Geschrieben von D. am 20. Juni 2003 12:22:23:

Als Antwort auf: Frage! geschrieben von M.S. am 20. Juni 2003 12:10:37:

Ich fürchte; dass ist wieder einmal die Frage nach der Quadratur des Kreises.
Im ernst. Ich schätze dass als eine Schüleranfrage ein. Daher empfehle ich dazu das aufsuchen der Detaillinks in nachfolgendem Link:

Schueleranfrage

Geschrieben von D. am 29. Juni 2003 17:21:40:

Als Antwort auf: Frage! geschrieben von M.S. am 20. Juni 2003 12:10:37:

Nun hat man es auch hier schon mehrmals erlebt, dass Schüler nach Informationen bezüglich Jehovas Zeugen nachfragen. Eine Antwort was denn nun daraus wurde, nachdem sie sich (hoffentlich) sachkundig gemacht, gabs indes hier noch nie.

Aber vielleicht nicht uninteressant. Es gibt im Internet eines Text wo man solch eine Schülerarbeit bewundern kann. Die wird zwar mit den hiesigen Anfragen nicht identisch sein - aber immerhin.

Auch an diesem Text wird deutlich, die Zeugen Jehovas verstehen das Geschäft des Lovbombing.
Immerhin gibt es in diesem Beitrag auch ein Schlußresumee das sage und staune sogar kritisch für die Zeugen Jehovas ausgefallen ist, trotz ihrer Lovbombing-Technologie.

In diesem Schlußwort kann man dann z. B. lesen:

Bei der Betrachtung der Lehren der Zeugen Jehovas fallen einem sofort einige Merkwürdigkeiten auf; Widersprüche, keine ordentlichen Erklärungen für diese, der Versuch, aus den Anhängern bedingungslos loyale Sklaven zu machen.
Auf einige der Widersprüche soll in dem folgenden Text explizit eingegangen werden; zu der Kontrolle über die Mitglieder sei gesagt: Ein Zeuge Jehovas ist extrem eingeschränkt, was seine Gedanken und seine Meinungen, aber auch seine sozialen Kontakte angeht. Forscht man bei umstrittenen Fragen genauer nach und äußert Kritik an der Lehre, wird man sehr schnell als 'Abtrünniger' bezeichnet und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Kontakt zu Außenstehenden ist verboten; man könnte ja auf dumme Gedanken kommen.
Religionsfreiheit
Bezüglich des Themas Religions- und Gewissensfreiheit widersprechen sich die Zeugen Jehovas enorm. Einerseits wird in einem Artikel der Wachturm-Gesellschaft behauptet, andere Religionen verbreiteten Irrlehren, andererseits wird in demselben Artikel erwähnt: "Ohne Religionsfreiheit und das Recht seinen Glauben zu verkünden kann es keine Gewissensfreiheit geben."
Diese Aussage ist im Bezug auf die Zeugen Jehovas insofern falsch, als dass sie 1. Verfechter einer Theokratie sind und 2. genau diese Gewissensfreiheit ächten. In einem anderen Auszug der Literatur der Wachturm-Gesellschaft heißt es dann wieder: " Das Verbot von Glaubensansichten ist an der Tagesordnung."
Der Grund für ihren Kampf für Religionsfreiheit ist ganz einfach der, dass die sich so frei vermarkten und den Leuten ihre Sicht der Dinge mitteilen können. Die Zeugen Jehovas reden nämlich nur bis zu dem Zeitpunkt von Glaubensfreiheit, bis man ihnen angehört und Religionsfreiheit existiert für sie nur, solange es nicht um ihre eigenen Lehren geht. Um Religionsfreiheit kann es ihnen auch schon allein aus dem Grund nicht gehen, dass sie eher versuchen die Christen zu bekehren, anstatt sich an die Heiden zu wenden. Das liegt daran, dass die Christen von den Zeugen Jehovas zur Vernichtung verurteilte Anhänger sind, die einzig aus dem Grund toleriert werden um vielleicht doch noch überzeugt zu werden. Die Zeugen Jehovas sind der Meinung, dass die Religionsfreiheit erst dann nicht mehr nötig sein wird, wenn alle Nicht- Zeugen Jehovas in der Schlacht von Har- Magedon vernichtet wurden. Das bestätigt nur wieder, dass die Religionsfreiheit der Menschen ausgenutzt wird, um sich der Lehre der Zeugen Jehovas anzuschließen.
Sobald man den Zeugen Jehovas angehört, ist von Religions- oder Glaubensfreiheit nicht mehr dir Rede. Die Anhänger der Wachturm- Gesellschaft werden regelrecht von ihr in ihrer Religionsfreiheit bedroht.
Sobald man als Anhänger die Lehre auch nur in einem einzigen Punkt anzweifelt, oder sie einer Prüfung anhand der Bibel zu unterziehen versucht, wird seine Treue angezweifelt. Und wenn die Ältesten keine Gegenargumente mehr bringen könne, wird diesem Anhänger mit einem Ausschluss gedroht.
Auch dass Anhänger keinen Kontakt zu Nicht- Zeugen Jehovas und schon gar nicht zu ehemaligen Mitgliedern haben dürfen, zeugt von mangelnder Souveränität der Zeugen Jehovas. Es vermittelt den Eindruck, dass die Wachturm- Gesellschaft selbst nicht so recht an ihre Überzeugungskraft glaubt, wenn sie fürchten, dass Aussenstehende eher Einfluss auf Mitglieder haben können als sie selbst. Und eigentlich haben sie auch allen Grund zu diesem Zweifel, denn den Zeugen Jehovas kommt es nicht einzig darauf an, dass man sich als Anhänger Jesu Christi bekennt, sondern hauptsächlich, dass man an ihre oftmals abenteuerlich zurechtgestrickte Lehre glaubt, die so überzeugend nicht sein kann, wenn sie den Glauben ihrer Anhänger durch Drohungen mit einem Ausschluss erzwingen müssen. Zwar können die Mitglieder auch freiweillig austreten, doch sowohl durch einen Ausschluss, als auch durch einen freiwilligen Austritt, verlieren sie auf einen Schlag all ihre Freunde, da die Zeugen Jehovas ja die einzigen Menschen sind, zu denen man während der Angehörigkeit Kontakt haben darf. Sobald ein Zeuge den Kreis verlässt, wird er schon am nächsten Tag nicht mehr von den anderen Noch- Zeugen beachtet, da ihnen bei weiterem Kontakt ebenfalls der Ausschluss droht.
So gerät man bei den Zeugen Jehovas praktisch in einen Teufelskreis, dem man zwar entkommen kann, sich jedoch ein völlig neues Leben aufbauen muss oder sein Leben lang unklaren Lehren folgt, dafür aber eine vertraute Gemeinschaft hat.
Bluttransfusionen
Die Zeugen Jehovas verbieten ihren Anhängern, Medikamente, in denen Blut enthalten ist, einzunehmen, oder teilweise lebenswichtige Transfusionen anzunehmen. Sie behaupten, "alle heutigen Heilverfahren, bei denen Blut verwendet wird, sind vom christlichen Standpunkt aus anstößig. Es ist daher nicht richtig, sich Blut oder Blutbestandteile übertragen zu lassen, um sein Leben zu erhalten." (Zitat aus der Zeitschrift 'Wachtturm' vom 15. Januar 1962). Es stellt sich die Frage, will die Wachtturmgesellschaft also, dass die betreffenden Mitglieder sterben? Was in besonderen Fällen passiert, wenn man sich nicht helfen lässt. Man könnte diese Weigerung fast als religiös begründeten Selbstmord bezeichnen. Doch von all dem wollen die Zeugen Jehovas nichts hören, wenn man sie darauf anspricht, und beharren auf der Feststellung, in der Bibel stünde, die Aufnahme von Blut sei verboten. Was für ein Gott der Liebe kann das sein, der von seinen Anhängern verlangt: Sterbt, und wenn es einen Weg gibt, den Tod zu verhindern, lehnt ihn ab!
Pädagogik
Jeder vernünftige Mensch würde sagen, Gewalt ist schlecht, und Gewalt an Wehrlosen erst recht und zudem noch unfair. Und die meisten Menschen würden auch sagen, dass es Eltern nicht erlaubt ist, Gewalt an ihren Kindern anzuwenden.
Nicht so die Zeugen Jehovas. Sie lehnen schlagende und prügelnde Eltern nicht ab, ganz im Gegenteil, sie befürworten die Prügelstrafe sogar. Ihrer Meinung nach ist es angebracht, Kinder zu züchtigen, wenn diese unartig oder respektlos waren. Es stellt sich die Frage: Schließt liebevolle Erziehung körperliche Gewalt ein? Und da die Zeugen Jehovas streng nach der Bibel leben, haben sie selbstverständlich auch zur Beantwortung dieser Frage einige Zitate aus dem Wort Gottes gefunden, die an dieser Stelle aufgeführt werden sollen:
"Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht treibt sie ihm aus." (Sprüche 22, 15)
"Lass nicht ab, den Knaben zu züchtigen; denn wenn du ihn mit der Rute schlägst, so wird er sein Leben behalten; du schlägst ihn mit der Rute, aber du errettest ihn vom Tode." (Sprüche 23, 13-14)
"Wer seine Rute schont, der hasst seinen Sohn; wer ihn aber lieb hat, der züchtigt ihn beizeiten." (Sprüche 13, 24)
Es steht außer Frage, dass es wichtig ist, Kindern zu zeigen, wo die Grenze ist und wie weit sie gehen dürfen. Aber das kann man auch liebevoll tun und muss nicht gleich auf die Kinder einschlagen.

