4 der Schriftstudien haben wir deutlich auf die Dinge hingewiesen, die sich jetzt abspielen, sowie auf die noch schlimmeren Zustände, die uns bevorstehen.
15. April 1916: Wir glauben, dass die Daten sich als zutreffend erwiesen haben. Wir glauben, dass die Zeiten der Nationen zu Ende gegangen sind, und dass Gott den Regierungen jetzt gestattet, sich selbst zu zerstören, um dem messianischen Königreich freie Bahn zu machen.
1. September 1916: Es erscheint uns ganz klar, dass die prophetische Zeit, als die Zeit der Nationen bekannt, chronologisch im Oktober 1914 endete. Die Tatsache, dass der große Tag des Grimmes über die Nationen damals begann, markiert sehr gut die Erfüllung unserer Erwartungen.
Der Erste Weltkrieg endete aber 1918, ohne dass sich eine weltweite
sozialistische Revolution und Anarchie anschloss.
Weder war das letzte Glied der Kirche Christi verherrlicht worden, noch hatten die Heiden
aufgehört, die Stadt Jerusalem niederzutreten, noch hatte das Königreich Gottes das
"heidnische Standbild" zermalmt, und auch "die neuen Himmel und die neue
Erde" waren nirgends zu sehen inmitten der "durch Trübsal zerschlagenen
Menschheit".
Nicht eine einzige der sieben Voraussagen aus dem Buch Die Zeit ist herbeigekommen hatte
sich erfüllt.
Und doch, eines hatte sich ereignet: der Erste Weltkrieg.
So war man der Ansicht, die Zeit sei richtig gewesen, und konnte wieder einmal behaupten,
dass Russells Nachfolger - wie vor ihnen schon die Adventisten und die Miller-Anhänger -
"das unrichtige Ereignis zur richtigen Zeit" erwartet hatten.
Wie aber konnte die Zeit stimmen, wenn doch von den Voraussagen überhaupt nichts
eingetroffen war?
Weil nichts so gekommen war, wie es angekündigt wurde, befanden sich viele Anhänger
Russells über Jahre hinweg in einem Zustand großer Ratlosigkeit.
Nachdem einige Jahre verstrichen waren, begann J. F. Rutherford, der Nachfolger Russells
im Amt des Präsidenten der Watch Tower Society, Schritt um Schritt zu erklären, was sich
von 1914 an "wirklich" erfüllt hatte.
In seiner Ansprache "Das Königreich der Himmel ist nahe gekommen" auf dem
Kongress von Cedar Point vom 5.-13. September 1922 sagte Rutherford, das Königreich
Gottes sei tatsächlich 1914 aufgerichtet worden, zwar nicht auf Erden, dafür aber
unsichtbar im Himmel!
Und drei Jahre darauf, im Jahr 1925, wandte er Offenbarung 12 auf dieses Ereignis an;
gemäß dieser Prophezeiung sei Gottes Königreich im Himmel geboren worden.
Gleichfalls auf dem Kongress in Cedar Point 1922 äußerte Rutherford erstmals die
Ansicht, "dass im Jahre 1918 oder ungefähr zu der Zeit der Herr zu dem (geistigen)
Tempel kam". Früher hatten Russell und seine Anhänger gemeint, die himmlische
Auferstehung habe 1878 stattgefunden.
Doch 1927 verschob Rutherford sie auf 1918.
Und ebenso verschob Rutherford in den 30er Jahren den Beginn der unsichtbaren Gegenwart
Christi von 1874 auf 1914.
Damit ersetzte Rutherford nach und nach die unerfüllt gebliebenen Voraussagen durch eine
Serie unsichtbarer und geistiger Ereignisse, die alle mit den Jahren 1914 und 1918 in
Verbindung standen.
Rutherfords "Erklärungen" werden noch heute, ein ganzes Menschenalter nach
1914, von den Zeugen Jehovas als Glaubenssätze gelehrt.
Die Deutung der "Heidenzeiten", nach der diese 2520 Jahre
dauerten und von 607 v.u.Z. (anfangs von 606 v.u.Z.) bis 1914 liefen, wurde Pastor Charles
T. Russell nicht auf wundersame Weise im Herbst 1876 offenbart.
Im Gegenteil, diese Auffassung hatte eine lange Entwicklungsgeschichte hinter sich und
ihre Ursprünge reichen bis weit in die Vergangenheit zurück.
Ihre Wurzel lag im "Jahr-Tag-Prinzip", das zuerst von Rabbi Akibah ben Joseph im
ersten Jahrhundert u.Z. formuliert wurde.
Vom 9. Jahrhundert an wandten andere Rabbis dieses Prinzip auf die Zeitperioden des Buches
Daniel an.
Das Jahr 1914 wäre wohl längst im Meer der unerfüllt gebliebenen anderen Daten
versunken und keiner würde mehr davon reden, wäre es nicht dem Datum des Ausbruchs des
Ersten Weltkriegs so nahe gekommen.
Russell übernahm Barbours Berechnung, als er sich mit ihm 1876 traf.
Barbour war damals 52 Jahre alt, Russell dagegen mit 24 Jahren noch sehr jung.
Ihre Wege trennten sich im Frühjahr 1879, doch Russell behielt die Zeitrechnung Barbours
bei, und seit jenen Tagen spielt das Jahr 1914 unter den Anhängern Russells eine so
herausragende Rolle bei der Deutung der biblischen Prophezeiungen.
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der siebte Tag.
Geschrieben von L. am 07. Dezember 2005 04:02:25:
Als Antwort auf: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege Tr 7 Hawaiiianische Mondjahre geschrieben von anonym am 07. Dezember 2005 00:36:46:
Hi Anonym!
Du behauptest, die WTG weiß seit mindestens 1980, dass die 1914-Berechnung nicht stimmt. Somit, wie Du sagst, lügt die WTG bewußt.
Kannst Du mir hierfür Beweise und Quellenangaben liefern?
Gruss L.
Geschrieben von anonym am 07. Dezember 2005 22:14:29:
Als Antwort auf: Re: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege Tr 7 Hawaiiianische Mondjahre geschrieben von L. am 07. Dezember 2005 04:02:25:
Hallo L.
Extra für Dich lege ich den Eintrag 587" auf den achten Tag.
Lügt die WTG absichtlich?
Man kann alles negativ und positiv sehen.
Oder anders gesagt unwahr ist unwahr egal aus welchem Beweggrund.
Aufrichtigkeit allein genügt nun mal nicht.
Es ist weder meine Aufgabe noch mein Interesse jemandes Beweggrund in
dieser Sache zu bewerten.
Ich kann mein eigenes Herz nicht beurteilen wie denn das des anderen.
Ich verurteile nicht Personen sondern eine Lehre.
Ich kann mich nicht erinnern dass ich geschrieben hätte Gott wird deswegen jemanden
strafen"
Ein Gesichtspunkt warum man das Festhalten an 1914 positiv beurteilen
könnte wäre, dass die Wachtturmgesellschaft ihre Verantwortung gegenüber den Brüdern
sieht.
Lieber nimmt sie die Schuld und den Schaden der Lüge auf sich als das Brüder ihren
Glauben an Gott verlieren.
Vergleichen wir es mit einem Rennfahrer.
Ein Formel 1 Fahrer beginnt sein Rennen mit glatten Trockenreifen ohne Rillen und hat deswegen gegenüber den anderen Fahrern am Anfang ein erheblichen Vorteil da alle anderen mit Regenreifen gestartet sind.
Nun beginnt es während dem Rennen zu Regnen.
Alle anderen Fahrer sind jetzt mit ihren Regenreifen wesendlich sicherer unterwegs.
Der Fahrer wägt also ab - wie lange sind die Trockenreifen noch tragbar.
Ab wann ist der Schaden mit den Trockenreifen weiter zu fahren größer, als ein
zusätzlicher, zeitraubender Boxenstop.
Die Wachtturm Gesellschaft wägt also ab wie lange sie die Reifen
1914" am Fahrzeug läst.
Wie lange wiegt der Schaden durch 1914 weniger schwer als der Schaden der durch das
Aufgeben der Falschlehre entstehen könnte.
Man kann hoffen das Rennen noch vor dem Regen zu beenden
vielleicht kommt das Ende vorher.
Man kann hoffen dass es zu Regnen aufhört
das man die erhofften Beweise findet.
Man kann hoffen das es nur schwach Regnet
Vielleicht merkt es ja keiner (möglicherweise aus mangelndem Interesse, der
funktionierenden Schere im Kopf, Angst vor Denunziation das man eine Lehre der Wachtturm
Gesellschaft anzweifelt).
Man kann hoffen dass ein regulärer Boxenstop das Reifenwechseln
verlustfrei ermöglicht
was wäre z.B. wenn die UNO die katholische Kirche verbieten würde oder China die
Amerikaner als Weltmacht ablösen würde und das marode UNO Gebäude zum Zeichen der
Versöhnung in Jerusalem neu aufgebaut würde?
Bei dem Rennfahrer geht es nur um Zeit, Sport, Spiel, Spaß hier
geht es aber um Menschenleben.
Wen ich vorher von Schaden gesprochen habe dann sind das Einzelschicksale, Menschen die in
der Gefahr stehen das ihnen der Zugang zu Gottes Wort deswegen verbaut wird oder bleibt.
Mir geht es aber nicht um Schuldzuweisung.
Man kann es nicht oft genug betonen:
Wenn wir beide eine Kirche gründen würden, würden wir bei aller Aufrichtigkeit die
gleichen Fehler machen wie sie jetzt die Wachtturmgesellschaft gemacht hat, macht und auch
weiter machen wird.
Unsere Kirche hat Probleme, das ist Verzeihlich, das wird verziehen.
Dies sind aber nicht meine Probleme oder die Probleme der Schäfchen die Gott auf reine Art und Weise Anbeten wollen.
Auch wenn 1914 abgeschafft wird, bleibt die Wachtturm Gesellschaft
weiter eine menschliche Organisation.
Bleiben weiter genügend Baustellen offen.
Bleibt sie weiter unvollkommen.
Gott sei dank.
Denn es wäre tödlich wenn unvollkommene Menschen ein vollkommenes Werkzeug in die Hand
gelegt bekämen.
Der Mensch würde dies als Waffe gegen ihre Untergebenen einsetzen, solange bis dies
niemand Überleben würde.
Generell möchte ich als Antwort auf Deine Frage auf die ganze Serie der
Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege verweisen (der Monat Dezember ist noch lang...).
Wichtige Einträge Die Bibel", 587", Generation",
Ein Sarg ist teurer", Daniel" folgen noch.
Schon von Anfang an gab es Zweifel an der Auslegungspraxis.
Ließ man Bibeltexte bewusst weg.
Umging und Verschwieg man bewusst offensichtliche Widersprüche (im Danielbuch fehlt die
Auflistung der Babylonischen Herrscher).
Die Wachtturm Gesellschaft hat heute keine Entschuldigung mehr für das Festhalten an
1914. Zusammenfassend kann man sagen das sie weiß das sie mit 1914 Lügt.
Will man es in ein Datum packen könnte man dies mit der Herausgabe des Buches Dein
Königreich komme" festsetzen.
Als Antwort auf Deine Frage hier drei offensichtliche Ungereimtheiten die in den Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilegen enthalten sind:
X Hilfe zum Verständnis der Bibel" und Anhang Dein
Königreich komme":
----------------------------------------------------------------------------------------------
1971 Arbeiteten die Brüder an dem Buch Hilfe zum Verständnis der
Bibel".
Was sagt einer der Schreiber des Buches Hilfe zum Verständnis der Bibel"?
Als mir das Stichwort Chronologie" zugewiesen wurde, ergaben
sich schwierige Fragen.
Eine der wichtigsten Lehren der Zeugen Jehovas besagt, daß das Jahr 1914 das Ende der
Zeiten der Heiden" aus Lukas, Kapitel 21, Vers 24, ist.
In jenem Jahr soll Jesus Christus die aktive Königsherrschaft ergriffen und für
Menschenaugen unsichtbar zu regieren begonnen haben.
In Daniel, Kapitel 4, ist von einer Zeitperiode von sieben Zeiten" die Rede,
und das war die Grundlage für die Berechnungen, die zu diesem Jahr führten.
Unter Zuhilfenahme anderer Texte machte man aus diesen sieben Zeiten" einen
Zeitraum von 2 520 Jahren, der 607 v. u. Z. begann und 1914 u.Z. endete.
Das Anfangsjahr 607 v. u. Z. soll der Zeitpunkt der Zerstörung Jerusalems durch den
baylonischen Eroberer Nebukadnezar gewesen sein.
Daß das Jahr 607 v. u. Z. mit dieser Bedeutung nur in unseren Schriften vorkam, das
wußte ich, den wahren Grund dafür allerdings kannte ich nicht.
Mit diesem einen Stichwort Chronologie" habe ich Monate des Nachforschens
zugebracht, und es wurde der längste Eintrag im Hilfe-Buch.
Ein großer Teil dieser Zeit verging mit der Suche nach irgendeinem Beweis, einer
Bestätigung in der Weltgeschichte für das Jahr 607 v. u. Z., das in unseren Berechnungen
für das Jahr 1914 eine so zentrale Rolle spielte.
Damals war Charles Ploeger, Mitarbeiter in der Weltzentrale, als mein Sekretär tätig,
und er graste die Bibliotheken von New York ab, um irgend etwas zu finden, das dieses Jahr
historisch untermauerte.
Wir fanden absolut nichts, was das Jahr 607 v. u. Z. bestätigt hätte.
Alle Historiker verwiesen auf ein Datum 20 Jahre später.
Erst durch meine Arbeit an dem Stichwort Archäologie" für das Hilfe-Buch
wurde mir bewußt, daß man im Gebiet von Mesopotamien Zehntausende von Keilschrifttafeln
aus gebranntem Ton gefunden hatte, die alle aus dem alten Babylon stammten.
Alle diese Tafeln gaben keinerlei Hinweis darauf, daß das Neubabylonische Reich (in das
Nebukadnezars Regierungszeit fällt) lange genug dauerte, um mit unserem Datum 607 v. u.
Z. für die Zerstörung Jerusalems zusammenzupassen. Alles deutete auf eine um 20 Jahre
kürzere Zeitspanne hin.
Mir war zwar nicht ganz wohl dabei, doch ich wollte einfach glauben, daß unsere
Chronologie trotz der gegenteiligen Beweislage richtig war.
Darum haben wir auch beim Ausarbeiten des Hilfe-Buches viel Zeit und Raum darauf verwandt,
die Glaubwürdigkeit der archäologischen und geschichtlichen Beweise herabzusetzen, die
unser Jahr 607 v. u. Z. als fehlerhaft erwiesen und unseren Berechnungen einen anderen
Ausgangsund Endpunkt gegeben hätten. Das Jahr 1914 wäre nicht zu halten gewesen.
Charles Ploeger und ich fuhren nach Providence (Rhode Island) an die Brown University, um
mit Professor Abraham Sachs, einem Spezialisten für Keilschrifttexte aus dem Altertum, zu
sprechen.
Wir wollten herausfinden, ob es irgend etwas gibt, das auf einen Mangel oder eine
Schwäche bei den astronomischen Angaben in vielen dieser Texte schließen ließ, die
unser Datum 607 v. u. Z. als unrichtig auswiesen.
Am Schluß war klar, daß es buchstäblich eines Komplotts der Schreiber des Altertums
bedurft hätte (für den es keinerlei denkbaren Grund gab), die Angaben zu fälschen, wenn
unsere Zahl stimmen sollte.
Und wieder versuchte ich wie ein Anwalt, der sich unwiderlegbaren Beweisen
gegenübersieht, die Zeugen der alten Zeit (das Beweismaterial zum neubabylonischen Reich)
in ein schlechtes Licht zu rücken oder anzuzweifeln. Die Argumente, die ich vortrug,
waren nicht erschwindelt, doch ich bin mir dessen bewußt, daß hinter ihnen die Absicht
stand, eine Jahreszahl zu belegen, für die es keinerlei Stütze in der Geschichte gab.
Obwohl wir also manche Grundsätze besser einzuschätzen wußten, war am Hilfe-Buch
trotzdem vielfach ein deutliches Bemühen erkennbar, den Lehren der Gesellschaft treu zu
bleiben.
In gewisser Weise hat die bei der Arbeit gewonnene Erfahrung uns selbst mehr geholfen als
dem Werk, das dabei herauskam.
Und doch hat das Hilfe-Buch bei vielen Zeugen zu einem vermehrten Interesse an der Bibel
beigetragen.
Von grundsätzlichem Wert waren wohl der Stil und der Ansatz des Buches, sowie das
Bemühen der meisten Beteiligten, Dogmatismen zu vermeiden und anzuerkennen, daß manches
auch anders gesehen werden kann, und in einen Text nicht mehr hineinzulesen, als die
Sachlage hergab.
Doch auch hierin haben wir manches Mal das Ziel verfehlt, weil wir vorgefaßten Meinungen
Vorrang gegeben und uns nicht so eng an die Schrift gehalten haben, wie wir es hätten tun
sollen.
Ich weiß, daß dies auf mich selbst zutrifft für die Abfassung der Stichworteinträge
unter Bestimmte Zeiten der Nationen", Treuer und verständiger
Sklave" und Große Volksmenge"; in allen finden sich Argumente, die
derzeitige Lehren aus den Wachtturmschriften stützen sollen.
Weil diese Lehren für mich damals einfach Tatsachen waren, handelte ich der im (von mir
später selbst verfaßten) Vorwort erklärten Absicht zuwider.
Auf Seite 6 der englischen Originalausgabe steht unter der Überschrift Sein
Ziel" folgendes:
Hilfe zum Verständnis der Bibel will kein Lehrkommentar und kein interpretatives
Werk sein."
Soweit es auf übertragene und symbolische Bedeutungen eingehe, geschehe dies nicht
willkürlich oder in Anlehnung an ein bestimmtes Glaubensbekenntnis". Im
allgemeinen traf das auch zu, doch bisweilen wichen wir von diesem Maßstab ab, weil tief
verwurzelte Glaubensansichten sich als zu mächtig erwiesen.
Mit dem 1981 erschienenen Buch Dein Königreich komme" konnte man diese erdrückende Beweislast nicht mehr verbergen.
X Verleugneter Kriegsdienst wegen 1914:
----------------------------------------------------
WT 1998 1. 1. S. 32 Eine nachdenklich stimmende Antwort
Die zwei Weltkriege unseres Jahrhunderts brachen beide in Ländern der
Christenheit aus und kosteten 50 bis 60 Millionen Menschen das Leben.
Von Jehovas Zeugen kann jedoch richtigerweise gesagt werden, daß sie sich weder an diesen
Kriegen beteiligten noch in irgendwelche momentanen Auseinandersetzungen verwickelt sind.
Sie haben sich an dem ersten Weltkrieg beteiligt weil sie wegen der
Lehre 1914 den heiligen Krieg an der Seite Jesu gepredigt haben.
Sie haben den Brüdern suggeriert das sie hier von Gott aufgefordert wurden zu den Waffen,
gegen das böse auf der anderen Schlachtfeldseite, zu greifen.
X Danielbuch.
-----------------
Das sie es wissen und bewusst nicht sagen siehst Du an den zwei
Einträgen des Buches Die Prophezeiungen Daniels" auf der Seite 31 und 139.
Beide Einträge sprechen von der Jahreszahl an der Babylon Weltmacht wurde.
Seite 31 von 625 v.u.Z
Seite 139 von 607 v.u.Z
Auf Seite 31 wird von der Geschichtlich bedeutenden Niederlage der
Ägypter im Jahre 625 v.u.Z gesprochen.
Ein Historisch einschneidendes Ereignis".
Mit dem vernichtenden Sieg gegen Ägypten löste Babylon Ägypten als Weltmacht ab.
Nebukadnezar begann zu Herrschen.
Babylon begann mit seiner Weltherrschaft.
(Nur eben nicht 625 v.u.Z sondern 605 v.u.Z)
Auf Seite 139 finden wir als Beginn der Weltherrschaft die annähernd
korrekte Jahreszahl.
Beginn der Weltherrschaft Babylons 607 v.u.Z. (eigentlich 605 aber darauf kommt es jetzt
nicht an).
Auch der Schreiber eines Buches ist nur ein Mensch.
Er hat ein Gewissen.
Er muss sich mit diesem Thema befassen ob er will oder nicht sozusagen
Beruflich.
Durch diese beiden widersprechenden Einträge beruhigt er sein Gewissen vor Gott.
Unter diesen Umständen war dies eine Heldentat.
Geschrieben von anonym am 08. Dezember 2005 00:23:20:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen
Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in
den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um
,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte
Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus.
Hierin seht ihr dass sich große Veränderungen vollzogen haben, und zwar auch in unseren
öffentlichen Bibliotheken und unter den Lehrern.
Die Bibliothekarin war daran interessiert, welche Bücher ich las.
Tatsächlich riet sie mir, was ich lesen sollte.
Wie viele Bibliothekarinnen tun das heute noch?
Und die Lehrer hatten ein vertrauteres und persönlicheres Verhältnis zu ihren Schülern.
Etwa acht Jahre nachdem ich das College verlassen hatte, traf ich zufällig meinen
Geschichtsprofessor auf der Straße.
Er freute sich darüber, mich zu sehen, erkundigte sich, wie es mir gehe und was ich
gerade tue.
Er lud mich ein, gleich mit ihm in seine Wohnung zu kommen.
Und wir verbrachten zusammen eine gemütliche Stunde bei Kaffee und Erfrischungen.
Wie viele Lehrer sind heute so an ihren Schülern interessiert?
Nun, ich spreche nicht von einem Einzelfall.
So waren die Menschen damals allgemein.
Wenn wir somit sagen, dass sich die Verhältnisse seit 1914 geändert haben, haben sie
sich bestimmt zum Schlimmeren geändert.
Diese persönliche und freundliche Art, mit den Menschen umzugehen, gibt es heute so gut
wie nicht mehr."
#########################################################
Dein Königreich komme"
Kap. 14 S. 137-138 Der König regiert!
Wir können wirklich dankbar sein, daß Jehova in seinem inspirierten Wort ein genaues Bild über die nötigen Einzelheiten in Verbindung mit den Juden, den Babyloniern und den Medo-Persern im 6. Jahrhundert v. u. Z. aufbewahrt hat. Sonst wäre es schwer, den genauen zeitlichen Ablauf der damaligen Ereignisse zu rekonstruieren, denn die weltlichen Berichte über diese Zeit sind sehr unvollständig.
Gestützt auf solche weltlichen Berichte, haben einige ausgerechnet, daß Jerusalem 587/86 v. u. Z. zerstört wurde und daß die Juden im Antrittsjahr Nebukadnezars unter babylonische Herrschaft kamen. Nach ihren Berechnungen war das im Jahre 605 v. u. Z. Ihrer Ansicht nach war somit das Jahr 605 v. u. Z. der Zeitpunkt, an dem sich Jeremia 25:11 zu erfüllen begann: Das ganze Land soll eine Einöde sein; und sie sollen unter den Heiden dienen siebzig Jahre" (Septuaginta). Wenn das richtig wäre und die Heidenzeiten von da an zählen würden, dann wären die prophetischen sieben Zeiten" im Jahre 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, zu Ende gegangen. Doch wie bereits gesagt, glauben wir, daß es viel stichhaltigere Gründe gibt, die Angaben des inspirierten Wortes Gottes anzunehmen, gemäß denen die Heidenzeiten im Oktober 607 v. u. Z. begannen und im Oktober 1914 u. Z. endeten.
Wir können froh sein, daß Gott vor langer Zeit in seinem Wort Prophezeiungen aufzeichnen ließ, in denen die Zeit des Kommens Jesu als Messias (im Jahre 29 u. Z.) und auch die Zeit seiner Gegenwart" als glorreicher himmlischer König (vom Jahre 1914 u. Z. an) so deutlich gekennzeichnet wurden. Während der Abschluß des Systems der Dinge" im Gange ist, sehen wir um uns herum immer deutlicher die Verhältnisse, die wir nach Jesu Worten erwarten sollten. Die Weltkriege, die Hungersnöte, die Seuchen, die Erdbeben, die Gesetzlosigkeit, die Lieblosigkeit, die Haßgefühle und die Verfolgung derer, die für biblische Grundsätze eintreten all das zusammen beweist uns, daß wir in den letzten Tagen" leben (2. Timotheus 3:1; Matthäus 24:3-12; Markus 13:7-13).
Dein Königreich komme"
S. 186-189 Anhang zu Kapitel 14
Historiker sind der Ansicht, daß Babylon im Oktober 539 v. u. Z. durch
die Armee des Cyrus fiel. Damals war Nabonid König von Babylon, aber sein Sohn Belsazar
war sein Mitherrscher. Einige Gelehrte haben eine Liste der neubabylonischen Könige sowie
der Länge ihrer Regierungszeit zusammengestellt, und zwar vom letzten Jahr des Nabonid
bis zurück zu Nebukadnezars Vater Nabupolassar.
Gemäß dieser neubabylonischen Chronologie schlug Kronprinz Nebukadnezar die Ägypter im
Jahre 605 v. u. Z. in der Schlacht von Karkemisch (Jeremia 46:1, 2). Nachdem Nabupolassar
gestorben war, kehrte Nebukadnezar nach Babylon zurück, um den Thron zu besteigen. Sein
erstes Regierungsjahr begann im darauffolgenden Frühling (604 v. u. Z.).
Die Bibel berichtet, daß die Babylonier Jerusalem im 18. Regierungsjahr Nebukadnezars
zerstörten (im 19. Jahr, wenn man das Antrittsjahr mitzählt) (Jeremia 52:5, 12, 13, 29).
Gemäß der obenerwähnten neubabylonischen Chronologie wäre Jerusalem im Jahre 587/86 v.
u. Z. verödet worden. Doch worauf stützt sich diese weltliche Chronologie, und wie
unterscheidet sie sich von der biblischen Chronologie?
Folgendes sind einige der wichtigsten Beweisführungen für die weltliche Chronologie:
Der Kanon des Ptolemäus. Claudius Ptolemäus war ein griechischer Astronom, der im 2.
Jahrhundert u. Z. lebte. Sein Kanon oder seine Königsliste hing mit einem Werk über
Astronomie zusammen, das er verfaßt hatte. Die meisten neuzeitlichen Historiker erkennen
die Angaben des Ptolemäus über die neubabylonischen Könige und ihre Regierungszeit an
(obwohl Ptolemäus die Herrschaft des Labaschi-Marduk ausläßt). Offenbar stützte
Ptolemäus seine geschichtlichen Angaben auf Quellen, die auf die Seleukidenzeit
zurückgingen, die über 250 Jahre nach der Eroberung Babylons durch Cyrus begann. Es ist
daher nicht überraschend, daß die Angaben des Ptolemäus mit denen des Berossus
übereinstimmen, eines babylonischen Priesters aus der Seleukidenzeit.
Die Stele des Nabonid aus Charran (NABON H 1, B): Diese zeitgenössische Stele oder Säule
mit einer Inschrift wurde im Jahre 1956 entdeckt. Sie erwähnt die Herrschaft der
neubabylonischen Könige Nebukadnezar, Ewil-Merodach und Neriglissar. Die Zahlenangaben
für diese drei Könige stimmen mit dem Kanon des Ptolemäus überein.
VAT 4956: Dies ist eine Keilschrifttafel mit astronomischen Angaben, die auf das Jahr 568
v. u. Z. datiert werden können. Auf dieser Tafel heißt es, daß die Beobachtungen aus
dem 37. Jahr Nebukadnezars stammten. Das würde mit der Chronologie übereinstimmen,
gemäß der sein 18. Regierungsjahr in das Jahr 587/86 v. u. Z. fiel. Es wird jedoch
zugegeben, daß die Tafel ein Duplikat ist, das im 3. Jahrhundert v. u. Z. angefertigt
wurde. Daher ist es möglich, daß die historischen Informationen auf dieser Tafel
lediglich die Ansichten wiedergeben, die man in der Seleukidenzeit vertrat.
Geschäftstafeln: Man hat Tausende zeitgenössischer neubabylonischer Keilschrifttafeln
gefunden, auf denen einfache Geschäfte aufgezeichnet sind und auch jeweils das Jahr des
babylonischen Königs angegeben ist, in dem das Geschäft abgeschlossen wurde. Tafeln
dieser Art sind für alle Regierungsjahre der bekannten neubabylonischen Könige in der
anerkannten Chronologie dieser Zeit gefunden worden.
Vom weltlichen Standpunkt aus gesehen, scheinen diese Beweisführungen eindeutig zu
ergeben, daß die neubabylonische Chronologie richtig ist und das 18. Jahr Nebukadnezars
(und die Zerstörung Jerusalems) in das Jahr 587/86 v. u. Z. fiel. Doch kein Historiker
kann leugnen, daß das Bild, das wir gegenwärtig von der babylonischen Geschichte haben,
irreführend oder falsch sein kann. Es ist zum Beispiel bekannt, daß im Altertum Priester
und Könige manchmal zu bestimmten Zwecken Urkunden änderten. Selbst wenn das entdeckte
Tatsachenmaterial korrekt ist, ist es möglich, daß es von heutigen Gelehrten falsch
gedeutet wird oder so unvollständig ist, daß bisher unentdecktes Material die
Chronologie dieser Zeit drastisch ändern könnte.
Offenbar im Bewußtsein dieser Tatsachen leitete Professor Edward F. Campbell jr. eine
Tabelle, in der die neubabylonische Chronologie enthalten ist, mit der Warnung ein:
Es versteht sich von selbst, daß diese Listen nur provisorisch sind. Je mehr man
die komplizierten Einzelheiten der chronologischen Probleme im Nahen Osten des Altertums
studiert, desto weniger hält man irgendeine Darstellung für endgültig. Aus diesem Grund
könnte von dem Wort zirka noch viel freizügiger Gebrauch gemacht werden, als es je
geschehen ist" (The Bible and the Ancient Near East", 1965, S. 281).
Christen, die an die Bibel glauben, haben immer wieder festgestellt, daß die Aussagen der
Bibel der Kritik standhalten und sich als genau und glaubwürdig erweisen. Sie erkennen,
daß die Bibel, das inspirierte Wort Gottes, als Maßstab gebraucht werden kann, an dem
man weltliche Geschichtsberichte und Ansichten messen kann (2. Timotheus 3:16, 17). Obwohl
zum Beispiel die Bibel Belsazar als König von Babylon bezeichnete, waren Gelehrte
jahrhundertelang seinetwegen im Zweifel, weil keine weltlichen Dokumente vorhanden waren,
in denen etwas über seine Existenz, seine Person oder seine Stellung erwähnt worden
wäre. Schließlich entdeckten Archäologen aber weltliche Dokumente, die die Bibel
bestätigten. Ja, die innere Harmonie der Bibel und die Sorgfalt ihrer Schreiber, auch in
bezug auf Zeitangaben, sprechen so sehr für sie, daß der Christ eher sie als Autorität
anerkennt als die sich ständig ändernden Ansichten weltlicher Historiker.
Doch wie hilft uns die Bibel, festzustellen, wann Jerusalem zerstört wurde, und wie
unterscheiden sich ihre Angaben von der weltlichen Chronologie?
Der Prophet Jeremia sagte voraus, daß die Babylonier Jerusalem zerstören und die Stadt
und das Land zu einer Einöde machen würden (Jeremia 25:8, 9). Er fügte hinzu: Und
dieses ganze Land soll ein verwüsteter Ort werden, ein Gegenstand des Entsetzens, und
diese Nationen werden dem König von Babylon siebzig Jahre dienen müssen" (Jeremia
25:11). Die 70 Jahre endeten, als Cyrus der Große die Juden in seinem ersten
Regierungsjahr freiließ und sie in ihr Heimatland zurückkehrten (2. Chronika 36:17-23).
Wir glauben, daß gemäß der einfachsten Deutung von Jeremia 25:11 und anderen Texten die
70 Jahre dann beginnen sollten, wenn die Babylonier Jerusalem zerstören und das Land Juda
verödet hinterlassen würden (Jeremia 52:12-15, 24-27; 36:29-31).
Personen, die sich in erster Linie auf weltliche Zeitangaben verlassen, erkennen, daß,
wenn Jerusalem 587/86 v. u. Z. zerstört wurde, bestimmt keine 70 Jahre vergingen, bis
Babylon erobert wurde und Cyrus die Juden in ihre Heimat zurückkehren ließ. In dem
Versuch, die Angaben miteinander in Übereinstimmung zu bringen, behaupten sie, Jeremias
Prophezeiung habe sich im Jahre 605 v. u. Z. zu erfüllen begonnen. Berossus soll gemäß
späteren Schriftstellern gesagt haben, Nebukadnezar habe den Einfluß Babylons nach der
Schlacht von Karkemisch auf ganz Syrien und Palästina ausgedehnt und bei seiner Rückkehr
nach Babylon (in seinem Antrittsjahr, 605 v. u. Z.) jüdische Gefangene ins Exil
mitgenommen. Nach dieser Ansicht sind die 70 Jahre somit eine Zeit der Knechtschaft unter
Babylon, die 605 v. u. Z begonnen hat. Demzufolge waren sie im Jahre 535 v. u. Z.
abgelaufen.
Diese Auslegung bringt aber eine Reihe größerer Schwierigkeiten mit sich:
Obwohl Berossus behauptet, Nebukadnezar habe in seinem Antrittsjahr Juden
gefangengenommen, gibt es keine Keilschriftdokumente, die dies bestätigen würden. Noch
bedeutsamer ist, daß in Jeremia 52:28-30 gewissenhaft berichtet wird, Nebukadnezar habe
in seinem 7., 18. und 23. Jahr Gefangene gemacht, aber nichts dergleichen wird von seinem
Antrittsjahr gesagt. Auch schreibt der jüdische Historiker Josephus, Nebukadnezar habe in
dem Jahr der Schlacht von Karkemisch ganz Syrien und Palästina erobert, jedoch mit
der Ausnahme von Judaea". Er widerspricht somit Berossus und der Behauptung, die
70jährige Knechtschaft der Juden habe im Antrittsjahr Nebukadnezars begonnen
(Jüdische Altertümer", X, vi, 1).
Außerdem beschreibt Josephus an anderer Stelle die Zerstörung Jerusalems durch die
Babylonier und sagt dann, daß ganz Judaea mit Jerusalem und dem Tempel siebzig
Jahre lang verödet blieb" (Jüdische Altertümer", X, ix, 7). Er sagt
ausdrücklich, daß unsere Hauptstadt 70 Jahre lang bis auf den Perserkönig Kyros
wüste gelegen sei" (Gegen Apion", I, 19). Das stimmt mit 2. Chronika
36:21 und Daniel 9:2 überein, wonach sich die vorausgesagten 70 Jahre auf die Zeit der
vollständigen Verödung des Landes beziehen. Theophilus von Antiochia, ein Schriftsteller
aus dem 2. Jahrhundert u. Z., zeigt auch, daß die 70 Jahre mit der Zerstörung des
Tempels begannen, nachdem Zedekia 11 Jahre regiert hatte. (Siehe auch 2. Könige 24:18 bis
25:21.)
Doch die Bibel selbst enthält noch stärkere Beweise gegen die Behauptung, die 70 Jahre
hatten 605 v. u. Z. begonnen und Jerusalem sei im Jahre 587/86 v. u. Z. zerstört worden.
Wie bereits erwähnt, wären die 70 Jahre 535 v. u. Z. abgelaufen, wenn sie 605 v. u. Z.
begonnen hätten. Doch der inspirierte Bibelschreiber Esra berichtete, daß die 70 Jahre
im ersten Jahr des Cyrus, des Königs von Persien", abliefen, der einen Erlaß
bezüglich der Rückkehr der Juden in ihre Heimat herausgab (Esra 1:1-4; 2. Chronika
36:21-23). Historiker erkennen an, daß Cyrus Babylon im Oktober 539 v. u. Z. eroberte und
daß sein erstes Regierungsjahr im Frühling 538 v. u. Z. begann. Wenn der Erlaß des
Cyrus gegen Ende seines ersten Regierungsjahres herausgegeben wurde, konnten die Juden
leicht im siebenten Monat (Tischri) in ihrem Heimatland sein, wie es in Esra 3:1 heißt;
das wäre im Oktober 537 v. u. Z. gewesen.
Es gibt jedoch keine vernünftige Möglichkeit, das erste Jahr des Cyrus vom Jahre 538 bis
zum Jahre 535 v. u. Z. auszudehnen. Einige haben, um das Problem wegzuerklären,
behauptet, Esra und Daniel hätten von einem besonderen jüdischen Standpunkt aus vom
ersten Jahr des Cyrus" gesprochen, einem Standpunkt, der sich von der
offiziellen Zählung der Regierungsjahre des Cyrus unterschieden habe. Dafür gibt es aber
keine Stütze, denn sowohl ein nichtjüdischer Statthalter als auch ein Dokument aus den
persischen Archiven stimmen damit überein, daß der Erlaß im ersten Jahr des Cyrus
herausgegeben wurde, wie es die Bibelschreiber auch gewissenhaft und ausdrücklich
berichteten (Esra 5:6, 13; 6:1-3; Daniel 1:21; 9:1-3).
Jehovas gutes Wort"hängt mit der vorausgesagten 70-Jahr-Periode zusammen, denn
er sagte:
Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ,In Übereinstimmung mit der Erfüllung von
siebzig Jahren in Babylon werde ich euch meine Aufmerksamkeit zuwenden, und ich will euch
gegenüber mein gutes Wort bestätigen, indem ich euch an diesen Ort zurückbringe'"
(Jeremia 29:10).
Daniel verließ sich auf dieses Wort. Er war davon überzeugt, daß die 70 Jahre keine
runde Zahl" waren, sondern eine genaue Angabe, auf die man sich verlassen
konnte (Daniel 9:1, 2). Und das bestätigte sich auch.
Genauso sind auch wir bereit, uns in erster Linie von Gottes Wort leiten zu lassen statt
von chronologischen Angaben, die sich hauptsächlich auf weltliche Quellen stützen, die
der Bibel widersprechen. Gemäß dem einfachsten und offensichtlichsten Verständnis der
verschiedenen biblischen Aussagen begannen die 70 Jahre mit der vollständigen Verödung
Judas nach der Zerstörung Jerusalems (Jeremia 25:8-11; 2. Chronika 36:20-23; Daniel 9:2).
Wenn wir daher vom Jahre 537 v. u. Z., als die Juden in ihre Heimat zurückkehrten, 70
Jahre zurückzählen, kommen wir zum Jahr 607 v. u. Z. In diesem Jahr muß Nebukadnezar
(in seinem 18. Regierungsjahr) Jerusalem zerstört, Zedekia als König abgesetzt und die
Dynastie der Könige von Juda, die im irdischen Jerusalem auf dem Thron saßen, zu Ende
gebracht haben (Hesekiel 21:19-27).
###########################################
****************************************************************
Es gibt mehrere Synchronismen zwischen der biblischen, der ägyptischen und der babylonischen Chronologie, und aus diesen geht klar hervor, daß die WTG-Chronologie falsch ist.
2. Könige 23:29 läßt uns wissen, daß Josia während der Herrschaft
von Pharao Necho starb.
Necho begann seine Herrschaft im Jahre 610 v.u.Z., doch gemäß der WTG starb Josia 19
Jahre vorher.
Jeremia 46:2 setzt uns über eine Schlacht zwischen Nebukadnezar und
Pharao Necho in Jojakims viertem Jahr in Kenntnis.
In der WTG-Chronologie wäre das im Jahr 625 v.u.Z., aber die Regierungszeit Nechos begann
nicht vor 610!
Jeremia 44:30 sagt uns, daß kurz nach dem Tode Gedaljas Pharao Hophra
(an anderer Stelle Apries genannt) König in Ägypten war.
Er regierte Ägypten von 589-570; dies paßt völlig zu der Datierung des Falles
Jerusalems im Jahre 587, und nicht 607.
Auf Seite 327, Absatz 5, des Buches Hilfe zum Verständnis der Bibel (engl. Ausgabe 1971) wird festgestellt:
"Babylonische Geschichtsaufzeichnungen, die die Angaben des
Ptolemäus über die Regierungszeiten bestimmter Könige erhärten oder entkräften
würden,
fehlen weitgehend."
Der oder die Verfasser dieses Stichworteintrags vergessen allerdings zu
erwähnen, dass dies nicht für die Geschichte des neubabylonischen Reichs gilt.
Es gibt genügend historische Texte, um unabhängig vom Ptolemäischen Kanon die Dauer der
neubabylonischen Epoche festzustellen.
Diese historischen Aufzeichnungen umfassen:
(A) Chroniken,
(B) Königslisten und
(C) Königsinschriften.
(A)
Man hat mehrere Chroniken entdeckt, die die Zeit des neubabylonischen Reiches umfassen;
sie alle werden im Britischen Museum in London aufbewahrt.
Ihre neueste englische Übersetzung hat A. K. Grayson in Assyrian and Babylonian
Chronicles veröffentlicht.
Aus B. M. Nr. 21946 kann man erfahren, daß Nabopolassar 21 Jahre lang
über Babylon herrschte, wie es auch im Ptolemäischen Kanon gesagt wird.
Dieser Teil des Textes lautet:
"Denn Nabopolassar herrschte 21 Jahre in Babylon.
Er starb am 8. Tag des Monats Ab.
Während des Monats Elul kehrte Nebukadnezar (II.) nach Babylon zurück, und am ersten Tag
des Monats bestieg er den Königsthron in Babylon".
Die letzte Chronik (B. M. 35382), die berühmte "Chronik des Nabonid", umfaßt
die gesamte Herrschaftszeit Nabonids, ist aber leider beschädigt.
Es fehlt der Teil, der sein 12. bis 16. Jahr umfaßt, und das Stück, auf dem
ursprünglich zweifellos die Worte für "siebzehntes Jahr" zu lesen waren, ist
beschädigt.
Was aber sonst noch auf dieser Chronik enthalten ist, bestätigt, daß die Regierungszeit
Nabonids tatsächlich sehr nahe an 17 Jahren gelegen haben muß.
Vom 6. Jahr wird gesagt, daß Kyros, König von Anschan, Astyages, den König von Medien,
besiegt habe, und später, im 9. Jahr Nabonids, marschierte Kyros (jetzt als "König
von Parsu", also Persien, bezeichnet) in Lydien ein, "besiegte dessen König,
übernahm seinen Besitz und errichtete dort eine Garnison".
Kyros wird also während des 6. und des 9. Jahres Nabonids eindeutig als König von Medien
und von Persien bezeichnet, und es wird gesagt, daß er sein Reich immer mehr ausweitete.
Das erste Jahr des Kyros als König von Anschan (Elam) kann frühestens auf das Jahr
560/559 v.u.Z. datiert werden.
Nach Angaben Herodots (5. Jahrhundert v.u.Z.) regierte Kyros 29 Jahre, davon die letzten
neun in Babylon.
Dieselbe Regierungszeit nennen Ktesias, Dinon, Diodorus, Africanus und Eusebius.
Auch Keilschrifttexte (Geschäftsurkunden) weisen Kyros neun Jahre Herrschaftszeit über
Babylon zu (538-530 v.u.Z.), so daß sich für die Besteigung des Throns von Elam das Jahr
560 oder 559 v.u.Z. ergibt.
Will man nun die Zeit des neubabylonischen Reiches um 20 Jahre verlängern - was nötig
ist, wenn die Zerstörung Jerusalems im Jahr 607 statt 587 v.u.Z. stattgefunden haben soll
- und diese 20 Jahre der Herrschaftszeit Nabonids zuschlagen, so daß diese 37 statt 17
Jahre dauerte, dann müßte 575 v.u.Z. sein erstes Jahr gewesen sein und nicht 555, wie
allgemein angenommen.
Das 6. Jahr Nabonids, in dem Astyages von Kyros geschlagen wurde, wäre dann 570 und sein
9. Jahr 567 v.u.Z.
Da Kyros aber, wie bereits gezeigt, erst 560/559 v.u.Z. an die Macht kam, sind diese Daten
nicht möglich.
Kyros kann doch Astyages nicht zehn Jahre vor seinem Herrschaftsantritt besiegt haben!
Darum wird das Jahr für diese Schlacht auch in dem Buch "Babylon
die Große ist gefallen!" Gottes Königreich herrscht!, das die
Wachtturm-Gesellschaft herausgab, korrekt mit 550 v.u.Z. angegeben, womit dessen Autor
andeutet, daß die 17 Jahre Regierungszeit für Nabonid richtig sind, so wie alle
Autoritäten und die Autoren des Altertums es sagen.
Wenn die verfügbaren Chroniken auch keine vollständige Chronologie der neubabylonischen
Zeit liefern, so bestätigt ihr Inhalt doch die Angaben über die Länge der
Herrschaftszeiten der neubabylonischen Könige, die Berossos und der Ptolemäische Kanon
machen.
Da diese beiden Autoren, wie bereits gezeigt, ihre Informationen unabhängig voneinander
aus den babylonischen Chroniken bezogen und ihre Angaben für die neubabylonischen
Herrscher übereinstimmen, lautet die logische Schlussfolgerung, dass uns die in den
ursprünglichen neubabylonischen Chroniken enthaltenen Zeitangaben durch Berossos und den
Ptolemäischen Kanon unverändert übermittelt wurden.
Doch auch, wenn darüber Einigkeit herrscht, bleibt die Frage, ob man
den Angaben dieser babylonischen Chroniken trauen darf.
Oft wird darauf verwiesen, dass die assyrischen Schreiber die Geschichte fälschten, um
ihre Könige und Götter zu verherrlichen.
"Die Tatsache ist wohlbekannt, dass in den assyrischen Königsinschriften eine
schwere militärische Niederlage niemals offen eingestanden wird".
Manchmal verfälschten die Schreiber den Bericht, indem sie das Datum einer Niederlage
änderten und es in den Bericht über eine spätere Schlacht mit einwoben.
Gehen die neubabylonischen Chroniken mit der Geschichte ebenso um?
Dr. A. K. Grayson, eine bekannte Autorität auf dem Gebiet der assyrischen und
babylonischen Chroniken, kommt zu dem Schluss:
"Im Gegensatz zu den assyrischen Schreibern verheimlichen die
Babylonier keine Niederlagen, noch versuchen sie, aus ihnen einen Sieg zu machen.
Die Chroniken enthalten einen einigermaßen verlässlichen und charakteristischen Bericht
über die wichtigen Ereignisse des in ihnen behandelten Zeitabschnitts".
Und in dem Werk Assyrien and Babylonian Chronicles schreibt er:
"Innerhalb der Grenzen ihrer Interessen waren die Verfasser recht objektiv und
unparteiisch".
Hierin sind die Chroniken den geschichtlichen Teilen der Bücher des
Alten Testaments sehr ähnlich.
Wir können uns also darauf verlassen, dass die in diesen Chroniken gemachten Angaben
über die Herrschaftszeit der neubabylonischen Könige, wie sie uns auch dank Berossos und
dem Ptolemäischen Kanon erhalten geblieben sind, die tatsächlichen Regierungszeiten
dieser Herrscher wiedergeben.
Die weitere Diskussion dieses Themas wird das immer wieder von neuem bestätigen.
(B)
In einer Königsliste erscheinen die Namen von Königen, gefolgt von einer Angabe über
die Zahl ihrer Regierungsjahre, ähnlich dem Ptolemäischen Kanon.
Man hat zwar eine ganze Anzahl von Listen assyrischer und babylonischer Könige
ausgegraben, aber nur eine für die Zeit des neubabylonischen Reiches:
die Königsliste von Uruk.
Leider ist sie schlecht erhalten und einige Teile fehlen.
Die erhaltenen Teile erstrecken sich über die Zeit von Kandalanu bis Darius (647-486
v.u.Z.) und auf der Rückseite von Darius III. bis Seleucus II. (335-226 v.u.Z.).
Anscheinend wurde sie kurz nach der Zeit Seleucus' II. aus älteren Quellen
zusammengestellt.
Die Königsliste von Uruk wurde während der Ausgrabungsperiode in Uruk (dem heutigen
Warka) 1959/60 zusammen mit etwa 1000 weiteren Keilschrifttexten (meist geschäftlichen
Inhalts) aus verschiedenen Zeitepochen entdeckt.
Übersetzt und veröffentlicht wurde sie von van Dijk in UVB Nr. 18 (Berlin 1962) auf
Seite 53-60.
In dem Teil, der die neubabylonische Zeit umfaßt, steht folgendes:
21 Jahre: Nabopolassar
43 (Jah)re: Nebukadnezar (II.)
2 (Jah)re: Amel-Marduk
1 (X) + 2 Jahre, 8 Monate: Neriglissar r
(...) 3 Monate: Labaschi-Marduk
(X) + 15 Jahre: Nabonid
Wie man erkennt, stimmen die Namen und die erhalten gebliebenen Zahlen
mit denen des Berossos und denen aus dem Ptolemäischen Kanon überein:
Nabopolassar 21 Jahre,
Nebukadnezar 43 Jahre,
Evil-Merodach 2 Jahre.
Die einzige Abweichung bildet die Dauer der Herrschaft Labaschi-Marduks, die mit drei
Monaten und nicht, wie bei Berossos, mit neun Monaten angegeben ist.
Ohne Zweifel liegt die niedrigere Zahl näher an der Wahrheit; das beweisen die Urkunden
aus dem Geschäftsleben.
Doch wie dem auch sei, die Herrschaftszeit von Labaschi-Marduk ist in Neriglissars viertem
Jahr mit enthalten, das zugleich das Antrittsjahr von Nabonid war, und die Gesamtdauer der
Zeitspanne ändert sich dadurch nicht.
In der Königsliste von Uruk werden bei Neriglissar und Labaschi-Marduk sowohl Jahre wie
auch Monate genannt, im Gegensatz zum Ptolemäischen Kanon.
Die beschädigten Zahlen für Neriglissar und Nabonid lassen sich jeweils als (1) + 2
Jahre, 8 Monate, und als (2) + 15 Jahre rekonstruieren.
Auch die Geschäftsurkunden weisen aus, dass Neriglissar 3 Jahre und 8 Monate regierte
(von August 560 bis April 556 v.u.Z.).
Da er zu Beginn seines 4. Jahres starb, wäre seine Herrschaftsdauer gemäß dem
babylonischen Antrittsjahr-System als 4 Jahre gerechnet worden.
Die Königsliste weicht hier von diesem Verfahren ab.
Die Angaben bei Berossos und im Ptolemäischen Kanon werden durch dieses alte Dokument
also wieder einmal bestätigt.
Zugegebenermaßen wurde es über 300 Jahre nach dem Ende des neubabylonischen Reiches
zusammengestellt.
Darum kann es sein, dass sich Abschreibfehler eingeschlichen haben.
Man muss daher fragen:
Gibt es denn keine historischen Aufzeichnungen aus der neubabylonischen Zeit selbst, die
diese Zeitangaben bestätigen?
Doch, die gibt es, wie gleich gezeigt werden wird.
(C)
Königsinschriften der verschiedensten Art (an Gebäuden, in Annalen usw.) sind in
Assyrien und Babylonien in großer Zahl gefunden worden.
Im Jahr 1912 veröffentlichte S. Langdon eine deutsche Übersetzung aller damals bekannten
neubabylonischen Königsinschriften, seither aber sind viele weitere aus dieser Zeit
ausgegraben worden.
Darum wird derzeit von P. R. Berger die Herausgabe einer Neuübersetzung sämtlicher
neubabylonischer Königsinschriften vorbereitet.
Für die Chronologie sind besonders drei von großem Wert:
1. Nabon. No. 18 (Nbd Zyl. II, 7, gemäß Bergers Einteilung),
2. Nabon. No. 8 (auch als Hillah-Stele bekannt) und
3. Nabon. H l, B, (auch bekannt als Adda-Guppi-Stele).
Dabei handelt es sich durchweg um Originalurkunden aus der Herrschaftszeit Nabonids.
1. Nabon. No. 18
ist eine Zylinderinschrift aus einem nicht genannten Jahr Nabonids.
Um dem Wunsch des Mondgottes Sin nachzukommen, weihte Nabonid eine seiner Töchter dem
Priesterdienst für diesen Gott am Tempel des Sin in Ur.
Veranlaßt wurde er dazu während einer Mondfinsternis, die in dem Text auf den 13. Elul,
zur Zeit der Morgenwache, datiert wird.
Wann fand während der Regierungszeit Nabonids eine solche Finsternis statt?
Hildegard Lewy untersuchte diese Mondfinsternis im Jahr 1949 und fand heraus, daß es sich
um die Finsternis vom 26. September 554 v.u.Z. (Julianischer Kalender) handelte.
Falls Nabonid 17 Jahre regierte und 555/554 v.u.Z. sein erstes Jahr war, wie es Berossos
und der Ptolemäische Kanon angeben, dann fanden die Mondfinsternis und die Weihung der
Tochter Nabonids im zweiten Regierungsjahr statt (554/553 v.u.Z.).
Das jedenfalls ergibt die Berechnung von H. Lewy. Zwanzig Jahre später wurde diese
Datierung auf bemerkenswerte Weise bestätigt, als W. G. Lambert seine Übersetzung von
vier Fragmenten einer Inschrift aus der Zeit Nabonids veröffentlichte.
Die Inschrift gibt deutlich an, daß die Weihung der Tochter Nabonids kurz vor seinem
dritten Jahr stattfand, offensichtlich im zweiten, genau wie Lewy es herausgefunden hatte.
Mit der Mondfinsternis vom 13. Elul liegt das zweite Jahr Nabonids also eindeutig fest als
das Jahr 554/553 v.u.Z. und sein erstes Jahr als 555/554 v.u.Z., womit die Angaben des
Berossos und des Ptolemäischen Kanons über die Regierungszeit Nabonids nachhaltig
bestätigt werden.
Wer meint, es ließe sich eine andere Mondfinsternis an einem 13. Elul
ein paar Jahre eher finden, die zu der Beschreibung Nabonids paßt, vielleicht etwa 20
Jahre früher, um die Beobachtung mit der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft in
Einklang zu bringen, der sollte die vorangegangene Behandlung der Chronik des Nabonid
nicht außer acht lassen, in der die Herrschaft des Nabonid mit der des persischen Königs
Kyros verknüpft wird, wie wir sahen.
Die Angaben der Chronik lassen die Zeitspanne, innerhalb derer das zweite Jahr Nabonids
liegen könnte und in der die Mondfinsternis vom 13. Elul gefunden werden müsste, auf nur
wenige Jahre zusammenschrumpfen.
Und innerhalb dieser wenigen Jahre bleibt uns für unsere Wahl nur ein einziges Jahr
übrig: 554 v.u.Z.
In diesem Zusammenhang wären vielleicht einige Worte zum Thema Mondfinsternisse
angebracht.
Im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel (engt. Ausgabe 1971) wird darauf hingewiesen -
wobei die Encyclopaedia Britannica zitiert wird -, dass jede beliebige Stadt im Verlauf
von 50 Jahren etwa 40 Mondfinsternisse erlebt (Hilfe, engl. Ausgabe 1971, S. 330, Abs. 5).
Wenn es auch stimmt, dass es ungefähr eine Finsternis auf acht Vollmonde gibt (rund 1,5
Mondfinsternisse pro Jahr), so kommen doch Finsternisse, die auf ein ganz bestimmtes Datum
fallen, wie auf den 13. Elul, sehr viel seltener vor.
Selbst wenn eine Mondfinsternis nach einigen Jahren einmal auf denselben Kalendertag
fällt, so wird sie nicht zur selben Zeit des Tages oder im gleichen Ausmaß auftreten.
Fällt sie auf die Stunden des Tageslichts, so ist sie natürlich nicht zu sehen.
Tritt sie abends oder um Mitternacht herum auf, so passt sie nicht zu der Beschreibung
Nabonids, denn er sah sie am Morgen vor dem Sonnenaufgang.
Im Wachtturm vorn 15. Juni 1969 wird auf Seite 376-380 ein weiterer
Faktor erwähnt, der angeblich die genaue Identifizierung von Finsternissen aus dem
Altertum erschwert.
Dort heißt es, den Astronomen sei schon seit langem bekannt, dass die Gezeiten, die der
Mond und die Sonne in den Ozeanen und auf der Erdkugel hervorrufen, eine allmähliche
Verlangsamung der Erdumdrehung bewirken, womit die Tage immer etwas länger werden.
Das habe, so heißt es in dem Artikel, einen Einfluss auf die alten Aufzeichnungen.
Da die Astronomen das schon so lange wissen, haben sie versucht, das Ausmaß der
Abweichung in den alten Berechnungen von denen der Neuzeit zu ermitteln.
Wenn sie heute diese alten Finsternisse untersuchen, so berücksichtigen sie diese
Abweichungen bereits.
In dem Wachtturm-Artikel ging es um Sonnenfinsternisse, und da ich wissen wollte,
inwieweit die Aufzeichnungen aus dem Altertum über Mondfinsternisse von dieser
Verlängerung des Sonnentages betroffen sind, wurde bei Professor Robert R. Newton
angefragt, der führenden Autorität auf diesem Gebiet.
Er erforscht die säkulare Beschleunigung des Mondes und der Erde seit vielen Jahren und
hat eine Reihe von Büchern dazu verfasst.
Sein Buch The Moon's Acceleration and Its Physical Origins ist derzeit das beste Werk zu
diesem Thema.
Inwieweit wirkt sich die Verlängerung des Sonnentages auf die Aufzeichnungen über
Mondfinsternisse aus dem Altertum aus und können wir uns noch auf die älteren
Berechnungen der Sonnen- und Mondfinsternisse verlassen, wie sie in den astronomischen
Tafeln von Oppolzer 1887 und Ginzel 1899 stehen?
In seiner Antwort vom 11. Mai 1981 schrieb Newton:
"Ich habe Ginzels Kanon wenig benutzt und kann über darin
enthaltene Fehler nichts Spezielles sagen.
Ich denke aber, dass die Fehler darin etwa die gleichen sind wie in Oppolzers Canon der
Finsternisse, mit dem ich mich ausführlich beschäftigt habe.
Die früheste Mondfinsternis in diesem Kanon beispielsweise ist die vom 21. April -1206
und ereignete sich nach seinen Berechnungen um 20H 17M Greenwichzeit, mit einem Ausmaß
von 2,6 Einheiten.
Nach meinen Berechnungen ereignete sie sich an jenem Tag um 20H 32M mit einem Ausmaß von
2,4 Einheiten.
Es steht also einwandfrei fest, dass man sich für die Identifizierung von Finsternissen
des Altertums nach Oppolzers Canon richten kann; die große Abweichung bei ihm liegt
wahrscheinlich bei etwa einer halben Stunde."
Das Argument, die Finsternisse des Altertums seien wegen der
Verlängerung des Sonnentages auf Grund der Gezeiteneinflüsse schwierig zu
identifizieren, ist also völlig nebensächlich.
Die Auswirkungen sind so unbedeutend, dass sie den Astronomen keinerlei Probleme bereiten,
und man kann sich guten Gewissens weiter auf Oppolzers Canon stützen, um diese
Finsternisse zu datieren.
2. Nabon. No. 8
oder die Hillah-Stele wurde Ende des letzten Jahrhunderts nahe Hillah entdeckt,
südöstlich der Ruinen von Babylon.
Eine Transkription des Textes wurde erstmals von Messerschmidt im Jahr 1896
veröffentlicht;
1912 dann brachte Langdon eine Übersetzung heraus.
Allein der Inhalt dieser einen Stelle macht es uns möglich, die Länge der
gesamten neubabylonischen Epoche von Nabopolassar bis Nabonid zu bestimmen.
Auch diese Inschrift enthält astronomische Angaben, mit deren Hilfe wir die
Regierungszeit Nabonids datieren können.
In den Spalten VI-VIII sind die Geschehnisse im Antrittsjahr Nabonids und in seinem ersten
vollen Regierungsjahr verzeichnet.
Unter anderem wird die Konstellation der Planeten und Sterne angegeben, die Nabonid an
einem nicht näher bezeichneten Abend in dieser Zeit beobachtete.
Es heißt, Venus, Saturn und Jupiter seien nach Sonnenuntergang sichtbar gewesen, während
Mars und Merkur nicht zu sehen waren.
Folgende Sterne konnten beobachtet werden:
Alpha Bootis, Epsilon Virginis und Alpha Lyrae.
Wenn Nabonid, wie bereits bewiesen, im Jahr 556 v.u.Z. den Thron bestieg und sein erstes
volles Jahr von Nisan 555 bis Nisan 554 v.u.Z. lief, dann sollte diese Konstellation
während dieser Zeit zu finden sein. Hildegard Lewy führte die Berechnungen dafür durch
und zog in dem bereits erwähnten Artikel den Schluss:
"In dem genannten Zeitraum trat eine solche Konstellation nur drei Tage lang auf, und
zwar zwischen dem 2. und dem 6. Simanu in Nabonids erstem vollen Jahr (31. Mai bis 4. Juni
555 v.u.Z.), und in dieser Zeit waren auch die genannten Fixsterne wirklich am Abendhimmel
sichtbar".
Damit wird Nabonids Regierungszeit wieder einmal mittels astronomischer Datierung fixiert
und seine 17jährige Regierungszeit erneut bestätigt.
Nabonid sagt in mehreren seiner Königsinschriften (Stelenfrgm. 111,1, und XI, Nabon. H l,
B, und Zyl. III, 2), die Götter Marduk und Sin hätten ihm in seinem Antrittsjahr in
einem Traum befohlen, den Tempel Echulchul in Harran wieder aufzubauen.
Im Zusammenhang damit liefert der hier behandelte Text (Nabon. No. 8) eine sehr
interessante Information:
"Was den Tempel Echulchul in Harran betrifft, der 54 Jahre in Trümmern lag - diese
Heiligtümer wurden von den Manda-Horden verwüstet -, so war die Zeit herangerückt, die
von den Göttern bestimmt war, der Zeitpunkt, sie zu besänftigen nach 54 Jahren, daß Sin
zu seiner Stätte zurückkehren sollte".
Der Zeitpunkt der Zerstörung des Tempels Echulchul in Harran durch die
"Manda-Horden" ist uns aus zwei verschiedenen zuverlässigen Quellen bekannt:
aus der babylonischen Chronik B. M. 21901
und der Inschrift Nabon. H l, B, aus Harran.
In der Chronik wird gesagt, daß im 16. Jahr Nabopolassars, im Monat Marcheswan, "die
Umman-manda (die Meder), (die) dem König von Akkad (zu Hilfe) gekommen waren, ihre Armeen
vereinigten und gegen Harran vorgingen...
Der König von Akkad kam nach Harran und ... nahm die Stadt ein.
Die riesige Beute aus der Stadt und dem Tempel nahm er mit sich".
Dasselbe sagt die Stele Nabon. H l, B:
"Doch im 16. Jahr Nabopolassars, König in Babylon, erzürnte Sin, der König der
Götter, über seine Stadt und seinen Tempel und zog sich in den Himmel zurück. Die Stadt
und die Menschen in ihr wurden verwüstet".
Daraus wird ersichtlich, daß Nabonid die 54 Jahre vom 16. Jahr
Nabopolassars bis zum Beginn seiner eigenen Herrschaft zählte, als die Götter ihm
auftrugen, den zerstörten Tempel wieder aufzubauen.
Dies stimmt hervorragend mit den Zahlen überein, die Berossos und der Ptolemäische Kanon
über die neubabylonischen Herrschaftszeiten nennen.
Da Nabopolassar 21 Jahre regierte, verblieben von seinem 16. Jahr bis zum Ende seiner
Herrschaft noch fünf Jahre.
Danach regierte Nebukadnezar 43 Jahre, Ewil-Merodach zwei und Neri-glissar vier Jahre,
bevor Nabonid die Herrschaft antrat (die wenigen Monate der Herrschaft Labaschi-Marduks
kann man vernachlässigen).
Zählt man diese Regierungsjahre zusammen (5 + 43 + 2+ 4), so erhält man 54 Jahre, genau
wie Nabonid es auf seiner Stele sagt.
Wenn, wie bereits bewiesen, Nabonids erstes Jahr 555/554 v.u.Z. war, dann muss
Nabopolassars 16. Jahr 610/609 und sein erstes Jahr 625/624 v.u.Z. gewesen sein.
Nebukadnezars erstes Jahr war dann 604/603 v.u.Z. und sein 18. Jahr, in dem er Jerusalem
zerstörte, war 587/586 v.u.Z.
Alle diese Daten stimmen vollständig mit denen überein, die man aus
der Königsliste des Ptolemäischen Kanons und aus den Angaben Berossos' errechnet.
Folglich kann man mit Hilfe nur dieser Stele allein bereits die Dauer der ganzen
neubabylonischen Epoche ermitteln.
Sie legt die Herrschaft Nabonids durch astronomische Angaben fest und nennt die
Gesamtherrschaftszeiten aller Könige des neubabylonischen Reiches vor Nabonid.
Die Beweiskraft dieser Texte, die aus der Zeit des neubabylonischen Reiches selbst
stammen, kann gar nicht genug betont werden.
3. Um zu belegen, wie bruchstückhaft die historischen Quellen aus
Babylon sind, zitiert das Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel aus einer Inschrift der
Mutter Nabonids auf einer Stele, die 1906 von H. Pognon bei Eski Harran entdeckt wurde.
Diese Stele, von C. J. Gadd als Nabon. H l, A bezeichnet, wurde 1947 von Professor B.
Landsberger beschrieben und befindet sich heute im Archäologischen Museum von Ankara.
Die Inschrift enthält unter anderem die biographischen Daten der Mutter Nabonids von der
Zeit Assurbanipals bis zum 9. Jahr Nabonids (ihrem Todesjahr) und nennt die Dauer der
Herrschaft jedes neubabylonischen Königs (natürlich außer der Nabonids).
Leider ist dieser Teil des Texts beschädigt; die einzigen Zahlen, die man lesen kann,
sind die 43 Jahre der Herrschaft Nebukadnezars und die vier Jahre Neriglissars.
Der oder die Autoren dieses Artikels in Hilfe zum Verständnis der Bibel wussten offensichtlich nichts davon, dass im August und September 1956 Dr. D. S. Rice bei Harran drei weitere Stelen ausgegraben hatte, von denen eine haargenau dieselbe Inschrift wie die 1906 entdeckte trug!
Im Jahr 1958 veröffentlichte C. J. Gadd eine Übersetzung dieser
Inschrift.
Diejenigen Textstellen, die die chronologischen Angaben enthielten, waren zum Glück nicht
beschädigt.
Der Teil, auf den Hilfe zum Verständnis der Bibel sich bezieht, lautet gemäß der neuen
Inschrift, Nabon. H l, B folgendermaßen:
Vom 20. Jahr Assurbanipals, des Königs von Assyrien, in dem ich geboren
wurde, bis zum 42. Jahr Assurbanipals, dem 3. Jahr Assur-etillu-ilis, seines Sohnes, dem
21. Jahr Nabopolassars, dem 43. Jahr Nebukadnezars, dem 2. Jahr Awel-Marduks, dem 4. Jahr
Neriglissars, in 95 Jahren des Gottes Sin, des Königs der Götter des Himmels und der
Erde ...".
Weiter unten wird das lange Leben der Königin Adda-Guppi insgesamt zusammengefasst:
Von der Zeit Assurbanipals, des Königs von Assyrien, bis zum 9. Jahr Nabonids, des
Königs von Babylon, meines Sohnes, der Frucht meines Schoßes, 104 Jahre des Glücks, mit
der Ehrerbietung, die Sin, der König der Götter, in mich gelegt hat, ließ er mich
blühen, mein eigentliches Selbst.
Die Königin starb im 9. Jahr Nabonids, und in der letzten Spalte der Inschrift wird die
Trauer über die verstorbene Mutter beschrieben.
Interessanterweise steht in der Chronik des Nabonid (B. M. 35382) dasselbe:
"Neuntes Jahr:... Im Monat Nisanu, am 5. Tag, starb die Mutter des Königs in
Dur-karashu, das an den Ufern des Euphrat oberhalb von Sippar liegt".
In dieser Königsinschrift werden die Herrschaftszeiten aller neubabylonischen Könige
angegeben, von Nabopolassar bis zum 9. Jahr Nabonids, und diese Zeitspannen stimmen mit
dem Ptolemäischen Kanon genau überein.
Diese Tasache ist sehr bedeutsam, denn die Bestätigung stammt von einer Zeugin aus der
Zelt all dieser neubabylonischen Könige, die mit ihnen allen eng vertraut war!
Zehntausende von Urkunden aus Handel und Verwaltung sind uns erhalten
geblieben aus der neubabylonischen Zeit, alle datiert mit Tag, Monat und Regierungsjahr
des amtierenden Königs.
So liegen uns aus jedem Jahr dieser Epoche Hunderte von Tafeln vor.
Mit ihrer Hilfe lässt sich deshalb die Dauer der Regierungszeit eines jeden Königs,
bisweilen auf den Tag genau, ermitteln.
In hervorragender Weise lässt sich das anhand der Tausende von Tafeln aus dem Archiv des
Bankhauses "Egibi und Söhne" nachweisen.
Belege für die 20 Jahre, die nach der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft nötig sind,
da von ihr die Zerstörung Jerusalems für 607 v.u.Z. angegeben wird, fehlen gänzlich.
Bei diesen Tafeln aus Handel und Verwaltung handelt es sich um Originalurkunden, die aus
der neubabylonischen Zeit selbst stammen, wodurch diese Beweislinie so außerordentlich an
Kraft gewinnt.
Diese Quellen verweisen eindeutig auf 587/586 v.u.Z. als Nebukadnezars 18. Jahr, in dem er
Jerusalem verwüstete.
Jerusalem fiel im 18/19 Regierungsjahr Nebukadnezars (Jeremia 52:12; 2. Könige 25:1-4; 2. Chronika 26:11,19)
Wann begann Nebukadnezar zu regieren?
539 v.u.Z wurde Nabonid als letzter Babylonischer Herrscher besiegt.
Nabonit Regierte 17 Jahre (Einsichten Band 2 Seite 406 Nabonid)
Nabonit begann somit 556 v.u.Z zu Regieren
Vor ihm regierte nur 9 Monate im Jahr 556 v.u.Z Labashi Marduk (WT 65 1.3.157 und Babylon
die Große ist gefallen Seite 178/179)
Vier Jahre Regierte Neriglissar von 560 bis 556 v.u.Z (WT 65 1.3.157 und Babylon die
Große ist gefallen Seite 178/179)
Ewil-Merodak regierte 2 Jahre von 562 bis 560 v.u.Z (WT 65 1.3.157 und Babylon die Große
ist gefallen Seite 178/179)
Nebukadnezar regierte 43 Jahre (Einsichten Band 2 Seite 441 Nebukadnezar)
Von 605 v.u.Z bis 562 v.u.Z
Wenn Nebukadnezar demnach 605 v.u.Z zu Regieren begann war das 18/19te Jahr das Jahr 587
v.u.Z und nicht 607. 607 v.u.Z war Nebukadnezar noch nicht an der Macht.
