Wachtturm, Studienausgabe, 15.02.2013, Seite 23, letzter Absatz:
Mit zunehmendem Alter könnte jemand so sehr um die finanzielle Absicherung im
Alter besorgt sein, dass er eher bereit ist, an Zusammenkunftsabenden
Überstunden zu machen oder andere christliche Verantwortlichkeiten zu
vernachlässigen. Sollte er sich nicht vor einer solchen Neigung hüten? Oder
nehmen wir einen jungen Menschen, der weiß, dass es nichts Besseres als den
Vollzeitdienst gibt. Trotzdem verschiebt er den Pionierdienst, weil er meint, er
müsse sich zuerst finanziell absichern. Sollte er nicht lieber jetzt sein Bestes
geben, um Gott gegenüber reich zu sein? Wer weiß, ob er morgen noch am Leben
ist?
Bezirkskongress 2012 der ZJ
Darin im Programm vom Sonnabend auch einen Beitrag, betitelt:
„Das Herz vor den Werken des Fleisches behüten - Feindschaften, Neidereien".
In ihm ihm auch eine gestellt Szene. Zwei ZJ unterhalten sich in ihrem
Predigtdienst über einen dritten ZJ, betitelt „Bruder Wohlhabend".
Einer der beiden bemerkt, er komme als Pionier für die WTG gerade mal so mit Ach
und Krach, wirtschaftlich über die Runden.
Besagter „Bruder Wohlhabend" indes, hätte noch niemals nicht mal
Ferienpionierdienst geleistet.
Was nun „das Fass zum Überlaufen" brächte wäre, dass ausgerechnet der, nur zu
einem der Ältesten der örtlichen ZJ-Versammlung ernannt worden sei.
Dem Kritiker werden nun für seine Kritik, seitens der WTG niedere Motive
unterstellt.
Indem nun bei Kongress-Veranstaltungen, auch solcherlei Beispiele offeriert
werden, steckt durchaus ein tieferer Sinn dahinter.
Zum einen der Betörte Pionier wird höchstwahrscheinlich nie das Kunststück
fertigbringen, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Er wird also
weiterhin wirtschaftlich „auf dem Zahnfleisch krauchen". Gar nicht erst darüber
zu reden, was für Erwartungen er denn zu haben hätte, sollte er mal tatsächlich
das Rentneralter erreichen. Da die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dieses
Landes auch besagen, wer sich denn nicht selbst zu helfen wusste, der ist der
betörte Mohr, der nun gehen kann. Und keine WTG wird sein Schicksal einen
feuchten Kehricht interessieren.
Angesichts dessen kann man schon die Aversionen gegen besagten „Bruder
Wohlhabend" nachvollziehen.
Wieso steigt dann letzterer aber in der Hierarchie der örtlichen Versammlung
auf, auch diese Frage stellt sich ja denn wohl.
Die Antwort liegt ziemlich offen zutage.
Bekanntlich fängt die Hauptamtliche Struktur bei der WTG erst bei den
sogenannten „reisenden Aufsehern" in der Regel an. Theoretisch sind auch die,
nur Taschengeldempfänger.
Im Gegensatz zu dieser Theorie, haben es einige von ihnen durchaus zu
beachtlichem Wohlstand gebracht.
Angefangen von einem Konrad Franke und seiner Goldenen Hochzeitsfeier auf Hawaii
mit „standesgemäßer Musikbegleitung", über den von Rolf Nobel in seinem Buch
geschilderten Fall eines „Butterfahrers", der wenn er denn von seiner Tour
zurückkam, in der Regel mit einem Mengenmäßig überladenen Fahrzeug ankam, und
andere dieser Sorte mehr.
Diese Simonie-Umstände, die in Zeugen Jehovas-Gefilden, besonders krass
nachweisbar sind, bedingen eben auch den Typus „Bruder Wohlhabend" als zu
melkende Kuh.
