Re: im "Goldenen Zeitalter" gelesen - Eine Zeitreise -
geschrieben von:  Drahbeck
Datum: 21. Januar 2009 01:19
Fritz Schlegel, Verfasser zweier Anti-Bibelforscher-Bücher aus den 1920er Jahren, in Personalunion katholischer Konfession.
Bezüglich besagtem Schlegel nehme ich mir die Freiheit, in namentlich als frühen katholischen Gesinnungs-Nazi zu bezeichnen.

Nun mag ja Herr Schlegel formal jener Partei nicht angehört haben. Das aber, ist dann wirklich nur eine Formalie.

Herr Schlegel gab damals auch eine Anti-Bibelforscher-Zeitschrift namens „Abwehr" heraus. Deren Lektüre ist noch heute hervorragend geeignet, um einem „die Haare zu Berge stehen zu lassen", selbst dann wenn diese nur schütter oder gar nicht mehr vorhanden sein sollten.

Aus besagter „Abwehr" vom August 1926 (S. 12f.) sei denn mal nachfolgendes zitiert:


„In meinem Buch ... habe ich (Schlegel) gezeigt, daß die Freimaurerei tatsächlich Satan als ihren Chef und Anführer betrachtet.
Es ist in diesem Zusammenhang interessant, daß die Bibelforscherzeitschrift „Das goldene Zeitalter" vor zwei Jahren den Eintritt in die Freimaurerei empfohlen hat!"


Hier schon muss das Zitat unterbrochen werden. Wie in Nazikreisen ja nicht unüblich, hält man sich nicht mit Belegen auf. Schlegel dito. Er redet also nur nebulös von einer „Goldenen Zeitalter"-Ausgabe, vor zwei Jahren (demzufolge wohl 1924???); nennt aber keine konkrete Ausgabe.

Nun bin ich zum Glück nicht auf Herrn Schlegel angewiesen, was das „Goldene Zeitalter" anbelangt. Habe deren Jahrgänge vom ersten bis zum letzten, selbst ausgewertet, und wie ich meine keinesfalls nur oberflächlich. Hätte ich da irgendwo auch nur den leisesten Anhaltspunkt im Sinne der Schlegel'schen Unterstellung gefunden. Er hatte mich garantiert magisch angezogen.
Auch die heutigen Schlegel-Jünger haben ja durchaus noch die Chance, diesen Beweis nachzuliefern. Auf selbigem warte ich allerdings nicht, im klaren Bewusstsein. Diese Schlegel'sche Unterstellung ist nicht beweisbar.
Weiter im Schlegel-Zitat:


„Und nun kommt noch die Tatsache hinzu, daß die Freimaurerei vom Internationalen Judentum geführt wird. So sieht man also, Bibelforscher, Freimaurer und Jude Hand in Hand gehen im Ansturm auf die verhaßte kath. Kirche! Alle drei leugnen die Dreieinigkeit! Alle drei leugnen die unverfälschten katholischen Wahrheiten! Jude und Bibelforscher erwarten beide ein irdisches Paradies! ..."

Nun damit mag denn dieses Zitat sein Ende haben. Das ich zu Schlegel keine gute Meinung habe, brachte ich schon früher deutlich zum Ausdruck
Siehe dazu

Vom Katholiken zum Nazi

Aber das muss man ja dann auch wohl sagen. Bei der Lektüre irgendeiner „Goldenen Zeitalter"-Ausgabe muss ja wohl dieser Schlegel in seiner bekannten Einäugigkeit, etwas verquer in seine Kehle bekommen haben (was bei ihm ja nicht mehr verwundert), dass ihm zu der Behauptung veranlasste, Bibelforscher würden zum Eintritt in die Freimaurerei aufgefordert.

Nach Durchsicht aller GZ-Ausgaben kann ich eigentlich nur vermuten, es handele sich um die, welche heute hier referiert wird, dieweil sie ja auch einen Freimaurer bezüglichen Artikel enthält.

Und da müsste es doch eigentlich für die heutigen auch noch vorhandenen Freimaurerriecher Ehrensache sein, darzulegen, wo denn in diesem Artikel zum Eintritt in die Freimaurerei aufgefordert wird.

Den Beweis werden genannte nicht antreten können. Das kann dem Sachkenner schon vordem klar sein.
Und weil das so ist, bezichtige ich die heutigen Freimaurerriecher in aller Form als in Kontinuität zu den Nazis stehend.