Übersicht:
1. Nebukadnezar 43 Jahre 605 - 562 v.u.Z.
2. Ewil-Merodach 2 Jahre 562 - 560 v.u.Z.
3. Neriglissar 4 Jahre 560 - 556 v.u.Z.
4. Labashi Marduk ca. 3-9 Monate 556 v.uZ
5. Nabonid 17 Jahre 556 - 539 v.u.Z.
Darüber hinaus:
Es gibt keinen Beweis für das Datum 607 v. u. Z.
In dem Wachturm vom 1. Mai 1969, Seite 280 heißt es noch:
Über die letzten dreiunddreißig Jahre der Regierung Nebukadnezars zum Beispiel
sind bis heute noch keine geschichtlichen Aufzeichnungen zutage gefördert worden..."
1981 sprach man bereits in dem Buch Dein Königreich komme S. 186 im Anhang von tausenden
von Dokumenten.
Heute hat man 10.000de von Dokumenten.
Heute kann man nahezu Taggenau die Regentschaftsjahre der kurzen 70 jährigen Babylonischen Weltherrschaft nachvollziehen.
Gäbe es einen Beweis für 607 wäre dieser mit Kapelle und Feuerwerk in unserer Literatur veröffentlicht.
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der achte Tag.
Geschrieben von gert am 08. Dezember 2005 21:40:07:
Als Antwort auf: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege Tr 8 587 geschrieben von anonym am 08. Dezember 2005 00:23:20:
Wer nicht glauben kann, sucht Beweise.
Geschrieben von anonym am 09. Dezember 2005 00:48:32:
Als Antwort auf: Re: Eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege Tr 8 587 geschrieben von gert am 08. Dezember 2005 21:40:07:
Wer sucht nach Beweisen?
Geschrieben von anonym am 09. Dezember 2005 00:46:16:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
In einem vertraulichen Ton begann dann Großpapa, von der Zeit zu berichten, als er um ein
Mädchen warb:
Ich war noch ziemlich jung, als ich mich in ein Mädchen verliebte.
Als ich mit ihr ging, gingen wir oft zusammen in einen Park.
Wir konnten in irgendeinen Park gehen, ohne irgendwelche Befürchtungen zu hegen, selbst
in Parks in den Randzonen einer Stadt.
Ich hörte nie etwas davon, dass dort jemand belästigt worden wäre.
Dort war kein Polizist zu sehen. Man brauchte sie dort nicht. Verbrechen und Unmoral, wie
wir sie heute haben, waren fast unbekannt, ja sehr, sehr selten.
Ich erinnere mich noch daran, dass mir einer meiner Freunde erzählte, ein Mädchen sei
vergewaltigt worden, und wir waren entsetzt, ja schockiert.
Was für ein Unmensch wird das wohl sein, der so etwas tut?' fragten wir uns.
Damals herrschte eine gerechte Entrüstung unter den Menschen.
Heute gibt es viele, die jeden Tag von solchen Dingen lesen, ohne davon berührt zu sein.
Diese zunehmende Gesetzlosigkeit ist ein weiterer gewaltiger Wechsel, von dem die Bibel
spricht und der seit dem Ersten Weltkrieg über die Erde gekommen ist. [Matth. 24:12]
Für viele wirken Verbrechen nicht mehr schockierend.
Verbrecher werden heute von den Gerichten und auch von den Menschen im Allgemeinen mit
Samthandschuhen angefasst und in Schutz genommen.
In meiner Jugendzeit hätte es so etwas nicht gegeben."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen
Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in
den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um
,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte
Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus
#########################################################
Einsichten Band 1 S. 483-484 Chronologie ***
Ein Laie, der sich mit Geschichte befaßt, mag fälschlicherweise denken, die
Keilschrifttafeln (wie sie auch Berossos verwendet haben mag) seien stets um die Zeit der
darauf verzeichneten Ereignisse oder kurz danach geschrieben worden. Doch abgesehen von
den vielen keilschriftlichen Geschäftsurkunden, die wirklich zeitgenössisch waren,
stammen die babylonischen Geschichtstexte und sogar zahlreiche astronomische Texte
erwiesenermaßen oft aus einer viel späteren Epoche. Gemäß dem Assyriologen D. J.
Wiseman ist der Teil der sogenannten Babylonischen Chronik, der den Zeitraum von der
Regierung Nabu-nasirs bis zur Herrschaft Schamasch-schum-u-kins umfaßt (den profane
Geschichtsschreiber von 747 bis 648 v. u. Z. angeben), eine Abschrift, die im
zweiundzwanzigsten Jahr des Darius [die Fußnote lautet: I.e. 500/499 v. Chr., falls
Darius I.] von einem älteren, beschädigten Text gemacht wurde" (Chronicles of
Chaldaean Kings, London 1956, S. 1). Demnach wurde diese Urkunde nicht nur erst 150 bis
250 Jahre nach den verzeichneten Ereignissen geschrieben, sondern sie wurde auch noch von
einer beschädigten früheren Urkunde abgeschrieben, vielleicht einem Original, vielleicht
auch nicht. Über die Texte der Neubabylonischen Chronik, die sich auf die Zeit von
Nabupolassar bis Nabonid beziehen, sagt derselbe Autor folgendes: Die Texte der
Neubabylonischen Chronik sind in einer kleinen Schrift geschrieben, die keine genaue
Datierung zuläßt, die aber anzudeuten scheint, daß die Texte irgendwann zwischen der
Zeit, in der sich die Ereignisse abspielten, und dem Ende der Achämenidenherrschaft
geschrieben wurden" (S. 4). Möglicherweise wurden sie erst geschrieben, als das
Persische Reich unterging, was sich im Jahre 331 v. u. Z. ereignete, also rund 200 Jahre
nach dem Sturz Babylons. Wie wir bereits gesehen haben, kann es leicht passieren, daß
Daten, einschließlich Zahlen, innerhalb von nur ein paar Jahrhunderten abgeändert oder
sogar von heidnischen Schreibern gefälscht werden. Angesichts all dessen ist es
sicherlich nicht weise, darauf zu bestehen, die überlieferten Zahlen für die
Regierungszeiten der neubabylonischen Könige seien absolut zuverlässig.
Da keine zeitgenössischen geschichtlichen Aufzeichnungen vorliegen und Zeitangaben leicht
geändert werden konnten, ist es durchaus möglich, daß der eine oder andere
neubabylonische Herrscher länger regierte, als die überlieferten Zahlen zeigen. Die
Tatsache, daß keine Tafeln entdeckt worden sind, die über die späteren Regierungsjahre
Aufschluß geben würden, kann man nicht unbedingt als stichhaltiges Gegenargument
anführen. Es gibt Fälle, in denen Könige viel später regierten und man keine Tafeln
gefunden hat, die dies bestätigen würden. Zum Beispiel gibt es weder für Artaxerxes
III. (Ochos) (von dem Historiker sagen, er habe 21 Jahre lang geherrscht [358 bis 338 v.
u. Z.]) noch für Arses (von dem man annimmt, daß er 2 Jahre regiert hat [337 bis 336 v.
u. Z.]) bekannte zeitgenössische keilschriftliche Beweise, aus denen hervorgehen würde,
wie lange sie geherrscht haben.
In Wirklichkeit wissen Historiker nicht, wo sie bestimmte babylonische Könige, von denen
tatsächlich Berichte existieren, einordnen sollen. Professor A. W. Ahl (Outline of
Persian History, 1922, S. 84) stellt folgendes fest: Auf den Vertragstafeln, die man
in Borsippa entdeckt hat, erscheinen die Namen babylonischer Könige, die sonst nirgendwo
auftauchen. Höchstwahrscheinlich sind sie zwischen den letzten Tagen Darius' I. und den
ersten Tagen Xerxes' I. einzuordnen, wie Ungnad vermutet." Doch dies bleibt immer
noch eine Vermutung.
Einsichten Band-1 S. 484-485 Chronologie ***
Astronomische Berechnungen. Martin Noth stellt in seinem Buch Die Welt des Alten
Testaments folgende Behauptung auf: Die Umsetzung der . . . relativen Chronologie
[die lediglich die Reihenfolge von Ereignissen aufzählt] . . . in eine absolute
Chronologie, d. h. in ein mit unserer Jahreszählung fest verbundenes Zahlensystem, ist
möglich durch das Mittel astronomischer Feststellungen" (Berlin 1962, S. 245).
Selbstverständlich sollten die vom Schöpfer ins Dasein gebrachten Himmelskörper den
Menschen als Zeitmesser dienen, doch die Übereinstimmung astronomischer Angaben mit
Ereignissen in der Menschheitsgeschichte ist menschlicher Auslegung und anderen Faktoren
unterworfen, die Fehler verursachen können.
Viele der sogenannten Synchronisierungen astronomischer Angaben mit Ereignissen oder Daten
der Geschichte des Altertums gründen sich auf Sonnen- oder Mondfinsternisse. Allerdings
treten für irgendeine Stadt durchschnittlich etwa 40 Mondfinsternisse und 20
partielle Sonnenfinsternisse in 50 Jahren ein, [doch] nur eine einzige totale
Sonnenfinsternis in 400 Jahren" (Encyclopædia Britannica, 1971, Bd. 7, S. 907). Also
nur, wenn es ausdrücklich erwähnt ist, daß eine in einem bestimmten Gebiet sichtbare
totale Sonnenfinsternis eingetreten ist, bestünde wenig Grund, diese Methode bei der
Festlegung eines bestimmten Geschichtsdatums anzuzweifeln. Doch in vielen Fällen liefert
das Material aus alten Keilschrifttexten (oder anderen Quellen) über Finsternisse keine
solchen speziellen Angaben.
Ein Beispiel ist die Sonnenfinsternis, auf die sich Historiker stützen, um die assyrische
Chronologie mit der biblischen Chronologie in Übereinstimmung zu bringen. Gemäß den
assyrischen Eponymenlisten soll sie im dritten Monat (vom Frühjahr an gerechnet) während
des Eponymats von Bur-Sagale stattgefunden haben. Laut Berechnungen heutiger Chronologen
soll es sich um die Finsternis gehandelt haben, die sich am 15. Juni 763 v. u. Z. ereignet
hat. Wenn sie von diesem Datum aus 90 Jahre (oder 90 Namen auf den Eponymenlisten)
zurückrechnen, kommen sie auf das Jahr 853 v. u. Z. als den Zeitpunkt für die Schlacht
von Karkar im sechsten Jahr Salmanassars III. Sie behaupten, Salmanassar führe König
Ahab von Israel als Verbündeten der Feinde Assyriens in jener Schlacht auf und zwölf
Jahre später (im 18. Jahr Salmanassars) erwähne der assyrische König, daß ihm König
Jehu von Israel tributpflichtig sei. Dann folgern sie, das Jahr 853 v. u. Z. kennzeichne
das letzte Jahr Ahabs und 841 v. u. Z. sei der Beginn der Regierungszeit Jehus. Sind diese
Berechnungen stichhaltig?
Erstens nimmt man an, daß es sich bei der Sonnenfinsternis um eine totale
Sonnenfinsternis handelte, obgleich dies aus der Eponymenliste nicht hervorgeht. Und
zweitens haben nicht alle Gelehrte diese Bezugnahme auf die Finsternis von 763 v. u. Z.
angewandt, obwohl die meisten Historiker dies heute tun; einige ziehen das Jahr 809 v. u.
Z. vor, in dem sich eine Finsternis ereignete, die zumindest teilweise in Assyrien
sichtbar war (wie es auch 857 und 817 v. u. Z. usw. der Fall war) (Th. Oppolzer, Canon der
Finsternisse, Tafel 17, 19, 21). Zwar weigern sich heutige Geschichtsforscher, von dem
Jahr 763 v. u. Z. für die Sonnenfinsternis abzugehen, weil dadurch angeblich die
assyrische Geschichte verworren würde, doch wir haben bereits gesehen, daß die Assyrer
selbst beträchtliche Verwirrung in ihrer eigenen Geschichte gestiftet haben.
Darüber hinaus ist es sehr unwahrscheinlich, daß König Ahab an der Schlacht von Karkar
teilnahm. Selbst wenn die Regierungszeiten Ahasjas und Jorams (die zwischen den
Regierungszeiten Ahabs und Jehus lagen) auf nur 12 Jahre herabgesetzt werden könnten
(vgl. 1Kö 22:40, 51; 2Kö 1:2, 17; 3:1), sprechen die Beweise dagegen, daß Ahab an der
Schlacht von Karkar teilnahm. Daß Salmanassar Jehu erwähnt, heißt nicht
notwendigerweise, daß er sich auf dessen erstes Regierungsjahr bezieht. Die
Anschuldigung, daß die Assyrer gern die Jahresangaben für ihre Feldzüge fälschten und
sogar vorgaben, daß Personen, die schon lange tot waren, Tribut an ihre Könige
entrichteten, mag den vermeintlichen Wert der Synchronisierung sogar noch mehr
herabsetzen. Aus der zu diesem Artikel gehörenden graphischen Darstellung
Herausragende Daten während der Zeit der Könige von Juda und von Israel" geht
hervor, daß Ahab um das Jahr 920 v. u. Z. starb und daß Jehus Herrschaft als König um
das Jahr 904 v. u. Z. begann.
Einsichten Band 1 S. 485-487 Chronologie ***
Mondfinsternisse. Mondfinsternisse sind verwendet worden, um die für bestimmte Jahre der
neubabylonischen Könige gewöhnlich angegebenen Daten zu bestätigen, die man aufgrund
des Kanons des Ptolemäus und keilschriftlicher Aufzeichnungen ermittelt hat. Aber selbst
wenn Ptolemäus die Zeitpunkte gewisser früherer Finsternisse genau berechnet oder
aufgezeichnet hat (ein neuzeitlicher Astronom hat herausgefunden, daß drei Fünftel der
Angaben des Ptolemäus korrekt sind), beweist das nicht, daß seine Übermittlung
geschichtlicher Angaben richtig ist, d. h., die Beziehungen, die er zwischen Finsternissen
und der Regierungszeit gewisser Könige herstellt, mögen nicht immer auf Tatsachen
beruhen.
Die Bestimmung des Todesdatums von Herodes dem Großen zeigt, welche Probleme beim
Festlegen von Daten mit Hilfe von Mondfinsternissen auftauchen können. Josephus'
Aufzeichnungen (Jüdische Altertümer, 17. Buch, Kap. 6, Abs. 4; Kap. 8, Abs. 1 bis Kap.
9, Abs. 3) besagen, daß Herodes kurz nach einer Mondfinsternis und nicht lange vor Beginn
der Passahzeit starb. Viele Gelehrte setzen das Jahr 4 v. u. Z. als das Todesjahr des
Herodes fest und führen als Beweis die Mondfinsternis vom 11. März (13. März gemäß
dem Julianischen Kalender) jenes Jahres an. Aufgrund dieser Berechnung datieren viele
heutige Chronologen die Geburt Jesu schon auf das Jahr 5 v. u. Z.
Doch die Finsternis im Jahre 4 v. u. Z. war nur eine 36%ige Finsternis und hätte, da sie
sich frühmorgens ereignete, die Aufmerksamkeit sehr weniger Menschen erregt. Zwei weitere
Finsternisse, die 1 v. u. Z. stattfanden, könnten in Frage kommen, da sie sich beide kurz
vor dem Passahfest ereigneten. Die partielle Mondfinsternis vom 27. Dezember (29. Dezember
gemäß dem Julianischen Kalender) jenes Jahres war vielleicht in Jerusalem sichtbar, aber
wahrscheinlich handelte es sich nicht um ein aufsehenerregendes Ereignis. Gemäß den
Berechnungen, die sich auf Oppolzers Canon der Finsternisse (S. 343) stützen, trat der
Mond aus dem Schatten der Erde, als es in Jerusalem dämmerte, und sobald es dunkel war,
konnte man den Mond wieder ganz sehen. Außerdem ist diese Mondfinsternis nicht in der
umfassenden Liste von Manfred Kudlek und Erich Mickler aufgeführt. Inwieweit diese
Finsternis also in Jerusalem sichtbar war oder ob man sie überhaupt beobachten konnte,
ist zu diesem Zeitpunkt in der Geschichte ungewiß. Eindrucksvoller als die beiden
obenerwähnten Finsternisse war die Mondfinsternis, die spätnachts in den ersten Stunden
des 8. Januar des Jahres 1 v. u. Z. (10. Januar gemäß dem Julianischen Kalender)
eintrat. Dabei handelte es sich um eine totale Finsternis, bei der der Mond 1 Stunde und
41 Minuten nicht zu sehen war. Selbst bei bedecktem Himmel hätte sie jeder, der wach war,
bemerken müssen. Demnach ereignete sich während der hier besprochenen Jahre mehr als
eine Finsternis kurz vor einem Passahfest. Vom Standpunkt der heute verfügbaren
Informationen aus betrachtet, scheint es, daß die Finsternis vom 8. Januar des Jahres 1
v. u. Z. die auffallendste war (M. Kudlek und E. H. Mickler, Solar and Lunar Eclipses of
the Ancient Near East from 3000 B.C. to 0 With Maps, Neukirchen-Vluyn, 1971, Bd. I, S.
156).
Allerdings stützen sich nicht alle Texte, die Historiker verwenden, um Ereignisse und
Zeitabschnitte der Geschichte des Altertums zu datieren, auf Finsternisse. Man hat
astronomische Kalender gefunden, die die Stellung des Mondes (in Beziehung zu bestimmten
Sternen und Sternbildern) bei seinem Aufgang und bei seinem Untergang an einem bestimmten
Tag in Babylon (zum Beispiel: Der Mond stand eine Elle vor dem Hinterfuß des
Löwen") und auch die Stellung gewisser Planeten zu denselben Zeiten angeben.
Neuzeitliche Chronologen weisen darauf hin, daß sich eine solche Kombination
astronomischer Stellungen in Tausenden von Jahren nicht wiederhole. Diese astronomischen
Kalender enthalten auch Hinweise auf die Regierung gewisser Könige und scheinen mit den
Zahlen, die im Kanon des Ptolemäus angegeben sind, übereinzustimmen. So unbestreitbar
solche Beweise manchen auch erscheinen, gibt es dennoch Faktoren, die ihre Stichhaltigkeit
sehr beeinträchtigen.
Erstens können die in Babylon gemachten Beobachtungen Fehler enthalten haben. Die
Astronomen Babylons waren sehr an Himmelserscheinungen interessiert, die sich in der Nähe
des Horizonts, beim Aufgang oder beim Untergang des Mondes oder der Sonne, ereigneten. Der
Horizont, den man von Babylon aus sieht, ist jedoch oft durch Sandstürme verdunkelt. In
einem Kommentar darüber erklärt Professor O. Neugebauer, daß Ptolemäus selbst über
den Mangel an zuverlässigen Beobachtungen der Planeten [vom alten Babylon aus]
geklagt habe. Er [Ptolemäus] erwähnt, daß die früheren Beobachtungen recht
unzulänglich seien, da sie sich mit dem Erscheinen und dem Verschwinden und mit
feststehenden Punkten befaßt hätten, was schon an sich schwer zu beobachten sei"
(The Exact Sciences in Antiquity, 1957, S. 98).
Zweitens wurden die meisten der entdeckten astronomischen Kalender nicht etwa zur Zeit des
Neubabylonischen Reiches oder des Persischen Reiches geschrieben, sondern in der
Seleukidenzeit (31265 v. u. Z.), obgleich sie Angaben enthalten, die sich auf jene
früheren Zeitabschnitte beziehen. Historiker nehmen an, daß es sich um Abschriften
älterer Urkunden handelt. Tatsächlich besteht ein bedenklicher Mangel an
zeitgenössischen astronomischen Texten, mit deren Hilfe man die vollständige Chronologie
der neubabylonischen und der persischen Zeit (Ende des 7. Jahrhunderts bis Ende des 4.
Jahrhunderts) festsetzen könnte.
Selbst wenn, wie im Fall des Ptolemäus, die astronomischen Angaben in den zur Verfügung
stehenden Texten (wie sie jetzt ausgelegt und verstanden werden) im großen und ganzen
genau sind, beweist dies nicht, daß die dazugehörenden historischen Angaben genau sind.
So wie Ptolemäus die (von ihm angenommenen) Regierungszeiten gewisser Könige des
Altertums einfach als Rahmen gebrauchte, in den er seine astronomischen Angaben einfügte,
mögen auch die Verfasser (oder Abschreiber) der astronomischen Texte der Seleukidenzeit
in ihre astronomischen Texte einfach die allgemein anerkannte oder volkstümliche
Chronologie ihrer Zeit eingefügt haben. Diese allgemein anerkannte oder volkstümliche
Chronologie kann an den zuvor in diesem Artikel besprochenen kritischen Punkten ohne
weiteres Fehler enthalten haben. Zum Beispiel mag ein Astronom (oder Schreiber) des
Altertums erklärt haben, ein gewisses Himmelsphänomen habe sich in dem Jahr ereignet,
das gemäß unserem Kalender dem Jahr 465 v. u. Z. entspräche, und diese Erklärung mag
sich als richtig erweisen, wenn sie durch genaue Berechnungen bestätigt wird. Aber er mag
ebenfalls erklärt haben, das Jahr, in dem sich das betreffende Himmelsphänomen ereignet
habe (465 v. u. Z.), sei das 21. Jahr des Königs Xerxes gewesen, und dabei völlig
unrecht haben. Einfach ausgedrückt, die Genauigkeit in der Astronomie beweist nicht die
Genauigkeit in der Geschichte.
WT 1978 15. 3. S. 10 Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung ***
Claudius Ptolemäus ein Schwindler
Wie zuverlässig ist die bis heute anerkannte Chronologie des alten babylonischen
Weltreichs? Viele Jahre haben sich Chronologen hauptsächlich auf die Königsliste des
Claudius Ptolemäus gestützt, eines griechischen Naturforschers, der im zweiten
Jahrhundert lebte und für viele als der größte Astronom des Altertums galt.
Robert R. Newton, ein Physiker der Johns-Hopkins-Universität, unterbreitet jedoch in
seinem neuen Buch The Crime of Claudius Ptolemy" (Das Verbrechen des Claudius
Ptolemäus) Beweise dafür, daß Ptolemäus viele seiner astronomischen Beobachtungen
bewußt fälschte", damit sie mit seinen vorgefaßten Theorien übereinstimmten
und er behaupten konnte, die Beobachtungen seien ein Beweis für die Stichhaltigkeit
seiner Theorien".
Die Zeitschrift Scientific American" bemerkt zu Newtons Buch: Die
Fälschung des Ptolemäus mag so weit gehen, daß er auch die Länge der Herrschaft
babylonischer Könige frei erfunden hat. Da die heutige Rekonstruktion der babylonischen
Chronologie größtenteils auf einer Königsliste beruht, nach der Ptolemäus die Daten
seiner angeblichen babylonischen Beobachtungen festlegte, muß man, wie Newton ausführt,
,die gesamte relevante Chronologie heute neu überprüfen und die [Königs-]Liste des
Ptolemäus als Stütze vollständig fallenlassen' " (Oktober 1977, S. 80).
Diese Entdeckungen zeigen, weshalb man sich auf Geschichtsberichte und chronologische
Berechnungen, die im Widerspruch zur Bibel stehen, nicht verlassen kann. Im Gegensatz zu
weltlichen Historikern konnten sich die Schreiber der Bibel durch eine Falschdarstellung
von Tatsachen keine Vorteile verschaffen. Außerdem wurden ihre Aufzeichnungen in die
ganze Schrift" aufgenommen, die von Gott inspiriert" ist (2. Tim.
3:16).
###########################################
****************************************************************
Interview mit Abraham Sachs bei Nachforschungen, in Verbindung mit Vorarbeiten für das
Bibellexikon der Wachtturm-Gesellschaft Aid to Bible Understanding (deutsche Ausgabe:
Hilfe zum Verständnis der Bibel).
Zu diesen Nachforschungen gehörte auch ein Interview mit Abraham J. Sachs, das dieser
ihnen gewährte, während er noch Professor für die Geschichte der Mathematik an der
Brown University in Providence, Rhode Island, USA, war.
Das Gespräch fand am 15. Juni 1968.
Als erstes interessiert uns, wie Dr. Sachs über das astronomische
Tagebuch VAT 4956 dachte. Ist die Authentizität dieses Textes eventuell
dadurch beeinträchtigt, dass er eine Abschrift eines älteren Textes darstellt?
Wäre es möglich, dass die in dem Text berichteten Beobachtungen später
berechnet und dann dem 37. Jahr Nebukadnezars zugeordnet wurden?
SACHS: Die Tafel ist abgeschrieben worden; darüber besteht kein
Zweifel. Die darauf enthaltenen astronomischen Angaben sind aber von
einer Art, dass niemand im Altertum sie hätte rückwirkend fälschen
können. Wir müssen also dasselbe annehmen, was wir auch in allen
anderen Fällen tun, dass wir die Tafel nämlich als korrekt einstufen,
wenn sie für sich allein geprüft wurde und die Angaben darauf sich als
korrekt erwiesen haben (Seite 5).
SACHS: Das ist ohne Zweifel eine Kopie. Andererseits ist das astronomische Material von
solcher Art, dass es nicht rückwirkend vorgetäuscht worden sein kann. Wir müssen es
also so nehmen, als ob es ein Original wäre (Seite 10).
FRANZ: Und über diese Art von Material besteht bei allen Astronomen absolute
Einmütigkeit, es bestehen nirgendwo Differenzen? SACHS: Voll und ganz. Das ist nie
angezweifelt worden (Seiten 10, 11).
Nach dem Gespräch über VAT 4956 geht Dr. Sachs auf die Mondfinstemistexte (die
Saros-Texte) ein. Er gibt eine kurze Einführung und betont, dass sie mit der allgemein
akzeptierten Chronologie der neubabylonischen Epoche vollständig übereinstimmen.
FRANZ: Aber davon ist noch kein Text veröffentlicht worden? SACHS: Nein, nein. Aber sie
stimmen alle. Ich meine, falls sie nicht in das Bild passen würden, dann wäre das Anlass
genug, es sofort zu veröffentlichen. Ich meine, wenn man das Ganze fallenlassen und sagen
müsste, dass das alles Schrott ist und dass da irgendwas nicht stimmt. Aber sie stimmen
(Seite 12).
Die Mondfinsternistexte sind häufig Kopien von Originaltexten. Könnte es sein, dass
wenigstens einzelne Mondfinsternisse von späteren Kopisten berechnet und der
neubabylonischen Zeit untergeschoben wurden? PLOEGER: Und dieselbe Situation finden wir in
allen Texten vor, in diesen astronomischen Texten, wie Sie sagen, überall finden wir eine
Serie von astronomischen Daten vor?
SACHS: Richtig. Sie wurden natürlich in vielen Fällen von den Originaltexten
abgeschrieben, können aber nicht gefälscht worden sein, denn damals kannte man nicht
genug Astronomie, um dies rückwirkend zu tun.
FRANZ: Und die astronomischen Daten sind zuverlässig, sie stimmen jedes Mal auf den Tag
genau? Es kann immer nur genau diese Abfolge von Tagen gewesen sein? SACHS: Genau (Seite
14).
Es wurde auch über LBART 1419 gesprochen, einen der Mondfinsternistexte, der - wie weiter
oben bereits ausgeführt - datierte Finsternisse in 18-Jahres-Abschnitten angibt, die von
Nabopolassars 17. Jahr (609/608 v.u.Z.) bis zu Artaxerxes' 18. Jahr (447/446 v.u.Z.)
reichen. Dazu erklärte Sachs, dass alle Beschreibungen von Finsternissen "damit
anfangen, daß sie die Jahreszahl und den Namen der Könige nennen" (Seite 16).
Danach kommen die Angaben über die Finsternisse, die hinreichend detailliert sind, so
dass Astronomen heute keine Mühe haben, sie zu identifizieren. Das trifft auf sämtliche
Finsternistexte zu:
SACHS: Ich habe, wie gesagt, eine große Anzahl von Fragmenten aus dieser Serie der
Finsternistexte, die sich sehr einfach datieren lassen. Wenn ich ein Bruchstück davon
habe, dann brauche ich nichts als eine Jahreszahl und schon habe ich es datiert (Seite
28). Wenn man aber bedenkt, dass sich die Mondfinsternisse in Abständen von 18 Jahren
nach demselben Muster wiederholen, wäre es dann nicht möglich, dass man eine angegebene
Finsternis mit einer anderen verwechselt, die 18 Jahre eher stattfand?
FRANZ: Und bei den Saros-Perioden sind die einzelnen Finsternisse der einen Periode also
keine genauen Duplikate der entsprechenden Finsternis 18 Jahre später?
SACHS: Auf gar keinen Fall! Die Finsternisse entsprechen einander nur, identisch sind sie
aber ganz und gar nicht. Und allmählich verändern sie sich auch im Ausmaß, wissen Sie,
im Grad (Seite 29). Sachs erklärte dann, dass sich die Finsternisse nicht am selben
Kalendertag wiederholen, da der Abstand der Perioden nicht genau 18 Jahre beträgt,
sondern 18 Jahre, 10 Tage und mehrere Stunden. Das Muster der Finsternisse wandert mit
jedem 18-Jahr-Zyklus ein Stück voran im Kalenderjahr. So ist es unmöglich, sie zu
verwechseln. Am Schluss des Interviews betonte Sachs noch einmal, dass die neubabylonische
Chronologie dank der astronomischen Texte "sich selbst trägt", ohne der Hilfe
späterer Quellen zu bedürfen.
Es gibt kein Ausweichen vor dem Beweismaterial der babylonischen Texte zur Astronomie. Aus ihnen ergibt sich die Chronologie der neubabylonischen Epoche, ohne dass daran zu rütteln wäre. Dies wird bestätigt durch Abraham J. Sachs, bis zu seinem Tod im Jahr 1983 die führende Autorität auf dem Gebiet der babylonischen Astronomie.
Astronomische Tagebücher sind vor allem deswegen so wertvoll weil sie unabhängig und gleichgültig an welchem Kalender sie angelegt werden, rückwirkend Datiert werden können.
(a) Das astronomische Tagebuch VAT 4956 enthält etwa 30 vollständig
verifizierte astronomische Beobachtungen aus Nebukadnezars 37. Jahr.
Diese Kombination astronomischer Beobachtungen kommt in Tausenden von Jahren nicht wieder
vor.
Daher gibt es nur ein einziges Jahr, für das sie passen: 568/567 v.u.Z.
War dies Nebukadnezars 37. Regierungsjahr, wie es auf der Tafel zweimal gesagt wird, dann
muss 587/586 v.u.Z. das 18. Jahr seiner Herrschaft gewesen sein, in dem er Jerusalem
verwüstete.
(b) B. M. 32312 als ältestes erhalten gebliebenes astronomisches
Tagebuch verzeichnet astronomische Beobachtungen, die es den Forschern ermöglichen, diese
Tafel auf das Jahr 652/651 v.u.Z. zu datieren.
Aus einer geschichtlichen Angabe in diesem Text, die in der babylonischen Chronik B. M.
86379 (der "Akitu-Chronik") wiederholt wird, lässt sich ermitteln, dass dies
das 16. Jahr von Schamasch-schuma-ukin war.
Damit kann man dessen Herrschaft anhand dieses Tagebuchs auf 667-648 v.u.Z. datieren, die
22 Jahre der Herrschaft Kandalanus auf 647-626 v.u.Z., Nabopolassars 21 Jahre auf 625-605
und Nebukadnezars 43 Jahre auf 604-562 v.u.Z.
Auch dies ergibt wiederum das Jahr 587/586 v.u.Z. für sein 18. Jahr und somit für das Jahr der Zerstörung Jerusalems.
Genau genommen hätten diese beiden astronomischen Tagebücher als zwei
separate Beweislinien gelten können.
Da aber zwischen B. M. 32312 und der neubabylonischen Epoche die Herrschaftzeiten von zwei
Königen liegen (Schamsch-schuma-ukin und Kandalanu), kann man diese Tafel als Stütze
für VAT 4956 gesehen, deren Echtheit damit umso klarer hervortritt.
In unserem Buch Einsichten Band 1 Seite 483 wird darauf Bezug genommen:
Eine babylonische Tontafel ist eine Hilfe, um die babylonische Chronologie mit der biblischen Chronologie in Verbindung zu bringen. Diese Tafel enthält die folgenden astronomischen Informationen über das siebte Regierungsjahr Kambyses' II., des Sohnes Cyrus' II.: Jahr VII Duzu nachts 14 12/3 Doppelstunden (3h 20m) nach Einbruch der Nacht eine Mondfinsternis; dem ganzen Verlauf nach sichtbar; sie erstreckte sich über die halbe nördliche (Mond)scheibe. Tebitu nachts 14 21/2 Doppelstunden (5h) nachts gegen Morgen (im letzten Teile der Nacht) die Scheibe des Mondes war verfinstert; der ganze Verlauf sichtbar; über den südlichen und nördlichen Teil die Finsternis erstreckte sich" (J. N. Strassmaier, Inschriften von Cambyses, König von Babylon, Leipzig 1890, Nr. 400, Zeile 4548; F. X. Kugler, Sternkunde und Sterndienst in Babel, Münster 1907, Bd. I, S. 70, 71). Diese beiden Mondfinsternisse können mit den Mondfinsternissen identifiziert werden, die in Babylon am 16. Juli 523 v. u. Z. und am 10. Januar 522 v. u. Z. zu sehen waren (Theodor v. Oppolzer, Canon der Finsternisse, 1887, S. 335). Folglich geht aus dieser Tafel hervor, dass das siebte Jahr Kambyses' II. im Frühjahr 523 v. u. Z. begann. Dies ist ein astronomisch bestätigtes Datum.
Diese Astronomische Beobachtung stützen unsere Jahreszahlen nach 537 v.u.Z.
Seite 484-485 werden dagegen die gleichen Astronomischen Beobachtungen diskreditiert weil sie unseren Jahreszahlen von 607 widerlegen:
Viele der so genannten Synchronisierungen astronomischer Angaben mit Ereignissen oder Daten der Geschichte des Altertums gründen sich auf Sonnen- oder Mondfinsternisse. Allerdings treten für irgendeine Stadt durchschnittlich etwa 40 Mondfinsternisse und 20 partielle Sonnenfinsternisse in 50 Jahren ein, [doch] nur eine einzige totale Sonnenfinsternis in 400 Jahren" (Encyclopædia Britannica, 1971, Bd. 7, S. 907). Also nur, wenn es ausdrücklich erwähnt ist, dass eine in einem bestimmten Gebiet sichtbare totale Sonnenfinsternis eingetreten ist, bestünde wenig Grund, diese Methode bei der Festlegung eines bestimmten Geschichtsdatums anzuzweifeln. Doch in vielen Fällen liefert das Material aus alten Keilschrifttexten (oder anderen Quellen) über Finsternisse keine solchen speziellen Angaben.
Gäbe es nur ein oder zwei Aufzeichnungen über Mondfinsternisse wäre
diese Kritik zutreffend.
Nun haben aber die Babylonier jede der Mond- und Sonnenfinsternisse und Teilfinsternisse
dokumentiert.
Die Mondfinsternistexte (18-Jahr-Texte) enthalten weiteres, sehr beweiskräftiges unabhängiges Material gegen das Datum 607 v.u.Z.
Die Mondfinsternistexte verzeichnen Beobachtungen aufeinander folgender
Mondfinsternisse, angeordnet in 18-Jahr-Gruppen.
Dem liegt die seit etwa Ende der babylonischen Zeit bekannte Tatsache zugrunde, dass sich
die beobachteten Monderscheinungen in Abständen von 18 Jahren und knapp 11 Tagen nach
demselben Muster wiederholen.
Später bezeichnte man dies als den Saros-Zyklus.
Einige dieser Saros-Texte geben Mondfinsternisse schon aus dem achten vorchristlichen
Jahrhundert wieder, andere aus dem 7., 6., 5. und 4. Jahrhundert v.u.Z..
Vierzehn dieser Texte wurden von Dr. Abraham Sachs in seinem Katalog
Late Babylonian Astronomical and Related Texts (LBART) (Providence, Rhode Island 1955, S.
xxxi, xxxii) kurz beschrieben.
Die Mondfinsternisangaben überspannen einen Zeitraum von mehr als 400 Jahren, vom ersten
Regierungsjahr Nabonas-sars (747 v.u.Z.) bis ins 4. Jahrhundert v.u.Z. und liefern damit
zahlreiche absolute Daten.
Auch diese, oft mit sehr detaillierten Angaben versehenen Beschreibungen von Mondfinsternissen sind ein voll ausreichender Ersatz für die von Ptolemäus in seinem Abnagest wiedergegebenen Finsternisse des Altertums.
Sie enthalten bereits für sich allein genügend Informationen, um die absolute Chronologie dieses Zeitabschnitts aufzustellen.
Für das achte vorchristliche Jahrhundert verzeichnen die Saros-Texte eingehende Beschreibungen von Mondfinsternissen aus sechs verschiedenen Jahren (748/747, 747/746, 731/730, 713/712, 703/702, 702/701 v.u.Z.).
Für das siebente Jahrhundert gibt es in diesen Texten - meistens detaillierte - Beobachtungen von Mondfinsternissen aus etwa 25 verschiedenen Jahren, und für das sechste Jahrhundert liegen wahrscheinlich ebenso viele vor.
Aus der neubabylonischen Epoche liegen die Mondfinstemistexte LBART
1418, 1419, 1420 und 1421 (nach Sachs' Katalog) vor.
Davon enthalten wenigstens drei detaillierte Beschreibungen von Mondfinsternissen.
Da die Beobachtungen mit Datum versehen sind und den Namen des Königs und seines
Regierungsjahres angeben, erhält man durch sie die folgenden absoluten Daten:
Nabopolassar:
15. Jahr = 611/610 v.u.Z.
17. Jahr = 609/608 v.u.Z.
Nebukadnezar:
1. Jahr = 604/603 v.u.Z.
12. Jahr = 593/592 v.u.Z. .
13. Jahr = 592/591 v.u.Z.
14. Jahr = 591/590 v.u.Z.
15. Jahr = 590/589 v.u.Z.
30. Jahr = 575/574 v.u.Z.
31. Jahr = 574/573 v.u.Z.
32. Jahr = 573/572 v.u.Z.
41. Jahr = 564/563 v.u.Z.
42. Jahr = 563/562 v.u.Z.
Nabonid:
1. Jahr = 555/554 v.u.Z.
Text LBART 1419 umspannt die gesamte Zeit vom 17. Jahr Nabopolas-sars
(609/608 v.u.Z.) bis zum 18. Jahr Artaxerxes' (447/446 v.u.Z.).
Dieser Text enthält detaillierte Beschreibungen aufeinander folgender Mondfinsternisse in
regelmäßigen, ununterbrochenen Abschnitten zu je 18 Jahren, durchgehend vom Anfang bis
zum Ende.
Die Beobachtungen sind mit Datumsangabe versehen und nennen das Regierungsjahr und den Namen des jeweiligen Königs.
Diese Tafel alleine bietet ein Netzwerk absoluter Daten, legt die Länge
der neubabylonischen Epoche fest und macht die Chronologie dieses Zeitabschnitts zu einer
absoluten Chronologie. In dem Text sind folgende absolute Daten in 18-Jahres-Abständen
enthalten:
Nabopolassars 17. Jahr = 609/608 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Nebukadnezars 14. Jahr = 591/590 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Nebukadnezars 32. Jahr = 573/572 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Nabonids 1. Jahr = 555/554 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Kyros 2. Jahr = 537/536 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Darius 3. Jahr = 519/518 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Darius 21. Jahr = 501/500 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Xerxes 3. Jahr = 483/483 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Xerxes 21. Jahr = 465/464 v.u.Z.
+ 18 Jahre = Artaxerxes 18. Jahr = 447/446 v.u.Z.
Hierbei handelt es sich um beobachtete Mondfinsternisse, dieselbe Art
von Beobachtungen, die auch Ptolemäus in seinem Almagest verzeichnet.
Wenn wir uns die Handvoll Angaben ansehen, die Ptolemäus für die drei Jahrhunderte
angibt, und sie mit der Fülle von Beobachtungen vergleichen, die uns aus den
Keilschrifttafeln aus derselben Zeit zur Verfügung stehen, wie den Tagebüchern und den
Saros-Texten, so wird deutlich, dass die absolute Chronologie dieser Epoche auch ohne die
Beobachtungen des Ptolemäus feststeht.
Jede der vier Tafeln liefert absolute Daten aus der Herrschaftszeit Nebukadnezars und ist eine Bestätigung dafür, dass Nebukadnezars 18. Jahr, in dem Jerusalem verwüstet wurde, auf das Jahr 587/586 v.u.Z. fiel, nicht auf das Jahr 607.
Trotz der überwältigenden Fülle von Beobachtungen, die auf den Keilschrifttexten aus Babylon erhalten geblieben sind, verweist unserer Literatur weiterhin auf Ptolemäus und seine astronomischen Angaben; sie tun dies in dem Bemühen, das Vertrauen in die allgemein akzeptierte Chronologie der neubabylonischen Zeit zu unterminieren.
Dadurch wird der falsche Eindruck erweckt, dass diese Chronologie sich noch immer auf die von Ptolemäus aufgezeichneten Beobachtungen gründet, und zitierte den bekannten Gelehrten Prof. Otto Neugebauer, der gesagt hat: "Die Angaben aus dem Almagest machen das Rückgrat für jegliche neuzeitliche Chronologie des Altertums aus".
Dabei wird aber verschwiegen, dass Neugebauer mit
"neuzeitlich" die Zeit vom 16. Jahrhundert an meinte.
Nur zwei Seiten weiter aber weist er darauf hin, dass die astronomischen Angaben des
Ptolemäus inzwischen von den astronomischen Keilschrifttafeln abgelöst worden sind, auf
denen "gesicherte chronologische Angaben zu Beobachtungen aus dem Altertum"
enthalten sind.
Neugebauer fährt fort:
"Die unerschöpfliche Fülle astronomischer Aufzeichnungen, die während der letzten
drei bis vier vorchristlichen Jahrhunderte in Babylon gesammelt wurden, werden neuen
Forschungsansätzen als Prüfstein dienen, ganz ähnlich, wie es die Daten des Ptolemäus
für eine frühere Phase der modernen Astronomie waren".
Eine Textgruppe, die astronomische Beobachtungen von Astronomen
Babyloniens wiedergibt, ist von Prof. A. Sachs "astronomische Tagebücher"
genannt worden.
Ein solches "Tagebuch" umfasst gewöhnlich sechs oder sieben Monate der ersten
oder zweiten Hälfte eines bestimmten babylonischen Jahres und nennt die Stellung des
Mondes bei seiner ersten und letzten Sichtbarkeit an einem bestimmten Tag, dazu die
Positionen der Planeten Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn.
Hinzugefügt werden viele weitere Informationen, wie meteorologische Beobachtungen, Erdbeben, Marktpreise usw.
Über 1200 Fragmente astronomischer Tagebücher verschiedener Größe sind entdeckt worden, doch nur etwa ein Drittel von ihnen kann datiert werden, der Rest ist zu bruchstückhaft.
Die meisten dieser Texte sind in den 1870er und 1880er Jahren entdeckt worden und befinden sich fast alle im Britischen Museum.
Zur Mehrzahl umfassen sie die Zeit von 385 bis 60 v.u.Z. und enthalten
astronomische Beobachtungen aus etwa 180 dieser 325 Jahre, womit die Chronologie dieses
Zeitabschnitts auf eine solide Grundlage gestellt wird.
Ein halbes Dutzend Tagebücher stammt aus dem 5., 6. und 7. Jahrhundert v.u.Z.
Der für unsere Zwecke wichtigste Text trägt die Bezeichnung VAT 4956 und befindet sich
in der Vorderasiatischen Abteilung des Museums in [Ost-]Berlin.
Dieses Tagebuch. ist datiert vom 1. Nisan des 37. Regierungsjahres Nebukadnezars bis zum 1. Nisan seines 38. Jahres. P. V. Neugebauer und E. F. Weidner haben 1915 eine Übersetzung und sorgfältige Untersuchung des Textes veröffentlicht.
Von den vielen Beobachtungen, die VAT 4956 enthält, sind etwa 30 so genau, dass neuzeitliche Astronomen leicht den exakten Tag feststellen können, an dem sie gemacht wurden.
Auf diese Weise ließ sich zeigen, dass diese Beobachtungen (des Mondes und der fünf Planeten) sämtlich im Jahr 568/67 v.u.Z. angestellt worden sein müssen. (In astronomischen Berechnungen, die zwischen l v.u.Z. und l u.Z. ein Jahr Null einschieben, wird das Datum als - 567/566 angegeben.)
Wenn Nebukadnezars Regierungsjahr das Jahr 568/567 v.u.Z. war, dann muss sein erstes Jahr 604/603 v.u.Z. gewesen sein und sein 18. Jahr, in dem er Jerusalem verwüstete, war 587/586 v.u.Z.
Hätten diese Beobachtungen alle auch 20 Jahre früher gemacht werden können, im Jahr 588/587 v.u.Z., das gemäß der im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel enthaltenen Chronologie dem Regierungsjahr Nebukadnezars entsprach?
Neuzeitliche Erforscher der Zeitrechnung weisen darauf hin, dass es eine derartige Kombination astronomischer Positionen in Tausenden von Jahren nicht wieder geben würde.
Nehmen wir ein Beispiel.
Laut Angaben in diesem "Tagebuch" war der Planet Saturn am 1. Nisan und 1. Airu
"gegenüber dem südlichen Fische des Tierkreises (d.h. südlich des Sternbilds
Wassermann)" sichtbar.
Da der Saturn eine Umlaufzeit von 29,5 Jahren hat, wandert er in 29,5 Jahren einmal durch
den ganzen Tierkreis.
In jedem der zwölf Sternzeichen hält er sich also etwa zweieinhalb Jahre auf.
Das heißt, dass man ihn gegenüber dem südlichen Teil des Sternbilds Fische 29,5 Jahre
vor dem Jahr 568/567 v.u.Z. gesehen haben konnte, also im Jahr 597/596, aber mit
Sicherheit nicht 20 Jahre zuvor, im Jahr 588/587!
Berücksichtigt man außerdem die unterschiedlichen Umlaufzeiten der
anderen vier in dem Text erwähnten Planeten, dazu noch die Positionen des Mondes, so
leuchtet unmittelbar ein, weshalb eine derartige Kombination von Beobachtungen in
Tausenden von Jahren nicht wieder vorkommt. Die auf der Tafel VAT 4956 angegebenen
Beobachtungen müssen im Jahr 568/567 v.u.Z. angestellt worden sein, denn sie passen zu
keiner anderen Konstellation, die es Tausende von Jahren vorher oder nachher gegeben hat!
Damit stützt VAT 4956 die Chronologie der neubabylonischen Ära, so wie sie von den
Historikern aufgestellt wurde, in ganz besonderem Maße.
Und dennoch spricht das Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel unter dem
Begriff Chronologie:
(a) Die Beobachtungen in Babylon können fehlerhaft gewesen sein. Die Astronomen Babylons
waren besonders an Himmelsereignissen kurz über dem Horizont interessiert, beim Auf- und
Untergang des Mondes und der Sonne. Der von Babylon aus sichtbare Horizont ist jedoch
häufig durch Sandstürme verdunkelt.
Danach wird Prof. Neugebauer mit den Worten zitiert, Ptolemäus klage über "den Mangel an verlässlichen Planetenbeobachtungen (aus dem alten Babylon)".
Die Beschreibung der meteorologischen Situation in Babylon ist zwar sicher richtig, doch ist damit nicht gesagt, dass die Planetenbeobachtungen im allgemeinen unzuverlässig waren.
Der von Babylon aus sichtbare Horizont war nicht an jedem Tag durch Sandstürme verdunkelt, und etliche Planetenstellungen konnten viele Tage hintereinander beobachtet werden, wie z.B. die Position des Saturn, die gemäß unserem Keilschrifttext "gegenüber dem südlichen Fische des Tierkreises" zu sehen war.
Wie bereits erwähnt, kann .man den Saturn gegenüber jedem der zwölf
Tierkreiszeichen im Durchschnitt zweieinhalb Jahre lang beobachten.
Seine Position im südlichen Bereich der Fische war also mehrere Monate lang sichtbar, so
dass die Astronomen Babylons unmöglich einen Fehler bezüglich der Stellung dieses
Planeten im 37 Regierungsjahr Nebukadnezars machen konnten, selbst wenn es viele
Sandstürme gegeben hätte!
Darüber hinaus beobachteten die babylonischen Astronomen den Mond und
die Planeten regelmäßig und systematisch;
Tag für Tag verfolgten sie deren Lauf durch den Tierkreis.
Bereits in der neubabylonischen Zeit hatten sie Berechnungsmethoden
entwickelt, um damit astronomische Ereignisse vorauszusagen.
Einige "Beobachtungen" aus den Tagebüchern waren gar keine eigentlichen Beobachtungen, sondern vorausberechnete Himmelsereignisse.
Bei Nachprüfung durch neuzeitliche Astronomen stellten sich diese Berechnungen gewöhnlich als korrekt heraus.
So wird auf VAT 4956 eine Mondfinsternisbeobachtung für den 15. Sivan
angegeben.
Der oder die Astronomen hatten diese Finsternis mit Hilfe einer bekannten
Finsternisperiode berechnet und sie deshalb in dem Text als atalu Sin bezeichnet, was
"vorausberechnete Mondfinsternis" bedeutet.
Darauf folgten wahrscheinlich die Worte (der Text weist hier Schäden auf) sä etelik
(LU), "welche ausfiel", d.h. in Babylon nicht sichtbar war.
Neuere Berechnungen haben das bestätigt.
Die Finsternis ereignete sich am 4. Juli 568 v.u.Z. (Julianischer Kalender), war aber, da
sie nachmittags begann, in Babylon nicht sichtbar.
Dass die Beobachtungen, die auf der Tafel VAT 4956 angegeben sind, im wesentlichen
stimmen, erkennt man aus der Tatsache, dass sie alle (mit ein oder zwei Ausnahmen, bei
denen Abschreibfehler vorliegen) zum selben Jahr passen.
Bei fehlerhafter Beobachtung wäre das nicht möglich gewesen.
Prof. Otto Neugebauer, scheint übrigens den Informationen aus den Tagebüchern kein Misstrauen entgegenzubringen.
(b) Zweitens ist es eine Tatsache, dass die allermeisten astronomischen Tagebücher, die gefunden wurden, nicht in der Zeit des neubabylonischen oder persischen Reiches, sondern in der Seleukidenzeit (312-64 v.u.Z.) geschrieben wurden, obwohl sie Angaben über diese früheren Epochen enthalten. Historiker vermuten, dass sie Abschriften älterer Dokumente sind.
Doch die Historiker "vermuten" nicht nur, dass es sich um
Kopien älterer Texte handelt.
In den am weitesten zurückliegend datierten Tagebüchern wird die Mühe deutlich, die die
Abschreiber hatten, die ihnen vorliegenden alten Urkunden, die sie gerade kopierten, zu
verstehen.
Manche waren zerbrochen oder sonst wie beschädigt, und häufig wurde in ihnen eine
Terminologie gebraucht, die die Abschreiber zu "modernisieren" suchten.
Auch bei der Tafel VAT 4956 wird das ganz offenkundig.
Zweimal im Text fügte der Schreiber die Bemerkung "abgebrochen, verlöscht"
hinzu, um anzudeuten, dass er ein Wort in der Vorlage nicht lesen konnte.
Der Schreiber ist ersichtlich bemüht gewesen, die altertümliche Terminologie zu ändern.
Hat er aber auch etwas am Inhalt der Tafel geändert?
In dieser Frage kommen Weidner und Neugebauer zu dem Schluss:
"Inhaltlich bietet unser Exemplar aber natürlich ein getreues Abbild der
Urschrift".
Angenommen, spätere Abschreiber hätten einige der 30 vollständig
erhaltenen Beobachtungen von VAT 4956 verfälscht.
Welche Wahrscheinlichkeit besteht dann, dass alle diese "verfälschten"
Beobachtungen in ein und dasselbe Jahr passen, genau das Jahr, das auch die
Königsinschriften, die Geschäftsurkunden, die Chroniken, Berossos und der Ptolemäische
Kanon bestätigen, nämlich Nebukadnezars 37. Regierungsjahr?
Zufällige Fehler dieser Art "passen" nicht in einem solchen
Ausmaß zusammen.
Darum gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln, dass auf der uns erhaltenen Tafel die
ursprünglichen Beobachtungen bewahrt wurden.
(c) Und schließlich beweist die Tatsache, dass die astronomischen
Angaben (so wie sie heute gedeutet und verstanden werden) auf den entdeckten Tafeln im
wesentlichen stimmen - wie das bei Ptolemäus der Fall ist -, noch nicht, dass die damit
verbundenen geschichtlichen Angaben ebenfalls korrekt sind.
So wie Ptolemäus die Regierungszeiten der alten Könige (wie er sie annahm) einfach als
einen Rahmenbau verwendete, in den er seine astronomischen Daten einsetzte, so können
auch die Verfasser (oder Abschreiber) der
astronomischen Texte aus der Seleukidenzeit in ihre astronomischen Texte einfach das
eingesetzt haben, was damals die anerkannte oder 'gängige' Chronologie war.
Hier wird unterstellt, die Abschreiber aus späterer Zeit hätten die
Urkunden beim Kopieren gefälscht, damit sie mit ihren eigenen Vorstellungen über die
Chronologie des alten Babylon und Persien übereinstimmten.
So heißt es einmal in der Zeitschrift Erwachet! Vom 8.8.1972 Seite 28 der Kopist könnte
in dem Tagebuch VAT 4956 "das 'siebenunddreißigste Jahr Nebukadnezars' eingefügt
haben".
Ist diese Theorie plausibel?
Wie schon gesagt, ist die Tafel VAT 4956 auf die Zeit vom 1. Nisan des 37. Jahrs
Nebukadnezars bis 1. Nisan seines 38. Jahres datiert.
Darüber hinaus sind beinahe alle Ereignisse, die erwähnt werden, mit Datum -Monat, Tag
und Tageszeit - versehen.
Im ganzen Text erscheinen vierzig solche Daten, wenn auch das Jahr natürlich nicht an
allen Stellen noch einmal genannt wird.
Auf diese Weise sind alle bekannten Tagebücher datiert.
Hätten die Abschreiber die Jahresangaben in den Texten fälschen wollen, so hätten sie
den Namen des regierenden Königs ändern müssen, denn wenn das 37. Jahr Nebukadnezars
auf 588/587 v.u.Z. fiel, wie es im Erwachet behauptet wird, dann müsste er im Jahr
568/567, als die Beobachtungen von VAT 4956 gemacht wurden, schon viele Jahre tot gewesen
sein.
Ist es wirklich wahrscheinlich, dass die Abschreiber aus der Seleukidenzeit derartig groß angelegte Fälschungen unternahmen?
Was wissen wir über die zu ihrer Zeit "gängige" Chronologie, die angeblich das Motiv für diesen bewussten Betrug gewesen sein sollte?
Die Chronologie des Berossos für das neubabylonische Reich stammt aus der Seleukidenzeit und stellt augenscheinlich das zeitgenössische, "gängige" Konzept der neubabylonischen Chronologie dar.
Die Angaben von Berossos über die Herrschaftszeiten der neubabylonischen Könige sehen für Nebukadnezars 37. Jahr das Jahr 568/567 v.u.Z. vor, genau wie VAT 4956.
Und was vor allem zählt:
Die neubabylonische Chronologie des Berossos befindet sich, in vollständiger
Übereinstimmung mit der Chronologie, die man den vielen zeitgenössischen Texten aus der
neubabylonischen Zeit selbst entnehmen kann, wie den Chroniken, Königsinschriften,
Handelsurkunden und mit ägyptischen Quellen aus derselben Zeit!
Die "gängige" neubabylonische Chronologie in der Seleukidenzeit war demnach die wahre, korrekte Chronologie, und die Kopisten hatten keinen Grund, die alten Urkunden zu ändern, um sie ihr anzupassen.
Der Theorie, sie hätten diese Urkunden gefälscht, ist damit vollständig die Grundlage entzogen. Zudem wird sie durch ein weiteres, noch unveröffentlichtes Tagebuch vollständig widerlegt.
Prof. Abraham J. Sachs, der als die führende Autorität auf dem Gebiet
der astronomischen Tagebücher gilt, beschrieb sie kurz in einem Artikel aus dem Jahr
1974.
Er sagt, das älteste datierbare Tagebuch enthalte Beobachtungen aus dem Jahr 652 v.u.Z.,
und erklärt, wie er dieses Datum ermitteln konnte:
"Die astronomischen Angaben reichten nur ganz knapp aus, um dieses Datum ganz sicher
anzugeben. Ich war sehr erleichtert, als ich das Datum durch die Übereinstimmung einer
auf der Tafel enthaltenen historischen Angabe mit einer entsprechenden Angabe für -651 in
einer Gutdatierten historischen Chronik bestätigen konnte'.
Die astronomischen Angaben in dem Tagebuch legen klar das Jahr 652/651 v.u.Z. als das Jahr der Beobachtung fest.
Sachs schreibt: "Die erhaltenen astronomischen Ereignisse (letzte Sichtbarkeit von Merkur hinter den Fischen, letzte Sichtbarkeit von Saturn hinter den Fischen, beides um den 14. Tag des 1. Monats; Stillstand des Mars im Skorpion am 17. Tag des ersten Monats; erste Sichtbarkeit des Merkurs in dem Fischen am 6. Tag des 12. Monats) legen das Datum eindeutig fest"
Hervorhebenswert ist, dass dieses Tagebuch nicht von späteren
Abschreibern umdatiert worden sein kann, da Name des Königs, Regierungsjahr und
Monatsnamen abgebrochen sind. Diese Angaben lassen sich aber ermitteln auf Grund der
Nennung eines historischen Ereignisses in dem Tagebuch.
Unter Monat 12, Tag 27 heißt es darin, der König von Babylon sei in eine Schlacht bei
einem Ort namens Hirit verwickelt.
Es trifft sich gut, dass diese Schlacht auch in einer bekannten babylonischen Chronik
erwähnt wird.
Dabei handelt es sich um die so genannte "Akitu-Chronik" (B. M. 86379), die
einen Teil der Herrschaft Schamasch-schumukins behandelt, vor allem seine letzten fünf
Jahre (das 16. bis 20.). Das Datum der Schlacht bei Hirit wird für sein 16. Jahr wie
folgt datiert:
Das 16. Jahr von Schamasch-schuma-ukin ... Am 27. Adar (dem 12. Monat!) kämpften die
Heere Assyriens und Akkads in Hirit. Die Truppen Akkads zogen sich vom Schlachtfeld
zurück und erlitten eine große Niederlage.
Die astronomischen Ereignisse, die im Tagebuch erwähnt werden, legen
die Schlacht bei Hirit auf den 27. Adar des Jahres 651 v.u.Z. fest".
Gemäß der "Akitu-Chronik" fand diese Schlacht an diesem Ort an diesem Tag im
16. Jahr Schamasch-schumukins statt.
Damit fiel Schamasch-schumukins 16. Jahr auf das Jahr 652/651 v.u.Z. und seine 20jährige
Herrschaft umfasste die Zeit von 667 bis 648 v.u.Z.
Genau diese Zeit geben die Historiker schon seit langem für die Herrschaft von
Schamasch-schumukin an.
Darum schließt Prof. Sachs auch mit folgenden Worten:
"Vielleicht sollte ich hinzufügen, dass es niemals einen Zweifel bezüglich der
absoluten Chronologie der Regierungszeit Schamasch-schuma-ukins gegeben hat.
Durch dieses Tagebuch wird sie nur einmal mehr bestätigt".
Die Herrschaftszeit Schamasch-schumukins ist beispielsweise aus dem
Ptolemäischen Kanon bekannt, der ihm 20 Jahre zuweist und seinem Nachfolger Kandalanu 22
Jahre.
Danach bestieg Nabopolassar, der Vater Nebukadnezars, den Thron.
Diese Zahlen stimmen mit den alten Keilschriftquellen völlig überein.
Sowohl Handelsurkunden wie auch die "Akitu-Chronik" und die "Königsliste
von Uruk" zeigen übereinstimmend, daß Schamasch-schumukin 20 Jahre regierte und
dass vom 1. Jahr Kandalanus bis zum 1. Jahr Nabopolassars 22 Jahre verstrichen.
So erhärtet das Tagebuch B. M. 32312 wiederum die schon gezeigte
Chronologie der neubabylonischen Ära:
Schamasch-schumukin 20 Jahre 667-648 v.u.Z.
Kandalanu 22 Jahre 647-626 v.u.Z.
Nabopolassar 21 Jahre 625-605 v.u.Z.
Nebukadnezar 43 Jahre 604-562 v.aZ.
usw.
Durch dieses Tagebuch wird erneut die Königsliste im Ptolemäischen Kanon bestätigt und die Zahl der Beweise, die gegen das Jahr 607 v.u.Z. sprechen, weiter vermehrt.
Eine Verschiebung des 18. Jahrs Nebukadnezars von 587 auf 607 v.u.Z. würde auch das 16. Jahr Schamasch-schumukins von 652 auf 672 v.u.Z. verschieben.
Auf Grund der Angaben im Tagebuch B. M. 32312 wird eine solche Verschiebung aber unmöglich gemacht.
Und wie schon gesagt, kann niemand behaupten, spätere Kopisten hätten in diesem Tagebuch die Worte "das 16. Jahr von Schamasch-schumukin" eingefügt, denn an dieser Stelle ist die Tafel zerbrochen und es steht dort überhaupt nichts mehr!
Die einzigartige historische Angabe in diesem Text, die in der
"Akitu-Chronik" wiederholt wird, bindet das Tagebuch an Schamasch-schumukins 16.
Jahr.
Man kann diese Quelle daher als unabhängiges Zeugnis ansehen, das die Authentizität der
Daten aus VAT 4956 und anderen Tagebüchern bekräftigt.
Die beiden ältesten Tagebücher, BM 32312 und VAT 4956, liefern absolute Daten, auf die sich die assyrisch-babylonische Chronologie gründen lässt.
Aus der Tafel BM 32312 geht - in Kombination mit der Akitu-Chronik - hervor, dass das 16. Jahr von Schamaschschumu-kin auf die Jahre 652/651 v.u.Z. fiel.
Und aus VAT 4956 ergibt sich über jeden vernünftigen Zweifel erhaben, dass Nebukadnezars 37. Regierungsjahr das Jahr 568/567 v.u.Z. war.
Hervorzuheben ist, dass jedes der Tagebücher eine Vielzahl von
Beobachtungen enthält.
So stehen auf VAT 4956 zum Beispiel etwa 30 detaillierte Beobachtungen aus ein und
demselben Jahr.
Es gibt also viel mehr Beobachtungen als Tagebücher.
Es ist einsichtig, dass mit diesen Beobachtungen die Aufzeichnungen des Claudius Ptolemäus vollständig überflüssig werden.
Im astronomischen Tagebuch VAT 4956 wird das 37. Jahr Nebukadnezars auf
568/567 v.u.Z. datiert.
Damit ergibt sich 587/586 v.u.Z. für sein 18. Jahr (anstelle von 607/606 v.u.Z.), und das
ist auch der Grund dafür, dass die Wachtturm-Gesellschaft versucht, die Zuverlässigkeit
der Tagebücher und anderer astronomischer Texte zu untergraben.
Für sie liegt das Problem darin, dass die Quellen, die sie verwirft, weil sie das Jahr 587 v.u.Z. stützen, von derselben Art sind wie diejenigen, die sie braucht, um den Sturz Babylons auf 539 v.u.Z. zu datieren; und dieses Datum muss sie zwangsläufig anerkennen, um überhaupt zu einer Chronologie zu kommen.
Um das Jahr 539 v.u.Z. festzulegen, zieht die Wachtturm-Gesellschaft in dem Einsichtenbuch einen astronomischen Text hinzu, der in das siebente Jahr des Kambyses datiert wird.
Dem Leser wird allerdings nicht mitgeteilt, dass es sich bei diesem
Text, der als Strm. Kambys. 400 bekannt ist, ebenfalls um eine Art astronomisches Tagebuch
handelt.
Die Gesellschaft bezieht sich auf zwei in diesem Text erwähnte Mondfinsternisse und zieht
dann den Schluss:
"So lässt sich mit Hilfe dieses Textes der Beginn des siebenten
Jahres von Kambyses II. auf den Frühling 523 v.u.Z. festlegen.
Hierbei handelt es sich um ein astronomisch belegtes Datum".
Um aber zum Jahr 539 v.u.Z. zu gelangen, muss man auch wissen, wie lange
der Amtsvorgänger von Kambyses, Kyros, regiert hat.
Hierfür ist die Gesellschaft gezwungen, die Informationen einer weiteren Sorte
Keilschrifttexte anzukennen, der Vertragstäfelchen:
"Das letzte in die Herrschaftszeit von Kyros II. datierte Täfelchen stammt aus dem
23. Tag im fünften Monat seines neunten Jahres ... sein erstes Jahr war nach dieser
Rechnung 538 v.u.Z. und sein Antrittsjahr war 539 v.u.Z.".
Zur Festlegung des Datums 539 v.u.Z. benötigt die
Wachtturm-Gesellschaft nicht weniger als drei Quellen:
a) astronomisches Tagebuch
b) Mondfinsternis
c) Vertagstäfelchen.
Und doch weist sie auf den folgenden Seiten desselben Artikels (S. 454-456) ähnliche
Quellen dieser Art zurück, weil sie das Jahr 587 v.u.Z. für den Sturz Jerusalems
stützen.
Träfe die Kritik der Wachtturm-Gesellschaft an den astronomischen Tagebüchern zu, so würde sie auch für Strm. Kambys. 400 gelten.
Diese Tafel ist wie VAT 4956 die Kopie eines älteren Originals.
Man kann sie sogar kaum als eine Kopie bezeichnen.
F. X. Kugler, der herausragende Fachmann für astronomische Texte, wies bereits 1903
darauf hin, dass diese Tafel nur ein Teil einer Kopie ist.
Dem Abschreiber lag offensichtlich ein bruchstückhaftes Vorbild vor und er versuchte, die Lücken im Text durch eigene Berechnungen zu füllen.
Darum enthält nur ein Teil von Strm. Kambys. 400 echte Beobachtungen.
Bei den übrigen handelt es sich um Zusätze eines nicht sehr fähigen Abschreibers aus
sehr viel späterer Zeit.
Kugler sagt dazu: "Nicht einer der mir bekannten astronomischen Texte bietet so viele Widersprüche und ungelöste Rätsel wie Strm. Kambys. 400".
Im Gegensatz dazu zählt die Tafel VAT 4956 zu den besterhaltenen
astronomischen Tagebüchern. Obwohl sie ebenfalls eine spätere Kopie ist, handelt es sich
nach Expertenmeinung um eine getreue Reproduktion des Originals.
Zur Festlegung des Datums der Eroberung Babylons ist es viel sicherer, von der Herrschaft
Nebukadnezars auszugehen und von dort aus voranzuschreiten, als bei der Regierung des
Kambyses zu beginnen und rückwärts zu rechnen.
Das Jahr 539 v.u.Z. als Jahr des Sturzes von Babylon wurde ursprünglich unter
Hinzuziehung der Herrschaft Nebukadnezars errechnet, die in der Tafel VAT 4956 und anderen
astronomischen Texten datiert wird:
Das Jahr 539 als Jahr des Sturzes Babylons wurde errechnet... indem man vom Jahr des Endes
der Herrschaft Nabopolassars, 605 v.Chr., weiterzählte, und zwar für Nebukadnezar 43,
Amel-Marduk 2, Nergal-shar-usur 4, Labschi-Marduk nur das Antrittsjahr, Nabonid 17 Jahre =
66 Jahre.
Die Wachtturm-Gesellschaft akzeptiert nur das Endergebnis dieser Rechnung, lehnt jedoch die Rechnung selbst und deren Ausgangspunkt ab, weil sie dem Jahr 607 v.u.Z. widersprechen.
Die astronomischen Tagebücher werden pauschal abgelehnt, insbesondere VAT 4956, andererseits ist man gezwungen, das problematischste Tagebuch von allen zu akzeptieren - Strm. Kambys. 400.
Man hätte sicher Mühe, ein schlagenderes Beispiel für wissenschaftliche Unehrlichkeit zu finden.
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der neunte Tag.
Geschrieben von anonym am 10. Dezember 2005 01:06:12:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Opa liebte die Bibel und zeigte uns, wie wir sie lesen sollten.
Oma hatte es am liebsten, wenn er aus dem Buch Ruth las.
Wir hörten gerne die Berichte von Joseph und seinen Brüdern oder von David und Goliath.
Diese Geschichten begeisterten uns.
Großpapa las laut vor, denn er las am besten von uns allen.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa sagte:
Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen
Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in
den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um
,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte
Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus
#########################################################
Dein Königreich komme (1981) auf Seite 187:
Christen, die an die Bibel glauben, haben immer wieder festgestellt,
daß die Aussagen der Bibel der Kritik standhalten und sich als genau und glaubwürdig
erweisen.
Sie erkennen, daß die Bibel, das inspirierte Wort Gottes, als Maßstab gebraucht werden
kann, an dem man weltliche Geschichtsberichte und Ansichten messen kann.
Erwachet 74 8. 10. S. 25-26
Aus der Geschichte lernen
Die Bibel als Geschichtswerk
Ein mit absoluter Ehrlichkeit geschriebener Geschichtsbericht ist in der Bibel zu finden.
Je intensiver sich ein gottesfürchtiger Mensch mit Geschichte befaßt, desto höher
schätzt er die geschichtlichen Berichte der Bibel ein. Die Bibel enthält den ältesten
zusammenhängenden Geschichtsbericht, der dem Menschen zur Verfügung steht. Der
Historiker H. E. Barnes gibt folgendes zu: Die Ehre, den ersten wirklich
historischen Geschichtsbericht von beträchtlichem Umfang verfaßt zu haben, gebührt den
Hebräern des alten Palästinas", denen die Aufgabe übertragen worden war, die Bibel
zusammenzustellen.
Aber einige fragen: Wieso kann man von den geschichtlichen Aufzeichnungen in der Bibel
sagen, sie seien etwas ganz Besonderes? Wird darin nicht das Volk Israel verherrlicht?
