Geschrieben von Drahbeck am 02. Oktober 2004 06:29:52:
Mit Datum vom 25. Juni 1940 (zugestellt am 1. Juli 1940) bekam die Schweizer WTG Post von der "Pressekommission" in der Schweiz. Ein Blick auf den Kalender zeigt. Jenes Jahr war mitten im zweiten Weltkrieg, der in aller Schärfe tobte. Auch die Schweiz glaubte diesem Umstand dahingehend Rechnung tragen zu müssen, dass ihre veröffentlichte Publizistik der Zensur unterworfen wurde. Den Begriff "Pressekommission" kann man daher durchaus mit "Zensurbehörde" übersetzen.
Genannte Behörde nahm Anstoß besonders an der
"Wachtturm"-Ausgabe vom 15. Juni 1940. In einer verteidigenden Stellungnahme
(abgedruckt in der zweiten Zeugen Jehovas-Zeitschrift "Trost" vom 15. 8. 1940)
bemerkt die WTG, die Vorwürfe der Zensurbehörde hätten sie zu einem Zeitpunkt erst
erreicht, wo die inkriminierte Nummer bereits gedruckt vorlag; Änderungen also nicht mehr
möglich seien. Man glaubte aber in der WTG-Antwort die Zensurbehörde noch mit den Worten
besänftigen zu können:
"Der Wachtturm Nr. 13 vom 1. Juli wird Ihnen sicherlich den Beweis dafür liefern,
daß wir den gewünschten Anforderungen bis zur äußersten Grenze dessen, was wir vor
Gott mit unserem Gewissen verantworten können, entsprochen haben. Wir haben uns wirklich
bemüht, uns in der Ausdrucksweise - vom englischen Original abweichend - den
Verhältnissen in Europa anzupassen."
Inwieweit mit dieser Stellungnahme die Zensurbehörde
wirklich besänftigt wurde, mag man in Wertung der nachfolgenden Geschehnisse mit einem
deutlichen Fragezeichen versehen. Las man doch in der letzten WT-Ausgabe vom 1. Juli 1940
auch solche "markigen Sätzen" wie die nachfolgenden:
"Die gegenbildlichen oder neuzeitlichen Moabiter, das heißt der kommerzielle Teil
der sichtbaren Organisation Satans, haben den Gesetzen der römisch-katholischen
Hierarchie nachgegeben, wie dies die Tatsachen gründlich dartun. Glieder dieser ruchlosen
Religionsorganisation haben wiederholt erklärt, Jehovas Knechte betrieben ein
Geldgeschäft und stünden in einem Feldzug des Hasses und der Unduldsamkeit, ja sie logen
ferner, indem sie sagten, Jehovas Zeugen seien Kommunisten.
Die kommerzielle Presse
läßt sich zu den gemeinsten Lügen über Jehovas Knechte herab und tut das immer auf das
Geheiß der römisch-katholischen Hierarchie und ihrer andern religiösen Bundesgenossen
(sie) verschreien diese Diener Gottes als Pazifisten und beschuldigen sie,
unpatriotisch zu sein und die Sicherheit des Staates zu gefährden."
Nachdem auch diese eben zitierte WT-Ausgabe gedruckt
vorlag, befand die Zensurbehörde: "Jetzt ist Schluss mit lustig".
Die Folge: Am 3. Juli 1940 erhielt die Berner WTG-Zentrale Besuch von einer Art
"Rollkommando", mit dem Auftrag die genannte WT-Ausgabe zu beschlagnahmen; und
auch ansonsten eine Hausdurchsuchung in den Räumlichkeiten der WTG durchzuführen.
Der Eklat war damit komplett. In dem schon genannten Schreiben vom 25. 6. 1940 war die WTG
darüber unterrichtet worden, dass auch ihre Publikationen nunmehr der Vorzensur
unterliegen würden. Sie könnten also nur nach vorheriger Einreichung bei der
Zensurbehörde weiterhin erscheinen, sofern diese keine inhaltlichen Bedenken geltend
macht.
Was die Zeitschrift "Trost" anbelangte, unterwarf sich die WTG diesem Verfahren. Bezüglich des "Wachtturms" zog sie es vor, der Zensurbehörde mitzuteilen. Sie stelle dessen Erscheinen nunmehr ein.
Im Jahre 1944 herrschte schon wieder eine andere
politische Großwetterlage. Die Niederlage Hitlerdeutschlands war absehbar. War
beispielsweise das Zürcher-Buch "Kreuzzug gegen das Christentum", im Gefolge
der vorgenannten Restriktionen auch einem weiteren Verbreitungsverbot unterworfen worden;
so wurde nunmehr dieses Verbot wieder aufgehoben. Und auch der "Wachtturm"
durfte wieder offiziell in der Schweiz erscheinen.
Die erste Ausgabe nach der vorgenannten Zwangspause war die vom Oktober 1944.
Vorerst nur als monatliche Ausgabe erscheinend.
"Für die neue Welt leben" lautet der
Studienartikel in dieser Ausgabe.
Den "Weltlichweisen" und ihren Plänen für die "Welt von Morgen" wird
eine Absage erteilt; denn "in kurzem werde die dämonenbeherrschte alte Welt in der
Schlacht von Harmagedon verschwunden sein."
