Geschrieben von Drahbeck am 04. Juli 2002 00:55:43:
Herr B. lässt in der
Tageszeitung "Die Welt" jetzt verlautbaren:
Anfang 1999 wurde bekannt, dass Günther Pape, einer der prominentesten Gegner
der Zeugen Jehovas in der Bundesrepublik, und sein in der DDR lebender Bruder
Dieter in ihrem Kampf gegen die Glaubensgemeinschaft auch vom Ministerium für
Staatssicherheit (MfS) unterstützt worden waren. Schließlich wurden die Zeugen
Jehovas 1950 in der DDR verboten und waren anschließend schweren Verfolgungen
ausgesetzt (WELT v. 26. 1. 99). Doch obwohl die Rolle der Pape-Brüder von
zeitgeschichtlichem Interesse ist, muss die Bundesbeauftragte für die Unterlagen
des Staatssicherheitsdienstes (BStU) weiterführende Recherchen verweigern. Ein
Exempel gegen die gesetzliche Abschließung der Unterlagen, über die heute im
Bundestag debattiert werden soll.
Um die seit 1950 in der DDR
verbotene Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas wirkungsvoller zu bekämpfen,
gründete die Stasi 1965 die Zeitschrift "Christliche Verantwortung" (CV). Einer
ihrer wichtigsten Redakteure war Dieter Pape, vom MfS als "Inoffizieller
Mitarbeiter" (IM) mit dem Decknamen "Wilhelm" geführt. Erstaunlicherweise
überlebte das Blatt die Wende unbeschadet.
Laut Auszug aus dem Vereinsregister des Amtsgerichts Tübingen übernahm Mitte
September 1993 der in Heilbronn lebende katholische Diplom-Theologe Klaus-Dieter
Pape, ein Sohn Günther Papes, die Zeitschrift. Freilich schien er nicht zu
wissen, dass es sich bei der "Christlichen Verantwortung" um ein ehemaliges
Stasi-Organ handelte. Jedenfalls schrieb er 1995 im Mitteilungsblatt der
"Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen" (EZW), die
"Aufklärungsarbeit" der Zeitschrift habe "viele Menschen davor bewahrt, ins
Gefängnis zu gehen". Zur Bezuschussung des Unternehmens durch das
DDR-Staatssekretariat für Kirchenfragen argumentierte er: "Ebenso wurden die
Theologischen Fakultäten vom Staat finanziell unterstützt."
Erst 1996, als ihm die Stasi-Verwicklungen seines Onkels im Zusammenhang mit
einem Gerichtsverfahren gegen die Wachtturmgesellschaft (WTG) vor dem
Landgericht Limburg klar geworden sein mussten, zog er Konsequenzen. Der
Trägerverein der "Christlichen Verantwortung" wurde umgebaut. Am 12. Februar
1997 erklärte der bisherige 3. Vorsitzende, Dieter Pape, gegenüber dem
Vereinsvorsitzenden Klaus-Dieter Pape seinen Austritt aus "Christliche Dienste
e. V.", weil ihm seine frühere "Aufklärungstätigkeit" nunmehr "als eine
unzumutbare Belastung" für den Verein erschien. An seiner Stelle fungiert seit
27. Mai 1998 "Christa Pape, Rentnerin, Blankenburg" (so der ergänzte
Vereinsregister-Auszug, Amtsgericht Tübingen) als dritte Vorsitzende. Dabei
handelt es sich um die Ehefrau von Günther Pape.
"Aus Christlicher Verantwortung"
wurde 1996 eingestellt und vom selben Trägerverein stattdessen eine Reihe "Concret"
mit dem Untertitel "Aufklärung und Information über Zeugen Jehovas" gegründet.
Die Vermutung, dass es bei alledem eher um Camouflage denn um eine
Neuausrichtung gehandelt hat, liegt nahe.
In dem erwähnten Prozess vor dem Landgericht Limburg 1995 ging es um die Frage,
inwieweit Günther Pape von der Bundesrepublik aus seinem Bruder Dieter bei
dessen "Aufklärungsarbeit" gegen die Zeugen Jehovas in der DDR zuarbeitete. Die
Stasi-Akten Dieter Papes und anderer enthielten zahlreiche Hinweise auf solche
Verbindungen. Wer war zum Beispiel der "Geheime Informator" (GI) "Marion"?
Günther Pape und seine Anwälte konnten schon damals das Gericht nicht davon
überzeugen, dass es sich bei den Begegnungen zwischen Günther und Dieter Pape um
rein familiäre Treffen gehandelt habe. Aufgrund der in dem Prozess vorgelegten
Unterlagen aus der Gauck-Behörde kam das Gericht seinerzeit zu dem Ergebnis, es
sei "nicht auszuschließen, dass eine Zusammenarbeit' über den Bruder Dieter
Pape stattgefunden haben könnte". Neu aufgefundene Dokumente scheinen diese
Vermutung jetzt zu erhärten.
Trotz belastender Indizien hatte die Behörde der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes (BStU) Günther Pape zunächst als "Betroffenen" eingestuft. Das hatte zur Folge, dass nur er selbst seine Akten einsehen, andere jedoch daran hindern konnte, dies ebenfalls zu tun. Aufgrund neuer Aktenfunde und infolge einer Beschwerde von Benutzerseite musste die Behörde ihr Urteil jetzt, wie es scheint, revidieren.
Dagegen legte Günther Pape jedoch Widerspruch ein - mit der Folge, dass der Zugang zu seiner Akte während der "rechtlichen Auseinandersetzung über die Einordnung den Unterlagen" (BStU-Chefin Marianne Birthler) erneut blockiert wurde. Und die grundsätzliche Frage stellt sich: Wie lange darf ein mutmaßlicher Täter, indem er das Gegenteil behauptet, zentrale Zeugnisse seiner Schuld blockieren?
Kommentar
Herr B. hat sich bekanntlich schon verschiedentlich über Angehörige der Familie
Pape kritisch geäußert. Insoweit er eine partielle Aktensperrung beklagt ist ihm
von der Sache her zuzustimmen. Allerdings mit einem Vorbehalt.
Herr B. (seine akademischen
Titel erspare ich mir. Dieser Herr ist ohnehin aufgrund seiner verlogenen
Verteidigung der WTG-"theokratischen Kriegslist" bei mir "unten durch").
Besagter Herr B. beliebte erst kürzlich zur Vorstellung eines seiner Bücher die
Zeit 33-45 betreffend, den Altkanzler Helmut Kohl einzuspannen. Gerade Herr Kohl
ist es doch gewesen, der maßgeblich zur derzeitigen Lage der Sperrung von
Stasiakten beigetragen hat. Herr Kohl ist es gewesen, der laut einem
Nachrichtenmagazin angedroht hat. Sollte sich die Aktensperrung wieder
liberalisieren, wolle "er nicht zögern" sofort alle nur ihm möglichen Schritte
dagegen zu unternehmen. Insoweit erweist sich das Duo B./Kohl als ziemlich
verlogen. Es stellt sich weiterhin die Frage, warum Herr Kohl so vehement die
Geschäfte der Aktensperrer betreibt. Hackt eine Krähe der anderen die Augen
nicht aus?! Muß er befürchten dass sein "Mantel der Geschichte" ein paar
unschöne Mottenlöcher bekommt?
Zurück zu den Pape's. Sie gehören, auch aus persönlicher Betroffenheit, nicht unbedingt zu meinen "Freunden". Dennoch unterscheide ich klar. Persönliche Emotionen und das was seitens der Pape's sachlich zum Thema Zeugen Jehovas verlautbart worden ist. Dieser sachlichen Auseinandersetzung stellt B. und der hinter ihm stehende Rattenschwarm der WTG sich nicht. Wie auch immer der Fall der Pape's eines Tages ausgehen mag. Ihre kritische Auseinandersetzung mit der WTG kann dies bestenfalls nur sekundär tangieren!
Geschrieben von D. am 05. August 2002 12:32:52:
Als Antwort auf: Re: ausgesprochen 'sachlich' <2969.htm> geschrieben von Hanss am 05. August 2002 11:02:33:
>...drittletzter Satz...: "... Rattenschwarm der WTG ..." = ausgesprochen SACHLICH ?!. Wenn man sachliche Diskussion einfordert, sollte man selbst betont sachlich bleiben !!
Also gut, Kritik angenommen. Lassen wir
zukünftig das inkriminierte mit R. beginnende Wort weg. Der so veränderte Text
würde dann lauten:
Dieser sachlichen Auseinandersetzung stellt B. und die hinter ihm stehende WTG
sich indes nicht.
Von dieser Feststellung hingegen ist nichts zurückzunehmen!
Geschrieben von LuckyX
am 04. Juli 2002 10:41:32:
Als Antwort auf: B. zum Thema Pape <2723.htm> geschrieben von Drahbeck am 04. Juli 2002 00:55:43:
Aus welchen Gründen Herr B. sich in Sektenfragen zugunsten von totalitären Gruppen einsetzt und deren "theokratische Kriegslist" sowie menschenverachtenden Bekämpfung Andersdenkender akzeptiert, war mir immer ein Rätsel und wird es wohl auch bleiben.
Auch im Westen war G. Pape der schwarze Mann, nur wenige ZJ wagten es, an einer Veranstaltung in einem Pfarrsaal teilzunemhen, an der GP über die WT-Sekte aufklärte und vor ihr warnte. Gerne aber rühmten sie sich danach, sie hätten eindrucksvoll Zeugnis abgelegt, während GP nichts mehr zu sagen hatte. Ich dagegen finde z.B. das Buch "Die Angstmacher" aus der Feder des Sohnes Klaus-Dieter P. ganz ausgezeichnet, sehr sachlich und auch seriös recherchiert und möchte es einem jeden, xZJ wie auch jedem ZJ, ans Herz legen.
Was mir damals auch auffiel und sich bis heute nicht geändert hat, ist wie leichtfertig man einem "Abtrünnigen" alle Arten von vergehen nachsagte. So soll GP finanzielle Unregelmäßigkeiten (Spendenkasse) begangen haben und sogar deshalb rechtmäßig verurteilt worden sein (wann, von welchem Gericht, wo einsehbar ? Das interessiert wieder keinen, der das aber wollüstig weiter verbreitet), anderen sagte man sittliche Verfehlungen nach, wogegen die solchermaßen Verleumdeten sich nicht zur Wehr setzen können - und viellicht auch gar nicht wollen. Szenen aus dem geistigen Paradies vom "glücklichsten Volk" der Erde ...
Geschrieben von Drahbeck am 04. Juli 2002 11:49:42:
Als Antwort auf: Re: B. zum Thema Pape <2725.htm> geschrieben von LuckyX am 04. Juli 2002 10:41:32:
"Aus welchen Gründen Herr B. sich in
Sektenfragen zugunsten von totalitären Gruppen einsetzt und deren "theokratische
Kriegslist" sowie menschenverachtenden Bekämpfung Andersdenkender akzeptiert,
war mir immer ein Rätsel und wird es wohl auch bleiben."
Meines Erachtens ist B. der typische Lobbyistentyp. Symptomatisch sein Auftreten
in einer Fernsehsendung eines Baden-württembergischen Privatsenders zusammen mit
einem Öffentlichkeits"verkäufer" der ZJ. Stephan E. W. von Infolink, der dort
laut redaktioneller Planung mit diskutieren sollte, wurde dieses verweigert.
Glashart wurde die Alternative gestellt. Wenn "der" mitdiskutiert, dann kommen
wir nicht.
Beispiel 2 die Tagung die da B. vor einiger Zeit veranstalten ließ mit WTG-Greis Willi P. als Präsidenten, wo sich alles was in WTG-Sicht Rang und Namen hat (G. und Co) versammelte. Lediglich Y... fehlte in dieser illustren Veranstaltung. Auch die von B. zum Thema vorliegenden Publikationen offenbaren ihn als Schmarotzer dergestalt, dass er kaum wesentlich "eigene" Forschungsergebnisse vortragt sondern auf Gedeih und Verderb beispielsweise bloß als Papagei das vorträgt, was der ZJ Waldemar H. beispielsweise erarbeitet hat. H. wollte mit seinen Forschungsergebnissen analog zu D. einen Doktortitel erwerben; hat es bezeichnenderweise bis heute nicht geschafft.
