Keine Kinderliteratur

Vielen Kritikern ist es schon unangenehm aufgestoßen, dass die Organisation der Zeugen Jehovas keine spezifisch auf Kinder abgestellte Organisationsstrukturen aufweist. Bestenfalls kann sie in neuerer Zeit auf einige wenige kindgemäße Publikationen, wie etwa: „Mein Buch mit biblischen Geschichten" verweisen. Das war's dann aber auch schon. Kindgemäße eigene Veranstaltungen oder ständige Betreuungen (außerhalb des Elternhauses)? Fehlanzeige. Kindergartenbesuch und ähnliches ist bei den Hardlinern der Zeugen Jehovas ohnehin verpönt. In deren „Philosophie" ist die Frau für die drei K's zuständig (Kinder, Küche, Kirche). Berufstätigkeit der Frau? Nicht gern gesehen. So denn möglich, habe der Mann den Lebensunterhalt zu verdienen und wenn die Frau nicht „ausgelastet" sei, dann möge sie doch gefälligst die Predigtdiensttätigkeit für die ZJ-Organisation usw. ausdehnen.

Ein entlarvendes Dokument in diesem Zusammenhang ist „Der Wachtturm" vom 31. 12. 1946 (S. 10) (Schweizer Ausgabe) (deutsche Ausgabe WT 8/1946 S. 12), der da schrieb: „Viele Eltern mögen sich wundern, warum im Verlag der Watch Tower Bible and Tract Society nicht ein Buch für Kinder erscheint, dass in einer Sprache abgefasst wäre, die für ein Kind passt, mit Leichtigkeit von ihm selbst studiert und von Eltern dazu benutzt werden könnte, ihren jugendlichen Kindern daheim biblischen Unterricht zu erteilen. Wir antworten, dass keines der sechsundsechzig Bücher der Bibel in Kindersprache verfasst worden ist, also gleichsam Milch für unmündige enthält."

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1946er Rückblick zur Zeugen Jehovas-Geschichte