Wird vom Leser nicht erwartet, daß er unglaubhafte Dinge für wahr hält, ja sogar
Wunder?
Es stimmt, daß ein großer Teil der Bibel von der Geschichte Israels handelt. Aber wer
kann bestreiten, daß die Geschichte Israels, die in der Bibel enthalten ist, absolut
ehrlich dargestellt ist? In diesem Buch wird nicht nur über die guten Eigenschaften
Israels berichtet, sondern auch die schlechten werden erwähnt. Sowohl das Volk als Ganzes
als auch das Leben einzelner dient als Beispiel dafür, wie jemand, der es ablehnt, nach
den hohen Sittenmaßstäben Gottes zu leben, bestraft wird. Die in der Bibel berichtete
Geschichte zeigt, daß Gott das Volk Israel hart bestrafte und daß er es schließlich als
sein Bundesvolk verwarf.
Nein, im Geschichtsbericht der Bibel wird kein bestimmtes Volk oder keine bestimmte Rasse
verherrlicht, sondern darin wird deutlich gesagt, daß ihm [Gott] in jeder Nation
der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar ist" (Apg. 10:35).
Es stimmt auch, daß in dieser Geschichtsdarstellung von Wundern berichtet wird. Aber ehe
man sie deshalb ablehnt, sollte man bedenken, daß sich der Rahmen, in dem sich diese
Wunder ereigneten, als historisch zuverlässig und absolut glaubwürdig erwiesen hat.
Wieso kann das gesagt werden? Weil in diesem Bericht Zeit- und Ortsangaben gemacht werden.
Als Beispiel sei der Bibelbericht über die Teilung des Roten Meeres erwähnt, die
erfolgte, damit das Volk Israel Ägypten verlassen konnte. Es gibt Personen, die diesen
von Moses, einem Augenzeugen, stammenden Bericht nicht glauben können. Viele dieser
Personen haben ihn aber noch nie selbst aufmerksam durchgelesen.
Wer den Bericht jedoch sorgfältig durchliest (er ist in 2. Mose in den Kapiteln 12 bis 15
zu finden), wird feststellen, daß Personen- und Ortsnamen darin angegeben werden.
(Vergleiche 4. Mose 33:1-8.)
Ferner wird darin erwähnt, zu welchem Zeitpunkt sich der Aufenthalt der Israeliten in
Ägypten seinem Ende näherte: Die Wohnzeit der Söhne Israels, die in Ägypten
gewohnt hatten, betrug vierhundertdreißig Jahre. Und es begab sich am Ende der
vierhundertdreißig Jahre, ja es begab sich an eben diesem Tag, daß alle Heere Jehovas
aus dem Land Ägypten auszogen" (2. Mose 12:40, 41; vergleiche 1. Könige 6:1).
Im Geschichtsbericht der Bibel werden somit in Verbindung mit den Vorgängen am Roten Meer
glaubwürdige Zeit- und Ortsangaben gemacht. Was hätte ein Historiker, ganz gleich, wann
oder wo er gelebt hätte, seinem Bericht sonst noch hinzufügen können, um zu beweisen,
daß er niederschrieb, was er wirklich sah? Nichts. Was berechtigt also dazu, diesen
biblischen Bericht als geschichtlich unzuverlässig beiseite zu schieben? Nichts!
Die geschichtlichen Aufzeichnungen der Bibel sind glaubwürdig. Sie heben wie kein anderer
Geschichtsbericht die Zuverlässigkeit des prophetischen Wortes Gottes sowie die
Überlegenheit der göttlichen Sittengesetze hervor und zeigen, daß Gott sich ständig um
seine Schöpfung kümmert. Daher ist es für den Menschen am nützlichsten, wenn er sich
mit den Taten vertraut macht, die Gott im Verlauf der Geschichte gewirkt hat und über die
in der Bibel berichtet wird (Röm. 15:4).
Die Bibel Gottes oder Menschenwort?
Kap. 14 S. 186-188
Die Bibel und du
Ihre Autorität anerkennen
Wie der Apostel Paulus sagte, ist die Bibel nützlich zum Lehren,
zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge" (2. Timotheus 3:16). Mitunter ist
jedoch das, was die Bibel sagt, nicht beliebt.
Was aber, wenn es einem persönlich
schwerfällt, das zu akzeptieren, was die Bibel zu solchen Themen sagt?
Nun, Christen haben gelernt, daß es stets weise ist, dem Wort Gottes zu folgen. Warum?
Weil es, auf lange Sicht gesehen, für jeden das beste ist (Sprüche 2:1-11). Fest steht
jedenfalls, daß Menschen, was Weisheit anbelangt, ihre Grenzen haben. Sie können selten
die letzte Konsequenz ihrer Handlungen voraussehen. Der Prophet Jeremia erklärte:
Ich weiß wohl, o Jehova, daß nicht beim Erdenmenschen sein Weg steht. Es steht
nicht bei dem Mann, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten" (Jeremia
10:23).
Wir brauchen uns nur umzusehen und werden feststellen, daß dem so ist. Die meisten
Probleme in der Welt sind darauf zurückzuführen, daß die Menschen nicht den Rat des
Wortes Gottes befolgen. Die lange Leidensgeschichte der Menschheit beweist, daß es den
Menschen nicht gelungen ist, in Fragen der Moral richtige Entscheidungen zu treffen. Gott
ist unendlich weiser als wir. Warum sollten wir nicht das akzeptieren, was er zu sagen
hat, statt uns auf unsere eigene Weisheit zu verlassen? (Sprüche 28:26; Jeremia 17:9).
Kein Mensch ist vollkommen
Die Bibel macht uns darauf aufmerksam, daß wir noch auf einem weiteren Gebiet Hilfe
benötigen. Wir alle haben eine ererbte Neigung zum Sündigen. Die Neigung des
Menschenherzens [ist] böse . . . von seiner Jugend an" (1. Mose 8:21; Römer 7:21).
Erschwerend wirkt dabei der Umstand, daß wir in einer Welt leben, die sich nicht an
biblische Grundsätze hält. Folglich benötigen wir nicht nur Hilfe, um die Bibel zu
verstehen, sondern auch Beistand, um das Gelernte in die Tat umsetzen zu können. Deshalb
ermuntert uns die Bibel, mit Menschen Umgang zu haben, die nach göttlichen Normen leben
möchten. Der Psalmist schrieb: Ich habe die Versammlung der Übeltäter gehaßt,
und bei den Bösen sitze ich nicht. . . . Inmitten der versammelten Scharen werde ich
Jehova segnen." Und in einem anderen Psalm heißt es: Wie gut und wie lieblich
es ist, wenn Brüder in Einheit beisammenwohnen!" (Psalm 26:5, 12; 133:1).
###########################################
****************************************************************
Lukas 21:24
und sie werden durch die Schärfe des Schwertes fallen und als Gefangene zu allen Nationen
geführt werden; und Jerusalem wird von den Nationen zertreten werden, bis die bestimmten
Zeiten der Nationen erfüllt sind.
Der Textzusammenhang verweist auf eine buchstäbliche Erfüllung diese
Prophezeiung.
Der sich mit der Buchstäblichen Stadt Jerusalem erfüllt hat.
Dies ist der einfachste und naheliegendste Schluss, auf den der Kontext
von Lukas 21:24 hinweist und der vom Ablauf der Weltgeschichte bestätigt wird.
Jeder Versuch, hiervon abzuweichen, muss sowohl mit dem Textzusammenhang wie auch mit den
historischen Fakten brechen.
So wird im Wachtturm vom 15. Februar 1982 auf Seite 29 berichtet, der Präsident der
Wachtturm-Gesellschaft, F. W. Franz, habe mit Absolventen der Missionarschule die Frage
besprochen, ob die "Heidenzeiten" mit der "buchstäblichen Stadt
Jerusalem" in Verbindung stünden.
Es heißt:
"Einige haben ... behauptet, das Jahr 1914 habe nichts zu bedeuten und Jesus habe
gemeint, dass die buchstäbliche Stadt Jerusalem zertreten werde."
Diese Ansicht führe zu der Konsequenz, sagte er, dass die "Heidenzeiten" im
Jahr 1967 endeten, als "Israel die Herrschaft über [die] West Bank ... und über die
Altstadt von Jerusalem [erlangte].
F.W. Franz stellte jedoch die Frage:
'Ist Jehova Gott dadurch verherrlicht worden?
Ist der Messias gekommen, um im irdischen Jerusalem das Königreich Gottes zu errichten?'
Die Antwort darauf ist ein eindeutiges Nein."
Statt also auf die oben beschriebenen Argumente einzugehen, führte Franz gemäß diesem
Bericht völlig kontextfremde Elemente in die Auslegung des Bibeltexts ein.
Im Textzusammenhang von Lukas 21:24 ist mit keiner Silbe davon die Rede, das Ende der
"Heidenzeiten" würde unmittelbar "die Verherrlichung Jehovas Gottes"
oder "das Kommen des Messias zur Errichtung des Königreiches Gottes" zur Folge
haben.
Darüber hinaus ließ er nach dem Bericht vollständig außer acht, dass der alte
Tempelbezirk auch nach 1967 immer noch von Heiden zertreten wird.
Die Auffassung, die Zeiten der Nationen endeten 1914 und bezögen sich auf das himmlische
Jerusalem, konnte also nur dadurch aufrechterhalten werden, dass sowohl der
Textzusammenhang wie auch die historischen Tatsachen ignoriert wurden.
Sacharia 7:1-5
Hier spricht Sacharia von dem vierten Jahr des König Darius.
Laut Einsichtenbuch Band 1 Seite 519 kam Darius 522 v.u.Z an die Macht
Sein viertes Jahr war demnach um 518 v.u.Z.
In Vers 5 spricht Jehova davon dass die Juden wegen der Zerstörung Jerusalems bis zu
diesem Zeitpunkt 70 Jahre gefastet haben.
Demnach fasteten die Juden seid 587 v.u.Z und nicht seid 607.
Sacharia 1:7-12
Hier spricht Sacharia von dem zweiten Jahr des König Darius.
In dem Buch Die ganze Schrift ist von Gott Inspiriert" auf Seite 166 Absatz 3
wird der Regentschaftsbeginn mit dem Jahr 522 v.u.Z. angegeben und Datiert die Aussage
zwischen die Jahre 521 v.u.Z und 519 v.u.Z.
Sein zweites Jahr war demnach um 519/521 v.u.Z.
Somit Spricht in Vers 12 ein Engel Jehovas im Jahre 519/521 davon dass die Juden 70 Jahre
öffentlich verurteilt wurden.
Auch dies weist auf 589/591 v.u.Z und nicht auf 609/611.
Interessant ist hier auch das der Engel fragt wie lange noch? Die Verurteilung war noch
nicht zu Ende. Erst zwei Jahre später, im Jahre 587 v.u.Z. wie wir bereits in Sacharia
7:5 gesehen haben.
Wäre Jerusalem 607 zerstört worden Warum hätte der Engel dann 519 (Die
Jahreszahl ist laut Inspiriertbuch sicher) fragen sollen wie lange noch wenn dann die
Verurteilung bereits 20 Jahre vorbei gewesen wäre?
Das Bibelbuch Sacharia wurde 518 v.u.Z Vollendet
Studienbibel Seite 14.
Dies bestätigt durch die Verse 1:12 und 7:5 das Jahr 587 v.u.Z und nicht 607.
Das Bibelbuch Sacharia umfasst den Zeitraum 520 - 518 v.u.Z
Studienbibel Seite 14.
Dies bestätigt ebenfalls durch die Verse 1:12 und 7:5 das Jahr 587 v.u.Z und nicht 607.
Daniel 9:2
Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasverus, vom Samen der Meder, der zum König
über das Königreich der Chaldäer gemacht worden war, im ersten Jahr seiner Regierung
bemerkte ich selbst, Daniel, durch die Bücher die Zahl der Jahre, über die das Wort
Jehovas an Jeremia, den Propheten, ergangen war, um die Verwüstungen Jerusalems zu
erfüllen, [nämlich] siebzig Jahre.
Daniel sagte nur, dass siebzig Jahre vergehen werden, ehe die Verwüstung Jerusalems enden
könnte.
Er sagt nicht, dass Jerusalem 70 Jahre zerstört sein würde.
Hier zitiert Daniel den Bibeltext aus Jeremia 25:11
In Jeremia 25:11 heißt es
Und dieses ganze Land soll ein verwüsteter Ort werden, ein Gegenstand des Entsetzens, und
diese Nationen werden dem König von Babylon siebzig Jahre dienen müssen.
Hier ist von den Nationen die Rede.
Das begann ab dem Moment zu zählen an dem Babylon zur Weltmacht aufstieg.
Im Buch Die Prophezeiungen Daniels" wird zwar auf Seite 31 Absatz 2 die
Besiegung des bisherigen Weltherrschers Ägypten als ein bedeutendes historisches Ereignis
bezeichnet. Dies wird aber auf das falsche Jahr 625 v.u.Z geschoben.
Auf Seite 56 wird dann aber der Beginn der Weltherrschaft Babylons mit dem Jahr 607 v.u.Z
angegeben.
Die Begründung findet man verklausuliert auf Seite 32 Verse 4 und 5. Man behauptet erst
mit der historisch bedeutungslosen Vertreibung der letzten Weinbauern aus Jerusalem begann
die Weltherrschaft Babylons.
Die Weltherrschaft begann aber mit der Besiegung des vorangehenden Weltherrschers
Ägypten.
Wenn man das Ende Babylons mit 539 v.u.Z ansetzt (Danielbuch Seite 112 Absatz 26) dann
begann die Weltherrschaft tatsächlich um 607 v.u.Z (genauer nicht später als 605 v.u.Z
aber darauf kommt es nicht an).
Jerusalem wurde aber erst 18 Jahre später besiegt und nicht zu beginn der Weltherrschaft.
Jeremia 38:17,18
Jeremia sagte nun zu Zedekia:
"Dies ist, was Jehova, der Gott der Heerscharen, der Gott Israels, gesprochen hat:
Wenn du auch wirklich zu den Fürsten des Königs von Babylon hinausgehen wirst, so wird
deine Seele gewiss am Leben bleiben, und diese Stadt selbst wird nicht mit Feuer verbrannt
werden, und du wirst bestimmt am Leben bleiben, du und deine Hausgemeinschaft. Wenn du
aber nicht zu den Fürsten des Königs von Babylon hinausgehen wirst, so wird diese Stadt
in die Hand der Chaldäer gegeben werden, und sie werden sie tatsächlich mit Feuer
verbrennen, und du selbst wirst ihrer Hand nicht entrinnen.'"
Hätte Gott bereits zehn Jahre, bevor er es dann auch tat, beschlossen, die Stadt zu
verbrennen, wäre diese Warnung fruchtlos gewesen.
Das Beispiel im Buch Jona zeigt, dass Gott seine Pläne auch ändert, wenn er auf Reue
trifft.
Wir haben gesehen, dass Jeremia niemals von siebzig Jahren Verwüstung für Jerusalem
spricht.
Das sollten wir bedenken, wenn wir die nächsten beiden Textstellen untersuchen, wo Daniel
und Esra diese Worte anwenden.
Natürlich sollte keine Auslegung dieser Texte den Worten Jeremias selbst widersprechen.
Der Prophet Daniel erfuhr die dramatische Erfüllung der Prophezeiung Jeremias.
Wahrscheinlich war er unter den jüdischen Gefangenen, die den Brief Jeremias erhalten
hatten (Jeremia 29:4-14).
Zumindest kannte er den Inhalt dieses Briefes, in dem nach siebzig Jahren babylonischer
Vorherrschaft die Rückkehr in das heilige Land verheißen wurde.
Eines Abends im Jahre 539 v.u.Z. war die Zeit für das mächtige babylonische Reich
gekommen, als der König von Babylon die Inschrift an der Wand sah -- buchstäblich.
Daniel legte diese mysteriöse Schrift aus:
Daniel 5:25-28
Und dies ist die Schrift, die aufgezeichnet wurde:
MENE, MENE, TEKEL und PARSIN. Das ist die Deutung des Wortes: MENE, Gott hat [die Tage]
deines Königreiches gezählt und ihm ein Ende gemacht. TEKEL, du bist auf der Waage
gewogen und als zu leicht befunden worden. PERES, dein Königreich ist geteilt und den
Medern und den Persern gegeben worden."
Ja, Gott hatte "die Tage [des babylonischen Königreiches] gezählt.". Genau
siebzig Jahre, nachdem es schließlich die Assyrer besiegte, setzten die Meder und die
Perser unter König Cyrus der babylonischen Vorherrschaft ein Ende.
Daniel schließt mit den Worten:
"In derselben Nacht wurde Belsazar, der chaldäische König, getötet." (Vers
30).
Es gibt keinen Zweifel, dass sich dies auf die Prophezeiung Jeremias
bezieht.
Dieses 'Zählen der Tage' wurde natürlich vorher offenbart und nicht geheim gehalten:
Amos 3:7
Denn der Souveräne Herr Jehova wird kein Ding tun, es sei denn, er habe seine
vertrauliche Sache seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart.
Man beachte die Reihenfolge der Ereignisse, wie sie Jeremia beschrieben
hatte:
Jeremia 25:11,12 "Und dieses ganze Land soll ein verwüsteter Ort werden, ein
Gegenstand des Entsetzens, und diese Nationen werden dem König von Babylon siebzig Jahre
dienen müssen. Und es soll geschehen, wenn siebzig Jahre voll sind, dass ich den König
von Babylon und jene Nation zur Rechenschaft ziehen werde", ist der Ausspruch Jehovas
. . .
Erst endeten die siebzig Jahre, und dann würde der babylonische König zur Rechenschaft
gezogen werden.
Nach der WTG-Auslegung endeten die siebzig Jahre zwei Jahre, nachdem der König zur
Rechenschaft gezogen worden war.
Dies steht, wie leicht zu sehen ist, im Widerspruch zum Text.
Die Juden im babylonischen Exil freuten sich zweifellos über das Ende des babylonischen
Reiches.
Sie wussten, dass das geschehen müsste, ehe sie nach Jerusalem zurückkehren und den
Tempel und die Stadt wieder aufbauen konnten. Dann, wie Jeremia gesagt hatte, würden sie
zurückkehren, Gott hatte verheißen: "Ich will euch gegenüber mein gutes Wort
bestätigen, indem ich euch an diesen Ort zurückbringe." (29:10)
Das ist das, was Daniel fand, als er sofort nach dem Fall Babylons diese
Prophezeiungen zu untersuchen begann:
Daniel 9:2 Im ersten Jahr des Darius, des Sohnes des Ahasverus, vom Samen der Meder, der
zum König über das Königreich der Chaldäer gemacht worden war, im ersten Jahr seiner
Regierung bemerkte ich selbst, Daniel, durch die Bücher die Zahl der Jahre, über die das
Wort Jehovas an Jeremia, den Propheten, ergangen war, um die Verwüstungen Jerusalems zu
erfüllen, [nämlich] siebzig Jahre. [NWÜ]
Die WTG hat diese Worte oft benutzt, um ihre Auslegung von den siebzig Jahren zu stützen,
dass diese Jahre nämlich die Jahre seit der Zerstörung Jerusalems bis zur Rückkehr der
Juden gewesen seien.
In einigen Übersetzungen (die deutsche Gute Nachricht ist ein Beispiel) ist die Wortwahl
ungenau und vermittelt den Eindruck, die siebzig Jahre müssten vergangen sein, während
Jerusalem in Trümmern lag.
Die NWÜ jedoch bewahrt getreu die zweideutige Wortwahl des Originals.
Daniel sagte nur, dass siebzig Jahre vergehen müssten, ehe die Verwüstung Jerusalems
enden könnte.
Er sagt nicht, dass diese siebzig Jahre begannen, als Jerusalem zerstört wurde.
Man beachte die folgende Übersetzung:
Dan 9:2 Im ersten Jahr seiner Königsherrschaft achtete ich, Daniel, in den Bücherrollen
auf die Zahl der Jahre, über die das Wort des HERRN zum Propheten Jeremia geschehen war,
dass nämlich siebzig Jahre über den Trümmern Jerusalems dahingehen sollten. [Revidierte
Elberfelder Bibel]
Eine andere genaue Übersetzung:
Dan 9:2 Im ersten Jahre seiner Regierung achtete ich, Daniel, in den Schriften auf die
Zahl der Jahre, die nach dem Wort des Herrn, das an den Propheten Jeremia ergangen war,
über den Trümmern Jerusalems dahingehen sollten, nämlich siebzig Jahre. [Zürcher
Bibel]
Andere Übersetzungen wie die [englische] Neue Jerusalemer Bibel und die
NWÜ sprechen von "Verwüstungen" und gebrauchen den Plural (Verwüstungen).
Die WTG argumentiert, die Verwüstung Jerusalems sei geschehen, als die Stadt von
Nebukadnezar zerstört wurde.
Aber Daniel spricht von mehreren Verwüstungen.
Die [englische] Jerusalem Bible gebraucht sogar die Wendung "die aufeinander
folgenden Verwüstungen Jerusalems".
Das Wort für "Verwüstung" ist chorbah.
Es meint nicht, wie wir noch sehen werden, vollständige Zerstörung.
Nebukadnezar nahm bereits 605 v.u.Z., im Jahr seiner Thronbesteigung, Gefangene und Beute
aus Jerusalem mit.
Jedes Jahr danach zog seine Armee durch das Land und verursachte zweifellos weitere
Verwüstungen.
Die Bibel spricht von Plündererbanden aus verschiedenen Nationen, die in dieser Zeit ein
Chaos verursachten (siehe 2. Könige 24:2; Jeremia 35:11).
Wenn wir uns anschauen, wie dieser Ausdruck an anderen Stellen in der Bibel gebraucht
wird, fällt das Wachtturm-Argument völlig in sich zusammen.
Der Prophet Hesekiel spricht von den "Bewohner[n] jener verwüsteten Stätten"
(Hesekiel 33:24, 27).
Dadurch wird recht deutlich, dass das Wort sich nicht unbedingt auf Orte beziehen muss,
die völlig ohne Bewohner sind.
Und wenn wir dann noch in Nehemia 2:17 sehen, dass die Bibel Jerusalem selbst dann noch
als verwüstet bezeichnet, als die Juden schon wieder zurückgekehrt waren, erkennen wir,
dass die Art, wie die WTG dieses Wort verwendet, falsch ist.
Wir sahen nun, dass Daniel 9:2 die WTG-Auslegung nicht stützt.
Erstens:
Daniel sagt nirgendwo, dass die siebzig Jahre begannen, als Jerusalem schließlich
zerstört wurde.
Zweitens:
die Verwüstungen Jerusalems begannen viele Jahre vor der endgültigen Zerstörung im
Jahre 587 v.u.Z.
Schließlich wollen wir noch einen Bibelvers im Hinblick auf die siebzig Jahre untersuchen, der mit der Erfüllung der Prophezeiung Jeremias zusammenhängt.
Wieder müssen wir Jeremias Worte dabei im Sinn behalten.
Der Schreiber Esra schließt seine Chronik über die Könige Judas wie folgt:
2. Chronika 36:20,21
Ferner führte er die vom Schwert Übriggebliebenen gefangen nach Babylon hinweg, und sie
wurden ihm und seinen Söhnen zu Knechten, bis das Königshaus von Persien zu regieren
begann, um Jehovas durch den Mund Jeremias [gesprochenes] Wort zu erfüllen, bis das Land
seine Sabbate abgezahlt hatte. Alle Tage, da es verödet dalag, hielt es Sabbat, um
siebzig Jahre zu erfüllen.
Auch diese Worte können bedeuten, dass das Land siebzig Jahre lang
verwüstet dalag.
Wie wir oben gesehen haben, begannen die Verwüstungen vor der schließlichen Zerstörung
Jerusalems; so stellt auch dies keine Stütze für die WTG-Auslegung dar.
Überdies sagte Esra nicht, dass die Zeitperiode von siebzig Jahren
parallel mit der Zeit verlief, die das Land verödet dalag.
Er stellte einfach fest, dass die siebzig Jahre enden mussten, ehe die Zeit der
Verwüstung vorüber war.
Das trifft auch auf Esras Erwähnung der Sabbate zu.
Nirgendwo erwähnt Jeremia Sabbatjahre in Verbindung mit den siebzig Jahren.
Esra bezog sich zweifellos auf die Prophezeiung in 3. Mose 26:33-35.
Er setzt nicht die Zeit, die gebraucht wurde, um die Sabbate zu vollenden, mit den siebzig
Jahren gleich.
Er bezieht sich auf zwei verschiedene Prophezeiungen und stellt fest, dass zwei
Zeitperioden vollendet sein mussten, ehe die Juden zurückkehren konnten:
die Sabbatruhe und die siebzig Jahre Vorherrschaft Babylons.
In Bezug auf die Sabbatruhe sind zwei Grundsätze erwähnenswert. Wenn
das Land siebzig Jahre ruhen musste, hieße das, es musste für 490 (7x70) Jahre ruhen,
denn die Juden hatten die Sabbatruhe nicht eingehalten.
Das führt uns zum Jahr 1077 v.u.Z. (oder 1097 in der WTG-Chronologie) zurück.
Dies war vor der Herrschaft des gerechten David, selbst ehe Saul der erste König war.
Ist es wahrscheinlich, dass das Land beispielsweise während der Regierungszeiten von
Saul, David, Salomo und Josia auch nur für ein Jahr keinen Sabbat hielt?
Andererseits: wenn man die anerkannte Chronologie verwendet, lag das Land 50 Jahre öde da
(in diesem Sinne, also nicht für den Ackerbau verwendet).
Dies (7x50 Jahre) bringt uns zurück in das Jahr 937 v.u.Z., sehr nah an die Zeit der
Teilung des Königreiches, die der Untreue des Königs zugeschrieben wird.
Es ist von zweifelhaftem Wert, wenn man den Einzelheiten in dieser Prophezeiung zu viel
Bedeutung zumisst, aber es ist zumindest einer Betrachtung wert.
Lukas 21:8,9 der NWÜ:
Er sprach:
Seht zu, daß ihr nicht irregeführt werdet; denn viele werden aufgrund meines
Namens kommen und sagen:
Ich bin es' und:
Die bestimmte Zeit hat sich genähert.'
Geht ihnen nicht nach.
Wenn ihr ferner von Kriegen und Unruhen hört, so erschreckt nicht.
Denn diese Dinge müssen vorerst geschehen,
aber das Ende [kommt] nicht sogleich.."
Lukas 21:8,9 der Einheitsübersetzung:
Er antwortete:
Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt!
Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen:
Ich bin es!, und:
Die Zeit ist da.
Lauft ihnen nicht nach!
Und wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch dadurch nicht erschrecken!
Denn das muss als erstes geschehen;
aber das Ende kommt noch nicht sofort.
Lukas 21:8,9 der Elberfelder Bibel:
Er aber sprach:
Seht zu, daß ihr nicht verführt werdet!
Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen:
Ich bin's,
und die Zeit ist nahe gekommen!
Geht ihnen nicht nach!
Wenn ihr aber von Kriegen und Empörungen hören werdet,
so erschreckt nicht!
Denn dies muß vorher geschehen,
aber das Ende ist nicht sogleich da
Lukas 21:8,9 der Guten Nachricht:
Jesus antwortete:
»Seid auf der Hut und lasst euch nicht täuschen!
Viele werden unter meinem Namen auftreten und von sich behaupten:
' Ich bin es!
Jetzt ist es so weit!'
Lauft ihnen nicht nach!
Erschreckt auch nicht, wenn ihr von Krieg und Aufruhr hört.
Das muss so kommen,
aber dann kommt noch nicht sofort das Ende.
Lukas 21:8,9 der Lutherbibel:
Er aber sprach:
Seht zu, lasst euch nicht verführen.
Denn viele werden kommen unter meinem Namen und sagen:
Ich bin's, und:
Die Zeit ist herbeigekommen.
Folgt ihnen nicht nach!
Wenn ihr aber hören werdet von Kriegen und Aufruhr,
so entsetzt euch nicht.
Denn das muss zuvor geschehen;
aber das Ende ist noch nicht so bald da.
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der zehnte Tag.
Geschrieben von anonym am 11. Dezember 2005 00:28:31:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Ich machte mir Gedanken über Opa.
Er war irgendwie anders als die übrigen; er war einfach und doch sehr tiefgründig.
Ich konnte es nicht ganz begreifen.
Ich merkte, daß es ihm nicht nur darum ging, unsere Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Er wandte sein Gesicht zum Himmel empor, um eine Seemöwe zu beobachten, wie sie sich vom
Wind tragen ließ.
Man merkte, daß er innerlich begeistert war.
Wie herrlich!" rief er aus und schaute dann zu mir.
Er war glücklicher als ein Kind.
Er kannte das Geheimnis, wie man sich des Lebens erfreuen kann.
Vergangenes bedauerte er nicht, und vor der Zukunft schreckte er nicht zurück.
Er lebte in der Gegenwart.
Ich sagte: Opa, du hast so viel Freude am Leben.
Was ist dein Geheimnis?"
Er lächelte und führte die Worte Christi an: Macht euch also niemals Sorgen um den
nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen haben." (Matth. 6:34)
Er war ein lebendiges Beispiel für die Wahrhaftigkeit dieser Worte.
Jeden Abend, nach dem Abendbrot, holte Oma ein großes schwarzes Buch, und Opa sagte:
Und was lesen wir heute Abend?"
Jeden Abend las er eine andere Geschichte vor
###########################################
Erwachet 22.8.1969 Seite 15
Wenn du ein junger Mensch bist, so mußt du dir auch über die Tatsache
im klaren sein, daß du in diesem gegenwärtigen System der Dinge nie alt werden wirst.
Wieso nicht? Weil alle Beweise in Erfüllung biblischer Prophezeiungen anzeigen, daß
dieses verderbte System in einigen wenigen Jahren enden soll. Über die Generation, die
den Beginn der 'letzten Tage' im Jahre 1914 miterlebte, sagte Jesus voraus: Diese
Generation [wird] auf keinen Fall vergehen ..., bis alle diese Dinge geschehen."
Matth. 24:34.
sondern vielleicht noch nützlicher bei dem Wiederaufbau, der in Gottes neuer Ordnung
erfolgen wird.
Viele junge Leute, die einen praktischen Beruf erlernt haben, sind in der Lage, ihren
Lebensunterhalt durch eine Teilzeitbeschäftigung zu verdienen. Dadurch ist es ihnen
möglich, viel mehr von ihrer Zeit zu verwenden, um interessierten Personen zu helfen,
Gottes Erfordernisse für das Leben kennenzulernen, indem sie mit ihnen die Bibel
studieren.
Zwar werden diejenigen, die nicht verstehen, wo wir uns von Gottes Standpunkt aus im Strom
der Zeit befinden, sagen, dies sei unpraktisch. Aber was ist wirklich praktisch:
sich auf eine Stellung in dieser Welt vorzubereiten, die bald vergehen wird, oder darauf
hinzuarbeiten, das Ende dieses Systems zu überleben und ewiges Leben in Gottes gerechter
neuer Ordnung zu erlangen? 1. Joh. 2:17.
In diesen dringlichen Zeiten, während sich dieses böse System in seinen Todesschmerzen
windet, ist folgender Rat aus Gottes Wort für alle, die gern am Leben bleiben möchten,
äußerst nützlich: Mein Sohn, vergiß nicht meine Belehrung, und dein Herz bewahre
meine Gebote. Denn Länge der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden sie dir
mehren." Spr. 3:1, 2.
WT 2002 15. 3. S. 18 Christus führt seine Versammlung ***
Unter Christi Führerschaft bleiben
Es ist für uns alle höchst wichtig, weiterhin unter der Führerschaft
Christi zu bleiben. Wir gehen dem Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge entgegen und
befinden uns in einer ähnlichen Lage wie die Israeliten in den Ebenen Moabs im Jahr 1473
v. u. Z. Sie standen an der Schwelle zum Land der Verheißung, und vor ihnen allen ließ
Gott durch den Propheten Moses zu Josua sagen: Du wirst dieses Volk in das Land
bringen, das ihnen zu geben Jehova ihren Vorvätern geschworen hat" (5. Mose 31:7,
8). Josua war der von Gott ernannte Führer. Um in das Land der Verheißung einzuziehen,
mussten sich die Israeliten der Führerschaft Josuas unterordnen.
Uns wird in der Bibel gesagt: E i n e r ist euer Führer, der Christus." Einzig
und allein der Christus wird uns in die verheißene neue Welt führen, in der
Gerechtigkeit wohnen wird (2. Petrus 3:13). Seien wir daher entschlossen, uns auf allen
Gebieten unseres Lebens seiner Führerschaft unterzuordnen.
WT 2002 1. 10. S. 20
Noch mehr Wert auf Gehorsam legen, weil das Ende naht
Jetzt ist die Zeit, 'der guten Botschaft zu gehorchen'
Alle, die ewig leben möchten, müssen Gehorsam lernen, denn wie die Bibel deutlich zeigt,
werden diejenigen, 'die Gott nicht kennen und die der guten Botschaft über unseren Herrn
Jesus nicht gehorchen', Gottes Tag der Rache nicht überleben (2. Thessalonicher 1:8). Das
gottlose Umfeld mit seinem Geist der Rebellion gegen biblische Gesetze und Grundsätze
macht es heute allerdings nicht leicht, der guten Botschaft zu gehorchen.
Diese gottfeindliche Gesinnung wird in der Bibel als Geist der Welt" bezeichnet
(1. Korinther 2:12). Dessen Auswirkungen auf die Menschen beschrieb der Apostel Paulus
seinerzeit in einem Brief an die Christen in Ephesus. Er erklärte: Ihr [wandeltet]
einst . . . gemäß dem System der Dinge dieser Welt, gemäß dem Herrscher der Gewalt der
Luft, dem Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirksam ist. Ja, unter ihnen
führten wir alle einst unseren Wandel gemäß den Begierden unseres Fleisches, indem wir
die Dinge taten, die das Fleisch und die Gedanken tun wollten, und wir waren von Natur aus
Kinder des Zorns wie auch die Übrigen" (Epheser 2:2, 3).
Glücklicherweise blieben die Christen in Ephesus nicht Sklaven jenes Geistes des
Ungehorsams. Stattdessen wurden sie gehorsame Kinder Gottes, indem sie sich seinem Geist
unterwarfen und dessen reichliche und nützliche Frucht ernteten (Galater 5:22, 23).
Ebenso hilft Gottes Geist die stärkste Kraft im Universum heute Millionen
von Menschen, Jehova gehorsam zu sein, was dazu führt, dass sie die volle
Gewissheit der Hoffnung bis ans Ende" haben können (Hebräer 6:11; Sacharja 4:6).
Denken wir auch immer daran, dass wir die machtvolle Unterstützung Schilos haben, der
zusammen mit seinem Vater keinem Feind weder Dämonen noch Menschen
gestatten wird, unseren Gehorsam über Gebühr zu erproben (1. Korinther 10:13). Um uns in
unserer geistigen Kriegführung zu unterstützen, ging Jesus auf gewisse Probleme ein,
denen wir in den gegenwärtigen letzten Tagen gegenüberstehen würden. Er tat dies in
sieben Briefen, die er dem Apostel Johannes in einer Vision übermittelte (Offenbarung
1:10, 11). Sie enthielten zweifellos wichtigen Rat für die Christen damals, aber ihre
hauptsächliche Anwendung finden sie am Tag des Herrn", also seit 1914. Daher
ist es bestimmt angebracht, diesen Botschaften Beachtung zu schenken.
WT 2001 1. 3. S. 21
Rettung für diejenigen, die das Licht wählen
Heute könnten die in der Prophezeiung erwähnten inneren
Gemächer" etwas mit den Zehntausenden von Versammlungen des Volkes Jehovas weltweit
zu tun haben. Diese Versammlungen sind schon jetzt ein Schutz, ein Ort, wo Christen
Sicherheit inmitten ihrer Brüder finden und wo ihnen die liebevolle Fürsorge der
Ältesten zuteil wird (Jesaja 32:1, 2; Hebräer 10:24, 25). Das ist vor allem angesichts
des nahen Endes des gegenwärtigen Systems der Dinge der Fall, wenn das Überleben von
Gehorsam abhängen wird (Zephanja 2:3).
18 Mit Bezug auf diese Zeit prophezeite Jesaja: An jenem Tag wird Jehova mit seinem
harten und großen und starken Schwert seine Aufmerksamkeit Leviathan zuwenden, der
gleitenden Schlange, ja Leviathan, der gewundenen Schlange, und er wird bestimmt das
Seeungetüm töten, das im Meer ist" (Jesaja 27:1). Was ist der neuzeitliche
Leviathan"? Offenbar handelt es sich um die Urschlange", um Satan
selbst, in Verbindung mit seinem bösen System der Dinge, das er benutzt, um Krieg gegen
das Israel Gottes zu führen (Offenbarung 12:9, 10, 17; 13:14, 16, 17). Im Jahr 1919
verlor der Leviathan seine Herrschaft über Gottes Volk. Zu gegebener Zeit wird er
gänzlich verschwinden (Offenbarung 19:19-21; 20:1-3, 10). Jehova wird nämlich das
Seeungetüm töten". In der Zwischenzeit wird nichts, was der Leviathan gegen das
Volk Jehovas unternehmen könnte, langfristigen Erfolg haben (Jesaja 54:17). Welch eine
tröstliche Zusicherung!
WT 1998 1. 6. S. 17-18
'Führt einen harten Kampf für den Glauben'!
Wie eindringlich diese Beispiele uns doch lehren, auf Rat zu hören und
diejenigen zu achten, die Jehova in verantwortlichen Stellungen gebraucht! (Hebräer
13:17). Es ist sicher nicht schwer, bei den ernannten Ältesten Fehler zu entdecken, da
sie genauso unvollkommen sind wie jeder von uns auch. Würden wir jedoch ständig über
ihre Fehler nachdenken und die Achtung vor ihnen untergraben, würden dann nicht auch wir
lästerlich über Herrliche [reden]"? Wie aus Vers 10 hervorgeht, erwähnte
Judas Personen, die lästerlich über alles [reden], was sie in Wirklichkeit nicht
kennen". Es kommt manchmal vor, daß einige die Entscheidung einer Ältestenschaft
oder eines Rechtskomitees kritisieren. Das tun sie, obwohl sie nicht in alle Einzelheiten
eingeweiht sind, die den Ältesten bei ihrer Entscheidungsfindung vorlagen. Warum also
lästerlich über Angelegenheiten reden, von denen man eigentlich gar nichts weiß?
(Sprüche 18:13). Diejenigen, die anhaltend solch negatives Gerede verbreiten, könnten in
der Versammlung Spaltungen verursachen, und vielleicht sind sie in den Zusammenkünften
für die Glaubensbrüder sogar gleichsam gefährliche Felsenriffe, die unter dem
Wasser verborgen sind" (Judas 12, 16, 19). Gewiß möchte niemand von uns eine
geistige Gefahr für andere darstellen. Vielmehr sollte sich jeder von uns veranlaßt
fühlen, die verantwortlichen Männer wegen ihrer harten, hingebungsvollen Arbeit für die
Herde Gottes zu schätzen (1. Timotheus 5:17).
Judas führte als Beispiel jemand an, der gebührende Autorität anerkannte. Er schrieb:
Als . . . der Erzengel Michael mit dem Teufel uneins wurde und sich mit ihm wegen
des Leibes Mose auseinandersetzte, wagte er nicht, über ihn in lästernden Worten ein
Gericht zu bringen, sondern sprach: Jehova schelte dich' " (Judas 9). Aus
diesem faszinierenden Bericht, der allein von Judas in den inspirierten heiligen Schriften
festgehalten wurde, können wir eine zweifache Lehre ziehen. Zum einen lehrt er uns,
Jehova das Gericht zu überlassen. Satan wollte allem Anschein nach Mißbrauch mit dem
Leib des treuen Moses treiben, um die falsche Anbetung zu fördern. Wie boshaft! Doch aus
Demut unterließ es Michael, ein Gericht über ihn zu bringen, denn das steht allein
Jehova zu. Wieviel mehr sollten wir dann davon abstehen, treue Männer zu richten, die
bemüht sind, Jehova zu dienen!
Zum anderen können diejenigen, die ein gewisses Maß an Autorität in der Versammlung
haben, von Michael etwas lernen. Obwohl Michael immerhin der Erzengel" war,
also der Führer aller Engel, mißbrauchte er seine Machtposition nicht, auch nicht, als
er herausgefordert wurde. Treue Älteste halten sich eng an dieses Beispiel, da ihnen
bewußt ist, daß ein Mißbrauch ihrer Autorität eine Respektlosigkeit gegenüber der
Souveränität Jehovas wäre. Im Brief des Judas ist viel von Menschen die Rede, die
Autoritätsstellungen in den Versammlungen innehatten, ihre Macht mit der Zeit jedoch
mißbrauchten. Zum Beispiel prangerte Judas gemäß den Versen 12 bis 14 mit scharfen
Worten Hirten an, die sich ohne Furcht selbst weiden". (Vergleiche Hesekiel
34:7-10.) Mit anderen Worten, ihr Hauptinteresse galt dem, was ihnen persönlich nützte,
nicht der Herde Jehovas. Heutige Älteste können viel aus solchen negativen Beispielen
lernen. Tatsächlich zeichnen diese Worte des Judas ein klares Bild davon, wie wir nicht
sein sollten. Würden wir der Selbstsucht erliegen, könnten wir keine Soldaten Christi
mehr sein; wir wären allzusehr damit beschäftigt, für uns selbst zu kämpfen. Wir
wollen alle lieber gemäß folgenden Worten Jesu leben: Beglückender ist Geben als
Empfangen" (Apostelgeschichte 20:35).
WT 1996 15. 6. S. 21-22
Segnungen oder Flüche Vorbilder für uns heute
Es ist nichts dagegen einzuwenden, aufrichtige Fragen zu einem
biblischen Thema zu stellen. Doch was wäre, wenn wir eine negative Einstellung entwickeln
würden, die in kritischen Diskussionen im engsten Freundeskreis zum Ausdruck käme? Wir
wären gut beraten, uns zu fragen: Wohin wird das wahrscheinlich führen? Wäre es
nicht viel besser, demütig um Weisheit zu beten, statt weiter zu murren?" (Jakobus
1:5-8; Judas 17-21). Korah und seine Unterstützer, die gegen die Autorität von Moses und
Aaron rebellierten, mögen so sehr von der Richtigkeit ihrer Ansicht überzeugt gewesen
sein, daß sie sich gar keine Gedanken über ihre Beweggründe machten. Trotzdem waren sie
ganz und gar im Unrecht. Dasselbe traf auf die Israeliten zu, die wegen der Vernichtung
Korahs und der anderen Rebellen murrten. Wie weise ist es doch, solche Beispiele zum
Anlaß zu nehmen, unsere Beweggründe zu überprüfen, vom Murren oder Klagen abzustehen
und uns von Jehova läutern zu lassen! (Psalm 17:1-3).
Wir können heute zwar genauso Irrtümern erliegen wie die Israeliten in alter Zeit, aber
wir haben als Anleitung das gesamte geschriebene Wort Gottes. Auf seinen Seiten werden wir
sowohl über Jehovas Handlungsweise mit der Menschheit als auch über seine Eigenschaften
belehrt, die sich in Jesus zeigten, 'dem Widerschein der Herrlichkeit Gottes und dem
genauen Abdruck seines Wesens selbst' (Hebräer 1:1-3; Johannes 14:9, 10). Durch Gebet und
eifriges Bibelstudium können wir Christi Sinn" haben (1. Korinther 2:16).
Werden wir mit Verlockungen oder anderen Glaubensprüfungen konfrontiert, können wir aus
der Betrachtung biblischer Beispiele aus alter Zeit und vor allem aus dem überragenden
Beispiel Jesu Nutzen ziehen. Wenn wir das tun, werden wir die Folgen der göttlichen
Flüche nicht zu spüren bekommen. Statt dessen werden wir heute schon in Gottes Gunst
stehen und für alle Zeit seine Segnungen empfangen.
WT 1992 15. 7. S. 7
Widerspricht sich die Bibel?
Die richtige Geisteshaltung gegenüber jenen Schwierigkeiten
bestehet darin, sie, soweit zweckmäßig, zu vertreiben und der Wahrheit treu zu bleiben
und sich ihr zu unterwerfen, auch wenn nicht jeder Schatten davon entfernt werden kann.
Wir sollten das Beispiel der Apostel nachahmen, die bei der Gelegenheit, als einige
Jünger an einer nach ihrem Bekunden harten Rede' Anstoß nahmen und Christus im
Stiche ließen, jeden Einwand mit den Worten zum Schweigen brachten: Herr, zu wem
sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens; und wir sind gewiß, daß du der Christus
bist, der Sohn des lebendigen Gottes.' . . . Wenn uns eine Wahrheit einer anderen Wahrheit
zu widersprechen scheinet, sei es unser Bestreben, sie miteinander in Einklang zu bringen
und sie so als mit allen im Einklang zu erweisen" (Johannes 6:60-69).
Wirst du diesen Standpunkt einnehmen? Wir hoffen, daß du nach der Betrachtung einiger
weniger Beispiele für die Harmonie der Heiligen Schrift mit dem Psalmisten
übereinstimmst, der zu Gott sagte: Die Summe deines Wortes ist Wahrheit"
(Psalm 119:160).
Wachtturm 1.Februar 1925
Nicht die Wachtturmgesellschaft hat sich geirrt sondern die Juden kamen ihrer Pflicht
nicht nach:
Seite 83 Absatz 2:
Das Jahr 1925 ist gekommen. Mit großer Erwartung haben Christen diesem Jahre
entgegengesehen. Viele haben zuversichtlich erwartet, daß alle Glieder des Leibes Christi
während des Jahres zu himmlischer Herrlichkeit verwandelt werden.
Seite 84 Absatz 11:
Wenn die Juden ihrem Bunde treu geblieben wären, so würde das Jahr 1925 nach Chr.
Beginnend in dem Herbst 1924 und endend in dem folgenden Herbst, ihr letztes vorbildliches
Jubeljahr gewesen sein.
Seite 84 Absatz 15:
Wenn die Juden in Palästina wären.
Was würden wir desshalb vernünftiger weise erwarten, daß unter den Judenwährend des
Jahres 1925 vor sich gehen würde, wenn sie noch in Palästina wären und in all diesen
3500 Jahren treu geblieben wären? Annähernd etwa am 10.Oktober 1924 beginnend, würden
die Priester und die Leviten die Jubeljahrposaune durch ganz Judäa haben ertönen
lassen,..
Seite 84 Absatz 17:
Hat Gott seinen Vorsatz geändert?
Als eine Nation aber sind die Juden nicht in ihrem Lande, und sie können 1925 nicht als
ein Jubeljahr begehen.
Seite 85 Absatz 27:
Sieben Zeiten" begannen im Juli-August 606 vor Chr.
Die Strafe dafür, daß das Jubeljahr nicht in der rechten Weise gehalten wurde, war
schwer
Wachtturm 1.Oktober 1925
Seite 291 Absatz 5
Das Ende des Jahres 1925 ist ungefähr gekommen. Einige mögen erwartet
haben, das Werk der Kirche im Fleische dieses Jahres unbedingt vollendet zu sehen.
Wenn dem so ist, liegt dann nicht ein großes Maß von Selbstsucht in einem solchen Wunsch
und solcher Erwartung? Selbstsucht könnte dem Herrn nicht wohlgefällig sein.
Seite 292 Absatz 9 und 10
Die offenkundigen Tatsachen beweisen überzeugend, dass unsere Erwartungen 1914 würde das
Ende der Welt kennzeichnen richtig waren.
Weil 1925 ungefähr beendet ist und, wie wir glauben viele Glieder der Kirche noch auf
erden sind, mögen vielleicht einige dazu neigen, lässig zu werden
###########################################
****************************************************************
Das Zeichen der " parousia" Christi
Als die Jünger Jesu fragten:
"Was wird das Zeichen deiner parousia ... sein?", gebrauchten sie ein Wort, das
gewöhnlich mit "Kommen" wiedergegeben wird (Matthäus 24:3).
Darum wird allgemein angenommen, dass das "Zeichen" dem Kommen oder der Ankunft Christi vorausgeht oder es begleitet.
So verstanden es auch N. H. Barbour und seine Mitverbundenen - bis dann
das Jahr 1874 verstrichen war, ohne dass Christus auf den Wolken erschienen wäre.
Um diese Zeit herum entdeckte einer der Leser von Barbours Zeitschrift Midnight Cry, daß
in der Emphatic Diagfott-Übersetzung des Neuen Testaments von Benjamin Wilson das
griechische Wort parousia nicht mit "Kommen", sondern mit "Gegenwart"
übersetzt wurde.
Falls diese Wiedergabe von parousia stimmt, haben die Jünger nicht nach einem Zeichen
gefragt, das Christi Kommen oder Ankunft vorausgehen oder begleiten, sondern eines, das
ihm folgen und seine (unsichtbare) Gegenwart anzeigen sollte!
Barbour übernahm diesen Gedanken, und im Jahr 1876 tat das auch C. T.
Russell.
Man erkannte das "Zeichen" in den Weltereignissen ab dem Jahr 1874, später in
denen nach 1914.
Bedeutet aber parousia tatsächlich "Gegenwart"?
Es stimmt, dass die Wörterbücher übereinstimmend bei dem Wort
parousia als buchstäbliche Bedeutung "Gegenwart" angeben.
Als zweite Bedeutung und als technischen Gebrauch des Wortes geben sie aber auch
"Ankunft" oder "Kommen" an, besonders wenn es sich auf den
"Besuch eines Herrschers" handelt.
Das bekannte Theologische Wörterbuch zum Neuen Testament, herausgegeben von G. Kittel und G. Friedrich, widmet dem Wort parousia vierzehn Seiten, dreizehn davon dem "technischen Gebrauch".
Darin werden sehr starke Beweisgründe genannt, weshalb parousia in Verbindung mit dem zweiten Kommen Christi im technischen Sinn des Wortes gebraucht wird.
Es lässt sich nicht leugnen, dass Jesu zweites Kommen "der Besuch eines Herrschers" ist.
Und der Textzusammenhang von Matthäus 24 weist eindeutig aus, dass Jesu Jünger das Wort im technischen Sinn gebrauchten.
Als erstes kann man fragen:
Hatten die Jünger zu der Zeit, als sie die Frage über Christi parousia stellten, seine "unsichtbare Gegenwart" im Sinn und wollten deren Zeichen wissen?
Die Antwort liefert der Wachtturm vom 15. Juli 1974 auf Seite 425:
Als sie Jesus fragten: "Was wird das Zeichen deiner Gegenwart ...
sein?", wussten sie nicht, dass seine künftige Gegenwart unsichtbar wäre
(Matth. 24:3).
Sogar nach seiner Auferstehung fragten sie: "Herr, stellst
du zu dieser Zeit für Israel das Königreich wieder her?" (Apg. 1:6).
Wenn sie aber nicht wussten, dass Jesu zukünftige Gegenwart unsichtbar
sein würde, wieso fragten sie dann nach einem sichtbaren Beweis dafür?
Wäre seine sichtbare Gegenwart nicht Zeichen genug?
Offensichtlich interessierte sie das Zeichen, das seine Ankunft
begleiten oder ihr
vorausgehen würde, was auch durch die Art und Weise bestätigt wird, wie
Jesus ihre Frage beantwortete.
Er sagte, nachdem er Kriege, Lebensmittelknappheiten, Erdbeben, die
große Drangsal und sein Kommen auf den Wolken erwähnt hatte:
"Von dem Feigenbaum als Gleichnis lernt nun folgendes:
Sobald sein junger Zweig weich wird und er Blätter hervor treibt, erkennt ihr, dass der
Sommer nahe ist" (Matthäus 24:32).
Man beachte, dass er nicht sagte:
"Sobald sein junger Zweig weich wird und er Blätter hervor treibt, erkennt ihr, dass
der Sommer gegenwärtig ist."
Danach fährt er fort:
"Ebenso erkennt auch ihr, wenn ihr alle diese Dinge seht, dass er nahe an den Türen
ist" (Matthäus 24:33).
Was war es genau, das Jesus als Zeichen seiner parousia nannte?
Als er sagte "Wenn ihr alle diese Dinge seht, [erkennt auch ihr,] daß er nahe an den Türen ist" (Matthäus 24:33), bezog er sich dabei auf alles, was er von Vers 4 bis Vers 31 aufgezählt hatte, Kriege, Lebensmittelknappheiten, Erdbeben, die große Drangsal, sein eigenes Kommen auf den Wolken usw?
So könnte man als Leser zwar zuerst denken, doch eine genaue Analyse der Prophezeiung Jesu deutet anscheinend auf einen speziellen Teil seiner Antwort als das Zeichen seiner parousia hin.
In seiner Antwort sagt Jesus als erstes warnend:
"Seht zu, dass euch niemand irreführe."
Sodann spricht er von falschen Christussen und von "Kriegen und
Kriegsberichten".
"Denn diese Dinge müssen geschehen, aber es ist noch nicht das Ende" (Verse
4-6).
Diese Dinge sollten also nicht das Zeichen seiner parousia sein.
Wie in dem Buch Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht (1973) auf Seite 296-297 gezeigt wird, kennzeichneten die Ereignisse, die bis einschließlich Vers 22 genannt werden - Kriege, Lebensmittelknappheiten, Erdbeben usw. - die Zeit bis zur Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 u.Z.
Obwohl diese Dinge höchstwahrscheinlich auch die Zeit bis zu seiner parousia kennzeichnen sollten, bezeichnet sie Jesus nirgendwo als deren "Zeichen".
Von seiner parousia spricht er überhaupt erst nach seiner Beschreibung der großen Drangsal (des Jahres 70 u.Z.).
Von Vers 23 an warnt er dann zuerst wiederum vor falschen Christussen.
Ab Vers 29 beschreibt er zum ersten Mal in seiner Antwort Dinge, die mit seinem zweiten
Kommen zu tun haben:
"Die Sonne [wird] verfinstert werden, und der Mond wird sein Licht nicht geben, und
die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert
werden.
Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen im Himmel erscheinen" (Verse 29, 30).
Hier spricht Jesus ausdrücklich von dem "Zeichen" seines Kommens, offenbar um damit die Frage der Jünger zu beantworten.
Worum könnte es sich bei diesem "Zeichen im Himmel" handeln?
Da von dem "Zeichen" gesagt wird, dass es "im Himmel" erscheinen würde, könnte es dann sein, dass es sich dabei um dieselben Dinge handelt, die einen Vers vorher genannt werden, das Verfinstern der Sonne und des Mondes, das Fallen der Sterne vom Himmel? Höchstwahrscheinlich ist das so, denn Lukas schreibt in seinem Parallelbericht ausdrücklich, es werde "Zeichen (semeia, der Plural von semeion) an Sonne und Mond und Sternen" als Vorboten des Kommens Christi auf den Wolken geben (Lukas 21:25).
Worum es sich bei diesen "Zeichen im Himmel" genau handeln wird, kann natürlich niemand wissen, doch wenn sie erscheinen, wird ihre Bedeutung jedermann klar sein, und "dann werden sich alle Stämme der Erde wehklagend schlagen" (Matthäus 24:30).
Was seit 1914 auf der Erde geschieht, ist durchaus furcht erregend.
Doch die "Stämme der Erde" erkennen diese Ereignisse nicht als "das Zeichen des Sohnes des Menschen", das sie veranlasst, sich "wehklagend [zu] schlagen".
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der elfte Tag.
Geschrieben von anonym am 12. Dezember 2005 01:14:29:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Mit zunehmendem Alter wechselten unsere Interessen.
Als mein Bruder Gerd und ich im Teenageralter waren, dachten wir, Großpapa würde in
einer Traumwelt leben.
Trotzdem waren wir gern mit ihm zusammen, weil er das Leben liebte.
Wenn er zum Beispiel im Sand spazieren ging, betrachtete er die Spuren, die seine Füße
hinterließen.
Er hob Holz- und Steinstückchen auf und untersuchte sie.
Eine Muschel!" hörten wir ihn eines Tages voller Freude rufen.
Schaut, darauf ist noch der Sonnenaufgang zu sehen!"
Wir rannten zu ihm hinüber, um zu sehen, was er hatte.
Wir waren schon tausendmal achtlos an solchen Muschelschalen vorbeigegangen.
Nun plötzlich ergriff mich neues Staunen, nicht so sehr wegen der Muschel, sondern wegen
meines Großpapas, der voller Lebenslust war.
Er war lebendiger als wir.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen
Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in
den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um
,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte
Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus
#########################################################
Wachtturm, 15.Juli 1957, Seite 436 Absatz 7
. . . Ihr Eifer nach Erkenntnis mag sie sogar veranlassen, nach Dingen zu graben, die vor langer Zeit, da sie noch nicht in der Wahrheit waren, veröffentlicht wurden, und so mehren und vertiefen sie ihr Verständnis und nehmen an christlicher Reife zu. Spürst" du in älteren Publikationen nach", um deine Erkenntnis über strittige Themen zu erweitern und zu vertiefen? Hast du die früheren Publikationen wirklich studiert? . . . Wie steht es um die Grundlage deiner Erkenntnis? . . . Denke nie: Oh, ich weiß schon das meiste davon", denn du wirst tatsächlich feststellen, daß dem nicht so ist und daß du durch ein weiteres Studium gestärkt wirst . . . Wenn du dein Studium dieser Bücher beendet hast, kannst du auch noch ältere Publikationen durchgehen . . . Nur durch das Studium früherer Publikationen und indem sie auf ältere Ausgaben des Wachtturms zurückgreifen, die in der Bibliothek eures örtlichen Königreichssaales aufbewahrt werden. In diesen älteren Veröffentlichungen ist viel geistiger Reichtum enthalten; sie sind Hilfsmittel, um zu reifer Erkenntnis zu gelangen, und ihr Studium ist ganz bestimmt die Zeit wert, die man dafür aufwendet
WT 1981 15. 1. S. 31
Fragen von Lesern
Als Jesus über 'das Zeichen seiner Gegenwart und des Abschlusses
des Systems der Dinge' sprach, sagte er zu seinen Jüngern: Wahrlich, ich sage euch,
daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese Dinge geschehen"
(Matth. 24:3, 34).
Wie ist das zu verstehen?
Diese Prophezeiung, die im Jahre 33 u. Z. geäußert wurde, erfüllte
sich im Vorbild bis zum Jahre 70 u. Z., als das jüdische System der Dinge vernichtet und
der Tempel Jerusalems zerstört wurde, indem 'kein Stein auf dem anderen gelassen wurde'.
Gemäß dem Geschichtsschreiber Josephus kamen allein in Jerusalem 1 100 000 Juden um.
Obwohl viele der ersten Jünger Jesu aufgrund von Verfolgung zu jener Zeit schon gestorben
waren, waren doch noch einige Glieder der Generation, die zusammen mit Jesus gelebt hatte
und Zeuge seiner mächtigen Werke gewesen war, übriggeblieben und so in der Lage, das
Ende des Abschlusses des Systems der Dinge" zu sehen (Matth. 24:2, 3). Sie
gehörten zur Generation Jesu, waren also seine Zeitgenossen.
Aus Jesu Prophezeiung ist jedoch zu erkennen, daß seine Worte später eine größere
Erfüllung haben sollten, die in 'der großen Drangsal, wie es seit Anfang der Welt bis
jetzt keine gegeben hat, nein, noch wieder geben wird', ihren Höhepunkt finden würde.
Diese große Drangsal" sollte nicht nur über das jüdische System der
Dinge" kommen, sondern über die ganze Menschenwelt, ja über 'alle Nationen', denen
Jehovas Zeugen 'diese gute Botschaft vom Königreich predigen müssen, bevor das Ende
kommt'. Die Bedrängniswehen", unter denen die Erde seit dem Beginn des Ersten
Weltkrieges zu leiden hat, zeigen, daß das Zeichen" Jesu eingetroffen ist und
daß sich seine Worte vom Jahre 1914 an im Gegenbild erfüllen (Matth. 24:3-8, 14, 21).
Welche Generation" ist es also, die auf keinen Fall vergehen wird, bis
alle diese Dinge geschehen"? Diese Worte beziehen sich nicht auf eine Zeitperiode,
von der einige sagen, sie dauere 30, 40, 70 oder sogar 120 Jahre, sondern sie beziehen
sich vielmehr auf Menschen auf Menschen, die am Anfang der
Bedrängniswehen" dieses verurteilten Weltsystems leben würden. Das ist die
Generation der Menschen, die die schrecklichen Ereignisse gesehen haben, die in Verbindung
mit dem Ersten Weltkrieg seit 1914 eingetreten sind.
Angenommen, daß das Alter von 10 Jahren das Alter ist, in dem man anfängt,
Ereignisse im Gedächtnis zu bewahren" so hieß es in einem Artikel der
Zeitschrift U.S. News & World Report vom 14. Januar 1980, Seite 56 , dann leben
heute noch mehr als 13 Millionen Amerikaner, die sich an den Ersten Weltkrieg
erinnern können". Und falls das böse System dieser Welt bis zur Jahrhundertwende
bestehenbleiben würde was aber in Anbetracht der Entwicklung der Weltverhältnisse
und in Anbetracht der Erfüllung biblischer Prophezeiungen höchst unwahrscheinlich ist
, wären immer noch einige von der Generation, die den Ersten Weltkrieg erlebt hat,
am Leben. Die Tatsache aber, daß sich die Anzahl dieser Menschen immer mehr verringert,
ist ein weiterer Beweis dafür, daß 'der Abschluß des Systems der Dinge' schnell seinem
Ende entgegengeht.
In diesem Zusammenhang kann man die interessante Besprechung des Buches The Generation of
1914 (Die Generation von 1914) von Robert Wohl aus der Zeitschrift The Economist vom 15.
März 1980 erwähnen, in der folgende bedeutsame Bemerkung gemacht wurde:
Schließlich äußert Herr Wohl seine eigene Meinung über die Generation von 1914.
In dem kurzen und zusammenfassenden letzten Kapitel weist er darauf hin, daß man für die
Generationen nicht mathematisch genau eine bestimmte Anzahl von Jahren festsetzen kann,
sondern daß sie mit entscheidenden historischen Wendepunkten das beste Beispiel
dafür ist der Erste Weltkrieg in Verbindung stehen." Das stimmt mit dem
biblischen Standpunkt überein, den Jehovas Zeugen bezüglich der Generation von
1914" einnehmen.
Ja, es gab eine Generation von Menschen, die 1914 lebte und die sah, wie eine große
Veränderung in der Geschichte vor sich ging: wie sich eine verhältnismäßig friedliche
Ära in die gegenwärtige Ära des Krieges, der Gesetzlosigkeit und der Zerstörung
verwandelte. Zu dieser Generation gehörten viele, die jetzt Zeugen Jehovas sind. Ja, das
Jahr 1914 war das beste Beispiel" einer Änderung, denn jener Zeitpunkt
kennzeichnete den vorhergesagten Anfang der Bedrängniswehen" unter den
Nationen. Viele Personen sind noch am Leben, die darüber berichten können, wie drastisch
sich die Verhältnisse auf der Erde im Jahre 1914 geändert haben. Und die Zustände in
der Welt verschlimmern sich immer mehr. Wir können daher über Jesu Zusicherung froh
sein, daß es von denen, die zur Generation von 1914" gehören, Überlebende
geben wird, daß diese Generation nicht vollständig vergangen sein wird, wenn die
große Drangsal" über dieses böse Weltsystem hereinbricht.
Erwachet 1984 22.10 Seite 4 7
1914 Die Generation, die nicht vergehen wird
JESUS sagte, daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle diese
Dinge geschehen" (Matthäus 24:34). Aber was ist mit dem Wort Generation"
gemeint?
Der Geschichtsprofessor Robert Wohl gab in seinem Buch The Generation of 1914 folgende
ungewöhnliche Definition: Eine historische Generation wird nicht durch ihre
chronologischen Grenzpunkte oder -linien definiert. Sie ist kein datierter Zeitabschnitt .
. . Sie gleicht eher einem Magnetfeld, in dessen Zentrum sich ein Erlebnis oder eine Reihe
von Erlebnissen befinden . . . Im wesentlichen bildet sich ein Generationsbewußtsein
durch ein gewisses Maß an Gemeinsamkeiten, die das Gefühl vermitteln, eine Ära sei zu
Ende gegangen . . . Diese Gemeinsamkeiten ergeben sich immer durch große historische
Ereignisse wie Kriege, Revolutionen, Seuchen, Hungersnöte und Wirtschaftskrisen."
Von diesem Standpunkt aus gesehen, sind der Erste Weltkrieg von 1914 bis 1918 und seine
Nachwirkungen bestimmt kennzeichnende Gemeinsamkeiten" einer Generation. Wie
Professor Wohl äußerte, verursachte der Erste Weltkrieg das überwältigende
Gefühl, daß eine Ära zu Ende war. Wer den Krieg durchgemacht hatte, konnte sich des
Eindrucks nicht erwehren, daß im August 1914 eine Welt geendet und eine andere begonnen
hatte."
Jesus gebrauchte das Wort Generation" mehrere Male, und zwar in verschiedenen
Zusammenhängen und mit unterschiedlichen Bedeutungen. Doch was meinte er, als er von
einer Generation sprach, die nicht vergehen werde? Einige deuten eine
Generation" als eine Zeitspanne von 30, 40, 70 oder sogar 120 Jahren. Die
Bezeichnung Generation bezieht sich jedoch auf Menschen und Ereignisse, nicht auf eine
bestimmte Zahl von Jahren.
Das in der Bibel mit Generation" wiedergegebene griechische Wort wird als
die in der gleichen Zeit Geborenen" definiert. Hier schließt die
Bedeutung Zeitgenossenschaft, Zeitalter ein" (Theologisches Begriffslexikon zum Neuen
Testament). D. Reihe d. gleichzeitig Geborenen d. Generation, d. Zeitgenossen"
(Wörterbuch zum Neuen Testament von Walter Bauer, 5. Aufl., 1971). Diese Definitionen
schließen sowohl diejenigen ein, die um die Zeit eines historischen Ereignisses geboren
werden, als auch diejenigen, die zu jener Zeit am Leben sind.
Wenn Jesus den Begriff Generation" in diesem Sinn gebrauchte und wir ihn auf
das Jahr 1914 anwenden, dann sind diejenigen, die damals Babys waren, heute 70 Jahre oder
älter. Viele andere, die 1914 am Leben waren, sind nun über 80 Jahre alt, und so mancher
hat sogar 100 Jahre erreicht. Viele Millionen aus jener Generation sind noch am Leben, und
einige von ihnen werden am Leben bleiben, so daß man wirklich sagen kann: Diese
Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen" (Lukas 21:32).
Seit 1914 hat die Menschheit zwei Weltkriege und viele weitere bedeutende Konflikte
erlebt; hinzu kommen Hungersnöte, Erdbeben, Seuchen und ähnliches (Lukas 21:10, 11).
Jesus sagte indessen, daß diese Generation auf keinen Fall vergehen wird, bis alle
diese Dinge geschehen" (Matthäus 24:34). Daher fragst du vielleicht: Welche weiteren
bedeutsamen Ereignisse stehen der Generation von 1914 noch bevor? Und können sie sich
tatsächlich in der Zeitspanne abspielen, die dieser Generation noch verbleibt?
Was geschieht als nächstes?
Besonders seit 1919 tragen Jehovas Zeugen in bemerkenswertem Ausmaß und trotz weltweiter
Gegnerschaft zur Erfüllung der Prophezeiung Jesu bei: Diese gute Botschaft vom
Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem
Zeugnis; und dann wird das Ende kommen" (Matthäus 24:14). Ja, dieses Werk muß zur
Zufriedenheit Jehovas vollendet werden, bevor das Ende kommt.
Welche weiteren Ereignisse müssen in der Zeitspanne ihren Verlauf nehmen, die der
Generation von 1914 noch verbleibt? Die Bibel weist klar auf bestimmte bedeutsame
Entwicklungen hin, die zur großen Drangsal" führen und einen Teil dieser
Drangsal ausmachen, die in Harmagedon gipfelt, dem Krieg des großen Tages Gottes,
des Allmächtigen" (Matthäus 24:21; Offenbarung 16:14, 16). Du solltest unbedingt
wissen, worin diese Entwicklungen bestehen, und zu deinem Schutz die notwendigen Schritte
unternehmen, bevor es zu spät ist (Zephanja 2:3).
Der Apostel Paulus sagte eine dieser Entwicklungen voraus: Ihr selbst wißt sehr
wohl, daß Jehovas Tag genauso kommt wie ein Dieb in der Nacht. Wann immer sie sagen:
Friede und Sicherheit!', dann wird plötzliche Vernichtung sie überfallen."
Die Prophezeiung zeigt, daß kurz vor dem Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge der
Ruf Friede und Sicherheit!" in außergewöhnlicher Weise laut wird ob
seitens der Vereinten Nationen oder unabhängig davon seitens politischer und religiöser
Führer. Was wird auf diese Proklamation folgen? Paulus erklärte: Dann wird
plötzliche Vernichtung sie überfallen" (1. Thessalonicher 5:2, 3).
Kommt es auf deine Religion an?
Könnte diese Vernichtung dich in Mitleidenschaft ziehen? Gehörst du einer der vielen
Religionen der Welt an? Weißt du, wie Gott diese Religionen ansieht? Was wird auf sie
zukommen?
Mit einer sinnbildlichen großen Hure" namens Babylon die Große"
veranschaulichte der Apostel Johannes unter Inspiration ein System, das sich seit
Jahrhunderten des vertrauten Umgangs mit 'den Königen der Erde', den politischen
Machthabern, erfreut. Diese Hure" hat außerdem aus den Beziehungen zu den
reisenden Kaufleuten" die Handelswelt Nutzen gezogen. Welches
System hat ferner Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen" beherrscht?
Es ist die falsche Religion. Ja, alle Religionen, die von Jehovas Standpunkt aus falsch
sind, bilden diese große Hure", die in der Tat ein Weltreich ist. Doch was
wird ihr die unmittelbare Zukunft bringen? (Offenbarung 17:1-8, 15; 18:15-17).
