Re: Meinung

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 10. Juli 2006 18:32:39:

Als Antwort auf: Re: Cullmann geschrieben von Drahbeck am 02. Juli 2004 14:08:24:

Die Fähigkeit Sachverhalte, die ihn bewegen leicht verständlich "rüberzubringen", kann man ihm wohl eher weniger bescheinigen. Die Rede ist von dem Herrn Lothar Gassmann. Man konnte vorstehendes schon bei seinem im Hänssler-Verlag erschienenen Zeugen Jehovas bezüglichen Buch registrieren; dass dort (bis auf Restbestände) weitgehend vergriffen ist.
Nun taucht in den Zeugen Jehovas bezüglichen Listen lieferbarer Bücher, vom gleichen Verfasser eine weiteres "Kleines Zeugen Jehovas Handbuch" betiteltes auf.
Über weite Strecken teilt der Autor darin nur das mit (in der Substanz) was in seinem ersten diesbezüglichen Buch auch schon zu lesen war.

Wen denn die Frage "bewegen" sollte (mich bewegt sie nicht), was denn die theologische Konkurrenz der Zeugen Jehovas, an letzterem als klassisches "Theologengezänk" auszusetzen hat, der ist bei Herrn G... sicherlich nicht schlecht bedient. Egal ob es nun um solche Fragen wie Trinität, Hölle und ähnliches gehen sollte. Wem der ganze "Spaß" dann noch 9,80 Euro "wert" ist, der kann es selbstredend so halten.
Wer es indes etwas billiger hätte und über Internetanschluss verfügt, der kann das ganze auch dort sichten. Zwar etwas verstreuter als in der Buchausgabe, aber doch in wesentlichen Inhalten.
Siehe dazu:

http://www.bible-only.org/german/handbuch/

Ein Beispiel seiner Wegerklärungskunst. Zitat (S. 166):
"Der Vorwurf der ZJ, die Kirchen würden hier eine heidnische Lehre vertreten, ist (von gewissen Ausnahmen, z. B. Fegfeuer oder volkstümliche Auffassungen von einer Unsterblichkeit der Seele abgesehen) nicht begründet."

A ja. nun weis man's. Das sind dann halt "volkstümliche Auffassungen". Offenbar leben die Großkirchen aber von dieser "Volkstümlichkeit". Würden sie die nämlich ablegen, befänden sie sich sehr schnell in der Rolle des Fisches ohne Wasser wieder. Und damit jenes "Wasser nicht versiegt". Darum müht sich auch Herr G..., und wie es scheint - aus seiner Sicht - sogar "redlich".
So meint er etwa, und dass kann man als eine Art Grundsatzthese ansehen (S.7 ):

"In der Bibel findet sich zwar nicht der Begriff, aber die Sache der Dreieinigkeit."
Oder etwa (S. 29):
"Ich (G...) halte die Dreieinigkeitslehre nicht für unvernünftig, sondern für "übervernünftig": die Grenzen der natürlichen Vernunft des Menschen überschreitend."

"Markig" auch sein Satz (S. 30):
"Ein unerforschliches göttliches Geheimnis, das man "nur glauben muß", gibt es für sie (die Zeugen) nicht."

Und ich meine dazu. Damit praktiziert er er klassische Selbstbeweihräucherung für Seinesgleichen. Ob er die Zeugen damit wirklich "erreicht", würde ich mehr als in Frage stellen.

Wie er und Seinesgleichen sich in der "vollendeten Kunst" üben, Worthülsen über Worthülsen zu präsentieren, mag vielleicht auch das nachfolgende, von ihm im bejahendem Sinne gebrachte Zitat verdeutlichen (S. 13) :
"Der Systematiker Walter Künneth sagt in seinem Werk "Theologie der Auferstehung" zu Recht:
"Die entscheidende Aussage lautet: Der Auferstandene offenbart in den Erscheinungen seine verklärte Existenz. Konstitutiv für den Existenzbegriff aber ist die Vorstellung der Leiblichkeit. So wird die Erscheinung des Auferstandenen zu einem Offenbarwerden der leiblichen Wirklichkeit des neuen Lebens... Die 'Verklärtheit' des auferstandenen Christus besagt die völlige Andersartigkeit und Neuheit seiner leiblichen Existenzweise. Damit ist zugleich auch eine deutliche Abgrenzung gegen jedes spiritualisierende Mißverständnis wie gegen eine Materialisierung vollzogen"

Erneut wiederholt G... seine These (S. 114):
"Wollte man also ein Datum - nicht für die Wiederkunft Christi, aber für das Eintreten in die Endzeit im engeren Sinne - vorschlagen, so nenne ich (G...) in Einklang mit zahlreichen evangelikalen Autoren (z.B. Dyer/Hunt, Fruchtenbaum, Heide, Hubmer, Hunt, Koch, Lindsey/Carlson, Fache, Pentecost, Rosenthal, Walvoord; ... die Staatsgründung Israels im Jahre 1948 (und nicht das prophetisch bedeutungslose Jahr 1914 o.a.)."