Zu Pape. Wer sein 1970 erschienenes Buch "Die Wahrheit über Jehovas Zeugen" kennt, und wer andere Bücher die zum Thema Zeugen vorliegen einzuschätzen weiß, der wird ihm nicht gerade "überragende Leistungen", erst recht nicht "wissenschaftlicher" Art bescheinigen. Auch sein Alterswerk "Ich klage an" ändert diese Einschätzung nicht grundsätzlich. Auch bei seinem Sohn habe ich mittlerweile den Eindruck, dass "die Luft auch bei ihm raus" ist bezüglich Zeugen Jehovas. Beide hatten ihre Konjunkturwelle, die mittlerweile auch fast der Vergangenheit angehört. Das B., der sich ja nicht zum ersten male, permanent auf sie einschießt, ist letztendlich in dem Ost-West-Konflikt mit begründet, der sich gerade bei den Pape's in besonderem Maße manifestiert.
Indes fürchte ich für B.: Auch
ein Offener Stasiaktenbestand in Sachen Günther Pape, wird ihm nicht den
erhofften Argumentationsschub zum "Vernichtungsschlag" bringen.
Im übrigen. Politisch schätze ich B. auf der Seite der kalten Krieger Made in
Westdeutschland ein. Für diese Leute ist es offenbar eine Art "Ehrenkodex", dem
verhassten Osten auch heute noch zu Boden zu trampeln. Das wird sich wohl erst
dann ändern, wenn auch B. eines Tages von der Bühne verschwunden ist.
Geschrieben von D. am 05. Juli 2002 11:58:32:
Als Antwort auf: Re: B. zum Thema Pape <2726.htm> geschrieben von Drahbeck am 04. Juli 2002 11:49:42:
Zur Ergänzung noch ein Zitat aus dem Buch von Günther Pape: "Die Zeugen Jehovas. Ich klage an. Bilanz einer Tyrannei", S. 224-226):
In der 'Welt' erschien ein Artikel von Prof. Dr. Dr. Gerhard B., der überschrieben war mit "Kreuzzug als Familienunternehmen" und eigentlich als Buchbesprechung angelegt war. Anlaß für diesen Artikel war die Buchveröffentlichung unseres Sohne´s Klaus-Dieter im St. Benno Verlag, Leipzig "Die Angstmacher, wer (ver)führt die Zeugen Jehovas?"
Statt sachlich das Buch zu besprechen, nutzte B. die Gelegenheit eines Pauschalangriffs gegen den "Pape-Clan". Durch den Artikel wird unter anderem der Eindruck erweckt, als wäre ich "Stasi-Informant" gewesen, was sich angeblich auch durch eine gerichtliche Ermittlung und Urteil bestätigt habe.
Die Wirklichkeit sieht doch ein bißchen anders aus. Anläßlich eines Seminars der Konrad-Adenauer-Stiftung, Rostock, waren mein Sohn Klaus-Dieter und ich als Referenten geladen. Die "Wachtturm-Gesellschaft", Selters, vertreten durch Herrn Günter Künz, und die "Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas" Berlin, vertreten durch Herrn Willi P., hatten über ihren Anwalt P. in einem Schreiben an die Konrad-Adenauer-Stiftung, Rostock, behauptet, daß 'die Referenten zum Teil schon mit der Staatssicherheit der DDR gegen Jehovas Zeugen zusammengearbeitet hätten.' Und zudem hätten diese 'sich wiederholt aggressiv gegen die Zeugen Jehovas geäußert und diese Glaubensgemeinschaft zum wiederholten Male verunglimpft, dabei haben sie Falschdarstellungen gegeben, die keinerlei Wahrheitsgehalt haben.'
Kopien dieses Schreibens wurden an den damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizäcker und den Bundeskanzler Helmut Kohl als Schirmherren der Stiftung und den Stiftungsvorstand geschickt.
Falschdarstellungen und Verunglimpfungen war ich ja mittlerweile gewohnt im Umgang mit der Wachtturm-Führung. Allerdings war mit dem Versuch, die "Stasi-Keule" gegen mich zu schwingen die Grenze des Ertragbaren wirklich überschritten. Ich klagte wegen dieser Behauptungen gegen die Wachtturmgesellschaft und die Religionsgemeinschaft.
Im Gerichtsurteil heißt es: "... Für Recht erkannt. Die Beklagten werden verurteilt, es bei Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 50.000,-DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu zwei Monaten, zu unterlassen, über den Kläger zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR zusammengearbeitet."
Dieses Urteil wird in dem Artikel von B. nicht mit einer Silbe erwähnt. B. bringt hingegen Bemerkungen aus Stasi-Akten an, die den Vorwurf oder den Verdacht der Stasi-Mitarbeit beweisen sollten. Er schreibt nicht, daß dieser Verdacht aus Gerüchten entstand, die ein "Stasi-IM" aufgrund von Hörensagen zu Papier gebracht hatte und aus der Behauptung heraus, daß mein Bruder mein Buch "Ich war Zeuge Jehovas" in total veränderter Form für den DDR-Buchmarkt herausgegeben hatte. Der Verdacht der Zusammenarbeit mit der Stasi war nicht haltbar, weil er nie stattgefunden hat.
Interessant ist nun, daß dieser
Artikel von Mitarbeitern des "Wachtturm-Informationsdienstes" benutzt wird, um
damit meine Familie und unsere Veröffentlichungen zu diskreditieren. Mir liegen
schriftliche Berichte aus den verschiedensten Gegenden Deutschlands vor, die
besagen, daß Mitarbeiter des Informationsdienstes bei Personen vorsprechen und
denen diese Berichte überreichen. Anläßlich eines Vortrages in Dresden meines
Sohnes im Februar 1999 wurde er vom Leiter des regionalen Informationsdienstes
Sachsen, Herrn Jahn, daraufhin angesprochen. Da unsere Veröffentlichungen
sachlich und rechtlich nicht anfechtbar sind, wird versucht, die Personen zu
diffamieren und als unglaubwürdig hinzustellen.
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Analog bietet es sich an, den Fall Türk dabei mit im Blick zu haben.
Eckhard Tuerk
Geschrieben von LuckyX am 05. Juli 2002 13:53:42:
Als Antwort auf: Re: B. zum Thema Pape <2730.htm> geschrieben von D. am 05. Juli 2002 11:58:32:
G. Pape schreibt ins einem Buch :
>Ich klagte wegen dieser Behauptungen gegen die Wachtturmgesellschaft und die
Religionsgemeinschaft.
>Im Gerichtsurteil heißt es: "... Für Recht erkannt. Die Beklagten werden
verurteilt, es bei Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung
festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 50.000,-DM, ersatzweise Ordnungshaft bis
zu zwei Monaten, zu unterlassen, über den Kläger zu behaupten, dieser habe mit
dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR zusammengearbeitet."
>Dieses Urteil wird in dem Artikel von B. nicht mit einer Silbe erwähnt.
Ende Zitat
*** Ich freue mich, daß G. Pape gerichtlich recht behalten hat. Wie wäre es, unter Hinweis auf das zitierte Urteil die WELT und den dubiosen Herrn B. auf Richtiggstellung/Gegendarstellung zu verklagen und letzteren ein für allemal zur Unterlassung solcher ehrenrührigen Bbehauptungen zu verpflichten ?
Vielleicht kommt nach dem neuesten Regierungsbeschluß in Sachen Stasi-Akten auch wieder von anderer Seite Bewegung in die Sache. Ich finde die WT-Kampagne unerträglich, zumal hier auf eine gutgläubige "Verkündigerschar" gezählt werden kann, , die den jüngsten WELT-Artikel überall herumreicht, wenn auch inoffiziell, so doch effizient und flächendeckend. Auch mir wurde er auch von gläubigen ZJs zugeleitet.
So gesehen ist eine erneute Richtigstellung und Durchsetzung des erwähnten Gerichtsurteiles (bitte um Gerichtsort/Aktenzeichen, Datum) erforderlich, es geht hier offenbar um mehr als nur die Papes selber, sondern vielleicht um den selbstgerechten und haßerfüllten Rufmord durch eine totalitäre Sekte und wenn dem so ist, wünsche ich den Papes viel Erfolg.
Geschrieben von Drahbeck am 05. Juli 2002 17:10:24:
Als Antwort auf: Re: Pape zum Thema B. <2733.htm> geschrieben von LuckyX am 05. Juli 2002 13:53:42:
In Ergänzung sei noch zitiert, wie die Zeitschrift "Aus Christlicher Verantwortung" Nr. 2/1996 S. 18, auf den Vorgang einging. Im Prinzip wird auch das gesagt, was Pape in seinem Buch ausführt. Gewisse zusätzliche Details (nicht "weltbewegender" Art) kann man aber aus dem Vergleich der beiden Texte durchaus gewinnen.
Nach einer Entscheidung des Landgerichts Limburg vom 22. März 1996 wurde der Wachtturmgesellschaft in Selters und der Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Berlin untersagt, die Behauptung, der ehemalige Zeuge Jehovas und jetzige Mitarbeiter unserer Zeitschrift Günther Pape habe mit der Staatssicherheit der DDR zusammengearbeitet. Dazu ein Auszug aus dem Urteil:
"Die Beklagten (die WTG in Selters und Berlin, d. Red.) werden verurteilt, es bei Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden Ordnungsgeldes bis zu 50.000 DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu zwei Monaten, zu unterlassen, über den Kläger (Günther Pape, d. Red.) zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR zusammengearbeitet."
Der Hintergrund für diesen Rechtsstreit war eine Informationsveranstaltung über Zeugen Jehovas am 16. April 1994 in Rostock. Im Vorfeld wurde durch ein Anwaltsschreiben versucht, die Veranstalter dazu zu bringen, die Tagung abzusetzen, da ein Teil der Referenten "zum Teil schon eng mit dem Staatssicherheitsdienst der DDR gegen die Zeugen Jehovas zusammengearbeitet hatten, und die sich bereits wiederholt äußerst aggressiv gegen die Zeugen Jehovas geäußert haben und von denen bekannt ist, daß sie diese Glaubensgemeinschaft zum wiederholten Male verunglimpft haben und dabei auch vor Falschdarstellungen, die keinerlei Wahrheitsgehalt haben, nicht zurückschrecken". So lauten einige der Vorwürfe in diesem Anwaltsschreiben der WTG.
Aufgrund dieser Vorwürfe wurde von einem Teil der Referenten der Rechtsweg eingeschlagen, um diese haltlosen Vorwürfe zurückzuweisen. Obwohl die WTG zwei Jahre Zeit hatte, konnte sie keinerlei Beweise für ihre Vorwürfe bringen.
In der Urteilsbegründung vom 22. März 1996 liest
sich dies folgendermaßen:
"Vorliegend haben die Beklagten nicht den Nachweis führen können, daß der Kläger
mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR zusammengearbeitet hat ...
Auch die von den Beklagten vorgelegten Akten der Gauck-Behörde lassen nicht den
zwingenden Schluß zu, daß der Kläger mit dem Staatssicherheitsdienst der DDR
zusammengearbeitet hat. Hierbei handelt es sich um Mitteilungen und Vermerke vom
Hören-Sagen, die nicht den Schluß zulassen, der Kläger habe, außer mit seinem
Bruder, mit einer der dort genannten Personen unmittelbaren Kontakt gehabt."
Der WTG wird vom Gericht vorgehalten, daß sie
schon im voraus hätte erkennen können, daß ihre Vorwürfe unhaltbar seien:
"Bei der gebotenen Sorgfalt, zu welcher die Beklagten wegen der Schwere des
Vorwurfes und der naheliegenden nachteiligen Auswirkungen auf den Ruf und die
wirtschaftlichen Verhältnisse des Klägers in besonderem verpflichtet war, hätten
sie erkennen können, daß die ihnen vorliegenden Erkenntnisse nicht ausreichen,
nachzuweisen, daß der Kläger mit dem Staatssicherheitsdienst der ehemaligen DDR
zusammenarbeitete."
Zitatende.
Hans-Hermann D., der ja wohl der geeignete
Moderator gewesen wäre, um die beabsichtigten WTG-Vorwürfe in qualifizierterer
Form an die Öffentlichkeit zu bringen, erweist sich unter diesem Suchaspekt auch
als wenig aussagekräftig.
