CV CHRISTLICHE VERANTWORTUNG

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SONDERDIENST NR. 1

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Liebe Brüder und Schwestern!

… "Wie lange schweigt Ihr noch zu K … ?" .. "Warum konnte K. … solange die Zeugen schädigen?" … "Was hat 'Christliche Verantwortung' zum Fall K. … zu sagen? Oder glaubt Ihr, es wäre kein Fall?" … Briefe und Anfragen erreichen uns seit Wochen. Wir meinen, daß es zur christlichen Verantwortung gehört, alles gründlich zu prüfen. Indessen hat die Zeitung "Volkswacht" über den Prozeß berichtet, auch in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom 18.4.80 erschien eine Notiz. Wir haben geprüft und mit vielen gesprochen. Hier nun unsere erste ausführliche Information:

Ein "bescheidener" Betrüger oder

Was man mir in die Tasche schob

Notizen und Meinungen zu den Praktiken des Heilpraktikers Albin K. …

"Geh' doch zu Bruder Albin dem Heilpraktiker. Er wohnt in der Nähe von Schleiz und hat mit Jehovas Hilfe schon vielen Kranken geholfen!" - "So wurde von vielen für Bruder Albin geworben", erinnert sich ein Bruder im Gespräch und erzählt dann:

"Er macht einen recht sympathischen Eindruck auf mich, als ich ihn das erstemal in seiner Praxis aufsuchte. Geduldig hörte er mich an, untersuchte meine Augen, gab mir einen Becher Medizin zu trinken. An die Praxis erinnere ich mich noch gut. Da sah es gar nicht so aus, wie man es sonst von einem Arzt gewöhnt ist. Bei Bruder Albin wirkte nicht alles hygienisch und ordentlich. Ob Unsauberkeit zu seiner Behandlungsmethode gehörte? Geholfen hat er mir nicht. Ich war fünfmal dort, habe fast 60.-M. an Fahrgeld verbraucht und jedesmal zwischen 10. und 15.-M bezahlt. Nun las ich in der Zeitung von dieser Steuergeschichte. Das hat mich sehr getroffen, daß ein Bruder seine Brüder und Schwestern betrügt, daß er sich ein gutes Leben macht, indem er andere übers Ohr haut." …

In der Tat, dem Bruder war die Betroffenheit anzumerken, als er CV das erzählte.

In der Zeitung "Volkswacht vom 15. 4.80 fanden wir den Gerichtsartikel, der von "gerechter Bestrafung für zügellose Gewinnsucht" spricht. Wir befaßten uns mit den nun "vor der Welt offenbar gewordenen" Verfehlungen und standen zornig und erschüttert vor einem kaum noch zu überblickenden Berg von Anklagen und Vorwürfen.

Viele Jahre hat Albin K. praktiziert, teilweise in seinem Haus in der Nähe von Schleiz, teilweise in seiner 'Praxis' im Kreis Jüterbog. Hunderte, ja Tausende hilfesuchende Patienten, kamen zu ihm. Sicher hat er vielen geholfen, gesund zu werden oder sich etwas besser zu fühlen. Manche Patienten sprechen davon, daß er sich psychologisch gut auf sie einstellte. Das ist ja bei Heilpraktikern eine allgemein übliche Methode, zuweilen eben erfolgreich, wo die Voraussetzungen gegeben sind.

Doch wie groß ist die Zahl derer, die mit Hoffnungen kamen und keine Hilfe fanden, denen nur geholfen wurde, ihren Geldbeutel zu erleichtern? Das Gericht war offensichtlich sehr großzügig und hat nur die Jahre 1974 bis 1978 zugrunde gelegt. Es kam auf eine Steuerschuld von 125 586 Mark, die entstand, weil Albin K. in der Steuererklärung jeweils nur eine von ihm selbst festgesetzte Summe angab, die sich in den Jahren kaum veränderte. Hatte er bei seinen Einnahmen diesen Betrag jeden Monat erreicht, so behandelte er 'kostenlos', das heißt, er verlangte kein Honorar, lehnte aber Trinkgelder nicht ab, Trinkgelder, die in der Regel höher lagen als die üblichen Honorare, die er für die Pülverchen und Tränke verlangte. So waren die Einnahmen vielfach höher als die versteuerten Beträge. Albin K. fand diese Praktiken richtig. Er betonte, daß er immer "dem Cäsar gegeben habe, was des Cäsars sei" und daß er als Zeuge Jehovas sich immer an den Glauben gehalten habe. Schockiert fragt da wohl jeder, ob es ein Grundsatz der Bibel ist, über Jahre horrende Summen einzustreichen, die Patienten zu schröpfen und in lange Behandlungen zu verwickeln, um möglichst viel zu verdienen. Albin K., der als langjähriger Zeuge Jehovas bekannt war und als glaubensstark galt, schien das alles als normal zu finden, aber ganz anders reagierten die Betroffenen, als diese üblen Machenschaften bekannt wurden. Wir können nicht alle Briefe, die von der Geldschneiderei, dem Schmutz im Behandlungszimmer, dem komfortablen Haus bei Schleiz u. a. m. berichten, veröffentlichen. Einige Zitate sollen genügen und selbst bei diesen Beispielen bleibt einem vor soviel Egoismus und Rücksichtslosigkeit der Verstand fast stehen.