Die WTG-Apparatschicks wissen nur zu genau, dass sie die von ihnen zu melkenden
Kühe, nicht verschrecken dürfen. Deshalb wird fallweise ein „Bruder Wohlhabend"
- im Gegensatz zu den im anderen Spektrum in den WTG-Gefilden angesiedelten,
auch mal in der örtlichen Hierarchie befördert.
Für Geld oder Geldwerte Vorteile, ist auch in der verfaulten WTG-Religion vieles
möglich!
Allerdings, auch das kann dem Typus "Bruder Wohlhabend" noch passieren, worüber Günther Pape in einem Fallbeispiel berichtet:
„In der Bundesrepublik wollte Erich Jüstel, der
seit über 40 Jahren ein Zeuge Jehovas und Ältester einer Süddeutschen
Versammlung war, seinen "Brüdern" in der Wachtturm-Führung ebenfalls mit seinen
Forschungsergebnissen helfen. Er hatte sich mit dem Schöpfungsbericht der Bibel
nach Genesis l, der nach der Wachtturm-Lehre 6 mal siebentausend Jahre
Zubereitung der Erde vom Chaos bis zum Eden Paradies umfaßt, beschäftigt.
Da er enge Beziehungen zu Altertumsforschern hatte, wollte er nachprüfen, ob der
jeweilige Wandel in der Entwicklung der Erde in der von der
Wachtturm-Gesellschaft angenommenen Zeit vor sich gehen könne. In seiner
Ortsversammlung sprach er darüber mit seinen Glaubensbrüdern und bekam prompt
Schwierigkeiten.
Da er mit Herrn Pohl und dem Ehepaar Konrad Franke in Selters sehr gut bekannt
war - sie waren oft seine Gäste und hatten sehr großzügige Sachspenden von
Jüstel erhalten, rechnete er mit deren wohlwollender Aufmerksamkeit. Er fuhr
nach Selters und erklärte Pohl. sein Vorhaben und berichtete über seine
bisherigen Erkenntnisse.
Zurückgekehrt in seine Heimatversammlung wurde er vor ein Rechtskomitee geladen
und ausgeschlossen, „weil er nicht in der Lehre Christi geblieben sei". Gegen
diesen Ausschluß erhob er Einspruch, der dann vor einem größeren Komitee
verhandelt wurde. Dessen Leitspruch war: „Gott wirke nur durch die Leitende
Körperschaft und die Ältestenschaften der Wachtturm Gesellschaft."
An der unmenschlichen Behandlung zerbrach er geistig und körperlich. Unter
großem zeitlichen und materiellem Einsatz hatte er in Treue zu dieser
"Organisation Gottes", wie sich die Zeugen selbst nennen, gedient. Jeden
Zweifler hatte er zurückgewiesen und in manchem Rechtskomitee Zweifelnden wegen
Uneinsichtigkeit die Gemeinschaft entzogen. Und nun war er selbst angeklagt und
ausgeschlossen worden. Keiner seiner ehemaligen Mitbrüder sprach mehr mit ihm.
Er wurde bei Begegnungen in der Öffentlichkeit nicht mehr gegrüßt. Trotz des
Rückhaltes in seiner Familie, überwandt er die ungeheure und schmerzhafte
Enttäuschung nicht. Ein erster Schlaganfall warf ihn nieder, einen zweiten
wenige Monate später überlebte er nicht.
Ich (Pape) sehe ihn noch vor mir im Sessel sitzen. Nachdem er sich von dem
ersten Schlaganfall etwas erholt hatte, hatte er mich mit seiner Frau besucht.
Er konnte einfach nicht begreifen , wie seine "Brüder und Schwestern" mit ihm
umgegangen waren."
Übrigens auch der Gegenpol von besagtem "Bruder
Wohlhabend" kann noch - zusätzlich dazu das er schon "ganz unten ist",
ergänzende Negativerfahrungen sammeln. Namentlich dann, gehört er zu denen
welche mit der WTG-Religion nichts am Hut hat.
Hat aber engere Angehörige, die es diesbezüglich anders halten.
"Klingt ein bisschen unwahrscheinlich?"
Dann lese man mal im nachfolgenden Link weiter: Freital