Annotationen zu den Zeugen Jehovas

Stefan T...

Da gab es vor einiger Zeit mal eine ziemlich aufgeregte Diskussion. Herr Dr. Wolf-Ekkehard Lönnig, beruflich am Max Planck-Institut für Züchtungsforschung tätig, und in Personalunion zugleich auch Zeuge Jehovas, sah sich von einigen Kritikern unliebsam bedrängt. Seine Kritiker (aus Biologenkreisen) konnten gar erreichen, dass Lönnig'sche Webseiten auf der Instituts-Homepage seines Arbeitgebers, zeitweilig gesperrt waren. Wie es aussieht ist diese Sperre wohl zwischenzeitlich wieder aufgehoben. Wer da will, kann sich also mit den Ausführungen von Herrn Lönnig, via Internet, auch im Detail vertraut machen. Mir persönlich ist die Zeit dafür zu schade. Eine Meinung zu Herrn Lönnig habe ich bereits dergestalt, dass er auch Spiritus rector zweier Videos des in aktiver Geschäftsbeziehung zu den Zeugen Jehovas stehenden Filmemacher Poppenberg ist.

Eine Stellungnahme dazu meinerseits habe ich bereits abgegeben. Insbesondere bin ich nicht damit einverstanden, wie selektiv das Duo Lönnig/Poppenberg die Rolle von Ernst Haeckel wertet. Ein Name, der immer wieder im Zusammenhang mit der Evolutionstheorie in den Mund genommen wird.

Siehe dazu auch: Poppenberg

Sowie auch: ForumsarchivA38

Szenenwechsel. Wer schon etwas länger das Internet nutzt; weiss auch. Da gab es auch mal eine ganze Reihe von Webseiten, die von Zeugen Jehovas gestaltet wurde. Dann kam eines Tages der berüchtigte WTG-Ukas, zur Durchsetzung ihres Alleinvertretungsanspruches; dass diese Webseiten doch "überflüssig" seien. Und man hat zu registrieren. Etliche vormalige Webseitenbetreiber sind danach "eingeknickt", haben ihren "Laden dicht gemacht"; oder sich auf unverfängliches außerhalb der Zeugen Jehovas reduziert.

Zwar gibt es auch heute noch von Zeugen Jehovas betriebene Webseiten, aber ihre eigentliche Blütezeit gehört der Vergangenheit mittlerweile an.

Eine der damaligen, heute nicht mehr im Netz befindlichen Webseiten nannte sich schlicht und einfach "Stefans Homepage". Ihre URL war: http://www.sachsen-info.de/stab/

Nun gibt es zwar ein Webseitenarchiv, wo man einen Teil solcher verschollener Webseiten noch heute erreichen kann. Aber in der Regel doch nicht wirklich "vollständig". Gewisse unwiederbringliche Lücken sind schon zu registrieren. Das trifft auch auf den Fall "Stefans Homepage" zu.

Schon wie diese Webseite noch aktiv war, fiel auf, dass in ihr auch Naturwissenschaftlichen Themen, etwa auch der Evolutionstheorie ein verhältnisssmäßig breiter Raum eingeräumt war. Unter anderem hatte der Webseitenbetreiber auch einen Link zu einer Seite des eingangs genannten Herrn Lönnig in diesem Kontext geschaltet.

Man vergleiche mal:

http://web.archive.org/web/19990822002059/http://www.sachsen-info.de/stab/

http://web.archive.org/web/19991009051057/www.sachsen-info.de/stab/tA/st_A.html

Seine Nähe zu den Zeugen Jehovas dokumentierte der Webseitenbetreiber unter anderem auch durch positive Rezeption des WTG-Buches "Die Suche der Menschheit nach Gott". Siehe dazu:

http://web.archive.org/web/19991001171731/www.sachsen-info.de/stab/t4/st_4_8.html

Es gibt noch mehr Belege für sein Zeugen Jehovas-Engagement.

So hatte er seinerzeit auch "Ergebnisse einer Sozialstudie (1994) der Zeugen Jehovas" publiziert.

Auch Zeugen Jehovas spezifischen Detailfragen widmete er sich. So den "Differenzen der Chronologie Russells und der Chronologie der Zeugen Jehovas 1968" und anderes mehr.

Wie gesagt, auch naturwissenschaftliche Themen fanden sich bei ihm breit dargestellt.

Offen bleibt noch immer: Wer war nun der Betreiber dieser Webseite?