In seinem Buch findet man lediglich auf Seite 617 in einer unscheinbaren Fußnote
(815) einen Hinweis, den man im WTG-gewünschtem Sinne deuten könnte. Dort liest
man:
"Nach dem Bericht der B(ezirks) V(erwaltung) Gera (der Stasi), Leutnant Teichmann, vom 10. 4. 1962 soll Dieter Pape erklärt haben, sein Bruder habe das Buch ohne finanzielle Hilfe der katholischen Kirche nie schreiben können."
Und? muss man zurückfragen. Teichmann nennt keine Dokumente, die eine solche These stützten. Er betreibt buchstäbliches "Hörensagen". Weiter: Selbst wenn es so sein sollte, wie Teichmann das darstellt, bleibt unerfindlich, wieso daraus eine aktive Verbindung zur Stasi abgeleitet werden könnte. Im übrigen. Und das sollte jeder tun, der glaubt sich zum Thema äußern zu können. Im übrigen sollte man beide Varianten des Pape-Buches "Ich war Zeuge Jehovas" einmal gründlichst lesen. Dann kann man sich nämlich kaum des Eindruckes erwehren, dass es sich um zwei völlig inhaltlich verschiedene Bücher handelt. Lediglich dass der Name "Günther Pape" in beiden als Formalie mit auftaucht. Das war es dann aber auch schon!
Ergänzend siehe auch:
Berliner Dialog
www.religio.de/dialog/399/19_39-40.htm
Geschrieben von
D.
am 11. Juli 2002 08:30:07: Als Antwort auf: Re: Pape zum Thema B. <2735.htm>
geschrieben von Drahbeck am 05. Juli 2002 17:10:24: Lesenswert:
B.s Rufmordkampagne
(Beitrag von German vom 11. 7. 02 - Nach unten scrollen)
B. www.infolink-forum.de/messages/771/3960.html?Donnerstag11Juli20020758
Geschrieben von D. am 15. Juli 2002 20:49:22:
Als Antwort auf: Re: Pape zum Thema B. <2750.htm> geschrieben von D. am 11. Juli 2002 08:30:07:
B. als Büttel der WTG
Zwei Wanderausstellungen sind bekanntlich seitens der WTG in Betrieb, die sie in
allen möglichen Institutionen unterzubringen bedacht ist, auf das das
"staunende" Publikum ihr Loblied singen möge. Eine bezieht sich auf die Zeit
1933-45; die andere auf die "DDR".
Neben dem Bundesbeauftragten für die Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes der DDR, mit Sitz in Berlin, gibt es in den östlichen Bundesländern auch noch Landesbeauftragte für denselben Bereich. Vielfach an symbolhaften Orten angesiedelt. So auch in Halle/S. im dortigen "Roten Ochsen". Ein berüchtigtes Gefängnis sowohl in der NS als auch der DDR-Zeit.
Die Gespräche und Verabredungen, diese Ausstellung auch im "Roten Ochsen" zu zeigen waren schon ziemlich weit fortgeschritten. Die prinzipielle Bereitschaft des dortigen Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen war gegeben, diese Ausstellung zu zeigen. Auch anderen Opfergruppen gewährt man solche Selbstdarstellungen.
Seitens des Landesbeauftragten bestand nun die
Vorstellung, nicht bloß die blanke Ausstellung zu zeigen, sondern in einer Art
Kolloquium auch noch ein paar ergänzende und erläuternde Vorträge dazu mithalten
zu lassen.
Der Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen ist eine staatliche, quasi
regierungsamtliche Behörde. Und seitens dieser Behörde hatte man durchaus
konkrete Vorstellungen. Man lud als Referenten nebst solchen von der WTG unter
anderem Y. und B. ein. Y. gab ihre Einwilligung. Dann bekam die WTG allerdings
mit, dass dies nicht die einzigen eingeladenen Referenten sein sollten. Der
Landesbeauftragte wollte dieses Kolloquium so gestalten, dass dabei sowohl pro
WTG-orientierte Referenten, als auch solche sprechen sollten, die nicht mehr auf
der WTG-Schiene fuhren.
Und jetzt kam das Ultimatum. Bezeichnenderweise war der Sprecher für das Ultimatum nicht ein WTG-Funktionär, sondern B. höchstpersönlich. B. erklärte ultimativ in einem Telefongespräch, dem die Vorarbeiten leistenden Beamten: Er habe die kritischen der WTG nicht genehmen Referenten wieder auszuladen. Sollte diese Forderung nicht erfüllt werden, platzt die Veranstaltung. Sie kommt dann wegen Versagung der WTG-Referenten nicht zustande.
Noch so ein "Blitzlicht". Y., die vorab schon ihre Zusage gegeben hatte, nach Halle/S. zu kommen, bekam wiederum von B., einen Telefonanruf. Da Y. nicht anwesend, sprach B. seine Botschaft auf ihren Anrufbeantworter. Tenor, ebenfalls ultimativ. Sie habe ihre Bereitschaftserklärung in Halle/S. zu referieren zurückzuziehen, da der Landesbeauftragte für die Stasiunterlagen nicht der WTG-Forderung, die WTG-kritischen Referenten auszuladen, nachzukommen bereit sei.
Ende vom Lied. Die geplante Veranstaltung ist
tatsächlich geplatzt. Bis heute haben die Zeugen Jehovas ihre Wanderaustellung
nicht in Halle/S. gezeigt - zeigen können!
Geschrieben von Drahbeck
am 27. Juli 2002 13:41:10:
Als Antwort auf: Re: B. als Büttel der WTG <2777.htm> geschrieben von D. am 15. Juli 2002 20:49:22:
"Dr. theol. Andreas F..., geb. 1959 in Halle/S.,
Berufsausbildung als Elektromonteur, Grundwehrdienst in der Nationalen
Volksarmee der DDR, 1981 - 1986 Studium der Evangelischen Theologie und
anschließend wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Ökumenik und
allgemeine Religionsgeschichte an der Martin-Luther-Universität zu
Halle-Wittenberg, 1992 Promotion mit einer Arbeit zur "Neuoffenbarung" Jakob
Lorbers.
Seit 1992 Pfarrer und Beauftragter für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Ev.
Kirche der Kirchenprovinz Sachsen, ebenfalls seit 1992 wissenschaftlicher
Referent an der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in
Berlin. .."
Mit dieser Selbstdarstellung charakterisiert der Genannte in einer jüngeren
Publikation seiner Dienststelle, die persönliche Vita.
Zu den Themenkreisen die F... im besonderen beruflich beschäftigen, gehören unter anderem die Zeugen Jehovas. Veröffentlicht seine Dienststelle etwas zu ihnen (abgesehen von einigen Gastkommentaren) ist in der Regel Fincke, der dort zuständige.
Kürzlich veröffentlichte seine Dienststelle auch eine Schrift aus der Feder von F..., die nunmehr überhaupt nichts mehr mit den Zeugen Jehovas oder analogen Gruppen zu tun hat, sondern ganz im Gegenteil dafür umso mehr mit den erklärten Religionskritikern. In dieser Schrift erläutert Fincke einleitend, dass seine weitläufigen Berufskollegen, die sich beispielsweise in theologischen Lexikas zu Wort melden, auf einem bestimmten Sektor die Entwicklung nach 1990 total verschlafen haben. F ... redet nun über den Stand von Kirchenkritischen Organisationen in Deutschland seit 1989. Er spart nicht mit Kritik, wo es etwas zu kritisieren gibt (und das gibt es in der Tat). Genannte Organisationen können sich daher am Ende der F ...-Studie keineswegs sonnen in dem Bewusstsein: "Wir haben es geschafft". Eher ist das glatte Gegenteil der Fall.
Mal ein paar Zitate aus der F...studie:
"In Halle a. d. Saale zum Beispiel gehören keine 10 Prozent der Bevölkerung
einer christlichen Kirche an.
Konfessionslosigket ist jedoch nicht identisch
mit entschiedenem Atheismus. In den alten Bundesländern bezeichnet sich nur eine
Minderheit von etwa 2 Prozent als 'überzeugte Atheisten', in den neuen
Bundesländern gilt das für etwa 19 Prozent der Bevölkerung. Wenn diese Zahlen
stimmen, gibt es in Deutschland also bis zu 5 Millionen überzeugte Atheisten. Es
ist auffällig, dass es den freigeistigen Organisationen bisher nicht gelungen
ist, dieses beträchtliche Potential auch nur andeutungsweise für sich zu nutzen.
Nirgends sind sie so schwach wie da, wo auch die Kirchen schwach sind."
Als Gesamteindruck dieser Studie bleibt der
Eindruck hängen, dass er den kirchenkritischen Organisationen, plastisch ihre
Schwäche vor Augen hält und dies sogar überzeugenderweise.
Stellt sich F ... nun auf den Standpunkt: Aha, da seht ihr wie schwach die doch
sind. Also können wir uns als Kirche beruhigt im Schaukelstuhl zurücklehnen? Das
kann man so auch wiederum nicht sagen. Nicht in der vorstehend zitierten Studie,
wohl aber an anderer Stelle ruft der gleiche Autor aus:
"Ich habe meine Zweifel, ob ich meiner Kirche ausgerechnet 'schlichte
Gelassenheit' empfehlen würde. Viel lieber möchte ich sie wachrütteln und ihr
zurufen, daß die Zeichen der Zeit höchst beunruhigend sind und wir dringend
zukunftsfähige Impulse benötigen. Ich weiß nicht, wie diese Kirche die nächsten
50 Jahre überlebt
"
Ergo können sich die kirchenkritischen
Organisationen doch wieder beruhigt zurücklehnen? Indem sie sagen: Seht F
...
bescheinigt gleiches seiner Kirche?
Wohl kaum. Die Existenzangst dürfte beiden Gruppen (soweit es sich um ihre
organisierte Form handelt), gleichermaßen im Nacken sitzen.
Wie das so ist, wenn jemand sich von
Existenzängsten bedroht sieht. Es wird freudig jeder Strohhalm ergriffen, es
werden jedwede Bundesgenossen mit "Freude" begrüßt.
Das "Glück" (eine trügerische Sonne), scheint sich derzeit doch ausnahmsweise
wieder einmal den kirchenkritischen Organisationen zuzuwenden. Schwer leiden sie
seit Jahrzehnten darunter, dass ihnen die staatliche Alimentierung (sieht man
vom jährlich mit 1,6 Mill. DM staatlich subventionierten Westberliner
Freidenkerverband ab (jetzt Humanistischer Verband Deutschlands). Sieht man von
diesem und einigen weiteren, weniger bedeutungsvollen Fällen ab, so leiden sie
allesamt darunter dass ihnen der Zugriff zur staatlichen Futterkrippe
größtenteils verwehrt ist, den Amtskirchen aber nicht. Dieses ihr
Grundsatzdilemma ist auch der Schlüssel und die Erklärung für ihre tatsächliche
Schwäche.
Jetzt haben sie aber die Chance bekommen, einen
neuen "Bundesgenossen" zu registrieren, der gleich ihnen den Finger auf die
Wunde legt, dass die Weltanschauungszene in diesem Lande in der Tat
staatlicherseits äußerst unterschiedlich behandelt wird. Ihr "neuer"
Bundesgenosse zögert denn auch nicht, sich kräftigst ins Zeug zu legen. Den
Amtskirchen wirft er ein Sündenregister vor, dass kaum auf eine Seite Platz
finden würde. Grundsätzliches und auch etliches im Detail. Dieser "neue Kämpfer"
versäumt denn es auch nicht, einige seiner mitbedrängten Mitkämpfer in Schutz zu
nehmen. Missmutig hatte er registriert dass sein Mitkämpfer Martin Kriele sich
auch von den Kirchen kritisiert sieht. Unerhört, so seine Logik. Und voller
Empörung über die Amtskirchen lässt er wissen:
"Seine (Kriele's) Argumente gegen die Verfolgungs-Arbeit der Sektenbeauftragten
sollen durch Hinweise auf die Engel-Kontakte seiner Frau der Lächerlichkeit
preisgegeben und damit unwirksam gemacht werden."
Weiter wirft er den Amtskirchen vor: "An einer Veranstaltung, die sie nicht selbst bestimmen und in der sie nicht die sichere Mehrheit haben, nehmen sie nicht teil." So so, möchte ich da nur rückfragen. Wie lückenhaft ist eigentlich das Gedächtnis dieses Kämpfers namens B.?! Beschreibt er nicht da auch seine eigene Praxis!
