Kommentare zu den eingescannten CV-Ausgaben
CV 132
Aus einem in dieser Nummer abgedruckten
Erfahrungsbericht:
"Wirklich erschrocken war ich, als ich dann die Frau des Bruders, der
mich den Zeugen Jehovas näherbrachte, kennenlernte. Mit ihr konnte man sich nicht
unterhalten, nicht diskutieren. Mit fanatischem Gekreisch hämmerte sie sofort los:
'Nur Jehova hat recht. Nur die
Brüder in der WTG haben recht. Alle Menschen, die Satan angehören, sind verdammt und
werden vernichtet werden. Wer nicht für uns ist, ist ein Freund der Welt und des Teufels.
Diese Leute kann man nicht bedauern. Sie sind ja selbst schuld, wenn sie elend krepieren.'
So erlebte ich die Kehrseite der
Medaille zum erstenmal und es dauerte lange bis ich mich damit abgefunden hatte, daß es
wohl überall solche Fanatiker gibt. Auf den Gedanken, daß ein solches Verhalten auch
Angst und Abwehr sein könnte, weil man nicht sicher ist, ob das, was man vertritt,
wirklich richtig ist, kam ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht."
Kritisch zu dieser
CV-Ausgabe ist insbesondere ihr Abdruck (offenbar selbstfabrizierter) sogenannter
"Leserbriefe" zu werten. Einer dieser Art vergisst Kübel voll Krokodilstränen,
über den Fall des von der Stasi verhafteten Heilpraktikers mit Zeugen Jehovas
Hintergrund, Albin K. Ihm wird Vergehen gegen die Steuergesetzgebung der DDR vorgehalten.
Nun mag der K. durchaus vom "Stamme nimm" gewesen sein. Das sind andere auch,
und keinesfalls "nur" Zeugen Jehovas. Entscheidend ist jedoch, dass dies ein
gesuchter, ja geradezu fabrizierter Vorwand war, um letztendlich gegen die Zeugen Jehovas
vorgehen zu können. Das ist zwischenzeitlich aus den Stasiakten eindeutig belegt.
Wörtlich heisst es in der diesbezüglichen Stasiakte dazu:
"Diese Delikte der allgemeinen
Kriminalität sollen den Vorwand bilden, um ohne gegen die Sekte ZJ selbst vorzugehen, den
konspirativen Stützpunkt der illegalen Sekte ZJ zu liquidieren, ihre Konspiration und
Tätigkeit zu verunsichern
"
Man vergleiche dazu
Heilpraktikerszene
CV Sonderdienst Nr. 1
CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
MONATSSCHRIFT DER STUDIENGRUPPE CHRISTLICHE VERANTWORTUNG
BEGRÜNDET 1959 VON WILLY MÜLLER, GD, GERA/THÜR, DDR
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Nr. 132 GERA 1980
Christliche Verantwortung 1980Teil II
A 7164/80 V 7 1 1896 KO