Nun es gibt im Internet sehr wohl diesbezügliche Anhaltspunkte. Betreibt er auch keine eigene Webseite mehr, so hat er sich doch auch in späteren Jahren noch im Internet zu Wort gemeldet; spezifisch naturwissenschaftlich orientiert. Ein solcher Anlass bot sich für ihn offenbar auch im Zusammenhang mit der Lönnig-Kontroverse.

Auch wenn es letztendlich bis auf weiteres eine Hypothese bleibt, meine ich aufgrund der im Internet vorhandenen Hinweise, den Betreiber der vorgenannten Webseite als

Herr Stefan T... aus ... D... lokalisieren zu können.

Herr T... meldete sich beispielsweise am 12. 06. 2003 im Internet mit einem Beitrag zu Wort, dem er den Titel gab:

Benötigt die Evolutionstheorie wirklich das geozentrische Weltbild?
Die Methodik in der Disskussion ID kontra Evolutionstheorie
(Beitrag zur Debatte "Evolution versus Kreation" auf <http://www.vdbiol.de/debatten/evolution>)

Und zu registrieren ist auch, dass er darauf auch eine als Widerspruch zu wertende Antwort darauf erhielt.

In dieser Widerspruchs-Antwort liest man:

Der Webfehler in der Intelligent-Design-Theorie

Kritische Anmerkungen zu ID sowie zu Stefan T...s Diskussionsbeitrag

Martin Neukamm <mailto:Martin.Neukamm@ch.tum.de>, Garching, 25.06.03

2. Einige kritische Anmerkungen zu meinem Vorredner

Stefan T... philosophiert in seinem jüngsten Diskussionsbeitrag <http://www.vdbiol.de/debatten/evolution/t...htm> über das vermeintlich "geozentrische Weltbild" der Evolutionstheorie. Dabei wird der Schöpfungsgedanke mit dem revolutionären heliozentrischen, die Evolutionstheorie dagegen mit dem im Mittelalter dogmatisch verteidigten geozentrischen Planetensystem in Zusammenhang gebracht. Diese Vergleiche zeigen meines Erachtens jedoch nur, daß T... den wissenschaftsphilosophischen Hintergrund seiner Argumentation nicht verstanden hat. Dies macht beispielsweise der folgende Kommentar deutlich:

"Die Wissenschaftler (T... meint damit wohl die Schöpfungsgeschichtler) arbeiten demnach mit erweiterten Hypothesen, die kompatibel mit allen anderen Wissenschaften sind. Mit ihren mutigen Aussagen wagen sie sich gleichsam [mit] Kopernikus aus dem "geozentrischen" Doktrinismus der von Evolutionsforschern definierten Prinzipien." Und weiter unten heißt es da:

"Solange die Wissenschaft keine Beweise für die absolutistische Prämisse des Naturalismus hat, ist die gegenwärtige Evolutionstheorie unbedingt als unbewiesen und unvollständig zu betrachten. Im Zusammenhang mit den alternativen Hypothesen der Schöpfungsforscher gleicht die 'geozentrisch orientierte' Evolutionstheorie eher eine Sammlung von Spekulationen, darüber wie an dem Ort A das Leben begonnen haben könnte (…)"

Was bei diesen Ausführungen stillschweigend unter den Tisch fällt ist der Umstand, daß KOPERNIKUS und GALILEI zur Begründung ihres heliozentrischen Weltbildes genau dieselbe Methodologie verwendet hatten, wie die Evolutionsbiologen:

Das eigentlich revolutionäre Moment an dem neuen Planetenmodell gründet ja in dem Umstand, daß erstmals eine empirisch nicht erfahrbare Hypothese (nämlich die These von der Zentralposition der Sonne im Planetensystem) in die Theorie eingeführt wurde, obgleich sie der "Erfahrungstatsache", daß sich die Sonne um die Erde dreht, rundweg widerspricht. GALILEI erkannte nämlich, daß der bloße Augenschein keine wissenschaftliche Theorie begründen oder rechtfertigen kann, denn der Sinn von Naturwissenschaft besteht ja gerade darin, die naive Beobachtung unter Rückgriff auf grundsätzlich unbeobachtbare Dinge und Prozesse verstehbar zu machen. Dies hat nun zur Konsequenz, daß sein Modell durch keine experimentellen Untersuchungen oder Beobachtungstatsachen bewiesen werden konnte. Das heißt, alle Beobachtungen konnten und können gleichsam immer nur unter Voraussetzung (!) der spekulativen Theorie interpretiert werden.