Eines sei noch hinzugefügt. Es ist zu billig,
Kritik die einem nicht behagt, mit einem Achselzucken abzutun. Auch B. legt die
Finger in Wunden, deren Existenz man ehrlicherweise nicht bestreiten kann. Etwa,
wenn er äußert:
"Je skuriller und exotischer die Vorwürfe, um so großer sind die Aussichten,
dass die Medien einsteigen und sich als Verstärker solcher Skandalgeschichten
betätigen, an denen meist nichts dran ist. "Stern TV", Explosiv, "Vera am
Mittag" und "Hans Meiser", aber auch Kennzeichen D und andere ansonsten eher
seriöse Formate haben mit solchen Geschichten schon manchem Müßiggänger einen
herrlich gruseligen Nachmittag oder Abend bereitet."
"Meist nichts dran", sagte B. eben. Genau an diesem Punkt gehen aber die Wege schon wieder auseinander. Im Gegensatz zu B. ist in etlichen Fällen sehr wohl etwas dran, was sich auch substanziieren lässt. Allerdings da gebe ich ihm Recht; die Form "Skandalmedien" ist dabei unterm Strich wenig hilfreich.
Weinerlich wird bei B. beklagt, dass der
Filmemacher Fritz Poppenberg vielfach für seine Projekte keine staatliche
Förderung erhielt, er sich also auf dem freien Markt durchschlagen muss. Ich
habe indes den Eindruck, dass Poppenberg es auch ohne staatliche Förderung so
schlecht nicht geht. Zumindest sind mir etliche bekannt, die sich auch auf dem
freien Markt durchschlagen müssen, denen es erheblich dreckiger geht. B.s
Poppenberg-Argument sticht also nicht. Aber die Tendenz ist klar. Die
unausgesprochene Botschaft von B. in seiner Veröffentlichung "Die
Rufmordkampagne" lautet zwischen jeder zweiten Zeile.
Wer zu meinen (B.) Schützlingen gehört, hat gleichen Anspruch auf staatliche
Alimentierung wie die Amtskirchen.
Was sagt nun der Staat dazu? F ... wurde schon mit seinem exemplarischen Zitat genannt, dass in Halle/S. die Zahl der Christen auf 10% der Gesamtbevölkerung abgesunken ist. Andernorts mag das nicht so drastisch sein. Aber auch dort gibt es ähnliche Tendenzen. Im Verfolg nimmt die Zahl jener politischen Entscheidungsträger, vielleicht langsam, aber doch ab, die das Heil nicht unbedingt in einer Alimentierung der religiösen Szene sehen. Die These vom "christlichen Abendland das es zu retten gelte", sticht heute nicht mehr so, wie vor Jahrzehnten. Weiter weiß auch B., dass in etlichen Staatskassen die chronische Ebbe herrscht, jeder neue Alimentierungsantrag also äußerst argwöhnisch bewertet wird. Notfalls auch versucht wird, wenn alles nicht mehr geht, ihn mit juristischen Winkelzügen auszuhebeln. Auch B.s Schützlinge, die Zeugen Jehovas, werden es bestätigen können.
Die Zeiten sind mittlerweile vorbei, wo ein B.,
kraft seiner Wassersuppe verbindlich durchsetzen konnte, den und den alimentiert
mal staatlicherseits, weil ich B., das für richtig befinde. Selbst sein
Geschäftspartner Altkanzler Helmut Kohl kann ihm da nicht mehr allzuviel helfen.
Also muss B. seinem Frust einmal freien Lauf lassen. Er tat es in vorgenannten
Buch. Es liest sich über weite Strecken so, als würde da eine kirchenkritische
Organisation ihren verbalen Angriff gegen die Amtskirchen abfeuern.
Zum Abschluss nur noch dies. B. ist personengleich auch noch, ein aus
staatlichen Steuermitteln bezahlter Theologieprofessor!
Bei Infolink wird er gelegentlich empfehlend
genannt, der Dieter Rohmann. Er findet sich auch in B.s Schrift wieder. Das auf
ihn bezügliche mal im nachfolgenden Link. Kommentarlos. Das heißt nur
Originalton B..
Geschrieben von D.
am 27. Juli 2002 13:45:48:
Als Antwort auf: Re: B. als Büttel der WTG <2884.htm> geschrieben von Drahbeck am 27. Juli 2002 13:41:10:
Bei Infolink wird er gelegentlich empfehlend genannt, der Dieter Rohmann. Er findet sich auch in B.s Schrift wieder. Das auf ihn bezügliche mal nachstehend. Kommentarlos. Das heißt nur Originalton B.
Detailauszug aus:
Gerhard B.; Renate-Maria Besier: Die Rufmord-Kampagne. Kirchen & Co. vor
Gericht,
Bergisch-Gladbach 2002 S. 151-154
Der Odenwälder Wohnhof, zu dessen Trägerverein unter anderen auch Hemminger, Olaf Stoffel und Hugo Stamm gehören, soll "ein Zuhause auf Zeit für Menschen [sein], die durch ihre Zugehörigkeit zu einem Kult Schaden genommen haben", heißt es in der Konzeption vom Januar 1999. Das dort arbeitende Team besteht aus Inge Mamay, Diplomsozialpädagogin, und Dieter Rohmann, Diplompsychologe. Beide haben in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit religiösen Gruppen gemacht - die eine bei den "Kindern Gottes", der andere mit Scientology. Der Odenwälder Wohnhof krankt vor allem daran, dass - neben Geld - auch die Klienten fehlen. Das für acht "Aussteiger" konzipierte Haus war schon froh, mit drei arbeiten zu können. Wie es scheint, wurde am Bedarf vorbei geplant.
Am 25. Januar 1999 teilte Rohmann Renate H... mit, seine Diplomarbeit über "Mögliche Prädisposition einer Sekten- und Kultmitgliedschaft" sei "kürzlich fertig geworden". Über seine Arbeit teilte er u.a. Folgendes mit: "Mit Hilfe eines halbstandardisierten, anamnestischen Fragebogens wurden Fremdbeurteilungen durch die Familien und/oder Freunde der Kultmitglieder erhoben. Die zur Verfügung stehenden quantitativen und qualitativen Daten dieses Fragebogens bezogen sich auf insgesamt 110 Kultmitglieder im Alter von 12 bis 50 Jahren (die sich in 14 verschiedenen Kulten befanden) [ ]. Die wichtigsten Ergebnisse lauten: Der Großteil der Personen war vor dem Kultbeitritt alleinstehend, im Alter von 21-25 Jahren, stammt aus der Mittel- bzw. gehobenen Mittelschicht und ist in einer Kleinstadt bzw. in ländlicher Umgebung zusammen mit mehreren Geschwistern aufgewachsen. Das Ausbildungsniveau ist verhältnismäßig hoch. Die Eltern waren meist verheiratet. Die meisten der Personen litten vor ihrem Kultbeitritt gleichzeitig unter mehreren belastenden Erfahrungen. So erfuhr die Mehrzahl von ihnen einen dysfunktionalen Familienhintergrund und sah sich unmittelbar vor dem Eintritt schwierigen Situationen ausgesetzt. Nur bei einem geringen Anteil der Personen lag eine Psychopathologie vor. Annähernd die Hälfte der Kultmitglieder wurde als altruistisch, sensibel und einsam beschrieben Ein Viertel wurde als naiv, labil, introvertiert, idealistisch und/oder als nicht selbstbewusst bezeichnet. Für etwas mehr als die Hälfte der Kultmitglieder war, nach eigenen Angaben, der Wunsch nach einer verbindlichen Lehre/Ideologie ausschlaggebend für den Beitritt. Nur wenige nannten Selbstverwirklichung oder Unzufriedenheit als Beweggrund. Geschlechtsspezifische Unterschiede konnten nachgewiesen werden. Weiterhin ist es gelungen, das Profil von 3 Kultkategorien darzustellen. Christlich-fundamentalistische Gruppen, Gurubewegungen, Psychokulte. Esoterikbewegungen konnten hinsichtlich der verschiedenen Merkmalsausprägungen (Variablen) deutlich voneinander abgegrenzt werden."
Bald darauf erschien Rohmanns Diplomarbeit. In seiner Selbstvorstellung teilte er mit, dass er 1979/80 selbst für sieben Monate "Mitglied in einer totalitären Bewegung" war. In Report Psychologie stellte Rohmann vor, "wie eine effektive einzeltherapeutische Kurzbegleitung (5-20 Sitzungen) von Kultmitgliedern bzw. -aussteigern in der Praxis aussehen könnte". Ebenso wie diese Veröffentlichung verdankt sich auch Rohmanns Aufsatz in Psychologie Heute den Ergebnissen seiner Diplomarbeit. Er unterteilt "Sekten und Kulte" in drei Kategorien: "Christlich-fundamentalistische Kulte", "Gurubewegungen" und "Psychokulte und esoterische Bewegungen".
Zu seinen Prämissen gehört, dass in diesen Gruppen "vereinfachtes Schwarzweißdenken" vorherrscht, die Kult-Mitglieder auf einer isolierten "Insel" leben und es in jedem Fall geboten ist, "Kultmitgliedern und -aussteigern" psychologische Hilfe zu geben. Letzteres ist besonders merkwürdig, weil er den Kultmitgliedern attestiert, dass die "meisten von ihnen [nicht] psychisch gestört oder übermäßig naiv und labil" sind. Daraus zieht er die Schlussfolgerung, dass "fast jedem von uns passieren kann, in eine Kultmitgliedschaft hineinzuschlittern". Eben "hineinzuschlittern" und nicht "beizutreten" Aber warum soll ein psychisch gesunder Mensch psychologische Hilfe in Anspruch nehmen - nur weil er einer "Sekte" beigetreten ist? Könnte es nicht sein, dass es ihm dort gefällt, weil seine spirituellen und zwischenmenschlichen Bedürfnisse befriedigt werden? Aufgrund seiner pejorativen Vorannahmen sieht Rohmann diese Alternative nicht. Er bevorzugt den aus dem Angloamerikanischen entliehenen Begriff "Kult' und versteht darunter "Gruppen mit einer autoritären Struktur" in der ersten Generation. Davon grenzt er solche "Kulte" ab, die bereits eigene Traditionen geschaffen haben und "von Spezialisten (Priestern usw.) ausgelegt und beschützt" werden. Durch diese Differenzierung entgeht er der Verlegenheit, auch die Römisch-Katholische Kirche als Kult bezeichnen zu müssen. Diese Suspendierung von der Kategorie "Kult" dürfte dann allerdings auch für traditionelle "Sekten" wie die Neuapostolische Kirche oder die Zeugen Jehovas gelten. Folgerichtig verzichtet Rohmann auf diese. Von den klassischen Trainer-, bzw. psychologischen Fortbildungsorganisationen ist nur Landmark Education aufgeführt.
Die von Rohmann genannten "Persönlichkeitsfaktoren" als Indikator für eine mögliche Prädisposition bestätigen, dass es sich um psychisch unauffällige Menschen handelt. Es wäre daher zu fragen, ob eine Kontrollgruppe aus Nicht-Kult-Mitgliedern womöglich ähnliche Ergebnisse erzielte. Dieser methodischen Kritik sucht Rohmann zu begegnen, indem er sagt, es ginge in seiner Arbeit "nicht um ein hypothesenprüfendes, sondern um ein hypothesengenerierendes Vorgehen ohne Kontrollgruppe". Für eine Follow-Up-Untersuchung schlägt Rohmann eine Stichprobe aus "Drogenabhängigen oder Menschen in extremistischen politischen Organisationen (Neonazis)" vor. Es leuchtet nicht ein, warum er nicht aus der Grundgesamtheit aktiver Mitglieder in den "Amtskirchen" eine Stichprobe ziehen möchte.
Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, dass Rohmann nicht die Kult-Mitglieder selbst, sondern deren Angehörigen und Freunde befragte. Die damit verbundene Problematik ist nicht durch den Hinweis zu lösen, es habe sich "in der Vergangenheit deutlich gezeigt, dass die betroffenen Familienmitglieder den Fragebogen in der Regel offen und ehrlich beantworten". Tatsächlich erscheint der Familie die Hinwendung eines Angehörigen zu einem "Kult' - wegen der familiären Binnendynamik wie der möglichen Außenwirkung - oft als Katastrophe. Entsprechend dramatisch werden die Fremdbeurteilungen über die psychische Disposition des "Opfers" sein, ja solche Situationen können sogar der Impuls zur Gründung einer "Selbsthilfe-Organisation" durch ein Familienmitglied werden. Umgekehrt, darauf weist Rohmann selbst hin,"' können die gegebenen Antworten den Sachverhalt im Sinne sozialer Erwünschtheit auch beschönigen. Unter Hinweis auf den Endbericht der Enquete-Kommission möchte Rohmann weiter Kult-Forschung betreiben."'