Weil das in der Lesart des Wachtturms "in kurzem" geschehe, wird "wer Gott
und seine neue Welt liebt, nicht vor der Aussicht zurückschrecken, leiden zu müssen,
weil er für die neue Welt lebt." Denn der "Welt" sei nur eine "kurze,
trügerische Nachkriegszeit" beschieden.
Und zum Ausklang dieses Artikels meint man prophezeien zu können:
"Die Welt taumelt von den Wirkungen des Bechers, den ihr 'Babylon' eingeschenkt hat:
von dem Kriege um die Weltherrschaft (Offenbarung 17: 4; 18:3). Während der Zeit, die
nach dem Kriege folgt, werden alle Nationen aus diesem Becher oder Kelche trinken und
werden eine Orgie veranstalten gleich derjenigen, die beim Gastmahle Belsazars in der
Nacht stattfand, als die Handschrift an der Wand erschien und das alte Babylon fiel."
Geradezu inflationär in dieser Ausgabe die Verwendung (direkt oder indirekt) des Begriffes "kurze Zeit".
Geschrieben von Drahbeck am 01. Oktober 2004 15:48:21:
Als Antwort auf: Waldemar H. deckte Pape`s Schwindel auf geschrieben von David am 01. Oktober 2004 15:41:50:
Der Hinweis auf H. ist so reizvoll wie "kalter Kaffee".
Geschrieben von U-Boot am 03. Oktober 2004 21:59:56:
Als Antwort auf: Re: kalter Kaffee geschrieben von Drahbeck am 01. Oktober 2004 15:48:21:
Folgt man dem o.g. Link, taucht in dem Bericht der Satz auf:"Über Herrn H. wurde mal die Meldung verbreitet, er sei noch nicht mal als Ältester in seiner örtlichen Versammlung eingesetzt."
Tatsache ist, daß Bruder H. jahrelang als ZJ-Ältester diente bis er nach einem Fehltritt abgesetzt wurde. Seine Frau hat ihm - wie man sagt - seinen Fehltritt verziehen .Und auch die Wachtturm-Gesellschaft greift wieder gerne auf den Herrn Dr. zurück.
Geschrieben von Drahbeck am 01. Oktober 2004 16:24:44:
Als Antwort auf: Re: kalter Kaffee geschrieben von David am 01. Oktober 2004 15:56:54:
Die Fakten in Sachen Dieter Pape mögen für Sie
vielleicht neu sein.
H. hat ja seine Webseite mit ein paar Auszügen aus seinen Veröffentlichungen, wohl erst
seit Mitte dieses Jahres im Netz. Im Gegensatz zu Ihnen, und vielleicht noch ein paar
andere, bin ich nicht auf solcherart "Brosamen" angewiesen. Seine in den Jahren
1999-2001 in Printform erschienenen Veröffentlichungen habe ich vorzuliegen. Auch sein
Buch aus dem Jahre 2003. Zu mehr als Auszügen, auf seine Webseite, konnte ja der Herr H.
sich nicht durchringen. Dann natürlich ausgewählt mit der einen Zielstellung, möglichst
die WTG-Kritiker, wo immer es geht, zu desavoieren. Da kann er Ihnen ja die Hand reichen!
Im Bechhaus-Forum, wo Sie ja auch gelegentlich eine Gastrolle geben (und die dortigen Besucher sind sicherlich eine andere Klientel als im hiesigen Forum), werden Sie ja wohl auch schon die Erfahrung gesammelt haben, dass man ihre Auffassungen nicht sonderlich schätzt. Das dürfte wohl hier nicht viel anders sein.
Dann vielleicht noch dies: Es ist ein grundsätzlicher Trugschluss anzunehmen, hätte meine spezielle Biographie nicht die DDR-Komponente gehabt, wäre ich heute kein WTG-Kritiker. Nun ist es sicherlich müßig darüber zu spekulieren: Was wäre wenn. Aber wer diese grundsätzliche Erkenntnis negiert, der läuft wieder einmal Gefahr Trugschlüssen aufzusitzen.
Geschrieben von Drahbeck am 02. Oktober 2004 18:03:13:
Als Antwort auf: Re: Günther Pape wehrt sich geschrieben von David am 02. Oktober 2004 17:40:58:
Wer da mit gezinkten Karten spielt, darüber dürften wohl die Meinungen zwischen denen, die im WTG-Bann stehen, und den übrigen, erheblich auseinandergehen.
Geschrieben von Joschi am 03. Oktober 2004 01:08:04:
Als Antwort auf: Re: Gnther Pape wehrt sich geschrieben von Drahbeck am 02. Oktober 2004 18:03:13:
Wo gbt es dieses Buch?
Geschrieben von Drahbeck am 03. Oktober 2004 03:40:10:
Als Antwort auf: Re: Gnther Pape wehrt sich geschrieben von Joschi am 03. Oktober 2004 01:08:04:
Das Buch erschien 1999 im Pattloch-Verlag
ISBN 3-629-00859-3
Wie eine Reihe anderer Bücher aus diesem Zeitraum hat auch in diesem Fall der
Internet-Konkurrenz ihre Wirkung getan. Es ist als Neubuch nicht mehr lieferbar;
gelegentlich aber antiquarisch noch erhältlich.