Fazit: Die Zeugen Jehovas gehen entschieden zu weit mit ihrer Bibeltreue.

Geschrieben von Mumpitz am 21. Juni 2003 17:15:28:

Als Antwort auf: Re: Frage! geschrieben von D. am 20. Juni 2003 12:22:23:

In drei Zeilen ist so was nicht abzuhandeln.
Buchempfehlungen :

Monika Deppe : Auch ich habe ihnen geglaubt, Brunnen-Verlag
Eva Maria Kaiser/Ulrich Rausch : Die Zeugen Jehovas, Heyne-Verlag
Hans-Jürgen Twisselmann : Der Wachtturm-Konzern der Zeugen Jehovas - Anspruch und Wirklichkeit, Brunnen-Verlag
Klaus-Dieter Pape : Die Angstmacher, Benno-Verlag
Hans-Jürgen Twisselmann : Jehovas Zeugemn - die Wahrheit, die frei macht ? Brunnen-Verlag
Gerd Wunderlich : Die Paradiesverkäufer, Claudius-Verlag
Raymond Franz, Gewissenskonflikt, Claudius-Verlag

Geschrieben von B am 23. Juni 2003 23:22:31:

Als Antwort auf: Stammt das aus Grimm's Märchenbuch? geschrieben von D. am 22. Juni 2003 16:06:14:

>...Mit dem Klammersack gepudert?

Die andere Überlegung ist:

Was passierte ohne das Wissen der Stasi? Wohl nichts. Und ist es denkbar, dass in der DDR bei Bekanntwerden der Zugehörigkeit zu Jehovas Zeugen, in einer Ehesache die ZJ zugehörige Mutter die Kinder zugesprochen bekommt?

Wer denkt, das ginge, der ist wohl mit dem Klammersack gepudert. So die Meinung von jemandem aus der DDR.

Ergo ergibt sich wohl mehr als nur eine Spinnerei und schon gar kein Grimm's Märchen.

Dem im Jahre 1988 erschienenen Buch von Dieter Gräf mit dem Titel: "Im Namen der Republik. Rechtsalltag in der DDR" muss mehr entnommen werden und unter Berücksichtigung der DDR-Gegebenheiten kann dieses Buch so einfach nicht abgetan werden.

Wer hätte vor einigen Jahren für möglich gehalten, dass Jehvoas Zeugen mit doppelter Zunge sprechen, die UN intern diskriminieren und andererseits die UN unterstützen?

Warum also nicht annehmen, dass ein Staat der seine Menschen verkauft, dies nicht auch im Falle der ZJ getan hat? Hier wurde nicht in den Westen verkauft. Dem Buch ist zu entnehmen, dass an die JZ hörige Mutter ohne deren Wissen, aber durch Informationsweitergabe des Bezirksaufsehers Fäden gezogen wurden, die für die in der Sache unwissenden Beteiligten mal wieder als Führung Gottes verkauft werden konnten. Wer mag jener BA gewesen sein? In welchem Jahr mögen sich die Ereignisse abgespielt haben?

Dabei müssen Jehovas Zeugen nicht direkt an die DDR einen Kredit gegeben haben.

Wir wissen über die Finanzkraft von Jehovas Zeugen nur ganz grob bescheid. Doch wenn die WTG in einem Jahr so viel an Zinseinnahmen erhält, dass diese die Hälfte der Spendeneinnahmen erreichen, kann spekuliert werden, wie hoch das Vermögen ist, das so vortrefflich verzinst wird. Sicherlich werden hier auch Banken beteiligt sein. Wer sich im Bankwesen etwas auskennt weiß, dass auf Direktionsebene viel, teilweise sehr viel möglich ist.
Denkbar ist, dass Jehovas Zeugen als Gegenleistung keinen Kredit vergeben, aber einen Kredit zu sehr günstigen Konditionen vermittelt haben. Womöglich war neben der DDR, auch die Bank sehr erfreut darüber oder hat aus Interesse an den viel größeren geschäften mit JZ, sich gefällig gezeigt? Am Erfreutesten wären allerdings Jehovas Zeugen gewesen: sie hätten etwas "umsonst" bekommen...

Und wenn weitere Kredite in Aussicht gestellt worden sind, was mag da die DDR gemacht haben? Wegen ein paar Kinder hat sie womöglich so reagiert wie Jehovas Zeugen es ebenfalls tun: Geld und wirtschaftliche Interessen gehen vor Menschen-Interessen.

Eine Formulierung "die Wachtturmgesellschaft habe der DDR Kredite gewährt", mag nur auf den ersten Blick irritieren. Ob die WTG den Kredit "gewährt" oder etwa nur angeboten, vermittelt, angedient, eingefädelt oder eben einfach nur möglich gemacht hat, das ist der wichtige Sachverhalt.

Der Kredit oder Darlehens-Vermittler steht für einen Kredit. Dies gerade dann, wenn der Kreditnehmer den Kredit bei Selbstbeantragung gar nicht oder nicht zu den Konditionen erhalten hat. Geld hat Macht. Auch die, die 'Kunden' bringen haben Macht. Es ist durchaus denkbar, dass aufgrund der Bedeutung der WTG für das Kreditgeschäft, von der DDR (aus deren Sicht) nicht der tatsächliche Kreditgeber, sondern Jehovas Zeugen verkürzt, aber den Sachbezug treffend umschreibende Formulierung benutzt wurde: "die Wachtturmgesellschaft habe der DDR Kredite gewährt".

Ich denke, in dem hier angesprochenen Buch wird aufgezeigt, dass die WTG sich äußerst intensiv um die Kinder bemüht. Offensichtlich sind Kinder in Visier von Jehovas Zeugen ganz im Brennpunkt angesiedelt.

Jehovas Zeugen sollten mehr danach betrachtet werden, wie sie ihren Einfluss auf Kinder und Jugendliche ausüben. Die diesbezüglichen Aktivitäten bleiben häufig unbeachtet und von betroffenen Jugendlichen die aussteigen, kann hier meist auch kein Zusammenhang erkannt werden. Eine Analyse der Aktivitäten zeigt jedoch, dass hier ein fast unvorstellbarer Aufwand betrieben wird. Dieser Sektor ist anscheinend mit einer solchen Wichtigkeit bei Jehovas Zeugen belegt, dass diese entgegen ihrer sonstigen Gepflogenheiten, sogar bereit sind, Geld auszugeben um ihre Interessen abzusichern.

Geschrieben von Drahbeck am 24. Juni 2003 08:12:19:

Als Antwort auf: Mit dem Klammersack gepudert? geschrieben von B am 23. Juni 2003 23:22:31:

Vielleicht werden wohl weiterhin einige Ungereimtheiten in der Sache übrigbleiben.
Erst mal zum zeitlichen Ablauf. Der Autor Gräf ist 1984 in die alte BRD übergesiedelt. Ab 1982 konnte er schon nicht mehr als Rechtsanwalt tätig sein. Ergo muss das ganze sich vor 1982 abgespielt haben.

Seit 1974 hatte die DDR auch mit den USA diplomatische Beziehungen (die USA-Botschaft in Deutschland hat noch heute ihren Sitz in jenem Gebäude in Berlin, wo sie schon zu DDR-Zeiten saß).

Nächster wichtiger zu nennender Schritt. Ab Anfang der 1980er Jahre gab es in Polen eine Entspannung in der Zeugen Jehovas-Politik, die in in vorangegangenen Jahren so überhaupt noch nicht denkbar gewesen wäre. (Auch in Polen waren die Zeugen Jehovas seit den 1950er Jahren einem formalem Verbot unterworfen). Das ganze fing damit an, dass in Polen (Danzig) Streiks ausgebrochen waren (Stichwort Lech Walesa). Es gab aber in den bestreikten Betrieben auch Streikbrecher. Das waren im besonderen die Zeugen Jehovas.

Das angeschlagene kommunistische Regime war von diesem Umstand äußerst angenehm berührt. Und es zahlte in der Folge einen Preis dafür. So konnten in den frühen 80er Jahren die Zeugen Jehovas schon Öffentlichkeitswirksame Kongresse dort veranstalten. Das alles sprach sich auch andernorts herum. So auch in der DDR. Allerdings waren die dortigen Hardliner zu einem ähnlichen Entgegenkommen nicht bereit.

Ich erinnere mich einer Vorladung ins Staatssekretariat für Kirchenfragen der DDR, Mitte der 1980er Jahre. Die dortige "Hofschranze" (nach der Wende auch als Offizier im besonderen Einsatz der Stasi entttarnt). Besagter Herr hielt mir ein dogmatischen Vortrag, als ich ihm den Fall Polen unter die Nase rieb. (Das Volk der DDR werde durch deren Volkskammer repräsentiert. Und ergo, so sein Tenor. Ich hätte keinerlei Kompetenz eigene Gedanken in Sachen Zeugen Jehovas zu formulieren. Ich solle mal lieber das "Neue Deutschland" lesen und sonst nichts. Das war es dann schon).