Offenbarung 17:16 zeigt an, daß radikale politische Elemente innerhalb der Vereinten
Nationen (dem scharlachfarbenen wilden Tier") die religiöse Hure hassen und
vernichten werden. Schon haben machtvolle atheistische und antireligiöse Elemente der UN
Schritte unternommen, die Religion aus ihrem Herrschaftsbereich auszumerzen. In der nahen
Zukunft sind jedoch noch drastischere Maßnahmen zu erwarten, denn diese politischen
Elemente werden nicht nur die Christenheit, sondern auch die anderen großen
Religionssysteme verwüsten. Logischerweise werden die gottfeindlichen Kräfte ebenfalls
Jehovas Zeugen angreifen, die treu Gottes Königreich verkündigen. Das wird einem Angriff
auf Gott gleichkommen und eine Vergeltung nach sich ziehen Gottes Krieg von
Harmagedon! (Offenbarung 17:3, 12-16; 16:14-16; Hesekiel 38:10-12, 18-23; Sacharja 2:8).
Reicht die Zeit aus?
Rein vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet, scheint es vielleicht, daß diese
Entwicklungen kaum ihren Verlauf nehmen können, bevor die Generation von 1914 von der
Weltszene abgetreten ist. Doch die Erfüllung all der vorhergesagten Ereignisse, die die
Generation von 1914 betreffen, hängt nicht vom vergleichsweise langsamen menschlichen
Handeln ab. Jehovas prophetisches Wort durch Christus Jesus besagt: Diese Generation
[von 1914] wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen" (Lukas 21:32).
Und Jehova, der Quell inspirierter und unfehlbarer Prophezeiungen, wird die Erfüllung der
Worte seines Sohnes in verhältnismäßig kurzer Zeit herbeiführen (Jesaja 46:9, 10;
55:10, 11).
Gibt es irgendwelche Beispiele von biblischen Prophezeiungen aus der Vergangenheit, die
sich trotz Unglauben und Skepsis der Menschen erfüllten? Ja, wir werden kurz ein Beispiel
untersuchen. Im Jahre 33 u. Z. sagte Jesus über Jerusalem und seinen Tempel voraus:
Was diese Dinge betrifft, die ihr da seht: Es werden Tage kommen, da wird hier nicht
ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht niedergerissen werden wird. Wenn ihr
ferner die Stadt Jerusalem von Heeren umlagert seht, dann erkennt, daß ihre Verwüstung
nahe gekommen ist" (Lukas 21:6, 20).
Dreiunddreißig Jahre später griff die römische Armee unter Cestius Gallus Jerusalem an
und war dem Sieg nahe. Aus unerklärlichen Gründen ordnete General Cestius Gallus jedoch
den Rückzug seiner Truppen an. Folglich mußten einige Juden gedacht haben, ihre heilige
Stadt werde nicht der Zerstörung anheimfallen. Aber dieser Gedanke war nur von kurzer
Dauer. Vier Jahre später kehrten die römischen Armeen unter Titus zurück und
zerstörten Jerusalem samt seinem Tempel.
Jesu Prophezeiung bewahrheitete sich bis in alle Einzelheiten. G. A. Williamson erläutert
in seiner Einleitung zur englischen Ausgabe des Werkes Der Jüdische Krieg von dem
jüdischen Geschichtsschreiber Josephus: Hätten wir keine anderen
Informationsquellen als die Evangelien, so wären wir versucht zu argwöhnen, Jesu
Warnungen seien in übertriebene Worte gekleidet . . . War es möglich, daß von diesem
mächtigen Tempel kein Stein auf dem anderen gelassen werden sollte, der nicht
niedergerissen werden würde? Es war in der Tat möglich; das ist eine historische
Tatsache. Die Stadt wurde ganz und gar zerstört . . . Der gesamte tragische Verlauf war
mit erstaunlicher Genauigkeit vorhergesagt worden."
So, wie sich Jesu Prophezeiungen über Jerusalem zu Lebzeiten der damaligen Generation
erfüllten, so werden sich auch seine Prophezeiungen über die Zeit des Endes"
zu Lebzeiten der Generation von 1914 erfüllen (Daniel 12:4). Das bedeutet, daß nicht nur
jene Generation, sondern alle heute lebenden Menschen eine wunderbare Aussicht haben.
Warum? Nun, Jesus sagte ferner über die bedeutsamen Ereignisse, die diese Generation
betreffen: Wenn ihr diese Dinge geschehen seht, erkennt, daß das Königreich Gottes
nahe ist" (Lukas 21:28, 31).
Die Nähe des Königreiches Gottes bedeutet das baldige Ende der gegenwärtigen
entzweienden politischen, religiösen und kommerziellen Systeme. Das bedeutet eine
gerechte neue Regierung für alle gehorsamen Menschen. Du kannst dich jetzt für ewiges
Leben unter dieser Regierung neue Himmel und eine neue Erde"
entscheiden (2. Petrus 3:13; Johannes 17:3). Ja, vielleicht wirst du diese verheißene
neue Ordnung zusammen mit den Überlebenden der Generation von 1914 erleben der
Generation, die nicht vergehen wird.
Bis zu dem 8. Februar 1964 hieß der Zweck des Erwachet noch:
sie spiegelt die sichere Hoffnung auf die Errichtung einer gerechten neuen Welt
wider.
Von dem 22.Februar 1964 bis zu dem 22.Oktober 1995 lautete der Zweck:
..stärkt die Zeitschrift das Vertrauen zum Schöpfer, der verheißen hat, noch zu
Lebzeiten der Generation, die die Ereignisse des Jahres 1914 erlebt hat, eine neue Welt zu
schaffen
Seid dem 1.November 1995 heißt es in dem Zweck des Erwachet wieder:
..stärkt die Zeitschrift das Vertrauen in die Verheißung des Schöpfers, eine neue Welt
herbeizuführen, die binnen kurzem
1) Der Beginn der letzten Tage" war 1799, 1874, 1910, 1915,
1914.
2) Das Ende der letzen Tage" war 1914, 1925, 1975.
3) Die Zeit für Christi Parusie" oder Gegenwart war 1874, 1914, 1925.
4) Der Wachtturm stellte es als unstrittige Tatsache" dar, das Jesus
unzweifelhaft 1874 erschien" und 1878 als König zu herrschen begann.
5) Jerusalem wurde im Jahre 606 v.u.Z. zerstört (später geändert auf 607 v.u.Z.)
6) Harmagedon sollte beginnen: 1874, 1914, 1920, 1925 (alle Daten genau und schriftlich
niedergelegt) und 1975 (auch schriftlich, aber etwas vorsichtiger ausgedrückt).
7) Die Zeit, dass Abraham, König David usw. auferstehen und auf der Erde leben: 1925.
8) Da Ende von 6000 Jahren Menschheitsgeschichte: 1874 (später geändert auf 1975).
9) Jesus sollte sichtbar, nicht unsichtbar wiederkommen.
10) Jesus kam 1874 unsichtbar zurück ... bis Ende 1929 gelehrt, was bedeutet, dass die
Gesellschaft als Gottes Organisation erwählt" war zu einer Zeit, als man nicht
einmal wusste, dass Jesus unsichtbar" zurückgekehrt sei.
11) Falls Jesus 1914 unsichtbar" wiederkehrte, warum wusste man dies erst
frühestens 15 Jahre später?
Wieso war dies Speise zur rechten Zeit?
###########################################
****************************************************************
Das fleischlich orientierte Ausschauhalten nach Zeichen.
(Lukas 11:35,36)
Diese Generation ist eine böse Generation; sie sucht nach einem Zeichen.
Sei daher wachsam. Vielleicht ist das Licht, das in dir ist, Finsternis
(Hesekiel 13:8)
Dies ist daher, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat:
,Weil ihr Unwahres geredet und ihr in einer Vision Lüge geschaut habt, darum,
siehe, bin ich gegen euch' ist der Ausspruch des Souveränen Herrn Jehova."
(Jesaja 57:3)
Was euch betrifft, kommt herzu, hierher, ihr Söhne einer Wahrsagerin, du Same eines
Ehebrechers und einer Frau, die Prostitution begeht:
(Jesaja 30:9)
Denn es ist ein rebellisches Volk, lügnerische Söhne, Söhne, die nicht gewillt gewesen
sind, das Gesetz Jehovas zu hören;
(Matthäus 16:4)
Eine böse und ehebrecherische Generation sucht fortwährend ein Zeichen,
(Hesekiel 22:28)
Und ihre Propheten haben für sie mit Tünche getüncht, indem sie in einer Vision
Unwirkliches geschaut und eine Lüge für sie gewahrsagt haben, indem sie sagten:
Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat",
wenn doch Jehova selbst nicht geredet hat.
Entspricht nicht der Nachfolgende Artikel den Worten Hesekiels?
Wachtturm 1.1.1970 4-17:
Bis heute ist der Eifer Jehovas in bezug auf diese Prophezeiung nicht
erkaltet, denn es geht dabei um seinen Namen und um seine Ehre. Er hat noch nie gelogen;
auch in Verbindung mit dieser Prophezeiung wird er sich nicht als Lügner erweisen. Er ist
der Gott, der nicht lügen kann". Tit. 1:2; Hebr. 6:18.
Du weißt, daß die Weltbevölkerung sich explosiv vermehrt, auch mag dir bekannt sein,
daß in der amerikanischen Presse eine ganzseitige Anzeige erschienen ist mit der
Überschrift: Die Bevölkerungsbombe bedroht den Frieden der Welt";
Das dringendste Problem der Welt ist der Bevölkerungszuwachs; dieser ist so groß,
daß die Nahrungsmittelerzeugung nicht Schritt zu halten vermag" (New York Times vom
8. September 1954). Ein denkender Mensch fragt daher: Wie wird die Bevölkerungs- und die
Ernährungssituation in nochmals vierzehn Jahren sein? Was wir vernünftigerweise erwarten
können, ist keineswegs beruhigend.
Die Gesamtlage wird nicht beeinflußt durch die Beilegung kleinerer Kriege wie des
Vietnamkrieges und des Krieges im Nahen Osten. Die Feindschaft zwischen den beiden großen
politischen Gruppen besteht weiter. Die New York Times schrieb in ihrer Ausgabe vom 6.
Dezember 1968 unter der Überschrift Aufgaben des Landes" (Seite 96, Abschnitt
4 und 5): . . . der kalte Krieg ist noch längst nicht vorbei, obwohl er jetzt ganz
anders geführt wird. Seine Gefahren werden nicht geringer. Im Gegenteil, sie
wachsen." Der Verfasser äußerte die Befürchtung, daß sich die Russen zu neuen und
verzweifelten Schritten veranlaßt sehen könnten, wenn sich der Ostblock allmählich
auflösen würde. Das erinnert daran, daß das kommunistische China, Nachbar der
Sowjetunion, ein großes Problem für diese, aber auch für einen großen Teil der
übrigen Welt ist. Das kommunistische China ruft nicht nur Beunruhigung hervor, weil sich
seine Bevölkerung so ungemein vermehrt, sondern weil es jetzt auch Atommacht ist und
Langstreckenraketen besitzt. Wenn das kommunistische China weiterhin auf dem Gebiet der
Kernwaffen erfolgreich bleibt und im Jahre 1972 beginnt, solche Waffen zu produzieren, und
die Produktion fortsetzt, wird es bis etwa 1975 über 15 bis 20 interkontinentale
ballistische Geschosse verfügen". New York Times vom 3. Februar 1969.
Er muß daher als König Krieg führen, er muß herrschen inmitten seiner irdischen
Feinde, bis er sie schließlich vollständig besiegt haben wird, wie König David es im
Psalm 110:1-6 vorausgesagt hat. Er geht so vor, weil die Nationen und Reiche dieser Welt
seit 1914, dem Jahr, in dem die Zeiten der Nationen" endeten, nicht bereit
sind, ihm das Königtum über die Erde freiwillig abzutreten sogar die Christenheit
weigert sich, das zu tun. (Luk. 21:24; Ps. 2:1-6) Heute noch, nach mehr als einem halben
Jahrhundert, weigern sich die Nationen, das zu tun. Was wird das in kurzem für die ganze
Menschheit bedeuten? Den Ausbruch des Krieges des großen Tages Gottes, des
Allmächtigen", wenn die Weltlage, Harmagedon oder Armagedon genannt, besteht. (Offb.
16:14, 16) In diesem Krieg werden alle Feinde des Friedens unter den Menschen beseitigt
werden.
Nachdem alle Feinde des Weltfriedens sowohl die Feinde unter den Menschen als auch
die Dämonen beseitigt sein werden, wird der Friedefürst beginnen, über die ganze
Erde zu herrschen. Die Zeit, die Gott dafür bestimmt hat, kommt immer näher und damit
auch die tausend Jahre Frieden. Tausend Jahre entsprechen einem Millennium. In der
erwähnten Rede, die der amerikanische Präsident bei seinem Amtsantritt am 20. Januar
1969 hielt, sprach er von etwas, was für die Amerikaner, ja für die ganze Christenheit
von Interesse sein wird. Im achten Abschnitt seiner Rede erklärte der Präsident, der
kurz zuvor vereidigt worden war: In acht Jahren wird Amerika sein 200jähriges
Bestehen als Nation feiern. Und zu Lebzeiten des größten Teils der heutigen
Weltbevölkerung wird man das Neujahr feiern, das man nur einmal in tausend Jahren feiern
kann den Beginn des dritten Millenniums." Der Präsident sprach vom Jahr 2001
n. Chr.
Was der amerikanische Präsident anschließend sagte, zeigte, daß er der Meinung ist, im
ersten Jahr jenes dritten Millenniums werde Amerika noch bestehen. Für gottesfürchtige
Erforscher der Bibel, der alten Hebräischen Schriften und der Christlichen Griechischen
Schriften, gibt es ein weit wichtigeres Millennium, das ihre Aufmerksamkeit erfordert. Es
handelt sich dabei um das siebente Millennium! Nein, nicht um das siebente Millennium vom
Jahr 1 n. Chr. an gerechnet, sondern das siebente Millennium nach der Erschaffung der
ersten Menschen auf der Erde, des ersten vollkommenen Mannes und der ersten vollkommenen
Frau im Garten Eden. Zur Bestimmung dieses Zeitraums gebraucht man gewöhnlich die
Weltära und fügt der Anzahl Jahre Anno Mundi" oder im Jahre der
Welt" hinzu, weil der Anfangspunkt dieser Zeitrechnung der Beginn der Menschenwelt
ist.
Hat das etwas mit dem Herannahen eines tausendjährigen Friedens oder eines Millenniums
des Friedens zu tun? Offensichtlich ja! Nach dem Kalender der orthodoxen Juden hielt der
neue amerikanische Präsident seine Antrittsrede am Anfang des fünften Mondmonats des
Jahres 5729 A. M., dieses Datum wurde ausschließlich aufgrund der alten Hebräischen
Schriften errechnet. Nach den Berechnungen der Chronologen der Gelehrten, die sich
mit der Zeitmessung befassen , die auch die inspirierten Christlichen Griechischen
Schriften berücksichtigen, ist der jüdische Kalender mehr als 200 Jahre hinter unserer
Zeitrechnung zurück. In bestimmten Bibelausgaben, sowohl in katholischen als
protestantischen, sind Daten zu finden, die sich auf die Chronologie des bekannten
irischen Erzbischofs der anglikanischen Kirche, James Ussher (15811656 u. Z.),
stützen. Nach Ussher wurde Adam im Jahre 4004 v. u. Z. erschaffen. Nach dieser Berechnung
wäre die Menschheit im Herbst des Jahres 1996 u. Z. sechstausend Jahre oder sechs
Millennien alt, und nach diesem Jahr würde für die Menschheit das siebente Millennium
ihres Daseins beginnen.
Vor einiger Zeit haben ernsthafte Erforscher der Bibel deren chronologische Angaben neu überprüft. Nach ihren Berechnungen wird die Menschheit um die Mitte der 1970er Jahre sechs Millennien auf der Erde sein. Das siebente Millennium nach Adams Erschaffung durch Jehova Gott würde somit in weniger als zehn Jahren beginnen.
Bald werden die sechstausend Jahre, in denen er die Menschheit als seine Sklaven ausgebeutet hat, enden, sie werden noch zu Lebzeiten der Generation enden, die, wie Jesus gemäß Matthäus 24:34 vorausgesagt hat, die Weltgeschehnisse seit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 bis heute miterlebt hat. Wäre demnach nicht die Zeit, da die sechstausend Jahre, in denen die Menschheit unter Satan, dem Teufel, Sklavendienste geleistet hat, abgelaufen sind, für Jehova Gott der Zeitpunkt, um für die Menschen ein Millennium des Friedens herbeizuführen? Ganz gewiß!
Ende des Artikels.
Nur war es ganz gewiss nicht so.
Es wurden hier in dieser Vision Unwirkliches geschaut
Eine Lüge gewahrsagt.
Und sie haben gesagt:
Dies ist, was der Souveräne Herr Jehova gesprochen hat",
wenn doch Jehova selbst nicht geredet hat.
Der Wachtturm", 1. November 1954, Seite 656.
Es kann nicht zu sehr betont werden, daß wir die theokratische Organisation Jehovas
anerkennen müssen. Wenn das Leben eines Menschen von einer bestimmten Handlungsweise
anhängig ist, sollte er ihr mit Freuden folgen, selbst wenn sie, weil er sich demütigen
muß, seinen Stolz verletzt. Das gilt besonders in bezug auf die Anerkennung der
theokratischen Organisation ..."
Wachtturm, 15. Januar 1981, Seite 17, Absatz 2
Demnach schenkt Gott seinen demütigen Dienern ein bestimmtes Wissen, das andere nicht
haben. Der Apostel Paulus sagte: Diese Weisheit hat keiner der Herrscher dieses
Systems der Dinge kennengelernt . . . Denn uns hat Gott sie durch seinen Geist
geoffenbart" (1. Kor. 2:8-10). Da Jehova seinen Dienern im voraus ein bestimmtes
Wissen vermittelt hat, sind sie ausgerüstet ja von Gott beauftragt , auf der
ganzen Erde vor dem herannahenden Ende des gegenwärtigen Systems zu warnen und die
tröstende Botschaft von der neuen Ordnung zu verkündigen.
Basic Psychology (Grundlagen der Psychologie):
Es gibt das Beispiel einer Sekte, die das Ende der Welt erwartete. Die Gründerin der
Sekte verkündete, sie habe von den Wächtern" draußen im Weltall eine
Botschaft erhalten. An einem bestimmten Tag würde sich eine gewaltige Flut ereignen. Nur
die wahren Gläubigen sollten gerettet werden, sie würden um Mitternacht an dem
bestimmten Tag von fliegenden Untertassen gerettet werden.
Am Weltuntergangstag drängten sich die Sektenmitglieder zusammen und erwarteten die
vorhergesagte Naturkatastrophe. Die Zeit für die Ankunft der fliegenden Untertassen kam
und verging: die Spannung stieg gewaltig, als die Stunden vergingen. Schließlich erhielt
die Führerin der Sekte eine weitere Botschaft:
Um den Glauben der Treuen zu belohnen, sei die Welt gerettet worden. Freude brach aus, und
die Anhänger wurden gläubiger als je zuvor.
Zuerst wurde jemand gelobt, weil er Haus und Hof verkaufte"
um die letzten Tage sich im Vollzeitdienst einzusetzen.
Dann wurde er später als gieriger Spekulant verspottet, der die letzten Tage in Luxus
verbringen wollte.
In einer Kongreßansprache in Kanada ging der Präsident der so weit zu sagen, Gott habe
1975 abgeblasen, weil Jehovas Zeugen so viel Wirbel darum machten!
A Personal Memory of the 1975 Fiasco. Ty Sharrer, Michigan:
1973 wurde in unserem Königreichssaal ein Kalender aufgehängt, der die Tage bis 1975 herunterzählte. Auf ihm befand sich ein Bild, das meine Schwägerin gezeichnet und koloriert hatte. Mehrere Jahre später leugnete sie, je so etwas getan zu haben. Sie griff zur theokratischen Kriegslist und log. In demselben Jahr passierte noch eine weitere merkwürdige Sache. Jedem im Königreichssaal wurden Codenamen gegeben, damit man sich ausweisen könnte, wenn die Drangsal kam. Man forderte uns auch auf, alle Adressen von Zeugen in unserer Versammlung auswendig zu lernen.
Wachtturm, 1. Dezember 1991, Seite 7
Eine Religion, die Lügen lehrt, kann unmöglich wahr sein.
Die Lehre das diese Generation nicht vergehen wird wurde eingeführt
nachdem 1975 sich nicht erfüllt hatte.
Aber schon während man Beweise vorliegen hatte das 607 / 1914 nicht stimmen konnte.
Es war also kein verzeihlicher Irrtum sondern eine Schutzbehauptung.
Die Generationslüge.
Die Vergangenheit wurde getilgt,
die Tilgung wurde vergessen,
die Lüge wurde Wahrheit.
(George Orwell, 1984)
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der zwölfte Tag.
Geschrieben von anonym am 13. Dezember 2005 00:15:01:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Großpapa erzählte sehr gern, dass den Menschen damals gerechte biblische Grundsätze
eingeprägt wurden.
Aber wir antworteten:
Warum haben sie dann gekämpft und sind in den Krieg gezogen?"
Großvater überlegte kurz und sagte dann:
Ihr habt recht, sie zogen in den Krieg.
Aber die Menschen dachten damals anders als heute.
Während des Ersten Weltkrieges war unter vielen Menschen eine Haltung vorherrschend, die
man als ,christlich' bezeichnen könnte.
Wenn sich die Bauern unterhielten, sagten sie:
»Warum sollten Menschen aus Nationen, die sich zum Christentum bekennen, wie England und
Deutschland, sich gegenseitig umbringen?'
Sie konnten es gleichfalls nicht verstehen.
Aber der Methodistenprediger, daran erinnere ich mich noch, brachte jeden Sonntag den
Gedanken zum Ausdruck, dass es Gottes Wille sei, wenn junge Männer für ihr Vaterland
kämpfen.
Die Pfarrer waren es, die die Menschen zu dem Gedanken veranlassten, bei dem Krieg handle
es sich um eine gerechte Sache.
Heutzutage denken die meisten Menschen nicht darüber nach, ob ein Krieg christlich ist
oder nicht.
Sie wollen lediglich wissen, ob er ,moralisch' vertretbar ist.
Sie scheinen nicht zu wissen, dass nur Gott einen moralisch gerechten Krieg führen
kann."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen
Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in
den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um
,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte
Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus
#########################################################
Feldpost: WT November 1915 Seite 176
Aus dem Felde, den 26. Sept. 1915
Liebe Geschwister!
Nachdem ich wieder von Euch Nr. 10 des Wachtturms erhalten habe, sende ich Euch lieben
Geschwistern in Barmen und überall die herzlichsten Grüße. Auf der zweiten Seite las
ich die Worte: Den Wachtturm senden wir Euch gerne umsonst". Wieviel Liebe
spricht aus diesen Worten! Wie gut, daß uns der liebe Wachtturm auch weiterhin erfreuen
soll. Ich danke auch allen Geschwistern für die Liebe, die wir von seiten der Geschwister
so reichlich erfahren durften. Die mir gesandten Schriften habe ich an die Bewohner
verteilt; während etliche Blätter mit Gleichgültigkeit entgegengenommen wurden, brachte
mir das Verteilen hier und dort doch einen dankbaren Blick ein. Wenn ich so in stillen
Stunden den Wachtturm zur Hand nehme, merke ich beim Lesen immer aufs neue, wie sich das
Schatzkästlein des Wortes unseres Gottes mehr und mehr öffnet.
Wenn man hier draußen im Felde am Tage oder in der Nacht seiner Pflicht genügt, wenn die
Granaten mit pfeifendem Ton die Luft durchschneiden, wenn das Platzen dieser furchtbaren
Geschosse die Erde bebend macht, dann spürt man so recht, welche Macht in dem Wörtchen
'Gott' liegt. Unwillkürlich falten manche in solch ernsten Stunden die Hände zum Gebet
und suchen Hilfe bei einem Gott im Himmel. Geliebte, wieviel haben wir jenen verblendeten
Menschenkindern voraus, indem wir die Gedanken unseres Gottes erkennen dürfen und uns
freuen können, daß Seine Absichten liebreich sind.
Sollte es Gottes Wille sein, daß ich meine lieben Glaubensgeschwister im Fleisch nochmal
wiedersehe, so will ich mit ihnen in den schönen Versammlungen, die ich schon so lange
entbehre, meinem Gott von Herzen danken für alles Gute, daß Er bisher an mir getan hat.
Sollte es anders kommen, so wird das auch gut für mich sein, und ich will zufrieden sein
in seinem Willen.
Ihr lieben Geschwister in Barmen, im Felde und in der Heimat seid alle herzlich gegrüßt
von Eurem Bruder im Herrn
Arno Weise
WT September 1915 Seite 143
Russland 23. Juli 1915
Meine geliebten Brüder!
Indem ich Euch für Eure Mühewaltung bei der Übersendung des Wachtturms und der Briefe
An die Brüder im Felde" herzlich danke, ist es mir eine Freude Euch wissen zu
lassen, mit welchem Verlangen ich euren Sendungen entgegensehe
Wohl sind wir räumlich geschieden, das Band der Liebe Christi bindet uns um so fester.
Vor einigen Stunden ging der Marsch über Leichenfelder, jetzt ist es Nacht. Ich liege
unter meiner Zeltbahn; neben mir am Wegesrand schleudern unsere 21-cm-Mörser ihre
vernichtenden Geschosse, zirka 3 Kilometer weiter tobt das Gewehrfeuer der Infanterie.
schon das Anhören läßt mich erschaudern. Schlafen kann ich nicht. Ein Knistern in
meiner Tasche, der letzte Wachtturm, der Verkünder der Gegenwart Christi macht mich
völlig munter. Es fällt mir der 6. Vers des 63 Psalmes ein: 'Wenn ich deiner gedenke auf
meinem Lager, über dich staune in den Nachtwachen."
O, welch ein Friede durchströmt mein Herz, und herrliche Stunden der Gemeinschaft mit
meinem Vater kann ich durchleben.
Vor Wochen zog ich durch Lemberg. Der Ingenieur einer Maschinenfabrik, mit dem ich über
die Hoffnung der Juden sprach, bestätigte mir ihr Warten auf den Messias. Nur im
Vorbeireiten war es mir möglich, mit einigen Juden zu reden. Ich legte meine Hand auf
ihre Schultern und schrie ihnen in die Ohren: 'Euer Messias kommt, ich soll es Ihnen
sagen!' Staunen, Freudentränen und Zukunftswünsche, und weiter ging der Marsch.
Wie weit wir noch zu wandern haben, ich weiß es nicht, der Herr weiß es, eines aber
wissen wir alle:
'Bald hört auf unser Pilgerlauf
Und die Klagen schweigen,
Jesus nimmt uns auf!'
Darum, weil wir solch herrliche Hoffnung in uns haben, wollen wir alle, die wir Sein sind
und nach seinem Namen genannt, unermüdlich weiter wandern, bis wir Ihn schauen, den so
lang wir geliebt.
Gott segne Euch
Euer getreuer Bruder
Max v. d. Steil
WT September 1915 Seite 143
Aus dem Felde, 11. Juli 1915
Ihr lieben Geschwister! Eure 2 Briefe erhalten, danke ich Euch herzlich
für die Erbauungen, die Ihr uns ins Feld sendet.
Hiobsprüfungen gingen das ganze Jahr hindurch über mich doch die Gnade des Herrn
wirkte in mir einen Charakter, in welchem die Liebe stärker war, denn selbst der
schwerste Sturm.
Und nun ja, die Zeit ist herbeigekommen, Drangsal überall.
Wenn Ihr im Wachtturm wieder einmal Grüße sendet, fügt auch von mir solche an alle die
Geliebten bei.
Es grüßt und küßt Euch euer in der Liebe Christi verbundener Bruder
Oskar Waldenburger
Gott mit Euch, bis wir uns wiedersehen.
Auf dem Felde gefallen
WT November 1916 Seite 162 und 176
Wenn aber das Verwesliche Unverweslichkeit anzieht und dies Sterbliche
Unsterblichkeit anziehen wird, dann ist das Wort erfüllt das geschrieben steht:
Verschlungen ist der Tod im Sieg" 1 Korinther 15:54.
Bruder Modes und Bruder Wahl sind auf dem Felde gefallen.
Der Brief an Bruder Wahl kam zurück mit dem Vermerk gestorben für das
Vaterland"
WT August 1916 Seite 125
Im Herrn herzlich geliebte Geschwister!
Seid gegrüßt in dem Namen unseres hochgelobten Erlösers.
Ich habe mit Euch Gedächtnismahl gefeiert, auf Posten ungestört und einsam, doch in dem
Bewußtsein der gesegneten Gemeinschaft mit unserem geliebten Herrn und Erlöser und
Anfänger und Vollender unseres Glaubens
In herzlicher Liebe und Fürbitte Euer gedenkend, grüßt Euch aufs herzlichste, Euer
Bruder und Mitpilger nach Zion
Bernhard Buchholz
WT November 1915 Seite 162
Von unserer Brüderschaft im Felde
Es ist für alle Geschwister sicher von Interesse zu wissen, daß gegenwärtig ca. 350
unserer Brüder sich beim Militär befinden. Infolge reger Korrespondenz mit vielen der
Lieben erhalten wir viele Beweise freudigen Glaubens und Vertrauens und geduldigen
Ausharrens in vielen Schwierigkeiten. Einige Brüder schrieben uns, daß sie sich stark
fühlen in dem Bewußtsein, daß ihrer soviel im Gebet gedacht wird.
Es hat dem himmlischen Vater wiederum gefallen, zwei liebe Brüder von diesem Leben in
Schwachheit abzuberufen.
Am 16. September starb auf dem Kriegsschauplatze unser lieber Bruder Fritz Kownatzki aus
Zollernhöhe, Ostpreußen im Alter von 23 Jahren, und ungefähr um dieselbe Zeit starb
ebenfalls unser lieber Bruder Johannes Finger aus Barmen, im Alter von 33 Jahren.
Beide Brüder hatten uns noch bis kurz vor ihrem Tode liebe Zeilen geschrieben, aus denen
wir erkennen konnten, daß die Lieben mit Jesu zu wandeln trachteten. Wir haben für sie
die feste Hoffnung, daß sie vom Glauben zum Schauen gelangt sind gemäß Joh. 11, 25.
'Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird, wenngleich er stirbt,
leben.'
Es ist offenbar jetzt die Zeit, wo wir mehr denn je erwarten können, daß dieser und
jener von uns jenseits des Vorhanges gehen wird. Laßt uns alle wachen und beten, damit
wir stets mit Freuden und Verlangen sprechen können: 'Komm, Herr Jesu!'
Gefallenen Anzeigen.
WT Dezember 1915 Seite 178
Wir erhielten wiederum die Nachricht vom Tode sechs lieber Brüder.
Wir haben von diesen Brüdern ein gutes Zeugnis bekommen, ihre Früchte des Geistes, an
denen wir nach dem Willen des Herrn Seine wahren Jünger erkennen sollen, berechtigen uns
zu der Hoffnung, dass die Lieben das Ende ihres Glaubens davon getragen haben.
Jesaja 57:1,2
WT Oktober 1915 Seite 159
Belgien, den 23. August 1915
Meine in Jesu innigst geliebten Brüder!
Gal. 1, 3-5 zum Gruß!
Mit Dank über den von Euch empfangenen trostreichen und anspornenden Brief (an die
Brüder im Felde) schreibe ich Euch diese Zeilen und rufe Euch ein herzliches 'Gott
vergelt's' zu. Durch die große Gnade Gottes angetrieben, möchte ich es nicht
unterlassen, solange es noch heute heißt, zu antworten, und der Herr möge mir Gnade
schenken, damit ich meine Zeilen in wahrer Herzensdemut niederschreibe, Euch zur Freude
und dem Herrn zur Verherrlichung.
Welche große Freude verursachen Eure lieben Briefe, die Ihr regelmäßig an die Brüder,
die im Felde sind, gelangen lasset. Durch diese Zeichen der Liebe werden die Herzen, die
äußerlich getrennt sind, fester verbunden und mehr zu unserm Herrn und Haupte
hingezogen. Euer lieber letzter Brief sagt, daß kein Murren und kein Klagen in den
Briefen der Brüder zum Ausdruck kommt. - Was mich betrifft, so muß ich bekennen, liebe
Brüder, daß ich oft in den Prüfungen, welche diese, für das Fleisch so schmerzlichen
Verhältnisse mit sich bringen, unterliege. Und angesichts Eures lieben Briefes muß ich
nun tränenden Auges zum Herrn eilen, damit mir Erbarmung widerfahre, und Er, der Mitleid
zu haben vermag mit unsern Schwierigkeiten, mir Trost und Kraft darreichen möchte für
die zukünftigen Tage. Aber trotzdem will ich freudig und dankbar sein, denn auf ein
ganzes Jahr Seiner weisen und liebevollen Führung vermag ich bereits zurückzublicken.
Ja, barmherzig und gnädig ist der Herr, geduldig und von großer Güte! Ps. 91
Allmählich kommen infolge der großen Überanstrengungen nervöse Schwächen zum
Vorschein, und diese machen den Kampf immer schwerer. Ich bin aber der frohen Zuversicht,
daß der Herr, der soweit geholfen hat, mir auch weiter helfen wird. Mit sehnsüchtigem
Verlangen denke ich oft an den Tag, da wir, befreit von allem irdischen Leibt, bei Ihm
erscheinen dürfen in der Herrlichkeit, und ich bin der frohen Zuversicht, daß dieser Tag
nicht mehr weit entfernt ist.
Ja, die ernste Frage will ich oft erwägen, ob ich zu jeder Stunde abzuscheiden bereit
bin, ob nichts zwischen Ihm und mir steht, das nach Trennung aussehen könnte; und
vorsichtig und weise will ich zu wandeln mich bestreben, alles Seiner Liebenden Fürsorge
anbefehlend.
Gerne hätte ich noch einmal ein Wiedersehen mit Euch Lieben im Fleische, um mich mit Euch
erfreuen und erbauen zu können, doch des Herrn Wille geschehe, weiß ich doch, daß alle
Dinge zu meinem Besten sind. Wenn schließlich alle irdischen Bande zerreißen, so wollen
wir einander auf Händen des Gebets tragen und im Geiste zusammen den Weg wandeln, bis wir
dorthin gelangen, wo ewige Freude unser Teil sein wird.
Ich will schließen in der Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen, wo? Das mag der Herr
entscheiden. Ich bitte, allen lieben Brüdern im Felde meine herzlichsten Grüße zu
übermitteln, wie ich auch Euch Lieben im Bibelhause herzlich grüße.
Euer geringer Bruder und Mitpilger nach Zion
Wilhelm Hüners.
Es gibt einen Bericht von einem Bruder der traurig war das er an der
Front verletzt wurde und in der Zeit bis er wider voll tauglich wäre versuchen wird einen
Platz im Lazarettdienst zu bekommen um wenigstens hier seinen Dienst für Gott zu
erfüllen.
WT Juli 1915 Seite 112
WT Juli 1915 Seite 112
Saarburg (Lazarett), den 1. Juni 1915
Im Herrn geliebte Geschwister!
Den Frieden Gottes als Gruß zuvor. Gestern erhielt ich Euren 'an die Brüder im Felde'
gerichteten Brief, welcher mir viel Trost und Aufmunterung brachte, mich aber auch
zugleich an meine Nachlässigkeit erinnerte. Schon lange hatte ich mir vorgenommen, Euch
lieben Geschwistern wieder einmal ausführlicher zu schreiben, aber immer wurde ich durch
so mancherlei Umstände davon abgehalten. Wir Ihr nun aus diesem Brief ersehen könnt,
befinde ich mich gegenwärtig im Reservelazarett und zwar zum Zwecke einer längeren
Erholung meiner Körper und auch Nervenkräfte. Die Erschöpfung der letzteren sind wohl
zum großen Teil mit die Ursache, daß ich so wenig schreibe, denn es fällt mir immer
sehr schwer, meine Nervenkräfte auf einen Gegenstand zu konzentrieren, der einiges Denken
erfordert. Ja Ihr lieben Geschwister, es ist so wie Ihr in Eurem Briefe schreibt,
nämlich, daß uns das Schauen der Schrecken des Krieges mit eigenen Augen so recht tiefes
Mitgefühl empfinden läßt und die Sehnsucht in uns vermehrt, daß die von Gott
verheißene Befreiung der seufzenden Schöpfung von dem gegenwärtigen Fluche des
Verderbens, sowie auch unseres eigenen Leibes Erlösung bald kommen möge. Ich kann darum
meinem lieben Gott und himmlischen Vater nicht genug dankbar sein für die mancherlei
Belehrungen durch praktische Erfahrungen, um die er mich während meines nunmehr
¼jährigen Aufenthaltes hier draußen im Felde bereichert hat
Liebe Geschwister, wir wollen nun weiter den Mut nicht verlieren und Vertrauen haben zu
Gott und Seinen herrlichen Verheißungen an Kirche und Welt, dann wird auch auf die
traurigen Erlebnisse der Jetztzeit, der 'Nacht des Weinens, dasjenige des 'Morgens der
Freude' folgen.
In dieser Hoffnung und unter vielen Grüßen verbleibe ich Euer ger. Mitpilger nach Zion
Herm. Crämer
Gefallenenanzeige
WT September 1915 Seite 130
Von unserer Brüderschaft im Felde
Neben herzlichen Grüßen von vielen unserer Brüder im Felde möchten wir den lieben
Geschwistern auch die Nachricht zukommen lassen, daß unser lieber Bruder Max Nitzsche aus
Reichenbach i. Vogtl. am 15. Juli bei einem Sturmangriff in Rußland gefallen ist.
Wenn uns solche Botschaft dem Fleische nach auch schmerzt, so freuen wir uns doch in der
Hoffnung, daß sich 1. Kor. 15, 51.52 an dem Bruder erfüllt hat.
WT Juli 1915 Seite 110
Charlottenburg (Lazarett), 3. Juni 1915
Liebe Geschwister in Christo!
Eure liebe Briefsendung mit der Schrift 'An die Brüder im Felde' habe ich erhalten und
sage herzlichen Dank für die aufmunternden Worte, mit denen wir wieder bedacht worden
sind. Wie hat es gewiß in aller Herzen eine Freude hervorgerufen, aufs neue erfahren zu
dürfen, daß unser so in Liebe gedacht wird. Wie oft hat uns manches Wort der lieben
Geschwister aufzurichten und zu trösten vermocht, zumal wir durch den Krieg vielen
Prüfungen und Versuchungen ausgesetzt sind. Aber nicht nur wir, die wir durch den Krieg
aus dem Kreise der lieben Geschwister herausgerissen worden sind, auch Ihr, die Ihr zu
Hause geblieben seid, habt ebenfalls Prüfungen zu bestehen. Doch wird alles zugelassen,
damit wir von den letzten Schlacken befreit werden, und mehr und mehr das Bild unseres
Erlösers erlangen möchten. O liebe Geschwister, so wollen wir denn stille halten in dem
Schmelztigel unseres Vaters, sollte es uns auch schmerzen und wehe tun, so geschieht ja
alles nur zu unsrem ewigen Heile. Ich schrieb Euch schon vor einiger Zeit, wie ich die
Liebe und Gnade meines himmlischen Vaters erfahren durfte, als ich mich in den vordersten
Reihen befand. Wieviel darf ich jetzt seine Gnade rühmen, wo ich schon bald 4 Monate seit
meiner Verwundung im Lazarett bin. Ja täglich erfahre ich seine Hilfe, Gnade und treue,
zumal ich so reichlich an Seele und Leib versorgt werde, und sei an dieser Stelle nächst
Gott den lieben Berliner Geschwistern Dank für ihre Anteilnahme an meinem Zustande, für
all das Gute, womit sie mir den Aufenthalt hier im Lazarett so leicht und angenehm gemacht
haben. Der Herr wird's sicherlich lohnen. Liebe Geschwister, meine größte Freude ist es,
zu sehen, wie sich vor unsern Augen alles so herrlich nach Gottes Wort erfüllt, und unser
Glaube durch geduldiges Ausharren reichlich belohnt wird. Erfüllt sich unser Herz auch
oft noch mit Wehmut, indem wir sehen müssen, wie die Menschheit noch durch viele Tränen
und Leiden hindurch muß, so freuen wir uns doch, wenn wir die Zeit betrachten, in der sie
wieder nach Gott fragen wird, und wir Helfer der Aufrichtung sein dürfen. So will auch
ich mich bemühen
Liebe Geschwister, unser Gebet für jetzt und die Zukunft soll bleiben: 'Herr bleibe bei
uns!' Ich verbleibe nun unter vielen Grüßen an die liebe Bibelhausfamilie, unter
herzlichem Gedenken an die ganze Versammlung, Euer geringerer Bruder
Heinrich Rothenstein aus Barmen
WT Juli 1915 Seite 111
Aus dem Felde, 29. Mai 1915.
Geliebte Geschwister im Bibelhause!
Mit großer Freude erhielt ich Euer zweites Schreiben 'An die Brüder im Felde' und sage
ich Euch vielen Dank, auch für das erste Schreiben.
Obwohl ich auch jetzt in dieser Kriegszeit besonders erfahren mußte, welch eine Macht
unser altes Fleisch ausübt, durfte ich doch wiederum in noch viel größerem Maße
erfahren, wie lieb mich der Herr hat. Schon die Tatsache, nach fast 10monatiger Kriegszeit
noch gesund und wohlbehalten zu sein, berechtigt zu großem Danke, und das Bewußtsein, in
allen Lagen sicher geborgen zu sein in den Vaterarmen Jehovas, treibt mich zur Anbetung.
Wie kann man auch jetzt das hohepriesterliche Gebet unseres großen Meisters in Joh. 17
verstehen. Es ist dem Satan nicht möglich, jetzt in der Zeit des Endes, wo er alles
verführt, die Auserwählten des Herrn abzubringen von ihrem großen Meister. Derselbe
hat, wie für einen Petrus, so auch für uns gebetet, daß unser Glaube nicht aufhöre.
Durch das Teilnehmen an diesem schrecklichen Kriege, welchen wir uns wohl etwas anders
dachten, will uns, gleich einem Jona, das Murren oder Zweifeln überkommen über die
schrecklichen stechenden 'Strahlen' dieses Krieges. Da muß auch uns der himmlische Vater
zurufen: 'Ist es billig, daß du zürnest?' (Jona 4). Ist doch jetzt die Zeit des großen
Gerichtes, welches über die gegenwärtige arge Welt hereinbricht, und anfangen muß am
Hause Gottes. So wollen wir uns darum nicht entmutigen lassen, sondern uns freuen, daß
wir gewürdigt sind, Anteil haben zu können an den Leiden des Hauptes
Und wie schon erwähntet, auch diese Schrecken des Krieges müssen uns zubereiten zu dem
großen, herrlichen Dienste, den wir an der Welt im Millenium zu tun haben.
Gott mit uns, bis wir uns wiedersehen. Mit den herzlichsten Grüßen aus weiter Ferne, an
alle lieben Geschwister verbleibe ich Euer geringer Bruder im Herrn
Martin Modes.
WT August 1915 Seite 128
Vor Warschau, 29. Mai 1915
Eben erhielt ich Euren lieben Brief mit dem herrlichen Ps. 20. Ich sage
Euch allen herzlichen Dank.
Auch ich will meine Pflicht treu erfüllen, und soll es in den Tod gehn. So befehle ich
mich meinem und Eurem Erlöser Jesu Christi.
Herzliche Brüdergrüße an alle Brüder dort im Bibelhause. Bitte schreibt noch recht
oft.
Euer Bruder K. Meyer.
WT September 1915 Seite 144
Aus dem Felde, 14. Juni 1915
In dem Herrn geliebte Geschwister!
Viele Tage nach Empfang des mir so lieben Briefes von Euch, für den ich vielmals innigst
Dank sage, komme ich endlich zum Antworten.
In Eurem erfreuenden Schreiben kommt gerade das zum Ausdruck, was auch mein Herz in etwa
während der Kriegszeit empfunden. Mit Bestimmtheit dürfen wir glauben, daß der Herr all
unsere Angelegenheiten des Lebens gütigst überwalltet und werden uns dessen auch immer
mehr bewußt werden, je mehr wir zu erkennen suchen, was des Herrn Wille in bezug auf uns
persönlich ist.
Ich glaube nicht fehlzugehen (und denke, daß andere liebe Brüder ebenso fühlen)
anzunehmen, daß gerade diese Kriegsumstände geeignet sind, uns manche wichtige Lektion
beizubringen, die wir unter früheren Verhältnissen nicht so gut gelernt hätten. Aus
dieser Erkenntnis heraus ist es mir auch leichter geworden, den gewiß schweren Verlust
der so oft stattfindenden, segensreichen Versammlung mit des Herrn Geweihten, nicht allzu
schmerzlich zu empfinden. Wir können nicht dankbar sein und uns freuen, daß unser treuer
Gott noch immer Zeit zu unserer Zubereitung und schließlichen Vollendung gelassen hat.
Obschon unsere Erwartungen über das vergangene Jahr etwas unrichtig waren, so sehen wir
doch, wie der Ratschluß Jehovas seiner Erfüllung entgegengeht und wir sind durchaus
nicht enttäuscht, vielmehr aber bestärkt worden. Gott ist ein Gott der Ordnung, sehen
wir doch, wie pünktlich die welterschütternden Ereignisse eingetroffen, und wenn wir
auch noch nicht klar sehen können, dürfen wir doch überzeugt sein, daß alles einen
gottgewollten Fortgang nimmt, bis zur Aufrichtung des Reiches Gottes in Macht und
Herrlichkeit, um welches wir ja so inbrünstig bitten.
So seid nun, liebe Geschwister, der gnädigen Fürsorge unseres lieben himmlischen Vaters
anbefohlen und in herzlicher Liebe begrüßt mit Ps. 27:1-7, 14 von Eurem in Christo
verbundenen Bruder
Robert Seifert aus Dresden
WT September 1915 Seite 144
Straßburg, den 3. 8. 15
Geliebte Geschwister im Herrn!
Meine lieben Geschwister; wir hier in Straßburg Vereinigten merken von den Enbehrungen
der Letztzeit schon einiges. So ist uns der Besuch von auswärtigen Geschwistern so gut
wie verwehrt, da ohne wichtigsten Grund die Zureise nicht gestattet wird. Indessen haben
wir zurzeit Besuch von zum Militär eingezogenen Brüdern. Wir danken indessen Gott, daß
er uns noch den Verkehr mit den Geschwistern hier, die so lieb sind, gestattet. Einige
liebe Geschwister, die direkt im Operationsgebiet wohnen, haben schon diesen Verkehr
entbehrt, da das Verlassen der Ortschaften verboten ist, eine Erlaubnis aber nicht gegeben
wird.
Im Namen der hiesigen Versammlung grüße ich Euch und die Geschwister weit und breit mit
dem herrlichen Zionslied 106. Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi sei mit Allen. Amen.
In Liebe, Euer geringer Mitpilger
Otto Haedike.
WT November 1915 Seite 175
An die Brüder im Felde
1. Gott grüße Euch, geliebte Brüder,
Die Ihr im Weltgetümmel seid!
Ein Engel Gottes steig' hernieder
Und tröste Euch in schwerer Zeit.
2. Er führt Euch durch die Todesschatten
Zum sichern Port mit starker Hand;
Er stärkt die Schwachen, stützt die Matten,
Führt sicher Euch ins Heimatland
3. O haltet fest an Eurem Glauben,
Harrt aus; es naht die dunkle Nacht!
Mag nichts den sichern Trost Euch rauben,
Daß Gottes Vaterauge wacht.
Bald werden alle es erfahren;
Es wird in nicht ferner Zeit
Jehova's Arme sich offenbaren
In großer Kraft und Herrlichkeit.
Eine Schwester
WT Juli 1916 Seite 110
Liebe Brüder in Christo!
So sind denn nun schon wieder drei Monate verflossen, seitdem ich aus dem Felde zurück
bin. Der Herr hat alle meine Angelegenheiten zu meinem Wohlergehen in reichlichem Maße
überwaltet. Während den elf Monaten im Felde habe ich so mancherlei Erfahrungen im
Verteilen der Traktate und Broschüren gehabt. Im Juni vorigen Jahres kam ich in ein
französisches Dorf.
des Nachmittags ging's nun gleich ans Verteilen von Haus zu
Haus. Die Leute sahen mich erst etwas schüchtern an, als ich ihnen aber das Blatt
hinreichte und sie fragte, ob sie es lesen könnten, nickten sie mir freundlich zu und
nahmen es dankbar entgegen. So wird denn unser Herr und Meister denen viel Segen gegeben
haben, welche es mit Verständnis durchgelesen. Im Schützengraben verschenkte ich etliche
Photo-Drama-Bücher
Der Herr führe uns leite uns nach seinem Wohlgefallen. Es grüßt Euer allergeringster
Bruder im Herrn
WT Juli 1916 Seite 110
Liebe Freunde des Wachtturms
Es sind jetzt beinahe zwei Jahre, daß ich nichts mehr von Ihnen gehört habe. Sie werden
sich meiner kaum noch erinnern. Im Juli 1914 erhielt ich Ihre letzte Wachtturm-Nummer. Da,
im August entbrannte dieser schreckliche Weltkrieg, und in dieser Zeit bin ich ganz ohne
Fühlung mit Ihnen geblieben. Jetzt halte ich es aber so nicht mehr aus, und daher dieser
Brief an Sie. Liebe Freunde!´
In dem zweiten Band der Schriftstudien ist klargelegt, daß mit Oktober 1914 die 'Zeiten
der Nationen' enden werden. Die Tatsache nun, daß dieser schreckliche Weltkrieg im August
1914 begann, ist mir ein Beweis dafür, daß Ihre Bibel-Chronologie durchaus zutreffend
ist; denn dieser Krieg ist der Anfang des Krieges von Harmagedon. Der Herr wird sein
Königreich auf Erden aufrichten. Dies ist mein fester Glaube.
Mit freundlichen Grüßen,
Feldpost: Wachtturm mit Wehrsold bezahlt
WT August 1916 Seite 127
Liebe Bibelhausfamilie!
Bezugnehmend auf die Aufforderung vom Mai betreffs Erneuerung der Bestellung bitte ich,
mir denselben weiter zu schicken. Ich bin vorläufig leider noch nicht in der Lage, den
Abonnementspreis für das vergangene Jahr und auch für das laufende Jahr einzusenden. Wie
ich das erste Mal während eines Vortrages einer der Brüder die Wahrheit hörte und um
weitere Aufklärung bat, war ich eben von einer 12 Wochen langen Krankheit genesen und
nicht in der Lage, Geld einzusenden. Durch die Krankheit war ich in große Not geraten.
Kurz darauf begann der Weltkrieg, und ich mußte dienen. Da jetzt auch mein erwachsener
Sohn von 19 Jahren einberufen wird, leidet mein armes Weib mit ihren 7 Kindern
beispiellos, und sende ich jeden ersparten Groschen von meiner Löhnung nach Hause. Da ich
durch das Lesen des Wachtturms so reich gesegnet bin, mehr wie ich jemals zu bitten wagte,
möchte ich denselben nicht entbehren, und so bitte ich, mir denselben weiter zu senden.
Der Meister wird mir Gelegenheit geben, Ihre Wohltat wieder gut zu machen. Ich danke recht
herzlich für die vielen Beweise der Liebe für mich Armen, durch die so pünktliche
Übersendung des Wachtturms und anderer Schriften. Möge unser Herr es Euch reichlich
vergelten! Es grüßt Euch alle recht herzlich euer dankbarer
Friedrich Lunter.
Feldpost: Zweimarkschein dem Briefe beigelegt
WT August 1916 Seite 126
Im Schützengraben 16.Juni 1916
Meine lieben Geschwister in Christo! Vor einigen Tagen empfing ich Eure liebe Sendung von
6 schönen Friedenskarten, und bitte ich Euch, mir noch 2 weitere Serien, sowie auch 12
Exemplare des letzten Wachtturms, zu senden.
Ich lege einen Zweimarkschein dem Briefe bei, da es der schnellste Zahlungsweg aus dem
Felde ist.
Wie ich wohl schon schrieb, habe ich hier draußen durch Gottes Gnade die kostbare
Gelegenheit, das Studium fast wie zu Hause fortsetzen zu können.
Welch eine bewahrende Kraft von unserer herrlichen Wahrheit ausgeht, kann ich täglich
erfahren, sie bildet einen starken Schutz gegen die mannigfachen, verderblichen Einflüsse
hier draußen.
Die letzten Wochen haben uns hier eine schwere Unruhe gebracht, und es sieht noch nicht
zum Besten hier aus.
Den ganzen Jammer des Krieges habe ich wieder einmal so recht erkennen können, doch das
Bewußtsein, daß die herrliche Zeit der Segnung und der Wiederherstellung so nahe ist,
hat mir stets eine schöne, innere Ruhe gegeben.
Wie reich sind wir doch, und wie groß ist die Gnade unseres treuen Gottes und Vaters
gegen uns, daß Er uns die Augen des Verständnisses so rechtzeitig geöffnet hat und wir
nicht wie die arme Welt den kommenden Tagen mit qualvoller Unruhe und Besorgnis
entgegenzusehen brauchen, daß wir nun inmitten des allgemeinen Elends mit froher
Zuversicht und wahrem Herzensfrieden erfüllt sein können.
Wahrlich, wie sollen wir Jehova alle Seine Wohltaten an uns vergelten?
Möge unser himmlischer Vater uns immer mehr mit Seinen herrlichen, heiligen Geist
erfüllen und uns Kraft verleihen, damit wir unsere Dankbarkeit in rechter Treue zu Ihm
beweisen können.
Euch Seiner bewahrenden Liebe befehlend, grüße ich Euch herzinnig mit 1. Petrus 5,
10.11! Euer getreuer Bruder in Christo
Alphons Degert.
WT Oktober 1915 Seite 160
Strelno, den 4. September 1915
Czstrnjewostr. 157
Im Herrn geliebte Brüder!
Wie sehr würden sich auch unsere lieben Brüder im Felde freuen, wenn sie den ihnen so
lieb gewordenen Wachtturm weiter lesen könnten!
Seit Ausbruch des Krieges darf ich mit vielen Brüdern, die Heeresdienst tun, im
Briefverkehr stehen. Oft habe ich die Kraft des Herrn bewundern können, wie sie in den
Seinen wirksam ist. Ungeachtet der schwierigsten Verhältnisse und abgeschnitten von jeder
persönlichen Gemeinschaft mit den Brüdern und Schwestern sind diese Lieben da draußen
doch so fröhlich, so zuversichtlich, so stark in dem Herrn und in der Macht seiner
Stärke, daß es eine Freude sondergleichen ist, dies hier daheim mitzuerleben. Wir in
Strelno sind oft durch die Nachríchten der Brüder aus dem Felde ermutigt und gehoben
worden und haben uns wieder zusammen genommen, wenn wir in Gefahr waren, ein bißchen
einzuschlafen - eine Gefahr, die an uns im Inlande wohl leichter herantritt als an die
Lieben da draußen.
Habt Dank, lieber Brüder im Felde, daß Ihr uns ein so schönes Beispiel der
Standhaftigkeit gebt. Der Herr sei gepriesen dafür! Eure Standhaftigkeit ist uns nicht
nur Stärkung für die Gegenwart, sondern auch Stärkung für die Zukunft. Denn wenn auch
für uns gewöhnliche Prüfungen kommen werden - (und sie werden kommen) - wo es heißen
wird, stark zu sein in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke, dann werden wir uns des
Beispiels erinnern, daß Ihr uns, die Mit-übrig-Gebliebenen", gegeben habt.
Gott wolle mir Schwachen und uns allen helfen, daß wir, wenn wir es noch nicht
sorgfältig genug getan haben, die Waffenrüstung noch besser antun, damit wir an diesem
bösen Tage zu widerstehen, und nachdem wir alles ausgerichtet haben, zu stehen vermögen.
(Eph. 6, 13-18).
Leider werde ich meinen Briefverkehr sehr einschränken müssen. Denn infolge
wahrscheinlicher Einberufung eines Kollegen werde ich viel mehr Berufsarbeit verrichten
müssen. Ihr wollt Euch, liebe Brüder im Felde, nicht wundern, wenn ich Euch dann weniger
schreibe. Nach wie vor behalte ich Euch aus treuem Bruderherzen innigst lieb und trete
täglich vor den Thron der Gnade, um für Euch zu beten.
Seid nun, Ihr lieben Brüder im Felde und Ihr lieben Brüder in Barmen, vielmals und
herzlichst gegrüßt sowohl von uns als Versammlung als auch
von Eurem mitverbundenen Bruder
und Streitgenossen M. Neukrantz
Feldpost: Winter im Schützengraben
WT Januar 1916 Seite 16
Aus den Felde den 17 Oktober 1915
Liebe Brüder im Herrn!
Draußen fällt das welke Laub von den Bäumen und erinnert uns daran, daß wieder ein
Jahr sein Ende neigt.
Angesichts des kommenden Winters weilen meine Gedanken mehr den je in der Heimat.
Wie lange noch müssen wir i der Fremde weilen?
Das Warten von Monat zu Monat hat etwas Ermüdendes an sich; wir erkennen die Bedeutung
des Wortes Ausharren. Wir erkennen auch die Bedeutung der Worte: Wenn es verzieht,
so harre sein." Hab 2,3. Es besteht in der Tat die Gefahr des Müdewerdens, zumal um
uns und zum Teil auch innerhalb des Geschwisterkreises große Anforderungen an unsere
Kraft stellen.
Feldpost: Feldwebel-Leutnant
WT Juni 1917 Seite 111
Versetzt euch einmal im Geiste in meine Freude, dass ich jetzt nachdem
ich 17 Monate in dem toben der Nationen im Schützengraben und dann 8 Monate im Lazarett
war, nun hier wieder unter lieben Geschwistern weilen darf.
Euer Bruder im Herrn Arthur Tilz Feldwebel-Leutnant
Kennt Ihr den Soldaten der Verdreckt, schwarz von Schlamm und Ruß, mit
zitternder Hand vergeblich versucht sich eine Zigarette anzuzünden?
Man sieht nur das weiß und all das grauen in seinen Augen wen er zu uns hoch schaut.
WT Juli 1915 Seite 112
denn es fällt mir sehr schwer meine Nervenkräfte auf einen Gegenstand zu konzentrieren. Ihr lieben Geschwister, das schauen des Schreckens des Krieges mit eigenen Augen lässt uns recht tiefes Mitgefühl empfinden und die Sehnsucht der seufzenden Schöpfung von dem gegenwärtigen Fluche des Verderbens Erlösung bald kommen möge. Dann wird auf die traurigen Erlebnisse der jetzt Zeit, der Nacht des Weinens" dasjenige der Morgens der Freude" folgen.
###########################################
****************************************************************
WT 2000 1. 2. S. 17 Jehova wird nicht säumen
Das dritte Wehe und die Frage der Blutschuld
In Verbindung mit dem dritten Wehe, das von Habakuk verkündet wird, wird die Frage der
Blutschuld aufgegriffen. In Habakuk 2:12 heißt es: Wehe dem, der eine Stadt durch
Blutvergießen baut und der eine Stadt durch Ungerechtigkeit fest errichtet hat!" Im
gegenwärtigen System der Dinge gehen Ungerechtigkeit und Blutvergießen häufig Hand in
Hand. Besonders die Religionen der Welt sind für die gräßlichsten Blutbäder in der
Geschichte verantwortlich. Wir brauchen nur auf die Kreuzzüge zu verweisen, in denen
sogenannte Christen gegen Muslime kämpften, auf die Inquisition in Spanien und
Lateinamerika, den Dreißigjährigen Krieg in Europa zwischen Protestanten und Katholiken
sowie auf das blutigste Abschlachten überhaupt, nämlich die zwei Weltkriege unseres
Jahrhunderts, die beide im Bereich der Christenheit ausbrachen.
WT 1994 1. 3. S. 10-11 Jehovas Gericht an Irrlehrern
Ihre Verwerflichkeit aufgedeckt
Die Jeremia-Klasse hat die Geistlichkeit wiederholt als Irrlehrer bloßgestellt, die ihre
Herden auf dem breiten Weg in die Vernichtung führen. Der Überrest hat in der Tat
deutlich gemacht, weshalb jene Träumer es verdienen, von Jehova verurteilt zu werden. So
haben Jehovas Diener schon oft auf Offenbarung 18:24 verwiesen, wo gesagt wird, daß in
Babylon der Großen 'das Blut von all denen gefunden wurde, die auf der Erde
hingeschlachtet worden sind'. Wie viele Kriege sind doch wegen religiöser Streitigkeiten
geführt worden! Welch eine gewaltige Blutschuld auf den religiösen Irrlehrern lastet!
Ihre Lehren haben Spaltungen hervorgerufen und zwischen Menschen mit unterschiedlicher
Religion und Volkszugehörigkeit Haß geschürt. Über den Ersten Weltkrieg heißt es in
dem Buch Preachers Present Arms: Der Klerus verlieh dem Krieg seine
leidenschaftliche geistige Bedeutung und Antriebskraft. . . . Die Kirche wurde dadurch zu
einem wesentlichen Bestandteil des Kriegssystems." Das gleiche trifft auf den Zweiten
Weltkrieg zu. Die Geistlichkeit unterstützte voll und ganz die kriegführenden Nationen
und segnete deren Truppen. Zwei Weltkriege, in denen Glaubensbrüder einander
hinmetzelten, nahmen innerhalb der Christenheit ihren Anfang. Bis auf den heutigen Tag
wird von politisch oder religiös motivierten Gruppen aus dem Einflußbereich der
Christenheit Blut vergossen. Welch entsetzliche Folgen die Irrlehren der Geistlichkeit
gehabt haben!
WT 1990 1. 2. S. 21
Den Menschen der Gesetzlosigkeit" bloßstellen
Jesus sagte: Nehmt euch vor den falschen Propheten in acht, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie raubgierige Wölfe. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen." Falsche Propheten würden wertlose Frucht" hervorbringen (Matthäus 7:15-17). Ein Beweis für die schlechten Früchte der Geistlichkeit ist ihre ungeheure Blutschuld. Jahrhundertelang unterstützten Geistliche Kreuzzüge, Inquisitionen und Kriege, in denen das Blut von Millionen vergossen wurde. Im Krieg, wenn sich Angehörige ihrer eigenen Kirche gegenseitig umbrachten, haben sie die Kämpfenden jeweils auf beiden Seiten gesegnet und für sie gebetet. Der Apostel Paulus konnte dagegen erklären: Ich [bin] rein . . . vom Blut aller Menschen" (Apostelgeschichte 20:26). Nicht so die Geistlichen. Ihnen läßt Gott sagen: Auch wenn ihr viele Gebete vorbringt, höre ich nicht zu; mit Blutvergießen sind ja eure Hände gefüllt worden" (Jesaja 1:15).
WT 1989 1. 4. S. 5 Die große Hure entlarvt
Die heiligen" Kreuzzüge (10961270), der Dreißigjährige Krieg in Europa (16181648), zwei Weltkriege und das Gemetzel an etwa 200 000 Hindus und Muslimen bei der Teilung Indiens (1948) sind nur eine kleine Auswahl an Beispielen für die Blutschuld der Religion.
WT 1985 15. 10. S. 15-16
Die Nation", die Millionen Hungernde ernährt
Obwohl der Erste Weltkrieg bereits Jahrzehnte zurückliegt, tun wir gut, gewisse Entwicklungen der damaligen Zeit zu untersuchen. Jehova Gott hatte einen triftigen Grund, Grimm" gegenüber den Nationen der Christenheit zu empfinden, da sie sich am Blutvergießen in jenem Krieg beteiligten. (Vergleiche Jesaja 27:4.) Ja, genau das taten sie, obwohl sie statt dessen ihre nationale Souveränität dem Allerhöchsten hätten übergeben müssen, als 1914 in den Himmeln sein Königreich aufgerichtet und sein verherrlichter Sohn, Jesus Christus, damit betraut wurde. Sie schürten seinen Grimm noch, indem sie den Überrest des geistigen Israel verfolgten und diese ergebenen christlichen Bibelforscher vorsätzlich an der Verkündigung seines aufgerichteten Königreichs hinderten. Viele vom Überrest des geistigen Israel gaben dem weltlichen Druck tatsächlich nach und vernachlässigten dadurch ihre Verpflichtung als auserwähltes Volk, das aus dem weltlichen System der Dinge herausgeführt worden ist. Sie erkannten damals nicht die Notwendigkeit absoluter Neutralität gegenüber den Auseinandersetzungen dieser Welt, so daß sie Blutschuld auf sich luden und eine Zeitlang in einem gewissen Maß ebenfalls Gottes Grimm" verdienten.
WT 1979 1. 5. S. 22
Wie sollte sich der Glaube an Gottes Sohn auf dich auswirken?
Wie reagierten die Religionsgemeinschaften der Christenheit auf diese Situation? Besiegten sie die Welt durch Glauben? Nicht im entferntesten! Statt das Zeichen" anzuerkennen, daß Gottes Königreich herbeigekommen ist, unterstützte die Geistlichkeit der Christenheit das sterbende System der Dinge". Als Europa in den Weltkrieg verwickelt wurde, forderten die Kirchen auf beiden Seiten die Christen auf, ihre Mitchristen hinzuschlachten, und luden dadurch eine schreckliche Blutschuld auf sich.
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der dreizehnte Tag.
Geschrieben von anonym am 14. Dezember 2005 01:11:11:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Gerd fragte Großvater wie es sich mit dem Verbrechen und der Moral im Volke verhalten
habe.
War das im Großen und Ganzen so wie heute, Opa?" fragte er.
Nein, nein meine Güte nein!" sagte Großpapa.
Er erzählte von einem Freund, der in Marengo, Illinois, aufgewachsen war und der bis zu
seinem zehnten Lebensjahr nicht wusste, wie ein Polizist aussieht.
Man dachte nicht einmal daran, sein Haus abzuschließen.
An der Innenseite der Tür war lediglich ein Riegel angebracht, der umgelegt wurde, um zu
verhindern, dass die Tür bei Wind aufging und gegen die Wand schlug.
Er konnte sich nicht einmal daran erinnern, dass sie jemals ein Schloss mit einem
Schlüssel hatten.
Eine Zeitlang wohnten Großmutter und ich in einer Großstadtwohnung.
Unsere Tür blieb oft die ganze Nacht über offen.
Gewöhnlich kam ich erst nach Mitternacht von meiner Beschäftigung am Theater zurück,
und die Tür war unverschlossen, und die Familie lag in tiefem Schlaf.
In den meisten Teilen der Erde würde man das heute nicht mehr wagen."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen
Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in
den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um
,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte
Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus
#########################################################
Wer auf einem Wachtturm steht, kann in die Ferne blicken und anderen
sagen, was er sieht. So hilft auch die Zeitschrift Der Wachtturm", die von
Jehovas Zeugen herausgegeben wird, ihren Lesern, zu erkennen, was die Zukunft bringt.
(Einleitender Satz zum Zweck des Wachtturms in den späten 1970er und den 1980er Jahren)
PROTOKOLL DES NEW YORK KING'S COUNTY COURT, 1940, Band. II, Seite 795:
Fred W. Franz im Zeugenstand:
Frage: Wer wurde schließlich der Herausgeber der Zeitschrift, der eigentliche Herausgeber der Zeitschrift Wachtturm"?
Franz: Am 15. Oktober 1931, soweit ich mich erinnere, hört man im Wachtturm auf, die Namen eines Herausgeberkomitees auf Seite 2 zu nennen.
Frage: Sie wurden gefragt, wer der Herausgeber wurde.
Franz: Und es hieß
Gericht: Wer wurde der Herausgeber?
Frage: Wer wurde der Herausgeber, als man die Namen nicht mehr veröffentlichte?
Franz: Jehova Gott.
Olin R. Moyle gegen F.W.Franz, et al. Aussage im Verleumdungsprozeß,
10. Mai bis 27. Mai 1943, New York Supreme Court, Berufungsgericht:
Fred W. Franz im Zeugenstand, Abschnitte 2596 und 2597:
Frage: Auf jeden Fall ist nun Jehova Gott der Herausgeber der Zeitung, ist das richtig?
Franz: Er ist heute der Herausgeber der Zeitung.
Frage: Wie lange ist er schon Herausgeber der Zeitung?
Franz: Seit ihrem Anbeginn hat er sie geleitet.
Frage: Auch schon vor 1931?
Franz: Ja.
Der Wachtturm 1. Oktober 1973, Seite 593:
Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige Organisation in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine wirksame Kraft geleitet wird.
Jahrbuch 1974 Seite 90
DER MILLIONEN"-FELDZUG
Die Veröffentlichung der Broschüre Millionen jetzt Lebender werden niemals sterben wurde
für den Monat Februar 1921 in Aussicht gestellt, und der Beginn eines Vortragsfeldzuges,
der sich über mehrere Jahre erstrecken sollte, wurde offiziell auf den 15. Januar
festgesetzt. Die besten Redner wurden beauftragt, die Vorträge zu halten, und wo keine
Redner zur Verfügung standen, konnten die Versammlungen an die Gesellschaft schreiben,
die dann entsprechende Vorkehrungen traf.
Dadurch wurde die Tür zu einem machtvollen Zeugnis aufgetan, wie es sich die meisten
unserer Brüder ein Jahr zuvor nicht hätten träumen lassen. In dem Jahresbericht der
Gesellschaft hieß es: Niemals ist in Deutschland ein solches Interesse an den Tag
gelegt worden wie zu dieser Zeit. Große Volksmengen kommen herbei, und obwohl die
Opposition zunimmt, breitet sich die Wahrheit aus"
Das traf auch auf Konstanz zu. Schwester Berta Maurer, die Jehova nun schon seit über
fünfzig Jahren dient, erinnert sich heute noch, wie der öffentliche Vortrag Die
Welt ist am Ende Millionen jetzt Lebender werden niemals sterben!" auf
riesigen Plakaten angekündigt und dann in dem größten Saal der Stadt gehalten wurde. Es
war übrigens der gleiche Saal, in dem Johannes Huß zum Tode auf dem Scheiterhaufen
verurteilt worden war. Es wurden weitere Vorträge gehalten, und am 15. Mai 1921 wurden 15
Personen getauft. Damit nahm die Versammlung Konstanz ihren Anfang.
In Dresden war der Vortrag eine regelrechte Sensation. Die Versammlung mietete drei große
Säle, aber bereits zwei Stunden vor Beginn des Vortrages mußten Straßenbahnen
stillgelegt werden, weil die großen Menschenmassen den Verkehr zum Stillstand gebracht
hatten. Die überfüllten Säle konnten niemand mehr aufnehmen. Die Redner hatten große
Mühe, sich ihren Weg durch die Menschenmengen zu bahnen, um die Säle zu erreichen. Erst
nachdem der Menge das Versprechen gegeben worden war, daß der Vortrag für die Wartenden
noch einmal gehalten werden würde, gab sie den Weg frei.
