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Geschrieben von Drahbeck am 01. Oktober 2007 15:22:54: Als Antwort auf: Re: Im Zeitspiegel geschrieben von Drahbeck am 28. September 2007 06:24:19: Die Neue Zürcher Zeitung", nebst anderen Presseorganen der Schweiz, berichtete beispielsweise in ihrer Ausgabe vom 23. 11. 1937 unter den Überschriften: Neues aus der frontistischen Geheimgesellschaft". Dokumente der Schande" unter anderem folgendes: Am 11. September 1935 läuft folgendes Schreiben de Potteres bei Tödtli ein:" Hier muß die Zitierung schon unterbrochen werden, und beide genannte Namen knapp
erläutert werden. Bei de Pottere" handelt es sich um den maßgeblichen
Mitarbeiter einer antisemitischen Organisation in Hitlerdeutschland, mit damaligen Sitz in
Erfurt. Ich (de Pottere) habe zur Kenntnis genommen, daß die von Ihnen (Tödtli)
einberufene private Versammlung, Sonntag, den 22. September, um ½ 3 Uhr nachmittags, im
Hotel Ratskeller stattfinden wird. Ich bitte, für alle Leute zur Kenntnis zu nehmen, daß
das ungarische Ehrenmitglied des Schweizer Volksdienstes, Herr Alexander Le Clerque auf
seiner Reise von Paris nach Budapest in der Schweiz einen Tag seine Reise unterbrechen
wird, um in Bern wahrscheinlich die Versammlung zu präsidieren ... Herr Alexander Le Clercq, ungarisches Ehrenmitglied des schweizerischen Volksdienstes", ist niemand anders als der Briefschreiber selber, nämlich de Pottere, ein Meister der Tarnung! Die Reise von Paris nach Budapest wird offenbar nur vorgetäuscht, um die Erfurter Spur zu verwischen. Begreiflicherweise ist auch dieer Agent des Dritten Reiches sehr um sein Absteigequartier in Bern besorgt. Er hat in der Tat allen Grund kein Aufsehen zu erregen"! Reichsdeutsche und schweizerische Agenten im Solde des Dritten Reiches dirigieren in unserem Land den haßerfüllten Kampf der Frontisten gegen die Freimaurer, die unter dem heuchlerischen Ruf der Säuberung der Schweiz" nach dem Vorbild fascistischer Diktaturstaaten in unserer freiheitlichen und toleranten Demokratie unterdrückt werden sollen. So wird durch die Propaganda des Auslandes Haß und Zwietracht in unser Land getragen und das Volk aufgespalten. Auch wer kein Freund der Freimaurerei ist, muß nach der Aufdeckung dieser dunkeln Machenschaften erkennen, daß es am 28. November 1937 um ein vom Ausland bedrohtes Stück Schweizer Freiheit geht." Also so ergibt dieser Text, eine mit maßgeblichen Wurzeln in Hitlerdeutschland (dann letztlich gescheiterte) Initiative, mit dem Ziel, die Freimaurer in der Schweiz zu verbieten, wurde noch rechtzeitig, durch Aufdeckung der Hintergründe selbiger in der Schweizer Presse, verhindert. Zu sagen ist ferner, dass besagter Agent Tödtli, auch schon ähnliche Anstrengungen in Sachen Zeugen Jehovas getätigt hatte. Zu nennen ist da insbesondere auch der Berner Prozeß um die Protokolle der Weisen" von Zion, worin der Chef" besagter Hitlerdeutschen Antisemiten, der Herr Ulrich Fleischhauer, höchstpersönlich, ein nicht endend wollendes Gutachten" vor den Schranken des Schweizer Gerichtes, bezüglich vorgenannter Hetzschrift, vortrug. Verfolgt man die einschlägige Berichterstattung dazu in der Schweizer Presse, findet man auch die Angabe. Um dieses Gutachten" haben in Erfurt wahre Gladiatorenkämpfe stattgefunden. Drei Entwürfe von Fleischhauer, der als hochgradig eitel beschrieben wird, landeten im Papierkorb. Der, welche die Fäden in der Hand dabei hatte, sei ein gewisser Dr. Richter" gewesen. Die Schweizer Presse notiert zwar, dass diese antisemitische Organisation Weltdienst" mit Decknamen arbeitete. Allein dass es sich bei dem Dr. Richter" auch um einen Decknamen handelt, ist von ihr nicht erkannt worden. Besagter Dr. Richter", wie einem Artikel der gleichfalls antisemitischen Zeitschrift Hammer" entnehmbar, war maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Hetzschrift Protokolle der Weisen von Zion", in einer Neubearbeitung in Hitlerdeutschland, nunmehr unter dem Titel Die Zionistischen Protokolle" erschienen. Derart ausgewiesen" hat er dann auch bei den Gladiatorenkämpfen" in Erfurt, das letztendliche Sagen. Folgerichtig, ist das von der Marionette Fleischhauer vor dem Berner Gericht vorgetragene Gutachten" zu wesentlichen Teilen seiner Feder, respektive Redaktion, zuzuschreiben. In besagtem Gutachten" zieht man sich denn auch auf die Linie zurück. Das Hauptargument weshalb man die Hetzschrift, oder wie Alexander Stein, als Buchtitel auch formulierte. Adolf Hitler - Schüler der Weisen von Zion". Das Hauptargument dieser Kreise war eben die vermeintlichen Anzeichenbeweise". In denen spielen in dieser Lesart, die Bibelforscher/Zeugen Jehovas eine besondere Rolle als angebliche Mit-Erfüller" dieser Protokolle". Es ist nach intensiver Beschätigung mit der Materie, für mich eindeutig bewiesen, dass der Deckname Dr. Richter" dahingehend aufgelöst werden kann. Klarname: Dr. Hans Jonak v. Freyenwald. Besagter Jonak spielt bekanntlich in der ZJ-Geschichte, ebenfalls einen nicht zu unterschätzenden Part. Jene Erfurter Organisation (später in Frankfurt/M). mit Namen Weltdienst" sei, wie die zeitgenössische Schweizer Presse wiederholt notierte, zu wesentlichen Teilen vom faschistischen Propagandaministerium ausgehalten. Fleischhauer war zwar schon zu Weimarer Republik-Zeiten antisemitisch tätig. Etwa als Herausgeber eines einschlägigen (nie vollendeten) antisemitischen Lexikon's mit Namen Sigilla veri". Allein sein Stern" stieg erst mit dem Machtantritt der Nazis auf. Den erst ab dieser Zeit, konnte er eine eigene Zeitschrift namens Weltdienst" herausgeben, und die erschien zugleich in mehreren Sprachen, war also weitgehend als Missionarsobjekt für andere Länder" konzipiert. Seinen persönlichen Höhepunkt erreichte er dann mit dem Verlesen des vorgeblichen Gutachtens" vor einem Schweizer Gericht, was auch vielfältigen Presseniederschlag fand. Übermäßig viel zum hier besonders interessierenden Thema Zeugen Jehovas, findet man im Weltdienst" allerdings nicht vor. Eine Ausnahme von dieser Regel ist aber wohl die Ausgabe vom 1. 10. 1937 des Weltdienstes", weshalb denn innerhalb diese Serie Im Zeitspiegel", auch auf sie eingegangen sei. Unter der Überschrift Wieder eine Niederlage der Ernsten Bibelforscher",
liest man in dieser Ausgabe: Wenn wir schon bei der Zitierung des Weltdienstes" sind, dann sei
ergänzend auch noch dessen Ausgabe vom 1. 6. 1937 zitiert. Dort war zu lesen: Die 'L'Illustration Novuelle' aus Montreal in Kanada vom 3. Mai 1937 bringt jetzt auf Seite 5 die Erklärung des kanadischen Postministeriums, daß es tatsächlich einen Slipachuk mit der angegebenen Adresse gibt. Damit dürfte der Presse-Polemik über die Echtheit oder die Unechtheit dieses Briefes endgültig ein Ende gesetzt sein." Es ist durchaus nachvollziehbar, dass die zeitgenössische WTG über diese Kontroverse alles andere, denn als angenehm" berührt war. Insofern kann man auch verstehen, dass sie suchte (wie man las erfolglos), dagegen anzugehen. Das alles wird hier nicht zitiert als unhinterfragbare Wahrheit", sondern bewusst eingeordnet, in die Rubrik Im Zeitspiegel". Es geht nicht um das Befürworten" einer bestimmten These, sondern lediglich in Chronistenform, um den Bericht darüber was gewesen" ist. Ein bemerkenswertes Dokument, wie den besagter Weltdienst", der das ganze publizistisch ins Rollen brachte, einzuschätzen sei, kann man auch aus dessen Ausgabe vom 15. 1. 