Immerhin gab es ab cirka 1985 zu beziffernde Aufweichungen in der Zeugen Jehovas-Politik auch in der DDR. So etwa, dass ab jenem Zeitpunkt in der Wehrdienstfrage keine Verurteilungen mehr erfolgten. Die Zeugen Jehovas wurden einfach systematisch und planmäßig in der Wehrdienstfrage "vergessen". Aber Veröffentlichungen über diesen Tatbestand gab zu DDR-Zeiten nicht. Auch nicht westlicherseits. Das wurde erst nach der "Wende", aufgrund der Aktenlage klar.

Persönlich habe ich nach 1985 auch von dieser partiellen Liberalisierung etwas mit profitiert. Dergestalt. In den Jahren zuvor hatte ich einen nervenaufreibenden Kampf um die Genehmigung gesperrte Literatur in der Berliner Staatsbibliothek einsehen zu können. Dabei bin ich auf Granit gestoßen. Es ließ sich einfach nichts bewegen, bei diesem meinem Anliegen. Nach 1985 indes ging sehr viel in der Sache, was die Jahre zuvor nicht möglich war. Auch hierbei der gleiche Tatbestand. Keine direkten Verlautbarungen des DDR-Staates. Aber wenn ich selbst erstellte Listen der ASF-Literatur in der Stabi abgab, die ich einsehen wollte, bekam ich die nach 1985 problemlos genehmigt. Das wäre in den davor liegenden Jahren nicht möglich gewesen. Ich weiß, wovon ich Rede. Mir sind Fälle bekannt, wo Leute in der DDR ins Gefängnis wandern mussten, weil sie sich George Orwells "1984" beschafft hatten. Auch der stand mit auf meiner Liste.

Also fassen wir zusammen. Es gab auch in der DDR eine Liberalisierung; wenn auch nicht in jenem Umfang wie in Polen. Den Autor Gerald Hacke hatte ich auch schon mit genannt. Hacke zitiert den Stasi-IM "Hans Voss" mit der Bemerkung, dass man in Zeugenkreisen erwarte, es käme zu ähnlichen Entwicklungen in der DDR wie in Polen. Auf Nachfrage beruft sich "Hans Voss" auf die "Mutter" (WTG) für diese Prognose. Das war aber schon Ende der 80er Jahre. Und als dieser Tatbestand dann tatsächlich eintrat; war die DDR faktisch schon nicht mehr diejenige von früher.

Noch eine Reminiszenz. Die deutsche WTG-Zentrale war in den Anfangsjahren in Barmen. In Folge des Versailler Vertrages gab es eine französische Besetzung des Rheinlandes und damit eine erhebliche Schwierigkeit von Barmen aus das "Restdeutschland" erreichen zu können. Die französische Besetzung trat nicht schon unmittelbar 1918/19 ein. Sie kam erst Anfang der zwanziger Jahre. Die zeitgenössische WTG feierte es als große "Überwaltung Jehovas"; dass sie es rechtzeitig (das heißt vor der französischen Besetzung) geschafft hatte, nach Magdeburg umzusiedeln.

Ich indes würde diese "Überwaltung Jehovas" etwas anders bewerten. Ich würde dafür formulieren. Die Vorgängerorganisationen der CIA in den USA haben da rechtzeitig den rechten Tipp gegeben der auch postwendend in die Praxis umgesetzt wurde.

Kommen wir zum Autor Graef zurück. Das sein geschilderter Fall sich so ähnlich abgespielt hat, sei nicht bestritten. Indes scheint mir, dass er beim Bericht über die "Vergatterung" des Richters im Ostberliner Obersten Gerichts; er interpretiert; aber keine Fakten vorlegt.

Aus dem Naziregime kennt man es bereits; die berüchtigten "Richterbriefe". Damals war es das Justizministerium das damit die ohnehin kaum noch bestehende richterliche "Unabhängigkeit" weiter einschränkte. Und im Falle der DDR wohl deren "Oberstes Gericht".

Hätte sich der geschilderte Fall nach 1985 abgespielt, hätte ich keinerlei Schwierigkeiten zu sagen: Passt mit ins Konzept der damals offenbar neu formulierten ZJ-Politik. Aber der Fall liegt doch wohl vor 1985. Indes grundsätzlich unmöglich ist er auch deswegen nicht.

Nur eines scheint mir immer noch überhaupt nicht bewiesen zu sein. Das die WTG (ausgerechnet die WTG) in der Sache finanzielle Mittel aufgewendet hätte. Im Kontakt zum State Department (Außenministerium der USA) steht auch die WTG, nachgewiesenermaßen. Und das die USA zur Durchsetzung ihrer Politik gegebenenfalls auch das Scheckbuch mal mit einsetzen, ist auch wahrlich keine "neue" Erkenntnis.

Wichtig aber wäre es, die DDR-Akten sind ja heutzutage weitgehend der wissenschaftlichen Forschung zugänglich; dass da nachgewiesen wird. Wer hat denn nun konkret den "Scheck" ausgestellt? Bis heute ist jedenfalls kein Beweis erbracht worden, auch nicht von Graf, dass auch die WTG zu den "Scheckausstellern" gehörte.
Geschrieben von
B am 24. Juni 2003 14:38:24:

Als Antwort auf: Re: Graef und die Scheckaussteller geschrieben von Drahbeck am 24. Juni 2003 08:12:19:

>Wichtig aber wäre es, die DDR-Akten sind ja heutzutage weitgehend der wissenschaftlichen Forschung zugänglich; dass da nachgewiesen wird. Wer hat denn nun konkret den "Scheck" ausgestellt? Bis heute ist jedenfalls kein Beweis erbracht worden, auch nicht von Graf, dass auch die WTG zu den "Scheckausstellern" gehörte.

Ich denke es ist nicht wichtig eine Kopie des Schecks vorzulegen.
Vieles kommt auf den standpunkt des Betrachters an.
Das was die Zeugen als Erleichterung oder weitere freiheit interpretieren sind Sachverhalte die sie nicht grundlos von der DDR erwarten konnten.
Also warum dann?
Mit Gorbatschow in Moskau kam auch sehr schnell in der DDR etwas in Bewegung. Womöglich waren sich viele freier, Wünsche zu äußern und dafür Gegenleistungena nzubieten.

Im Falle von Jehvoas Zeugen sehe ich es als unwichtig an, ob sie direkt Zahlungen geleistet haben oder sie dafür sorgten, dass die DDR an günstige Kredite kam. Die durchaus denkbare Praxis der Kreditvermittlung zu super Konditionen, dürfte Jehovas Zeugen für die DDR sogar noch interessanter gemacht haben als wenn Jehovas Zeugen direkt gezahlt hätten.

UND die DDR hat immer auch eine Gegenleistung verlangt. Warum also nicht als wahr nehemn, was hier geschrieben wurde? Eine Behauptung, Jehovas Zeugen hätten nie mit der DDR gekunkelt ist für mich nicht glaubwürdiger als die Darstellung die DDR habe durch/von Jehovas Zeugen Kredite bekommen. Diese, die letztere Darstellung, kann ich mir denken. wie gesagt, im Falle der Kreditvermittlung durch Jehovas Zeugen für die DDR, hätten Jehvoas Zeugen kein eigenens Geld einsetzen müssen.

Ich wll das mal mit Waffenhändlern vergleichen. Die vermitteln letztendlich auch und organisieren ggf. den Transport und Schmuggel der Waffen.
Wer hat geliefert? Der Waffenhändler. Acuh wenn er nur vermittelt hat. Der Empfänger der Wafen wird sich dem Waffenhändler verpflichtet fühlen.
Also warum sollen DDR Bonzen nicht in Anbetracht einer solchen Sichtweise Jehovas Zeugen für die Kreditgeber halten oder diese so bezeichnen?
Sicher. alles nur vermutung. Doch eien gewisse Lebenserfahrung sagt mir, dass es ekien undenkbare Spekulation sit. Alles denkbar und realistisch.

Geschrieben von Drahbeck am 25. Juni 2003 12:36:47:

Als Antwort auf: Was ist los mit Ex-Zeugen? geschrieben von Bruder Naiv am 25. Juni 2003 09:28:30:

"Mir scheint, als ob dieses Thema (WTG&UNO) genauso ein (unnötiger) Dauerbrenner wird, wie die leidige Blutfrage."

Das sind erst einmal zwei grundsätzlich verschiedene Themen.
UNO - da liegt doch das theoretische Zeugenverständniss zugrunde "kein Teil der Welt sein zu wollen" (kommt auch in der Wahlfrage zum Ausdruck). Und dann die Erschütterung einiger Zeugen Jehovas; dass die Praxis eben völlig anders aussieht. Ich habe es schon früher gesagt. Ich habe durchaus nichts dagegen, kooperierte die WTG mit der UNO. Nur, dann "passt" ihre Ideologie nicht dazu. Und dann dieser klammheimliche Rückzieher in der Sache, nachdem der schleichenden Katze das "Glöcklein" an den Schwanz gebunden wurde.

Unabhängig von meiner persönlichen Meinung in Sachen UNO glaube ich, dass es berechtigt ist, dass mit zu thematisieren. Auf welchem Stellenwert, wäre eine andere Frage. Indes der "Stellenwert" den die "Bildzeitung" bei der Auswahl ihrer Schlagzeilen zugrunde legt, mag für einen der aus Prinzip kein Bildzeitungsleser sein will, etwas frustrierend sein. Beim genannten Beispiel verhält es sich im übertragenem Sinne ähnlich.

