Geschrieben von Drahbeck am 03. August 2004 02:58:44:

Als Antwort auf: Re: N. H. Knorr geschrieben von D. am 10. September 2002 16:45:09:

Im "Wachtturm" vom 1. 7. 2004 liest man den Bericht von Audrey Hyde. Ein Name der auf den ersten Blick nicht viel sagt, auf dem zweiten schon etwas mehr.
1925 geboren verschlug es auch sie im Jahre 1945 in das Brooklyner WTG-Bethel. Dort, so ihre tägliche Arbeitseinteilung, hatte sie 13 Zimmer mit 26 Betten auf Vordermann zu halten. Zudem auch noch Flure, Treppenhäuser und Fenster zu putzen. Einige Jahre später sollte sich ihr Los etwas verbessern, indem WTG-Präsident N. H. Knorr sich für sie interessierte, mit Folge Heirat am 31. 1. 1953. Der nunmehr Ehemann Knorr handhabte es allerdings bei sich etwas anders. Vorher war es gang und gäbe. Wer als Bethelmitarbeiter heiratete, hat dieses Haus zu verlassen. Offenbar lässt das Zölibat der katholischen Kirche da grüßen.

So rigoros wollte denn Knorr mit sich selber nicht mehr umspringen. Nachdem die Ära Knorr mit seinem Tode am 8. 6. 1977 ihr Ende fand, waren auch die Tage der Audrey im Bethel gezählt. Sie zog um auf die WTG-Liegenschaften in Wallkill. Dort heiratete sie schon im Jahre 1978 ihren zweiten Mann Glenn Hyde. Auch diese zehnjährige Ehe überlebte nur sie.

In ihren Erinnerungen kramend zitiert sie auch eine auf Knorr bezügliche Episode.
Zitat: "Tatsächlich fragte ihn einmal jemand, der von seinen Planungen wusste: 'Bruder Knorr, was soll das bedeuten? Glaubst du nicht, dass das Ende nahe ist?' 'Natürlich glaube ich das', erwiderte er, 'aber wenn es nicht so schnell kommt, wie wir denken, dann sind wir vorbereitet.'"

Das ist in der Tat ein Kernsatz auch für die gesamte WTG-Geschichte. Dem Endzeitglauben werden Lippendienste geleistet. Indes das eigene, alltägliche Verhalten ist auch auf den Sankt Nimmerleinstag hin orientiert! Diesen Satz kann man nur dann richtig würdigen, wenn man die Rahmenbedingungen berücksichtigt. In seinen letzten Lebensjahren, die mit dem zweiten Weltkrieg synchron liefen, hatte Rutherford die Endzeiterwartungen massiv verschärft. Angefangen von seinem Vortrag „Schau den Tatsachen ins Auge"; über die abstruse These mit dem Heiraten bis „nach" Harmagedon zu warten, in dem berühmt-berüchtigtem Buch „Kinder".

Knorr, als sein Nachfolger indes hatte nichts eiligeres zu tun, in seinem Einstandsvortrag mit dem Titel: „Weltfriede - ist er von Bestand", der auch noch mitten im zweiten Weltkrieg hineinfiel, diese Erwartungen, diese kriegerischen Rahmenbedingungen münden in Harmagedon, wieder zu „verscheuchen", wie es die WTG selbst formuliert. Und seine praktische Politik war dann nur auf ein Ziel hin ausgerichtet: Der organisatorischen Expansion. Wenn Alfred Loisy einmal rekapitulierend die Kirchengeschichte auf den Satz reduzierte:
Jesus verkündigte das Reich Gottes - und was kam war die Kirche; dann findet man diese Erkenntnis in der Neuzeit im besonderen auch bei den Zeugen Jehovas wiederholt.

Geschrieben von Drahbeck am 03. August 2004 07:41:50:

Als Antwort auf: Re: Lippenbekenntnisse geschrieben von Raimund am 03. August 2004 05:55:15:

Die Quellenangabe wurde doch genannt.
„Wachtturm" vom 1. Juli 2004.

Rutherford's Kinder-Buch

Geschrieben von Drahbeck am 01. August 2004 03:41:33:

Als Antwort auf: Re: 22. 7. 1954 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 22. Juli 2004 04:21:59:

Das Bibelbuch Daniel, mit einigen darin enthaltenen nebulösen Zahlen, hatte schon immer den Sinn der Endzeitgläubigen beflügelt. Etwa bei der, auch im Bibelbuch Offenbarung vorkommende Zahl 1260.

Schon im Mittelalter hatte der vormalige Zistersiensermönche Joachim von Fiore (in anderer Schreibweise auch Floris) eine Verwendung dafür. Ausgehend davon, dass im Matthäusevangelium Kapitel I, 42 Geschlechter von Abraham bis Jesus aufgezählt werden, berechnet er nun jedes Geschlecht zu 30 Jahren „da Jesus im Alter von 30 Jahren zu predigen begonnen habe." Seiner Theorie gemäß wandte Joachim diese Zählweise auch von Jesu Geburt an, und kam so auf das Jahr 1260. 1260 sollte dann das Zeitalter des „ewigen Evangeliums", das „Zeitalter des Heiligen Geistes" beginnen.

Thomas Newton etwa meinte in seinem 1757 erschienenen Buch "Abhandlungen über die Weissagungen, die merkwürdig erfüllet sind und noch bis auf den heutigen Tag in ihre Erfüllung gehen."
"Von welchem Zeitpunkt eigentlich diese 1260 Tage anfangen, dass ist nicht so leicht auszumachen. Es scheint, sie müssten von der völligen Einrichtung der Macht des Papstes angefangen gezählt werden. … Nun haben wir gesehen, dass die Gewalt des Papstes als eines … weltlichen Fürsten in dem achten Jahrhundert aufgerichtet sei und 1260 Jahre von der Zeit an bringen uns ungefähr 2000 Jahr nach Christi Geburt, oder auf 6000 Jahr nach der Erschaffung der Welt; und es ist eine alte Tradition, sowohl unter Juden als Christen, dass nach sechstausend Jahren der Messias kommen und die Welt erneuern, das Reich der Gottlosen aufhören und die Herrschaft der Heiligen auf Erden anfangen soll."

Mehr zur Neuzeit übergehend hatte die Katholisch-Apostolische Kirche, eine Gruppierung aus der später noch die Neuapostolische Kirche hervorgehen sollte und die ihre "Mutterkirche" dann noch eindeutig überflügelte. Also zu Beginn der Katholisch-apostolischen Kirche begann man seit dem 12. Januar 1832 mit dem ausrufen von neuen "zwölf Apostel für die Endzeit." Man war der Meinung, dass die Wiederkunft Jesu nach 1260 Tagen oder 3 ½ Jahren vom Beginn der Apostelausrufung erfolgen könnte, also am 14. Juli 1835.

Später war Russell etwa der Meinung,
1799 sei eine in der Bibel auf 1260 Jahre befristete Periode päpstlicher Macht und dem anschließenden Beginn der „Zeit des Endes", vollendet gewesen.

Dann kommt bei Daniel noch eine 1290 Periode kombiniert mit einer 1335-Tage-Periode vor:
„Zu jener Zeit nämlich wird Michael auftreten, der große Engelfürst, der deine Volksgenossen beschützt und es wird eine Zeit der Bedrängnis eintreten, wie noch keine dagewesen ist, seit dem es Völker gibt, bis zu jener Zeit; aber dein Volk wird in jener Zeit gerettet werden, nämlich ein jeder, der sich im Buch (des Lebens) aufgezeichnet findet. Und viele von denen, die im Staube der Erde schlafen, werden erwachen, die einen zu ewigem Leben, die anderen zu Schmach und zu ewigem Abscheu. … Du aber Daniel, halte das Gesagte unter Verschluss und versiegle das Buch bis zur Endzeit. Viele werden ausgesondert, gereinigt und geläutert werden, aber die Gottlosen werden gottlos handeln; und kein Gottloser wird Verständnis dafür haben, während die Verständigen es verstehen werden. Und von der Zeit an, wo das tägliche Opfer abgeschafft und der Greuel der Verwüstung aufgestellt wird, sind es 1290 Tage. Wohl dem, der da ausharrt und 1335 Tage erreicht."