Doch T... moniert den Gebrauch eben dieser Methodologie immer nur dann, wenn es gerade um die Evolutionstheorie geht. Was bei KOPERNIKUS beispielsweise noch "mutige" und "wissenschaftlich wahre" Aussagen sind, das nennt man jetzt plötzlich eine "unbewiesene Sammlung von Spekulationen". Und die "erweiterten, mit anderen Wissenschaften kompatiblen Hypothesen" werden im Falle der Evolutionstheorie flugs zu "dogmatisch verteidigten Epizykeln". Offenbar wurde nicht begriffen, daß man mit derselben Kritik problemlos auch dem heliozentrischen Weltbild (oder einer beliebig anderen wissenschaftlichen Theorie) an den Karren fahren könnte.

Wo, so ist zu fragen, sind denn die felsenfesten und experimentell reproduzierbaren Beweise, die T... einerseits dazu veranlaßt die Theorie von Sonnensystem für "wahr" zu halten und andererseits die Evolutionstheorie zu einer "metaphysischen Spekulation" abzustempeln? Hatten GALILEI und KOPERNIKUS wirklich überzeugendere Beweise auf der Hand als die Evolutionsbiologen? Das ist nicht der Fall, denn jedem Wissenschaftler ist von vorn herein klar, daß die populäre Beweisterminologie in der Wissenschaft keine Anwendung finden kann. Theoriefreie Beobachtungen (bar jeder Spekulation und Interpretation) bleiben in aller Regel unverstanden und nutzlos. T...s Ablehnung der Evolutionslehre läßt sich daher weder methodisch begründen noch anhand des heliozentrischen Weltbildes rechtfertigen, wodurch die ganze Argumentation widersprüchlich wird und eine dogmatische Note bekommt.

Nicht anders ergeht es ihm mit seiner nächsten Feststellung:

"Die Notwendigkeit für neue Fragestellungen könnten die Evolutionswissenschaftler am besten erläutern, weil es in ihrer Theorie eine große Zahl von nicht erklärbaren Annahmen (Hervorhebung von mir) gibt. Diese werden von ihnen so behandelt, wie Ptolemäus es tat, wenn seine Voraussagen nicht genau waren; es werden "Epizyklen" noch und noch aufgesetzt, bis die Aussagen einigermaßen passend erscheinen. Die Sackgasse, in der die Evolutionstheorie steckt, ist der eigentliche Grund, für die Notwendigkeit neuer Fragestellungen…"

Ironischerweise hatte gerade auch GALILEI so sehr mit scheinbar "nicht erklärbaren Annahmen" zu kämpfen, daß seine Theorie (zunächst) gegenüber dem traditionellen Modell hoffnungslos ins Hintertreffen geriet. Die Tatsache etwa, daß die die Sonne umkreisende Erde den Mond nicht zurückläßt, daß sich ein von einem Turm fallender Stein nicht vom Fuße des Turm entfernt und daß man keine Sternparallaxe nachweisen konnte, waren ernsthafte "Falsifikationen" des neuen Weltbildes, die GALILEI mit allerlei Hilfshypothesen, Gedankenbrücken und rhetorischer Überzeugungskraft überbrücken mußte. Erst NEWTON konnte GALILEIs Thesen mechanismisch abstützen und der neuen Theorie zum Durchbruch verhelfen, womit wieder deutlich wird, daß T... das alte "Lückenbüßer-Argument" bedient, mit dessen Hilfe wir nicht einmal über das geozentrische Weltbild hinausgelangt wären.

Man fragt sich wieder, was sich T... wohl dabei gedacht haben mag, als er ausgerechnet KOPERNIKUS gegen die in der Wissenschaft übliche Methode zur Einführung von Stützhypothesen (die er mit Epizyklen vergleicht) hat Pate stehen lassen. Hätten sich KOPERNIKUS und GALILEI jemals durchgesetzt, wenn sie sich von derlei Einwänden ins Boxhorn hätten jagen lassen?