Verlage wie der Patloch-Verlag und noch einige andere, werten das Thema Zeugen in erster Linie unter wirtschaftlichen Aspekten. Kommt ein "Geschäft" zustande, sind sie bereit sich zu engagieren. Ist das nicht der Fall, lassen sie aber genauso schnell die Finger wieder davon; bzw. wenn sie schon mal eine entsprechende Publikation hatten; lassen die auslaufen ohne Neuauflagenoption.
Exemplarisch kann man die diesbezügliche Situation auch an einem seit Ende 2001 vorangekündigten Buch des Detlef G. im Beck-Verlag München studieren. Bis heute nicht lieferbar. Immer wieder vom Verlag verschoben. Derzeitiger angekündigter Erscheinungstermin 2005.
Geschrieben von Raimund am 04. Oktober 2004 19:38:59:
Das Buch erschien 1999 im Pattloch-Verlag
ISBN 3-629-00859-3
Wie eine Reihe anderer Bücher aus diesem Zeitraum hat auch in diesem Fall der
Internet-Konkurrenz ihre Wirkung getan. Es ist als Neubuch nicht mehr lieferbar;
gelegentlich aber antiquarisch noch erhältlich.
Dieses Buch ist Müll. Wer tatsächlich erwartet, hieraus objektiv und kenntnisreich von einem Insider über die Zj informiert zu werden, wird einen Reinfall erleben. Das Buch ist bestenfalls schlechte Propaganda.
Ein Beispiel:
Auf S. 253/254 zitiert Pape aus einem im Internet verbreiteten Brief, der von einem gewissen "Freddy A" unterzeichnet ist. Der in seinem Inhalt etwas bizarre Brief soll suggerieren, dass es unter jugendlichen ZJ drastische Absetzbewegungen gibt, dass hier etwas massiv in Bewegung gerät. Dummerweise ist dieser Brief ein "Fake". "Freddy A" ist in den einschlägigen Foren des Usenet bestens bekannt. Die wahre Identität hinter diesem Pseudonym ist Karl Nagel, ein Punk-Aktionskünstler aus Hannover, auch mitverantwortlich für die Organisation der berüchtigten "Chaos-Tage".
Seltsam, wie ein "Experte" wie Günther Pape
auf diesen Brief hereinfallen konnte. Seltsam, dass er hier nicht gründlicher
recherchiert hat. Aber wie heißt es so schön: Experten gehören in die Toilette. Für
"Experten" wie Pape ist keine Toilette zu tief.
Geschrieben von Drahbeck am 04. Oktober 2004 21:28:40:
Als Antwort auf: Re: Günther Pape wehrt sich geschrieben von Raimund am 04. Oktober 2004 19:38:59:
Ich gehöre nicht unbedingt zu den "Fans" der
Pape's. Weder dem Günther Pape, noch dem Klaus-Dieter Pape. Letzteren halte ich zugute.
Er ist bereits in katholischem Milieu aufgewachsen. Er kannte daher vorher nichts anderes.
Das aber wird man bei dem Günther Pape, wohl kaum sagen können. Von dem Dieter Pape erst
gar nicht zu reden.
Einige Bücher mit ZJ-Thematik habe ich auf meiner Webseite in eigenen Dateien knapp oder
auch etwas ausführlicher kommentiert.
Siehe dazu:
Buechernotizen
Das Pape-Buch "Ich klage an" ist nicht
darunter. Wohl kaum, weil ich es nicht gelesen hätte. Das ist sicherlich nicht der Fall.
Auch das Buch des Walter E. Glöckel "Die Methodik der Dämonen der Zeugen
Jehovas" habe ich gelesen, lehne es aber ab, es im positiven Sinne zu kommentieren.
Manchmal ist da in der Tat Schweigen, der angemessene Kommentar.
Aber den Grund in Sachen Pape kann man schon aus dem seinerzeitigen Kommentar zu dem
vorhergehenden Pape-Buch "Die Wahrheit über Jehovas Zeugen entnehmen".
Siehe dazu:
CVPape
Lediglich in einer Sammelbuchbesprechung
(Literaturbericht) gehe ich auf das Pape-Buch "Ich klage an" etwas ein;
allerdings wohl kaum im Sinne einer umfassenden Rezension:
"Da B. schon genannt wurde, bietet es sich an zugleich auch auf den Fall des Günther
Pape mit zu sprechen kommen, der sich gleichfalls unqualifizierter Angriffe von Seiten B.
mit der Wachtturmgesellschaft im Hintergrund, "erfreuen" darf. Also um es vorweg
zu sagen. Pape selbst räumt ein, dass man ihm in diversen Leserbriefen mitgeteilt habe,
man könne seine Position verstehen, bis auf eine Ausnahme. Und diese Ausnahme wäre, dass
er sich der katholischen Kirche angeschlossen habe. Damit hat Pape selbst den Punkt
referiert, den auch ich ihm gegenüber als Manko bewerte.
Andererseits wird man auch sehen müssen, dass er sich damit eine Plattform geschaffen
hat, ohne die es fraglich wäre, ob sein Erstlingswerk "Ich war Zeuge Jehovas"
bis heute 25 Auflagen erlebte. Als Zeitzeuge vermag er durchaus einige zwar nicht
grundlegend neue, aber doch auf den Punkt gebrachte Erkenntnisse zu formulieren. So
erlebte er beispielsweise die ersten Jahre nach 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone
Deutschlands mit der sich schon damals anbahnenden Konfrontation.