Blutfrage, da kann es um Leben und Tod gehen aus dogmatischen Gründen. Die Dogmatiker werden damit zu leben haben, dass dies immer wieder aufs neue zu kritischen Betrachtungen Anlass gibt.

"biblischen Wahrheiten ... die unabhängig von menschlichen Fähigkeiten durch den GEIST GOTTES vermittelt werden"
Auch so ein dogmatischer Satz. Man sehe sich das Hauptelement der Zeugen an. Ihre Endzeitlehren 1799 bis zur Gegenwart. Und ihre kaum noch zählbaren Umdeutungen. Dann bleibt nur ein Urteil übrig. Eine Lügenbotschaft, mit dem Ziel moralischen Drucks zur seelischen und materiellen Ausbeutung.

Im übrigen. Auch andernorts ist es zu registrieren, dass die Macht der Gewohnheit, Tradition und Erziehung, eine große Macht darstellt, gegen die vielleicht sogar manchmal "Götter vergebens" kämpfen. Den Verblendeten zu helfen, mag in der Tat nur in relativen Einzelfällen gelingen. Es geht aber auch darum, denen noch nicht im Sog der Verblendung befindlichen (den Anwerbungskandidaten) Material in die Hand zu geben, damit sie im Vorfeld bewerten können, worauf sie sich da einzulassen gedenken. Auch hilfreich für die, die aus sonstigen Gründen über den WTG-Totalitarismus stolpern. Mehr mag unter den gegenwärtigen Umständen nicht möglich sein.
Indes "kleine Brötchen" sind immer noch besser als gar keine Brötchen.

Geschrieben von D. am 25. Juni 2003 15:01:18:

Als Antwort auf: Re: Was ist los mit den Schnrednern geschrieben von Drahbeck am 25. Juni 2003 12:36:47:

In der CV 124 gelesen:
Sie bestreiten, unfehlbar zu sein, erklären aber, "der Wille des Sklaven", also ihr Wille, sei "der Wille Gottes".
Sie sagen, daß all ihr "Licht" von Gott ist, verwerfen es aber bedenkenlos, wenn es ihnen nicht mehr paßt.
Sie verlangen, daß alle Regierungen, ab 1914 ihre Macht an Christus im Himmel abzutreten haben, was doch aber praktisch überhaupt nicht möglich ist.
Sie lehren, bei einer Landes- oder Kommunalwahl zu sagen, Jesus im Himmel sei der allein rechtmäßige Herrscher, obwohl von dort aus doch gar keine Landes- oder Kommunalverwaltung ausgeübt werden kann.
Sie erklären, politisch streng neutral zu sein, obwohl sie schon 100 Jahre in Antikommunismus machen.
Sie sagen, wer Politik treibt, ist ein Feind Gottes, obwohl sie selbst in der Bibel lesen, daß die obrigkeitliche Gewalt von Gott ist.

Sie sagen, allein die Bibel bestimmt, was und wie zu glauben ist. In Wahrheit aber ist es umgekehrt bei ihnen: Sie bestimmen darüber, was wie in der Bibel zu glauben ist. Sie vernichten das Vertrauen in die Regierung, erklären aber, sie seien die gesetzestreuesten Bürger des Landes. Sie erzeugen bei Bluttransfusionen einen Instinkte entfachenden und Menschenleben verachtenden Blutkult und Blutfanatismus, als göttlich in die Bibel hineingelesen, obwohl sie ihn selbst 1945 erfunden haben.

Sie verbieten jede Liebesbeziehung Verliebter und Verlobter bis zum Standesamt und lassen darüber Sittengericht halten, wofür sie die Begründungen selbst erfunden haben.
Genug dieser Widersinnigkeiten.
Wenn sie nicht Gaukler und Scharlatane sind, sondern ernstlich selbst an solche Ungereimtheiten und Widersinnigkeiten glauben, dann kann ich mir nicht anders helfen, als in ihnen Psychopathen zu sehen, Neurotiker oder Schizophrene, die gerade als solche an der Spitze dieser Organisation allein gebraucht werden können.

Nach Dr. med. Gerda Jun MR, Facharzt für Psychatrie und Neurologie, sind etwa 1 Prozent der Gesamtbevölkerung schizophren (Für Dich 39/79). Eine solche Geistes- und Gemütskrankheit oder Psychose kann umwelt- oder erlebnisbedingt sein, und äußert sich in entsprechenden Störungen des Umweltverhältnisses und auch Sozialverhältnisses. Und als soziale Wahnvorstellungen kann man das schon bezeichnen, was die Wachtturm-Verantwortlichen da von sich geben.
Neurotiker sind nach OMR Dr. sc. med. Kurt Höck, Ärztlicher Direktor des Hauses der Gesundheit Berlin, Menschen, die mit ihren Konflikten und Umweltbedingungen unzureichend fertig werden, darunter schwer leiden, darüber sehr unglücklich sind und deswegen in ihrer Persönlichkeitsentfaltung extrem behindert sind (NZ 20. 10. 79).

Die aufgezeigten Wachtturm-Auffassungen kann wirklich nur jemand vertreten, der mit seiner Umwelt nicht fertig geworden ist und in seiner persönlichen Entfaltung extrem behindert oder zurück ist. Beides wäre schlimm, ob es nun Gaukler und Scharlatane oder Neurotiker und Schizophrene sind, die an der Spitze der Wachtturm-Organisation stehen. Die Widersinnigkeiten, Ungereimtheiten und gespaltenen Gedanken sind gleich, denen sie andere unterwerfen.

Geschrieben von D. am 26. Juni 2003 12:10:07:

Als Antwort auf: Re: Neurotiker geschrieben von D. am 25. Juni 2003 15:01:18:

Wenn schon das Wort Neurosen gefallen ist, dann bietet es sich an, in seinem Zusammenhang auch den Namen Siegmund Freud mit zu nennen.
Bis heute als Überblicksdarstellung noch immer beachtlich, ist das von dem Jesuiten Karl-Heinz Weger herausgegebene Buch "Religionskritik von der Aufklärung bis zur Gegenwart". Weger stellt darin laut Untertitel 93 Autoren etwas näher vor, im Rahmen obiger Thematik. Unter ihm eben auch Siegmund Freud (1856 - 1939).
Daraus mal ein paar Sätze aus der Darstellung von Weger über Freud:

"Grundlegend für Freud's Religionskritik ist der Begriff 'Verdrängung', weil Freud Religion und Neurose gleichsetzen wird, die Neurose aber ohne den Prozeß der Verdrängung nicht verstanden werden kann … Der neurotische Mensch verliert eine realitätsgerechte Leistung´s- und Genußfähigkeit, da ihm eine 'Ersatzlösung' 'gelingt', für die er allerdings einen teuren Preis zahlt: u. a. ein übermäßiges Angstgefühl, ein unbewußtes Schuldgefühl und das damit verbundene Verlangen nach Selbstbestrafung, was Alfred Adler so formuliert: 'Der Neurotiker läuft ständig seinen eigenen Ohrfeigen nach.' …
Kennzeichnend für die Neurose ist nach Freud die Tatsache, daß der Neurotiker die harte Wirklichkeit der Welt, die Realität, nicht so annehmen will, wie sie ist. 'Die Neurose verleugnet' im Gegensatz zur Psychose 'die Realität nicht, sie will nur nichts von ihr wissen'. …

Freud meint, die Neurose vertrete in unserer Zeit das Kloster, in welches sich alle die zurückzuziehen pflegten, die das Leben enttäuscht hatte oder die sich für das Leben zu schwach fühlten. In der Religion flieht der Mensch vor der harten Realität in die Wunschwelt des Kindes … und deshalb ist Religion Illusion … Das Unbewußte und damit das Irrationale ist also der Ursprung der Religion, nicht die rationale Auseinandersetzung des denkenden und reflektierenden Menschen mit sich und seiner Welt. …

Denn Illusion ist für Freud keineswegs gleichzusetzen mit Irrtum, da eine Illusion nicht falsch oder im Widerspruch mit der Realität sein muß. Entscheidend am Illusionsbegriff Freud's ist, daß eine Illusion nicht von der Wirklichkeit motiviert ist, sondern vom Wunsch: Was getan wird oder geglaubt wird, hat seinen Grund nicht in der Wirklichkeit, sondern im Wunsch, der erfüllt werden möchte.

Geschrieben von D. am 01. Juli 2003 14:52:20:

Als Antwort auf: Re: Relationen & Korelationen geschrieben von Ritter am 01. Juli 2003 14:02:52:

"fast unmöglich ist, als "Greenhorn" die Tiefen der Schriften Russell's und Rutherford's zu erfassen"

Das sehe ich allerdings grundlegend anders.
Russell übernahm Adventistenthesen; bewilligte sich "zusätzliche" 40 bzw. 80 Jahre indem aus 1843/44 und 1874 dann flugs bei ihm 1914 wurde.
Seine Kernaussage erwies sich als falsch.
Rutherford lavierte. Erst 1918 dann 1925; dann "mit dem Heiraten bis nach Harmadedon warten" und anderes mehr.
Aber auch beim Fall Ritter offenbart sich, er w i l l etwas glauben und ist für rationale Argumente daher nicht zugänglich.
Nun, wem nicht zu raten ist, dem ist in der Tat nicht zu helfen.