Am Literaturverzeichnis seiner Arbeit fällt auf, dass Rohmann sich sehr stark auf die kultkritischen Autoren, insonderheit auch auf das Schrifttum der kirchlichen Sektenbeauftragten stützt. Mit einer Ausnahme erscheinen Autoren mit einer eher unvoreingenommenen Haltung oder Kritiker der Anti-Kult-Bewegung nicht. So bleiben etwa die Forschungsbemühungen des Center for Studies on New Religions (CESNUR) unberücksichtigt. Auch bei der weiteren Popularisierung seiner Ergebnisse übergeht Rohmann die stillschweigende Voraussetzung seiner Arbeit: Der "Kult-Therapeut" ist in Wahrheit ein Mitglied der "Anti-Kult-Bewegung". Andernfalls müsste er für psychisch Geschädigte aus allen Bereichen des Religions- und Sinn-Spektrums therapeutisch offen sein - es sei denn, er verstünde "Kult" im französischen und angloamerikanischen Sinne. In diesem Fall wären alle Religionen, auch die beiden "Amtskirchen", eingeschlossen. Hier jedenfalls scheint therapeutische Hilfe besonders am Platze.
Einer Schätzung Ulrich Eibachs zufolge leiden über 10 % der aktiven Kirchenmitglieder unter seelischen Störungen - darunter auch Pfarrer und andere kirchliche Mitarbeiter. Angloamerikanische Studien haben unter angehenden Geistlichen eine gewisse Neigung zu Depressionen festgestellt. Dagegen stellen Untersuchungen aus demselben Raum die Alltagsmeinung in Frage, Fundamentalisten und Mitglieder von "Sekten" seien mental gestört. Vielmehr scheint es so zu sein, dass sich die Betreffenden vor ihrem Eintritt in die "strikte" Religionsgemeinschaft in einer sehr schlechten Verfassung befanden und dringend der Hilfe bedurften. Diese erhielten sie in den religiösen Gemeinschaften, wobei die autoritative Führung und der hohe Standard religiös-ethischer Anforderungen für diesen Personenkreis eine Art Geländer darstellt. Nach ihrer Bekehrung waren die neuen Mitglieder subjektiv wie objektiv in einem mental deutlich besseren Zustand, hatten eine bessere Selbsteinschätzung und erwarteten mehr vom Leben. Verschiedenen empirischen Studien zufolge ist mithin als gegenwärtiger Kenntnisstand festzuhalten: "Sect members are not suffering from above-average mental disturbance, and the effect of belonging is to improve their mental health.
Geschrieben von Drahbeck am 05. Juli 2002 10:35:37:
Als Antwort auf: Welches Ziel wird angestrebt? <2727.htm> geschrieben von flöckchen am 04. Juli 2002 21:01:26:
"ich frage mich: was ist das ziel der
ZJ? unterscheidet es sich von dem ziel, welches die christlichen missionare
haben?"
Vielleicht darf man zur Beantwortung dessen auf die "Geschichte" hinweisen. Von
Russell begründet, fieberte man dem Jahre 1914 zu. Letztendlich erfüllten sich
die Ursprungserwartungen nicht. Dennoch wurde das "Prinzip Hoffnung" nicht
aufgegeben. Es "könnte" ja auch 1918 "passieren" oder "1925". Wieder
Fehlanzeige.
Bis 1925 hatte man diesergestalt
Zuwächse. Danach war Stagnation und Rückgang fürs erste angesagt. Der um jene
Zeit die "Geschäfte" führende Rutherford erkannte klar: Es geht weiter bergab,
wenn die hochgestochene Endzeiterwartung desillusioniert wird. Wichtig wäre es
auch "neue Zugänge" zu bekommen. Doch wie dieses Ziel erreichen?
Strukturvertriebe, in den USA schon länger als in Europa heimisch, gaben das
Vorbild. Die Anhängerschaft wurde unter massivem moralischen Druck zu
Klinkenputzer (und sekundär) zu Buchverkäufern umfunktioniert. Wer partout den
neuen Kurs nicht mitmachen wollte, wurde letztendlich gefeuert.
Nachfolger Knorr "entschärfte"
allmählich einige von Rutherford diesbezüglich eingeführte, besonders
anfechtbare Thesen (wie z. B. man sei keine Religion). Eines hielt er jedoch bei
und vervollkommnete es weiter. Das System: Strukturvertrieb. Die Anhängerschaft
zur permanenten Klinkenputzertätigkeit zu nötigen.
Wer im Berufsleben steht, daneben noch Klinkenputzer spielt, diverse
Versammlungen als Pflichtkür zu besuchen hat, ist in der Regel total
überfordert. Das hat für die WTG aber zugleich den Vorteil, dass er kaum eine
Chance hat zum innehalten und überdenken dessen was sich da abspielt, und so bei
der "Stange bleibt".
In meinen Augen ist die Zeugenleitung
nichts anderes als wie ein eiskaltes Management; dass nur eine Devise kennt. Es
muss (global gesehen) um jeden Preis vorwärts gehen. Die Befindlichkeit der
Klinkenputzer interessiert nur beiläufig unter dem Gesichtspunkt der
Aufrechterhaltung ihrer Leistungsfähigkeit.
Ein so ausgeprägtes Ausbeutungssystem sucht in der Tat seinesgleichen.
Hält der eine oder andere mal inne, wie zum Beispiel Monika Deppe in ihrem Buch "Auch ich habe ihnen geglaubt", stellt mancher dieser mal innehaltenden fest, dass die eigentliche religiöse Substanz bei den Zeugen Jehovas doch mal mager, sehr mager dimensioniert ist. Dann stehen etliche vor dem Scheideweg: Entweder sie suchen nunmehr diese "religiöse Substanz" für sich aufzustocken. Oder sie ziehen es vor, auch dem Rest an religiöser Substanz letztendlich den Abschied zu geben.
An diesem Scheideweg, gibt es in der
Tat keine einheitlichen "Endwege" mehr. Und das macht sich auch in vielfacher
Hinsicht in der "Ex-Zeugen Jehovas-Szene" so bemerkbar.
Geschrieben von
Drahbeck am 08. Juli 2002 12:26:10:
Als Antwort auf: D. <2330.htm> geschrieben von Drahbeck am 26. März 2002 11:35:01:
In einer relativ kurz gehaltenen Buchbesprechung über das D.-Buch in Heft 7/2002 des "Materialdienstes der EZW" liest man auch die Sätze, dass der Rezensent sich der Meinung anschließt, dass die Zeugen Jehovas "zu den am stärksten verfolgten Gruppen" in der DDR gehört haben. Weiter:
"Was aber irritiert ist sein latenter
Exklusivanspruch für die Verfolgung dieser Religionsgemeinschaft. Gerade für die
Frühphase der DDR ist eine Reihe von Todesurteilen gegen politische Gegner ...
bekannt." Abschließend wird die Meinung vertreten:
"Die Einordnung der Verfolgung der Zeugen Jehovas in ein Gesamtbild der DDR als
Unrechts- und Verfolgestaat hätte Dirkens Arbeit gut getan."
Soweit die Meinung des Rezensenten, der als seinen Wohnort Kiel (alte
Bundesrepublik) angibt.
Immerhin hat D. sein Thema auf über 900 Seiten ausgebreitet. Eine zusätzliche Behandlung der DDR als Unrechtsstaat auch für andere Bevölkerungsschichten, dürfte zur Folge haben, dass sein Buch noch umfangreicher geworden wäre. Diesen Vorhalt würde ich daher nicht als ausschlaggebendes Kriterium ansehen. Gleichwohl wie auch Paasch-Beeck registriert, ist die Nähe zur WTG in der Arbeit von D. auch nicht zu übersehen. Aber auch das kann man dahingehend werten: D. ist nun mal Zeuge Jehovas und warum sollte er das verleugnen?
Ich würde diese Nähe zur WTG von D., allerdings unter einem anderen Gesichtspunkt kritisch werten. Er geht auch, relativ umfangreich, beispielsweise auf denn Stasiakt "Sumpf" ein, dessen Zielstellung die Eliminierung der DDR-Leitung der Zeugen Jehovas seitens der Stasi war. Hier registriert man aber bei D. eine bemerkenswerte Zweigleisigkeit. Einerseits nennt er betroffene Zeugen Jehovas bei ihren vollen bürgerlichen Namen. Beispielsweise für Werner Liebig oder auch Fritz K... und andere zutreffend. Dann gibt es aber auch betroffene Zeugen Jehovas, wie einen "Kreisdiener", den die Stasi erst als Nachzügler ihrer 1965er Verhaftungsaktion ebenfalls dingfest machte, die er namentlich nicht nennt. Man liest dann zwar, das der Betreffende später bei der "Christlichen Verantwortung" mitgearbeitet habe, was ihn für D. offenbar zur "Unperson" gemacht hat.
Oder ein anderer ZJ-Funktionär, der beispielsweise nach 1961 auch für die Literaturversorgung Ostberliner Zeugen Jehovas sorgte, wird von D. lediglich als "Kurt B." genannt. Dieses Zweiklassenbewertungssystem von D.. Die Linientreuen WTG-Zeugen herauszustellen, während andere, wo diesbezüglich wohl gewisse Vorbehalte bestehen, nur verschämt zu erwähnen, halte ich für das eigentliche Manko bei D..
D. hat nicht "zuviel" sondern eher zuwenig an notwendiger Aufklärungsarbeit geleistet!
Noch nicht Enttarnt
Geschrieben von D. am 08. Juli 2002 12:34:39:
Ein Kommentar zum "Ärzteblatt"-Artikel zum Thema Bluttransfusion
Materialdienst www.ekd.de/ezw/29209.html
Geschrieben von D. am 10. Juli 2002 11:15:28:
Auf ein bereits 1999 erschienenes Buch,
sei einmal beiläufig, aber durchaus nicht "generell ablehnend" hingewiesen.
Vorstehende Formulierung kann man ja als eine Art "unterkühlter Empfehlung"
verstehen. Genauso ist es auch gedacht.
Größtes (derzeit noch) bestehendes Plus. Amazon.de bietet das Buch zum
Schnäppchenpreis von 5 Euro an. Es kostete früher mal 20 Euro. Meines Erachtens
ist dieses Buch schon wegen seines umfangreichen Bildmaterials seinen Preis
wert.
Die Rede ist von Sarah Moran:
Heilsbringer oder falsche Propheten? Kulte Sekten Geheimbünde
Gondarm
Verlag Bindlach 1999.
Die Zeugen Jehovas kommen in ihm nicht mit vor. Angesichts des vorgenannten
Preises - verschmerzbar. Gleichwohl werden eine Reihe von Gruppen auf den 124
Seiten (Großformat DIN A 4) genannt, über die man auch wenn die eigene
Sozialisation mehr den Zeugen Jehovas zuzuordnen ist, durchaus
informationshalber weiteres wissen möchte und sollte. Tiefschürfende
wissenschaftliche Ausführungen sucht man in diesem Buch vergebens. Gleichwohl
findet man einige interessante Ausführungen, beispielsweise über die Freimaurer
und verwandte Gruppen, über die Hochzeitsfeiern der Munsekte, einige
Selbstmordsekten und anderes mehr.
Geschrieben von D. am 10. Juli 2002 16:03:59:
Die Dummen sterben offenbar nicht aus!
Gelesen in der CV Nr. 89
"Heiliger Dienst" war das Motto der WTG-Bezirkskongresse für alle Zeugen Jehovas im Jahre 1976, dem ersten Jahr nach dem Endzeitbankrott von 1975. Wie wir aus dem Zweigbüro Wiesbaden informiert werden, ist man über die Ergebnisse der Kongresse sehr mißgestimmt. Sie seien im Vergleich zu vorher ein Mißerfolg gewesen. Es zeige sich, daß der Bogen überspannt wurde mit 1975, daß die jetzige fast ausschließliche Dienst-Ausrichtung in einer Intensität wie nie zuvor nach dieser Falschverkündigung zu durchsichtig sei und selbst die Gutwilligen überfordere. Man sehe "bedenkliche" Anzeichen: Es werden wieder Anschaffungen gemacht, man plant wieder Reisen, man erinnert sich an die früheren falschen Endzeittermine wie 1925. Auch 1975 habe nun nicht gestimmt. Wer weiß, was überhaupt stimmt. Man wendet sich den eigenen Problemen zu. Wer weiß, sagen viele immer deutlicher. Das besondere Interesse an allen Kongreßansprachen war, was sie wohl nun über 1975 sagen.