Milisch von Kremsier (gest. 1374), der „Vater der böhmischen Reformation", hatte auch dafür eine Verwendung. „Er verfasste im römischen Inquisitionskerker eine Schrift über den Antichrist als Sendschreiben an Papst Urban V. … Grundlage seiner Berechnung war die Bibelstelle Daniel 12:11. Zu den darin erwähnten 1290 Tagen, die er als Jahre zählte, rechnete er 33 Jahre Lebenszeit Jesu und 42 Jahre, die noch bis zur Zerstörung Jerusalems gefehlt haben sollten (1290+75=1365) und kam so auf sein (Endzeit) Datum 1365"

Das alles wurde nun durch die Bibelforscher/Zeugen Jehovas "revolutioniert. So liest man etwa in ihrem Organ "Der Wachtturm" Ausgabe vom 1. 8. 1954; ausgehend von der Prämisse:
"Der Sinn all dieser Zeitspannen und das Verständnis dafür waren verschlossen und versiegelt bis zur 'Zeit des Endes'. Jetzt befinden wir uns gerade in dieser Zeit, und Jehova hat, seiner Verheißung getreu, seine Prophezeiungen erschlossen und klargemacht."

Wie sieht nun im Ergebnis dessen, dieses vermeintliche "neue Licht" aus? Nun so:
Zitat:
"Die 1260-Tage-Periode, die eine zerschmetternde Wirkung auf die Kraft des Volkes Jehovas hatte, fand ihre Erfüllung vom Oktober 1914 bis April 1918."
Ein Moment innehaltend hat man zu konstatieren. Nachdem die Russell'schen Endzeiterwartungen für 1914 sich in ihrer Ursprungsaussage als gescheitert erwiesen und es mit der sie verkündenen Organisation in dieser Zeit bergab ging, sei damit angeblich die 1260-Tage-Periode erfüllt worden.

Weiter geht's im WT mit der Aussage:
"Die 1290-Tage-Periode lief vom Januar 1919 bis September 1922, und die 1335-Tage-Periode dauerte vom September 1922 bis Mai 1926."

Verwundert reibt man sich die Augen und fragt sich, was soll denn da zwischen 1919 bis 1922 so "Weltbewegendes" geschehen sein, als das es schon Jahrhunderte davor im Bibelbuch Daniel "prophezeit" worden ist? Nun offenbar dies. Nach der wie gelesen im April 1918 beendeten Krisenphase waren immer noch einige Anhänger dieser Organisation der von Russell progagierten These, der "Charakterentwicklung" zugetan. Nun aber, setzte der neue Herrscher Rutherford völlig andere Akzente.
Zitat:

"Er gab ihnen Licht, damit sie sahen, dass ihr früherer Gedanke, sich durch sogenannte 'Charakterentwicklung' auf den Himmel vorzubereiten, vollständig falsch war."

Und diese Lehrumstellung habe sich dann in den Jahren von 1919-22 vollzogen, eingerahmt von entsprechenden Kongreßveranstaltungen der WTG-Organisation. Und dies alles hätte nun vorgeblich schon Daniel mit seinen nebulösen Zahlen "prophezeit".

Was aber hat es in dieser Lesart mit der 1335-Tage-Periode auf sich? Dazu meint der WT interpretieren zu können:
"Schritt um Schritt führte Jehova sie weiter durch die Jahre 1922, 1923, 1924 und 1925 hindurch, die im März 1925 mit der Offenbarung der Geburt des Königreiches ihren Höhepunkt hatten."

Wie wurden sie in genannten Jahren geführt? Nun doch ganz offensichtlich im Hinfiebern auf das Jahr 1925. Und nun im März 1925 gab der WT dieser These den endgültigen Laufpass. Dazu veröffentlichte der WT in seiner Ausgabe vom 15. 4. 1925 einen Grundsatzartikel unter der Überschrift "Die Geburt der Nation". Jetzt wurde wieder das 1914-Datum bemüht; ihm aber ein völlig anderer Sinn als zu Russells Zeiten untergeschoben. Angeblich wäre 1914 im Himmel ein imaginäres "Königreich Gottes" errichtet worden. Das aber erkannte man erst im März 1925. Dazu dann noch mit der Brechstange zurechtgebogene alte Danieltexte als "Beleg" anzuführen, ist mehr als gewagt.

Es war nur konsequent, dass seitens der WTG die bisher als Standardwerk gehandelten "Schriftstudien" ab diesem Zeitraum nicht mehr propagiert wurden. In das entstandene Vakuum trat dann eine ganze Serie neuer Rutherford-Bücher, wovon das mit dem Titel "Befreiung" (1926 erschienen) das erste ist. Es atmet schon einen ganz anderen Geist, als zu Russells Zeiten. So "glänzt" es etwa auch durch die darin neu mit abgedruckte "Anklage gegen die Geistlichkeit" aus dem Jahre 1925. Weil die 1925-Erwartungen nicht eintrafen, wurde jetzt offenbar nach dem Motto verfahren. Der Dieb ruft "Haltet den Dieb". Dabei erwiesen sich den diese "Anklagen gegen die Geistlichkeit" als willkommenes Vehikel dafür.

Und sich selbst feiert der WT dabei mit den Worten:
"Diese Erleuchtung machte jene, die zuvor wenigstens bis zu einem gewissen Grade 'Charakterentwickler' mit Abbittermienen gewesen waren, zu glücklichen Kämpfern."

Geschrieben von Drahbeck am 08. August 2004 04:09:56:

Als Antwort auf: Re: 1. 8. 1954 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 01. August 2004 03:41:33:

Über das britische Protektorat Njassaland, ab 1907 britische Kolonie Njassaland, ab 1964 als unabhängiges Malawi bekannt, schreibt "Erwachet!" in seiner Ausgabe vom 8. August 1954. Gemäß diesem Bericht lebten in Njassaland zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels 4.000 Weiße und 2.250.000 Bantuneger. Neuere Lexika-Angaben hingegen beziffern die Zahl der Gesamtbevölkerung nach dem Stand von 2003 auf 12 Millionen. Demzufolge hat es dort eine beachtliche Bevölkerungsexplosion gegeben, was auch in der Aussage zum Ausdruck kommt: Malawi sei mit 102 Einwohnern pro Quadratkilometer einer der dichtest besiedelsten Staaten Afrikas.

Was die Zeugen Jehovas dort anbelangt, so rühmt man sich, dass deren Zahl sich seit 1949 nahezu verdoppelt habe. In numerischen Zahlen.
Für 1934 wurde in Njassaland eine Zahl von 251 Verkündigern genannt.
1949 waren es dann 6.833.
Diese Zahl erhöhte sich kontinuierlich bis 1967 auf 17.398.
Dann kamen die politischen Spannungen zur Zeugen Jehovas Religion zum tragen, über die auch Raymond Franz in seinem Buch berichtet. Da es mehrere solcher Spannungswellen gab, gab es in den nachfolgenden Jahren auch ein Auf und Ab in der Zahl der dortigen WTG-Verkündiger. Der absolute Tiefpunkt war wohl im Jahre 1975 erreicht mit nur 160 Verkündigern. Ein Jahr später hatte man sich wieder auf 4.209 Verkündiger aufgerappelt, was aber im Vergleich zu früheren Jahren mehr oder weniger bedeutungslos war.

Ab 1977 ist dann Malawi in den WTG-Jahrbüchern den Verbotsländern pauschal zugeschlagen, was bedeutet, keine Veröffentlichung spezifisch malawischer Zahlen mehr.
Für 1993, nachdem sich die politischen Rahmenbedingungen in Malawi gewandelt hatten, taucht es wieder in den Jahrbuchstatistiken separat auf. Für 1993 werden 26.501 Verkündiger genannt. Diese Zahl steigerte sich dann bis 2003 auf 55.384, was einem Verhältnis von 1 zu 189 zur übrigen Bevölkerung entspreche.

Zur sozialen Situation ist auch die Lexikaangabe beachtlich:
"86 Prozent der Bevölkerung leben auf dem Land. Die Lebenserwartung liegt bei 36,6 Jahren (1998). Es besteht keine allgemeine Schulpflicht. … Der Alphabetisierungsgrad liegt bei 56,4 Prozent." Also auch hier ein Beispiel für die Grundsatzthese. Ein erschreckend niedriges Niveau ist der beste Nährboden für die Zeugen Jehovas.
Bis 1994 war in Malawi das Einparteiensystem dominierend. Das kann man dann - so man mag - auch mit einer Diktatur unter dem Firmenschild "Demokratie" gleichsetzen.

Der seinerzeitige Staatspräsident Hastings Kamuzu Banda

Wirtschaftlich wird Malawi als eines der ärmsten Länder der Welt bezeichnet. Diese trostlosen Zustände offenbaren sich denn auch in solchen Details wie, dass im gesamten Land fünf Tageszeitungen erscheinen, mit einer Gesamtauflage von nur 25.000 Exemplaren.