Ruthi

Geschrieben von D. am 01. Juli 2003 16:35:15:

Als Antwort auf: Re: Relationen & Korelationen geschrieben von D. am 01. Juli 2003 14:52:20:

Weil sie es glauben w ol l t e
Bei Infolink gelesen (auszugsweise von Jojo)
Ich habe WIRKLICH an das ewige Leben geglaubt. Aber als 75 vorbei war und man kein richtiges Datum mehr hatte und dann auch noch 94 vorbei war, da rückte dieses ewige Leben in so weite Ferne.

Man lebte aber heute und wenn da etwas nicht so gut lief, da nützte es einem in dem Moment wenig, dass man dachte, ja IRGENDWANN wird alles besser!

Als meine Oma Anfang der 90er starb, dachten wir, in 2-3 Jahren werden wir sie bestimmt wiedersehen. Trotzdem waren wir total traurig, denn auch diese 2-3 Jahre, die wir tatsächlich mal als Spanne angesetzt haben, waren ja noch gaaaanz lang.

Und obwohl wir ja "wussten" dass irgendwann einmal das ewige Leben auf uns wartet, haben wir doch nicht für dann sondern für den damaligen Moment gelebt. Im Guten, wie im Schlechten.

Ja klar, wenn mal wieder was "Neues" kam, wo mal wieder irgendeine neue Rechnung oder ähnl. aufkam, das war schon toll! Da war man wieder richtig gestärkt und nahm sich zum 1000en mal vor, ab jetzt wirklich richtig "theokratisch" zu sein.

Aber der KA Cretschmar hat mal auf einem Kongress erzählt, wenn man ihm sagt, Dieses oder Jenes könne er doch mal machen, dann sagt er "nein, dafür hab ich auch im neuen System noch Zeit genug". Tja, dem konnte ich mich nicht anschließen, nicht wirklich!

Von Aldo am Montag, den 30. Juni, 2003 - 22:59:
Jojo, was war denn 94 los?

Von jojo am Montag, den 30. Juni, 2003 - 23:34:
Nichts offizielles, aber 1994 waren die, die 1914 geboren waren 80 Jahre alt.

Diese "Genaration", die auf keinen Fall vergehen sollte und es heißt in der Bibel, dass der Mensch 70, höchstens 80 Jahre alt wird. Aaaalso: Harmagedon!!

Danach leuchtete das Leuchtlämpchen plötzlich, dass die "Generation" was anderes war. Was, blieb mir aber irgendwie verschlossen ;-) ich hab weiter an die buchstäbliche Generation geglaubt, weil ich das glauben wollte!
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Mir scheint es gibt noch etliche Jojo's mehr, die etwas glauben w o l l e n und die jeden als störend empfinden der sie in ihrem W o l l e n nicht unterstützt.
So wiederholt sich Geschichte zum nicht mehr zählbarem xtem mal.

Geschrieben von D. am 26. Juni 2003 20:10:36:

Der Hinweis auf ein weiteres neues Buch von Robert Schmidt (auch schon auf WTG-"Standhaft"-Veranstaltungen und bei Herrn B... aufgetreten) (nicht zu verwechseln mit Horst Schmidt) wurde jetzt in der Rubrik "Diplomarbeiten" mit aufgenommen. Wie man dort aber unschwer erkennen kann: Es ist keine "Empfehlung". Höchstens für die; die nicht wissen was sie mit ihrem Geld anfangen sollen.

Diplomarbeiten

Geschrieben von Drahbeck am 28. Juni 2003 16:09:01:

Als Antwort auf: Im zweiten Anlauf geschrieben von D. am 06. April 2003 16:54:00:

Zitat aus einer informierenden Selbstdarstellung:
Es wird die doppelte Moral bzw. die zwei Gesichter von Jehovas Zeugen versucht aufzuzeigen. Dass die Darstellung gegenüber den "Weltmenschen" nicht immer die Realität der tatsächlichen Ansichten und Gepflogenheiten bei Jehovas Zeugen darstellt.

Im Inhalt der Thematik geht es darum, dass Jehovas Zeugen predigen müssen und sollen. Dass Jehovas Zeugen sehr intensiv zum Predigen aufgefordert werden und dass damit bereits in den ersten Stunden eines sogenannten Bibelstudiums begonnen wird, zum Predigen anzuhalten indem aufgefordert wird, im Bekanntenkreis über das neue Wissen aus der Bibel zu sprechen. Also zu predigen.

Dass sich Jehovas Zeugen intensiv den Kindern zuwenden und diese ebenfalls sehr intensiv dazu anleiten, predigen als ihr Lebensziel zu erkennen. Es wird gezeigt, wie Jehovas Zeugen für ihre Kinder nach allgemeinem Verständnis, wertlose Ziele definieren, nämlich predigen zu gehen und möglichst viel ihrer Lebenskraft für die Ziele von Jehovas Zeugen einzusetzen. Es wird gezeigt, dass Jehovas Zeugen seit Jahrzehnten eine bessere Schulbildung als nicht erstrebenswert ansehen, dass vor Jahrzehnten für Kinder und Eltern das Ende der Welt als ganz nahe dargestellt und eine besondere Ausbildung oder eine weltliche Kariere als sinnlos dargestellt wurde. Es wird aber auch gezeigt, dass auch heute Eltern und Kindern bei Jehovas Zeugen in ähnlicher Weise vermittelt wird, das Leben für die Ziele von Jehovas Zeugen einzusetzen, wäre sinnvoll und zum persönlichen Nutzen.

Vorstehende Sendung im Berliner Fernsehsender Offener Kanal (28. 6. ,15 Uhr) verlief planmäßig und man hatte den Eindruck. Sachlich und überzeugend auch für Außenstehende dargestellt, die ja wohl bei solchen Fernsehsendungen als das Publikum bewertet werden müssen, an die das eigentlich gerichtet ist. Wer frühere Sendungen auf dem gleichen Fernsehsender von dem Herrn Quaißer noch kennt, dem wird im Vergleich gesehen, ein nicht zu übersehender Qualitätsschub zum besseren ins Auge gefallen sein.

Der Aufbau der Argumentation war logisch und in sich schlüssig. Eine gute Vorbereitung ist erkennbar.
Nun wird der "Offene Kanal" bekanntlich nicht so frequentiert wie andere Fernsehsender. Kann man einen Wunsch äußern wäre es der, dass die Ausführungen durchaus auch geeignet wären, beispielsweise mal in einem der Dritten Fernsehprogramme ihren Niederschlag zu finden. Besonders gefallen hat mir die jeweilige Herausarbeitung von Theorie und Praxis bei den Zeugen Jehovas.

Vielleicht lässt es sich noch irgendwie ermöglichen, dass der Beitrag weitere Verbreitung über den heutigen Sendetermin hinaus findet. Es wäre wünschenswert!

Abschließend noch der bereits bekannte, aber sich in diesem Kontext einordnende Hinweis.
Die nächste Fernsehsendung in Sachen Zeugen Jehovas ist am kommenden Mittwoch um 23,30 in der ARD vorgesehen.
Schau'n wir mal!

Geschrieben von DZ am 30. Juni 2003 11:39:51:

Als Antwort auf: Re: Offener Kanal Berlin geschrieben von Drahbeck am 28. Juni 2003 16:09:01:

Wie ich gerade erfahren habe, haben doch sehr viele Leute die Sendung gesehen. Durchaus auch viele, die gar nichts mit Religion am Hut haben und sich selbst als "Heide" bezeichnen.

Also eine Sendung mit Erfolg. Eine Sendung die tatsächlich informiert hat. Eine Sendung für die breite Öffentlichkeit.

Offensichtlich ist der Beitrag angekommen und hat den Nerv der Zuschauer getroffen.

Geschrieben von D. am 30. Juni 2003 11:52:44:

Als Antwort auf: erfolgreiche Sendung geschrieben von DZ am 30. Juni 2003 11:39:51:

Ja sicher. Würde ich auch so sehen. Nur eben regionalisiert Raum Berlín. Die Thematik die abgehandelt wurde, ist indes weiterhin ein "Dauerbrenner" nicht "nur" für den Raum Berlin.

Geschrieben von Prometeus am 30. Juni 2003 18:10:14:

Als Antwort auf: erfolgreiche Sendung geschrieben von DZ am 30. Juni 2003 11:39:51:

Gratuliere Detlef!

Ehrlich, kommt auch von Herzen!Du hast dir sicher viel Mühe gemacht. Ich kann es leider in Süddeutschland nicht sehen.

Nur was du mit Heiden meinst ist mir nicht ganz klar. Etwa "Ungläubige" oder was?

Gruß Prometeus
Prometeus

Geschrieben von D. am 28. Juni 2003 17:29:21:

Noch ist nicht Weihnachten - aber es kommt bestimmt wieder

In einem Lexikon aus der seinerzeitigen DDR, die ja nicht gerade für besondere "Kirchenfreundlichkeit" bekannt war, liest man:
Gerhardt, Paul, 12. 3. 1607 - 27. 5. 1676, luther. Kirchenlieddichter; viele seiner Gedichte sind volksliedhaft ("Nun ruhen alle Wälder", "Geh' aus mein Herz und suche Freud").
Diesem Charakteristikum eben auch Volkslieder geschaffen zu haben, wird es es wohl auch zu verdanken haben, selbst in einem DDR-Lexikon überlebt zu haben.