Die Ptolemäische Vorstellung vom Planetensystem mußte letztlich deshalb scheitern, weil sie sich zu sehr an der unbefleckten Erfahrung orientiert hatte und mit Hypothesen (Epizykeln) angereichert wurde, die uns keine über die triviale Beobachtung hinausgehenden, "tieferen" Erklärungen darbieten konnten sondern nur dem Zwecke dienlich waren, die nackte "Beobachtungstatsachen" zu wahren. Das ist bei GALILEIs und DARWINs Theorien ganz gewiß nicht der Fall. Daß hier aber deutliche Parallelen zwischen dem Ptolemäischen Weltmodell und den Schöpfungstheorien bestehen, ist kaum übersehbar, betonen doch auch die "Schöpfungsgeschichtler" gerne die Kompatibilität ihrer Modelle mit der vermeintlichen "Erfahrungstatsache der Typenkonstanz" (von den weltanschaulichen Parallelen einmal ganz zu schweigen).

Gequält wirkt auch der Versuch, ausgerechnet die Evolutionstheorie, die mit vollem Recht als die vorerst letzte Kränkung des anthropozentrischen Selbstverständnisses verstanden (und daher gemeinsam mit GALILEIs revolutionärer Theorie im Munde geführt) wird, als "geozentrisch-wissenschaftsfeindlich" und die seit Jahrhunderten wissenschaftsrevisionistisch in Erscheinung tretenden, anthropozentrischen Schöpfungslehren wiederum als "revolutionär" abzustempeln.

Die Theorien zur Entstehung des Lebens (die T... übrigens mit Evolutionstheorien verwechselt), sind auch nicht geozentrisch geprägt, wie behauptet wird. Die natürliche Entstehung von Leben wird ja nicht als etwas rein spezifisch Irdisches, sondern als eine Konsequenz der Urchemie, gewissermaßen als ein kosmischer Imperativ gesehen, dessen Wirkung keineswegs auf die Erde beschränkt bleiben muß. Die These lautet mit anderen Worten: Wo immer Bedingungen herrschen, unter welchen sich Leben etablieren kann, wird es zwangsläufig entstehen (daß dies natürlich auch für die Erde gilt, ist trivial und hat mit "Geozentrismus" nicht zu tun).

Und schließlich wird auch der Status der "Intelligent-Design-" und Evolutionstheorie nicht, wie T... glaubt, von der Frage berührt, ob es dem Menschen als "intelligent handelndes Wesen" möglich ist, Leben in andere Regionen des Kosmos zu "exportieren", denn die Evolutionskontroverse dreht sich ja ausschließlich um die Frage, ob es Wesenheiten gibt, deren Handeln nicht an innerweltliche (kosmische) Naturgesetze gebunden ist. Da sich die Menschen zweifelsohne den Naturgesetzen "fügen" müssen, ist dies für die hier zur Debatte stehende Evolutionsdiskussion ohne Belang.

Kurzum, die Auseinandersetzung findet auf einer ganz anderen, nämlich auf der metatheoretischen Ebene statt, es geht um "Naturalismus versus Supernaturalismus", wobei hinreichend deutlich gemacht wurde, daß es nicht um die "ontologische Wahrheit", sondern um die methodologischen Prinzipien der Wissenschaft geht, welche eine naturalistische Ontologie erzwingen.

Wer jedoch, wie T..., auf den metatheoretischen Zusammenhang zwischen Naturalismus, Prüfbarkeit und Erklärungskraft wissenschaftlicher Hypothesen und Theorien überhaupt nicht erst eingeht, sondern statt dessen ohne methodologische Begründung einfach behauptet, daß andere (supernaturalistische) Fragestellungen in der Wissenschaft "notwendig" seien (wie sollte eine solche Wissenschaft überhaupt funktionieren, was sollte sie erklären?); wer darüber hinaus von "Wahrheiten", "falschen Theorien" und "Tatsachen" redet, ohne die erwähnten methodologischen Prinzipien zu akzeptieren, anhand derer diese (heuristischen!) Begriffe überhaupt erst festgemacht werden können, der entzieht sich von vorn herein jedem rationalen Diskurs.

http://www.vdbiol.de/debatten/evolution/neukamm5.html

Weshalb diese doch schon als langatmig zu wertenden Ausführungen? Wohin soll die Argumentatationslinie denn letztendlich hinführen?

Ich kann verstehen, dass bei etlichen solche Fragen auftauchen. Leider kann ich es diesmal nicht "kurz machen". Ich muss schon um etwas Geduld angesichts dieser Langatmigkeit bitten.

Erneuter Szenenwechsel.