Um 1875 wurden dort die ersten christlichen Missionsstationen eröffnet. Auch für die WTG erwies sich schon in der Frühzeit, Njassaland als eines ihrer potentiellen Einflussgebiete. Ein fehlgeschlagener Aufstand in der Zeit des ersten Weltkrieges (1915) unter Führung von John Chilembwe, wird in seinen Wurzeln der Russellbewegung mit angelastet, dergestalt, dass auch von ihm die messianischen Erwartungen der Bibelforscher, als irdische Handlungsanweisung fehlinterpretiert wurden. Insbesondere hatte Chilembwe dafür plädiert, keinen Militärdienst für die britische Regierung zu leisten, was letztere nicht zu "verzeihen" bereit war.

Die hohe Wertschätzung für Chilembwe kommt auch darin zum Ausdruck, dass im heutigen Malawi der 15. Januar gesetzlicher Feiertag ist, als "John-Chilembwe-Tag".

Insbesondere die Kitawala-Bewegung, mit Malawi als einer ihrer Hochburgen bewirkte, dass die frühen Missionsanstrengungen der WTG weitgehend konterkariert blieben. Greschat arbeitet in seiner Kitwalastudie heraus, wie da die WTG-Religion faktisch afrikanisiert wurde. Der für die Zeugen typische Zentralismus, mit der Bindung an Brooklyn, wurde in diesen Kreisen außer Kraft gesetzt. Das wiederum hatte zur Folge, dass es für die Brooklyn verpflichteten Zeugen Jehovas dort, mehr oder weniger erst nach 1945 wieder aufwärts ging.

Weitere Details zu Malawi, insbesondere auch zu den dortigen Konflikten mit der WTG-Religion, kann man auch der "Geschichte der Zeugen Jehovas. Mit Schwerpunkt der deutschen Geschichte" S. 514 - 526 entnehmen.

Geschrieben von Mumpitz am 02. August 2004 22:13:57:

Als Antwort auf: Re: 1. 8. 1954 (Vor fünfzig Jahren) geschrieben von Drahbeck am 01. August 2004 03:41:33:

Ich finde diese Serie informativ und bei aller Tragik auch sehr amüsant. Es gibt da ja noch mehr solche Rückblicke, die man sich aus den einzelnen Bestandteilen des Forumsarchives zusammensuchen könnte. Gibt es einen anderen Weg, alle auf einmal zu speichern ?

Geschrieben von Drahbeck am 03. August 2004 02:18:56:

Als Antwort auf: Vor fünfzig Jahren geschrieben von Mumpitz am 02. August 2004 22:13:57:

Die Serie (Ende offen) "Vor fünfzig Jahren" begann mit der Postingsnummer 6142. Daran schließen sich gemäß der Parsimony-Forumstechnologie die entsprechenden Folgelinks an. Es ist also durchaus möglich, entsprechende Abstrakts herauszuziehen.

Geschrieben von Mumpitz am 07. August 2004 22:43:27:

Als Antwort auf: Re: Vor fünfzig Jahren geschrieben von Drahbeck am 03. August 2004 02:18:56:

Danke, aber mühsam ist es doch .. man muß jeden Beitrag öffnen und einzeln kopieren und speichern ...

Geschrieben von Drahbeck am 08. August 2004 04:03:32:

Als Antwort auf: Re: Vor fünfzig Jahren geschrieben von Mumpitz am 07. August 2004 22:43:27:

Es ist wohl denke ich, eine Minderheit die sich dafür interessiert, die Serie „Vor fünfzig Jahren" gesammelt haben zu wollen. Ich denke, dass man dieser kleinen Minderheit auch etwas Mühe zumuten kann. Thematisch geht es, sachbedingt in dieser Serie doch kreuz und quer, so dass auch unter diesem Aspekt eine separate Zusammenfassung wenig sinnvoll erscheint. Erinnert sei auch daran, das Webseitenspace in der Regel kostenpflichtig ist. Sehe ich mir die äußerst seltenen Buchbestellungen von Amazon.de über diese Webseite an, komme ich zu dem Resultat, die Kosten interessieren andere nicht sonderlich. Damit kann ich leben. Am Hungertuche nage ich nicht. Aber ich habe auch die Entscheidung getroffen, keine weitere kostenpflichtige Webspaceausweitung vorzunehmen. In der Konsequenz dessen werden ja die Forumsarchive schon seit einiger Zeit, etappenweise ins Forum zurückverlegt. Der Webspace der Webseite ist auf 100 MB begrenzt. Erweiterung ist nur gegen finanzielle Mehrkosten möglich. Das Forum ist in seiner gewählten Variante werbefrei. Auch das kostet seinen Preis. Andere Forenbetreiber nehmen nur kostenlose Forenangebote wahr. Summa summarum. Eine kostenpflichtige Ausweitung von Angeboten lehne ich ab. Es reicht mir völlig aus, dass auch die Buchprojekte defizitär sind. Bedingt durch die vorbeschriebene Beschränkung des Webspaces ist nicht jede denkbare Erweiterung möglich. Außerdem sind soweit es relevante Stichworte betrifft, die in dieser Serie behandelt werden, diese, mit einer gewissen Zeitverzögerung, auch in der Stichwortauflistung in den Übersichtsdateien ermittelbar
Geschrieben von
Drahbeck am 31. Juli 2004 06:11:17:

"Demnächst" mit Postleitzahl

Wer es noch nicht wusste. Entnommen aus dem Rutherford-Buch "Versöhnung" (S. 14):
"Das Sternbild der Plejaden ist klein im Verhältnis zu anderen Sternbildern, die durch wissenschaftliche Instrumente dem staunenden Menschenauge erschlossen werden. …
Das Siebengestirn, welches das Sternbild der Plejaden formt, scheint das krönende Zentrum zu sein, um das alle bekannten Planetensysteme kreisen, ähnlich wie die Planeten unserer Sonne von ihr dirigiert sind und jeder sich um sie in seiner besonderen Bahn dreht. Es ist mit großer Überzeugung der Gedanke geäußert worden, daß einer der Sterne jener Sterngruppe die Wohnstätte Jehovas und der Ort der höchsten Himmel … die Stätte sei."

Und in dem gleichfalls Rutherford-Buch "Schöpfung" (S. 100) liest man ebenfalls:
"Plejaden, von denen man annimmt, daß sie die Wohnung Jehovas sind."

Offenbar war derjenige, der diese Annahme zuerst kreierte, Russell höchstpersönlich. Denn schon in seinen "Schriftstudien" Band 4 (S. 526) verlautbarte er sich ähnlich:
"… denn der Norden bezeichnet die Richtung nach den Plejaden, zu denen der Stern gehört, welcher als Mittelpunkt der ganzen Sternenwelt gilt … und daher als Sitz der himmlischen Regierung angesehen werden kann."

Diese These wurde auch in dem 1912 erschienenen "Beröer Handbuch zum Bibelunterricht" (S. 269) mit übernommen:
"Nach den Plejaden, dem himmlischen Mittelpunkte des Universums, dem Sitz der göttlichen Herrschaft."

Offenbar sind der WTG dann nach 1945 doch wohl einige Zweifel an dieser "Adressangabe" gekommen. Denn eine Aussage aus diesem Zeitraum in gleicher Deutlichkeit, ließ sich bisher nicht ermitteln.

Geschrieben von Sebastian F... am 01. August 2004 01:16:20:

Als Antwort auf: Demnächst mit Postleitzahl geschrieben von Drahbeck am 31. Juli 2004 06:11:17:

Und in dem gleichfalls Rutherford-Buch "Schöpfung" (S. 100) liest man ebenfalls:
"Plejaden, von denen man annimmt, daß sie die Wohnung Jehovas sind."

Und die Erde ist der Schemel seiner Füsse.-
Angesichts der Tatsache, das die Entfernung berechnet werden kann, stellt sich heraus, wie lange Beine dieser Jehovah haben muss.

Und wenn das die Wohnung Jehovahs ist, müsste sein Korpus kürzer als die Beine sein, der Kopf ragt aus dem Schornstein.

Sebastian

Geschrieben von HW am 01. August 2004 12:31:43:

Als Antwort auf: Re: Demnächst mit Postleitzahl geschrieben von Sebastian F... am 01. August 2004 01:16:20:

Unförmigkeiten dieses Objektes lässt schliessen, dass der Archithekt von gewissen Regeln des Goldenen Schnittes überhaupt keinen blassen Schimmer oder Durchblick hat.

Schon allein nur die Strecke Plejaden- Erde, zum Gegensatz des globalen Universums lässt auf Einseitigkeit schliessen.

Und wenn wir hier auf der Erde bzw. den Plöejaden das einzigste an Leben wären, dann wäre das Universum selbst ein einzigster Ort von Platzverschwnedung.

HW

Geschrieben von Bianca am 31. Juli 2004 10:46:08:

Als Antwort auf: Re: In der Bibel lesen: bei JZ nur eine rein äußerliche Formsache geschrieben von Bauer am 30. Juli 2004 15:09:44:

Hallo Bauer,

also ich habe verstanden, dass Du nichts von ZJ hältst.
Das ist aber Deine Sache.
Ich finde, dass Deine Kommentare gegen ZJ unter die Gürtellinie gehen.
So hilfst Du keinem sich eine Meinung zu bilden.

