Kores

Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 09. August 2003 10:58:32:

Im Gimpelfang-Forum kann man jetzt folgende Ausführungen von "Kores" und eine entsprechende Entgegnung lesen:
"Manfred Gebhard in Annotationen zu Zeugen Jehovas:"Ich habe indes den Eindruck, dass die Leitung der Zeugen Jehovas aus diesen Vorgängen sehr wohl gelernt hat. Sie wird in der Tat die Vertuscher zukünftig verschärft zurückpfeifen, so solche Fälle ihr offenbar werden. Womit deutlich wird, das der künstlich hochgejubelte Ex-Zeuge Jehovas Bill Bowen, sich zwischenzeitlich zum "Sturm im Wasserglas" verflüchtigt hat. Sein "Marktwert" und der seiner Bejubler, wird zusehends geringer werden."

Sie irren, Herr Gebhard, sowohl was den vermuteten Wechsel der WTS zu anderen Strukturen als auch ihren vorhergesagten Mißerfolg Bowens anbetrifft. Im Gegensatz zu Gebhard, der die WTS-Führung teilweise verteidigt und ihre Gegner beschimpft, ist es Bowen gelungen, eine Bewegung auf die Beine zu stellen, die den WTS-Oberen das Fürchten lehrt. Im Gegensatz zu Gebhard, der jede noch so abscheuliche Handlung Usraels durch Hochziehen von geistigen und buchstäblichen Mauern unterstützt, ist es Bowen gelungen, eine Bewegung auf die Beine zu stellen, die die usraelische Diktatur in jeder Form, auch in der Verkleidung der WTS ablehnt. Wie mir Ex-WTS in den USA bestätigten sind diese auch durchaus an der politischen Gesamtlage interessiert, aber nicht in der Verteidigung Usraels, welche die Taten Stalins weit in den Schatten stellen, sondern an solchen antirassistischen Webseiten wie z.B. wwww.radioislam.net "

Drahbeck
09.8.2003
08:21:33
Über die „Breitenwirkung" von Bil Bowen mag man unterschiedlicher Meinung sein. Das sei zur Kenntnis genommen.
Bezüglich des auch offerierten „Radio Islam" nachfolgende Einschätzung:
Radiosender mit Nah-Radiofrequenz im Großraum Stockholm, Schweden. Die Radiolizenz wurde aufgrund eines schwedischen Kommunalprojektes erteilt, wie es unseren "Offenen Kanälen" entspricht. Radio Islam sendet auf der Frequenz 88 MHz, was in der Neonazi-Szene für "Heil Hitler" steht. Betreiber und Moderator ist Ahmed Rami, der als politischer Flüchtling aus Marokko nach Schweden kam und recht rasch seine vielseitigen propagandistischen Tätigkeiten auf dem weiten Feld der Holocaust-Leugnung aufnahm.

Das Radioprogramm von Rami ist wenig professionell, doch präsentiert sich Radio Islam umso professioneller auf seinen Webseiten.

Zunächst mit der Unterstützung des Schweizer Holocaust-Leugners Jürgen Graf gelang es Rami, eine Fülle geschichtsverfälschenden Materials in mehreren Sprachen anzubieten. Inzwischen findet sich das Material auch in vielen slawischen Sprachen. Dazu gibt es Hinweise auf Bezugsquellen für neonazistisches Material. Eine enge Kooperation besteht seit Jahren mit dem National Journal, das von dem Zirkel "Die Freunde im Ausland" (DFiA) herausgegeben wird. Dieser entstand aus Remers engstem Umfeld. Interviews führte Rami unter anderem mit Germar Rudolf, Robert Faurisson, Ernst Zündel, aber auch mit weniger bekannten rechtsextremen Aktivisten wie dem Deutsch-Amerikaner Manfred Koch.
Quellen:
Markus Zydra: Volksverhetzung aus dem Volksempfänger, Süddeutsche Zeitung 20.4.1997;
www.idgr.de/lexikon/stich/r/radioislam/radioislam.html

"Kores" unterstellt, die WTG-Führung würde "teilweise unterstützt" (ob die WTG das auch so sieht? Ich habe da mehr als Zweifel) und weiter :
"der (Angegriffene der) jede noch so abscheuliche Handlung Usraels durch Hochziehen von geistigen und buchstäblichen Mauern unterstützt."