Weshalb das alles, mag man fragen. Und dann noch Weihnachten. Im Sommer!?
Sicher, der Zeitpunkt ist nicht gerade optimal, dass sei zugegeben. Aber da Weihnachten alljährlich wiederzukehren pflegt, sei es doch gestattet eine Ausführung zu diesem Thema, auch in dieser etwas ungünstigen Jahreszeit, dazu wiederzugeben. Wie so oft gibt es auch einen formalen Anlass dazu. Und der ist, dass ich in bei der Aufbereitung einer CV-Ausgabe für das Internet (der Ausgabe Nr. 124 vom November 1979) eben auch auf einen Text gestoßen bin, der mir durchaus zitierenswert erscheint. Ende der Vorrede. Im weiteren mag der Text aus jener Ausgabe für sich selbst sprechen:

Stille Nacht, heilige Nacht - christlich oder heidnisch?
Selbstverständlich christlich, sagte die WTG, und sie fügte sinngemäß hinzu: Und w i r begehen dieses Fest besonders christlich. Diese unausgesprochene Ansicht unterstrich die Gesellschaft mit einem großen Reklameaufwand Jahr für Jahr in ihren Publikationen. Aus der Fülle des Materials greifen wir heraus: "Das Goldene Zeitalter", 3. Jahrgang Nr. 24, 15. Dezember 1925, Magdeburg: Diese Zeitschrift mit dem hochtönenden Namen, später abgeändert in "Trost", heute als "Erwachet" bekannt, bringt auf Seite 5 in DIN A 4 Format ein wunderbares Weihnachtsbild. Darunter steht das Thema, das wir für unseren heutigen Beitrag gewählt haben:

Stille Nacht, heilige Nacht. Rein optisch gesehen bedarf das Bild auch keiner Worte, denn es sagt alles aus. Für jeden Betrachter ist es eine direkte Aufforderung, den Geburtstag Jesu zu feiern. Durchaus biblisch, eine getreue Widerspiegelung des Berichts von Lukas 2:8-14. Der vom Licht umstrahlte Herrenengel beherrscht die ganze Szenerie, während die anderen Teilnehmer des Geschehens nur zart angedeutet sind und dadurch die Erhabenheit und Höhe dieser einmaligen Nacht unterstreichen. Tatsächlich handelt es sich um jenen Engel, der den Hirten die grandiose Nachricht von der Geburt des Retters der Welt verkündete und andere Engel veranlaßte, die Wichtigkeit dieser Geburt durch ihren Lobgesang zu unterstreichen.

Man erkennt die Bemühungen der WTG, allen anderen Christen begreiflich zu machen, mit welch heiligem Ernst besonders s i e das Weihnachtsfest begeht. Schon auf Seite 2 hatte die genannte Zeitschrift den Namenchristen ein leuchtendes Beispiel dafür gegeben, welch führende Rolle die Gesellschaft im Vorhaben Gottes auch in der Weihnachtsfrage spielt. In einer dekorativ geschmackvoll gewundenen Girlande wünscht sie allen Lesern: G e s e g n e t e Weihnachten! Und auf Seite 11 gar läßt sie den deutschen Zweigdiener Paul Balzereit zu Wort kommen, der in einem Gedicht, betitelt "Mein Weihnachtslied" all seine frommen Gedanken und Wünsche im Hinblick auf das Jesuskind ins gläubige Herz träufelt. Hier ist der Wortlaut:

Kein Wasser stillet meinen Durst,
den ich im Herzen trage,
wenn in der Wüste Mangel ich
verschmachte und verzage.
Kein Fruchtgefild und wärs auch noch
so süß, macht mich zufrieden.
Dieweil ein schweres Erdenjoch
ist meinem Leib beschieden.
Des Geistes Schwingen regen sich
mit heißem Sehnsuchtsdrange;
Ach, hoch und weit möcht fliegen ich,
Jedoch es währt so lange,
bis ich zum Abflug bin bereit,
und frei von allen Lasten,
der Weg zur Heimat scheint so weit:
die Füße wollen hasten.
Ich strauchelte, doch eine Hand
die faßte mich so stille,
und hab mich fort, weil in ein Land
und zeigte mir die Fülle
all dessen, was mich retten konnt:
ein Kindlein in der Krippe,
ein Kreuz, ein Grab, ein stiller Mund
und immerwährnde Bitte.
P. Gd.

Über die dichterischen Qualitäten des Zweigdieners wollen wir großzügig hinwegsehen. Immerhin ist das Gedicht rührselig und ergreifend. Weniger anständig ist jedoch die mit dem P. Gd. verfolgte Absicht. In anderen Ausgaben der Zeitschrift "Das goldene Zeitalter" signiert der Zweigdiener seine Gedichte mit dem vollen Namen Paul Gehrhard als Pseudonym für Paul Balzereit. Das bewirkt beim Leser eine Gedankenassoziation, die auch beabsichtigt ist. Durch das eingeschobene 'h' kann man dem Vertreter der WTG juristisch kein Plagiat bzw. einen Namensdiebstahl nachweisen; trotzdem ist die verblüffende Ähnlichkeit mit dem berühmten deutschen Dichter Paul Gerhardt deutlich Wie man sieht, war damals schon - trotz des erhobenen Zeigefingers an die anderen Christen, das Weihnachtsfest ja würdig zu begehen - Manipulation die Grundlage der Verkündigung.
Und heute das Gegenteil

Geschrieben von Universitätsputzfrau am 29. Juni 2003 11:23:54:

Die Dissertation von Waldemar Hirch ist nun durch. Dank an seinen Doktorvater Gerhard B.... Schade nur, dass die WTG ihn seitdem er kein Ältester ist kaum noch einsetzt. Aber das ganze Standhaft-Ding ist ja eh vorbei...

Geschrieben von D. am 29. Juni 2003 13:56:42:

Als Antwort auf: Dr. H... geschrieben von Universitätsputzfrau am 29. Juni 2003 11:23:54:

>Die Dissertation von Waldemar H... ist nun durch. Dank an seinen Doktorvater Gerhard B.... Schade nur, dass die WTG ihn seitdem er kein Ältester ist kaum noch einsetzt. Aber das ganze Standhaft-Ding ist ja eh vorbei...

Interessant. Sind weitere Details bekannt?
Doktoranden sind verpflichtet, diversen Universitätsbibliotheken Exemplare ihrer Arbeit zuzustellen. Wahlweise auch Buchveröffentlichung. Wahlweise an einigen Universitäten auch Veröffentlichung im Internet auf dem Server der Universität.
Noch gibt es keine bibliographische Anzeige der Deutschen Bibliothek davon. Auch die muss mit Pflichtexemplaren versorgt werden.

Geschrieben von D. am 29. Juni 2003 17:04:27:

Ein älterer Fernsehbeitrag in einer Internetreflektion
Samstag, 21. April 2001
16.55- 17.25 Uhr
Kinder der Zeugen Jehovas steigen aus.
Reportage von Monika Schuck und Gaby Fuest

Da konnte ich einfach nicht frei sein", sagt die 17jährige Rebecca.
"Da wurde man in eine Form gepresst, konnte keinen eigenen Willen entwickeln", erlebte der gleichaltrige Nino. Beide wuchsen bei den Zeugen Jehovas auf, von ihren Eltern nach strengen Glaubensregeln erzogen. In der Pubertät wurde der Druck für sie unerträglich. Der Versuch, kleine Freiheiten durchzusetzen, zog körperliche Züchtigungen nach sich, im Namen Jehovas.
Nino fühlte sich völlig wertlos, mit dreizehn will er sich umbringen. Aber mit vierzehn gelingt beiden Kindern der Ausbruch, denn ein Elternteil hat die Zeugen Jehovas verlassen. Nun steht der Freiheit und dem Glücklichsein eigentlich nichts mehr im Weg - außer der Vergangenheit. Die aber hat tiefe Spuren hinterlassen.
Seit 10 Jahren versuchen die Zeugen Jehovas vor Gericht, als "Körperschaft öffentlichen Rechts" anerkannt zu werden. Das gäbe ihnen z. B. die Möglichkeit, Kirchensteuer einziehen zu lassen und Religionsunterricht an Schulen anzubieten. Kürzlich entschied das Bundesverfassungsgericht, dass vor der endgültigen richterlichen Entscheidung die Kindererziehung bei den Zeugen Jehovas noch einmal auf den juristischen Prüfstand muss. Stichwort: Gewalt als Erziehungsmittel. Erstmalig wird sich im Film ein offizieller Vertreter der Zeugen Jehovas in Deutschland von der Gewalt gegen Kinder in den Reihen der Glaubensgemeinschaft distanzieren und dazu stehen, dass Gläubige die Bibel dahingehend falsch interpretiert haben. Mit der "Rute der Zucht" sei der Hirtenstab gemeint. In Deutschland bekennen sich etwa 190 000 Menschen zu den Zeugen Jehovas.

Geschrieben von J.Z. am 30. Juni 2003 00:10:19:

Als Antwort auf: Dem Paradies entkommen geschrieben von D. am 29. Juni 2003 17:04:27:

>Mit der "Rute der Zucht" sei der Hirtenstab gemeint.

Wir, Jehovas Zeugen bedauern immer wieder, dass unsere Gläubigen uns missverstehen. Mal denken sie übereifrig, 1975 würde Harmagedon kommen oder sie denken, die Rute sei dafür da, die Kinder zu schlagen.