Es könnte höchstens sein, dass es Dir hilft Deine eigene Aggression abzubauen.
Kann es sein, dass Du aber in Wirklichkeit gegen Dich selbst aggressiv bist.
Du behauptest zig JAhre Erfahrung zu haben, solltest Dir mal verzeihen.

Eines stimmt ganz sicher nicht:

ZJ beachten das vermeintliche Blutgebot nach der Apostelgeschichte auch im tägl. Leben.
Sie achten sehr darauf, dass in der Wurst keine Blutbestandteile sind bzw. das Fleisch ausgeblutet ist.
Sie nehmen das Gebot sehr ernst.
Sie wollen auch nicht sterben. Bei einem Unfall, wo evt. Blut benötigt wird, suchen sie nach einer anderen Lösung.

Ich finde, das ist denen ihre Sache.

Die Moslems und die Juden erkennen Jesus nicht in seiner Stellung als Sohn Gottes an und somit erübrigt sich der Vergleich.

Hinter jedem Hass steckt Wut und hinter der Wut steckt
Schmerz.
Vielleicht solltest Du mal Schmerz zu lassen, für Dich selbst, um zur Ruhe zu kommen.

ZJ sind ganz normale Menschen aus Fleisch und Blut aber sie haben eben andere Ansichten.
Du hast ja Deine Konsequenz gezogen....

Geschrieben von Drahbeck am 31. Juli 2004 15:36:56:

Als Antwort auf: Re: Zur Abrundung geschrieben von Volker am 31. Juli 2004 11:14:06:

Ich denke mal, man sollte bei solch abwertenden Urteilen, auch einmal die Frage stellen. Weshalb gibt es diese Schroffheit? Könnte es nicht sein, dass sich dahinter auch eine irreversible Verletzung offenbart!?
Es ist meines Erachtens zu oberflächlich, nur an einer gewissen Schroffheit Anstoß zu nehmen; ohne zugleich den Versuch des Verstehens, wenigstens mal zu starten.

Verletzungen irreversibler Art können vielerlei Gründe haben. Erfahrungsgemäß ist es selten nur "einer". Eher ist es da ein ganzer Katalog solcher Gründe, die sich da angesammelt hat. Irgendwie wird sich das früher oder später bemerkbar machen; dieweil das mit der "heilen Welt" bei den Zeugen Jehovas, vorne und hinten nicht stimmt. Auch anfängliche Revolutionäre können im laufe der Zeit noch abgeklärter werden. Insofern sollte man jedem einen entsprechenden Entwicklungsspielraum zubilligen.

Zur Zeit sehe ich mir gerade ein Buch etwas näher an (Ursula Neitz: Weltenwechsel). Zu einem späteren Zeitpunkt werde ich sicherlich darauf noch mal etwas ausführlicher zu sprechen kommen. Frau Neitz stellt auch ein Fallbeispiel mit vor, dass sie "Clara" nennt. Wie in einem Brennglas widerspiegeln sich da die ZJ-typischen Probleme. Angefangen von der Erziehung zum Außenseitertum in den Schuljahren, über die Beschränkung der Bildungsmöglichkeiten (eine einfache Ausbildung tut es doch auch), bis zu solchen Details. Beide Eltern sind beruflich stark eingespannt. Auch ohne ZJ-Glauben hätte man sie als überlastet einschätzen können. Nun haben sie aber noch zusätzlich den ZJ-Glauben. Und was zu befürchten war trat ein.

An unpassendster Stelle macht sich diese Überlastung bemerkbar. Mit der Folge. Die Mutter ereilt ein zeitweiliger Ausschluss. Der wiederum hat zur Folge, dass der Vater seinen Ältestenposten verliert. Tränen hat er darüber vergossen. Wie die Autorin richtig feststellt. Nicht so sehr wegen des Schicksals, dass seine Ehefrau ereilte, sondern wegen der sich daran anschließenden Konsequenz: Dem Verlust seines Ältestenamtes.

Sie fangen sich wieder. Werden wieder treue Zeugen. Wie selbstverständlich orientiert ihre Erziehung auch dahin. Die Kinder haben den gleichen Weg einzuschlagen. Die "freiwillige" Taufentscheidung der Tochter kommt so, auch nur mittels massiven familiären Druck zustande. Ehekandidaten - nur aus den Reihen der ZJ denkbar. Und da war dann tatsächlich ein solcher vorhanden. Von "Auswahl" sollte man dabei lieber wohl nicht reden. Alle reden massiv auf sie ein. Den, nur den, kannst Du als Heiratskandidaten wählen.

Die Ehe läuft mehr schlecht als recht. Bis eines Tages es die junge Frau vorzieht, mitsamt ihrem Kind, quasi über Nacht die Ehewohnung zu verlassen. Eine eigene Wohnung hatte sie sich kurzfristig besorgt. Mit dieser Kurzskizzierung mag als dann erst mal sein bewenden haben. Das sie heute keine Zeugin mehr ist, versteht sich selbstredend. Aber welch abgrundtiefe Kluft an Verletzungen, irreversibler Art sich da auch auftun können, kommt meines Erachtens auch in dem Zitat über die nachfolgende Episode zum Ausdruck:

"Mein Vater ist letztes Jahr gestorben und ich sollte nicht kommen, nicht zum Essen zu meiner Mutter kommen. Auf der Beerdigung hat niemand mit mir gesprochen. Ich stand da, als würde ich - ja - nicht dazu gehören. Niemand hat mir kondoliert. Sie taten alle so, als wäre ich eine Fremde - als würde ich nicht dazugehören zu der Familie. Tue ich ja auch nicht mehr. Jedenfalls nicht zu deren Leben."

Geschrieben von Drahbeck am 02. August 2004 06:46:40:

Als Antwort auf: Re: Zur Abrundung geschrieben von Drahbeck am 31. Juli 2004 15:36:56:

Im Rahmen einer Diplomarbeit für das Pädagogikstudium, beschreibt die Autorin, Ursula Neitz, unter dem Titel "Weltenwechsel", aufgrund von Texteditionen, vorher auf Band aufgenmmener Interwiews, den Entwicklungsweg zweier vormaliger Zeuginnen Jehovas näher. Wie schon der Titel "Weltenwechsel" andeutet, sind diese Biographien letztendlich nicht "bruchlos" verlaufen. Die Autorin, selbst eine ZJ-Sozialisation hinter sich habend, empfand offenbar das darstellen von Fällen, außerhalb der eigenen Biographie, als geeignet, entsprechende Konfliktsituationen deutlich zu machen. Inwieweit ihre gewählten Fälle typisch sind, mag man mit einem Fragezeichen versehen. Aber als generell untypisch kann man sie sicher nicht bezeichnen.

Ihr zweites Fallbeispiel, von ihr "Anja" genannt, unterscheidet sich schon mal dadurch, dass ihre Eltern der ansonsten Zeugentypischen Mißachtung höherer Bildungsstufen für ihre Kinder, so nicht stattgaben. Immerhin brachte es auch dann die "Anja" zum Pionier für die Zeugen Jehovas. Zusammen mit ihrem Mann zogen sie gar in ein Gebiet, wo die Zeugen noch nicht so präsent waren, um den dortigen Versammlungsaufbau zu stärken. Hier allerdings mussten sie alsbald erfahren, dass ihr zusehends immer liberaler verstandenes Zeugen Jehovassein (grob gesprochen den lieben Gott eine guten Mann sein lassen und mehr der Gemeindesoziologischen Seite zugetan. Das "Brüder und Schwestersein" also allzu wörtlich verstanden). Das diese Tendenz durchaus nicht im Sinne der WTG liegt und entsprechende Maßregelungen nach sich zog.

Diese Ernüchterung, die sich in Trippelschritten der Entfernung von der WTG fortsetzt, sollte noch andere Ernüchterungen nach sich ziehen. Beispielsweise die, dass bisher als Grundlage auch der eigenen Ehe gesehene Zeugen Jehovassein, nach dessen Wegfall die Frage verschärft auf die Tagesordnung setzte: Welche Grundlage gibt es denn für die weitere Ehe noch? Offenbar gab es auf diese Frage keine Antwort im Sinne eines Happyend.
Insofern hier ein Fall vorliegt, der nicht von prinzipieller Bildungsfeindlichkeit geprägt ist, konnte "Anja" durch Forcierung ihrer Bildungsanstrengungen, etwa durch die Aufnahme eines Studiums, sich einen gewissen Ausgleich verschaffen.