Elisabeth Pfeiffer aus Wiesbaden fand auf der Straße einen Einladungszettel, auf dem der
Millionen"-Vortrag angekündigt wurde. Sie sagte sich: So ein Unsinn! Ich
will aber trotzdem hingehen, denn die Leute, die so etwas glauben, möchte ich einmal
kennenlernen." Sie ging also hin und war erstaunt, eine große Menge Menschen auf der
Straße zu sehen, die vergebens versuchte, in der bereits überfüllten Aula der Höheren
Töchterschule, in der der Vortrag gehalten werden sollte, Einlaß zu finden. Zu dieser
Zeit waren noch die Franzosen als Besatzungsmacht im Land, und diese versahen
freundlicherweise den Ordnungsdienst. Als sie sahen, daß der Saal gefüllt war und
Hunderte weitere Personen auf der Straße standen, sprachen sie mit Bruder Bauer, dem
Redner, und sagten dann den wartenden Menschen, er sei bereit, auch zu ihnen zu sprechen,
nachdem er seinen Vortrag beendet habe. So warteten 300 bis 400 Personen geduldig,
darunter auch Frau Pfeiffer. Was sie an jenem Abend hörte, beeindruckte sie so sehr, daß
sie von da an alle Zusammenkünfte besuchte und bald eine eifrige Schwester wurde.
Ein andermal hatten Bruder Wandres und Bruder Bauer Vorbereitungen für den Vortrag
getroffen, aber im Gegensatz zu den Erfahrungen, die sie mit überfüllten Sälen gemacht
hatten, kam an jenem Abend zunächst überhaupt niemand. Als die Zeit für den Vortrag
näher rückte, gingen sie beide auf die Straße hinaus, um zu sehen, ob jemand zu
erwarten wäre. Sie fanden einige, die daran interessiert waren, den Vortrag zu hören,
die aber aus einem den Brüdern unerklärlichen Grund zögerten, das Gebäude zu betreten.
Als sie gefragt wurden, warum sie zögerten, erklärten sie, es sei ja der 1. April und
sie seien nicht sicher, ob sich nicht einige Spaßvögel lediglich einen Aprilscherz
erlauben wollten. Trotzdem stellten sich im Laufe der nächsten halben Stunde 30 bis 40
Leute ein, um dem Vortrag zuzuhören.
Bruder Erich Eickelberg aus Remscheid verbreitete die Millionen-Broschüre gerade in
Solingen, als er folgende interessante Erfahrung machte: Er stellte sich einem Mann, den
er antraf, mit den Worten vor: Ich komme, um Ihnen die gute Botschaft zu bringen,
daß Millionen jetzt Lebender nicht mehr sterben, sondern in ein goldenes Zeitalter
hinüberleben werden, so daß sie unter den Vorkehrungen Jehovas für immer in Frieden und
Glück leben können. Diese Broschüre ist dafür ein Beweis und kostet nur zehn
Pfennig." Der Herr lehnte das Angebot ab, doch sein kleiner Junge, der neben ihm
stand, sagte:
Papi kauf sie doch, ein Sarg ist doch viel teurer!"
1999 wurde einem Kreisaufseher von einer Schwester aus einer Stadt am Chiemsee die letzte Konserve eines Nudelgerichts zu Mittag gemacht, die die Schwester, für die große Drangsaal, - die sie 1975 erwartete - in großer Menge unter ihrer Kellertreppe versteckt und gehortet hatte.
Janice Godlove berichtet über ihren Bruder und ihre Schwägerin, die beide Zeugen Jehovas waren:
Mit dem Herannahen des Jahres 1975 stiegen die Anzeichen der Spannung. Uns fielen merkwürdige Versatzstücke des familiären Klimas auf. Als sich die Zugvögel im Herbst sammelten, kam eine fast schon morbide Faszination auf. Sie gaben uns all ihre Konservendosen, weil sie sie 'nicht mehr brauchten'. Hinter die Waschmaschine war ein Versteck in die Holzwand geschnitten, und den Knaben (die damals 3 und 5 Jahre alt waren) wurde gesagt, wenn sie Schreie hörten, sollten sie in die Küche laufen und sich verstecken. Bill war von dem Fehlschlag von 1975 so enttäuscht, daß er einen Selbstmordversuch unternahm. Aber das Faltblatt, das wir an seinem Krankenhausbett hinterließen, blieb ungelesen, und die Familie blieb weiterhin in der Organisation.
Erwachet!, 22. Oktober 1984, Seite 5
Diese Definitionen schließen sowohl diejenigen ein, die um die Zeit
eines historischen Ereignisses geboren werden, als auch diejenigen, die zu jener Zeit am
Leben sind. Wenn Jesus den Begriff Generation" in diesem Sinn gebrauchte und
wir ihn auf das Jahr 1914 anwenden, dann sind diejenigen, die damals Babys waren, heute
70 Jahre oder älter. Viele andere, die 1914 am Leben waren, sind nun über 80 Jahre alt,
und so mancher hat sogar 100 Jahre erreicht. Viele Millionen aus jener Generation sind
noch am Leben, und einige von ihnen werden am Leben bleiben, so daß man wirklich sagen
kann: Diese Generation wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge
geschehen".
Die Prophezeiung Daniels Achte darauf!
Kap. 17 Seite 304
Die wahren Anbeter in der Zeit des Endes identifizieren
Die englische Ausgabe vom 1. März 1925 (deutsch: 15. April 1925) enthielt den historischen Artikel Die Geburt der Nation", der Gottes Volk half, all das völlig zu verstehen, was von 1914 bis 1919 geschehen war. Nach 1925 verrichteten die Heiligen ihren Dienst für Gott nicht mehr mit einem unmittelbaren, bestimmten Termin vor Augen. Statt dessen hatte die Heiligung des Namens Jehovas absoluten Vorrang. Welch ein wichtiger Aspekt der Wahrheit dies ist, wurde durch den Artikel Wer wird Jehova ehren?" im englischen Wacht-Turm vom 1. Januar 1926 (deutsch: 1. Februar 1926) wie nie zuvor herausgestellt. Auf dem Kongreß im Mai 1926 wurde das Buch Befreiung freigegeben. (Siehe Seite 302.) Es war das erste einer Serie neuer Bücher, die die mittlerweile überholten Schriftstudien ablösen sollten. Die Heiligen schauten nicht mehr in die Vergangenheit. Sie blickten vertrauensvoll in die Zukunft und sahen das vor ihnen liegende Werk. Wie vorausgesagt, befanden sich die Heiligen am Ende der 1 335 Tage in einem Glückszustand.
###########################################
****************************************************************
Von welcher Organisation spricht das Danielbuch, als es sagt, das seid 1925 der Dienst für Gott nicht mehr mit einem unmittelbaren, bestimmten Termin vor Augen verrichtet wurde?
Der im Danielbuch Angesprochene Wachtturmartikel vom 1.Februar 1926
behandelt den Jahrestext für 1926 Wer wird Jehova ehren?"
Der Jahrestext galt denen, die Zweifel an der Organisation hegten, weil ihr 1925 nicht
noch einmal so ein Zufallstreffer wie 1914 gelungen war.
Deswegen kam es zu diesem Jahrestext und eben diesem Artikel.
In dem gesamten Artikel wird ausgeführt das Zion (von dem man Buchstäblich in Jerusalem
die Aufrichtung des Königreiches auf Erden erwartete) die Wachtturm Gesellschaft ist.
Zum Beispiel Seite 38 Absatz 30:
Ein Haus wurde in Jerusalem gebaut, und der Herr, Gott errichtete seinen Namen dort. Das
Volk Israel und Jerusalems vergaß seinen Bund und vergaß Gott, und er nahm seinen Nahmen
hinweg. (1. Könige 9:3,7-9) Dann begann Gott der Herr, eine neue Stadt zu bauen, die
wahre heilige Organisation, und als einen kostbaren Eckstein und Hauptfundament legte er
seinen geliebten und treuen Sohn. Die Organisation Israels war ein Vorbild der wahren und
besseren, die folgen sollte.
Die Entschuldigung warum 1925 nicht das erwartete passierte, war hier
(wenn auch nicht mehr so direkt wie 1914) die gleiche, warum 1914 Jerusalem nicht zur
Welthauptstadt wurde.
Die Juden waren schon wieder untreu.
Das sich 1914 oder 1925 nicht die vorausgesagten Ereignisse einstellten lag nicht an dem
eigenen Irrtum sondern an der Tatsache das Israel schon wieder Gottes Bund verließ.
Schriftstudien, Band 6: Die Neue Schöpfung", Ausgabe 1926,
Seite 331 und 332
Es ist jedoch ein allgemeiner Fehler zu versuchen, das, was von dem einzelnen gilt,
auf eine Versammlung anzuwenden; mit anderen Worten, zu versuchen, daß alle von den
gleichen Voraussetzungen zu den gleichen Schlüssen gelangen, daß das Wort des Herrn vom
einen wie vom anderen genau gleich verstanden wird...
Niemand sollte alle dazu zwingen wollen, in allen Einzelheiten genau gleich zu sehen, wie
er selbst oder wie die Mehrheit sieht.
Im Wesentlichen einig, im Unwesentlichen verträglich", sei die Lösung."
Die Korrektheit einer Chronologie lässt sich ausgezeichnet beweisen, wenn sie mit denen zeitgenössischer anderer Länder übereinstimmt, vorausgesetzt, diese anderen Chronologien wurden unabhängig ermittelt und weisen Synchronismen auf, also genau datierte Verknüpfungspunkte untereinander.
Für die neubabylonische Zeit liegen wenigstens vier solcher Synchronismen zwischen Ägypten und den Königreichen von Juda und Babylon vor.
2. Könige 23:29 (Pharao Necho von Ägypten und König Josia von Juda)
In seinen Tagen kam Pharao N¹cho, der König von Ägypten, zu dem König von Assyrien an
den Strom Euphrat herauf, und König JosËa ging ihm dann entgegen; er aber brachte ihn
bei MegËddo zu Tode, sobald er ihn sah.
Jeremia 46:2 (hier werden Necho, Nebukadnezar und Jehojakim erwähnt)
Für Ägypten, hinsichtlich der Streitmacht Pharao N¹chos, des Königs von Ägypten, der
sich am Strom Euphrat bei Karkemisch befand, den Nebukadr¹zar, der König von Babylon, im
vierten Jahr JÍjakims, des Sohnes JosËas, des Königs von Juda, besiegte:
und Jeremia 44:30 (Pharao Hophra, Zedekia und Nebukadnezar zusammen
aufgeführt)
Dies ist, was Jehova gesprochen hat: Siehe, ich gebe Pharao HÍphra, den König von
Ägypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer, die ihm nach der Seele
trachten, so wie ich ZedekËa, den König von Juda, in die Hand Nebukadr¹zars gegeben
habe, des Königs von Babylon, seines Feindes und dessen, der ihm nach der Seele
trachtete."
Die vierte erscheint auf einem Keilschrifttext (B. M. 33041), in dem von einem Feldzug gegen Amasis, den König von Ägypten, im 37. Regierungsjahr Nebukadnezars die Rede ist.
Während der neubabylonischen Zeit herrschten in Ägypten die Könige
der 26. Dynastie.
Die Zeit dieser Dynastie wird auch als die Saitenzeit bezeichnet.
Sollen die oben genannten vier Synchronismen von irgendwelchem Wert für die vorliegende
Betrachtung sein, so muss man als erstes zeigen, dass die Chronologie der 26. Dynastie
Ägyptens unabhängig von der zeitgenössischen neubabylonischen Chronologie feststeht.
Friedrich Karl Kienitz schreibt hierzu:
Die Chronologie der Könige der 26. Dynastie von Psammetich I. an ist vollkommen gesichert
durch eine Reihe von Totenstelen und Stelen von heiligen Apisstieren, die das Geburtsdatum
"Tag x, Monat y, Jahr z des Königs A", das Todesdatum "Tag x, Monat y,
Jahr z des Königs B" und dazu die Lebensdauer des Betreffenden (Stiers oder
Menschen) in Jahren, Monaten und Tagen verzeichnen.
Wenn es also auf einer Totenstele heißt, ein heiliger Stier oder ein Mensch wurde im 10. Jahr des Königs A geboren und starb mit 25 Jahren im 20. Jahr des Königs B, dann wissen wir damit, daß König A 15 Jahre lang herrschte.
Von zeitgenössischen Bestätigungen solcher Art spricht Kienitz hier.
Es folgt eine Zusammenstellung seines Materials.
1. Grabstele des 3. Apis der 26. Dynastie. :
Geburtstag: Jahr 53 Psammetichs I, 6. Monat, 19. Tag
Einführungstag: Jahr 54 Psammetichs I, 3. Monat, 12. Tag
Todestag: Jahr 16 Nechos II, 2. Monat, 6. Tag
Begräbnistag: Jahr 16 Nechos II., 4. Monat, 16. Tag
Lebensdauer: 16 Jahre, 7 Monate, 17 Tage.
Ergebnis: Regierungszeit Psammetichs I. = 54 Jahre.
2. Grabstele des 4. Apis der 26. Dynastie
Geburtstag: Jahr 16 Nechos II., 2. Monat, 7. Tag
Einführungstag: Jahr l Psammetichs II,11. Monat, 9. Tag
Todestag: Jahr 12 Apries', 8. Monat, 12. Tag
Begräbnistag: Jahr 12 Apries', 10. Monat, 21. Tag
Lebensdauer: 17 Jahre, 6 Monate, 5 Tage.
Ergebnis: Da das Todesdatum Psammetichs II., Jahr 7, 1. Monat, 23. Tag anderweitig bezeugt
ist, beträgt die Regierungszeit Nechos II. 15 Jahre, die Psammetichs II. 6 Jahre.
3. Zwei Grabstelen eines Priesters Psammetich.
Geburtstag: Jahr l Nechos II., 11. Monat, 1. Tag
Todestag: Jahr 27 Amasis, 8. Monat, 28. Tag
Lebensdauer: 65 Jahre, 10 Monate, 2 Tage.
Ergebnis: Die Summe der Regierungszeiten Nechos II.,
Psammetichs II. und Apries' = 40 Jahre.
Da Necho II. 15 Jahre und Psammetich II. 6 Jahre regierte, beträgt die Regierungszeit des
Apries 19 Jahre.
4. Grabstele eines anderen Psammetich.
Geburtstag: Jahr 3 Nechos II., 10. Monat,1 .od.2. Tag
Todestag: Jahr 35 Amasis', 2. Monat, 6. Tag
Lebensdauer: 71 Jahre, 4 Monate, 6 Tage
Ergebnis: Die Summe der Regierungszeiten Nechos II.,
Psammetichs II. und Apries' = 40 Jahre.
Da Necho II. 15 Jahre und Psammetich II. 6 Jahre regierte, beträgt die Regierungszeit des
Apries 19 Jahre.
5. Grabstele eines Besmaut.
Geburtsjahr: Jahr 18 Psammetichs I.
Todesjahr: Jahr 23 Amasis'
Lebensdauer: 99 Jahre.
Ergebnis: Die Gesamtsumme der Regierungszeiten von Psammetich I. bis einschließlich
Apries von 94 Jahren wird nochmals bestätigt.
Folglich ist durch diese zeitgenössischen Totenstelen die Länge der Regierungszeit der ersten vier Könige der 26. Dynastie Ägyptens festgelegt:
Psammetich I. 54 Jahre
Necho II. 15 Jahre
Psammetich II. 6 Jahre
Apries (= Hophra) 19 Jahre
Leider liegt für die beiden letzten Könige der 26. Dynastie, Amasis
und Psammetich III., kein Material dieser Art vor, doch sowohl Herodot (ca. 484-425
v.u.Z.) wie auch Manetho (ägyptischer Priester des 3. Jahrhunderts v.u.Z.) geben 44 Jahre
für Amasis und sechs Monate für Psammetich III. an.
Neuere Entdeckungen haben diese Regierungszeiten bestätigt. Im Papyrus Rylands XI, auch
"Petition des Petisis" genannt, das aus der Zeit Darius' I. (521-486 v.u.Z.)
stammt, wird das Jahr 44 des Amasis erwähnt, und zwar dem Zusammenhang nach deutlich als
sein letztes.
Ein Prophet des Amun aus Teuzoi, mit Namen Psammetkmenempe, der im
Nildelta wohnte, sandte jedes Jahr einen Beauftragten, der sein Gehalt holen sollte.
Dies tat er bis zum 44. Jahr des Amasis. In der "Demotischen Chronik", einem
Bericht über eine Sammlung ägyptischer Gesetze unter Darius I., erscheinen zwei
Bezugnahmen auf das 44. Jahr des Amasis als gewissen Abschlusspunkt.
Dieselbe Zahl steht auch in einer Inschrift im Wadi Hammamat.
Eine Zeitlang dachten führende Forscher, Amasis sei in seinem 44. Jahr gestorben, und
gaben daher seine Regierungszeit mit nur 43 vollen Jahren an, weil in Ägypten das
Antrittsjahr eines Königs als sein erstes Regierungsjahr zählte.
Doch 1957 wies R. A. Parker schlüssig nach, dass Amasis 44 volle Jahre herrschte.
Für Psammetich III. kommt als spätestes Regierungsjahr das Jahr 2 vor.
Man hat drei Texte (Papyri) aus dem 3., 4. und 5. Monat seines 2. Jahres gefunden.
Dies ist kein Widersprach zu der Aussage, er habe nur sechs Monate regiert.
Nach dem ägyptischen System zählte das Jahr, in dem ein König an die Macht kam, als
sein erstes Regierungsjahr.
Psammetich III. wurde im Mai/Juni 525 v.u.Z. von dem persischen König Kambyses entthront,
als dieser Ägypten eroberte.
Dieses Datum ist bestens gesichert und wird von allen Autoritäten anerkannt.
Wenn Psammetich III. sechs Monate regierte, so begann seine Herrschaft kurz vor Ende des
Jahres 526 v.u.Z., wahrscheinlich ein paar Tage oder Wochen vorher.
Damals liefen der bürgerliche ägyptische Kalender und der Julianische Kalender ungefähr
parallel, und darum bestieg Psammetich III. den Thron auch gegen Ende des bürgerlichen
ägyptischen Jahres.
Zwar regierte er nur einen Bruchteil dieses Jahres, doch dieser kleine Anteil von wenigen
Tagen oder Wochen rechnete als sein erstes Regierungsjahr, wie in Ägypten üblich.
Sein zweites Regierungsjahr begann deshalb wenige Tage oder Wochen nach seiner
Thronbesteigung.
Wenn seine Herrschaft sechs Monate dauerte, wie Herodot und Manetho sagen, liegen
Urkunden, die ein Datum bis zum 5. Monat seines 2. Jahres tragen, ganz auf dieser Linie.
Hat Amasis, der Vorgänger von Psammetich III., 44 Jahre geherrscht, so
muss seine Regierungszeit 570 v.u.Z. begonnen haben (526 + 44 = 570).
Das hat R. A. Parker 1957, wie schon erwähnt, auch bewiesen.
In jenem Jahr untersuchte Parker im Louvre in Paris einen Text, Papyrus No. 7848, der ein
Datum aus dem 12. Jahr des Amasis trägt.
Zu jener Zeit benutzten die Ägypter zwei Kalender mit unterschiedlicher Jahreslänge.
Manche Ereignisse wurden deshalb nach beiden Kalendersystemen datiert.
Ein Ereignis auf dem Papyrus, den Parker untersuchte, war wie folgt datiert:
"Im Jahr 12, II smw 13 (= 13. Tag im Monat 10), was der 15. Mondtag von I smw (= Monat 9) ist".
Das erste Datum bezog sich auf den bürgerlichen Kalender Ägyptens, das
zweite auf den Mondkalender.
Das bürgerliche Jahr hatte 365 Tage und lag damit um etwa einen Vierteltag unter dem
wahren Sonnenjahr, das 365,2422 Tage lang ist.
Da das Mondjahr 11 Tage kürzer war als das Sonnenjahr, musste man jedes zweite oder
dritte Jahr einen Schaltmonat einfügen.
Das hatte zur Folge, dass ein Tag selten bei beiden Kalendersystemen auf dasselbe Datum
fiel.
So etwas kam nur alle 25 Jahre vor.
Auf Grund dieses Umstands konnte Parker nachweisen, dass das 12. Jahr des Amasis nicht
558, sondern 559 v.u.Z. war.
Sein erstes Regierungsjahr musste daher 570 gewesen sein (559 + 11) und nicht 569, wie man
vorher dachte.
Amasis und Psammetich III. regierten daher insgesamt 45 Jahre lang, von
570 bis 525 v.u.Z.
Die Daten, die Herodot und Manetho sowie die zeitgenössischen Quellen für Amasis und
Psammetich III. angeben, wurden dadurch in beachtlicher Weise bestätigt.
Parkers Schlussfolgerungen von 1957 sind mittlerweile unter den Forschern allgemein
anerkannt.
Wenn das erste Jahr des Amasis 570 v.u.Z. war statt 569, wie die meisten es bis 1957
angenommen hatten, dann verschob sich auch der Beginn der 26. Dynastie von 663 auf 664
v.u.Z.
Das war das erste Jahr Psammetichs I.
Da er 54 Jahre regierte, starb er 610 v.u.Z. Im Jahr 1966 lenkte Erik Hornung die
Aufmerksamkeit auf den Demotischen Papyrus Berlin 13588, geschrieben im ersten
vorchristlichen Jahrhundert, der über ein Ereignis aus der 26. Dynastie berichtet.
Ein Priester namens Amasis berichtet dem König, er hätte gehört, dass
"der Himmel die Sonnenscheibe verschlungen hat", worauf er sich dorthin begeben
habe, wo König Psammetich gerade einbalsamiert wurde.
Offenbar trat diese Sonnenfinsternis kurz nach König Psammetichs Tod ein.
Welcher Psammetich war es aber?
Gemäß der gerade beschriebenen Chronologie starb König Psammetich I. im Jahr 610 und
Psammetich II. 589 v.u.Z.
Im Jahr 589 v.u.Z. gab es keine Sonnenfinsternis, wohl aber am 30. September des Jahres
610 v.u.Z. (Julianischer Kalender), womit dieses Datum für den Tod Psammetichs I. weitere
Bestätigung erfährt und sich die oben vorgestellte Chronologie der 26. Dynastie in
Ägypten als richtig erweist.
Die Diskussion bis hierher ergibt klar, dass die Chronologie der 26.
Dynastie Ägyptens völlig gesichert ist und auf eigenen Beinen steht.
Die folgende Tabelle fasst das Ergebnis zusammen:
Psammetich I. 54 Regierungsjahre 664-610 Jahre v.u.Z.
Necho II. 15 Regierungsjahre 610-595 Jahre v.u.Z.
Psammetich II. 6 Regierungsjahre 595-589 Jahre v.u.Z.
Apries (= Hophra) 19 Regierungsjahre 589-570 Jahre v.u.Z.
Amasis 44 Regierungsjahre 570-526 Jahre v.u.Z.
Psammetich III. l Regierungsjahre 526-525 Jahre v.u.Z.
Kambyses erobert Ägypten Mai/Juni 525
Passt diese Chronologie mit der bereits behandelten für die neubabylonische Zeit zusammen, oder mit der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft, so wie sie beispielsweise im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel und Einsichten beschrieben wird?
Die schon erwähnten vier Synchronismen zur ägyptischen Chronologie schaffen Klarheit:
(1) 2. Könige 23:29: In seinen (König Josias) Tagen kam Pharao
Necho, der König von Ägypten, gegen den König von Assyrien an den
Strom Euphrat herauf, und König Josia ging ihm dann entgegen; er
aber brachte ihn bei Megiddo zu Tode, sobald er ihn sah.
Hier wird deutlich gesagt, dass König Josia von Juda während der
Herrschaft des Pharao Necho von Ägypten bei Megiddo starb.
Gemäß der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft starb Josia um 629
v.u.Z. (siehe
Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 840).
Nechos Herrschaft begann aber erst 19 Jahre danach, im Jahr 610 v.u.Z.
Josia starb also nicht im oder um das Jahr 629 v.u.Z., sondern 20 Jahre
später, im Jahr 609.
(2) Jeremia 46:2: Für Ägypten, hinsichtlich der Streitmacht Pharao Nechos, des Königs von Ägypten, der sich am Strom Euphrat bei Karkemisch befand, den Nebukadrezar, der König von Babylon, im vierten Jahr Jojakims, des Sohnes Josias, des Königs von Juda, besiegte.
Diese Schlacht im 4. Jahr Jojakims wird von der Wachtturm-Gesellschaft
auf das Jahr 625 v.u.Z. gelegt (siehe Hilfe zum Verständnis der Bibel, S. 269, Fußnote
u), was sich wiederum nicht mit der zeitgenössischen Chronologie Ägyptens in Einklang
bringen lässt.
Falls aber die Schlacht bei Karkemisch 20 Jahre später stattfand, im Antrittsjahr
Nebukadnezars, also im Juni 605 v.u.Z., gemäß den Beweisketten, die alle aufgezeigt
wurden, so wäre das genau in Einklang mit der Regierungszeit Nechos (610-595 v.u.Z.).
(3) Jeremia 44:30: Dies ist, was Jehova gesprochen hat: "Siehe, ich gebe Pharao Hophra, den König von Ägypten, in die Hand seiner Feinde und in die Hand derer, die ihm nach der Seele trachten, so wie ich Zedekia, den König von Juda, in die Hand Nebukadnezars gegeben habe, des Königs von Babylon, seines Feindes, und dessen, der ihm nach der Seele trachtete."
Wie der Kontext zeigt (von Vers l an), wurden diese Worte nicht lange
nach der Zerstörung Jerusalems und seines Tempels gesprochen, nachdem die Überbleibsel
der jüdischen- Bevölkerung im Anschluss an die Ermordung Gedaljas nach Ägypten geflohen
waren.
Ägypten wurde zu jener Zeit von Pharao Hophra oder Apries, wie Herodot ihn nennt,
beherrscht.
Wenn Apries Herrscher über Ägypten war, als die Juden dorthin flohen, kurze Zeit nach
der Zerstörung Jerusalems, dann kann diese Zerstörung nicht im Jahr 607 v.u.Z.
stattgefunden haben, denn Apries begann erst 589 v.u.Z. zu herrschen (siehe Obenstehende
Tabelle).
Nimmt man hingegen für die Zerstörung Jerusalems das Jahr 587 v.u.Z. an, so passt das gut zu der für ihn historisch belegten Regierungszeit: 589-570 v.u.Z.
(4) B. M. 33041: Wie schon erwähnt, bezieht sich dieser Text auf einen
Feldzug gegen König Amasis ([Ama]-a-su) im 37. Jahr Nebukadnezars.
Nach der Übersetzung von A. L. Oppenheim heißt es in diesem kargen Textfragment unter
anderem: "... (im) 37. Jahr mar(schierte) Nebukadnezar, König von Bab(ylon), (gegen)
Ägypten [Misir], um zu kämpfen. (Ama)sis [Text:(...)-a?-su] von Ägypten (rief seine
A)rm(ee) ...(...)ku aus der Stadt Putu-Iaman ... entfernte Gegend die (auf Inseln gelegen)
mitten im Meer ...".
Der Text weist starke Beschädigungen auf, zeigt aber klar, dass der
Feldzug im 37. Jahr Nebukadnezars stattfand.
Der Name des Pharao ist nur teilweise lesbar, doch die erhalten gebliebenen Zeichen passen
anscheinend einzig auf Amasis und keinen anderen König der 26. Dynastie.
Die Wachtturm-Gesellschaft legt das 37. Jahr Nebukadnezars auf das Jahr 588/587 v.u.Z.
(Hilfe zum Verständnis der Bibel, Seite 44 zusammen mit Berichtigung auf Seite 1618),
doch zu dieser Zeit herrschte Apries (siehe Tabelle).
Handelte es sich andererseits bei Nebukadnezars 37. Jahr um das Jahr 568/567 v.u.Z., wie
es das astronomische Tagebuch VAT 4956 nachweist und all die anderen bereits aufgezeigten
Beweislinien, so stimmt das hervorragend mit der Regierungszeit des Amasis überein
(570-526 v.u.Z.).
Folglich stimmt nicht ein einziger der vier Synchronismen zu der unabhängig gesicherten Chronologie Ägyptens mit der Chronologie mit unserer aktuellen Lehrmeinung überein.
Deren Rechnung weicht durchgängig um etwa 20 Jahre von der anderen ab.
Interessanterweise sind aber alle vier Synchronismen völlig mit den Daten in Übereinstimmung, die man mit Hilfe der besprochenen anderen Beweislinien erhält.
Mit den Zeitgleichheiten zur ägyptischen Chronologie haben wir also
eine klare Beweislinie, die auf 587 v.u.Z. als das gesicherte Jahr der Zerstörung
Jerusalems verweist.
Anhand der unabhängig gesicherten Chronologie der zeitgenössischen ägyptischen Könige
lässt sich die neubabylonische Chronologie ganz besonders gut prüfen, da beide durch
vier Synchronismen miteinander verbunden sind, drei davon aus der Bibel.
Diese Zeitgleichheiten sind von größter Bedeutung, denn die Gültigkeit der zeitgenössischen Chronologie Ägyptens ist unabhängig von den Chronologien der anderen Völker jener Zeit nachgewiesen worden.
Ein Vergleich mit der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft dagegen weist durchgehend eine Differenz von etwa 20 Jahren auf.
Alle vier Zeitgleichheiten mit der ägyptischen Chronologie widerlegen das Jahr 607 v.u.Z. als Datum der Zerstörung Jerusalems und bekräftigen einmal mehr das Jahr 587/586 v.u.Z. als das korrekte Datum.
Die Beweiskraft dieses gesamten Materials ist überwältigend und schlüssig.
Nehmen wir einmal an, die Daten des Berossos über die Regierungszeiten der neubabylonischen Könige enthielten einen Fehler von 20 Jahren, wie die Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft das fordert.
Ist es aber wirklich wahrscheinlich, dass Schreiber, die zu Zeiten des neubabylonischen Reichs tätig waren, die Länge der Regierungszeiten von Königen, unter deren Herrschaft sie lebten, nicht wussten, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass diese Regierungsjahre die Funktion von Kalenderjahren hatten, nach denen man Ereignisse datierte?
Hätten sie einen so abwegigen Fehler tatsächlich begangen, wie konnten dann die zeitgenössischen Schreiber Ägyptens denselben Fehler machen und dieselben 20 Jahre verschwinden lassen, wenn sie Totenstelen und andere Urkunden beschrieben?
Seltsamerweise müssen auch die babylonischen Astronomen denselben "Fehler" gemacht haben, als sie das Datum auf den Text VAT 4956 setzten, wobei sie nicht nur das Regierungsjahr änderten, sondern auch noch den Namen des regierenden Königs - es sei denn, die Änderungen wären später von Schreibern der Seleukidenzeit absichtlich vorgenommen worden, wie es die Wachtturm-Gesellschaft behauptet.
Noch unglaublicher erscheint aber der Gedanke, die Schreiber und Astronomen könnten jede Bezugnahme auf 20 Jahre der neubabylonischen Epoche aus den Texten vor dieser Zeit entfernt haben, was im Fall des ältesten Tagebuchs, B. M. 32312, deutlich wird, demgemäß das 16. Jahr Schamasch-schuma-ukins das Jahr 652/651 v.u.Z. war und nicht 672/671 v.u.Z., wie es nach der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft nötig wäre.
Der aufsehenerregendste "Zufall" aber ist dieser:
Zehntausende datierter Urkunden aus Handel und Verwaltung der
neubabylonischen Zeit sind ausgegraben worden, die jedes Jahr dieser Epoche belegen, nur
die 20 Jahre nicht, die die Wachtturm-Gesellschaft
so gern gesehen hätte; aus diesen Jahren wurde keine einzige Tontafel gefunden.
Und wieder ist es äußerst seltsam (gemäß dieser Logik), dass es sich bei diesen 20 Jahren genau um dieselben Jahre handelt, die durch eine Serie von weiteren "Fehlern" der Abschreiber in Babylon und Ägypten sowie der späteren Kopisten und Historiker verloren gingen.
Entweder hat über mehrere Jahrhunderte hinweg eine internationale Übereinkunft bestanden, diese 20 Jahre aus der Geschichte auszulöschen - oder diese Jahre hat es nie gegeben!
Bestand tatsächlich je eine derartige "Verschwörung", dann war sie so erfolgreich, dass es unter all den Zehntausenden von Tontafeln, die in Babylon ausgegraben wurden, nicht eine gibt, nicht einmal eine einzige Zeile in ihnen, die darauf hingewiesen hätte, dass es diese 20 Jahre gab.
Wir können daher als gesichert annehmen, dass die Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft eindeutig falsch ist.
In einem Artikel über Chronologie, der im Watch Tower vom 15. Juli 1922 erschien, unter dem Titel "Der feste Strang der Chronologie", wird die Stärke einer Chronologie auf Seite 217 ausgezeichnet beschrieben:
Wenn ein Datum durch mehrere Beweislinien gestützt wird, dann steht es als gesichert fest.
Das wissenschaftliche Gesetz der Wahrscheinlichkeiten verleiht den einzelnen Strängen der Chronologie durch ihren Zusammenhalt eine viel größere Festigkeit, als dies mehrere Beweislinien für sich allein insgesamt je tun könnten.
Auf diese Gesetzmäßigkeit verlässt man sich in wichtigen Fragen uneingeschränkt.
Gibt es nämlich für einen Sachverhalt nur einen einzigen Indizienbeweis, so könnte es sich auch um einen Zufall handeln; liegen zwei Beweise vor, so kann man ihn fast sicher als wahr annehmen; und gibt es mehr als zwei Beweise, so ist es gewöhnlich unmöglich, dass es sich um einen Zufall handelt oder dass der Sachverhalt nicht der Wahrheit entspricht.
Liegen zusätzlich noch andere Beweise vor, so wird aus der Wahrscheinlichkeit feststehende Gewissheit.
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der vierzehnte Tag.
Geschrieben von anonym am 15. Dezember 2005 01:27:03:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
In der Bibel heißt es, daß die Liebe der meisten erkalten wird, und so ist es.
[Matth. 24:12]
Wir hatten unsere Freude daran, samstags in die Stadt zu gehen und einzukaufen.
Vielen Leuten macht das Einkaufen keinen Spaß mehr."
Dann streckte er sich ein wenig und sagte:
Als ich drei oder vier Jahre alt war, schickte mich meine Mutter in eine Konditorei.
Als ich für die Kekse, die ich gekauft hatte, bezahlen sollte, gab ich dem Ladeninhaber
in meiner kindlichen Einfalt eine alte Feder mit abgebrochener Spitze.
Er nahm sie entgegen, als ob dies der rechte Preis dafür sei, und er gab mir meine Kekse,
ohne ein Wort darüber zu verlieren.
Dann gingen wir Kinder aus dem Laden hinaus und verteilten die Kekse untereinander.
Wo hört man heute von Ladeninhabern, die so etwas tun?
Mit dieser Art von Güte ist es heute fast vorbei.
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen
Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in
den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um
,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte
Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus
#############################################
Der Wachtturm, 15. Mai 1995, S. 17
An den Ergebnissen gemessen, kann kein Zweifel bestehen, daß Bruder
Russell und seinen Gefährten in ihren Bemühungen von Jehovas heiligem Geist geleitet
wurden. Es erwies sich, daß sie mit dem treuen und verständigen Sklaven gleichzusetzen
waren. ... Es ist wirklich dem heiligen Geist zuzuschreiben, daß die Wahrheit auf Grund
der demütigen
Anstrengungen Bruder Russells und seiner Gefährten im Einklang mit
Jesu Verheißung wie nie zuvor erstrahlte. (Johannes 16:13). Jene gesalbten Bibelforscher
bewiesen, daß sie tatsächlich zur Klasse des treuen und verständigen Sklaven gehörten,
deren Auftrag es ist, an die Hausknechte des Herrn geistige Speise auszuteilen.
Der Wachtturm, 1. August 1956
Da dem treuen und verständigen Sklaven" alle Güter des Meisters anvertraut worden sind, laßt uns mit dem richtigen geistigen Wahrnehmungsvermögen die Sache so ansehen, daß, was immer der treue Sklave' tut, zu unserem Guten gereicht. Der Sklave erfüllt damit seine eigene Pflicht vor Jehova, daß er das Werk Jehovas tut. Daher ist der Wille des Sklaven der Wille Jehovas. Rebellion gegen den Sklaven ist Rebellion gegen Gott.
Der Wachtturm", 01. Oktober 1973, Seite 593
Nur diese Organisation wirkt im Interesse des Vorhabens Jehovas
und zu seiner Lobpreisung. Nur für sie ist Gottes heiliges Wort, die Bibel, kein
versiegeltes Buch... Wahre Christen schätzen es daher sehr, mir der einzigen Organisation
auf der Erde verbunden zu sein, die die ,tiefen Dinge' Gottes versteht."
Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige Organisation in der
ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine wirksame Kraft geleitet wird.
(Sach. 4:6) Nur diese Organisation wirkt im Interesse des Vorhabens Jehovas
Der Wachtturm", 15. Mai 1981, Seite 19
Es besteht kein Zweifel, daß wir alle zum Verständnis der Bibel
Hilfe brauchen.
Wir können die notwendige biblische Anleitung nicht außerhalb der Organisation des
,treuen und verständigen Sklaven' finden..."
Der Wachtturm", 15. Januar 1968, Seite 43
Aus diesem Grunde kann die Bibel getrennt von der sichtbaren Organisation Jehovas, nicht richtig verstanden werden..."
Der Wachtturm", 15. Januar 1968, Seite 47
Beeile dich, Gottes sichtbare theokratische Organisation, die seinen König Jesus Christus vertritt, herauszufinden. Das ist zur Bewahrung des Lebens unerläßlich. Wenn du sie dann herausgefunden hast, solltest du sie in jeder Hinsicht akzeptieren..."
Zum Predigtdienst befähigt", Ausgabe 1957, Seite 156
Wenn wir Jehova und die Organisation seines Volkes lieben, werden wir nicht mißtrauisch sein, sondern werden, wie die Bibel sagt, ,alles glauben', nämlich alles, was Der Wachtturm darreicht..."
Der Wachtturm", 01. Oktober 1987, Seite 10
Wenn du aufhörst, dich von Jehovas Vorkehrungen zu ernähren, wirst du, sobald du stirbst, für immer tot sein..."
Der Wachtturm", 01. April 1986, Seite 31
Eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen erfordert, daß man die Gesamtheit der wahren Lehren der Bibel akzeptiert, einschließlich jener biblischen Glaubensinhalte, die nur Jehovas Zeugen vertreten..."
Wacht-Turm Dezember 1910, Seiten 218, 219
Wenn die sechs Bände Schrift-Studien praktisch eine nach den Gegenständen eingerichtete Bibel sind, mit den biblischen Beweisstellen versehen, so möchten wir die Bände wohl eine Bibel in arrangierter Form" nennen. Das heißt, sie sind nicht nur Kommentare zur Bibel, sondern sie sind praktisch die Bibel selbst, da kein Verlangen besteht, irgend eine Lehre oder einen Gedanken nach individuellem Wunsch zu bilden, oder auf individuelle Weisheit zu gründen, sondern die ganze Sache nach der Richtschnur des Wortes Gottes darzustellen. Wir halten es daher für richtig, dieser Art des Lesens, dieser Art der Unterweisung, dieser Art von Bibelstudium zu folgen. Ferner, wir finden nicht nur, daß die Leute den Göttlichen Plan nicht sehen können, wenn sie die Bibel allein studieren, sondern wir sehen auch, daß, wenn jemand die Schrift-Studien beiseite legt, nachdem er sie gebraucht hat, nachdem er wohl bekannt mit ihnen geworden ist, nachdem er sie zehn Jahre gelesen hat, wenn er sie dann beiseite legt, und sie ignoriert und zur Bibel allein geht, obwohl er seine Bibel zehn Jahre lang verstanden hat, unsere Erfahrung zeigt, daß er binnen zwei Jahren in die Finsternis geht. Auf der anderen Seite, wenn er nur die Schrift-Studien mit ihren Hinweisen gelesen hätte, und hätte nicht eine Seite der Bibel als solche gelesen, so würde er am Ende der zwei Jahre im Licht sein, das Licht der Heiligen Schrift besitzen.
###########################################
****************************************************************
WT 2000 15. 2. S. 29 Kyrillos Lukaris Ein Mann, dem die Bibel lieb und teuer war
***
Wieder einmal hatten die herrschenden Geistlichen Bemühungen
unterdrückt, dem Volk Gottes Wort näherzubringen.
Sie brachten mit aller Gewalt eine Stimme zum Schweigen, die auf verschiedene Irrtümer
ihrer unbiblischen Glaubensansichten aufmerksam gemacht hatte. Sie gehörten zu den
schlimmsten Feinden der Religionsfreiheit und der Wahrheit.
Leider tritt eine solche Haltung noch heute in verschiedenen Formen zutage.
Dies ist ein ernüchterndes Beispiel dafür, was geschieht, wenn Geistliche Intrigen
spinnen, die die Gedankenfreiheit und die freie Meinungsäußerung behindern.
WT 2002 1. 5. S. 16 Jehova hasst Treulosigkeit ***
Sind wir persönlich auf der Hut, damit 'keine Ungerechtigkeit auf
unseren Lippen zu finden' ist?
Können beispielsweise unsere Familienangehörigen dem, was wir sagen, wirklich vertrauen?
Können das unsere Glaubensbrüder und -schwestern in der Versammlung?
Nur zu leicht könnte man sich angewöhnen, seine Worte so zu formulieren, dass sie an
sich zwar korrekt sind, andere aber dennoch bewusst dadurch irregeführt werden.
Oder vielleicht übertreibt man oder verschweigt in Geschäftsangelegenheiten gewisse
Einzelheiten. Würde Jehova das nicht merken?
Und würde er, wenn wir so vorgingen, von unseren Lippen Schlachtopfer des Lobpreises
annehmen?
Göttliche Aussagen widersprechen sich nicht (1. Korinther 14:33).
Göttliche Aussagen verändern sich nicht (Jakobus 1:17, 1. Samuel 15:29, Hebräer 6:9).
1877 - Das Ende dieser Welt"; das Ende des
Evangeliumszeitalters und der Beginn des tausendjährigen Zeitalters, das näher ist, als
die meisten Menschen vermuten; tatsächlich sind wir bereits in die Übergangsperiode
eingetreten, die eine Zeit großer Drangsal sein soll, wie sie noch nie da war, seit es
eine Nation gibt. Dan. 12:3.
(N.H. Barbour und C.T. Russell, Three Worlds, and the Harvest of This World, Seite 17).
1879 - Christus kam 1874 in der Rolle eines Bräutigams . . . zu Beginn
der Erntezeit.
(Watchtower, Oktober 1879, Seite 4)
1880 - Wir brauchen hier nicht die Beweise zu wiederholen, daß die
siebente Trompete" 1840 n.Chr. zu ertönen begann und weiter ertönen wird bis
zum Ende der Drangsalzeit und dem Ende der Heidenzeit" im Jahre 1914 n.Chr. Und
daß es die Drangsal dieses großen Tages" ist, die hier symbolisch die Stimme
des Erzengels genannt wird, wenn die Erlösung des fleischlichen Israels beginnt. Zu
der Zeit wird Michael aufstehen, der große Fürst (Erzengel), der für die Kinder deines
Volkes steht, und es wird eine Zeit der Drangsal geben, wie es noch nie eine gab, seit
eine Nation besteht." Dan. xii. 1. Wir werden hier auch nicht wieder den schlüssigen
biblischen Beweis dafür liefern, daß unser Herr 1874 zu seiner Braut kam und ein noch
nie dagewesenes Werk als Schnitter der Erstlingsfrüchte dieses Evangeliumszeitalters
durchführt.
(Zion's Watchtower, November 1880, Seite 1)
1886 - Die Aussicht auf den Beginn des neuen Jahres hat einige sehr
ermutigende Merkmale. Äußere Beweise sind, daß das Aufstellen der Heerscharen für die
Schlacht des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, seinen Fortgang nimmt, während der
Kampf beginnt . . . Die Zeit für den Messias ist gekommen, die Herrschaft über die Erde
anzutreten und die Bedrücker und Verderber der Erde zu besiegen (Offb.
19:15 und 11:17, 18); als Vorbereitung auf den ewigen Frieden auf der einzig festen
Grundlage von Gerechtigkeit und Wahrheit.
(Zion's Watchtower, Januar 1886; Watchtower Reprints I, Seite 817)
1888 In diesem Kapitel liefern wir den biblischen Nachweis, daß das völlige Ende der
Zeiten der Heiden (Nationen), d.i. das volle Ende ihrer Herrschaft, mit dem Jahre 1914
erreicht sein wird; und daß dieses Datum die äußerste Grenze der Herrschaft
unvollkommener Menschen sein wird. Und wem dies als eine in der Schrift fest begründete
Thatsache nachgewiesen ist, der wird auch erkennen, daß dadurch Folgendes bewiesen ist:
Erstens, daß dann das Königreich, für welches unser Herr uns beten lehrte: Dein
Königreich komme," volle und universelle, weltenweite, Herrschaft erreicht haben und
aufgerichtet" oder auf Erden festbegründet sein wird.
(Die Zeit ist herbeigekommen, 1888, Seite 73)
1889 - Man verwundere sich daher nicht, wenn wir in den nachfolgenden
Kapiteln Beweise beibringen, daß das Aufrichten des Königreiches Gotes schon angefangen
habe, daß in der Prophezeiung aufgezeichnet stehe, daß das Jahr 1878 die Zeit sei, da
die Ausübung seiner Macht beginnen sollte, und daß die Schlacht des großen Tages
Gottes des Allmächtigen" (Offb. 16:14), die im Jahre 1914 zu Ende gehen soll,
bereits angefangen hat.
(Schriftstudien, Band 2, Die Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1889, Seite 97. In der
Ausgabe von 1915 wird 1914 n.Chr." auf 1915 n.Chr." geändert)
1889 - Hier liefern wir den Beweis, daß von der Erschaffung Adams bis
(aber nicht einschließlich) 1873 n.Chr. sechstausend Jahre vergingen. Und obwohl die
Bibel keine direkte Aussage enthält, daß das siebente Jahrtausend die Epoche der
Herrschaft Christi, der große Sabbattag der Wiederherstellung der Welt, sein wird, steht
doch die ehrwürdige Tradition nicht ohne vernünftige Grundlage da.
(Studies in the Scriptures, Band 2, 1889, Seite 39)
1889 - Wenn daher die siebente Tausendjahrperiode der Weltgeschichte
eine Epoche sein wird, die besonders als die Periode der Herrschaft Christi bezeichnet
ist, werden wir beweisen, daß wir uns bereits in ihr befinden, indem wir zeigen, daß sie
1873 begann.
(Studies in the Scriptures, Band 2, 1889, Seite 40)
1889 - In den kommenden 26 Jahren werden alle gegenwärtigen Regierungen
besiegt und aufgelöst sein.
(C.T. Russell, Studies in the Scriptures, Band 2, 1889, Seite. 98-99)
1889 - In diesem Kapitel legen wir die biblischen Beweise vor, die
zeigen, daß sechstausend Jahre seit der Erschaffung Adams 1872 n.Chr. zu Ende gingen; und
daß wir daher seit 1872 n.Chr. chronologisch ins siebente Jahrtausend oder Millennium
eingetreten sind.
(Studies in the Scriptures, Band 2, 1889, Seite 33)
1889 - Erinnere dich, daß die vierzig Jahre der Ernte unter den Juden
im Oktober 69 n.Chr. endeten, worauf der völlige Sieg über diese Nation erfolgte; und
daß gleichermaßen die vierzig Jahre der Ernte im Evangeliumszeitalter Oktober 1914 enden
werden, und daß darauf in gleicher Weise unmittelbar der Sieg über die sogenannte
Christenheit" zu erwarten ist.
(Studies in the Scriptures, Band 2, Seite 245)
1894 - Vor siebzehn Jahren sagten die Leute in bezug auf die in
Millennial Dawn vorgelegten Merkmale, sie scheinten in vieler Hinsicht vernünftig zu
sein, aber sicher könnten solche radikalen Veränderungen nicht zwischen jetzt und dem
Ende des Jahres 1914 eintreten: wenn wir bewiesen hätten, daß sie in einem oder zwei
Jahrhunderten kämen, so sei das viel wahrscheinlicher. Welche Änderungen sind seither
eingetroffen, und welche Geschwindigkeit wird täglich erreicht? Das Alte vergeht
schnell und das Neue kommt." Jetzt, angesichts der neueren Arbeitskämpfe und der
drohenden Anarchie, schreiben uns unsere Leser, weil sie wissen möchten, ob in dem Datum
1914 kein Fehler steckt. Sie sagen, sie könnten nicht erkennen, wie sich die
gegenwärtigen Verhältnisse unter der Belastung noch so lange halten können. Wir sehen
keinen Grund, die Zahlen zu ändern, und wir könnten es auch nicht, selbst wenn wir
wollten. Es sind, so glauben wir, Gottes Daten, nicht unsere.
Aber behaltet im Sinn, daß 1914 nicht das Datum für den Beginn, sondern für das Ende
der Drangsalzeit ist.
(Zion's Watchtower, Can It Be Delayed until 1914? C. T. Russell, 15.Juli 1894, Auch in:
Watchtower, Reprints, 1894, Seite 1677)
1894 - Ein paar weitere Jahre werden das gegenwärtige System der Dinge
auflösen, und dann wird die gezüchtigte Welt vor den konkreten Verhältnissen des
aufgerichteten Königreiches Gottes stehen. Und doch ist es der Lauf der Kirche, in dem
dazwischenliegenden Zeitraum vollendet zu werden.
(Watchtower, 1894, Seite 56,)
1894 - Wir sehen keinen Grund, die Zahlen zu ändern, und wir könnten
es auch nicht, selbst wenn wir wollten. Es sind, so glauben wir, Gottes Daten, nicht
unsere. Aber behaltet im Sinn, daß 1914 nicht das Datum für den Beginn, sondern für das
Ende der Drangsalzeit ist.
(Watchtower 15.Juli 1894, Seite 266; Seite 1677 Reprints)
1897 - Das Maß beträgt 3416 Zoll, die für 3416 Jahre stehen . . .
Diese Berechnung erweist 1874 n.Chr. als den Beginn der Zeit der Drangsal.
(Russell, Studies in the Scriptures: Thy Kingdom Come, Band 3, Seite 342, Ausgabe 1897
[Die Ausgabe von 1916 änderte dies: Wir finden, daß es 3457 Zoll sind, die für
3457 Jahre stehen . . . So bezeugt die Pyramide, daß Ende 1914 der Anfang der
Drangsalzeit sein wird . . ."] Beachte: Das Maß war die Länge eines inneren
Korridors, der in der Pyramide entdeckt wurde. Es besteht kein Bezug zur Bibel.)
1897 - Völlige Vernichtung der bestehenden Mächte" dieser
gegenwärtigen bösen Welt politisch, finanziell, kirchlich um die Zeit des
Endes der Heidenzeiten Oktober 1914 n.Chr.
(C.T. Russell, Studies in the Scriptures, Band 4, 1897, Seite 622)
1897 - Unser Herr, der ernannte König, ist nun seit Oktober 1874 n.Chr.
gegenwärtig . . .
und die formelle Einsetzung in sein königliches Amt fand April 1878 n.Chr. statt.
(Studies in the Scriptures, Band 4, 1897, Seite 621)
1897 - Destillereien, Brauereien, Salons, Bordelle, Billiardsäle, alle
diese zeitraubenden und den Charakter verderbenden Geschäfte werden aufhören; und ihre
Knechte werden etwas zu tun erhalten, das sich für sie und andere zum Segen auswirkt. Und
so wird auch der Bau von Kriegsschiffen, die Herstellung von Munition für Krieg und
Verteidigung aufhören, und Armeen werden aufgelöst. Das neue Königreich wird dies alles
nicht gebrauchen, es wird über reichlich Macht verfügen, summarisch Recht in der
Bestrafung von Übeltätern auszuüben . . . Das Bank- und Brokergeschäft und andere
ähnliche Beschäftigungen, unter den gegenwärtigen Bedingungen sehr nützlich, werden
keinen Ort mehr finden, denn unter den neuen Verhältnissen wird von der menschlichen
Rasse verlangt werden, jeden anderen als Mitglied einer einzigen Familie zu behandeln, und
Privatkapital und Kredite werden der Vergangenheit angehören. Vermieter und
Immobilienvertreter werden ebenfalls eine neue Beschäftigung finden, weil der neue König
jetzt gültige Verträge und Urkunden nicht mehr anerkennen wird . . . daß nämlich bei
den heutigen Annehmlichkeiten, wenn alle Leute systematisch und weise an die Arbeit
gestellt werden, für jeden einzelnen nicht mehr als drei Stunden Arbeit pro Tag nötig
wären.
(Studies in the Scriptures, Band 4, 1897, Seite 633-635)
1902 - In Anbetacht dieser starken biblischen Beweise bezüglich der
Heidenzeiten sehen wir es als eine feststehende Tatsache an, daß das endgültige Ende der
Königreiche dieser Welt und die vollständige Aufrichtung des Königreiches Gottes gegen
Ende des Jahres 1914 n.Chr. erreicht sein werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1902, Seite 99)
1903 - Wenn Uranus und Jupiter 1914 im menschlichen Zeichen des
Wassermanns in Konjunktion stehen, wird die lange verheißene Ära einen guten Anfang im
Werke gemacht haben, den Menschen dahingehend zu befreien, seine eigene Erlösung zu
bewirken, und sie wird die schließliche Verwirklichung der Träume und Ideale aller
Poeten und Weisen in der Geschichte gewährleisten.
(Watchtower, 1.Mai 1903, Seite 130-131; Seite 3184 Reprints)
1904 - Gemäß unseren Erwartungen wird die Belastung der großen Zeit
der Drangsal bald auf uns liegen, irgendwann zwischen 1910 und 1912, und sie wird in dem
Ende der Heidenzeiten im Oktober 1914 gipfeln.
(The New Creation, Studies in the Scriptures, Band 6, 1904, Seite 579)
1908 - In Anbetacht dieser starken biblischen Beweise bezüglich der
Heidenzeiten sehen wir es als eine feststehende Tatsache an, daß das endgültige Ende der
Königreiche dieser Welt und die vollständige Aufrichtung des Königreiches Gottes gegen
Ende des Jahres 1914 n.Chr. erreicht sein werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1908, Seite 99)
1908 - Es stimmt, es heißt große Dinge zu erwarten, zu behaupten, wie
wir es tun, daß innerhalb der kommenden sechsundzwanzig Jahre alle gegenwärtigen
Regierungen besiegt und aufgelöst sein werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1908, Seite 99)
1914 - Selbst wenn die Zeit unserer Veränderung nicht innerhalb von
zehn Jahren käme, was wollten wir mehr? Sind wir nicht ein gesegnetes, glückliches Volk?
Ist unser Gott nicht treu? Wenn jemand etwas Besseres kennt, so soll er es ergreifen. Wenn
jemand von euch jemals etwas Besseres findet, so hoffen wir, daß er es uns mitteilen
wird.
(Watchtower, 15.Dezember 1914, Seite 376.)
1914 - Beim Studium des Wortes Gottes haben wir die 2520 Jahre
berechnet, die sieben symbolischen Zeiten, ab jenem Jahr 606 v.Chr., und haben gefunden,
daß sie bis Oktober 1914 gingen, so nah wir sie berechnen konnten. Wir haben nicht
eindeutig gesagt, dies sei das Jahr.
(Watchtower, 1.November 1914, Seite 325)
1914 - Es ist zwar möglich, daß Harmagedon im nächsten Frühjahr
beginnt, aber es wäre reine Spekulation, zu sagen zu versuchen, wann. Wir sehen jedoch,
daß Parallelen zwischen dem Ende des jüdischen Zeitalters und dem Evangeliumszeitalter
bestehen. Diese Parallelen scheinen auf das vor uns liegende Jahr zu weisen, insbesondere
auf die ersten Monate.
(Watchtower, 1.September 1914, Seite 5527 Reprints)
1914 - Es besteht für Bibelforscher absolut kein Grund, zu bezweifeln,
daß die Vollendung dieses Evangeliumszeitalters nun unmittelbar bevorsteht und daß es,
wie die Schrift vorhersagt, in einer großen Zeit der Drangsal enden wird, wie es eine
solche nicht gegeben hat, seit eine Nation besteht. Wir sehen, wie die Teilnehmer dieser
großen Krise sich zusammenrotten . . . Die große Krise, der große Konflikt, symbolisch
als Feuer dargestellt, der die kirchlichen Himmel und die gesellschaftliche Erde aufzehren
wird, ist sehr nahe.
(Watchtower, 1.Mai 1914, Seite 5450 Reprints)
1915 - Der gegenwärtige große Krieg in Europa ist der Beginn des
Harmagedon der Schriften (Offb. 19:16-20). Er wird in den vollständigen Sieg über alle
Systeme des Irrtums münden, die so lange das Volk Gottes bedrückt und die Welt
getäuscht haben. Wir glauben, daß der gegenwärtige Krieg nicht mehr viel länger dauern
kann, bis Revolutionen ausbrechen.
(C.T. Russell, Pastor Russell's Sermons, Seite 676)
1915 - Hier liefern wir den Beweis, daß von der Erschaffung Adams bis
(aber nicht einschließlich) 1873 n.Chr. sechstausend Jahre vergingen. Und obwohl die
Bibel keine direkte Aussage enthält, daß das siebente Jahrtausend die Epoche der
Herrschaft Christi, der große Sabbattag der Wiederherstellung der Welt, sein wird, steht
doch die ehrwürdige Tradition nicht ohne vernünftige Grundlage da.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 39)
1915 - Wenn daher die siebente Tausendjahrperiode der Weltgeschichte
eine Epoche sein wird, die besonders als die Periode der Herrschaft Christi bezeichnet
ist, werden wir beweisen, daß wir uns bereits in ihr befinden, indem wir zeigen, daß sie
1873 begann.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 40)
1915 - Erstens, daß dann das Königreich, für das unser Herr uns beten
lehrte: Dein Reich komme," anfangen wird, die Herrschaft an sich zu nehmen und
aufgerichtet" oder auf Erden festgegründet zu werden.
(Die Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1915, Seite 73)
1915 - In Anbetacht dieser starken biblischen Beweise bezüglich der Heidenzeiten sehen
wir es als eine feststehende Tatsache an, daß das endgültige Ende der Königreiche
dieser Welt und die vollständige Aufrichtung des Königreiches Gottes gegen Ende des
Jahres 1915 n.Chr. erreicht sein werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 99)
1915 - Man verwundere sich daher nicht, wenn wir in den nachfolgenden
Kapiteln Beweise beibringen, daß das Aufrichten des Königreiches Gotes schon angefangen
habe, daß in der Prophezeiung aufgezeichnet stehe, daß das Jahr 1878 die Zeit sei, da
die Ausübung seiner Macht beginnen sollte, und daß die Schlacht des großen Tages
Gottes des Allmächtigen" (Offb. 16:14), die im Jahre 1915 zu Ende gehen soll,
bereits angefangen hat.
(Die Zeit ist herbeigekommen, Ausgabe 1915, Seite 97)
1915 - Wie jenes Datum im Vorbild dreieinhalb Jahre nach Christi
Tod das Ende aller besonderen Gunst gegenüber den Juden und den Anfang der Gunst
gegenüber den Heiden markierte, so erkennen wir, daß das Jahr 1881 n.Chr. das Ende der
hohen Berufung" oder Einladung zu der diesem Zeitalter eigentümlichen Segnung
markierte Miterben Christi und Teilhaber an der göttlichen Natur zu werden.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 235)
1915 - So war es in dieser Erntezeit gleichfalls bis 1878 n.Chr.: die
Zeitvorhersage und die Tatsache der Gegenwart des Herrn, überzeugend wie hier dargelegt,
wenn auch weniger eindeutig, war unsere Botschaft. Seither hat sich das Werk ausgeweitet,
und die Sicht auf andere Wahrheiten ist leuchtender und heller geworden; aber dieselbe
Tatsache und dieselben Schriftstellen, die dieselbe Zeit und Gegenwart lehren, stehen
unangefochten und unumstößlich da.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 236)
1915 - Die Heidenzeiten beweisen, daß die gegenwärtigen Regierungen
alle gegen Ende des Jahres 1915 n.Chr. gestürzt werden müssen; und der oben erwähnte
Parallelismus zeigt, daß diese Zeitperiode exakt dem Jahre 70 n.Chr. entspricht, das das
Ende und den Sturz des jüdischen Gemeinwesens brachte.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 242)
1915 - Wir leben bereits im siebenten Millennium seit Oktober
1872.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1915, Seite 363)
1915 - Die Schlacht von Harmagedon, in die dieser Krieg mündet, wird
ein großer Wettstreit zwischen Gut und Böse sein und den völligen und ewigen Sturz des
Bösen bedeuten und die ständige Aufrichtung des gerechten Königreiches des Messias zum
Segen der Welt . . . Unser Mitgefühl ist weit genug, um alle einzuschließen, die sich an
diesem schrecklichen Kampf beteiligen, wie unsere Hoffnung breit und tief genug ist, alle
in den großen Segen einzuschließen, den unser Meister und sein tausendjähriges
Königreich über die Welt zu bringen im Begriff sind.
(Watchtower, 1.April 1915, Seite 5659 Reprints)
1915 - Nach unserem Verständnis hörte der allgemeine Ruf zum Miterbe
mit unserem Erlöser als Glieder der neuen Schöpfung Gottes im Jahre 1881 auf.
(The New Creation, Ausgabe 1915, Seite 95)
1916 - Die hier vorgestellte Bibelchronologie zeigt, daß die sechs
großen Tausendjahrtage, beginnend mit Adam, zu Ende gegangen sind, und daß der große
siebente Tag, die tausend Jahre der Herrschaft Christi, im Jahre 1873 begannen.
(The Time Is At Hand, Ausgabe 1916, Vorwort, Seite 2)
1916 - Wir sehen daher keinen Grund, zu bezweifeln, daß die
Heidenzeiten im Oktober 1914 endeten; und daß in ein paar weiteren Jahren ihr völliger
Zusammenbruch und die völlige Aufrichtung des Königreiches Gottes in den Händen des
Messias kommen werden.
(Watchtower, 1.September 1916, Seite 5950 Reprints)
1917 - Es gibt kein Vertun . . . Abraham sollte tatsächlich im Jahre
1925 sein verheißenes Erbe antreten.
(Watchtower, 15.Oktober 1917, Seite 6157 Reprints)
1917 - Das Frühjahr 1918 wird für die Christenheit einen Schmerzanfall
bringen, der sogar noch größer ist als der vom Herbst 1914 . . . Die Pein, die auf das
nominelle Zion kommen wird die Christenheit" . . . Babylon";
und es wird eine große und schmerzhafte Bürde sein Eine Zeit der Drangsal, wie es
keine gab, seit eine Nation besteht.
(The Finished Mystery, Seite 62 [auf der Seite 2 als posthumes Werk" von Pastor
Russell bezeichnet])
1917 - Zweifellos glaubte Satan, das tausendjährige Königreich sollte
1915 aufgerichtet werden . . . Wie dem auch sei, es gibt Beweise, daß das Königreichs
wahrscheinlich 1925 in Palästina aufgerichtet werden wird, zehn Jahre später, als wir es
einmal errechneten.
(The Finished Mystery, Seite 128)
1917 - Einige interessante Entwicklungen in Verbindung mit der
Aufrichtung des Königreiches mögen sich 1920 ergeben, sechs Jahre nach Beginn der
großen Drangsal.
Wäre das so, wäre es nicht befremdlich, wenn wir uns daran erinnern, daß die Israeliten
nach vierzigjähriger Wanderung in der Wüste nach weiteren sechs Jahren das Land Kanaan
in Besitz nahmen. Da diese Dinge noch immer in der Zukunft liegen, können wir nur
abwarten. Wir erwarten, daß das Erdbeben" Anfang kommt, und daß das
Feuer" im Herbst 1920 kommen wird.
[The Finished Mystery, 1917, Seite 178, Kommentare zu Offenbarung 11:13. [In der Ausgabe
von 1926 heißt es: das 'Feuer' zur rechten Zeit kommen wird."])
1917 - Und jede Insel entfloh. Selbst die Republiken werden nicht
zu bestehen vermögen in diesem großen Erdbeben (englisch: im Herbst 1920 verschwinden).
Und Berge wurden nicht gefunden. Alle Königreiche der Erde werden untergehen und
in Anarchie vergehen.
(Das vollendete Geheimnis, 1917, Seite 333)
1917 - Pastor Russells Werk bestand im wesentlichen darin, die
Christenheit auf ihr kommendes Ende in der Zeit weltweiter Drangsal hinzuweisen. Es ist
das göttliche Gericht über die Nationen . . . Es wird keine Möglichkeit geben, der
Vernichtung zu entgehen, durch die Nationen . . . Die Drangsal ist beim Heraufziehen des
Tages Christi, dem Millennium, zu erwarten. Es ist der Tag der Rache, der im Weltkrieg von
1914 begann und der 1918 wie ein wütender Morgensturm losbrechen wird.
(The Finished Mystery, 1917, Seite 404)
1917 - Bis 1878 waren die Nominalkirchen in gewissem Sinne Gottes
Heiligtum oder Tempel gewesen; aber von da an sollte Er es, gipfelnd in 1918, mit einem
Streich oder durch eine Plage mit Irrlehren und Handlungen, die Er zuließ, beseitigen.
Die Kirche war die Stärke der Christenheit, das, worum sich ihre Leben drehte und um das
herum ihre Einrichtungen angelegt waren. Es war das Begehren der Augen der Leute, das, was
alle Christen liebten. Dennoch sollte Gott die Entweihung offenkundig machen, die die
Ekklesiologie in der christlichen Kirche bewirkt hatte, und die Kirchenorganisationen
veranlassen, für Ihn tot zu sein, etwas Unreines, das man nicht berühren oder betrauern
soll. Und die Kinder der Kirche" sollen durch das Schwert des Krieges, der
Revolution und der Anarchie umkommen und durch das Schwert des Geistes zu sehen veranlaßt
werden, daß sie ihre Hoffnung auf Leben auf geistiger Ebene verloren haben daß
die Tür verschlossen" ist.
(Studies in the Scriptures, Band 7, 1917, Seite 484)
1917 - Und nach dem Jahre 1918 (englisch: im Jahre 1918), wenn Gott die
Kirchen insgesamt und die Kirchenmitglieder zu Millionen vernichtet, da wird es sein, daß
Entronnene die Werke Pastor Russells bekommen werden und durch dieselben die Bedeutung des
Sturzes der Christenheit" erfahren.
(Das vollendete Geheimnis, 1917, Seite 334)
1917 - Wie die fleischlich gesinnten Abtrünnigen vom Christentum, die die Partei der Radikalen und der Revolutionäre ergreifen, sich über das Erbe der Verwüstung freuen werden, das nach 1918 über die Christenheit kommt, so wird Gott mit der erfolgreichen revolutionären Bewegung tun; sie wird völlig vernichtet werden, vollständig". Keine Spur von ihr wird in den Zerstörungen der weltumfassenden Anarchie im Herbst 1920 übrigbleiben. (Offb. 2:7-13) (The Finished Mystery, 1917, Seite 542, [In der Ausgabe von 1926 heißt es: am Ende der Drangsalzeit übrigbleiben"])
1917 - Die Vision des Propheten Hesekiel beschreibt das aufgerichtete
theokratische Königreich Gottes auf Erden, bürgerlich und religiös, geistig und irdisch
. . . Der Tempel . . . ist ein Vorbild und ein Symbol für die besseren Dinge, die
kommen sollen", nachdem die Kriege, die Revolutionen und die Anarchie der Zeit von
1914 bis
1925 vergangen sind.
(The Finished Mystery, 1917, Seite 569, [In der Ausgabe von 1926 heißt es: der Zeit
der Drangsal vergangen sind"])
1920 - Eine einfache Berechnung dieser Jubeljahre bringt uns zu dieser
wichtigen Tatsache: Siebenzig Jubeljahre zu je fünfzig Jahren würde uns zu einer
Gesamtanzahl von 3500 Jahren bringen. Da diese Zeitperiode 1575 vor dem Jahre 1 beginnt,
würde sie notwendigerweise im Herbst des Jahres 1925 zu Ende gehen, zu welcher Zeit das
Vorbild endet und das große Gegenbild beginnen muss. Was sollten wir also zu jener Zeit
erwarten? Im Vorbilde musste eine volle Wiederherstellung stattfinden: daher muss das
große Gegenbild den Beginn der Wiederherstellung aller Dinge markieren. Das menschliche
Geschlecht zum Leben zurückzubringen ist es hauptsächlich, was wiedergebracht werden
soll; und da andere Schriftstellen der Tatsache bestimmt Ausdruck geben, dass eine
Auferstehung Abrahams, Isaaks Jakobs und anderer Treuen des alten Bundes stattfinden wird,
und dass diese die erste Gunsterweisung empfangen werden, können wir erwarten, im Jahre
1925 Zeuge zu sein von der Rückkehr dieser treuen Männer Israels aus dem Zustande des
Todes, indem sie auferweckt und zur vollkommenen Menschlichkeit wiederhergestellt sein
werden, um gemacht zu werden zu sichtbaren, gesetzlichen Vertretern der neuen Ordnung der
Dinge auf Erden.
(Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben, 1920, Seite 79)
1920 - Daher können wir vertrauensvoll erwarten, dass mit 1925 die Rückkehr Abrahams,
Isaaks, Jakobs und der glaubenstreuen Propheten des alten Bundes eintreten wird.
(Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben, 1920, Seite 81)
1920 - Auf das zuvor dargelegte Argument gestützt, dass also die alte
Ordnung der Dinge, die alte Welt, zu Ende geht und daher verschwindet, und dass die neue
Ordnung hereinbricht, und dass das Jahr 1925 die Auferweckung der treuen Ueberwinder des
alten Bundes und den Beginn der Wiederherstellung markiert, ist es vernünftig zu
schliessen, dass Millionen jetzt auf Erden lebender Menschen im Jahre 1925 noch auf Erden
sein werden. Sodann auf die Verheissungen, die in dem Worte Gottes niedergelegt sind,
gestützt, müssen wir zu dem positiven und unbestreitbaren Schluss kommen, dass Millionen
jetzt Lebender nie sterben werden.