Ich nehme mal an mit seiner etwas merkwürdigen Schreibweise "Urrael" meint er wohl Israel.
Mir scheint, dieser "Kores" ist nicht ganz auf dem aktuellen Stand.

Aber richtig ist, dass ich eine bestimmte Art von Argumentation in Sachen Israel ablehne.
Ein Beispiel dafür, ein entsprechendes Posting und die entsprechende Antwort darauf:

"Geschrieben von Jeff Greenhawk am 31. Oktober 2002 04:56:51:
Friedenbewegung in Israel wird brutal von der Regierung niedergeknüppelt.
Heil Sharon.
Sieg heil Sharon
Hier Jahwes neueste Kriege seit Anfang 1800.
Aber das geht schon seit Jahrtausenden laut Torah so!
Nachdem die UNO am 29.11.1947 die Teilung des ehemaligen britischen Mandatsgebietes Palaestina (britisch seit 1918, zuvor Randprovinz des Ottomanischen Imperiums) beschlossen hatte, zogen die Briten ab. Die juedische Bevoelkerung des ehem. Mandatsgebietes rief im ihr zugesprochenen Teil am 14.Mai 1948 den Staat Israel aus.

14. Mai 1948
Proklamation des Staates Israel. Der Staat Israel wird unabhängig und absorbiert in seinen ersten vier Jahren über 700.000 Immigranten.
14./15. Mai 1948
Arabische Armeen beginnen mit einem Angriff auf Israel den ersten arabischisraelischen Krieg (Unabhängigkeitskrieg).
11. Dezember 1948
UNResolution mit Bekräftigung des Rechts auf Rückkehr oder Wiedergutmachung für Palästinenser.
1950: Israel verabschiedet das Rückkehrergesetz, das das Recht eines jeden Juden auf Einwanderung nach Israel bestätigt.
29. Oktober bis 5. November 1956
SuezKrise.
1958/59
Palästinenser, darunter Yassir Arafat, gründen in Kuwait die Bewegung zur Befreiung Palästinas, Fatah.
28. Mai bis 2. Juni 1964
Tagung des Ersten Palästinensischen Nationalkongresses, Gründung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).
5. bis 10. Juni 1967
Sechs-Tage-Krieg. Bei Kriegsende ist Jerusalem zum erstenmal seit 2000 Jahren unter jüdischer Souveränität vereint.