Das andere Fallbeispiel, von der Autorin "Clara" genannt, hingegen hatte Eltern die auf dem Bildungsfeindlichen Kurs der WTG mitschwammen. Auch hier blieb eine Ernüchterung letztendlich nicht aus. Diese Ernüchterung äußert sich beispielsweise in solchen Passagen wie:

"Es war da auch wieder so, dass ich viele Sachen gar nicht mitmachten durfte - damals war ich ja erst 15 als ich meine Lehre anfing. Und zu den Weihnachtsessen der Firma da durfte ich immer nicht mitgehen , das hat den Chef schon geärgert und ich musst mir dann seinen Ärger anhören. Ich würde das Betriebsklima verderben, wenn ich nicht mitmachen würde. Dabei konnte ich doch gar nichts machen, mein Vater hätte mich nie gehen lassen."

Auch sie fühlt sich durch die raue Wirklichkeit in der vergleichsweisen Situation einer Nichtschwimmerin, die von einem 5 Meter Sprungturm ins kalte Wasser gestoßen wurde. Den "Sprung" hat sie zwar überstanden, aber "Blessuren", auch dauerhafter Art, die blieben. Auch davon kann man in diesem Buch lesen.

Erschienen auch im Buchhandel, im IKS Garamond Verlag, Jena , in der Reihe "Religio". ISBN 3-934601-81-2

Geschrieben von Drahbeck am 02. August 2004 06:51:27:

Als Antwort auf: Re: Blessuren blieben geschrieben von Drahbeck am 02. August 2004 06:46:40:

Ehebruch, Intrigen, Deckelung offenkundiger Mißstände. Wer würde das bei den Zeugen Jehovas vermuten? Nun, wer es bei ihnen nicht vermutet, der kann es schwarz auf weiss in einem Bericht von Margareta Huber unter dem Titel "Wenn Frauen nicht mehr schweigen" nachlesen. ISBN 3-934601-79-0
Schon vor Jahren (1997) gab es diesen Bericht; damals untzer dem Titel: "Mißbraucht, benutzt und weggeworfen im Namen Jehovas". Lange nicht mehr als Buch lieferbar. Nunmehr in obiger Neuedition erhältlich.

Einer der da eine schmierige Rolle mit spielt, ein gewisser "Bruder Fuchs". Das allerdings ist kein gewöhnlicher "Bruder Fuchs". Auch Frau Huber bescheinigt ihm ein gewisses charismatisches Auftreten in seinen öffentlichen Posen. In seinen nichtöffentlichen Posen hingegen zeigt er sich, salopp formuliert, als gewöhnlicher Hurenbock.

Ganz "gewöhnlich" indes war dieser "Bruder Fuchs" wohl nicht. Wusste die WTG doch auch seine Dienste zu nutzen, als Architekt ihres neuerbauten Bethelkomplexes in Selters. Da drückt man schon mal beide Augen zu, nebst Hühneraugen. Charismatisches Auftreten, bescheinigt ihm, wie gesagt, auch Frau Huber (S. 37). Und in Intrigen verstand er und noch ein paar andere auch sein Handwerk. Auf der Strecke blieben dabei die Opfer; denn Sieger war auch bei den Zeugen Jehovas nur der, welcher das Intrigenhandwerk am besten verstand. Und Sieger war weiterhin der, wer den WTG-Gewaltigen den größeren Nutzen einbrachte.

Da wollte es offenbar nichts besagen, dass ein Opfer eines solch Gewaltigen sich als "mißbraucht, benutzt und weggeworfen" ansah. Was war das schon im Vergleich zu den materiell bezifferbaren Vorteilen, einen Stararchitekten für die WTG-Zentrale Selters, zu supergünstigen Konditionen an der Hand zu haben. Da lohne es sich offenbar, beide Augen, nebst Hühneraugen zuzudrücken. Lohnte sich zumindest für die WTG. Ein nachdenklich stimmendes Buch ...

Frau Huber wäre wohl heute noch Zeugin Jehovas, gäbe es da nicht diese einschneidenden Zäsuren in ihrem Individualleben. Die WTG-Dogmatik hat auch sie all die Jahre mehr oder weniger runtergeschluckt. Aufgewacht ist sie erst, nachdem die Widersprüche zwischen Theorie und Praxis, sich in ihrem ganz persönlichem Privatleben, äußerst unangenehm bemerkbar machten.

Ein nachdenklich stimmendes Buch ...

Geschrieben von Drahbeck am 31. Juli 2004 18:34:31:

Als Antwort auf: Re: Zur Abrundung geschrieben von Volker am 31. Juli 2004 18:08:20:

Das dies hier (in der Regel) keine Selbstdarstellungsseite der Zeugen Jehovas ist, getreu dem Rutherfordbild: Friede Freude Eierkuchen dürfte sich wohl schon herumgesprochen haben.

Speck.jpg (86623 Byte)

Vielleicht gleichen sich katholische Kirche und Zeugen auch darin: Das der Einzelne in ihr nichts zu sagen hat.
Siehe beispielsweise ein Artikel aus einer heutigen  Zeitung .

Wenn ich mit der katholischen Kirche unzufrieden bin, und das praktizieren ja auch etliche so, dann erfolgt die Abstimmung mit den Füßen. Das ist auch bei den Zeugen im Prinzip so möglich. Den „qualitativen" Unterschied sehe ich allerdings darin, dass bei den ZJ ein höheres Maß an Indoktrination erfolgte (von der wie man sieht ja auch einige katholische Kreise träumen). Dieses höhere Maß an Indoktrination bewirkt dann im Fall der Fälle, eben auch ein stärkeres Ausschlagen des Pendels in die Gegenrichtung als im Falle der lauen Katholiken.
Im übrigen kann ich nur noch sagen. Dieses Forum und Webseite ist nicht unter dem Motto „Unparteilichkeit" angetreten. Ein solcher Anspruch wurde und wird nicht erhoben.

Wer daher Lobgesänge für die WTG-Politik sucht, kann sie möglicherweise auch finden. Höchstwahrscheinlich - jedoch nicht hier!

Geschrieben von Bianca am 30. Juli 2004 19:19:25:

Als Antwort auf: Zur Abrundung geschrieben von DZV am 30. Juli 2004 19:06:26:

ich bin recht neu hier im Forum und kenne Volker nicht so.
Will dashalb nichts dazu sagen.
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass jeder Katholik ehrlich ist, genauso wenig wie jeder ZJ.

Aber eines weiss ich ganz sicher, dass sehr viele ZJ sich aufrechtig und ehrlich bemühen nach den Grunsätzen ihrer Bibel zu leben. Sie beschäftigen sich Std. über Std. in der Woche mit der Auslegung ihrer Bibel und glauben auch daran.
Nach dem was sie erkannt haben versuchen sie auch Gutes zu tun.

Sie werden ermuntert jeden Tag in der Bibel zu lesen und
viele von ihnen tun das.
Es wird aufgefordert auch jeden Tag den Tagestext zu lesen und die Bibel dazu in die HAnd zu nehmen.
Sogar Kinder lesen schon in der NW und predigen ihre gute Botschaft.

Es ist aber auch nicht Ex ZJ ein Hassprediger.
Ich war eine ZJ und die Zeit hatte auch ihre Vorteile.

Geschrieben von Drahbeck am 30. Juli 2004 20:02:14:

Als Antwort auf: Re: Zur Abrundung geschrieben von Bianca am 30. Juli 2004 19:19:25:

Ich denke mal, die subjektive Ehrlichkeit wird man vielen Zeugen nicht absprechen können.
Nur, es muss differenziert werden. Zwischen den Zeugen und ihrer Leitung.
Wie sagt man so schön. Ein Bild sagt manchmal mehr als tausend Worte. Ich habe mir deshalb mal erlaubt, einige Cartoons (einer anderen Seite entnommen) auch hier einzustellen.
Cartoon

Geschrieben von Bianca am 01. August 2004 11:50:35:

Als Antwort auf: Glaubensfragen geschrieben von David am 31. Juli 2004 23:24:53:

Finde die Frage gut:
vor der Versammlung zuhause schon, aber nicht während der Versammlung und auch nicht auf einem Kongress während des Prgrammes ( meine z. Bsp. Sommerkongresse),höchstens in der Mittagspause oder im Anschluss an den Kongress. Für Kinder nicht empfohlen, könnten abgelenkt werden und sich und andere verschmieren. Auf keinen Fall während des Programmes.

Es würde nicht unbedingt von geistiger Reife zeugen,1 Vanilleeins mit Sahne zu essen, wenn es irgendwie in Zusammenhang mit der Anbetung steht. Scheinbar ein Erkennungsmal eines geistig reifen Christen!! Die Unmündigen sehen das lockerer und können das Eis wohl noch ohne Schuldgefühle und Gewissensbisse genießen.