Die vorbereitenden Äußerungen
In den einleitenden Ansprachen der Kongreßvorsitzenden D. Förster, H. Henschel
u. a. gab es nur Andeutungen: "Wir haben die Wahrheit, die immer heller leuchtet
Im heiligen Dienst nicht nachlassen
Den Dienst nicht aus falschen
Beweggründen aufgeben oder darin nachlassen
Diese unabsehbare Zeit endet nie!".
Im folgenden Vortrag "Heiliger Dienst trägt zum Überleben der Familie bei" (R.
Krüger, S. Stieg, W. Wadephul, G. König u. a.) wurde nur allgemein vom
"Vorbereiten" auf das Überleben gesprochen. In der Ansprache dann "Wir benötigen
Jehovas Versammlung" (M. Köhler, W. Krüger u. a.) hörte man: "Heute befinden wir
uns auf dem Marsch in eine neue Ordnung
Einige wenden sich von der Versammlung
ab oder nehmen eine abwartende Haltung ein
Bleiben wir.. . jetzt, durch die
große Drangsal hindurch und bis in alle Ewigkeit."
Im Vortrag "Vergiß nie, daß du ein
Zeuge bist" von H. Weiland, P. Meyer u. a. wird wieder etwas zum "Ende"
fallengelassen: "Die Menschheit nähert sich mit Riesenschritten einer Drangsal,
wie es noch keine gegeben hat und noch je wieder geben wird
Nie taktlos werden
oder zulange mit jemandem reden. Das Unternehmen auf eine lange Sicht hin
betrachten."
Dann ließen sich die Kongreßvorsitzenden D. Förster, H. Henschel u. a. wieder
vernehmen, schon deutlicher werdend: "Heiligen Dienst darzubringen ist unser
Lebenswerk. Wir brauchen nicht auf Harmagedon zu warten, um heiligen Dienst
darbringen zu können
Wir müssen ausharren und Gottergebenheit an den Tag legen
Wir haben ältere Brüder unter uns, die lange ausgeharrt haben und sie werden
es weiter tun. Wir wollen ihnen nachahmen. Wir dürfen unsere Brüder nicht
'schlagen', weil wir sagen, es kann noch lange dauen." (!)
"Im Herbst 1975 ist nichts passiert. Es
hätte einfach nicht anders kommen dürfen!"
Erst am letzten Tag der Kongresse, nachdem alle Anwesenden in Verbindung mit
noch ziemlich unklaren Andeutungen zum "Ende" erst einmal auf weiteren Dienst,
Dienst und nochmals heiligen Dienst unter WTG-Weiterführung eingeschworen,
verpflichtet und gebunden wurden, ließ die WTG "die Karten aufdecken." Das wurde
in zwei Akten vollzogen, am Sonntagvormittag in der Schlußansprache.
Den ersten Akt bildete die
Vormittagsansprache "Stets in der Erwartung des Endes leben" von K. Ewald, E.
Peter u. a. stets? S t e t s ? Das läuft doch auf ein ständiges Hinhalten
hinaus! Die Kerngedanken der Vormittagsansprache waren:
"Was bringt der Herbst des Jahres 1975? Unsere Äußerungen zeigten, daß
Erwartungen vorhanden waren, die mit der großen Drangsal zu tun hatten. Im
Herbst 1975 ist nichts passiert
Haben wir irgendetwas falsch gemacht? Haben
wir einen schwachen Glauben an Gott gehabt? Bestimmt nicht
Das Sehnen noch dem
Ende dieses Systems ist vernünftig
Spekulationen können nur zu Enttäuschungen
führen
Auch wir fragen uns heute: Wie lange noch?
Habakuk zweifelte nicht an
Jehovas Verheißungen, auch wenn es so aussah, als würden sie säumen
Mit voller
Kraft tätig sein, wenn das Ende kommt
Unseren Einsatz steigern, um mehr
Mitarbeiter beten, statt dauernd zu fragen:
Wie lange noch?
Fortfahren, mit offenen Ohren und Augen auf die Gebote Gottes
zu hören
Weiterhin fleißig verkündigen Ein reparaturbedürftiges Haus
reparieren Die Zähne in Ordnung bringen
Das Auto reparieren
Heiraten:
Es ist keine Sünde, es nicht zu tun (! Anm.) Nicht ins andere Extrem verfallen: Wir hätten noch viel Zeit Es hat keinen Zweck, sich auf bestimmte Zeitpunkte zu konzentrieren Neue Wohnungseinrichtung: Dagegen ist nichts zu sagen, wenn man dadurch im Predigtdienst nicht kürzer tritt Auf unserem Wachposten stehenbleibe und der Vision harren, selbst wenn sie säumen sollte Wenn wir erkennen, wie Gott alles gelenkt hat, werden wir erkennen, daß wir etwas kurzsichtig gewesen sind. Wir werden sagen: Es hätte einfach nicht anders kommen dürfen "
Weiter bis "Es ist getan" oder bis ans
Lebensende und mit besserer Bezahlung durch die WTG!
Die Vollendung dieser erneuten Endzeit-"Verscheuchung" wurde in den
Schlußansprachen "Für den noch vor uns liegenden Dienst umgürtet sein" von den
Mitarbeitern des WTG-Zweigbüros und Bezirksaufsehern G. Künz, W. Konstanty u. a.
selbst vollzogen. Die Kerngedanken waren dabei:
"Bis jetzt haben wir noch nicht feststellen können, daß der Geist uns
veranlassen würde, aufzuhören
Wir haben bis jetzt gelehrt, getauft
Wir sind
zukunftsorientiert, für die Menschen draußen und für uns selbst. . . Neue
Älteste sollten nicht über andere herfallen
Wir sollten dem Kreisaufseher
seinen Dienst nicht noch erschweren
Buchangebot bis Februar 1977
Etwas mehr
beten
Unser ganzes Leben umfaßt den heiligen Dienst
Wie lange noch? Wie
lange wollen wir dienen? Zwei Punkte nur gibt es, die unserem Leben noch eine
große Veränderung geben: 1. Der Beginn; der großen Drangsal, und 2. Wenn wir
vorher unser irdisches Leben beenden müssen. Andere Zeitpunkte gibt es im Leben
eines Christen nicht. Entweder wir bleiben treu bis Jehova sagt, "es ist getan"
oder bis zu unserem Lebensende
Heiliger Dienst ein Leben lang . . .".
Dann wurden "einige Vorkehrungen" bekanntgegeben, die die "Leitende Körperschaft" als "Ansporn" besonders für den "heiligen Dienst" der WTG-Missionare und WTG-Pionierverkündiger getroffen hat. Eine Herabsetzung der weiterhin zu leistenden Dienststunden und eine bessere Bezahlung wegen der "erhöhten Lebenshaltungskosten". Die Missionare und Sonderpioniere brauchen in Zukunft nur noch 140 Stunden monatlich leisten, die Frauen unter ihnen nur noch, wenn sie über 40 Jahre alt sind, 130 Stunden. Es wurden ihnen somit 10 bzw. 20 Stunden im Monat erlassen. Die Allgemeinen Pioniere brauchen nur noch 90 Stunden oder jährlich 1000 Stunden zu leisten. Der Pionierdienst auf Zeit oder auch Hilfspionierdienst genannt ist auf 60 Stunden im Monat angesetzt worden. Das sind täglich im Durchschnitt nur noch 2 Stunden. Die Zeitschriften erhalten alle zum Verkauf zum "Pionierpreis". Der "Pionierpreis" ist ein Verkaufspreis für die WTG-Literatur, bei dem die Verbreiter einen persönlichen Gewinn erzielen können. Nach dem Stand von 1963 z. B. war der normale Preis für ein gebundenes Buch 2,25 DM, für ein broschürtes Buch 1,80 DM. Pioniere hatten an die WTG dafür jedoch nur 0,75 DM bzw. 0,40 DM an die WTG abzurechnen. Was sie darüber hinaus pro Buchverkauf erzielten, war ihr persönlicher Gewinn. Ist es nicht gar sehr bezeichnend, wenn die WTG ausgerechnet jetzt, wo es ums Weitermachen nach der 1975-Verscheuchung geht, mit "Vorkehrungen" materieller Vergünstigungen und materiellen Gewinns lockt?
Es hätte einfach nicht anders kommen
dürfen?
Ja, aber warum ist es denn der ganzen Welt vorher anders verkündigt worden! Weil
"wir etwas kurzsichtig gewesen sind"? Was heißt hier "wir"! Das war doch die WTG
in erster Linie! Und nur etwas kurzsichtig? Schon das reicht aus, wenn es um
Leben oder Tod geht, und darum geht es bei der Endzeitverkündigung, die WTG als
öffentlich unseriös, unzurechnungsfähig und unmöglich bestehen zu lassen! Aber
es ist nicht nur das. Die WTG hat von an Anfang an auf Grund ihrer bisherigen
falschen Termine seit über 100 Jahre schon gewußt, daß auch 1975 nichts
passieren wird, daß auch 1975 nur ein Ankurbelungsmittel ist, kurz daß auch 1975
nur ein Bluff ist, von dem man wieder ablenken muß. In vollem Maße trifft darum
wieder auf die WTG zu, was in 5. Mose 18:22 geschrieben steht: "Wenn das, was
ein Prophet im Namen des Herrn verkündigt, nicht eintritt und nicht in Erfüllung
geht, so ist das ein Wort, das der Herr nicht geredet hat. In Vermessenheit hat
der Prophet es ausgesprochen, du brauchst vor ihm nicht bange zu sein."
Die 1975-Verscheuchung ist der bisherige Höhepunkt der gesamten Endzeitverscheucherei von 1799 an. Was haben solche Personen wie D. Förster, H. Henschel. R. Krüger, S. Stieg, W. Wadephul, G. König, M. Köhler, W. Krüger, H. Weiland, P. Meyer, K. Ewald, E. Peter, G. Künz, W. Konstanty, alle in der Funktion von Kreisaufsehern, Bezirksaufsehern oder Zweigbüro-Beauftragten, nur für ein Gewissen vor Gott und Menschen, daß sie dieses Spiel bedenkenlos mitmachen und sich zur weiteren Irreführung und Hinhaltung von Hunderttausenden einfacher Gläubiger wie auch der Öffentlichkeit hergeben? Jetzt zu erklären, "es hatte einfach nicht anders kommen dürfen" mit der 1975-Verkündigung, kommt doch einer skrupellosen Überrumpelung gleich. Das schlägt doch dem Faß den Boden aus! Denn es hätte doch noch der 1975-Verkündigung, die der ganzen Menschheit in dutzenden von Sprachen und Millionen Bücher und Zeitschriften vorgesetzt wurde, um sie zu glauben, anders kommen müssen! Das WTG-Eingeständnis, "es hätte einfach nicht anders kommen dürfen", ist der Offenbarungseid für eine ungeheuerliche Gaukelei und Scharlatanerie, für ein Spiel mit Menschen, für einen Glaubensmißbrauch, der seinesgleichen suchen muß. Alles andere, was die WTG sonst betreibt, steht nunmehr angesichts dieser ihrer "endzeitlichen" Selbstentlarvung als bloße Beschäftigungstheorie da, ist sie doch allein und in erster Linie um ihrer Endzeitverkündigung vor über 100 Jahren schon auf den Schauplatz getreten. An Gott und Christus glauben und sich um die Nachfolge Jesu bemühen war und ist nicht an die WTG gebunden. Ja, die meisten waren schon gläubig, ehe sie der WTG folgten.
Keiner, der noch ernst genommen werden
will, kann "falschen Propheten" weiter folgen, die sich obendrein noch selbst
als "kurzsichtige" Toren entblößen. Man müßte ein einfältiger Tropf sein oder
bar jeder christlichen Selbstachtung. Man würde Gottesglauben und Christentum
nur immer weiter "endzeitlicher" Schande und Lächerlichkeit preisgeben. Nun zu
sagen, 1975 ist nichts passiert, das Haus ist also zu reparieren und die Zähne
sind in Ordnung zu bringen, das ist einfach zu viel.