1968 - 1970
Der Abnützungskrieg fordert einen hohen Preis, doch Israel trotzt der Herausforderung.
1970
In Jordanien entbrennen zwischen Jordaniern und Palästinensern bürgerkriegsartige Auseinandersetzungen, die mit einer Niederlage der Palästinenser enden (Schwarzer September).
6. bis 26. Oktober 1973
Israel ist mit seiner bisher stärksten Bedrohung konfrontiert, dem Jom Kippur-Krieg.
13. November 1974
Erstmals Rede Yassir Arafats vor UNO-Vollversammlung.
1976
In einer dramatischen Operation rettet Israel im ugandischen Entebbe festgehaltene Geiseln.
5. bis 17. September 1978
In Camp David zwischen Jimmy Carter, Anwar al Sadat und Menachem Begin getätigte Verhandlungen sehen unter anderem für die Palästinenser in den israelisch besetzten Gebieten eine Autonomie vor.
26. März 1979
Ägypten schliesst als erstes arabisches Land Frieden mit Israel.
6. Juni 1982
Israelische Truppen dringen in den Libanon ein, um dort die Palästinenser zu bekämpfen.
1982
Raketenangriffe auf Galiläa ziehen Israel in den Libanonkrieg.
21. August bis 4. September 1982: 13 000 palästinensische Kämpfer ziehen, nachdem sie Wochen hindurch dort eingekesselt waren, aus Westbeirut ab.
1984
Im Rahmen von "Operation Moses" werden 8000 äthiopische Juden insgeheim nach Israel gebracht.
8. Dezember 1987
In den israelisch besetzten Gebieten beginnen Palästinenser, vor allem Jugendliche, eine Rebellion gegen das Besatzungsregime (Intifada).
15. Dezember 1988
Die PLO proklamiert auf dem XIX. Nationalkongreß den Staat Palästina bei Anerkennung der Existenz Israels.
1989
Die Masseneinwanderung aus der Sowjetunion beginnt.
Januar 1991
Golfkrieg - 1991: Innert 36 Stunden werden im Rahmen von "Operation Shlomo" 14.000 äthiopische Juden nach Israel gebracht, während im Golfkrieg irakische Raketen auf das Land niedergehen.
30. Oktober 1991
In Madrid beginnt unter der Schirmherrschaft der USA und der Sowjetunion eine Nahostkonferenz, an der alle am Konflikt beteiligten Parteien teilnehmen (14 palästinensische Vertreter als Teil der jordanischen Delegation). Parallel
laufen in Oslo Geheimverhandlungen mit Vertretern der PLO.
10.September 1993
Die Regierung Israels gibt die mit der PLO erzielte Grundsatzerklärung, die den Rahmen für Friedensverhandlungen bildet, bekannt. Diese wird am 13. September 1993 in Washington unterzeichnet. Vertreter der PLO und Israels unterzeichnen in Washington eine gemeinsame Prinzipienerklärung, die unter anderem für die Palästinenser im
Gazastreifen und im Gebiet um Jericho für eine Übergangsperiode, eine Selbstverwaltung vorsieht.
4. Mai 1994
Gaza-Jericho-Abkommen. Israel und Jordanien unterschreiben einen Friedensvertrag.
1995
Israel und die PLO unterzeichenen "Oslo2" Am 14. Oktober 1994 erhalten Yassir Arafat, Schimon Peres und Jitzchak Rabin in Oslo den Friedensnobelpreis.
Am 4. November 1995 wird Jizhak Rabin von einem national-religiösen Israeli ermordet.
Januar 1996
Arafat wird Präsident des Palästinenserparlaments. März 1996
Syrisch-israelische Gespräche in Wye, Maryland.
Mai 1996
Benjamin Netanjahu (Likud) wird neuer Premierminister Israels.
Januar 1997
Israel übergibt Hebron zu 80 Prozent an die Verwaltung der Palästinenser.
Oktober 1998
Arafat, Netanjahu und Clinton einigen sich in Wye nach dem Prinzip "Land für Frieden" auf weiteren Rückzug Israels aus der Westbank.
Januar 1999
Israels Regierung zerbricht, Wye-Zeitplan wird storniert.
Mai 1999
Ehud Barak (Arbeitspartei) wird neuer Premierminister Israels.
September 1999
Barak und Arafat setzen in Sharm el-Sheikh den 13. September 2000 als letzten Termin für einen Friedensvertrag fest.
Dezember 1999
Ein Treffen Baraks mit Syriens Außenminister Faruk al-Schara in Washington bleibt ohne Ergebnis
März 2000
Treffen in Genf zwischen US-Präsident Bill Clinton und dem syrischen Präsidenten Hafis el-Assad bringt keinen Fortschritt.
Juli 2000
Gipfel von Camp David endet ohne Erfolg.
28. September 2000
Der Besuch des Oppositionsführers Ariel Scharon auf dem Tempelberg in Jerusalem wird von den Palästinenser zum Anlass genommen erneut gewalttätige Auseinandersetzungen aufleben zu lassen. In der Stadt, im Westjordanland und
Gaza markieren diese den Anfang der neuen Intifada.
16-18. Oktober 2000
Gipfel von Sharm el-Sheikh. Das Abkommen sieht ein Ende der Gewalt vor, die Bildung einer
Untersuchungskommission und eine Aufhebung der Abriegelung der Palästinensergebiete.

Möchte nicht wissen wieviel unschuldige Menschen das Militär dabei durch jahwes Zuspruch zerhackt hat lt. Dem heiligen 18zehner Gebet?

Israel oder deren Politik soll vor der eigenen Tür kehren, statt über anderes Volk herzufallen und es auszusaugen.
Jeff Greenhawk

Geschrieben von D. am 31. Oktober 2002 05:33:07:

Als Antwort auf: Jahwes geschmacklose Kriege geschrieben von Jeff Greenhawk am 31. Oktober 2002 04:56:51:
Werter "Jeff Greenhawk"
Das Thema dieses Forums nennt sich n i c h t Kritik an der Politik des Staates Israel oder so ähnlich; sondern die Thematik Zeugen Jehovas ist gefragt.
Ihre Ausführungen passen überhaupt nicht hierher.
Ihnen dürften mit Sicherheit andere Foren bekannt sein, die ihren Vorstellungen besser entsprechen. Ich bitte Sie sich dort zu verbreiten; aber nicht hier. Jedenfalls nicht mit dieser von Ihnen offenbar gewünschten Thematik. Ihre Aufzählung bezüglich geschichtlicher Daten des Staates Israel mag als Ausnahmefall stehen bleiben; obwohl Ihre Verquickung mit dem religiösen Begriff '18 Zehner-Gebet" schon wiede die Grenze des Erträglichen überschreitet.
Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass weiteres dieser Art hier der Löschung ohne Vorankündigung verfällt.
Ihr Gesinnungsgenosse Luxfere "érfreut" sich neben seiner nach eigenen Angaben wohl für den 18. terminierten Gerichtsverhandlung inzwischen eines zusätzlichen Vorganges in diesem Spektrum.
Es gibt offenbar unbelehrbare Leute, denen auch durch Ratgeben nicht zu helfen ist."