So etwa wenn er notiert:
"Ein leiser Zweifel regte sich bei mir anlässlich einer späteren Vorladung. Major
Cleskow legte mir einen im Westen gedruckten 'Wachtturm' vor. Darin war folgender Eindruck
zu lesen: 'Veröffentlicht unter der Zulassung License Nr. US-W-1052. 24. Januar 1946 der
Nachrichtenkontrolle der Militärregierung.' Die Wachtturm-Führung hatte sich die
Veröffentlichung dieses 'Wachtturms' durch die amerikanische Militärbehörde genehmigen
lassen, wohingegen ich mich aber weigerte, der sowjetischen Kommandantur (auf Geheiß der
Magdeburger WTG-Führung) zu gehorchen."
Es soll jetzt hier nicht darüber lamentiert werden, ob denn eine gütliche Einigung mit
der Sowjetischen Militäradministration möglich gewesen wäre. Einiges spricht dagegen.
Aber immerhin zeigt auch dieses Beispiel, dass die Zeugen Jehovas sich sehr wohl als
politische Waffe verstanden und in Szene setzten.
Im Jahre 1994 lernte derselbe Pape noch einmal die harte Hand der Wachtturmgesellschaft
kennen. Anlässlich eines beabsichtigten Referates auf einer Veranstaltung der Konrad
Adenauer-Stiftung, wurde im Vorfeld von den Rechtsanwälten der WTG auf besagte CDUnahe
Stiftung massiver Druck ausgeübt mit der Zielstellung, diesen für die WTG unbequemen
Zeitzeugen dort nicht sprechen zu lassen. Dieses Ansinnen verpuffte hatte aber noch die
Nachwirkung, dass Pape nunmehr selbst gegen die WTG juristisch aktiv wurde.
Insbesondere die Unterstellung (in Sippenhaftmanier mit seinem in der DDR lebenden
Bruder), der West-Pape könnte auch für die DDR-Stasi aktiv gewesen sein, brachten
letzteren doch noch "auf die Palme". Er war davor schon allerlei Anwürfe
gewöhnt - das war aber auch ihm zuviel. Also klagte er gegen die WTG. Und über das
Ergebnis seiner Klage berichtet er:
"Im Gerichtsurteil heißt es: '
für Recht erkannt: Die Beklagten werden
verurteilt, es bei Meidung eines für jeden Fall der Zuwiderhandlung festzusetzenden
Ordnungsgeldes bis zu 50 000,-DM, ersatzweise Ordnungshaft bis zu zwei Monaten, zu
unterlassen, über den Kläger zu behaupten, dieser habe mit dem Staatssicherheitsdienst
der ehemaligen DDR zusammengearbeitet.' Dieses Urteil wird in dem Artikel von B. nicht mit
einer Silbe erwähnt."
Jener Vorgang hatte noch eine andere "Nebenwirkung". Das WTG-Sprachrohr B. hatte
den Pape in der Sache und im Ton "übel angemacht". Im Rahmen der
Meinungsfreiheit sind solche Stellungnahmen justiziabel nur schwer wenn überhaupt
fassbar. Aber dennoch fühlte sich Pape unredlich behandelt. Also was tat er? Er setzte
sich an seine Schreibmaschine (respektive Computer sofern er einen haben sollte) und
begann noch einmal ein Manuskript zum Thema Zeugen Jehovas abzufassen.
Wer sein seinerzeitiges 1971 erschienenes Buch "Die Wahrheit über Jehovas
Zeugen" kennt, der wird ihm bescheinigen können, dass es inhaltlich substanzvoller
geworden ist, als wie jene Ausführung von 1971 [32].
Letztlich hat sich die WTG mit ihrer Attacke gegen Pape damit nur einen Bärendienst
erwiesen."
Nun vergleiche ich Pape keineswegs mit Glöckel. Bei Pape liegt die Sachlage auch grundlegend anders. Sein Buch "Ich klage an" ist primär die Reaktion auf vorhergehende Attacken der WTG gegen ihn (und seinen Sohn). Namentlich, dass sie über ihr Sprachrohr , beispielsweise bei der Konrad Adenauer-Stiftung vorstellig geworden ist, um (ergebnislos) zu erreichen, dass Pape als Referent wieder ausgeladen werden möge, und anderes mehr. Dagegen wehrte er sich, unter anderem auch mittels dieses Buches, dass neben vorstehender Thematik dann auch noch mit ein paar anderen Sachen angereichert wurde.
Die Zitierung des sattsam bekannten "Freddy Asozial" mag man in der Tat als klassischen Fehlgriff werten. Da wiederspreche ich nicht. Dennoch ist es meines Erachtens zu billig, wegen diesen Fehlgriff ein Pauschal-Ablehnungs-Edikt zu postulieren. Das ist zwar in den Zeugen Jehovas Kreisen so üblich. Sachgerecht indes ist es nicht.
Man vergleiche dazu auch mein noch Votum in Sachen Pape
vom 20. Juli, 2003
in der Datei
Quer03
Geschrieben von D. am 04. Oktober 2004 06:10:55:
Als Antwort auf: Re: Günther Pape wehrt sich geschrieben von Drahbeck am 03. Oktober 2004 03:40:10:
FRICKENHAUSEN-LINSENHOFEN .