Da gab es im Internet auch eine beachtenswerte Webseite, die nannte sich:

Informationsdienst gegen Rechtsextremismus. Ihre Betreiberin hat jene Seite später wieder aus dem Netz genommen, und auch ihr Aufrufung via Webarchiv gesperrt (was dann ja wohl ein vieldeutig zu benennender Umstand ist). Jedenfalls konnte man zu der Zeit, wo es diese Seite noch gab  alphabetisch geordnet, eine Vielzahl von einschlägigen Informationen abrufen, die in dieser Konzentration wohl ihresgleichen suchten.

Schlug man dort beispielsweise den Buchstaben "N" auf, fand man auch Ausführungen über einen Herrn Claus Nordbruch. Liest man sie dann; nutzt man auch weitergehende Links dort; so erfährt man. Herr Nordbruch sei aus Deutschland nach Südafrika ausgewandert. Mehr noch er wird als eine Schlüsselfigur der dortigen Rechtsextremistenszene bewertet; die von ihrem "Rückzugsgebiet Südafrika" versucht weltweit "auszustrahlen".

Um sich über besagtem Herrn Nordburch zu informieren, ist man allerdings nicht auf jene nicht mehr existierende Webseite angewiesen. Da gibt es sicherlich auch noch andere Infomöglichkeiten.

://www.idgr.de/lexikon/bio/n/nordbruch-claus/nordbruch.html  (nicht mehr erreichbar).

http://www.nadir.org/nadir/periodika/jungle_world/_98/14/12c.htm

Es kommt noch "besser".

Herr Nordbruch hat offenbar ein weiteres Aktionsfeld für sich entdeckt.

In einem Posting vom 13. 04. 2003 stellte Rudolf Ladwig dazu fest:

Seit etlichen Jahren versuchen Rechtsextremisten immer wieder, sich an religionskritische Projekte dranzuhaengen bzw. ihre antisemitische Propaganda als vermeintliche Bibelkritik dort zu 'verkaufen' . Dies ist - da recht plump - fast immer voellig erfolglos. So wandert hier die eingehende Werbung fuer derlei in die Rundablage. Es ist aber dem Apartheitsbefuerworter Claus Nordbruch vor einigen Jahren gelungen, ueber Mittelsmaenner ein Buch mit dem Titel "Kreuzschmerzen" zu veroeffentlichen. <http://www.phi-presse.de/Buchclub/Angebote/xb1/x-kreuzschmerzen.htm> Darin sind unverdaechtige Texte und voelkische Texte nebeneinander. Die religionskritischen Autoren hatte man ueber die Ausrichtung der anderen Texte nicht informiert. Horst Herrmann hat laengst sein Vorwort empoert zurueckgezogen, dies ist aber rechtlich in Bezug auf den Verlagsort in Pretoria ohne Belang.

Offenbar versucht Herr Nordbruch genanntes Buch "Kreuzschmerzen" auch über ebay abzusetzen.

Da ich es nun mal gelesen habe, kann ich dazu nur sagen. Nicht "Kreuz" wohl aber "Magenschmerzen" kann man bei dessen Lektüre bekommen. Das äußert sich dann besonders auch in formal "beiläufigen" Anmerkungen. etwa wenn man auf Seite 38 lesen muss "Denn, steht nicht geschrieben im Talmut, Traktat Sanhedrin 69a: "Rabbi Jirmeja sagte: Mit drei Jahren und einem Tag kann eine weibliche Person durch Beischlaf angetraut werden"?

Dies erinnert mich doch wieder an meine persönliche Auseinandersetzung mit einem anderen der Sorte "Nachgeborener Ewiggestriger", den "L...".

Siehe dazu: /L....htm

Es sind da durchaus noch ein paar mehr solcher "Blüten" in diesem Buch nachweisbar; auf die näher einzugehen, allerdings zuviel, nicht verdiente Ehre, für die dortigen Autoren wäre.

Angemerkt sei noch.

Ab Seite 211, werden die dort versammelten Autoren dieser Anthologie mit ein paar biographischen Selbstbiographischen Anmerkungen, etwas näher vorgestellt. Einer der Autoren sagt da von sich aus:

"Nachdem ich in meiner vorigen Inkarnation noch nicht 17-jährig 1945 den Heldentod gefunden hatte (schuld daran war ein Oberleutnant Kunze, der einen Sturmlauf gegen eine feindliche Stellung befohlen hatte; vielleicht erinnert sich noch jemand daran), inkarnierte ich mich 1949 neu und wurde am 30. Juni in München als ältestes von drei Geschwistern geboren…"