Hier schon widerspreche ich. Und das grundsätzlich. Im übrigen hat zwar Herr G... verbal im Literaturverzeichnis, ein grundsätzliches Buch mit erwähnt Und zwar das des Franz Stuhlhofer. "'Das Ende naht!' Die Irrtümer der Endzeit-Spezialisten".Das aber doch wohl nur als Lippenbekenntnis ohne jegliche praktische Bedeutung. Inhaltlich geht er auf es ohnehin nicht mit ein. Hätte er es im Literaturverzeichnis nicht mit genannt. Es liefe auf dasgleiche hinaus.
Dort nämlich werden eine Reihe (nicht "alle") der von G... genannten Gewährsleute demaskiert. Wirft man den Zeugen ihre Endzeit-Irrtümer vor, breitet jedoch den Mantel des vergebenden Schweigens über die evangelikale Szene aus (genau das tut G...), mutiert das ganze zur Unglaubwürdigkeit.

Israel jene Rolle erneut zuzuschreiben, welche sie in der frühen Bibelforscherbewegung bereits hatte, provoziert erneut die Frage nach den 206-Knochen-Wunder als Zionismus"beweis" und ähnliches. Vielleicht sind einige der Evangelikalen diesbezüglich etwas zurückhaltender. Indes der "Stammbaum" ist wohl in beiden Fällen ziemlich identisch.
Judentrost

Export

www.glaubensstimme.de/ik/inhalt.html

Als "Papagei" im Anschluss an Herrn Brüning und ähnliche, erweist sich Herr G... auch in der Freimaurerthese. Indem er Brüning diesbezüglich bestätigt, äußert er dann (S. 201):
"Freimaurerisches Gedankengut kommt nicht nur in der zitierten Tempelansprache Russells zum Ausdruck, sondern auch in der von ihm häufig gewählten Symbolik der Pyramide, welche ein wichtiges Symbol der Freimaurerei darstellt."
Genau das aber bleibt im Nebulösen der bloßen Behauptung stecken. Die "Freimaurerriecher" einschließlich G... haben noch eine wichtige Aufgabe unerfüllt gelassen. Wo bitte schön, wird authentisch (bitte mit nachprüfbaren Literaturnachweisen, einschließlich Seitenangaben der vorgeblichen Belegstellen) auf freimaurerischer Seite die "Pyramide als wichtiges Symbol der Freimaurerei" dargestellt?

Der Name Ulrich Rausch, dürfte sicherlich auch für Herrn G... ein Begriff sein. Ist doch auch auch Herr Rausch Autor von Zeugen Jehovas-bezüglichen Büchern (Koautor) Mehr noch. Herr Rausch hat sich - im Gegensatz zu Herrn G... - sogar auch als Autor eines Buches zum Thema Freimaurerei ausgewiesen. "Die verborgene Welt der Geheimbünde. Mit dem Lexikon der okkulten Zeichen, Symbole und Rituale." Auch in diesem Buch findet sich nichts, aber auch gar nichts, was denn "die "Pyramide als wichtiges Symbol der Freimaurerei darstellt." Mit Sicherheit hätte sich Herr Rausch "die" Gelegenheit nicht entgehen lassen, hätte er handfestes im Sinne der genannten These recherchiert. Er hat es aber nicht!

Bücher die die Welt "braucht" oder eben nicht braucht.
Polarisierende Meinungsäußerungen - und um eine solche handelt es sich vorstehend unzweifelhaft, werden auch Widerspruch provozieren. Wenn ich die Wahl hätte zwischen einem "rationalisierten Universitätstheologen" (eines der "Schreckgespenster" der WTG) und seinem Widerpart. Dann ist wohl der Herr Dr. G... eher in der Ecke der Widerparte ansiedelbar.

Dennoch, gerade die Geschichte der Zeugen Jehovas belegt, dass ihre Form "evangelikalen Christentums" zu vielerlei Widerspruch herausfordert. Stellen sich nun nur geringfügig "anders Gestrickte" als vermeintliche "Alternative" zu den Zeugen dar, bleibt die entscheidende Frage offen. Wieso denn an "Wechsel" denken, wenn anderswo ähnliche Mechanismen wirken?!

Wieso dann solche „Kröten" schlucken, wie was finanzielle Aspekte anbelangt, man andernorts „noch besser beim melken" ist als wie die Zeugen. Wieso dann solche „Kröten schlucken" wie noch ausgeprägtere hierarchische Strukturen und anderes mehr. Wer denn meint das zu können. Bitte schön, er ist nicht daran gehindert es zu tun. Allerdings werden diejenigen auch mit dem Umstand leben müssen, dass es einstige „Glaubensgenossen" gibt, die dazu als Kommentar nur eines sagen.
Da hat wieder mal Eine (Einer) den Regen mit der Traufe ausgewechselt.

Der Fall Cullmann

Parsimony.8860

Der Fall Thiede

Parsimony.7191


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