Der bundesweit bekannte Aufklärer über die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas,
Klaus-Dieter Pape, informiert am Mittwoch, 6. Oktober, 20 Uhr, in der Tischardter
Christuskirche über die Aktivitäten dieser Gruppe. Unter dem Titel "Die Angstmacher
- Wer (ver-)führt die Zeugen Jehovas?" gibt er Einblicke in die Lehre der Gruppe,
aber mehr noch in den so genannten "organisierten Predigtdienst", welcher der
aufwendigste Teil der Tätigkeit von Jehovas Zeugen ist. Der Referent hat mehrere Bücher
zum Thema verfasst und ist heute katholischer Diakon in Heilbronn. Seine Eltern und
Großeltern waren selbst aktive Zeugen, bis der Vater sich von der Gruppe gelöst hatte.
Im Vortrag wird gezeigt, wie die Zeugen Jehovas in unzähligen Schulungen auf die Besuche
an den Haustüren genauestens vorbereitet werden. Hierbei wird ausführlich auf die Rolle
der Wachtturmgesellschaft, der Organisation, die hinter den Zeugen Jehovas steht,
eingegangen.
Geschrieben von D. am 05. Oktober 2004 00:03:52:
Seitens der Evangelischen und der Katholischen Kirche werden die Zeugen Jehovas kritisch beobachtet. "Ich halte sie für eine problematische Gruppe, da sie sich nach außen abschotten und keine Freunde haben dürfen, die nicht auch Zeugen sind", sagt Gerald Kluge, Beauftragter für Sekten und Weltanschauungsfragen im Bistum Dresden-Meißen. Weitere Kritikpunkte sind aus seiner Sicht, dass sich die Zeugen gegenseitig bespitzelten und Bluttransfusionen verbieten würden. Außerdem dürften Kinder nicht an Geburtstagsfeiern ihrer Mitschüler teilnehmen und würden so zu Sonderlingen. Kluge:"Angesichts dieser Fakten muss man von einer Sekte sprechen."
Geschrieben von Drahbeck am 02. Oktober 2004 11:58:46:
Als Antwort auf: Re: W. alias Standfirm.de geschrieben von Drahbeck am 30. Juli 2003 17:44:08:
Auf der "Standfirm" Webseite des Herrn W. (bei Denic auf seinen Namen eingetragen), gibt es wieder einmal eine Ergänzung zu registrieren. Dieses Parsimony-Forum "Rund ums Thema Zeugen Jehovas" ist wohl, neben Infolink, das einzigste (wenn ich richtig sehe) aus dem Bereich kritischer Internetwertungen der WTG, dass Herr W. mit in die Liste seiner Internetadressen kommentierend nunmehr aufgenommen hat. Von einigen weiteren Webseiten (kritischer Art) zum Thema, erst gar nicht zu reden. Davor konnte W. sich schon dazu durchringen, auch das Inhaltsverzeichnis des Uraniabuches (und einige wenige, magere Auszüge daraus), auch auf seinen Webseiten zu offerieren.
Sicherlich wäre es von einem WTG-Funktionär, der W. ja ist, zuviel erwartet, dies im Sinne der "Euphorie" zu tun. Das Gegenteil ist der Fall. Die W.'sche Zitierung soll nur einem Zweck dienen - der Abschreckung. Ob denn diese Rechnung so aufgeht, wird die Geschichte vielleicht später einmal beantworten. Bei den in seinem Einflussbereich befindlichen Zeugen mag das in der Regel derzeit der Fall sein. Das will ich gar nicht abstreiten. Außer den rund 160.000 deutschen ZJ-Verkündigern, gibt es aber noch ein paar andere, die gelegentlich sich für das Thema Zeugen interessieren. Ob die alle voll auf die W.'sche Linie einschwenken, oder sich ein eigenes Urteil bewahren bzw. bilden, würde ich jedenfalls nicht mit der gleichen Absolutheit sehen, wie das vielleicht bei den eigentlichen Zeugen der Fall ist. Selbst für meine eMail-Adresse macht Herr W. so gewollt-ungewollte Reklame. Na wenn das mal nichts ist.
Ich kann Herrn W. eigentlich nur eine Frage stellen in
diesen Kontext: Ob ihn nicht vielleicht das ungewisse Gefühl beschleicht, dass sein
Schuss nach hinten loß geht?! Gleichwohl wage ich das derzeit nicht zu beantworten. Ich
überlasse die Antwort auf diese Frage auch in aller Ruhe der Zukunft.
Auch bei dem W.text über das Parsimony-Forum "Rund ums Thema Zeugen Jehovas",
wird deutlich, dass W. alle seine rhetorischen Kniffe einsetzt (der Begriff
"Theokratische Predigtdienstschule" und was da so einstudiert wird, ist ja auch
mir geläufig). Also W. und mutmaßlich auch der an diesem Text beteiligte Herr H., setzen
denn alle ihre rhetorischen Fähigkeiten ein, auch im Falle dieses Forums möglichst den
gleichen Zweck zu erreichen, der ihnen auch in Sachen Uraniabuch vorschwebt: der
Abschreckung.
Mit der Abschreckung, ist das allerdings so eine Sache. Das wissen gebürtige Ostdeutsche beispielsweise auch mittels der Erfahrung, dass ihnen der Westen auch nach allen Regeln der Kunst schwarzgemalt wurde. Und nicht wenige der so Beeinflussten pflegten dann in den Abendstunden nur westliche Fernsehsender zu konsumieren. Das war dann wohl auch so ein Fall, wo der Schuss letztlich nach hinten losging.