Wer denn sich in solcher Gesellschaft „wohlfühlt" dem ist dann allerdings nicht mehr zu helfen!

Auch das erscheint noch zitierenswert;.
In der Ausgabe der „Abwehr" vom August 1928, zitiert Schlegel auch umfänglich aus einer Anti-Freimaurer-Enzyklika des Papstes Leo XIII.

Besagter Herr Papst meinte darin auch den „obersten Grundsatz der Freimaurerei" den zu bekämpfen er Kraft seiner Wassersuppe sich auserwählt sah, wie folgt beschreiben zu sollen (wörtliches Zitat):


„Wie der Name genugsam andeutet, heißt der Hauptgrundsatz der Naturalisten: Die menschliche Natur und die menschliche Vernunft muß in allem oberste Lehrerin und Führerin sein. Von dieser Voraussetzung ausgehend, kümmern sie sich wenig um die Pflichten gegen Gott oder entstellen dieselben durch irrige und schwankende Meinungen. Sie leugnen nämlich jede göttliche Offenbarung; sie erkennen kein Dogma an in der Religion, keine Wahrheit, die der menschliche Verstand nicht begreift, keinen Lehrer, der Kraft seiner Amtsgewalt das Recht hat, Glauben von uns zu fordern. Da aber der katholische Kirche einzig und allein die Aufgabe zuteil wurde, die geoffenbarte Wahrheiten und das Lehramt mit den übrigen zum Heile notwendigen Gnadenmitteln unverkürzt zu besitzen und unversehrt zu beschützen, so richtet sich demnach gegen sie der ganze Zorn und der Ansturm der Feinde."

Und im weiteren Verlauf seiner Ausführungen, meinte besagter Herr Papst in dieser Enzyklika aus seinem Herzen keine Mördergrube machen zu sollen, wenn er denn den Freimaurern weiter vorwirft:

„In der Tat, seit langem ist sie (die Freimaurerei) unermüdlich bestrebt, den Einfluß des kirchlichen Lehramtes und der katholischen Autorität im Staate zu vernichten; aus diesen Grunde verkündigt und verteidigt sie überall den Satz, Kirche und Staat seien vollständig zu trennen."

Und offenbar fiel es der Catholica auch nicht sonderlich schwer, auch die Bibelforscher in dieses Raster hineinzupressen. Die Sozialisten und Kommunisten, so weis Herr Schlegel weiter zu belehren „hätten ja bereits nach dem Urteil dieses großen Papstes die Freimaurerei zur Mutter." Und in solcher Weltsicht kommt es dann wohl auf einen weiteren Buhmann mehr, namens Bibelforscher, auch nicht mehr an.

Diesen Kontext sollte man auch beachten. Wer sich daher zum heutigen Sprachrohr dieses verblichenen Papstes noch macht, der offenbart eine bemerkenswerte Geschichtslosigkeit. Noch schärfer formuliert.
Er offenbart Dummheit hoch zehn!

Entlarvend ist auch die Schlegelsche Aussage in Nr. 9/1929 (S. 148f.) seiner "Abwehr". In ihr unterstellt er wieder einmal, die Freimaurerei sei "die Mutter der Bibelforscher".
Er lässt es bei dieser aber nicht bewiesenen Unterstellung nicht bewenden, sondern steigert sich zu der Aussage:


"Selbst wenn es gelänge, den Bibelforschern ihr Handwerk zu legen (aber keine Bange: so was ist höchstens in der Schweiz möglich, aber nicht in Deutschland, wo Staatsfeinde bevorzugt, vaterlandslose liebende Männer aber verfolgt werden!); so hat die Mutter, die Freimaurerei, noch viele Kinder, die sie unter anderm Namen auf die Menschheit loslassen kann. Ob sie neben den Baptisten, Adventisten, Methodisten, Sabbatisten u. a. noch einige weitere Dutzende von Sektierern aufmarschieren läßt, macht ihr nichts aus."

Das sollten denn doch mal die Freimaurerriecher auch kommentieren, die da in ihrer "heiligen" Einfalt, noch heute diese Alt-katholischen Thesen kolportieren.
Im Stile eines Glaubensbekenntnisses. Und Glaubensbekenntnisse halten sich bekanntlich nicht mit Beweisen auf.