Wir, Jehovas Zeugen, werden immer missverstanden: Von der Welt und unseren Gläubigen.

Frage:

Müssen sich Jehvoas Zeugen nicht reichlich blöde vorkommen?

Ist es nicht zu durchschaubar, dass Jehvoas Zeugen meinen der Rest der Weld sei blöde?

Sind Jehvoas Zeugen wirklich die Schlauen?

Geschrieben von Sophie am 29. Juni 2003 23:15:43:

Kann mir hier jemand was dazu sagen, welche Musik ZJ bevorzugt hören, wie das allgemeine Verhältnis zu Musik ist und welche spezielle ZJ Musik es gibt?
Dann noch einige Fragen zu den Königreichsliedern:
Sind es überall dieselben?
Wo kann ich die Texte finden (im Netz?)
Welche werden besonders häufig gesungen?

Geschrieben von D. am 30. Juni 2003 08:02:36:

Als Antwort auf: Zeugen Jehovas und Musik? geschrieben von Sophie am 29. Juni 2003 23:15:43:

(Überarbeitet: 7. 3. 2008)
Auf der nicht mehr im Netz befindlichen Webseite eines A. R. gab es im Jahre 2003 nebst Hintergrund-Musik wohl auch  weiterführendende Links.
http://web.archive.org/web/20030904050706/http://www.andreas-ristau.com/Jehovas_Zeugen/jehovas_zeugen.html
http://www.l-and-a.com.au/comm/addons/archive.html

Dann gibt es da noch einen, der das ganze wohl eher kommerziell betreiben möchte.
/members.aol.com/igrebe/koenigreichslieder/body_bestell.htm

Generell ist zu sagen, dass es heutzutage (in den Anfangsjahren mag das noch anders gewesen sein) keine regionalen Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gibt. So wie das auch bei der übrigen WTG-Literatur der Fall ist.
Desweiteren besteht die WTG eifersüchtig auf ihr Copyright. Von ihrer Seite aus gibt es keine Komplettveröffentlichungen von Liederbüchern der Zeugen Jehovas im Internet. Das gilt auch bis auf wenige Ausnahmen, für weite Bereiche der übrigen WTG-Literatur.
Sofern sie noch nicht die magischen 70er Jahre Existenzdauer erreicht hat.
Im englischsprachigem Raum mag es da besser aussehen. Dort gibt es auch CD-ROM-Anbieter (der kommerziellen Art) die auch Titel mit drauf haben, die noch keine 70 Jahre alt sind. Nicht aber in deutschen Gefilden.

Geschrieben von Drahbeck am 30. Juni 2003 12:03:48:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas und Musik? geschrieben von D. am 30. Juni 2003 08:02:36:

Um nochmals auf das Thema Musik zurückzukommen. Mir scheint man muss tatsächlich zwischen den heutigen Zeugen Jehovas und ihren Vorläufern, den Bibelforschern, da unterscheiden.
Die Bibelforscher waren auch noch relativ musikalisch interessiert.
Ein Beispiel. Eine ihrer seinerzeitigen "Glanzthesen" war (von der die heutigen Zeugen Jehovas nichts mehr wissen wollen), das Leipziger Völkerschlachtdenkmal sei angeblich in der Bibel vorausgesagt. Wahre Wallfahrten dorthin fanden statt. Aus einem diesbezüglichen Bericht des "Wachtturms" Jahrgang 1919 sei einmal zitiert:

"Am Sonnabendvormittag, dem 2. Tage, versammelten sich ein großer Teil der lieben Geschwister zu einer Betrachtung des Völkerschlacht-Denkmals als der in Jesaja 19, 19 erwähnten Denksäule Jehovas. Orgelspiel, Geigenspiel und Sologesang, vor allem aber die wunderbaren Erläuterungen der Symbolik dieser Denksäule, sowohl vor als auch in derselben durch Bruder A. Decker erfreuten alle Herzen. Der Erbauer des Denkmals, Geheimrat Thieme, war mit seinen beratenden Architekten selbst zugegen um freundlichst die Führung zu übernehmen und seinerseits Erläuterungen zu geben. Auch diese Herren der Erbauer besitzen die 6 Bände (der Russellschen 'Schriftstudien'), lauschten interessiert unseren Erklärungen."

Zumindest die Orgel ist jedenfalls heutzutage, bei den Zeugen Jehovas verbannt und findet in der Regel keine Verwendung mehr.
Dann gab es in der Frühzeit noch ein sogenanntes "Photodrama" auf dem man zeitgenössisch sich sehr viel zugute hielt. Eine Sieben-Stunden-Version selbigen, kann man heute noch im Internet "bewundern"; (sofern man das zeitlich und nervlich durchhält). Auch da findet man diverse Kostproben der seinerzeitigen musikalischen Umrahmung der Bibelforscher.
In http://www.manfred-gebhard.de/Online.htm ist unter anderem auch ein Link zu diesem "Photodrama" geschaltet.

Ein Kommentar in Sachen Photodrama merkte einmal an:
"Überhaupt, gegenüber der Buchversion sticht besonders hervor, dass man die musikalische Untermalung mit serviert bekommt. Ein paar "stramme Opern-Arien" kann man sich so einverleiben. Mit einer Selbstverständlichkeit, wie man sie von den heutigen Zeugen Jehovas durchaus nicht gewohnt ist, gehört die klassische Orgel, nebst Geigengesang zu den dominierenden Musikinstrumenten. Warum eigentlich nicht mehr heute? Wohl weil Rutherford dann noch entdeckte, die gehört ja auch zu "Babylon der Großen"

In der Tat wird man Rutherford auch in Sachen Musik als den großen Veränderer einzuschätzen haben.
Wären noch die heutigen Zeugen Jehovas anzusprechen.
Von anderen Kirchen kennt man teilweise eine ausgeprägte Kirchenmusik. Das ist bei den Zeugen Jehovas mal sehr minimal bis arg reduziert, ausgeprägt.
Der frühere Berliner Radiosender RIAS, in dem die Zeugen Jehovas auch mit vierteljährlichen Vorträgen vertreten waren, beendete die jeweilige Sendung mit einem Lied des Chores der Zeugen Jehovas. Vom Minimal"aufwand" her, der da betrieben wurde, kann man als Außenstehender diese Gesangsangebote für die Öffentlichkeit, nicht anders als "Hintertreppengesang" bewerten. Gesang in der Badewanne ist da auch qualitativ nicht viel schlechter.

Dann gab es da mal im Internet eine Satire-Webseite zum Thema Zeugen Jehovas (inzwischen nicht mehr im Netz). Einer dieser Satiretexte wollte fünfzehn Gründe vorstellen, woran man erkennen könne, dass einer Zeuge Jehovas sei. Das Thema Musik war darin mit integriert. In dem entsprechenden Text konnte man lesen:

"Wenn Du den Tag des Todes für wichtiger als den Tag der Geburt hältst, dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist.
Wenn Du ständig Schmerzen in der rechten Schulter hast und Du Deine rechte Hand kaum noch öffnen kannst, dann hast Du vielleicht Büchertaschengitis, eine Krankheit, die fast nur bei Zeugen Jehovas auftritt.
Wenn Du Dir kein Paar Schuhe kaufen kannst ohne darüber nachzudenken wie sie sich bei 35 Grad auf einer sonnigen Straße anfühlen werden, dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist.
Wenn Du kein Buch oder sonst etwas zu lesen in die Hand nehmen kannst, ohne gleich etwas zum Unterstreichen hinzuzunehmen, dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist.
Wenn Du mehrere Tage in einem Fußball-Stadion verbracht hast, ohne nur einen einzigen Ball gesehen und ohne ein einziges Bier getrunken zu haben, dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist.
Wenn Du die Angewohnheit hast, mehrmals wöchentlich laut und kräftig in der Öffentlichkeit zu singen, obwohl Du völlig unmusikalisch bist, dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist.
Wenn Deine Lieblingslieder fast alle eine Nummer als Titel haben, dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist.
Wenn Du Deine Kirche "Saal" nennst und die Predigt "Vortrag", dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist.
Wenn Du Deinen Lebensunterhalt vielleicht als Fensterputzer verdienst, aber dennoch 5 Anzüge besitzt, dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist.
Wenn Du mal nach New York reist, aber dort den ganzen Tag nur in einer Druckerei in Brooklyn verbringst, dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist.
Wenn Du die Frühstückspause für die perfekte Zeit hältst, um jemandem zu predigen, dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist.
Wenn Du Deine Wohnzimmer-Regale mit jahrzehntealten Zeitschriften in grünen und blauen Sammelordnern dekorierst, dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist.
Wenn Du dazu neigst, Bücher nach ihrer Farbe und nicht nach ihrem Titel zu zitieren, dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist.
Wenn Du Garten- und Aufräumarbeiten auf einem verwilderten Grundstück als eine gute Übung für die neue Welt ansiehst, dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist.
Wenn Du "Hans Meiser" schaust und beim Anblick der Mikrophone, die weitergereicht werden, an die Zusammenkünfte denkst, dann mag es sein, daß Du ein Zeuge Jehovas bist."