Nachzulesen in den Beilagen des Königreichsienstes auf die Vorbereitung z. Bsp.
"Verhalten bei Kongressn", Zusammenkünften, Predigdienst oder es wird auch noch während des laufenden Kongressprogrammes bekannt gemacht.

So meine ich mich jedenfalls zu erinnern.
Jeder Aspekt des Lebens wird versucht,meiner Meinung nach, zu regeln.

Geschrieben von Stoeny am 01. August 2004 22:28:37:

Als Antwort auf: Re: Glaubensfragen geschrieben von Bianca am 01. August 2004 11:50:35:

Also wie gesagt, so 1-2 Mal im Monat gehe ich auch noch in die Zusammenkünfte.Meine Frau geht regelmäßig und meine kleine Tochter auch die gerade erst 2,5 Jahre alt ist.
Es kommt vor, das ich wärend der Zusammenkunft ein Fruchtzwerg raushole, oder Kleingeschnitte Äpfel die Lilli auch gerne ißt.Und Bongbongs gibs auch welche wenn Mamma und Pappa sich ein in Mund stecken.
Und stellt euch vor.
Sie darf sogar ein Malbuch mitnehmen und viele bunte Stifte.
Und bischer hat es auch keiner Kritisiert oder uns blöde angeschaut oder ZURECHTGEWIESEN.
Aber ein Sahneeis muss nicht sein.
Oder macht mann das in der Kirche so, oder während der Stunde in der Schulzeit?

Ich kenne es von den Englischen Versammlungen so, das die Brüder im Allgemeinen lockerer umgehen.
Da ist es keine Seltencheit wenn die Kinder ausgebreitet auf den Stühlen Schlafen oder Spielen dürfen wenn im Begrenztem Umfang.
Bei einem Afrikanischen Bibelstudium z.B wollte ein kleiner Junge unbedingt auf dem Schoß seines Vaters sitzen der aber das Studium führte.
Was meint ihr durfte er?
Ja.
Es ist nichts ungewöhnliches bei den Afrikanern da sie eher mehr Familienbewustere Menschen sind wie z.B die Deutschen.
Ich selbst komme aus Polen und dort nimmt mann sich auch gerne noch in Arm und Begrüst sich halt inniger als z.B bei den Deutschen.
Es kommt drauf an gewisse Dinge in einem gewissen Rahmen auszuüben, jedoch darauf bedacht bescheiden zu wandeln, und gewisse Sittenmaßstäbe einzuhalten die uns Gottes Wort lehrt,und die Nächstenliebe ausüben die uns Jesus lerte.
Dies trift dann auch auf den Glauben zu.
Meiner Tochter würde ich nie diesen Glauben einzwingen, wie es früher einige Schäfchen Praktiezierten, sondern ihr beibringen wer der Schöpfer ist ganz allein anhand der Bibel, und der heute leider wenig verbreiteten Sittenmaßstäbe der Menschcheit die uns im allgemeinen an so sämtliche Kranckheiten dieser verdobenen Welt erinnern, wenn mann diese Sittengesetze nicht einhält.
Musste mal gesagt werden.
Es liegt ganz allein an uns Einzelnen wie wir am besten in einer Gemeinschaft oder einem VOLK Friedlich leben können.
Und die Anleitung Gottes so wie sie die WTG lehrt, ist ein Rezept dafür.
Sich aber an Kleinigkeiten festzubeißen wie viele es von euch tun und dabei das wesentliche vergessen nähmlich die BOTSCHATF DES CHRISTUS bekanntzumachen und den Menschen aller Rassen zu verkünden was Gottes wille ist bezüglich der Endtage und was geschehen muss, wenn die Menschheit eines Tages nicht jämmerlich zugrunde gehn möchte.
Nähmlich die nächstenliebe zu Praktiezieren!, und nicht blinder Hass gegenüber anderer Rassen oder friedlichen Gruppierungen.
Da fällt mir aber noch was lustiges ein, was mir mal ein nicht ZJ sagte sondern jemand einer grossen bekannten Christlichen Kirche.

"da ist mir ja letztens was in der Kirche was Passiert du Glaubst es nicht.
Da saß doch tatsächlich einer neben mir der sein Bier trank.
Da ist mir doch glatt die Kippe auf den schoss gefallen."

Indem Sinne

Stoeny

Geschrieben von Bianca am 02. August 2004 11:54:23:

Als Antwort auf: Re: Essen im Saal geschrieben von Stoeny am 01. August 2004 22:28:37:

Hallo Stoney,

vor einigen Tagen hast Du geschrieben, dass Du ein ehemaliger ZJ bist.
Du bist folglich kein ZJ.
Insofern kann man das, was Du schreibst nicht als allg. Maßstab dort betrachten.
Ich meine,aus der Sicht der ZJ bist Du kein Vorbild und kein geistig mündiger Mensch, Du bist auf dem Weg evt. umzukehren, aber mit 1 bis 2 mal pro Monat, ist das wirklich Reue gemäss dem, was gelehrt wird?
Sind es nicht 5 Zusammenkünfte in der Woche?
Zählst Du nicht als geistig schwach?
Zählen Deine Frau und Dein Kind nicht als Angehörige eines geistig schwachen Christen, bzw. eines Abtrünnigen?
Stellst Deine eigenen Regeln dort auf? Erzähle mir nichts!!
Ich glaube nicht, dass man Dir wirklich erzählen brauch, was von einem geistig reifen Christen erwartet wird, auch insbesondere auch im Hinblick auf die Erziehung eines Kindes. Du bist dort gewesen, bis vor 4 Jahren!!
Beobachtest Du solches Verhalten bei den Vorbildern? In den Kreisen der Ältesten, Dienstamtsgehilfen?
In Königreichsdiensten,verkündet von Kreisaufsehern, auf Kongressen usw wird stets regelmässig aufmerksam gemacht, dass es nicht förderlich ist, einem Kind, während der Zusammenkünfte zu essen und zu trinken zu geben.Das Essen knistert auch teilweise im Mund und könnte Brüder und Schwestern stören! Ist das Liebe? Ich denke, ich erinnere mich noch ganz genau.( Babys ausgenommen, dafür gibt es oft kleine Nebenräume) Ist das nicht mangelnde Wertschätzung? Das Kind soll es doch gleich richtig lernen, oder?
Sollte man das Kind vor den Zusammenkünften am abend,nicht am mittag schlafen legen, so dass es altersgemäß den vollen Nutzen aus dem Programm ziehen kann?
z. Bsp. wenn ein 5 jähriges Kind während der Zusammenkunft einschläft, ist das nicht gerne gesehen und entspricht nicht den Aufforderungen. Kann man sich da als Eltern noch wohlfühlen? Wie ist das, wenn sie mal weinen oder unruhig werden? Muß ich Dir das erklären? Oder erzählst Du mir neue Regeln?
Man sollte den Kindern vor der Zusammenkunft etwas zu essen geben oder hinterher.
Auch weltliche Malbücher und Malstifte sind nicht erwünscht.
Die Kinder sollten das Programm mitverfolgen, so weit es geht auch mitmachen (WT Studium, Versammlungsbuchstudium usw)
Die Eltern sollten dafür sorgen, dass die Kinder das bibl. Geschichtenbuch dabei haben und sich auch dort damit beschäftigen können.
Der Königreichsaal noch das Kongressgelände ist weder ein Esszimmer, noch ein Spielzimmer. Weißt Du noch, wie sich ein Kind fühlt, wenn es mal losrennt??
Auch auf die Kleidung der Kinder sollte geachtet werden.
(keine Jeans,kurze Röcke etc...)

Aber die Regeln werden auch auf den privaten Bereich übertragen:
Benjamin Blümchen, Bibi die kleine Hexe, usw. zählen als
unsinnige geistig tote Literatur für Kinder.

Wart mal ab, bist Du wieder den Gruppenzwang spürst, bei der Wiederaufnahme.Meinst Du, dass Dein Kind noch malt, wenn Du Dienstamtsgehilfe werden willst?
Erst mit der Aufnahme reden sie ja wieder mit Dir.
Auch dann erst haben Deine Frau und Dein Kind einen anderen Stand als jetzt.

Ich denke aber, dein Kind hat genauso wenig Chance, wie Du früher.
Es muss mit, Du bist der Vater,das Haupt, trägst die Verantwortung für die Familie. Es ist Deine Sache.