Geschrieben von
Hans am 10. Juli 2002 18:27:36:
Als Antwort auf: Die Dummen sterben offenbar nicht aus! <2747.htm> geschrieben von D. am 10. Juli 2002 16:03:59:
In diesem Sinne war ich dumm. 1969 getauft und 2000, ein Jahr nach meinem Gemeinschaftsentzug, ausgestiegen. Ich war entscheidungsschwach, habe meinem eigenen Wohl eine untergeordnete Bedeutung beigemessen. Den Umfang der Problematik habe ich verdrängt und mich vom Alltag fesseln lassen.
Im Sommer 1975 lernte ich meine Ehefrau kennen. Im Winter haben wir geheiratet und jetzt sind wir geschieden. Das war alles wichtiger als das Eschatologie-Geplänkel aus Brooklyn. Noch in den Neunziger Jahren haben Reisende Aufseher uns Gläubige verunglimpft. Der Stachel saß tief, auch wenn wir über uns selbst lachten. Das Lachen hätte uns im Hals stecken bleiben müssen. Wir waren zu feige, lautstark zu protestieren. Statt dessen haben wir mitgelacht.
Der Bruder, der Anfang der Siebziger Jahre ein Haus baute wohnt heute darin schuldenfrei. Ich zahle Miete.
Geschrieben von Drahbeck am 11. Juli 2002 08:58:32:
Als Antwort auf: Drachen/ Mythos oder Wahrheit <2749.htm> geschrieben von Sindbad am 11. Juli 2002 00:39:47:
Lexikas definieren den Begriff Drachen
als altes, weitverbreitetes Sagen- und Märchenmotiv. Oft als fliegend,
mehrköpfig und feuerspeiendes Ungeheuer, das das Land verwüstet und Opfer
fordert. Indem auch in der Bibel der Begriff Drachen vorkommt (Psalmen, Jesaja,
Jeremia, Hesiekiel, Offenbarung), offenbart sich das mythologische Weltbild
ihrer Schreiber.
Der Begriff kommt auch in den sogenannten apokryphen Schriften vor (die nicht
dem offiziellen Bibelkanon zugeordnet werden.)
Ein Zitat beispielsweise aus "Bel und der Drache" (auch Zusätze zu Daniel
betitelt) zeigt dass den Bibelautoren äußerst nahestehende solche Legenden
lancierten:
"Es war da auch ein großer Drache, den verehrten die Babylonier als Gott. Und
der König sagte zu Daniel: 'Wirst du etwa auch von diesem sagen, daß er Erz sei?
Siehe, er lebt, frißt und trinkt; du kannst nicht behaupten, daß er kein
lebendiger Gott sei. Bete ihn also an!' Doch Daniel antwortete: 'Den Hern,
meinen Gott, will ich anbeten, denn er ist der lebendige Gott! Du aber, o König,
gib mir die Erlaubnis, so will ich den Drachen ohne Schwert und Stock töten'.
Der König sagte: 'Ich gewähre es dir'.
Da nahm Daniel Pech, Fett und Haare, kochte dies zusammen und machte Kuchen
daraus, warf sie dem Drachen ins Maul; und als der Drache sie gefressen,
zerbarst er. ...."
Siehe auch
Drachen http://bestiarium.net/
Geschrieben von Sindbad am 13. Juli 2002 02:12:55:
Als Antwort auf: Re: Drachen/ Mythos oder Wahrheit <2751.htm> geschrieben von Drahbeck am 11. Juli 2002 08:58:32:
>Lexikas definieren den Begriff Drachen
als altes, weitverbreitetes Sagen- und Märchenmotiv. Oft als fliegend,
mehrköpfig und feuerspeiendes Ungeheuer, das das Land verwüstet und Opfer
fordert. Indem auch in der Bibel der Begriff Drachen vorkommt (Psalmen, Jesaja,
Jeremia, Hesiekiel, Offenbarung), offenbart sich das mythologische Weltbild
ihrer Schreiber.
>Der Begriff kommt auch in den sogenannten apokryphen Schriften vor (die nicht
dem offiziellen Bibelkanon zugeordnet werden.)
>Ein Zitat beispielsweise aus "Bel und der Drache" (auch Zusätze zu Daniel
betitelt) zeigt dass den Bibelautoren äußerst nahestehende solche Legenden
lancierten:
>"Es war da auch ein großer Drache, den verehrten die Babylonier als Gott. Und
der König sagte zu Daniel: 'Wirst du etwa auch von diesem sagen, daß er Erz sei?
Siehe, er lebt, frißt und trinkt; du kannst nicht behaupten, daß er kein
lebendiger Gott sei. Bete ihn also an!' Doch Daniel antwortete: 'Den Hern,
meinen Gott, will ich anbeten, denn er ist der lebendige Gott! Du aber, o König,
gib mir die Erlaubnis, so will ich den Drachen ohne Schwert und Stock töten'.
Der König sagte: 'Ich gewähre es dir'.
>Da nahm Daniel Pech, Fett und Haare, kochte dies zusammen und machte Kuchen
daraus, warf sie dem Drachen ins Maul; und als der Drache sie gefressen,
zerbarst er. ...."
>Siehe auch
home.t-online.de/home/Dr.Papke/wassmann.jpg
home.t-online.de/home/Dr.Papke/pontmax.jpg
home.t-online.de/home/Dr.Papke/12_01_01.gif
home.t-online.de/home/Dr.Papke/12_01_05.gif
home.t-online.de/home/Dr.Papke/12_01_08.jpg
home.t-online.de/home/Dr.Papke/l_krebs.gif
Bilder von babylonischen-israelischen-semitischen Kult-Himmelsdrachen
Ähnliche Geschichte, wie von Daniel
berichtet wird..
In jeglichen Epochen sollein Ungeheuer, Drachen, Stier , Bär oder die Hure auf
dem Drachen gelähmt, zerbrochen oder vertilgt werden.
Auffallend ist ja, daß Jakob in seinen
Sprüchen an Episoden aus dem Leben von Ruben, Simeon und Levi anknüpft, die wir
auch in den vorhergehenden Kapiteln der Genesis erwähnt finden, jedoch mit einer
Ausnahme: von der Lähmung des Stiers durch Simeon und Levi lesen wir sonst in
der Bibel kein Wort. Das bedeutet aber nicht, daß diese Episode erdichtet wäre.
Gerade in dem äußerst knapp gehaltenen ersten Buch der Bibel wird manches nicht
erwähnt, von dem wir erst in einem späteren Kapitel erfahren. Denken wir nur
daran, wie wenig uns über den Garten Eden berichtet wird. Ein gutes Beispiel ist
das Verbot Gottes an Adam, die Früchte vom Baum der Erkenntnis des Guten und
Bösen zu essen. Im zweiten Kapitel der Genesis (Verse 16 und 17) lesen wir bloß,
daß Gott dem Menschen verbot, vom "Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen" zu
"essen!" Später jedoch antwortet das Weib der Schlange: "Von den Früchten der
Bäume des Gartens essen wir; aber von den Früchten des Baumes, der in der Mitte
des Gartens (steht), hat Gott gesagt: ´Ihr sollt nicht von ihnen essen und sollt
sie nicht berühren!´" (Kapitel 3, 1-3).
Wenn nun die Brüder Simeon und Levi den Stier gelähmt haben, dann erinnert uns
das natürlich an den Kampf Gilgamesch´s und Enkidu´s mit dem "Himmelsstier"
(GU4.AN.NA) im Gilgamesch-Epos, das um 2340 v.Chr. am gestirnten Himmel spielt
(siehe den BIBLISCHEN BOTSCHAFTER vom Mai 2000). Dabei ist der "Himmelsstier"
mit dem uralten Sternbild des Stieres (GU4.AN.NA) identisch. Enkidu, der "Herr
des Ackerfeldes", der dem Stier die Hinterkeule ausreißt, entspricht dem
Sternbild des hinter dem Stier knienden Ackerbauern Kain, während Gilgamesch,
ein frühdynastischer König von Uruk nach der Flut, der im Epos "Hirte von Uruk"
genannt wird und den Stier bei den Hörnern packt, an die Stelle des vor dem
Stier stehenden Schaf-Hirten Abel tritt (siehe Abb. 3).
Sindbad
Geschrieben von Sindbad am 13. Juli 2002 01:31:07:
Als Antwort auf: Re: Drachen/ Mythos oder Wahrheit <2751.htm> geschrieben von Drahbeck am 11. Juli 2002 08:58:32:
>Lexikas definieren den Begriff Drachen
als altes, weitverbreitetes Sagen- und Märchenmotiv. Oft als fliegend,
mehrköpfig und feuerspeiendes Ungeheuer, das das Land verwüstet und Opfer
fordert. Indem auch in der Bibel der Begriff Drachen vorkommt (Psalmen, Jesaja,
Jeremia, Hesiekiel, Offenbarung), offenbart sich das mythologische Weltbild
ihrer Schreiber.
>Der Begriff kommt auch in den sogenannten apokryphen Schriften vor (die nicht
dem offiziellen Bibelkanon zugeordnet werden.)
>Ein Zitat beispielsweise aus "Bel und der Drache" (auch Zusätze zu Daniel
betitelt) zeigt dass den Bibelautoren äußerst nahestehende solche Legenden
lancierten:
>"Es war da auch ein großer Drache, den verehrten die Babylonier als Gott. Und
der König sagte zu Daniel: 'Wirst du etwa auch von diesem sagen, daß er Erz sei?
Siehe, er lebt, frißt und trinkt; du kannst nicht behaupten, daß er kein
lebendiger Gott sei. Bete ihn also an!' Doch Daniel antwortete: 'Den Hern,
meinen Gott, will ich anbeten, denn er ist der lebendige Gott! Du aber, o König,
gib mir die Erlaubnis, so will ich den Drachen ohne Schwert und Stock töten'.
Der König sagte: 'Ich gewähre es dir'.
>Da nahm Daniel Pech, Fett und Haare, kochte dies zusammen und machte Kuchen
daraus, warf sie dem Drachen ins Maul; und als der Drache sie gefressen,
zerbarst er. ...."
Gut !
Danke Drahbeck
Ich habe da einen so durchgeknallten Typen kennengelernt.
Was heißt kennengelernt, eher kontaktet.
Der verwies mich an verschiedene Links.
Diese Links machten mich stutzig.
Weshalb, wenn Drachen Hörner tragen,
trägt Moses in einem römischen Abbild ebenfalls Hörner?
Weshalb wird beim Bau der Stiftshütte auf Ösen, sowie Haken verwiesen, so der
Mosesaltar ebenfalls Hörner laut Texte der Bibel aufweist, heute noch Tradition
ist?
Hörner, wie dessen Altäre in Ägypten und auch im Lande Asien (Reich der MITTE)
schon lange Gang und Gebe war.
Asien ist das Land der Drachen und Vulkane.
Die geflügelten sollen die Schlechten sein, die ohne Flügel die Guten.
Drachen spucken Feuer.
Vulkane Spucken Feuer.
Laut Apokryphen soll Daniel Haare, Fett und Pech gekocht haben, es dem Drachen
in den Schlund geworfen haben.
Geysire spucken zwar kein Feuer, doch ähnliche Wirkung mit selben Mitteln kann bei Geysiren erziehlt werden, mitselbigen Mitteln. Tests bewiesen es.
Ist der Drache vielleicht ein Vukan?
Ein Geysir.
Berge ( Wohnsitz der GÖtter,- Vulkane) werden oft, wie in der Schweiz mit Horn
bezeichnet.
Das Horn spielt bei vielen Göttern eine sehr große Rolle, ebenfalls die Flügel
der Seraphime und auch Cherubime.
Einige spucken ( laut Bibel ) ebenfalls Feuer.
Weshalb, wenn Hörner auch symbolisch als Waffen bezeichnet werden hat der Mosesaltar das Symbol der Militanz an sich heften, wo doch Jahwe sagte, " mache Dir kein Abbild von Gott?