Es wurde schon verschiedentlich registriert, dass es besonders die Antisemiten waren, die in der Frühzeit der deutschen Bibelforscher, auf der Kritikerseite „tonangebend" waren. Sie waren die ersten, die zum großen „Hallerli" aufriefen. Kirchliche Kreise schloßen sich ihnen zwar an, sind jedoch als weitgehend in deren Windschatten stehend, zu bewerten.

Antisemitismus in Deutschland gab es mit Sicherheit nicht „erst" ab 1933, sondern eben auch schon davor. Als eine seiner Wurzeln ist beispielsweise die Inflation (die wiederum Folgewirkung des Weltkrieges) anzusprechen. Orientierungslose Kreise waren dabei für vielerlei Verschwörungstheorien anfällig. Die „marktbeherrschende" dabei wiederum der Antisemitismus.

Sieht man sich heutige evangelikale kirchliche Kreise etwas näher an, begegnet man in ihnen nicht selten, der theologischen Israel-Verklärung. Was heute in genannten Kreisen weitgehend verbreitet ist, war in den 1920er Jahren dort eher die Ausnahmeposition. Nachhaltig wirkte eben. Man war zur Kaiser's Zeiten „Staatskirche". Man war zunehmend „Kulturchristentum", weniger aber „Bibelchristentum".

Dieser Konflikt brach dann noch ganz gravierend etwa mit dem Aufkommen der „Deutschen Christen" auf. Sich politisieren zu lassen, der Schritt war und ist für „Kulturchristen" nur ein äußerst geringer. Auch heute noch. Allenfalls ist dabei lediglich die Frage für „was" man sich politisieren lässt. Man denke nur an eine Partei wie die CDU/CSU und man hat ein plastisches Beispiel der Politisierung von „Kulturchristen".

In ihrem Selbstverständnis waren die dem Urchristentum nachjapsenden Bibelforscher, keine „Kulturchristen" sondern wie sie es schon durch ihre Namenswahl zum Ausdruck brachten, Bibelchristen. Ihr Level der relativen „Weltentrücktheit" beinhaltete eben auch die theologische Israel-Verklärung. Auf diesem Felde leisteten sie damals (auch in Deutschland) relative Schrittmacherdienste. Das die diesbezügliche „Stafette" dann später auf andere überging; kann jetzt im Rahmen dieser Betrachtung nicht weiter bewertet werden.

Jedenfalls steht fest. Die zeitgenössischen „Kulturchristen" hatten so gut wie kein Verständnis für die Positionen der Bibelchristen.
In ihrer Sicht entsprach dieser „USA-Import" einem tatsächlichem „Kulturbruch" und entsprechend machten sie auch Front dagegen.

Wie auch bei anderen Kritikerpositionen
(Kritiker ist nicht gleich Kritiker. Auch da gibt es himmelweite Unterschiede). Wie auch bei anderen Kritikerpositionen, nahm die WTG nur relativ selten frontal dazu Stellung. Eine der wenigen Aussagen der zeitgenössischen WTG zu ihren antisemitischen Kritikern, kann man in der Magdeburger Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" vom 15. 1. 1924 begegnen.
(In der Berner GZ-Ausgabe bereits am 1. 2. 1923 gedruckt. In der Frühzeit war es doch die Regel, dass die Magdeburger GZ-Ausgabe die Artikel der Ausgabe Bern, zeitverzögert nachdruckte).

In der Form einer Fragenbeantwortung, wird darauf von WTG-Seite eingegangen. Sonderlich aussagekräftig ist das dort gesagte sicherlich nicht. Das ist unstreitig. Es gilt aber, wie gesagt, auch den Kontext zu beachten, dass von WTG-Seite nur selten (damals und heute), auf Kritikerpositionen direkt eingegangen wird.

Nachstehend sei diese damalige Fragenbeantwortung einmal in ihren wesentlichen Aussagen (kommentarlos) vorgestellt werden.