Besonders unerträglich ist aus meiner Sicht die Verquickung politischer Kritik (die ich zum größten Teil selbst teile) mit religiösen Begriffen wie "Zehner Gebet" und ähnlichem.

Beispiel Nr. Zwei:
Geschrieben von D. am 10. März 2003 12:13:04:
Als eines der wenigen „Feigenblätter" in dem ZJ-Hesse-Buch war es dem katholischen Referenten im Bistum Limburg, Lutz Lemhöfer, gestattet auch ein paar kritische Anmerkungen in Richtung Zeugen Jehovas zu formulieren.
Lemhöfer hat sich desweiteren auch schon mal von dem katholischen Sektenverlag „Pro Fide Catholica", der die unseligen de Ruiter-Ergüsse unters Volk bringt, distanziert. Dies ist auch für katholische Kreise keineswegs „selbstverständlich". Immerhin erklärt es schon einiges, wenn man als weitere Berufsangabe zu Lemhöfer auch liest, er sei auch Politologe. Würde eine derart gebildete Person zu diesem „Pro fide catholica" auch schweigen, wie etliche andere seiner Kirche, wäre das in der Tat ein weiterer Skandal. Zur Ehrenrettung von Lemhöfer muss gesagt werden. Er hat eben nicht geschwiegen. Sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, ist es aber für eine Kirche die auch ein Opus Dei in ihren Mauern willkommen heisst, (leider) nicht.

Jetzt macht Lemhöfer erneut von sich reden. Er formulierte auch ein deutliches Wort an gewisse Evangelikale aus dem Bereich der Evangelischen Kirche. Es geht in der Sache um das „Reizwort Israel" und seine theologische Verklärung.
Die Zeitschrift der EZW (Materialdienst) druckte Lemhöfers Text in ihrer Ausgabe März 2003 mit ab. Nachstehend einiges daraus:

Im vergangenen Jahr fanden in mehreren Städten Kundgebungen statt mit dem Titel „Israel du bist nicht allein". Als Veranstalter firmierte „Eine Initiative von Christen die Israel lieben". Auffallend war, dass die Veranstalter fast ausschließlich aus dem evangelikalen und pfingstlich-charismatischen Flügel der Christenheit stammen …
Beschäftigt man sich freilich etwas näher mit den Veranstaltern, so stößt man auf Positionen, die sehr viel weniger konsensfähig sein dürften. Nehmen wir etwa die Koordinatoren des Ganzen, die „Christlichen Freunde Israels e.V." aus Altensteig. Auf deren Homepage' kommt eine ebenso eindeutige wie einseitige Sicht des gegenwärtigen Nahost-Konflikts zum Ausdruck, die theologisch wie politisch fragwürdig erscheint. So heißt es auf die Frage, warum Christen Freunde Israels sein sollten, unter anderem:
Weil das jüdische Volk in Erfüllung der Prophezeiungen der Bibel in sein Land zurückgekehrt ist und dort Wiederherstellung erlebt (Hes. 36,24).
Weil der wieder entstehende jüdische Staat mit Jerusalem als Hauptstadt der Sitz der Regierung des Messias bei seiner Wiederkehr sein wird Jes. 2,3-4

Die endzeitlichen Verheißungen der Bibel werden also unmittelbar auf die gesellschaftlich-politische Konfliktlage der Gegenwart angewandt. Die Grenzziehung im Nahen Osten ist aus dieser Sicht durch göttliches Wort auf ewig festgelegt - die Bibel als Grundbuch sozusagen - und keinesfalls mehr menschlicher Verhandlung anheim gegeben....
Die Palästinenser sind gemäß der Bibel „Fremdlinge im Land", die gut und gastfreundlich zu behandeln sind, die aber Fremdlinge sind.