Natürlich gibt es auch bei Zeugen Jehovas Berufsmusiker. Gelegentlich werden die auch mit zum Einsatz gebracht. So gibt es da wohl in Düsseldorf einen Kammermusiker, der Zeuge Jehovas ist, der zusammen mit einem eigenen Chor schon diverse male bei "Standhaft"-Veranstaltungen der Zeugen mit auftrat. Es gab in diesem Chor sogar eine Solosängerin, was allerdings völlig untypisch für Jehovas Zeugen ist.
Chorgesang - auch andernorts: ohne Zweifel. Aber in der Regel ohne einen Solosänger (Sängerin).

Zu Musikern mit Zeugen Jehovas Bezug sei auf den Fall Michael Jackson verwiesen; dessen Weg sich allerdings später von den Zeugen Jehovas trennte.
Oder auch auf den "Schmalgitarristen" Rickey King.
Oder auch auf den Fall Prince.
Zu letzterem siehe auch nachfolgenden Link (dort mit behandelt, nebst anderen Themen).(Mehr zum Textende. 21. 10. 2002).
Forumsarchiv A24

Geschrieben von Prometeus am 30. Juni 2003 18:05:25:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas und Musik? geschrieben von Drahbeck am 30. Juni 2003 12:03:48:

Lieber Drahbeck,

Irgendwas hast du wohl vegessen. Erich Frost war Berufsmusiker und ließ keine Gelegenheit aus selbst die Kongressorchester zu dirigieren. Er komponierte viele Selfmadesongs, die tw. später zu "Königreichsliedern" wurden. Einige wurden aber zu seinem Leidwesen nie ins Liederbuch aufgenommen, da sie zu sehr an martialische Marschmusik erinnerten (er komponierte wohl auch im KZ, was immer besonders hervorgehoben wurde)

Er hatte noch ein paar Nachahmer wie z. B. Lutherbach (?), der ihm gleichtun wollte, aber dann doch nur noch sporadisch zum Zuge kam.

Die letzte dokumentierte "musikalische Selbstdarstellung" fand meiner Erinnerung nach auf dem 1969- Kongress in Nürnberg vor dem Öffentlichen Vortrag am Abschlußsonntag statt.

In einem eigens für die Musiker gebauten Pavillon, der mit Eierkarton tapeziert war (wegen der Akustik) gab es eine musikalische Vorstellung mit Ariengesang usw. die "ergebene Diener Gottes" noch jahrelang als Tonbandaufzeichnung zu allen passenden und unpassenden Gelegenheiten abspielten.

Ich persönlich denke noch mit Grausen daran zurück.

schauderhaft: Prometeus
Prometeus

Geschrieben von Drahbeck am 30. Juni 2003 19:31:52:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas und Musik? geschrieben von Prometeus am 30. Juni 2003 18:05:25:

Danke für die Ergänzung, lieber Prometeus.
Es scheint auf dem ersten Blick nicht so. Aber auf dem zweiten kann auch beim Thema Musik das Trauerspiel Zeugen Jehovas deutlich werden. Man muss dass nur im Vergleich sehen. Und diese Vergleiche besagen, dass einige andere Kirchen, Religionsgemeinschaften das Thema Musik durchaus kultivieren. Man denke daran, dass neben der üblichen musikalischen Gottesdienstumrahmung, es z. B. sogar dort eigene selbstständige kirchenmusikalische Veranstaltungen gibt (die liegen zwar nicht auf meiner persönlichen Geschmacksebene; aber das ist ja nicht das Kriterium).

Das Kriterium ist doch wohl das, dass in diesem "Klinkenputzerverein" das als "unnötige" Ressourcenvergeudung bewertet und demzufolge auch nicht sonderlich "gefördert" wird. Alles soll sich nur um den Predigtdienst, das Klinkenputzen drehen.
Meines Erachtens hat WTCleanup zurecht einmal die Zeugen als eine freudlose Gesellschaft bezeichnet.
http://www.geocities.com/wtcleanup/11WT-Editionen/22hochzeiten.htm
Und auch Bechhaus hat recht, wenn er bezüglich nachweisbarer Alibiveranstaltungen von einer kontrollierten Fröhlichkeit spricht.
http://www.bechhaus.de/zjhochz.html
Und dann wären da noch die gelegentlichen "Ermahnungen" in der WTG-Literatur, die da bestimmte Formen von Musik als "dämonisch beeinflusst" darstellen. Schlimmer noch dann die örtlichen Scharfmacher im Ältestenamt, die das dann teilweise noch besonders extensiv auslegen und forcieren. Es soll auch gegenteilige Beispiele der "liberalen Art" diesbezüglich geben. Ich fürchte nur, die sind in der Minderheit.

Geschrieben von Anton am 30. Juni 2003 22:06:11:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas und Musik? geschrieben von Prometeus am 30. Juni 2003 18:05:25:

Zu den Thema Musik

Ich war 21 Jahre bei den ZJ aber die Königreichslieder haben mir immer gefallen, zu 80%, nur mit dem Texte habe ich Schwierigkeiten beim Ausstieg gehabt as Problem bestand darin, das der Text nicht Lebenskonform ist,

Geschrieben von D. am 30. Juni 2003 14:51:35:

Als Antwort auf: Re: Zeugen Jehovas und Musik? geschrieben von Drahbeck am 30. Juni 2003 12:03:48:

Ach ja, bevor es ganz vergessen wird.
Eine spezielle Sorte von Musik gab es zum Beispiel im Jahre 1915, auch bei den Bibelforschern, die sich dann 1931 in Zeugen Jehovas umbenannten.

Mit Musik kämpft es sich wohl besser?

Geschrieben von D. am 01. Juli 2003 11:36:08:

DDR-Witze über den "Sender Jerewan" etwas umformuliert:
Anfrage an den Sender Jerewan: "Kann ein theokratischer Ältester theokratisch gerecht leiten?"
Antwort: "Im Prinzip ja. Aber haben Sie schon einmal einen Zitronenfalter gesehen, der Zitronen faltet?"
Anfrage an den Sender Jerewan: "Was passiert, wenn die Theokratie bei den Beduinen in der Sahara eingeführt wird?"
Antwort: "Die ersten zehn Jahre passiert gar nichts. Und dann wird allmählich der Sand knapp und die Beduinen fangen an Tagebuch zu schreiben."
Anfrage an den Sender Jerewan: "Stimmt es, daß die alte Welt im Sterben liegt?"
Antwort: "Im Prinzip ja. Aber was für ein schöner Tod!"
Anfrage an den Sender Jerewan: "Stimmt es, daß die Wachtturmgesellschaft mit Volldampf in die neue Welt fährt?"
Antwort. "Im Prinzip ja. Aber achtzig Prozent davon braucht sie zum Tuten."
Anfrage an den Sender Jerewan: "Kann die leitende Körperschaft irren?"
Antwort: "Natürlich, auch die leitende Körperschaft ist auch nur ein Mensch".
Anfrage an den Sender Jerewan. "Kann ein junger Bruder einen Ältesten kritisieren?"
Antwort: "Im Prinzip ja. Aber es wäre schade um den jungen Bruder."
Preisausschreiben des Senders Jerewan für den besten eingesandten Witz.
Erster Preis. Zwanzig Jahre Gemeinschaftsentzug.

 Geschrieben von Drahbeck am 03. Juli 2003 13:48:20:

Als Antwort auf: Gratulation zur erfolgreichen Gehirnwäsche! geschrieben von Ritter am 03. Juli 2003 12:14:31:

Die "Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen", die aus ihrer, sicherlich nicht "neutralen" Position die gesamte Weltanschauungsszene zu beobachten sich bemüht; äußerte einmal.
Über keine andere Religionsgemeinschaft liege so viel veröffentlichtes kritisches Material vor, wie über die Zeugen Jehovas.Das bezog sich primär auf gedrucktes.

Heutzutage wo immer weniger lesen, besitzt natürlich der Fernsehmarkt eine zunehmendere Bedeutung.
Dagegen hat die WTG "gegenzusteuern" versucht, bzw. versucht es noch.
Namen wie solche Gefälligkeitsschreiber Y..., B..., I... und andere mehr stehen dafür. Nun beklagt "Ritter", dass die Filmemacherin Gaby Fuerst nicht auch zu diesen WTG-Gefälligkeitsapologeten gehört. Ja so ist das manchmal. Einiges kann man einkaufen - aber eben nicht alles.

Übrigens wurde in dem Fernsehbeitrag auch Sequenzen aus einem offiziellen WTG-Video mit eingespielt. Letztendlich belegen auch diese WTG-Zitate, die sozologisch betrachtet, äußerst kritisch zu wertende WTG-Abschottungspolitik, die offenbar aber doch wohl einige Lecks aufweist. Lecks die schon Josy Doyon und andere in ihrem Buch "Hirten ohne Erbarmen" benannte. Aber das lesen die Ritter und Co ohnehin nicht; bzw. nicht unvoreingenommen. Umso größer offenbar ihre Ernüchterung, bekommen sie die Substanz solcher Aussagen auch mal als Fernsehbeitrag serviert.

Sicherlich gibt es auch andernorts kritisierenswertes. Das steht eigentlich nicht in Frage. Wenn dies jedoch als Alibi herhalten soll, um die eigenen Praktiken schönzureden, so wie es Ritter hier auch vorführt; dann offenbart es wohl nur eines. Die Unfähigkeit zur selbstkritischen Analyse.
Dann werden solchen Wolkenkuckumsheimer eben manchmal auch auf unsanfte Weise mit der Nase darauf gestoßen. Wem nicht zu raten ist, dem ist in der Tat nicht zu helfen.

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