(Millionen jetzt lebender Menschen werden nie sterben, 1920 Seite 97)
1921 - Die Zeit des Endes" umfaßt eine Zeitperiode von 1799
n.Chr., wie oben angezeigt, bis zur Zeit des vollständigen Sturzes des Reiches Satans und
der Aufrichtung des Königreiches des Messias. Die Zeit der zweiten Gegenwart des Herrn
zählt, wie oben gesgt, ab 1874 n.Chr. Diese letztere Zeitperiode liegt natürlich
innerhalb der ersten und im letzteren Teil der Zeitperiode, die als Zeit des
Endes" bekannt ist.
(The Harp of God, 1921, Seite 236)
1921 - In der biblischen Symbolsprache bedeutet eine Zeit ein Jahr von
zwölf Monaten zu jeweils dreißig Tagen oder 360 Tage. Jeder Tag steht für ein Jahr . .
. Hier werden nun dreieinhalb Zeiten von jeweils dreißig prophetischen Tagen erwähnt,
oder insgesamt 1260 prophetische Tage gleich 1260 Jahre. Sodann wurde dem Propheten
gezeigt, daß 1260 Jahre den Beginn der Zeit des Endes in der Reihenfolge der symbolischen
wilden Tiere bedeuten. 1260 Jahre ab dem Jahr 539 n.Chr. bringen uns in das Jahr 1799
ein weiterer Beweis dafür, daß 1799 den Beginn der Zeit des Endes"
markiert. Dies zeigt auch, daß wir die anderen prophetischen Tage von Daniel ab 539
n.Chr. zählen müssen . . . Das Wichtigste, auf das alle Prophezeiungen hinweisen und
wonach die Apostel Ausschau hielten, ist das zweite Kommen des Herrn. Es wird von
Propheten als eine gesegnete Zeit beschrieben. Daniel sagt dann: Wohl dem, der
ausharrt und 1335 Tage erreicht!" (Daniel 12:12). Die hier Ausharrenden sind
zweifellos diejenigen, an die die Anweisung des Herrn erging, nach seiner Rückkehr
Ausschau zu halten. Daher würde dieses Datum, wenn verstanden, sicher die Zeit festlegen,
wenn der Herr zu seinem zweiten Erscheinen zu erwarten ist. Wenn wir dieselbe Regel
anwenden, ein Tag für ein Jahr, bringen uns
1335 Tage nach 539 n.Chr. ins Jahr 1874 n.Chr., wenn gemäß biblischer Chronologie die
zweite Gegenwart des Herrn zu erwarten ist. Wenn diese Berechnung richtig ist, sollten wir
ab dieser Zeit Beweise dafür zu finden in der Lage sein, daß der Herr gegenwärtig ist.
(Harp of God, 1921, Seite 229-230.)
1921 - Der Herr benutzte die natürliche Ernte, um ein Bild von seiner Ernte von Christen zu geben. Bei der jüdischen natürlichen Ernte war es üblich, eine Nachlese zu halten, wenn die eigentliche Ernte vorüber war. Wir sollten daher erwarten, eine Ernteperiode von 1878 bis 1918 zu finden, und danach eine Zeitlang eine Nachlese, worauf wir hinweisen werden. Die Frage ist nun: Finden wir im Evangeliumszeitalter eine Erntezeit nach 1874, die als Erfüllung der Prophezeiung des Herrn dient? (Studies in the Scriptures, Band 7, 1921, Seite 236.)
1921 Dasselbe Jahr, 1881, ist prophetisch als die Zeit für das
schließliche Zurückziehen der Gunst von den Kirchen markiert, einer Gunst, die ab 1878
zurückgezogen wurde dem Jahr, in dem die Geistlichkeit als Vertreter des
göttlichen Wortes fallengelassen wurden und Pastor Russell sein Werk begann, indem er
50.000 Exemplare von Object and Manner of the Lord's Return verbreitete. 1878 wurde der
Dienst für die Dinge Gottes, das Lehren der biblischen Wahrheiten, von der Geistlichkeit
genommen, die in ihrem jahrhundertealten Dienst untreu geworden waren, und Pastor Russell
übergeben. In der Zwischenzeit, bis 1881, brachte der neue Diener die Dinge in Ordnung,
brachte die Wahrheiten der Bibel zur Darlegung in logische und biblische Form, bis der
letzte große Punkt der Vorbilder der hebräischen Stiftshütte bereit war. Dann, 1881,
wurde er Gottes Wächter für die gesamte Christenheit und begann sein gigantisches Werk
des Zeugnisses.
(Studies in the Scriptures, Band 7, 1921, Seite 386-387)
1921 - Die Schriften enthüllen eine vollständige Parallele zwischen
dem jüdischen und dem Evangeliumszeitalter. Diese Parallele besteht sowohl in bezug auf
die Zeit als auch auf die Ereignisse. Das jüdische Zeitalter endete mit einer Ernte, die
mit der Himmelfahrt unseres Herrn im Jahre 33 n.Chr. begann. Der hier gebrauchte Begriff
Ernte" meint das Einsammeln des Überrestes der Juden zu Christus. Jesu Aussage
ist einfach, daß das Evangeliumszeitalter mit einer Ernte enden wird und er während
dieser Zeit gegenwärtig sei und das Erntewerk leite. Auf der Erde bereitete Jesus
dreieinhalb Jahre lang ab der Zeit seiner Hingabe und Taufe die Juden für die Ernte jenes
Zeitalters vor. Wir sollten erwarten, in dieser Hinsicht eine Parallele zu der Ernte im
Evangeliumszeitalter zu finden, und wir finden sie auch. Wenn wir dreieinhalb Jahre ab
1874 zählen, der Zeit seiner Gegenwart, so kommen wir auf 1878. Während seiner Gegenwart
von 1874 bis 1878 traf unser Herr Vorbereitungen für die Ernte des Evangeliumszeitalters.
Die jüdische Ernte umfaßte eine Zeitperiode von vierzig Jahren und endete 73 n.Chr. Wir
sollten daher erwarten, daß die allgemeine Ernte des Evangeliumszeitalters 1918 endet.
(Harp of God, 1921, Seite 235-236)
1922 - Diese Zeitperiode muß 1925 enden. Wenn das Vorbild endet, muß
das Gegenbild beginnen; und daher ist 1925 eindeutig in der Bibel festgelegt. Jeder
denkende Mensch kann erkennen, daß ein großer Höhepunkt unmittelbar bevorsteht. Die
Bibel weist eindeutig darauf hin, daß der Höhepunkt der Sturz des Reiches Satans und die
vollständige Aufrichtung des messianischen Königreiches ist. Dieser Höhepunkt wird 1925
erreicht und markiert den Beginn der Erfüllung der lange verheißenen Segnungen des
Lebens für die Menschen. Damit werden Millionen Menschen, die jetzt auf der Erde leben,
auch dann leben, und wer den gerechten Gesetzen der neuen Einrichtung gehorcht, wird ewig
leben. Daher kann vertrauensvoll zu dieser Zeit gesagt werden, daß Millionen jetzt
lebender Menschen niemals sterben.
(Golden Age, 4.Januar 1922, Seite 217)
1922 - Unbestreitbare Tatsachen beweisen deshalb, daß die Zeit
des Endes" im Jahre 1799 begann, daß des Hernn zweite Gegenwart 1874 begann, und
daß die Ernte darauf folgte und helleres Licht auf das Wort Gottes fiel.
(Wacht-Turm, Juni 1922)
1922 - Wir haben in der Chronologie zweifellos das, was man nur haben
kann, bezüglich der Daten 1874, 1914, 1918 und 1925 . . . Es war nach dieser
Berechnungsweise, daß die Daten 1874, 1914 und 1918 festgelegt wurden; und Gott hat den
Stempel seines Siegels über jegliche Erwartung einer Zeitrechnung aufgedrückt. Welchen
weiteren Beweis hätten wir noch nötig? Bei der Anwendung desselben Maßstabes . . .
fällt es uns nicht schwer, 1925, wahrscheinlich im Herbst, als den Anfang des
gegenbildlichen Jubeljahres festzulegen. 1925 kann ebenso wenig bezweifelt werden, als wie
das Jahr 1914.
(Wacht-Turm, August 1922)
1922 - Auf Grund solcher und so vieler Übereinstimmungen im
Einklang mit den solidesten und erprobtesten Gesetzen, von denen die Wissenschaft Kenntnis
hat bekräftigen wir es, daß vom Standpunkte der Schrift, der Wissenschaft und der
Geschichte die Chronologie gegenwärtiger Wahrheit über jeden Zweifel hinaus richtig ist.
Ihre Zuverlässigkeit ist durch die Daten oder Zeitpunkte und Ereignisse der Jahre 1874,
1914 und 1918 überreichlich bestätigt worden. Die Chronologie gegenwärtiger Wahrheit
ist eine sichere Grundlage, auf welche das geweihte Kind Gottes sich stützen mag, um
kommende Dinge zu ergründen.
(Wacht-Turm, Oktober 1922, Seite 156)
1922 - Es handelt sich um eine Chronologie von Gott und nicht von Menschen. Dadurch, daß
die Chronologie der gegenwärtigen Wahrheit göttlichen Ursprungs ist und von Gott
bestätigt wurde, bildet sie eine Kategorie für sich allein, als absolut und
uneingeschränkt zutreffend.
(Watchtower, 15.Juli 1922, Seite 217)
1922 - 1914 endeten die Heidenzeiten . . . Das Datum 1925 ist sogar noch
schärfer von der Bibel gekennzeichnet . . . Zu dieser Zeit wird die große Krise erreicht
und wahrscheinlich vorüber sein.
(Watchtower, 1.September 1922, Seite 262)
1923 - 1925 ist sogar noch schärfer von der Bibel gekennzeichnet . . .
Ein Christ hat viel mehr, worauf er seinen Glauben gründen kann, als Noah es hatte
(soweit die Schrift das offenbart), seinen Glauben an eine kommende Flut zu gründen.
(Watchtower, 1.April 1923, Seite 106)
1924 - Zweifgellos werden viele Jungen und Mädchen, die dieses Buch
lesen, noch erleben, wie Abraham, Isaak, Jakob, Joseph, Daniel und die anderen Männer der
alten Zeit in der Herrlichkeit ihrer besseren Auferstehung hervorkommen, vollkommen an
Geist und Körper. Es wird nicht lange dauern, daß Christus ihnen ihre Ehrenund
Machtposten als seine irdischen Vertreter zuweisen wird. Die Welt mit allen ihren
Annehmlichkeiten wird ihnen zuerst seltsam vorkommen, aber sie werden schnell an die neuen
Methoden gewöhnt sein. Vielleicht machen sie zuerst einige amüsante Erfahrungen, denn
sie haben noch nie Telephone, Radios, Automobile, elektrisches Licht, Flugzeuge,
Dampfmaschinen und viele andere Dinge gesehen, die uns vertraut sind.
(The Way To Paradise, 1924, Seite 226)
1924 - Fraglos gibt es für ein geweihtes Kind Gottes nicht den
geringsten Raum für Zweifel, daß der Herr Jesus gegenwärtig ist und es schon seit 1874
ist.
(Watchtower, 1.Januar 1924, Seite 5)
1924 - Das Jahr 1925 ist ein eindeutig und deutlich in der Schrift
markiertes Datum, noch eindeutiger als das Jahr 1914.
(Watchtower, 1924, Seite 211)
1924 - Man kann uns nicht dafür verantwortlich machen, daß wir aus den
Schriften Beweise vorlegen, wie sie das gewähren, die uns zu dem Glauben leiten, ein
bestimmtes Ereignis werde zu gegebener Zeit eintreffen. Manchmal hat der Herr sein Volk
nach dem Richtigen zur falschen Zeit Ausschau halten lassen, und häufiger haben sie nach
dem Falschen zur richtigen Zeit Ausschau gehalten. Aber alle Feinde der Sache der
gegenwärtigen Wahrheit auf der Erde hoffen inbrünstig, daß die Bibelforscher 1925 nicht
so erfolgreich nach der richtigen Sache zur richtigen Zeit Ausschau halten wie 1914. Wen
aber doch, werden das die anderen zu erklären haben, nicht wir.
(The Golden Age, 13.Februar 1924, Seite 314)
1925 - Es ist zu erwarten, daß Satan versuchen wird, in die Köpfe der
Geweihten den Gedanken einzuimpfen, daß 1925 das Werk beendet sein sollte.
(Watchtower, September 1925, Seite 262)
1925 - Die Schwierigkeit war, daß die Freunde ihre Vorstellungen
jenseits aller Vernunft aufblähten; und daß, als ihre Vorstellungen zerplatzten, sie
geneigt waren, alles wegzuwerfen.
(Watchtower 1925, Seite 56)
1925 - Das Jahr 1925 ist da. Christen haben sich mit großen Erwartungen
auf dieses Jahr gefreut, und viele haben zuversichtlich erwartet, daß alle Glieder des
Leibes Christi in diesem Jahr zu himmlischer Herrlichkeit verwandelt werden. Das kann so
kommen, muß es aber nicht. Zu seiner Zeit wird Gott seine Absichten mit seinem Volk
durchführen. Christen sollten sich nicht so große Sorgen darüber machen, was in jenem
Jahr geschieht.
(Watchtower, 1. Januar 1925, Seite 3)
1926 - Einige erwarteten, daß das Werk 1925 enden würde, aber das
sagte der Herr nicht.
Die Schwierigkeit war, daß die Freunde ihre Vorstellungen jenseits aller Vernunft
aufblähten; und daß, als ihre Vorstellungen zerplatzten, sie geneigt waren, alles
wegzuwerfen.
(Watchtower, 1926, Seite 232.)
1927 - Der biblische Beweis ist, daß die Zeit seiner Gegenwart und der
Tag der Vorbereitung Gottes eine Zeitperiode ab dem Jahre 1874 n.Chr. ist. Das zweite
Kommen des Herrn begann daher 1874; und dieses Datum und die Jahre 1914 und 1918 sind
besonders markierte Daten in bezug auf sein Kommen.
(Creation, 1927, Seite 289 in frühen Ausgaben, Seite 310 in späteren Ausgaben)
1927 - Prophetie kann nicht verstanden werden, bis sie sich erfüllt hat
oder dabei ist, sich zu erfüllen. Von 1874 bis 1914 hat sich die Prophetie über das
Kommen des Herrn erfüllt und konnte verstanden werden, und wurde auch verstanden von
denen, die dem Herrn treu ergeben waren und die Entwicklung der Ereignisse beobachteten,
aber nicht von anderen.
(Creation, 1927, Seite 290)
1927 - Wenn man dieselbe Regel, ein Tag für ein Jahr, anwendet, bringen
uns 1335 Tage von 539 n.Chr. zum Jahre 1874 n.Chr., zu welcher Zeit gemäß biblischer
Chronologie die zweite Gegenwart des Herrn zu erwarten war.
(Creation, 1927, Seite 298)
1928 - Wie oben gesagt, datiert die zweite Gegenwart ab dem Jahre 1874.
(The Harp of God, Ausgabe 1928[!], Seite 236)
1929 - Sowohl der Übereignende als auch der Begünstigte sind durch das
Zeugnis der Bibel, die das Wort Jehovas Gottes ist, und durch äußere Beweise völlig
davon überzeugt, daß Gottes Königreich dabei ist, aufgerichtet zu werden und daß es
einen Segen für die Völker der Erde darstellen wird; daß die Macht und Autorität der
Regierung für Menschen unsichtbar sein wird, daß es jedoch sichtbare Vertreter auf der
Erde geben wird, die unter der Aufsicht des unsichtbaren Herrschers, Christus, mit den
Angelegenheiten der Nationen betraut sein werden. Daß unter denen, die die treuen
Vertreter und sichtbaren Herrscher der Welt sein werden, David sein wird, der einmal
König über Israel war; und Gideon und Barak und Samson und Jephtha und Joseph, früher
einmal Herrscher über Ägypten, und Samuel, der Prophet, und andere glaubenstreue
Männer, die zustimmend in der Bibel in Hebräer Kapitel 11 genannt werden.
(Original der Übereignungsurkunde zu Beth Sarim, Rutherford, 1929)
1929 - Wenn sich diese Prophezeiungen nicht erfüllt haben und ihre
Erfüllung jenseits aller Verwirklichung in der Vergangenheit liegt, dann haben sich diese
Propheten als falsch erwiesen.
(Prophecy, 1929, Seite 22)
1929 - Der biblische Beweis ist, daß die zweite Gegenwart des Herrn
Jesus Christus im Jahre 1874 n.Chr. begann.
(Prophecy, 1929, Seite 65)
1929 - Viele von ihnen hatten darauf gewartet, daß der Herr komme und
sie in den Himmel nähme, und sie hatten sich insbesondere auf das Jahr 1914 ausgerichtet,
wann dies geschehen sollte. Das Jahr 1914 war ein markiertes Datum; aber diese Personen
hatten bloß in Erwägung gezogen, daß etwas geschehen sollte, was aber nicht kam.
(Prophecy, 1929, Seite 89)
1930 - Aber wie wollen Sie König David und die anderen Vertreter Gottes identifizieren?" wurde Rutherford gefragt. Ich habe das alles durchdacht, ehe ich die Übereignungsurkunde schrieb", erwiderte der Richter mit einem Zwinkern in seinen grauen Augen. Ich erkannte die Möglichkeit, daß eines schönen Morgens ein alter Kerl auftauchen könnte und erklärte, er sei König David. Die Männer, die ich dafür bestimmt habe, die Identität dieser Männer zu prüfen, sind Beamte meiner Gesellschaften, und ich habe sie selbst dem Herrn geweiht; sie werden von Gott autorisiert sein, Hochstapler von den wahren Fürsten zu unterscheiden." (The San Diego Sun, Samstag, 15.März 1930)
1930 - Richter Joseph Franklin Rutherford, 60, lebt in einer
10-räumigen Villa im spanischen Stil, Nr. 4440 Braeburn Rd, San Diego, Kalif. Vergangene
Woche übertrug er das Eigentumsrecht an Nr. 4440 Braeburn Road, eine dazugehörige
Doppelgarage und zwei Autos an König David, Gideon, Barak, Samson, Jephtha, Samuel und
diverse andere Mächtige des alten Palästina. Er glaubt fest, daß sie bald auf die Erde
zurückkehren und sagt: Ich habe mit Absicht eine Gartenlandschaft mit Palmen und
Olivenbäumen geschaffen, so daß diese Fürsten sich wie zu Hause fühlen können."
(Time, 31.März 1930)
1930 Der Wachtturm und die begleitenden Veröffentlichungen der Gesellschaft haben vierzig
Jahre lang die Tatsache betont, daß 1914 die Aufrichtung des Königreiches Gottes und die
völlige Verherrlichung der Kirche kämen. Während dieser Zeitperiode von vierzig Jahren
hat Gottes Volk auf Erden ein Zeugniswerk ausgeführt, das von Elia und Johannes dem
Täufer vorgeschattet worden war. Das ganze Volk des Herrn hielt mit freudiger Erwartung
nach 1914 Ausschau. Als diese Zeit kam und verging, gab es viel Enttäuschung, Kummer und
Trauer, und das Volk des Herrn stand da in großer Schande. Sie wurden insbesondere von
der Geistlichkeit und ihren Verbündeten ausgelacht, man wies mit Geringschätzung auf
sie, weil sie soviel über 1914 gesagt hatten und was dann geschehen würde, und ihre
Prophezeiungen waren nicht eingetroffen.
(Light, Band 1, 1930, Seite 194)
1930 - Der große Höhepunkt steht unmittelbar bevor. Die Könige der
Erde stellen sich nun gegen den gesalbten Eckstein.
(Light, Band 2, 1930, Seite 327)
Lebenserwartung und die neubabylonische Chronologie
Gemäß der Harran-Stele Nabon. H l, B, wurde Adda-Guppi, die Mutter
Nabonids, im 20. Jahr des assyrischen Königs Assurbanipal geboren, also im Jahr 649/648
v.u.Z.
Im dritten Jahr des Sohnes und Nachfolgers Assurbanipals, Assur-etillu-ilanis, zog sie von
Harran nach Babylon um und diente von da an babylonischen Königen bis zu ihrem Tod im 9.
Jahr Nabonids, 547/546 v.u.Z..
Sie starb also mit 101 oder 102 Jahren, was ein erstaunliches Alter ist.
In dem Dokument wird ihr Alter sogar mit 104 Jahren angegeben.
Kein Forscher zweifelt aber daran, dass der Schreiber sich beim Zusammenzählen der
Regierungsjahre um zwei Jahre verzählte.
"Darin sind sich alle Forscher einig", schreiben P. Garelli und V. Nikiprowetsky
in Le Proche-Orient Asiatique (Paris 1974, S. 241).
Der Schreiber merkte nicht, dass sich die Regierungszeiten des assyrischen Königs
Assur-etillu-ilani und des babylonischen Königs Nabopdassar um zwei Jahre überschnitten,
nämlich die Jahre 625/624 und 624/623 v.u.Z.
Es sollte uns allerdings nicht überraschen, dass der Schreiber das Alter von Adda-Guppi
errechnen musste, denn "die Orientalen feierten niemals ihren Geburtstag und wussten
kaum je, wie alt sie waren" (R. Borger: "Mesopotamien in den Jahren 629-621 v.
Chr.", Wiener Zeitschrift für die Kunde des Morgenlandes, 55 (1959), S. 73).
Was würde aus ihrer Lebenszeit werden, wenn man zu der neubabylonischen Zeit noch 20 Jahre hinzufügte?
Damit würde ihr Alter um dieselbe Zahl Jahre heraufgesetzt werden, auf 121 oder 122 Jahre.
Vermeiden ließe sich das nur, indem man die 20 Zusatzjahre an die Regierungszeit Nabonids anhängt, so dass er 37 Jahre statt 17 Jahren regierte.
Doch das verbieten die zeitgenössischen Dokumente.
Das ist nicht das einzige Problem dieser Art, dem sich Verfechter der Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft gegenübersehen.
Viele Einzelpersonen, deren Namen in den neubabylonischen Texten aus Handel und Verwaltung auftauchen, lassen sich von Text zu Text durch fast die ganze Zeitperiode verfolgen, bisweilen sogar bis in die persische Zeit hinein.
Dabei stellen wir fest, dass einige von ihnen - Geschäftsleute, Sklaven, Schreiber - am Ende ihrer Laufbahn etwa 80 oder 90 Jahre alt gewesen sein müssen.
Hängt man aber an die neubabylonische Epoche 20 Jahre an, so müsste man die Lebenszeit dieser Menschen ebenfalls um 20 Jahre verlängern, so dass sie 100 bis 110 Jahre alt geworden wären.
Sehen wir uns einige Beispiele an.
Ein Schreiber namens Apla, Sohn des Bel-iddina erscheint erstmals in einem Text aus dem 28. Jahr Nebukadnezars (577 v.u.Z.).
Danach findet man ihn in vielen Texten aus den Regierungszeiten Ewil-Merodachs, Neriglissars, Nabonids, Kyros', Kambyses' und des Darius.
Der letzte Text, auf dem sein Name steht, trägt als Jahreszahl das 13. Jahr des Darius, 509 v.u.Z.
Dieser Schreiber lässt sich also über insgesamt 68 Jahre hinweg verfolgen, von 577 bis 509 v.u.Z.
Dazu nimmt der russische Assyriologe M. A. Dandamaev wie folgt Stellung:
"Bei seinem Amtsantritt als Schreiber muss er mindestens 20 Jahre alt gewesen sein.
Selbst wenn man annimmt, dass Apla im selben Jahr, in dem er das letzte Mal erwähnt wird,
oder kurz danach starb, muss er etwa 90 Jahre alt geworden sein"'.
Setzt man aber die neubabylonische Ära 20 Jahre länger an, so würde man nicht nur das
Alter des Apla auf 110 oder mehr Jahre heraufsetzen - man müsste auch noch annehmen, dass
er in diesem hohen Alter aktiv als Schreiber tätig war.
Ein anderes Beispiel ist Iddina-Marduk, Sohn des Ikischa, aus der Familie des Nur-Sin.
Er taucht erstmals in einem Text auf, der in das achte Jahr
Nebukadnezars datiert ist (597 v.u.Z.), in dem er für den Ankauf von Sklaven angestellt
wird.
Danach hat er diese leitende Geschäftsposition für rund 70 Jahre inne.
Er erscheint auf zahlreichen Dokumenten aus der Herrschaftszeit Nebukadnezars,
Ewil-Merodachs, Neriglissars, Nabonids, Kyros' und des Kambyses, zuletzt in einem Text aus
dem dritten Jahr des Kambyses, 527 v.u.Z.
Selbst wenn man annimmt, dass er bei seiner Einstellung für diese leitende Position nur
20 Jahre alt war, muss er zum Zeitpunkt seines Todes 90 Jahre alt oder älter gewesen
sein.
Hier ergibt sich wieder dasselbe Bild:
Zählt man 20 Jahre zur neubabylonischen Epoche hinzu, so würde sich das Alter von
Iddina-Marduk auf 110 oder mehr Jahre erhöhen, und man müsste genauso annehmen, dass er
in diesem hohen Alter noch als Direktor in seiner Firma aktiv tätig war.
Auch in der Bibel finden sich Beispiele.
Im Antrittsjahr Nebukadnezars (605 v.u.Z.) wurde Daniel als Jugendlicher von vielleicht 15 bis 20 Jahren nach Babylon gebracht (Daniel 1:1,4,6).
Dort diente er am babylonischen Hof während der gesamten neubabylonischen Zeit und erlebte noch das dritte Jahr des Kyros (536/535 v.u.Z.) (Daniel 1:21; 10:1).
Zu jener Zeit muss er fast 90 Jahre alt gewesen sein.
Rechnet man aber weitere 20 Jahre zu dieser Epoche hinzu, wäre Daniel fast 110 Jahre alt geworden.
Nun wird dies in unserer Literatur zu der eigentlichen Sensationellen Nachricht
Danielbuch Seite 198-200 Abschnitt 3 und 4
Das dritte Jahr des Cyrus" entspricht dem Jahr 536/535 v. u. Z. Mehr als 80
Jahre waren mittlerweile vergangen, seitdem Daniel mit den königlichen Nachkommen und
judäischen Jugendlichen von vornehmer Geburt nach Babylon gebracht worden war (Daniel
1:3). Wenn er als Teenager nach Babylon kam, dann war er jetzt nahezu 100 Jahre alt. Welch
einmaligen Ruf er sich doch durch seinen treuen Dienst erworben hatte!
Trotz seines hohen Alters sollte Daniel noch eine Rolle im Dienst Jehovas spielen.
Danielbuch S.311
Mit zunehmendem Alter konnte er zwar nicht mehr so aktiv sein wie in seiner Jugend. Doch
bestimmt nahm er, während er seinem Ende entgegenging, immer noch treu jede Möglichkeit
wahr, als ein Zeuge für seinen geliebten Gott zu dienen.
WT 15.5.2004 Ältere bereichern unsere christliche Bruderschaft
Den Propheten Daniel hinderte sein hohes Alter nicht daran, Jehova furchtlos als den
Höchsten zu preisen. Daniel war wahrscheinlich bereits über neunzig, als Belsazar ihn
aufforderte, die geheimnisvolle Handschrift an der Wand zu deuten (Daniel, Kapitel 5).
In Haggai 2:1-4 schließlich wird gezeigt, dass im zweiten Jahr des Darius (520/519 v.u.Z.) einige der Juden, die am Aufbau des Tempels in Jerusalem mitarbeiteten, alt genug waren, um den Tempel noch "in seiner früheren Herrlichkeit" gesehen zu haben, bevor er im Jahr 587 v.u.Z. zerstört wurde.
Selbst wenn diese Juden zu jener Zeit nur 10 bis 15 Jahre alt gewesen waren, so hatten sie inzwischen ein Alter von 80 oder mehr Jahren erreicht.
Ereignete sich aber die Zerstörung des Tempels im Jahr 607 v.u.Z., wie die Wachtturm-Gesellschaft es behauptet, dann müssen diese Menschen im Jahr 520/519 v.u.Z. wenigstens 100 Jahre alt gewesen sein.
Ist es wirklich wahrscheinlich, dass Menschen während der neubabylonischen Zeit so häufig ein Alter von 100, 110 oder sogar 120 Jahren erreichten?
Man hört zwar hin und wieder von Menschen im Süden der Sowjetunion oder in Nordindien, die 150 Jahre alt oder älter sind.
Forscht man aber genauer nach, so hat sich in allen diesen Fällen gezeigt, dass die Angaben übertrieben sind.
Der älteste bekannte Mensch der Neuzeit war ein Japaner namens S. Izumi, der 1865 geboren wurde und 1986 im Alter von 120 Jahren und 237 Tagen starb.
Adda-Guppi hätte diesen Rekord überboten, wäre sie bei ihrem Tode 122 statt 102 Jahre alt gewesen.
Kann es sein, dass die Menschen damals länger lebten als heute?
Der russische Assyriologe M. A. Dandamaev hat untersucht, wie alt die
Menschen in Babylon in der Zeit zwischen dem siebenten und vierten vorchristlichen
Jahrhundert geworden sind.
Er stützte sich dabei auf Zehntausende von Texten aus Handel und Verwaltung.
Sein Ergebnis war, dass sich das Lebensalter der Menschen damals von dem heute überhaupt
nicht unterschied.
Dandamaev zitiert dabei Psalm 90:10:
"Die Fülle unserer Jahre ist siebzig, und ist Kraft uns beschieden, wir kommen auf
achtzig" (Jerusalemer Bibel).
Diese Worte waren in der neubabylonischen Zeit so zutreffend, wie sie es heute sind.
Danielbuch Kap. 18 S. 308
Jehova verspricht Daniel eine großartige Belohnung
GEH DEM ENDE ENTGEGEN"
Was meinte der Engel, als er zu Daniel sagte: Was dich selbst
betrifft, geh dem Ende entgegen."? Von welchem Ende sprach er? Da Daniel fast 100
Jahre alt war, ging es anscheinend um sein Lebensende, das aller Wahrscheinlichkeit nach
sehr nahe war. Der Engel forderte Daniel auf, bis zum Tod treu auszuharren. Das war nicht
unbedingt leicht. Daniel hatte miterlebt, wie Babylon gestürzt wurde und ein Überrest
der jüdischen Exilanten nach Juda und Jerusalem zurückkehrte. Das muß den betagten
Propheten ungemein erfreut haben.
Fußnote
Daniel war 617 v. u. Z. wahrscheinlich als Jugendlicher nach Babylon ins Exil weggeführt
worden. Die obenerwähnte Vision hatte er im dritten Jahr des Cyrus, im Jahre 536 v. u. Z.
(Daniel 10:1).
Die ungewöhnlich hohen Lebensalter, die man bekommt, wenn man die
Zerstörung Jerusalems auf das Jahr 607 statt 587 v.u.Z. legt, sind folglich eine weitere
starke Beweislinie gegen die Chronologie der Wachtturm-Gesellschaft.
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der fünfzehnte Tag.
Geschrieben von anonym am 16. Dezember 2005 00:32:10:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Ich möchte euch von einem meiner Freunde erzählen", sagte Großvater.
Er war ein kleiner, schmaler Mann mit dunklen Augen.
Er war sehr temperamentvoll.
Er reiste von Deutschland über Frankreich nach Kanada ohne Paß oder irgendeinen anderen
besonderen Ausweis.
Als er in Quebec eintraf, stellte man ihm lediglich die Frage:
,Welcher Beschäftigung wollen Sie nachgehen?'
Versuche das heute einmal.
Nach dem Ersten Weltkrieg schrieb er seinem Vater in Deutschland über die gute Botschaft
von Gottes Königreich, die er in Kanada kennen gelernt hatte, und in seiner Antwort
schrieb sein Vater:
,Mein Junge, die guten alten Zeiten sind vorbei.'
Der Erste Weltkrieg hat alles verändert.
Das Leben war nach dem Krieg ganz anders.
Die Stimmung in der Welt war anders.
Die Menschen vertrauten einander nicht mehr, sie wurden, wie die Bibel sagt, grausam,
stolz, hochmütig und schrecklich selbstsüchtig."
Sie wohnten in einem alten, ganz aus Holz gebauten Bauernhaus, das sieben Räume und einen
Dachboden hatte.
Der Dachboden war für Gerd und mich ein Museum, und wir verbrachten viele Stunden, um in
den alten Sachen herumzukramen.
Eines Tages sagten wir aus Spaß zu Großpapa, wir wollten den Dachboden durchwühlen, um
,,zu sehen, wie sehr sich die Welt verändert hat".
Er empfand den Sarkasmus in unseren Worten.
Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe hinauf, steuerte direkt auf eine alte
Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus
#########################################################
Der Weg zum Paradiese (Seiten 214, 216)
Das Jahr 1926 würde darum ungefähr am 1.Oktober 1925 beginnen.
Es würde darum ganz vernünftig sein, zu erwarten, daß kurz nach diesem Zeitpunkt die
Gnade Gottes zum jüdischen Volk zurückkehrt.
Viele Juden schauen heute schon voller Verlangen nach ihrem alten Heimatlande Palästina.
Gottes Zeit, für welche er die Herrschaft der Nationen zugelassen hatte, war, wie wir
bereits gesehen haben, im Jahre 1914 abgelaufen.
Zweifellos werden viele Knaben und Mädchen, die dieses Buch lesen, es erleben, wenn Abraham, Isaak, Jakob, Joseph, Moses und viele andere der treuen Männer alter Zeit in der Herrlichkeit ihrer 'besseren Auferstehung' hervorkommen werden, vollkommen an Geist und Leib.
Zuerst werden sie viele merkwürdige Überraschungen erleben, denn sie sahen nie zuvor Dampfmaschinen, Automobile, elektrisches Licht, Telephon, Flugmaschinen, Luftschiffe, Radio und viele andere Dinge, an die wir gewöhnt sind.
Wie werden sie staunen, wenn ihr in ein Telephon sprecht!
Was macht ihr da?"
Wir reden mit jemanden, der hundert Meilen weit entfernt ist!"
Das ist doch nicht möglich! Ihr wollt euch wohl lustig machen über uns?"
Wenn Jerusalem die Hauptstadt der Welt sein wird, muß es von dort eine
schnelle Verbindung nach allen Richtungen geben.
Was für ein Vorrecht, genau dann zu leben und das Ende der alten und das Heraufziehen
einer neuen Welt zu erleben.
Von allen Zeiten in der Geschichte der Erde ist heute die wunderbarste!
. . . Die Fürsten können ihre Anweisungen leicht in jeden Winkel der Erde per Radio
verbreiten. Man stelle sich einen Fürsten Abraham vor, der eine allgemeine Anweisung mit
Achtung!" einleitet, und alle Menschen überall hören auf ihn.
Jahrbuch 74 S. 97-98 Deutschland (Teil 1) ***
DIE GESELLSCHAFT ZIEHT UM
Die verantwortlichen Brüder erkannten bald, daß die Maschinen, die in Barmen zur
Verfügung standen, nicht ausreichten. Offensichtlich unter der Leitung des Geistes
Jehovas wurde ihre Aufmerksamkeit auf Magdeburg gelenkt, wo ein Grundstück zum sofortigen
Kauf zur Verfügung stand. Obwohl sich die Gesellschaft schnell entscheiden mußte, kaufte
sie das Grundstück an der Leipziger Straße. Der offizielle Wechsel von Barmen nach
Magdeburg erfolgte am 19. Juni 1923. Plötzlich besetzten französische Truppen das
Rheinland und das Ruhrgebiet, auch Barmen und Elberfeld. Das bedeutete natürlich, daß
die Post, der Bahnhof und die Reichsbank ebenfalls besetzt wurden, und dadurch wäre es
sehr schwer gewesen, die Versammlungen von Barmen aus zu betreuen. Im Jahresbericht von
1923 hieß es über dieses Ereignis: Eines Morgens traf im Brooklyner Hauptquartier
die Nachricht ein, daß das deutsche Werk ungefährdet nach Magdeburg umgezogen sei.
Gleich am nächsten Morgen meldeten die Zeitungen, daß die Franzosen Barmen in Besitz
genommen hätten. Wir dankten dem teuren Herrn für seinen Schutz und Segen."
Nun konnten wir den Wacht-Turm in unserer eigenen Druckerei herstellen. Die erste Ausgabe,
die dort gedruckt wurde, war die vom 15. Juli 1923. Drei oder vier Wochen später wurde
eine große Flachpresse mit automatischem Anleger aufgestellt, und man begann, am ersten
Band der Schriftstudien zu arbeiten. Gleich danach wurde das Buch Die Harfe Gottes auf der
gleichen Maschine gedruckt.
Aber es wurden noch mehr Maschinen benötigt. Aus diesem Grunde bat Bruder Balzereit
Bruder Rutherford um die Erlaubnis, eine Rotationsmaschine zu kaufen. Bruder Rutherford
erkannte die Notwendigkeit und stimmte zu, doch nur unter einer Bedingung. Er hatte
beobachtet, daß sich Bruder Balzereit im Laufe der Jahre einen Bart hatte wachsen lassen,
der dem Bart sehr ähnlich sah, den Bruder Russell getragen hatte. Sein Beispiel machte
bald Schule, denn es gab auch andere, die so aussehen wollten wie Bruder Russell. Dies
hätte natürlich leicht zur Menschenverehrung führen können, und das wollte Bruder
Rutherford vermeiden. Daher sagte er Bruder Balzereit bei seinem nächsten Besuch in
Anwesenheit der gesamten Bibelhausfamilie, er könne eine Rotationspresse kaufen, doch nur
unter der Bedingung, daß er seinen Bart abnehmen ließe. Bruder Balzereit stimmte
schweren Herzens zu und ging danach zum Friseur. In den folgenden Tagen gab es manche
Verwechslung und auch einige heitere Situationen, weil der Fremde" manchmal von
seinen Mitarbeitern nicht erkannt wurde.
Traktat T9X Seite 3
DAS ZEICHEN FÜR DIE GEGENWART CHRISTI"
Beiläufig bemerkt, stellt die Bibelchronologie auch die Zeit der zweiten Gegenwart Christi sowie des Ansichnehmens seines Rechts als Herrscher fest, nämlich das Jahr 1914; auf dieses Jahr wurde im Wachtturm schon im Jahre 1879, also 35 Jahre vor 1914, hingewiesen.
###########################################
****************************************************************
Welche Ausgabe des Wachturm - Datum Monat und Seitenzahl von 1879 enthält die
Jahreszahl 1914 und bezieht sich auf Jesu zweite Gegenwart ab jenem Jahr?
Tatsache ist, dass die Wachtturm-Gesellschaft das Datum 1914 für Jesu zweite Gegenwart erst 1943 annahm. Daher konnte sie die Jahreszahl 1914 schlecht 35 Jahre zuvor, im Jahre 1879, veröffentlicht haben.
Gottes tausendjähriges Königreich hat sich genaht.
1973, Seiten 206-207, 210
Der Redakteur und Herausgeber der Zeitschrift Zion's Watch Tower and
Herald of Christ's Presence (Zions Wacht-Turm und Verkünder der Gegenwart Christi)
errechnete allerdings, daß die Gegenwart" oder Parusie des himmlischen
Bräutigams mit dem Jahr 1874 u. Z. begonnen habe . . . Im Jahre 1943 gab die Watch Tower
Bible and Tract Society das Buch The Truth Shall Make You Free" (Die
Wahrheit wird euch frei machen") heraus. Im elften Kapitel dieses Buches, das
überschrieben war Die Zeitrechnung", wurden für die Richterzeit nicht mehr
100 Jahre zuviel gerechnet, und man berücksichtigte die älteste und zuverlässigste
Lesart von Apostelgeschichte 13:20; ferner akzeptierte man die ausgeschriebenen Zahlen in
den Hebräischen Schriften. Das bedeutete, daß der Mensch erst in den
1970er Jahren sechstausend Jahre auf der Erde gelebt haben würde. Natürlich konnte nun
das Jahr 1874 u. Z. nicht mehr als das Datum für die Wiederkunft des Herrn Jesus Christus
und den Beginn seiner unsichtbaren Gegenwart oder Parusie gelten.
Prophezeiung, 1929, Seite 70
Der biblische Beweis ist, daß die zweite Gegenwart des Herrn Jesus Christus 1874 n.Chr. begann. Dieser Beweis wird insbesondere in der Broschüre Unseres Herrn Wiederkunft" unterbreitet.
Watchtower, 1. Januar 1924, Seite 5.
Sicherlich gibt es nicht den geringsten Raum für Zweifel . . . daß der Herr Jesus gegenwärtig ist und es schon seit 1874 ist.
Wachtturm, 1.1.1976, Seite 3:
Heißt das, daß die Menschheit nun bereits 6 000 Jahre innerhalb der Zeitspanne von 7 000 Jahren gelebt hat, die Gott als seinen großen Ruhetag" 'segnete und heiligte'? . . . Nein, das ist nicht der Fall.
Jahrbuch 1975, Seite 145:
Das Jahr 1925 kam und verstrich. Die gesalbten Nachfolger Jesu waren als Gruppe immer noch auf der Erde. Die Treuen der alten Zeit Abraham, David und andere waren nicht auferweckt worden, um Fürsten auf der Erde zu sein (Ps. 45:16). Anna MacDonald erinnert sich: Das Jahr 1925 war für viele Brüder ein trauriges Jahr. Einige strauchelten; ihre Hoffnungen waren enttäuscht worden . . . Statt dies als eine 'Wahrscheinlichkeit' anzusehen, lasen sie hinein, daß dies mit 'Sicherheit' kommen würde, und manche bereiteten alles für ihre lieben Angehörigen vor, da sie deren Auferstehung erwarteten."
Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben Seite 69
Indem man auf der Ansicht beharrte, daß Russell jener Knecht" gewesen sei,
wurden viele veranlaßt, Russell auf eine Weise zu betrachten, die tatsächlich der
Menschenverehrung gleichkam. Man glaubte, daß alle Wahrheiten, die Gott seinem Volke zu
offenbaren für gut befunden hatte, Russell geoffenbart worden seien und daß nun
da dieser Knecht" tot war nichts mehr hervorgebracht werden könne.
Man darf hierbei nicht vergessen, daß nicht ein paar Leute privat zu
dieser Ansicht kamen; sie wurde von der Wachtturm-Gesellschaft gelehrt.
Interessant sind folgende Zitate:
Es erhob sich tatsächlich ein gewisser Widerstand von seiten derer, die nicht
fortschrittlich dachten und keine Vision von dem vor ihnen liegenden Werke hatten. Einige
zogen es vor, in der Vergangenheit zu leben, in der Zeit Pastor Russells, als die Brüder
im allgemeinen ihn als den einzigen Kanal biblischer Erleuchtung betrachtet hatten. Bis
1927 wurde der Gedanke, daß er jener Knecht" von Matthäus 24:45 gewesen sei,
propagiert und angenommen.
(Im Watch Tower vom 15. Februar 1927 (engl.) begann in einem Artikel mit dem Titel
Servant-Good and Evil" der zweite Präsident der Gesellschaft zu lehren, die
gesamte Kirche, der Leib Christi" und damit die ganze Bibelforscher-Gemeinde
zusammen mit der Gesellschaft, sei der Sklave", nicht Russell.)
So glaubten praktisch alle Bibelforscher bis 1927 elf Jahre nach seinem Tod
daß er jener Knecht" war.
The Memoirs of Pastor Russell: The Laodicean Messenger: His Life, Works and Character
Er wurde nicht nur als kluger und treuer Knecht aus Matthäus 24:45-47 angesehen, er wurde auch mit dem Mann mit dem Tintenfaß eines Schreibers" aus Hesekiel 9 und mit dem siebten Boten" aus Offenbarung 1:20 gleichgesetzt. Im letzterwähnten Vers wird der verherrlichte Jesus Christus mit sieben Sternen in seiner rechten Hand dargestellt, die für sieben Engel" oder Boten" stehen. Russell wurde als einer dieser Sterne, als der siebte, angesehen. Daher wurde er als der siebte Bote" bekannt.
WT 1972 15. 8. S. 506-508 Eine Bibliothek in Ninive
UNTER den alten Völkern gab es manchen, der klüger und begabter war,
als viele Personen heute anzunehmen geneigt sind. Ein beachtenswertes Beispiel dafür ist
die Bibliothek, die ein assyrischer Monarch namens Assurbanipal in Ninive anlegte. Das
geschah schon vor über zweieinhalbtausend Jahren, dennoch war diese Bibliothek ganz
ähnlich aufgebaut, wie es unsere heutigen Bibliotheken sind.
Im Jahre 1845 u. Z. begann man mit den Ausgrabungen, und insgesamt förderte man
schließlich etwa 22 000 beschriebene Tontafeln aus der Bibliothek Assurbanipals zutage.
Einige dieser Tafeln sind nur etwa sechs Quadratzentimeter groß. Andere sind bis
achtunddreißig Zentimeter hoch und mehr als einundzwanzig Zentimeter breit. Viele dieser
Tafeln gehörten offenbar zusammen, denn sie waren numeriert und durch
Stichwortverbindungen" miteinander verbunden. Wahrscheinlich um in der
Bibliothek Platz zu sparen, beschrieb man gewisse Tafeln mit winzigen Buchstaben, so daß
man sie wohl mit einem Vergrößerungsglas aus Kristall lesen mußte. Das erinnert einen
an die Mikrofilme in den heutigen Bibliotheken.
Dem Leser standen eine Vielzahl von Themen zur Verfügung. Heute gilt die Bibliothek
Assurbanipals als Schlüssel zur Geschichte des assyrischen Reiches und seiner Könige.
Bei den Tausenden von Keilschrifttexten handelt es sich zum Teil um Zaubersprüche, Gebete
und Hymnen, aber auch um geschichtliche, geographische, astronomische und medizinische
Abhandlungen. Ferner befinden sich darunter mathematische Tabellen, Grammatiken und
Wörterbücher der sumerischen und assyrischen Sprache sowie Interlinearübersetzungen
sumerischer Texte in die assyrische Sprache.
Eine Abteilung der Bibliothek Assurbanipals enthielt Briefe, und zwar private Briefe und
Briefe, die an den König und an hohe Beamte adressiert waren.
Bei vielen Tafeln, die man in der Bibliothek fand, handelte es sich um Geschäftsdokumente
wie Vertrags-, Verkaufs- und Darlehensurkunden. Sie bezeugen, wie vorsichtig man war, um
einen Betrug auszuschalten. Die Tafeln waren in Ton eingewickelt, und auf diese Hüllen
hatten die Geschäftspartner und Zeugen nochmals ihre Siegel gesetzt. Hätte man das
Originalschriftstück fälschen wollen, so hätte man dabei den Umschlag wegbrechen
müssen. Selbst wenn jemand das Siegel auf dem Umschlag hätte nachahmen können, so wäre
doch der neue Umschlag beim Trocknen eingeschrumpft. Schließlich hätte das bereits
trockene harte Original im Umschlag bewirkt, daß der neue Umschlag geplatzt wäre. Das
hätte erkennen lassen, daß jemand das Original gefälscht hätte.
Die Tafeln in der Bibliothek Assurbanipals waren numeriert und katalogisiert, um das
Finden einer bestimmten Tafel oder einer Tafelserie zu erleichtern. Die Inschriften auf
den größeren Werken lassen vermuten, daß jeder die Bibliothek benutzen durfte, der
lesen konnte.
König Assurbanipal bereitete es offenbar Freude, in den ihm zur Verfügung stehenden
literarischen Werken zu lesen. Eine seiner Inschriften lautet auszugsweise: Ich las
die schönen Tontafeln von Sumer und die akkadische Schrift, die schwer zu meistern ist.
Ich hatte meine Freude daran, Inschriften auf Stein aus der Zeit vor der Flut zu
lesen" (Light from the Ancient Past, 1946, Jack Finegan, S. 181).
Die Inschriften aus der Zeit vor der Flut" mögen aus der Zeit vor einer
örtlichen Überschwemmung größeren Ausmaßes gestammt haben, oder es kann sich dabei um
Berichte gehandelt haben, die angeblich vor der Sintflut verfaßt wurden. Es liegt kein
Beweis dafür vor, daß die Assyrer echte Berichte aus der Zeit vor der Sintflut besessen
hätten. Die einzigen Schriften über eine Überschwemmung, die man in der Bibliothek
Assurbanipals fand, waren die Schriften, die den babylonischen Flutbericht enthielten.
Zwischen diesem babylonischen Bericht und dem Bericht, den wir im ersten Buche Mose, dem
ersten Buch der Bibel, finden, bestehen einige Ähnlichkeiten: Nach beiden Berichten wurde
ein Schiff gebaut, damit Menschen und Tiere darin überleben könnten und so bewahrt
würden. Der babylonische Bericht ist jedoch von mythologischen und polytheistischen
Elementen durchsetzt. Über die Wirkung der Sintflut auf die Götter wird zum Beispiel
gesagt: Da erschraken im Himmel die großen Götter. Fort von der Flut war'n sie
alle geflüchtet, in Anus Himmel kauerten sie wie Hunde. . . . Vor Weinen gebeugt war der
Götter Schar."
Über die Ähnlichkeiten zwischen dem babylonischen Bericht und dem Bibelbericht schreibt
Professor Merrill F. Unger:
Sehr weit verbreitet ist die Erklärung, daß die Hebräer sich auf den
babylonischen Bericht gestützt hätten. Der konservative Forscher kann das nicht glauben.
Wenn man die großartige Erhabenheit des monotheistischen Berichts mit der Plumpheit der
babylonischen Tradition vergleicht, erscheint diese Ansicht nicht nur sehr
unwahrscheinlich, sondern sozusagen unmöglich, vor allem auch deshalb weil die Theorie
nicht bewiesen werden kann. . . . Wahrscheinlich kann man das so erklären, daß sowohl
der hebräische als der babylonische Bericht auf eine gemeinsame Quelle zurückgehen, die
sich auf ein tatsächliches Geschehnis stützt . . . Die Erinnerung an dieses große
Ereignis lebte in der Überlieferung fort. Die Babylonier übernahmen den Bericht in einer
gänzlich verfälschten und verdrehten Form. Das erste Buch Mose schildert das Geschehnis
so, wie es sich tatsächlich zugetragen hat" (Unger's Bible Dictionary, S. 373).
Eine Entstellung der Tatsache könnten sogar die Worte sein, daß die Götter voll Furcht
vor der Flut gewesen seien. Aus dem Bericht in 1. Mose geht hervor, daß Engelsöhne
Gottes den göttlichen Willen mißachteten, vor der Sintflut auf die Erde kamen und mit
Frauen in einer eheartigen Gemeinschaft lebten. Die Kinder, die diesen Gemeinschaften
entsprangen, wurden Nephilim" oder Fäller" genannt. (1. Mose
6:1-13) Durch die Sintflut wurden die ungehorsamen Engel gezwungen, die Erde zu verlassen,
ihre mächtigen Nachkommen aber, die Nephilim", kamen in den Wassern der
Sintflut um. In dem babylonischen Flutbericht wird daher vielleicht auf die Wirkung
angespielt, die die Sintflut auf die ungehorsamen Engel und ihre Nachkommen hatte.
Assurbanipal und anderen bereitete die Bibliothek in Ninive Freude, doch für uns heute,
mit der Ausnahme der Assyriologen ist ein großer Teil dieser Keilschriftliteratur von
begrenzter Bedeutung und Wichtigkeit. Eine andere Bibliothek dagegen, die aus nur
sechsundsechzig Büchern besteht, hat sogar in unserem zwanzigsten Jahrhundert bewirkt,
daß Menschen begonnen haben, ein besseres Leben zu führen. Bei dieser Büchersammlung
handelt es sich um die Bibel. Sie verdient es, daß man sich nicht nur beiläufig mit ihr
beschäftigt. Allerdings mögen die Schriften, die in Stein gemeißelt oder auf Tontafeln,
Prismen und Zylinder geschrieben sind, viel älter sein als das älteste Bibelmanuskript,
das heute noch vorhanden ist (geschrieben auf vergängliches Material), aber nur die
Heilige Schrift enthält eine Botschaft, die noch heute für uns von Bedeutung ist.
Anscheinend ahnte man 1972 noch nicht welcher entscheidende Sprengstoff
in Keilschriftdokumenten der Babylonier verborgen ist.
Leider bleiben diese Dokumente dem Leser des Wachtturm solange verborgen solange man
vertuschen muss das die zehntausenden fälschungssicheren Keilschriftdokumente klar
belegen das Babylon 605 v.u.Z. zur Weltmacht kam und 587 v.u.Z Jerusalem zerstört wurde.
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der sechzehnte Tag.
Geschrieben von anonym am 17. Dezember 2005 00:25:01:
GROSSVATER war schon über achtzig Jahre alt.
Er war groß und hatte sanfte blaue Augen und einen buschigen weißen Bart.
Er hatte ein wunderbares Gesicht.
Es zeigte eine Aura großer Würde und Gefasstheit.
Er war unser Freund und Vertrauter.
Die heutigen Verhältnisse stellen eine Erfüllung der Prophezeiungen dar."
Sagte Großvater.
Das Jahr 1914 war ein Wendepunkt der Menschheitsgeschichte.
Könnt ihr das jetzt verstehen?"
Ja, Opa, wir erkennen, dass sich die Dinge seit 1914 gewandelt haben und dass das
eingetroffen ist, was die Bibel vorausgesagt hat, aber was bedeutet das alles für uns,
die wir noch so jung sind, Opa?" fragte Gerd.
Das bedeutet, mein Junge, dass wir in den letzten Tagen dieses bösen Systems der
Dinge leben und dass wir an der Schwelle der Tausendjahrherrschaft Christi stehen.
Das bedeutet, dass junge Menschen wie du, Gerd, die Gelegenheit haben, ewig zu leben, ohne
jemals sterben zu müssen, ohne alt zu werden wie dein Opa, ohne die Krankheiten und
Leiden und die Verbrechen dieser Welt.
Ihr Lieben", sagte Großpapa,
das sind die letzten Tage dieses bösen alten Systems der Dinge.
Tut alles, was ihr nur könnt, um jetzt Gottes Willen kennen zu lernen und Gott zu dienen,
weil die verbleibende Zeit kurz ist."
Ihr glaubt mir nicht, wenn ich sage, dass sich die Zeiten geändert haben, nicht
wahr?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, ging er die Treppe zum Dachboden hinauf, steuerte direkt
auf eine alte Truhe zu, öffnete sie und zog einige vergilbte Zeitungen heraus
#########################################################
Watchtower, 15.Juli 1922
Es handelt sich um eine Chronologie von Gott und nicht von Menschen. Dadurch, daß die Chronologie der gegenwärtigen Wahrheit göttlichen Ursprungs ist und von Gott bestätigt wurde, bildet sie eine Kategorie für sich allein, als absolut und uneingeschränkt zutreffend.
Wachtturm, 1.Oktober 1973, Seite 593
Wir sollten auch daran denken, daß Jehovas Organisation die einzige Organisation in der ganzen Welt ist, die durch Jehovas heiligen Geist oder seine wirksame Kraft geleitet wird.
Der Stein losgelöst ohne Handanlegung ist im Rollen
Vortragsserie gehalten anno 1904 von Pastor Russel.
Seite 19
Das Königreich des lieben Sohnes Gottes.
Wir wollen nun den Beweis erbringen, inwiefern die Zeiten der Heiden und
Nationen" sieben Zeiten oder Jahre sind, selbstredend nicht buchstäbliche, sondern
symbolische Zeiten.
Nach dem Schriftgebrauch besteht ein symbolisches Jahr aus 360 Tagen, von denen jeder Tag
für ein Jahr steht.
Mithin repräsentieren jede Zeit" oder jedes Jahr 360 Jahre und sieben Zeiten
wären somit 360 x 7 oder 2520 Jahre.
Diese Periode ist nach unserem Dafürhalten das volle Maß der Zulassung der Herrschaft
der Nationen über Juden, sowohl als auch über Heiden.
Lasst uns nun untersuchen, wo diese 2520 Jahre ihren Anfang nehmen und wo sie enden,
nämlich im Jahr 1915.
Seite 20
1915 n. Chr. das Ende der symbolischen sieben Zeiten.
Seite 21
Somit sehen wir, dass die sieben Zeiten der Strafe Israels und die sieben Zeiten der
Herrschaft der Heiden dieselben sind; dass sie mit der Gefangenschaft Zedekias begannen
und im Jahr 1915 zu ende gehen.
Diese Gefangenschaft nahm ihren Anfang im Jahre 605 ¼ vor Chr. 1914 ¾ Jahre
dazugezählt, ergeben 1915 als Datum des Endes der Herrschaft der Nationen.
Seite 29
So reichen auch 40 Jahre nach 1874 bis zum Jahr 1915, wo auch der Umzug des Gegenbildes
Israels, die Christenheit seinen Anfang nimmt.
Befreiung Seite 227
Das vorbildliche Königreich Gottes, die Nation Israel, wurde im Jahre 606 v.Chr. umgestürzt. Dieses Datum markiert den Anfang der Zeiten der Nationen.
JEHOVAS ZEUGEN IN GOTTES VORHABEN Seite 71
Tatsächlich hatten sie überhaupt keinen Grund zum Streiten, denn
Russell selbst hatte gesagt: Wann immer ich den Schlüssel finde, werde ich den
siebenten Band schreiben; und wenn der Herr den Schlüssel einem anderen gibt, kann er ihn
schreiben."
Watchtower 1917 S.226
Wachtturm Februar 1906 Seite 21
Weitere Bestätigungen unserer Chronologie
Wir sehen hier aber auch, daß die Milleniumsherrschaft Christi
mit dem Ende der Zeiten der Nationen seinen Anfang nimmt, Oktober 1914, und daß der
Zeitraum bis zu dem Tage des ersten Adam 3126 n Chr. Genau zweimal Sieben Zeiten einnimmt,
aber auch daß der Wendepunkt 606 v. Chr. Und der Schlusspunkt 1914 n. Chr. Genau markiert
sind.
der Anfang der Zeiten der Nationen 606 v. Chr.
Gänzlicher Sturz des vorbildlichen Königreiches 606
Die Offenbarung--Ihr großartiger Höhepunkt ist nahe! Kap. 18 S. 105 Erdbeben am Tag des Herrn ***
Folglich geschah es im Jahre 606 v. Chr., daß Gottes Königtum endete; der Kopfbund wurde beseitigt, und die ganze Erde wurde den Heiden überlassen. Die Zeitspanne von 2 520 Jahren endet wenn vom Jahre 606 v. Chr. an gerechnet im Jahre 1914 n. Chr." (The Three Worlds [Die drei Welten], 1877, Seite 83).
Der biblische Nachweis ist klar und stark, daß die Zeiten der Nationen' eine Periode von 2 520 Jahren sind, vom Jahre 606 v. Chr. bis (einschließlich des Jahres) 1914 n. Chr." (C. T. Russell, Schriftstudien, Band 2, herausgegeben im Jahr 1900, Seite 80).
[Fußnote]
Durch eine höhere Fügung hatten die Bibelforscher nicht verstanden, daß es zwischen v. Chr." und n. Chr." kein Jahr Null gibt.
Später, als Forschungen ergaben, daß eine Änderung von 606 v. Chr. auf 607 v. u. Z. nötig war, wurde auch das Jahr Null fallengelassen, so daß die Voraussage für das Jahr 1914 n. Chr." weiterhin zutraf. (Siehe "The Truth Shall Make You Free", herausgegeben von der Watch Tower Society, 1943, S. 239.)
###########################################
****************************************************************
Das ist doch höchst bemerkenswert!
"Durch eine höhere Fügung"
-- unter Gottes Leitung --
hatten sie zwei Fehler gemacht, die sich gegenseitig aufhoben!
Welche neuen "Forschungen" änderten dieses Datum?
Natürlich keine.
Wenn man die Wachtturm-Bücher untersucht, findet man keinerlei Beweise für dieses neue Datum.
Diese Änderung war nötig, um das Datum 1914 aufrechtzuerhalten, auf dem der ganze Überbau der Wachtturm-Lehre ruht.
Tatsache ist, dass Jerusalem 587 v.u.Z. an die Babylonier fiel, nicht 606 und auch nicht 607.
Barbours und Russells Unkenntnis in Chronologie und Geschichte hat ein
gewaltiges Problem für die WTG geschaffen.
Die Encyclopaedia Britannica (Onlineversion), eine oft von uns genutzte Quelle, sagt:
587/586 v.u.Z. wurden die Stadt und der Tempel völlig von Nebukadnezar zerstört, und die
Gefangenschaft begann.
Sie endete 538 v.u.Z., als Cyrus II, der Große, von Persien, der Babylon besiegt hatte,
den von Serubbabel aus dem davidischen Haus angeführten Juden erlaubte, nach Jerusalem
zurückzukehren.
Lange zeit bestand Unsicherheit darüber, ob in die Berechnungen ein
Jahr Null eingehen solle oder nicht (zwischen 1 v.u.Z. und 1 u.Z.).
Russell brachte diesen Punkt bereits 1904 auf, doch als 1914 näher rückte, wurde die
Frage immer drängender.
Auf 1914 war man gekommen, indem man einfach 606 von 2520 abgezogen hatte, allmählich
erkannte man aber, dass es in unserem Zeitrechnungssystem kein Jahr Null gibt.
Folglich waren es vom 1. Oktober 606 v.u.Z. bis zum 1. Januar 1 u.Z. nur 605 Jahre und 3
Monate, und vom 1. Januar 1 u.Z. bis zum Oktober 1914 nur 1913 Jahre und 9 Monate,
insgesamt also 2519 statt 2520 Jahre.
Demzufolge würden die 2520 Jahre nicht im Oktober 1914, sondern erst im Oktober 1915
ablaufen.
Wacht-Turm, Februar 1913, S. 31:
Ob Dionymus seine n. Chr.-Periode mit dem 1.Jan.1 n.Chr. anfing oder mit dem 1. Januar 0 n.Chr. können wir nicht genau wissen; ebenso wenig, ob er die v.Chr. Daten mit dem 31.Dezember 0 v.Chr. zu zählen begann, oder mit dem 31. Dezember 1 v. Chr. Für alle gewöhnlichen Zwecke würde diese Frage ziemlich unwesendlich sein, aber in Bezug auf unsere Berechnung der Zeiten der Nationen ist sie von großer Wichtigkeit. In diesem Umstand schien die Sache vor dreißig oder vierzig Jahren von geringerer Bedeutung zu sein, als es heute der Fall ist; denn jetzt, wo wir zum Schluss der Zeiten der Nationen" kommen, sind wir geneigt, jede diesbezügliche Sache einer kritischen und peinlichen Untersuchung zu unterwerfen, wie solches vor Jahren nicht so nötig war.
Da der Erste Weltkrieg 1914 ausbrach und dieses Jahr als Ende der
Heidenzeiten beibehalten wurde, musste der Ausgangspunkt von 606 auf 607 v.u.Z. vorverlegt
werden, um insgesamt bei 2520 Jahren zu bleiben.
Obwohl einige Anhänger der Gemeinschaft schon sehr früh auf diese Tatsache hinwiesen
(siehe z.B. die Fußnote auf Seite 32 des Buches Great Pyramid Passages, 2. Aufl. 1924,
von John und Morton Edgar), nahm die Wachtturm-Gesellschaft die notwendige Änderung erst
1943 vor, als sie auf Seite 239 der englischen Ausgabe des Buches "Die Wahrheit wird
euch frei machen" erschien (deutsche Ausgabe S. 240):
In Offenbarung 12:6, 14 wird von 1260 Tagen gesprochen, und derselbe
Zeitraum von Tagen ist später beschrieben als eine Zeit und Zeiten und eine halbe
Zeit", oder dreieinhalb Zeiten, was die Hälfte von sieben Zeiten ausmacht.
Sieben Zeiten" wären also zweimal 1260 Tage, das heißt 2520 Tage. In der
Arche zählte Noah während der Sintflut 150 Tage, wo die Wasser auf Erden die Oberhand
hatten, ehe sich die Flut verlief, und diese Tage waren gleich 5 Monaten, so dass sich ein
Monatsdurchschnitt von 30 Tagen ergibt. (1. Mose 7:11,24; 8:3,4) Deshalb sind 2520 Tage
gleich 84 Monaten oder 7 Jahren. Das stimmt mit der Erfüllung des Traumes im Kleinen
überein, wo Nebukadnezars Wahnsinn von sieben Zeiten" sieben Jahre dauerte.
In der größeren oder vollständigen Erfüllung müssen die sieben Zeiten"
mehr umfassen als 2520 buchstäbliche Tage. Hesekiel, der zur selben Zeit weissagte wie
Daniel, wurde ebenfalls dazu inspiriert, ein Zeitmaß anzugeben, und erwähnte zur
Berechnung der Zeit die folgende göttliche ^gel: Je einen Tag für ein Jahr habe
ich dir auferlegt." Auch er war gebunden bis zum Ablauf des Zeitmaßes. (Hesekiel
4:6,8) Daher ist jeder dieser 2520 Tage, gemäß der Berechnung in Daniels Prophezeiung,
gleich einem Jahr, einem Sonnenjahr' Nach derselben Regel betragen die sieben
Zeiten" oder Zeiten der Nationen" 2520 Jahre. Zur Zeit Nebukadnezars wurde
das Jahr vom Herbst an gerechnet, ungefähr vom 1. Oktober unserer Zeit an. Da er
Jerusalem im Sommer 607 v. Chr. zerstörte, fiel der Beginn jenes Jahres auf den Herbst
608 v. Chr. und endete im Herbst 607 v. Chr.
Es ist einfach zu berechnen, wann die heidnischen sieben Zeiten" endeten, weil
ihr erstes Jahr im Herbst 607 v. Chr. begann. Vom Herbst 607 v. Chr. bis zum Herbst l v.
Chr. sind es genau 606 Jahre. Man übersehe nicht, dass auch vom Herbst l v. Chr. bis
Herbst l n. Chr. ein Jahr verfloss. Deshalb sind es vom Herbst l v. Chr. bis zum Herbst
1914 n.Chr. 1914 Jahre. Zählt man 606 Jahre und 1914 Jahre zusammen, so erhält man
insgesamt 2520 Jahre, die im Herbst 1914 n.Chr. endeten. Auf diese Weise sagte Jehova, der
bei seinem Vorhaben die Zeit genau einhält, symbolisch voraus, dass die Zeiten der
Nationen", das heißt die sieben Zeiten", fortdauern und sich bis zum
Herbst des Jahres 1914 n. Chr. erstrecken werden. Vor diesem Datum konnte also die wahre
theokratische Regierung des Messias, die durch die Vorbild Theokratie in Jerusalem
vorgeschattet war, nicht aufgerichtet werden.
Siehe auch das 1944 erschienene Buch "Das Königreich ist herbeigekommen", S. 179.
Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnte man die Dauer des
neubabylonischen Reiches einzig anhand der Werke der griechischen und römischen
Historiker des Altertums ermitteln.
Diese Geschichtsschreiber lebten Hunderte von Jahren nach dem Ende des neubabylonischen
Reiches, und ihre Aussagen widersprechen einander bedauerlicherweise häufig.
Als die beiden zuverlässigsten gelten Berossos und Claudius Ptolemäus.
Berossos war babylonischer Priester des dritten vorchristlichen
Jahrhunderts. Um 281 v.u.Z. verfasste er eine Geschichte Babylons, heute als Babyloniaca
oder Chaldaica bekannt, die er König Antiochos I. widmete.
Später verließ er Babylon und ließ sich auf der griechischen Insel Kos nieder.
Leider sind seine Werke verloren gegangen und alles, was wir von ihnen wissen, stammt aus
den 22 Zitaten oder Paraphrasierungen seines Werkes durch andere Schreiber des Altertums
und aus elf Aussagen über Berossos aus der Feder klassischer jüdischer und christlicher
Autoren.
Die längsten Zitate umfassen die Herrschaftszeiten der neubabylonischen Könige und
stehen in der Chronik des Eusebius (ca. 303 u.Z.), bei Flavius Josephus in seinen Büchern
Gegen Apion, Jüdische Altertümer und anderen Spätschriften.
Man weiß, dass sowohl Eusebius wie auch Josephus Berossos indirekt über den griechisch-römischen Gelehrten Cornelius Alexander Polyhistor aus dem ersten vorchristlichen Jahrhundert zitierten.
Woher bezog Berossos seine Informationen über die neubabylonischen Könige?
Gemäß seinen eigenen Worten "übersetzte (er) zahlreiche Bücher,
die in Babylon mit großer Sorgfalt bewahrt worden sind und einen Zeitraum von über 150
000 Jahren umfassten".
In diesen "Büchern" waren auch Berichte über die sagenhaften Könige der Zeit
vor der Flut enthalten mit stark übertriebenen Angaben bezüglich der Dauer ihrer
Herrschaft.
Es ließ sich aber auch feststellen, dass er sehr zuverlässige babylonische Chroniken
verwendete, beispielsweise für die neubabylonische Zeit, und "dass er ihren Inhalt
verlässlich auf Griechisch wiedergab"
Claudius Ptolemäus (70-161 u.Z.) war ein herausragender Gelehrter, Astronom, Geograph,
Historiker und Chronologe, der unter der Regierung Hadrians und Antoninus Pius in Ägypten
lebte.
Um das Jahr 142 schrieb er sein Werk He Mathematike Syntaxis, besser bekannt als der
Almagest (so der lateinische Titel), und einige Zeit darauf verfasste er seine Tafeln.
In diesem zweiten Werk, das nicht mehr erhalten ist, war eine Königsliste enthalten, die
wahrscheinlich mit derjenigen im Ptolemäischen Kanon identisch ist (älteste noch
erhaltene Abschrift aus dem 7. Jahrhundert).
Dabei handelt es sich um eine Liste von Königen einschließlich ihrer Herrschaftsdauer,
beginnend mit Nabonassar in Babylon 747 v.u.Z., über die babylonischen, persischen,
griechischen (ptolemäischen) und römischen Herrscher bis hin zu Antoninus Pius (138-161
u.Z.) aus den Tagen des Ptolemäus.
Woher hatte Ptolemäus diese Liste?
Im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel wird gesagt:
"Man nimmt an, dass Ptolemäus sich auf die Schriften des Berossos stützte".
Das ist aber nicht sehr wahrscheinlich.
Wissenschaftler sind im Gegenteil zu dem Schluss gelangt, dass der Kanon des Ptolemäus
"eine babylonische Tradition des ersten Jahrtausends vor Christus repräsentiert, die
von Berossos unabhängig ist, was aus der Reihenfolge und der Namensform der Könige
ersichtlich ist".
F. Schmidtke erläutert:
Was die Abhängigkeit der Quellen anbelangt, so hat der Ptol. Kanon seinen Stoff
sicherlich weithin der Bob. Chron. entnommen.