1938 entnehmen. Und mit der kommentarlosen Zitierung dessen, mag der Bericht seinen Abschluss finden. Dort war zu lesen: Jawohl, es entspricht den Tatsachen, daß Oberstlt. Fleischhauer auf dem Erfurter Internationalen Welt-Dienst"-Kongreß im Septemer 1937 von der Allrussischen Fascistischen Partei", die ihren Hauptsitz in Charbin Moncha-Dikao hat, zum Ehrenmitglied ernannt worden ist. Das Diplom hängt im Arbeitszimmer von Oberstlt. Fleischhauer. Es enthält Worte höchster Anerkennung für die Tätigkeit des Welt-Dienst"-Leiters im Kampf gegen das Judentum. Den Wortlaut dieser seltenen Auszeichnung zu bringen, verbietet uns die Bescheidenheit. Auf dem Weltkongreß in Erfurt erschien eigens eine russische Delegation dieser antijüdischen Allrussischen Fascistischen Partei" aus dem Fernen Osten, um Oberstl. Fleischhauer die Ernennungsurkunde und das Parteiabzeichen zu überreichen. Diese wohlverdiente Ehrung löste natürlich bei allen Kongreßteilnehmern stürmischen Beifall aus. Wir haben selbstverständlich keinen Grund, dies irgendwie geheimzuhalten." Als Nachwort noch dieses. Der Antisemitismus sei der Sozialismus des dummen Kerls", pflegte einmal August Bebel prophetisch - muss man wohl sagen - zu prognostizieren. Denn zu Bebel's Zeiten konnte man ein Hitlerdeutschland, dem solcher Worte in der Tat auf den Leib geschrieben waren, noch nicht erahnen. In seinem 1936 in Karlsbad erschienenen Buch mit dem programmatischen Titel Adolf Hitler Schüler der Weisen von Zion" hatte Alexander Stein unter anderem recherchiert In seinem Buche Mein Kampf" spricht Hitler offen aus, dass der Erfolg der nationalsozialistischen Bewegung nur dadurch gesichert sein würde, und wenn der politisch durch den organisierten Marxismus geführten internationalen Weltanschauung eine ebenso einheitlich organisierte völkische gegenübertrete." (S. 6) Und nützlich der alte Justizrat Heinrich Claas, der Führer, der im Jahre 1890
gegründeten Alldeutschen Verbandes", der schon immer für eine Machtstellung
Deutschlands gekämpft, völkische Rasseforderungen vertreten und großen Einfluss auf
alle deutschen Rechtsparteien ausgeübt hat. Die Protokolle der Weisen von Zion" als Bibel des Antisemitismus Schließlich kommt Prof. Nilus in der russischen Ausgabe seines Buches Das
Grosse im Kleinen und der Antichrist als naheliegende Staatsrechtliche Möglichkeit",
indem die Protokolle enthalten sind, mit einer dritten Behauptung: Diese Protokolle
wurden insgeheim aus einem ganzen Buch vom Protokollen herausgeholt. Alles dies wurde von
meinen Korrespondenten aus dem gleichen Verlies der zionistischen Hauptkanzlei
herausgeholt, die sich auf französischem Territorium befindet." (S. 19) Die nationalistische Presse reagierte auf das Urteil nach der Richtlinien, die Alfred
Rosenberg vorsorglich schon nach den ersten Verhandlungen der Prozesses am 29. November
1934 im Völkischen Beobachter" erteilt hatte. Das erinnert an den Ausspruch eines schweizerischen Frontisten der da meinte, es
komme nicht darauf an, ob die Protokolle" echt sein, sondern als echt empfunden
worden. Der zur Macht drängende Nationalsozialismus vermochte auf der Suche nach einem Lehrbuch des Staatsstreiches und des Diktaturstaates keinen besseren Leitfaden zu finden als die Protokolle." (S. 94) Der Vertreter der klägerischen Partei im Berner Prozess Brunschwig, hat am
Schluss der Verhandlung zutreffend erklärt: Das Hitlertum, das vorgibt, Deutschland und die übrigen Länder von der Weltverschwörung des Judentums befreien zu wollen, organisiert selbst eine Verschwörung des kriegerischen Alldeutschtums zur Erringung einer Vormachtstellung in Europa und in der ganzen Welt." (S. 115) Um das Bonmot von August Bebel noch einmal aufzunehmen. Die dummen Kerls" leben auch in der Gegenwart fort. Sie sind besonders in jenen Kreisen lokalisierbar, welche Verschwörungstheorien im besonderen kultivieren". Ein gewichtiges historisches" Kapitel auf diesem Felde, stellt unzweifelhaft auch der Komplex um die sogenannten Protokolle der Weisen von Zion" dar. Zum Weiterlesen unter anderem: |