Da schreibt Schwester B.:

"Jetzt hörte ich von einer Schwester im Vogtland, daß man den Heilpraktiker K. bei Schleiz eingesperrt hat. Sie glauben gar nicht, wie mich das freut. Er gab sich zwar als Bruder aus, mir als Rentnerin nahm er trotzdem für jeden Besuch 15,- Mark ab und der Glaube an die versprochene Besserung meines Leidens (leberkrank) hat auch nur ihn reich gemacht. … Er sagte immer, ein Teil des Geldes käme den Brüdern und Schwestern zugute. Aber Jehova läßt sich nicht auf die Dauer betrügen. Mir scheinen jetzt viele Wahrheiten aus CV, die ich bisher bezweifelte, richtig zu sein. Wenn uns K. betrogen hat, warum soll uns nicht auch die WTG betrügen?"…

Eine von vielen. Und da ist ja nicht nur die Gesetzesverletzung, nicht nur die persönliche Bereicherung, da ist vor allem die Frage zu stellen: Was für eine Organisation ist das, die über Jahre und Jahrzehnte nicht merkt - oder nicht merken will? - daß ein als verdienstvoll angesehener Bruder sich gesundstößt. Keiner hat den Wohlstand, die teueren Anschaffungen bemerkt? Wie kann so etwas mit dem Gerede der WTG von der Ehrlichkeit und Wahrheitsliebe der Zeugen übereinstimmen. Ja, es scheint nur Gerede zu sein. Und der Sturz des Albin K. ist ja auch nicht der erste und sicher nicht der letzte kriminelle Fall der sich so moralisch und glaubensfest gebärdenden WTG. Hat wirklich keiner der Verantwortlichen der WTG, keiner der Ältesten hier etwas von dem Betrug an tausenden und abertausenden gemerkt. Viele haben es gewußt. Hier ein weiterer Brief:

Liebe Brüder!

Ich grüße Euch herzlich und möchte nicht versäumen, meine Wertschätzung gegenüber Eurer Arbeit mit "CV" zum Ausdruck zu bringen. Es sind üble Dinge, die mich bewegen, Euch zu schreiben… Unter uns Zeugen ist hier einige Unruhe ausgebrochen. Es tut uns doch sehr weh, daß Bruder K… diese Verbrechen auf sich geladen hat. Er hat auf unsere Kosten gelebt und unser Geld in einem Umfang angenommen, der völlig unserem Glauben widerspricht… alle haben vorher gewußt, daß Bruder K. den Staat betrügt und einige haben sich die Hände gerieben, weil ein Zeuge soviel "Kriegslist" besaß. Nun hat er seinen Lohn. Jehova schaut eben bei solchen Dingen nicht zu, denn er mag nicht Habgier und Raffsucht. …Wir haben hier einmal nachgerechnet, es sind ja noch viel mehr "Steuerschulden", die er erwirtschaftet hat. Weiter soll bei unserem Bruder K. auch der Schmutz geherrscht haben. Bei einer Durchsuchung des Hauses waren Leute aus dem Ort, wohl als Zeugen des Staatsanwaltes, dabei. Die haben gesagt, man könne sich den Dreck nicht vorstellen, der da vorgefunden wurde. In einem Regal wurden dabei über 30 000.-M gefunden - einfach so zwischen alten Arzneiflaschen - man hatte es ja! Ich verstehe nicht, wie die Gesellschaft in Wiesbaden so ruhig sein kann! …Ich glaube, die Strafe und die Rückzahlung sind für Bruder K. eine Kleinigkeit, Er hat Häuser an der CSSR-Grenze, die er verdeckt gekauft hat. Das ist alles bares Geld. Der lacht uns alle aus…

Ja, es ist wirklich abstoßend und erschreckend, von solchen Verhaltensweisen zu erfahren. Warum schweigt Wiesbaden dazu? Was für ein Spiel wird da getrieben?. Hat Albin K. nicht nur für sich abkassiert, sondern illegal auch Geld nach Wiesbaden befördert. Sollte er das vielleicht sogar? Hat er gleich dabei die Gelegenheit genutzt und alles in die eigene Tasche geschoben? Wie lesen wir in der Schrift: "Doch wenn ihr so gegen eure Brüder sündigt und ihr Gewissen, das schwach ist, verletzt, sündigt ihr gegen Christus." (1. Kor. 8:12). Von Gewissen kann man bei Albin K. nicht sprechen. Aber hat eine Gesellschaft, die all das zuläßt, ein Gewissen?

Wir überlassen es euch, liebe Brüder und Schwestern, zu prüfen, zu urteilen und zu entscheiden! Alle Post, die wir erhielten, zeigt, wie ernst das alles genommen wird. Da schreiben verantwortungsbewußte Brüder:

" … Er hat viele betrogen. Brüder, die wir kennen, haben gesagt, daß es sich keiner traut, ihm die Gemeinschaft zu entziehen. Doch man soll die Böcke in den Abgrund stoßen. Der übelriechende Bock K. kann nur noch in den symbolischen Abgrund gestoßen werden...."

Liebe Brüder und Schwestern!

Wir haben Euch nur einen kleinen Ausschnitt von dem gegeben, was uns über Bruder' K.... erreichte. Wir werden diese Dinge weiterverfolgen und weiter darüber berichten. Wir bitten die, die zu den Betrogenen gehören, schreibt uns! Wir fragen an dieser Stelle die Verantwortlichen: "Was gedenkt Ihr zu tun?" Und wir fragen: "Ist dieser Albin K. der einzige, der betrügt, hintergeht, der sich bereichert?" - "CV" wird sich gemäß 2. Kor. 13:8 auch weiter für die Wahrheit einsetzen.

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