Herr W. meint in seiner Kritik auch mit erwähnen zu sollen, dieses Forum würde Suizidfragen, Kindesmissbrauch und ähnlich gelagertes einen hervorragenden Stellenwert einräumen. Mir scheint Herr W., da sind sie etwas zu ungenau. Es gibt in der Tat Foren, wo Themata dieser Art zeitweilig einen hohen Stellenwert haben und hatten. Nicht aber hier. Hier liegt doch wohl eher der Schwerpunkt auf anderen Aspekten, namentlich geschichtlicher Art. Natürlich kommen vorgenannte Themen auch hier zur Sprache. Aber ihre Wertung als herausgehobenes Thema ist wohl etwas bewusst ungenau.
Näher an der Wahrheit ist W. allerdings mit seiner
Kritik, wie er es formuliert, der "überholte" Anbiederungs-Vorwurf an Hitler,
würde sich auch hier wiederfinden.
Auch da gilt es nüchtern festzustellen.
Meine Wertung zu diesem Thema und die Wertung von W./H. dazu, sind nicht kongruent.
Aber es ist klar: Es wird in diesen Fragen keine Einigung mit W./H. geben; dieweil die sich auf der anderen Seite der Barrikade befinden.
Geschrieben von Drahbeck am 06. Oktober 2004 10:24:34:
Als Antwort auf: Re: Warum kaufen die ZJ allen Schrott?Real Satire geschrieben von Willi W ... am 06. Oktober 2004 09:03:18:
Das erinnert dann auch noch an eine kleine Veränderung
im Lexikonprojekt "Wikipedia"
Da meinte am 4. 10. Ein offenbar auf WTG-Kurs schwimmender den dortigen Text über die
Zeugen Jehovas noch mit dem Satz ergänzen zu sollen:
"Die ganze Tätigkeit der Zeugen Jehovas wird von freiwilligen Spenden und freiwilligen Mitarbeitern unterstützt. Die Literatur, die sie im Predigtdienst anbieten wird nicht verkauft, sondern wird gratis abgegeben. Keiner kann sich an dieser Tätigkeit materiell bereichern."
Offenbar war diesem Veränderer, dass was er da
geschrieben, selbst nicht so recht geheuer; denn nur rund fünf Minuten später
veränderte er selbst seinen Text wieder. Jetzt wurde aus "keiner kann sich
bereichern" :
"Niemand will sich an dieser Tätigkeit materiell bereichern".
Da hat ihn wohl selbst sein eigenes schlechtes Gewissen übermannt.
Es ist keine neue Feststellung, die Schulung zum ZJ-Predigtdienst, die systemimmanent ist, bringt es auch mit sich, dass die Berufssparte der Vertreter, einen besonders hohen Anteil in der soziologischen Gruppe der Zeugen Jehovas aufweist. So manchem dem da gepredigt wurde, höhere Ausbildungsformen seien doch nur Zeitverschwendung, da diese alte Welt "ohnehin nicht mehr lange macht", und der sich in dieser Beziehung motivieren ließ, muss später erfahren "nur von Luft und Liebe lebt es sich schlecht".
Der Zwang, dass der eigene Schornstein irgendwie rauchen muss, bewirkt denn, unter anderem, das aus der Not eine Tugend gemacht wird. Wer denn meint, die einstudierten Techniken der eigenen Vertreterschulung, genannt "theokratische Predigtdienstschule", gut zu beherrschen, der ist nicht mehr weit davon entfernt, auch in sonstiger beruflicher Entwicklung, eben die Berufssparte der Vertreter näher ins Visier zu nehmen. Vorreiter auf diesem Gebiet gibt es ohnehin in nicht wenigen örtlichen ZJ-Versammlungen. Und gemäss dem Schneeballprinzip, dass die eigene Kasse dann am besten klingelt, gelingt es weitere für den gleichen Job anzuwerben, entwickelt sich da eine gewisse Zwangsläufigkeit.
Gerade aber diese (relativ weitgespannte) Vertreterszene zeichnet sich auch dadurch aus, dass in nicht wenigen Fällen, die Unseriosität in ihren Reihen fröhlichsten Urstand feiert.
Geschrieben von Hannes am 05. Oktober 2004 12:30:26:
Als Antwort auf: Warum kaufen die ZJ allen Schrott? geschrieben von Joschi am 05. Oktober 2004 00:10:07:
Wo hast Du denn das her???
Von deinem Guru??
Geschrieben von Joschi am 20. Oktober 2004 20:59:51:
Als Antwort auf: Re: Warum kaufen die ZJ allen Schrott? geschrieben von Hannes am 05. Oktober 2004 12:30:26:
Ich habe es selber gesehen!! Die ganze Hütte von diesem Zeug und die haben kein Geld dafür und dicke Schulden!!!!!!!!
Geschrieben von Joschi am 05. Oktober 2004 13:23:36:
Als Antwort auf: Re: Warum kaufen die ZJ allen Schrott? geschrieben von Hannes am 05. Oktober 2004 12:30:26:
Das ist Tatsache! Bei den Firmen wie Vorwerk und Tupper und so, arbeiten ZJ als Verkäufer! Die ZJ sind gern gesehene Kunden. Ich kenne eine Familie die haben alles von diesen Firmen obwohl sie es sich nicht leisten können. Aber die ZJ können bei den Verkaufsveranstaltungen aus Gefälligkeit nicht nein sagen wenn die Verkäufer von diesem Verein sind!