Der Fragesteller den das GZ zu Worte kommen lässt, nimmt auf einen früheren kirchenkritischen Aufsatz des „Goldenen Zeitalters" bezug, um daran die Frage zu hängen:

„Mit Interesse habe ich den Aufsatz 'Die streitende Kirche' ... gelesen, ich vermisse aber die Angriffe gegen die jüdische Religion. Auch diese gehört doch zum Antichrist bezw. Großen Babylon. Die heutigen Juden sind doch Heiden d. h. absolute Christengegner. Dasselbe was die Katechismen bei den sonstigen Glaubensbekenntnissen ausmachen, bedeutet doch auch der Talmud der Heiligen Schrift gegenüber. Die Rabbiner haben doch gleich den Pfaffen auch die Menschen in den Krieg hineingepredigt."

Und als zweite Frage wird im selben Verschwörungstheoretischen Kontext noch angefragt:
„Ähnlich ist es doch mit der Freimaurerei, diese meiner Ansicht nach die gefährlichste spiritistische Sekte, gehört doch auch mit zum großen Babylon? ...."

In der Antwort äußert das GZ dann dazu:
„Natürlicherweise ist jeder Jude, der den Glauben an den erhabenen Schöpfer Himmels und der Erden und an den, den Gott zum alleinigen Heil für das ganze Menschengeschlecht gesetzt hat, verworfen hat, ein Heide und selbstverständlich ist genau dasselbe Widerspruchsvolle, Inhaltlose, im Gegensatz zur Schrift Stehende, was die Katechismen der Christenheit bedeuten, der Talmud der Juden. Der Talmud des Judentums ist eine einzige Zusammentragung von Behauptungen, Lehren und Dogmen der verschiedenen Schriftgelehrten der Juden, die Jesus auf das Härteste verurteilte. ... Denselben Standpunkt, den wir gegen die den Charakter Gottes verunehrenden Glaubensbekenntnisse der 'Christenheit' einnehmen, nehmen wir auch dem Talmud des Judentums gegenüber ein."

Orientierungslose, deren einzige Orientierung dann allenfalls marktbeherrschende Verschwörungstheorien sind. Dieser Spezies begegnet man auch heute noch. Auch und nicht zuletzt in Ex-ZJ-Kreisen. Ihre Fanfare die sie dabei zu blasen belieben heißt Freimaurerei.

Unfähig, wissenschaftlichem Diskurs Genüge zu leisten, können sie dabei ihren Frust nur in der Form neuer „Glaubensbekenntnisse" artikulieren. Glaubten sie früher was die WTG „vorbetete" eben heute das was die Verschwörungstheoretikerszene betet.
Den Level sich dabei in beiden Fällen nur auf der Glaubensebene zu bewegen, nicht aber auf der Ebene einer wissenschaftlich begründeten Argumentation. Diesen grundsätzlichen „Krebsschaden" kann und muss man registrieren.

In diesem Kontext hat durchaus die Aussage bezüglich der Freimaurerei in der genannten Ausgabe des GZ, Gewicht. Dazu schrieb es:


„Über Freimaurerei und ihren Charakter wissen wir nichts zu sagen, weil uns die Freimaurer-Bewegung vollständig unbekannt ist und wir nirgends etwas mit ihr zu tun hatten noch zu tun haben. Das Freimaurerei jedoch irgend etwas mit Spiritismus zu tun hätte, glauben wir nicht, soviel wir allgemein von der Freimaurerei, ihren Zielen und Bestrebungen gehört haben, sind wir eher geneigt, anzunehmen, daß es sich bei diesen Vereinigungen um Menschen handelt, die sich zusammengeschlossen haben, um die Menschheit von bedrückenden und verfinsternden Unwahrheiten durch Bekämpfen derselben zu befreien. Soviel wir aus katholischen Äußerungen entnommen haben, scheinen Freimaurer-Orden große Gegner katholischer Ziele und Bestrebungen zu sein; doch Ausführlicheres darüber vermögen wir nicht zu sagen aus schon vorgenannten Gründen. Wenn uns irgendwelches Material über Freimaurer, ihre Ziele, Bestrebungen und Absichten zugeht, wären wir geneigt, an anderer Stelle noch etwas Weiteres zu sagen."

Zu letzterem Thema kann man dann auch noch vergleichen:

Das leidige Thema: Freimaurerei

Seitens der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, ordnete deren Referent Pöhlmann in einer Schrift über die Freimaurerei, selbige dem Bereich der Esoterik zu.
Esoterik ist ein breiter Bereich; und da geht es „hüh und hott" zu. Strenge dogmatische Leitlinien, wie sie denn auch traditionelle christliche Strömungen vertreten wird man dort kaum vorfinden.

