Re: Seiwert und Co


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 24. Juni 2004 11:10:11:

Als Antwort auf: Re: Widerspruch ! geschrieben von Andreas am 24. Juni 2004 09:51:40:

Die gegenwärtige B...-Debatte ist nur ein Mosaiksteinchen im Gesamtbild.
Seiwert ist zusammen mit B... (beide waren in der seinerzeitigen Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages vertreten) schon aufgefallen wie jetzt B....
Tenor. Totalitarismus in kleinen Religionsgemeinschaften "Fehlanzeige". Die Opfer seien doch selber schuld, warum steigen sie nicht aus. Beleg dafür auch die deutsche Ausgabe des 1998 erschienenen Buches von Introvigene „Schluß mit den Sekten. Die Kontroverse über 'Sekten' und neue religiöse Bewegungen". Eingeleitet von Seiwert. Man vergleiche auch:

Parsimony.2633

Parsimony.1992

So kann nur einer reden, der jene Sektensozialisation nie am eigenen Leibe erfahren hat.

Sieht man sich "Religion - Staat - Gesellschaft" näher an, findet man in diesem "erlauchten" Kreis alle einschlägigen Sektentotalitarismusbagatellisierer wieder, einschließlich des Herrn Introvigene aus Italien, einschließlich des Herrn Singelenberg aus Holland. Letzterer unrühmlich in Erscheinung getreten durch seine Polemik gegen das Buch von Eimuth "Die Sekten-Kinder".
Lediglich die Frau Y... fehlt da noch. Das aber wohl auch nur deshalb, weil dem vernehmen nach Y. und B. sich gegenseitig „nicht grün" sind.

Zu Singelenberg muss man vielleicht aber noch die Einschränkung machen, dass er in der Sicht des WTG-Funktionär Wrobel wohl nicht WTG-linientreu genug ist; denn Wrobel höchstpersönlich polemisierte in einem in "Religion - Staat - Gesellschaft" veröffentlichten Beitrag gegen Singelenberg.

Eine Episode daraus. Singelenberg hatte unterstellt, die Praxis der Zeugen Jehovas kein Blut als Nahrungsmittel zu verwenden, sei erst 1945 eingeführt worden. Da ist er in der Tat unkorrekt. Ab 1945 wurde erst die Ausweitung auch auf die Ablehnung von Bluttransfusionen eingeführt. Man weiß beispielsweise aus dem KZ-Bericht von Buber-Neumann, dass die Ablehnung des Essens von Blutwurst schon Anfang der 1940er Jahre akut war. Insofern ist diese Korrektur des Singelenberg durch Wrobel in der Sache berechtigt. Es fragt sich allerdings, ob Wrobel dabei wirklich den angemessenen Ton gefunden hat.

In seinen Quellenbelegen verweist Wrobel dazu auch auf das Rutherford-Buch "Salvation" mit Seitenangabe. Die Mühe seine Seitenangabe auf die deutsche Ausgabe davon zu verifizieren; nämlich das 1939 bei der WTG-Bern erschienene Pedant unter dem Titel "Die Rettung" macht er sich indes nicht. Beide Seitenangaben differieren; deshalb wäre das schon angemessen gewesen.

In „Religion - Staat - Gesellschaft" als Autor mit vertreten war übrigens auch der inzwischen verstorbene Erwin K. Scheuch, der zusammen mit B... auch als Herausgeber des Sektenapologetischen Machwerkes „Die neuen Inquisitoren" bereits früher in Erscheinung getreten ist. Es verwundert überhaupt nicht, dass B... in einem seiner redaktionellen Einleitungen auch die Lanze für die Zeugen Jehovas bricht; insbesondere auch für deren KdöR-Anspruch. In diesem Zusammenhang mag abschließend noch aus einem Statement des Herrn Scheuch in „Religion - Staat - Gesellschaft" zitiert werden, das prägnant verdeutlicht, um was es in Wirklichkeit geht.
Scheuch schrieb:

„In Österreich und Deutschland bringt die staatliche Anerkennung als Kirche erhebliche finanzielle Vorteile. Diese beschränken sich keineswegs auf die Rechte, Kirchensteuern zu erhalten, sondern lassen auch viele Aktivitäten und Untergruppierungen der staatlich lizensierten Kirchen zu bevorzugten Empfängern staatlicher Leistungen werden. Würde eine religiöse Gruppierung wie die Zeugen Jehovas als Kirche anerkannt, so würde damit ein weiterer Konkurrent um öffentliche Mittel zugelassen."

Im übrigen wäre wie schon früher ausgeführt, noch anzumerken, dass in Frage kommende Heft von „Religion - Staat - Gesellschaft", zeichnet sich durch hochradige Einseitigkeit aus. Kein Scientology-Kritiker bekam dort auch nur die geringste Chance sich zu artikulieren.

Dies ist eine bewusste Entscheidung von B.... Den Kommentar dazu kann er den aktuellen zitierten Tageszeitungen entnehmen.

B... im Rückblick


ZurIndexseite