Um jedes Missverständnis auszuschließen, wird hervorgehoben, dass gerade die heute so umstrittene „West-Bank", das Westjordanland, als „Judäa und Samaria" biblisches Kernland und „Israel auf ewig gegeben" sei. Deshalb wird vorbehaltlose Solidarität mit den Siedlern gepredigt. Ein selbstständiger Palastinenserstaat auf diesem Gebiet wäre
darum ein Sakrileg … Es überrascht daher kaum, dass die Politik des LIKUD-Blocks, also Begins, Netanjahus und Sharons, von Seiten dieses evangelikal-charismatischen Lagers massive Unterstützung erfährt. …
Jeder Versuch der Verständigung mit den Palästinensern wurde als Verrat, als verurteilenswerter und zugleich illusionärer und „säkularer Humanismus" gegeißelt. Politiker wie Peres oder Rabin wurden wegen ihrer Kompromissbereitschaft scharf kritisiert. Das gipfelte 1995 im Rundbrief 3/95 der charismatischen Bewegung „Fürbitte für Deutschland" in kaum verhüllten Beifall für den Mord an Rabin, der bekanntlich von einem jüdischen Fundamentalisten verübt worden war: „Es könnte sein, dass Rabin geistlich ein Usija war, ein König, der viele Siege mit dem Herrn errang und dessen Herz treulos wurde, so dass der Herr ihn wegnehmen musste"....

Woher kommt nun diese christliche Begeisterung für ein Groß-Israel? Sie ist gespeist aus eigenen Endzeiterwartungen. Die besagen zweierlei: Die Wiedererrichtung des biblischen Israel ist ein Zeichen und Voraussetzung der Endzeit Der Messias kann erst wiederkommen, wenn er in ein jüdisches Jerusalem zurückkehrt. Aber der Messias ist natürlich der neutestamentliche Jesus, zu dem sich auch die Juden letztlich bekennen und
bekehren müssen.... Die Ausweglosigkeit dieses Konzepts zeigt sich gegenwärtig dramatischer denn je. Um so erstaunlicher ist, wie bruchlos diese apokalyptische Sicht des Nahost-Konfliktes heute fortgeschrieben wird. Mein Fazit: Dieser Schulterschluss von jüdischem und christlichem Fundamentalismus ist für seriöse christlich-jüdische Zusammenarbeit keine Hoffnung, sondern ein Hindernis.

Beispiel Nr. Drei:
Geschrieben von Drahbeck am 06. April 2003 11:57:50:
Die Pharisäer die sich da auf den Standpunkt stellen, "nur" die Zeugen Jehovas seien wüste Endzeitspekulanten, irren grundsätzlich. Dasselbe gibt es unter anderem Firmenschild auch andernorts. Besonders beliebt dabei der Staat Israel als vermeintliches Gotteszeichen. Markant zum Ausdruck kommend auch in einem in der evangelikalen Zeitschrift IDEA veröffentlichten Leserbrief im Jahre 1999. Liest man den nachfolgenden Text könnte man in der Tat den Eindruck haben, die Zeugen Jehovas haben da Pate gestanden. Ist aber in direkter Form nicht der Fall. Indes eine gewisse Geistesverwandschaft ist nicht zu übersehen. Der Spekulant, Scharlatan den genannte Zeitschrift das Wort gab äußerte:

"Israel ist in der Tat der Zeiger an der Weltenuhr Gottes! Über 40 Prophezeiungen der Rückkehr der Juden nach Israel im AT sprechen eine deutliche Sprache! Die Wiederherstellung des Staates Israel im Jahre 1948 ist das .Zeichen der (End)Zeit«! Denn 1948 sind die »7 Zeiten der Nationen« (Dan 4/ Luk 21,22), die »Heidenzeiten«, die 609 v.Chr. mit dem Toddes letzten unabhängigen Königs Josia 12 bei der Schlacht von Megiddo (Harmagedon) begonnen haben, abgelaufen. Diese 7 Zeiten dauerten 2.557 Jahre, denn nach Hes 4,6 gilt 1 Tag = 1 Jahr; 7 Zeiten sind also 7 x 365,2422 Jahre (genaue astronomische Jahreslänge) = 2.557 Jahre. 609 v.Chr. verlor Israel seine staatliche Souveränität und Unabhängigkeit, seitdem hatten fremde Herrscher die Oberhoheit über Israel (2. Kön 23,33-35 + 24,1/2. Chr 36,3f + 10). Erst nach 2.557 Jahren wurde Israel am 14. Mai 1948 wieder neu geboren, womit sich alle Vorhersagen des AT bzgl. Israel (= der Feigenbaum lt. Luk 21,29f) erfüllten! (z.B. Jes 66,8/ Hes 37,12 -14; 21) Auch Jerusalems Befreiung am 7. Juni 1967 passierte 2.557 Jahre nach der Belagerung Nebukadnezars im Jahre 590 v.Chr. Damit steht fest: Mit der Staatsgründung Israels 1948 begann die eigentliche Endzeit!!! Wie lange sollte die »letzte Zeit« vor dein Kommen Jesu sein? Der Herr gibt dazu selbst in Luk 21,32 die Antwort: »Dies Geschlecht/diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht.« 1 Generation ist 1 Menschenalter und dürfte wohl zwischen 70-80 Jahre (gem. ist Psalm 90,1) dauern. Die Generation, die Jesus gemeint hat, ist die, welche die Wiedererstehung Israels erlebte! Somit steht fest: Unser Herr kommt bald!"

Hier hat man ein exemplarisches Beispiel wie bis in die Unendlichkeit weiter spekuliert wird. Weltgeschichtliche Ereignisse wird es auch weiterhin geben; und die Spekulanten-Scharlatane der vor zitierten Art werden es nicht versäumen sie in das Prokrustesbett ihres Wunschdenkens einzuordnen. Und vor allem. Die derzeitigen Zeugen Jehovas lassen ihren Endzeitkalender bei 1914 beginnen. Hier aber sagt man 1948. Man hat also erst mal Zeit gewonnen fürs weitere spekulieren. Selbstverständlich immer so, als träfe alles nur für die eigene Generation zu.

Ist die Generation dann "vergangen", veranstalten nachfolgende dass wieder für die ihrige.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann spekulieren sie noch übermorgen!

Beispiel Nr. vier:
Geschrieben von Drahbeck am 14. Juni 2003 11:24:13:
Besatzungsmacht von USA-Gnaden
Es ist schon bemerkenswert. Die Entwicklung geht manchmal rasend schnell. Kaum gedruckt; schon makulaturreif. Das wird man wohl auch zu einem Artikel der Zeitschrift "Focus" vom 2. 6. zu sagen haben (Focus 23/2003).
Zwischenzeitlich haben sich die Ereignisse wieder mal überschlagen. Nicht zum ersten und wohl auch nicht zum letzten male. Wären nachstehende Zitate beispielsweise dem vormaligen SED-Organ "Neues Deutschland" entnommen; könnte man sagen: Okay. Die Bewertung liegt auf einer bekannten Linie. Aber "Focus" mit dem "ND" vergleichen.
Ein bisschen zu abenteuerlich. Sein Chefredakteur würde sich einen solchen Vergleich auch strikt verbitten. Ihn als CSU-nahe zu bezeichnen, hätte er sicherlich erheblich weniger Skrupel.

Nun schreibt besagter Herr nicht den Inhalt jedes Heftes selbst. Dafür hat er auch seine Redakteure. Vielleicht hat er es noch nicht geschafft; alle von denen auf CSU-Linie zu "vergattern". Wie auch immer ein paar bemerkenswerte Sätze seien aus der genannten Ausgabe, betreffend eines bekannten Staates im Nahen Osten, einmal auszugsweise zitiert:

"Ariel Scharon der Falke, Ariel Scharon der Siedlerfreund, Ariel Scharon der Bulldozer, Ariel Scharon der Kriegsverbrecher. Die Liste der unrühmlichen Etiketten, mit denen Kritiker den israelischen Ministerpräsidenten bedachten, ist lang. ... (Nun) muss eines hinzugefügt werden, das so gar nicht zu dem bulligen Mann passen will ... Mit einem einzigen Wort verdiente sich der 75-jährige diese Auszeichnung. Seine Likud-Mitglieder und die ärgsten Kritiker waren zugleich verwirrt. Da war es plötzlich, dieses Wort, das sonst in Israel nur die Friedensbewegten verwenden, wenn sie von der Herrschaft Israels über das Westjordanland und den Gazastreifen sprechen. Selbst Mitglieder der Arbeitspartei meiden es: "Besatzung!"