Nach solcherart von Lektüre bin ich dann in der Tat "restlos bedient". Aber leider, ist damit das Thema dieses Buches noch nicht "abgehakt". Eine weitere dort vertretene Biographie muss noch erwähnt werden. Die eines 1948 in Dresden geborenen namens Stefan T.... Ja, man hat richtig gelesen. Auch Herr T... ist in diesem Buch mit vertreten. Und einige Schlüsselsätze sollen aus dieser Biographie auch noch zitiert werden:

"Der Autor (T...) , vertritt heute den Standpunkt, daß die Lehren des Christentums nichts mit den Lehren der Kirchen der Christenheit zu tun heben … etwa im Jahre 1964, begann er sich mit religiösen Fragen zu befassen. Ab dieser Zeit begann er im Selbststudium die Hebräische und Griechische Sprache zu erlernen [Einfügung: Russell lässt da wohl grüssen!], um die Bibel einer genauen Analyse zu unterziehen. Später vertiefte er seine Kenntnisse der Griechischen Sprache in einem Studienkurs. Schon während der beruflichen Ausbildungsjahre kamen Konfrontationen mit den staatlichen Einrichtungen der damaligen DDR auf ihn zu. Als er in dieser Zeit die Entscheidung traf, die vormilitärische Ausbildung abzulehnen, begann ein Leben unter staatlichen Einschränkungen und Druck … Da er den Militärdienst auf Grund seines christlichen Gewissens ablehnte, wurde er von einem Militärgericht zu achtzehn Monaten Freiheitsentzug verurteilt. … Nach seiner Freilassung befaßte er sich weiterhin mit dem Studium der Bibel und unterstützte die Evangelisierungstätigkeit der Zeugen Jehovas von Haus zu Haus …

So kam er zu seiner Einstellung, daß die offizielle Interpretation der Bibel durch die nominellen Kirchen eine Zweckinterpretation ist, die vorwiegend auf traditionelle Machtgier zurückzuführen ist. Insbesondere erkannte er, daß es keine einzige Gemeinsamkeit mit den Lehren der christlichen Zeugen Jehovas gibt. Sein Interesse galt zunehmend auch den naturwissenschaftlichen Interpretationen von Evolutionstheoretikern und Fragen zur Selbstorganisation der Materie. … Mehrmals wurde er von Mitarbeitern der Staatssicherheit der DDR vorgeladen und verhört. Nach der Übernahme der DDR in die alte Bundesrepublik war es ihm möglich durch Einsicht in seine Akten der Staatssicherheit, einige Fakten zu erfahren und zu verstehen, die bis dahin Vermutungen waren."

Soweit die Zitate aus den biographischen Anmerkungen.

Seinem eigentlichen Buchbeitrag gab er die Überschrift:

"Wer kein Kreuz hat, hat keine Kreuzschmerzen".

Schon einleitend äußert er darin:

"Die Geschichte der Religionen zeichnet ein Bild von Haß und Blutvergießen, woran meines Erachtens die Christenheit den größten Anteil hat."

Er leitet nach dieser Grundsatzthese dann wieder auf seine eigene Biographie um. Kommt erneut auch auf seine schon genannten Probleme in Sachen Wehrdienst usw. zu sprechen. Dabei stellt er besonders auf die These ab, die Großkirchen hätten in der Frage Religion und Krieg versagt.

Auch in Sachen Kreuz als christliches Symbol polemisiert er dann noch zum Abschluss seiner Ausführungen. Und auch an diesem Detail wird deutlich. Er bewegt sich völlig in den Gedankengängen der Zeugen Jehovas. Irgendwelche kritische Akzente, gegen letztere, sind in seinen Ausführungen nicht nachweisbar. Er muss also als nach wie vor als aktiver Zeuge Jehovas bewertet werden.

Das von Nordbruch herausgegebene Buch tritt explizit mit dem Anspruch auf kirchenkritisch zu sein. Laut Untertitel versammelt es "Standpunkte und Bekenntnisse von Heiden und Ketzern". Man ist ja mittlerweile von der WTG einiges gewöhnt. So ihre Geschäftsbeziehungen zu den Moon- und Scientology-Apologeten Y. und B. und andere mehr.

Also braucht man auch nicht verwundert zu sein, wenn sich da ein Zeuge Jehovas für ein Projekt mit zur Verfügung stellt, dass vorgibt an freidenkerische Traditionen anzuknüpfen. Sich dann aber in Natura als stark rechtslastig erweist.

Es sind schon sonderbare Koalitionen die man da zu registrieren hat!

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