Geschrieben von Hannes am 05. Oktober 2004 13:34:26:
Als Antwort auf: Re: Warum kaufen die ZJ allen Schrott? geschrieben von Joschi am 05. Oktober 2004 13:23:36:
Naja, eine Familie ist kein Beweis.Ich kenne selber einige Zeugen und habe das so noch nicht festgestellt.Ich würde mal sagen die die ich kenne leben recht normal.
Geschrieben von Julius am 06. Oktober 2004 18:48:09:
Als Antwort auf: Re: Warum kaufen die ZJ allen Schrott? geschrieben von Hannes am 05. Oktober 2004 13:34:26:
War schon jemand von euch mal auf einem Campingplatz mit
ZJ angefüllt (Kongresszeit)
Man kann wirklich fassungslos sein,wie die überwiegende Mehrheit vom mater. Konsum
erfasst war.
Wo doch die Bescheidenheit so hervorgeboben wird.
Dicke Autos bis zum Mercedes und BMW, Wohnmobile ausgestattet mit Schnick-Schnack bis hin
zum Fernseher mit SAT Antenne. Inliner und Fahrräder bis zum Motorroller sind mit dabei,
um morgens ja schnell zum Stadion rüberzufahren und sich Plätze fürs Programm zu
reservieren.
Viele in kostspieligen Anzügen, Kostümen, Markenkleider hin bis zu den Kindern, wie auf
einer Modeshow.
Manche Männer mit Rosen im Knbopfloch Boss Anzug, manche Frauen mit Rosen im Kostüm, (im
Knopfloch) um ihre Ledigkeit anzuzeigen.
Flanieren, gesehen und gesehen werden, werben und Brautshow.
Sie hatten sogar ihre Tiere mit dabei. Manche ein Schwimmbassin.
Für all das könnte man ja Verständnis zeigen, wenn nicht ausgerechnet jene so ein
Verhalten, das sie nur mit der "Welt" in Verbindung bringen, derart verurteilen
würden.
Ich denke, dass manche von denen so verblendet sind, und das nicht mehr objektiv
unterscheiden können.
Natürlich mag es auch Bescheidene geben, wie in jeder anderen Rel.gruppe auch.
Geschrieben von Julius am 08. Oktober 2004 09:48:54:
Als Antwort auf: Re: Warum kaufen die ZJ allen Schrott? geschrieben von Parcival am 07. Oktober 2004 12:06:36:
das habe ich selbst erlebt, ich war mitten im Geschehen
dabei.
Jeder, der das nicht wahrhaben will, kann sich höchstpers.
davon überzeugen, in dem er mal bei einem Kongress campen geht.
Geschrieben von Willi W... am 08. Oktober 2004 11:55:30:
Als Antwort auf: Re: Warum kaufen die ZJ allen Schrott? geschrieben von Julius am 08. Oktober 2004 09:48:54:
Hi,
ich bin fast immer Campen bei Komgressen, und es ist schon wahr, es gibt schon einige, die alles vom Feinsten haben müssen. Aber das erlaubt, wie ich denke, keinen Rückschluß auf die Allgemeinheit der Zeugen.
Klar treibt manches erstaunliche Blüten, es scheint einigen verlockend, im Pool der Glaubensbrüder Geschäfte zu machen. Aber das müssen die selbst mit Gott ausmachen, ob es das so gut findet? Ich denke da nur an die Tempelreinigungsaktion Jesu.
Die meisten, die ich kenne, sind nicht so, aber die anderen fallen halt mehr auf.
Gruß
WW
Geschrieben von B am 05. Oktober 2004 11:50:38:
Aus dem Königreichsdienst Juli 2004
4 Jehova wird bald die Ungerechtigkeit von der Erde beseitigen. In der begrenzten Zeit, die noch verbleibt, wollen ... wir allen Gelegenheit geben, der bevorstehenden Vernichtung der bösen Welt Satans zu entgehen
Geschrieben von Joschi am 05. Oktober 2004 23:46:33:
Als Antwort auf: Enzeitsekte Jehovas Zeugen geschrieben von B am 05. Oktober 2004 11:50:38:
Weltuntergang? Die USA sucht nur nach Objekten die sich echt sehen lassen können! Die Kleineren werden nicht untersucht! Es heißt bei denen, dann haben wir Pech gehabt! Wenn so ein Teil wie früher im mexicanischem Golf runtergeht, dann sind auch die ZJ weg! Dann sind nur noch Läuse und Wanzen übrig. Die ZJ? Wohl kaum! Dann ist endlich Schluß mit dem ganzen Schwachsinn!
Geschrieben von Drahbeck am 06. Oktober 2004 19:37:30:
Eritrea, ein afrikanischer Vier Millionen Einwohner umfasender, seit 1993, nach einem langen Bürgerkrieg unabhängig von Äthiopien Staat, wird in Lexikas mit den Worten charakterisiert:
"Die Wirtschaft Eritreas wurde durch
Dürrekatastrophen, Hungersnöte und den Krieg mit Äthiopien schwer geschädigt. Als das
Land 1993 seine Unabhängigkeit erklärte, war ein großer Teil der Betriebe zerstört und
die Infrastruktur stark beeinträchtigt. Ungefähr 75 Prozent der Einwohner waren
trotz guter Ernten 1991 und 1992 auf die Versorgung mit Nahrungsmitteln durch
Hilfsorganisationen angewiesen."