Sindbad
Geschrieben von D. am 12. Juli 2002 20:19:51:
Als Antwort auf: Mysteriöse Funkanlage <229.htm> geschrieben von Drahbeck am 27. Mai 2001 17:18:54:
Mit in der CV Nr. 89 enthalten:
Ein weiterer Bericht in Sachen der mysteriösen Funkanlage im Gebäude der WTG zur
Zeit des Ersten Weltkrieges
Geschrieben von Bauer am 12. Juli 2002 22:50:49:
Als Antwort auf: Re: Mysteriöse Funkanlage <2752.htm> geschrieben von D. am 12. Juli 2002 20:19:51:
Das erinnert mich daran, dass die Wachtturmgesellschaft in Geschäftsberichten spezieller Firmen als Käufer moderner Richtfunkanlagen, für Telefonie und Datenverbindungen genannt wird.
Geschrieben von Drahbeck am 13. Juli 2002 11:16:33:
Als Antwort auf: Lächeln immer nur lächeln <2417.htm> geschrieben von Drahbeck am 18. April 2002 12:21:14:
Neckermann, Quelle, Otto und wie sie sonst noch alle zu heißen pflegen, beschäftigen für die Herstellung ihrer Kataloge eine ganzes Heer von Fotomodellen (sowohl weiblicher als auch männlicher Art). Da sieht man in der Tat, selbstredend in Farbe, nur lächelnde Gesichter, wohlproportionierte Formen und in der Regel keinen körperlichen Misston. Die Botschaft die sie allesamt dem Konsumenten herüberbringen sollen, lautet stereotyp immer wieder: Kaufen und nochmals kaufen.
Auch die WTG ist mittlerweile, schon seit geraumer Zeit unter die Kataloghersteller gegangen. Was ihre reproduzierten Fotos und Bilder anbelangt, wird das immer deutlicher in ihren sogenannten "Büchern". So auch in ihren aus dem Jahre 2002 "Den allein wahren Gott anbeten" und "Komm Jehova doch näher". Wüsste man nicht, dass eine sogenannte Religionsgemeinschaft dabei im Hintergrund steht, kann man sich in der Tat des Eindruckes nicht erwehren. Hier wird nach vorgenannter Katalogart gestylt. Lächelnde Gesichter, gestreichelte Löwen. Friede, Freude, Eierkuchen en gros.
Probleme, die auch bei den Zeugen
Jehovas latent sind, werden wenn überhaupt, nur am Rande gestreift. Streng
autoritär durchstrukturiert. Von oben bis unten liest man da beispielsweise in
(Jehova S. 100):
"Es kann sein, dass eine Frau klüger ist als ihr Mann oder Fähigkeiten besitzt,
die er nicht hat. Dennoch sollte sie 'tiefen Respekt' vor ihm haben und ihm
'untertan (sein) wie dem Herrn."
Man sagt wohl nicht zuviel, wenn man anmerkt, dass es hierbei nicht so sehr um
die Frauen im Einzelfall geht, sondern um das Grundprinzip. Willenlose
Untertanen zu züchten. Hörig den Brooklynern auf Gedeih und Verderb.
Heinrich Mann, der gehört wahrscheinlich nicht zu den von den Zeugen Jehovas gelesenen Autoren. Sei's drum. Der schrieb mal auch einen Roman mit dem Titel "Der Untertan". Von dem gab es auch Verfilmungen. Unter anderem auch schon mal im Fernsehen gezeigt wenn auch nicht unbedingt in den "letzten 14 Tagen". Da sah man solch einen Untertan, der selbst immer noch dann "Hurra" und nochmals "Hurra" schrie, wenn ihm selbst der Dreck schon bis zum Halse stand. Genau solche Typen züchtet auch die WTG heran.
Kritische Reflektionen über ihre eigene
Geschichte sind der WTG fremd. Das könnte ja am Image ihrer "Hochglanzkataloge"
kratzen.
In "Anbeten" (S. 46) liest man beiläufig: "Manchmal verspüren sowohl junge als
auch weniger junge Zeugen Jehovas vielleicht das Verlangen nach einer anderen
Art von Freiheit".
In der Tat, die "Freiheit" der
WTG-Zeugen die die "Freiheit" eines "Tanzbärens", der bei jedem Schritt der
nicht zu den einstudierten gehört, schmerzlich zu spüren bekommt, was für ein
Hundedasein er in Wahrheit fristet!
Geschrieben von
Drahbeck am 13. Juli 2002 22:33:45:
Kalter Krieg in Deutschland. Man schreibt das Jahr 1950. In Westberlin wird eine satirische Zeitschrift gegründet mit dem Titel "Tarantel". Ihre Besonderheit? Sie ist nicht käuflich erwerblich. Sie wird in hoher Auflage gedruckt und diese wiederum zum allergrößten Teil in den Osten eingeschleust. Ihre inhaltliche Aufmachung. Das lächerlich machen des kommunistischen Systems mit den Mitteln der Karikatur. Bis 1962 noch sollte dieses Blatt erscheinen. Dann verschwand sie vom Markt. Der Osten hatte sich bekanntlich 1961 mit seiner "Mauer" abgeschottet und da klappte es nicht mehr so recht mit dem "Einschleusen in den Osten". Das sahen wohl auch ihre Geldgeber so und drehten just zu diesem Zeitpunkt den Geldhahn ab.
Noch bis 1968 existierte, oder besser vegetierte, der herausgebende Verlag. Dann musste auch der letzte der dortigen kalten Krieger konsterniert zur Kenntnis nehmen: Es geht wirklich nicht mehr weiter!
Nach dem Mauerfall konnte ein Teil der ostdeutschen Stasi, die sogenannte HVA (Spionage unter dem Markus Wolf) ihre eigenen Archiven noch gezielt vernichten, so dass davon nur noch Rudimente existieren, die bezeichnenderweise die US-Amerikaner "an Land zogen". Man weiß, dass großen Teilen der übrigen Stasi das vernichten ihrer Unterlagen nicht im gleichem Maße gelang. Die "Gauckbehörde" lebt heute noch davon. Die verantwortlichen Macher der "Tarantel" rühmen sich noch heute, dass sie analog der Stasi-HVA ihr Archiv gleichfalls selbst systematisch vernichtet haben. Lediglich dem Umstand, dass die "Tarantel" sich auch im Fadenkreuz der Stasi befand und in der Gauckbehörde etliche Unterlagen auch über sie ermittelt werden konnte, verdankte deren stellvertretender Chefredakteur es, dass er noch 1997 ein Buch darüber schreiben konnte.
In Zeiten ihrer Existenz, agierten ihre Macher in Geheimdientmanier nur prinzipiell unter Decknamen. So auch Blattgründer Wenzel alias "Heinrich Bär". Das ein echter Heinrich Bär sich damit auf den ostdeutschen Fahndungslisten befand und beispielsweise große Schwierigkeiten bei Reisen zwischen Westberlin und der Bundesrepublik hatte, interessierte westdeutsche Behörden nicht sonderlich. Angeblich wüssten sie nicht, wer der vorgebliche "Heinrich Bär" von der "Tarantel" sei. Letzterer segnete dann 1971 das zeitliche und sei Stellvertreter lässt durchblicken, dass er sich "tot gesoffen" hat.
Das agieren der östlichen Stasi gegen
die "Tarantel" kann man generell als glücklos bezeichnen. Genüsslich zitiert
Schulz-Heidorf (S. 147):
"Wer mag dem SSD nur diesen 'Bären' aufgebunden haben? Doch die Verlockung, Bär
post festum noch in die NSDAP hineinzufantasieren, muß wohl groß gewesen sein.
Nicht nur beim Stasi. Dafür spricht ein inniger Kontakt der westberliner Linken
in der Zeit der beginnenden Studentenunruhen. Die 'Betreuungsarbeit' des
ostberliner Verbands der Journalisten (VDJ) 'galt Ende der sechziger Jahre auch
dem westberliner Extradienst', berichten Günter Bohnsack und Herbert Brehmer in
ihrem Buch 'Auftrag Irreführung' (Verlag Carlsen, Hamburg 1992). Die beiden
Ex-Oberstleutnants berichten: 'Der damalige Chefredakteur Carl Guggomos genoß
jede Hilfe, ohne daß der Geheimdienst sichtbar in Erscheinung getreten wäre'.
Woher sonst kann der Berliner Extradienst erfahren, was doch nur noch im
Geheimpapier der MfS-Hauptverwaltung V steht, und 1967 sein Redakteur Hannes
Schwenger den Westberlinern in einem Artikel über die Tarantel mitteilt: "stand
fest, daß Bär-Wenzel im Dritten Reich bereits journalistisch tätig war (nach
eigener Angabe als Karikaturenzeichner) und dabei bereits mit
antikommunistischer Propaganda vertraut war. Doch erst jetzt erfährt man aus
Ostberlin, daß Wenzel Chefredakteur einer Zeitung 'Australischer Beobachter'
war."
Schulz-Heidorf ergießt sich in Spott darüber, dass ihm bis heute kein "Australischer Beobachter" bekannt sei. Dem mag so sein, oder auch nicht so sein. Am Rande vermerkt. Im Falle der Zeugen Jehovas ist sehr wohl bekannt, dass es in der Nazizeit einen Presseartikel über sie gab, der in einem Blatt namens "Ostasiatischer Beobachter" erschien. Und selbiger ist sehr wohl nachweisbar: In der Deutschen Bücherei zu Leipzig.
Ein spezieller Punkt sei noch aus den
Ausführungen von Schulz-Heidorf zitiert. Er schreibt:
"Druckauflagen, Gehälter der zwei Dutzend Festangestellten die Honorare der
freien Mitarbeiter des Verlags lassen ahnen, welche Millionenbeiträge der
'Tarantel'
von ihrem anonymen Geldgeber in den 18 Jahren der Kooperation
zugeflossen sind.
Die einzigen Partner in der Geschäftsführung, die darüber
wohl verbindlich Auskunft geben konnten, haben das ihnen auferlegte
Schweigelübde gewahrt.
Eine Panne, die dieses Dunkel nicht erhellt, wohl aber die Großzügigkeit der
Geldgeber unterstreicht, ereignet sich Anfang März 1951. In der Bär'schen
Wohnung
wird während ihrer Abwesenheit eingebrochen. Die Täter erbeuten rund
zehntausend Mark, die für die Druckereikosten bereitliegen. Das Polizeiprotokoll
genügt: der Betrag wird umgehend ersetzt.
Mir, und sicher ebenso den meisten unserer Mitarbeiter, ist es zunächst völlig
egal, wer das Unternehmen finanziert. Schon deshalb, weil rasch erkennbar ist,
daß offenkundig weder geheimdienstliche Projekte noch andere unjournalistische
Aufträge auf dem Programm der Geldgeber stehen. Satire, und darum ging es ja bei
der "Tarantel", böte sich für geheimdienstliche Aufgaben auch kaum als
geeignetes Agentenmedium an.
Natürlich begreifen wir anderen bald, daß unsere
Subventionen aus den USA kommen: für uns so akzeptabel wie ein Marshallplan
"
(S. 90-92).
Zusammenfassender Kommentar. Auch Schulz-Heidorf bricht in der Finanzierungsfrage, letztendlich nicht das "auferlegte Schweigegelübde". Es wird daher wohl auch erst gebrochen werden können, wenn die Akten der CIA und ähnlicher "Dienste" dereinst auch einmal via einer "Gauckbehörde" auf dem offenen Markt gelangen. Die politische Konstellation ist so, um diese Forderung als in den Bereich des Utopischen anzusehen.
Die Selbstvernichtung ihres Archivs spricht zudem eine beredte Sprache. Wäre alles mit "rechten Dingen" zugegangen, wäre es normalerweise eine Pflichtaufgabe gewesen, bei Verlagsauflösung das "Tarantel"archiv dem Bundesarchiv oder ähnlichem zu übereignen. Das ist bewusst nicht geschehen. Schulz-Heidorf lokalisiert die Geldgeber in den USA. Im Klartext. Auch die "Tarantel" war eine USA-gesteuerte Zersetzungsmaßnahme gegen den verhassten Osten. Solche verdeckte Maßnahmen unter USA-Ägide gab es noch ein paar mehr.
Heute haben einige einen "Starrkrampf" beim erheben des erhobenen Zeigefingers. Sie verweisen darauf, dass auf östlicher Seite beispielsweise die "Christliche Verantwortung" auch solch eine verdeckte Maßnahme war. Sie sollten nicht vergessen, wenn sich der Krampf in ihrem erhobenen Zeigefinger mal etwas lockert, selbigen auch auf sich selbst zu richten!