Re: Zeugen Jehovas - die falschen Erben der Adventisten ?


Rund ums Thema Zeugen Jehovas

Geschrieben von Drahbeck am 03. November 2004 21:01:43:

Als Antwort auf: Zeugen Jehovas - die falschen Erben der Adventisten ? geschrieben von Julie am 03. November 2004 19:30:56:

„Wenn man die Zeugen mit den Adventisten vergleicht so hat man ziemlich viele wiedererkennungswerte. Inwieweit haben die zeugen mit den adventisten etwas zu tun?"

Indirekt einiges.

Die Gründungswurzeln der Adventisten waren maßgeblich mit dem Namen William Miller verbunden. Seine Endzeiterwartungen waren für 1843/44 terminiert. Wie das auch in anderen Bewegungen der Fall ist; eine „Leitende Körperschaft" a la ZJ gibt es zum Anfang noch so nicht. Da tauchen dann noch andere Namen auf. Manch einer vermag sich durchzusetzen. Andere gehen im geschichtlichen Rückblick gesehen „unter".

Nach dem Scheitern seiner Endzeiterwartungen gab es diverse „Differenzierungen". Neue Akzente kamen verstärkt hinzu. Etwa die Sabbatfrage. Wichtig erwies sich auch, wer die jeweiligen Presseorgane in der Hand hatte. Verschwand Miller selbst , mehr oder weniger, nach 1844 in der Versenkung, so lebte das Gedankengut als solches - modifiziert - fort. Besonders ein Ehepaar White erwies sich dabei als bedeutsam, weil es adventistische Presseorgane in seiner Hand hatte. Die Frau Ellen G. White, überlebte ihren Mann um Jahrzehntelänge. Und sie wurde faktisch Gründerin jenes Zweiges der Adventisten, der heute noch bedeutungsvoll ist, der Siebenten-Tags-Adventisten.

Es gab aber aus der ursprünglichen Millerbewegung noch andere Gruppen. Die haben den Konkurrenzkampf geschichtlich gesehen, nicht heil überstanden. Das allerdings war anfangs so noch nicht klar. Das kristallisierte sich erst später heraus.

Eine dieser Gruppierungen, außerhalb der STA orientierte auf ein weiteres Endzeitdatum - 1874. Mit dieser Gruppe kam der frühe Russell in Kontakt, und in seinen „Schriftstudien" erwies er ihnen auch seine Reverenz. Das waren aber inzwischen, in der Mehrzahl, schon alte Leutchen. Geprägt durch vorherige Enttäuschungen, die nun ihrem neuen Strohhalm 1874 zufieberten. Russell hingegen ein relativ junger, elanvoller Mann. Das Datum 1874 übernahm er von ihnen, hängte aber noch eine „Erntezeit" von 40 Jahren mit an.

Ihre Wege trennten sich alsbald. Wichtig war auch, dass es Russell gelang mit seiner neugegründeten Konkurrenzzeitschrift „Zions Wachtturm" die Abonnentenkartei eines vorgangegangenen, mehr adventistischen Organes, „an Land zu ziehen". Er hatte damit einen Leserstamm, musste somit nicht bei Null anfangen, und konnte sich so am Markt, letztendlich als Sieger behaupten. Faktisch übernahm er damit das Erbe des „Second Adventist", deren organisatorische Form zusehends dem Verfall verfiel.

Somit haben aus der ursprünglichen Millerbewegung, nur zwei Gruppierungen, in der Regel als Enkelgruppierungen, dauerhaft überlebt. Einmal die Siebenten Tags Adventisten und zum zweiten die Zeugen Jehovas.

Für weiteres siehe unter anderem
adventistische.pdf

Auch den Text
Eggleston

Kann man im besonderen den frühen Adventisten zuordnen.

Thematisch auf die Adventisten bezieht sich auch:
KonradF.Mueller


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