Ein weiterer Beitrag (eher der seltenen Art) zum Thema Freimaurerei ist auch der Magdeburger Ausgabe des „Goldenen Zeitalters" vom 15. 1. 1932 (Schweizer Ausgabe 15. 2. 1932) entnehmbar.

Was sagt er in der Substanz aus? Nach meiner Einschätzung dasselbe was schon Pöhlmann rekapitulierte, wenn er denn die Freimaurerei pauschal der Esoterik zuordnet.
Jedenfalls beweist auch dieser Artikel nicht das, was denn die Freimaurerriecher so gerne unterstellen.

Es ist weiterhin daran festzuhalten. Bibelforscher und Freimaurer haben allenfalls die relative „Gemeinsamkeit", die Welt auf unterschiedliche Art und Weise zu erklären. Und unterschiedliche Welterklärungsversuche gibt es viele.

Aber organisatorisch, und in Durchsetzung bestimmter Glaubensdogmen, gibt es eben keine Gemeinsamkeiten.

Nachstehend sei noch dieser Artikel aus der genannten GZ-Ausgabe kommentarlos zitiert.
Er trug die Überschrift „Freimaurerische Gebete" und führte aus:


„Die große Loge der Odd Fellows in Massachusetts hat der obersten großen Loge die Frage gestellt:
Ist es richtig, wenn ein Kaplan sein Gebet im Namen Christi beginnt und beendet?
Die Antwort, die darauf gegeben wurde, ist besonders merkwürdig, da die meisten Geistlichen Amerikas Freimaurer sind und doch jeder Geistliche, der mit der Bibel vertraut ist, weiß, daß „kein anderer Name [als der Name Christi] unter dem Himmel den Menschen gegeben ist, in welchem wir errettet werden müssen."

Und „was irgend ihr bitten werdet in meinem [Jesu] Namen, das werde ich tun, damit der Vater verherrlicht werde in dem Sohne". (Apostelgeschichte 4:12; Johannes 13:14) Die freimaurerische Antwort lautet:

„Unser Orden fordert als Qualifikation zur Mitgliedschaft nur einen Glauben an ein höheres Wesen und hat nichts mit irgendwelcher Sekte oder mit einem Glaubenssystem zu tun. Darum ist alles, was nach Sektierertum riecht, nicht zulässig. Die Worte System oder Sekte beziehen sich nicht auf die Sekten des Christentums, sondern haben eine viel weitere Bedeutung und schließen alle Religionen der Welt ein. In diesem Sinne ist das, ganze Christentum eine Sekte. Darum ist es unangebracht, und, wie ich denke, ungesetzmäßig, sich bei dem Werke der Logen besonders darauf zu beziehen. Wir haben Juden und vielleicht Mohammedaner und andere nichtchristliche Sekten in unserem Orden, und sie unterstehen den gleichen Bestimmungen wie die Mitglieder des christlichen Glaubens."

Auch die Enzyklopädie der Freimaurerei nimmt eine ähnliche Stellung ein.
Dort heißt es:

„Hutchinson und Oliver sind, wie ich zu glauben genötigt bin, einem großen Irrtum verfallen, indem sie den Grad eines Meisters der Freimaurer eine christliche Einrichtung nennen. Wenn das Freimaurertum nur eine christliche Einrichtung wäre, könnten die Mohammedaner, die Buddhisten und Brahmanen nicht an seinen Erleuchtungen teilhaben. Doch seine Universalität ist sein Ruhm. In ihrer Sprache können Glieder aller Nationen miteinander verkehren. An seinen Altären können alle Religionen knien, und sein Glaubensbekenntnis können Männer jeden Glaubens unterschreiben."

Daß diesem offenen Bekenntnis, daß das Freimaurertum keine christliche Einrichtung ist, sagt dasselbe Buch über das Gebet:

„Das Freimaurertum ist eine christliche Einrichtung, darum schließt es in seine Bestimmungen das Gebet als einen schuldigen Tribut der Dankbarkeit gegen den Urheber des Lebens ein. Die Religion der Freimaurer ist nicht sektiererisch. Sie birgt an ihrem gastlichen Busen Männer jedes Glaubensbekenntnisses. Sie ist auch nicht Judentum, obwohl sie nichts enthält, das einen Juden verletzen könnte."

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