Das erinnert, obwohl Vergleiche hinken, in einem Punkt an die Situation in Ostdeutschland
nach 1945. Der Punkt der relativen "Gemeinsamkeit" besteht wohl darin, das beide
Staaten, aufgrund ihrer eigenen inneren Schwäche, glauben es nicht verkraften zu können,
eine Religionsgemeinschaft, wie die Zeugen Jehovas, die zu staatsbürgerlichem Verhalten
nur ein zweispältiges Verhältnis hat, zu tolerieren.
Eine Folge dessen äußert sich auch in der jetzt vorliegenden Meldung:
"Die Regierung in Eritrea habe seit dem Jahr 2002 jede religiöse Aktivität
außerhalb von vier offiziell anerkannten Gruppen unterbunden. Mehr als zweihundert
Protestanten und Zeugen Jehovas seien wegen ihres Glaubens nach wie vor im Gefängnis.
"Von einigen heißt es, dass sie harter Folter unterworfen und gezwungen wurden,
ihrem Glauben öffentlich abzuschwören, und viele andere sollen festgenommen und verhört
worden sein",
Auch wenn Einzelheiten dazu nicht mitgeteilt werden, wird man wohl den Vergleich mit der
Konfliktsituation der Zeugen Jehovas, einige Jahre früher, in dem gleichfalls
afrikanischen Staat Malawi, mutmaßlich heranziehen können.
Bürgerliche Freiheiten sind in genannten Staaten sicherlich nicht zu finden. Man mag das
bedauern. Dieses Bedauern erweist sich aber dann als heuchlerisch, wenn man den Faktor
politischer Destabilisierung, durch die Zeugen Jehovas-Religion (aus der Sicht der
betroffenen Regime) grundsätzlich ausblendet.
Geschrieben von Drahbeck am 07. Oktober 2004 06:55:11:
Als Antwort auf: Eritrea geschrieben von Drahbeck am 06. Oktober 2004 19:37:30:
Laut 92er Jahrbuch der ZJ sei in Eritrea die äthiopische
Kirche der treibende Keil, bei den dortigen Schwierigkeiten der Zeugen Jehovas. Da kann
man dann wohl nur den Vergleich ziehen; mit Ländern wie Georgien, wo die orthodoxe Kirche
ähnlich unrühmlich in Erscheinung getreten ist
Da entwickelt sich sozusagen das Prinzip der "kommunizierenden Röhren".
Einerseits wirtschaftliche Unterentwicklung, wenn nicht noch schlimmeres. Andererseits die
Flucht der Bevölkerung in die Religion, um mittels dieses Opiates die widrigen Umstände
halbwegs "ertragen" zu können.
Nun, die Zeugen mit ihrem aktiven Proselytismus. Sie stören damit faktisch das relative
Gleichgewicht, dass sich in solchen Gegenden herausgebildet haben mag.
Wenn in Europa mir eine Tageszeitung, ob ihrer
konzeptionellen Ausrichtung nicht passt (das nur mal als Beispiel), dann kann ich wechseln
zu einer anderen (oder generell verzichten). Jede dieser Blätter muss damit leben, dass
sie den Markt nicht alleine beherrscht. In der Folge, auch ihre Konsumenten wechseln
können. Das ist hierzulande eine Selbstverständlichkeit. Was aber ist, um beim Vergleich
zu bleiben, wenn die wirtschaftliche Lage so ist, dass gerade mal eine Zeitung, eventuell
mit Mühe und Not existieren kann.
Und dann kommt plötzlich aus dem Ausland gesteuert, doch noch neue Konkurrenz, die der
alten, sich kaum am Markt haltenden könnenden, die Leser abspenstig macht. Soll man nun
erwarten: Die nimmt das mit der gleichen Gelassenheit als Naturzustand hin, wie etwa
hierzulande?
Was macht denn ein Konzern wie Microsoft beispielsweise, um einen anderen Vergleich zu ziehen. Der hat doch auch, alles daran gesetzt, das Browser-System von Netscape, durch eigene Konkurrenz das Wasser abzugraben. Er ist also auf seine Art und Weise keineswegs ein "zahnloser Tiger". Soll man nun erwarten, dass im Falle Eritrea die dort am "Markt befindlichen Sinnanbieter", tatenlos zusehen, wie ihnen durch neue Konkurrenz versucht wird den Boden unter den Füßen wegzuziehen? Das ist doch die eigentliche Frage.
"Und heute gehört uns Deutschland - und morgen die
ganze Welt" brüllten gewisse Horden einmal. Der Spruch gilt wohl weiter.
Aktualisiert heisst er jetzt wohl. "Und heute gehört uns Brooklyn (respektive
Patterson) und morgen die ganze Welt."
Das tragische daran ist wohl, dass sich daraus ergebende Konflikte, zu allererst und in
ihrer vollen Schärfe, in den unterentwickelten Ländern, wie eben auch in Eritrea,
offenbar werden.