Bianca

Geschrieben von Drahbeck am 03. August 2004 10:36:38:

Als Antwort auf: Re: Essen im Saal geschrieben von Volker am 03. August 2004 09:51:09:

Zeugen Jehovas üblich sind fünf Versammlungen pro Woche; in der Regel auf drei Tage verteilt. Die „wichtigste" davon, das „Wachtturmstudium" in der Regel mit einem öffentlichen Vortrag kombiniert. Selbst wenn der vorgegebene Zeitrahmen exakt eingehaltem wird, (was nicht selten auch nicht der Fall ist) bedeutet diese Veranstaltung eine Marathonsitzung von rund zwei Stunden.Auch das ist noch untertrieben. Diejenigen Zeugen Jehovas, die erst eine Minute vor Veranstaltungsbegin erscheinen, sind eher die Ausnahme. Faktisch kann man solch eine Zwei-Stunden-Veranstaltung, vom Erscheinungsbeginn bis zur „Abreise" eher als drei Stunden Veranstaltung qualifizieren.

In diesen drei Stunden inklusive zwei Stunden Marathon-Stillsitzen, sind Kinder, soweit es ihre besonderen Bedürfnisse betrifft, eher in die Rolle von Statisten verbannt. Als „Vorzeigeobjekte" herausgeputzt bis zum geht nicht mehr, für die „heile Familie".
Wie „heil" die Familie ist, zeigt sich dann besonders, wenn überforderte Eltern sich keinen anderen Rat mehr wissen, als mit ihren unruhigen Kindern während der Veranstaltung Nebenräumlichkeiten, wie beispielsweise Toiletten aufzusucben, um ihnen dort die kindliche Unruhe für den Rest der Veranstaltung auszutreiben.

Die Konzeption des „Wachtturmstudiums" mit seinem Frage- und Antwortspiel, ist alles andere als kindgemäß. Schon Erwachsene haben da so ihre Schwierigkeiten.

Aber zu genau dieser Veranstaltung wird die Anwesenheit auch der Kinder als ungeschriebenes Gesetz erwartet.
Kirchlicherseits gibt es desweiteren auch spezielle Gottesdienstformen für Kinder und Jugendliche, bei denen auf ihre speziellen Bedürfnisse ansatzweise eingegangen wird. Auch dabei ist bei den Zeugen Jehovas Fehlanzeige angesagt, wenn man vom häuslichen familiären Rahmen einmal absieht.

Zeugen Jehovas Kinder werden schon frühzeitig zu „altklugen" Besserwissern trainiert. Das hilft ihnen dann vielleicht etwas, ihre Außenseiterrolle in der Schule zu verkraften. Das Kindergartenbesuch bei den Zeugen eher die Ausnahme, denn die Regel ist, liegt in der Konsequenz dessen.

Wachtturm-Studium

Kinderliteratur in den Anfangsjahren bis 1958 Fehlanzeige

Wie man es mit dem Sport so hält

Geschrieben von Bianca am 03. August 2004 17:08:22:

Als Antwort auf: Re: Essen im Saal geschrieben von Volker am 03. August 2004 09:51:09:

es gibt große Unterschiede in der Erziehung.
Drahbeck beantwortet es sehr gut.
Aber ich bin mit Dir einer Meinung, dass man Kinder zu anständigen Erwachsenen erziehen soll.
Kinder sollen lernen, sich eigenständig eine Meinung zu bilden zu können und sie auch äußern dürfen und vertreten können. (z.Bsp. durch Kiga, Schulen,Literatur, sonstiges Input)
Sie sollen lernen, ihren Sinn im Leben zu finden..
Viele Kinder, die bei ZJ heranwachsen und eines Tages doch weggehen, haben zunächst keinen Sinn mehr im Leben.
Das Meiste wird als sinnlos angesehen, obwohl sie auch nicht zurückmöchten.
Viele von ihnen haben Schwierigkeiten sich jemanden anzuvertrauen, vereinsamen innerlich.
Viele von ihnen leben ständig unter Schuldgefühlen und Gewissensbissen.
Viele sind einfach nur noch enttäuscht und können nichts mehr glauben.
Viele werden von ihrer Familie ausgeschlossen oder müssen sich verstecken.
Natürlich möchte ich nichts generalisieren.
Kinder müssen erzogen werden. Die Sache ist nur "Wie"?

Geschrieben von Bianca am 03. August 2004 15:51:33:

Als Antwort auf: Re: Essen im Saal geschrieben von Drahbeck am 03. August 2004 10:36:38:

Hallo Drahbeck,

Du sprichst mir aus dem Herzen!
Besser kann ich es nicht formulieren.
Zur Info: Ich weiss von was ich spreche und was ich hier niederschreibe. Ich gehörte sowohl zur kathol. Kirche als auch zu den ZJ.

Ich weiss nur, was ich fühle, z. Bsp. vor der kathol Kirche keine Angst zu haben, aber Angst zu haben zu sehr ins Detail zu gehen, was meine Erlebnisse bei den ZJ anbelangt.
Angst vor deren Anwälten, vor angebl. Verleumdung.

Oder bilde ich mir das nur ein??

Geschrieben von Drahbeck am 03. August 2004 16:11:12:

Als Antwort auf: Re: Essen im Saal geschrieben von Bianca am 03. August 2004 15:51:33:

"„Ich weiss nur, was ich fühle, z. Bsp. vor der kathol Kirche keine Angst zu haben, aber Angst zu haben zu sehr ins Detail zu gehen, was meine Erlebnisse bei den ZJ anbelangt.
Angst vor deren Anwälten, vor angebl. Verleumdung.
Oder bilde ich mir das nur ein??"

In der Bundesrepublik Deutschland, ist dankenswerterweise, Meinungsfreiheit ein hohes Gut. Ein Gut das auch WTG Anwälte einzuschätzen wissen.
Die können Ihre Erbsenzählerei nur dann zur Anwendung bringen, wenn sie nachweisen können es wurden substanziell Falschbehauptungen aufgestellt.
Beispiel: Wer heute noch behauptet, die WTG würde ihre Literatur verkaufen, ohne jene Anfang der 90er Jahre vorgenommene Änderung diesbezüglich mit zu erwähnen, könnte Probleme bekommen. Es kommt also sehr wohl auf die Formulierung an, und das wesentliche Aspekte nicht prinziell unerwähnt bleiben.
Wer als Kind beispielsweise geschlagen wurde, hat das Recht, das auch als Erwachsener auszusprechen. Kritisch würde es allenfalls dann werden, wenn daraus eine generalisierende Behauptung dergestalt gemacht würde, die nicht einzuräumen bereit ist, dass es wohl auch Erziehungsfälle ohne Prügelpeitsch-Padagogik gegeben hat.

Geschrieben von Bianca am 03. August 2004 16:52:45:

Als Antwort auf: Re: Essen im Saal geschrieben von Drahbeck am 03. August 2004 16:11:12:

ich habe im Internet gelesen, dass Frau Jutta Birlenberg Zeugen sucht, die über die Erlebnisse und Erfahrungen bei den ZJ berichten.
Auch im Urteil März 2004 wird darauf aufmerksam gemacht, dass Zeugen fehlen:
Jetzt stelle ich mir die Frage, wie weit man sich selbst oder sich Kinder/Jugendliche in Gefahr bringt, sich eines Tages vor Gericht gegen deren Anwälte durchsezten zu müssen.
z. Bsp. in öffentl. Fernsehsendungen
Ich könnte mir vorstellen, dass viele aus Angst schweigen und dass deshalb Zeugenaussagen fehlen.
Ich fühle mich z.Bsp. erst durch das anonyme Forum mutiger.
Ich denke aber auch , dass mich viele wegen Angst auslachen werden, aber könnte es sein, dass manchen der richtige Einblick fehlt.
Meiner Meinung, das was ich in diesem Monat hier gelesen habe, treffen nur wenige den Punkt.
Du siehst das ziemlich realistisch. Die meisten schimpfen,
verteidigen,greifen an oder drängen vieles weg.
Sind nur wenige, die für mich realistisch berichten.
Na ja, was solls.
Mir hilft das Forum Fortschritte zu machen.
Danke

Geschrieben von Drahbeck am 03. August 2004 17:07:11:

Als Antwort auf: Re: Essen im Saal geschrieben von Bianca am 03. August 2004 16:52:45:

Ich fürchte, die Entscheidung in Sachen KdöR wird so oder so kommen. Mit oder ohne Zeugen. Das ganze läuft seitens des Gerichtes ohnehin in Richtung auf eine Hiflskonstruktion hinaus. Nach dem Motto „Wir wollten ja ... aber ihr habt ja keine Zeugen geliefert". Also können wir uns die Hände in Unschuld waschen, wenn eine Entscheidung gefällt wird, die nicht jedem behagt. Und vor allem, die dem Staat weitere fiskalische Lasten aufbürdet.
Geschickt wird so umgangen, dass der KdöR Status als solches, das eigentliche Skandalum ist. Egal wer ihn hat oder nicht hat. Und solange eine Frau Merkel und in ihrem Windschatten ein Herr Schröder in diesem Lande was zu sagen hat, wird sich wohl an dieser Filzwirtschaft auch nichts ändern.
Geschrieben von
Bianca am 03. August 2004 17:20:40:

Als Antwort auf: Re: Essen im Saal geschrieben von Drahbeck am 03. August 2004 17:07:11:

und wenn sie eine Kdör wären, dann erübrigen sich Zeugenaussagen, denn dann hat man öffentlich den gewünschten Einblick in die entsprechenden Themen.
Wären sie dann nicht eine Kirche wie die anderen, für jeden zugänglich und überschaubar?
Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie das in Wirklichkeit wollen, oder ob es nur um Publicity geht?
Jetzt stehen sie im Rampenlicht. Was dann?
Ich habe gelernt, früher oder später kommt alles ans Licht.
Alles gleicht sich irgendwann aus.
Man brauch nur Zeit und Geduld.
Da es für mich nicht Gottes Werk ist, wird es eines Tages genauso verschwinden, wie es gekommen ist.
Aber das ist nur meine persönliche Meinung und ich kann mich auch täuschen.

