Kirsten John-Stucke


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 05. Dezember 2006 10:59:28:

In einer Meldung berichtet ein Pressedienst

Unter dem Titel "12 Jahre - 12 Schicksale" thematisiert eine neue Broschüre die Opferrolle der Zeugen Jehovas während der Nazi-Zeit. "Wichtig ist für uns, dass die ganze Breite der Verfolgung dargestellt werden kann", erläuterte Hauptautorin Kirsten John-Stucke am Montag bei der Vorstellung in Münster das 40 Seiten umfassende Heft. Dazu gehörten Zwangsscheidungen von Paaren, bei denen nur einer der Partner der Religionsgruppe angehörte, aber auch KZ-Haft und Ermordung.

Mit den Einzelschicksalen will der herausgebende "Arbeitskreis der NS-Gedenkstätten in NRW" diesen Teil der Geschichte der Zeugen Jehovas auch für Schüler emotional erlebbar machen, wie der Vorsitzende Alfons Kenkmann betonte. "Es ist eine wichtige Opfergruppe und wir fühlen uns allen Opfern verpflichtet", sagte der Geschichtsdidaktiker. 2003 dokumentierte bereits eine Ausstellung im Düsseldorfer Landtag die Opferrolle der Zeugen Jehovas, deren Erfolg die Broschüre ihre Entstehung verdanke, sagte Kenkmann.

Dass bereits damals die "Schattenseiten" der Geschichte der Gemeinschaft nicht ausreichend zur Sprache kamen, kritisiert der Sektenbeauftragte der evangelischen Kirche im Rheinland, Andrew Schäfer. "Ich glaube, dass die Zeugen Jehovas offener etwa mit ihren damaligen Versuchen, sich mit den Nationalsozialisten zu arrangieren, umgehen sollten", erklärte Schäfer gegenüber epd. Auch in der Broschüre wird die "Wilmersdorfer Erklärung" von 1933, in der laut Schäfer die Zeugen Jehovas Gemeinsamkeiten mit den Nazis herausstellen und antijüdische Aussagen machen, nicht erwähnt.
http://www.epd.de/west/west_index_46669.html

Dazu meinerseits noch die Ergänzung.
Vorstehende zitierte Meldung gibt die Autorennamen nur verkürzt wieder.
Nicht nur Frau John-Stucke ist beteiligt, sondern noch zwei andere Herren.
Und zwar die Herren
Michael Krenzer und Johannes Wrobel.
Ersterer ist schon mal durch unkritische (pro Zeugen Jehovas) Veröffentlichungen auffällig geworden.
Über den zweiten noch viele Worte zu verlieren, hieße sicherlich "Eulen nach Athen zu tragen".
Es ist auch von der seinerzeitigen Ausstellung im Düsseldorfer Landtag die Rede.
Genau in diesem Kontext ist Herr Wrobel schon mal als (mutmaßlicher) Geschichtsfälscher unangenehm aufgefallen.
Dazu kann man vergleichen:

Parsimony.18256
Im Prinzip, das sei auch ausdrücklich gesagt, kann gegen solche eine publizistische Opfergeschichts-Thematisierung nichts gesagt werden. Sie ist legitim. Allenfalls wären im Fall der Fälle die Details zu besichtigen.

Zu dem Punkt Berlin-Wilmersdorfer Erklärung siehe auch:
Anbiederung

Worin sicherlich die wesentlichen Kritik-Aspekte erfasst sein dürften.

Dem Herrn Sektenbeauftragten möchte ich aber auch dies noch sagen.
Er verwendet auch die Vokabel "antijüdische Aussagen".

Mit solch einer Vokabel würde ich den Herren aus dem großkirchlichen Raum doch raten, etwas zurückhaltender umzugehen. Besonders dann, reduziert sich das ganze auf nur eine Schlagzeile innerhalb einer Pressemeldung.

Es könnte nämlich sein, dass sich sonst jemand für das kirchliche Institut zur Judenfrage, dass in Eisenach während der Nazizeit seinen Sitz hatte, etwas näher interessiert, und seine Details mal neu ausbreitet. Dann allerdings dürfte der Herr Sektenbeauftrage und seine Kirche, in diesem Kontext "ziemlich alt" aussehen.

Gleichwohl ist es richtig, dass es auch bei den Zeugen Jehovas antijüdische Tendenzen gab. Ob die Herren Sektenbeauftragten indes die nötige Feinfühligkeit zu deren Thematisierung haben, erscheint mir etwas fragwürdig.

Man vergleiche zu letzterem Aspekt auch:
Kuhn

In diesem Kontext auch beachtlich, dass da wohl auch der nicht unbekannte Herr Garbe erneut von der WTG mit vorgeführt wird.
Siehe dazu auch:

http://www.sektenausstieg.net/smf/index.php?topic=8850.msg183000#msg183000

Lobbyisten suchen und finden sich halt immer wieder!


ZurIndexseite