Das ergibt sich aus den charakteristischen abasileuta ete 688-681, die sich ebenso in der
Chronik (III 28) wieder finden, während die Königsliste A Sanherib dafür einsetzt, wie
auch für die beiden abasileuta ete 704-703.
Der Ptol. Kanon gibt hier wie die Chronik die babylonische Tradition wieder, die Sanherib
nicht als legitimen König anerkannte, weil er Babylon geplündert und zerstört hatte.
Weiterhin liegen Beweise vor, dass der Herausgeber des Kanons des Ptolemäus babylonische
Königslisten benutzte.
Er stützte sich also auf babylonische Chroniken und Königslisten, wahrscheinlich über
andere Quellen, doch offensichtlich von Berossos unabhängig!
Diese Schlussfolgerung ist von großer Bedeutung, denn die Zahlenangaben im Kanon über
die neubabylonischen Herrscher stimmen mit denen des Berossos überein.
Damit stehen uns zwei unabhängige Zeugnisse über die Angaben der Chroniken zur Länge
der neubabylonischen Zeit zur Verfügung, und selbst wenn diese Chroniken nur zum Teil auf
Keilschrifttafeln erhalten geblieben sind, so sind uns ihre Angaben über die
Herrschaftsdauer der neubabylonischen Könige auf dem Weg über Berossos und den
Ptolemäischen Kanon korrekt übermittelt worden!
Wenn diese Listen von zwei der ältesten und zuverlässigsten Historiker stimmen, dann
wäre 604/603 v.u.Z. das erste Jahr Nebukadnezars, und sein 18. Jahr, in dem er Jerusalem
verwüstete, fiele auf 587/586 v.u.Z.
Doch selbst wenn man annimmt, dass Berossos und der Ptolemäische Kanon die
Herrschaftszeiten aus den ursprünglichen neubabylonischen Chroniken korrekt wiedergeben,
woher wissen die Historiker dann, dass die in diesen Chroniken enthaltenen Zeitangaben
auch stimmen?
Ein Grund, weshalb sie dem Ptolemäischen Kanon so großes Vertrauen entgegenbringen,
liegt darin, dass Ptolemäus in seinem Almagest eine Vielzahl antiker astronomischer
Beobachtungen aus der Zeit, die im Kanon erfasst ist, wiedergibt.
Da die Beobachtungen mit mehreren Königen aus der Königsliste in Verbindung gebracht
werden, lässt sich die Liste mit einer Anzahl astronomisch feststehender Daten
verknüpfen, womit die Liste in Bezug auf die Zeit, die sie umfasst, zu einer Art
"absoluter Chronologie" wird.
Der Bibelchronologe Edwin R. Thiele erklärt das folgendermaßen:
Was den Kanon für den modernen Historiker von so enormer Bedeutung werden lässt, ist das
umfangreiche astronomische Material, das Ptolemäus in seinem Almagest aufzeichnete, so
dass es möglich ist, die Genauigkeit der Angaben von Anfang bis Ende bei fast jedem
einzelnen Schritt zu prüfen.
Im Almagest werden über 80 Positionen von Sonne, Mond und Planeten mit genauen
Zeitangaben genannt, die von heutigen Astronomen bestätigt werden konnten.
Die Finsternisse werden so präzise angegeben, dass man die genannten Phänomene
zweifelsfrei identifizieren und auf das Gewisseste bestätigen konnte.
Weiter führt er aus, dass beispielsweise die drei am weitesten zurückliegenden
Mondfinsternisse, von denen Ptolemäus berichtet, im ersten und zweiten Jahr des
babylonischen Königs Mardokempados beobachtet wurden.
Von der ersten schrieb er, "dass sie im ersten Jahr des Mardokempados stattfand, am
(Abend des) ägyptischen (Monats) Thoth, am 29./30.
Sie setzte ein, so heißt es, gut eine Stunde nach Mondaufgang und war total".
Und in ähnlicher Weise beschreibt er die zweite und dritte Finsternis, die sich im
zweiten Jahr desselben Mardokempados ereignet hätten, die zweite in der Nacht vom 18. auf
den 19. Tag des ägyptischen Monats Thoth und die dritte in der Nacht vom 15. auf den 16.
des Monats Pamenoth. Die beiden letzten waren nur partielle Finsternisse.
Diese Beschreibung ist genau genug, dass moderne Astronomen sie nachprüfen können.
Was sie herausfinden, deckt sich mit dem, was Ptolemäus sagt.
Die erste Finsternis ereignete sich am 19. März 721 v.u.Z., die zweite am 8./9. März 720
v.u.Z. und die dritte am 1. September 720 v.u.Z. gemäß dem Julianischen Kalender.
Damit ist klar bewiesen, dass 721/720 v.u.Z. das erste Jahr der Herrschaft von
Mardokempados war.
Gestützt wird diese Schlussfolgerung noch durch andere Beweise, die von den Finsternissen
des Ptolemäus unabhängig sind.
Doch die Stütze durch die Astronomie ist vielleicht gar nicht so stark, wie die
Historiker es traditionellerweise annehmen.
Den meisten ist anscheinend entgangen, dass Astronomen die Beobachtungen des Ptolemäus
seit Jahrhunderten anzweifeln.
Bereits im Jahr 1008 kam Ibn Yunis zu dem Schluss, sie enthielten schwere Fehler, und um
1800 war den Astronomen bewusst, dass beinahe alle Beobachtungen des Ptolemäus nicht
stimmten. Delambre fragte 1817:
"Hat Ptolemäus überhaupt Beobachtungen angestellt? Hat er seine angeblichen
Beobachtungen nicht einfach aus seinen Tafeln errechnet, um damit seine Theorien zu
stützen?"
Zwei Jahre darauf stand für Delambre auch fest, dass Ptolemäus seine Sonnenbeobachtungen
zum Teil erfunden hat, und er demonstrierte, wie bei der Fälschung vorgegangen worden
war. In jüngerer Vergangenheit sind die Beobachtungen des Ptolemäus noch einmal genau
untersucht worden, und die Astronomen kamen zu einem ähnlichen Ergebnis.
Am aufsehenerregendsten waren dabei die Arbeiten von Robert R. Newton.
Dieser behauptete in seinem Buch The Crime of Claudius Ptolemy, Ptolemäus habe nicht nur
einen großen Teil seiner eigenen Beobachtungen gefälscht, sondern auch etliche, die er
anderen Astronomen zuschreibt.
Dazu gehört mindestens auch eine der drei Mondfinsternisse, die er für die
Herrschaftszeit des Mardokempados angibt.
Sind Newtons Schlussfolgerungen korrekt, so lässt sich die Königsliste aus dem
Ptolemäischen Kanon nicht durch seine astronomischen Daten bestätigen.
Es entspann sich eine Fachdiskussion, in deren Verlauf Newtons Schlussfolgerungen von
mehreren Wissenschaftlern widerlegt wurden.
Sie trugen vor, Newtons Argumente seien "durch alle möglichen Verdrehungen
verunstaltet", seine Hauptargumente fielen in sich zusammen, weil sie "sich auf
eine fehlerhafte statistische Analyse stützen und die Methoden der frühen Astronomie
außer acht lassen" und dergleichen mehr.
Die Kritiker Newtons sind in ihrer Mehrzahl allerdings Historiker ohne besondere
praktische Kenntnis der griechischen Astronomie. Fachkundige Astronomen, die seine Arbeit
begutachteten, haben seinen Folgerungen zum Teil zugestimmt, und K. P. Moesgaard, ein
Historiker, der sich auch in griechischer Astronomie gut auskennt, meint ebenfalls, dass
Ptolemäus seine astronomischen Daten gefälscht hat, wenn auch das Motiv aufrichtig war.
Dr. Newton ist ein bekannter Physiker, der mehrere herausragende Werke über die säkulare
Beschleunigung des Mondes und der Erde veröffentlicht hat.
Wenn er zu dem Schluss kommt, Ptolemäus habe seine eigenen Beobachtungen und die
früherer Astronomen zum Teil gefälscht, so kann das auch zutreffen.
Wie bereits gesagt, kann man die astronomische Bestätigung der nach ihm benannten
Königsliste nicht einfach als gegeben voraussetzen.
Was aber ist von der Behauptung zu halten, Ptolemäus habe nicht nur die astronomischen
Angaben im Almagest, sondern auch die Königsliste selbst gefälscht?
In einer Rezension des Buches von Robert Newton über Ptolemäus, erschienen im Scientific
American von Oktober 1977, Seite 79-81, wurde auch gesagt, dass "die Fälschung des
Ptolemäus vielleicht so weit ging, dass er die Zeitangaben für die Länge der Herrschaft
der Könige Babyloniens erfunden hat".
Wer sich aber in der Geschichte des alten Babylon auskennt, der weiß, dass diese Aussage
ein glatter Irrtum ist.
Die Königsliste im Ptolemäischen Kanon weist deutliche Spuren der älteren Quellen auf,
die ihr zu Grunde lagen, vor allem der babylonischen Chroniken, und sie stimmt
vollständig mit alten Chroniken und Königslisten aus der neubabylonischen Zeit überein.
Doch die Bemerkung des Rezensenten im Scientific American wurde begierig aufgegriffen und
schon bald im Wachtturm veröffentlicht.
Newton selbst denkt anscheinend über den Ptolemäischen Kanon ebenso.
In seinem Werk über Ptolemäus heißt es:
"Das Ergebnis davon ist, dass die Königsliste des Ptolemäus für die Erforschung
der Chronologie keinerlei Wert hat und deshalb ohne Beachtung bleiben muss.
Und was noch schwerer wiegt, die babylonische Chronologie stützt sich großenteils auf
diese Königsliste.
Alle wichtigen Abschnitte der Chronologie müssen jetzt einer erneuten Prüfung unterzogen
werden, und eine Abhängigkeit von der Liste des Ptolemäus darf es nicht mehr
geben".
Newton ist kein Historiker und kein Experte für babylonische Chronologie.
Er gibt auch zu, sich für die Zeit vor Nebukadnezar nicht eingehend mit anderen Quellen
außer Ptolemäus beschäftigt zu haben.
Seine Ansicht über den Zusammenhang zwischen der Chronologie und dem Werk des Ptolemäus
wurde, wie er im Vorwort seines Buches schreibt, von einem Philip G. Couture aus Santee in
Kalifornien beeinflusst.
Derselbe Couture war es auch, der Dr. Newton dazu brachte, in seinem neuen Buch The Moon's
Acceleration andlts Physical Origins den assyrischen Eponymenkanon zu verwerfen, wobei er
sich auf ein Argument stützt, das ganz klar auf einem falschen Verständnis der
assyrischen Quelle beruht.
Da Couture ein Zeuge Jehovas ist, scheinen die Argumente über die Zeitrechnung, die er an
Newton weitergegeben hat, eine Stützung der Chronologie der Watchtower Society bezweckt
zu haben, und es lässt sich nachweisen, dass einige davon mit denen identisch sind, die
im Buch Hilfe zum Verständnis der Bibel vorgetragen werden.
Die Schreiber der Wachtturm-Gesellschaft sollten daher Newtons Ansichten über den
Zusammenhang zwischen der Chronologie des Altertums und der Königsliste des Ptolemäus
nicht zur Stützung ihrer eigenen Chronologie verwenden, da diese mindestens teilweise
durch unhaltbare Argumente aus ihrem eigenen Bibelnachschlagewerk geprägt wurden!
Jeder, der denkt, man könne die neubabylonische Chronologie über den Haufen werfen,
indem man versucht zu beweisen, dass Ptolemäus die nach ihm benannte Königsliste erfand
und manche der astronomischen Beobachtungen fälschte, gibt sich einer Selbsttäuschung
hin.
Er sieht nämlich nicht, dass die Dauer der neubabylonischen Epoche, so wie sie im
Ptolemäischen Kanon angegeben ist, vollständig übereinstimmt mit den Angaben, die
Berossos 400 Jahre früher macht, und dass beider Angaben wiederum mit den
neubabylonischen geschichtlichen Aufzeichnungen aus dem Altertum übereinstimmen, die im
Laufe der letzten 100 Jahre ausgegraben wurden.
Wenn sich nachweisen lässt, dass Ptolemäus die Königsliste erfunden hat, dann müssen
wir daraus schließen, dass er großes Glück gehabt hat, denn die von ihm
"erfundenen" Jahresangaben für die Herrschaft der neubabylonischen Könige
stimmen zufällig mit den tatsächlichen Zahlen überein!
Und selbst wenn sich nachweisen ließe, dass die astronomischen Angaben, mit denen
Ptolemäus die Königsliste untermauern wollte, gefälscht wurden, dann ließe sich die
Länge der neubabylonischen Epoche, so wie sie in der Königsliste steht, immer noch durch
die Astronomie bestätigen.
So sagt Robert Newton:
"Der Schlussteil seiner Königsliste lässt sich unabhängig bestätigen".
Ptolemäus erwähnt in seinem Abnagest (V.14) eine Mondfinsternis, die im siebten Jahr des
Kambyses in Babylon beobachtet wurde und deren Zeitpunkt auf astronomischem Wege für das
Jahr 523 v.u.Z. ermittelt wurde.
Sogar wenn, wie Newton behauptet, Ptolemäus diese Beobachtung gefälscht hat, gibt es
noch einen Keilschrifttext, der ausgegraben wurde (Strm. Kambys. 400;), in dem diese
Mondfinsternis gleichfalls beschrieben und dem siebten Jahr des Kambyses zugeordnet wird.
Ein weiterer Text aus dem 37. Jahr Nebukadnezars, in dem mehrere Beobachtungen an Mond und
Planeten verzeichnet sind, erlaubte es heutigen Astronomen, sein 37. Jahr als das Jahr
568/567 v.u.Z. festzulegen.
Newton erwähnt diese beiden Keilschrifttafeln und zieht dann den Schluss:
"Uns liegt also ein recht sicherer Nachweis vor, dass die Liste des Ptolemäus für
Nebukadnezar stimmt, und für Kambyses haben wir eine recht ordentliche
Bestätigung".
Anhand von Newtons Theorie -Ptolemäus habe seine Beobachtungen gefälscht und den Kanon
erfunden - beweisen zu wollen, dass die allgemein anerkannte neubabylonische Chronologie
nicht stimmt, ist nicht ehrlich.
Damit unterschlägt man Newtons eigene Schlüsse, denn er ist der Auffassung, dass die
Königsliste des Ptolemäus die Länge der neubabylonischen Zeit korrekt wiedergibt.
Das schlüssige Argument gegen die Theorie, Ptolemäus könne die Königsliste gefälscht
haben, ist aber die Tatsache, dass der so genannte Kanon des Ptolemäus den falschen Namen
trägt.
Außerhalb des Kreises der Experten ist das nur wenigen bekannt.
Wie Professor Otto Neugebauer ausführt, wurde die Königsliste lange vor Ptolemäus von
Astronomen in Alexandria unter Verwendung babylonischer Quellen zusammengestellt, die sie
bei ihren astronomischen Berechnungen verwendeten.
Beweise, die zeigen sollen, dass Ptolemäus seine Beobachtungen fälschte, können daher
der Königsliste, die irrtümlicherweise seinen Namen trägt, nichts anhaben.
Die Historiker sind heute gar nicht mehr angewiesen auf den Ptolemäischen Kanon oder
seine astronomische Daten, um die Dauer des neubabylonischen Reiches festzulegen.
Dessen Dauer lässt sich eindeutig ermitteln durch sieben Beweislinien, die unabhängig
sind von dem Kanon des Ptolemäus und von seinen Finsternissen.
Es sind dies Chroniken und andere historische Aufzeichnungen,
Urkunden aus Handel und Verwaltung,
astronomische Tagebücher und
Zeitgleichheiten (Synchronismen) mit der ägyptischen Chronologie.
Die betreffenden Beweise wurden zum großen Teil ab der Mitte des vorigen Jahrhunderts in Mesopotamien und Ägypten ausgegraben.
Das Paradies für die Menschheit durch die Theokratie wiederhergestellt
Kap. 20 S. 355
In einem gereinigten Land ein 'dritter Teil' bewahrt
RELIGIÖSE HEUCHELEI BLOSSGESTELLT
Jehova,
der Gott der wahren Propheten,
wird alle falschen Propheten in Schande geraten lassen,
entweder dadurch, dass er die falsche Voraussage solcher Propheten, die sich dieses Amt
selbst anmaßen, nicht erfüllen lässt
oder indem er seine eigenen Prophezeiungen auf eine Weise verwirklicht, die zu derjenigen
der falschen Propheten im Gegensatz steht.
Falsche Propheten werden den Grund für ihre Schande zu verbergen suchen,
indem sie verleugnen, wer sie wirklich sind.
Sie werden zu vermeiden suchen, dass man sie tötet oder dass sie durch Jehovas loyale Anbeter als geistig tot hingestellt werden.
Dies hat Gott vorausgesagt, indem er seinen wahren Propheten Sacharja Weitersprechen ließ:
Und es soll geschehen an jenem Tage, dass die Propheten beschämt [zuschanden, JB] werden, ein jeder seiner Vision wegen, wenn er prophezeit; und sie werden kein härenes Amtsgewand tragen zu dem Zweck des Betrügens. Und er wird gewisslich sprechen:
,Ich bin kein Prophet.
Ich bin ein Mann, der den Boden bebaut, weil ein Erdenmensch selbst mich von meiner Jugend
an erworben hat.'
Und man soll zu ihm sprechen:
,Was sind diese Wunden an dir zwischen deinen Händen?'
Und er wird sprechen müssen:
,Diejenigen, womit ich geschlagen wurde im Hause meiner leidenschaftlichen Liebhaber.' "
Sacharja 13:4-6, NW; JB; Lu; HSK; lies im Gegensatz dazu Amos 7:14-17.
****************************************************************
Als wir vom Dachboden hinuntergingen, hielten wir uns ganz fest an Großpapas Hand, um ihm zu zeigen, wie sehr wir seine Weisheit und Leitung schätzten.
Es wurde Abend es wurde morgen der siebzehnte Tag.
Geschrieben von gert am 09. Dezember 2005 19:56:17:
Als Antwort auf: Re: "... da ihre Erkenntnisse ja direkt von Gott kommen...." geschrieben von gert am 09. Dezember 2005 18:34:22:
Mein Credo ist heute, lesen, vergleichen, untersuchen, lernen,
verwerfen,und neu lernen. Nichts unbesehen schlucken.
Was glauwürdidg klingt, ist vielleicht nur sprach-, oder literaturbegabt. Deshalb muss es
noch nicht wahr sein.- Vielleicht ist der der Verfasser auch dumm.
Kann nur gut reden. Sprache aber lässt sich lernen. Ausdruck lässt sich schulen. Denken
und Vergleichen sind lernbar.
Geschrieben von L. am 10. Dezember 2005 04:58:56:
Als Antwort auf: Re: geschrieben von gert am 09. Dezember 2005 19:56:17:
Genau!
Das demonstriert uns Satan's Erfüllungsgehilfe "Anonym" seit kurzem sehr
deutlich!
Der Deibel ist halt auch kein Analphabet!
Geschrieben von anonym am 10. Dezember 2005 10:58:19:
Als Antwort auf: Re: geschrieben von L. am 10. Dezember 2005 04:58:56:
Hallo L.
Würdest Du bitte einem dummen Erfüllungsgehilfen des Deibel", der darbend hier an dem Tisch der Dämonen dahinvegetiert, helfen gert eine Antwort auf eine von ihm gestellte Frage zu erarbeiten?
Du darfst dabei einfach aus dem Gefühl heraus Antworten.
Ich brauche von Dir die regelkonforme Antwort als Bruder.
Du kannst dabei nichts falsch machen.
Von mir aus reicht es auch wen Du nur mit Ja oder Nein Antwortest.
Also noch einmal meine Frage:
Wen ein Bruder oder eine Schwester in einer Firma Arbeitet in der er oder sie Zugang zu gespeicherten Telefonnummer, Emailadressen oder anderen Kontaktdaten hat und Zeuge eines Vergehens, eines Mitbruders oder Schwester in Verbindung mit Sektierertums (Äußerung von Glaubensansichten die der aktuellen Wachtturm Lehrmeinung zuwiderläuft) wird.
Ist dieser Bruder oder diese Schwester vor Gott verpflichtet, trotz der gesetzlichen Schweigepflicht, die relevanten Daten die zur Ergreifung und Anklage des Delinquenten führen können, ihren Ältesten zu melden?
Macht er oder sie sich an diesen Sünden des Bruders oder Schwester deren er oder sie Zeuge geworden sind mitschuldig wenn er oder sie diese schwerwiegende Verfehlung für sich behält?
Geschrieben von L. am 10. Dezember 2005 12:30:44:
Als Antwort auf: Re: an L. geschrieben von anonym am 10. Dezember 2005 10:58:19:
Zur "Ergreifung" dieses Übeltäters ist in erster Linie eine geschützte Datei überhaupt nicht erforderlich. Es reicht in aller Regel den Namen des Bruders zu erwähnen. Man wird ihn schon, egal wo er ist, schon ausfindig machen!
Ein anderes Bespiel: Ein Bruder ist Zeuge eines Vergehens.
Wie die Bibel sagt, sollte man zuerst auf denjenigen zugehen und ihn dazu
"ermuntern" die älteren Männer der Versammlung aufzusuchen. Weigert er sich
dies zu tun, sollte man die Ältesten selbst benachrichtigen.
Aus Erfahrung habe ich schon selbst oft erlebt, dass Brüder diesen Ratschlag nicht
beachten und gleich zu den Ältesten gehen.
Ist das in Ordnung? Wem ist damit geholfen wenn man gleich "petzt"?
Dein Beispiel mit dem Datenschutz ist eine interessante Überlegung. Nur hat es garnichts mit meiner Frage zu tun!
Nochmal: Wer bestimmt welche Fraktionen ok sind und welche nicht? Die
Mediziner teilen das Blut in vier Hauptbestandteiele und die dazugehörigen
Nebenbestandteile auf.
Denkt Gott auch so? Gibt es für ihn auch "gute" und "schlechte"
Bestandteile?
Wenn man Blutbestandteile separiert, ist es dann noch Blut?
Darf man ein bißchen Drogen nehmen?
Darf man ein bißchen Gewalt anwenden?
Darf man ein bißchen Hurerei begehen?
Daerf man ein bißchen von Erwürgtem essen?
Geschrieben von anonym am 10. Dezember 2005 14:03:02:
Als Antwort auf: Re: an L. geschrieben von L. am 10. Dezember 2005 12:30:44:
Zuerst einmal Vielen Dank für Deine Antwort L.
Deine Antwort war Perfekt und in der Sache überaus dienlich.
Natürlich hast Du Recht mit Deiner Frage hat dies Oberflächlich gesehen zuerst überhaupt nichts zu tun.
Ich bin kein Freund von Bildzeitungsschlagzeilen.
Deine Frage ist sehr umfangreich.
Zum Teil sind wir hier schon darauf eingegangen.
Ich möchte aber einen ganz bestimmten Aspekt beleuchten.
Sei mir also bitte nicht böse wenn ich anscheinend nicht direkt auf Deine Frage eingehe.
***Darf man ein bißchen Drogen nehmen?***
Na klar! Medizin!
***Darf man ein bißchen Gewalt anwenden?***
Na klar! Ich bin kein Pazifist!
Dies bringt mich zu der zweiten Frage die ich Dir stellen wollte.
Ich weiß Du bist mächtig sauer auf mich, trotzdem möchte ich Deine Geduld noch mal
strapazieren.
Ist es mir erlaubt in meiner Bücherei jedes Buch zu Besitzen?
Ich meine jetzt noch nicht das lesen.
Ich meine natürlich auch nicht das umsetzen oder verbreiten dessen was in den Büchern
stehen könnte.
Du darfst auch hier einfach aus dem Gefühl heraus Antworten.
Ich brauche von Dir die gefühlte regelkonforme Antwort als Bruder.
Du kannst auch hier nichts falsch machen.
Von mir aus reicht es auch hier wen Du nur mit Ja oder Nein Antwortest.
Meine Frage ist:
Macht sich ein Bruder vor Gott mitschuldig, wenn er Zeuge davon wird das ein Mitbruder in Besitz eines falschen" Buches ist und dieses nicht den Ältesten meldet?
Geschrieben von L. am 11. Dezember 2005 10:11:43:
Als Antwort auf: Re: Dank Antwort und Frage an L. geschrieben von anonym am 10. Dezember 2005 14:03:02:
Mit "falschen" Büchern meinst Du wahrscheinlich keine
pornographische Literatur.
Ich gehe davon aus, dass Du Schriften, wie z.B. von C. Olof Johnssen und Ray Franz meinst.
Wenn ein Erwachet-Korrespondent eine Abhandlung zum Thema Satanismus verfassen möchte. Wo wird er seine Informationen und Quellenangaben herbekommen? Muß er nicht auch, um an diese Dinge hreanzukommen, im "Dreck" herumwühlen? Wie ist es denn auch anders machbar?
Die entscheidende Frage ist jedoch letztendlich, ob dieses Thema sich
auf ihm abfärben wird.
Wird ihn das runterreißen, im Glauben bestärken oder ihn völlig kalt lassen?
Geschrieben von gert am 11. Dezember 2005 15:50:58:
Als Antwort auf: Re: Dank Antwort und Frage an L. geschrieben von L. am 11. Dezember 2005 10:11:43:
Und das wär wieder ein Beispiel für "Fleisch" und
"Blut".
Das Fleisch, den Dreck darfst du essen, aber sein BLut, (den Sinn),nicht trinken. Fleisch
gibt`s genug in unser Gesellschaft. Warum es nicht essen? Schlisslich brauchst du
Material, Worte, Bilder, Substanz, Ideen, die du benutzen kannst.
DAs "Blut" ist aber meist verdorben.Oder meinst du, die Schreiber, die
"Erwachet" und den "Wachturm" mit Inhalt füllen, hätten
aussuchlisslich die Bibel zur Verfügung? Um sich zu informieren, müssen sie auch
kritische Literatur sichten können. Schon damit die Polarität gewährleisted ist. Wie
willst du eine Art Dialektik schaffen, oder v verschiedene Positonen abwägen, wennn du
die Gegenseite nicht kennst?
Geschrieben von gert am 11. Dezember 2005 16:15:10:
Als Antwort auf: Re: Dank Antwort und Frage an L. geschrieben von gert am 11. Dezember 2005 15:50:58:
Oder anders ausgedrückt, darf zum Beispiel, ein Künstler, ein Schrifsteller, schlechtes verdorbenes Material für sein Kunst benutzen? Als Künstler würde man sagen: na klar, insofern, als man es unmformt und zu der wahren Aussage bringt, die man anstrebt. Andernfalls müsste sich der Künstler ja ganz aus der Welt ausklinken. Ihm wären also die Hände gebunden.----- Und genaus das passiert auch bei den Zeugen, wenn man sich ganz strikt an die gesetzliche Form des Gaubens hält. Man kann dann nichts mehr machen. Jeder Handgriff, jeder Gedanke kann potentiell von "Brüdern" kontrolliert werden. Und wer ist schon so rein, als das er das ganze Gesetz halten kann?- Vermutlich niemand. So wird eben eine Athmosphäre der Paranoia, der latenten/drohenden Beschuldigung erzeugt, die schlimmer ist, als ein kleiner Fehltritt. Athmosphärisch führt diese geistige Kontrolle dann zu einer Orwellartigen "Paranoia", die nie zu greifen ist, aber spürbar im Raum hängt.
Geschrieben von gert am 11. Dezember 2005 16:32:28:
Als Antwort auf: Re: Dank Antwort und Frage an L. geschrieben von gert am 11. Dezember 2005 16:15:10:
Oder NOCH ein anderers Beispeil: ich finde Orwell, A.Huxley,M.Houellebecq, und P.Roth extrem wertvoll,die heutige Welt zu verstehen.----- Werde ich aber dadurch zum gläubigen Anhänger von fehlbaren Menschen? Nicht, wenn ich eine Alternative kenne. Wenn ich weiss, das alle Weisheit, alle Wahrheit bei Gott ist. Was kann mir dann passieren, wenn ich Gott das letzte Wort gebe? Ich gebe zu, es ist äusserst schwer,die heutge WElt zu sortieren. Ich denke aber, das jemand, der sich in der Bibel so auskennt, wie mache hier, im Grunde nicht in die WElt zurückfallen wird. Man kann doch die Bibel wie einen Anker/Logbuch betrachten, der einen immer wieder auf den richtigen Weg bringt?
Geschrieben von anonym am 11. Dezember 2005 12:40:46:
Als Antwort auf: Re: Dank Antwort und Frage an L. geschrieben von L. am 11. Dezember 2005 10:11:43:
Vielen Dank für eure Antworten
Ja Du hast Recht deswegen habe ich absichtlich Dein drittes
Gegenbeispiel,
***Darf man ein bißchen Hurerei begehen?***
ausgelassen.
Ich wollte nicht von dem entscheidenden Punkt ablenken.
Wir stellten also fest, dass eine falsche Handlung zu einem Ausschluss
führen kann.
Das allein der Besitz eines falschen Buches als Indiz zu einer Verurteilung führen kann.
Ich möchte aber noch weiter gehen.
Auch auf die Gefahr hin,
das ich eure Geduld überdiemaßen Strapaziere,
möchte ich euch bitten mir in dieser Sache,
nur dieses eine Mal noch,
auf eine Frage zu antworten:
Darf ich glauben und denken was ich will?
Geschrieben von ... am 11. Dezember 2005 16:24:58:
Als Antwort auf: Re: Dank Antwort und Frage an L. geschrieben von anonym am 11. Dezember 2005 12:40:46:
Selbstverständlich darf man nicht denken was man will.
(Matthäus 5:27-28) . . .Ihr habt gehört, daß gesagt wurde: Du sollst nicht ehebrechen.' 28 Ich aber sage euch, daß jeder, der fortwährend eine Frau ansieht, um so in Leidenschaft zu ihr zu entbrennen, in seinem Herzen schon mit ihr Ehebruch begangen hat. . .
Die Frage ist woher weiß man was jemand denkt oder Glaubt.
Er wird ja wohl darüber geredet haben müssen.
Eine Schuld braucht dabei nicht nachgewiesen werden.
Im Gegensatz zur Zurechtweisung kann jemand durch Schelte getadelt werden, ohne daß dabei eine Schuld nachgewiesen wird.
Wenn jemand eine Sekte fördert, wird der Betreffende barmherzigerweise erst zweimal gewarnt, bevor ihm die Gemeinschaft entzogen wird.
Nachfolgend das Einsichtenbuch
*** it-1 S. 260-261 Ausschluß ***
AUSSCHLUSS.
Die offizielle Exkommunikation oder die Ausstoßung eines Missetäters aus einer
Gemeinschaft oder Organisation. In Religionsgesellschaften ist dies ein Grundsatz, und es
ist eines der verankerten Rechte, ähnlich wie politische und kommunale Organe die
Befugnis haben, jemanden mit dem Tod zu bestrafen, zu verbannen oder von der
Mitgliedschaft auszuschließen. In der Versammlung Gottes dient diese Maßnahme der
Reinerhaltung der Organisation im Hinblick auf Lehre und Moral. Sie ist notwendig, um den
Fortbestand einer Organisation zu gewährleisten. Das trifft vor allem auf die
Christenversammlung zu. Sie muß rein bleiben und sich Gottes Gunst erhalten, wenn sie
sein Werkzeug bleiben und ihn weiter vertreten möchte. Andernfalls würde er die ganze
Versammlung verstoßen oder abschneiden (Off 2:5; 1Ko 5:5, 6).
Jehovas Vorgehen. Jehova Gott hat mehrere Ausschlüsse oder Gemeinschaftsentzüge
vorgenommen. Er verurteilte Adam zum Tode und trieb ihn und seine Frau Eva aus dem Garten
Eden hinaus (1Mo 3:19, 23, 24). Kain wurde verbannt und irrte danach als Flüchtling auf
der Erde umher (1Mo 4:11, 14, 16). Die Engel, die gesündigt hatten, wurden in den
Tartarus geworfen (ein Zustand dichter Finsternis, in dem sie für das Gericht aufbewahrt
werden) (2Pe 2:4). Dreiundzwanzigtausend Israeliten, die Hurerei getrieben hatten, wurden
an e i n e m Tag von ihrem Volk abgeschnitten (1Ko 10:8). Achan wurde auf Gottes Befehl
getötet, weil er etwas Jehova Geweihtes gestohlen hatte (Jos 7:15, 20, 21, 25). Der Levit
Korah sowie Dathan und Abiram aus dem Stamm Ruben wurden wegen Auflehnung abgeschnitten.
Mirjam wurde mit Aussatz geschlagen und wäre wohl schließlich daran gestorben, wenn
Moses nicht für sie eingetreten wäre. Sie wurde aus dem Lager Israels ausgestoßen und
für 7 Tage unter Quarantäne gestellt (4Mo 16:27, 32, 33, 35; 12:10, 13-15).
Unter dem mosaischen Gesetz. Wer sich einer schweren oder absichtlichen Verletzung des
durch Moses überlieferten Gesetzes Gottes schuldig gemacht hatte, konnte vom Volk
abgeschnitten, d. h. getötet werden (3Mo 7:27; 4Mo 15:30, 31). Abtrünnigkeit,
Götzendienst, Ehebruch, Blutgenuß und Mord gehörten zu den Übertretungen, die mit dem
Tod bestraft wurden (5Mo 13:12-18; 3Mo 20:10; 17:14; 4Mo 35:31).
Unter dem mosaischen Gesetz durfte die Todesstrafe nur vollstreckt werden, wenn eine Sache
von mindestens zwei Zeugen bestätigt wurde (5Mo 19:15). Diese Zeugen mußten den
Schuldigen als erste mit Steinen bewerfen (5Mo 17:7). Das sollte ihnen die Gelegenheit
geben, ihren Eifer für Gottes Gesetz und die Reinheit der Versammlung Israel zu beweisen,
und sie gleichzeitig davon abhalten, eine falsche, unüberlegte oder vorschnelle Aussage
zu machen.
Der Sanhedrin und die Synagogen. Als Jesus auf der Erde wirkte, wurden Übertreter des
jüdischen Gesetzes in der Synagoge gerichtet. Der Sanhedrin war das höchste Gericht.
Unter den Römern hatten die Juden nicht mehr die uneingeschränkte Gewalt wie unter der
theokratischen Herrschaft. Selbst wenn der Sanhedrin jemanden richtete, der den Tod
verdiente, konnten die Juden die Todesstrafe nicht immer vollziehen, da ihnen die Römer
gewisse Einschränkungen auferlegt hatten. Die jüdischen Synagogen kannten drei Arten
oder Grade der Exkommunikation oder des Gemeinschaftsentzuges. Der erste Grad, niddúj
genannt, war eine Strafe, die sich über eine verhältnismäßig kurze Zeit (zunächst nur
30 Tage) erstreckte. Dem so Bestraften wurden gewisse Rechte entzogen. Er durfte zwar den
Tempel besuchen, war aber dort bestimmten Einschränkungen unterworfen. Auch mußten alle
außer seine Angehörigen 4 Ellen (ca. 2 m) Abstand von ihm halten. Den zweiten Grad
nannte man chérem, was etwas Gott Geweihtes oder Verbanntes bedeutet. Es handelte sich
dabei um eine strengere Strafe. Der Bestrafte durfte in der Gegenwart anderer weder lehren
noch belehrt werden, und es war ihm verboten, irgendwelche Geschäfte zu tätigen, außer
daß er die zum Leben notwendigen Dinge kaufen durfte. Er wurde jedoch nicht vollständig
aus der jüdischen Gesellschaft ausgestoßen und konnte auch wiederaufgenommen werden.
Schließlich gab es noch die vollständige Abschneidung von der Gemeinde, schammattá´
genannt. Von einigen wird behauptet, die beiden letzten Arten seien nicht voneinander zu
unterscheiden gewesen.
Wer als Missetäter aus der jüdischen Gemeinde hinausgetan, d. h. vollständig von ihr
abgeschnitten wurde, verdiente in ihren Augen den Tod, obwohl es sein konnte, daß die
Juden nicht befugt waren, den Betreffenden hinzurichten. Dennoch war die von der
jüdischen Gemeinde angewandte Art der Abschneidung eine sehr wirksame Waffe. Jesus sagte
voraus, daß seine Nachfolger aus den Synagogen ausgeschlossen würden (Joh 16:2). Die
Furcht, ausgeschlossen oder exkommuniziert" zu werden, hielt einige Juden,
sogar Vorsteher, davon ab, Jesus zu bekennen (Joh 9:22, Fn.; 12:42). Ein Beispiel dafür,
wie die Synagoge in einem solchen Fall vorging, sehen wir bei dem Blinden, der günstig
über Jesus gesprochen hatte (Joh 9:34).
Als Jesus auf der Erde war, gab er Anweisung, wie vorzugehen war, wenn jemand gegen eine
Person eine schwere Sünde begangen hatte, die jedoch nicht die Einbeziehung der
jüdischen Versammlung erforderlich machte, wenn die Sache ordnungsgemäß geklärt wurde
(Mat 18:15-17). Jesus ermunterte dazu, dem Übeltäter ernsthaft zu helfen, aber die
Versammlung auch vor hartnäckigen Sündern zu schützen. Die einzige Versammlung Gottes,
die damals existierte, war die Versammlung Israel. 'Zu der Versammlung zu sprechen'
bedeutete nicht, daß die gesamte Nation, ja nicht einmal alle Juden in einer Gemeinde
über dem Missetäter zu Gericht saßen. Es gab ältere Männer der Juden, die diese
Aufgabe hatten (Mat 5:22). Ein Übeltäter, der sich sogar weigerte, auf diese
Verantwortlichen zu hören, sollte wie ein Mensch von den Nationen und wie ein
Steuereinnehmer" betrachtet werden, deren Gemeinschaft die Juden mieden. (Vgl. Apg
10:28.)
Christenversammlung. Gestützt auf Grundsätze aus den Hebräischen Schriften,
ermächtigen die Christlichen Griechischen Schriften die Christenversammlung durch Gebote
und durch Präzedenzfälle, gewissen Personen die Gemeinschaft zu entziehen oder sie
auszuschließen. Durch das Ausüben dieser von Gott verliehenen Autorität erhält sich
die Versammlung rein und in einem guten Stand vor Gott. Der Apostel Paulus befahl aufgrund
der ihm gegebenen Machtbefugnis, einen blutschänderischen Hurer, der die Frau seines
Vaters genommen hatte, auszuschließen (1Ko 5:5, 11, 13). Er übte diese Befugnis auch
aus, als er Hymenäus und Alexander die Gemeinschaft entzog (1Ti 1:19, 20). Diotrephes
dagegen versuchte anscheinend unbefugterweise, anderen die Gemeinschaft zu entziehen (3Jo
9, 10).
Personen wie Hurer, Ehebrecher, Homosexuelle, Habgierige, Erpresser, Diebe, Lügner,
Trunkenbolde, Schmäher, Spiritisten, Mörder, Götzendiener, Abtrünnige und solche, die
Spaltungen in der Versammlung verursachen, verdienen es, aus der Christenversammlung
ausgeschlossen zu werden (1Ko 5:9-13; 6:9, 10; Tit 3:10, 11; Off 21:8). Wenn jemand eine
Sekte fördert, wird der Betreffende barmherzigerweise erst zweimal gewarnt, bevor ihm die
Gemeinschaft entzogen wird. In der Christenversammlung gilt der im mosaischen Gesetz
aufgestellte Grundsatz, daß eine Anklage durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen
bestätigt werden muß (1Ti 5:19). Personen, die Sünde getrieben haben und überführt
worden sind, werden schriftgemäß vor den Augen aller" zurechtgewiesen, z. B.
derjenigen, die den sündigen Lebenswandel bezeugten, so daß auch sie eine gesunde Furcht
vor solcher Sünde haben mögen (1Ti 5:20; siehe ZURECHTWEISUNG).
Die Christenversammlung wird durch die Bibel auch ermahnt, aufzuhören, Umgang mit
jemandem zu haben, der unordentlich und unkorrekt wandelt, aber es nicht verdient, völlig
aus der Gemeinschaft entfernt zu werden. Paulus schrieb an die Versammlung in Thessalonich
darüber: Hört auf, Umgang mit ihm zu haben, damit er beschämt werde. Und doch
betrachtet ihn nicht als einen Feind, sondern ermahnt ihn weiterhin ernstlich als einen
Bruder" (2Th 3:6, 11, 13-15).
Doch bezüglich eines Menschen, der Christ war, aber später der Christenversammlung den
Rücken kehrte oder ausgeschlossen wurde, gebot der Apostel Paulus, keinen Umgang
mehr mit" ihm zu haben; und der Apostel Johannes schrieb: Nehmt ihn niemals in
euer Haus auf, noch entbietet ihm einen Gruß" (1Ko 5:11; 2Jo 9, 10).
Wenn jemand, der ausgeschlossen wurde, aufrichtige Reue zeigt, kann er wieder in die
Versammlung aufgenommen werden (2Ko 2:5-8). Auch das ist ein Schutz für die Versammlung,
denn es bewahrt sie davor, von dem einen Extrem, eine verkehrte Handlungsweise zu dulden,
in das andere Extrem zu verfallen, hart und unversöhnlich zu sein, und schließlich vom
Satan überlistet zu werden (2Ko 2:10, 11).
*** it-2 S. 1375-1376 Zurechtweisung ***
ZURECHTWEISUNG.
Das, was jemandem zum Bewußtsein bringen soll, daß er einen Fehler begangen hat, und ihn
veranlassen soll, diesen zuzugeben und zu korrigieren. Im Gegensatz zur Zurechtweisung
kann jemand durch Schelte getadelt werden, ohne daß dabei eine Schuld nachgewiesen wird.
(Siehe SCHELTE[N].) Das hebräische Verb jachách (zurechtweisen, rügen) ist ein Ausdruck
aus der Rechtsprechung und wird auch mit zur Rechenschaft ziehen" (Jes 37:4)
und die Dinge richtigstellen" (Jes 1:18; 2:4) wiedergegeben. Der entsprechende
griechische Ausdruck ist elégcho (sprich: eléncho). Beide Wörter vermitteln oft den
Gedanken: jemand einer Sünde überführen und ihn zur Reue aufrufen. Über den Gebrauch
von elégcho als häufige Übersetzung von jachách in der Septuaginta heißt es in dem
Theologischen Wörterbuch zum Neuen Testament (herausgegeben von G. Kittel, Bd. II, 1935,
S. 471), daß damit die Zucht und Erziehung des Menschen durch Gott als Ausfluß
seiner richterlichen Tätigkeit" bezeichnet wird. Dabei umfaßt der Begriff der
Zucht alle Stufen und Maßnahmen der Erziehung von der Überführung des Sünders bis zur
Züchtigung und Bestrafung, von der Erziehung des Frommen durch harte Zuchtmittel bis zu
seiner Zurechtweisung im Sinne der Lehre und Mahnung."
Wann benötigt. In Gottes Gesetz für Israel wurden Personen, gegen die sich jemand
vergangen hatte, ermahnt: Du sollst deinen Bruder in deinem Herzen nicht hassen. Du
solltest deinen Genossen auf jeden Fall zurechtweisen, damit du nicht mit ihm zusammen
Sünde trägst" (3Mo 19:17). Man durfte nicht zulassen, daß Groll gegen den Bruder,
der einen Fehltritt begangen hatte, im Herzen schwelte. Der Bruder mußte zurechtgewiesen
werden mit dem Ziel, ihn aus seiner Sünde zu befreien. Dieser moralischen Verpflichtung
nicht nachzukommen konnte dazu beitragen, daß weitere Sünden begangen wurden, und
derjenige, der seinen Gefährten nicht zurechtwies, war für diese Sünden
mitverantwortlich. (Vgl. Mat 18:15.)
Manchmal müssen Älteste als Vertreter der Versammlung Personen, die eine schwere
Missetat begangen haben, zurechtweisen, und das sogar in der Gegenwart anderer, die von
der sündigen Handlungsweise Kenntnis haben. Solche Zurechtweisung ist nicht nur für die
vorgesehen, die dafür empfänglich sind. Älteste werden auch aufgefordert, die
Widersprechenden zurechtzuweisen" und diejenigen, die Widerspenstige" und
eitle Schwätzer" sind, mit Strenge zurechtzuweisen" (1Ti 5:20; Tit
1:9, 10, 13).
Zurechtgewiesen zu werden kann von Nutzen sein; dennoch werden die Bemühungen von jemand,
der Zurechtweisung erteilt, nicht immer geschätzt. So heißt es in Sprüche 9:7, 8
warnend: Wer den Spötter rügt, holt für sich Unehre, und wer einem Bösen eine
Zurechtweisung erteilt ein Makel an ihm. Weise einen Spötter nicht zurecht, damit
er dich nicht haßt. Erteile einem Weisen eine Zurechtweisung, und er wird dich
lieben."
Richtige Einstellung. Da die Heilige Schrift von Gott inspiriert ist, ist jede gut darauf
gestützte Zurechtweisung in Wirklichkeit eine Zurechtweisung von ihm (2Ti 3:16). Jehovas
Zurechtweisung ist ein Ausdruck seiner Liebe und sollte nicht verabscheut oder verworfen
werden (Spr 3:11, 12). Aus Zuneigung zu den Gliedern der Christenversammlung sorgt Jesus
Christus, ihr Haupt, dafür, daß durch geistig befähigte Männer die nötige
Zurechtweisung erteilt wird (Off 3:14, 19). Weise Menschen sind sich dessen bewußt, daß
'die Zurechtweisungen der Zucht der Weg des Lebens sind' (Spr 6:23).
Der sündige Mensch neigt dazu, sich über Zurechtweisung und über den menschlichen
Diener, durch den sie vielleicht erteilt wird, zu ärgern. Dieser Neigung nachzugeben
bedeutet jedoch eine Erniedrigung auf die Stufe eines vernunftlosen Tieres, das kein
sittliches Unterscheidungsvermögen besitzt, wie der inspirierte Spruch zeigt: Wer .
. . Zurechtweisung haßt, ist vernunftlos" (Spr 12:1). Im Gegensatz dazu schrieb der
Psalmist David, der selbst wiederholt zurechtgewiesen wurde: Sollte der Gerechte
mich schlagen, es wäre liebende Güte; und sollte er mich zurechtweisen, es wäre Öl auf
das Haupt, das mein Haupt nicht zurückweisen möchte" (Ps 141:5).
Geschrieben von gert am 11. Dezember 2005 16:40:57:
Als Antwort auf: Re: Dank Antwort und Frage an L. geschrieben von ... am 11. Dezember 2005 16:24:58:
Wo steh in der Bibel, daß man Schriften aus der WELT nicht lesen darf?? Heisst es nicht vielmehr, das man nach Weisheit und Wissen streben soll? Und wie soll man das bewerkstelligen, wenn man seinen Fuss in keine Bibliothek setzten darf, weil alles was dort geschrieben steht, babylonisch verunreinigt ist? Wo steht in der Bibel was von Paranoia, und Gedankenkontrolle.?
Geschrieben von anonym am 11. Dezember 2005 21:04:09:
Als Antwort auf: Re: Dank Antwort und Frage an L. geschrieben von gert am 11. Dezember 2005 16:40:57:
Hallo gert
L. hat am Anfang eigentlich recht intelligente Beiträge gebracht.
Zwischendrin tat er so als könne er nicht bis drei zählen.
Aus seinen Antworten auf meine Fragen kann man dann aber sehen dass er genau weiß wovon
er spricht.
Ich war positiv überrascht als man andeutungsweise erkennen konnte dass er sich mit der eigentlich üblichen regelkonformen Konsequenz, mich zu Verteufeln, nicht 100% identifizieren wollte.
Auf der einen Seite ist er wirklich sauer auf mich und das kann
ich ihm nicht verübeln.
Er würde mich gerne mundtot" machen.
Auf der anderen Seite erkennt er, dass er sich damit selber, um seine Freiheit beraubt
ob nun als Wachtturm-Korrespondent" oder privat - Nachforschungen zu
betreiben.
Er erkannte die Verletzung eines Menschenrechtes durch den Aufruf zur Denunziation trotz
Datenschutz.
Ein Grundrecht das natürlich auch für den Schutz seiner Daten gilt.
Banken, Anwaltskanzleien, Ärzte, Notariate, Stadt und Gemeinde, Büchereien,
Telefongesellschaften.
Darum ging es mir bei meinen Fragen allerdings nicht.
Ich hätte Dir am liebsten schon auf Deine erste Reaktion geantwortet.
Auch ist Dir schon längst Bewusst geworden, worauf ich mit meinen Fragen hinaus wollte.
Ich konnte Dir aber nicht antworten weil ich Dir durch L. beweisen wollte dass dies
tatsächlich so gehandhabt wird.
Ich wollte Dir dies erst reell begreifbar machen.
Die Konsequenzen hast Du schon ansatzweise erkannt.
Die Wirklichkeit ist aber immer schlimmer als jedes geschriebene Wort.
Ich möchte hier L." und " dafür Danken das sie mitgeholfen haben Dir etwas zu Demonstrieren:
Du hast mich einmal gefragt:
Die Wachtturm Gesellschaft könne einem doch nicht das Lesen verbieten".
An den Antworten von " und L. kannst Du erkennen:
Sie verbieten Dir nicht nur einen tatsächlichen Fehltritt, wie das
Lesen.
Sie verbieten Dir nicht nur den reinen Besitz etwas Falschem.
Sie verbieten dir das Denken.
In dem Buch 1984 von George Orwell wurde dies Gedankenverbrechen" genannt.
Der pure Besitz der falschen Bücher berechtigt zum Ausschluss.
Zweifel haben darfst Du, Du darfst aber nicht mit anderen darüber reden.
Dein Zweifel darf aber nur durch erlaubte" Literatur behoben werden.
Wird Dein Zweifel dann zu einer Überzeugung die nicht konform mit der aktuellen
Lehrmeinung ist und die natürlich regelmäßig, wie eine Fahne im Wind angepasst
werden muss wirst Du Ausgeschlossen.
Das nennt sich Schritthalten mit der Neuen-Welt-Gesellschaft".
Um dies erst richtig zu Verankern wird ein dichtes Netzwerk der Angst vor Denunziation
gesponnen.
PunktPunktPunkt" meinte zu Recht irgend wo muss jemand doch darüber
gesprochen haben".
Gedankenlesen können die Ältesten nicht.
Aber das Irgendwo könnte Zuhause sein vor den eigenen Kindern, das könnte aber
auch durch Entscheidungen sichtbar werden.
Was, wen Du Aktien von BeateUse" besitzt und ein Bruder arbeitet bei Consors?
Was wenn Du dich aufgrund irgendwelcher Krankheiten wegen Tablettensucht behandeln lässt,
und eine Schwester ist dort Arzthelferin?
Was wenn Du Dir Bücher über eine Universitätsbücherei Ausleihst weist aber nicht das
die Tochter einer Familie aus Deiner Versammlung in der Fernleihe Arbeitet?
Dabei ist es gar nicht so wichtig dass jemand wirklich denunziert wird.
Die Furcht davor genügt.
Inwieweit darf ich also denken, das 1914 um es mit einem
Kraftausdruck von Franz Josef Strauß zu formulieren -Ausgesprochen blühender
Blödsinn" ist?
Inwieweit darf ich also denken das eine Blutfraktion erlaubt ist oder nicht?
Hier beantworte ich damit auch die Frage von L.
WT 1988 15. 3. S. 17
Voller Vertrauen als Mitarbeiter Jehovas dienen:
Der Selbstzensur unserer Gedanken kommt große Bedeutung zu.
WT 1988 15. 3. S. 17
Voller Vertrauen als Mitarbeiter Jehovas dienen:
Aber oft führen derartige Gedanken zu schlechten Handlungen. Statt in Gedanken bei solchen Dingen zu verweilen, sollten wir Selbstbeherrschung, eine Frucht des heiligen Geistes, üben und über die Dinge nachsinnen, die in Philipper 4:8 aufgeführt werden (Galater 5:22, 23).
WT 1978 1. 1. S. 30-31
'Ergrimme nicht gegen Jehova'
Angesichts dieser Gefahr gibt die Bibel den Rat: Mehr als alles sonst, was zu behüten ist, behüte dein Herz, denn aus ihm sind die Quellen des Lebens" (Spr. 4:23). Wenn wir besonnen bleiben und unseren Weg nicht durch unvernünftiges Handeln oder törichtes Denken verdrehen, werden wir unser Gleichgewicht bewahren können (1. Petr. 1:13).
Erwachet 22.Mai 1969 Seite 4
Freiwillige oder erzwungene Gedankenkontrolle"
Den Christen gibt Gottes Wort den guten Rat, eine freiwillige
Gedankenkontrolle" auszuüben: Was irgend wahr, was irgend von
ernsthaftem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert ist,
worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes
gibt, diese Dinge betrachtet weiterhin." (Phil. 4:8) Mit welch guten Dingen ist unser
Geist dann beschäftigt!
Die freiwillige Gedankenkontrolle" erfordert Wachsamkeit und Selbstzucht. Ganz
besonders erfordert sie, daß man seine Gefühle im Zaume hält. Hat dich jemand
geringschätzig behandelt oder dich durch Worte oder Taten verletzt? Dann brüte nicht
darüber nach, sondern übe eine freiwillige Gedankenkontrolle" aus, indem du
dich zwingst, über etwas anderes nachzudenken. Vielleicht gerätst du in eine große
Versuchung? Dann übe eine freiwillige Gedankenkontrolle" aus, und verbanne
alle Gedanken daran, bevor du ein übermächtiges Verlangen entwickelst, das dich
veranlaßt zu sündigen. Matth. 26:41; Jak. 1:14, 15.
Es ist weise, eine freiwillige Gedankenkontrolle" auszuüben. Du wirst dadurch
nicht nur zufriedener und glücklicher, sondern es gereicht auch den Menschen zum Nutzen,
mit denen du Umgang pflegst. Vor allem aber trägt es dir die Gutheißung des Schöpfers
ein. Spr. 27:11; Mal. 3:16.
WT 2000 15. 2. S. 29
Kyrillos Lukaris Ein Mann, dem die Bibel lieb und teuer war
Wieder einmal hatten die herrschenden Geistlichen Bemühungen unterdrückt, dem Volk Gottes Wort näherzubringen. Sie brachten mit aller Gewalt eine Stimme zum Schweigen, die auf verschiedene Irrtümer ihrer unbiblischen Glaubensansichten aufmerksam gemacht hatte. Sie gehörten zu den schlimmsten Feinden der Religionsfreiheit und der Wahrheit. Leider tritt eine solche Haltung noch heute in verschiedenen Formen zutage. Dies ist ein ernüchterndes Beispiel dafür, was geschieht, wenn Geistliche Intrigen spinnen, die die Gedankenfreiheit und die freie Meinungsäußerung behindern.
Erwachet 1994 8. 6. S. 21
Ist die Bibel gegen Gedankenfreiheit?
Die Bibel ermuntert dazu, den Verstand voll einzusetzen, allerdings
nicht ungezügelt. Die Verantwortung dafür, daß das Denken im Einklang mit dem Denken
Jehovas bleibt, liegt jedoch bei jedem einzelnen Christen, nicht bei der Versammlung. Als
zahlreiche Epheser in aller Öffentlichkeit ihre spiritistischen Praktiken aufgaben und
Christen wurden, übernahm es nicht Paulus, ihre Bücher zu verbrennen, sondern
viele von denen, die Zauberei getrieben hatten, brachten ihre Zauberbücher herbei
und verbrannten sie vor aller Augen" (Apostelgeschichte 19:19, EÜ). Warum hielten
diese Christen es für nötig, ihre eigenen Bücher zu verbrennen?
Die erste Verteidigungslinie
Betrachten wir einmal folgende Veranschaulichung. Eine erfolgreiche Verteidigung im Krieg
besteht oftmals aus mehreren Verteidigungslinien. Kein guter General würde irgendeine
dieser Linien für unbedeutend halten und sie ohne Kampf aufgeben. Im Kampf eines Christen
gegen die Sünde gibt es ebenfalls mehrere Verteidigungslinien.
In Jakobus 1:14, 15 heißt es: Jeder wird versucht, wenn er von seiner eigenen
Begierde fortgezogen und gelockt wird. Wenn dann die Begierde befruchtet ist, gebiert sie
Sünde." Eine falsche Begierde gedanklich zu nähren ist der erste Schritt in
Richtung Sünde. Somit besteht die erste Verteidigungslinie darin, die Begierde nicht zu
nähren seine Gedanken zu kontrollieren.
Wegen dieser Verbindung zwischen Gedanken und Handlungsweise sagt die Bibel warnend:
Haltet euren Sinn auf die Dinge droben gerichtet, nicht auf die Dinge auf der
Erde" (Kolosser 3:2). Wenn Christen es ablehnen, sich gedanklich mit Unmoral,
Spiritismus oder Abtrünnigkeit zu beschäftigen, dann nicht, weil sie fürchten, die
biblischen Wahrheiten könnten dabei den kürzeren ziehen, sondern, weil sie alles
vermeiden möchten, was sie zu einer sündigen Handlung bewegen könnte.
'Alle Dinge sind bloßgelegt'
Liebe zu Jehova und Achtung vor seiner Fähigkeit, unsere Gedanken zu kennen, ist ein
weiterer wichtiger Grund, warum man sein Denken kontrollieren sollte. Stellen wir uns vor,
ein teurer Freund oder naher Verwandter würde auf Schmutz oder Staub außerordentlich
sensibel reagieren. Würden wir ihn dann nicht mehr zu uns einladen, weil wir keine
zusätzliche Arbeit haben wollten? Würden wir uns nicht aus Liebe zu ihm besonders
anstrengen, alles sauberzuhalten? Jehovas Sensibilität für unsere geheimsten Gedanken
wird in Psalm 44:21 beschrieben: Er weiß um die Geheimnisse des Herzens."
Gemäß den Worten des Paulus sind wir für diese Gedanken rechenschaftspflichtig.
Es gibt keine Schöpfung, die vor seinen Augen nicht offenbar ist, sondern alle
Dinge sind nackt und bloßgelegt vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft zu geben
haben" (Hebräer 4:13; Psalm 10:4; Sprüche 6:16, 18).
Hiob anerkannte, daß der Mensch Gott gegenüber für seine Gedanken verantwortlich ist.
Hiob . . . opferte Brandschlachtopfer . . .; denn Hiob sprach: Vielleicht
haben meine Söhne gesündigt und haben in ihrem Herzen Gott geflucht' " (Hiob 1:5).
Wenn man bewußt eine verkehrte Handlung in Erwägung zieht, könnte Jehova das bereits
als eine Sünde betrachten. (Vergleiche 2. Mose 20:17.)
Wahre Gedankenfreiheit
Die Bibel ermuntert alle Christen, sich zum Ziel zu setzen, 'jeden Gedanken
gefangenzunehmen, um ihn dem Christus gehorsam zu machen' (2. Korinther 10:5). Dieses Ziel
erreicht man nicht durch Verbote von religiösen Führern, sondern dadurch, daß man
Selbstbeherrschung übt und Jehova sowie seine Grundsätze liebt und versteht. Mit dem
Erreichen dieses Ziels erlangen wir wahre Gedankenfreiheit, die lediglich von
gottgefälligen Maßstäben begrenzt wird und uns das gute Gefühl vermittelt, Jehova
sogar durch unsere Gedanken Freude zu bereiten.
Erwachet 1995 8. 4. S. 30
Leserbriefe
Gedankenfreiheit Bisher ließ ich meine Gedanken häufig einfach
schweifen und bei unangebrachten Dingen verweilen. Daher war ich über die Aussagen in dem
Artikel Ist die Bibel gegen Gedankenfreiheit?" [8. Juni 1994] ziemlich
erstaunt. Mir war nicht bewußt, daß es in den Augen Jehovas eine Sünde ist, wenn man
sich in Gedanken absichtlich mit einer verkehrten Handlung befaßt. Ich danke Jehova für
den ehrlichen Rat, der mir helfen wird, meine Gedanken wieder in die richtige Bahn zu
lenken.
J. P., Philippinen
In zwei Beiträgen der eintausendneunhundertvierzehn Sakrilege werde ich
noch darauf eingehen.
Dem Aufruf zum Denunzieren und der Praxis des Ausschließens in Verbindung mit
Gedankenverbrechen.
Machen wir es nicht schlimmer als es ist.
Aber nehmen wir mal an, es ist immer noch der Herzenswunsch von L. mich aus der
Gemeinschaft der Versammlung zu entfernen.
Er erträgt nicht das ich obwohl ich die Lehre von 1914 ablehne neben ihm im
Saal sitze.
Vielleicht bin ich sein Kollege im Dienstamt.
Vielleicht bin ich Vollzeitdiener.
Vielleicht sieht er mich als seinen Vorgesetzten und ich stehe seiner Karriere im Weg.
Vielleicht glaubt er von höherer Stelle den Auftrag bekommen zu haben mich aus der
Gemeinschaft zu entfernen.
Bin ich nicht Schuld daran das der Segen in der Versammlung fehlt?
Egal wie, er erträgt es nicht das ich glücklich und braungebrannt neben ihm sitze und ungestraft 1914 als Ausgesprochen-blühenden-Blödsinn bezeichnen darf.
L. meint Gott einen Gefallen zu tun wenn er mich steinigt.
Ich gehe mit L. nicht in den Dienst weil ich weiß dass er mich nicht sonderlich mag.
Aber meine Frau geht mit der Freundin der Frau von L. in den Dienst.
Und es kommt wie es kommen musste sie unterhalten sich über 1914.
Das schlägt in den Augen von L. dem Fass den Boden aus.
Nun ist aber reines Hörensagen kein Ausschlussgrund.
Also ruft mich L. in der ganz normalen Ausübung seines Amtes mit einem
anderen Ältesten, nennen wir ihn Bruder Jungundängstlich", in den Nebensaal
und schließt die Tür.
Schließlich bin ich Vollzeitdiener und die bedürfen regelmäßig der Ermunterung.
Das Ermunterungsgespräch ist wie immer freundlich, kameradschaftlich, schulterklopfend.
Nach dem Gesprächsende verlässt Bruder Anonym den Nebensaal und Bruder
L. bittet Bruder Jungundängstlich, der ja noch unerfahren ist und einiges lernen muss,
für einen Augenblick in dem Nebensaal zu bleiben.
Wieder schließt er die Tür.
Er hat extra für den jungen Bruder drei Bibeltexte hergerichtet die drei elementare Dinge belegen.
1. Die zersetzende Gefahr des Sektierertums
2. Die Schuld deren sich Bruder Jungundängstlich schuldig machen würde wenn er nicht
seiner Aufgabe nachkäme die Versammlung rein zu erhalten.
3. Der Verfehlung deren Bruder Anonym sich schuldig gemacht hat er glaubt nicht an
1914. Bruder L. eröffnet Bruder Jungundängstlich das er Bruder Anonym seine
Dienstvorrechte entziehen und aus der Gemeinschaft ausschließen möchte.
Er macht Bruder Jungundängstlich unmissverständlich klar dass er von ihm erwartet, dass
er ihn in dieser Sache unterstützt.
Sollte er das nicht tun setzt er sich dem Verdacht der Mittäterschaft aus.
Mit allen Konsequenzen.
Oder will er etwa auch den Sauerteig in der Versammlung fördern?
Geht nicht die Frau von Bruder Jungundängstlich regelmäßig mit Schwester Anonym in den
Dienst?
Könnte es sich nicht hier schon um eine Sektiererische verschwörung handeln?
Außerdem kann Bruder Jungundängstlich dabei auch etwas für seinen Werdegang als
Ältester lernen.
L. will den Anschein eines Ordentlichen Verfahrens wahren.
Also braucht er Zeugen.
Dazu fragt er Bruder Jungundängstlich: hast Du Bruder Anonym vorhin auch sagen
hören das 1914 nur eine Spekulation ist?"
Damit stellen die beiden Ältesten die Sache so dar, das Anonym gestanden hat.
Die beiden Ältesten sind somit die zwei Zeugen.
Sie werden auch die Freundin seiner Frau wegen dem Gespräch mit Schwester Anonym als
Zeugin laden.
Nun geht er von Bruder zu Bruder und Schwester zu Schwester in der
Versammlung und fragt:
Hat Bruder Anonym mit euch schon einmal über 1914 gesprochen"
Dies hat zwei Positive Effekte.
Erstens der Ruf von Bruder Anonym ist quasi von einem Moment zum anderen ruiniert und
Zweitens ab sofort wird ein Teil der Versammlung den Fall mit einem gewissen
wohligen schauern" beobachten.
Bruder L. muss feststellen das sich niemand findet der Bruder Anonym
denunzieren will.
Wobei die Ältesten die entstandene Unruhe in der Versammlung nicht leugnen können.
Jetzt setzt sich aber jeder Ankläger der Gefahr aus, selber der
Falschanklage beschuldigt zu werden.
Entweder weil der Angeklagte seine Unschuld beweisen kann oder wenn er in der Verhandlung
glaubhaft bereuen würde.
Deswegen führt Bruder L. das Komitee selber.
Er ist dann geschädigtes Opfer, Kronzeuge, Gesetzgeber (darauf komme
ich gleich zurück), Ankläger, Geschworener, Richter und Henker in einer Person.
Warum sage ich Gesetzgeber?
Weil der Angeklagte wenn er nicht zufällig selber Ältester ist, nicht in Besitz des
Regelwerkes ist nach dem er gerichtet werden soll.
Da der Angeklagte weder das Recht hat in das Regelwerk nach dem er verklagt wird Einsicht zu nehmen noch eine zweite Person als seine Rechtsvertretung zur Wahrung seiner Rechte hinzu ziehen darf, bleibt dem Ankläger die willkürliche Auslegung und Anwendung der Gesetze überlassen.
Das Reden über das Verfahren oder deren Anklagen ob berechtigt oder nicht - mit dritten in der Versammlung oder der eigenen Familie führt erneut zu schwerwiegenden Sanktionen und Verurteilungen. Dies bringt den zu unrecht Angeklagten mit Begriffen wie Unruhestiften oder Zwietrachtsehen erschwerend in die Gefahr Verurteilt zu werden.
Nur so kann er sichergehen das das Opfer - das sich sicherlich wehren wird - nicht an jemanden gelangt der seiner Verteidigung gehör schenkt.
L. unternimmt nun den Nächsten Schritt.
Er lädt in der nächsten Versammlung wieder Anonym in den Nebensaal.
Wieder ist Anonym allein.
Wieder ist Bruder Jungundängstlich als einziger Zeuge zugegen.
Bruder L. eröffnet das Gespräch mit der Frage:
Du weißt doch sicher weswegen wir Dich hereingerufen haben?"
Sagt Anonym Ja" ist die Anklage eröffnet.
Sagt er nein gilt er als Reuelos.
Egal wie Bruder L. sagt:
sicherlich ist dir die Unruhe in der Versammlung Aufgefallen."
Er hat sich drei Bibeltexte hergerichtet die folgende drei Punkte betonen:
Erstens: Frieden und Einheit in der Versammlung sind wichtig
Zweitens: Die Lehren des Treuen und Verständigen Sklaven sind von Gott durch den Heiligen
Geist gegeben.
Drittens: Dienstvorrechte setzen einen einwandfreien Wandel voraus
L. sagt also zu Anonym: Du siehst doch sicherlich ein das Du unter diesen Umständen kein Vollzeitdiener mehr sein kannst".
Er bietet Anonym an sich freiwillig von den Dienstvorrechten zurückzuziehen um einer unschönen Verhandlung aus dem Weg zu gehen.
Da Vorrechte" wie z.B. Dienstvorrechte willkürlich von den
Ältesten entzogen werden können - Es gibt keine Stelle bei der man gegen ein
Vorrechtsentzug und dem damit verbundenen Gesichtsverlust Protest einlegen könnte (ob nun
ein Vergehen vorlag oder nicht) - wird nun in der darauf folgenden Versammlung ein
Programmpunkt mit etwa zehn Minuten gehalten indem dem es um die Wichtigkeit der Einheit
in der Versammlung und den zersetzenden Einfluss des Sektierertums geht.
Am Ende des Vortrages wird von dem Vorsitzführenden Aufseher die Bekanntmachung
vorgelesen das Bruder Anonym von seinem Vorrecht des Vollzeitdienstes entbunden wurde und
das er von seinem Ältestenamt entbunden wurde.
An dieser Stelle will ich die Sichtweise von Bruder L. verlassen.
Ab hier gibt es nur noch ein Gesichtspunkt.
Nämlich den des Angegriffenen.
Es gilt Konfliktstrategien zu entwickeln.
Regeln einzuhalten.
Regeln zu Brechen.
Regeln wie zum Beispiel:
Es gibt nur den Ernstfall.
Mag einem das alles auch noch so lächerlich vorkommen.
Die Reaktion das sei doch alles lächerlich" ist grundverkehrt.
Der Fall ist nur Fiktiv.
Je nach tatsächlicher Sachlage gilt es dann zu Reagieren.
Es handelt sich hier um gängige Spielregeln.
Ich habe noch nicht davon gesprochen wenn der Ankläger die Regeln zu
seinen Gunsten beugt.
Woher soll ein Angeklagter wissen das ihm Recht oder Unrecht passiert, wenn er die Gesetze
nicht kennt nach denen er Verurteilt wird.
Wohlgemerkt ich spreche nur von Gedankenverbrechen.
Anonym hat nicht geklaut.
Er hat kein Ehebruch begangen.
Mit keinen Drogen gedealt.
Genau genommen war er nur L. im weg.
Gert in einem hast Du Unrecht.
Du sagst die Bedrohung wäre nie zu greifen aber spürbar im Raum.
Sie ist zu greifen.
Realität.
Warum schreibe ich hier anonym?
Was L. angeht ist Ausschließen dann wie Lakritzessen
- man muss immer weitermachen
wegen dem schlechten Nachgeschmack.
KRIEG IST FRIEDEN
FREIHEIT IST SKLAVEREI
UNWISSENHEIT IST STÄRKE
(George Orwell 1984)
Geschrieben von gert am 12. Dezember 2005 12:26:51:
Als Antwort auf: Re: Die Antwort an gert - freiwillige Gedankenkontrolle geschrieben von anonym am 11. Dezember 2005 21:04:09:
Ich versuche mal diplomatisch zu antworten, weil ich kaum die Zeit habe,
mich intensiv mit den internen Problemen zu befassen. ABer ich habe diese
"Athmosphäre" bei den Zeugen intuitiv gespürt. Und alles an mir hat sich
gewehrt. Ich konnte nichts dagegen tun. Es gab körperliche Reaktionen, Zittern,
Schwitzten, lähmende Müdigkeit, etc, die es mir unmöglich machten, die Versammlungen
weiter zu besuchen.------ Später habe ich dann diese Emotionen reflektiert. Nicht so sehr
während der Versammlung. Mir halfen bei meiner Auseindersetztung ebenfalls: gezieltes
Aufschreiben kleiner Beobachtungen oder Randbemerkungen, die man normalerwiese
ignoriert,...