Während einer Sondersitzung in der Knesset konfrontierte Scharon seine Parteikollegen mit der Wahrheit: "Sie mögen das Wort vielleicht nicht, aber es handelt sich nun mal um eine Besatzung. 3,5 Millionen Palästinenser unter Besatzung zu halten ist schlecht für Israel, die Palästinenser und die Wirtschaft." Das könne nicht "endlos" so weitergehen.

Aufgeregt wie die Bienen im Stock reagierten die Parteigenossen und Koalitionspartner der Rechten, die Scharon bislang für den bedingungslosen Feldherrn im Krieg gegen die Palästinenser hielten. Zwei Stunden lang wurde gestritten. "Du hast uns gelehrt, dass alle Rechte für dieses Land dem jüdischen Volk gehören. Wie kann ein Volk in seinem eigenen Land die Besatzungsmacht sein?", empörte sich Gideon Saar von der Likud-Partei. Die Bemerkung des Ministerpräsidenten habe ihn "sprachlos gemacht", gestand ein Abgeordneter der nationalreligiösen Partei der Siedler. Für den rechten Publizisten Nadav Hetzni ist das Ganze ungefähr so, "als sei der Papst zum Islam konvertiert".

Nationalreligiöse Siedler, die ihren Anspruch auf das Westjordanland aus der Heiligen Schrift ableiten, protestierten spontan auf den Straßen gegen Scharon. Den ehemaligen Freund beschimpften sie als "Verräter". Egal ob als Bau-, Infrastruktur- oder Verteidigungsminister. Scharon hatte sich bislang dafür eingesetzt, noch mehr jüdische Siedlungen entstehen zu lassen. Doch von einem "heiligen Land", dessen Rückgabe unmöglich sei, hatte er nie gesprochen. Sollte der Hardliner sich also tatsächlich gewandelt haben, oder liegt nur ein geschicktes Täuschungsmanöver vor? ...

Scharon kündigt "schmerzhafte Konzessionen" in den Gebieten an, wo einst die Wiege des israelischen Volkes stand. "Als Jude lähmt mich so etwas. Aber ich fühle die Notwendigkeit eines Abkommens." Für die nationalreligiösen Siedler die reinste Sünde. Rabbi Dov Lior aus der Siedlung Kuryat Arba in der Nähe Hebrons kündigt ein religiöses Verdikt gegen den Friedensplan an. Seine Begründung: "Israels Land gehört niemandem - nur Gott allein." ... Das wirtschaftlich angeschlagene Israel erhält von den USA jährlich 2,7 Milliarden Dollar. Scharon bat im vergangenen Jahr um weitere zehn Milliarden ..."

Um noch auf Bill Bowen kurz einzugehen. Wenn er es denn geschafft haben sollte, in den USA "organisatorische Strukturen" zu schaffen, wäre ich der letzte, der das nicht auch begrüßen würde. Allerdings habe ich meine nach wie vor nicht ausgeräumten Zweifel, ob diese "organisatorischen Strukturen" noch, sagen wir mal, in fünf Jahren "tragfähig" sind. Dazu meine ich die Bibelforschergeschichte vielleicht etwas genauer als "Kores" zu kennen. Und auch ihre organisatorischen Eintagsfliegen, wie etwa zur Zeit Balzereits, die "Wahrheitsfreundebewegung" und anderes mehr.
Zu meinen diesbezüglichen Vorbehalten hatte ich mich schon einmal in Reise geäußert.

Sehe ich es weiter richtig, erweist sich Kores wohl als besonderer Fan jener in Rumänien entstandenen WTG-Oppositionsbewegung, die auch im Internet präsent ist. Dort aber nur ihren Stand von 1991/92 offeriert. Ob es in den nachfolgenden Jahren mit dieser Organisation wirklich "bergauf" gegangen ist, erscheint mir mehr als zweifelhafft. Wobei nicht bestritten sei, dass jene rumänische Oppositionsbewegung von allen, die da heute noch existieren (vegetieren), vielleicht noch die relevanteste ist. Diese Kritik, zu der ich nach wie vor stehe, ist in den Augen von "Kores" offenbar ein Sakrileg. Jene Gruppe mit ihrem Rutherford'schen Obrigkeitsverständnis (Zitierung dort des WTG-Buches von 1943 "Die Wahrheit wird euch frei machen") hatte ich schon mal mit den Worten bedacht. Die sind ja auf den Stand von vorgestern stehen geblieben. Auch diese Kritik gilt unverändert weiter.
Bill Bowen


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