Geschrieben von Drahbeck am 03. August 2004 17:44:22:

Als Antwort auf: Re: Essen im Saal geschrieben von Bianca am 03. August 2004 17:20:40:

"Ich bin mir nicht einmal sicher, ob sie das in Wirklichkeit wollen, oder ob es nur um Publicity geht? Jetzt stehen sie im Rampenlicht. Was dann?"

Es geht wohl in erster Linie um das Melken der Staatskassen. Da tun sich als KdöR weitaus bessere Chancen auf als gegenwärtig. Publicity ist dem untergeordnet.
Bekannt ist der ZJ-Religion so oder so. Der Bedarf an zusätzlicher Publicity hält sich in Grenzen.
Aber die Fleischtöpfe Ägyptens sind doch zu verlockend. Da kippt man dann schon mal ein paar Grundsätze dafür. Beispiel die 1996er Veränderung in der Wehrersatzdienstfrage.

Sind jene die vor 1969 in Sachen Wehrersatzdienst in Gefängnisse einsitzen mussten, nach 1996 auf die Straße gegangen? Nein.
Haben jene die „1975" zu wörtlich nahmen, anschließend den Aufstand geprobt. Doch wohl eher auch nein.
Haben jene die ab nächstes Jahr die Schattenseiten von Hartz IV am eigenen Leibe noch auskosten dürfen, schon heute deswegen den Aufstand geprobt? Wohl kaum.
Der Mensch ist konservativ.

Radikalisierungen wie sie in der Zeit 1918-33 eingetreten sind, sind wohl derzeit noch undenkbar. Egal ob auf wirtschaftlichem oder eben auch vermeintlich religiösem Gebiet.
Die Dämme werden wohl erst später brechen

Geschrieben von Simone am 02. August 2004 01:08:35:

Als Antwort auf: Re: an Zeugen Jehovas geschrieben von Antwort am 01. August 2004 23:49:57:

Verbrechen wird von Jehovah honoriert, also werdet Zeuge Jehovahs und Ihr schwimmet in Millarden von Paradiesen.
Und wenn das Paradies nur Dollars heisst.

Simone
Das dieser Schleimer noch während seines Freiganges predigen darf ?
Oh Wunder Jehovahs.

Ich bekomme Schaum vor dem Mund.

Geschrieben von Simone am 02. August 2004 01:18:27:

Als Antwort auf: Re: an Zeugen Jehovas, guckt Euch den Zeugen Jehovahs Betrüger an geschrieben von Simone am 02. August 2004 01:08:35:

Tarnt Jehovah das Geld?

Balsam-Geld für Zeugen Jehovas ?
Staatsanwaltschaft fahndet in New York nach verschwundenen Millionen. (Von Ernst-Wilhelm Pape)

Bielefeld (WB). Neue Hinweise auf die verschwundenen Millionen im Betrugsfall Balsam: Es besteht der Verdacht, daß Balsam-Finanzchef Klaus Schlienkamp (42) Balsam-Geld in größeren Beträgen der Glaubensgemeinschaft "Zeugen Jehovas" gespendet hat. Von der Bielefelder Staatsanwaltschaft wurden Ermittlungen eingeleitet.

Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Uwe Schmidt seinen bisher die Privatkonten von Schlienkamp überprüft worden. Hier hätten sich keine Hinweise gefunden, daß der ehemalige Finanzchef über die "Zeugen Jehovas" Geld beiseite geschafft hat. Schmidt: "Das Ermittlungsverfahren läuft aber noch. Wenn Schlienkamp persönlich Bargeld zur Zentrale der Zeugen Jehovas nach New York gebracht hat, ist das schwer zu beweisen. Bei der Religionsgemeinschaft selbst sind wir mit unseren Nachforschungen nicht vorangekommen." Ein Fahnder: "Vor uns war die Mauer des Schweigens."

Der Staatsanwaltschaft sei bekannt, daß Schlienkamp Mitglied der Zeugen Jehovas ist, sagte Schmidt. Ermittler bestätigten ferner, daß der Balsam-Manager aktiver Prediger war und Gläubige in einem Bezirk im Kreis Gütersloh betreut hat. Außerdem seien einige enge Mitarbeiter von Schlienkamp Zeugen Jehovas gewesen. Auch die Aussage des ehemaligen Balsam-Vorstandsmitgliedes Horst Bert Schultes (54), Schlienkamp habe einen Zeugen Jehovas als neuen Balsam-Finanzchef in Amerika empfohlen, wurde von den Ermittlern bestätigt.

Geschrieben von Haan am 02. August 2004 18:38:37:

Als Antwort auf: Re: 8.2.96 History Jehovah ist ein betrüger geschrieben von Simone am 02. August 2004 02:25:36:

Jehovah braucht nicht 1ne Millionen Dollar, sondern Milliarden!
Ein Königreichswerk schreckt vor Nichts zurück!
ahaa!

Irgendwo steckt noch Geld"

(noch ein Bericht)

... der Hauptangeklagte aber ist verschollen. Rund zehn Millionen Mark kostete das Verfahren, fast 200 Zeugen wurden befragt und 400 000 Blatt Beweismaterial gesichtet. ..

 Am 16. November des vergangenen Jahres war bei den Richtern ein Brief eingegangen: Absender Klaus Schlienkamp, der Hauptbeschuldigte. In krakeliger Schrift teilte der ehemalige Finanzchef der Strafkammer mit: "Wenn Sie diesen Brief erhalten, werde ich nicht mehr am Leben sein." Mit seinem Geständnis habe er einen "Schlussstrich unter die Vergangenheit ziehen wollen". Doch dies sei wohl nicht möglich gewesen:

Im Juli 1994 brach Schlienkamps Münchhausen-Gebilde zusammen. ...

 Die Tatsache, dass ein alkoholkranker Kaufmann mit simplen Tricks fast 50 Banken betrügen konnte, habe, so der Oberstaatsanwalt habe "die Finanzwelt zutiefst erschüttert".

Geschrieben von D. am 03. August 2004 12:40:04:

... Grundsätzlich sind die meisten ZJ liebe, friedliche Menschen! Aber wie bei allen Sekten, gibt es auch Führungspersönlichkeiten „hier die Ältesten" die mir echt zuwider sind! Ich habe keine Ahnung, welche Literatur die so von Ihrer Organisation bekommen, dass sie dermaßen sauertöpfig durch die Gegend laufen. Einen Glauben soll man doch feiern; nicht betrauern! ...
www.foren.de/system/thread-vorstellung-Franz-113364-458758.html

Geschrieben von Bianca am 03. August 2004 17:36:21:

Als Antwort auf: Sauertöpfe geschrieben von D. am 03. August 2004 12:40:04:

es sind doch nicht alle Ältesten Sauertöpfe.
Es gibt doch immer wieder welche, die locker und lustig drauf sind und Spässe machen.
Die sind besonders geliebt und angesehen bie den sagen mir mal Geistig Schwachen.
Dann gibt es Sauertöpfe, die nehmen alles sehr sehr ernst und wirken extrem. Die widerum sind besonders beliebt bei den Geistig Starken.
Manches ist auch durch die Persönlichkeit des einzelnen besimmt.
Jeder wie er kann.

Aber alle Ältesten sind in Führungspositionen und haben auch entsprechende Schulungen und entsprechende eigene Literatur. Jeder muss ein Vorbild sein und dadurch, dass sie sich so unterschiedlich verhalten, werden alle Versammlungsmitglieder einbezogen.
Denn jedes Vers.mitglied hat auch seine eigene Persönlichkeit und fühlt sich zu dem einen oder anderen hingezogen und folgen ihm.

So stell ich mir das zumind. vor und es gäbe für mich eine zufriedenstellende Antwort.

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