"Orwell" hat mir ebenfalls sehr dabei geholfen. Huxley, auf andere Weise. Auch
die weitere Auseinandersetzung mit Schriftstellen der Bibel, bei MOSE, den ich heute ganz
anders verstehe.
Die Bibel lese ich mmer noch, mit wachsendem Intresse. Ich verstehe das meiste davon heute
völlig anders. Und bin auch kein schlechter Mensch geworden.
Geschrieben von anonym am 13. Dezember 2005 00:19:52:
Als Antwort auf: Re: Die Antwort an gert - freiwillige Gedankenkontrolle geschrieben von gert am 12. Dezember 2005 12:26:51:
Hallo gert
Die undiplomatische Antwort hätte mich auch interessiert.
Solltest Du einmal - wie es der Zufall so will - einen Vortrag von mir
hören dann hoffe ich dass Du am Ende der Zusammenkunft zu mir kommst und nur sagst:
Bei Deinem Vortrag habe ich gezittert und geschwitzt"
Die lähmende Müdigkeit heben wir uns doch am besten für den öffentlichen Vortrag am Bezirkskongress auf ;-)
Obwohl es eine nahe liegende Tatsache ist, das der Versammlungsschlaf der gesegnetste Schlaf ist.
Aber Vorsicht! Bekanntlich bestätigen die Ausnahmen die Regel:
(Apostelgeschichte 20:9)
Ein gewisser junger Mann namens Eutõchus, der am Fenster saß, fiel in einen tiefen
Schlaf, während Paulus weiterredete, und im Schlaf zusammensinkend, fiel er vom dritten
Stockwerk hinunter und wurde tot aufgehoben
Geschrieben von gert am 13.
Dezember 2005 12:53:29:
Als Antwort auf: Re: Versammlungsschlaf geschrieben von anonym am 13. Dezember 2005 00:19:52:
Aber er wurde wiedererweckt, nicht wahr-.?
Geschrieben von gert am 12. Dezember 2005 12:45:39:
Als Antwort auf: Re: Die Antwort an gert - freiwillige Gedankenkontrolle geschrieben von gert am 12. Dezember 2005 12:26:51:
.....die Idee der Gedankenkontrolle lässt sich natürlich auch
umdrehen. Löst man die "Fessel", und das "Joch", dann rücken Berge
von ihren Stellen, und Inseln verschwinden im Meer, oder?------ Den weiteren Weg müssen
sie alleine gehen. Er ist nicht leicht. Die Welt draussen ist hart und teilweise
unmenschlich, und manchmal denke ich, für einige ist es besser, in einer Gemeinschaft zu
verbleiben, wo sie durch die Gemeinschaft geschützt sind. ----- Aber wie gesagt. SIE
müssen entscheiden. Prüfen sie sich selbst genau, ob sie eine eventuelle Isolation, oder
die "Freiheit" draussen unbeschadet überstehen würden......???
Es ist ihr Leben.
Geschrieben von L. am 12. Dezember 2005 09:08:05:
Als Antwort auf: Re: Die Antwort an gert - freiwillige Gedankenkontrolle geschrieben von anonym am 11. Dezember 2005 21:04:09:
Hi Anonym!
Erst einmal - ich habe überhaupt nicht gegen Dich und Deine Gedanken
bezüglich der 1914-Sache.
Mitlerweile ist es mir auch Banane ob Du ein ZJ bist oder nicht.
Leider fehlt mir momentan die Zeit auf Deine Postings einzugehen, von daher kurz:
In der Realität denkt (fast) jeder ZJ was er will. Es ist zum Teil Bio-Chemisch auch garnicht vermeidbar seine Gedanken in eine andere Richtung abschweifen zu sehen.
Ein Psychotherapeut würde jemandem mit Gedankenzwänge dazu raten seine Gedanken bewußt auf etwas anderes zu richten. Er muß die Konfrontation eingehen und solange diese Expositionsübungen durchführen bis er sein "Gedankenmüll" in Griff hat, oder zumindest auf einMinimum reduzieren.
Gedanken steuern Gefühle!
Ein fiktives Bespiel: Darf ich meiner kleinen Tochter im Imtimbereich waschen? Ja, kein Thema. Gehen dabei die Gedanken in einer falschen Richtung, ist diese Handlung verwerflich!
Eine Handlung, zwei Ergebnisse!
Jemand wird an der Kasse in der Schlange von hinten angerempelt und zur
Seite gedrängt.
Er fühlt sich selbstverständlich verärgert.
Hätte er die gleichen Gefühle der Verärgerung wenn er vorher wüßte, dass der
Anrempler einen unerwarteten Anruf erhielt, das sein Kind im Krankenhaus liegt?
Wir entscheiden selbst was wir denken!
Wenn ich mich ärgere, entscheide ich selbst so zu sein!
Wenn ich mich freue, dann entscheide ich auch so zu empfinden!
Eine andereSache: Ist es eine biblische Pflicht anderen Brüdern
Auskunft zu geben?
Wenn ich ins Nebenzimmer eingeladen werde um interviewt zu werden. "Darf" ich
auch nichts sagen?
Schon mal beobachtet wie oberflächlich und verkrampft sich viele Brüder geben? Das hat schon seinen Grund!
Gruss L.
Geschrieben von Sprüche 4:18 - Johannes 16:13 - Jeremia 31:33,34 am 11. Dezember 2005 23:30:07:
Als Antwort auf: Re: Die Antwort an gert - freiwillige Gedankenkontrolle geschrieben von anonym am 11. Dezember 2005 21:04:09:
WICHTIG:
Keine Unterdrückung von individuellen Gefühlen/Gedanken - würde SeelenMord bedeuten (2.
Kor. 3:17; 13:8) !!!
Geschrieben von ... am 11. Dezember 2005 08:26:17:
Als Antwort auf: Re: Dank Antwort und Frage an L. geschrieben von anonym am 10. Dezember 2005 14:03:02:
Ja Selbstverständlich
Apostelgeschichte 19:19
Bücher über Spiritismus, Schriften Abtrünniger, pornographische Literatur
Bild Wachtturm 15.3.86 Seite 12
Vernichtest Du wohlweislich die Schriften Abtrünniger?
Geschrieben von Drahbeck am 10. Dezember 2005 07:27:18:
Als Antwort auf: Re: geschrieben von L. am 10. Dezember 2005 04:58:56:
"Der Deibel ist halt auch kein Analphabet!"
Es leben also gemäß dieser "Logik" die Analphabeten.
Schwarz-weiß-Malerei. Durchaus nicht untypisch für Zeugen Jehovas,
werden sie mit etwas konfrontiert, was in ihrem begrenzten Horizont eigentlich nicht
vorkommt.
Da muss dann der Pferdefußschwanzige wieder mal herhalten.
Geschrieben von L. am 10. Dezember 2005 22:57:13:
Als Antwort auf: Re: geschrieben von Drahbeck am 10. Dezember 2005 07:27:18:
Man könnte also gemäß Ihrer Ideologie stets schlußfolgern, dass Menschen die an die Existenz Satans glauben, einen begrenzten geistigen Horizont besitzen?!
Ah, ja. Ist das nicht auch eine Art von Scharz/Weiß-denken?
Geschrieben von Drahbeck am 11. Dezember 2005 00:56:03:
Als Antwort auf: Re: geschrieben von L. am 10. Dezember 2005 22:57:13:
Zum Thema in der Wikipedia gelesen:
Der außerdem oft verwendete Begriff Luzifer ist nichtchristlichen Ursprungs: In der Antike war Luzifer der Name für den Planeten Venus; im antiken Babylon wurde die Venus als "Tagesstern, Sohn der Morgendämmerung" oder auch "Morgenstern" oder "Abendstern" bezeichnet. Die römische Mythologie kennt Luzifer als Sohn der Aurora, der Göttin der Morgenröte. In der griechischen Mythologie ist die Göttin Eosphorus bzw. Eos das Gegenstück zu der römischen Aurora. Und auch hier hatte diese Göttin einen Sohn, welcher Phosphoros (griech. "Lichtbringer") hieß. Dieser entspricht also dem römischen Lucifer (lat. "Lichtbringer"). Da in Jesaja 14,12 ein aus den Himmeln hinabstürzender "Engel (eigentlich Cherub, s.u.) der Morgenröte" Erwähnung findet, konstruierten die Kirchenväter eine Parallele zu der römischen Gottheit und gaben diesem ebenfalls den Namen Luzifer ...
Die volkstümliche Darstellung des christlichen Teufels leitet sich oft auf ursprünglich heidnische Götter zurück. Es besteht eine weitgehende äußere Übereinstimmung mit dem griechischen Gott Pan. Der Teufel wird meist schwarz und behaart, mit Bocks- oder Pferdefen, Hörnern, einem Schwanz, hässlichem Gesicht und langer Habichtsnase dargestellt. Bei seinem Verschwinden hinterlässt er demnach einen argen Gestank. Der angebliche Wohnort des oder der Teufel ist die Hölle. Der Begriff Hölle wiederum ist von dem Namen der germanischen Unterwelt Hel abgeleitet (die Herrscherin über diese Unterwelt trägt ebenfalls den Namen Hel).
Nicht selten begegnet man auch der Analogie Teufelsglaube und Hexenwahn. Wobei eines das andere bedingt.
Ein Beispiel wohin den diese Art dogmatischer Weltsicht führt, auch in dem nachfolgenden Link:
www.infosekta.ch/is5/gruppen/gdve_flam1999.html
Geschrieben von L. am 11. Dezember 2005 11:55:09:
Als Antwort auf: Re: geschrieben von Drahbeck am 11. Dezember 2005 00:56:03:
Des Meisters Täuschung.
Und Gott sitzt auf einer Wolke und trägt einen langen weißen Bart?
Geschrieben von Drahbeck am 11. Dezember 2005 12:02:10:
Als Antwort auf: Re: geschrieben von L. am 11. Dezember 2005 11:55:09:
Wie "einige" sich den Weg "Himmelwärts"
vorstellten.
Geschrieben von anonym am 10. Dezember 2005
10:42:05:
Vier Bruchstücke in Sachen Blut die mir bei der Antwort die ich gerade an gert schreibe, in die Hände fielen:
----------Bruchstück 1 --------------
Watchtower, 15. April 1909, S. 4374 (Englisch)
Hier wird auf Apostelgeschichte 15 Bezug genommen:
Es war nicht beabsichtigt, dass die Enthaltsamkeit von diesen Dingen sie zu Christen
machte, denn nur an Christus glauben, sich ihm weihen und sich bemühen, in seinen
Fußstapfen zu gehen, konnte sie zu Christen machen ... Die hier empfohlenen Dinge waren
notwendig, um weiterhin zu der Gemeinschaft des 'Leibes' aus Juden und Heiden zu gehören
... Etwas Ähnliches trifft auf das Blutverbot zu. Den Juden war es verboten ... Diese
Verbote galten nie für die Heiden, denn sie standen nicht unter dem Gesetzesbund; doch
die Vorstellungen der Juden hierzu waren so tief verankert, dass um des Friedens der
Kirche willen auch die Heiden sich an diese Dinge halten sollten.
Dies würde die Einschätzung der Zeitzeugen stützen das man die Sache
in etwa wie die Juden es taten handhabte.
Den Artikel habe ich noch nicht in den Deutschen Ausgaben gefunden.
------------------Bruchstück 2 ---------------------
Der Fall George West aus dem Jahre 1982.
George West war ein älterer Zeuge, der zur Versammlung der Zeugen
Jehovas in Maynard in Massachusetts gehörte. Er bekam Knochenkrebs und ließ mit der Zeit
so in seinen Kräften nach, dass er als hoffnungsloser Fall ins Krankenhaus musste. Sein
Kopf wurde in einer Fixierungseinrichtung gehalten, weil seine Halswirbel nicht mehr das
Gewicht tragen konnten.
Älteste der Ortsversammlung hörten, dass George West sich einer Bluttransfusion
unterzogen hatte, und unternahmen mehrere Versuche, trotz seiner sehr schlechten
Verfassung und gegen den Willen seiner Frau mit ihm zu reden. Eines Abends hatten sie
Erfolg damit, und unter Verhör gab er zu, dass er eine Transfusion erhalten hatte.
Was war sein Grund dafür? Seine Kinder aus einer früheren Ehe hatten von seinem nahen
Tod erfahren und ihn telefonisch wissen lassen, dass sie aus dem mittleren Westen [der
Vereinigten Staaten] kämen, um ihn im Krankenhaus zu besuchen. Er hatte sie seit ihrer
Kindheit nicht mehr gesehen. So entschied er sich, die Transfusion vornehmen zu lassen, um
sein Leben etwas zu verlängern und noch einmal mit den Kindern zusammen sein zu können.
Die Ältesten entzogen George West nur Tage, bevor er starb, die Gemeinschaft.
----------------------Bruchstück 3 -------------------
In Sachen Gesundheit und medizinischer Behandlung Entscheidungen
vorzugeben dieses zu verbieten und jenes zu erlauben heißt, sich auf gefährlichem Boden
zu bewegen.
In einem Fall erzeugen wir vielleicht eine irrationale Angst, in einem anderen Fall wiegen
wir jemanden in falsche Sicherheit.
Weise und bescheiden wäre es, die Verantwortung für die Entscheidung solcher
Alternativen dort zu belassen, wo sie eigentlich hingehört, nämlich beim Gewissen des
einzelnen.
Wachtturm-Artikel über das Blut betonen die kompromisslose" Haltung, die die
Organisation gegenüber dem Blut einnehme, und loben häufig die eigenen Vorgehensweisen
als Schutz der Gesundheit und des Lebens ihrer Mitglieder.
Ohne dabei zu vergessen dies als das Handeln Gottes darzustellen.
Erwachet 1988 8. 10. S. 1-15
Der ganze Erwachte wurde dem Thema Aids gewidmet
Seite 15
Ja, Aids ist am besten zu verhüten, wenn man die Grundsätze, die der Schöpfer
für das menschliche Verhalten festgelegt hat, anerkennt."
Diese Artikel betonen den Schutz aufgrund der Politik der Wachtturm
Gesellschaft in Bezug auf Blutverweigerung.
Eines gilt es dabei jedoch zu berücksichtigen:
Alle jene Bluter, die auf diese Weise infiziert worden waren, steckten sich nämlich in erster Linie durch eine Quelle an, die die Wachtturm Gesellschaft offiziell für zulässig erklärt hatte: Faktor-VIII-Bluterpräparate, gewonnen aus Plasma.
WT 1978 1. 10. S. 31 Fragen von Lesern
Wie verhält es sich aber, wenn sich jemand zur Abwehr einer Krankheit wie zum Beispiel
Diphtherie, Wundstarrkrampf, Virushepatitis, Tollwut und Bluterkrankheit oder bei
Rh-Unverträglichkeit Seruminjektionen geben läßt? Diese Frage fällt in eine
graue Zone". Einige Christen glauben, daß die Aufnahme einer geringen Menge
eines Blutderivats für einen solchen Zweck keine Mißachtung des Gesetzes Gottes
darstellt, ihr Gewissen würde es zulassen. (Vergleiche Lukas 6:1-5.) Andere glauben
indes, aufgrund ihres Gewissens Seren ablehnen zu müssen, weil diese Blut enthalten, wenn
es auch nur eine winzige Menge ist. Wir vertreten daher den Standpunkt, daß jeder
einzelne diese Frage für sich selbst entscheiden muß. Wir ermuntern alle, danach zu
streben, ein reines Gewissen zu bewahren und sich von Gottes Rat, der in seinem Wort zu
finden ist, leiten zu lassen (Ps. 119:105).
Wie Erwachet! vom 22.Oktober 1990 auf den Seiten 7 und 8 zeigt, sind einige Fälle von Aidsinfektion auch aufgrund von Gewebetransplantationen" aufgetreten, die die Organisation ebenfalls als zulässig" bezeichnet.
Erwachet 22.10.1990 Seite 7
Durch verseuchtes Blut wird Aids auf erschreckend wirkungsvolle Weise verbreitet. Gemäß
dem New England Journal of Medicine (14. Dezember 1989) kann eine einzige Blutkonserve
genügend Viren für 1,75 Millionen Infektionen enthalten. Wie das CDC gegenüber
Erwachet! erklärte, haben bis Juni 1990 allein in den Vereinigten Staaten 3 506 Personen
durch Bluttransfusionen, Blutbestandteile oder Gewebetransplantationen Aids bekommen.
Erwachet 1982 22. 9. S. 26
Jehovas Zeugen die chirurgisch/ethische Herausforderung
Die Zeugen sind nicht der Meinung, daß die Bibel direkt etwas über Organverpflanzungen
sagt; daher müssen Entscheidungen über Hornhaut, Nieren oder andere
Gewebetransplantationen von dem einzelnen Zeugen getroffen werden.
All das zeigt, wie töricht und auch vollkommen verkehrt es ist, wenn eine Organisation meint, sie habe die Weisheit und die von Gott verliehene Autorität, ein komplexes Normengefüge mit fachlichen Unterscheidungen zu entwickeln und dieses dann Menschen als verpflichtende moralische Vorschrift aufzwingen zu dürfen, indem für sie entschieden wird, in welchem Fall und unter welchen Umständen eine Sache außerhalb oder innerhalb der persönlichen Gewissensfreiheit liegt.
-----------------Bruchstück 4------------------------
Interessant ist folgender Vergleich.
Ein Bruder aus Griechenland hat darauf hingewiesen, wenn man das Blut als Symbol für
wichtiger nimmt als das Leben selbst, sei das in etwa so, als wenn ein Mann seinem Ehering
(dem Symbol seiner Ehe) mehr Bedeutung gebe als der Ehe selbst oder seiner Frau.
Es ist dann so, als ob er eher den Ehering bewahren wolle, wenn er vor der Wahl steht,
seine Frau oder den Ring zu opfern.
Es sei auch angemerkt, daß Christus eindeutig sagte, das Gesetz sei um des Menschen
willen gemacht, und nicht umgekehrt.
(Markus 2:27) . . .Dann sagte er weiter zu ihnen: Der Sabbat ist
um des Menschen willen ins Dasein gekommen und nicht der Mensch um des Sabbats willen;. .
.
Wenn also Leben auf dem Spiel stand, waren Israeliten nicht verpflichtet, die
Sabbatvorschriften einzuhalten, wenn sonst die Lebensrettung verhindert worden wäre,
selbst dann, wenn es sich um ein Schaf oder um einen Stier handelte.
(Lukas 14:5) Und er sprach zu ihnen: Wer von euch, dessen Sohn oder Stier in einen Brunnen fällt, wird ihn am Sabbattag nicht sogleich herausziehen?.
(Matthäus 12:11-12) . . .Er sagte zu ihnen: Welcher Mensch unter euch, der ein einziges Schaf hat, wird dieses, wenn es am Sabbat in eine Grube fällt, nicht ergreifen und es herausheben? 12 Wenn man alles in Betracht zieht: Wieviel wertvoller ist doch ein Mensch als ein Schaf! Somit ist es erlaubt, am Sabbat etwas Vortreffliches zu tun."
Der Schluss ist vernünftig, dass derselbe Grundsatz auch auf die Vorschriften im mosaischen Gesetz zutrifft.
Dem möchte ich hinzufügen das es die Ältesten waren die jemanden Verurteilten der das Sabbatgesetz Brach um Leben zu Retten nicht Gott.
-----------------------------------------
Wir sagen, Gott verbiete das Essen von Blut deshalb, weil es das Leben
darstelle, das in seinen Augen sehr wertvoll ist, und weil er dem Menschen durch das
Verbot, Blut zu essen, den Wert des Lebens nachdrücklich vor Augen führen wolle.
Die Aufforderung zur Vernunft in meinem letzten Eintrag galt der Frage:
Warum soll das Symbol mehr Wert haben als die Wirklichkeit, für die es steht?
Auch wenn in den meisten Fällen Blutübertragungen nur wenig Wert haben mögen oder sogar schädlich sein können, mag bei einem sehr geringen Prozentsatz der Fälle Blut das einzig mögliche Mittel sein, Leben zu erhalten, bis eine andere Behandlung möglich ist, z.B. bei massiven inneren Blutungen, die nicht sofort gestoppt werden können.
In einer solchen Situation jemanden sterben zu lassen, nur um das Symbol für Leben zu schützen, scheint mir ein Widerspruch in sich zu sein und zu heißen, dem Symbol ein größeres Gewicht zu geben als der Wirklichkeit, für die es steht.
Ein wahrer Christ sollte bereit sein, sein Leben im Glauben an Gott zu
geben, wenn das von ihm gefordert wird.
Aber welchen Wert hat es das Leben zu geben, wenn Gott es nicht wirklich fordert?
Geschrieben von Rudi in Freude am 10. Dezember 2005 20:33:46:
Als Antwort auf: Vier Bruchstücke in Sachen Blut geschrieben von anonym am 10. Dezember 2005 10:42:05:
Du hast das super forumliert und ich stimme dir zu!!!
Einwandfrei
Geschrieben von gert am 10. Dezember 2005 11:45:57:
Als Antwort auf: Vier Bruchstücke in Sachen Blut geschrieben von anonym am 10. Dezember 2005 10:42:05:
Ich sehe die Watchtower Entscheidung dem Blut gegenüber, als gespalten:
WEIL. Woher willst du, oder ich wissen, ob das Blutverbot nicht nur aufrecht erhalten
bleibt, um das Blutverbot ähnlich wie "1914", weiterhin zu stützen?----
Möglicherweise sieht es die Führung mittlerweile ähnlich, wie einige Leute hier.
Nur, um den Preis der Einheit, bzw, altes Gedankengut, gegenüber Mitgliedern zu
rechtfertigen, welche von der Watchtower-Organisation schon geopfert worden sind?
Man muss immer unterscheiden zwischen Tatsachen die aufgrund von Machtstruktur erhalten
bleiben, und den wahren tatsächlichen Überzeugungen, die vielleicht intern schon lange
kursieren.?---- Würde ich zum Führungsgremium gehören, würde ich so argumentieren:
Wenn wir jetzt das Blutverbot aufheben, machen wir uns vor unseren Mitgliedern
lächerlich, oder riskieren sogar eine Flut von Prozessen. Also wird aus dem Blutverbot
ein Dogma. Ist doch klar. Die Wahrheit wird dann bewusst geopfert, für den Preis der
Einheit. Drahbeck ja schon ein Gerichtsprotokoll veröffentlicht, wo es um eine andere
Frage ging. ---- Es war aber erschreckend und erstaunlich, wie die Führungsspitze
offenkundige Lügen für den Preis der Einheit aufrechterhält.---- Viel trauriger aber
ist, das durch die dogmatische Verhärtung, der Lernprozess ausbleibt, der eigentliche
einsetzen müsste.
Geschrieben von Anchovis am 12. Dezember 2005 20:09:51:
Als Antwort auf: Re: Vier Bruchstücke in Sachen Blut geschrieben von gert am 10. Dezember 2005 11:45:57:
Wer Leben rettet, der hat Jehova - unseren großen Lebengeber - auf jeden Fall auf seiner Seite!
Anchovis
Geschrieben von Gott weiß es besser! am 14. Dezember 2005 12:50:57:
Als Antwort auf: Wer Leben rettet ... geschrieben von Anchovis am 12. Dezember 2005 20:09:51:
Gott will das möglichst alle Menschen leben (1. Tim. 2:3,4) und wenn er als Schöpfer besser als andere weiß, dass Blut (wenn einmal außerhalb des Körpers) auf die Erde wie Wasser gegossen werden soll (5. Mose 12:16; Apg. 15:28,29 u. a.), wer will dann als unvollkommenes Geschöpf schlauer sein? - vlg. Hiob 40:8; Römer 9:20f; 10:3f; u. a.).
Leben ist für Gott heilig, doch niemals gegen seine Bestimmungen, sich von Blut zu enthalten.
EWIGES Leben ist unendlich wichtiger zu erlangen, als sich ängstlich
und krampfhaft an einige wenige Jahre zu klammern.
Der allwissende Gott kann und wird für eine Auferstehung "sorgen" (Johannes
5:28,29; Apg. 24:15) und gehorsame Menschen mit endlosem Leben belohnen (Psalm 145:16 u.
a.).
Geschrieben von Jehovas Prophet am 14. Dezember 2005 23:14:45:
Als Antwort auf: Re: Wer Leben rettet ... geschrieben von Gott weiß es besser! am 14. Dezember 2005 12:50:57:
EWIGES Leben ist unendlich wichtiger zu erlangen, als sich ängstlich und krampfhaft an einige wenige Jahre zu klammern.
GOTT sei deinem Verstande gnädig.
DU wirst eines normalen Todes sterben. Früher durch Unfall oder später durch Altersschwäche. Womöglich verblutest du auch nur ... ich weiß gar nicht ob ich da sogar sagen sollte: geschieht dir recht!
Aber niemals wirst DU Harmagedon erleben. Harmagedon wird es nicht geben. Es gibt kein Paradies auf Erden und keinen Gerichtstag. Führe ein anständiges und ehrbares Leben, glaube vielleicht auch an die Bibel, aber bei den Auslegungen von Jehovas Zeugen benutze deinen Verstand. Ein bißchen Verstand sollte reichen. Du wirst, wenn du nur ein wenig darüber nachdenkst feststellen, dass die Lehre nur etwas für doofe oder nicht nachdenkende Menschen ist.
Du tust mir leid.
Plustere dich heute auf in deiner Gedankenwelt und mit deiner Überzeugung.
Doch in 10 Jahren solltest du an diese, genau an diese Worte dich erinnern.
Alle Bibeldeutungen von Jehovas Zeugen sind Schall und Rauch.
Träume weiter, armer Mensch.
Tust mir leid, vergeudest dein Leben und das für einen Gott der dich nicht beachtet und an deinen persönlichen Opfern kein, aber auch gar kein Interesse hat.
Das ist etwas zum Nachdenken:
mitglied.lycos.de/muslimmm/koran/derheiligekoran/000000923902e3773.htm
Geschrieben von Du tust mir leid?! am 16. Dezember 2005 13:21:10:
Als Antwort auf: armer Spinner geschrieben von Jehovas Prophet am 14. Dezember 2005 23:14:45:
Wenn DU nicht an einen Gott glauben kannst, ist dies gewiss sehr bedauerlich. Satan benutzt Dich (ohne dass es Dir bewusst ist).
Gute Besserung!
Geschrieben von to am 16. Dezember 2005 16:20:14:
Als Antwort auf: Re: armer Spinner geschrieben von Du tust mir leid?! am 16. Dezember 2005 13:21:10:
und wer benutzt dich?
Du wirst von Gott benutzt? ... und das ist dir bewusst?
Du tust mir leid!!!
Anderen ist NICHT bewusst, dass sie vom Teufel benutzt werden???
Doch DIR ist bewusst, dass DU nicht vom Teufel benutzt wirst? Und DIR ist bewusst, dass andere vom Teufel benutzt werden? Anderer die anderer Ansicht sind?
Mensch, mach die Augen auf! Und benutze wenigsten etwas deinen Verstand. Versuche zu erfassen, in welcher wahrhaft trostlosen geistigen Situation du dich befindest.
Dir ist offenabr vieles bewusst. Bist du ein Seher? Einer der mehr sieht als andere? Oder doch nur einer der nachplappert??? "Satan benutzt Dich" - ... und wer verarscht dich mit derlei Gedankengut?
Oder bist du ein Fall für den Psychiater?
Findest du nicht auch, dass du in einer gefährlichen Gedankenwelt lebst? So viel Teufel!
Du der Gute und die nicht in dein Weltbild passen sind vom Teufel geleitet?
Und DU erkennst, dass andere vom Teufel benutzt werden?
Wer sich lächerlich machen will der rede ruhig so ein Zeug.
Da erkennt jeder Depp, dass Jehovas Zeugen ob ihrer bewusstseinsverändernden Lehren ganz augenscheinlich nicht ganz koscher sind.
Wer will Menschen mit einer derartigen Denke wirklich ernst nehmen?
Geschrieben von Gott weiß es besser! am 14. Dezember 2005 12:59:51:
Als Antwort auf: Re: Wer Leben rettet ... geschrieben von Gott weiß es besser! am 14. Dezember 2005 12:50:57:
Entschuldigung, Tippfehler:
Gott will, dass ...
Geschrieben von Rudi am 10. Dezember 2005 20:35:13:
Als Antwort auf: Re: Vier Bruchstücke in Sachen Blut geschrieben von gert am 10. Dezember 2005 11:45:57:
Genauso toll vielen Dank
Geschrieben von Drahbeck am 15. Dezember 2005 07:51:43:
Als Antwort auf: 8. 12. 1955 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 08. Dezember 2005 06:20:18:
"Triumphierendes Königreich", so das Kongressmotto des Jahres 1955.
Dem ZJ-Autor Marley Cole, war dieses Motto zugleich wert, sein zweites Buch damit zu "bestücken" ("Trimphant Kingdom").
Nun publiziert die "Wachtturm"-Ausgabe vom 15. 12. 1955 einen Hauptstudienartikel Mit dem Titel: "Die triumphierende Botschaft vom Königreich'". Wobei der Begriff "Königreich" schon im Original in Anführungsstriche gesetzt ist. Stichpunktmäßig mag es daher angebracht sein, sich diesen Artikel einmal etwas näher anzusehen.
Unter Bezuggnahme auf Matthäus 24:14 wird schon mal postuliert:
"Das Ende kann nicht eher eintreten, als bis das Predigen in einem solchen Umfange
vor sich gegangen ist, daß es auf der ganzen bewohnten Erde vernommen und allen Nationen
das Zeugnis gegeben wird."
Schon diese Prämisse kann man mit einem Jojoball vergleichen. An einem Gummiband
hängend, erweist er sich wenn man meint nun zugreifen zu können, im entscheidenden
Augenblick eben doch als n i c h t greifbar.
Weiter fragt der WT:
"Wieviel Zeit ist diesem Predigtwerke eingeräumt worden?"
Um darauf selbst zu antworten:
"Bis hinab um die Mitte des Jahres 1920 dachte man, dem Predigen der guten Botschaft
vom Königreiche seien etwa neunzehnhundert Jahre eingeräumt worden."
"Dachte man ..." Offenbar hat man dann dieses "dachte man
..." dann durch ein eine andere Variante des "dachte man ..." ersetzt.
Deren gibt es offenbar mehrere. Auch der WT nennt noch einige. So zum Beispiel die
Variante:
"Man gelangte zu der Auffassung, daß die Kirche das Königreich sei, und daß das
Königreich käme, wenn die Kirche sichtbar oder in Macht auf Erden aufgerichtet
wäre."
Was bedeutet nun in diesem Kontext die Vokabel "triumphierend"? Doch wohl in der Substanz ähnliches. Als ein Beispiel dieses "triumphierend" nennt der WT dann noch die Stadt New York, wo die Zeugen Jehovas-Versammlungen von einer auf 35 (im Jahre 1955) angewachsen seien. Legt man diese gleiche "Messlatte" an ein so volkreiches Land wie China an, wird man wohl sagen können. Bis in Peking die "Zeugen Jehovas-Versammlungen" von einer auf 35 angewachsen sind, da wird wohl noch einiges Flusswasser weiter ins Meer fließen, dieweil man es dort (politisch bedingt) noch nicht einmal zu einer Versammlung gebracht hat. Also die Optionen mit dem am Gummiband hängenden Jojoball sind weiter gegeben.
Tagespolitik spart der WT auch nicht aus. So zitiert er unter Berufung
auf die "New York Times", letztere offenbar das "Buch Mormon der Zeugen
Jehovas". Oder anders formuliert die "Bibelergänzung" der Zeugen Jehovas.
Unter Bezugnahme auf letztere zitiert der WT einen Dekan Pike, der da gesagt haben soll:
"Der Kommunismus ist eine Weltreligion. Sie kann nur durch eine bessere Religion
überwunden werden."
Sich selbst dann in Statur werfend doziert der WT dann weiter:
"Das Versagen des Verbots und der Verfolgungen, die Kommunisten gegen Jehovas Zeugen
entfesselten, um sie auszurotten oder ihrem Wachstum Einhalt zu tun, ist ein beredtes
Zeugnis dafür, daß Jehovas Zeugen die eine 'bessere Religion' gefunden haben."
Hier hat man sozusagen ein exemplarisches Veranschaulichungsbeispiel der These des WTG-Funktionär P. (letzterer zur Zeit des kalten Krieges für die Zeugen Jehovas im Ostblock zuständig) "Wenn wir uns nicht mit Politik befassen würden, könnten wir einen Bibelvers nach dem anderen aus der Bibel entfernen" (sinngemäß zitiert).
Und, ging nun diese P.'sche Kalkül auf? Bezogen auf Europa haben dort ja die kommunistischen Regime "abgedankt". Sind nun die Zeugen Jehovas im ehemaligen Ostberlin (oder meinetwegen auch in deren Hochburg Erzgebirge) im Stile von New York von 1 auf 35 "angewachsen"? Das wagen doch selbst die verbohrtesten WTG-Apparatschiks nicht zu behaupten. Die Wirklichkeit sieht doch eher so aus. Faktische Stagnation. Mehr oder weniger nur die Bestandswahrung auf jenem Niveau, dass man schon vor dem 1950er DDR-Verbot erreicht hatte.
Die Zeugen Jehovas sind mittlerweile auch schon dort angelangt, was sie
den Kirchen vorhalten. Das imaginäre "Königreich Gottes" wird mit der Kirche
oder meinetwegen "Neue Welt Gesellschaft gleichgesetzt". Man träumt dabei
triumphieren zu können. Sicherlich gibt es regionale Standorte wo man noch
"triumphiert". Besonders Diktaturstaaten erweisen sich da als ein fruchtbarer
Acker. Vielleicht darf man in einigen Jahrzehnten von der Hartz IV-Republik ähnliches
noch rückblickend konstatieren. Trotz dieses nicht bestrittenes Humusboden für die
ZJ-Religion, ist man dennoch immer noch Lichtjahre entfernt von dem apostrophierten New
Yorker Beispiel (Steigerung 1 zu 35). Und damit ist zugleich die Antwort gegeben, was die
WTG-Auslegung zu Matthäus 24:14 "wert" ist.
Einen feuchten Kehricht!
Geschrieben von Drahbeck am 22. Dezember 2005 06:48:56:
Als Antwort auf: Re: 15. 12. 1955 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 15. Dezember 2005 07:51:43:
Wer das Gefühl des Grusels nicht kennt, kann es mittels
Erwachet!" vom 22. 12. 55 kennen lernen. Ein Pressebericht, welcher der WTG
aufspießenswert erschien, muss dazu herhalten. Unter der Überschrift Menschenopfer
am Karfreitrag" liest man - breit ausgebreitet - entsprechendes. Reduziert auf die
einleitende Bemerkung in diesem Erwachet!"-Bericht erfährt man:
Dass im 20. Jahrhundert noch lebendige Kinder geopfert werden, ist, gelinde gesagt,
furchtbar. Daß dies aber noch im Namen Gottes und der Religion geschieht, im Beisein von
'Priestern' und 'Pastoren', die aus der Bibel vorlesen ist unfaßbar."
Dann zitiert Erwachet!" Details aus dem der 'New York Daily
News' entnommenen Bericht. Unter anderem mit der darin enthaltenen Passage:
Die Polizeibeamten erklärten, ihre Zeremonien seien teils christlich - ihre
Anhänger singen während dieser Orgien Kirchenlieder und lesen aus der Bibel vor - teils
stammten sie aus der Macumba-Religion, einer brasilianischen Version der afrikanischen
Wodu-Religion."
Nun wäre Erwachet!" nicht Erwachet!" wurde es
nicht zum Abschluss des Berichtes auch den erhobenen Zeigefinger präsentieren. Das liest
sich dann so:
Gewisse Leute mögen sich über den obenerwähnten Bericht entsetzen. Doch viele
beschuldigen Gott leichthin eines ebenso barbarischen Verbrechens, indem sie die
Höllentheorie lehren und ausbreiten ... Diese Irrlehre ist noch grausamer und
barbarischer als jene im brasilianischen Urwald durchgeführten dämonischen Opferungen
...."
Diesen Bericht erst einmal einigermaßen verdaut" habend,
bleiben doch gewisse Fragen zurück. Zum Beispiel die:
Und wie verhält es sich dann mit der Harmagedontheorie einer nicht unbekannten
Religionsgemeinschaft?
Oder wie verhält es sich mit den organisierten Wachen, die dafür - faktisch - zu sorgen
haben, dass das Opfer auch wirklich krepiert, und ihm nicht Ärzte etwa in Form einer
Bluttransfusion helfen dürfen?! Letzterer Fall mag die Häufigkeits-Wahrscheinlichkeit
haben, wie der Fall aus dem brasilianischen Urwald.
Dennoch glt auch in diesen Fällen: Ein Fall, ist schon ein Fall zuviel!
Geschrieben von Drahbeck am 16. Dezember 2005 06:23:31:
Als Antwort auf: Re: "Trost" 1. 12. 1945 (Vor sechzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 03. Dezember 2005 05:20:50:
Es ist wohl eine generelle menschliche Eigenschaft (nicht nur der Zeugen
Jehovas) sich bestätigt sehen zu wollen. Kommt eine solch vermeintliche
"Bestätigung" gar noch aus "Gegnermund", können einige sich offenbar
wohl kaum "mehr halten". Je mehr sie solches "Lob" in sich
hineinsaugen, umso mehr sagt dies darüber aus; dass sie es offenbar auch
"nötig" haben.
Einem solchen Fall begegnet man in der "Trost"-Ausgabe vom 15. 12. 1945. Da
stellt sich "Trost" aus Gegnermund unter anderem auch das nachfolgende Lob vor.
Der "Beifallsklatscher" heißt Walter Nigg. Seines Zeichens Theologieprofessor in Zürich. Aus seinem Buch "Das ewige Reich" (S. 363) zitiert "Trost":
"Vielmehr ist daran zu erinnern, daß das Reich als Mythos verstanden werden muß ... (dessen Bestreben, in die Zeit einzugehen, stets neue Formen hervorbringt ... Denen Verständnis entgegenzubringen ist.) Bestreitet man diese Erkenntnis, muß man logischerweise die 'ernsten Bibelforscher' als die getreuesten Hüter der Reichserwartung betrachten, während sie in Wirklichkeit eine Sekte darstellen, die sich völlig unfruchtbar ausgewirkt hat, weil sie diese ewige Wandlung nicht begriff..."
Zu diesem Zitat kommentiert "Trost" dann:
"Die große Gelehrsamkeit, die nach einem Wort des Landpflegers Festus, gelegentlich
einen Gelehrten zur Raserei treibt, veranlaßte den Verfasser des zitierten Buches zur
Behauptung eines Mythos vom ewigen Reich. Er meint damit nach dem Schlußwort seines
Buches 'den Gedanken, daß die Menschheit ohne die Hoffnung auf das ewige Reich nicht
leben könnte', daß aber das Reich der Gerechtigkeit oder das 'Land der Gerechten' auf
Erden nie wirklich vorhanden sein wird. Nur die Sehnsucht danach wird fortdauern und zu
immer neuen Formen der sogenannten Verwirklichung des Reiches drängen. Die Sehnsucht wird
aber nie aufhören können, nach seiner Meinung, weil das wahre Reich auf Erden nicht
Wirklichkeit werden wird. Wirklich bleibt nach ihm wohl die Sehnsucht danach und die immer
unzulängliche 'Verwirklichung' durch menschliche Kraft nach dem Sinn kühner
Geistesriesen unter den Menschen.
Wenn aber diese Auffassung eines Theologen falsch ist, und es sich darum handelt, sich das Reich so vorzustellen, wie es sich Jesus und die Propheten vorstellten, dann sind nach dem Urteil dieses Theologen die Zeugen Jehovas die getreuesten Hüter der Reichserwartung. Das sollten sich alle unsere Freunde und Gegner merken, die nicht glauben, daß die Botschaft vom Reich nur ein Mythos sei, sondern an der göttlichen Eingebung der Bibel festhalten. Erfassen wohl unsere Gegner, was es bedeutet, von kritischen, gegnerischen Theologen unserer Hochschulen als die getreuesten Hüter der Reichserwartung bezeichnet (das heißt wohl: verspottet) zu werden?"
Soweit die Sicht der Zeugen Jehovas zum Buch von Walter Nigg. Auch aus meiner Sicht ist das Buch von Nigg eines, dass man einmal gelesen haben sollte (man vergleiche dazu auch: "Geschichte der ZJ" S. 62f.). Nigg hat zu Recht, meines Erachtens den existentiellen Charakter solcher Hoffnungen herausgearbeitet. Besonders plastisch auch mittels eines einschlägigen Zitates aus Gorki "Nachtasyl".
Dennoch, die Geschichte der WTG hat mittlerweile den Status nur einige Jahrzehnte zu währen, überschritten. Es ist also möglich ihre einschlägigen Erwartungen von ihren Anfangstagen (einschließlich ihrer Vorläufer aus dem adventistischen Bereich) bis heute, zu sichten und in Vergleich zueinander zu stellen. Und dabei stellt sich eine gravierende Frage. Die Frage nach dem Wahrheitsgehalt. Nigg hat sie einfühlsam und dennoch deutlich beantwortet. Die Wahrheitsgehalt in der dogmatisch servierten Version: Ist und bleibt Illusion.
Ob es sinnvoll ist, einer Fata Morgana nachzujagen. Oder ob es nicht
sinnvoller wäre jene Wüstengegend zu meiden, wo erst das Bedürfnis nach der Fata
Morgana entstehen kann. Dies wäre letztendlich d i e Frage, die sich aus der Lektüre von
Nigg ergibt.
Ergänzend auch noch empfohlen: Quint
Geschrieben von Drahbeck am 12. Dezember 2005 07:00:24:
Gelesen in der CV 204:
Seit über dreißig Jahren war ich ein überzeugter und eifriger Anhänger und Verkünder
der vom WT gegebenen Mitteilungen.
In der Situation nach 1945 schienen sie mir eine logische Erklärung der Ereignisse Lichte
der Bibel,- mit der ich mich bis dahin noch nie beschäftigt hatte. Es hatte allerdings
auch damals schon: genügend Hinweise gegeben, daß diese Lehre eine sich ständig
ändernde ist. Ja, auch bei ihr ist das einzig beständige der Wechsel.
Nun, wenn einem Gott noch etwas bedeutet, muß man früher oder später
darauf verfallen wie die Großen" in Brooklyn mit diesem Gott und seinem Sohn,
Jesus Christus, umgehen. Jeder neue Einfall wurde als Licht aus dem Tempel
Jehovas" etikettiert, was aber die wahren Erfinder nicht davon abhielt, das Licht
beliebig wieder abzuschalten und durch neues, noch helleres Licht zu ersetzen. Das
geschieht dann stets nach dem Motto, einige dachten".
So setzt sich die WTG ÜBER Gott und macht diesen zu ihrem kümmerlichen Werkzeug. Sie
macht ihn zu einem hilflosen Wurm, der natürlich auch keinerlei Verheißungen erfüllen
kann. Wer sich auf diesen Gott" verläßt, ist verlassen. Er ist weniger wert,
als gar kein Gott.
Dieser Lügenmechanismus hält aber die Leute bei der Stange. Jeder ist verpflichtet, der
Weisung der Gesellschaft zu folgen, ist sie doch der Kanal. Eigene Ansichten zu äußern,
ist absurd.
Haben sich nun die kanalisierten Lichtblitze als unzutreffend erwiesen, was immer nur eine Frage der Zeit ist, dann heißt es, einige dachten". Sie können aber ihren - imaginären - Fehltritt durch vermehrten Eifer und ebensolche Treue wieder wettmachen. So ist es gerade die Lüge, die die Treuen aneinander bindet. Und jeder ist froh, eine Erklärung für die Nichterfüllung bekommen zu haben und DENNOCH keine Konsequenzen ziehen zu müssen. Denn. Refrain, wohin sollen wir denn gehen?"
Entweder steht also die WTG ÜBER Gott und kann ihn manipulieren, oder
sie hat allezeit bewußt die Unwahrheit gesagt, d. h. gelogen, um ihre Ansichten mit einem
bedeutenden Etikett zu versehen. Unter dem Vorwand, Gott zu ehren, hat man ihm über
Hundert Jahre bescheinigt, daß er keine Ehre verdient, da er absolut nicht weiß, was er
will. Man kann doch etwas nicht nach Belieben ziehen und zerren, und dabei hoffen, daß es
heil bleibt!
Gott ist, oder er ist nicht. Aber wenn er ist, was ich fest glaube, wird er sich weder von
der WTG, noch von irgendeiner Gruppe von Anhängern eitler Gemeinschaftsgründer
vorschreiben lassen, was er und wie er es zu tun hat. Er wird es so tun, wie er es an dem
Beispiel seines lieben Sohnes gezeigt hat.
Unter dem Beistand guter Menschen und, wie ich hoffe auch unter dem des Geistes Gottes und seines Sohnes, gelang es mir endlich, über die kleinen Zweifel hinauszuwachsen und einigermaßen das Prinzip zu erfassen, gemäß dem Gott und sein Wort durch Lügen in seinem Namen systematisch entwertet werden. Viele spüren das vielleicht, doch wer viel an und Kraft investiert hat, ist meist froh, einen Grund zu finden; alles beim alten zur Zeit belassen.
So kann die neue Wahrheit"' der ursprünglichen, die der
Anlaß war, das Werk des Jüngermachens" in Gang zu setzen,
diametral-entgegengesetzt sein, die meisten werden keinen Anstoß nehmen und sich ihrem
Willen gemäß, weiter belügen lassen. Auch hat jeder Angst, dann in der Luft zu hängen
- sind doch alle Brücken abgebrochen. Der Zusammenhalt innerhalb der WTG aber beruht
zumeist nur in der gemeinsamen Überzeugung. Eine darüber hinausgehende menschliche
Zuneigung ist äußerst selten. Jemand, der DAS nicht mehr glaubt, ist von vornherein
suspekt.
Indem eitle Menschen ihre Meinung. unter dem Etikett Gottes Vorhaben" auf den
Markt und an den Mann bringen wollen, um ihren Erfindungen größeres Gewicht zu
verleihen, bringen sie langsam aber sicher selbst das Schiff zum Sinken, das sie trägt.
Einmal schlägt die Lüge auf ihre Erzeuger zurück.
Das langsame Erkennen dieser Umstände und keine persönlichen Gründe
bewogen mich zur Abkehr von der WTG und ihren Lehren, denen ich so lange, viel zu lange,
begeistert lauschte.
Man sollte nicht enttäuscht sein, wenn mann aus dem Traum gerissen wird, sondern dankbar,
daß es überhaupt noch geschehen ist. Man muß für alles bezahlen und niemand wird ganz
ohne seinen Willen betrogen.
Man kann nicht damit rechnen, daß Gott bei uns Abbitte leistet, weil es uns gefallen hat,
uns in seinem Namen besser vorzukommen als alle anderen Menschen.
Ihm, dem allein wahren Gott, und seinem lieben Sohn Jesus Christus, gebühren allein die
Ehre und die Herrlichkeit.
Geschrieben von Drahbeck am 13. Dezember 2005 07:03:57:
ES IST nicht Gottes Fehler, sondern mein Fehler. Ich habe mich
verrechnet", soll Bill Maupin, der Führer der Gruppe, gesagt haben. Der
vorausgesagte Tag, der 28. Juni 1981, kam und ging nichts geschah.
Die Anhänger Maupins, die gemeinsam 36 Stunden geduldig gewartet hatten, waren nicht die
ersten Enttäuschten. Lange vorher, am 22. Oktober 1844, warteten schätzungsweise 100.000
Nachfolger William Millers stundenlang auf Hausdächern und Hügeln auf das gleiche
Ereignis.
Worauf warteten diese und noch andere Gruppen so gespannt? Auf die Entrückung."
Dieses Zitat, wörtlich aus "Erwachet" Nr. 4/1983 (S. 13)
entnommen, nimmt die CV 205 zum Anlass um ihm den Titel zu geben:
"Wie erfrischend sind die Fehler anderer."
In der weiteren Kommentierung merkt man dann als eigene Meinung dazu an:
"AUSGERECHNET dies schreiben und veröffentlichen Zeugen Jehovas.
Ausgerechnet sie machen ihre Anhänger auf falsche Zeitrechnungen anderer aufmerksam.
Ausgerechnet die WTG beschreibt die Enttäuschung betrogener Menschen.
Dabei hat sie in dieser Hinsicht mehr als genug "Dreck am Stecken". Dabei ist es
ohne größere Bedeutung, ob auf die Entrückung oder auf Harmagedon gewartet wird. Für
1914 und 1975 -.um nur 2 Termine zu nennen - haben die ZJ das Weltende vorhergesagt. Wobei
1975 rund 2 Millionen Menschen auf dieses besondere Geschehen warteten. Vergebens. Mit
"wenn und aber" mußte die WTG ihre Fehler zugeben. Sie tat es auf eine Art, die
einen Außenstehenden eher hätte veranlassen können, der Organisation dafür noch einen
Orden zu verleihen. Und nun möchte man offensichtlich mit diesem Abschnitt von eigenen
Problemen ablenken. Dies müßte auch einen fanatischen Zeugen zum Nachdenken anregen.
ZUMINDEST in einem Punkt kann die WTG sich an Bill Maupin ein Beispiel nehmen: "Es
ist nicht Gottes Fehler, sondern mein Fehler. Ich habe mich verrechnet."
Wer hat solche Worte von der Organisation schon einmal in solcher Deutlichkeit gelesen?
Der "treue und kluge Knecht" hat hier Nachholebedarf!
Geschrieben von Drahbeck am 07. Dezember 2005 07:12:24:
Unter den Bietern auf eine Hetzschrift aus dem Jahre 1925 auch einige (durchaus nicht unbekannte) einschlägige ZJ-Sachen-Sammler bei ebay.
Sie hatten Pech. Einer (mutmaßlich) aus den USA bot mehr und bekam
somit den Zuschlag.
Zu dieser 1925 erschienenen Broschüre kann man sich eigentlich kurz fassen. Sie steht
inhaltlich für viele ähnliche Jauchekübel, die zu jener Zeit zum Thema auf dem Markt
waren. De Ruiter, an dem damals noch nicht zu denken war, "lässt grüßen".
Charakteristisch beispielsweise der Satz (S. 34)
Es sei "die Größe Hitlers, daß er die ganze völkische Freiheitsbewegung auf den
militaristischen Wehrgedanken eingestellt hat."
Nun, da weis man denn schon, woher der "Wind weht".
Und sein eigentliches Credo bringt dieser Scheisseverkäufer schon einleitend zum
Ausdruck, wenn er denn eine "Übereinstimmung der Prophezeiungen der Ernsten
Bibelforscher mit den Zielen der Protokolle der Weisen von Zion" unterstellt".
(S. 4f.)
Damit wäre eigentlich schon genug ausgesagt. Wer denn diese Antisemitenbibel als
"Autorität" ansieht, dem ist eigentlich nicht mehr zu helfen. Das schlimme ist
- man sieht es am Fall de Ruiter auch - diese Narren sind noch nicht ausgestorben.
Geschrieben von Drahbeck am 08. Dezember 2005 19:44:04:
Eine Laudatio auf Helmut Obst gilt es als Pressebericht zu registrieren. Darin auch der Hinweis. dass für die 2. DDR-Auflage seines "Apostel und Propheten der Neuzeit", die auch erstmals ein Kapitel über die Zeugen Jehovas enthielt (das in der ersten Auflage noch nicht mit enthalten war). Dass für dessen Genehmigung das Wohlwollen höchster DDR-Stellen vonnöten war. Insofern sagt mir dieser Pressebericht, was den Obst'schen ZJ-Aspekt anbelangt, nichts neues.
Meine Meinung zu Obst, die insgesamt etwas kritischer ausfällt als der fragliche Pressebericht, ist aus den drei nachfolgenden Links entnehmbar.
Geschrieben von Wachtturmforscher am 08. Dezember 2005 22:29:16:
Papstcousine ist Zeugin Jehovas
membres.lycos.fr/aquila/TJ_info/benoit_xvi.htm
Geschrieben von Prometeus am 08. Dezember 2005 22:57:36:
Als Antwort auf: Papstcousine ist Zeugin Jehovas geschrieben von Wachtturmforscher am 08. Dezember 2005 22:29:16:
wenns kein fake ist - schon recht lustig!
prometeus
Geschrieben von Styx am 10. Dezember 2005 12:27:30:
Als Antwort auf: Re: Papstcousine ist Zeugin Jehovas geschrieben von Prometeus am 08. Dezember 2005 22:57:36:
Nein, es ist offenbar kein Fake, wie australische ZJ bestätigen. Allerdings beeindruckt mich der Ratzi doch wesentlich mehr als diese freundliche, aber intellektuell unterbelichtete Dame.
Geschrieben von Wachtturmforscher am 11. Dezember 2005 13:10:41:
Als Antwort auf: Re: Papstcousine ist Zeugin Jehovas geschrieben von Styx am 10. Dezember 2005 12:27:30:
"Allerdings beeindruckt mich der Ratzi doch wesentlich mehr als diese freundliche, aber intellektuell unterbelichtete Dame."
Ob der Ratzi intellektuell so stark belichtet ist, ist auch ziemlich fragwürdig. Schon allein deswegen, daß er für einen normalen Beruf nichts taugte und statt dessen Papst wurde. Aber mir fällt dabei auf, daß er ausgerechnet nach seiner Ernennung zum Papst, in wessen Auftrag auch immer, diese seine ZJ-Cousine anrief. Damit wollte er offenbar beweisen, daß die Katholische Kirche und die Religionsgemeinschaft Zeugen Jehovas sich immer mehr aufeinander zubewegen. Der Abfall beider Kirchen, hauptsächlich der Religion ZJ ist damit volltständig. Siehe auch 2. Thess. 2.
Geschrieben von Wachtturmforscher am 08. Dezember 2005 23:51:11:
Als Antwort auf: Re: Papstcousine ist Zeugin Jehovas geschrieben von Prometeus am 08. Dezember 2005 22:57:36:
Ich sah mir einmal deine Website an, Prometeus, in der auch ein Gedicht an Zeus zu finden ist. Bemerkenswert ist, daß im Englischen der Name dieses griechischen Hauptgottes fast genauso ausgesprochen wird wie die englische Bezeichnung für JUDE 'jew', nur am Anfang mit einem weichen s(z). So lautet auch der Name des römischen Hauptgottes JUPITER (Jewpeter = der Jude Peter). All diese Gestalten dienen als Verkörperung und Darstellung der Sonne und haben mit wirklichen Personen nichts zu tun. So ist die Forderung des iranischen Präsidenten von heute verständlich, man könne die Sonnenanbetung auch in Mitteleuropa praktizieren und nicht in dem jetzigen von den christlichen und jüdischen Betrugskirchen geförderten Staat Israel. Daß sich die Religionisten aller Betrugskirchen hier in ihrer Substanz getroffen fühlen, sieht man an deren Aufschrei. Mit dem jahreszeitlichen Lauf der Sonne und den 12 Monaten kann man weniger Geschäfte machen als mit einem Jakob oder Jesus und den 12 Patriarchen oder Aposteln.
Geschrieben von Depesche am 15. Dezember 2005 17:42:43:
Die Wachtturm-Literatur ist ja, so wurde es mir hier vermittelt,
lediglich Hilfsmittel zur Verbreitung der "Königreichsbotschaft".
Zumindest in Deutschland wird sie kostenlos abgegeben. Nun haben
wir da einen engagierten Zeugen Jehovas namens Detlef Zwarg. Ihm
reicht es nicht, Allgemeiner Pionier zu sein, nein, er möchte auch
im Internet für die gute Sache werben.
Es dürfte doch mittlerweile zum Allgemeinwissen gehören, dass der jetzige Detlef Zwarg auch eine Phase (schon als Internet-Aktivist) hatte, wo er noch auf WTG-Kurs schwamm. Das er heutzutage auf selbigen nicht mehr schwimmt, pfeifen doch die Spatzen von den Dächern.
Wenn "Depesche" diese Sachlage verschweigt, und im Stil seiner gleichfalls fragwürdigen Polemik gegen Infolink, dieses Mätzchen zu wiederholen gedenkt, dann kann er damit nur sich selbst und sonstige "Unterbelichtete" "beeindrucken".
Geschrieben von Bibelforscher am 15. Dezember 2005 19:19:26:
Für Zeugen jehovas eine besonders bittere Pille:
Die Bibel wurde immer wieder verändert
Verheimlichte und vernichtete Quellen
Nur dem Unwissenden kann man zum Gläubigen machen...
Und wer glaubt für den wird alles mögliche zur WAHRHEIT.
Arme Zeugen Jehovas - die tun mir ob ihres geistigen Zustandes ganz besonders leid.
Gesichert ist allerdings, dass die Evangelisten um das Jahr 100 ihr
vorliegendes Material ganz individuell bearbeiteten und dabei
inhaltliche Akzente setzten, die bereit damals womöglich erheblich
von der Historie abweichen. Das wird auch in den Großkirchen so
gesehen. Gravierende Änderungen sind dann vor allem im 2. Jahrhundert
denkbar, allerdings - wie gesagt - nicht beweisbar.
So könnte es zwar sein, dass das heute vorliegende Endprodukt des
Markusevangeliums vom Evangelisten Markus stammt. Vielleicht war
Markus aber auch der Verfasser und Redaktor, d. h. Überarbeiter der
vorletzten oder drittletzten Fassung, die dann von einem oder gar
zwei weiteren "Redaktoren" in nicht allzu langem zeitlichen Abstand
ergänzt wurde (bei Markus geht man z. B. davon aus, dass der Schluss
des Buches nicht vom Evangelisten Markus stammt).
Sicher ist auch, dass die entstehende Amtskirche von Anfang an
Einfluss auf die Inhalte der Texte nahm - zu einer Zeit, in der sie
sich immer mehr vom ursprünglichen Urchristentum abwandte.
Grundsätzlich gilt dabei: Textänderungen werden je später je
unwahrscheinlicher, da sich das Material natürlich immer weiter
verbreitete und Fälschungen je später je leichter nachzuweisen wären
- es sei denn, es wäre auch in späterer Zeit noch gelungen, alle
ursprünglichen Abschriften zu vernichten und nur die vorgenommenen
Fälschungen weiter zu verbreiten, was jedoch derzeit theoretische
Überlegungen sind.
Verheimlichte und vernichtete Quellen
Immerhin hat die Kirche spätestens nach ihrer Erhebung zur einzigen
Staatsreligion unter Kaiser Theodosius I. im Jahr 380 nachweisbar und
systematisch alte urchristliche Schriften verbrennen lassen und
Unterlagen zu vernichten gesucht, die dem entstehenden Dogma
zuwiderlaufen könnte, wie z. B. viele Schriften des bekannten
Kirchenlehrers Origenes. So kann man sich natürlich fragen, ob in
diesem Zusammenhang auch Handschriften der biblischen Evangelien
vernichtet wurden, die teilweise einen anderen Inhalt haben als heute
bekannt? Und hat womöglich Hieronymus hier entscheidend mitgewirkt?
Das ist zunächst spekulativ, wobei es kein Wunder wäre, wenn
demnächst ein Papyrus auftaucht, der von den anderen bekannten
Textzeugen erheblich abweicht; wenn es ihn nicht schon längst gibt
und er, was Verschwörungstheologen glauben, im Vatikan unter
Verschluss liegt. So wird es immer genügend Zündstoff bei diesem
Thema geben.
Das bestätigte sich auch kürzlich, als dem Focus der
"Jahrtausend-Fund" des Judas-Evangeliums sogar eine Titelgeschichte
wert war (13/2005). Um den Inhalt gibt es derzeit ein heftiges
Gerangel um Rechte, Zuständigkeiten und Interessen, bis er Anfang
2006 veröffentlicht werden soll. Alleine die Auseinandersetzungen um
dieses Evangelium in heutiger Zeit lassen ahnen, dass es in früheren
Zeiten wohl nicht viel anders war.
Doch es gibt noch Beweise ganz anderer Art, aus denen hervor geht,
dass man sich bei der Frage nach Jesus nicht bzw. nicht nur auf die
biblischen Evangelien verlassen kann. Sicher ist z. B., dass andere
Quellentexte bzw. andere Evangelien von der Kirche vernichtet wurden,
die sich in wesentlichen Punkten von der Darstellung der uns heute
bekannten biblischen Texte unterscheiden. Das geht aus einzelnen
Fragmenten hervor, die erhalten geblieben sind und in denen sich z.
B. Hinweise auf die Reinkarnation finden (z. B. bei Thomas) oder auf
die Tierliebe von Jesus (z. B. beim Ebionäerevangelium, wonach
Johannes der Täufer sich vegetarisch ernährt und in dem Jesus
erklärt, dass er gekommen sei, um die Tieropfer abzuschaffen und
fragt: "Begehre ich etwa, an diesem Passah Fleisch mit euch zu
essen?").
Und es ist wohl auch kein Zufall, dass, kurz nachdem Hieronymus in Rom
die Bibel erstmals in lateinischer Form vereinheitlichte, die größte
Bibliothek der Antike in Alexandria durch Brandstiftung in Flammen
aufging. Das war im Jahr 389. So hat - zur Erinnerung - z. B. der
große Kirchen- und Bibellehrer Origenes, dem im 3. Jahrhundert noch
viel mehr urchristliche Quellen zur Verfügung standen als uns heute,
auch an die Präexistenz der Seele und mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlich an die Reinkarnation geglaubt (nachgewiesen in "Der
Theologe Nr. 2: Reinkarnation"). Und möglicherweise ging in
Alexandria auch vieles von dem in den Flammen unter, was Hieronymus
vielleicht bewusst unterschlug.
So gab es also zahlreiche weitere urchristliche Quellen über Jesus von
unterschiedlicher Qualität, die gar nicht in die entstehende Bibel
aufgenommen wurden, wie z. B. das Nazaräerevangelium, das
Hebräerevangelium, das Evangelium der Zwölf oder einzelne
Jesus-Logien, d. h. einzelne Jesusworte. Von entscheidender Bedeutung
ist dabei ein Ur-Matthäusevangelium mit anderen Inhalten als das
biblische Matthäusevangelium.
Hieronymus selbst berichtet über einen "geheimen" Urtext des
Matthäusevangeliums, der nicht mit dem bis heute geläufigen
Matthäusevangelium übereinstimmt (dieser ist wahrscheinlich identisch
mit dem Hebräerevangelium). Doch was stand darin geschrieben? Die
Antwort ist noch ernüchternd: Man weiß es nicht. Doch alleine daran
sieht man, dass die heutige Bibelwissenschaft trotz ihrer teils
akribischen Untersuchungen auf Sand gebaut ist, wenn man so will auf
den Sand des Hieronymus, da heute entscheidende Materialien für die
Rekonstruktion des Urchristentums und des Lebens von Jesus
schlichtweg fehlen.
Die von der Kirche damals beargwöhnten Texte wurden irgendwann
natürlich auch nicht mehr abgeschrieben und finden sich deshalb heute
teilweise nur noch in den Schriften altkirchlicher
"Sektenbeauftragter" (z. B. Irenäus, Epiphanius). Diese haben ihre
außerkirchlichen Gegner bekämpft, und zu diesem Zweck haben sie deren
Überlieferung zitiert und dabei nicht selten verfälscht
wiedergegeben. Alleine die Tatsache, dass kirchliche Inquisitoren
Bemerkenswertes aus diesen Schriften zitierten und von diesen
Dokumenten heute anscheinend kein Staubkorn mehr übrig ist, macht
deutlich, welche Kämpfe um die Überlieferung der Wahrheit in dieser
Zeit stattgefunden haben. Die zusammenfassende Rede von einer
gefälschten Bibel ist auf jeden Fall um einiges zutreffender als die
kirchlichen Behauptungen des Gegenteils.
Quelle: www.theologe.de/theologe14.htm
Urwissen der Menschheit und urchristlicher Glaube
Geschrieben von Prometeus am 15. Dezember 2005 19:33:53:
Als Antwort auf: Die Bibel wurde immer wieder verändert geschrieben von Bibelforscher am 15. Dezember 2005 19:19:26:
Na ja, es tauchen immer wieder mal tatsächliche oder angebliche "frühchristliche" Texte auf. Bekanntestes Beispiel sind die in Ägypten aufgefundenen Nag Hammadi-Texte, deren Inhalt stark gnostischer Natur ist.
Dass die "sola scriptura"-Fans von den Zeugen und den Kirchen diese geflissentlich ignorieren liegt an ihrem Selbstverständnis der Bibel als "Gottes Wort".
Dass schon beim auch von der WTG dauernd erwähnten Konzil von Nicäa 325 viele damals im Umlauf befindliche Evangelien und "Briefe" im Zuge einer Kanonisierung der Schriften des NT im Müll landeten, steht in keinem Wachtturm.
wwwuser.gwdg.de/\u126 ~rzellwe/nhs/nhs.html
Geschrieben von Drahbeck am 12. Dezember 2005 06:45:57:
Als Antwort auf: Re: Die Antwort an gert - freiwillige Gedankenkontrolle geschrieben von anonym am 11. Dezember 2005 21:04:09:
Anonym" brachte in seiner Replik unter anderem auch das Vergleichsbeispiel, des ausleihens unerwünschter Bücher" in einer Bibliothek. Dort vielleicht gar auf dem Fernleihweg und eine dort tätige Zeugin Jehovas macht Meldung". Das erinnert mich doch an etwas.
In Berlin ist die Amerika Gedenkbibliothek" eine der
größeren Publikumsbibliotheken. In den Jahren nach 1945 in Westberlin gegründet; nach
1990 mit der vormals Ostberliner Stadtbibliothek zur Zentral u.
Landesbibliothek" zusammengeschlossen.
Aufgrund des Gesetzeslage hat selbige einen Rechtsanspruch, sämtliche in Berlin
herausgekommenen Bücher kostenlos zugestellt zu bekommen.
Dieser Sachlage wurde auch im Falle der Bücher Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" und Die Endzeit der Zeugen Jehovas" entsprochen. Deren Neuerscheinungsdatum liegt aber mittlerweile schon einige Zeit zurück. Jedenfalls ausreichend lang genug, um unter Berücksichtigung des Bibliotheksüblichen Einarbeitungs-Zeitraumes, davon auszugehen, dass selbiger abgeschlossen ist.
Nun gibt es etwas im Falle der beiden genannten Bücher zu registrieren. Sie sind zwar, wie anhand des Online-Kataloges der AGB nachweisbar, in der Bibliothek eingetroffen und mit entsprechender Bibliothek-Signatur versehen. Faktisch jedoch - bis heute - dort noch nicht ein einzigstes mal ausleihbar gewesen. Wie das, mag man fragen?
Nun versucht man deren Bestellung bekommt man im AGB Online-Katalog die Mitteilung, genau diese beiden Bücher seien aus unerfindlichen" Gründen nicht auffindbar.
Vor einiger Zeit veröffentlichte eine Berliner Zeitung einen Artikel über die AGB über deren Jubiläum. Diesen Anlass nutzend habe ich die für das Sachgebiet Religion in der AGB zuständige Referentin, per eMail einmal auf vorstehende Sachlage hin angesprochen. In ihrer Antwort teilte sie mit: Sie wisse auch nicht warum und weshalb das so sei. Aber sie wolle nunmehr auf dem Kaufwege beide Bücher neu beschaffen.
Auch diese Mitteilung liegt nun zwischenzeitlich schon länger zurück. Und was ist das heutige Ergebnis? Laut Katalogauskunft der AGB sind beide genannten Bücher weiterhin unauffindbar.
ZLB: ZLB / Amerika Gedenkbibliothek : zur Zeit vermißt: Standort:
Freihand: Standardausleihe
und
* Rel 712/152: Nicht im Regal: Standort: Wegen Magazinrenovierung z.Zt. nicht verfügbar:
Standardausleihe aus dem Magazin
Unabhängig von der jetzt mit genannten "Magazinrenovierung" waren diese Bücher auch zum Zeitpunkt des "unrenovierten" Magazins "Nicht im Regal".
Wer da an einen Zufall" glaubt, dem kann ich eigentlich nur belächeln. Da werden höchstwahrscheinlich in der AGB tätige Zeuginnen Jehovas" entsprechend nachgeholfen" haben. Man warf dem Osten früher vor, sein Bibliothekswesen einem strengen Zensurregiment unterworfen zu haben. Auch ich selbst kann ein diesbezügliches Klagelied davon singen. Und gerade die vormals westlichen Bibliotheken rühmten sich doch, eben keine Zensur zu betreiben. Nun auch der Osten nannte seine Zensur so nicht. In der Deutschen Staatsbibliothek (in Ostberlin) gab es dafür die hochgestochene Vokabel Abteilung für spezielle Forschungsliteratur" in der missliebiges separiert und nur nach schwer erhältlicher Sondergenehmigung - wenn überhaupt - einsehbar war.
Diesen Aufwand betreibt die AGB in der Tat nicht. Sie hat wie man sieht,
ein viel effektiveres" Verfahren!
Manfred Gebhard
Geschrieben von Drahbeck am 09. Dezember 2005 19:28:34:
Book on Demand hat seine von ihm verlegten Bücher, in Abstimmung mit "Google Print", weitgehend eingescannt (bzw. ist noch dabei). Lediglich wenn der jeweilige Rechteinhaber seine Zustimmung verweigert (da das in finanzieller Hinsicht ein "zweischeidiges Schwert" ist). Nur in diesen Fällen sind "Book on Demand"-Bücher von der Einscannungsaktion ausgenommen. Eine Minderheit der deutschen Verlage hat sich gleichfalls der Google Print-Aktion angeschlossen. Die Mehrheit aber (bisher) offenbar nicht.
Es mag vielleicht in der Tat "blauäugig" sein zu erwarten, wie Optimisten tönen, der Umsatz der eingescannten Bücher würde sich "steigern". Pessimisten sind eher vom Gegenteil überzeugt. Wie immer man diese Art von "Glaubensfrage" auch beantwortet. Fakt ist derzeit, gibt man bei Google Print den Suchbegriff "Jehovas" ein, bekommt man an ziemlich vorderster Stelle auch das Angebot zu "Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" offeriert. Das wird die WTG-Apparatschicks und auch einen Detlef Garbe, wohl nicht sonderlich freuen, was dann aber wieder ihr Problem sein dürfte: